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Dein Verstand weiß nicht, was dein Herz will!!

Liebe geht oft Umwege, bis sie das Ziel erreicht....
von

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Prolog

Hallo meine Lieben Leser,
 

ja, ich bin schon wieder!

Kennt ihr mich noch oder habt ihr mich schon vergessen? :-)

Und jaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa, ich hab es schon wieder getan!!!!!!!!!!!

Lange hatte ihr nicht von mir Pause, ich könnt mich selbst ohrfeigen!!! ;-)

Aber die Muse hat mich schneller geküsst wie gedacht, also dachte ich, fang ich

eben eine neue Story an.

Wollte euch meine neueste Idee nicht vorenthalten und ich hoffe, sie gefällt euch

mindestens so gut, wie meine vorherigen Storys.

Sooooo, jetzt will ich euch aber nicht länger auf die Folter spannen, ich sag nach

dem Prolog noch ein paar Worte. *ggg*

Viel Spass!!!!!
 

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Bellas POV
 

Es war ein kalter, windiger und regnerischer Tag in Phoenix. Alles war grau, dicke Wolken hingen am Himmel und hin und wieder zuckte ein Blitz durch die Wolken, gefolgt von einem Donnergrollen. So ein Wetter gab es selten in Phoenix, auch wenn wir gerade Februar hatten.
 

Aber es hatte sich wohl meiner Stimmung angepasst, trüb, grau und einfach nur schlecht. Und es war, als wollte mir diese Stadt mit diesem Wetter sagen, was mich in der Zukunft erwartete.

Ich, das war Bella Swan, eigentlich Isabella Marie, aber von allen nur Bella genannt und 23 Jahre alt.
 

Seit meinem fünften Lebensjahr wohnte ich in Phoenix, zusammen mit meiner Mutter Renee.

Wir zogen damals von Forks, einem kleinen verschlafenen Nest im Bundesstaat Washington, hierher, weil sich meine Mum von meinem Vater Charlie trennte.

Ich hatte noch eine Schwester Rosalie, doch die blieb bei Dad. Sie kam schon immer besser mit ihm klar als mit Mum und wurde auch gerade erst eingeschult. Rose war zwei Jahre älter als ich.

Wir hatten immer noch Kontakt zueinander und ich liebte meine Schwester über alles. Wir besuchten uns immer gegenseitig. Das letzte Mal war ich Weihnachten bei ihr und Dad.
 

Inzwischen wohnten die beiden nicht mehr in Forks, sondern in Lynnwood, einer kleinen Ortschaft nördlich von Seattle. Charlie hatte dort die Stelle als Chief angeboten bekommen und da Rose in Seattle zur Universität gehen würde, haben sie beschlossen gleich ganz dort hinzuziehen. Das war vor drei Jahren und nun musste ich dort auch hinziehen.
 

Weg von hier, meiner Heimat im sonnigen Arizona und hinein ins kalte Lynnwood.

Doch was blieb mir anderes übrig, ich hatte keine andere Wahl. Das Schicksal entschied sich, mein Leben radikal auf den Kopf zustellen. Es ging alles so schnell. Vor einem Monat war meine Welt intakt, doch dann kam dieser Tag, der 5. Januar 2010, den ich am liebsten aus meinem Gedächtnis streichen würde.
 

Meine Mum war seit zehn Jahren Streetworkerin und liebte ihren Job. Sie hatte eine kleine Geschäftsstelle mit mehreren Mitarbeitern und hatte für alle ein offenes Ohr. Von Prostituierten, über Drogensüchtige, Obdachlosen Kids oder einfach nur Kinder und Jugendliche, die Zuhörer brauchten. Sie hatte immer Spaß an ihrem Job und half allen und jedem.

Doch er wurde auch immer gefährlicher und die Jugendlichen immer aggressiver. Es ging sogar so weit, dass Banden entstanden, die sich rücksichtslos bekämpften und zahlreiche Verletzte forderten, darunter auch Unschuldige, die zur falschen Zeit am falschen Ort waren.
 

Vor einem Monat eskalierte ein Bandenkrieg zwischen den Phoenix Spiders und den Black Mambas.

Meine Mum und vier von ihren Leute wollten mit den Spiders vermitteln und trafen sich mit ihnen an einem Skaterpark. Es war ein öffentlicher Platz in Phoenix und die Spiders sollten sich nicht eingeengt fühlen, von den Streetworkern. Sie wollten mit ihnen Frieden aushandeln, dass sie ihre Waffen nieder legen sollten, bevor noch mehr Unschuldige mit reingezogen werden würden. Meine Mum und ihre Leute waren guter Dinge, sie wollten auch noch mit den Mambas reden. Doch diese hatten von den Treffen mit zwischen den Streetworkern und den Phoenix Spiders Wind bekommen, allerdings dachten die Black Mambas, das meine Mum und ihre Leute von der Polizei sind und witterten Verrat von den Spiders. Deshalb eröffneten sie ohne einen Grund das Feuer auf die Streetworker und die Spiders an dem Skaterplatz. Meine Mum und die Anderen hatten kaum Zeit zum reagieren, doch die Spider schossen gleich zurück. Dennoch kam für meine Mum und drei weiter Streetworker jede Hilfe zu spät.
 

Sie starben in dem Kugelhagel an Kopf oder Brustschüssen. Und darunter war auch meine Mum. Sie hatte zwei Schüsse abbekommen, einen in den Rücken und einen in den Kopf, jede Hilfe wäre zu spät gekommen.

Insgesamt starben an diesem Tag neun Menschen, nur wegen so einem dummen Krieg unter Jugendlichen. Einer der schlimmsten Tage für Phoenix und der schwärzeste in meinem Leben.
 

Nicht nur, dass ich meine Mum verlor, nein, ich verlor so ziemlich alles damit.

Meine Mum hatte immer für unseren Lebensunterhalt gesorgt und mir das Studium finanziert. Ich hatte zusätzlich noch einen kleinen Kellnerjob, aber wir kamen gut mit Mums Geld über die Runden. Doch mit ihrem Tod, war dies alles anders.

Wie sollte ich das Haus, in dem wir lebten verhalten? Zusätzlich musste ich die Studiengebühren aufbringen und dann auch noch Geld zum Leben haben. Natürlich hatte Mum Rücklagen gehabt, aber lange konnte ich damit nicht auskommen. Und somit musste ich eine Entscheidung treffen, die schwerste in meinem Leben.

Noch am Grab meiner Mum hatte ich ihr geschworen, dass ich mich nicht unterkriegen lassen würde. Ich würde meinen Studium zu Ende bringen und würde einmal einen guten Job haben.
 

Mein Dad und Rosalie, die beide zur Beerdigung kamen, hatten sich natürlich gefreut, als ich ihr von dem Vorhaben erzählte. Charlie würde mich unterstützen so weit es ginge, aber ich habe ihm erzählt, er müsste sich um mich keine Sorgen machen, Renee hätte . Doch zumindest hatte ich bei ihm ein Dach über den Kopf ohne das ich Miete zahlen musste und kochen konnte ich ebenfalls.

Mums Versicherung würde für die nächsten zwei-drei Semseter reichen, für den Rest würde ich mir eben wieder einen Job suchen, das war kein Problem.

Das eigentliche Problem was ich hatte, ich musste Phoenix verlassen. Ich hatte nie viel Freunde hier, aber die die ich hatte, würde ich schrecklich vermissen.
 


 

„Bella, kommst du. Wir müssen zum Flughafen.“, rief mich die Stimme meines besten Freundes Jacob. Wir waren bis vor einem dreiviertel Jahr ein Paar, über drei Jahre hinweg. Doch aus unserer Liebe wurde Freundschaft, inzwischen war er wie ein Bruder für mich. Ihn würde ich nach meiner Mutter am meisten vermissen.

„Ja, ich komme.“, sagte ich leise und warf noch einmal einen letzten Blick auf das Haus meiner Mutter.
 

Ich hatte es verkauft, mit allen Möbeln. Nur wenig würde ich mit nach Lynnwood nehmen, das war schon mit einem Speditionsunternehmen auf den Weg dorthin.

Viel Geld bekam ich nicht für das alte Haus, da es sehr baufällig war und von Mum immer nur notdürftig repariert wurde. Das meiste Geld ging auch für Mums Beerdigung und die Grabpflege, meinen Umzug und den Flug nach Seattle drauf. Den Rest würde ich in ein Auto investieren und anlegen, aber reich war ich dadurch wirklich nicht, es würde mir nur die ersten Monate in Lynnwood erleichtern.
 

Wortlos stieg ich in Jacobs Jeep, dann fuhren wir zum Flughafen. Jake wusste, dass ich in letzter Zeit nicht viel reden wollte und hielt einfach nur meine Hand fest, während mir stumm die Tränen die Wangen entlang rollten. Noch einmal sog ich alles in mir auf, jeden Baum, jedes Haus, jeden Geruch, einfach alles. Ich würde das für eine lange Zeit nicht mehr sehen, wenn überhaupt.
 

Nach einer halben Stunde waren wir dann am Flughafen und Jacob trug meine drei Koffer zum Check-in.

Als ich auch das hinter mir hatte, gingen wir zusammen zu meinem Gate.

„Oh Bella, ich werde dich so sehr vermissen.“, meinte er und zog mich in eine Umarmung.

„Jake, ich will nicht gehen.“, schluchzte ich an seine Schulter.

„Ich weiß Bella, aber es geht nicht anders, das weißt du.“ Ich nickte stumm und hielt mich an Jacob regelrecht fest.

„Rose und dein Dad werden gut auf dich aufpassen und du wirst auch bald neue Freunde finden. Und im Sommer komm ich dich besuchen. Es wird alles gut Bells, ganz bestimmt.“, sprach er mir erneut gut zu.

Natürlich würde ich neue Freunde finden, doch eigentlich wollte ich das gar nicht. Ich hatte hier Freunde, gute Freunde, doch hier konnte ich nicht bleiben.
 

Eine Ewigkeit hielt mich Jacob einfach nur fest und ich weinte, wie so oft die letzten Wochen. Doch dann ertönte der letzte Aufruf für meinen Flieger.

„Los Bella, nicht das er noch ohne dich fliegt.“, forderte mich Jake auf.

„Ich werde dich und deine Familie vermissen.“ Jacob hatte noch zwei Schwestern, die beide sehr gute Freundinnen von mir waren.

„Wir dich auch, das weißt du. Meld dich, sobald du gelandet bist.“

„Bis bald Jacob.“, sagte ich leise und drückte ihn nochmal an mich.

„Auf jeden Fall, Bella, auf jeden Fall.“, erwiderte er, gab mir einen kleinen Kuss, dann schob er mich sanft zum Gate.
 

Nochmal blickte ich zu ihm, er lächelte mir zu, was ich leicht erwiderte, dann ging ich durch die Absperrung in mein neues Leben.
 

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So, das war erst einmal der Prolog.

Naaaa, habt ihr Lust auf mehr?????

Ich werde versuchen, so bald wie möglich ein Kapitel zu posten.

Aber ich möchte gleich etwas vorweg nehmen.

Da ich in der Arbeit zur Zeit viel Stress habe, mein Freund wieder von seiner

Montage zurück ist und ich noch einen Haushalt zu schmeißen habe, werde ich wohl

nicht mehr so oft posten können wie bei "From the bottom" oder "Es ist doch nur Sex".

Dennoch versuche ich, MINDESTENS einmal pro Monat ein Kapitel zu posten!

Das verspreche ich euch!!!!!!

Hoffentlich seid ihr damit einverstanden.
 

Und nun ja, zur Story selbst.

Es wird was komplett anderes werden wie meine Zwei bisherigen Storys.

Das habt ihr sicherlich schon bemerkt.

Ich weiß noch nicht wieviel Kapotel es werden, aber ich denke so um die 20.

Es wird nicht ganz so heiß wie in "Es ist doch nur Sex", aber an Romantik,

Spass, Streit und Sex wird es nicht fehlen.

Aber alles mit seiner Zeit, wir sind ja gerade erst am Anfang. ;-)

Und jaaaaaa, es wird ein Happy End geben!!

Bin viel zu schmalzig und sensibel für böse Enden!! :-D
 

Jaaa, was gibt es sonst noch zu sagen??

Eigentlich nichts, außer das ich mich auf eure Kommis freue!!!!

Jeder der mit etwas da lässt, bekommt eine ENS, wenn etwas neues online ist!

Das soll keine Bettelei für Kommis werden, aber ich kann nciht immer jedem, der

auf der Favo-Liste steht, eine ENS schreiben.

Ich hoffe ihr versteht das.
 

Sooo, dann bis demnächst,

Bussal

eure Twilight-Nicki

Ankunft

So meine Süssen,

ich hab mich ein bisschen mit dem Kapitel beeilt.

Da ich die nächsten Wochen nicht wirklich zum schreiben kommen werde, wollte ich

euch zumindest nicht mit dem ersten Kapitel so lange warten lassen.

Dann wünsch ich euch mal viel Spass, es ist ein eher ruhiges und trauriges Kapitel.
 

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BPOV
 

Nun saß ich also hier. In dieser Boeing, die mich in knapp vier Stunden nach Seattle brachte. Zwei Stunden hatte ich schon hinter mir, in der ich nicht viel mehr tat, als aus dem Fenster zu schauen und zu weinen. Zwischendurch hatte ich zwar ein wenig gegessen, aber viel aß ich zur Zeit nie.

Hier oben in den Wolken fühlte ich mich meiner Mum so nah, wie nie zuvor in den letzten Wochen.
 

Innerhalb von vier Wochen musste ich mein Leben komplett umstellen, nur wegen diesen beschissenen Gangs. Meine Mum starb wegen der einen Sache, die sie am liebsten tat.

Eigentlich wollte ich später einmal dasselbe tun, wie sie. Doch dieser tödliche Unfall, brachte meine Entscheidung deutlich ins Wanken. Momentan wollte ich mich nicht festsetzen, in welche Richtung mein Studium mich einmal führen würde, immerhin hatte ich noch eine Weile zu studieren.
 

Erst einmal musste ich den Einstieg in mein neues Leben in Lynnwood meistern.

Die Entscheidung dorthin zu ziehen, viel mir nicht leicht. Natürlich hatte mein Dad und Rose mir sofort nach dem Tod von Renee angeboten zu ihnen zu ziehen. Doch ich war mir erst nicht sicher, ob das der richtige Weg war. Aber die Behörden und alles, zwangen mich zu einer schnellen Entscheidung. Zwar war ich schon volljährig, doch ich hatte, außer meinen paar Dollar, die ich beim Kellnern verdiente, kein Einkommen. So konnte ich kaum meinen Lebensunterhalt bestreiten, meine Versicherungen bezahlen und dann auch noch das Haus unterhalten.
 

Natürlich hätte Jacob mich auch aufgenommen, aber seine Ein-Zimmer-Wohnung war eindeutig zu klein, vor allem weil seine neue Freundin Leah auch hin und wieder zu Besuch war. Lange haben wir die Vor- und Nachteile besprochen, doch letztendlich wusste ich, dass es nur eine Möglichkeit gab. Auch wenn ich hier alles aufgeben musste, so musste ich wohl oder übel nach Lynnwood ziehen. Rose und Charlie freuten sich tierisch, auch wenn die Umstände meines Umzugs tragisch waren.
 

Das Haus von Charlie war nicht sehr groß, aber ich hatte immer ein eigenes Zimmer bei ihm gehabt. Viel Geld hatte Dad auch nicht, er brachte sich und Rose gerade so um die Runden. Meine Schwester verdiente sich aber auch ihr Geld dazu, sie modelte hin und wieder für große Agenturen. Dadurch hatte sie sich schon Einiges auf die Seite gelegt und konnte sich auch das sehr freizügige Leben leisten, das sie führte.
 

Sie war sehr beliebt an der Uni und zählte zur angesagten Clique. Rose war mir Emmett Cullen zusammen, er war der Sohn von Carlisle Cullen, der ein berühmter Arzt in Seattle war. Ich hatte Emmett an Weihnachten kennengelernt und er war wirklich klasse. Er hatte Humor und doch hatte er eine breite Schulter zum Anlehnen. Viel wusste ich nicht von ihm, außer dass er noch zwei Geschwister hatte.
 

Seine Schwester Alice war mit unserem Cousin Jasper zusammen, den ich schon seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen hatte. Seine Mum war die Schwester von Charlie. Barbara zog noch zu Collegezeiten zu ihrem jetzigen Mann Phil, der in Austin, Texas, ein sehr berühmter Anwalt ist und sich viel mit der Börse beschäftigte. Tante Barbara hatte somit den dickeren Fisch an die Angel bekommen, die Withlocks schwammen nur so in Geld.

Leider konnte Jasper wegen wichtigen Prüfungen nicht zur Beerdigung kommen und an Weihnachten war er mit Alice in Texas. Doch ich war mir sicher, dass ich ihn schon bald wiedersehen würde.
 

Genauso würde ich auch den Rest bald kennen lernen, auch Edward, den älteren Bruder von Emmett. Ich wusste gar nichts von ihm, außer dass er Medizin studierte.
 

Aber erst einmal musste ich in Seattle bzw. Lynnwood ankommen. Bis das neue Semester beginnen würde, hatte ich noch knapp eine Woche.

Die Woche musste ich erst einmal nutzen, um Charlie richtig kennen zu lernen.

Wir hatten nie den großen Draht zueinander, auch wenn ich vom Gemüt eher nach ihm kam. Still, in sich gekehrt, gerne alleine und doch mit dem Kopf durch die Wand, wenn ich etwas wollte. Und eigentlich kam ich mit ihm ganz gut aus, aber bisher war ich immer nur zu Besuch und hatte nie die Gelegenheit alle seine Ecken und Kanten zu erleben. Doch ab jetzt, mussten wir nicht nur drei, vier Tage auskommen, sondern womöglich für immer.
 

Bei Rose sah ich da weniger Probleme. Sie war wie Mum. Fröhlich, aufgeschlossen, immer ein Lächeln auf den Lippen und war immer für mich da. Wahrscheinlich waren unsere unterschiedlichen Wesen dafür verantwortlich, dass wir immer mit dem jeweiligen anderen Elternteil besser auskamen.
 

Auch vom Aussehen war Rose gänzlich das Gegenteil von mir. Ich war einfach durchschnittlich, wenn überhaupt.

Meine Haare hatten einen schokoladenbraunen Ton und fielen in sanften Wellen über meine Schultern. Meine Augen waren Rehbraun, wie die von meinem Dad und meine Figur war normal und ich war gerade mal 1,63m groß.

Rose hingegen war ein absolutes Model. Sie hatte lange goldbraune Haare, blaue Augen und ihre Beine waren unendlich lang. Rosalie war gertenschlank und fast 1,74m groß.

Außerdem war sie immer sehr stylisch und modisch gekleidet, kein Wunder bei eine Konfektionsgröße von 34, da passte man in alles und es gab so viele schöne Klamotten. Nicht umsonst war sie ein Model, dazu ein verdammt gutes und hübsches. Man konnte richtig neidisch werden auf sie und ich wusste von ihrem Blog im Internet, dass es auch viele Neider gab.

Gerade deshalb, weil sie auch mit Emmett zusammen war, einem der begehrtesten Männer der Universität und Stadt.

Doch ich hatte nie irgendwelche Komplexe deswegen, ich hatte mich damit abgefunden, dass ich schlicht, normal und einfach nur durchschnittlich war.
 

Meine Gedanken gingen wieder zu meiner Mum. Der Tag, der alles ändern sollte, kam mir wieder in den Sinn.
 

Flashback
 

Ich kam abends nach der Uni nach Hause und wunderte mich, dass Mum noch nicht zu Hause war. Erstmal machte ich mir keine allzu großen Gedanken, da es hin und wieder mal vorkam, dass sie so tief in einen Fall verstrickt war, dass sie schon mal die Zeit vergaß.
 

Noch keine halbe Stunde war ich im Haus, dann klingelte es an der Tür. Schnell stürmte ich zur Tür, weil ich dachte, es sei Mum, die wieder mal ihren Schlüssel verlegt hatte. Doch als ich die Türe öffnete, hielt ich die Luft an.

Zwei Offiziers standen davor, ihr Blick verhieß nichts Gutes.
 

„Guten Abend Miss Swan. Sind sie die Tochter von Renee Swan?“, fragte mich einer der Männer.

„Ja, das bin ich. Ist etwas mit meiner Mum?“, wollte ich sofort wissen.

„Können wir vielleicht rein kommen, ich möchte Ihnen das nicht hier an der Türe sagen.“

Ich nickte auf die Frage und führte die Männer in das Wohnzimmer.

„Nun sagen Sie schon, was ist mit Mum?“

„Miss Swan, es tut mir Leid Ihnen das sagen zu müssen. Aber Ihre Mutter ist heute bei einem Bandenüberfall angeschossen worden. Jede Hilfe für sie, kam leider zu spät.“, erzählte der Mann dann.

Mir wurde schwindelig, hatte ich das gerade richtig verstanden?

„Sie meinen, das heißt, Mum, ist sie... ist sie... tot?“, sprach ich des dann aus.

„Es tut mir wirklich Leid, aber man konnte nichts mehr für sie tun. Ihre Mutter wurde bei dem Überfall von zwei Kugeln getroffen, wir konnten nichts mehr für sie tun. Es tut uns wirklich Leid, Miss Swan.“
 

Die Worte schnürten mir den Hals zu, ich verlor den Boden unter den Füßen. Ich bekam nicht mehr mit, was die Polizisten noch zu mir sagen, denn mir wurde schwarz vor Augen. Und ich wachte erst wieder im Krankenhaus auf.
 

Flashback Ende
 

Ich hatte einen kompletten Zusammenbruch und musste über Nacht in der Klinik bleiben. Jacob war sofort zu mir gekommen, er half mir dann auch in den kommenden Tagen und Wochen. Hätte ich ihn nicht gehabt, wäre ich wohl in ein noch tieferes Loch gefallen, als ich es eh schon war.
 

Langsam verlor das Flugzeug an Höhe, wir würden wohl bald landen.
 

„Bis bald Mum, ich denk an dich.“, flüsterte ich, hauchte die Scheibe an und malte ein Herz in die beschlagene Scheibe.

Die Tränen rannen immer noch über meine Wangen, doch langsam musste ich mich wieder fassen.
 

Wir flogen durch eine dicke Wolkendecke, dann konnte ich auch schon die Lichter von Seattle sehen. Da ich Abends geflogen war, war es nun schon dunkel. Die Anschnallzeichen ertönten und langsam kamen die Lichter der Stadt und des Flughafens immer näher. Der Regen peitschte gegen die Scheiben, was hatte ich auch anderes erwartet. Bisher war immer schlechtes Wetter wenn ich bei meinem Dad war, ich kannte es gar nicht anders in Lynnwood. Doch die paar Tage, die ich sonst hier war, machte mir das nichts. Nun musste ich eine ganze Weile damit klar kommen und vermisste die warme Sonne Arizonas schon jetzt.
 

Das Flugzeug setzte hart auf und als wir am Gate waren, leerte es sich schnell.

Ich ließ mir Zeit, diese Stadt würde mich noch lange genug haben. Als eine der Letzten verließ ich die Kabine und am Kofferband waren auch schon einige Koffer unterwegs.

Erst einmal holte ich mir einen Koffergully, dann wartete auch ich auf meine drei Koffer. Sie kamen recht zügig, deshalb ließ ich mir umso mehr Zeit, aus dem Terminal in die Empfangshalle zu gehen.
 

Rose meinte, sie würde mich abholen, was mir um einiges lieber war als von Charlie mit seinem Sheriffauto abgeholt zu werden. Insgeheim hoffte ich auf dem Weg zum Ausgang, dass ich noch kontrolliert werden würde, doch das passierte leider nicht. Auch wenn ich fast einen Monat Zeit hatte, mich auf dieses neue Leben vorzubereiten, bereit war ich dafür noch nicht wirklich. Deshalb ließ ich mir unnötig viel Zeit, auch wenn es unfair gegenüber Rosalie war.
 

In der Empfangshalle war um diese Uhrzeit nicht mehr allzu viel los, weshalb ich meine Schwester gleich ausfindig machte. Sie hatte mich auch gleich entdeckt und kam mit einem Strahlen auf mich zu.

„Bella, da bist du ja endlich. Ich dachte schon, du bist gar nicht im Flugzeug.“ , lachte sie und schloss mich in ihre Arme.

„Hallo Rose, tut mir Leid, ich hab mir etwas Zeit gelassen.“, entschuldigte ich mich halbherzig.

„Ach, schon ok. Man Süße, du siehst wirklich schlecht aus. Hast du geweint?“

Etwas ratlos sah ich Rose einfach nur an, Tränen sammelten sich schon wieder in meinen Augen.

„Oh Schwesterchen, es ist einfach so schrecklich. Ich kann verstehen, dass du noch nicht darüber hinweg bist. Mir fehlt Mum auch.“

Rosalie nahm mich wieder in den Arm und hielt mich einfach nur fest, während ich wieder einmal weinte.

„Du wirst sehen, es wird alles gut. Und nun komm, es soll noch ein heftiges Gewitter aufziehen. Davor will ich zu Hause sein und hast bestimmt Hunger.“

„Nein, ehrlich gesagt nicht.“, gab ich leise zurück und schob meinen Wagen neben Rose her.

„Na, das werden wir ja noch sehen. Ist das eigentlich alles an Gepäck? Damit fahr ich ja in den Urlaub.“, lachte Rose und versuchte die Stimmung zu lockern.

„Ich brauch ja auch keinen extra Koffer nur für Schuhe.“, grinste ich, Rose gelang es tatsächlich mich etwas aufzuheitern.

„Aber es ist nicht alles. Die Spedition bringt in den nächsten Tagen den Rest.“

„Na Gott sei Dank, ich dachte schon. Aber die drei Koffer bekommen wir dann locker in meinen Wagen.“
 

Inzwischen standen wir vor Rose Auto, mir verschlug es fast die Sprache. Vor uns stand ein knallroter BMW der neuesten Generation. Den hatte sie bei meinem letzten Besuch noch nicht, da war sie meistens mit Emmetts Auto unterwegs.
 

„WOW, wie konntest du dir denn den leisten?“, fragte ich etwas sprachlos.

„Geil was? Den hab ich als Gage für eine Shooting mit dem Hersteller bekommen. Ich hatte die Möglichkeit zwischen dem Schätzchen hier oder Geld. Und da ich schon lange ein eigenes Auto wollte und du in Zukunft ja auch einen fahrbaren Untersatz brauchst, hab ich mich für das Auto entschieden.“, erklärte mir Rose, fuhr die Konturen des Autos nach und öffnete dann den Kofferraum.

„Du meinst, ich soll auch mit dem fahren?“

„Klar, wenn ich mal bei Emmett bin, musst du ja auch irgendwie an die Uni kommen.“

„Aber, doch nicht mit dem Auto. Du weißt, dass ich gerne mal einen Unfall baue.“

Das war nicht ganz gelogen. Ich war schon öfters mal an einer Laterne oder Bordstein hängen geblieben. Und bei diesem neuen Auto, wollte ich nicht für Kratzer oder Beulen verantwortlich sein.

„Ach, das sehen wir dann ja. Helf mir mal beim Einladen. Was hast du denn da drin? Ziegelsteine?“, schnaufte Rose, als sie einen Koffer von mir hochhiefte.

„Nein, nur ein paar Bücher. Wer weiß, wann die Spedition kommt.“, antwortete ich und half beim Einladen.

„Du weißt aber schon, dass wir noch eine Woche Ferien haben? Bis dahin werden die Bücher schon da sein.“ Rose zog eine Augenbraue nach oben.

„Ja schon, aber-“, meine Schwester ließ mich erst gar nicht ausreden.

„Nichts ja aber. Du hast noch genug Zeit für deine Bücher. Aber die Diskussion, verschieben wir erst einmal.“, grinste Rose und hielt mir die Beifahrertüre auf.
 

Den Weg vom Flughafen nach Lynnwood verbrachten wir damit, zu erzählen wie es uns die letzten Wochen ergangen war. Eigentlich erzählte Rosalie fast die ganze Zeit, ich hielt mich eher im Hintergrund.
 

Nach fast einer Stunde kamen wir dann auch endlich an meinem neuen Zuhause an. Charlies Haus lag am Rand vom Lynnwood, zwischen dem Park und dem Meer.

Ich begutachtete das Haus, in dem ich nun für die nächste Jahre wohnen würde. Natürlich kannte ich es, aber jetzt, unter diesen Umständen, sah ich es in einem anderen Licht.

Es war größer als das von Mum, dafür hatte es aber nicht so einen großen Garten. Der Garten an sich, war auch nichts besonderes, zwei Apfelbäume, eine Eiche und eine Hecke, das war alles.

Mum hatte in ihrem Garten alles mögliche gepflanzt: Kräuter, Blumen, Gemüse, Obst, sie mochte die Gartenarbeit sehr.
 

„Bella, kommst du? Oder willst du noch länger hier im Regen stehen?“, holte mich die Stimme von Rose in die Realität.
 

Erst jetzt bemerkte ich, dass sie schon alle Koffer im Haus hatte und an der Türe auf mich wartete. Ich selbst war klitschnass und starrte immer noch auf das Haus. Deshalb lief ich schnell zu Rose und ging in das warme Innere.
 

„Soll ich uns etwas zu essen machen?“, fragte mich Rose.

„Seit wann kannst du kochen?“, fragte ich zurück.

Kochen war noch nie die Stärke von Rose, genauso wenig von Charlie. Deshalb hatten die beiden eine große Gefriertruhe. Das Diner um die Ecke war auch ein beliebter Ort der beiden.

„Nun ja, wir haben noch Pizza im Kühlschrank.“, grinste Rose.

Sie war oft bei den Cullens Essen, das wusste ich. Aber selbst wenn sie einmal Fast-Food aß, zunehmen tat sie nie.

„Nein, ist schon gut. Ich hab keinen Hunger, ich hatte im Flugzeug was. Dann bring ich mal die Koffer hoch.“, meinte ich und trug einen Koffer in den ersten Stock, wo mein Zimmer war.

„Warte, ich helfe dir.“ Rose schnappte sich ebenfalls einen und kam mir hinterher.
 

Mein Zimmer lag am Ende des Flures im ersten Stock. Dort war auch ein Bad und Charlies Schlafzimmer, sowie eine kleine Rumpelkammer. Rose hatte ihr Reich im Dachboden, den Charlie damals extra für sie ausbaute.
 

In meinem Zimmer angekommen, schmiss ich den Koffer erst einmal auf das frisch bezogene Bett. Das Zimmer war nicht groß, ein Bett, einen Schrank, Schreibtisch und ein Sessel unterhalb des Fensters fanden darin Platz. Der Sessel und Schreibtisch würden allerdings erst mit der Spedition kommen, somit war mein Zimmer noch sehr kahl. Allerdings hatte es ein nettes Extra, das war der kleine Balkon, auf den ich durch mein Zimmer gelangte. Man konnte von hier aus bis zum Meer sehen und in dem Schaukelstuhl, der auf dem Balkon schon stand, konnte man wunderbar lesen und die Zeit vergessen.
 

„Im Sommer ist es echt schön hier, auch wenn es nicht so warm wird wie in Phoenix.“ , sagte Rose, ich hatte den Blick Richtung Meer gerichtet.

„Ja, bestimmt.“, erwiderte ich nur.

„Soll ich dich erst einmal alleine lassen oder dir beim Auspacken helfen?“, fragte mich Rose.

„Ich glaub, ich fange erst Morgen damit an. Es ist schon spät und ich bin müde.“, meinte ich. Rosalie meinte es sicherlich nur gut, aber nichts konnte ich momentan mehr gebrauchen als Gesellschaft und Smalltalk. Ich wollte mich jetzt nur auf mein Bett schmeißen und einfach alleine sein.

„Na gut, ich glaube, du hast Recht. Ich bin unten noch etwas fernsehen. Wenn du etwas brauchst, ich bleibe heute Nacht hier. Charlie kommt wohl erst spät nach Hause, heute gab es einen großen Unfall auf dem Highway.“

„Schon ok, ich werd mich bald hin legen. Wir sehen uns Morgen beim Frühstück.“

„Alles klar meine Kleine. Und Kopf hoch, es wird alles gut.“

Rose gab mir einen Kuss auf die Wange, dann ging sie aus dem Zimmer.
 

Sobald die Türe zu war, griff ich nach meinem Rucksack und setzte mich im Schneidersitz auf das Bett. Erst einmal musste ich Jacob anrufen, das hatte ich am Flughafen schon fast vergessen. Also kramte ich nach meinen Handy und wählte schnell seine Nummer.
 

*Mein Gott Bella, warum meldest du dich denn erst jetzt?*,wurde ich sofort etwas barsch empfangen.

*Jake, es tut mir Leid. Ich hab total die Zeit vergessen, Rose hat mich gleich in Beschlag genommen.*, rechtfertigte ich mich.

*Schon gut, ich hab mir schon so etwas gedacht. Wie war der Flug? Bist du gut angekommen? *

*Alles prima, der Flug hat sich etwas gezogen, aber ich bin gut angekommen. Nur das Wetter könnte besser sein. *

*Daran wirst du dich wohl gewönnen müssen, aber das schaffst du schon. Ist Charlie auch schon zu Hause? *

*Nein, der wird wohl erst spät heim kommen. Rose hat irgendetwas von einem Unfall auf dem Highway erzählt. Ehrlich gesagt, bin ich darüber auch froh, noch mehr Familie kann ich heute nicht ertragen.*

*Bella, alles wird wieder gut. Du wirst dich bestimmt schnell eingewöhnen und neue Freunde finden. Und ich komm dich im Sommer auf jeden Fall besuchen. *

*Ich weiß Jacob, aber ich fühle mich hier einfach fremd. Auch wenn ich hier schon oft war, aber mein zu Hause ist einfach in Phoenix. *

Wieder musste ich weinen, meine Worte gingen im Schluchzen unter.

*Das ist doch ganz normal Bella. Du brauchst Zeit und ich bin mir sicher, dass deine Schwester und dein Dad dir alle Zeit der Welt lassen werden und dir bei allem helfen werden. Du musst langsam loslassen. *

*Aber ich will nicht Jacob, ich kann doch nicht einfach so alles vergessen. *

*Nicht vergessen Bella, loslassen, neu anfangen, aber nicht vergessen. Verstehst du? Es wird alles gut, du bist ja nicht allein. *

*Ich fühle mich aber so. *

*Isabella, nun hör aber auf. Du weißt, dass du das nicht bist. Weißt du was, für heute ist es wohl alles etwas viel. Komm erst mal richtig an, richte dich ein und lerne alles kennen. Wir telefonieren die nächsten Tage noch einmal. In Ordnung? *

*Vielleicht hast du Recht, Jacob. Ich bin müde und leg mich jetzt erst mal hin. *

*Das ist wohl das beste. Morgen sieht die Welt schon ganz anders aus. *

*Gute Nacht Jacob, sag Leah, deinen Schwestern und Billy einen Gruß. *

*Natürlich Bella, du auch an Rose und Charlie. Gute Nacht und träum was Schönes.*

*Danke, du auch. Bis bald. *
 

Ich schmiss mein Handy in die Ecke, griff wieder nach meinem Rucksack und holte den Bilderrahmen, der darin war, heraus.

Das Bild zeigte mich und meine Mum an einen sonnigen Tag am Strand. Es war letzten Sommer, als Rose bei uns zu Besuch war. Sie hatte auch das Bild gemacht und es war eines der wenigen Bilder, die mir gefielen.
 

Zusammen mit dem Bild ließ ich mich nach hinten in die Kissen fallen. In meinem Zimmer war es dunkel, nur die kleine Nachttischlampe erleuchtete schwach den Raum. Ich stellte das Bild, der Bilderrahmen war mit vielen kleinen Blumen verziert, auf den Nachttisch, so dass ich ihn ansehen konnte.

Viele Erinnerungen mit meiner Mum gingen mir durch den Kopf und die Tränen bahnten sich wieder ihren Weg. Still weinte ich vor mich hin, immer wieder die Erinnerung an meine Mum im Kopf. Die Zeit hatte ich komplett außer Acht gelassen, aber irgendwann schlief ich unter meinen Tränen und der Anstrengung der letzten Tage ein.
 

Am nächsten Morgen erwachte ich durch Sonnenstrahlen in meinem Gesicht. Ich drehte mich auf die Seite und sah zum Fenster. Ich hatte vergessen die Vorhänge zu zuziehen. Doch die Tatsache mal außer Acht gelassen, konnte ich es kaum glauben, dass die Sonne schien.
 

Mit einem Lächeln auf den Lippen schwang ich mich aus dem Bett und ging zum Fenster. Auf den Weg dorthin fiel mir auf, dass ich nur ein T-Shirt trug, obwohl ich mich nicht erinnern konnte, dass ich mich gestern Abend noch umgezogen hatte.

Doch ich vergaß das schnell wieder, als mein Blick aus dem Fenster ging.
 

Der Regen hatte gestern wohl noch in Schnee umgeschlagen und eine weiße Puderschicht lag nun über Lynnwood. Der Schnee glitzerte im Licht der Sonne und kleine Eisblumen hatten sich an meinem Fenster gebildet. Das sah alles so schön aus, daran könnte man sich schon fast gewöhnen.
 

„Oh hey, du bist endlich wach. Sieht schön aus oder?“ Rose Stimme erschreckte mich.

„Man, schleich dich doch nicht so an.“, meinte ich total erschrocken.

„Tut mir Leid, das wollte ich nicht. Ich wollte nur nach dir sehen, schauen ob du schon wach bist. Und wenn du noch länger so am Fenster stehst, erkältest du dich noch.“

„Hast du eigentlich...“, fragte ich und zeigte an meinem Körper herab.

„Jepp, du hast schon tief und fest geschlafen, als ich kurz nach Mitternacht nach dir gesehen habe. Aber mit deinen Chucks und Jeans, schläft es sich nicht so gut, dachte ich. Deshalb hab ich dir die Sachen ausgezogen.“, antwortete meine Schwester auf die unausgesprochene Frage.

„Ok, danke. Wie spät haben wir es?“, fragte ich und suchte mir inzwischen etwas zum Anziehen aus meinen Koffern.

„Kurz nach eins.“

„Bitte?“

„Ja, du hast lange geschlafen, aber ich glaube, dass tat dir ganz gut. Mach dich in Ruhe fertig, wir warten unten auf dich mit dem Essen.“

„Ist Charlie auch hier? Muss er nicht arbeiten?“

„Nein, Dad ist auch hier. Er hat sich heute frei genommen, weil er gestern nicht hier sein konnte.“ Rose betonte das Wort Dad besonders, da ich ihn oft nur Charlie nannte.

„Ok, ich beeile mich.“, meinte ich noch und ging mit den Klamotten ins Bad.
 

Nach einer ausgiebigen Dusche und frischen Klamotten, machte ich mich auf den Weg in die Küche. Solange wie diese Nacht hatte ich die letzten vier Wochen nicht mehr geschlafen und so gut fühlte ich mich mindestens genauso lange nicht mehr. Vielleicht fing ich langsam wirklich an, alles zu verarbeiten, doch ich wollte jetzt noch nichts überstürzen.
 

In der Küche kam mir als erstes Charlie entgegen.

„Mein kleine Bella, guten Morgen.“, begrüßte er mich und schloss mich in seine Arme.

„Guten Morgen Dad, schön dich zu sehen.“, erwiderte ich seine Umarmung.

„Es tut mir Leid, dass ich gestern nicht hier sein konnte, als du ankamst. Aber dafür hab ich mich extra heute frei genommen. Komm und setzt dich.“
 

Das war wieder typisch Dad, er war nicht der Mann der großen Worte und Gesten, aber in seinen Augen konnte ich lesen, dass er sich sehr freute, dass ich hier war. Doch genauso sah ich auch darin, dass er wie ich, noch nicht über Mums Tod hinweg war.
 

„Das ist nicht so schlimm, Rosalie hat mich ja abgeholt. Es hat heute Nacht geschneit?“

„Ja, es fing kurz nach elf an und hat bis heute morgen nicht aufgehört. Die nächsten Tage soll es eisig kalt werden. Hast du genügend Winterkleidung mit?“

„Ich glaub schon, sonst muss ich mir eben noch ein paar besorgen.“

„Nicht nötig, in deinem Schrank hängen schon ein paar neue Klamotten. Hab mir schon gedacht, dass du nicht genügen haben wirst, immerhin kommst du hier im tiefsten Winter an. Außerdem hab ich noch ein paar extra Klamotten dazu gepackt.“, grinste meine Schwester und stellte mir einen Teller zu Essen hin.

„WOW, seit wann kannst du denn so was?“, fragte ich Rose, vor mir lagen gebratene Garnelen mit Knoblauchbrot und einer Schüssel Salat.

„Das hat mir Esme gezeigt, Emmetts Mum. Die kocht für ihr Leben gern und das ist eins meiner Lieblingsessen. Dad schmeckt es auch und ich hoffe dir auch, also dann, einen Guten Appetit.“, erzählte sie und fing dann an zu Essen. Charlie grinste und griff zu Gabel, ich tat dasselbe.
 

Das Essen schmeckte hervorragend, das hätte ich meiner Schwester gar nicht zu getraut.

„Das ist echt klasse, musst du mir auch mal zeigen.“, lobte ich meine Schwester.

„Danke, freut mich, dass es dir schmeckt.“

„Bella, nach dem Essen hätte ich noch etwas für dich. Aber ess erst mal in Ruhe weiter.“, sagte dann mein Dad.

„Charlie, du sollst mir doch nichts kaufen, ich weiß doch...“

„Du sollst mich nicht immer Charlie nennen, ich bin dein Dad.“, unterbrach mich mein Dad tadelnd, aber doch grinsend. „Und es ist nicht viel, es soll dir deinen Einstieg hier in Lynnwood nur erleichtern.“

„Gut, ich sag schon nix mehr. Bin ja schon gespannt.“, meinte ich noch und aß mit den beiden weiter.
 

Ich erzählte während dem Essen noch von den vergangen Wochen, was mir nicht ganz leicht viel. Rose und Charlie bemerkt das und versuchten schnell das Thema wieder zu wechseln. Wir räumten den Tisch ab, dann wollte ich in mein Zimmer gehen und auspacken anfangen.
 

„Halt, komm bitte erst mit mir. Zieh dir eine Jacke über, draußen ist es kalt.“, hielt mich mein Dad auf dem Weg nach oben zurück.

„Ok, ich komme.“, antwortete ich schlicht und ging hinter meinem Dad hinterher nach draußen.
 

Es war wirklich bitterkalt, auch wenn die Sonne noch immer schien, aber Dad hatte nicht übertrieben. Doch ich wusste nicht, was wir hier draußen machten. Erst als wir um das Haus herum, hatte ich eine kleine Ahnung.
 

„Also Bella, ich weiß, dass es kein Luxusauto ist und auch nicht der neuesten Generation, aber ich denke mit dem Truck kommst du bestimmt gut zurecht.“

Charlie stand vor einem roten Truck, der seine besten Jahre wohl schon hinter sich hatte. Er hatte hier und da eine Beule, ein paar Rostflecken, die aber teilweise schon ausgebessert waren und eine große Ladefläche. Dennoch konnte ich nicht glauben, dass er ihn extra für mich gekauft hatte.
 

„Der ist wirklich für mich?“, hakte ich deshalb noch mal nach und ging um das Auto herum.

„Ja, ist er. Du brauchst doch ein Auto, um an die Uni zu kommen, schließlich kannst du nicht immer mit Rosalie fahren. Und naja, er braucht noch neue Winterreifen und einen Ölwechsel, aber sonst ist er Top in Schuss. Ich hab ihn einem Arbeitskollegen abgekauft, der kennt sich mit Autos aus. Also ein paar Jahre macht er es bestimmt noch.“

„Danke Dad, danke. Die Winterreifen kauf ich, das musst du nicht auch noch machen.“

Ich sprang meinem Dad um den Hals, er taumelte nach hinten und rutschte fast auf der glatten Auffahrt aus.

„Schon ok Kleines, ich wollte dir nur etwas helfen.“, sagte mein Dad leise.

„Komm, lass uns rein gehen. Du hast bestimmt noch einiges zum auspacken und es ist doch sehr kalt hier draußen.“
 

Ich nickte, dann gingen wir gemeinsam ins Haus. Rose stand am Fenster und begutachtete skeptisch meinen Chevy Truck.

„Cool oder? Dann muss ich deinen BMW doch nicht beschädigen.“, meinte ich fröhlich.

„Naja, also, die richtige Farbe hat er zwar, aber sonst.“, sagte sie mit hochgezogener Augenbraue.

„Na und, so lange er läuft und mich von hier zur Uni bringt, bin ich mit ihm zufrieden. Ich bin dann mal oben und pack meine Koffer aus.“

„Wenn du meinst. Macht es dir etwas aus, wenn ich bis heute Abend ein bisschen zu Emmett gehe?“

„Nein nein, geh ruhig. Ich werde wohl ne Weile beschäftigt sein.“

„Ich kann aber auch hier bleiben, wenn du Hilfe brauchst.“

„Ach Quatsch, das schaff ich schon. Und Charlie, ich meine Dad, ist ja auch noch da.“

Dad hatte aus dem Wohnzimmer zu uns herüber gesehen, deshalb hatte ich mich schnell verbessert. Wir mussten beide Grinsen, Rose hatte unseren Blickwechsel nicht bemerkt und sah mich fragend an.

„Na gut, wenn du meinst. Zum Abendessen bin ich wieder da und bring etwas vom Chinesen mit. Vielleicht kommt Emmett auch mit, wenn es dir nichts ausmacht.“ Rosalie sah mich fragend an.

„Rose, nur weil ich jetzt hier wohne, heißt das nicht, du darfst deine Freunde nicht mehr mitbringen.“, stellte ich klar.

„Ja schon, aber es ist dein erster Tag und da kann...“

„Es ist in Ordnung Rose, früher oder später werd ich ihm ja eh über den Weg laufen. Also mach dich mal auf den Weg, ich widme mich jetzt erstmal meinen Koffern. Bis später Schwesterchen.“, verabschiedete ich mich von ihr und ging in mein Zimmer.
 

Die drei Koffer standen noch unberührt vor meinem Schrank, nur der den ich heute morgen geöffnet hatte lag davor. Also begann ich mit dem als erstes, es waren hauptsächlich nur Klamotten. Rose hatte auch nicht übertrieben, als sie sagte, sie hätte mir ein paar Klamotten gekauft. Zwei dicke Daunenjacken, einige Pullis, T-Shirts und ein paar Jeans waren im Schrank.

Ganz unten waren auch zwei paar Stiefel und ein paar neue High-Heels. Das meinte meine Schwester also mit extra Klamotten, das war wieder so typisch.

Auf den Kleiderbügeln sah ich dann noch zwei Kleider, einen Rock, zwei Blusen und ein sehr freizügiges Oberteil. Rose wusste genau, dass ich solche Klamotten niemals kaufen würde. Doch sie hatte wohl immer noch nicht aufgehört, mir ihren Style aufzudrücken. Und jetzt, wo ich dauerhaft hier war, würde das wohl erst richtig los gehen. Es gab immerhin nicht einen Grund, warum ich solche Klamotten tragen sollte. Meine Schwester verkehrte schließlich in ganz anderen Kreisen als ich und das wollte ich auch nicht ändern.

Ich legte also erstmal die Klamotten zur Seite und widmete mich wieder meinen mitgebrachten Klamotten zu.
 

Nach den zwei Koffern mit Klamotten, ging ich zu meinem letzten, in dem sich die Bücher, Bilder, mein Laptop und ein paar Erinnerungen an meine Mum befanden.

Ich stellte die Bücher in das Regal an der Wand, darunter würde mal mein Schreibtisch stehen, die Bilder verteilte ich auf meinem Nachttisch, Fensterbrettern und an der kleinen Pinnwand neben der Türe.

Den Laptop legte ich erst mal aufs Bett, dann stellte ich den Rest auf.

Einen Traumfänger von Jacob, den er mir nach dem Tod von Mum geschenkt hatte, hing ich über das Bett.

Einen Teddybär, den ich seit meiner Geburt hatte, setzte ich auch aufs Bett.

Eine Schneekugel von Mum, die einen Märchenwald mit einem gefrorenen See zeigte, stellte ich auf das Regal. Daneben stellte ich eine Kerze, die Mum einmal gemacht hatte, als sie einen Workshop für Drogensüchtige leitete.

Als letztes holte ich eine Decke aus dem Koffer, die meine Mum mir als Baby gestrickt hatte. Sie war schwarz-weiß kariert und hatte in der Mitte in rot meinen Namen 'Bella' stehen. Es war eigentlich eine Tagesdecke, die ich aber stets als Kuscheldecke benutzte.
 

Meine Mum liebte das stricken, jedes Jahr wenn ich nach Forks flog, hatte sie mir extra zwei paar Socken und einen Schal gestrickt. Das letzte Mal hatte sie mir welche zu Weihnachten gestrickt, genauso für Rose und Charlie.
 

Ich roch an der Decke, sie hatte noch Mums Duft. Das lag wohl daran, dass ich die vergangen Wochen immer in Mums Bett geschlafen hatte. Doch langsam verblasste der Geruch, genauso wie aus ihrem T-Shirt, das sie zuletzt getragen hatte.

Zusammen mit der Decke legte ich mich auf mein Bett, zog die Beine an mich und hüllte die Decke um mich. Die Erinnerung schlug wie ein Hammer wieder auf mich ein, sofort schossen mir die Tränen in die Augen.

Meine Schwester und Dad bemühten sich so sehr, mir den Einstieg hier zu erleichtern. Und doch brachte es alles nichts. Ich vermisste meine Mum so sehr, wie sollte ich das nur jemals schaffen loszulassen.
 

„Bella, alles ok bei dir? Ich dachte ich seh mal nach dir, du bist schon eine ganze Weile hier oben.“ Mein Dad sah zur Türe herein und saß gleich bei mir auf dem Bett.

„Oh meine Kleine, scht, es wird alles gut.“ Dad nahm mich in die Arme und hielt mich einfach nur fest.

„Wie denn Dad? Sie kommt nie wieder.“, weinte ich an seine Brust.

„Ich weiß Bella, ich weiß. Ich vermiss Renee auch. Aber sie passt auf dich auf, da bin ich mir sicher.“
 

Dad hielt mich einfach nur fest und ich weinte und weinte. Eine Ewigkeit schien ich so bei ihm zu liegen, er wurde nicht müde, mich zu trösten und zu wiegen. Aber ich wurde wohl irgendwann müde und schlief in den Armen meines Dads ein.
 

Ich erwachte erst wieder, als Rose an meinem Bett saß und mir die Haare aus dem Gesicht strich.

„Hey Schwesterchen, hast du gut geschlafen?“

Sie lächelte mich liebevoll an, so wie es Mum immer tat.

„Wie spät haben wir es?“, fragte ich gähnend.

„Kurz nach acht, du hast nicht so lange geschlafen. Dad hat mir gesagt, dass du wieder geweint hast. Es tut mir Leid, das ich nicht da war.“

„Rose, du hast keine Schuld, du kannst nicht immer hier sein, wenn mich die Erinnerung überkommt.“

„Aber ich könnte es wenigstens versuchen.“ Rosalie wirkte richtig niedergeschlagen.

„Das ist Blödsinn. Ich muss einfach langsam lernen, loszulassen und neu anzufangen. Du kannst mir zwar dabei helfen, aber du kannst nicht immer da sein. Du hast schon soviel für mich die letzten Wochen getan, da kannst du nicht noch jede Minute bei mir sein.“, widersprach ich meiner Schwester und setzte mich dabei auf.

„Hmmm, na gut. Aber wenn du Hilfe brauchst, kommst du sofort zu mir ok?“

„Ja natürlich, außer dich und Dad hab ich hier ja sonst niemand.“

„Das wird sich bald ändern, ach ja, eigentlich sofort. Emmett ist auch hier und wartet mit dem Essen unten. Willst du auch runter kommen? Ich hab dir gebratene Nudeln mitgebracht.“, grinste meine Schwester.

„Klar, ich hab auch ziemlich Hunger. Also dann los, lassen wir deinen Freund nicht zulange warten.“

Ich schwang mich aus dem Bett und ging mit Rose nach unten in die Küche.
 

„Übrigens, über die Klamotten in meinem Schrank müssen wir noch reden.“, lachte ich kurz vor der Küche.

„Das glaube ich nicht, keine Chance.“, meinte Rosalie genauso lachend.

„Na endlich, ich dachte ihr kommt nie mehr.“, begrüßte uns ein wohl sehr hungriger Emmett.

„Hallo Emmett, ich freu mich auch dich zu sehen.“, begrüßte ich ihn und holte die Teller aus dem Schrank. Dad saß noch im Wohnzimmer und sah sich wohl ein Baseballspiel an.

„Hi Bella, lass dich erst mal drücken. Herzlich Willkommen in Seattle.“

Emmett drückte mich an sich, ich bekam kaum eine Luft. Emmett war fast 1,90 und sehr gut gebaut, wenn er einmal zu drückte, blieb nicht mehr viel Luft.

„Ich freu mich auch Emmett, aber kannst du mich wieder los lassen? Ich krieg kaum Luft.“

„Oh, na klar. Also, hattest du einen guten Flug?“ Emmett ließ mich wieder auf die Beine.

„Ja, er war ganz ok. Und, was macht dein Studium?“

„Läuft ganz gut. Ach ja, ehe ich es vergesse Bella. Meine Mum hat dich nächste Woche zum Essen zu uns eingeladen.“

„Wieso das denn?, fragte ich überrascht.

„Naja, Esme dachte, wenn du jetzt hier wohnst und zur Uni gehst, würdest du wohl auch öfters bei den Cullens auftauchen. Deshalb hat sie dich eingeladen und Alice freut sich auch schon darauf, dich endlich mal kennenzulernen.“, erklärte mir meine Schwestern.

„Oh, also, das ist sehr nett.“
 

„Ja, das finde ich auch. Du wirst doch hingehen oder Bella?“, fragte mich mein Dad, der nun auch in der Küche war.

„Ähm ja, ich denke schon.“

Wirklich überzeugend klang das nicht, aber ich wusste auch noch nicht wirklich, ob ich dahin gehen sollte. Immerhin kannte ich bisher außer Emmett niemand der Cullens.

„Na klar kommst du. Meine Mum macht extra für dich ihre Spezialität, da kannst du gar nicht nein sagen. Und Alice ist jetzt schon total aufgeregt, die wollte am liebsten heute schon mitkommen.“, grinste Emmett über seinem Teller mit Ente.

„Ja dann wird mir wohl nichts anderes übrig bleiben.“, lachte ich.

„Ich glaub auch nicht, Alice würde dich mit der Armee hier raus holen.“, sagte Dad etwas drohend.

„Wirklich? Ist sie so schlimm? Du kennst sie auch schon?“

„Nur flüchtig, aber das reicht.“, grinste Charlie.

„Aber er hat schon Recht, eine Alice Cullen versetzt man nicht ungestraft.“, drohte nun auch meine Schwester.

„Oh Gott, auf was hab ich mich da nur eingelassen.“, stöhnte ich.

„Du hast keine Ahnung, wie schrecklich meine Schwester sein kann.“

„Emmett, rede nicht immer so von Alice, so schlimm ist sie auch wieder nicht.“, tadelte Rose und schlug ihren Freund auf den Hinterkopf.

„Autsch, du weißt ganz genau das ich Recht habe.“

Wir mussten alle lachen, dann widmeten wir uns dem Essen.
 

Es wurde noch ein langer und lustiger Abend, ich konnte das erste Mal wieder befreit und herzlich lachen. Das lag nicht zuletzt an Emmett, der mich mit seinen Sprüchen und Grimassen immer wieder zum Lachen brachte.

Es war schon weit nach Mitternacht, als ich endlich in mein Bett kam.
 

Vielleicht hatte Jacob Recht, vielleicht konnte ich hier wirklich ein neues Leben aufbauen und langsam anfangen loszulassen.
 

Doch das war noch ein weiter Weg bis dahin, aber ich wusste, dass ich viele Menschen an meiner Seite hatte, die mir bei diesem helfen würden. Und vielleicht würde ich ja auch in Alice und den anderen Cullens neue Freunde finden. Der erste Schritt dahin ist getan, ich freute mich schon sehr auf das Essen bei den Cullens.
 

Lynnwood: http://www.instantgallery.de/galerie/180030/Twilight+Saga/bild18566792.html
 

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Soooo, das war es auch schon wieder.

Und im nächsten Kapitel kommt dann auch der Rest der Cullens vor.

Darauf wartet ihr doch eh schon. ;-)
 

Aber wie gesagt, es kann eine Weile dauern bis ich wieder poste.

Arbeit Stress, Privat kommt dadurch auch zur kurz und dann noch schreiben.

Irgendwas muss ich ein bisschen zurück stecken.

Ich hoffe ihr verzeiht mir jetzt schon.
 

Freu mich auf eure Kommentare!
 

Bussal

Die Cullens

Hey meine Lieben,
 

jaaaaaa, ich lebe noch.

Tut mir leid, aber in letzter Zeit wars echt hektisch bei mir.

Und ich hab euch ja vorgewarnt, das es etwas länger dauert.

Also hoffentlich, seid ihr nicht zu sehr böse.

Außerdem hab ich euch ein mega langes Kapitel mitgebracht.
 

Endlich sind auch unsere Cullens mit am Start.

Es wird lustig, informativ, etwas heiß und ein bisschen traurig.

Aber lest selbst.

Viel Spass!!!
 

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BPOV
 

Seit fünf Tagen war ich nun in Lynnwood und gewöhnte mich jeden Tag mehr ein.

Heute hatten wir Freitag und vor zwei Tagen kam das Umzugsunternehmen mit meinen restlichen Sachen aus Phoenix. Nun war mein Zimmer auch nicht mehr so kahl. Der Sessel stand in der Ecke, der Schreibtisch neben dem Fenster, darüber mein Bücherregal. Neben meinem Bett stand noch ein zusätzliche Kommode, die meiner Mum gehörte. Außerdem lagen unzählige Kartons und Säcke im Zimmer verteilt, es glich noch einem Schlachtfeld. Aber langsam lichtete sich das Chaos, hauptsächlich war es nur noch Verpackungsmaterial.

Meine Klamotten hatte ich schon mit Rosalie in den Schrank geräumt, auch wenn meine Schwester am liebsten das Meiste sofort entsorgt hätte. Doch das konnte ich ihr schön ausreden, wir hatten nun mal nicht den gleichen Modegeschmack.

Viele Bilder zierten nun meine Wände, von Jacob, seinen Schwestern und mir, von meiner besten Freundin Jane aus Phoenix und mir, Rosalie und mir und natürlich unzählige von Mum. Charlie hatte mir noch ein zusätzliches Regal an der Wand angebracht, worauf noch einige Bücher und andere Utensilien standen.
 

„Na, hast du immer noch das kontrollierte Chaos?“

Dad - ich hatte es mir die letzten Tage wirklich angewöhnen können, kaum noch Charlie zu sagen - stand mit einer Tasse Tee in der Türe.

„Ja, aber es wird besser. Nur noch die drei Kartons, dann bin ich fertig.“, erklärte ich und nahm Dad die Tasse dankend ab.

„Kaum zu glauben, was sich über die Jahre alles ansammelt was.“

Dad hielt die Schneekugel von Mum in der Hand, die immer auf meinem Nachttisch stand. Sein Blick ging ins Leere, er kam mir gerade sehr weit weg vor.

„Ähm ja, stimmt. Aber ich hab ja schon ordentlich gemistet in Phoenix.“, durchbrach ich die momentane und unangenehme Stille in meinem Zimmer.

„Äh ja, das denk ich mir. Stell den Müll einfach in die Rumpelkammer, ich nehm ihn die Tage dann mal mit zur Abfallanlage. Ich muss dann los zur Arbeit, hab heute Nachtdienst und Rose ist bei Emmett. Sie kommt aber morgen früh und holt dich ab, das soll ich dir noch sagen, sie wollte dich vorhin nicht stören.“

„Abholen? Wohin?“, frage ich verwirrt nach.

„Na zu den Cullens, du bist doch morgen dort zum Essen eingeladen.“, grinsend sah mich Dad an.

„Ach ja stimmt, das hatte ich schon fast wieder vergessen. Aber ich kann doch selbst hin fahren.“

„Ich glaube nicht, dass du so einfach zu ihnen findest. Du kennst den Weg nach Mercer Island nicht und das Haus soll etwas abseits legen. Lass dich lieber von Rosalie fahren, da ist mir auch wohler. Und mit dem Truck kannst du bei den Cullens sowieso nicht so punkten wie wenn Rose mit dem BMW vorfährt.“

„Das will ich auch gar nicht, außerdem bin ich total zufrieden mit ihm. Er läuft, hat ein Radio und bringt mich zur Uni, mehr brauch ich gar nicht.“, sagte ich etwas barsch.
 

Inzwischen wusste ich schon, dass die Cullens sehr viel Wert auf Etikette und Ansehen gaben, aber ich nicht. Deshalb war es mir relativ egal, was sie über meinen Chevy dachten. Auch wenn Dad das im Spaß sagte, wusste ich, dass es ihm oft peinlich war, dass er uns nicht soviel geben konnte, wie die Cullens ihren Kindern.
 

„Trotzdem kennst du den Weg nicht, lass dich von deiner Schwester fahren. Ich muss jetzt wirklich los, bis morgen Bells.“

Dad schenkte mir noch ein Lächeln, dann verschwand er und schloss die Tür hinter sich.

Ich stellte meine Tasse Tee neben die Schneekugel, worüber ich mich immer noch wunderte, warum Dad sie so angeschaut hatte, dann widmete ich mich meinen restlichen Kisten.
 


 

„Sie schläft noch, das hätte ich wissen müssen. Sie hat bestimmt wieder bis in die Nacht rein ihre Sachen ausgepackt.“ Von irgend woher hörte ich Rose Stimme.

„Naja, aber du solltest sie langsam wecken. Es ist schon spät und Alice wartet.“, hörte ich nun auch Emmett kichern.

„Hey Bella, wach auf.“ Etwas rüttelte an meiner Schulter.

„Warum?“, nuschelte ich in mein Kissen.

„Na, wir sollten langsam los. Alice wartet schon ungeduldig auf dich.“, sagte meine Schwester sanft, aber mit einem Lachen in der Stimme.

Langsam dämmerte es mir, worauf sie hinaus wollte. Heute war Samstag und ich war zum Essen bei den Cullens eingeladen. Allerdings sollte ich erst Nachmittags kommen und so spät konnte es unmöglich schon sein.

„Wie spät ist es denn?“

„Es ist kurz vor zwei. Wie lang warst du denn wieder wach?“

Mit einem Ruck saß ich aufrecht im Bett, so spät konnte es niemals sein.

„Zwei Uhr mittags? Das kann doch nicht sein.“, meinte ich etwas panisch.

„Hey, beruhig dich erst mal. So schlimm ist das auch nicht, dann muss Alice eben noch etwas warten. Geh erst mal duschen und dich fertig machen, wir warten unten auf dich.“, beruhigte mich meine Schwester, Emmett saß mit einem dicken Grinsen in meinem Sessel.

„Ähm ja, ich beeil mich.“, stammelte ich und schlüpfte aus meinem Bett.

„Lass dir Zeit, Essen gibt es eh erst heute Abend.“, grinste Emmett immer noch.

Nun musste auch ich lachen, während ich mir etwas zum Anziehen zusammen suchte. Emmett und Rose gingen zusammen nach unten, ich machte mich auf den Weg ins Bad.
 

Das es schon so spät war, hätte ich nicht gedacht. Es wurde wieder ziemlich lang bei mir heute Nacht, erst hatte ich ewig meine Sachen verräumt, dann hatte ich bis spät in die Nacht mit Jane und Jacob gechatet. Gegen vier bin ich dann endlich ins Bett, mir fielen die Augen schon mehrmals am PC zu und Jane ging es nicht anders.
 

Unter der Dusche erwachten dann auch meine noch müden Knochen, aber so ausgiebig wie sonst duschte ich heute nicht. Nach der Dusche putzte ich mir schnell die Zähne, föhnte meine Haare und zog mich an. Ich hatte mich für etwas schlichtes entschieden, eine Jeans, schwarzes T-Shirt, darüber einen grauen Kapuzenpuli. Immerhin war ich nur bei den Cullens daheim eingeladen, da musste ich sicherlich nicht so raus geputzt erscheinen.

Meine Haare ließ ich in sanften Wellen über meine Schultern fallen, gebändigt von einem Haarreif, dann steckte ich mir noch den Ring von Mum an. Es war ein weißer Mondstein, den sie eigentlich immer trug. Ich kannte sie gar nicht ohne ihn. Woher sie ihn hatte wusste ich nicht, danach hatte ich aber auch nie gefragt. Nach ihrem Tod hatte ich ihn sofort an mich genommen und trug ihn seitdem ständig.
 

Bevor wieder das Sentimentale in mir durch kam, ging ich zu Emmett und Rosalie in die Küche.

„Na, endlich wach?“,grinste mich Emmett an.

„Ja. Sorry, dass ihr warten musstet.“, entschuldigte ich mich und nahm die Tasse Kaffee, die mir meine Schwester entgegen hielt.

„Macht nichts, wie lang warst du denn wieder wach?“, fragte mich Rose.

„Bis vier oder so. Ich hab mich noch total mit Jacob und Jane verplappert bei Facebook. Stell dir vor, Jane ist jetzt endlich mit Alec zusammen.“

„Lang genug hat es ja gedauert. Und wie geht's Jacob?“

„Dem geht's gut, er hat gerade viel Stress in der Werkstatt, aber sonst. Und er will sich mit Leah eine größere Wohnung suchen.“ Ich nippte an meinem Kaffee.

„Können die zwei sich das schon leisten, ich mein, Leah studiert doch noch?“

„Ja, aber nur noch zwei Semester. Sie lassen es auch langsam angehen, suchen jetzt nicht auf biegen und brechen.“

„Ich will euch zwei ja nicht stören, aber langsam sollten wir los. Mum wartet bestimmt schon mit dem Kuchen. Von Alice will ich erst gar nicht anfangen.“, unterbrach uns Emmett wieder mit einem dicken Grinsen.

„Du hast Recht, also dann wollen wir mal los. Du bist doch Startklar oder Bella?“

„Ja ja, ich, ähm, klar.“
 

Mir war immer noch unwohl bei dem Gedanken, Emmetts Familie kennenzulernen. Sie waren so anders, hatten Geld und alles, da passte ich einfach nicht rein.

Völlig in Gedanken schlüpfte ich in meine Chucks und wollte gerade meine Jacke greifen, als mir Rose eine vor die Nase hielt.
 

„Da, die ist für dich. Hab ich beim Shooting letzte Woche bekommen, aber leider passt sie mir nicht. Und dann kannst du den alten Mantel hier entsorgen.“

Meine Schwerster warf meinem grauen Mantel einen bösen Blick zu, dann grinste mich wieder an.

„Aber Rose, die ist doch bestimmt schweineteuer, die kann ich doch nicht...“

„Keine Widerrede, ich hab sie ja nicht gekauft. Also los los, anziehen und dann ins Auto.“, unterbrach sie mich, hielt mir die Jacke so auf, das ich nur noch rein schlüpfen musste.
 

Da Widerrede sowieso zwecklos war, ergab ich mich, zog mir die Jacke an, dann zog sich Rose selbst noch ihren weißen Mantel an.

Bei ihr war wieder einmal alles perfekt abgestimmt, sie trug einen weißen Rollkragen Pulli, darüber eine lilane Bluse. Dazu einen in den selben Farben karierten Rock und lilane Ober-Knee-Steifel. Die Perfektion in Person.

Emmett hingegen war wie immer schlicht und sportlich gekleidet.

Eine lässige Jeans, ein T-Shirt, eine Kapuzenjacke, Sneakers und einen Nietengürtel, so kannte ich Emmett. Er mochte es, genauso wie ich, einfach, aber eben in einer anderen Klasse.
 

Schnell schnappte ich mir noch meinen Schal, Handschuhe und Mütze, dann ging ich mit den beiden zu Rose BMW.

Es war wie immer schweinekalt in Lynnwood, ausnahmsweise schneite es momentan aber nicht. Es schien sogar die Sonne, aber dieselbe Wirkung wie in Phoenix hatte sie nicht.
 

In Rose Auto setzte ich mich nach hinten und sagte während der Fahrt nichts. Ich genoss die Umgebung, die Fahrt dauerte fast eine halbe Stunde. Die Cullens wohnten auf Mercer Island, einem weiteren Vorort von Seattle und eine Insel im Lake Washington. Es war das Promiviertel von Seattle, viele Villen standen hier und viele reiche Leute wohnten dort. So wie Rose mir erzählte, hatten die Cullens direkt ein Haus am Wasser. Ich war schon sehr gespannt, was mich gleich erwartet, gleichzeitig hatte ich auch Angst.
 

„Wir sind gleich da, freust du dich schon?“, fragte mich Rose.

„Ja, natürlich.“, antwortete ich und knetete nervös meine Finger.
 


 

Kurz darauf erreichten wir auch eine Auffahrt, was ich dann sah verschlug mir die Sprache. Das Haus, nein die Villa, nein das Schloss war einfach der Wahnsinn. Die Auffahrt war lang und ringsum war alles grün und bepflanzt. Das Haus selbst war unbeschreiblich! Es hatte viele Fenster, sehr viele Fenster, eine riesige Glasfront in der Mitte des Hauses und an der Seite konnte man eine große Terrasse erahnen.
 

„Das flasht einen total, wenn man es zum ersten Mal sieht oder?“, grinste Emmett mich von vorne an.

„Ja, das ist... WOW, das hab ich nicht erwartet.“, stammelte ich und nahm jedes Detail in mir auf.
 

Inzwischen waren wir vor dem Haus und Rose parkte in der Garage, was mir die nächste Sprachlosigkeit bescherte. Die Garage allein war so groß, wie ein Fußballfeld. Und hier standen Autos, die kannte ich nur aus dem Fernsehen. Rose parkte direkt neben einem schwarzen Ungetüm, daneben stand ein roter Ferrari. Und daneben standen noch drei Autos.
 

„Wahnsinn oder? So hab ich auch beim ersten Mal geschaut, als ich hier war.“ Rose legte einen Arm um mich, wir waren inzwischen ausgestiegen.

„Komm, ich zeig dir mal alle. Also das ich mein Baby, mein Lamborghini.“

Emmett nahm mich bei der Hand und strich mit der andern über das schwarze Auto neben uns. Man konnte richtig die Herzchen in seinen Augen sehen.

„Er liebt das Auto fast noch mehr als mich.“, flüsterte mir Rose lachend zu.

„Hey, das stimmt gar nicht. Aber es ist schon ein geiles Teil. Na gut, also das rote Ding hier gehört Alice, ihr ganzer Stolz der Ferrari. Der silberne hier ist Jaspers Maserati, dann haben wir noch Dads Mercedes und das hier ist Edwards altes Auto, ein Audi S5. Den fährt er aber nicht mehr, er bekam letztens erst einen Aston Martin. Edward ist aber noch in der Klinik, ich denke bis zum Essen wird er hier sein.“, erklärte mir Emmett alles.

„Das ist echt der Hammer, solche Autos hatte ich bisher nur in Autohäuser gesehen.“, staunte ich immer noch.

„Ja, das hab ich auch gesagt. Also los, lasst uns rein gehen.“
 

Rosalie zog mich an der Hand mit sich. Wir gingen durch eine kleine Tür und standen dann kurz darauf in einer riesigen Empfangshalle.

Dort empfing uns dann auch gleich eine ziemlich ungeduldige Alice, zumindest vermutete ich das, die Beschreibung von Rose passte und außerdem stand neben ihr mein Cousin Jasper. Auch wenn ich ihn schon lang nicht mehr gesehen hatte, hatte ich ihn gleich wiedererkannt.
 

„Hey Alice, hey Jasper, darf ich vorstellen, meine Schwester Bella. Also du kennst sie ja, aber Alice...“

Weiter kam Rose schon gar nicht, plötzlich spürte ich nur etwas gegen mich prallen.

„Ich freu mich so dich endlich kennenzulernen. Rosalie hat mir schon soviel von dir erzählt und ich konnte es kaum noch abwarten, dich endlich zu sehen. Wir werden bestimmt ganz tolle Freundinnen.“

Alice hatte mich total überrumpelt und hing nun an meinem Hals. Ich konnte die Umarmung nur erwidern, über ihre Schulter konnte ich Emmett, Rose und Jasper lachen sehen.

„Das war nicht anders zu erwarten.“, grinste Jasper.

„Ich freu mich auch Alice, Rose hat mir auch schon viel von dir erzählt. Und sie hat nicht übertrieben.“, meinte ich dann, immer noch von Alice umarmt.

„Was soll den das heißen?“
 

Abrupt ließ Alice von mir ab und stemmte die Hände in die Hüfte, wir mussten alle lachen bis auf Alice.

Nun konnte ich Alice erst einmal richtig mustern. Sie trug eine knallenge schwarze Leggings, darüber ein weißes Wollkleid und hohe High-Heels. Ihre Haare gingen bis zum Kinn und waren als Bob geschnitten. Ihre Haut war so zart und weiß, ihre Lippen waren voll und sie hatte strahlend grüne Augen. Ihr ganzes Erscheinen glich einer Porzellanpuppe, als würde sie jeden Moment zerbrechen und doch hatte sie eine irre Kraft, als sich mich gerade drückte.
 

„Lass sie doch erst mal ankommen Schätzchen, lass dir drücken Cousine.“ Jasper kam auf mich zu und nahm mich in den Arm. „Es tut mir leid, dass ich nicht bei Tante Renees Beerdigung da sein konnte, es ist echt schlimm.“

„Schon gut Jasper, deine Prüfungen waren wichtiger. Und danke.“, erwiderte ich.

„Gut siehst du aus, ein bisschen blass, aber das warst du ja schon immer.“, grinste Jasper und lenkte das Thema geschickt um.

„Ja, ich weiß, Albino halt.“, grinste ich. „Aber du siehst auch klasse aus, die längeren Haare stehen dir, sieht wild aus.“
 

Jasper trug die Haare etwas länger als früher, sonst war er, wie immer, leger gekleidet. Das letzte Mal hatte ich ihn vor vier Jahren bei einer Familienfeier gesehen, seitdem hatte sich sein Kleidungsstil nicht wirklich verändert. Ein schlichte Jeans, ein beiger Puli und darüber eine Weste. Mein Cousin mochte es schon immer einfach, auch wenn er sich eigentlich alles leisten konnte, wie sein Auto bewies.
 

„Danke, danke. Das hört man gerne.“

„Ein schönes Haus habt ihr, das ist echt der Hammer.“, meinte ich wieder an Alice gewandt, die immer noch die Hände in die Hüfte gestemmt hatte. Aber sofort hellte sich ihr Gesicht auf und sie hüpfte wie wild auf und ab.

„Ja, dir gefällt es. Komm ich zeig dir alles.“, trällerte Alice aufgeregt und wollte mich schon an der Hand mitziehen.

„Alice, warum bittest du Bella nicht erst einmal rein, wir würden sie auch gerne kennen lernen.“ Eine Frau erschien lächelnd in der Türe. Ihr Lächeln strahlte so viel Wärme und Geborgenheit aus.

„Ja Mum, ok.“, gab sich Alice geschlagen und wurde etwas ruhiger.

„Bella, das ist meine Mum Esme, Mum das ist Bella.“, stellte mich Emmett seiner Mutter vor.

Esme war Ende 40, worauf man allerdings nicht sofort kommen würde.

„Hallo Bella, herzlich Willkommen in unserm Haus und in Seattle.“
 

Esme umarmte mich sanft, doch diese Umarmung schenkte mir in diesem Moment soviel Vertrauen und Sicherheit, ich fühlte mich gleich an meine Mum erinnert. Sie strahlte auch immer so etwas aus und so fühlte ich mich bei Esme sofort wohl. Als sie sich von mir löste, lächelte sie mich sanft an, was eine wohlige Wäre in mir auslöste.
 

„Danke Mrs. Cullen, ich freu mich auch hier sein zu dürfen und danke für die Einladung.“, begrüßte ich dann Emmetts Mum.

„Ach Kindchen, nen mich doch Esme, sonst fühl ich mich so alt.“

Ich nickte auf Esmes Forderung und sie lächelte mich wieder sanft an.

„Carlisle, komm doch auch mal bitte, Bella ist hier.“

Ein großer blonder Mann, nicht sehr viel älter als Esme, kam auf Esmes Aufforderung. Auch wenn ich es nicht gewusst hätte, dass er Emmetts Dad iwar, hätte ich es sofort geahnt.

Carlisle war groß und staatlich gebaut, trotzdem waren seine Gesichtszüge weich. Er strahlte Autorität aus, aber nicht auf eine strenge Art und Weise. Als er mich sah, lächelte er mir zu und streckte seine Arme ebenfalls zu einer Umarmung aus.
 

„Hallo Bella, schön dich endlich kennenzulernen.“ Auch er umarmte mich.

„Und mein herzliches Beileid, für das was dir zu gestoßen ist.“, flüsterte er mir dann noch leise zu, so dass es nur ich hören konnte.

„Danke Mr...“, er hob mahnend den Finger, ich wusste sofort was er meinte. „Danke Carlisle, ich freu mich auch.“

„Schön schön, so, nun kommt aber mal ins Wohnzimmer. Willst du einen Kaffee?“

Carlisle legte einen Arm um meine Schultern und zog mich mit sich, die Anderen folgten uns.

„Ähm, nein danke. Ein Wasser würde mir erst mal reichen.“, antwortete ich und ging neben ihm her. Ich fühlte mich total Willkommen, alle Zweifel ob die Cullens mich mögen würden, waren verflogen.
 

Er führte mich ins Wohnzimmer, wo es mir wieder glatt die Sprache verschlug. Das Zimmer ging zum See hinaus und alles war aus Glas, die komplette Front. Eine Terrasse ging rundum um das Haus und man konnte über den See Seattle erkennen.

Das Wohnzimmer war schlicht, aber doch luxuriös eingeräumt. Ein schwarzes Ledersofa und zwei weiße Sessel standen im Raum, teurere Gemälde hingen an den Wänden. An der Wand gegenüber des Sofas war ein Kamin, in dem das Feuer schon loderte.

Ging man ein Stück weiter, kam man über eine kleine Treppe, zum Essbereich, der nur durch die Wand mit dem Kamin vom Esszimmer getrennt war. Auch hier konnte man den Kamin sehen und ein großer und massiver Holztisch stand auf einer Empore. Und wie schon im Wohnzimmer, waren überall Fenster. Das machte alles so hell und freundlich, vom Ausblick erst gar nicht zu sprechen.
 

„Wahnsinn oder? Mich hat das alles total geflasht, als ich es das erste mal gesehen habe.“

Rose stand neben mir und sah auch auf das Meer hinaus.

„Ja, das ist alles, WOW, mir fehlen die Worte.“, meinte ich nur.

„Ich zeig dir später noch alles, keine Sorge, das war noch lange nicht alles. So, willst du nen Kuchen? Du musst unbedingt Mums Brownies probieren.“

Alice zog mich wieder mit zur Couch, mein Blick ging trotzdem immer noch aus dem Fenster.

„Das sind die besten Brownies auf der ganzen Welt, das kannst du mir glauben.“, stimmte Emmett seiner Schwester zu.

„Danke, ihr seid wirklich lieb. Willst du welche oder lieber einen Käsekuchen?“, fragte mich Esme.

„Ähm, ich nehm erst einmal die Brownies, wenn schon so darüber geschwärmt wird.“

„Gute Entscheidung.“, grinste auch mein Cousin.

„Nun Bella, hast du dich schon gut eingelebt?“, fragte mich Carlisle.

„Naja, ich bin ja erst eine Woche hier. Aber es wird langsam immer besser. Vor ein paar Tagen kamen meine restlichen Sachen aus Phoenix und die sind nun fast verstaut, langsam werd ich also heimisch.“, antwortete ich und nahm einen Bissen von dem Kuchen. Er schmeckte wirklich total klasse, Emmett und Alice hatten nicht übertrieben.

„Und was studierst du?“, wollte Alice wissen, sie war immer noch total hibbelig.

„Soziale Arbeit und ihr?“

„Ich studiere wie Rosalie Modedesign, Emmett Architektur und Jasper Psychologie.“ Alice antwortete gleich für alle anderen mit.

„Und Edward Medizin, du wirst ihn später noch kennen lernen.“, fügte Esme noch hinzu.

„Na, wollen wir mal hoffen, dass sie ihn nicht zu gut kennen lernt.“, grinste Emmett und handelte sich sogleich einen Seitenhieb von meiner Schwester ein.

„Red nicht so einen Unsinn, Bella wird schon wissen, was sie tut. Und Edward hab ich schon gewarnt.“, zischte Rose.

„Vor was gewarnt?“, hakte ich nach.

„Ach, nicht so wichtig Bella. Sag mal, Rose hat erzählt, dass du schon einen Job gefunden hast.“, wechselte Alice das Thema, was mir allerdings seltsam vorkam. Dennoch sagte ich erst einmal nichts dazu.

„Ja, im Diner, in dem Rose und mein Dad öfters Essen gehen. Dort kann ich zwei, drei mal die Woche als Kellnerin aushelfen. Das hab ich in Phoenix auch schon gemacht.“

„Du meinst in Tammys Bar?“, fragte Jasper.

„Du kennst es?“

„Ja, da bin ich auch hin und wieder. Die ist ja ganz in der Nähe vom Krankenhaus in Lynnwood und wenn ich da manchmal vom Studium aus bin, geh ich dort essen. Edward und seine Kollegen auch, vielleicht triffst du sie da ja mal.“, erklärte mein Cousin.

„Oh, ich denke nicht. Ich helf eher abends aus, mittags bin ich ja auch an der Uni.“

„Edward geht öfters dorthin, auch nach dem Dienst. Vor allem wenn er mal wieder eine abs... Au, Baby, hör mal auf damit.“

Emmett wurde wieder von meiner Schwester in die Seite geschlagen und wurde somit wieder unterbrochen.
 

Mir kam das alles komisch vor, immer wenn Edward zur Sprache kam, war die Stimmung anders. Und überhaupt wusste ich bisher kaum etwas von ihm, Rose erzählte mir nur, dass er Medizin studierte. Über Alice hatte sie mir ganze Vorträge gehalten, über Edward gar nichts. Irgendetwas war seltsam daran, war dieser Edward irgendwie seltsam oder gefährlich?
 

„Bella, was hältst du davon, wenn ich dir den Rest vom Haus zeige? Bis wir damit durch sind, ist das Abendessen bestimmt auch schon fertig.“ Alice war wie von der Tarantel gestochen aufgesprungen und stand hüpfend neben mir.

„Ähm, ok. Wenn es euch nichts ausmacht.“

Ich sah zu Esme und Carlisle, die nebeneinander saßen. Carlisle hatte einen Arm um seine Frau gelegt und sie schmiegte sich zärtlich an ihn.

„Unsinn, geht ruhig. Ich muss langsam auch den Braten ins Rohr schieben und den Rest machen.“, winkte Esme ab.

„Und ich hab noch ein paar Unterlagen, die ich durchsehen muss. Also mach dir keine Sorgen, Alice kümmert sich schon um dich.“
 


 

Mit diesen Worten von Carlisle gab es für Alice kein Halten mehr. Sie zog mich regelrecht an meinem Arm aus dem Wohnzimmer, so dass mir nichts anderes übrig blieb, als ihr zu folgen. Also gab ich mich in ihre Fänge und stand vom Sofa auf, meine Schwerster und alle anderen lachten nur.
 

„Wir zocken dann ne Runde in meinem Zimmer. Rose schuldet mir noch ne Revange.“, verkündete Emmett und ging mit Jasper und Rosalie aus dem Raum.

„Also gut, fangen wir im Garten an. Da kann man jetzt zwar nicht viel sehen, aber wart mal den Sommer ab.“, trällerte Alice und schob die Terrassentür auf.
 

Wir gingen eine kleine Treppe hinab und schon standen wir auf einer riesigen Terrasse. Ein Swimmingpool war hier, daneben eine Whirlpool. Rundherum war Platz für Liegen und ein paar Meter weiter war eine Runde Abgrenzung, in der im Sommer wohl Tische und Stühle standen.
 

„Jetzt im Winter brauchen wir den Pool hier draußen eigentlich nicht. Nur Emmett und Edward springen hin und wieder rein. Entweder nach einem Saunagang oder um sich gegenseitig zu beweisen, wie stark sie sind.“ Alice rollte mit den Augen.

„Manchmal können sie echt wie kleine Kinder sein, das Wasser ist nämlich eiskalt. Es kann zwar erwärmt werden, aber das ist ja dann langweilig. Männer halt. Komm, wir gehen da runter.“
 

Alice deutete auf eine Treppe, die neben dem Pool abging. Dort ging es hinunter in den Garten, der nicht von dem See abgezäunt war.
 

„Das ist total schön.“, schwärmte ich.

„Ja, das stimmt. Aber guck mal, das ist noch viel schöner.“

Der Wirbelwind an meiner Seite deutete auf ein kleines Häuschen, etwas abseits von dem Garten. „Da gehen wir jetzt aber nicht hin, ist nicht geräumt. Aber im Sommer feiern wir dort oft Grillpartys, in dem Häuschen haben locker 20 Leute Platz.“
 

Das Häuschen war etwas versteckt in dem Bäumen und Büschen, davor konnte man wieder eine kleine Terrasse erkennen. Es ging ein schmaler Weg dorthin, doch der war jetzt voller Schnee.
 

„Das ist ja der Hammer, da kann man bestimmt gut den Sonnenuntergang beobachten.“

„Ja, das stimmt. Aber das wirst du ja noch alles sehen. Komm, wir gehen wieder rein. Es ist total kalt. Nicht, dass wir noch krank werden.“
 

Alice führte mich zurück in Haus, dort gingen wir erst einmal in den Keller.

„So, jetzt zeig ich dir unser Highlight, das ist einfach der Hammer.“, grinste sie als sie vor einer Türe stand. Schwungvoll öffnete Alice die Türe und wir standen vor einen riesigen Pool.

„WOW, also das ist ja, da fehlen mir echt die Worte.“,stammelte ich.
 

Das Schwimmbad, anders konnte man es fast nicht bezeichnen, war der Wahnsinn. Der Raum war bestimmt zehn Meter hoch, der Pool zwanzig Meter. Es standen Liegen um den Pool herum, Palmen schmückten den Raum zusätzlich. Alles war sehr mediterran gehalten, man konnte hier sicherlich gut entspannen.
 

„Ja, das ist echt cool hier. Nächsten Monat werd ich hier meinen Geburtstag feiern, wird eine große Poolparty, du kommst natürlich auch.“, grinste mich Alice an.

„Ähm, ja, wenn du das sagst.“, erwiderte ich nur total überrumpelt.

„Jepp, tu ich. So und hier geht's weiter zur Sauna und zum Fitnessraum.“
 

Alice führte mich in einen Nebenraum, wo eine große Sauna stand und mehrere Fitnessgeräte.
 

„Hier tobt sich also Emmett immer aus.“, grinste ich.

„Ja und Edward. Aber der ist nicht ganz so schlimm wie Emmett. So, das war's hier unten auch schon. Dann gehen wir mal nach oben.“
 

Ich folgte Alice, die mehr hüpfte als das sie lief, in das erste Stockwerk.

„Hier haben Emmett und Edward seine Zimmer, so wie ein Gästezimmer und ein Bad.“ , erklärte mir Alice und zeigte mir die Zimmre nach der Reihenfolge.
 

Als erstes ging es in das Gästezimmer, es war ganz schlicht und doch modern gehalten. Ein weißes großes Bett, eine Kommode und ein kleine Ablage, mehr brauchte es auch nicht.

Daneben war auch schon das Gästebadezimmer, es war sehr modern und edel. Es gab eine Dusche, die komplett verglast war, eine freistehende Badewanne aus schwarzem Marmor und einen Waschtisch mit zwei Waschbecken, ebenfalls in schwarz. Allein das Bad war bestimmt schon soviel wie ein Kleinwagen wert.

Daneben hatte Edward sein Zimmer, darauf war ich schon wirklich gespannt. Bisher wusste ich so gut wie nichts über ihn, vielleicht konnte ich mir dann ein Bild über ihn machen.
 

Das war ich dann zu sehen bekam, überraschte mich dann allerdings, wobei ich auch nicht wusste, was ich erwarten hätte sollen.

Alles in Edwards Zimmer war ordentlich und penibel in den Regalen sortiert, das Bett war gemacht und nichts lag herum. Sonst war es eher modern eingerichtet, ein großer Fernseher hing an der Wand, gegenüber von seinem Bett. Der Boden war mit Marmorfliesen verlegt, dazu war alles in weiß und grau eingerichtet. Ein großer, flauschiger Teppich lag unter dem Bett, das mitten im Raum stand. Wie auch schon im Wohnzimmer gab es hier eine große Glasfront, wo man das Meer sehen konnte. Ein kleines Badezimmer grenzte an das Zimmer, das man nur durch diesen Raum betreten konnte. Es war schlicht mit einer Dusche und einer Toilette ausgestattet, ausreichend für eine Person.
 

„Hey, mach den Mund mal wieder zu. Du hast noch gar nicht mein Zimmer gesehen.“

Ich erschrak schon fast von Alices Worten, ich war gerade in meiner eigenen Welt gefangen.

„Ich, entschuldige, das haut mich alles gerade ein bisschen um.“ Alice grinste mich breit an, wir standen mitten in Edwards Zimmer.

„ Du hast noch gar nicht alles gesehen. Komm, wir gehen durch das Ankleidezimmer von Emmett und Edward in das nächste Zimmer.

„Die beiden haben ein extra Ankleidezimmer?“, hakte ich nach, bevor Alice die Türe neben der Glasfront öffnete.

„Ja klar, das haben wir alle. Aber die beiden teilen sich eins, das reicht ihnen. Außerdem habe sie ja noch zusätzlich einen riesigen Schrank in ihrem Zimmer.“

Alice grinste über beide Ohren, das war wirklich der Hammer. Für was man eigentlich einen Schrank noch brauchte, wenn man ein Ankleidezimmer hatte, verstand ich aber nicht wirklich. Und als wir in dem besagten Zimmer standen, fragte ich es mich umso mehr.
 

Das Ankleidezimmer war allein so groß wie Edwards Zimmer, in schwarzem Holz gehalten, mit viel Stauraum und war auf beiden Seiten gleich aufgebaut. Nur die Klamotten unterschieden sich. Man konnte genau erkennen, dass die linke Seite, zu Emmetts Zimmer hin, auch seine war. Sportklamotten, ausgefallene Shirts und jede Menge Turnschuhe waren in den Regalen.

Auf Edwards Seite überwiegten die Hemden und einige Anzüge. Er mochte es also eher schlicht und einfach.
 

„Schlag keine Wurzeln, so interessant sind die Männerklamotten auch wieder nicht.“, lachte Alice, als ich mitten in dem Zimmer stand und alles genau betrachtete.
 

Sie hatte schon die Türe zu Emmetts Zimmer geöffnet und wartete nur, dass ich noch nachkomme.

Wir gingen in Emmetts Zimmer, wo besagter zusammen mit Rose und Jasper vor dem Fernseher saßen und PS3 spielten. Sie nahmen gar keine Notiz von uns, als wir rein kamen.

Emmett hatte sein Zimmer schlicht und rustikal eingerichtet, ein großes Bett, ein Schreibtisch, ein großer Schrank und mehrere Regale mit CD, DVDs und seinem Fernseher. Dazu noch ein paar Bilder und Trikots von seinem Baseballteam hingen an der Wand, das wars. Wie auch bei Edward gab es ein Bad, das gleich ausgestattet war, wie das von seinem Bruder. Emmett war nicht der ordentlichste, das zeigte mir sein Zimmer nur wieder all zu gut. Das Bett war nicht gemacht, Bücher und CDs waren einfach nur in die Regale geworfen, Sportzeitschriften lagen herum und auf dem Schreibstich stapelten sich Papiere. Das komplette Gegenteil von Edward, dachte ich mir nur, wenigstens etwas, was ich inzwischen über Edward wusste.
 

„Na dann komm mal mit, ich zeig dir mal das oberere Stockwerk. Ursprünglich war ich auch hier, das Gästezimmer war mal meins. Naja und das Bad. Aber das wurde mir schnell zu klein und Dad ließ dann oben einfach anbauen. Darum gibt’s jetzt das Gästezimmer und Bad.“, grinste Alice, als wir auch hier alles angeschaut haben und wieder aus dem Zimmer waren.
 

Sie hatte sich wieder meine Hand geschnappt und schleppte mich einen Stock höher.

Das ganze Haus war einfach nur faszinierend. Es war so hell und freundlich, gleichzeitig antik und doch wieder modern. Der Marmor machte alles edel und die großen Fenster imponierten mir. Und die Atmosphäre in diesem Haus, war einfach nur so unbeschreiblich. Auch wenn ich aus einer ganz anderen Welt kam, fühlte ich mich hier einfach nur wohl.
 

„Soo, hier sind dann die Zimmer von meinen Eltern und meines. Fangen wir mit Dads Büro an.“ Alice klopfte an die Holztüre, nach kurzem Warten konnte man von Carlisles ein „Herein“ hören.

„Hey Dad, ich wollte Bella nur kurz dein Büro zeigen.“
 

Wir gingen in das große Arbeitszimmer von Carlisle, dass mit schweren Holzmöbeln ausgestattet war. Ein großes Bücherregal stand an der Wand, in dem auch ein Kamin eingelassen war. Viele Bücher fanden darin Platz, hauptsächlich waren es wohl medizinische und Duden.
 

„Dann seid ihr mit der Erkundungstour wohl schon fast am Ende, wenn ich das richtige sehe.“ Carlisle saß hinter einem großem massiven Holzschreibtisch, legte seinen Füller zur Seite, klappte seinen Laptop zu und schenkte uns ein Lächeln.

„Jepp, nur noch das Stockwerk.“, grinste Alice.

„Und Bella, was meinst du?“, richtete sich Alices Dad direkt an mich.

„Also ganz ehrlich, ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Das Haus ist einfach der Wahnsinn.“, lies ich meiner Euphorie freien Lauf.

„Das freut mich, hoffentlich fühlst du dich auch wohl.“

„Und wie, auch wenn alles so groß ist und weit, ist alles so freundlich und warm.“

„Das haben wir meiner Frau zu verdanken, sie ist schließlich Architektin. Esme mag es nicht kühl und steril, sie liebt das Alte und das Moderne miteinander zu verbinden.“

„Das ist ihr auch gelungen, das Haus ist großartig.“

Alice stand breit grinsend neben mir und klatschte wild in die Hände.

„Schön, dass du dich wohl fühlst. Nun, ich will euch nicht hinauswerfen, aber ich hab leider noch zu arbeiten.“ Es war wieder diese bestimmende, aber dennoch freundliche Art von Carlisle, mit der er zu uns sprach.

„Kein Problem Dad, wir haben ja auch noch was vor uns. Darf ich Bella auch euer Reich zeigen?“

„Natürlich Alice, wir haben schließlich keine Geheimnisse.“

„Super, bis später Dad.“ Alice gab ihrem Dad noch ein Küsschen, dann gingen wir wieder aus dem Zimmer.
 

„So, dann zeig ich dir erst mal mein Zimmer, das von Mum und Dad ist am Ende des Flurs.“, beschloss Alice, als sie die Türe schloss.

Mir blieb natürlich nichts weiteres übrig als zu nicken und schon standen wir auch schon in Alice Zimmer.

Wie schon der Rest der Zimmer, war auch Alice´s Zimmer groß und hell. Ein heller Laminat war verlegt und auch der Rest war in weiß gehalten. Über dem großen Bett war ein riesiger Kronleuchter, darunter lag ein goldener Zottelteppich, der total weich war. An der Wand stand ein noch größerer Schrank als der von Edward. Daneben war eine kleine Nische im Zimmer, dort stand eine Kommode und ein Sessel. Ein großes Fenster brachte reichlich Licht ins Zimmer und ging wie auch schon bei Edward und Emmett zum Meer hinaus.
 

„Das ist total schön.“, meinte ich bewundernd.

„Ach, das ist noch gar nicht alles, komm ich zeig dir meinen Kleiderschrank.“

Alice zog mich an der Hand zu einer Türe, die in einen begehbaren Kleiderschrank überging.
 

Was mich dort erwartete, war der Hammer. Das Ankleidezimmer war allein so groß wie mein Zimmer in Lynnwood. Ringsherum waren Regale, Böden, Kleiderstangen und Schubfächer für Kleidung und alles war voll damit. Ein Regal, so groß wie mein Kleiderschrank, war nur für Schuhe gedacht. Schuhe jeglicher Art, von Pumps über Stiefel, Ballerinas, High Heels und sogar ein paar Sneaker. Viele Kleider und Röcke hingen auf den Stangen, alle nach Farben sortiert. Auch die Blusen, Pullover und T-Shirts, waren nach Farben sortiert.
 

„Na, gefällt es dir?“

„Das ist echt der Wahnsinn, für was brauchst du dann noch den Schrank in deinem Zimmer?“

„Ach da ist meine Saisonkleidung drinnen, zumindest der Hauptteil. Komm, ich zeig dir noch das Bad.“
 

Wir gingen wieder zurück ins Zimmer und dann in das angrenzende Bad.

Das war etwas luxuriöser als die von ihren Brüdern, aber nicht sehr viel größer. Es war alles in Marmor und im Gegensatz zu den Duschen unten bei den Jungs, hatte Alice eine Badewanne. Ein kleiner Balkon war an dem Bad, auch dieser ging zum Garten hinaus.
 

„Das ist total schön, es passt alles zusammen.“, sagte ich nach einer Weile der Ruhe.

„Ja, das hab ich Mum zu verdanken. Das hat alles sie eingerichtet.“, erwiderte Alice lächelnd.

„Schon praktisch, wenn man eine Mum als Architektin hat.“

„Ja, das stimmt. Aber warte mal ihr Schlafzimmer ab und das Bad erst.“
 

Gemütlich liefen wir zurück ins Zimmer und dann den Gang hinuter zum Schlafzimmer von Alices Eltern.

„Du Alice, ist das wirklich ok, ich mein, dass ist das Schlafzimmer deiner Eltern.“

Irgendwie hatte ich doch bedenken, es war etwas anderes die Zimmer von ihren Geschwistern anzusehen, als das von ihren Eltern.

„Ach, das ist schon OK, meine Eltern sind da ziemlich offen. Und wir stöbern ja nicht in den Schränken.“

Alice zwinkerte mir zu, dann standen wir auch schon in dem großen Schlafzimmer von ihren Eltern.
 

„Der absolute Wahnsinn oder?“

Damit untertrieb Alice noch gewaltig, das Zimmer toppte bisher alles.

„Das, das, das kann man nicht in Worten beschreiben.“, fand ich dann auch die Worte wieder.

Der Raum war riesig, so groß wie das Wohnzimmer. Ein großes Holzbett stand an der Wand, gegenüber an der anderen war ein Kamin. Die komplette Fensterseite war aus Glas und etwas weiter hinten im Raum, war noch eine kleine Sitzecke aus hellem Polstern. Die Wände waren hoch und mit Stuck versehen, genauso war auch der Kamin verziert.
 

„Und wenn du denkst, das war schon alles, dann schau dir mal das Bad an.“ Alice öffnete eine Türe, durch die man in das Bad gelangte.

„Oh mein Gott!“, war alles was ich noch heraus brachte.

Das Badezimmer war komplett aus Marmor, die Armaturen waren vergoldet und in der Mitte des Raumes thronte eine große, freistehende Badewanne. Zusätzlich gab es eine große, gläserne Dusche und einen Waschtisch.

„Ja, da kann glatt neidisch werden. Ich hab bis heute noch nie in der Badewanne baden dürfen.“ Alice warf der Wanne einen bösen Blick zu, dann zog sie mich auch schon weiter in das Ankleidezimmer von Carlisle und Esme.
 

Es war in etwa genauso groß wie das von Alice, nur das es zwei Seiten hatte. Auf der einen hatte Esme ihre Kleider, Röcke, Blusen und Kostüme, auf der anderen hatte Carlisle seinen Bereich. Auch hier war alles nach Farben sortiert, darauf schien Esme wohl besonders zu achten.

„Also ich muss echt sagen, mir fehlen die Worte.“, meinte ich zu Alice.

„Das kann ich mir denken. Sollen wir zu Mum in die Küche gehen oder zu Rose und den Jungs?“, fragte sie mich.

„Ähm, ich bin für die Küche, ich habs nicht so mit Computerspielen.“

„Gut, ich auch nicht, außerdem hab ich jetzt tierischen Durst.“

Wir verließen wieder das Elternschlafzimmer, ich musste das erst einmal alles wirken lassen. Still folgte ich deshalb Alice, die halb tanzend die Treppen hinunter lief, in die Küche.
 


 

Die Küche war wie schon der Rest des Hauses, groß und hell. Eine Kochinsel war in der Mitte des Raumes, eine große Arbeitsfläche unter dem Fenster, ein großer Kühlschrank und viele Schränke und Schubladen. Alles war in hellem Holz gehalten und eine kleine Theke schloss an die Kochinsel an.
 

„Na ihr zwei, schon fertig mit der Hausführung.“

Esme nahm gerade einen großen Topf vom Herd, es roch einfach köstlich in der Küche.

„Schon ist gut, wir haben bestimmt über ne Stunde gebraucht oder?“

Alice sah zu der Uhr über der Türe, die ins Esszimmer ging.

„Das stimmt, es gibt auch schon bald Essen. Wollt ihr euch ein bisschen zu mir setzten? Wie hat dir das Haus gefallen Bella?“, fragte mich Esme und schenkte mir ein warmes Lächeln.

„Super, einfach genial. Wem würde so ein Haus nicht gefallen.“, meinte ich ehrlich und setzte mich neben Alice an die Theke. Diese grinste über beide Ohren und schenkte uns beiden etwas zu Trinken ein.

„Das freut mich zu hören. Ich hab mein Bestes gegeben mit der Einrichtung.“

„Das ist dir auch gelungen Esme, es ist ein wunderschönes Haus. Kann man dir denn noch etwas helfen? Die Kartoffeln schälen oder so?“, fragte ich, es war mir etwas peinlich Esme beim Kochen zu zusehen und selbst nichts zu tun.

„Oh, wenn du willst gerne. Aber pass auf, die sind noch heiß, gerade erst vom Herd gekommen.“ Esme stellte mir den Topf mit den Kartoffeln hin, dazu noch ein Messer und eine Gabel.

„Jetzt muss ich fast auch helfen, sonst sieht es so aus, als wäre ich faul, oder?“, meinte Alice und lachte dabei.

„Wenn du willst, kannst du die Karotten und Paprika für den Salat schneiden. Sonst gibt es auch nicht mehr viel zu tun.“ Alice nickte auf Esmes Anweisung und holte sich die entsprechenden Utensilien zum helfen.
 

Es war eine total witzige Atmosphäre in der Küche, während wir Esme halfen. Wir lachten viel und erzählten, so losgelöst fühlte ich mich schon lange nicht mehr. Die Zeit verging wie im Flug, ich bemerkte nicht einmal, dass es schon dunkel draußen wurde. Irgendwann standen dann auch meine Schwester und die Jungs wieder bei uns in der Küche.
 

„Das war ja so klar, Bella konnte natürlich mal wieder nicht die Finger vom Kochen lassen.“, lachte meine Schwester, als sie mich beim Kartoffeln schnippeln sah.

„Autorennen sind halt nicht ganz so mein Fall.“, gab ich nur zurück.

„Emmett mein Lieber, deckt doch schon mal den Tisch. Wir sind hier gleich fertig und ich hoffe, dass Edward auch bald kommt. Eigentlich müsste er schon seit über einer halben Stunde da sein.“ Esme machte ein besorgtes Gesicht, widmete sich dann aber wieder der Soße zum Braten.

„Ach, dem ist bestimmt was in der Klinik dazwischen gekommen.“, mutmaßte Jasper und holte die Teller aus einem Schrank.

„Oder jemand.“, grinste Emmett, handelte sich aber sofort wieder einen Schlag von Rose ein.

„Halt die Klappe, rede nicht immer so einen Unsinn.“, fuhr Rose Emmett an.

„Man, jetzt tut ja nicht so, als ob Edward hier ein Heiliger ist, nur weil Bella da ist.“

Emmett ging Kopfschüttelnd ins Esszimmer, mir kam Edward immer seltsamer vor. Skeptisch sah ich ihm hinter her, Rose folgte Emmett schulterzuckend.
 

„Denk dir nichts dabei, die zwei sind immer so.“, meinte Esme lächelnd.

„Ja ich weiß.“, erwiderte ich nur und schnitt die restlichen Kartoffeln zu Ende.

Ich war sehr gespannt, Alices ältesten Bruder endlich kennen zu lernen. Irgendetwas schien er schon zu haben, wenn alle so ein Geheimnis um ihn machten. Eigentlich kam es mir mehr so vor, als verheimlichten sie mir nur etwas, um mich zu schützen. Doch ich wusste nicht, was das sein sollte.

„Bella, ich glaube die Kartoffel ist nun klein genug.“

Total erschrocken sah ich zu Alice, die mich halb auslachte, dann zu der Kartoffel. Ich war so in meinen Gedanken wieder gefangen, das ich die Knolle millimeterdünn geschnitten hatte.

„Oh, ähm sorry, ich war in Gedanken.“, entschuldigte ich mich.

„Das hab ich gemerkt, mach dir nicht so nen Kopf über das Gerede von denen zweien, die spinnen manchmal.“ Alice grinste und hüpfte dann von dem Hocker, um Esme bei den letzten Handgriffen zu helfen.

„Geh du schon mal rüber, wir kommen gleich nach.“, wies mich Esme an.

„Soll ich den Salat schon mal mitnehmen?“

„Ja gerne, Emmett soll bitte Carlisle holen, in fünf Minuten wird gegessen.“
 

Ich nahm die zwei Schüsseln Salat, einmal Gemischter und einmal Kartoffelsalat und ging damit ins Esszimmer. Emmett hatte seine Mutter wohl schon gehört, er war schon unterwegs seinen Vater zu holen.

Ich setzte mich schon mal an den Tisch, da es wohl keine Sitzordnung gab, setzte ich mich ziemlich mittig. Alice und Esme trugen nacheinander das Essen herein, es gab einen Rinderbraten mit Gemüse, dazu Kartoffelbrei, Bohnen und Salate.
 

„Mum, Dad, ich bin da.“, hörte ich dann eine männliche Stimme rufen. Es konnte eigentlich nur ein Person sein und das war Edward.

„Edward, na endlich. Ich hab mir schon Sorgen gemacht.“, hörte ich Esme erwidern.

„Es sind schon alle im Esszimmer, das Essen ist gerade fertig geworden.“

Wusste ich es doch, es war Edward. Nun würde ich ihn endlich auch kennen lernen.

„Tut mir leid Mum, es war heute noch ziemlich hektisch in der Klinik.“

Auch wenn ich Edward bis jetzt nicht sehen konnte, seine Stimme hörte sich jetzt schon sehr nett an.

Und dann kam er die Treppen zum Esszimmer herauf, mich traf bei seinem Anblick fast der Schlag. Seine Haare waren wild gestylt und waren braun mit einem Bronzestich, ein Drei-Tage-Bart stand ihm im Gesicht, seine Lippen waren weich geschwungen.

Er trug eine Jeans, dazu ein schwarzes Hemd mit einem weißen T-Shirt darunter und eine Lederjacke. Edward sah gut aus, verdammt gut. Waren deshalb alle so komisch, wenn es um ihn ging?
 

Edward begrüßte erst Rose und Jasper, mich nahm er wohl erst gar nicht wahr. Doch dann sah er in meine Richtung und sein Blick traf auf meinen! Diese Augen waren einfach nur der Wahnsinn, stechend grün mit einem unfassbaren Glanz.
 

„Du bist bestimmt Bella oder?“, sprach er mich dann direkt an und schenkte mir ein Lächeln, das mich fast alles vergessen ließ.

„Ähm, ja, ich bin Bella.“, stotterte ich und stand nochmal von meinem Stuhl auf.
 

Edward kam um den Tisch herum und stand nun genau vor mir. Jetzt wo er so nah vor mir stand, erkannte ich auch einen goldenen Ring, der um seine Pupillen lag. Das machte seine Augen noch geheimnisvoller und interessanter, sie zogen mich direkt in seinen Bann.
 

„Freut mich dich endlich kennen zu lernen, ich hab schon viel von dir gehört, natürlich nur Gutes.“ Total überraschend nahm mich Edward in den Arm, ich konnte diese Umarmung nur erwidern. Dabei konnte ich seinen Duft einatmen, der einfach nur himmlisch war. Süß und herb, männlich und doch sanft, unbeschreiblich.
 

„Tut mir leid, dass ich erst jetzt komme, aber das Krankenhaus war heute die Hölle.“, entschuldigte er sich nochmals bei mir.

„Kein Problem, ich wurde hier bestens unterhalten.“, erwiderte ich und konnte förmlich die Hitze in meinem Gesicht spüren. Sicherlich war ich inzwischen knallrot, doch Edward lächelte mich immer noch an.

„Das denk ich mir, dafür wird Alice schon gesorgt haben.“

Edward grinste zu Alice, die streckte ihm nur die Zunge heraus.

„Na Eddie, sind wir auch endlich mal zu Hause.“ Emmett kam mit seinem Dad wieder.

„Ja, es war heute ziemlich stressig in der Klinik.“

„Ja nee, ist klar Edward.“

Edward sah seinen Bruder böse an, doch der grinste ihn nur an und verschränkte viel sagend die Arme vor der Brust.

„Ja Emmett, wenn du einen Unfall mit vier Schwerverletzen und einer Toten nicht stressig nennst, dann weiß ich auch nicht.“, knurrte Edward Emmett böse an. Dieser hob sofort abwehrend die Hände und ging hinter Rose in Deckung.

„Ich hab nichts gesagt.“

„Nun aber Schluss hier, setzt euch endlich, das Essen ist fertig.“

Esme sprach ein Machtwort und stellte in die Mitte des Tisches den Braten.
 

Ich setzte mich wieder auf meinen Stuhl, links neben mir Alice und rechts Emmett. Genau gegenüber von mir nahm dann Edward Platz und lächelte mir zu.

„So, einen guten Appetit alle miteinander, greift ordentlich zu.“, eröffnete Carlisle dann das Essen, was man Emmett nicht zweimal sagen musste.

Während dem Essen unterhielt sich jeder mit jedem, Edward erzählte seinem Dad von dem Unfall, zumindest das, was er sagen durfte und sah dabei immer wieder lächelnd zu mir. Rose und Alice unterhielten sich über Mode, Emmett aß einfach nur und Jasper und ich unterhielten uns mit Esme über alles mögliche. Es war total gemütlich und ich fühlte mich richtig wohl, als würde ich dazu gehören.
 

„Du arbeitest in Tammys Bar? Schon länger?“, wurde ich dann von Edward angesprochen.

„Ähm, nein, bisher nur einmal für zwei Stunden zur Probe.“, antwortete ich und spürte die Röte in meinem Gesicht.

„Aber dann werden wir uns in Zukunft bestimmt öfters sehen, ich geh dort oft mit Kollegen zum Essen hin. Tammy macht die besten Sandwiches und Burger in ganz Lynnwood und Umgebung.“

„Ja, das hab ich auch schon gehört. Ich weiß allerdings nicht, ob wir uns oft dort sehen werden. Tammy meinte, sie kann mich höchsten zwei bis dreimal in der Woche brauchen, da sie ja noch mehr Aushilfen hat. Sie macht das eigentlich auch nur, weil sie Dad einen Gefallen schuldig war. Deswegen werde ich mich weiter nach einem ergiebigeren Job umsehen müssen.“

„Für was brauchst du denn so dringend einen Job?“, fragte mich Emmett.

„Nun ja, für die nächsten zwei Semester hab ich noch die Gebühren und die Bücher für die Vorlesungen muss ich auch noch kaufen. Und ich will Charlie nicht so sehr auf der Tasche liegen. Aber das macht mir nichts, in Phoenix hatte ich auch zwei Jobs.“

„Außerdem helfe ich dir auch.“ , sagte Rosalie.

„Danke, aber das schaff ich schon, noch bin ich nicht pleite.“, grinste ich und lies meinen Blick durch die Runde schweifen.

Hängen blieb ich, an einem grünen Augenpaar, das mich genau musterte. Edward hatte die Gabel locker in der Hand, kaute und sah mir dabei direkt in die Augen.

„Also ich muss schon sagen, ich bewundere dich Bella. Wie du das alles schaffst, das ist schon sehr viel für ein so junges Mädchen.“, meinte Esme bewundernd.

„Es muss ja irgendwie weitergehen, leider.“, sagte ich traurig und sah auf meinen Teller.

„Jetzt hast du ja uns, wenn du mal Hilfe brauchst, kommst du einfach zu mir, egal welcher Art.“, zwitscherte Alice.

„Danke, das ist sehr lieb von euch.“

„Gerne doch, für so ein hübsches Mädchen doch jeder Zeit.“, kam es von Edward, mein Kopf schellte sofort nach oben und traf seinen Blick.
 

Wieder schoss mir das Blut in die Wangen, wie sollte es auch sein. Doch dann wurde er wohl von meiner Schwester unter dem Tisch getreten. Man konnte nur einen dumpfen Schlag hören, Rose sank gleichzeitig in ihrem Stuhl etwas tiefer und Edward sah böse nach links zu Rose. Diese hob drohend ihr Messer und funkelte Edward böse an, der erwiderte diesen Blick.
 

„Ähm, alles ok bei euch?“ , fragte ich und blickte zwischen den beiden hin und her.

„So, will noch wer was oder kann man abräumen?“, wurde das Thema von Carlisle gewechselt, Rose und Edward entspannten sich.

„Also ich bin total satt, war wie immer total lecker Esme.“, antwortete als erstes Jasper.

„Dem kann ich mir nur anschließen.“ Emmett hielt sich seinen Bauch, er hatte definitiv am meisten gegessen.

„Danke, aber das Lob gebührt nicht nur mir. Bella hat den Kartoffelsalat gemacht und Alice den gemischten.“

„Das erklärt natürlich, warum mir der Kartoffelsalat heute am besten geschmeckt hat.“, kam es von Edward und stellte dabei die Teller zusammen, nicht ohne mir ein Lächeln zu schenken.

Dieser Mann brachte mich immer wieder aufs neue in Verlegenheit, ich lief schon wieder knallrot an.
 

Dieses Mal wendete ich den Blick ab und half Esme und Rose beim Abräumen. Die Jungs versammelten sich inzwischen im Wohnzimmer, während wir Mädels in der Küche die Spülmaschine einräumten.

Eigentlich wollte ich meine Schwester noch auf die Aktion vorhin ansprechen, doch hier vor Esme und allen wollte ich das nicht. Außerdem gab es gerade ein Thema, über das ich mit Rose viel dringender sprechen musste, als ich aus dem Fenster sah. Dicke Flocken schneite es vom Himmel, dazu ging ein starker Wind, ein richtiger Schneesturm tobte über Seattle.
 

„Rose, hast du schon mal aus dem Fenster gesehen?“, rief ich ihr zu.

„Oh mein Gott, nein. Das ist mal ein fetter Schneesturm.“ Rose stand neben mir und hielt sich die Hand vor dem Mund.

„Kinder, bei aller Liebe, aber da lass ich heute nicht mehr aus dem Haus.“ Esme stand hinter uns.

„Aber ich muss doch nach Hause.“

„Du kannst doch hier schlafen Bella, das wär doch kein Problem.“ , meinte Alice fröhlich.

„Bella, es tut mir echt leid, aber da fahr ich nicht mehr. Du siehst ja keine zwei Meter bei diesem Sturm, das ist viel zu gefährlich.“, sagte nun auch Rose.

„Hmm, kann ich verstehen, würde ich auch nicht fahren wollen. Also wenn es keine Umstände macht, werd ich wohl hier schlafen müssen.“, wand ich mich an Esme.

„So ein Unsinn, das macht doch keine Umstände. Wir machen dir das Gästezimmer fertig und Alice hat bestimmt ein paar Sachen für dich zum Schlafen. Und morgen frühstücken wir alle gemütlich zusammen.“ Esme lächelte mich wieder liebevoll an, wie konnte ich da nein sagen.

„Ah, das ist toll. Kommt, wir sagen es den Jungs.“ Alice zog mich mal wieder an der Hand ins Wohnzimmer.
 

Rose meinte noch, sie würde Charlie anrufen, dass dieser sich auch ja keine Sorgen machen musste. Sie hatte das Handy schon gezückt, doch von dem Gespräch bekam ich nichts mehr mit, da ich mit Alice inzwischen im Wohnzimmer stand.
 

„Bella wird heute Nacht hier schlafen und morgen gibt's dann ein großes Frühstück.“, verkündete sie dann dort.

„Daran werde ich wohl nicht teilhaben können, ich muss morgen die Frühschicht machen. Deshalb werde ich mich jetzt auch hinlegen, es ist doch schon später als gedacht.“, meinte Carlisle und erhob sich von dem Sofa.

„Ich komm mit dir Liebster, die Kinder kommen sicherlich ohne uns zu Recht. Macht euch noch nen schönen Abend Kinder, aber räumt bitte wieder alles auf. Morgen um zehn gibt es dann Frühstück, gute Nacht.“, schloss sich Esme ihren Mann an.

„Gute Nacht Mum, Dad. Bis morgen früh.“, sagte Edward, Emmett und Rose schlossen sich an.

„Gute Nacht und danke für das gute Essen.“, bedankte ich mich dann noch.

„Nichts zu danken Bella, ich hoffe, wir werden dich in Zukunft öfters hier sehen.“ Carlisle drückte mich kurz und lächelte mich dann sanft an.

„Ähm, vielleicht, mal sehen.“

„Na klar wird Bella öfters hier sein, sie gehört jetzt ja schließlich zu uns.“, zwitscherte Alice und ich sah zu ihr. Alle sahen mich an und lächelten mich liebevoll an, ein warmes Gefühl machte sich in mir breit. Ich fühlte mich hier so wohl und willkommen, es war schon wie ein zweites Zuhause.

„Schön, dann sehen wir uns bald wieder Bella. Gute Nacht und noch viel Spaß.“, verabschiedete sich Carlisle dann endgültig und auch Esme folgte ihm.
 

Ich sah ihnen noch hinter her, dann setzte ich mich neben Emmett auf das Sofa. Edward und Jasper unterhielten sich immer noch über die Klinik, ich beobachtete Edward dabei ein wenig. Er hatte irgendetwas anziehendes und dessen schien er sich durchaus bewusst zu sein. Er bemerkte meinen Blick, sah kurz zu mir, zwinkerte und lächelte mir zu, dann widmete er sich wieder Jasper.
 

„Also Leute, was sollen wir noch machen?“, fragte dann Rosalie in die Runde und zog damit die Aufmerksamkeit auf sich.

„Gute Frage, nen Film schauen?“, machte Jasper einen Vorschlag.

„Neeee, langweilig. Irgendwas lustiges oder so.“, meinte Emmett und Alice stimmte ihm zu.

„Dann überlegt mal, so lange werd ich euch aber nicht mehr Gesellschaft leisten, der Tag in der Klinik war heute echt anstrengend.“

„Du kannst doch Morgen ausschlafen, oder?“, fragte Alice ihren Bruder Edward.

„Ja, ich hab zwar Morgen frei, aber ich war seit heute Morgen um sechs in der Klinik, das schlaucht schon.“, rechtfertigte sich Edward.

„Kann ich mir gut vorstellen, war bestimmt nicht einfach mit dem Unfall heute.“ Die Worte kamen einfach so aus meinem Mund, sofort hatte ich alle Augenpaare auf mich gerichtet.

„Da hast du Recht, danke Bella.“ Edward schenkte mir ein schiefes Lachen, das mich fast umhaute. Seine Augen fesselten mich und mir wurde schlagartig wieder heiß.

„Na gut, also was machen wir dann?“, fragte Alice erneut. Dadurch konnte ich meinem Blick auch von Edward lösen, das war eigentlich voll bescheuert. Ich kannte ihn gerade mal knapp zwei Stunden und schon war ich total fasziniert von ihm.

„Was haltet ihr von Pokern?“, fragte Emmett.

„Oh, das ist ne gute Idee, kannst du pokern Bella?“, fragte mich Jasper.

„Ja, ich habs nur schon länger nicht mehr gemacht. Aber nicht um Geld oder?“, hakte ich skeptisch nach.

„Quatsch, nur zum Spaß und um Spielgeld. Also dann hol ich mal die Chips und Karten.“, meinte Emmett.

„Dazu setzen wir uns aber besser an den großen Tisch, da haben wir mehr Platz. Ich hol noch was zum Knabbern, Edward holst du noch was zu Trinken?“, wies Alice ihren Bruder an und beide verschwanden in der Küche.
 

Ich und der Rest gingen schon mal voraus an den großen Esstisch, wo ich mich an den gleichen Platz setzte wie schon zuvor, wie auch alle anderen. So saß mir auch wieder Edward gegenüber, ich war mir sicher, dass würde kein Vorteil sein. Zwar konnte ich pokern, zusammen mit Jacob, Jane und den anderen hatte ich es oft Abends gespielt, doch das beste Pokerface hatte ich nicht. Und jetzt, wo mir auch noch Edward gegenüber saß, würde es mir noch schwerer fallen, mich auf das Spiel zu konzentrieren. Außerdem hatte ich schon ewig nicht mehr gespielt.
 

„Also, dann wollen wir mal. Hilfst du mir beim Verteilen der Chips Schatz?“ Emmett kam mit einem großen Pokerkoffer wieder und verteilte zusammen mit meiner Schwester die Spielchips. Alice stellte ein paar Schalen Knabberzeug auf den Tisch und Edward die Gläser und Trinken. Die Chips waren schnell verteilt und Jasper teilte die Karten aus.

Mein erstes Blatt war nicht der Knaller, aber wer weiß was noch auf den Tisch kam. Edward sah mich über seine Karten hinweg an, seine Lippen zierten ein unverschämtes Lächeln. Wenn ich in diesem Spiel nur irgendwie einen halbwegs klaren Kopf behalten wollte, um nicht gleich aufzufliegen, musste ich Edwards Blicke meiden, das wurde mir schnell klar.
 

Mein Vorhaben klappte eigentlich ganz gut, doch gegen Jasper und Rose hatte ich bei diesem Spiel keine Chance. Sie waren echt super im Pokern und verrieten sich kaum. Alice war wie ich Mittelmaß und Emmett und Edward waren immer voll auf Risiko aus. Zwei Spiele hatten wir durch, einmal gewann Rose, das zweite Mal Edward, aufgrund seines Risikos. Ich schied zwar nie als Erste aus, doch um den Sieg konnte ich nie mit halten. Es war total lustig und ich hatte einen Spaß wie schon lange nicht mehr.
 

„Also Leute, das wars für mich heute. Ich bin hundemüde und platt, mein Bett schreit schon nach mir.“ Edward gab seine Chips an Emmett zurück, dann stand er vom Tisch auf.

„Geht klar Alter, bis Morgen.“

„Um ehrlich zu sein, ich bin auch total müde. Lasst uns aufhören für heute.“, meinte nun auch Rosalie.

„Ja, finde ich auch. Es ist auch schon fast Mitternacht.“, stimmte Jasper ihr zu.

„Komm Bella, ich gebe dir was zum Schlafen. Oder wolltest du nochmal spielen?“

Alice sah mich fragend an, Edward war inzwischen schon aus dem Raum und hatte sich noch mit einem „Gute Nacht“ verabschiedet. Noch einmal schenkte er mir ein Lächeln, welche meine Wangen sofort wieder rot färbten.

„Nein, nein, ich könnte jetzt auch eine Runde Schlaf vertragen.“, winkte ich ab.

„Gut, dann räumt ihr auf und ich zeig Bella alles.“
 

Alice und ich gingen nach oben in das Gästezimmer.

„Also, das Bad ist neben an, das weißt du ja. Handtücher sind unter dem Waschbecken, genauso wie Föhn und Duschgel. Eine Zahnbürste stell ich dir noch an das Waschbecken und ich bring dir gleich noch was zum Anziehen, wenn du willst kannst du noch ein wenig Fernsehen.“

Erst jetzt bemerkte ich den kleinen Flachbildfernseher auf der Kommode, der war mir bei unserem Rundgang gar nicht aufgefallen.

Alice verschwand schnell aus dem Zimmer, nach wenigen Minuten war sie auch schon wieder da.
 

„Hier ein Shirt von mir zum Schlafen, ein noch eins für morgen und noch frische Socken. Brauchst du noch was?“ Alice reichte mir die Sachen und sah mich grinsend an.

„Nein danke, das reicht vollkommen. Ich hoffe es passt auch, du bist schließlich ein bisschen kleiner und zierlicher.“, meinte ich ehrlich.

„Das pass, vertrau mir. Also dann gute Nacht, ich wecke dich dann Morgen zum Frühstück.“

„Ok, danke. Gute Nacht, schlaft gut.“

„Du auch Bella, bis morgen.“ Alice ging zur Türe, schickte mir noch ein Handküsschen und ging dann aus dem Raum.
 

Erschöpft, aber zufrieden ließ ich mich auf das Bett fallen, das war ein wunderschöner Tag. Ich hatte so viele Zweifel und Ängste, wie diese reiche Familie mich aufnehmen würde und wurde total überrascht. Diese Herzlichkeit und Wärme die in diesem Haus herrschte, war einmalig und kannte ich bisher nur von meiner Mum. Esme erinnerte mich in so vielen Dingen an sie, deshalb fühlte ich mich hier auch wahrscheinlich so wohl.

Carlisle ist so nett und höflich, trotzdem strahlte er so eine Autorität aus. Er war sicherlich ein super Arzt und seine Patienten liebten ihn.

Alice war noch viel schlimmer als ich mir ausgemalt hatte, aber ich mochte sie sofort. Dieses quirlige Etwas brachte mich ständig zum Lachen und machte es einem leicht, sofort gemocht zu werden.

Jasper war, wie schon von Rose angekündigt, das komplette Gegenteil und so wie ich ihn Erinnerung hatte. Ruhig, freundlich und doch ergänzte er Alice perfekt. Die beiden waren einfach süß zusammen, man konnte sehen, wie sehr sie sich liebten.

Und Edward, ja Edward. Da ich vorher nicht viel über ihn wusste, konnte ich mir auch kein Bild von ihm machen. Aber egal wie ich ihn mir ausgemalt hätte, er hat alles übertroffen. Edward war... man konnte es kaum beschreiben. Seine grünen Augen konnten einen fesseln, sein Lächeln verzaubern. Er war schlicht weg ein totaler Frauenschwarm. Und doch war da etwas, was ihn geheimnisvoll machte. Irgendetwas war da, was mir aber noch ein Rätsel war. Ich war mir sicher, dass die anderen das wussten und es mir nicht sagen wollten. Vielleicht wollten sie mich vor etwas beschützen, aber was sollte an Edward schon gefährlich sein?
 

Bevor meine Gedanke noch wirrere Wege gingen, raffte ich mich wieder auf und machte mich Bettfertig.

Das Shirt von Alice passt mir super, dazu hatte mir noch kurze Shorts gegeben. Ich krabbelte unter die Bettdecke, das Bett war weich und die Bettdecke dick und flauschig. Den Fernseher schaltete ich erst gar nicht mehr an, sobald ich im Bett war, wurde ich total müde. Also rollte ich mich auf die Seite, mumelte mich in die Decke ein und wartete auf den Schlaf, der nicht lange auf sich warten ließ.
 

„Mum, Mum, MUM, wo gehst du hin?“ Ich hatte keine Ahnung wie das sein konnte, doch meine Mum lief gerade vor mir her, doch sie beachtete mich nicht einmal.

„MUM, bleib hier, ich bins doch, Bella.“, schrie ich aus voll Kehle.

„Oh Bella , schön dich zu sehen.“ Endlich drehte sich meine Mum zu mir um und lächelte mir zu.

„Wieso läufst du denn von mir weg?“

„Du brauchst mich doch jetzt nicht mehr, du hast ein neues Leben angefangen.“

„Was? Nein, nein! Ich brauch dich doch trotzdem, du bist doch meine Mum.“, rief ich panisch und versuchte nach meiner Mum zu greifen. Doch jedes Mal, wenn ich sie berühren musste, fasste ich durch sie durch.

„Aber was ist mit Alice und Rose, deinem Vater und den Cullens, nun hast du doch sie. Sie tun dir gut, das sieht man dir an.“

Meine Mum lächelte liebevoll und strich mir über die Wange, doch ich konnte die Berührung nicht spüren.

„Ich kann nun endlich gehen und dich dein Leben leben lassen.“

„Wie, was? NEIN, NEIN NEIN NEIN NEIN, geh nicht.“, flehte ich, doch meine Mum drehte sich zum Gehen um.

„MUM, MUM, nein MUM! Bleib hier, ich brauch dich doch auch.“

Noch einmal drehte sie sich um, lächelte mir zu, schickte mir einen Luftkuss, dann verschwand sie in einem dichten Nebel.

„MUM, MUM, MUM!“, schrie ich immer wieder und rannte umher, doch über all war nur leere.
 

„Bella, Bella, oh Gott Bella.“, hörte ich dann eine Stimme nach mir rufen.

„Mum?“, fragte ich in die Stille, doch nichts tat sich, meine Mum tauchte nicht mehr auf.

„Bella, verdammt Bella! WACH AUF!“

Ich wurde gerüttelt und die Stimme wurde immer lauter, es war Alice's Stimme. Langsam öffnete ich meinen Augen und erkannte ihr Gesicht direkt vor meinem.

„Gott Bella, endlich. Du hast mir solche Angst gemacht.“ Alice ließ sich auf mein Bett plumpsen und sah mich besorgt an.

„Was, wieso?“, fragte ich total erschlagen und müde.

„Du musst wohl schlecht geträumt haben. Du hast wild um dich geschlagen und immer wieder nach deiner Mum gerufen.“, erklärte Alice aufgebracht.

„Wirklich? Dann hab ich das nur geträumt?“

„Sieht ganz so aus, muss wohl ziemlich übel gewesen sein.“

„Ja, war es auch.“

„Willst du darüber reden?“

„Nein, nicht jetzt? Ich muss das selbst erst einmal verarbeiten, sei mir nicht böse.“

„Ach Quatsch, du kannst jeder Zeit zu mir kommen und reden, ich bin immer für dich da.“

„Danke Alice, das ist echt lieb von dir. Was machst du eigentlich hier?“

„Ich wollte dich wecken, wir haben fast zehn. Aber keine Sorge, Emmett, Rose und Edward schlafen auch noch. Du kannst dich also in Ruhe frisch machen, ich helfe Mum solange beim Frühstück machen.“

„Oh, schon so spät. Dann geh ich mal ins Bad und dusche, wenn das in Ordnung ist.“

„Na klar, lass dir Zeit. Ich hab dir ja gesagt wo du alles findest, bis gleich dann unten.“

Alice tänzelte aus dem Zimmer und ich setzte mich erst einmal richtig auf. Der Traum hatte mich total durcheinander gebracht. Natürlich brauchte ich meine Mum, was dachte sie sich nur dabei. Anders gesehen, vielleicht meinte sie damit, dass ich nun so viele liebe Menschen um mich hatte, dass ich mir keine Sorgen mehr machen musste. Ich wusste wirklich nicht, wie ich das deuten sollte, das musste ich erst einmal verarbeiten.

Deshalb suchte ich erst einmal meine Sachen zusammen und ging ins Bad zum Duschen, das würde meinen Kopf mit Sicherheit etwas klarer machen.
 


 

EPOV
 

Durch ein Türschlagen irgendwo auf diesem Stock wachte ich auf, ein Blick auf die Uhr zeigte mir, dass es schon fast zehn war. Es würde also schon bald Frühstück geben, ich sollte mich also besser fertig machen. Als ich mich aus dem Bett schwang, viel mir wieder Bella ein.

In den letzten Wochen hatte ich soviel schon von ihr gehört, doch ein Bild konnte ich mir nie wirklich von ihr machen. Ich wusste, dass sie anders war als Rose, schüchterner und etwas verträumt. Aber dass sie mindestens genauso hübsch war wie sie, hatte Rosalie verschwiegen. Natürlich war Emmetts Freundin eine Schönheit und Gott weiß, wenn sie nicht seine Freundin wäre, hätte ich sie schon längst flach gelegt. Doch Bella hatte auch etwas, aber auf eine andere Art und Weise. Sie schminkte sich nicht und war eher normal gekleidet. Aber ihre braunen Augen, ihre Wangen, wenn sie sich rot färbten und ihre vollen, geschwungen Lippen machten sie mindestens genauso hübsch wie Rose oder Alice. Dazu war sie noch so verträumt und immer gleich verlegen, das gefiel mir.

Aber ich musste mich zurück halten, zumindest so lange die anderen dabei waren. Keine Ahnung, was sie Bella schon über mich erzählt hatten, aber mit Sicherheit nicht sehr viel. Sonst hätte mich Bella gestern Abend nicht immer wieder beobachtet und mich angelächelt. Ich gefiel ihr, dessen war ich mir bewusst. Und irgendwann würde sie mich wollen, so wie all die anderen Weiber, die ich schon hatte. Meine übliche Masche konnte ich nicht bei ihr abziehen, sonst hätte ich sie womöglich innerhalb weniger Stunden im Bett gehabt.

Bei Rose Schwester musste ich anders vorgehen, erst recht nach allem ,was sie in letzter Zeit durchmachen musste. Zwar wollte ich meinen Spaß, doch nicht auf die Kosten von jemanden, der so zerbrechlich schien wie Bella. Und noch wusste ich auch nicht, ob es sich überhaupt lohnte, sich an Bella ran zu machen.
 

Fürs erste schob ich diese Gedanken zur Seite, Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut und bekanntlich führten viele Wege dorthin. Ich fuhr mir noch einmal gähnend durch die Haare, dann schnappte ich mir ein paar Klamotten aus meinem Schrank und ging zum Duschen in das angrenzende Gästebadezimmer. Meine Dusche war leider defekt, irgendwas stimmte mit dem Wasserdruck nicht. Und da der Klempner erst Montag kommen würde, musste ich also in das Gästebad.

Im Haus war es noch ziemlich still, nur aus der Küche konnte ich Mum und Alice´s Stimme hören. Ich widerstand dem Drang einen Blick in das Gästezimmer zu werfen, nicht dass ich Bella noch weckte. Schnell ging ich über den Flur ins Bad.
 

Als ich die Tür öffnete, kam mir sofort warme Luft entgegen. Es musste jemand schon zuvor hier gewesen sein, bwz. war noch hier.

Vor mir stand Bella am Waschbecken, nur mit einem Handtuch bekleidet und putzte sich gerade die Zähne. Sie schien mich noch nicht bemerkt zu haben, sonst würde sie nicht so locker dort stehen. Ihre Haare hingen ihr nass über die Schulter, einzelne Wassertropfen perlten von ihrer Haut. Ich könnte sie jetzt stundenlang einfach nur beobachten, doch das wäre unfair ihr gegenüber. Also musste ich mich auf eine Art bemerkbar machen, ohne das sie einen Herzinfarkt bekommt. Ich räusperte mich leise, dann ging ich einen Schritt auf sie zu.
 

„Guten Morgen Bella.“, fügte ich dann noch leise an mein Räuspern an.

„Oh mein Gott, Edward. Was machst du denn hier?“ Bella erschrak total, ließ die Zahnbürste fallen und zog das Handtuch enger um sich.

„Ähm, ich wohne hier, sorry.“, erwiderte ich keck und lächelte dazu.

„Nein, das meinte ich nicht, oh Gott, das weiß ich natürlich. Ich meinte hier, also in dem Bad. Hab ich nicht abgesperrt? Du hast doch ein eigenes oder? Tut mir leid, ich bin gleich weg.“

Bella wurde knallrot, ging ein paar Schritte zurück und verhaspelte sich mit ihren Worten.

„Bella, komm mal runter. Ist doch kein Problem, woher solltest du auch wissen, dass ich hier ins Bad muss. Natürlich hab ich ein eigenes, aber die Dusche ist kaputt.“

„Ach so, natürlich, ok. Das hat mir Alice nicht gesagt, ich kann mich auch neben an umziehen, dann kannst du duschen.“

Bella vermied mich anzusehen, doch immer wieder huschte ihr Blick zu mir und meinem Körper. Es war ihr sicherlich schrecklich peinlich die ganze Situation, immerhin stand ich nur in Boxershorts vor ihr. Ich genoss die momentane Situation und Bella schien auch zu gefallen, was sie sah.
 

„Alice wusste nichts davon, aber das macht doch nichts. Mach dich in Ruhe fertig und sag mir dann Bescheid, ich bin so lange in meinem Zimmer.“

Ich wollte diese peinliche Situation beenden, zumindest war es das für Bella. Mir kam das nur all zu Recht, das machte mir die ganze Sache um einiges einfacher. Bella nickte nur, sah mir kurz in die Augen, lächelte sanft, dann wendete sie den Blick wieder ab. Ich drehte mich um und ging aus dem Bad, kaum war ich draußen, konnte ich den Schlüssel umdrehen hören. Das war witzig, Bella war wirklich ein Fall für sich. Vor mich hin lachend ging ich zurück in mein Zimmer und putze mir dort erst einmal die Zähne, immerhin war der Wasserdruck gut genug um das zu tun.
 

Immer wieder musste ich über die Situation gerade schmunzeln, Bella war echt süß. Natürlich hätte ich auch einfach wieder direkt aus dem Bad gehen können, schließlich hatte sie mich nicht bemerkt. Aber ich wollte wissen, wie sie auf mich in dieser Situation reagieren würde. Und die fiel noch besser aus, als erwartet. Und ich musste schon sagen, Bellas Körper war nicht auch nicht von schlechten Eltern. Auch wenn ich nicht viel sah, aber das was ich sah, das gefiel mir sehr gut. Sie war so zierlich gebaut, man konnte fast Angst haben, das sie zerbrach, wenn man sie berührte. Gleichzeitig war sie aber so stark, sie war ein einzigartiges Mädchen.
 

Damit Bella nicht gleich wieder einen Herzinfarkt bekam, wenn sie in mein Zimmer kam, zog ich mir schnell was über und setzte mich an den Laptop. Kurz darauf klopfte es und Bella lugte zur Türe herein.

„Das Bad ist jetzt frei, du kannst rein.“, meinte sie leise und wollte sich schon wieder zum Gehen umdrehen.

„Hey, warte mal.“

Ich stand von meinem Schreibtisch auf und ging zu Bella an die Türe, sie sah mich immer noch ganz verlegen von unten an.

„Tut mir leid, dass ich dich so erschreckt habe, ich hätte auch einfach wieder raus gehen können.“, entschuldigte ich mich dann.

„Schon ok, ich hätte ja absperren können.“ Stimmt, hätte sie. Aber dann wäre mir ihr Anblick verwehrt geblieben.

„Naja, woher solltest du auch wissen, dass ich da rein will, immerhin haben wir alle unser eigenes Bad.“ Ich lächelte sie an, sofort färbten sich ihre Wangen rot.

„Ja, ähm, ist ja egal jetzt. Ich geh dann mal runter, bis gleich beim Frühstück.“, sagte sie schnell und wand sich zum Gehen um.

„Ja, bis gleich. Sag meiner Mum, ich beeil mich.“, fügte ich noch an, Bella drehte sich nochmal um. Sie lächelte verlegen, nickte und lief dann schnell den Flur und die Treppen hinunter.
 

Auch wenn ich nicht wollte, musste ich grinsen. Das lief alles viel besser als ich dachte. Rosalie hatte mich gewarnt, ich sollte mich von ihrer Schwester fern halten. Und eigentlich wollte ich das auch, zumindest fürs erste. Aber wenn Bella es mir so einfach machte, warum sollte ich mich da noch zurück halten. Das Spiel war eröffnet und irgendwann würde ich Bella dort haben, wo ich sie wollte: In meinem Bett!
 

Die Autos: http://img177.imageshack.us/f/dieautos.jpg/
 

Die Villa: http://img718.imageshack.us/f/cullenanwesen.jpg/
 

Die Zimmer: http://img257.imageshack.us/f/diezimmer.jpg/
 

http://img199.imageshack.us/f/cereich.jpg/
 

Zum besseren anschauen einfach auf die Bilder klicken, dann werden sie noch grösser!!
 

Bella: http://www.polyvore.com/cgi/set?id=22955288&.locale=de
 

Rosalie: http://www.polyvore.com/cgi/set?id=22955295&.locale=de
 

Emmett: http://www.polyvore.com/emmett/set?id=22956997
 

Alice: http://www.polyvore.com/cgi/set?id=22955298&.locale=de
 

Jasper: http://www.polyvore.com/cgi/set?id=22956674&.locale=de
 

Edward: http://www.polyvore.com/cgi/set?id=22956394&.locale=de
 

♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥
 

Und das wars auch schon wieder.

NA, was sagt ihr?

Einige Dinge werden noch im Laufe der Story zur Sprache kommen, es sind aber nur Kleinigkeiten, die ihr jetzt wahrscheinlich gar nicht beachtet habt.

Lasst euch überraschen. ;-)
 

Was meint ihr dem zum Haus? Hammer oder, wer würde da nicht gerne wohnen?

Jaaaa und unsere Cullens.

Alle wie man sie kennt oder?

Unsere Alice, qurilig wie eh und je.

Jasper wie immer ruhig.

Emmett ist halt Emmett.

Carlisle und Esme sind einfach liebevoll und toll.

Und Edward, jaaaaa Edward.

Was sagt ihr den zu ihm??

Bin sehr gespannt, was ihr sagt.

Freu mich auf eure Kommis!!
 

Und ich versuche, mich mit dem nächsten Kapitel zu beeilen.

Aber ich verspreche nichts!! :-D
 

Bussal meine Süssen

Die Uni - oder - Die Wahrheit über Edward Cullen!

Hey meine Süssen,
 

es hat fast wieder einen Monat gedauert, es tut mir leid! :-(

Aber ich schaffs grad echt nicht schneller und ich glaub auch nicht, dass das noch besser wird.

Eher wohl noch schlechter.

Aber ich will jetzt hier nicht schwarzmalen!
 

Jetzt genießt erst mal das neue Kapitel, es wird euch ziemlich überraschen!! ;-)
 

Viel Spass!!!!
 

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BPOV
 

Heute war also mein erster Unitag in Seattle. Mich grauste es ehrlich gesagt davor, ich war nie gern die Neue. Doch zum Glück kannte ich ja schon ein paar Gesichter, die Cullens und meine Schwester würden heute ja auch da sein.

Das Frühstück bei Alice und dem Rest gestern verlief ereignislos.

Um ehrlich zu sein, versuchte ich mich auch soviel wie möglich im Hintergrund zu halten. Die Begegnung mit Edward im Bad war mir mehr als peinlich und natürlich hatten es alle mitbekommen. Wie war mir noch immer ein Rätsel, aber in dem Haus blieb wohl nichts lange ein Geheimnis. Natürlich musste ich mir erstmal dumme Sprüche von Emmett anhören, Edward musste sich eine Standpauke von Alice gefallen lassen und Rosalie versuchte es zu verharmlosen. Natürlich war das kein Staatsakt, aber es war einfach furchtbar peinlich. Mein erster Tag bei den Cullens und dann gleich so ein Zwischenfall mit Edward. Der konnte darüber nur lachen und zeigte mir überaus deutlich, dass ihm gefallen hat, was er morgens gesehen hatte. Damit brachte er mich natürlich noch mehr in Verlegenheit, den gesamten Morgen saß ich mit einem hochroten Kopf am Tisch. Esme hatte das Thema dann zum Glück erst mal beiseite geräumt und glücklicherweise schnitt es auch niemand mehr an.
 

Was Edward allerdings nicht daran hinderte, mir einige heiße Blicke zu zuwerfen, wodurch meine Tollpatschigkeit zum Vorschein kam. Als erstes stieß ich mir den Ellenbogen mit voller Wucht am Türrahmen, dann verschüttete ich meinen Kaffee über meinem Pulli und zu guter Letzt hatte ich ein halb rohes Ei bekommen, dessen Eiweiß über meinen ganzen Teller lief, als ich es öffnete. Am liebsten wäre ich an diesem Tag im Erdboden versunken, auch wenn Rosalie mir bei der Heimfahrt immer wieder beteuerte, dass das jedem mal passieren konnte.
 

Doch das wusste ich besser, ich war in solchen Dingen die Nummer eins. Deshalb hoffte ich schon seit meinem Ankommen in Lynnwood, dass ich den Winter ohne Verletzungen überstehen würde. Ich bekam schnell blaue Flecken, wer weiß wie schnell dann auch meine Knochen brechen würden, wenn ich wirklich dumm fallen würde. Was ja nicht schwer war bei der Glätte und dem ganzen Schnee hier. Darüber wollte ich aber erst mal nicht nachdenken, erst einmal stand mein erster Tag an der Uni an.
 

Aufgeregt saß ich am Frühstückstisch und wartete, dass meine Schwester endlich kommen würde. Viel Zeit hatten wir nicht mehr und ich hatte mich durchgesetzt, dass wir mit meinem Truck fahren würden. Rosalie wollte nach der Uni zu Emmett und ich würde bei dem Schnee keinen Meter mit ihrem BMW fahren. Deshalb würden wir sicher länger brauchen, zudem ich den Weg noch nicht wirklich kannte.
 

„ROSE, kommst du endlich? , rief ich die Treppe nach oben.

„Ja ja, mach doch nicht so nen Stress.Wir müssen doch nicht die ersten an der Uni sein oder?“

Rose kam die Treppen nach unten und zupfte sich noch ihre Haare zu Recht.

„Nein, aber auch nicht die letzten.“

„Würden wir mit dem BMW fahren, wäre das gar kein Problem.“

„Wir fahren aber nicht mit dem BMW.“

„Siehste. Aber egal, darüber zu diskutieren bringt bei dir eh nix. Süße Jacke, steht dir.“, meinte Rose im vorbei gehen.
 

Ich hatte mich heute schlicht angezogen, wie immer eigentlich. Eine Jeans, einen schwarzen Rolli und darüber eine beige Weste. Dazu würde ich mir noch Stiefel anziehen und die Jacke, die ich von Rose bekommen hatte und sich als sehr warm heraus gestellt hatte.
 

„Danke, dein Pulli sieht aber auch toll aus.“, erwiderte ich und trank noch meinen Kaffee aus.
 

Rose hatte eine schwarze Röhrenjeans an, darüber einen dunklen, langen Pulli mit Kragen und um die Taille einen breiten schwarzen Gürtel. Er war aus Wolle und, wie ihre mit Pelz besetzten Stiefelletten, wohl sehr teuer gewesen.
 

„Ja nicht, den hab ich von Esme zu Weihnachten bekommen. Der ist aus Cashmere und keine Sorge, das ist kein echtes Fell an den Schuhen, so etwas würde ich nie tragen.“

Meine Schwester hatte meinen skeptischen Blick zu ihren Schuhen wohl bemerkt.

„Ja Gott sei Dank, also können wir dann los?“

Ich hatte schon meine Jacke an und mir meine Tasche geschnappt, Rose trank noch schnell ihren Kaffee aus.

„Gott bist du anstrengend morgens. Ja, wir können los.“, stöhnte Rosalie und stellte ihre Tasse weg.
 

Sie zog sich ihren weißen Mantel an und schnappte sich ebenfalls ihre Tasche, dann gingen wir zu meinem Chevey.

Rose murmelte irgendetwas vor sich her, ihr passte es gar nicht, dass sie mit der alten Kiste fahren musste. Doch das war mir reichlich egal, heute Mittag konnte sie ja mit Emmett fahren.
 

Die Fahrt dauerte fast eine halbe Stunde, ehe wir endlich auf dem Campus ankamen. Rose manövrierte mich auf den Parkplatz, direkt neben den Ferrari von Alice und den Lamborghini von Emmett. Von Edwards Auto sah ich nichts, er war heute wohl nicht an der Uni.

Schon bei der Fahrt zu dem Parkplatz erntete ich einige Blicke, aber als wir dann direkt bei den Cullens parkten, waren alle Blicke auf mich und Rose gerichtet. Einerseits wohl neugierige, wer es wagte neben den Cullens zu parken, andererseits wohl ungläubige, da Rosalie aus so einem schäbigen Auto ausstieg. Das Gemurmel um uns herum wurde noch lauter, als ich auch ausstieg und Alice mich sofort umarmte.
 

„Guten Morgen, wir haben schon gewartet. Aber jetzt wissen wir ja, warum es länger dauerte.“ Alice warf meinem Truck einen vernichtenden Blick zu, ehe sie Rose begrüßte.

„Also Bella, der geht gar nicht. Hast du nicht ein noch älteres Modell gefunden?“ Auch Jasper war nicht begeistert von meinem Gefährt.

„Guten Morgen, nein hab ich nicht. Den hat mir mein Dad geschenkt und mir reicht er vollkommen.“, gab ich selbstbewusst zurück und tätschelte meinen Truck.

„Wenigstens macht er richtig warm, das muss man dem Ding lassen.“, grinste Rose.

„Und Bella, bereit für die Uni-Hölle hier?“ , lachte Emmett und deutete auf die Uni.

„Denk schon, muss ja“, gab ich verhalten zurück und sah zum Eingang.

„Ach ja Bella, einen Tipp bevor wir da jetzt rein gehen. Hör nicht auf das Gerede, lass dich nicht dumm anmachen.“ Meine Schwester sah mich ernst an.

„Wieso sollte ich?“, fragte ich total überrascht.

„Nun ja Bella, du bist Roses Schwester, deshalb ist es unverkennbar, zu wem du mehr oder weniger gehörst. Es gibt einige Neider und Hasser hier auf der Uni.“, sagte Emmett ernst, so kannte ich ihn gar nicht.

„Und einige, die gern Lügen verbreiten und wiederum andere, die gerne dazu gehören. Also mach dir dein eigenes Bild, aber lass dich nicht blenden.“, meinte Alice noch ernster.

„Hey, ich bin keine zwölf mehr. Ich weiß schon, was ich tue. Können wir dann rein gehen?“
 

Was dachten die eigentlich von mir? Das ich mich einnullen ließe, wie ein Kind, das einen Lutscher hin gestreckt bekommt? Mir war klar, dass ich es nicht einfach haben würde. Und auch, dass man über mich reden würde, gerade weil ich Rose Schwester war. Doch damit würde ich schon klar kommen, wie gesagt, ich war keine zwölf mehr.
 

„Jetzt lasst Bella doch erst einmal alles anschauen. Man wird sie schon nicht am ersten Tag umbringen oder in irgendwelche Sekten ziehen wollen.“

Jasper kam mir zu Hilfe, er sah mir wohl an, dass mich das gerade tierisch nervte. Nicht umsonst studierte er Psychologie, er durchschaut einen wohl sehr schnell.

„Na dann wollen wir mal. Der alltägliche Uni-Wahnsinn kann los gehen.“
 

Rose hakte sich bei Emmett unter und Jasper legte einen Arm um Alice. Ich lief neben Rose her, zusammen betraten wir das Unigebäude.
 

Es war viel größer, als das in Phoenix und ich lief auf jeden Fall Gefahr, mich darin zu verlaufen. Ich hoffte, dass meine Kurse alle in einem Komplex sein würden und ich nicht kilometerlange Wege haben würde.
 

„Was hast du denn als erstes?“, fragte mich Rose, als ich auf meinen Stundenplan sah.

„Wirtschaftslehre.“, antwortete ich knapp und versuchte, auf den Schildern meinen Klassenraum auszumachen.

„Das liegt auf unserem Weg, wir zeigen dir wohin du musst. Jungs, wir sehen uns später in der Mensa.“

Alice küsste Jasper kurz aber innig, dann ging sie mir mir und Rose zu den Leersälen.
 

Wir liefen ein paar Meter, dann hielten die Beiden vor der Türe.
 

„So, hier musst du rein. Danach hast du Sozialwesen, das ist den Gang runter und dann links die zweite Türe. Wir holen dich danach vor dem Raum ab und zeigen dir die Mensa. Machs gut Süße, bis später.“

Rose gab mir ein Küsschen auf die Wange, Alice lächelte mir aufmunternd zu.

„Danke, wird schon alles schief gehen. Bis später ihr zwei.“

Ich erwiderte das Lächeln und ging in meinen Hörsaal.
 

Es waren schon einige Studenten im Raum, doch die schenkten mir gar keine Beachtung. Ich suchte mir einen Platz in der Mitte des Raumes, neben einem Mädchen mit braunen Haaren und einer Brille.
 

„Hey, ist hier noch frei?“, fragte ich höflich und das Mädchen sah von ihrem Buch hoch.

„Oh hey, ja klar, setz dich ruhig.“, antwortete sie freundlich.

„Danke, ich bin Bella.“

„Ich bin Angela, bis du neu hier?“

„Ja, seit einer Woche. Ich komme aus Phoenix.“

„Oh, dann bist du bestimmt die Schwester von Rosalie Swan oder?“

„Ähm ja. Hat sich das schon so herumgesprochen?“ Das hatte ich erwartet, man sprach schon von mir, obwohl man mich noch gar nicht kannte.

„Sorry, ich wollte nicht unhöflich sein.“ Angela sah verlegen zur Seite.

„Nein, warst du nicht. Hätte mir ja klar sein müssen.“

„Weißt du, auch wenn der Campus groß ist, manche Sachen sprechen sich schneller herum, als einem lieb ist. Und Rosalie ist ja nicht gerade unbekannt.“

„Das stimmt leider auch wieder. Nun ja, ich hoffe, man erzählt nichts Schlechtes über mich.“

„Nei n nein, um Gottes Willen. Die meisten sind einfach nur auf Rosalies Schwester gespannt, ob ihr euch ähnlich seid und so. Und die anderen, reden halt, das geredet wird und sie dazu gehören. Aber nichts Schlimmes, zumindest nicht das ich wüsste.“ Angela lächelte mich an.

„Na dann werd ich wohl viele enttäuschen, ich bin überhaupt nicht so wie meine Schwester. Vom Aussehen bis zum Charakter, wir sind komplett verschieden.“, gab ich halb lachend zurück.

„Das hab ich auch schon bemerkt, aber nur im positiven Sinne. Was studierst du?“, fragte mich Angela, um das Thema zu wechseln, worüber ich sehr froh war.
 

„Soziale Arbeit und du?“

„Ich auch, das ist ja klasse. Dann haben wir bestimmt viele Kurse gemeinsam.“

„Bestimmt, dann kann ich dir auch alles gleich zeigen. Unser Dozent heute, ist übrigens Mr. Weasly. Er ist glaub so Ende dreißig und ziemlich cool drauf, er kommt morgens auch grundsätzlich fünf bis zehn Minuten zu spät, wie du sicher schon bemerkt hast.“

„Ja, ich hab mich schon gefragt, was hier los ist. Sieht er denn auch gut aus, wenn er noch nicht so alt ist?“

„Neee, leider nicht. Böse Zungen behaupten, er ist irgendwo zwischen Pubertät und Erwachsen werden stecken geblieben.“ Auf diese Aussage von Angela mussten wir beide lachen, zur gleichen Zeit lief unser Dozent in den Hörsaal.
 

„Du hast nicht übertrieben, so viele Pickel hatte nicht mal ich.“, presste ich zwischen meinem Lachen heraus, als ich Mr. Weasly sah.

Er war bestimmt so um die 1,80 m und seine Haare waren ganz kurz geschnitten. Seine Figur war normal, so weit ging es ja noch und man konnte ihn so schon älter schätzen. Aber in seinem Gesicht hatte er eine üble Akne und die Züge waren noch sehr jugendlich. Angela und ich bekamen uns kaum noch ein mit Lachen, selbst als er mit dem Unterrichten anfing, mussten wir immer wieder kichern.
 

Doch wie sich nach der Stunde herausstellte, war er wirklich ziemlich locker eingestellt und Gemurmel störte ihn im Unterricht kaum. Mrs. Weasly war trotz seinem junges Alter für einen Dozenten wirklich gut, da hatte ich in Phoenix einen schlimmeren Professor in Wirtschaftslehre.

Angela und ich hatten unsere Stundenpläne miteinander verglichen und hatten wirklich so gut wie jeden Kurs zusammen. Mir kam das gerade Recht, ich mochte Ang sofort, sie war wie ich irgendwie. Nach Wirtschaftslehre gingen wir dann weiter zu Sozialwesen, wo wir eine Professorin im Unterricht hatten. Miss Brown war sehr streng und auch schon im gehobenen Alter, sie forderte von allen höchste Aufmerksamkeit.
 

„Endlich Mittag, zwei Stunden Sozialwesen ist echt übel.“, sagte ich im Hinausgehen zu Angela.

„Das stimmt, vor allem montags. Oh, deine Schwester und Alice warten schon. Wir sehen uns dann nach der Pause in Geschichte.“ Angela drehte sich schnell zum Gehen um, als sie die zwei sah.

„Wieso, komm doch einfach mit uns mit.“ Ich war verwirrt, sie konnte doch ihre Pause mit mir verbringen.

„Ähm, nein, also, ich muss noch was erledigen.“ Angela wich meinem Blick aus, sah flüchtig zu Rose und Alice, die auf uns zu kamen, dann drehte sie sich endgültig zum Gehen um.

„Bis später.“ , rief sie mir noch zu.
 

Total verwirrt sah ich ihr nach. Das war seltsam. Rose und Alice hätten sicher nichts dagegen, wenn sie die Pause bei uns verbracht hätte.
 

„War das eben Angela Webber?“ Alice stand inzwischen neben mir.

„Ja, war sie. Kennst du sie?“ Das wunderte mich, dass Alice Angela kannte. Schließlich verkehrte sie nicht in ihren Kreisen und hatte mit Sicherheit auch keine Kurse mit ihr zusammen.

„Flüchtig ja, muss aber ne ziemliche Streberin sein.“, meinte Alice etwas abwertend.

„Nur weil man gerne lernt, ist man keine Streberin, sonst bin ich nämlich auch eine.“, gab ich etwas bissig von mir.

„Hey, immer mit der Ruhe. So hat Alice das sicherlich nicht gemeint. Und Angela ist glaub ganz ok, eher unauffällig eben. Kommt, lasst uns wtwas Essen gehen.“, forderte Rosalie uns dann auf.
 

Zu dritt gingen wir zur Mensa, das Thema Angela war erst mal still gelegt. Doch ich wurde das Gefühl nicht los, dass die beiden mehr über Ang wussten, als sie zugaben. Und auch Angela war irgendwie seltsam, nachdem sie meine Schwester und Alice gesehen hatte. Ich beschloss dem noch nachzugehen, wenn auch nicht gleich sofort. Langsam hatte ich nämlich die Schnauze voll mit der Geheimniskrämerei. Erst um Edward, wo ich immer noch keine Ahnung hatte warum und jetzt um Angela. Schließlich war ich kein kleines Kind mehr, dem man nichts erzählen konnte.
 

Die Mittagspause verging schnell, Jasper und Emmett waren ebenfalls bei uns. Edward war heute wohl nicht an der Uni, er hatte heute einen freien Tag und würde morgen hier sein. Irgendwie freute ich mich darauf ihn zu sehen, doch irgendwie war er immer noch wie ein Geheimnis für mich.
 

Der restliche Unitag verging schnell, um zwei war Angelas und mein Tag zu Ende.

„Wo wohnst du eigentlich?“, fragte ich Ang, als wir aus dem Gebäude liefen.

„In Shoreline, kurz vor Seattle.“, antwortete sie.

„Oh, das kenn ich, da fahr ich ja durch, wenn ich nach Lynnwood muss. Soll ich dich mitnehmen?“

„Das wär klasse, ich hab kein Auto für die Uni. Sonst fahr ich immer mit der Bahn oder dem Bus, ist morgens auch manchmal schneller bei dem Verkehr.“

„Soll ich dich morgen früh abholen? Wir haben ja wieder fast den selben Stundenplan.“, schlug ich vor.

„Ist dir das nicht zu umständlich?“

„So ein Quatsch, ich fahr ja eh durch Shoreline, du musst mir nur sagen, wo du wohnst.“

„Na gut, wie du meinst. Du siehst ja gleich wo ich wohne. Aber ich hab morgen eine Stunde mehr als du, da musst du nicht warten.“, meinte Angela lächelnd.

„Mal sehen, ich wollte mir eh mal die Bibliothek anschauen.“
 

Wir waren inzwischen bei meinem Truck, den Angela erst einmal skeptisch begutachtete.

„Ich weiß, er ist nicht neu, aber er fährt.“, meinte ich augenrollend.

„Eigentlich ist es ja auch egal, was man fährt, Hauptsache es fährt, oder.“, lächelte Angela mir zu und stieg ein.
 

Wir hatten die Rückfahrt noch viel Spaß und sprachen über unser Studium. Angela wollte in die Richtung Migration und interkulturelle Pädagogik gehen, ich Kinder – und Jugendarbeit. Im Mai würden wir auch Praktikas haben, da sollten wir uns jetzt schon informieren. Ang wollte bei der Stadt nachfragen, ich bei Jugendämter.

Die ging viel schneller als am Morgen. Angela lotste mich durch ihre Stadt. Ihr Haus zu finden würde nicht schwer werden und von hier aus waren es noch ca. 15 Minuten zu mir nach Hause.
 

„Also dann, bis Morgen früh.“, verabschiedete sich Angela von mir.

„Jepp, bis Morgen, ich bin bis halb acht hier.“, erwiderte ich.
 

Sie stieg aus, winkte mir noch, dann ging sie zu ihrem Haus hoch. Es war ein wenig größer als das von Dad, aber sonst auch nichts Besonderes. Ich startet meinen Chevey und fuhr die letzten Kilometer nach Hause.
 

Dort angekommen machte ich mir erst nochmal eine Kleinigkeit zu Essen, dann setzte ich mich an meine Bücher. Aber irgendwie konnte ich mich nicht konzentrieren. Immer wieder musste ich über die Reaktion von Angela, Alice und Rose nachdenken, als sie sich gesehen haben. Ich glaubte Alice nicht, dass sie Angela nur flüchtig kannte. Und Rose Erklärung war mir auch nicht plausibel. Ich wusste, dass alle drei mir etwas verheimlichten. Genauso, wie auch bei Edward. Aber vielleicht bildete ich mir das auch nur alles ein, weil alles neu und ungewohnt war.

Meine Gedanken fuhren Achterbahn, ich konnte mich absolut nicht auf meine Bücher konzentrieren. Da kam mir das Klopfen von meinem PC gerade recht, Jane war online gekommen.
 

*Hey Süße, wie war der erste Tag? *

*Hey Jane, total anstrengend und komisch. *

*Wieso das denn? *

*Jane, ich hab das Gefühl, jeder verheimlicht mir hier etwas. *

*Wie kommst du denn darauf? *

Ich erzählte Jane alles, angefangen bei Edward, über das Essen, dann über Angela und über Alice und Rose.

*Bella, ich weiß nicht. Komisch ist es schon, aber meinst du nicht, dass es vielleicht alles nur etwas viel ist für dich? *

*Ich weiß ja auch nicht. Vielleicht dreh ich auch einfach nur komplett durch. *

*Quatsch! Aber sag mal, dieser Edward scheint dir schon zu gefallen oder?? ;-) *

*Nun ja, klar sieht er super aus, echt der Hammer. Aber er ist auch, ich weiß nicht, so geheimnisvoll. Das hört sich total bekloppt an, ich weiß. *

*Hast du nicht ein Bild von ihm? *

*Ich glaub, er ist auch hier bei Facebook, aber ich hab noch gar nicht geschaut. Hat nur mal so etwas erwähnt. *

*Oooooooooh, ich schau gleich mal. Das interessiert mich ja doch brennend. *

*Wehe du schreibst ihn an oder sonst etwas! Solang ich nicht mehr von ihm weiß, passiert da gar nichts, dass das klar ist. *

*Bleib ruhig Bella, ich werd euch schon nicht verkuppeln. :-D Aber hey Süße, der sieht ja Hammer aus. *

*Ja, ich weiß. Und genau das ist das Problem! *

Während ich das schrieb, seufzte ich. Klar sah er gut aus und alle anderen wissen das auch.

*Kann mir vorstellen, was du meinst. Aber vielleicht ist er auch gar nicht so schlimm, wie du denkst. Und vielleicht bildest du dir das mit dem verheimlichen auch nur ein. *

*Wir werden sehen Jane. Jetzt erzähl aber mal, wie läufts bei dir? *
 

Wir chateten noch eine Weile über alles mögliche, später gesellte sich auch noch Jacob dazu. Es war schon spät als ich meinen Laptop zur Seite legte und mich wieder meinen Büchern widmete. Zusammen mit meinem Sozialkundebuch legte ich mich ins Bett.
 


 

„Bella, Bella, wach auf.“

„Nur noch fünf Minuten.“, nuschelte ich.

„Nein, du hast schon dreimal deinen Wecker ausgemacht. Wolltest du nicht Angela abholen.“, hörte ich meinen Dad leise neben mir.

„Ja stimmt.“, nuschelte ich wieder.

„Dann solltest du dich beeilen, es ist schon sieben und es schneit.“, sagte mein Dad wieder.

Mit einem Satz saß ich in meinem Bett, ich war noch komplett angezogen.

„Wieso weckst du mich jetzt erst?“ , meinte ich etwas forsch und sprang aus dem Bett.

„Bella, ich versuch dich seit einer halben Stunde zu wecken, seit ich vom Dienst gekommen bin. Nach dem dritten Wecker klingeln hast du ihn zu Boden geworfen und dann hab ich es übernommen.“, rechtfertigte sich mein Dad.

„Sorry Dad, war nicht so gemeint. Ich verschlafe normalerweise nie und jetzt hab ich nicht mal mehr Zeit zu duschen.“
 

Hastig sprang ich durch das Zimmer, schlüpfte in eine frische Jeans und einen frischen Pulli, während mein Dad wieder aus dem Zimmer ging. Ich war gestern wieder einmal auf meinem Bett eingeschlafen, mein Buch lag ebenfalls noch darauf. Schnell schnappte ich es mir und auch dir restlichen Bücher die noch auf dem Schreibtisch lagen. Alles schnell in den Rucksack gepackt, in meine Schuhe geschlüpft und noch ins Bad.
 

Nach einer Katzenwäsche band ich mir einen schlichten Zopf und ging dann nach unten in die Küche. Mein Dad hatte schon Kaffee gekocht und mir eine Tasse hingestellt.
 

„Sorry nochmal Dad, du kannst jetzt echt ins Bett gehen.“, meinte ich, er sah doch ziemlich müde aus.

„Kann ja mal vorkommen, ich leg mich jetzt auch hin. Bis später Bells.“, gähnte Dad und verschwand nach oben.

Schnell leerte ich meine Tasse, dann schnappte ich mir meine Jacke und Rucksack und lief zum Truck. Es hatte heute Nacht wieder geschneit und auch im Moment fielen ein paar Flocken vom Himmel. Sw würde ich sicherlich länger zu Angela brauchen, ich hoffte, dass ich es rechtzeitig schaffte. Zum Glück sprang er gleich an und etwas schneller als gewohnt, fuhr ich durch die Straßen von Lynnwood.
 

Zehn Minuten nach halb acht, war ich endlich bei Angela, dich auch schon etwas ungeduldig auf mich wartete.
 

„Man, ich dachte schon du kommst gar nicht mehr.“, sagte sie, als sie in den Truck stieg.

„Tut mir echt leid, ich hab verschlafen. Hoffentlich schaffen wirs noch rechtzeitig.“, entschuldigte ich mich und startete den Motor.

„Fahr wie ich es dir sag, dann kommen wir rechtzeitig.“, grinste Angela und lotste mich durch ein paar Hinterstraßen zur Uni.
 

Wir brauchten dadurch wirklich viel weniger Zeit und kamen noch rechtzeitig an der Uni an.

Wie schon am Vortag parkte ich neben Rose und dem Rest, die auch noch an ihren Autos standen. Zu meiner Überraschung war heute auch Edward da, mein Herz schlug automatisch etwas schneller.
 

„Oh nein, bitte nicht der.“, stöhnte Angela neben mir, als sie Edward sah.

„Wieso, hast du etwas gegen Edward?“, fragte ich direkt.

„Nun ja, also, ich, das kann ich dir jetzt nicht so einfach erklären.“, stotterte sie.

„Dann versuch es.“, forderte ich sie auf.

Angela sah mich an, dann wieder weg und ehe sie wieder etwas sagen konnte, riss Alice meine Fahrertüre auf.
 

„Guten Morgen! Naaa, auch schon da. Hallo Angela.“, begrüßte sie uns, Angela nickte sie kurz zu.

„Morgen Alice, die Straßenbedingungen waren heute nicht so gut.“, redete ich mir raus und stieg aus dem Auto, ebenso wie Angela.

„Wir sehen uns gleich drin, ich halte dir einen Platz frei.“, meinte sie und ging schnell an allen vorbei, den Kopf gesenkt.

„Hallo Angela, sagst du nicht mehr guten Morgen?“, redete sie Edward direkt an, worauf Angela knallrot anlief und ihn böse anfunkelte.

„Ich wüsste nicht wieso, Edward.“, presste sie hervor, seinen Namen spukte sie schon fast aus und rannte schon fast in das Unigebäude.
 

Total perplex sah ich ihr hinterher, dann sah ich zu Edward, der auch noch ein verräterisches Grinsen auf den Lippen hatte.

„Was sollte das? Was geht hier vor?“, fragte ich Edward etwas forsch und sah gleichzeitig alle anderen ebenfalls fragend an.

„Guten Morgen Bella, lange nicht gesehen.“, ging Edward meiner Frage aus dem Weg und versuchte mich mit seinem umwerfenden Lächeln zu überzeugen.

„Du hast meine Frage nicht beantwortet.“

Doch niemand schien es wirklich zu interessieren, was ich sagte, jeder sah an mir vorbei oder zu Boden. Langsam stieg Wut in mir auf, dann ertönte die Glocke.
 

„Wir müssen rein, es hat geklingelt. Besprecht das später.“, sagte nun endlich Jasper mal nach langem Schweigen wieder etwas und ging mit Alice voraus in das Gebäude.

Wütend schnappte ich mir meinen Rucksack, warf ihn über die Schulter und ging an Edward vorbei. Dieser grinste immer noch, weshalb ich ihn mit Absicht anrempelte.

Ich ging einen Schritt schneller als die Anderen, das war mir wirklich zu blöd. Nicht mal Rose sagte etwas und Alice versteckte sich mehr oder weniger hinter Jasper. Emmett grinste nur die ganze Zeit, als hätte er nur darauf gewartet, dass so etwas passierte. Und Edward, oh, er war einfach nur... das war nicht mit Worten zu beschreiben.
 

„Bella, nun warte doch mal.“, rief mir meine Schwester zu.

„Wieso?“, fragte ich etwas gereizt.

„Ich erkläre es dir heute Mittag nach der Uni, da komm ich nach Hause. In Ordnung?“

„Wird auch mal langsam Zeit, oder?“

„Ja, wahrscheinlich. Bis später.“
 

Ohne ein weiteres Wort ging ich weiter zu meinem Kurs, wo Angela mir einen Platz frei gehalten hatte.

„Angela, was war das eben?“

„Bella, bitte, ich kann dir das jetzt nicht erklären.“ Angela wich meinem Blick aus, ihre Augen wirkten leer.

„Ok, dann in der Pause.“

„Bist du da nicht bei den Cullens?“

„Nein, ich will wissen, was das gerade war.“

„Gut, dann in der Pause.“, nickte Angela und lächelte gequält.

Ich nickte ebenfalls und sagte nichts mehr dazu, ich spürte, dass es Angela belastete. Deshalb beließ ich es erst einmal dabei und lauschte dem Unterricht.
 


 

Drei Stunden später hatten wir dann Mittag und ich ging mit Angela aus dem Gebäude. Sie hatte den Kopf gesenkt, man sah ihr an, dass es ihr nicht gut ging.

„Angela, ist alles in Ordnung?“, fragte ich vorsichtig.

Angela sah nicht mal auf, sondern lief weiter stur geradeaus. Irgendwann hielt sie an einer Parkbank und ließ sich darauf nieder. Kein einziges Mal hatte sie mich seit heute morgen angesehen und auch jetzt wusste ich nicht, was ich noch tun sollte. Ich spürte, dass es ihr nicht gut ging, doch ich wusste auch nicht, was ich tun sollte. Hilflos stand ich da und sah in den Himmel, von dem immer noch Schneeflocken herab fielen. Es war totenstill um uns herum, bis es auf einmal aus Angela heraus brach.
 

„Weißt du Bella, seit einem halben Jahr geh ich Edward Cullen aus dem Weg, hab ihn aus meinem Leben verbannt und vergessen. Und dann steht er auf einmal wieder vor mir, dieser Mistkerl.“ Angela hatte Tränen in den Augen, die Lippen fest aufeinander gepresst.

„Ang, was hat er getan?“ Ich ging auf die Knie vor ihr und nahm ihre Hände in meine.

„Ich hab ihn das erste Mal bei einer Bekannten gesehen, sie hatte eine Party bei sich gegeben. Wir tanzten ausgelassen und auf einmal stand er hinter mir. Edward tanzte mich an, erst dachte ich mir nichts dabei. Bis zu dem Zeitpunkt hatte ich noch nichts von ihm gehört, woher auch. Schließlich war ich erst seit zwei Semestern hier auf der Uni. Außerdem machte ich mir nichts aus Campus Klatsch und wirklich jemand zum Unterhalten hatte ich hier eh nie gefunden.

Und ich fand es toll, von so einem Kerl beachtet zu werden. Wir tanzten eine Weile, dann lud er mich auf einen Trink an die Bar ein. Er war so nett, Bella, einfach so, wie man es sich wünscht. Doch ich dachte mir nicht viel dabei, schließlich war Alkohol im Spiel. Der Abend war ausgelassen und witzig, er war nicht auf das Eine hinaus, wie es viele in dieser Situation sein würden. Zumindest an diesem Abend.“ Angela machte eine Pause, mir gefror das Blut in den Adern. Dann fing sie weiter an zu erzählen.
 

„Am nächsten Tag war wieder ganz normal Uni. Natürlich hatte ich gehofft, dass er mich noch kennen würde nach diesem Abend, ein Hallo hätte mir schon gereicht, doch es kam viel besser. Als ich mit dem Bus ankam, wartete er ein paar Meter weiter auf mich. Erst glaubte ich nicht, dass er wirklich auf mich wartete, erst als er mich direkt ansprach. Gott Bella, was soll ich dir sagen. Es war einfach unbeschreiblich. Edward war charmant, nett und sagte genau das, was man hören wollte. Wie schön man doch ist, wie süß er doch das findet und so weiter. Und nach der Uni fuhr er mich sogar nach Hause, da haben wir uns dann zum ersten Mal geküsst. Ich bin echt darauf rein gefallen.“ Angela senkte den Kopf, ein Schluchzen war zu hören.
 

„Wie? Was meinst du damit? Du bist darauf rein gefallen?“ Das konnte ich gerade nicht glauben, das alles stimmte mit dem überein, was ich bisher über Edward kannte.
 

„Edward hat so gut wie alles für mich getan, mich umgarnt, mir liebe Worte gesagt, kleine Geschenke gemacht, das komplette Programm. Er hat mich mit zu ihm nach Hause genommen, stellte mich seinen Geschwistern vor, jedoch kam er nie mit zu mir. Er holte mich zwar von der Uni ab, doch dort zeigte er sich kaum mit mir. Er ging mit mir Essen in teurere Restaurants, doch sonst ging er nie mit mir aus. Damals dachte ich mir nichts dabei, doch heute weiß ich, er wollte sich einfach nicht zu viel mit mir zeigen. Schließlich hätte er auffliegen können. Aber wenn wir uns trafen, war er so traumhaft, Bella. Ich hab mich so wohl gefühlt bei ihm. Drei Wochen ging das so, bis er das bekommen hatte, was er wollte.“ Angela sah mich an, Tränen sammelten sich in ihren Augen.
 

„Oh Gott Angela, was hat er getan?“ Ich nahm sie in den Arm und hielt sie einfach nur fest.

„Er hatte mich dahin bekommen, wo er mit von Anfang an haben wollte. INS BETT!“ Nun war kein Halten mehr, Angela weinte bitterlich an meine Schulter.

„Dieses Dreckschwein, ich wusste es stimmt etwas nicht mit ihm.“, zischte ich wütend.
 

Die ganze Zeit seid Samstag wusste ich, dass etwas an ihm komisch war. Nun wusste ich was. Edward spielte nur mit mir, er wollte mich ins Bett bekommen. Das war alles, worauf er hinaus wollte.
 

„Bitte Bella, bitte falle nicht auf ihn rein.“, schluchzte Angela.

„Niemals, das verspreche ich dir. Aber Angela, was ist danach passiert?“, fragte ich vorsichtig.
 

„Er fuhr mich am nächsten Tag nach Hause und versprach, sich bald wieder zu melden. Natürlich tat er das nie. Am Montag in der Uni holte er mich auch nicht mehr am Bus ab und in der Pause sah ich ihn auch nicht mehr. Auf meine Anrufe reagierte er nicht mehr und auch seine Geschwister mieden mich. Nicht, dass sie sich davor wirklich mit mir abgegeben hätten, aber sie grüßten mich nicht einmal mehr. Eine Woche sah und hörte ich nichts von ihm, mir war schon klar, dass er mich nur verarscht hatte. Doch dann lief er mir in der Bibliothek über den Weg, als er gerade ein Schäferstündchen mit Jessica hatte. Mir blieb das Herz stehen, das tat so weh in diesem Moment, auch wenn ich so etwas schon geahnt hatte.
 

„Natürlich stellte ich ihn zur Rede, doch Edward lachte mich nur aus. Was ich mir eigentlich eingebildet hätte, es war doch so schön mit uns und bla bla bla. Es war so demütigend, so erniedrigend. Edward hatte mich nur ausgenutzt, er will nie etwas anderes von einer Frau als Sex. Natürlich wusste ich jetzt auch, warum er sich sonst nie mit mir irgendwo traf oder mit mir ausging, er hatte noch seine Tussis nebenbei, die ihm die Zeit versüßten bis ich ihn ran ließ. Und ich dumme Kuh, hatte mich tatsächlich in ihn verliebt.“ Das brachte das Fass zum Überlaufen, meine Wut auf Edward stieg ins unermessliche.
 

„Oh, dieses Arschloch, so ein eingebildeter Drecksack. Das glaub ich doch nicht.“, schrie ich und stampfte auf den Boden.

„Bella, bitte, bitte lass dich nicht von ihm blenden.“, flehte Angela.

„Keine Sorgen Ang, das werde ich nicht. Und ich schwöre dir, er wird dafür büßen.“ Das schwor ich mir jetzt schon.

„Nein Bella, bitte, lass das. Du darfst ihm nichts davon sagen, dass ich dir das erzählt habe. Er wird was ganz andres behaupten.“

„Das ist mir so was von egal, dieses Arschloch kommt mir so nicht davon.“

„Erklär mir Bella, warum hat Rosalie dir noch nie etwas über Edward erzählt?“

„Das ist eine sehr gute Frage. Aber nun weiß ich auch, was die Anspielungen von Emmett immer sollten. Und ich schwöre dir, ich stelle meine Schwester heute noch zur Rede.“
 

Rose war mir eine Erklärung schuldig, wollte sie das ich genauso auf Edward rein fiel wie Angela?

Es war wieder eine Weile still zwischen uns, ich hatte mich neben Angela gesetzt, auch wenn die Bank voller Schnee war. Das war einfach unfassbar, was ich gerade erfahren hatte. Irgendwie konnte ich das noch gar nicht glauben. Aber es passte alles, genauso hatte sich Edward mir doch auch gegenüber verhalten.
 

„Lass uns zurück gehen, die Pause ist fast vorbei.“, sagte Angela nach einer Weile.

„Ja, du hast Recht. Angela, es tut mir leid, was dir Edward angetan hat.“, entschuldigend sah ich zu ihr.

„Du kannst nichts dafür, jede würde auf ihn reinfallen. Ich mein, ist ja auch klar oder? Schau ihn dir doch mal an. Jede Frau, die ihn nicht anziehend und sexy findet, ist nicht normal. Versprich mir nur, dass du dich nicht auf ihn einlässt, egal was er dir verspricht oder schenkt.“

„Ich verspreche es dir Angela.“

Wir nickten beide, dann gingen wir wortlos zurück zur Uni.
 

Der restliche Unterricht zog sich ins Unendliche, ich wollte nur nach Hause und Rose zur Rede stellen. Angela ging es im Laufe des Tages besser, man sah ihr an, dass es ihr gut tat, sich das alles von der Seele geredet zu haben.
 

Endlich war die Uni für heute zu Ende, ich fuhr so schnell es ging nach Hause. Angela hatte noch etwas in der Stadt zu tun aufgrund ihrem Praktikum, deshalb fuhr sie nicht mit mir. Rose war auch schon weg, als ich zu meinem Truck kam, das kam mir nur Recht.
 

In Rekordgeschwindigkeit war ich in Lynnwood und Rosalie war wie vermutet schon dort. Ich schmiss die Türe von meinem Truck zu, rannte zur Türe, nicht ohne einmal auszurutschen und eilte in die Küche.
 

„Sag mir sofort die Wahrheit über Edward Cullen und über den Rest.“, schrie ich meine Schwester an.

„Hallo Bella, freu mich auch dich zu sehen.“, kam es nur von Rose.

„Spar dir das, wie konntest du mir das nur verheimlichen?“

„Angela hat es dir also schon gesagt?“

„Was denkst du denn? Nach der Aktion von dem Arschloch heute Morgen.“

„Bella, ich kann mir denken, dass du jetzt so von Edward denkst. Aber ich wollte, dass du dir dein eigenes Bild über ihn machst.“

„Du hättest mich da voll rein laufen lassen! Du wusstest, dass er es bei mir auch versuchen würde, du hast es doch am Samstag selbst gesehen.“

„Ich hab ihn gewarnt, ich hab ihn geschworen, dass ich ihm die Eier abschneide, wenn er dich flach legt.“

„Und du hast gemeint, er hört auf dich?“

„Nein, ich wusste, dass er dir nicht auf Dauer fernbleiben würde. Aber ich hätte nicht gedacht, dass er schon am ersten Abend so rangeht. Und du kannst mir glauben, ich hab ihn dafür noch ziemlich rund gemacht.“

„Ja super, das entschuldigt aber nicht, was er Angela angetan hat.“ Ich war richtig in Rage und gestikulierte mit den Händen.

„Bella, das was mit Angela war... scheiße, ich weiß. Niemand wusste, wie tief das bei ihr ging. Wir dachten alle, dass Edward mal wieder eine neue Gespielin hatte. Dass sie sich in ihn verliebt hatte, das ahnten wir nicht. Die beiden waren so süß zusammen und wir dachten eigentlich, dass Angela Edward mal zur Vernunft bringt, aber er hat uns da mal alle getäuscht. Normal lief es bei Edward bis dato immer nach der gleichen Schiene ab. Kennenlernen, Spaß haben, im Bett landen, abschießen. Und meistens wollten die Frauen auch nichts anderes, weil sie Edward schon kannten. Wir waren damals selbst geschockt, was er da getan hatte. Und leider blieb Angela nicht die Einzige, die er mit der Masche rumbrachte.“ Rose wich meinem Blick aus, sie meinte es wirklich ehrlich.

„Warum habt ihr nichts dagegen gemacht, die Frauen gewarnt, aufgeklärt?“, fragte ich total aufgebracht.

„Wir hatten es ein, zwei Mal versucht, aber meinst du, die wollten das hören? Die waren viel zu sehr von Edward geblendet! Du hast ihn doch kennen gelernt. Du hast ja gesehen, wie er sein kann.“

„Und warum habt ihr Angela danach so gemieden? Ihr hättet sie auffangen können, sie hat euch vertraut.“

„Wir haben uns für Edward geschämt und das, was er ihr angetan hat. Angela war immer nett und ehrlich, aber er hat das nur ausgenutzt und wir fühlten uns mit schulidg. Das war nicht richtig, doch was sollten wir tun? Meinst du wir finden das immer toll, was Edward da abzieht? Immerhin bekommen das Emmett und Alice auch ab, sie sind seine Geschwister.“

„Gerade deshalb hättet ihr etwas tun müssen! Aber nein, da sieht man lieber arrogant weg, anstatt das man sich dafür entschuldigt?“

„Was heißt hier arrogant?“

„Ach komm Rosalie, du weißt ganz genau, was ich meine. Ihr haltet euch doch alle für etwas besseres. Das hab sogar ich schon bemerkt.“

„WOW Bella und das von meiner Schwester.“ Rose war sichtlich enttäuscht von mir, doch das musste gerade einfach raus.

„Gerade deswegen Rose. Weißt du, wie das ist, wenn dich jeder anstarrt, weil du die Schwester von jemand bist, der total beliebt ist? Und dann gebt ihr euch auch noch so. Ich weiß, dass du es nicht bist, aber habt ihr schon mal überlegt, wie ihr auf die anderen wirkt?“

„Was interessiert mich das?“

„Siehst du, genau das ist es. Und so behandelt ihr Leute wie Angela. Ihr seht einfach weg und der Rest ich euch egal, Hauptsache ihr müsst nichts tun, dabei habt ihr gewusst, was Edward für ein Arschloch ist. Und dass du mir nichts von Edward gesagt hast, das nehm ich dir echt übel.“

„Verdammt Bella, ich wollte, dass du dir dein eigenes Bild machst! Edward kann auch anders sein, er ist nicht nur so ein Macho Arsch. Er kann lieb sein, zuvorkommend und hilfsbereit. Wenn es um seine Familie geht, ist er ein ganz anderer Mensch.“

„Schon klar, dass du das so siehst, du bist ja auch mit Emmett zusammen. Aber hast du dir schon mal überlegt, was gewesen wäre, wenn du erst Edward statt Emmett kennen gelernt hättest?“ Provozierend und mit einer Augenbraue nach oben gezogen sah ich Rosalie an.

„Nein, darüber hab ich nicht nach gedacht und ich will es auch nicht. Edward interessiert mich auf sexuelle Ebene genauso wenig wie wenn in China ein Reissack umfällt.“ , konterte meine Schwester.

„Schon klar, aber mich hättest du voll rein laufen lassen.“

„Meinst du ich hätte wirklich zu gelassen, dass er dich flach legt oder so verarscht wie all die anderen?“, schrie mich Rose nun an.

„Ich hab keine Ahnung, erzähls du mir. Du scheinst ja besser zu wissen, was für alle gut ist.“, schrie ich zurück.
 

Ich war einfach nur wütend, wütend über alles. Wie sich alle Angela gegenüber benommen hatten, dass sie mir nichts über Edward erzählt hatten, wie sie alles totschwiegen und so weiter.
 

„Was ist denn hier los? Müsst ihr so herumschreien?“ Dad kam total verschlafen in die Küche und blickte zwischen mir und Rose hin und her, ihn hatten wir total vergessen. Wir sahen uns einfach nur an, Rose mich entschuldigend, ich sie wütend.
 

„Frag doch Rose, sie weiß doch sonst auch immer alles besser.“, zischte ich und ging in mein Zimmer.

„Bella, jetzt warte doch mal. Lass uns darüber doch reden.“ Rose hielt mich an der Treppe nochmal zurück.

„Das hättet ihr damals vielleicht mit Angela machen sollen.“

„Verdammt Bella, es tut mir doch leid. Ich wollte doch nur das Beste für dich.“

„Dann hättest du mir am besten von Anfang an gesagt, was Edward Cullen für ein Dreckschwein ist.“

Mit diesen Worten ließ ich meine Schwester stehen und ging endgültig in mein Zimmer. Ich war so wütend und um das zu unterstreichen, schmiss ich meine Zimmertür mit aller Gewalt zu.
 

Sie hatten mir nichts gesagt, alle hatten sie geschwiegen. Und das nur, damit ich mir meine eigenes Bild über Edward machte. Was hätte mir das gebracht, wenn sie mir sowieso irgendwann die Wahrheit hätte sagen wollen?

Doch wann hätte sie das machen wollen?

Wenn eh schon alles zu spät gewesen wäre??

Sie wusste ganz genau, wie Edward war und dass er mich genauso um den Finger wickeln würde. Und er hat ja schon damit angefangen, charmant und nett sein, hat er drauf. Aber nicht mit mir, jetzt wo ich die Wahrheit kannte, würde ich mich von Edward nicht weiter blenden lassen.
 

„An mir wirst du dir die Zähne aus beißen Edward Cullen, mich bekommst du nicht.“, knurrte ich vor mich hin und warf meinen Rucksack wütend in die Ecke.
 

Nun verstand ich auch die Anspielungen, die immer wieder von Emmett kamen und warum alle so komisch waren, sobald die Sprache auf Edward kam. Er war ein eingebildetes, selbstsüchtiges, arrogantes Arschloch und solche Männer hasste ich bis auf den Tod. In Phoenix gab es davon auch eine Hand voll, aber die waren ja wohl noch harmlos im Gegensatz zu Edward. Ihm war wohl jedes Mittel recht, um eine Frau zu bekommen. Selbst Gefühle wie etwa Liebe vorzuheucheln, nahm er in Kauf. Ich hatte nichts dagegen, dass er sich durchs Leben vögelte, sollte er doch. Aber so etwas ging zu weit, er nutzte die Frauen ja nur zu seinen Gunsten aus. Und das, was er Angela angetan hatte, dafür würde er noch büßen. Ich kannte sie zwar erst seit gestern, doch ich mochte Angela jetzt schon total gerne. Und das lasse ich mir nicht von einem Macho Namens Edward Cullen kaputt machen.

„Du wirst dafür noch bluten Edward, das schwöre ich dir.“ Ich grinste vor mich hin, noch wusste ich nicht wie, aber ich wusste, dass die Zeit für meine Rache kommen würde.
 


 

EPOV
 

Bella hatte sich also mit Angela Webber angefreundet, wie ich gestern feststellen konnte. Das würde heißen, es würde nicht lange dauern, bis sich meine „Ex-Freundin“ über mich bei Bella auslassen würde. Das konnte mir einerseits ganz recht sein, dann hatte dieses ganzes Versteckspiel endlich ein Ende. Und das bedeutete, ich würde Bella umso schneller in meinem Bett haben.
 

Es war Mittwoch morgen und ich war mit meinem Aston Martin auf dem Weg zur Uni. Emmett war heute Nacht bei Rose, sie hatte wohl Stress mit Bella gehabt und brauchte eine starke Schulter zum ausheulen. Und Alice war wie immer unter der Woche bei Jasper in der Wohnung.

Ich hasste inzwischen die Uni-Tage. Sie waren selten geworden, da ich fast nur noch im Krankenhaus war. Aber die Theorie durfte natürlich nicht zu kurz kommen, deshalb musste ich hin und wieder das Übel über mich ergehen lassen.
 

Es war einfach nur lästig, das meiste kannte ich schon von Dad. Und der Rest langweilte mich. Auch von den Weiber an der Uni kannte ich inzwischen so gut wie alle und die, die ich nicht kannte... dafür gab es einen guten Grund.

Gerade weil ich eben alle kannte, war es immer wieder so nervig dort aufzutauchen. Sofort wurde ich von allen Seiten belagert, bekam eindeutige Angebote und manche hingen einfach den ganzen Tag an mir. Natürlich konnte ich so auch meinen Sexualtrieb hervorragend ausleben, aber wie gesagt, die meisten kannte ich schon und die wurden auf Dauer langweilig. Nur hin und wieder gab es etwas Neues, so wie Bella nun eben.
 

Mittlerweile war ich auch endlich an der Uni, meine Schwester war schon da und ich parkte direkt neben Jaspers Maserati.

„Guten Morgen zusammen.“, grüßte ich die zwei, als ich ausstieg.

„Na ob der Morgen gut wird, wird sich noch zeigen.“, gab meine Schwester etwas zickig zurück.

„Wieso?“, fragte ich.

„Dicke Luft im Hause Swan.“, antwortete mir Jasper.

„Ja und? Was haben wir damit zu tun?“

„Oh, das fragt genau der Richtige.“, blaffte Alice mich an.

„Ey, mach mal halblang, ich hab Bella nicht angerührt.“, wehrte ich mich und fügte in Gedanken ein 'Noch nicht' an.
 

Bevor Alice etwas erwidern konnte, fuhr der Lamborghini von Emmett auf uns zu. Rose und mein Bruder stiegen aus, Rose schien nicht wirklich gute Laune zu haben.
 

„Und, was ist mit Bella?“, fragte Alice gleich drauf los.

„Keine Ahnung, sie redet nicht mehr mit mir und heute Morgen ging sie noch vor mir aus dem Haus, um Angela abzuholen.“, erwiderte Rosalie geknickt.

Ich konnte nicht anders und grinste, keine Ahnung warum, auch wenn es vielleicht momentan unpassend war.

„Hör auf so dämlich zu lachen Edward, du bist an dem ganzen Scheiß Schuld.“, ging mich Rose an.

„Ich? Was hab ich den getan?“

„Frag nicht so dämlich! Bella weiß Bescheid, über alles. Über dich, über Angela, über alles.“, schrie mich Rose an, einige Studenten drehten sich schon nach uns um.

„Na prima, dann muss ich mich jetzt ja nicht mehr zurück halten und kann endlich rangehen.“ , meinte ich provozierend.

„Ich schwöre dir Edward Anthony Cullen, lass die Finger von meiner Schwester. Wenn du ihr weh tust oder ihr das Herz brichst, schneide ich dir deine Eier eigenhändig ab.“ Rose stand vor mir, funkelte mich böse an und hob drohend den Finger.

„Bisher hab ich noch nie etwas getan, was sich nicht auf Gegenseitigkeit beruht. Und du hast ja am Wochenende gesehen, wie Bella mir schon verfallen ist.“

„Oh, du verdammtes Arschloch, fass Bella nur einmal an und ich mach Hackfleisch aus dir.“ Rose wollte auf mich los gehen, doch Emmett hielt sie zurück.

„Lass gut sein Baby, das ist es nicht wert. Ich warne dich auch Bruder, lass die Finger von Bella. Sie hat schon genug durchmachen müssen, da musst du sie nicht auch noch in deine Liste aufnehmen.“, drohte mir nun auch noch Emmett.
 

Gerade als ich etwas sagen wollte, fuhr der Truck von Bella auf den Parkplatz. Doch statt neben uns, parkte sie etwa zwanzig Meter weiter weg. Bella und Angela stiegen aus und würdigten uns allen keinen Blick, dann gingen sie zur Uni.
 

„Das hast du nun davon du Mistkerl, sie redet kein Wort mehr mit mir.“, schrie mich Rose erneut an.

„Mach mal halblang Rosalie. Hättet ihr Bella von Anfang an die Wahrheit gesagt, dann wäre es nicht soweit gekommen. Ich hab nicht darum gebeten, in einem guten Licht dazustehen. Ich mag die Frauen und ich steh auf Sex, das ist kein Verbrechen. Die, die sich in mich verlieben, sind selbst Schuld daran. Sie wissen genau, dass ich nie etwas Festes will. Wenn sie das nicht akzeptieren, Pech gehabt. Nur wegen deiner Schwester werde ich mein Leben bestimmt nicht ändern. Und wenn sie mit mir ins Bett will, wirst du das auch nicht ändern können. Wenn sie das nicht will, soll sie mir das selbst sagen. Doch ihr wisst genau, dass das bisher noch nie vorgekommen ist. Aber von dir und von euch, lass ich mir nicht verbieten, wen ich anbaggere und wen nicht nicht. Und nun noch einen schönen Tag.“, klärte ich Rosalie und den Rest auf, dann drehte ich mich ohne ein weiteres Wort um und ging in das Gebäude.
 

Wie schon nicht anders zu erwarten, zog sich der Tag ewig. Anatomie war die reinste Qual für mich, gefolgt von Gesundheitswesen. In der Pause versüßte mir Tanya etwas die Zeit, doch mit ihr war es wie mit meinem Audi zu Hause. Er tut zwar noch seine Arbeit, aber es war im Vergleich zu meinen Aston Martin eben nichts Neues.

Endlich war also mein Unterricht für heute zu Ende, den Rest der Woche war ich wieder in der Klinik. Trotzdem musste ich noch einen kurzen Abstecher in die Bibliothek machen, ich brauchten noch ein Buch für meine Unterlagen.
 

Es war schon Mittag und in der Bibliothek war nicht sehr viel los. Ich ging schnell zu der Medizinabteilung, fand mein Buch schnell und wollte auch schon wieder verschwinden, als ich Bella an einem der Tische sitzen sah. Sie war wohl in ein Buch vertieft, das war meine Gelegenheit.

Mit einem Grinsen auf den Lippen schlenderte ich zu ihr hinüber, sie schien nichts um sich herum zu bemerken. Ich zog mir einen Stuhl vom Nachbartisch an ihren heran und flüsterte ihr in das frei liegende Ohr.

„Hallo schöne Frau, ganz alleine hier?“

Bella zuckte kurz zusammen, wand aber ihren Kopf nicht einen Millimeter in meine Richtung.
 


 

BPOV
 

Das konnte doch nicht wahr sein, verfolgte mich dieses Arschloch eigentlich? Er hatte doch bestimmt von den Anderen inzwischen mitbekommen, dass ich Bescheid wusste.

„Was willst du Cullen?“, zischte ich ihn wütend an.

„Hey hey, nicht so feindselig, ich hab dir nichts getan.“ Edward hob abwehrend seine Hände.

„Nein mir nicht. Und dazu wird es auch nie kommen. Verschwinde und lass mich in Ruhe.“, sagte ich wütend, stütze mich auf den linken Ellenbogen, wo Edward saß und drehte ihm den Rücken zu.
 


 

EPOV
 

Sie machte also einen auf unnahbar, na die Masche konnte sie haben.

„Ach komm schon Bella, ich weiß doch, dass du mich eigentlich magst.“, flüsterte ich ihr zuckersüß zu. Doch es kam keine Reaktion von ihr.

Ich nahm eine Haarsträhne von ihr und wickelte sie mir um den Finger.

„Was liest du da eigentlich?“, fragte ich und schnappte ihr das Buch weg.

„Sturmhöhe? Brauchst du das etwa für dein Studium? Anders könnte ich mir sonst nicht erklären, wieso man so etwas liest.“
 


 

BPOV
 

Wie mich Edward nervte, konnte er sich nicht jemand anders suchen? Ich wollte einfach nur meine Ruhe und mal wieder etwas Lesen, was nichts mit der Uni zu tun hatte. Und jetzt ging er eindeutig zu weit, was geht es ihn an, was ich lese?

„Das ist mir schon klar, dass du das nicht verstehst. Darin geht es ja auch um Liebe und Gefühle.“ , fuhr ich ihn an und nahm ihm das Buch wieder weg.

„Glaub mir, Süße, ich kann dir auch Gefühle bescheren, die vergisst du nie wieder.“ Edward grinste dreckig und rutschte noch näher an mich.

Das war genug, ich stand auf und stellte das Buch wieder in das Regal, natürlich kam Edward mir hinter her.
 


 

EPOV
 

Bella hatte Temperament, das musste ich ihr lassen. Und das gefiel mir, ich wollte sie nur noch umso mehr. Ich lief ihr hinter her und als sie das Buch in eine der oberen Reihen stellte, drückte ich mich von hinten an sie. Nun konnte sie mir nicht mehr entkommen, ich hatte sie da, wo ich sie wollte. Und das fühlte sich gut an, sehr gut sogar, Klein-Edward, der gar nicht so klein war, freute sich schon sehr.

„Komm schon Bella, wir hätten bestimmt Spaß zusammen.“, raunte ich ihr ins Ohr.

Meine Hände fuhren ihre Seiten auf und ab und zu meiner Verwunderung, schien sich Bella wirklich nicht zu wehren. War sie tatsächlich so einfach herumzukriegen?
 


 

BPOV
 

OK, jetzt überspannte er den Bogen. Aber ich wollte ihn erst einmal in Sicherheit wiegen, sehen wie weit er wirklich gehen würde.

„Oh Edward...“, meinte ich leise, er dachte wohl wirklich, ich lasse mich auf ihn ein. Denn wie auf Kommando, drückte er sich noch näher an mich und seine Hände fuhren aufwärts zu meiner Brust.

So Arschloch, jetzt hab ich dich da, wo ich dich wollte.
 

Mit einem Ruck drehte ich mich um, sah Edward direkt in die Augen. Doch sie fesselten mich nicht mehr so, nachdem ich erfahren hatte, was für ein Drecksack er war. Aber das schien er nicht zu bemerken. Edward schenkte mir eins seiner schönsten Lächeln, kam mit seinem Gesicht näher und packte gleichzeitig mit seinen Händen an meinen Po.

„Oh Edward...“ , sagte ich wieder leise, er dachte wohl, das wäre eine weitere Aufforderung.

„Ja Bella...?“, stöhnte er schon halb.

„Du bist so dämlich und arrogant!“, fuhr ich ihn an, meine Hand schnellte nach oben und traf ihm direkt im Gesicht. Es gab einen riesen Knall, dann ließ er mich endlich los.

Edward taumelte nach hinten, hielt sich die Hand an die Wange, die knallrot war und sah mich ungläubig an.
 


 

EPOV
 

Das hat sie nicht getan, nein, Bella Swan hat mich nicht eben wirklich geschlagen? Noch total starr, sah ich sie einfach nur an. Das hat sie nicht getan, wiederhole ich immer wieder in meinem Kopf.

„Hast du denn wirklich geglaubt, ich bin so leicht zu kriegen?“, fuhr sie mich an, erst jetzt konnte ich mich wieder bewegen.

„Hast du nen Knall oder was? Du kannst mir doch nicht einfach eine scheuern.“, schrie ich schon fast und kam einen Schritt wieder auf sie zu.

„Und ob ich das kann, wenn du nicht merkst, wann Schluss ist. Und ich rate dir, fass mich nicht noch einmal an, sonst knall ich dir nicht nur eine.“, drohte sie mir und ihre Augen funkelten vor Zorn.

„Du hast doch mitgemacht, willst du mich hier eigentlich gerade verarschen?“

„Du bist so dumm und leicht zu manipulieren, wenn es um Sex geht, das ist ja unglaublich. Ich habe keine Sekunde mitgemacht, aber du interpretierst ja alles genau so, wie du es gerade brauchst. Aber ich schwöre dir Edward Cullen, fass mich noch einmal an, dann landet nicht nur meine Hand in deinem Gesicht.“

„Weißt du was Swan, du kannst mich mal. So eine wie dich brauche ich wirklich nicht, da gibt es weit aus willigere. Du bist doch total verklemmt und verrückt.“

„Lieber das, als schwanzgesteuert und sexbessen zu sein. Lass mich ab heute bloß in Ruhe, sonst wirst du es bereuen.“, drohte Bella mir erneut und wendete sich von mir ab.
 

Erst jetzt bemerkten wir beide, dass wir Zuschauer hatten, na wunderbar. Als wäre die Ohrfeige nicht schon peinlich genug. Morgen wusste es der halbe Campus.

„Keine Sorge Bella, dich fass ich nicht mal mehr mit der Kneifzange.“, rief ich ihr noch hinterher, doch sie reagierte darauf nicht mehr.

Bella schnappte sich ihren Rucksack und ging an den etwa 15 Studenten vorbei, die sich angesammelt hatten. Einige flüsterten, andere beglückwünschten sie und wieder andere grinsten einfach nur gehässig in meine Richtung.
 

Das war zu viel für mich. Ich kannte zwar keinen der Leute, die da standen, doch sie kannten mich. Schnell schnappte ich mir auch mein Buch und ging zum Ausgang, was mir manche hinter her riefen, bekam ich schon nicht mehr mit.

Ich rannte schon halb zu meinem Auto, stieg ein und fuhr mit einem Affenzahn von dem Campus.
 

So wütend war ich schon lange nicht mehr und das alles nur wegen Bella. Sie hatte es geschafft, mich innerhalb von zwei Tagen an der gesamten Uni zu blamieren. So etwas ist mir noch nie passiert, nicht einmal annähernd. Und noch nie hat mich irgendeine Frau geschlagen, abgesehen von Alice vielleicht.
 

So sehr ich Bella auch flach legen wollte, das Thema hatte sich erledigt. Diese Frau war der blanke Horror und ich hoffte schon jetzt, dass ich sie sobald nicht mehr sehen musste. Aber ich wusste schon jetzt, dass sich das schwer gestalten würde. Schließlich war sie Alice neue „Beste Freundin“ und Mum verehrte sie jetzt schon. Doch mir konnte sie gestohlen bleiben. Eher würde ich jemanden dafür bezahlen, um mit mir in Bett zu gehen.

Bella Swan war für mich Geschichte! Und um meiner Wut weiter freien Lauf zu lassen, drückte ich das Gaspedal noch weiter durch und brauste den Highway entlang. Doch das allein reichte nicht aus, ich musste Druck ablassen. Ich brauchte nun dringend etwas zu vögeln und ich wusste, dass es genügend gab, die nur auf meinen Anruf warteten.
 

Mit einem Grinsen zog ich mein Handy aus der Tasche und wählte eine Nummer. Wer braucht schon Bella Swan, wenn es tausend andere Weiber gibt, die sich ficken lassen.
 


 

Bella: http://www.polyvore.com/bella_uni_tag/set?id=24816992
 

Rose: http://www.polyvore.com/cgi/set?id=24816969&.locale=de
 

Alice: http://www.polyvore.com/cgi/set?id=24816977&.locale=de
 

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Soooooo, wer hätte mit dem gerechnet????

Hand hoch, wer hasst alles Edward Cullen?

Ein "hier", wer ihm eine reinschlagen will!

Und ein "Gut so Bella", der die Ohrfeige gut und überfällig fand. :-)
 

So langsam dürfte klar werden, dass das hier nicht eine typische Edward-Macho und Bella-Mauerblümchen Story wird, wie schon manche befürchtet haben.

Macht euch noch auf was gefasst.

Wenn Bella sagt, sie wird sich rächen, dann meint sie das auch so. Hehehe^^

Aber ich verrate lieber nicht zuviel.

Und keine Sorge, das mit Rose und Co wird schon wieder!!

Aber ich sag schon wieder zuviel, Schluss jetzt damit! :-D
 

Erst mal freue ich mich auf eure Kommentare, was ihr zu dem Kap sagt.
 

Bis bald meine Süssen, ich versuch mich zu beeilen.

Aber seid nicht zu sauer mit mir, wenns doch wieder länger wird!!
 

Bussal,

eure Nicki

Gestatten: Edward – arrogantes Arschloch, Bella – zickige Streberin

Ähm, räusper, vorsichitg ums Eck schau.

Hey meine Mädels,

ich bin´s!

Jaaaa, genau die, die immer so lang braucht in letzter Zeit!!

Kennt ihr mich noch??
 

Tut mir leid, das es wieder nen Monat gedauert hat.

Jetzt hab ich es geschafft und ein neues Kapitel ist fertig.

Uuuuuuuuuuuuuuuuuuund, ich versprech euch HOCH UND HEILIG, das DIESES Jahr noch

MINDESTENS ein Kapitel kommt.

Ist schon in Arbeit!!

Hoffe, das stimmt euch bissle milde.

Die nächsten Kapis werden allerdings nicht ganz so lange wie die vorher.
 

Jetzt aber erst mal viel Spass mit dem Neuen.

Bis später!!
 

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EPOV
 

„Nein Emmett, kommt nicht in Frage, keine zehn Pferde bringen mich dazu.“

„Boah, Edward, stell dich nicht so an. Das ist nur Bella und kein Monster!“

„Hast du schon vergessen, wie sehr sie mich blamiert hat?“, fragte ich meinen Bruder.

„Das schadet dir gar nicht. Du musst nicht immer glauben, dass die Frauen dir zu Füßen liegen“, keifte mich meine Schwester an.

„Alice, die ganze Uni weiß Bescheid. Es gibt ein Video und es kursieren Gerüchte, ich hätte Bella vergewaltigen wollen. Und jetzt soll ich mich mit ihr an einen Tisch setzen und so tun, als wäre nichts gewesen?“, schrie ich meine Schwester an.
 

Seit zehn Minuten versuchten Alice und Emmett mich dazu zu bewegen, nach unten zu kommen und am Essen teil zu nehmen. Es war Sonntag und Mum hatte wieder groß gekocht und sie hatte auch Bella eingeladen. Allein bei dem Namen bekam ich inzwischen einen Brechreiz, dann sollte ich auch noch mit ihr an einem Tisch sitzen? Never Ever!
 

„Ok ok, das mit den Gerüchten ist echt übel. Aber es geht hier um ein Essen bei uns zu Hause, nicht an der Uni.“, meinte Emmett.

„Mir egal, außerdem muss ich jetzt ins Krankenhaus. Ben hat gerade angerufen, es ist die Hölle los. Ich esse dann dort etwas. Ich setze mich nicht an einen Tisch mit dieser Zicke, solange sie sich nicht entschuldigt hat.“

„Für was soll sich Bella denn entschuldigen? Dafür, dass du sie wiederholt angemacht hast, obwohl du wusstest, was sie von dir hält?“, giftete Alice.

„Wenn du das so siehst, dann kannst du ja mein Zimmer verlassen. Ich komme nicht zum Essen herunter und damit Ende und aus. Ich fahr jetzt dann ins Krankenhaus“, stellte ich erneut klar, dieses Mal etwas lauter.

Alice zuckte etwas zusammen, Emmett grinste sich nur einen, dann verließen sie endlich mein Zimmer.
 

Die Ohrfeige war jetzt drei Tage her und natürlich sollte ich Recht behalten, dass am nächsten Tag alle davon Wind bekommen haben. Doch ich hatte nicht damit gerechnet, dass noch etwas dazu gedichtet werden würde und welche Gerüchte in den Umlauf kamen.

Von einem missglückten Anmachversuch, was der Wahrheit entsprach, über eine Schlägerei bis zu einer versuchten Vergewaltigung war alles dabei. Ich musste mich deshalb sogar beim Dekan meiner medizinischen Fakultät verantworten, genauso wie Bella.

Zum Glück spielte sie dort nicht gegen mich und beschönigte den Zwischenfall teilweise, nur die Ohrfeige ließ sie nicht weg. Ich wusste von Alice, dass sie auch nicht wollte, dass es so ausufert, schließlich hatte sie die ganzen Leute auch nicht bemerkt. Welche Wellen das Ganze schlug, konnte ja niemand ahnen.

Das änderte natürlich nichts an ihrer Meinung über mich. Sie hielt mich weiterhin für einen Macho, bzw. Arschloch.

Bella war jetzt an der Uni fast schon so etwas wie eine Heldin. Sie war diejenige, die Edward Cullen widerstehen konnte.

Natürlich war ich der Böse, der Machoarsch, der versuchte, wehrlose Mädchen herum zu kriegen.

Zum Glück musste ich die nächsten Wochen erstmal nicht mehr an die Uni und ich hoffte, dass bis dahin die Wogen wieder glätten würden.
 

Und selbst wenn diese Streberin mir beim Dekan geholfen hatte, an einen Tisch mit ihr setzten, würde ich mich nicht. Deshalb hatte sich nämlich meine Meinung ihr gegenüber auch nicht geändert, für mich war sie eine verklemmte Zicke.

Ich forderte nach wie vor eine Entschuldigung von ihr, das wusste sie auch. Sie forderte allerdings dasselbe von mir.

Da wir beide aber keinen Grund sahen, warum wir das tun sollten, gab es also auch keine Entschuldigungen. Und somit gingen wir uns auch aus dem Weg, was wiederum bedeute, dass ich mich nicht mit ihr an einen Tisch setzte und auf heile Welt mit meiner Familie machte.

Mum und Dad wussten, dass etwas vorgefallen war, zwar nicht im Detail, aber genug. Deshalb verstand ich auch nicht, warum Mum Bella trotzdem eingeladen hatte. Vielleicht hatte sie gehofft, wir würden wir uns wieder vertragen. Mum ist einfach zu gutmütig und will immer nur das Beste für alle.
 

Doch ich verstand auch nicht, warum die Zicke überhaupt hier her kam. Sie wollte mich doch genauso wenig sehen, wie ich sie. Aber vielleicht dachte sie, ich wäre gar nicht da. Ich könnte mir gut vorstellen, dass Rose ihr gesagt hatte, ich wäre im Krankenhaus, nur damit sie mit kam.

Aber zum Glück kam der Anruf vom Krankenhaus vor einer halben Stunde, so hatte ich einen guten Grund mich dem Ganzen hier zu entziehen. Ich schnappte mir meine Tasche und ging schnell nach unten zu meinem Auto.
 

„Edward, du bist nicht beim Essen dabei?“, hielt mich meine Mum kurz vor der Garage auf.

„Nein Mum, ich muss in die Klinik. Ben hat vorhin angerufen, ein Kollege ist kurzfristig ausgefallen“, erklärte ich ihr knapp.

„Das ist schade, aber die Klinik geht natürlich vor. Fahr vorsichtig, es schneit schon wieder.“
 

Mum gab mir einen Kuss auf die Wange, dann ging sie zurück in die Küche. Nun tat es mir schon fast wieder leid, dass ich nicht beim Essen dabei sein konnte. Mum kochte leidenschaftlich gerne und wollte nur das Beste für uns alle. Aber Klinik war eben Klinik, wäre der Anruf nicht gekommen, hätte ich wohl das Essen über mich ergehen lassen müssen. Bella hin oder her.
 


 

Auf den Straßen Richtung Lynnwood war es fast leer, kein Wunder. Es war Sonntag, es schneite schon wieder und es war verdammt kalt. Wer war da schon gerne unterwegs? Ich musste an manchen Stellen wirklich aufpassen, es war richtig glatt. Und mein Aston Martin war nicht das beste Auto im Winter, doch ich liebte ihn über alles. Natürlich wäre bei diesem Wetter mein alter Audi besser gewesen, aber gegen den Motor von dem Aston hatte der einfach keine Chance.
 

In knapp einer dreiviertel Stunde war ich endlich in der Klinik, unterwegs wurde der Schneefall noch heftiger, weshalb ich langsamer fahren musste. Doch endlich war ich da und der Betrieb in der Klinik lief auf Hochtouren. Kein Wunder bei diesem Wetter, da rutschten die Leute schnell mal aus, bauten Unfälle und so weiter.
 

„Hey Edward, endlich bist du da. In der Notaufnahme ist die Hölle los und Justin hat sich krank gemeldet. Ist bei dem Wetter ausgerutscht und hat sich die Hand gebrochen“, begrüßte mich Ben, mit einem Handschlag.

Ben war so alt wie ich und ebenfalls Student. Er ging auf die gleiche Uni wie ich, wohnte auch gleich um die Ecke von der Klinik in Shoreline. Wir hatten fast immer dieselbe Schicht und machten auch außerhalb der Klinik hin und wieder etwas zusammen. Im Gegensatz zu mir, war er eher der ruhige Typ, auf der Suche nach der wahren Liebe und zurück haltend.

„Oh man, der Arme. Dann wird er wohl länger ausfallen und wir dürfen Doppelschichten machen. Naja, was solls, auf in die Arbeit“, meinte ich und zog mir meinen weißen Kittel über.
 

Zehn Stunden später war unsere Schicht zu Ende, die Wartezimmer leer und ich total erledigt. Gegen Nachmittag hatten wir einen Unfall mit mehreren Verletzen, dazu kamen mehrere Knochenbrüche und kleinere Verletzungen aufgrund des Schnees und Glatteis.

Ben und ich saßen in unserem Aufenthaltsraum und gönnten uns einen Kaffee.
 

„Man war das ein Tag, ich bin total erledigt“, stöhnte ich müde.

„Ich auch, zum Glück müssen wir Morgen erst zur Nachtschicht antanzen“, sagte Ben erschöpft.

„Ja, zum Glück. Sag mal, haste noch Bock auf nen Abstecher bei Tammy, ich hab tierischen Hunger und um die Zeit bekommst sonst nirgends mehr etwas Vernünftiges.“

„Naja, ob Burger so vernünftig sind, sei dahin gestellt. Aber ich bin dabei, los geht's“, grinste Ben und zog sich seinen Kittel aus.
 


 

Als wir bei Tammys Bar ankamen, war nicht mehr viel los. Kaum verwunderlich, es war immerhin fast halb elf. Uns hatte sich noch Michael angeschlossen, der in derselben Schicht war wie wir. Er war Anästhesist in der Klinik und knapp über dreißig.

In der Bar waren nur noch vereinzelte Gäste, eine kleine Gruppe Trucker saßen an einem Tisch zusammen, ein älterer Mann an der Bar und dann noch Angela. Angela?

Wieso war Angela um diese Uhrzeit noch hier? Diese Frage hatte sich gleich geklärt, als Bella mit zwei Tellern aus der Küche kam und auf die Trucker zu steuerte.
 

„Oh nein, nicht das auch noch“, stöhnte ich, als ich mich mit Ben und Michael an einem Tisch niederließ.

„Was ist los?“, fragte mich Ben, ich nickte nur in Bellas Richtung. Sie hatte uns noch nicht bemerkt, ich setzte mich extra so, dass sie mich nicht sehen konnte.

„Oh, das ist ja Bella. Und dort an der Bar... sitzt da Angela?“ Ben streckte seinen Kopf etwas, um Angela besser zu erkennen.

„Ja ist sie, womit hab ich das verdient?“

„Ach komm schon Edward, wir essen was, dann hauen wir wieder ab. Das wirst du schon überleben“, meinte Michael, der die Story im Großteil kannte.

„Ja, was andres bleibt uns jetzt auch nicht übrig.“
 

Ben streckte sich immer noch Angela, ich wusste, dass er sie mochte. Er kannte sie von einem kleinen Unfall, den sie mal hatte. Und außerdem wohnten er und Angela nicht unweit voneinander entfernt. Ben wusste auch, dass ich mal mit ihr zusammen war. Doch zum Glück waren wir damals noch nicht so dicke, sonst würde er wahrscheinlich jetzt nicht mit mir an einem Tisch sitzen.
 

„Reiß dich mal zusammen, das ist ja fast peinlich, wie du dich nach ihr streckst“, wies ich ihn an, dann stand Bella plötzlich an unserem Tisch.

„Och neee, muss das jetzt noch sein so kurz vorm Feierabend?“, stöhnte sie genervt, als sie mich erkannte.

„Hallo Bella, könntest du mir bitte den Hähnchenburger mit Pommes bringen und dazu nen Kaffee?“, überging Ben Bellas Bemerkung und bestellte sich etwas zu essen.

„Klar Ben, kein Problem.“ Bella notierte, wendete sich dann Michael zu, der auch einen Burger bestellte.

„ Und was willst du?“, fuhr sie mich an.

„Ne andere Bedienung“, gab ich bissig zurück.

„Dann such dir nen anderen Laden.“

„Hört auf und bestelle einfach Edward. Sie wird dir das Essen schon nicht vergiften.“ Ben war genervt von uns.

„Sagt wer?“, fragte Bella Ben und zog eine Augenbraue nach oben.

„Ich nehm ne Thunfischpizza und nen kleinen Salat, dazu ne Cola, ohne Gift bitte“, bestellte ich dann auch und säuselte das Bitte regelrecht.
 

Bella schrieb es schnell auf, warf mir noch einen bösen Blick zu, dann ging sie zur Theke.

Ich konnte sie mit Angela reden hören, die uns wohl noch gar nicht bemerkt hatte. Sie sah wohl gerade zu uns, so wie Ben auch zu ihr, den auf einmal wurde er ganz nervös.
 

„Was ist los? Du wirkst gerade wie ein Teenager“, fragte Michael ihn.

„Angela, sieh hat zu mir gesehen und mich angelächelt.“, meinte er wie in Trance.

„Gott, wie kindisch“, stöhnte ich.

„Halt die Klappe Edward, es gibt auch Männer, die mögen Frauen aus anderen Gründen als nur Sex“, ging er mich an.

„Schon gut schon gut, ich hab nichts gesagt“, abwehrend hoch ich die Hände, dann kam Bella mit den Getränken.
 

„Einmal Kaffee, einmal Wasser und einmal Cola.“ Bella pfefferte mir das Glas fast hin, etwas schwappte sogar über. Ich sah böse zu ihr auf, erntete jedoch den gleichen Blick von ihr.

„Man man, die zwei scheinen sich echt zu mögen“, stellte Michael fest und grinste leicht.

„Ja, nicht zu übersehen“, grinste Ben.

„Ich muss mal wohin“, wich ich dem Thema aus und ging auf die Toilette.
 

Das hatte mir nach diesem Tag echt noch gefehlt, dass ich mich von Bella bedienen lassen musste. Und sie schien genauso begeistert darüber zu sein, das merkte ich deutlich.
 

Als ich von der Toilette wieder kam, stoppte ich kurz, bevor ich wieder um die Ecke bog. Tammy unterhielt sich gerade mit Bella etwas Abseits von der Theke, es schien wohl über etwas Ernstes zu gehen.

Eigentlich wollte ich gleich weiter gehen, doch irgendetwas hielt mich auf. Nicht, dass ich lauschen wollte oder je richtig neugierig war, so wie meine Schwester, dennoch blieb ich stehen.
 

„Weißt du, Betty braucht das Geld, ihr Mann ist arbeitslos geworden und sie hat zwei Kinder zu versorgen. Und bei Trayce ist es ähnlich... sie ist alleinerziehende Mutter“, hörte ich Tammy sagen.

„Das ist schon ok Tammy, ich wusste ja, dass es nur vorrübergehend ist. Ich werd bestimmt bald etwas Anderes finden“, erwiderte Bella.

„Ich kann dich einmal pro Woche noch für zwei Stunden einsetzen und wenn ich mal Buchungen hab, komm ich gern auch auf dich zurück. Bitte sei nicht sauer auf mich, die beiden waren eben schon vor dir hier und momentan läufts nicht so rund.“

„Ach Quatsch, ich versteh das schon. Ich finde bestimmt bald etwas Neues und ich hab noch ein wenig von meinem Erspartem übrig. Macht dir keine Sorgen, so schnell muss ich nicht unter der Brücke schlafen.“, scherzte Bella, doch ich hörte heraus, dass sie es nicht so witzig fand, wie sie tat.

„Danke Bella, es tut mir wirklich leid. Ich muss dann mal wieder in die Küche“, meinte Tammy dann.

„Schon ok, ich geh noch kurz auf die Toilette“, sagte Bella, dann hörte ich Tammy davon laufen.
 

Arme Bella, sie tat mir fast schon ein wenig leid. Von Rose wusste ich, bzw. hatte ich mitbekommen, dass der Umzug und alles weitere doch teurer war als zuerst angenommen. Und auch wenn Bella etwas Geld gespart hatte und noch etwas von der Versicherung ihrer Mum bekommen hatte, musste sie doch jeden Cent umdrehen. Nicht zuletzt deswegen, weil ihr Truck erst kürzlich eine Reparatur brauchte, die doch etwas teurer war. Dass sie jetzt ihren Job verloren hatte, passte ihr gar nicht rein, das konnte ich mir denken. Doch bevor ich weiter darüber nach denken wollte, beschloss ich zurück zu den anderen zu gehen.

Aber Fuck, hatte Bella nicht gerade gesagt, sie wollte auf die Toilette. Ich drehte mich um und genau vor mir stand Bella, die Arme verschränkt vor der Brust.
 

„Wie lange stehst du schon hier Cullen?“, giftete sie mich sofort an und ihre Augen blitzten vor Wut.
 

Klar, sie konnte sich sofort denken, warum ich hier stand. Das Klo war fast fünf Meter weiter hinten und sie stand direkt vor mir. Bella wusste also, dass ich das Gespräch mitbekommen haben müsste.
 

„Lange genug“, antwortete ich knapp, auf eine Diskussion hatte ich jetzt gar keine Lust.

„Das freut dich wieder was, dass es mir schlecht geht, wo du doch im Geld schwimmst. Was fällt dir eigentlich ein zu lauschen?“, fuhr mich Bella laut an.

„Hey, das hab ich gar nicht behauptet. Außerdem wollte ich nicht lauschen, aber als ich vom Klo kam, da standet ihr schon da und, ja was soll ich denn sagen? Es tut mir leid, ich wollte wirklich nicht lauschen“, wehrte ich mich entschuldigend.

„Ach komm, spar dir das“, zickte Bella weiter, doch ich konnte sehen, wie nah ihr das alles gerade ging. Sie wollte schon an mir vorbei gehen, da hielt ich sie nochmal zurück.

„Es tut mir wirklich leid, dass du hier nicht weiter arbeiten kannst, zumindest so oft wie du gern wollen würdest. Wenn du willst und so dringend einen Job brauchst, frag ich mal in der Klinik nach ner freien Stelle nach. Da gibt's bestimmt irgendetwas für dich, wo du dir etwas dazu verdienen könntest.“

Keine Ahnung warum ich das gerade sagte, aber die Worte kamen einfach so aus meinem Mund. Bella sah mich mit großen Augen an, sie war wohl genauso überrascht von den Worten wie ich selbst.

„Weißt du, wenn du nicht so ein verdammtes Arschloch wärst, würde ich dir wahrscheinlich sogar glauben“, kam es dann von ihr, doch nicht so gemein und zickig wie sonst.

„Ich mein es ernst, ich kann nach fragen“, bekräftigte ich meinen Vorschlag nochmal.

„Ach, mach doch was du willst“, schmetterte Bella mir noch entgegen, dann ging sie an mir vorbei auf die Toilette.
 

Auch ich machte mich wieder auf den Weg zurück an meinen Tisch, wo mich Ben und Michael verwundert ansahen.

„Wo warst du denn jetzt so lange?“, fragte mich Ben.

„Auf der Toilette“, antwortete ich und trank von meiner Cola.

„So lange, bist du ne Frau Edward?“, lachte Michael, sie hatten dann wohl nichts von der Unterhaltung mitbekommen.

„Ja, mehr oder weniger. Oh, endlich etwas zu essen“, wechselte ich schnell das Thema, bevor die beiden noch mehr nachhaken konnten.
 

Außerdem kam in dem Moment wirklich gerade Bella mit meinem Salat und Bens Burger.

Anders wie vorhin stellte sie mir den Teller jetzt normal hin und sparte sich auch einen Kommentar auf, der ihr offensichtlich auf der Zunge lag. Ihre Augen begegneten kurz den meinen und ihre waren etwas gerötet. Hatte Bella etwa geweint, als sie zur Toilette gegangen war?

Nun tat sie mir wirklich leid, auch wenn sie mich vor ein paar Tagen blamiert hatte. Doch Bella hatte es gerade wirklich nicht leicht. Deshalb nahm ich mir wirklich vor, im Krankenhaus nach einem Job für sie nach zu fragen. Doch dieses Thema sollte sich schneller erledigen, als es mir recht war.
 


 


 

BPOV
 

Na wunderbar, nun wusste Edward Cullen auch noch, dass ich von Tammy mehr oder weniger gekündigt wurde. Was fiel diesem Arschloch auch ein zu lauschen? Mit voller Wut im Bauch trommelte ich auf mein Lenkrad ein. Inzwischen hatte ich Feierabend und hatte Angela noch nach Hause gefahren. Jetzt wo ich alleine war, überkam mich die Wut aufs Neue, doch ich wusste eigentlich gar nicht worauf.

Dass Tammys Bar nur eine Übergangslösung war, war mir von Anfang an klar. Das ich allerdings nach knapp zwei Wochen schon wieder ohne Job da stand, das nicht. Klar konnte ich noch hin und wieder aushelfen, aber viel kam dabei nicht um die Ecke.

Und dann hatte es auch noch Edward mitbekommen, allerdings überraschte mich seine Reaktion vollkommen. Er wollte doch tatsächlich im Krankenhaus nach einer Stelle für mich fragen. So ganz konnte ich ihm das noch gar nicht glauben. Wieso sollte er das plötzlich tun, wo er sich doch sonst immer wie ein Arschloch verhält.

Ich wollte und konnte jetzt nicht darüber nachdenken, dafür fehlte mir momentan einfach die Kraft. Total erschöpft kam ich zu Hause an und schmiss mich sofort in mein Bett.
 

Am nächsten Tag war wieder Uni angesagt und als ich morgens aufstand, war ich wirklich alles andere als fit. Doch mir blieb ja nichts andres übrig, also machte ich mich für die Uni fertig.

Nach einem schnellen Frühstück schnappte ich mir meine Tasche und fuhr mit meinem Truck zu Angela.
 

„Morgen, na, bist du auch so fit wie ich?“, begrüßte sie mich und gähnte nochmals herzhaft.

„Ja, mindestens. Heute geh ich definitiv früher ins Bett“, antwortete ich, ebenfalls mit einem gähnen.

„Sag mal, meinst du, dass Edward wirklich nach einem Job für dich fragt?“

Ich hatte Angela gestern noch von meiner Unterhaltung mit Edward berichtet, sie war da nicht ganz so misstrauisch wie ich.

„Keine Ahnung, ich verlass mich auf jeden Fall nicht darauf. Außerdem, was sollte ich den im Krankenhaus machen? Als Krankenschwester werde ich nicht arbeiten dürfen und putzen tue ich da bestimmt nicht. Das mich Edward noch mehr auslachen kann oder was, nee, niemals.“

„Da gibt’s bestimmt auch noch andere Möglichkeiten, warten wir es einfach mal ab. Vielleicht hat er auch nur mal wieder große Töne gespuckt.“

„Du sagst es, warten wirs ab.“

„Aber sag mal Bella, Edward kennt anscheinend Ben ja besser. Meinst du er könnte -“ Ich ließ Angela erst gar nicht ausreden, das kam gar nicht in Frage.

„Oh nein nein nein nein Angela. Ich werde ihn nicht fragen, ob er euch da irgendwie helfen kann. Wie kommt denn das?“, meinte ich aufgebracht.

„Ich weiß ja, das Edward ein riesen Arschloch ist und ich ihn auch wohl immer hassen werde, aber wir könnten es doch auch einfach mal so wie er machen und ihn für unsere Zwecke benutzen. Und so wären zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Dein Job und Ben.“ Angela blinzelte mit den Augen und sah mich mit Hundeblick an.

„Nein Angela, auf gar keinen Fall. Ich will auch gar nicht, dass er mir einen Job besorgt. Wie kommt denn das? Erst lass ich ihn aufs Übelste auflaufen, dann sucht er mir einen Job und dann soll er dich auch noch verkuppeln, obwohl er dich so verarscht hat. Auf gar keinen Fall Angela, ich rede nicht mehr als das Nötigste mit diesem Macho! Daran ändert auch dieser Anflug von Hilfsbereitschaft von gestern nichts“, stellte ich ein für alle mal klar, wie Angela allein auf die Idee kommen konnte.

„Ok ok ok, ich geb ja schon auf. War ja nur ne Idee“, gab sich Angela geschlagen und sah wieder nach vorne.
 

An der Uni angekommen parkte ich neben meiner Schwester, wir hatten uns wieder vertragen. Mein Dad setzte uns beide an einen Tisch, er hatte es satt, dass wir uns nur noch anschwiegen und aus dem Weg gingen. Er hatte ja auch Recht, aber ich nahm es Rosalie immer noch übel, dass sie mir nicht gleich die Wahrheit gesagt hatte. Aber wir hatten uns ausgesprochen und verstanden nun beide Seiten. Auch mit Alice und dem Rest hatte ich gesprochen, Angela war sogar dabei. Auch bei ihr entschuldigten sich Alice und Co, das war für mich schon eine kleine Überraschung.
 

„Guten Morgen, naaa, habt ihr gut geschlafen?“, begrüßte uns eine gut gelaunte Alice und umarmte mich und Angela.

„Morgen, gut schon, nur zu kurz“, erwiderte ich in der Umarmung.

„Wie lang musstest du denn noch gestern arbeiten?“, fragte mcih Jasper.

„Bis knapp zwölf, bis ich dann daheim war, war es halb eins.“

„Oh Gott, da war ich schon lang im Land der Träume“, meinte Rose, als wir langsam ins Gebäude gingen.

„War ja nicht anders zu erwarten, nachdem ich dich so platt gemacht habe“, grinste Emmett breit und handelte sich sofort einen deftigen Schlag von Rose ein.

„Du bist einfach unmöglich“, fluchte sie und haut wie wild mit den Fäusten auf Emmett ein, doch der bekam sich fast nicht mehr vor Lachen ein. Wir alle konnten nicht anders und mussten ebenfalls lachen.
 

Unsere Wege trennten sich, doch in der Mittagspause traffen wir uns alle wieder.

„Sag mal Angela, du kommst doch auch zu meinem Geburtstag oder?“, fragte Alice auf einmal ohne Zusammenhang.

„Ähm, wie was, ich äh... ich hab keine Ahnung“, stotterte Angela nervös und sah zu mir.

„Alice, bis zu deinem Geburtstag sind es noch knapp vier Wochen, fängst du etwa jetzt schon mit der Planung an?“, meinte ich ebenfalls total überrascht.

„Die Planungen laufen schon seit Weihnachten, man, du kennst meine Schwester echt noch nicht gut genug“, lachte Emmett.

„Ja ja, lach du nur. Nur weil dir dein Geburtstag immer egal ist, heißt das noch lange nicht, dass es bei mir genauso sein muss. Also Angela, kommst du?“

„Ähm, ja also, ich denke schon.“

„Na super, dann bist du Nummer 35 auf der Liste.“ Alice machte irgendwelche Notizen auf ihrem Block, ich starrte sie nur fassungslos an.

„35 Leute? Sag mal, was planst du?“, fragte ich deshalb.

„Ich hab dir doch gesagt, dass ich ne Poolparty mache. Und du hast doch die Schwimmhalle gesehen, da passen locker soviel rein. Aber keine Sorge, ein paar werden noch gestrichen.“ Alice grinste von einer Backe bis zur nächsten.

„Ja, zum Beispiel Jessica. Es muss nicht sein, dass sie wieder die ganze Zeit an Edward hängt und dann... weil sie das nicht bekommt was sie will, sich voll laufen lässt“ , stöhnte Rosalie.

„Oh ja, das war echt peinlich an Roses Geburtstag. Willst du sie wirklich einladen?“, stimmte Jasper meiner Schwester zu.

„Neee, keine Chance. Die kommt nicht, genauso wie Lauren. Und ich denke, dass fünf bis acht noch gestrichen werden.“
 

Alice sah auf ihren Block und tippte mit dem Stift gegen die Stirn.

Rose und Jasper beugten sich ebenfalls über den Tisch zu dem Block und rissen gleichzeitig die Augen weit auf.
 

„John und Alex, warum willst du denn die einladen?“, fragte Jasper empört, ich hörte die Namen zum ersten Mal.

„Hey, immerhin war ich mal mit Alex zusammen, fast ein Jahr sogar“, wehrte sich Alice empört.

„Ja genau, du warst! Das ist immerhin über zwei Jahre her!“ Jasper war sauer, das konnte man ihm ansehen. Und ich konnte ihn verstehen, dass würde ich auch nicht wollen.

„Und warum lädst du die Oberzicken Britney und Sina ein? Das geht ja mal gar nicht.“, beschwerte sich nun auch Rosalie.

„Ich finde die eigentlich ganz ok“, meinte Alice etwas kleinlaut, Jasper durchbohrte sie immer noch mit einem bösen Blick.

„Ok ok, die vier werden nicht eingeladen. Einverstanden?“, gab sie sich dann geschlagen.

„Ja, mehr als das. Hast du etwa mit Alex noch Kontakt?“, hakte Jasper dann doch noch nach.

„Nein, nicht wirklich. Ich hab ihn vor kurzem zwar mal in der Stadt getroffen, aber sonst nicht“, sagte Alice leise.

„Und deshalb willst du ihn gleich zu deinem Geburtstag einladen und seinen Bruder gleich mit oder wie? Das muss ich jetzt hoffentlich nicht verstehen.“ Jasper war sauer.

„Ok Leute, können wir das Thema wieder wechseln?“, versuchte ich die Situation zu retten.

„Dem kann ich nur zu stimmen, die Laune an diesem Tisch ist ungefähr so kalt, wie das Wetter draußen“, stimmte mir Emmett zu und versuchte die Stimmung aufzuheitern.
 

Die Pause über vermieden wir das Thema Geburtstag von Alice so gut wie möglich, doch Jasper würde mit ihr sicher noch ein paar Takte zu reden haben. Der restliche Unitag verging schnell und für den Nachmittag hatte ich versprochen, noch zu den Cullens zu kommen. Angela hatte noch in der Stadt zu tun, deshalb fuhr ich direkt nach der Uni nach Mercer Island.
 

Dort angekommen erwartete mich schon Alice und Rosalie, die Jungs waren noch an der Uni und kamen wohl erst gegen später.
 

„Da bist du ja, Mum hat für uns etwas gekocht“, empfing mich Alice schon in der Türe.

„Ist Esme hier, muss sie heute gar nicht arbeiten?“, fragte ich.

„Nein nein, sie hat es nur vorgekocht, Lasagne à la Mama, total lecker.“
 

Alice zerrte mich regelrecht in die Küche, wo es fantastisch nach Lasagne roch. An dem Tresen saß auch schon Rose und hatte schon zu Essen begonnen. Gerade als wir zur Türe herein kamen, kam durch das Wohnzimmer auch ein deutlich verschlafener Edward.
 

„Och neee“, meinte ich leise zu mir und rollte mit den Augen.

„Hab ich gehört und dachte dasselbe“, kam es brummig von ihm. Er schlürfte zum Kühlschrank, holte sich etwas zu trinken raus und verschwand wieder. Natürlich schmiss er mir noch einen bösen Blick zu, allerdings konnte ich den nicht wirklich zu ordnen. War es jetzt wegen dem Kommentar oder weil ich mich allgemein so verhielt, nach dem Angebot gestern.

„Ihr werdet wohl keine Freunde mehr, oder?“, fragte Rose grinsend.

„Warum auch?“, sagte ich trotzig.

„Egal, andres Thema, mir reicht das später noch mit Jasper“, meinte Alice und holte uns zwei Teller aus dem Schrank.

„Also das war auch echt nicht ok. Wie kommst du auch nur auf die Idee deinen Ex einzuladen?“, fragte Rose deutlich empört Alice.

„Mein Gott, ich hab ihn doch noch gar nicht eingeladen gehabt. Der kam mir nur einfach in den Sinn, als ich die Liste durchging und ihn letztens getroffen hatte. Wirklich einladen wollte ich ihn nicht“, erklärte sie und machte mir einen Teller voll Lasagne.

„Na wollen wirs mal hoffen. Wann kommen die Jungs eigentlich?“, fragte ich und nahm einen Bissen von der Lasagne.

„Boah, die ist echt lecker, das Rezept brauch ich“, schwärmte ich von der Lasagne.

„Vergiss es, rückt Mum nie im Leben raus“, grinste Alice und aß ebenfalls.
 

Wir verbrachten einen lustigen Nachmittag zu dritt, irgendwann kamen auch Emmett und Jasper von der Uni. Edward ließ sich zum Glück nicht mehr blicken, wahrscheinlich hatte er genauso wenig Lust auf mich wie ich auf ihn. Es war schon später Nachmittag, als ich beschloss, mich auf den Heimweg zu machen.
 

„Ich geh nur noch kurz auf die Toilette, willst du dann auch mit oder bleibst du bei Emmett?“, fragte ich meine Schwester.

„Ja ich komm mit heim, ich hab keine frischen Klamotten mehr hier“, antwortete Rose, dann ging ich schnell nach oben aufs Klo.
 

Ich rannte die Stufen nach oben, an der letzten blieb ich hängen und legte mich fast der Nase lang hin. Gerade noch rechtzeitig konnte ich mich mit den Händen abfangen, dennoch hatte ich mir das Schienbein ordentlich gestoßen. Etwas schmerzhaft humpelte ich die letzte Stufe hoch und hörte dann jemand lachen. Blitzartig schoss mein Kopf nach links, wo Edward amüsiert in seinem Türrahmen lehnte und mich auslachte. Wo kam der denn jetzt auf einmal her? Den ganzen Nachmittag hatte er sich nicht blicken lassen, aber jetzt muss er ausgerechnet da stehen, wenn ich stolperte.
 

„Na, die Zicken fliegen heute aber tief“, spottete er unter seinem Lachen.

„Halt die Klappe Cullen“, schnauzte ich ihn an und humpelte weiter zum Klo.

„Du solltest eine Schutzausrüstung tragen, wenn du schon an einer Treppe stolperst, will ich gar nicht wissen, wie du den Winter überlebst.“

Jetzt trieb er es echt zu weit. Wütend drehte ich mich um und suchte nach den richtigen Worten, die ich ihm jetzt entgegen schmettern konnte.

„Du bist so ein verdammtes Arschloch Edward. Jeder normale Mensch hätte einem geholfen, nur du nicht. Das beweist nur mal wieder, was für ein Macho du bist“, schrie ich ihn an.

Doch anstatt mir zu kontern, lachte er nur noch weiter, dann drehte er sich um und ging wieder in sein Zimmer.

„Arschloch!“, schrie ich nochmal durch die geschlossene Türe.

„Zickige Streberin, die zu blöd zum Laufen ist.“, kam es nur zurück, allerdings immer noch in einem sehr belustigtem Ton.
 

Der Typ brachte mich echt zur Weißglut, weshalb ich nochmal gegen die Türe trat. Natürlich bereute ich das sofort... das war der Fuß, den ich mir gerade gestoßen hatte. Ich unterdrückte allerdings einen Schmerzlaut, ich wollte dem Idioten nicht nochmal nen Grund zum Lachen geben. Denn dieses Mal war es echt Dummheit, aber in dem Moment konnte ich einfach nicht anders.

Ich humpelte mit zusammengebissenen Zähnen erst einmal zum Klo, dann stöhnte ich vor Schmerzen erst einmal laut. Es war nichts Schlimmes, der Zeh war etwas rot, genauso wie das Schienbein. Und die Schmerzen ließen auch schon wieder nach, ganz im Gegensatz zu meiner Wut auf Edward.
 

Als ich wieder nach unten ging, konnte ich schon wieder normal laufen. Rose wartete schon fertig angezogen auf mich und auch sonst waren alle Blicke auf mich gerichtet.

„Was?“, fragte ich, alle grinsten und sahen mich komisch an.

„Ihr zwei seid echt unglaublich“, kam es lachend von Emmett.

„Wer?“, fragte ich total ahnungslos.

„Na du und Edward“, lachte nun auch Alice.

Oh nein, hatten sie das etwa gerade mitbekommen? Ok, laut genug war ich wahrscheinlich.

„Ja, wir haben es mitbekommen. Was hat er denn jetzt schon wieder getan?“ Jasper grinste ebenfalls, konnte er Gedanken lesen?

„Ich bin gestolpert und der Idiot hat es gesehen. Und anstatt mir zu helfen, hat er nur dumme Kommentare von sich gegeben. Der Typ nervt mich tierisch, jeder normale Mensch hätte einem geholfen. Aber nein, Edward Macho Cullen doch nicht, der macht sich lieber lustig darüber.“

Ich steigerte mich total rein in meine Wut auf Edward, während ich mich anzog, das ich gar nicht mitbekam, wie alle lachten.

„Was um alles in der Welt ist daran so witzig?“, wollte ich wissen, als ich mich den Fünf wieder zu wendete.

„Meinst du wirklich, du wärst anders gewesen? Du wärst wahrscheinlich noch über ihn drüber gelaufen“, antwortete Emmett und alle mussten nur noch mehr lachen. Dieses mal konnte sogar ich mir ein Lachen nicht verkneifen, irgendwo hatte er auch Recht.

„Mir egal jetzt, ich will jetzt nach Hause. Kommst du Rose“, sagte ich, als sich alle wieder beruhigt hatten. Wir verabschiedeten uns von allen, dann machten wir uns auf den Heimweg.
 

„Du und Edward werdet wohl nicht mehr wirklich grün miteinander oder?“, meinte dann Rose irgendwann nach Momenten der Stille.

„Warum auch? Der soll sich erst mal entschuldigen, dann kann man vielleicht normal miteinander umgehen“, sagte ich energisch.

„Naja, meinst du nicht, dass du dich vielleicht auch entschuldigen solltest?“

„Was? Ich?“

„Komm schon Bella, die Ohrfeige war echt nicht ok.“

„Sag mal, auf welcher Seite stehst du eigentlich?“

„Natürlich auf deiner, aber auf ewig könnt ihr das mit dem Anzicken auch nicht durchziehen, oder? Wie wollt ihr das denn machen, wenn wir mal alle zusammen weg gehen?“

„Dann geh ich halt nicht mit oder ignoriere den Typ, das sollte das kleinste Problem sein.“

„Aber das macht auch die Stimmung kaputt. Bella, du musst mit Edward nicht zusammen sein, nicht heiraten oder sonst was, ihr sollte einfach nur normal miteinander umgehen.“

„Hat er das mit Angela gemacht?“, fragte ich und warf Rose einen viel sagenden Blick zu.

„OK, ich gebs auf, das bringt momentan echt nichts. Wie kann man nur so stur sein? Das hast du eindeutig von Dad.“, stellte Rose fest und ließ das Thema auf sich beruhen, zumindest vorerst.
 


 

Der nächste Tag verging schleppend, was wohl auch daran lag, dass ich heute Nachmittags Kurse hatte. Doch endlich waren auch die zu Ende und ich machte mich auf den Weg zu meinem Truck. Angela wartete schon auf mich, sie hatte etwas früher Schluss gehabt, aber musste noch in der Bibliothek nach Büchern suchen.
 

„Hey, na wie war Erziehungskunde noch?“, wollte sie wissen, während wir zu meinem Truck liefen.

Es war heute extrem glatt, weshalb ich doppelt vorsichtig lief. Doch gerade als ich Angela antwortete, sah ich nicht, wohin ich trat und rutschte aus.

„Wie immer ätzen-... ah, shit“,fluchte ich, als ich nach vorne fiel, mich aber gerade noch mit den Händen abfangen konnte.

Doch das stellte sich nicht als die bessere Alternative heraus, mein Hand knickte unter meinem Gewicht zur Seite.

„Aaaaaaaaaaaah, verdammt tut das weh“, schrie ich vor Schmerzen, während ich mich auf den Rücken rollte.

„Verdammt! Bella, alles ok?“, Angela beugte sich zu mir herab und untersuchte mich äußerlich.

„Meine Hand, sie ist umgeknickt“, stöhnte ich.

„Komm, steh mal auf. Dann lass mich mal sehen“, forderte sie mich auf und stützte mich beim Aufstehen, während ich mit der rechten Hand meine Linke hielt.

„Kannst du deine Finger bewegen?“

Ich versuchte es auf Angelas Frage hin, doch es schmezte.

„Ja, aber es tut weh. Es wird auch ganz dick“, stellte ich fest, als ich die Hand genauer ansah.

„Oh Mist, hoffentlich ist nichts gebrochen. Komm, wir fahren ins Krankenhaus. Meinst du, es geht bis Lynnwood oder sollen wir hier in die Uniklinik? Da wird allerdings jetzt die Hölle los sein.“

„Es geht schon, ich kann allerdings so nicht fahren.“

„Kein Problem, mit der Rostlaube werd ich schon fertig. Komm, ich helf dir.“ Angela nahm meine Tasche und gemeinsam gingen wir zum Truck. Sie suchte die Schlüssel und startete, dann fuhr sie mit einem Affenzahn ins Krankenhaus.
 

Dort angekommen, gingen wir gleich in die Notaufnahme. Nachdem meine Personalien aufgenommen waren, musste ich im Wartezimmer Platz nehmen, in dem noch zwei Patienten saßen. Ich stellte mich schon auf eine längere Wartezeit ein, doch mein Name wurde schon nach knapp zehn Minuten aufgerufen. Zusammen mit Angela ging ich ins Behandlungszimmer, wo uns ausgerechnet Edward empfing. Er schien ins sein Unterlagen vertieft und bemerkte gar nicht, dass wir herein kamen.

„Das darf jetzt nicht wahr sein oder? Gibt es hier keine anderen Ärzte?“, fluchte ich leise.
 

In diesem verdammten Krankenhaus gab es bestimmt hunderte von Ärzten, aber nein, ich muss ausgerechnet an Edward Cullen geraten. Warum war er überhaupt hier? Hat Alice heute nicht irgendwas gesagt, er hätte Nachtschicht. Das durfte doch nicht wahr sein, hatte sich die Welt gegen mich verschworen? Ich wollte wirklich schon wieder umdrehen, doch Ang hielt mich zurück.
 

„Stell dich nicht so an, er wird dich schon nicht umbringen. Es geht schließlich um deinen Arm und nicht um eure private Differenzen“, flüsterte sie mir zu und schob mich weiter.

Edward hatte sich noch keinen Zentimeter gerührt, er schaute gespannt auf die Unterlagen in seiner Hand. Erst als ich direkt vor ihm stand, sah er auf.
 

„Hab ichs mir doch gedacht, wie groß ist schon die Wahrscheinlichkeit, dass es zwei Isabella Swan in Seattle gibt“, brummte er und wies mich an, mich auf der Liege Platz zu nehmen.

„Bella, ich sollte nach Hause. Meinst du, du kommst von hier nach Hause? Meine Mum wartet auf mich, wir müssen noch etwas erledigen“, sagte dann Angela.

„Ähm ja, ich denke schon. Zur Not rufe ich Dad an. Danke Angela, nimmst du den Truck mit zu dir?“, fragte ich sie, hier stehen lassen wollte ich ihn auf keinen Fall und fahren konnte ich eh nicht.

„Klar, mach ich. Ruf mich an, wenn du zu Hause bist, tschüssi.“ Angela drückte mich noch kurz, dann ging sie aus dem Zimmer.
 

„Und, was hast du dieses Mal gemacht, wieder zu blöd zum Treppen laufen gewesen?“, fragte mich Edward, nachdem Angela weg war. Das war wieder so typisch.

„Du bist so ein Arschloch, dir macht das wohl auch noch Spaß mich hier blöd anzumachen oder?“, fuhr ich ihn an und machte eine wilde Handbewegung, was ich sofort bereute.

„Ah verdammt, tut das weh“, knurrte ich und verzog das Gesicht vor Schmerzen.

„Lass mal sehen, was hast denn gemacht?“ Edward griff nach meiner linken Hand und sah sie sich vorsichtig an.

„Wenn du lachst, knall ich dir meine andere Faust ins Gesicht“, drohte ich ihm.

„Versprochen, ich lach nicht. Soll ich dir jetzt helfen oder nicht?“ Er zog eine Augenbraue nach oben und seine grünen Augen sahen mich fragend an.

„Ich bin auf dem Glatteis ausgerutscht, wollte mich mit den Armen abfangen und die ist dann umgeknickt“, erklärte ich kurz und knapp.

Edwards Mund verzog sich kurz zu einem Grinsen, ich wollte schon ausholen, da wurde er wieder ernst.

„Kannst du die Finger bewegen?“

„Ja, aber es tut weh.“

„Ok, das kann gebrochen oder nur gut gestaucht sein. Am Besten gehst du erst mal zum Röntgen, dann sehen wir weiter. Weißt du wohin?“

„Glaub schon.“

„Alles klar, den Schein gibst du ab, dann kommst du wieder hier in das Zimmer.“ Edward gab mir einen Zettel, dann machte ich mich auf dem Weg zum Röntgen.
 

Dort kam ich gleich dran und nach zehn Minuten saß ich wieder in dem Behandlungszimmer von eben, die Röntgenbilder in der Hand.

„Oh, du bist schon wieder da. Dann wollen wir mal schauen.“ Edward kam wieder herein und heftete die Röntgenbilder an den Leuchtkasten.

„Bitte nicht gebrochen, bitte nicht gebrochen“, murmelte ich vor mich hin.

„Da kann ich dir Entwarnung geben, es ist nichts gebrochen.“ Hatte er mich gehört oder konnte er Gedanken lesen?

„Nur ordentlich gestaucht, so wie das hier aussieht. Aber das ist meistens schmerzhafter als ein Bruch, ich werd dir trotzdem einen Gips anlegen, damit die Hand ruhig gehalten wird“, erklärte mir Edward und deutete auf die Bilder.

„Muss der Gips wirklich sein?“, fragte ich.

„Ja Bella, muss es. Zumindest für ein paar Tage, danach kannst du einen Verband hin machen. Aber du musst die Hand unbedingt ruhig halten, sonst kann es nicht richtig heilen.“

„Wenn es denn sein muss. Kann ich schnell meinen Dad anrufen, dass er mich abholt?“

„Ich fahr dich nach Hause, du bist meine letzte Patientin für heute.“
 

Bamm, jetzt war ich total überrumpelt. Edward wollte mich nach Hause fahren, was war denn in den gefahren? Kam jetzt der gute Samariter in ihm zum Vorschein, nur weil wir hier im Krankenhaus waren? Ich traute meinen Ohren nicht!
 

„Ähm, das musst du nicht. Charlie holt mich bestimmt ab“, erwiderte ich dann, als ich mich wieder gefasst hatte.
 

Inzwischen hatte Edward eine Schale mit Wasser neben mich gestellt und darin den Gips gelegt. Vorsichtig schob er meinen Ärmel nach oben und legte mir dann eine Watteschicht um die Hand.
 

„Das passt schon, nach 15 Stunden hab ich mir auch mal nen Feierabend verdient und bis dein Dad hier ist, hab ich dich auch Heim gefahren. So weit ist das ja auch wieder nicht. Achtung, jetzt wird’s kurz kalt“, warnte er mich, als er mit dem Gips begann.
 

Wenn er wollte, konnte er auch nett sein. Das war ja was ganz was Neues, naja eigentlich auch nicht. So hatte ich ihn ja auch mehr oder weniger kennengelernt. Aber da wollte er ja auch noch etwas ganz anderes von mir. Nun erklärte es sich aber auch, warum er hier war. Seit 15 Stunden war er hier im Krankenhaus, er fuhr also eine Doppelschicht. Als ich ihn auch genauer ansah, konnte man schon tiefe Augenringe bei Edward erkennen.

Stumm sah ich ihm dabei zu, wie er den blauen Gips um meinen Handgelenk und bis zur Hälfte meines Unterarms wickelte. Als Arzt war mir Edward um einiges lieber, da ließ er das Machohafte nicht so heraushängen wie sonst. Und ich konnte nicht abstreiten, dass seine Finger auf meiner Haut mir eine Gänsehaut bereitete und es mich kurz schüttelte. Er sah mich fragend an, da war auch wieder dieses Leuchten in seinen Augen. Doch ich schüttelte nur mit dem Kopf, um ihm zu zeigen, das alles in Ordnung war.

Nachdem Edward fertig war, verräumte er die Sachen und half mir in meine Jacke.
 

„Warte draußen im Wartezimmer, ich hol dich dann da gleich ab.Muss mich nur kurz umziehen und meine Sachen holen“, wies er mich dann an.
 

Immer noch total sprachlos, nickte ich nur und ging mit meinem eingegipsten Arm ins Wartezimmer. Noch könnte ich Dad anrufen oder auch Rosalie, aber beide wären niemals so schnell hier. Also blieb mir wohl oder anderes nichts anderes übrig, als mit ihm zu fahren.

Ich wusste immer noch nicht wirklich, warum er das tat, selbst wenn er jetzt Schichtende hatte. Gerade nach der Aktion gestern, hätte ich damit gerechnet, dass er noch viel dümmere Kommentare los lassen würde. Aber er war wohl professionell genug, um Privates und Berufliches zu trennen.

Vollkommen in meinen Gedanken versunken, stand Edward dann wieder vor mir.
 

„Mal wieder am träumen?“, grinste er und hatte schon wieder fast den gleichen Unterton, wie die letzten Tage. Doch auf Stress hatte ich jetzt überhaupt keine Lust, jetzt erst viel mir auf, das meine Hand total pochte.

„Du kannst wirklich gleich nach Hause, ich mein, wenn du jetzt 15 Stunden arbeiten musstest. Dad ist bestimmt gleich hier, wenn ich ihn anrufe“, versuchte ich es nochmal, ihm auszureden, mich nach Hause zu fahren.

„Auf die viertel Stunde kommt es jetzt auch nicht mehr an. Außerdem will ich sicher gehen, dass du dich nich nochmal der Länge nach hinlegst. Zweimal in zwei Tagen reicht wohl oder?“
 

Edward grinste mich frech an, doch für einen Konter fehlte mir gerade die Kraft. Deshalb erwiderte ich nichts und trotte stumm neben ihm her.

Er lotste mich zu seinem Aston Martin, der hinter dem Krankenhaus stand und öffnete mir die Türe. Edward stieg auf der anderen Seite ein und bevor er den Motor startete, gähnte er erst einmal herzhaft.
 

„Sorry, aber ich bin echt müde“, entschuldigte er sich, dann fuhr er los.

„Schon ok. Hast jetzt aber nicht lange, bis du wieder in die Klinik musst oder?“, fragte ich.

„Erst morgen wieder. Hab die Schicht getauscht und dann ab morgen Spätschicht, kann also lang genug schlafen. Sonst würde ich das auch nicht packen, hat heute echt gereicht, verdammtes Glatteis“, erklärte er mir, dann war es ruhig zwischen uns.
 

Edward fuhr schnell durch die Straßen, obwohl es teilweise sehr glatt war. Doch er fuhr so sicher, dass er noch nicht einmal ins Rutschen kam. Innerhalb von zehn Minuten waren wir dann auch schon bei mir und ehe ich die Türe öffnen konnte, hatte er es schon getan.
 

„Danke fürs Heim bringen, wäre echt nicht nötig gewesen“, bedankte ich mich bei Edward.

„Schon ok, wollte nur sicher gehen, dass du nicht wieder gleich ins Krankenhaus musst.“

Er war einfach unverbesserlich, doch was sollte ich jetzt schon groß sagen. Erstens hat er mich jetzt nach Hause gefahren, zweitens tat meine Hand tierisch weh und drittens war ich einfach nur platt.

„Also dann, komm gut nach Hause. Bis dann“, verabschiedete ich mich deshalb und ging zur Türe.

Edward wartete noch, bis ich an der Türe war, dann winkte er mir nochmal.

„Und denk dran, die Hand ruhig zu halten. Schönen Abend noch“, rief er mir dann noch zu, dann stieg er wieder in das Auto und fuhr davon.
 

Bevor ich auch nur die Türe aufmachen konnte, hatte sie Rose schon aufgerissen.

„Gott Bella, was ist passiert? Angela hat mich angerufen, was ist mit deinem Arm?“, fragte sie sofort aufgebracht.

„Ich bin ausgerutscht, ist aber nichts gebrochen. Nur verstaucht aber ich muss ihn ruhig halten“, erklärte ich kurz und knapp.

„Man man, dich sollte man echt in Watte packen“, bemerkte sie dann schon etwas ruhiger.

„Und warum hat dich Edward gefahren?“ Verdammt, sie hatte es gesehen.

„Ähm, er hatte Schichtende und ich durfte ja nicht fahren.“

„Aha, warum hat er jetzt erst Schichtende, er hat doch Nachtschicht?“

„Es war heute die Hölle los und nach 15 Stunden hat er auch endlich Feierabend.“

„Ooh, ihr habt normal miteinander geredet?“

„Was blieb mir denn anderes übrig? Anscheinend gibt's ja nur einen Arzt in der Klinik.“

„Ach komm schon Bella, so übel kann Edward gar nicht sein, wenn er dich sogar gefahren hat. Immerhin hätte er dich da auch sitzen lassen können“, stellte Rosalie fest, wo sie nicht ganz unrecht hatte.

„Ja, ich weiß. Ich geh in mein Zimmer, ich bin voll platt“, meinte ich nur knapp und ging nach oben.

„Ist gut, melde dich bei Angela. Ich ruf dich später zum Essen“, rief mir Rose hinterher, ich murmelte nur etwas vor mich hin.
 

Meine Hand pochte immer noch, Edward hatte echt Recht, die Verstauchung tat mehr weh als ein Bruch. Das wusste ich nur zu gut, immerhin hatte ich schon zwei hinter mir, Tollpatschigkeit sei Dank. Ich legte mich auf das Bett und kramte nach meinem Handy, schließlich sollte ich Angela noch anrufen.

Kurz und knapp, wie schon bei Rose, erklärte ich was los war. Sie war auch total baff, dass mich Edward gefahren hatte, aber sagte nicht mehr dazu. Für morgen machten wir aus, dass sie am Morgen zu mir kam, damit der Truck wieder hier war und wir dann beide mit Rose an die Uni fuhren. Dann war das Gespräch auch schon wieder zu Ende und ich legte mich bequemer hin.
 

Wieder kam mir Edward in den Kopf, wenn er wollte, konnte er echt nett sein. Und das sogar ohne, dass er das Eine wollte. Aber weiter wollte ich mir jetzt auch keine Gedanken darüber machen, er hatte heute einfach nur seinen Job gemacht und den gut. Trotzdem traute ich dem Frieden noch nicht, dafür hat er einfach zu viel Mist gebaut. Über mehr wollte ich im Moment nicht nachdenken, Edward war immer noch Edward, seine private Seite konnte er wegen einer guten Tag nicht wett machen. Und genau deshalb, würde ich meine Meinung auch nicht über ihn ändern.

Doch ich konnte ja nicht wissen, dass ich mir über das Thema Edward Cullen bald mehr Gedanken machen musste, als mir lieb war.
 

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Jaaa, warum muss sich unsere liebe Bella wohl bald mehr Gedanken machen,

als ihr lieb ist??

Und warum würde sich das Thema Job so schnell erledigen???

Tsja, Fragen über Fragen, die sich bald beantworten werden.

Aber vielleicht habt ihr ja ne Idee.

Ich hoffe, euch haben auch die kleinen Zickerein gefallen, genauso wie der Rest.

Lasst es mich in einem Kommi wissen. :-)
 

Bis Bald meine Süssen,

Bussal,

Nicki

Das Ultimatum

Hey meine Lieben,
 

ich hab doch versprochen, ihr hört im alten Jahr noch etwas von mir.

Jaaa, oook, ist knapp geworden, aaaaaber:

HIER BIN ICH!!!!!!!!!!!!

Tut mir leid das es doch wieder etwas länger geworden ist, aber in letzter Zeit

war es sehr stressig bei mir.

Aber erst mal genug, jetzt wünsch ich euch erst mal viel Spass beim Kapi.

Die lange Rede kommt zum Ende. ;-)

Haut rein.....
 

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EPOV
 

Das Krankenhaus machte mich zur Zeit wirklich wahnsinnig. Nun ja, eigentlich nicht das Krankenhaus, sondern eher das Wetter. Es schneite fast jeden Tag und wenn es das nicht tat, dann war es spiegelglatt. Jeden Tag gab es Unfälle.

Einige hatten Glück und sind mit leichten Knochenbrüche oder leichteren Verletzungen davongekommen, aber es gab auch schwerwiegendere Fälle, wie die Verkehrsunfälle. Gerade die Trucks machten uns das Leben schwer, viele hatten immer noch nicht begriffen, dass es Winterreifen und Schneeketten gab.
 

Meine Schichten änderten sich fast täglich. Hatte ich Nachtschicht, war ich meistens bis mittags in der Klinik, hatte ich Frühschicht, war ich meist bis spät in die Nacht dort. Pünktlich kam seit Wochen niemand mehr aus dem Krankenhaus. Aber das war nun mal eben das Los der Assistenzärzte, gerade in der Notaufnahme. Beschweren wollte ich mich allerdings nicht, dafür liebte ich meinen Job viel zu sehr.
 

Leider bekam ich dadurch meine Familie und Freunde so gut wie gar nicht mehr zu Gesicht. Seit drei Wochen war ich nicht mehr an der Uni und seit zwei Wochen war ich nicht mehr weg. Wenn ich nach Hause kam, fiel ich sofort ins Bett und schlief so lange es ging.

Doch dieses Wochenende sollte sich das endlich mal wieder ändern, Samstag endete meine Schicht um vier und Sonntag hatte ich frei.
 

In der Klink meines Dads verlief es nicht anders, doch auch er hatte sich dieses Wochenende frei genommen. Aus diesem Grund, hatte er auch beschlossen, dass die ganze Familie heute Abend mal wieder zusammen ausgehen würde. Zuerst würden wir in die Oper gehen und anschließend in das Lieblingsrestaurant meiner Mutter, um den Abend mit einem feinen Dinner ausklingen zu lassen.
 

Eigentlich hatte ich vorgehabt, mal wieder richtig die Sau raus zu lassen und mal wieder ein paar Weiber flach zu legen. Denn ausgenommen von einer Krankenschwester hier oder da, hatte ich in letzter Zeit verhältnismäßig wenig Sex. Und deshalb sollte ich unbedingt mal wieder Druck ablassen, aber das musste wohl noch warten, Familie ging vor. Meine Mum würde es auf gar keinen Fall akzeptieren, wenn ich mich abseilen würde. Also ging ich wohl oder übel mit. Das ganze konnte auch ganz witzig werden, immerhin waren wir ein großer Haufen und es gab immer etwas zu Lachen bei uns.
 

„So kleiner Mann, jetzt bist du verarztet. Du warst ganz schön tapfer, dafür bekommst du noch einen Lolli.“

Vor mir saß Nico, ein fünfjähriger, der sich beim Spielen auf dem zugefrorenem See das Knie aufgestoßen hatte. Doch zum Glück war es nur eine kleine Wunde, die nach dem Reinigen mit einen Verband versorgt werden konnte.

Nico sah das ganze aber nicht so, er schniefte die ganze Zeit und die Tränen rannen die Wangen herab.

„Ach Nico, es ist doch alles ok. Der Onkel Doktor hat dich doch jetzt verarztet, du musst doch nicht mehr weinen“, versuchte seine Mutter ihn zu trösten.

Nico kuschelte sich an die Brust von seiner Mama und wich meinem Blick aus, nicht mal meinen Lolli wollte er.

„Danke Dr. Cullen, Nico ist sehr schüchtern und dann auch noch die Wunde“, bedankte sich die Mutter und nahm den Lolli.

„Schon ok, das verstehe ich schon. Einfach die nächsten Tage etwas ruhiger angehen lassen, dann verheilt das auch wieder ganz schnell. Ein schönes Wochenende wünsche ich ihnen beiden noch“, verabschiedete ich mich und geleitete die beiden aus dem Behandlungszimmer.

„Ebenfalls Dr. Cullen und nochmals danke, wiedersehen.“

„Na, hoffentlich nicht so bald, tschüss Nico.“
 

Nico winkte kurz, dann ging er mit seiner Mama den Flur hinab.

Ich ging wieder zurück in das Zimmer und verräumte alle Sachen, die ich gebraucht hatte. Zur gleichen Zeit kam der Oberarzt herein.
 

„So Edward, du kannst jetzt nach Hause gehen. Die letzten Tage warst du ziemlich lange hier, deine Familie kennt dich wahrscheinlich gar nicht mehr“, scherzte Dr. Harris.

„Ja, das stimmt wohl, deshalb gibt’s heute Abend auch gleich mal eine Familienessen“, erwiderte ich.

„Hat den Carlisle auch frei? Das ist ja reiner Luxus bei ihm, nehme ich an.“

„Ja, er hat sich auch frei genommen, meiner Mutter zu liebe. All zu oft kommt das wirklich nicht vor.“

„Dann richte ihm doch schöne Grüße aus, wir müssen unbedingt mal wieder zum Golfen, natürlich nur, wenn das Wetter mitspielt.“

Doktor Harris und mein Vater hatten zusammen studiert und kannten sich schon ewig. Sie gingen oft zusammen golfen oder auf Ärztekongressen.

„Werde ich machen, schönes und hoffentlich ruhiges Wochenende“ ,wünschte ich dann noch meinem Oberarzt.

„Danke, ebenfalls. Wird schon nicht so hektisch werden, das Wetter soll ja allmählich wieder besser werden.“

„Wollen wirs hoffen, wäre für uns alle eine Erleichterung. Bis Montag dann, tschüss.“

„Mach's gut Edward, bis Montag“, verabschiedete sich auch Dr. Harris von mir, dann ging ich mich endlich umziehen.
 

Mit meinem Aston Martin war ich innerhalb einer halben Stunde zu Hause, wo auch schon alle von uns versammelt waren. Natürlich würden Jasper, Alice, Emmett und auch Rosalie heute mit in die Oper und zum Essen gehen. Irgendwie wunderte ich mich schon fast, dass Bella nicht mit ging, aber den Grund erfuhr ich gleich, als ich zu Hause war.
 

„Ach komm schon Bella, deshalb kannst du doch trotzdem mit gehen.“

Alice lief aufgebracht mit dem Telefon am Ohr durch die Gegend. Ihre Haare waren auf Lockenwickler gedreht, sie war schon voll in den Vorbereitungen für heute Abend.

Seit ihrem kleinen Unfall vor fast drei Wochen, hatte ich Bella nur noch einmal im Krankenhaus gesehen, als ich ihr den Gips abmachte. Seitdem trug sie einen Verband und den Arm sah sich immer wieder Dad an. Doch meistens war ich nicht zu Hause, wenn sie hier war, oder ich schlief. Ich wusste nur von Mum, dass sie den Arm schon wieder gut belasten konnte, aber teilweise noch Schmerzen hatte. Aber immerhin konnte sie schon wieder Auto fahren, das wusste ich von Rosalie, die Bella während der Zeit fuhr, als sie den Gips hatte.
 

Wirklich vermissen tat ich Bella auch nicht, wieso auch? Auch wenn wir im Krankenhaus normal miteinander umgingen, änderte das nichts an der Tatsache, dass sie mich vor der halben Uni blamiert hatte. Und das konnte ich sie schlecht im Krankenhaus spüren lassen, da war ich ausschließlich Arzt und wollte helfen. Das ist auch der Grund, warum ich Bella nach Hause fuhr, ich konnte sie schlecht laufen lassen. Ich konnte sie aber noch lange nicht leiden oder wollte sie zu meinen Freunden zählen, auf gar keinen Fall.
 

„Na gut, dann kann man wohl nichts machen. Dann gute Besserung, Süße. Nächsten Samstag musst du dann aber fit sein“, stellte Alice in Anspielung auf ihren Geburtstag klar.

„Ja ja, das sehen wir dann ja noch. Also schönen Abend noch Süße. Ich melde mich morgen mal.“ Alice legte auf und seufzte.
 

„Was hat sie jetzt schon wieder gemacht? Den anderen Arm verstaucht?“, konnte ich mir einen Kommentar nicht unterdrücken.

„Vollidiot!“, schnauzte mich Alice sofort an.

„Nein, sie hat sich voll ne Grippe eingefangen und will uns nicht anstecken, hat fast keinen Ton raus gebracht am Telefon“, erklärte Alice dann mir, Mum und Rosalie in der Küche.

„Oh die Arme, dann werd ich ihr morgen eine Suppe machen, die du Bella dann mit nimmst, in Ordnung Rose?“, meine Mutter hatte sofort wieder das Helfermodus angeschaltet, aber ich sagte lieber nichts.

„Natürlich, da wird sie sich bestimmt freuen. Sie kann gerade selbst kaum kochen, Bella muss die ganze Zeit niesen und schwindelig ist ihr auch dauernd“, meinte Rose.

„Na hoffentlich legt sie sich dann nicht wieder der Länge irgendwo hin, ihr Gleichgewichtssinn ist ja so schon nicht das Beste“, grinste ich.

„Edward, ich bitte dich. Darüber macht man keine Scherze“, tadelte mich meine Mum streng.

„Ok ok, ich bin schon ruhig. Ich geh mich dann mal duschen und fertig machen. Wann müssen wir los?“, fragte ich, um das Thema zu wechseln.

„Um sechs, du hast noch über eine Stunde“, antwortete mir Mum.

Wo waren eigentlich Jasper und Emmett?

„Wo ist eigentlich der Rest?“, fragte ich.

„Playstation spielen“, antworteten Alice und Rose im Chor.

„Und dein Vater ist noch oben im Büro, die letzten Unterlagen fertig machen“, fügte Mum noch hinzu und seufzte leise.

So sehr sie Dad liebte, dass er manchmal so wenig Zeit hatte, belastete sie schon.

„Ok, dann bis später“, sagte ich noch und ging in mein Zimmer.
 


 

Alice POV
 

Schade, dass Bella nicht mitging, es hätte ihr sicherlich gefallen. Aber an der Grippe konnte man einfach nichts ändern, sie hörte sich wirklich schrecklich an am Telefon. Eigentlich hatte ich gehofft, dass wenn sie mit kam, das sich das Verhältnis zwischen ihr und Edward ein wenig bessern könnte. Mir gefiel es nämlich gar nicht, dass die beiden sich immer so anzickten. Das musste endlich ein Ende haben, auch wenn sie sich in letzter Zeit kaum gesehen hatten.
 

„Sag mal Schatz, hast du meine Pumps gesehen?“, fragte ich Jasper, als ich nach passenden Schuhe für mein Kleid suchte.

„Welche von den Tausenden?“, fragte er leicht genervt.

„Die Pinken mit der Schleife, die hab ich mal in New York gekauft“, antwortete ich und überging seine Gereiztheit. Ich stöberte weiter in meinem Schrank, doch die Schuhe waren nicht da.

„Ach die, die hatte ich gestern noch zum Training an. Mal schauen ob ich sie in meiner Tasche habe.“

„HA ha, sehr witzig, aber ich glaube, die hat sich Mum mal geliehen. Ich geh mal kurz zu ihr.“
 

Schnell lief ich den Flur hinunter und wollte schon am Schlafzimmer klopfen, als ich die Mum und Dad im Büro reden hörte.
 

„Aber Carlisle, das kannst du doch nicht wirklich machen, Edward ist immerhin dein Sohn“, sagte meine Mum zu Dad.
 

Nun war meine Neugierde geweckt, ich lauschte an der nur angelehnten Türe. Ich weiß, das man das normalerweise nicht machte, aber das interessierte mich doch brennend.
 

„Ich weiß Esme, aber so geht das nicht weiter. Bob Harris hat mich erst wieder angerufen und gesagt, dass er sich mit einer jungen Krankenschwester vergnügt hatte. Edward hat nur Glück, dass Bob so etwas nicht so eng sieht. Das war zwar in der Pause, aber er gibt sich ja nicht mal Mühe, es heimlich zu machen. Edward ist jetzt 26, wie lange will er sich denn noch die Hörner abstoßen?“, meinte mein Dad, ruhig aber bestimmend.
 

Ließ Dad Edward etwa von seinem Chef ausspionieren oder war das nur Zufall?
 

„Das ist doch auch nicht verboten, die beiden sind eben noch jung. Aber du kannst ihn doch nicht zwingen, eine Frau zu suchen.“
 

Ooooh, das war ja mehr als interessant, Dad gefiel das freizügige Leben von Edward nicht. Aber was wollte er dagegen schon groß machen? Zwangsverheiraten?
 

„Ich zwinge ihn nicht, keineswegs. Ich werde ihn einfach vor die Wahl stellen. Entweder er wird ruhiger und sesshaft, dann bekommt er die Stelle in meiner Klinik. Oder er macht so weiter wie jetzt und bleibt in Lynnwood. Ich kann so jemand nicht im Team gebrauchen, der mit den Schwestern schläft und dadurch den Krankenhausalltag durcheinander bringt. Zum Schluss gibt es dann noch Eiversüchtelein und das wirkt sich auf das ganze Team aus.“
 

OH MEIN GOTT! Dad wollte Edward ein Ultimatum setzen? Ich fiel fast vom Glauben ab.
 

„Er ist dein Sohn und nicht irgendwer Carlisle“, fiepte meine Mutter.

„Das ändert nichts an der Tatsache. In seinem Alter war ich schon mit dir verlobt“, stellte mein Dad energisch fest.

„Ja, aber die Zeiten ändern sich.“

„Das ist mir egal Esme, entweder ändert sich Edward oder er bleibt in Lynnwood.“

„Und was ist, wenn er sich irgendwen sucht und dir mit der Frau nur was vorspielt, wegen der Stelle?“, fragte meine Mum.
 

Das würde mich auch interessieren, so dämlich war mein Bruder nun wirklich nicht. Aber gleichzeitig, als meine Mum das sagte, reifte auch in mir eine Idee.
 

„Glaub mir Schatz, das werde ich erkennen und ich werde diejenige auf Herz und Nieren prüfen. Ich werde mich sicherlich nicht von meinem eigenen Sohn, etwas vorgaukeln lassen“,erwiderte Dad.

„Oh Carlisle, ich hoffe nur, du tust das Richtige. Ich kann dich ja verstehen, aber ob das der richtige Weg ist. Edward muss selbst die Liebe für sich entdecken, dazu kann ihn doch niemand zwingen.“
 

Ich war total sprachlos, Dad wollte wirklich, dass Edward monogam wird. Das war ungefähr genauso, wie einem Hund das miauen bei zu bringen... einfach undenkbar.

Beim besten Willen konnte ich mir nicht vorstellen, dass Edward dieses Ultimatum eingehen würde. Aber wir alle wussten, dass er um alles in der Welt bei Dad in der Klinik arbeiten wollte.

Und gleichzeitig reifte bei mir im Kopf ein Plan, die Idee war so rettend und genial, damit konnte man mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen.
 

„Liebling, du kannst dir sicher sein, dass es mir auch nicht gefällt, meinen eigenen Sohn so unter Druck zu setzen. Aber ich werde darauf bestehen und wenn er in meiner Klinik arbeiten will, dann hat er sich nach meinen Regeln zu richten. Nun aber erst mal genug davon, wir sollten uns noch fertig machen. Dein Kleid ist übrigens sehr hübsch“, meinte Dad zu Mum.

„Danke Carlisle. Und du hast ja Recht, ich stehe auf jeden Fall hinter dir. Ich geh dann noch ins Bad mich zu Recht machen, in einer knappen Stunde müssen wir los“, erwiderte meine Mum und das war wie ein Startschuss für mich.
 

Wenn sie mich hier vor der Türe lauschen hören würde, das würde ein Donnerwetter geben. Deshalb rannte ich schnell die Treppen nach unten zu Emmetts Zimmer, ich musste unbedingt Rosalie davon erzählen. Und von dem Plan, der sich in meinem Kopf eingehämmert hatte.

Energisch riss ich die Türe auf, Emmett stand gerade am Spiegel und band sich die Krawatte.
 

„Wo ist Rose?“, fragte ich außer Atem.

„Im Bad, was den mit dir los?“ Emmett sah mich total verwirrt an.

„Gleich, ruf mal Jasper runter. Ich muss euch was erzählen.“
 

Mein Bruder ging aus dem Zimmer und schrie nach Jasper durch das ganze Haus. Hoffentlich bekam das Edward nicht mit, den konnte ich jetzt hier nicht gebrauchen. Doch kurz nach dem Schrei, kam Emmett auch schon mit Jasper zurück.
 

„Alice, was ist denn mit dir los? Du bist ja noch gar nicht fertig und siehst aus, als hättest du gerade einen Geist gesehen“, meinte Rose, als sie aus dem Bad kam.

„Leute, ich muss euch was erzählen, das glaubt ihr nie. Also, ich wollte gerade zu Mum gehen, weil ich Schuhe von ihr holen wollte. Dann hab ich sie und Dad im Büro gehört, die Türe war nur angelehnt. Und was ich da gehört habe, das ist einfach unglaublich. Mum war total aufgebracht, Dad noch mehr und ihr wisst, dass es dazu einiges braucht. Also hab ich mich vor der Türe positioniert und habe gelauscht.“

„Moment mal, du hast Mum und Dad belauscht? Gott, wen das raus kommt, gibt es mächtig Ärger“

, unterbrach mich Emmett und rollte mit den Augen.

„Ich weiß, aber wenn ihr die Klappe haltet, kommt es nicht raus.“
 

Da erzählte er mir nichts Neues. Meine Eltern waren zwar in vielen Dingen sehr tolerant, aber nicht wenn es um lauschen, lügen oder ähnliches ging.
 

„Sollen wir nicht Edward auch holen, den geht das bestimmt auch was an“, unterbrach mich dann Jasper noch und wollte schon aus dem Zimmer gehen.

„Nein, um Gottes Willen, nein. Um ihn ging es ja“, rief ich aufgebracht und hielt ihn zurück.

„Um Edward? Was ist passiert?“ Rose machte große Augen.

„Nichts Schlimmes... naja, bis jetzt jedenfalls. Also, passt auf. Dad hat die Schnauze voll von ihm, naja nicht von ihm, eher von seinem Lebensstil. Ihm geht es gehörig auf die Nerven, dass er sich durch die Gegend vögelt und auch im Krankenhaus vor keiner Halt macht.“

„Das ist doch nichts Neues, so ist Edward seit zehn Jahren. Und ändern wird er sich nie“, fiel mir mein Bruder wieder ins Wort.

„Kannst du mich mal fertig erzählen lassen?“, giftet ich ihn an, er hob nur entschuldigend die Hände.

„Also, auf jeden Fall hat Dad jetzt die Nase gehörig voll. Er hat heute von Edwards Oberarzt einen Anruf bekommen, dass er sich in der Pause wohl wieder mit einer Schwester vergnügt hat. Harris hat wohl nichts dagegen, weil es auch nicht während der Arbeitszeit war, aber dafür Dad umso mehr. Deswegen und jetzt passt auf... ich glaub das selbst noch nicht.... aber jetzt kommt der Knaller. Dad will Edward ein Ultimatum setzen.“
 

Mit einem Grinsen sah ich in die Gesichter meiner Freunde. Rose war total geschockt und stand der Mund offen, Jasper war verwirrt und Emmett grinste einfach nur.
 

„Was für ein Ultimatum?“, fragte dann schließlich Rosalie.

„Dad will, dass sich Edward eine Freundin sucht. Eine, mit der er es Ernst meint.“

Nun lachte Emmett laut drauf los und auch Jasper konnte sich ein Kichern nicht verkneifen.

„Der ist echt gut, ich muss Dad für seine Scherze mal loben“, lachte Emmett laut stark.

„Das klappt niemals, der kauft sich vorher einfach eine“, meinte Rosalie.

„Und was, wenn er es nicht tut?“, wollte dann Jasper wissen.

„Ich dachte schon, ihr fragt nie. Wenn Edward nicht monogam und anständig wird, dann wird das Konsequenzen haben und ich schwöre euch, die will er nicht tragen.“

„Jetzt sag schon du kleiner Giftzwerg“, quengelte Emmett.

„Dad wird Edward nicht in seiner Klinik arbeiten lassen, wenn er es nicht schafft, sein Sexualleben zu zügeln, besser gesagt, eine feste Freundin zu finden“, platzte es dann regelrecht aus mir heraus.

„NICHT DEIN ERNST?“, rief Rosalie als erstes.

„Das ist Edwards Tod“, stellte mein Bruder fest.

„Sehr interessant, wirklich interessant“, meinte Jasper schlicht.

„Ok, also ist es Carlisle wirklich ernst, das zieht der auch durch, so wie ich ihn kenne. Oh Gott, das ist für Edward so etwas wie sein Todesurteil.“ Rosalie war total fassungslos.

„Ja, so sehe ich das auch. Aber ich hab auch schon ein Lösung für das Ganze“, grinste ich.

„Alice, dafür gibt es keine Lösung. Edward wird darauf nie eingehen. Du glaubst doch nicht wirklich, dass er auf Sex verzichtet und sich etwas Festes sucht. Vorher kauft er sich jemand, die das Spiel mit macht, bis er in der Klinik ist.“ Emmett kannte unseren Bruder nur zu gut, aber er kannte meinen Plan noch nicht.

„Das mit dem kaufen ist gar nicht so blöd. Aber es muss jemand sein, den Mum und Dad auch mögen und irgendjemand von der Straße oder sonst woher, werden die ihm nie abkaufen. Ich hab da schon eine Idee und wenn die klappt, dann lösen wir gleich mehrere Probleme“, erzählte ich meinen Plan.
 

„Alice, willst du Edward nicht wenigstens ein bisschen was sagen? Willst du ihn wirklich ins Messer laufen lassen? Ich meine, er wird außer sich sein und ein Szene können wir uns im La Guste echt nicht leisten. Was meinst du, wie peinlich das wird?“, lenkte Jasper das Thema nochmal um.

„Nein, ich werde ihm nichts sagen. Ich werde ihn vor vollendete Tatsachen stellen, dass er da erst gar nicht mehr raus kommt. Wenn ich ihm jetzt alles sage, von Mum und Dad und von meinem Plan, dann macht er niemals mit. Und so bleibt ihm gar keine andere Wahl. Außerdem, wenn ich es nicht mitbekommen hätte, würde er es vorher auch nicht wissen.“

„Da hast du Recht. Aber sag mal, irgendwie beschleicht mich da ein komisches Gefühl, Alice. Ich glaube, ich weiß was du vor hast. Das kannst du nicht machen, das geht total nach hinten los. Außerdem wird sie da nie mitmachen. Nie im Leben, die zwei hassen sich.“ Rose schüttelte mit dem Kopf, Emmett und Jasper sahen mich fragend an. Rosalie stand auf und lief kopfschüttelnd durch das Zimmer.

"Nein nein nein nein, niemals. Das kannst du nicht wirklich vorhaben. bitte sag mir, das ich mich täusche."

„Du hast schon das richtige Gefühl Rose und es wird nicht nach hinten los gehen, versprochen. Auch wenn sie sich hassen, sie wird mitmachen, das garantiere ich dir! Immerhin bringt es auch für sie einige Vorteile mit sich“, grinste ich gehässig.

„Von wem redet ihr hier eigentlich, ihr sprecht in Rätseln. Könnt ihr uns auch mal einweihen oder erfahren wir auch alles erst später?“, fragte Emmett total ahnungslos.

Grinsend sah ich ihn an, dann erzählte ich meinen Plan so wie ich mir das vorstellte. Ich hatte schon alles haargenau vor Augen, als könnte ich die Zukunft sehen. Es waren einige Hürden zu nehmen, aber das sollte das kleinste Problem werden. Das alles wird unser gehörig durcheinander bringen, gerade von den beiden Hauptbeteiligten. Und wenn alles so klappen würde, wie ich das mir vorstelle, würden wir in weniger als ein paar Monaten, drei Pärchen sein.
 


 

EPOV
 

Irgendwie war ich jetzt total platt, aber ich hatte meiner Mutter versprochen, dass ich heute mit in die Oper kommen würde. Schließlich hatte Dad extra eine Loge gemietet und Mum freute sich seit Wochen darauf, endlich mal wieder etwas mit der Familie zu machen.
 

Nach einer eiskalten Dusche, fühlte ich mich schon fitter und freute mich auf den Abend. Ich hatte mich für einen schlichten weißen Anzug und ein lilafarbenes Hemd entschieden, auf Krawatte oder Fliege verzichtete ich. Ich mochte es lieber etwas lockerer und zum Glück war in der Oper keine Krawattenpflicht.

Wir würden Jeanne D'Arc anschauen, das wünschte sich meine Mutter schon so lange. Die Musik war von Schiller und Mum war ein großer Fan seiner Symphonien. Diese Oper war nicht lange in Seattle, jede Aufführung war ausverkauft, schon seit Wochen. Natürlich hatte Dad rechtzeitig dafür gesorgt, dass wir eine Loge bekamen. Ich selbst war auch schon sehr gespannt auf die Oper, ich kannte die Geschichte der Jeanne D'Ard noch aus der Schule. Jeder war wahrscheinlich von ihrem Mut und Willen begeistert. Sie wollte soviel erreichen und im Nachhinein hat sie das auch. Immerhin wurde sie sogar heilig gesprochen.
 

Als ich ins Wohnzimmer hinunter kam, waren alle Männer schon versammelt und Mum natürlich. Es war klar, dass Rose und Alice mal wieder länger brauchen würden, das war immer so.
 

„War zu erwarten, nicht wahr?“, sagte ich nur, als ich mich auf die Couch fallen ließ.

„Wem sagst du das. Wenn die zwei nicht in einer Minute hier sind, laufen sie in die Oper“, drohte Jasper.

„Na na, nun sei mal nicht so. Noch haben wir ja Zeit“, tadelte Mum ihn.

„Was ist mit einer Minute?“, ertönte die helle Stimme von Alice.
 

Sie und Rose kamen ins Wohnzimmer und sahen einfach nur umwerfend aus.

Meine Schwester trug ein pinkes Abendkleid, das im Brustbereich aufwendig verziert war. Dazu trug sie passende Pumps und silbernen Kristallschmuck.

Rose trug ein schwarzes Kleid, das um die Taille eine Art goldenen Gürtel hatte. Dazu trug sie goldene High Heels, passenden Schmuck und, wie Alice, eine passende Handtasche in der selben Farbe.

Die beiden sahen einfach großartig aus, genauso wie meine Mum. Sie trug eine weiße Robe, welche auf einer Seite schulterfrei war und am Rücken raffiniert geschnürt war. Mum trug dazu ein Diamantcollier, das sie von Dad zu Weihnachten bekam und passende Ohrringe.

Wir Männer sahen im Gegensatz dazu schon wieder fast zu schlicht aus. Die drei Frauen konnten mit den Outfits locker auf eine Oscargala gehen.

Dad hatte einen schlichten schwarzen Nadelstreifenanzug an, inklusive passender Krawatte und Hemd. Emmett trug einen schwarzen Anzug mit roten Applikationen und Fliege. Und Jasper einen einfachen grauen Anzug, darunter eine grüne Weste und Krawatte.
 

„Wow, ihr seht klasse aus“, lobte Emmett die beiden als erstes.

„Danke, aber ihr seht auch nicht schlecht aus. Nur Edward trägt keine Krawatte“, bemängelte Alice.

„Na und? Das ist heute auch nicht Pflicht. Und wenn es nicht sein muss, hab ich gern etwas Luft um meinen Hals“, antwortete ich gelangweilt.

„Das ist schon ok Edward, der Anzug steht dir auch so sehr gut. Nun, da wir alle vollzählig sind, würde ich sagen, wir brechen dann auch auf“, meinte mein Dad und legte einen Arm um Mum.

„Wir fahren mit Roses BMW, fährst du bei Mum und Dad mit? Sonst müssen wir mit drei Autos fahren“, fragte mich Emmett.

„Ja, das ist schon ok. Bis später dann“, erwiderte ich und stieg in Dads Mercedes.
 


 

Die Fahrt zur Oper dauerte nicht lange, die Straßen waren frei geräumt und es war so gut wie kein Verkehr. Wir waren um halb sechs an der Oper, um sechs würde es los gehen.

Zusammen gingen wir in das große Gebäude und bekamen unsere Loge zugewiesen. Die Plätze waren optimal, man sah prima zur Bühne, auch ohne Opernglas. Mum hatte natürlich trotzdem eins, Dad schenkte es ihr. Doch ich war mir ziemlich sicher, dass sie das heute nicht benötigen würde.

Mum und Dad unterhielten sich noch mit ein paar Bekannten im Barbereich, während wir fünf schon mal unsere Plätze einnahmen.
 

„Also die Sicht ist gar nicht mal so schlecht, hoffentlich trifft das auf die Oper auch zu“, sagte Emmett.

Mein Bruder war überhaupt kein Fan von Opern, Theater oder der gleichen. Er ging nur wegen Mum mit, sonst würde er auch mächtig Ärger bekommen.

„Am besten setzt du dich so weit wie möglich von Mum und Dad weg, dass sie erst gar nicht mitbekommen, wenn du wieder einschläfst“, erinnerte ihn Alice an den letzten Opernbesuch.
 

Das war wirklich etwas peinlich, vor allem weil noch Freunde von Mum und Dad dabei waren. Emmett war nach der Pause eingeschlafen und erwachte auch nicht beim Schlussapplaus. Wir hatten es alle nicht mitbekommen, dafür aber Dad, sein Freund Richard und seine Frau. Dad weckte ihn etwas unsanft, Richard und Lisa lachten nur. Als Mum es dann auch bemerkte, war es ihr schrecklich peinlich. Emmett kassierte zu Hause einen ordentlichen Anschiss und musste zwei Wochen Strafdienst in der Küche leisten.
 

„Du bist nicht wirklich in der Oper eingeschlafen?“, fragte Rose entsetzt, die beiden waren zu diesem Zeitpunkt noch nicht zusammen.

„Wenn das auch so langweilig war, ist halt nicht mein Ding“, wehrte sich Emmett und setzte sich ganz nach außen.

„Du Kunstbanause, warte nur ab, ich werde schon dafür sorgen das du nicht einschläfst“,drohte Rose.

„Ach ja, wie denn??“ Emmett grinste von einer Backe zur anderen.

„Nicht was du denkst“, stellte Rosalie klar und verpasste Emmett einen Klapps.

„Das war abzusehen, Emmett“, zog ihn Jasper dann auch noch auf.

Wir mussten alle lachen, dann kamen auch schon meine Eltern wieder.

„So meine Lieben, habt ihr euch schon die Plätze ausgesucht. Und Emmett, ich warne dich.“ Mum hob drohend den Zeigefinger und sah Emmett scharf an.

„Ja ja, schon gut“, erwiderte der nur und rutschte in seinem Sitz tiefer.

„Na, ist ja schon gut. Also dann, wir wünschen euch viel Vergnügen. In der Pause gehen wir an die Bar und trinken eine Kleinigkeit“, meinte Dad, kurz danach ertönte der erste Gong.
 

Die Oper würde gleich beginnen, der Saal füllte sich zusehends. Langsam verdunkelte sich die Lichter, dann ertönte der zweite Gong und der Vorhang hob sich.
 


 

Der letzte Takt des Orchesters verklang, der schwere Vorhang viel zu Boden und das Licht flammte wieder auf. Gleichzeitig ging ein tosender Applaus durch die Oper und alle erhoben sich zum Standing Ovation. Die Oper war zu Ende und war einfach hervorragend. Ich blickte zu meiner Familie, um zu sehen, wie es ihnen gefiel.

Mum kämpfte mit den Tränen, Alice gab sich gar nicht erst die Mühe, genauso wie Rose. Dad und Jasper klatschten wild und Emmett, ja Emmett war der Hammer. Er hatte ebenfalls Tränen in den Augen und pfiff durch die Finger. Die Befürchtung, dass er bei der Oper einschlafen würde, hatte sich schon in der ersten Hälfte nicht bestätigt. Mein Bruder war wie gefesselt von dem Stück, dass er sogar die eine oder andere Träne vergoss. Schon in der Pause hatte Emmett gesagt, dass er total begeistert von der Oper war, wir waren ganz überrascht.
 

Aber uns allen gefiel die Aufführung sehr gut, das Arrangement, das Orchester und die Schauspieler waren einfach umwerfend. Der Vorhang hob sich nochmal bis zur Hälfte, die Darsteller präsentierten sich nochmal und verneigten sich vor dem Publikum. Sofort wurde der Applaus nochmal etwas lauter, Emmett pfiff erneut durch die Finger.

Dann senkte sich der Vorhang zum letzten Mal und die Lichter erhellten endgültig. Der Saal leerte sich augenblicklich und auch wir verließen die Loge.
 

„Das war einfach nur unglaublich und schön. Falls diese Aufführung wieder einmal nach Seattle kommen sollte, will ich sie wieder sehen“, schwärmte Mum, als wir uns Foyer sammelten.

„Dem kann ich nur zustimmen, die Schauspieler waren einfach fantastisch“, meinte mein Dad.

„Hach, das war einfach herrlich. Und sogar unserem Opernmuffel hat es gefallen“, spielte Rose auf Emmetts emotionale Reaktion an.

„Das war ja auch was ganz andres als beim letzten Mal. Man hat nicht nur so blöd gesungen, sondern da war auch Story dabei“, rechtfertigte sich mein Bruder.

„Ein Erlebnis auf jeden Fall, würde ich mir auch sofort wieder ansehen“, steuerte ich auch meinen Kommentar dazu bei.

„Dir hat doch sicherlich nur die Johanna gefallen, fast nackt auf dem Scheiterhaufen, eine Augenweide was“, zog mich Jasper auf und stieß mir scherzhaft in die Seite.
 

Ich zwinkerte ihm daraufhin nur verschmitzt zu und zeigte mit dem Daumen nach oben. Alle mussten auf diesen Kommentar lachen, nur Dad sah mich ernst an und meine Mum wiederum Dad. Das war seltsam, Dad reagierte doch sonst nicht so streng auf solche Witze. Gerade als ich nachfragen wollte, wechselte Mum das Thema.
 

„Also meine Lieben, ich würde sagen, wir brechen dann langsam auf. Wir wollen schließlich zum Essen, der Tisch ist auf neun reserviert. Nicht, dass wir noch zu spät kommen.“

„Das ist ne Aussage, mein Magen knurrt allein schon bei dem Wort Essen“, sagte Alice.

„Man merkt, das du meine Schwester bist. Mein Magen sagt übrigens dasselbe, also dann auf zu den Autos.“

Emmett nahm unsere Schwester in den Arm, drückte sie an sich und lief Richtung Ausgang.

Jasper und Rose lachten nur und liefen hinter den beiden her. Meine Mum hakte sich bei meinem Dad ein und hielt mir den anderen Arm hin.
 

„Na komm schon, du sollst nicht leer ausgehen“, lächelte sie mich liebevoll an.

„Keine Sorge, das werde ich schon nicht“, erwiderte ich und nahm Mums Arm an.
 

So eingehakt liefen wir zu Dads Mercedes und fuhren zum La Guste.
 

Das La Guste war Mum und Dads absolutes Lieblingsrestaurant, sie gingen dort schon seit zwanzig Jahren zum Essen hin. Das Restaurant lag am Stadtrand von Seattle und war immer sehr gut besucht. Es war ein Fischrestaurant, das inzwischen mit drei Sternen ausgezeichnet war. Gusto, so hieß der Inhaber und Koch, war ein guter Freund meiner Eltern und hatte immer einen Tisch für die beiden frei. Das Restaurant hatte unter anderem durch seinen Namen, aber auch durch die Languste, erhalten. Gusto kam immer kurz an unseren Tisch und hielt einen kleinen Plausch mit uns. Egal welches Fest anstand, Hochzeitstag, Geburtstag oder ähnliches, wir feierten meistens bei Gusto.
 

Die Fahrt über war es relativ ruhig in dem Wagen. Mir kam Dad heute sehr angespannt vor, allein schon bei der Situation vorhin in der Oper. Auch wenn Mum und Dad normalerweise mein Liebesleben nicht besonders toll fanden, aber so ernst hatten sie noch nie reagiert. Und nun auch noch diese Stille im Auto, das war nicht normal. Ich nahm mir vor, die beiden im Restaurant anzusprechen, vielleicht bildete ich mir das alles auch nur ein.
 

Rose und die Anderen waren ein bisschen schneller als wir und warteten schon vor dem Eingang auf uns.
 

„Soooo, sind jetzt endlich alle da? Ich hab Hunger“, begrüßte uns Emmett sofort.

„Na dann mal rein mit euch, nicht dass du mir vom Fleisch fällst, mein Lieber“, lachte Mum.
 

Jasper hielt uns die Türe auf, im Vorraum wurden wir sofort von Betty empfangen.
 

„Guten Abend Mrs Cullen, Mr. Cullen. Schön, Sie und Ihre Familie heute Abend bei uns begrüßen zu dürfen. Ich geleite Sie zu Ihrem Tisch“, meinte Betty höflich und ging uns Voraus. Wir hatten immer einen Tisch im Nebenraum, da waren wir etwas ungestört.
 

Am Tisch kam dann noch ein Kellner, der uns die Jacken abnahm. Betty gab uns noch die Speisekarte, dann zog sie sich wieder zurück.
 

„Kinder, was haltet ihr davon, wenn wir die Hummerplatte nehmen? Da ist für alle etwas dabei“, fragte uns Mum.

„Das ist eine gute Idee. Als Vorspeise gibt es dazu ja den Krabbensalat, da werden wir wohl alle satt“, stimmte Jasper Mum zu und zwinkerte in Richtung Emmett.

„Jaja, hackt nur auf mir herum. Aber ich stimme der Platte auch zu, da sind ja genügend Beilagen dabei“, grinste Emmett und legte die Karte zur Seite.

„Gut, dann sind wir uns ja einig denke ich. Dazu ein Weißwein, wie immer, oder will jemand etwas andres?“, fragte Dad in die Runde.

„Wasser, aber das bekommen wir ja sowieso dazu“, erwiderte Alice.

„Eben, gut, dann können wir ja bestellen.“
 

Dad winkte dem Kellner zu, der sofort zu uns eilte.

Dad bestellte dann für sieben Personen die Hummerplatte, zwei Flaschen Wein der Hausmarke und Wasser.

Wir unterhielten uns abermals über die grandiose Oper, jeder war absolut begeistert. Dad war immer noch sehr verhalten, als die Vorspeise kam, war es erst einmal etwas ruhiger am Tisch.

Immer wieder huschte jedoch mein Blick zu meinen Eltern, dabei bemerkte ich nur all zu oft, dass mein Dad mich beobachtete.
 

„Sag mal, könnt ihr mir mal sagen was hier los ist?“, hielt ich dann die Anspannung nicht mehr aus und platze es aus mir heraus.

„Oh oh, jetzt geht's los“, sagte Emmett mit tiefen Ton und klatsche sich in die Hände. Rose verpasste ihm einen Schlag und Alice strafte ihm mit einem bösen Blick.

„Was meinst du Edward?“, tat meine Mutter, ihre Stimme war hoch und erschrocken, ahnungslos und stocherte in ihren Krabben.

„Was ich meine? Mum, bitte. Du und Dad, ihr seht immer wieder zu mir herüber, Dad ist seltsam angespannt und die vier scheinen auch was zu wissen.“

„Was sollen wir denn wissen?“, kam es sofort von Alice, etwas zu schnell meiner Meinung nach.

„Gut Edward, wie ich sehe, hast du eine gute Beobachtungsgabe. Es liegt mir tatsächlich etwas auf dem Herzen, was ich die mitteilen wollte.“ Dad legte seine Gabel zu Seite, faltete seine Hände und sah mich dann eindringlich an.

„Man, du siehst mich an, als würde es um Leben und Tod gehen“, stöhnte ich und versuchte dem strengen Blick auszuweichen.

„Also mein Sohn, ich hatte eine Unterhaltung mit Bob Harris. Und nun ja, was soll ich sagen, ich bin davon überhaupt nicht begeistert“, fing mein Dad dann zu erzählen an.

„Ok, das hört sich ernst an. Ist er mit meiner Leistung unzufrieden? Hab ich etwas falsch gemacht in der Klinik?“ Nun war ich nervös, hier ging es schließlich gerade um meinen zukünftigen Beruf.

„Nun ja, es hängt weniger mit deinem Studium oder deinem Job zusammen. Bob ist äußerst zufrieden mit deiner Leistung, er meinte, du wirst mal ein hervorragender Arzt.“
 

Wo war dann das Problem, was wollte mein Dad?
 

„Aber es gibt etwas, mit dem ich ein Problem habe.“
 

Dad sah mich noch eindringlicher an als zuvor. Am Tisch war eine Totenstille. Jedoch waren die Gesichter meiner Freunde und Geschwister meiner nicht ganz so ahnungslos, wie sie sein sollten. War hier eine Verschwörung im Gange?
 

„Was Dad? Hab ich was falsch gemacht? Spann mich doch nicht so auf die Folter“, forderte ich schließlich ungeduldig.

„Ob du etwas falsch gemacht hast, nun ja. Es ist so, falsch würde ich nicht direkt sagen,Edward. Ich bin nicht mit deinem Lebensstil einverstanden. Du kannst ja privat tun und lassen was du willst, aber dass du das mit an den Arbeitsplatz trägst, das kann ich nicht akzeptieren. Bob hat mir erzählt, dass du deinem Lebenswandel auch während der Arbeit nachgehst. Findest du das normal?“, rückte mein Dad dann endlich mit der Sprache raus.
 

Was war das hier? Ich war 26 Jahre alt und mein Dad wollte mir hier gerade mein Leben vorschreiben?
 

„Ich, ich, was soll ich jetzt sagen? Ihr wisst doch seit Jahren, dass ich so bin. Und jetzt ist es auf einmal ein Problem?“, fragte ich.

„Das Problem ist, dass du es mit an den Arbeitsplatz nimmst. Das ist absolut indiskutabel.“ Mein Dad wurde etwas lauter, so kannte ich ihn gar nicht.

„Und warum sagt mir das Dr. Harris nicht selbst?“

„Bob hat damit kein Problem, wenigstens lebst du dein Sexualleben in deinen Pausen aus. Aber ich hab damit ein Problem.“ Dad war aufgebracht, Mum legte ihm beruhigend eine Hand auf die Schulter.

„Beruhige dich Carlisle, nicht so laut.“, meinte Mum ruhig. Auch wenn wir abseits des Hauptraumes waren, so hätte man Dad sicherlich gerade auch neben an gehört. Und ich war mir sicher, das es das letzte war, das Mum wollte, das andere von diesem Thema hier etwas mit bekamen.

„Du hast Recht, entschuldige Liebling.“ Dad küsste Mum auf die Stirn. „Nun Edward, zurück zu dir. So geht das nicht weiter mit dir, wie lange willst du denn noch so weiter machen?“

„Was willst du denn jetzt von mir hören Dad? Soll ich mein Leben komplett ändern? Ich wüsste nicht warum. Mein Job leidet nicht darunter und ich bin zufrieden, so wie es ist“, erklärte ich klar und deutlich.

„Aber ich nicht Edward! Und deshalb werde ich dir hier und heute ein Ultimatum stellen. Entweder du hast bis zum Ende deines Studiums im Sommer ein geregeltes Liebesleben, eine Freundin und was dazu gehört.“ Dad sah mich abwartend an.

„Oder?“, fragte ich dazwischen.

„Oder du kannst nicht bei mir im Klinik anfangen und bleibst in Lynnwood“, kam mein Dad zu Ende.

„WAS? Das ist doch nicht dein Ernst? Du willst mir hier jetzt wirklich ein Ultimatum stellen?“
 

Jetzt war es an mir aufgebracht zu sein. Das war doch alles ein schlechter Scherz, mein Dad wollte wirklich, dass ich mir eine Freundin suchte.
 

„Doch mein Sohn, das ist es. So etwas kann ich in meiner Klinik nicht akzeptieren, ich hab einen Ruf zu verlieren. Wenn du so etwas wo anders machst, gut. Aber ich führe eine Privatklinik, da redet man schneller als in Lynnwood oder sonst wo. Und genau deshalb stelle ich dir dieses Ultimatum. Entweder du wirst sesshaft oder du kannst nicht in meiner Klinik arbeiten.“ Dad redete mit einer Autorität, die eigentlich keiner Widerrede duldete.

„Aber deshalb muss ich mir doch keine Freundin suchen. Wer sagt denn, dass ich bei dir nicht anders wäre?“, sprach ich dennoch dagegen.

„Edward, machen wir uns nichts vor. Selbst wenn du jetzt sagst, du lebst dein Sexualleben nicht mehr in der Klinik sondern nur privat aus, dann wissen wir beide, dass das nicht sonderlich lange von Dauer sein wird.“
 

Ok, Dad war nicht blöd, das hätte ich wissen müssen, er kannte mich einfach zu gut. Aber das, was er von mir verlangte, das ging gar nicht. Bevor ich allerdings wieder etwas sagen konnte, kam mir Alice zuvor.
 

„Edward, warum sagst du Dad nicht, dass du schon längst vergeben bist?“, lächelte mich Alice an.

Ich hatte keine Ahnung von was sie da redete, aber an ihrem Blick konnte ich erkennen, dass sie etwas plante. Und ich wusste schon jetzt, dass mir das nicht gefallen würde.

„Ich bin vergeben?“, flüsterte ich in ihre Richtung, meine Stimme war wie erstickt.

„Edward hat schon eine Freundin?“, fragte meine Mum überrascht.

„Nun ja, noch nicht direkt. Aber sagen wir mal so, die beiden sind auf dem besten Wege dorthin“, antwortete Alice.

„Ja, sie hatten zwar einige Startschwierigkeiten, aber was sich liebt, das neckt sich oder?“, kam es dann auch noch von Rose.
 

Oooooh, das gefiel mir gar nicht. Ich glaubte, ich ahnte, was die zwei vor hatten. Emmett grinste über Beide Ohren und auch Jasper sah wissend aus. Also wussten alle, was Alice vor hatte, nur ich nicht.
 

„Aber, wieso hast du uns davon nichts erzählt Edward?“, fragte mich mein Dad.

„Ähm, nun ja, also. Wie gesagt, ähm, wir stehen noch am Anfang“, meinte ich etwas unbeholfen und zuckte mit den Schultern.

„Aber die beiden sind echt süß zusammen, wartet nur mal ab, bis ihr sie zusammen seht.“ Alice klatschte vor Freude in die Hände.

„Oh, ich hoffe doch, dass wir das bald werden oder Edward?“, richtete sich meine Mum an mich.

„Ich denke schon“, antwortete ich knapp.

„Natürlich, spätestens nächste Woche bei meinem Geburtstag, da kommt sie doch auf jeden Fall oder Rose?“ Alice sah viel sagend zu Rose, die sah noch nicht so ganz überzeugt aus von der Idee, die Alice vor hatte.
 

Und je länger ich mir Rose ansah, desto genauer wusste ich, worauf das hier raus laufen würde. Aber das würden sie mir nicht antun. Oder? Nein, sicherlich nicht. Außerdem würde sie da niemals mitmachen, auf gar keinen Fall. Die beiden reden sicherlich von jemand anderem.

„Aber klar doch, sie freut sich schon tierisch“, meinte Rosalie dann euphorisch.

Emmett grinste immer noch breiter und auch Jasper konnte sich ein Grinsen nicht mehr verkneifen. Er sah mir wohl an, dass ich so eine leise Ahnung hatte und nickte mir zu.
 

„Könnt ihr uns eigentlich mal verraten, von wem ihr hier eigentlich redet? Deine Freundin hat doch bestimmt auch einen Namen oder?“, wollte Dad dann wissen.

Nun kam die Stunde der Wahrheit, mein Tod oder meine Rettung. Das hing nun alles von dem Namen ab, den Alice hoffentlich gleich ausspucken würde.

„Nun, sag schon Edward, wer ist die Glückliche“, drängte mich nun auch meine Mum.

„Also, ich weiß nicht, ob ich das einfach jetzt so sagen soll“, versuchte ich mich raus zu reden, doch ohne Erfolg.

„Ach komm schon, sie wird dich schon nicht auffressen, nur weil du es hinter ihrem Rücken getan hast“, forderte mein Dad weiter.
 

Hilflos sah ich zu meiner Schwester, deren Grinsen inzwischen gigantische Ausmaße angenommen hatte.
 

„Gut, wenn es Edward nicht sagt, sag ich es halt. Dann ist sie wenigstens auf mich sauer und nicht auf dich. Nicht, dass es gleich den ersten Beziehungsstreit gibt. Wobei, der erste wäre es ja gar nicht.“
 

Nun war auch bei mir der letzte Groschen gefallen, das war nicht ihr Ernst.
 

„Dann rück mal raus mit der Sprache, wer ist die geheimnisvolle Freundin?“, fragte mein Dad erneut.
 

Noch bevor Alice den Namen sagte, wusste ich schon, dass es sicherlich mein Tod sein würde. Und als sie den Namen dann sagte, fühlte ich mich, als würde sie mein Todesurteil verkünden.

Alice sah zu mir und mit einem Lachen auf den Lippen verkündete sie schließlich den Namen meiner 'Freundin'.
 

„Bella, es ist Bella.“
 


 

Alice: http://www.polyvore.com/cgi/set?id=25935713&.locale=de
 

Jasper: http://www.polyvore.com/jasper_theater/set?id=25941960
 

Rose: http://www.polyvore.com/cgi/set?id=25935876&.locale=de
 

Emmett: http://www.polyvore.com/cgi/set?id=25941832&.locale=de
 

Edward: http://www.polyvore.com/cgi/set?id=25941577&.locale=de
 

Esme: http://www.polyvore.com/cgi/set?id=25936617&.locale=de
 

Carlisle: http://www.polyvore.com/cgi/set?id=25941254&.locale=de
 

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Naaaaaaaa, was sagt ihr?

Hehe, wer hätte schon mit so eine Wendung gerechnet??

Und sicherlich fragt ihr euch jetzt, wie das funktionieren soll.

Bella und Edward, nach den letzten Kapis ein No Go oder??

Und vorallem, wie werden Carlisle und Esme darauf reagieren?

Fragen über Fragen, die mit dem nächsten Kapitel sicherlich geklärt werden. :D
 

Soooo, dazu muss ich euch jetzt aber noch was sagen.

Also, meien Süssen, es ist so.

Meine Beta fliegt am 10. Januar nach Amerika als Aupair, für 18 Monate.

Und ich flieg am 13. Februar für fünf Wochen nach Australien.

Das heißt jetzt im Klartext:

Bis Australien werde ich wohl nur noch ein Kapitel posten und dann erst mal

nicht mehr für etwas länger wie eh schon immer.

Ich weiß, ich poste eh schon immer nur eins pro Monat, aber zum schreiben werd ich im Urlaub wohl kaum kommen.

Und bis dahin, ist es auch sehr stressig, gibt noch einige Sachen zu erledigen.
 

Ich hoffe ihr nehmt mir das nicht übel und bleibt mir trotzdem treu.

Natürlich bemüh ich mich, das nächste Kapitel bald fertig zu bringen.

Und nach meinem Urlaub auch möglichst schnell zu posten.

Aher ich verspreche wirklich nichts. ;-)
 

Nun wünsche ich euch allen erst mal einen guten Rutsch ins Neue Jahr.

Und für 2011 die besten Wünsche und das alles in Erfüllung geht, was ihr euch

vornehmt und wünscht.

Seid die besten Leser die man sich wünschen kann und hoffe, das wir uns 2011

noch oft lesen werden.
 

Bussal,

eure Nicki

Der Deal

Haaaallooooooooo meine Süssen!!!!
 

Jaaa, mich gibts auch noch!!

Hab mir ganz schön Zeit gelasen, ich weiß.

Aber ich hatte grad echt viel um die Ohren.

Und außerdem, bin ich jetzt dann ja ne Weile weg und da dachte ich, ich bring das

Kapitel so knapp wie möglich vor meinem Urlaub.

Dann ist die nächste Warterei vielleichtn icht gaaaaaaaaaaaanz so schlimm. ;-)
 

Sooo, einige waren ja schon von der Wendung im letzen Kapi überrascht.

Wenn ihr dachtet, das war alles, dann wartet mal dieses Kapitel ab.
 

Wie wird wohl Edward reagieren?

Was hat sich Alice dabei genau gedacht?

Und was ist überhaupt mit Bella?
 

Fragen, Fragen, Fragen, die JETZT beantwortet werden.

Viel Spass, wir lesen uns ganz unten wieder.
 

♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥
 

EPOV
 

BAMM!!!!!
 

Der Name traf mich wie eine Abrissbirne, auch wenn mein Gehirn es irgendwo ganz hinten schon geahnt hatte. Trotzdem verschluckte ich mich an meinem Wein und hustete, während die Augen von meinen Eltern gespannt auf mir lagen.
 

„Was?“, fragte ich und klopfte mir auf die Brust.

„Du bist mit Bella zusammen? Warum hast du denn nichts gesagt?“, fragte meine Mum, ihre Augen leuchteten und auch Dad´s Gesicht hellte sich beim Klang des Namens auf.

„Ja also, ähm...“, hilfesuchend sah ich zu meinen Freunden.
 

Emmett hatte wohl eine Gesichtstarre, das hämische Grinsen auf seinen Lippen hatte er bestimmt schon seit wir hier waren. Rose und Alice taten so, als würden sie essen, aber auch sie grinsten in sich hinein. Jasper hingegen, war der Einzige, der nicht grinste und mir sogar dann zur Hilfe kam.
 

„Bella und Edward sind noch nicht sehr lange zusammen, wenn man das zum jetztigen Zeitpunkt ihrer Beziehung überhaupt sagen kann.“
 

Das Wort Beziehung setzte Jasper in Anführungszeichen mit der Hand und ich dankte ihm für seine Hilfe.

Seine Freundin sah das wohl allerdings nicht so gern, wenn Blicke töten könnten, würde Jasper dank Alice jetzt tot vom Stuhl fallen. Das bekräftigte nur meine Annahme, dass das Ganze auf den Mist meiner Schwester gewachsen ist.
 

„Na was denn nun, da kennt man sich ja gar nicht mehr aus“, sagte nun mein Dad, ganz unrecht hatte er damit ja auch nicht.

„Also, ich und Bella... ich meine, ihr wisst ja alle, dass wir einen schlechten Start hatten und so. Nun ja... aber, die letzte Zeit... also, gerade mit ihrem Arm und so...“
 

Ich verstrickte mich immer mehr in Widersprüche, wieder sah ich hilfesuchend zu meinen 'Freunden'.

Alice wollte das Spiel wohl immer noch so weiter spielen, wie sie wollte und tat so, als würde sie essen und auf eine Antwort von mir warten. Nun war es Rose, die mir und wohl auch ihrer Schwester zu Hilfe kam.
 

„Die beiden stecken gerade in den Anfängen einer Beziehung, da weiß man nie woran man ist. Alles ist verwirrend und neu, gerade weil sie sich ja so umständlich kennengelernt haben. Deshalb haben sie es bisher auch geheim gehalten, sowohl bei euch, als auch in der Uni. Edward und Bella wollten einfach abwarten, was sich daraus entwickelt... aus den letzten Wochen“, erklärte Rosalie und ich nickte ihr dankend zu.

„Ja, es ist einfach so, dass wir seit ihrem kleinen Unfall immer besser miteinander auskommen“, setzte ich dann noch hinzu.

„Aber deshalb seid ihr noch kein Paar oder hab ich das jetzt falsch verstanden?“, hakte Dad weiter nach.

„Nun ja, jetzt nicht so wie Jasper und Alice vielleicht, aber wer weiß, was noch passiert, oder?“
 

Mit diesen Worten sah ich zu Alice, die meinen Blick dieses Mal erwiderte. In meinem Kopf spielten sich tausend Möglichkeiten ab, um meine Schwester zu töten oder grausam zu foltern und das ließ ich sie in meinem Blick spüren. Sie sah mich giftig an und ich schwor mir, dass diese Aktion noch eine Nachspiel haben würde. Was auch immer sich Alice damit gedacht hatte, sie würde dafür büßen.
 

„Das ist doch toll, wahre Liebe muss sich eben erst einmal entwickeln“, frohlockte dann meine Mum und hob das Glas.

„Stoßen wir auf Bella und Edward an, auf das neue Traumpaar. Hach, ich wusste ja schon immer, dass ihr gut zusammen passt.“
 

Wir hoben auch unsere Gläser und stießen an, meine Mutter freute sich wohl tierisch über das neue 'Traumpaar' in der Familie.

Doch ich konnte dem ganzen nicht eine gute Sache abgewinnen, ich wollte keine feste Freundin und schon gar nicht Bella.
 

„Nun mein Sohn, wenn ich das alles schon vorher gewusste hätte, hätte ich dir natürlich nicht so ein Ultimatum aufgesetzt. Ich freue mich wirklich für dich und Bella und hoffe, dass daraus eine wunderbare Beziehung entsteht, die du auch ernst meinst. Wehe, du tust diesem wunderbaren Mädchen weh, sie musste schon genug mitmachen. Und unter diesen Voraussetzungen steht einer Anstellung nach deinem Studium in meiner Klinik nichts im Wege. Vorausgesetzt du benimmst dich weiterhin und lässt dir nichts zu Schulden kommen.“ Dad zwinkerte mir zu und streckte mir sein Glas entgegen.

„Danke Dad, ich werd mir Mühe geben“, erwiderte ich und stieß mit ihm an.
 

Das restliche Essen war fröhlich und die anfänglich angespannte Stimmung war wie weggeblasen, zumindest bei meinen Eltern. Ihr ach so schwieriger Sohn, nur auf Sex und Frauen aus, hatte wohl endlich eine Freundin. Und noch dazu war es Bella, die sofort von ihnen ins Herz geschlossen wurde. Das kleine Mädchen, das so nett, lieb und hilfsbereit war. Ich hätte kotzen können, das war doch alles nur eine Farce.

Ich hatte null Ahnung, was meine kleine Zicke von Schwester damit bewirken wollte. Wollte sie so ihre prüde und zickige Freundin an den Mann bringen? Wollte sie mir so einen Keuschheitsgürtel anziehen? Was auch immer es war, ich würde Alice zur Rede sobald wir zu Hause waren.
 

Innerlich war ich stinksauer, es kochte regelrecht in mir. Und meine Schwester tat auch noch so unschuldig, ich würde am liebsten über den Tisch springen und sie umbringen. Emmett grinste immer noch genauso dämlich, wie vor einer Stunde, und auch Jasper machte gute Miene zum bitter bösen Spiel.

Rose war die einzige, die immer wieder meinem Blick auswich und sich auch sehr zurückhielt. Auch wenn sie davon gewusst hatte, was Alice geplant hatte, ihr war es wohl auch nicht mehr so recht. Wahrscheinlich malte sie sich in ihrem Kopf schon aus, was Bella mit ihr anstellen würde, wenn sie von alle dem hier erfahren würde.
 

Ooh, allein der Name Bella ließ mich aufstoßen. Warum ausgerechnet sie? Warum überhaupt dieses dämliche Ultimatum? Irgendwie musste ich da raus kommen, ich konnte auf gar keinen Fall abstinent leben. Allein der Gedanke, dass ich eine Beziehung mit Bella hätte... nein nein nein nein nein.
 

„Edward, ist alles in Ordnung? Du bist so ruhig die letzten Minuten“, ries mich meine Mum aus den Gedanken.

„Ähm, ja, alles ok“, wigelte ich sie schnell ab.

„Er wird einfach ein bisschen durcheinander sein, wegen Bella und meinen Bedingungen. Nur allzu verständlich, aber mach dir keine Sorgen. Bella wird dir schon nicht den Kopf abreißen“, scherzte mein Dad und trank seinen Wein zu Ende.

„Mir vielleicht nicht“, murmelte ich nur und sah zu Alice und den anderen.

„Ihr werdet mir noch dankbar sein, das wirst du schon sehen“, erwiderte meine Schwester hochnäsig und trank ebenfalls ihr Glas leer.
 

DANKBAR?? Wofür? Alice brachte mich zur Weißglut! Doch ich musste mich noch zusammen reißen, hier konnte ich sie nicht zur Rede stellen. Aber da meine Eltern schon bezahlt hatten und wir alle bereit waren, brachen wir auf und zu Hause würde ich meine ach so liebe Schwester sofort zur Rede stellen.
 

„Na dann, wollen wir aufbrechen?“, fragte Jasper in die Runde.

„Ich denke schon“, antwortete mein Dad.
 

Der Kellner brachte auf eine Handbewegung von Dad unsere Jacken und half den Damen hinein. Mum ging mit Dad voraus, ich nutze die Chance und zog Alice zu mir.
 

„Was um alles in der Welt soll diese Scheiße?“, zischte ich leise, aber ziemlich sauer.

„Ich weiß nicht, was du meinst“, gab sich der Zwerg vor mir ahnungslos, grinste mich aber frech an.

„Das weißt du ganz genau, ebenso wie ihr drei. Was ist das fürein krankes Spiel, das ihr hier treibt?“, richtete ich mich an die restlichen drei, doch ehe jemand antworteten konnte, rief meine Mum nach uns.

„Kommt, wir sollten auch gehen“, meinte Jasper und schob Alice vor sich her.

„Glaubt nicht, dass ich zu Hause nicht trotzdem Antworten will!“, drohte ich.

Rose nickte nur, Emmett grinste wie immer dämlich, Alice reagierte schon gar nicht mehr und Jasper war schon halb aus dem Restaurant.
 

Die Fahrt nach Hause zog sich meiner Meinung nach ewig in die Länge. Wann waren wir endlich zu Hause?
 

Nach unendlichen Minuten oder Stunden kamen wir zu Hause an, Alice hatte es ziemlich eilig auf ihr Zimmer zu kommen. Doch meine Mum blieb direkt vor der Treppe stehen und versperrte ihr somit den Weg nach oben. Vorsichtshalber stellte ich mich gleich mal neben meine liebe Schwester, so einfach kam sie mir heute nicht davon.
 

„So Kinder, dann eine gute Nacht, wir werden gleich ins Bett gehen. Das war wirklich ein schöner Abend und ich hoffe, dass Bella beim nächsten Mal auch dabei sein kann“, sagte meine Mum und richtete sich bei den letzten Worten an mich.

„Ja, ich werd es ihr morgen gleich sagen“, spielte ich das perfide Spiel erst mal mit.

„Das ist schön, richte ihr schöne Grüße aus und lade sie doch mal wieder zu uns hier her ein“, meinte nun auch noch Dad.

„Das werd ich machen, sie wird bestimmt bald wieder hier sein.“ Und ich werde sicher gehen, dass ich da nicht da sein werde, fügte ich in Gedanken an.

„Schön schön, also gute Nacht, macht auch nicht mehr so lange“, verabschiedeten sich dann meine Eltern und gingen nach oben.
 

Alice wollte auch schon nach oben verschwinden, doch ich zog sie am Arm zurück in die Küche.
 

„Au, lass mich los, du tust mir weh“, wehrte die sich und schlug auf mich ein.

Emmett, Rose und Jasper folgten uns, gut so, dann hatte ich alle Verräter unter einem Dach.
 

„Du erklärst mir jetzt sofort und auf der Stelle, was das für ein beschissenes Spiel ist, das du hier spielst“, ging ich meine Schwester schrof an.

„Ich hab dir den Arsch gerettet und du motzt mich hier an oder was?“, konterte Alice etwas lauter.

„Emmett, mach die Türe zu. Nicht, dass Carlisle und Esme nochmal runter kommen“, wies Rose meinen Bruder an.

„Du hast mir den Arsch gerettet? Willst du mich verarschen? Moment, heißt das, du wusstest was Dad vorhatte?“
 

Ich hatte noch gar nicht daran gedacht, dass Alice von alle dem wusste und deshalb diese bescheuerte Beziehung erfand.

Alice antwortete nicht auf meine Frage, sondern sah mich nur wütend an. Wenn sie davon wirklich wusste, dann würde ich sie definitiv töten. Sie hätte es mir sagen können, dann hätte ich mir selbst etwas überlegt. Wie in Gottes Namen konnte sie eine Beziehung mit Bella als Lösung für das Ultimatum sehen?
 

„Jetzt sag schon was! Oder ihr, was läuft hier?“, sprach ich jetzt die anderen auch an.

„Das soll dir mal schön Alice erklären“, redete sich Emmett sofort raus.

„Du elender Verräter!“, fauchte Alice unseren Bruder an.

„Alice, nun sags ihm schon, Edward muss es schließlich auch erfahren“, redete nun auch Rose auf Alice ein.

„Mein Gott, er soll doch froh sein. Dich hätte ich sehen wollen, wenn wir nichts davon gewusst hätten und du ins Messer gelaufen wärst.“ Alice ging ein paar Schritte von mir weg und stellte sich provokativ vor mich.

„Rück jetzt endlich raus mit der Sprache, warum wusstest du von alle dem?“
 

Drohend ging ich wieder einen Schritt auf Alice zu, die hatte nur beleidigt die Arme vor der Brust verschränkt. Ich warf ihr weiter böse Blicke zu und auch der Rest sah wartend zu ihr. Dann erzählte mir Alice endlich, dass sie 'aus versehen' gelauscht hätte, von der Idee mit Bella und schlussendlich von der Ausführung.
 

„Bist du eigentlich total bekloppt? Wie kommst du nur auf so ne Idee? Warum sagst du mir nichts, sondern stellst mich vor vollendete Tatsachen? Den drei Deppen hast du es doch auch erzählt, aber mir, den es betrifft nicht! Hallo? Wir reden hier von Bella!! Bist du eigentlich komplett irre? Und ihr? Ihr unterstützt das auch noch, was hat sie euch gegeben, das ihr da mitmacht?“, polterte ich los, als Alice fertig erzählt hatte.

„Nichts, aber ihre Plan ist doch auch gar nicht so schlecht. Was hättest du denn machen wollen, wenn Carlisle dir das Ultimatum gestellt hätte?“, fragte mich Jasper.

„Alles, aber nicht Bella als meine Freundin erfunden!“, konterte ich.

„Du hättest Dad niemals davon überzeugen können, dass du dich änderst, nicht in tausend Jahren. Das weißt du selbst, also solltest du echt dankbarer sein“, giftete Alice wieder.

„Dankbar darüber, dass ich ne Beziehung mit der Frau hab, die mich vor der ganzen Uni blamiert hat? Ja wunderbar Alice, ich bin dir ja so dankbar!“

„Also ich finde, mit Bella hast du noch das beste Los gezogen“, gab nun auch noch Emmett seinen Kommentar dazu.

„Klar, sie ist ja auch voll mein Typ!“

„Eben deswegen Edward. Genau das glauben dir deine Eltern am meisten. Wenn du mit irgendeinem Blondchen gekommen wärst, das hätten sie dir nie abgekauft.“ Nun stellte sich auch noch Jasper auf die Seite von Alice.

„Sag mal, spinnt ihr eigentlich alle? Wir reden hier immer noch von Bella! Habt ihr schon vergessen, was sie mir angetan hat?“, schrie ich durch dir Küche.

„Ja und sie hat sich dafür entschuldigt, zumindest irgendwie. Und du warst ja auch selbst Schuld“, schrie mich Alice an.

„Ach soo, jetzt bin ich also auch noch der Depp hier. Na wunderbar, es wird immer noch besser. Was sagt eigentlich meine neue Freundin zu ihrer Beziehung?“, fragte ich dann und schlagartig war es ruhig in der Küche.
 

Das war jetzt nicht Alice ihr Ernst! Sie plante alles bis ins Detail, aber weder ich, noch Bella wussten Bescheid? Das war der Hammer. Alle wichen meinem Blick aus, sogar Emmett war das Lachen vergangen.
 

„Ihr wollt mir jetzt nicht sagen, dass Bella gar nichts davon weiß?“

Mit meinem Blick durchbohrte ich Rose und Alice abwechselnd, die dann irgendwann den Kopf schüttelten.

„Seid ihr eigentlich total wahnsinnig? Ihr seid ja total übergeschnappt! Wir habt ihr euch das denn vorgestellt? Dass Bella mal wieder hier her kommt und wir einfach das tolle Paar spielen? Ihr seid doch irre!“

Hatte ich eigentlich nur doofe Freunde und Geschwister? Wie kamen sie eigentlich nur ansatzweise auf die Idee, dass Bella bei diesem dämlichen Spiel mitmachen würde?

„Könnt ihr auch mal wieder was sagen?“
 

Nach Minuten der Stille rührte sich endlich wieder meine Schwester.
 

„Wann hätte ich es denn Bella sagen sollen? Aber keine Sorge, das mach ich morgen und sie wird garantiert mitmachen.“

In Alice Augen sah man, das sie das selbst nicht wirklich glaubte.

„Wowwowowo, immer mal schön langsam. Ihr hat euch das alles hier ausgedacht und Bella hat nicht mal ansatzweise eine Ahnung von dem Scheiß hier? Ihr seid ja noch dümmer als ich dachte! Das ich jetzt keine Chance mehr hab aus der Nummer raus zu kommen ist klar, aber meine 'neue Freundin' weiß es noch nicht mal, dass sie das ist. Bella wird das nicht mal eine Minute mitmachen!“

„Doch das wird sie, ich werde sie schon dazu bekommen. Mit ein paar schlagkräftigen Argumenten, wird Bella ganz sicher deine Freundin mimen, lass mich nur mal machen.“
 

Alice glaubte sich in dem Moment selbst kein Wort, das konnte ich sehen. Mit welchen Argumenten sollte sie Bella schon davon überzeugen, MEINE Freundin zu spielen? Sie hatte keinerlei Chance!
 

„DU, machst gar nichts mehr! Wenn überhaupt, rede ich mit Bella“, beschloss ich deshalb, keine Ahnung weshalb.

„Wie willst du Bella das denn klar machen wollen?“, fragte mich Emmett.

„Ich komm jetzt aus der Nummer eh nicht mehr raus, das habt ihr ja schon mal toll hinbekommen.“ Ich warf jedem einen bösen Blick zu.

„Wie ich allerdings Bella davon überzeuge, weiß ich selber noch nicht genau. Aber keine Sorge, ich werde oft genug erwähnen, auf wem dieser Mist gewachsen ist.“

„Du willst also wirklich so tun, als wärst du mit meiner Schwester zusammen?“ Rose sah mich mit großen Augen an.

„Bleibt mir denn noch was andres übrig? Aber glaubt mir, dafür werdet ihr noch büßen.“

„Ach, erst froh sein und jetzt wieder drohen?“ Alice funkelte mich böse an.

„Ich war noch keine einzige Minute froh, über die Scheisse, die du mir hier eingebrockt hast“, stellte ich wütend klar.

„Edward, es ist aber die einzig vernünftige Lösung. Oder hättest du weiter in Lynnwood bleiben wollen?“, meinte Jasper ruhig.

„Das hätte ich gern selbst entscheiden, wie ich das alles löse. Aber jetzt muss ich sehen, was ich daraus mache. Und für heute will ich auch nicht mehr darüber reden, zumindest nicht mit euch.“

„Willst du selbst mit Bella reden?“, fragte mich Rose.

„Ja, das werde ich. Und wehe es sagt ihr auch nur einer ein Wort vorher. Bevor ich morgen in die Klinik muss, werd ich zu ihr fahren.“
 

Mit diesen Worten ging ich aus der Küche und knallte die Türe hinter mir zu, ich war immer noch stinksauer. Ich rannte in mein Zimmer und riss mir schon fast meinen Anzug vom Körper. Was ich jetzt brauchte, war eine Dusche, am besten eine eiskalte, um wieder einen klaren Kopf zu bekommen.
 

Unter der Dusche ordnete ich dann erst einmal meine Gedanken. Ich wusste nicht, auf wen ich mehr wütend sein sollte.

Auf meinen Dad, der mir überhaupt dieses dämliche Ultimatum gestellt hatte.

Oder auf meine Schwester und Anhang, die mir das mit Bella eingebrockt hatten. Oder sogar auf Bella, die einfach so eine unglaubliche prüde Zicke war, das sie niemals dieses Spiel mitspielen würde. Wenn sie nicht so wäre, wie sie eben war, wär das alles kein Problem. Dann würd ich ein paar mal in der Woche so tun, als wär ich der tollste Freund der Welt. Und den Rest der Zeit, würd ich trotzdem so weiter machen, wie bisher. Aber ich ahnte schon, dass selbst wenn Bella sich darauf einlassen würde - wobei ich zu einer Millionen Prozent davon überzeugt war, dass sie es nicht tut - selbst dann würde sie mich nur weiter nieder machen, wie bisher auch.

Außerdem hatte ich immer noch keine Ahnung, wie ich Bella von dieser bescheuerten Idee überzeugen sollte. Für sie gibt es überhaupt keinen Grund, sich in irgendeiner Art und Weise mit mir abzugeben.

Sie hatte ein komplett andres Studium als ich, sie wohnte ganz wo anders, ihre Freunde waren, abgesehen von Alice und den anderen, komplett anders und sie hatte einen komplett anderen Job...
 

Der Job, der Einfall kam wie eine Erleuchtung. Natürlich, Bella brauchte dringend einen Job, um Geld zu verdienen. Nun hatte ich wenigstens einen Grund, warum Bella mirb wenigstens einmal zu hören musste.
 

Am nächsten Tag ging ich meiner Familie so gut wie aus dem Weg, ich schlief lange und essen tat ich auf meinem Zimmer. Ich hatte sowas von keine Lust ihnen allen zu begegnen, allen voran Alice. Ich war immer noch total wütend auf sie. Es war einfach nicht korrekt, was sie getan hat.

Während des ganzen Tages überlegte ich auch, wie ich es Bella am besten beibringen konnte, was ich, bzw. meine Schwester vorhatte. Natürlich war die Sache mit dem Geld ein Argument, aber Bella war immer noch Bella.
 

Gegen sechs Uhr machte ich mich dann auch auf den Weg nach Lynnwood, erst um mit Bella zu reden und dann um meine Nachtschicht anzutreten, die ich diese Woche hatte. Auf dem Weg zur Garage lief mir dann Jasper über den Weg, das hatte mir noch gefehlt.
 

„Du fährst zu Bella, oder?“, fragte er mich, das schlechte Gewissen stand ihm ins Gesicht geschrieben.

„Bleibt mir wohl nix andres übrig, dank euch“, antwortete ich.

„Edward, natürlich war es nicht richtig wie Alice das ganze abgezogen hat, aber ihr blieb ja auch nicht viel Zeit für das Ganze.“

„Sie hätte es mir trotzdem sagen können!“

„Ja, hätte sie. Aber mal im Ernst, das ist doch wirklich nicht die schlechteste Lösung, oder?“

„Jasper, hast du bisher nur eine Minute daran geglaubt, dass Bella das mitmacht?“ Fragend sah ich meinen besten Kumpel an, er zuckte nur mit den Schultern.

„Siehste, ich auch nicht. Ich hab zwar ne Idee, wie ich sie eventuell überzeuge, aber ich glaub trotzdem nicht daran, dass sie mitmacht. Und dann? Hat dafür meine Schwester auch schon nen Plan?“

„Öhm, ich weiß nicht, ich denke nicht“, meinte Jasper total überfordert.

„Na wunderbar, dann kann ich meinen Eltern also gleich vom Ende meiner Beziehung erzählen, bevor sie überhaupt begonnen hat. Hat deine Freundin gut gemacht!“

Ich klopfte Jasper auf die Schulter, dann ging ich zur Garage und meinem Aston Martin.
 

Heute hatte es ausnahmsweise einmal nicht geschneit, weshalb die Straßen weitgehend frei waren und ich in knapp zwanzig Minuten bei Bella ankam.

Mir zog sich der Magen unangenehm zusammen vor dem bevorstehendem Gespräch, ich hatte überhaupt keine Ambitionen mich mit Bella zu unterhalten. Auch wenn wir seit ihrem kleinen Unfall irgendwie besser auskamen, werde ich ihr nie verzeihen, wie sie mich vor der gesamten Uni gedemütigt und blamiert hatte.
 

Doch mir blieb ja nichts andres übrig, also stieg ich aus und klingelte an der Türe. Ich hoffte, dass mir Bella öffnen würde, doch natürlich öffnete mir Chief Swan.
 

„Guten Abend Mr. Swan, ist Bella denn zu Hause?“, fragte ich betont höflich.

„Wer will das wissen?“, fragte Bellas Dad streng.

„Ich bin Edward, Edward Cullen, Emmetts Bruder.“

„Ach, derjeniger, der meinem Mädchen solche Schwierigkeiten am College bereitet hatte?“
 

Hatte ich da gerade richtig gehört? Bella hatte wegen mir Schwierigkeiten an der Uni? Wer hat hier nochmal wen geschlagen vor allen? Wegen wem musste ich wegen 'versuchter Vergewaltigung' beim Professor antreten? Ich ballte meine Hände zu Fäusten und presste die Lippen aufeinander. Ausrasten brachte jetzt überhaupt nichts, also musste ich meine Wut hinunter schlucken.
 

„Nun ja, wir hatten keinen guten Start. Ist sie denn zu Hause, ich müsste mit ihr sprechen?“, fragte ich wieder höflich, in mir brodelte es allerdings.

Der Chief blickte mich mürrisch und eindringlich an, als wäre ich ein Verbrecher, den er gerade verhörte. Dann drehte er sich um und rief nach Bella.
 


 

BPOV
 

Es klingelte und ich wollte schon nach unten laufen um aufzumachen, als ich Dad schon zur Türe laufen sah. Ich wollte mich schon wieder umdrehen, da er ja öffnete, als ich Edwards Stimme an der Türe vernahm. Was um alles in der Welt wollte er denn hier? Zu mir würde er wohl kaum wollen und Rose war nicht zu Hause, was er mit Sicherheit wusste. Ich versuchte zu lauschen, doch Dad war vor der Türe und sprach mit Edward, weshalb ich kaum etwas verstand. Aber plötzlich rief er nach mir, Edward wollte also doch tatsächlich zu mir.

Schnell, aber nicht zu schnell, ging ich die Treppen nach unten und zur Türe, wo Dad Edward mit strengen Blick beobachtete.
 

„Hallo Bella“, begrüßte er mich schlicht, aber man sah ihm an, dass Edward angespannt war.

„Hey Edward, was machst du denn hier?“, fragte ich, Dad sah ihn immer noch streng an.

„Kann ich mich kurz mit dir unterhalten, wenn möglich alleine.“ Edward sah kurz zu Dad, der hatte die Augen zu Schlitzen verengt.

„Ähm, ja, klar. Dad lässt du ihn bitte rein“, bat ich meinen Dad, der das meiste von der Türe versperrte.

„Wenn du meiner Kleinen wieder Ärger machen willst, bekommst du mit mir Ärger und zwar richtig“, drohte Charlie Edward mit erhobenen Finger.

Edward zuckte richtig zusammen und ließ die Schultern hängen, sein Gesicht sprach Bände. Er hatte Angst vor meinem Dad, wär mir die Situation selbst nicht so peinlich, würde ich schon fast lachen.

„Dad, lass gut sein“, tadelte ich besagten und wies ihn an, zurück ins Haus zu gehen.

Charlie sah mich fragend an, ich nickte mit dem Kopf nur Richtung Wohnzimmer. Dann sah er nochmal drohend zu Edward, ehe er endlich wieder ins Haus verschwand.
 

„Tut mir leid, manchmal ist er zu sehr...“

„Zu viel Sheriff!“, ergänzte Edward meinen Satz.

„Ja, wahrscheinlich. Bisschen mehr Dad wär mir manchmal lieber. Also, was willst du hier?“, fragte ich Edward erneut.
 

Ich hatte immer noch keine Ahnung warum er hier war, es gab keinerlei Grund. Wir kamen zwar etwas besser klar, seit meinem kleinen Unfall, was aber nichts an meiner allgemeinen Meinung zu Edward änderte. Er war nach wie vor ein Arschloch, der Frauen nur zu seinem Gunsten benutzte. Und eigentlich hatte ich überhaupt keine Lust, mich mit ihm zu unterhalten. Meiner Ansicht nach, gab es keinen Grund.
 

„Kann ich dir das vielleicht drinnen erklären, hier draußen ist es etwas kalt.“

Da hatte er nicht ganz unrecht, aber wollte ich Edward wirklich in mein Zimmer lassen? Ins Wohnzimmer oder Küche konnte ich jedenfalls nicht, da würde Dad nur mithören. Auch wenn ich nicht wusste, um was es ging, dass Dad mithorchte wollte ich nicht.

„Wenn du die Situation, welche auch immer es gleich sein wird, ausnutzt, schneid ich dir deine Eier ab. Das versprech ich dir“, drohte ich Edward.

„Komm mal runter, ich will nur mit dir reden“, wehrte der sich.

„Das hast du schon mal behauptet!“.

„Bella, bitte nicht wieder das Thema.“
 

Ich sah ihn nochmal eindringlich an, dann trat ich zur Seite und ließ Edward ins Haus. Vor ihm ging ich die Stufen nach oben und in mein Zimmer. Dort stellte ich mich an das Fenster und verschränkte die Arme vor der Brust.
 

„Also, was willst du?“, forderte ich Edward auf, zu erzählen.

„Nett hast dus hier, klein aber gemütlich“, wechselte er das Thema und sah sich in meinem Zimmer um.
 

Was war denn das jetzt für ein Sinneswandel? Machte Edward jetzt einen auf nett und wollte mich doch rum kriegen? Aber sicherlich nicht mit mir.
 

„Danke, aber kann ja nicht jeder einen Palast sein Eigen nennen. Aber ich denke mal, du bist nicht wegen meinem Zimmer hier.“

„Ja, da hast du Recht, mit Beiden. Gut, also, hör mir bitte erstmal nur zu, lass mich bitte zu Ende erzählen, in Ordnung?“
 

Edward setzte sich auf den Sessel im Eck und ich mich auf meinen Schreibtischstuhl, mit genügen Sicherheitsabstand zu ihm. Ich nickte nur, Edward fuhr sich übers Gesicht, er sah anders aus als sonst. Das hämische Grinsen war verschwunden, seine Augen funkelten nicht so wie sonst, wenn er mit einer Frau sprach. Irgendetwas beschäftigte ihn wirklich, es musste richtig ernst sein. Noch einmal atmete er tief ein, dann fing er an zu erzählen.
 

„Also, du weißt das ich nach meinem Studium im Sommer bei meinem Dad in der Klinik anfangen wollte. Der Platz als Chirurg hält er mir schon frei, seit er weiß, dass ich Medizin studieren wollte. Nun ja, es war eigentlich alles schon sicher.

Aber du weißt ja auch, wie ich der Frauenwelt gegenüber aufgeschlossen bin.“

„Oh ja, nur zu gut“, unterbrach ich Edward, das musste einfach raus.

Er sah mich streng und tadelnd an, ich hob nur abwehrend die Hände.

„Sorry, das musste raus“, entschuldigte ich mich, dann redete er weiter.

„Also, bisher hatte das meine Eltern eigentlich nie gestört, naja zumindest hatten sie es nicht gezeigt. Aber mein Dad hatte von meinem Chefarzt ein paar Sachen erzählt bekommen, die ihm wohl ganz und gar nicht gefallen hatten. Nicht, dass du jetzt denkst ich vergreif mich an Patienten oder ähnliches.“
 

Konnte Edward Gedanken lesen?
 

„Aber es gibt eben einige hübsche Schwestern und meine Pause gehört nun mal mir. Ist ja auch egal, ich muss mich eigentlich nicht rechtfertigten vor dir.“
 

Warum tust du es dann?
 

„Auf jeden Fall hatte mein Dad jetzt diese geniale Idee, wie er mich zur 'Vernunft' bringen könnte.“

„Will er dich kastrieren? Was hab ich dann damit zu tun?“ Die Worte sprudelten einfach aus mir heraus, ich musste selbst schon fast lachen.

„Ha ha Bella, sehr witzig. Nein, aber so was in der Art. Er will mich an die kurze Leine legen.“
 

Ich zog die Augenbrauen nach oben, ich verstand kein Wort. An die kurze Leine legen? Edward war 26, was wollte Carlisle da schon groß machen? Und was hatte ich damit zu tun. Edward sah meine Ratlosigkeit und erzählte weiter.
 

„Dad will, dass ich sesshaft werde, also anständig. Sonst bekomm ich die Stelle in seiner Klinik nicht“, ergänzte Edward noch, doch ich kapierte immer noch nicht wirklich, was er nun von mir wollte.

„Ja und jetzt? Ich komm nicht ganz mit“, sprach ich dann ehrlich aus, was ich dachte.

„Pass auf, was ich dir jetzt erzähle, ist nicht auf meinen Mist gewachsen. Das glaubst du mir spätestens dann, wenn ich fertig erzählt habe“, sagte Edward, man sah ihm an, dass es ihm schwer fiel, mir das alles zu sagen.

„Was kommt denn noch?“, fragte ich ahnungslos.
 

Wenn ich gewusst hätte, was noch kommen würde, hätte ich ihn nie rein gelassen.
 

„Bella, versprich mir einfach, dass du ruhig bleibst und nicht auf mich los gehst. Da bin ich nämlich der Falsche, ich hab mir es, wie gesagt nicht ausgedacht.“

„Boah Edward, jetzt sag schon. Was willst du von mir?“

„Also, Dad will wie gesagt, dass ich sesshaft werde. Das heißt, ich soll mir eine Freundin suchen, mein Studium anständig zu Ende bringen, nicht mehr soviel Party machen, geschweige denn flirten oder sonstige Frauengeschichte. Und das alles mindestens bis zum Ende meines Studiums, sonst kann ich in Lynnwood bleiben.“
 

So langsam dämmerte mir, was Edward von mir wollte.
 

„Nun ja, das alles hat meine liebe, kleine Schwester und deine tolle, beste Freundin schon alles vor mir gewusst, weil sie 'ausversehen' gelauscht hatte, als es Dad meiner Mum erzählte. Und anstatt es mir zu erzählen, nein, da denkt sie sich einen ganz tollen Plan aus.“
 

OH MEIN GOTT! Wenn es das ist, was ich denke, bring ich Alice um!
 

„Die tolle Alice, hat zusammen mit deiner Schwester und dem Rest der Bande, einen Plan entwickelt, der mich sozusagen retten sollte.“
 

Meine Augen weiteten sich, je mehr Edward erzählte, desto schneller wurde mir klar, worauf er hinaus wollte.
 

„Alice war so nett... halt, ich vergass Rosalie, Emmett und Jasper zu erwähnen, die Vier waren so 'NETT' und haben mir bereits eine Freundin erfunden, damit ich die Stelle in Dads Klinik auch bekommen kann.“

„Woah, Woah, woah, STOP! Du willst mir jetzt nicht sagen, das ich, NEIN NEIN NEIN NEIN. Das hat sie nicht, das willst du nicht sagen“, sprudelte es aus mir raus und sprang von meinem Stuhl auf.

„Doch Bella, genau das. Bitte glaub mir, dass ist nicht auf meinen Mist gewachsen. Alice dachte, ehrlich gesagt, bezweifel ich, dass sie das tat, aber sie dachte, sie täte uns beiden damit einen Gefallen. Ich hab zwar keine Ahnung welchen, aber ich hab meine Schwester noch nie verstanden.“
 

„ICH SOLL DEINE FREUNDIN SPIELEN? Spinnst du?“, schrie ich Edward an.

„Wieso denn ich? Ich hab doch gar nichts gemacht“, wehrte er sich und sprang ebenfalls vom Sessel auf.

„Ja klar, du willst mir jetzt sagen, du hast nichts davon gewusst?“

„Genau das. Ich wusste von nichts. Wir waren gestern in der Oper und mein Dad war den ganzen Abend schon so komisch. Beim Essen hab ich ihn dann darauf angesprochen und er hat mir das mit dem Ulitmatum erzählt. Ich bin aus allen Wolken gefallen! Und ehe ich irgendwas sagen konnte, platzte Alice schon damit heraus, dass ich ja schon eine Freundin hätte. Erst dachte ich, ich hab mich verhört, aber dann erzählte sie weiter. Wir wären ja noch ganz am Anfang und es ist ja noch alles so frisch, weshalb ich nichts gesagt hätte. Ich hatte keine Ahnung von was und wem sie redete, bis Mum sie nach dem Namen fragte. Noch ehe sie den Namen aussprach, sah ich schon an Alice Grinsen, dass es nichts Gutes sein konnte. Und als dann dein Name fiel, fiel ich aus allen Wolken. Meinst du etwa, ich hätte DICH FREWILLIG als meine Freundin ausgesucht?“
 

OK, das musste man Edward lassen, ehrlich war er wenigstens. Und er hatte Recht, das hätte ich ihm im Leben nie zugetraut.
 

„Und was willst du jetzt von mir?“, fragte ich, obwohl ich die Antwort eigentlich gar nicht wissen wollte.

„Bella, ich komm aus der Scheiss Nummer nicht mehr raus. Hätte Alice irgendjemand anderen erfunden, kein Problem. Aber dich kennen meine Eltern, ein Grund mehr, warum Alice dich 'wählte'. Es wäre so am glaubwürdigsten, gerade weil wir uns so toll kennengelernt haben“, erklärte Edward und sah mich eindringlich an.

Ich sah in seinen Augen, dass er dieses Spiel genauso wenig wollte wie ich, doch er meinte es wirklich ernst.

„Du willst mich jetzt ernsthaft fragen, ob ich deine Freundin spiele? Sag mal, hackts bei dir eigentlich?“

„Du würdest es nicht umsonst tun.“

„Ach ja toll, ich bekomm dafür das Geschwätz der Uni und deine ganze Aufmerksamkeit, genau das, was ich immer wollte“, meinte ich sarkastisch.

„Nein, das meinte ich nicht. Ich würde dich dafür bezahlen. In Tammys Bar kannst du so gut wie nie arbeiten und dir fehlt es an Geld. Deshalb würde ich dir deine Collegegebühren und sonstige Auslagen dafür zahlen, dass du meinen Eltern vorspielst, meine Freundin zu sein“, klärte mich Edward über sein Vorhaben auf.
 

Total baff sah ich ihn an, das war jetzt nicht sein Ernst. Er will mich dafür bezahlen, dass ich mit ihm zusammen bin!?
 

„Sag mal, bin ich deine Hure oder was?“, platze es aus mir heraus, das ging eindeutig zu weit.

„Du sollst doch nicht mit mir schlafen, meinst du mir grauts vor gar nichts? Und glaub mir, wenn ich mir ne Hure holen würde, dann hätte sie mit Sicherheit mehr Klasse und sähe besser aus als du.“
 

Noch ehe Edward ausgesprochen hatte, hob ich meine Hand und klatschte ihm eine.

Edward sah mich entsetzt an, ich war stinksauer. Doch die Ohrfeige tat mir fast schon wieder leid und auch Edward sah mit mitleidig an.
 

„Tut mir leid, das waren zu harte Worte, hab ich nicht so gemeint“, entschuldigte er sich und sah zu Boden.

„Ja, ähm, mir auch. Ich wollte dich nicht schlagen, aber das war gerade zu viel“, entschuldigte ich mich ebenfalls, wir hatten uns einfach gegenseitig wieder zu sehr provoziert.

„Schon vergessen, hattest ja Recht.“

„Hmm, aber trotzdem. Sorry, das geht gar nicht Edward. Das kann ich nicht machen. Ich mein, du weißt ganz genau, was ich von dir halte, dann kann ich nicht deine Freundin spielen. Und mich dann auch noch dafür bezahlen lassen, nein, das kann ich nicht“, stellte ich erneut klar und wich seinem Blick aus.

„Ja, sowas dacht ich mir schon. Hab halt gedacht, ich versuchs mal“, meinte Edward geknickt.
 

Er tat mir fast schon wieder leid, aber dann viel mir etwas ganz anderes ein.
 

„Außerdem, sag mal, meinst du eigentlich, du kannst alles mit Geld kaufen? Wie billig ist das denn? Ich brauch ne Freundin und Bella braucht Geld, warum also nicht alles vereinen. Geht's eigentlich noch?“
 

Das aufkommende Mitleid wurde schnell von meiner Wut verdrängt.

Was bildete sich eigentlich dieser Macho-Arsch ein? Soll er doch eine von seinen billigen Weibern fragen, die machen für Geld und diesen Idioten sicherlich alles.
 

„Ey, spinnst du eigentlich? Das war nur ein Vorschlag und mal ehrlich, würdest du leichter an Geld kommen als ein mal in der Woche meine Freundin zu mimen? Aber lass gut sein, das war einfach ne beschissene Idee. Die, wie schon gesagt, nicht auf meinen Mist gewachsen ist.“ Edwards Gesichtsausdruck hatte sich von geknickt in ein geschnappt geändert, das mit der Idee glaubte ich ihm sogar.

„Glaub mir, deine und meine Schwester werden ihr Fett schon abbekommen. Dass du mich bezahlen willst... nein, so hätte ich dich in hundert Jahren nicht eingeschätzt. Aber es passt eben zum Gesamtbild“, lies ich meiner Wut freien Lauf.
 

Inzwischen war ich weniger auf Edward wütend, als auf Alice und Rosalie. Und ich schwörte bei allem was mir heilig war, den beiden würde ich die Hölle heiß machen.
 

„Gut, das muss ich mir nicht weiter geben Isabella, das hab ich nicht verdient. Ich habs nur gut gemeint“, rechtfertigte sich Edward wütend und ging zur Türe.

„Nenn mich nie wieder Isabella!“, knurrte ich.

„Was willst du denn dagegen tun? Mir mal wieder eine scheuern, Isabella?“, provozierte mich Edward weiter.

„Hau jetzt ab, ich glaube, wir haben uns nichts mehr zu sagen.“

„Na wenigstens sind wir uns einmal im Leben einig. Auf Nimmerwiedersehen, Isabella.“
 

Noch einmal funkelte mich Edward wütend an, dann verließ er lautstark mein Zimmer.

Kurz darauf hörte ich auch unten die Türe zu schlagen und seinen Aston aufheulen, er war wohl mindestens genauso wütend wie ich.

Doch ich hatte wenigstens ein Ventil, wo ich meine Wut ablasen würde, ich griff zum Telefon. Nur zu meiner eigenen Sicherheit hatte ich vorher die Nummer unterdrückt und nach schon zweimal tuten, ging meine angeblich beste Freundin ans Telefon.
 

*Ja hallo? * , fragte sie vergnügt in das Telefon, das würde ihr gleich vergehen.

*BIST DU EIGENTLICH TOTAL BESCHEUERT? WAS UM ALLES IN DER WELT HABT IHR EUCH DABEI GEDACHT? WIE KANN MAN NUR AUF SO EINE SCHEIß IDEE KOMMEN? * , schrie ich in das Telefon.

* Oh, hallo Bella, das hätte ich mir eigentlich denken können. *

* Denken? Ich bezweifle schwer, dass du und meine Schwester das überhaupt könnt.*

*Bella, beruhig dich bitte. War Edward bei dir?“ *

*Was meinst du, warum ich anrufe? Was ist das bitte für eine bescheuerte Aktion? *

*Bella, wir mussten schnell eine Lösung finden. Wir wollten ja alle nicht, dass Edward in Lynnwood bleiben muss.*

*Ach so, dann erfindet man halt mal schnell Bella als seine Freundin. Spinnt ihr eigentlich? *

*Nun ja, irgendwer anders kam ja nicht in Frage, das hätten unsere Eltern sofort durchschaut. Und dich mochten sie ja von Anfang an. *

*Aber ich Edward nicht, das hast du vergessen. *

*Man, ich könnt euch dann besser kennenlernen und vielleicht siehst du dann, dass er doch nicht so ein Arschloch ist, wie du denkst. * Nun schnappte Alice aber vollkommen über.

*Bist du eigentlich total übergeschnappt? Ich will Edward gar nicht kennenlernen, auch nicht, wen er mich dafür bezahlt! *

*BEZAHLEN? Davon war doch nie die Rede! * Alice quitschte total übrerascht ins Telefon.

*Ach ja, warum war er dann gerade hier und hat mir genau das vorgeschlagen? *, fragte ich.

*Das war also sein Plan, so wollte er dich überzeugen. Du musst mir glauben Süße, davon wussten wir nichts. Edward hat zwar gesagt, dass er eine Idee hat dich vielleicht zu überzeugen, aber nicht wie diese aussehen würde. Auf soetwas wären wir nie gekommen. * Das kaufte ich sogar Alice ab, das klang wirklich vollkommen nach Edward.

*Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass ihr diesen Schlamasel eingebrockt habt. *

*Man Bella, es ist schon immer Edwards Traum in Dads Klinik zu arbeiten. Und wir wollten eben irgendwie helfen. Bitte lass ihn nicht hängen. *

*Spinnst du eigentlich? Nie im Leben werd ich so tun, als wär ich Edwards Freundin! *

*Bitte Bella, es ist ihm doch so wichtig. *

*NEIN ALICE, nicht für alles Geld der Welt! *

*Aber Bella, …. *

*Nichts aber, Alice, das war echt ne Scheiss Aktion und das nehm ich euch echt übel. Das kannst du auch meiner Schwester ausrichten. Wie konntet ihr nur so etwas hinter meinem Rücken machen? *

*Ich hatte doch nicht die Zeit, dir das zu erzählen. *

*Super Alice, das entschuldigt natürlich alles. Nein, so kommt ihr nicht davon. Das hat noch ein Nachspiel! *

Das waren meine letzten Worte, dann legte ich einfach ohne eine Antwort abzuwarten auf.
 

Das war echt der Gipfel, ich wusste gar nicht, was ich dazu noch sagen oder denken sollte. Und sollte meine tolle Schwester heute noch hier auftauchen, würde sie auch noch ihr Fett abbekommen. Ich war doch keine Hostess, die man an jeden einfach mal so vermieten konnte. Selbst wenn die vier nichts davon gewusst hatten, dass Edward mich bezahlen wollte, das ging einfach zu weit. Nach allem was ich mit Edward schon mitgemacht hatte, sollten sie doch wissen, dass ich dafür eindeutig die Falsche bin.
 

Ich war so wütend, dass ich mich auf mein Bett warf und in mein Kissen schrie. Das war hoffentlich alles ein schlechter Scherz! Wütend schlug ich auf mein Kissen ein, erst nach etlichen Minuten beruighte ich mich. Einmal tief ein und ausgeatmet, dann fühlte ich mich schon ruhiger.

Das konnte alles einfach nicht wahr sein! Wie kann man nur auf solche dämliche Ideen kommen? Sowohl Alice, als auch Edward. Wenn es irgendwer anders wär, dann könnte man es sich vielleicht überlegen. Aber so, nein, das ging gar nicht. Das wühlte mich immer noch alles viel zu sehr auf, deshalb musste ich mich irgendwie beruhigen. Ich ging ins Bad und lies mir eine warme Badewanne ein, darin konnte ich sicherlich abschalten und diesen ganzen Mist vorerst vergessen.
 


 

Am nächsten Morgen fühlte ich mich etwas entspannter, aber innerlich loderte immer noch die Wut. Spätestens wenn ich auf meine Schwester, die gestern vorsichtshalber wohl nicht mehr nach Hause gekommen war, und Alice traf, würde es mit meiner Ruhe vorbei sein.
 

Als ich Angela abholte, spürte diese sofort, dass etwas nicht mit mir stimmte. Also erzählte ich ihr auf der Fahrt an die Uni alles, sie hätte es eh erfahren.

„Das ist nicht dein Ernst!“, sagte sie als erstes, als ich fertig erzählt hatte.

„Meinst du, ich denk mir sowas aus?“, fragte ich sie ironisch.

„Was für ein Arschloch dieser Edward doch ist. Und das ganze ist auch noch auf den Mist von Rosalie und Alice gewachsen, das ist echt unglaublich.“

„Ja, das finde ich auch. Und genau deshalb, werd ich die beiden, bzw. die Vier, heute total ignorieren.“

„Hast du das Angebot angenommen von Edward?“, fragte Angela dann im Ernst.

„Bist du doof? Natürlich nicht!“, antwortete ich entrüstet.

„Dacht ich mir schon. Aber wobei, eigentlich...“

„Woah Angela, nix eigentlich. An der ganzen Sache gibt es absolut nichts Gutes“ , stellte ich sofort klar.
 

Angela sah mich kurz an, dann aus dem Fenster. Ihre Stirn zierte eine Falte, die immer zu sehen war, wenn sie über etwas nachdachte.
 

„Über was denkst du nach?“, fragte ich sie deshalb.

„Na, über dieses 'Angebot', ich wiege die Vor- und Nachteile ab“, antwortete sie mir, sah aber immer noch aus dem Fenster.

„Welche Vorteile soll es dabei überhaupt geben. Und überhaupt, da gibt es nichts nachzudenken.“
 

Angela sagte darauf nichts mehr, was mich sehr wunderte. Doch ich hatte jetzt absolut keine Lust zu diskutieren, außerdem waren wir schon am College.
 

Natürlich warteten Alice, Emmett, Jasper und Rosalie schon und ich parkte provokant neben ihnen. Doch als ich ausstieg, würdigte ich den Vieren keinen Blick und ignorierte auch alle Rufe.
 

„Du bist mächtig sauer auf die oder?“

„Merkt man das?“, erwiderte ich ironisch auf Angelas Frage.

„Bella, ich hab mir das mal durch den Kopf gehen lassen. Also, die Sache an sich ist echt mies, wie die das geplant haben. Aaaber, du könntest echt daraus Profit schlagen.“ Ruckartig schnellte mein Kopf zu Angela, die mich mit einem Grinsen ansah.

„Bist du jetzt auch noch übergeschnappt?“, piepste ich.

„Nein Bella, pass auf. Du könntest dich für alles rächen, was Edward jemals den Frauen angetan hat. Und er könnte überhaupt nichts dagegen tun. Du könntest ihn bloß stellen, ihn blamieren, einfach den Spieß mal umdrehen und er könnte nichts dagegen tun. Sobald er mit dir 'Schluss' machen würde, hätte er ein Problem. Und du hättest sogar noch deine Geldsorgen los, was willst du denn mehr?“, erklärte mir Angela dann ihren tollen Plan.
 

Entsetzt sah ich sie an, stellte sie sich jetzt auch ncoh gegen mich.
 

„Hast du sie nicht mehr alle? Wir reden immer noch von Edward!“, brachte ich schließlich wieder etwas raus.

„Ja, das weiß ich nur zu gut. Man Bella, du könntest dem Macho endlich mal die Eier abschneiden, also bildlich gesprochen. Er könnte nichts tun, er braucht dich schließlich. Alles was er je verbockt hat, kannst du ihm heimzahlen. Keine Frau wird ihm danach jemals wieder verfallen, Edward wird nie wieder so mit Frauen spielen wie bisher. Du bekommst auch das, was du willst und hast erst einmal ausgesorgt. “
 

Entsetzt sah ich Angela an, das konnte sie doch nicht ernst meinen.
 

„Was redest du da für einen komplett idiotischen Schwachsinn?“, presste ich hervor und zeigte Angela den Vogel.

„Wieso Schwachsinn, überleg dir das doch mal. Der grandiose Frauenheld, Edward Cullen, wird unter Pantoffel gestellt und das auch noch von der Frau, die ihn vor der gesamten Uni gedemütigt hat. Und du könntest sämtliche Spiele mit ihm treiben, er könnte absolut nichts, rein gar nichts, dagegen machen. Alles was er mir oder anderen angetan hat, könntest du ihm gleich tun. Vor seinen Eltern mimst du die liebende Freundin, aber nebenbei spielst du dein eigenes Spiel, bei dem du gleichzeitig deine finanziellen Sorgen los bist. Was könnte dir Besseres passieren?“

Angelas Augen leuchteten und ihren Mund zierte ein gehässiges Lachen.
 

So kannte ich Angela gar nicht und ich selbst war total sprachlos. In meinem Kopf ratterte es nur noch so, alles flog wirr durcheinander.

Was Angela sagte, hatte wirklich Hand und Fuß, ich könnte Edward alles zurück zahlen. Und gleichzeitig würde ich davon auch noch profitieren. Doch das war mir im Moment alles zuviel, ich musste das alles erst mal verdauen lassen.
 

Deshalb ließ ich Angela einfach stehen und ging zum Unterrichtsraum. Ablenkung konnte ich jetzt nur zu gut gebrauchen und da war eine Vorlesung genau das Richtige. Ich ließ mich auf meinen Platz plumsen und holte total teilnahmslos meine Sachen aus dem Rucksack. Nebenbei bekam ich noch mit, wie Angela sich neben mich setzte und irgendetwas zu mir sagte. Doch ich hatte mich schon voll auf den Dozenten konzentriert, zumindest redete ich mir das ein.
 


 

Keine einzige Minute konnte ich mich auf den Unterricht konzentrieren, mein Kopf spulte immer noch Angelas Worte ab. Von vorne nach hinten und umgekehrt, es kam aber immer dasselbe dabei raus. Und genau das machte mir Sorgen.

Angela hatte Recht, sie hatte verdammt nochmal Recht. Alles was dieses Widerling jemals getan hatte, ich konnte es ihm heimzahlen. Der sonst so selbstbewusste und unabhängige Edward Cullen war auf mich angewiesen und wenn ich ihm helfen würde, würde er aus der Nummer nicht mehr raus kommen. Egal was ich machen würde, Edward musste gute Miene zum bösen Spiel machen.
 

In der Mittagspause sass ich total teilnahmslos am Tisch mit den anderen. Ich dachte soviel über Angelas Vorschlag nach, dass ich darüber vergass, dass ich mit Alice und Rosalie eigentlich nicht an einem Tisch sitzen wollte. Anscheinend machten die Fünf sich jedoch nicht die Mühe mit mir zu reden, zumindest bekam ich nichts mit.

Als ich nach gefühlten zwanzig Stunden mir alles durch den Kopf gehen lassen hatte, brach es dann schließlich wie ein Vulkan aus mir heraus.
 

„OK, ich machs.“ Wie aus dem Koma erwacht, sah ich die restlichen Fünf am Tisch an. Die wussten absolut gar nicht, was ich wollte und sahen mich total fragend an.

„Du machst was? Redest du wieder mit uns?“, fragte mich meine Schwester.

„Ja, das vielleicht auch. Aber ich meinte eigentlich was anderes“ sagte ich energisch.

„Kannst du mal normal mit uns reden, nachdem du es überhaupt wieder tust“, meinte dann Emmett total verwirrt.

„Man, muss ich das echt aussprechen, könnt ihr es euch nicht denken?“

Auch wenn ich beschlossen hatte, mich dazu durchzuringen, aussprechen konnte ich es nicht.

„Aaaaaaaaaaaaaaaaaah, sag bloß, darüber hast du die ganze Zeit nachgedacht“, schnallte dann Angela als Erste, was ich meinte.

„Ja, hab ich. Und du hast Recht, mit allem was du gesagt hast.“

„Kannst du uns auch mal aufklären?“, richtete sich Alice an Angela.
 

Kurz und bündig erklärte Angela dem Rest, was sie für eine Idee hatte. Alice quitschte immer wieder aufgeregt und hüpfte auf ihrem Stuhl auf und ab. Jasper schüttelte sprachlos den Kopf, Emmett grinste wie immer vor sich hin und Rose stand die ganze Zeit der Mund offen.
 

„Und das willst du echt durch ziehen?“, fragte mich dann Rosalie ernst.

„Ja, will ich. Angela hatte ja Recht, was besseres kann mir im Moment nicht passieren. Und wenn ich es nicht mehr packe, mach ich einfach Schluss. Irgendwer muss diesem Macho schließlich mal Paroli bieten“, meinte ich energisch.

„Yeah Mann, das find ich so geil. Bella und Edward sind jetzt ein Paar.“ Emmett klatschte in die Hände und grinste fett.

„Sei ruhig, du Idiot, es muss noch nicht der ganze Campus wissen. Bella muss erst mal mit Edward reden und wir entwickeln eine Strategie...“

Sofort unterbrach ich Alice, sie entwarf mit Sicherheit keine Strategie mehr für mich.

„Stopp, stopp, stopp! DU überlegst dir gar nichts mehr für mich. Das mach ich schon selbst. Auch wenn ich dieses Spiel spiele, heißt das noch lange nicht, dass ich nicht mehr sauer auf dich bin. Und ich schwöre euch, das wird auch noch ein Nachspiel haben.“

Ich sah Jasper, Emmett, Rosalie und Alice alle mit dem Finger drohend an.

„Ach, jetzt auf einmal wieder so“, schmollte Alice.

„Was heißt hier auf einmal. Ohne deine Aktion müsste ich weiterhin nicht ein Wort mit deinem Bruder reden. Aber dank dir, halt, EUCH, darf ich jetzt seine Freundin spielen. Also halt mal schön die Füße still“, wies ich Alice zu Recht.

„Da muss ich Bella sogar Recht geben, aber Respekt Bella. Das du das wirklich machen willst, ich hab nicht mehr dran geglaubt“, meinte Jasper anerkennend.

„Ich weiß zwar noch nicht, ob das meine beste Idee war, aber nun muss ich da jetzt durch. Und damit eins klar ist. Ich sag es selbst Edward“,stellte ich klar, dann klingelte es auch schon zum Ende der Pause.
 

Den Rest des Tages verbrachte ich damit, weiter die Vor- und Nachteile abzuwiegen, aber ich kam immer wieder aufs Gleiche hinaus. Nun kam ich eh kaum noch aus der Nummer raus, irgendwie würde ich das schon überleben, zumindest hoffte ich das.
 


 

Nach der Uni fuhr ich erst Angela nach Hause, dann machte ich noch ein paar Besorgungen und meine Aufgaben für die Uni. Ich hatte mir vorgenommen, Edward im Krankenhaus abzupassen, kurz bevor er seinen Dienst antrat. Dieser begann um acht, also hatte ich nach allem noch knapp drei Stunden Zeit.
 

Nervös lief ich zu Hause hin und her, putzte erst die Küche, dann das Bad. Eigentlich wusste ich gar nicht, warum ich so nervös war. Schließlich war es nur eine Farce, der ich da zugestimmt hatte.

Gegen halb acht packte ich dann meine Sachen und fuhr zum Krankenhaus. Alice hat mir noch gesagt, dass Edward einen Stammparkplatz hatte. Den suchte ich auf und stellte fest, dass sein Auto noch nicht da stand. Deshalb setzte ich mich auf eine Parkbank, die in der Nähe war und wartete auf Edward.

Zum Glück war es heute nicht all zu kalt, allerdings sollte sich Edward trotzdem nicht mehr zuviel Zeit lassen.

Meine Nervosität stieg immer weiter, ich wusste selbst nicht warum. Wahrscheinlich lag es daran, dass ich so etwas in keinerlei Hinsicht jemals getan hatte. Noch nie hatte ich mit einem Jungen gespielt, ich hatte in meinem Leben wahrscheinlich noch nicht mal wirklich gelogen. Und nun sollte ich eine halbe Stadt auf den Arm nehmen, nur dass Edward seinen Traumjob bekam und ich etwas Geld verdienen konnte. Das war eigentlich total bekloppt, aber wenn ich an die ganzen Dinge dachte, die Edward den Frauen angetan hatte, war es fast schon wieder richtig.
 

Keine zehn Minuten später hörte ich dann ein lautes Auto, das konnte nur Edward sein. Kurz darauf parkte er dort, wo Alice gesagt hatte . Er hatte mich gar nicht gesehen und wollte schon Richtung Eingang gehen, doch ich rief ihn zurück.
 

„Edward, halt, warte mal.“

Edward drehte sich um und war sichtlich überrascht, mich zu sehen.

„Was machst du denn hier?“, blaffte er mich an. Natürlich war er nicht sehr erfreut mich zu wiederzusehen, kein Wunder nach gestern Abend.

„Ich muss kurz mit dir reden“, meinte ich knapp.

„Worüber musst du mit mir reden? Oder besser, warum sollte ich noch mit dir reden wollen?“

Er war schon wieder total herablassend und brachte mich schon wieder zum Kochen.

„Na worüber wohl, über das Wetter“, gab ich sarkastisch von mir. Wir funkelten uns beide wütend an. Dass wir uns gegenseitig immer so provozieren mussten.

„Denk doch einmal in deinem Leben nach Edward, warum warst du gestern bei mir?“ Ich konnte es immer noch nicht aussprechen, für mich war dieses Spiel immer noch völlig absurd.

„Ich versteh kein Wort Bella, kannst du dich mal besser ausdrücken? Und vorallem schneller, ich muss zum Dienst.“

„Edward, warum warst du gestern bei mir?“, fing ich von vorne an.

„Weil ich dank deiner und meiner Schwester in eine beschissene Situation gekommen bin, aus der ich allein nicht mehr rauskam. Und deshalb hab ich dich um Hilfe gebeten, die du ja nur all zu deutlich abgelehnt hast. Warum?“ Edward sah mich verwirrt und fragend an.

„Nun ja, also, ich hab mir das alles nochmal durch den Kopf gehen lassen. Und eigentlich, ist die Idee gar nicht so dumm.“
 

Ich konnte es selbst nicht glauben, was ich da sagte.
 

„Also hab ich nochmal darüber nachgedacht und nun ja, was soll ich sagen.“

„Warte mal, heißt das etwas, du willst mir doch helfen? Du wirst wirklich meine Freundin spielen?“ Edwards Augen weiteten sich und sein Gesicht hellte sich auf.

„Also, ähm, nun ja, ich weiß nicht, aber ich denke, also, ja, ich glaube schon“, stotterte ich dann daher.
 

Mit dem was dann kam, hatte ich nicht gerechnet.

Edward packte mich und wirbelte mich umher. Dann drückte er mich an sich und hielt mich einfach nur fest. Was blieb mir anderes übrig als diese Umarmung zu erwidern, allein schon damit ich das Gleichgewicht hielt.
 

„Oh Bella, danke danke danke. Du weißt gar nicht, wie sehr du mir damit hilfst. Und glaub mir, du wirst es nicht umsonst tun.“ Edward war total gelöst und hielt mich immer noch fest.

„Du kannst mich wieder los lassen“, murmelte ich an seine Brust, soviel Nähe war mir dann schon wieder fast unangenehm.

„Oh ja, entschuldige. Also Bella, jetzt im Ernst, du machst da wirklich mit? Du willst mich nicht einfach nur wieder verarschen oder so?“, sicherte sich Edward nochmals ab und sah mich ernst an.

„Nein, ich verarsche dich nicht. Ich spiel deine Freundin, auch wenn es total absurd ist. Aber ich möchte ja auch irgendwie nicht, dass du nicht bei deinem Dad arbeiten kannst. Ist ja schließlich dein Traum und Träume soll man leben.“
 

Hatte ich das gerade wirklich gesagt?
 

„Danke Bella, ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Das haut mich total um, damit hätte ich nie gerechnet. Also, ich muss jetzt zum Dienst, aber was hältst du davon, wenn du morgen nach der Uni zu uns kommst. Dann können wir noch genauer bereden, wie wir diese 'Beziehung' angehen wollen“, meinte Edward dann total fröhlich.

„Ähm, ja ok. Dann komm ich morgen Mittag zu dir. Sind deine Eltern auch zu Hause?“, fragte ich schon mal, immerhin musste ich darauf vorbereitet sein.

„Ich denke schon.“

„Ok, eins vorne weg. Keine Küsse und sonstige Berührungen, die nicht zu einer Beziehung gehören.“

„Bella, wir sollen ein Paar spielen. Wenn du zu uns kommst, sollte ich zur Begrüßung schon küssen und auch sonstiges. Ich mein, nicht dass ich jemals eine richtige Beziehung hatte, aber wir sollten wenigstens so tun als wäre es eine und auch dafür sorgen, dass es ehrlich rüberkommt.“
 

Oh man, an alles hatte ich gedacht, nur nicht daran, dass ich Edward auch küssen und berühren musste, zumindest zum Schein. Ich konnte mit Nähe sowieso nicht wirklich umgehen und als wäre diese Scheinbeziehung nicht schon genug, jetzt musste ich auch noch Zärtlichkeiten austauschen, wo es eigentlich gar keine gab.
 

„Sag bloß, daran hast du nicht gedacht?“, holte mich Edward aus den Gedanken.

„Nein, um ehrlich zu sein nicht“, erwiderte ich ehrlich.

„Man Bella, du bist echt der Knaller. Wie hast du dir das denn vorgestellt. Einmal in der Woche vorbei kommen und Hallo sagen genügt?“

„Naja, so jetzt vielleicht nicht, aber...“

„Also gut, wir lassen es langsam angehen. Ein kurzes Küsschen und das wars. Meine Eltern denken sowieso, dass wir noch am Anfang sind . Da knutscht man sich noch nicht so wild, wie Rosalie und Emmett.“

Wir mussten beide lachen, da hatte Edward wirklich Recht.
 

„Ja, das stimmt wohl. Irgendwie werden wir das schon gebacken kriegen. Na gut, jetzt will ich dich nicht weiter aufhalten, du musst zum Dienst. Dann bis morgen Nachmittag“, verabschiedete ich mich von Edward.

„Ja, bis morgen. Und danke Bella, du hast wirklich was gut bei mir. Schönen Abend noch“, verabschiedete sich auch Edward gut gelaunt und ging zum Krankenhauseingang.
 

Von einer Sekunde auf die andere, hatte sich seine Stimmung geändert, kaum zu glauben. Doch die gute Laune würde Edward noch vergehen, das war sicher. In mir kam langsam ein Gefühl auf, das ich so nicht kannte. Hämisch und etwas selbstverliebt, sah ich nochmal zur Klinik, in der Edward gerade verschwand.
 

„Diese Beziehung ist dein sicherer Tod, Edward Anthony Cullen“, murmelte ich zu mir, als ich wieder in den Truck stieg um nach Hause zu fahren.
 

Diese Beziehung würde Edward ruinieren, mit allem was dazu gehörte. Und er konnte nichts dagegen machen! Das Spiel konnte beginnen und ich war am Zug!
 


 

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Sodale, das wars schon wieder.

Naja, was heißt schon wieder, das Kapi ist länger geworden als gedacht.

Aber ist ja nur vom Vorteil für euch.
 

Soooooooooooooo, jetzt will ich aber euere Meinungen hören.

Wer hätte denn mit sowas gerechnet?

Einige haben bestimmt gedacht, ja klar, Bella macht das nie.

Oder sie macht es sofort, wegen dem Geld.

Aber wer hat mit Angelas Plan gerechnet?

Und was haltet ihr davon?

Der kleine Engel Bella wird zum Teufel. :-D

Ich kann euch sagen, Edward wird sich an ihr die Zähne ausbeisen.

Wenn er das vorher gewusst hätte, hätte er Bella nie den Deal vorgeschlagen.

Das ist sicher. ;-)
 

Und jetzt meine Süssen, verabscheide ich mich von euch in den Urlaub.

Ich bin für 5 Wochen in Australien, weshalb das nächste Kapitel mit Sicherheit

länger dauern wird.

Natürlich hab ich Laptop in Sydney dabei, aber mal ehrlich.

Wer würde bei 35° ans schreiben denken?

Ich bin mir aber sicher, das ich mit ganz vielen Ideen zurück kommen, die ich

dann sofort auf Papier bringen werde.

VERSPROCHEN! EHRENWORT!
 

Als kleines Schmankerl und um euch das Warten zur versüssen, verrate ich euch

schon mal, wie das nächste Kapitel heißen wird:
 

Alice Geburtstags-Poolparty
 

Hehe, ich verspreche euch, es wird heiß. :-)

Und zickig und witzig!

Soo, aber es wird nicht zuviel verraten, das muss reichen.
 

Jetzt wünsch ich euch einfach ne total schöne Zeit und einen super Fasching,

für alle die sich davon anstecken lassen haben.

Bis bald meine Süssen!

Ganz viele Bussal, bis bald!!

Alice Geburtstags Pool Party

Hey meine Süssen,
 

jaaaaaaaaaaaaa, ihr seht richtig!!!!

ICH BIN ZURÜCK!!!!!!!!!!!!

Lange lange hats gedauert, aber nun ist das Kapitel endlich fertig.

Hab ja selbst schon nicht mehr dran geglaubt, aber tada.

Ich hoffe ja, das meine lange Pause meinem Stil keinen Abbruch getan hat und euch das Kapitel gefallen wird.

Sooo, ohne lange Worte.

Viel Spass erst einmal!!
 

..........................................*.....................................
 

BPOV
 

„Oh nein nein nein nein nein nein nein, auf gar keinen Fall.“

„Doch doch doch doch doch doch, auf jeden Fall!“

„Nie im Leben, nur über meine Leiche.“

„Kannst du gern haben, du wirst den anziehen!“

„Niemals!“

„DOCH!“

„Nein!“

„Stell dich nicht so an, der ist auch nicht schlimmer als ein Bikini.“

„Ich will ja auch einen Badeanzug!“

„Auf gar keinen Fall, das geht gar nicht. Du bist doch keine Nonne!“

„Ja, aber ich bin auch keine Rose und Alice!“

„Boah Bella, du tust gerade so, als würde ich dich dort nackt hinschicken wollen.“

„Also viel fehlt nicht mehr dazu!“
 

Ich stand zusammen mit Alice in einem Dessous und Bademodegeschäft und diskutierte mit ihr über die passende Bekleidung für ihre Geburtstagsparty am Samstag. Da diese ja in ihrem überdimensionalen Swimmingpool stattfinden würde, musste ich also natürlich Badesachen tragen. Doch hier gingen unsere Meinungen weit auseinander. Während mir ein schlichter Badeanzug reichen würde, wollte mich die Schwester von meinem Pseudo-Freund am liebsten in Nichts hüllen.
 

„Man Bella, das ist ein Monokini. Das ist ein Kompromiss für uns beide. Du willst keinen Bikini und ich keinen Badeanzug.“

Alice hielt mir immer noch diese Kreuzung vor und drängte mich dazu, ihn endlich anzuprobieren.

„Mir ist aber egal, was du willst, ich muss das Teil schließlich tragen. Kannst du nicht eine normale Party machen, wie andere Leute auch?“

„Seit wann ist Alice normal? Was habt ihr hier eigentlich für Probleme“, mischte sich nun auch noch meine Schwester ein, die bis jetzt mit einem Berg von Dessous beschäftigt war.

„Bella will das hier nicht anprobieren.“

Alice hielt den 'Monokini' demonstrierend in die Luft.

„Der ist doch schick, wo ist dein Problem Bella? Ich hab so einen ähnlichen, meiner ist ein bisschen freizügiger“, grinste Rose.

„Ja und? Ich bin aber nicht du. Der hier tut es vollkommen“ , protestierte ich und hielt einen schlichten schwarzen Badeanzug hoch.

„Also sorry Bella, aber der geht gar nicht“, schüttelte Rose energisch den Kopf.

„Und wieso nicht?“

„Weil der total langweilig ist“, gab nun auch noch Angela ihren Kommentar dazu ab, die bis jetzt teilnahmslos auf einem Sessel gesessen hatte.

„Du jetzt auch noch oder wie?“, giftete ich in ihre Richtung.

„Bella, denk doch mal an Edward. Du willst ihn doch zeigen, was du zu bieten hast, er aber nie bekommen kann. Und das kannst du mit dem Teil nun wirklich nicht“, rechtfertigte sich Angela.

„Ach ja, und mit was willst du Ben zeigen, was du zu bieten hast?“, konterte ich und stemmte die Hände in die Hüfte.

„BEN?“, kam es von Alice und Rose gleichzeitig wie aus der Pistole geschossen.

Angela rief knallrot an und senkte den Kopf.

„Gibt es da was, von dem wir noch nichts wissen?“, hakte Alice nach.

„Danke Bella“, raunte mich Angela an.

„Ach komm schon Ang, das bleibt unter uns. Also, du stehst auf Ben. Na dann schauen wir doch gleich mal noch nach einem Outfit für dich.,Da Bellas nun geklärt ist“, meinte Alice und stöberte gleich weiter durch die Regale.

„Meins ist also geklärt, dann bleibt es bei dem Badeanzug.“

„NEIN!“, kam es von meinen drei Freundinnen gleichzeitig und ich wusste, dads ich sowieso keine Chance mehr hatte.

„Boah, ihr seid schlimmer las die Pest. Dann probiere ich das doofe Teil halt mal an“, ergab ich mich und nahm Rose den Monokini aus der Hand.
 

Während ich mich in der Kabine umzog, konnte ich hören, dass es Angela nun nicht wirklich anders erging wie mir eben. Schließlich konnte sie sich mit meiner Schwester und Alice auf etwas einigen und verschwand in der Kabine neben mir.
 

„Also Leute, ich weiß nicht. Ich glaube, ich hab dafür zu wenig Oberweite“, meinte ich, als ich den Badeanzug-Bikini-Verschnitt anhatte und aus der Kabine kam.

„So ein Blödsinn, der steht dir voll gut. Außerdem kannst du das hier noch ein bisschen enger schnüren, dann kommen deine Titten auch mehr zu Geltung. Edward soll schon sehen, was für ne Kanone er da als Freundin hat.“

Rose zupfte an dem Monokini rum und als sie fertig war, sah es wirklich so aus, als hätte ich mehr Vorbau als vorher.

„Kanone, jetzt übertreib mal nicht. Den Idioten wird nicht mal interessieren, was ich anhabe. Der wir sich doch eher mit den anderen Weibern beschäftigen“, erwiderte ich nur, als ich mich im Spiegel betrachtete.

„Das wirst du ja wohl auf gar keinen Fall zu lassen. Hallo! Ihr seid jetzt zusammen und ab Samstag wird die ganze Stadt offiziell wissen, dass Edward Cullen nicht mehr zu haben ist“, protestierte Angela lautstark und kam in einem rot-weiß kariertem Bikini aus der Kabine geschossen.

„Als ob das die anderen Weiber interessieren wird. Es wäre ja nicht das erste Mal, dass er so etwas machen würde.“

„Ja schon Schätzchen, davor war er aber nicht mit dir zusammen.“ Alice Augen verengten sich zu Schlitzen und ihr Mund verzog sich zu einem gehässigen Grinsen.

„Wie meint ihr das bitte?“ Man konnte meinen drei Freundinnen ansehen, dass sie etwas in ihren Köpfen planten.

„Bella, du wirst der Frauenwelt schön klar machen, zu wem Edward nun gehört. Und wenn das jemanden nicht passen sollte, dann fährst du deine Krallen aus“, klärte mich Rosalie auf.

„Und was ist mit Edward? Meint ihr etwa den interessiert das?“, gab ich zu bedenken.
 

Klar hatten wir diese Woche vor seinen Eltern bereits erfolgreich das frisch verliebte Pärchen gespielt. Ich konnte noch gar nicht glauben, dass ich das wirklich tat. Es war schon fast ein wenig zu viel für mich, als Edward mich zur Begrüßung küsste und Esme schon fast Tränen in den Augen standen oder als wir eng umschlungen auf der Couch saßen. Ich glaubte auch nicht daran, dass seine Eltern uns das wirklich abkauften. Doch Alice und auch Edward berichteten mir am nächsten Tag, dass Esme aus dem Häuschen war und Carlisle mächtig stolz auf seinen bekehrten Sohn war. Somit hatten wir die beiden schon mal überzeugt, immerhin war das ja das Hauptziel, seine Eltern den liebenden Freund vorzuspielen. Aber das er sich darauf in der Öffentlichkeit einlassen würde, NIEMALS!
 

„Ihn wird es interessieren, wenn du ihn daran erinnerst, was für ihn auf den Spiel steht“ , sagte Angela arrogant.

„Das ist ja schon fast Erpressung“, meinte ich mit hoher Stimme. Klar wollte ich Edward eine Lektion erteilen, aber ging das nicht schon zu weit?

„Süße, wie hast du denn gedacht wie das Spiel jetzt funktionieren wird? Nur meinen Eltern heile Welt vorspielen und sonst tun als würdet ihr euch nicht kennen? Vergiss es! Zuckerbrot und Peitsche ist angesagt“ Alice grinste immer noch gehässig.

„Der hat lange genug Weiber zu seinen Gunsten genutzt und mit ihnen gespielt. Jetzt ist es an der Zeit, das selbe mit ihm zu tun. Ich dachte, dass wäre dir klar gewesen Bella.“ Angela sah mich fragend an.

„Klar, will ich es ihm heimzahlen. Aber ehrlich gesagt, hab ich mir bis jetzt noch nie weitere Gedanken darüber gemacht, wie ich das ganze anstelle.“

„Ach Schwesterchen, du bist echt ein Original. Lasst uns darüber zu Hause reden, ich glaube, da sind noch ein paar Tipps notwendig.“
 

Rose nahm mich in den Arm, sie hatte Recht. So einfach wie sie sich das vorgestellt haben, wird das wohl nicht werden. Immerhin hatte ich jetzt ja auch nicht so viel Erfahrung mit Jungs und schon gar nicht in diesem Ausmaße.
 

„Das würde ich auch sagen. Und nun zu dir Angela. Also ich muss sagen, der Bikini steht dir. Ben wird er bestimmt auch gefallen“, meinte Alice bewundernd zu Angela.

„Stimmt Ang, der steht dir echt gut“, stimmte ich Alice zu.

„Ja meint ihr? ich weiß nicht so recht. Rot ist eigentlich nicht so meine Farbe, viel zu auffällig“ Angela drehte sich mehrmals vor dem Spiegel und begutachtete sich von allen Seiten.

„Naja, ich bin ja auch nicht zufrieden. Aber ich glaube, wenn ich den nicht nehme, komm ich hier eh nicht lebend raus.“
 

Ich stand neben Angela und schaute mich kritisch in dem Monokini im Spiegel an. Im Hintergrund sah ich das Rose und Alice auf meine Aussage hin nur mit dem Kopf nickten, somit war dieses Thema also gegessen.
 

„Na dann, ziehen wir uns mal wieder um“, seufzte Angela und wir gingen beide wieder in die Kabine zum Umziehen.
 


 

Jasper POV
 

Ich hatte heute einmal früher an der Uni Schluss, so beschloss ich, am Krankenhaus vorbei zufahren. Edward dürfte auch nicht mehr lange Dienst haben, so konnten wir noch etwas Essen gehen. Tammys Bar war ja ganz in der Nähe und ich hatte mal wieder richtig Verlangen auf einen großen Burger.

Im Krankenhaus kannte ich mich gut aus, immerhin hatte ich hier auch schon öfters vom Studium aus zu tun. Nachdem ich ein paar 'Kollegen' begrüsst hatte und mich mit ein paar Patienten unterhalten hatte, die hier leider öfters waren und mich deshalb noch kannten, machte ich mich auf den Weg zu Edwards Station.
 

Natürlich fand ich ihn, wo auch sonst, im Schwesternzimmer. Als wäre es das normalste auf der Welt, hatte er von hinten eine Schwester umarmt und sie ziemlich nah an sich gezogen. Dazu flüsterte er ihr immer wieder etwas ins Ohr, worauf sie immer nur kicherte. Ich wollte mir dabei gar nicht vorstellen, wo Edward seine Hände hatte, sonst würde ich sich Würgreiz zeigen. Das konnte doch nicht wahr sein! Hatte der Typ eigentlich seinen gesamten Verstand raus gevögelt?
 

„Entschuldigung wenn ich störe“, unterbrach ich die beiden dann, worauf sie sofort auseinander fuhren.

„Man Jasper, Alter, erschreck mich nicht so“, keuchte Edward ertappt und die Schwester lief rot an.

„Ich wollte dich zum Essen abholen“, meinte ich nur knapp.

„Ok, hab eh Dienstschluss“, sagte Edward erleichtert.

„Ich weiß“, erwiderte ich nur knapp und beobachtete jeden Schritt von ihm.

„Ist irgendwas?“, fragte Edward total ahnungslos.

„Vielleicht“, gab ich wieder nur knapp zurück, während wir das Schwesternzimmer verließen.

„Bis morgen Tanya, noch einen ruhigen Tag“, verabschiedete sich Edward noch von der Schwester, dann ging er seine Sachen holen.
 

Hatte sich der Typ nicht mehr alle? Er war jetzt mit Bella zusammen und zog immer noch so eine Scheiße ab. Gut, sie waren eigentlich nicht wirklich zusammen, aber er wusste genau, warum sie so tun mussten. Weil er alles flach legte, zudem auch noch am Arbeitsplatz. Edward wusste ganz genau, wenn Carlisle davon noch einmal Wind bekam, dann war es das für ihn in seinem Krankenhaus. Aber was macht er? Es flirtet noch offensichtlicher als schon zuvor. Hatte der denn gar nichts kapiert? Ich war ja sowieso nicht von dieser Idee begeistert, dass Edward und Bella eine Beziehung führten bzw spielten, aber was hatte ich schon zu sagen? Doch wenn er das ganze so schamlos ausnutzte, dann konnte er was erleben.
 

„Sag mal Jasper, alles in Ordnung?“, fragte mich Edward, nachdem wir schweigend zum Auto gelaufen waren.

„Nein, eigentlich nicht. Bist du total bescheuert?“, fragte ich ihn geradeaus.

„Wieso denn? Hab ich was verbrochen?“

„Man, das fragst du auch noch? Was sollte das gerade mit dieser Tanya? Was hättest du gemacht, wenn es Bob gewesen wäre, der rein gekommen wäre und nicht ich?“

„Man Jasper, du hörst dich schon an wie meine Schwester. Ich hab nur ein bisschen mit Tanya geflirtet, mehr nicht“, rechtfertigte sich Edward, während wir zu Tammys Bar fuhren.

„Ach ja, das sah aber nach mehr aus.“

„Vielleicht wäre es auch mehr geworden, wenn du nicht gekommen wärst.“ Das war wieder dieser Macho Edward, den von uns eigentlich niemand wirklich leiden konnte.

„Ich wusste es. Verdammt Alter, du bist jetzt mit Bella zusammen.“

„Komm mir bloß nicht damit. Du weißt ganz genau, dass das nur Fake ist.“

„Ja und? Musst du deshalb so weiter machen wie vorher? Wenn Carlisle davon Wind bekommt, wars das für dich.“

„Willst mich etwa verpfeifen?“

„Nein, aber wenn du das nicht wenigstens ein bisschen ernst nimmst, bringt dir auch die Schein-Beziehung mit Bella nichts.“

Unsere Stimmen hatten sich während des Wortwechsels immer weiter erhoben, bis wir uns schon fast anschrien.

„Gehts dir jetzt um mich oder um Bella? Ich dachte du bist mein Kumpel.“

„Komm mir nicht auf die Schiene, es geht mir um euch beide. Klar will ich, dass du den Job bei deinem Dad bekommst. Und du kannst eigentlich auch tun und lassen, was du willst, aber wenn du Bella weiterhin so verarschst, Alter, das mach ich nicht mit.“

Bella war nicht nur eine von seinen Tussis, mit denen er spielen konnte, wie er wollte. Er ging damals mit Angela schon zu weit und ich war mir zu hundert Prozent sicher, dass es bei diesem Deal noch richtig knallen würde.

„Wenn du nicht gekommen wärst, wüsstest du nicht mal was davon.“

„Das ist jetzt deine Rechtfertigung, na super Edward. Ich weiß jetzt aber, dass du genauso weiter machen wirst wie vorher und ich sag dir gleich, Edward, das wird nicht gut gehen. Mag sein, dass Bella bei der ganzen Sache mit macht, weil es ihr Vorteile bringt... Geld für das Studium hin oder her, aber wenn sie hiervon erfährt, wird das nicht ohne Weiteres an ihr vorbei gehen. Du bist ihr nämlich nicht ganz so egal, wie du wahrscheinlich denkst.“
 

Mir war dieser Deal von Anfang an nicht geheuer! Doch ich wollte mich da eigentlich gar nicht wirklich einmischen. Das war eine Sache zwischen Bella und Edward und natürlich hatte auch meine Freundin ihre Finger im Spiel. Ohne Alice und zusätzlicher Nachhilfe von Angela würde es diesen ganzen Deal wahrscheinlich gar nicht geben.

Eigentlich hatten beide etwas davon, deshalb dachte ich auch, Bella und Edward würden schon wissen, was sie tun. Aber nach dem Zwischenfall gerade war ich mir dessen nicht mehr sicher und machte mir wirklich Sorgen. Eigentlich weniger um Edward, sondern eher um Bella. Sie hatte so ein Arschloch wie Edward nicht verdient, auch wenn sie nicht wirklich zusammen waren. Edward war mein bester Kumpel, ganz außer Frage. Ich konnte mich wirklich jederzeit auf ihn verlassen, wenn ich ihn brauchte. Aber in Sachen Frauen, da traute ich ihm keinen Zentimeter.
 

„Hör auf mit deiner Psycho-Kacke, damit bekommst mich nicht. Was will sie schon machen? Eine Beziehung beenden, die es eigentlich nie wirklich gegeben hat?“ Edward sah mich mit hochgezogenen Augenbrauen provozierend an.

„Du verletzt sie vielleicht mehr damit, als du vielleicht denkst. Bella ist nicht so Eine, wie du sie schon zu hunderten hattest. Nicht jede würde das für dich tun, mit dem Wissen, das Bella über dich hat Edward. Aber sie macht es trotzdem, für dich, obwohl sie schon selbst schon so viel durchmachen musste in den letzten Monaten. Sie vertraut dir, also sei einmal in deinem Leben nicht ganz so ein Arschloch und zeig ihr, dass du in diese Sache genauso ernst nimmst und sie dir auch vertrauen kann, genauso wie sie es tut“, erwiderte ich ruhig, aber eindringlich.
 

Edward öffnete den Mund, um etwas zu sagen. Ich sah kurz zu ihm, doch ihm viel darauf wohl nicht wirklich etwas ein. Deshalb sah er wieder aus dem Fenster und schwieg bis wir bei Tammy waren. Dort wechselten wir dann das Thema, ich wollte schließlich nicht mit ihm streiten. Vielleicht hatte er ja wirklich kapiert, was ich ihm damit sagen wollte. Vielleicht war doch noch nicht alle Hoffnung verloren. Und vielleicht, würde den beiden der Deal sogar viel mehr bringen, als sie selbst glaubten. Vielleicht...
 


 

BPOV
 

Heute war also Alice Poolparty, ich hatte keine Ahnung, was mich erwarten würde und was ich erwarten sollte. Im Moment saß ich bei Alice im Bad und meine Schwester wühlte in meinen Haaren.

„Für was machst du mir eigentlich Locken, wenn ich später sehr wahrscheinlich eh im Pool lande?“, fragte ich sie, als sie mir zum x-ten Mal meine Haare aufdrehte.

„Man Bella, quengel doch nicht immer rum. Ich werde schon wissen, was ich tue“, wies sie mich zu Recht.

„Ich versteh nur den Sinn nicht.“

„Das du gut aussiehst du Pflaume“, grinste Alice, die gerade frisch umgezogen ins Bad kam.

Sie trug einen weißen Bikini, der im Nacken gebunden war.

„Und für w.....“

„FÜR EDWARD!“ , kam es im Chor von Rosalie und Alice, bevor ich überhaupt ausgesprochen hatte.
 

Als ob meinen 'Freund' interessieren würde, wie ich aussah. Klar hatten die zwei mir in den letzten Tagen klar gemacht, dass ich Edward mehr kontrollieren musste. Und eigentlich wusste ich das auch, immerhin wollte ich mich ja an ihm für Angela und Co rächen. Doch ,ob ich dafür wirklich die Richtige war... diese Zweifel kamen mir erst, nachdem ich den Pakt mit Edward geschlossen hatte. Ich hatte da einfach viel zu schnell zugestimmt, ohne überhaupt an die Konsequenzen zu denken. Für solche Spielchen war ich viel zu schüchtern und zurückhaltend. Aber Alice, Angela und Rosalie sahen das natürlich ganz anders. Deshalb haben sie mich in den letzten Tagen gerade zu mit Tipps und Tricks überhäuft.
 

„Man Bella, jetzt leg hier mal ein bisschen mehr Selbstbewusstsein an den Tag. Du musst dich nachher gegen eine Meute läufiger Hyänen durchsetzten, die es alle nur auf Edward abgesehen haben. Und glaub mir, in dem Outfit bist du ihm definitiv nicht egal“, grinste Rose hinter mir.

„Ihr stellt euch das glaub viel zu einfach vor“, murmelte ich mehr in mich hinein.

„Und du machst dir zu viel Gedanken, Süße. Lass den Abend einfach laufen und denk nicht so viel nach, bleib einfach locker.“

Alice klopfte mir aufmunternd auf die Schultern.

Sie hatte ja Recht, ich musste wohl wirklich lockerer werden.
 

„So, wir sind jetzt fertig. Bella, du siehst echt heiß aus. Edward wird sich noch in den Arsch beißen, dass er nur zum Schein mit dir zusammen ist.“

Rose legte ihre Folterinstrumente zur Seite und ich konnte endlich mal einen Blick in den Spiegel werfen.

Eins musste ich meiner Schwester lassen, ein Händchen fürs Stylen hatte sie. Meine Haare fielen in sanften Locken über meine Schultern und funkelten wie Diamanten durch ein spezielles Haarspray. Meine Augen waren dezent geschminkt, doch betonten meine dunklen Augen perfekt. Auf meinen Lippen hatte sie einen hellrosanen Lippgloss aufgegetragen und an den Wangen ein wenig Rouge. Ich hatte schon befürchtet wie ein Clown auszusehen, so viel Puder und Zeug wie Rose benutzt hatte. Doch es war alles sehr dezent, dennoch auffallend.
 

„WOW, das sieht ja klasse aus. Danke Rosalie“, meinte ich, nachdem ich mich bestaunt hatte.

„Du siehst echt klasse aus, nicht dass du mir heute noch die Show stiehlst“, lachte Alice.

„Keine Sorge Alice, das werde ich bestimmt nicht. Immerhin kommen alle wegen deinem Geburtstag und nicht wegen mir.“

„Naja, bei ein paar Weibern wäre ich mir gar nicht so sicher. Aber das wirst du ja zu verhindern wissen. Geh doch mal zu Edward, der soll ruhig schon mal sehen, was ihm entgeht“, sagte Alice.

„Der ist doch mit den Jungs schon in der Schwimmhalle. Die Bar aufbauen, von wegen“, meinte Rosalie.

„Na dann wollen wir mal auch rüber gehen. Bar aufbauen, ja klar. Die saufen nur wieder alles weg und sind dann später wieder peinlich.“

„Wieso wieder?“, wollte ich genauer wissen.

„Oh frag lieber nicht. Unsere coolen Jungs können ganz schön sentimental werden, wenn sie getrunken haben“, erwiderte Rose nur.

„Echt jetzt? Na darauf bin ich aber gespannt“, grinste ich, das stellte ich mir zu komisch vor.

„Hier Bella, bind dir das noch um die Taille, dann kommst du dir vielleicht nicht mehr ganz so nackt vor, wie du immer sagst.“

Alice reichte mir weißes Wickeltuch, das ich mir um die Hüfte band. Sie selbst hatte eins in Leopardenoptik und Rose hatte ein schwarzes umgebunden.

„Na so durchsichtig wie das ist, macht es auch schon fast keinen Unterschied mehr“, lachte ich, band es mir aber trotzdem um die Hüfte.
 

Zu dritt gingen wir dann in den Keller, in dem der Swimmingpool der Cullens war. Alice hatte eigentlich nicht wirklich viel dekorieren müssen, da der Raum ja schon sehr paradiesisch aussah. Nur in der Ecke war eine Bar aufgebaut und eine Soundanlage wurde noch zusätzlich installiert.

Tatsächlich saßen die drei Jungs an der Bar und inspizierten die alkoholischen Getränke. Natürlich hatte Alice extra einen Barmann engagiert, der uns die Cocktails mixen sollte. Und wenn mich meine Augen nicht täuschten, stand vor jedem schon mindestens ein Glas.
 

„Also Alec, dein Long Island Ice Tea ist der Hammer, gleich nochmal einen“, sagte Emmett zu dem Barkeeper.

„Und mir nochmal nen Cuba Libre“, kam es von Jasper.

„Und ich nen Caipi, man wird das ein geiler Abend“, fügte Edward noch hinzu.

„Aha, macht ihr etwa schon ohne uns Party oder wie seh eich das?“, rief Alice in den Raum und die drei Jungs zuckten vor Schreck zusammen.

„Nein nein Baby, wir wollten nur Alecs Fähigkeiten testen“, versuchte sich Jasper raus zu reden, Emmett und Edward nickten energisch zustimmend. Ich musste mir ein Lachen verkneifen, es war zu komisch. Alice funkelte die drei böse an und die guckten drein, als hätten sie eine Bank überfallen. Auch Rose verkniff sich ein Lachen, meinte dann aber genauso ernst wie Alice eben:

„Joa genau! Und wir gehen alle noch auf die High School.“

Nun konnte ich mich aber wirklich nicht mehr beherrschen und musste laut los lachen, dem Rest ging es nicht anders.

„Also, wie ich das sehe macht Alec seine Sache schon mal nicht schlecht. Dann mach mir doch bitte auch gleich mal einen Pina Colada. Und was wollt ihr zwei?“, fragte uns Alice, als wir an der Bar waren.

„Einen Sex on the Beach bitte“, antwortete Rose, die von Emmett schon fast wieder mit Blicken ausgezogen wurde.

„Verdammt Honey, siehst du heiß aus. Können wir nicht nochmal kurz auf mein Zimmer?“, raunte er ihr erregt zu.

„Träum weiter Emmett. Also Bella, was willst du?“, überging Alice den Kommentar von ihrem Bruder und wandte sich an mich.

„Ähm, ich nehm nen Zombie“, antwortete ich kichernd, das war schon wieder zu komisch alles.

„Hola, nen Zombie. Da will wohl jemand angeben?“, stichelte Edward.

„Wieso? Verträgst du ihn etwa nicht?“, provozierte ich ihn.

„Lehn dich nur nicht zu weit aus dem Fenster, nicht dass du es später noch bereust.“

„Keine Sorge, ich weiß schon, was ich tue. Gerade du solltest das wissen!“

„Sind wir heute ein bisschen zickig?“

„Wir werden noch im Verlauf des Abends sehen, ob es dafür einen Grund geben wird.“
 

Edward und ich sahen uns tief in die Augen, während sich unser Wortwechsel wieder nach oben geschaukelt hatte.
 

„Woho, da hat wohl jemand seinen Meister gefunden“, durchbrach Jasper nach einer Weile die Stille.
 

Inzwischen hatte auch Alec unsere Cocktails fertig gemixt, nach welchen ich jetzt nur zu gerne Griff. Alice sah sich nochmal um, ob auch alles an seinem Platz war, Emmett machte die Sauna an. Rosalie und Jasper holten noch ein paar Handtücher von oben, während ich mich auch einen Liegestuhl legte und an meinem Cocktail nippte.
 

„Du siehst heute übrigens hübsch aus, nicht so bieder wie sonst immer“, hörte ich plötzlich Edwards Stimme neben mir.
 

Er hatte sich auf ebenfalls auf einen Stuhl gelegt, der Blick war in den Raum gerichtet. Wenn dieser Zusatzkommentar nicht gewesen wäre, wäre es ein wirklich nettes Kompliment gewesen. Aber so, da könnte ich ihm am liebsten schon wieder eine rein würgen. Doch ich wollte nicht schon wieder provozieren, immerhin wusste ich noch nicht, was der Abend bringen würde.
 

„Danke, kannst dir ja vorstellen, wem ich das zu verdanken habe“, antwortete ich deshalb nur und rührte mit dem Strohhalm in meinem Glas herum.

„War mir schon klar, steht dir aber trotzdem sehr gut.“
 

Hach verdammt, warum musste Edward nur so ein Arschloch sein? Manchmal konnte man ihn doch fast schon wieder mögen.
 

„So, es ist alles eigentlich fertig, jetzt könnten die Leute langsam kommen.“

Alice gesellte sich nach ihrem Rundgang wieder zu uns und setzte sich an das Ende von meiner Liege.

„Und Brüderchen, wie findest du Bellas Outfit?“

„Gut, hab ich ihr schon gesagt. So kann sie schon fast als meine wirkliche Freundin durchgehen.“ Edward verzog den Mund zu einem hämischen Grinsen und zwinkerte verlogen. Oh, wie ich ihn doch hasse. Von einer Minute auf die Andere war wieder das Arschloch da.

„Pass nur auf mein Lieber. Der Schuss kann auch nach hinten los gehen, du weißt, glaub immer noch nicht wirklich, auf was du dich da eingelassen hast“, drohte ich Edward und stand wütend von meinem Stuhl auf.
 


 

EPOV
 

Meine Fresse, Bella hatte ja ordentlich Pfeffer im Hintern. Sie gefiel mir so viel besser als die Seite von ihr, die sich wie ein biederes Mädchen gab. Auch sonst war sie heute eine Rakete, Alice und Rose hatten ordentliche Arbeit geleistet. Wenn ich nur schon vorher gewusst hätte, was für ewig lange Beine und einen knackigen Hintern meine Pseudo-Freundin hatte, dann wäre sie schon längst eine Kerbe in meinem Bettstock. Aber egal, man konnte es nicht ändern und mit solchen Gedanken wollte ich mich jetzt auch nicht beschäftigen. Immerhin war das hier eine Party und die ersten Gäste trudelten auch schon ein. Mal sehen welche Dame heute die Ehre haben würde, meinem Schwanz und mir etwas gutes zu tun.
 

Hatte Alice einen Shuttlebus für ihre Party organisiert? Mit einem Mal war unser Poolhaus voll und die Party im vollen Gange. Alle waren voll im Partygeschen, sogar Bella schien sich Bestens zu amüsieren. Auch wenn ich sonst nicht viel für sie übrig hatte, irgendwie hatte ich doch Bedenken, dass ihr unser Freundes- und Bekanntenkreis nicht behagen würde. Ich hatte schon die Befürchtung, dass sie einfach nur auf einer Liege sitzen würde und den gesamten Abend das graue Mäuschen mimen würde. Dass wiederum hätte bedeutet, ich hätte mich um sie kümmern müssen, sonst hätte mir Alice die Höhle auf Erden bereitet. Obwohl sie eigentlich für den Scheiß mit Bella verantwortlich war, hatte sie mir damit doch sehr geholfen.

Bella zu babysitten blieb mir also erspart. Das hieß für mich, auf in die Frauenwelt.
 

„Na Edward, auf Beutesuche?“, fragte mich Eric an der Bar.

„Jepp, aber noch nichts gefunden. Und bei dir?“, fragte ich ebenfalls.

„Och, ich guck gar nicht so wirklich. Aber du darfst doch eigentlich auch nicht, oder?“

„Wie meinst du das jetzt?“, überrascht sah ich Eric an.

„Na du bist doch mit der Neuen jetzt zusammen oder? Hab da so was läuten hören.“

Fuck, fuck, fuck, woher wusste er das. Außer uns sechs wusste das noch niemand. Ich wollte das auch nicht so schnell ändern.

„Wer hat dir den solchen Mist erzählt?“

„Naja, man tuschelt halt so. Also bist du doch noch single? Hätte mich auch gewundert, seit wann lässt du dich an die Leine legen?“, lachte Eric, mir war gar nicht danach zu mute.

„Kennst mich doch. Du, ich bin mal schnell da drüben, Hab da ne alte Bekannte entdeckt“, lenkte ich schnell das Thema um.

„Alles klar, viel Spaß“, grinste Eric und schlug mich freundschaftlich auf die Schulter.
 

Ich musste die Sache mit Bella so lange wie möglich geheim halten. Welches Weib würde sich sonst für mich interessieren.

Deshalb fing ich gleich mal damit an und machte mich an Jane ran, eine alte Bekannte, mit der ich schon öfters meinen Spaß hatte.
 

„Hey Jane, du bist auch hier. Das freut mich aber“, begrüßte ich besagte.

„Edward, ich hab gehofft, dich hier zu sehen. Gut siehst du aus.“

Jane gab mir jeweils ein Küsschen auf die Wange und strahlte mich an. So konnte der Abend ja nur gut werden, das erste Schäferstündchen wäre gerettet.

Wir unterhielten uns lange und lachten viel, dabei knisterte es sehr zwischen uns.
 

„Was hältst du von einem Saunabesuch?“, flüsterte ich Jane ins Ohr.

„Nur zu gern“, raunte sie zurück und wir gingen Richtung der Sauna.
 


 

BPOV
 

Ich amüsierte mich köstlich auf Alices Party. Es war wirklich perfekt, Alec machte super Cocktails und die Leute waren echt klasse. Meine Bedenken, dass ich hier nicht rein passen würde, hatten sich schon längst in Luft aufgelöst. Klar sahen mich ein paar Tussis und Typen mit hoch gezogener Nase an. Aber auf die konnte ich auch verzichten, es gab genügend andere Leute hier.

Ich stand gerade an der Bar mit Emily, eine Modelfreundin von Rose, als Alice auf mich zu gestürmt kam.
 

„Ähm, Bella, kann ich dich mal kurz sprechen?“, fragte sie total hibbelig.

„Klar, schieß los“, antwortete ich lässig.

„Alleine wenn es geht, nichts gegen dich Emily, ist ein Privatding.“

„Kein Thema, ich schau mal, wo mein Freund ist. Bis später Bella“, meinte Emily fröhlich und lies mich mit Alice alleine.

„Was gibt’s denn? Ist was mit Rosalie?“

„Nein nein, schlimmer. Mit Edward.“

Und wegen dem Arschloch machte Alice hier so nen Aufstand?

„Na und, was interessiert mich das?“, sagte ich teilnahmslos, mich interessierte Null was Edward machte.

„Man Bella, er ist gerade mit Jane in die Sauna abgezogen, mit der hatte er schon öfters was am laufen. Du musst da dazwischen.“

„Ich soll was?? Spinnst du? Soll er doch vögeln, wem er will.“

„BELLA, schon vergessen? Du bist seine Freundin!!!“

Zack, damit hatte sie mich wieder in die Realität geholt. Ich hatte mich ja auf diesen dämlichen Deal eingelassen.

„Was erwartest du jetzt von mir?“

„Du holst ihn jetzt da raus und machst ihm mal ne ordentliche Szene.“ Alice gestikulierte wild mit ihren Armen, dann kam auch noch Angela dazu.

„Bella Bella, er ist so ein Arschloch, das gibt’s doch nicht“, rief sie aufgebracht.

„Ich weiß, Alice hat mich gerade aufgeklärt. Was soll ich denn machen? Sie an den Haaren da raus ziehen?“
 

Eigentlich war das nur eine rhetorische Frage, aber Alice und Angela nickten nur.
 

„Ist das nicht ein bisschen krass, immerhin ist das ja auch noch gar nicht offiziell mit uns.“

„Dann wird es Zeit, es offiziell zu machen. Geh, markiere dein Revier!“, wies mich Angela an und zog mich am Arm.

„Immer mal langsam, das geht mir jetzt ein bisschen zu schnell. Ich weiß doch gar nicht, was ich machen soll.“
 

Ich stellte mich steif damit die Beiden mich nicht wegschleppen konnten.
 

„Ok, also. Du gehst jetzt da in die Sauna rein und sagst, dass du ihn schon überall gesucht hast. Dann widmest du dich Jane und schaust sie herablassend an. Du gibst ihr zu verstehen, dass Edward nicht mehr zu Verfügung steht und treibst sie somit in die Flucht. Kapiert?“, erklärte mir Alice den Plan und schob mich dann langsam Richtung Saunen.

„Halt halt, ich brauch noch was für den Mut. Alec, gib mir mal bitte schnell nen Wodka-Orange.“
 

Paul stellte mir das Glas hin und ich kippte es mit einem Zug runter.

Gut, das war ja eigentlich der Plan, ich sollte Edward der Frauenwelt madig machen. Aber wenn es dann darum ging, es umzusetzen, war ich dann doch etwas hilflos. Doch ich hatte mich dazu bereit erklärt und ich wollte diesem Macho auch endlich mal seine Grenzen aufweisen.
 

„Also dann los, auf in die Schlacht“, meinte ich dann, als ich den Drink unten hatte.

„Denk daran, wofür und warum du das tust. Wir stehen hinter dir“, grinste Angela und zeigte mit dem Daumen nach oben.
 

Mir war total mulmig, als ich zu der Sauna ging, in der Edward mit dieser Jane sein sollte. Eigentlich interessierte es mich auch Null, was dieser Schwachkopf machte, aber ich war ja nun seine 'Freundin' und musste mich wohl oder übel auch so verhalten. Bis jetzt war es noch nicht wirklich an die Öffentlichkeit geraten, dass wir ein Paar waren, doch nach dieser Aktion, die ich jetzt abziehen sollte, würde es wohl bald ganz Seattle wissen.

Was sollte ich eigentlich machen? Hier die eifersüchtige Zicke spielen? Das war überhaupt mich mein Stil, schon früher bei Jacob war ich nie eifersüchtig. Also musste ich mir wohl oder übel was überlegen und das schnell.

Ich stand bereits vor der Sauna und konnte durch die Glastüre die beiden auf den Holzliegen eng beieinander sitzen sehen.

Jane hatte die Beine auf Edward Schoß abgelegt und er hatte seine Arme um seine Hüften gelegt und war mit seinem Kopf nah an ihren Gesicht.
 

Oh dieses Arschloch! Da rettete ich ihm den Arsch vor seinen Eltern und er nutze die erste Gelegenheit, um wieder durch die Gegend zu vögeln! Und dann auch noch auf einer Party, wo es alle mitbekommen würden, inklusive seine Eltern. Wut stieg in mir auf, das war also der Dank. Doch nicht mit mir Edward Cullen, nun wurde mein Plan in die Realität umgesetzt.

Mit vollen Eifer riß ich die Türe auf und stürmte in die Sauna

.

„Schatz, da bist du ja endlich. Und wer ist das?“, zickte ich Jane an.

„Bella, was machst du hier?“, schnauzte mich Edward an.

„ICH? Das fragst du mich? Wer sitzt den hier mit einer halbnackten auf dem Schoss in einer Sauna während seine Freundin die Party nach ihrem Freund absucht.“

„Deine Freundin? Ich dachte du wärst single“, sagte nun Jane überrascht und rutschte einen Meter von Edward weg.

„Das bin ich auch!“, wehrte sich dieser, ganz falsche Wortwahl mein Freund.

„Du verleugnest mich? Und das nur, weil wir erst seit einer Woche zusammen sind? Ich dachte, du wolltest dich für mich ändern“ schluchzte ich gespielt und presste Tränen hervor.

„Boah Edward, das ist jetzt nicht wahr, oder?“ Jane sah sauer aus.

„Jane, halt warte. So ist das nicht. Ja also, Bella ist meine Freundin, aber es ist noch nichts Ernstes.“
 

Bei diesem Satz schluchzte ich lautstark und verbarg mein Gesicht in den Händen.

„Wir sind noch ganz am Anfang und...“

„Das ist wirklich das allerletzte, Edward, so hätte ich dich nicht eingeschätzt. Ich misch mich in keine Beziehung ein. Tut mir Leid Bella, hätte ich das gewusst, hätte ich die Finger von ihm gelassen.“

Jane stand auf und strich mir entschuldigend über die Schulter.

„Ich dachte, ich bedeute dir wirklich etwas, Edward“, heulte ich unter meinen Händen, innerlich lachte ich mich halb tot.

„Überleg dir das nochmal mit ihm, aber eins ist sicher Edward, du bist echt ein Schwein.“
 

Mit diesen Worten ging Jane aus der Sauna und machte die Türe hinter uns zu, die die ganze Zeit offen war. Durch die beschlagene Scheibe konnte ich sehen, das einige Leute mein Schauspiel mit bekommen hatten und Edward sah mich an, als würde er mich gleich umbringen wollen.
 

„Was soll diese verdammte Scheiße?“, zischte er mich an.

„Was meinst du? Das du mich fast betrogen hast?“, wimmerte ich.

„Hör auf damit Bella, du weißt, dass das nicht stimmt.“

„Ich schon, aber die Anderen nicht.“

„Jetzt schon, danke auch!“

„Was hast du erwartet Edward? Dass ich immer dann deine Freundin spiele, wenn es dir passt? Träume weiter. Du wolltest das volle Programm, also bekommst du es auch.“ Ich lies meine Maske wieder fallen und sah ich zornig an.

„Von so was war aber nie die Rede“, ging mich Edward scharf an.

„Es war auch nie die Rede davon, dass du mich in aller Öffentlichkeit betrügst, noch dazu wenn all unsere Freunde da sind und deine Eltern davon Wind bekommen könnten.“

„Was willst du mit so einer Aktion erreichen?“

Lasziv schritt ich auf Edward zu und setzte mich auf seinen Schoß. Er sah mich immer noch wütend an, doch ich merkte, dass es nicht ohne Weiteres an ihm vorbei ging, was ich gerade tat.

„Dass jeder weiß, dass der ewige Junggeselle Edward Cullen nicht mehr auf dem Markt ist. Dass er eine Freundin hat und von nun an nicht mehr zu Verfügung steht. Du hast wohl gedacht, du kannst so weiter machen wie bisher, aber dafür hast du dir die falsche Freundin ausgesucht. Und nun werden wir beide hier Hand in Hand raus gehen und so tun, als hätten wir uns wieder vertragen und nichts kann uns auseinander bringen. Verstanden mein Schatz? Sonst hast du morgen etwas Wichtiges deinem Dad zu erklären.“
 


 

EPOV
 

Was zum Teufel....

Bella war ein Biest! Erst hatte sie mir eine sichere Nummer für den heutigen Abend ruiniert, mich dann vor der halben Partygesellschaft bloßgestellt und zur Krönung machte sie mich mit dieser Aktion hier wütend und schlimmer, auch noch tierisch an! Konnte sie sich nicht vorstellen, was für Auswirkungen es bei mir haben würde, wenn sich eine halbnackte Frau auf mich, ebenfalls halbnackt, setzte, dann auch noch mit den Hüften kreiste und mir zusätzlich noch ins Ohr flüsterte. Wie sollte ich mich dabei noch beherrschen?

Aber spätestens nachdem was sie mir ins Ohr sagte, war meine Erregung auch schon wieder vorbei.
 

„Das wagst du nicht“, raunte ich, allerdings hörte es sich weniger wütend an als ich erhofft hatte.

„Ist da jemand leicht aus dem Konzept?“, trieb Bella ihr Spiel weiter.

„Geh von mir runter. Was soll das?“

„Ich will den Leuten da draußen nur zeigen, dass zwischen uns alles wieder gut ist. Immerhin wollen wir doch nicht die Party deiner Schwester ruinieren“, grinste Bella gehässig und legte nun auch noch ihre Arme um meinen Hals.

„Du kannst ja auch anders, wenn du willst.“

„Ich weiß nur, wie man spielt mein Freund. Oder hast du gedacht, dass du hier die Zügel in der Hand hälst?“
 

So langsam wurde mir heiß, sehr heiß und das lag mit Sicherheit nicht nur daran, dass wir hier in der Sauna waren.

„Wieso musst das jetzt sein, dass du hier auf mir sitzt?“, sprach ich meine Gedanken laut aus und bereute es im nächsten Moment schon, das hätte Bella auf keinen Fall hören sollen.

„Oooh, sag bloß ich übe noch eine andere Reaktion in dir aus als nur Würgereiz und Hass?“ Verdammt, Bella konnte das Spiel wirklich gut.

„Ich bin auch nur ein Mann!“, rechtfertigte ich mich, wofür eigentlich?

„Na dann will ich mal nicht so sein. Wir sollten dieses Schauspiel für alle Beteiligten nun auch beenden und wieder zu den Anderen gehen. Aber ich hoffe, du hast nun verstanden, dass unser Deal von zwei Seiten aus gespielt wird, mein Schatz.“ Bella betonte die letzten zwei Wörter regelrecht und stieg dann von meinen Schoß.
 

Heilige Scheiße, ich brauchte eigentlich dringend eine kalte Dusche. Ich konnte darauf einfach nichts sagen und lief Bella hinter her. Die grinste triumphierend, aber eins war sicher, das hier würde ein Nachspiel haben.

Bella blieb vor der Türe stehen, öffnete sie halb und streckte mir dann ihre Hand entgegen.
 

„Kommst du Schatz, Alice wird uns sicher schon suchen“, säuselte sie so, dass uns jeder, der vor der Sauna stand, auch sicher hören würde.

Ich warf ihr einen wütenden Blick zu, griff dann jedoch nach ihrer Hand.

„Natürlich Süße, willst du auch etwas zu trinken? Hier drin war es dann doch ziemlich heiß“, erwiderte ich gespielt zuckersüß. Bella schien verstanden zu haben und wob unsere Finger ineinander.

„Du wirst es mir irgendwann noch danken“, flüsterte sie mir noch zu, so dass es niemand hören konnte.

„Und du wirst das noch irgendwann büßen“, flüsterte ich zurück, worauf Bella nur lachte.
 

Hand in Hand gingen wir wieder zum Pool, wo auch schon der Rest von uns wartete. Alle Blicke waren auf uns gerichtet, somit hatte Bella schon mal eins erreicht. Nun wusste jeder, dass der ewige Single Edward Cullen eine Freundin hatte. Und das war ausgerechnet Bella Swan, die Frau, die mich vor allen auf der Uni gedemütigt hatte.
 

An der Bar angekommen, bestellte ich mir erst ein mal einen Cuba Libre.

„Extra stark bitte“, sagte ich noch zu Alec, der nur nickte.

„Hach, ihr zwei seid echt süß zusammen“, kicherte meine Schwester.

„Hör auf mit dem Theater“, herrschte ich sie an.

„Mal ganz im Ernst Alter, was sollte denn der Scheiß? Du kannst doch nicht auf so einer Party mit einer anderen was anfangen“, stellte mich Emmett zur Rede.

„Wieso nicht? Wir wissen alle, dass es diese Beziehung eigentlich nicht gibt“, schnauzte ich und kippte mein Glas auf einmal runter.

„Schrei noch mehr herum, dann hören es vielleicht deine Eltern da drüben auch.“ Bella sah mich hinterlistig an.

„Du wirst mir das alles noch büßen.“

„Denk an mich, wenn du deine erste OP in der Klinik deines Vaters hast.“
 

Mit diesen Worten traff mich Bella genau da, wo sie wollte. Sie hatte ja irgendwo recht, aber so provozierte sie mich nur noch mehr.
 

„Komm Bella, lass uns mal ein bisschen tanzen gehen. Solang kann sich dein Freund auch etwas abreagieren“, lenkte Rosalie schnell das Thema um und zog Bella und Alice mit sich.

„Nochmal einen Alec!“, wendete ich mich an besagten und stellte ihm mein leeres Glas hin.

„Bella hat dir wohl mal gehörig gezeigt, wo der Hase lang läuft“, stellte Jasper fest.

„Das wird sie noch bereuen, das garantiere ich dir“, war alles, was ich dazu sagen konnte.

„Denk daran für was sie das hier tut. Es ist ja nicht so, dass du nicht davon profitieren würdest.“

„Muss sie mich denn so bloß stellen?“

„Ich weiß nicht, für wen das schlimmer war. Immerhin hättest du sie fast betrogen“, mischte sich nun auch Emmett wieder ein.

„Abgesehen davon, dass es diese Beziehung EIGENTLICH gar nicht gibt, bis vorhin wusste noch niemand etwas davon. Also hätte es auch niemand interessiert“, stellte ich klar.

„Edward, werde dir endlich darüber klar, dass du dich an die Regeln einer normalen Beziehung halten musst. Ich habe dir schon einmal gesagt, reiß dich endlich zusammen. Das ist deine einzige Chance, in der Klinik deines Vaters einzusteigen. Also versuch es wenigstens!“, wies mich Jasper zu Recht, lies mich dann stehen und ging zu Alice.

Ich wusste nicht, was ich darauf sagen sollte und sah ungläubig zu Emmett.

„Er hat Recht mein Freund! Es ist deine letzte Chance, verbock sie nicht. Und ausnahmsweise geht es einmal nicht nur um dich, sondern auch um Bella. Du hast noch nicht ganz kapiert, dass sie das eigentlich gar nicht tun müsste und doch tut sie es. Versuch wenigstens, ihr ein Freund zu sein. Wenn auch nicht auf dieselbe Weise wie ich und Rose und ich oder Alice und Jasper. Aber geb dein Bestes, sie hat es verdient“, fügte nun auch noch Emmett hinzu und ließ mich ebenfalls stehen.
 

Ich sah den zwei hinter her, bis sie bei ihren Freundinnen waren, wo auch Bella war.

Verdammt, worauf hatte ich mich da nur eingelassen.? Das hatte ich mir wesentlich einfacher vorgestellt. Bella sah zu mir und zwinkerte mir mit einem Lächeln zu. Keine Ahnung warum, aber ich erwiderte das Lächeln. Sie sah in diesem Moment wirklich glücklich aus und tanzte ausgelassen mit Emmett.

Warum musste es sie sein? Alles nur wegen Alice.

Aber nun war es eben so und ich musste zumindest versuchen, das Beste daraus zu machen. Ich würde versuchen, mich darauf einzulassen, wenigstens zum Schein.

Was Bella konnte, konnte ich schon lange. Das Spiel konnte beginnen und ich war mir sicher, dass ich als Sieger hervorgehen würde.
 


 

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So, leider auch schon wieder zu Ende.

Aber ich hab gute Nachrichten, das nächste Kapitel ist schon halb fertig und das übernächste im Kopf.

Hab grad einige neue Idee und somit werd ich wohl nicht mehr ganz so lange warten lassen müssen.

Hoffe doch, das sind gute Neuigkeiten für euch. :-)
 

Jaa und jetzt bin ich erst mal auf eure Reaktion von diesem Kapitel gespannt.

Wie fandet ihr denn Jaspers kleinen Einblick?

Jaha, und unser Bella hats wohl faust dick hinter den Ohren.

Aber so blöd wie Edward kann man doch auch nicht sein oder?

Der hat sein bestes Stück einfach nicht unter Kontrolle! :-D
 

Bin gespannt, ob ihr mir trotz der langen Pause mir die Treue gehalten habt.

Würd mich sehr freuen!!

Bis bald

Bussal

Der Ärzteball

Taaaaaaaaaaaaaadaaaaaaaaaaaaaa, da bin ich auch schon wieder!!!

Hammer oder?? :-D

Sooo, jetzt kommt mal ein Mega Kapitel!!

Dieses Kapitel wird euch sicher überraschen, es wird sehr gefühlvoll.

Das war zwar mein Plan, aber es ist noch gefühlvoller geworden, wie geplant.

Aber es wird auch witzig, keine Sorge.

Und ein bisschen Twilight-Feeling gibts auch.

Also, lasst euch überraschen!!

Und nun viel Spass beim lesen!!
 

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BPOV
 


 

Die Party von Alice war inzwischen schon drei Wochen her, doch sie war immer noch das Gesprächsthema Nummer 1 an der Uni. Was jedoch nicht an der Party an sich lag, wie die Jahre zuvor, sondern an dem neuen Paar, das sich dort das erste Mal öffentlich zeigte und fast für einen Eklat sorgte. Gemeint waren natürlich Edward und ich. Ich konnte die Blicke und das Getuschel schon gar nicht mehr sehen und hören, es ging mir gehörig auf die Nerven. Hätte ich geahnt, für wie viel Wirbel das sorgen würde, ich glaube, ich wäre lieber putzen gegangen für das Geld.

Die Mädels sahen mich an, als würden sie mich gleich anfallen und umbringen. Die Jungs sahen mich mehr oder weniger bewundernd an und es waren auch schon ein paar eindeutige Angebote dabei.
 

„Hört das denn nie auf?“, stöhnte ich in der Mensa, und verbarg mein Kopf in den Armen auf den Tisch.

„Ich glaube nicht Bella. Sei froh, dass Edward zur Zeit so wenig hier ist“, antwortete mir Rosalie und strich mir über den Rücken.

„Hätte ich das geahnt, hätte ich die Scheisse nie angefangen. Ich bin hier der Staatsfeind Nummer 1, zumindest bei den Weibern!“

„Ach lass die doch reden, die sind doch nur sauer, dass sie jetzt nichts mehr zum vögeln haben“, grinste Emmett.

Ich sah ihn mit hochgezogener Augenbraue an, das half mir natürlich ungemein.

„Emmett hat Recht. Die wissen jetzt, dass sie einfach nicht mehr bei Edward landen können. Und die Tatsache, das du ihn rein theoretisch jeden Tag siehst und eigentlich das bekommst, was sie bisher bekamen, macht sie neidisch.“
 

Angela betonte bewusst manche Wörter. Da es ja in Wirklichkeit nicht so ist, wie hier jeder denkt.
 

„Ich weiß ich weiß, aber irgendwann ist doch mal gut.“

„Gib ihnen noch ein, zwei Wochen, dann ist da Ruhe im Karton“, meinte Rose wieder, ich hoffte sie würde Recht behalten.

„Hey alle zusammen. Ich hab Neuigkeiten!“
 

Alice kam zu uns und trällerte mit ihrer Glockengleichen Stimme.
 

„Wenn es wieder irgendwelche Angebote oder sonst was sind, will ich es nicht wissen“, lies ich sofort verlauten.

„Ach paperlapap. Etwas viel wichtigeres und schöneres.“

„Spann uns nicht auf die Folter, was gibt’s?“, forderte Alice Bruder sie auf.

„Naaa, was wird das wohl sein, ist jedes Jahr um die selbe Zeit!“
 

Nun machte Alice ein Ratespiel daraus, ich hörte schon gar nicht mehr wirklich zu.

Emmett, Rose, Angela, Alice und auch Jasper raten hin und her, mir war es eigentlich gänzlich egal, erfahren würde ich es ja sowieso.
 

„Fuck, genau. Der Ärzteball!“, ries mich dann Emmetts laute Stimme wieder aus meine Gedanken.
 

Ärzteball? Wie? Wo? Was? Ich richtete mich auf und sah fragend in die Runde. Alice Augen leuchteten, Rosalie freute sich tierisch und auch Jasper sah sehr erfreut aus. Oh nein nein nein, das konnte nichts Gutes für mich bedeuten. Allein schon ein Ball war der Horror für mich und nun hieß das ganze auch noch Ärzteball. Das klang sehr nach Verpflichtung und noch vieles mehr. Ich würde einfach weiterhin so tun, als hätte ich nichts mitbekommen.
 

„Jaaaa, genau! Der alljährliche Ärzteball! In knapp drei Wochen ist es soweit. Oh. ich freu mich ja so!“

Alice klatschte aufgeregt in die Hände und auf meiner Stirn bildeten sich Schweißperlen.

„Endlich mal wieder ein Ball, da müssen wir unbedingt noch ein Kleid kaufen gehen. Oder hast du noch was Passendes?“, fragte meine Schwester aufgeregt.

„Naja, nicht wirklich. Aber Bella wird auf jeden Fall nichts haben oder?“
 

BANG! Ich wusste es! Alice Kopf drehte sich zu mir und sah mich fragend an, immer noch mit einem Leuchten in den Augen. Das konnten sie nicht verlangen. Auf gar keinen Fall würde ich dort hin gehen.

„Ähm, wieso sollte ich auch etwas dafür haben?“, gab ich mich ahnungslos.

„Ha ha, vergiss es Bella. Du wusstest von der ersten Sekunde an, was das bedeutet. Ich hab dich beobachtet.“ Oh Jasper, du Verräter.

„Wovon redest du?“, fragte Emmett und sah mich und Jasper abwechselnd an.

„JA, das würde mich aber nun auch interessieren. Haben wir was verpasst?“, wollte nun auch Angela wissen.

„Habt ihr Bella denn nicht gesehen? Seit Alice das verkündet hatte, hab ich sie beobachtet. Erst war sie total desinteressiert, erst mit dem Wort Ball horchte sie auf. Und ab da, hoffte sie, dass das an ihr vorüber gehen würde. Aber Alice hat diesen Traum gerade zerstört. Hab ich nicht recht Bella?“, grinste Jasper.

„Verräter!“, knurrte ich nur.

„Bella, das wird total schön. Das ist einer der schönsten Bälle im Jahr, mach dir mal keine Sorgen, das wird dir auch gefallen“, versuchte mich Rosalie zu beruhigen.

„Rose, du weißt, dass ich so etwas hasse. Und ich muss da ja auch nicht hin, was hab ich schon mit Medizin zu tun?“

„Du nicht meine Süße, aber dein Freund. Und den wirst du begleiten“, klärte mich Alice auf.

„Was? Ich soll da mit Edward hin?“
 

Eigentlich hatte ich das ja schon befürchtet, aber es zu hören. Warum hab ich dem allen nur zu gestimmt?
 

„Natürlich Bella, was dachtest du denn? Erstens studiert er Medizin, zweitens ist unser Vater einer der wichtigsten Ärzte in der Stadt und drittens ist er dein Freund.“

„Aber das setzt doch nicht voraus, dass ich da mit muss.“

„Klar musst du. Ich werde Emmett auch begleiten, Esme wird dabei sein und Angela wird Ben mit Sicherheit auch begleiten“, erklärte mir Rose weiter.

„Nein, ich werd nicht dabei sein, Ben auch nicht. Er hat an diesem Wochenende Dienst, das hat er mir erst gestern gesagt“, mischte sich Angela nun auch wieder ins Gespräch ein.
 

Sie und Ben waren seit Alice Party endlich ein Paar und sie waren wirklich süß zusammen. Auch wenn sie gerade wenig Zeit füreinander hatten, diese nutzen die beiden dann ausgiebig.
 

„Du wusstest von dem Ball?“, richtete ich mich an sie.

„Ja, seit gestern. Habs aber gleich wieder vergessen, weil Ben ja nicht kann. Tut mir Leid.“

„Das würde auch nichts ändern, du kommst auf jeden Fall mit. Wieso hat dir Edward eigentlich noch nichts davon gesagt?“, fragte mich Alice.

„Weil ich ihn seit vier Tagen nicht gesehen habe? Er hat Nachtsch-icht, schon vergessen? Und ich sehne mich jetzt auch nicht gerade nach meinem 'Freund'.“
 

Über jede Minute die ich ihn nicht sah und etwas schauspielern musste, war ich sogar froh.
 

„Ach stimmt ja, egal. Das würde auch nichts ändern. Das heißt, wir brauchen noch drei Kleider. Schade, dass du nicht mit kommst Angela.“

„Ja, finde ich auch. Nächstes Jahr vielleicht. Ich wollte schon immer mal auf so einem Ball tanzen.“

„TANZEN?“, japste ich.

„Klar!“, kam es aus fünf Mündern gleichzeitig.
 

Geschockt sah ich in die Runde. Und ich dachte schon, dass die Beziehung mit Edward mein Tod sein würde.
 

„Ich kann nicht tanzen“, wisperte ich leise.

„Du kannst nicht tanzen? Aber das kann doch jeder“, meinte Alice sofort.

„Oh, ich glaube ,meine Schwester ist da die Ausnahme der Regel. Sie kann wirklich nicht tanzen“, half mir Rose und grinste gehässig.

„Ähm, ok. Aber das kann man lernen. Wir bringen es dir einfach bei. Wir fangen gleich heute damit an.“ Alice war richtig enthusiastisch.

„Ich kann nicht tanzen! Meine Beine werden dann immer so ein unkontrollierter Knoten, das funktioniert nie.“
 

Ich bekam schon Schweißausbrüche, wenn ich allein nur ans tanzen dachte.
 

„Ach, das bekommen wir schon hin. Und am Wochenende gehen wir shoppen!“, trällerte Alice wieder.

„Aber, aber, das kann ich mir doch gar nicht leisten!“, stotterte ich. So ein Ballkleid kostete ein Schweinegeld und ich war mir sicher, dass die Cullens kein Kleid von der Stange duldeten.
 

Vielleicht hatte ja Rose eins, das ich auftragen konnte.
 

„Mach dir darüber mal keine Sorgen! Das bekommen wir schon hin. Das wird total schön, glaub es mir.“
 

Rose klopfte mir auf die Schultern und lächelte mir zu. Immer wenn ich dachte, es kommt nicht schlimmer, haut ein Hammer auf mich ein.
 


 

„Und eins zwei drei, eins zwei drei, Drehung, autsch, verdammt Bella.“
 

Emmett drehte sich von mir weg, ich war ihm schon wieder auf die Füße getreten.

„Tut mir leid“, murmelte ich.

„Man, so wird das nie was. Alice, Bella braucht einen richtigen Tanzkurs.“

„In zwei Wochen lernt sie das aber auch nicht mehr, Emmett“, erwiderte Alice.
 

Wir übten nun schon fast eine Woche, aber ich konnte mir diese dämlich Schrittfolge nicht merken. Und nächste Woche Samstag war schon dieser doofe Ball, wo ich immer noch keine Lust hatte hin zu gehen. Zwar hin inzwischen ein Kleid in meinem Schrank, was wirklich ein Traum war. Aber das tat meiner Unlust keinen Abbruch. Auch Edward wusste inzwischen Bescheid und war mindestens genauso erfreut darüber mit mir dahin zu gehen, wie ich. Dafür freuten sich seine Eltern umso mehr, allein deshalb musste ich jetzt schon dort hin. Allerdings änderte das nichts daran, dass ich immer noch nicht tanzen konnte. Und aus sicheren Quellen wusste ich, dass mir mindestens ein Tanz bevor stand.
 

„Irgendwie bekommen wir das schon hin, so schwer ist ein Walzer dann auch wieder nicht“, seufzte Rosalie.

„Für mich schon“, murmelte ich zu mir.
 

Nicht genug, dass ich jeden Tag diesen dämlichen Tanz üben musste. Nein. Seit zwei Tagen zwangen mich diese Hexen auch noch, das in hohen Schuhen zu tun. Zwar nicht solche halsbrecherischen Heels wie Alice und Rose immer trugen, aber bei mir konnten auch schon zwei Zentimeter zu einem zehnfachen Knochenbruch führen.
 

„Was ist hier eigentlich los?“
 

Edward stand total verschlafen im Wohnzimmer der Cullens. Er hatte Spätdienst und war erst Mitten in der Nacht nach Hause gekommen. Zur Zeit war wirklich die Hölle los in der Klinik, irgendein Virus hielt die ganze Stadt auf Trap. Edward hatte heute mal wieder einen Tag frei, weshalb er bis in die Puppen schlief. Doch anscheinend mussten wir ihn mit unseren Tanzversuchen geweckt haben, bisher wusste er hier von gar nichts.
 

„Nichts, was sollte sein?“, gab sich Alice ahnungslos.

„Naja, ihr seid hier alle versammelt, es läuft Walzermusik, Bella hat hohe Schuhe an und Emmett hält sich den Fuss vor Schmerzen.“ Edward hatte einen verdammt guten Beobachtungssinn.

„Ähm, naja, also, es ist so“, stotterte Alice herum, ehe ihr Emmett ins Wort fiel.

„Bella kann nicht tanzen!“, brachte er es auf den Punkt, klasse Emmett.
 

Nun rutschte ich noch einen Rang tiefer in Edwards Looserrangliste.

Sofort lag Edwards Blick auf mir, ich konnte seinen Blick nicht deuten. Entsetzen, Belustigung, fragend, überrascht, von allem Etwas.
 

„Und deswegen der Aufstand, na super“, war alles was er darauf sagte, dann verließ er das Wohnzimmer.

„Was war das?“, fragte Rose, als Edward wieder weg war.

„Keine Ahnung, aber wie üben jetzt weiter. Los Bella, versuch es mal mit Jasper“, wies Alice mich an und ich tat wie geheißen.
 

Keine Ahnung wie lang wir übten, aber meine Beine gehorchten mir einfach nie. Dazu auch noch diese Schuhe, ich hasste Absätze.
 

Auf einmal riss uns Edwards Stimme aus den Übungen.
 

„So wird das nie was“, waren seine glorreichen Worte.

„Ach nee, das hab ich auch schon bemerkt, aber mir glaubt ja niemand“, stimmte ich ihm ausnahmsweise einmal zu.
 

Edward stand wohl schon länger da, zumindest konnte ich das seinem Gesichtsausdruck entnehmen. Inzwischen hatte er wohl geduscht und sich umgezogen.
 

„Dann mach einen besseren Vorschlag du Klugscheißer“, zickte Alice ihren Bruder an.

„Den mach ich jetzt auch. Bella du kommst mit mir auf mein Zimmer, wir üben jetzt alleine“, forderte er mich auf und lief aus dem Zimmer.
 

Wir blickten im hinter her, niemand sagte etwas. Sollte ich ihm jetzt wirklich folgen?
 

„Kommst du jetzt oder muss ich dich auf Knien betteln?“, kam Edward zurück und sah mich auffordernd an. Sein Blick lies eine lange Diskussion oder Widerrede erst gar nicht zu.
 

„Ähm ja, ok“, meinte ich nur knapp und folgte ihm.
 

Ich tippelte ihm hinter her, an diese Schuhe hatte ich mich noch nicht gewöhnt. Edward lief lässig vor mir her und blickte einmal über die Schultern. Er grinste und schüttelte dann nur mit dem Kopf.
 

„Was?“, fragte ich leicht gereizt.

„Kannst du eigentlich irgendwas außer lernen und zickig sein?“
 

Ich wusste worauf Edward anspielte und überging das jedoch einfach. Bisher musste ich noch nie irgendwo tanzen, weshalb auch. Ich hielt mich bisher auch immer eher in der Unterschicht der Gesellschaft auf.
 

„Schauspielern kann ich ganz gut“, gab ich dann doch noch einen Konter zu seinem Kommentar ab, den Edward nur mit einem herzhaften Lachen kommentierte.
 

In seinem Zimmer angekommen legte Edward Musik auf und hielt mir dann seine Hand entgegen. Gut, es war sicherlich vom Vorteil mit ihm zu proben, immerhin musste ich auch mit ihm auf dem Ball tanzen. Aber genau das war ja das Problem, ich konnte es einfach nicht. Selbst auf meinem Abschlussball an der High School hab ich mich um den Tanz gedrückt.
 

„Edward, ich kann...“

„Sei ruhig und komm her“, überging er meinen Einwand und zog mich an der Hand zu sich.
 

Was er allerdings dann tat, damit hatte ich nicht gerechnet. Statt dass er uns in Ausgangspostion brachte, hob er mich leicht hoch und lies mich dann auf seinen Füßen wieder herab.
 

„Edward, ich bin doch viel zu schwer. Das geht nie gut“, fiepste ich und versuchte mich aus seinem Griff zu befreien.

„Willst du das jetzt lernen oder nicht?“ Das war weniger eine Frage, sondern eine Aufforderung. Edward hielt mich noch fester und blickte mir eindringlich in die Augen.
 

Ich nickte als Antwort nur, dann begann er sich zur Musik zu bewegen, was sollte ich auch sonst tun?
 

„Mach die Augen zu und hör auf die Musik“, meinte er dann und ich tat was Edward sagte.
 

Es war ein komisches Gefühl, den Tanz so wahrzunehmen. Aber gleichzeitig war es auch viel besser sich so zu konzentrieren. Ich konnte die Schrittfolge der Musik zu ordnen und ging sie im Kopf mit durch. Bewegen musste ich mich ja nicht, da ich auf Edwards Füßen weilte.

Wie machte er das eigentlich? Gut, ich war nicht schwer, aber ich stand immerhin auf seinen Füßen. Dann tanzte er mit mir auch noch so schwerelos durch den Raum, als wäre ich eine Feder.
 

Nach einer Weile öffnete ich wieder die Augen und blickte direkt in die von Edwards.

Wir blickten uns eine Weile an. Wieso war er sonst nicht so wie jetzt? Dann könnte ich ihn vielleicht sogar mögen.

Wir haben uns die letzten Wochen zwar angenähert, aber unter normalen Umständen würde ich weiterhin nichts mit ihm zu tun haben wollen. Und viel hatten wir uns die letzten Wochen auch nicht gesehen. Hin und wieder sah ich ihn bei ihm zu Hause, dann gab es vor seinen Eltern mal ein Küsschen oder Händchen halten. Esme bedauerte schon, dass wir uns so wenig sahen, gerade weil wir ja erst am Anfang unserer Beziehung standen. Deshalb freute sie sich umso mehr, als sie erfuhr, dass ich mit zu dem Ball kommen würde. Edward war natürlich anfangs genauso begeistert davon wie ich, aber wir konnten es nicht ändern. Würde ich nicht mitgehen, würden Esme und Carlisle mit Sicherheit sehr misstrauisch werden. Also ergaben wir unserem Schicksal.
 

„Und, besser so?“, holte mich Edward aus den Gedanken.

„Ja, aber ich muss ja auch nicht wirklich was tun“, meinte ich schlicht.

„Aber so lernst du schneller.“

„Ja, das stimmt. Aber dafür hast du morgen platte Füße.“

„Lieber morgen als auf dem Ball“, grinste Edward.
 

Man, Edward konnte wirklich auch mal kein Arschloch sein. Warum war er denn nicht immer so. Es fühlte sich sogar irgendwie gut an, ihm so nahe zu sein, ohne dabei wieder jemanden etwas vorspielen zu müssen. Es ging auch tatsächlich auch mal ohne Sticheleien oder blöden Kommentaren.

Wir hatten uns arrangiert inzwischen, doch konnten wir jemals Freunde werden?

Ich wusste es nicht, erst einmal musste ich diesen Ball überleben. Doch ich war mir sicher, dass Edward mich dabei unterstützen würde, immerhin ging es um seine Zukunft. Dieser Ball hatte enorm viel Bedeutung für ihn, das wusste ich. Deswegen würde ich mich auch bemühen, Edward an diesem Abend so gut wie möglich zur Seite zu stehen.
 


 

EPOV
 


 

Heute war der Ärzteball und ich freute mich schon sehr darauf. Es war zwar sehr viel Händeschütteln, für die Kameras lächeln und vor allem Fragen über meinen Dad beantworten, da ich in seine Fußstapfen treten würde. Doch ich war mir sicher, dass dieses Jahr das Augenmerk doppelt auf mir liegen würde. Erstens weil ich in ein paar Monaten meinen Abschluss haben würde und zweitens, wegen Bella.

Gut, wir waren keine Promis, aber dennoch waren wir sehr bekannt in Seattle und Umgebung. Es war jetzt schon nicht unentdeckt geblieben, das der ewige Junggeselle Edward Cullen, Sohn des berühmten Chirurgen Carlisle Cullen und Frauenheld, endlich in einer festen Beziehung war. Dass Bella jedoch heute Abend mit auf einem der wichtigsten Bälle des Jahres in Erscheinung treten würde, rechnete wohl niemand. Irgendwie tat es mir fast schon wieder leid, das Bella dieses Prozedere heute mitmachen musste. Doch sie war nun eben meine Freundin und da Jasper und Rose ebenfalls dabei sein würden, wie auch schon die letzten Jahre, würde eben auch Bella dabei sein.
 

Meine Eltern hätten auch gar nichts anderes geduldet, außer Bella selbst hätte es nicht gewollt. Doch sehr zu meiner Überraschung ergab sie sich schnell ihrem Schicksal. Einzig das Tanzen hatte sie nicht bedacht, wie ich die letzten zwei Wochen feststellen musste. Bella hatte wirklich zwei linke Füße, wie sie sich damit überhaupt fortbewegen konnte, war mir ein Rätsel. Dank intensiven Trainings schafft sie den Walzer jedoch, ohne mir auf die Füße zu treten.
 

Nun saß ich mit Emmett in einer Limousine, mit der wir Bella und Rosalie in Lynnwood abholen würden. Eigentlich wollte Alice, dass wir alle von unserem Anwesen los fuhren, doch das wollte Bella nicht.

Deshalb hatte sich auch Rose entschlossen, sich im Haus ihres Dads fertig zu machen. Mir war es ehrlich gesagt egal, so hatte ich schon zwei Stunden weniger mit der nervigen Streberin.
 

„Na Alter, was meinst du wie unsere Freundinnen aussehen werden?“, fragte mich Emmett kurz vor Lynnwood.

„Ehrlich gesagt ist es mir egal, schließlich hab ich eigentlich gar keine Freundin“, erinnerte ich ihn daran.

„Ach komm schon Edward, so schlimm ist Bella nun auch wieder nicht. Ihr kommt doch inzwischen auch ganz gut zu Recht miteinander.“

„Das stimmt wohl, wir dulden uns mehr oder weniger, aber das wars dann auch schon. Ich freu mich jetzt schon auf den Tag, an den wir das ganze Theater beenden können.“

„Weißt du Ed, wenn du wenigstens mal versuchen würdest, Bella näher kennen zu lernen, würdest du nicht immer so von ihr reden. Sie ist so nett und hilfsbereit, du würdest dich wundern. Du musst jetzt auch gar nichts dazu sagen, aber versuch Bella wenigstens mal anders zu sehen, als du sie kennengelernt hast.

Jetzt bin ich mega gespannt wie meine Süße aussieht. Ich tipp auf rotes Kleid, was meinst du? Die Drei haben ja absolut nichts verraten von ihren Outfit heute.“

Emmett freute sich schon auf Rosalie, wenn ich nur das gleiche von Bella behaupten könnte.
 

Klar hatte mein Bruder irgendwo Recht, was Bella anging. Es ist einfach zu viel in zu kurzer Zeit passiert und das konnte ich einfach noch nicht vergessen. Immerhin wurde ich fast der Vergewaltigung bezichtigt und Bella hat mir vor der halben Uni eine gescheuert. Wäre sie nicht meine 'Freundin', würde ich ihr keines Blickes würdigen.
 

„Ich hab auch keine Ahnung Emmett, ich weiß nur, dass Mum Bella das Kleid spendiert hat“, lenkte ich meine Gedanken in eine andere Richtung.

„Ja, das weiß ich auch. Sie hätte sich mit Händen und Füßen dagegen gewehrt, aber du kennst ja Mum. Wenn sie sich was in den Kopf gesetzt hat.. wie Alice eben.“

„Na wir werden es gleich sehen, wir sind da“, meinte ich, die Limousine hielt gerade vor Chief Swans Haus.
 

Wir stiegen aus, liefen zum Haus und Emmett klingelte. Kurz darauf machte Chief Swan auch schon die Türe auf und musterte uns von oben bis unten.
 

„Guten Abend Charlie, wir wollen die Ladies abholen.“ Aha, Emmett war mit dem Chief per du.

„Hallo Emmett, kommt rein. Ich glaub, sie sind fast fertig“, erwiderte Mr. Swan.

„Guten Abend Chief Swan. Wie geht es Ihnen?“, begrüßte ich Bellas Vater und hielt ihm die Hand entgegen.
 

Der Chief musterte mich streng von oben bis unten, zögerte, gab mir dann aber doch die Hand.
 

„Noch gut, wir werden sehen, was der Abend noch bringt.“ Ich wusste sofort, worauf der Chief anspielte und sein Blick durchbohrte mich fast.

Wir liefen durch bis in die Küche, als wir auch schon die zwei Mädels oben hörten.
 

„Dad, sind das Edward und Emmett?“, rief Rosalie herunter.

„Ja sind sie. Seid ihr fertig?“, rief Chief Swan zurück.

„Eine Minute noch.“

Man hörte oben eine Tür knallen, dann war es wieder ruhig.
 

Konzentriert starrte ich auf die Fliesen in der Küche, ich spürte jedoch den Blick von dem Chief auf mir ruhen. Es war so ruhig in der Küche, man hätte eine Stecknadel fallen hören können. Langsam wurde mir das unangenehm.

Gerade als ich diese Stille brechen wollte, hörten wir Bella und Rosalie an der Treppe.
 

„Geh du vor, dann kannst du mich notfalls auffangen. Die Schuhe bringen mich um, wirst schon sehen“, konnte ich Bella sagen hören.
 

Oh Gott, welche Schuhe hatten sie meiner Pseudofreundin angedreht? Sie konnte sie doch so schon kaum vorwärts bewegen. Innerlich stöhnte ich.
 

„Übertreib mal nicht, deine Schuhe sind mindestens fünf Zentimeter flacher als meine“, lachte Rose und kam als Erste die Treppe herunter.

„Na, dann wollen wir mal sehen wie mein Baby heute aussieht.“
 

Emmett ging in den Flur und stellte sich am Ende der Treppe auf. Ich wollte ihm schon hinter her, doch Bellas Dad hielt mich zurück.
 

„Wehe du passt nicht auf meine Kleine auf, dann gnade dir Gott“, warnte er mich eindringlich.

„Keine Sorge, ich geb mein Bestes“, erwiderte ich und schluckte leise.
 

Chief Swan sah mich mit zusammen gekniffenen Augen an, dann lies er mich ebenfalls zu Emmett in den Flur. Wusste er eigentlich, dass das keine wirkliche Beziehung war? Ehe ich mir mehr Gedanken darüber machen konnte, stand auch schon Rosalie vor uns.
 

„Baby, du siehst wie immer atemberaubend aus“, bewunderte Emmett seine Freundin.
 

Er hatte Recht, Rosalie sah wirklich umwerfend aus. Sie trug ein Corsagenkleid ohne Träger, das Unterkleid war golden, darüber war aus schwarz ein Spitzenkleid. Es betonte ihre Spitzenfigur perfekt, ihre Haare fielen in Locken über Schultern und ihre Augen waren passend in gold und schwarz geschminkt. Dazu trug sie verdammt hohe High Heels, eine goldene Kette und eine passende Handtasche.
 

„Danke Schatz, aber warte mal Bella ab. Jetzt komm schon runter, Edward fängt dich auch auf“, forderte sie ihre Schwester auf, die immer noch oben am Treppenabsatz stand.

„Ja ja, ich komm ja schon“, murrte Bella und Rose zog mich ans Ende der Treppe.
 

Ich sah zu meiner Freundin nach oben und was ich dann sah, verschlug mir fast die Sprache. War das wirklich Bella?

Langsam schritt sie Treppe herunter, jeden ihrer Schritte verfolgte sie akribisch. Ich hielt ihr auf halben Weg die Hand entgegen, damit sie eine zusätzliche Sicherheit hatte.
 

„Danke“, hauchte sie mir entgegen, man konnte die Erleichterung in ihren Augen sehen.

Ich konnte gar nicht glauben, dass das vor mir wirklich Bella war. Sie sah einfach nur, ja wunderschön aus. Nie hätte ich mir träumen lassen, das ich diese Worte mit ihr in Verbindung bringen würde, aber Bella sah atemberaubend aus.
 

Sie trug ein blaues Chiffon Kleid, das im Brustbereich glitzernde Verzierungen hatte und viel Dekolletee zeigte. Eine Kette bedarf es hier nicht, deshalb trug Bella auch nur Kristallohrringe, die sie sich von meiner Mutter geliehen hatte. Eine silberne Handtasche, silberne Schuhe, die Haare in sanften Wellen auf die Seite gelegt und passende Schminke rundeten das Bild ab.
 

„WOW, du siehst, WOW“, brachte ich meine Bewunderung zum Ausdruck.

„Danke, lieb von dir“, antwortete Bella und wurde rot.
 

Ich gab Bella einen Handkuss, weil ich nicht wusste, wie wir dieses Schauspiel vor ihrem Dad zu spielen hatten. Außerdem meinte ich diesen Handkuss in diesem Moment auch wirklich aufrichtig ernst, das schien sie zu spüren. Sie lächelte nur verlegen und wob unsere Finger ineinander, der Chief wusste also nicht, dass das nur gespielt war.
 

„Ihr seht aber auch nicht schlecht aus, ist der Anzug neu, Honey? , fragte Rose Emmett.

„Ja, diese Woche noch schnell gekauft“, antwortete er und zog sich seine Krawatte zu Recht.
 

Er trug dazu einen schlichten grauen Anzug, ich trug das selbe nur in schwarz. Und statt einer Krawatte trug ich ein Fliege, das wars dann aber auch schon.
 

„Wir können dann auch gleich los, schönen Abend Dad und bis morgen“, verabschiedete sich Rose von Chief Swan, Emmett tat es ihr gleich.

„Ihr seht wirklich umwerfend aus, alle Achtung. Passt mir ja auf mein Töchter auf, sonst gibt es Ärger“, meinte er zu Emmett spaßig, beim Blick zu mir wurde selbiger wieder Ernst.

„Keine Sorge Chief Swan, wir werden die beiden wieder heil zurück bringen“, versuchte ich die Spannung etwas zu lockern.

„Das will ich dir geraten haben.“ Die Autorität von dem Chief war in jedem Wort zu hören.

„Dad, ist gut. Hab einen schönen Abend und warte nicht auf uns, es wird sehr wahrscheinlich spät werden“, sagte Bella zu ihm und drückte ihn kurz.
 

Dann verließen wir das Haus von Chief Swan und gingen zur wartenden Limousine. Mein Blick lag bei jedem Schritt auf Bella, kaum zu glauben wie wunderschön sie heute war.
 

„Na Edward, da hab ich wohl gute Arbeit geleistet, so wie du meine Schwester anstarrst“, grinste Rose in der Limousine.

Bellas Kopf schellte zu mir, sie hatte das bis jetzt noch gar nicht bemerkt, dass ich sie die ganze Zeit betrachtete. Man, musste mich Rose auch so bloß stellen?

„Ähm ja, du siehst wirklich klasse aus“, sagte ich zu Bella, sie tat es ja wirklich.

„Oh, war das etwa ein Kompliment? Dankeschön“, lächelte sie.

„Also echt Bella, du siehst echt scharf aus. Also wenn du nicht so tun müsstest und ihr euch nicht kennen würdet, was wetten dass dich Edward heute flach legen wollen würde.“ Emmett wusste genau, wie man einen Moment kaputt machen konnte.

„Idiot!“, schnauzte Rose ihren Freund an und schlug ihn auf den Hinterkopf.
 

Bella und auch ich sagten dazu nichts mehr, ganz Unrecht hatte er ja wirklich nicht. Aber das war einfach nicht der passende Moment für so einen dämlichen Kommentar.

Die restliche Fahrt unterhielten wir uns einfach, wobei Bella doch eher ruhiger war als sonst. Ihr war nicht wohl, das konnte ich ihr ansehen. Ich konnte es verstehen, immerhin wurde sie ins kalte Wasser geschmissen.
 

„Alles ok?“, fragte ich sie, als wir an der Halle ankamen und Rose und Emmett schon ausgestiegen waren.

„Ja ja, das ist nur alles, ich weiß nicht... das schaff ich doch nie Edward. Vor unseren Freunden und Familie deine Freundin zu sein, das ist schon schwer. Aber das hier? Hier ist die Presse, dein Chef, die Kollegen deines Vaters. Ich glaub, ich packe ich nicht. Schau mich doch mal an, immerhin bin ich nur...“ Ich schnitt Bella das Wort ab. Auch wenn sie vielleicht irgendwo Recht hatte, Zweifel konnten wir jetzt nicht brauchen.

„Du bist wunderschön heute. Und ja, das ist alles ziemlich viel und ich hätte dir das auch gern erspart, aber wir schaffen das schon. Immerhin bist du nicht allein. Keine Sorge, ich bring dich da schon wieder heil raus.“
 

Lächelnd sah ich zu Bella und hielt ihre Hände in meinen.

„Na komm schon, die Arbeit von Rosalie soll ja nicht umsonst gewesen sein. Das wollen wir doch der Öffentlichkeit nicht vorenthalten.“
 

Bella nickte nur, dann stieg ich aus dem Auto.

Vor der Türe wartet ich auf Bella und hielt ihr meine Hand entgegen, die sie ergriff und dann langsam aus der Limousine stieg.
 

Emmett und Rosalie waren schon Voraus gegangen und die Fotografenmeute wartete nur darauf, dass ich ausstieg. Sofort waren alle Linsen auf mich gerichtet und als Bella ausstieg, ging das Blitzlichtgewitter auch schon los. Noch einmal lächelte ich ihr zu, was sie erwiderte. Dann hakte sie sich bei mir unter und wir gingen gemeinsam in den Ballsaal. Immer wieder riefen uns die Fotografen, wir sollten hier hin sehen und dort, einmal lächeln, einen Kuss und so weiter.
 

„Lächle einfach und lauf gerade aus weiter“, flüsterte ich Bella zu.

Sie nickte nur und lief an meiner Seite ruhig weiter, sie machte ihre Sache bis jetzt wirklich gut. An der großen Eingangstür hielten wir kurz, blickten nochmal zu den Fotografen und winkten.

„Mein Gott, man könnte fast meinen wir sind ein Hollywoodpaar“, flüsterte Bella leise.

„Ich weiß, sollen wir ihnen noch mehr Stoff zum Schreiben geben?“, grinste ich sie an.

„Wie meinst du?“, fragte sie und blickte zu mir auf.

„Pass auf“, meinte ich und zwinkerte ihr zu.

Dann nahm ich ihr Gesicht in eine Hand und gab Bella einen Kuss. Sie war ziemlich überrascht über diese Aktion, erwiderte aber schlussendlich den Kuss. Die Fotografen tobten und als wir uns wieder voneinander lösten, gingen wir weiter in den Ballsaal.
 

„Das hättest du mir auch früher sagen können, das du so was planst. Was sollte das denn?“

Bella war leicht gereizt, das war nicht zu überhören. Doch ehe ich antworten konnte, kamen schon meine Schwester mit Anhang zu uns.
 

„Da seid ihr ja endlich. Was war das denn für eine Aktion? Oh man, die war echt Filmreif. Und Bella, du siehst wunderschön aus“, beschoss uns Alice sofort mit ihren Aussagen.

„Danke Alice, du siehst aber auch toll aus. Die Farbe steht dir echt super.“
 

Bella überging Alice Fragen geschickt, mit ihrem Lob. Aber sie sah, genauso wie Bella und Rosalie, wirklich klasse aus. Sie trug ein pinkes Kleid, das im Nacken geschnürt wurde, dazu goldenen Schmuck, Tasche und High Heels. Ihre Haare hatte sie sich hochstecken lassen und ihre Augen waren dezent geschminkt. Jasper trug dazu einen anthrazitfarbenen Anzug mit passender Weste und Krawatte.
 

„Danke danke, aber du hast meine Frage nicht beantwortet“, lies sich Alice nicht abschütteln.

„Alice, wir haben nichts getan, was du und Jasper nicht auch tun würdest“, half ich Bella.

„Ja aber...“, weiter kam Alice nicht, unsere Eltern kamen hinzu.

„Bella, Liebes, du siehst wunderschön aus. Das Kleid steht dir wirklich sehr gut“, begrüßte Mum Bella.

„Danke Esme. Aber du siehst auch traumhaft aus, da kann ich niemals mithalten.“ Bellas Wangen färbten sich rosa.
 

Mum sah wirklich atemberaubend aus. Man sah ihr nicht an, dass sie einmal drei Kinder auf die Welt gebracht hatte und auch ihr Alter nicht. Sie trug ein weißes, einfaches Kleid, dazu Perlen und Kristallschmuck. Mein Dad trug passender Weise dazu einen schwarzen Smoking und Krawatte.
 

„Na na, wer will denn da so bescheiden sein. Bella, du siehst wirklich hinreisend aus. Natürlich seht ihr alle klasse aus“, meinte nun auch mein Dad.

„Danke Dad, aber ihr seht auch toll aus“, erwiderte Alice.

„Bella, willst du auch ein Glas Champagner?“, fragte meine Mum, sie waren inzwischen schon längst per Du.

„Ähm, natürlich“, antwortete sie verlegen.

Mein Dad reichte uns allen ein Glas Champagner von einem Butler der gerade vorbei lief und wir stießen zusammen an.

„Auf einen schönen Abend.“

Wir nickten alle und tranken dann von unseren Gläsern.

„Bella, ich hätte da noch eine Frage an dich“, richtete sich meine Mum an besagte.

„Was denn Esme?“, fragte Bella verwundert.

„Morgen gibt es bei uns immer den traditionellen Brunch nach dem Ball hier, natürlich nur die Familie. Und ich wollte dich fragen, ob du auch kommst.“
 

Ich hatte befürchtet das diese Frage noch kommen würde, es wunderte mich nur, dass sie so spät kam. Der Brunch war wirklich Tradition, immerhin hatten Dad und ich deshalb extra das ganze Wochenende frei genommen.
 

„Ähm, natürlich, ich komm dann einfach zu euch. Wann soll ich denn da sein?“

„Nun, ich dachte eigentlich, du kommst gleich nach dem Ball mit zu uns. Ich würde mich wirklich freuen, morgen alle gleich im Haus zu haben und es ist doch auch einfacher als hin- und herzufahren.“

Damit hatte Mum mich und Bella gleichermaßen auf dem kalten Fuß erwischt. Das würde bedeuten, dass Bella heute bei uns schlafen würde. Ich war mir sicher, dass meine Eltern damit nicht das Gästezimmer meinten.

„Ach so, also, ich hab ja gar keine Sachen mit und...“

„Aber das ist doch kein Problem. Ich geb dir einfach was, mein Schrank ist groß genug“, mischte sich nun auch Alice mit ein, war ja klar.

„Na wunderbar, dann hätte das Problem sich ja aufgelöst. Was hältst du davon Bella?“ Mum sah Bella abwartend an, man sah ihr die Freude an.

„Ja klar, ich kann ja im Gästezimmer...“

„Quatsch, du schläfst natürlich bei Edward. Was ist das denn für eine Frage.“ Emmett, ich hasse dich.

Bella sah mich hilfesuchend an, doch ich wusste auch keinen Rat.

„Das ist doch kein Problem für dich oder? Ich meine, ihr seid doch jetzt schon eine Weile zusammen und Alice, Jasper und der Rest schlafen ja auch zusammen in einem Zimmer.“ Unsere Freunde grinsten sich einen, während Mum meine Freundin ansah.

„Natürlich nicht, wir werden uns schon arrangieren. Mein Bett ist ja groß genug“, meinte ich dann, Bella sah sofort zu mir.

„Gut, dann wäre das ja geklärt. Lasst uns auf unsere Plätze gehen, das Dinner wird bald beginnen“, beendete mein Dad dann diese peinliche Situation und lief mit meiner Mum voran.
 

Wir ließen etwas Abstand zu den beiden, dann folgten wir sechs meinen Eltern.
 

„Das ist nicht dein Ernst oder? Ich kann nicht bei dir schlafen?“, flüsterte mir Bella gereizt zu.

„Warum nicht? Hast du etwa noch nie bei einem Jungen geschlafen? , erwiderte ich patzig.

„Das geht dich ja wohl mal gar nichts an. Aber das geht nicht.“

„Was hätte ich tun sollen? Irgendwann musste so was ja kommen, das machen normale Paare nun mal.“

„Wir sind aber kein normales Paar.“

„Ach nee, das wissen meine Eltern nur leider nicht. Bedank dich bei Alice.“

„Nun hört schon auf, ihr werdet das wohl überleben“, beteiligte sich diese nun auch am Gespräch.

„Ihr müsst ja nicht miteinander schlafen, nur das Bett teilen. Das werdet ihr wohl schaffen“, kam es nun auch von Rose.

„Danke Rosalie, sehr hilfreich“, zickte Bella ihre Schwester an.

„Ihr könnt auch miteinander poppen, vielleicht seit ihr dann nicht immer so angespannt“, grinste Emmett.

„Red keinen Blödsinn Emmett“, sagte nun auch Jasper mal etwas, immerhin etwas sinnvolles im Gegensatz zum Rest.

„Danke Jasper“, sagten Bella und ich gleichzeitig, dann war erst einmal Ruhe.
 

Auf dem Weg zu unserem Tisch waren alle Augen auf uns gerichtet, Bella war das sichtlich unangenehm. Trotz dieser etwas peinlichen Aktion gerade, lief sie eng bei mir und hielt meine Hand fest gedrückt. Da hatte meine Mum uns ja wieder eine Situation gebracht, an die wir nie gedacht hatten. Aber natürlich war das bei einem Paar nur normal, beim anderen zu übernachten. Ich ließ das ganze erst einmal sacken und versuchte Bella dem allen hier so gut wie möglich beiseite zu stehen. An unserem Tisch hielt ich ihr natürlich, wie der Rest von uns, Bella den Stuhl vor, das sie sich setzten konnte.

Bella war sichtlich überrannt von diesem gigantischen Ballsaal. Es waren über 300 Leute hier, ein kleines Orchester spielte, auf dem Tisch standen unzählige Teller, Besteck und Gläser und alle Gäste waren in höheren Kreisen zu Gange.
 

„Alles ok?“, fragte Rose, nach dem sie sich neben ihr nieder gelassen hatte.

„Ja ja, geht schon“, winkte Bella ab.
 

Mein Gott konnte sie schlecht lügen.

Jeder konnte sehen, dass sie sichtlich überfordert war, außer vielleicht meine Eltern, die sich gerade mit ein paar Bekannten unterhielten. Ich griff nach ihrer Hand und drückte sie einfach nur. Damit wollte ich ihr zeigen, dass ich trotz allem beistand. Egal was bisher zwischen uns war, im Moment tat sie mir wirklich leid. Bella verstand meine Geste und drückte meine Hand ebenfalls, so stark, das es schon fast weh tat.
 

„Wir sind ja auch noch da Bella, zusammen schaffen wir das schon. Du machst das echt klasse bis jetzt“, redete ihr Jasper über den Tisch gut zu.

„Danke Jasper, gebt mir nur einfach ein paar Minuten, um das hier zu realisieren.“
 

Bellas Augen surrten über den Tisch, sie saugte regelrecht jedes Detail auf.

Wir ließen ihr einfach die Zeit und unterhielten uns untereinander. Bella beteiligte sich weniger am Gespräch, hielt aber permanent meine Hand fest. Inzwischen waren auch meine Eltern am Tisch und der Organisator des Balles trat auf die Bühne.
 

„Guten Abend meine Damen und Herren, ich darf Sie herzlich zu dem diesjährigen Ärzteball von Seattle begrüßen. Ich hoffe, Sie haben alle einen schönen Abend und genießen das Beisammen sein. Das Seattle Orchester wird diesen Abend musikalisch untermalen und als nächstes wird nun das Dinner serviert, ich wünsche allen einen guten Appetit“, endete die kurze Ansprache und verließ wieder die Bühne.

Gleichzeitig wurde auch das angekündigte Essen serviert, als erstes eine kleine Vorspeise.
 

„Arbeite dich einfach von außen nach innen vor“, sagte ich leise zu Bella und küsste ihren Handrücken, dann lies ich ihre Hand los.

„Was ist das für eine Suppe?“, fragte mich Bella leise.

„Eine Mouse aus Lachs und Forelle mit Tomatensoße und Salat. Hast du die Menükarte nicht gelesen?“ Ich deute auf die Karte in mitten auf dem Tisch.

„Nein, wann denn? Ich war mit anderen Dingen beschäftigt.“

„Macht ja nichts, lass es die schmecken“, sagte ich dann noch. Bella nickte mir zu und nahm die selbe Gabel, die ich ihr unauffällig zeigte.
 

Nach dem ersten Gang gab es noch eine Tomatensuppe mit Geflügelnockerl, auch hier half ich Bella beim Besteck. Sie schien langsam aufzutauen, was man an ihrem Lächeln und ihren Bewegungen sah. Meine Familie machte es ihr auch einfach und ich war froh, dass nicht alles an diesem Abend an mir hängen blieb.

Nach dem zweiten Gang gab es eine längere Pause, danach wurde auch schon der erste Hauptgang serviert.

„Schmeckt es dir Bella?“, fragte mein Dad, während die Butler eine gebratene Perlhuhnbrust mit Kartoffelgebäck und Gemüse servierten.

„Oh ja, es ist wirklich köstlich“, lobte Bella das Essen, als ob sie es Ernst meinen würde.

„Nur nicht zu förmlich Bella, wir sind immer noch unter uns hier am Tisch“, grinste Emmett.

„Das es dir schmeckt ist nicht zu überhören und sehen mein Lieber“, tadelte Mum meinen Bruder.

„Aber es schmeckt wirklich super, dieses Jahr haben sich die Köche mal wieder selbst überboten“, meinte Jasper.

„Dem kann ich nur zustimmen. Selten so gut gegessen“, stimmte Alice ihrem Freund zu.

Bella nickte nur und widmete sich dem Essen, nach dem sie sich unauffällig erkundigt hatte, welches Werkzeug denn nun an der Reihe war.

„Klappt doch ganz gut oder?“, flüsterte ich Bella zu.

„Ja, das stimmt, dank deiner Hilfe“, antwortete sie.

„Schmeckt es dir wirklich?“

„Es schmeckt wirklich gut, ich freue mich besonders auf den vorletzten und letzten Gang“, lächelte Bella.

„Stimmt, auf das Dessert freue ich mich auch schon“, stimmte ich ihr zu und widmete mich wieder meinem Essen.
 

Nach dem zweiten Hauptgang, der aus Schweinelendchen in Gemüsemantel, dazu Karotten und Kartoffelpüree bestand, wurde das Dessert serviert. Dieses bestand aus Nougat-Topfenknödel mit Butterbröseln, eine wahre Sünde.
 

„Kann man davon noch Nachschub haben? , fragte Alice nach ihrer Portion.

„Dann für mich gleich noch vier.“ Typisch Emmett.

„Also ich würde auch nicht nein sagen“, stimmte meine Pseudofreundin den beiden zu.

Tatsächlich brachte eine Bedienung nochmal einen Nachschlag, danach waren aber auch wirklich alle pappsatt, sogar Emmett.
 

„Der Nachtisch war wirklich ein Gedicht, echt der Hammer“, schwärmte Rosalie.

„Da hast du Recht Rosalie, aber das geht auch direkt auf die Hüfte“, grinste Jasper.

„Ach Unsinn, da müsst ihr euch keine Sorgen machen. Außerdem könnt ihr das ja gleich wieder weg tanzen“, meinte meine Mum.
 

Bei dem Wort Tanzen verfinsterte sich sofort wieder Bellas Mine. Zwar hatten wir die letzten Wochen gut geübt und sie schaffte den Walzer nun auch ohne meine Füße zu quälen, aber daran erfreuen konnte sie sich immer noch nicht. Ich nahm wieder Bellas Hand, um ihr zu deuten, dass es nicht so schlimm werden würde. Sie verstand und nickte mir zu.
 

„Und Bella, fühlst du dich wohl?“, fragte mein Dad geradeaus.

„Ja, es is gar nicht so schlimm wie ich es mir vorgestellt habe. Es gibt zwar vieles, dass ich erst mal verarbeiten muss, aber ich glaube, ich werde den Abend überleben“, antwortete Bella und der halbe Tisch musste lachen. Sie hatte es todernst gemeint, das wusste ich, aber meine Eltern dachten, sie meine es sarkastisch.

„Das denk ich doch auch. Schließlich hast du auch Edward an deiner Seite, ihr seit wirklich ein tolles Paar. Alle Augen liegen heute nur auf euch.“ Meine Mum wusste wirklich, wie man Bella noch mehr verunsichern konnte.

„Da gebe ich euch recht, das schlimmste war die Fotografenmeute“, half Alice Bella unter die Arme.

„Denen habt ihr auch ordentlich was zu schreiben gegeben, da werden die Zeitungen morgen voll damit sein“, lächelte meine Mum, sie freute sich natürlich über unser junges Glück.

„Ja, das glaube ich auch. Vielleicht brauch ich ab morgen ja einen Bodyguard.“ Bella versuchte das ganze etwas ins lächerliche zu ziehen und tatsächlich mussten wir alle lachen.

„Oh so schlimm wird es mit Sicherheit nicht werden, Liebes. Wir sind dann doch nur Ärzte und nicht Lady Gaga oder sonst wer“, lachte mein Dad.

„Das stimmt Bella, wir sind nur interessant, wenn es etwas Wichtiges in der Stadt gibt. Danach verschwinden wir wieder aus den Schlagzeilen“, stimmte Mum meinem Dad zu.

„Na dann bin ich ja froh, ich wollte mir schon einen neuen Namen ausdenken“, lachte Bella.
 

Wir unterhielten uns noch alle eine Weile am Tisch, dann begann das Orchester wieder zu spielen. Das war schon wie Startschuss, nun kam der Walzer. Langsam standen alle von ihren Tischen auf, meine Eltern waren eine der Ersten auf der Tanzfläche. Auch meine Geschwister machten sich bereit und auch ich stand langsam auf.

Ich stellte mich vor Bella und hielt ihr meine Hand hin.
 

„Dann ist es jetzt so weit?“, fragte sie, obwohl sie die Antwort schon wusste.

„Na komm schon, notfalls stell ich dich wieder auf meine Füße“, redete ich ihr gut zu mit einem Lächeln.
 

Bella lachte ironischer Weise kurz auf, gab mir dann ihre Hand und stand ebenfalls auf. Langsam gingen wir zu Tanzfläche und stellten uns auf. Fragend sah ich nochmal zu Bella, die dann zur Bestätigung nickte.

Langsam folgten wir dem Takt der Musik und Bella konnte auch Schritt halten. Es klappte wirklich gut und Bella musste auch keine einziges Mal auf ihre Füße sehen. Ich verstärkte noch meinen Griff um ihre Hüfte und zog sie so noch näher an mich.
 

„Du tanzt“, stellte ich leise fest.

„Auf einem Ball“, stellte sie ebenfalls fest und lächelte.

„Du machst das echt gut, meine große Anerkennung.“

„Danke, aber du hilfst mir ja auch.“

„Auch ohne meine Hilfe würdest du dich hier gut schlagen. Du siehst fabelhaft aus, meine Familie liegt dir zu Füßen, es läuft alles prima.“

Bella legte ihren Kopf an meine Brust und lies sich mit der Musik gehen.

„Danke Edward, ohne dich hätte ich das nicht geschafft. Trotz allem warst du mir die letzten Wochen wirklich eine große Stütze“, sagte sie leise, so das ich es kaum noch hören konnte.

In diesem Moment fiel ihr wohl die größte Last von den Schultern, das spürte ich an ihrer Haltung.

„Gern geschehen Bella“, erwiderte ich leise und führte uns weiter über die Tanzfläche.
 

Ich hätte wirklich nicht gedacht, dass wir einmal so gut harmonieren würden, doch im Moment glaubte ich sogar fast richtig an diese Beziehung. Bella hatte die letzten zwei Wochen wirklich viel gelernt, kein einziges Mal verhaspelte sie sich im Tanz. Immer wieder konnte ich die Blicke der Anderen sehen, vor allem die meiner Eltern. Man konnte in den Augen meiner Mum sehen, wie sehr sie sich für mich und Bella freute. Auch mein Dad bekam sein Lächeln nicht aus dem Gesicht. Doch auch die anderen Gäste konnten teilweise den Blick nicht von uns wenden, allen voran diejenigen, die mich von einer anderen Seite kannten. Meinen Chef Bob Harris hatte ich inzwischen auch schon entdeckt und auch andere Ärzte, die ich von der Klinik kannte.
 

Langsam neigte sich das Lied dem Ende zu und die Tanzfläche leerte sich etwas. Auch ich steuerte Bella zum Rand hin, einen zweiten Tanz gleich hinten drein wollte ich ihr nicht zumuten.
 

„Siehst du, schon vorbei“, flüsterte ich ihr zu.

„Ging doch einfacher als gedacht“, grinste Bella.

„Hab ich dir ja gleich gesagt. Ich muss mal für kleine Jungs, kann ich dich kurz alleine lassen? Keine Ahnung wo unser Rest ist“, fragte ich.

„Natürlich, ich hol mir einfach etwas zu trinken“, nickte sie und gab mir ein Küsschen auf die Wange.
 

Schnell ging ich Richtung Toilette und lief dabei an einigen weiblichen Bedingungen vorbei, deren Blicke ich auch noch in meinem Rücken spürte. Doch ich lies mich davon nicht aufhalten und ging mein Geschäft erledigen. Danach machte ich mich noch etwas frisch und schnaufte am Waschbecken kurz durch. Ich hätte nicht gedacht, dass dieser Abend so rund laufen würde. Bella schlug sich wirklich grandios und meine Familie war restlos begeistert von ihr. Ich hätte mir das alles sehr viel problematischer vorgestellt, doch Bella konnte ihre Rolle wirklich gut spielen. Noch einmal erfrischte ich mich mit dem Wasser, dann ging ich zurück in den Ballsaal.
 

Doch vor der Türe wurde ich schon erwartet, von einer rothaarigen Bedienung.

„Hallo Edward, ich hab gehofft, dich heute hier wieder zu sehen“, säuselte sie und klebte sofort an mir.

„Ähm, sorry, kennen wir uns?“ Ich schon die Rothaarige von mir und sah sie fragend an.

„Dachte ich mir, dass du dich nicht erinnerst, ein Jahr ist eben doch eine lange Zeit. Ich bin es, Viktoria.“ Sie klebte schon wieder mir, langsam wurde es lästig.

„Was willst du? , fragte ich harsch und schob sie wieder von mir.

„Ach nun komm schon, vor einem Jahr musste ich dich auch nicht so lange betteln. Ich hab gerade ein bisschen Luft und die Abstellkammer ist auch nicht weit.“
 

Ach daher weht der Wind, langsam dämmerte es mir. Ich hatte beim letzten Ball wohl ein kleines Nümmerchen mit Viktoria geschoben. Unter normalen Umständen würde ich das jetzt vielleicht auch tun, wobei das hier nicht gerade meinem Typ entspricht, denn ich sonst vögelte. Doch das ging heute ja mal gar nicht.
 

„Lass gut sein, kein Interesse.“

„Bitte? Komm schon, ich hab schon so viel über dich gehört, sonst lässt du dir so eine Gelegenheit auch nicht entgehen.“

„Dann solltest du auch mal genauer hin hören, ich bin nicht mehr zu haben.“ Jetzt ging sie mir langsam auf die Nerven, hatte die mich nicht verstanden oder was.

„Oh, davon hab ich gehört, aber was sie nicht weiß, macht sie nicht heiß oder?“ Viktoria fuhr sich über die Brust und leckte sich die Lippen, Gott wie billig.

„Mach lieber deine Arbeit und lass mich in Ruhe“, beendete ich das Ganze und schubste sie nun so zur Seite, das sie fast hin fiel.

Doch das war mir jetzt egal, das war echt unterste Schublade.

Gut, ich war kein Engel die letzten Jahre, aber so nötig konnte man es doch nicht haben, das man sich so erniedrigte. Hätte nur noch gefehlt, dass sie mir Geld geboten hätte, dass ich ihr mit poppe. Doch ich wollte mir keine weiteren Gedanken darüber machen, sondern sehen was Bella machte.
 

Ich war sicherlich schon zehn Minuten weg und sie kannte hier ja niemanden. Ich erblickte sie im Saal auch schon an der Bar, doch ehe ich zu ihr konnte wurde ich von meinem Dad aufgehalten.
 

„Edward, da bist du ja. Ich hab dich schon gesucht.“

„Hey Dad, ich war auf der Toilette. Gibt ess irgendwas Dringendes?“, wollte ich wissen und beobachte Bella weiter. Dabei sah ich, dass sie gar nicht alleine war, Bob Harris war bei ihr und unterhielt sich angeregt mit ihr.

„Naja, eigentlich nicht. Aber ich wollte dir das unter vier Augen sagen. Edward, ich muss dich wirklich beglückwünschen. Du und Bella, ihr seid ein schönes Paar. Ich hatte da ja am Anfang nicht so daran geglaubt, bei euren Schwierigkeiten.“

„Ja ich weiß Dad, aller Anfang ist schwer.“

Ich sah immer noch zu Bella, was sie wohl mit Bob redete? Auch Dad bemerkte meinen Blick.

„Oh, sie hat deinen Chef kennengelernt, willst du mal zu ihnen gehen?“

„Ach ich denke, sie kommt ganz gut zu Recht“, grinste ich, momentan war Bella wirklich in guten Händen.

„Wo sind Mum und der Rest?“

„Mum unterhält sich mit Mrs. Reynolds, da sind auch Alice und Jasper. Emmett und Rosalie hatte ich das letzte Mal an unsrem Tisch gesehen.“

„Ok. Dieses Jahr sind einige hohe Tiere hier oder?“, stellte ich fest, als ich meinen Blick durch die Menge schweifen lies.

„Ja, das stimmt. Mal sehen ob ich noch einen guten Anästhesisten für meine Klinik anwerben kann.“

„Na na Dad, macht man denn so was?“

„Nein, eigentlich nicht Edward, aber gute Ärzte sind eben rar.“ Wir mussten Beide lachen, dann sah ich wieder zu Bella.

„Ich glaub, ich geh dann doch mal wieder zu meiner Freundin. Bis später Dad.“

„Ist gut mein Sohn, ich seh nach deiner Mutter. Viel Spaß noch.“

Dad klopfte mir noch auf die Schulter, dann ging ich zur Bar.
 

„Edward, schön dich zu sehen. Ich hab schon Bekanntschaft mit deiner reizenden Freundin Isabella gemacht. Sie hat dich sehnlichst vermisst, wie sie mir verraten hat“, begrüßte mich Bob.

„Aber Dr. Harris, das sollte doch unter uns bleiben“, stieg Bella auf seinen Witz mit ein.

WOW, sie überraschte mich immer mehr.

„Na na, wir wollen doch bei der Wahrheit bleiben. Im Ernst mein Lieber, eine reizende Freundin hast du dir da ausgesucht. Wir haben uns bestens unterhalten.“

„Das freut mich Bob, ich bin auch ganz glücklich über meine Wahl.“

Zur Bekräftigung meiner Worte legte ich einen Arm um Bellas Taille und zog sie näher an mich.

„Bella hat mir bereits erzählt, dass sie soziale Arbeit studiert, eine fabelhafte Entscheidung.“

„Stell dir vor Schatz, Dr. Harris hat mir sogar angeboten, meinen praktischen Teil in seiner Klinik auf der Kinderstation zu bestreiten.“ Bellas Augen leuchteten, das hatte ich noch nie bei ihr gesehen, so euphorisch war sie.

„Das freut mich mein Liebling. Das ist wirklich nett von dir Bob, die Kinderstation ist über jegliche Art von Hilfe immer sehr froh. Und ich bin mir sicher, dass es Bella viel Spaß bereiten wird.“

Ich freute mich wirklich für Bella in diesem Moment, das war eine einmalige Gelegenheit.

„Schön, dass du das auch so siehst Edward, wir werden in dieser Zeit sicherlich eure Schichten aufeinander abstimmen können. So ein junges Glück sollte man nicht zu oft trennen.“ Gott, wenn Bob nur wüsste, dass dies hier eigentlich alles nur gespielt war.

„Danke Bob, das werden wir schon hin bekommen“, bedankte ich mich.

„So, nun muss ich mal weiter, es gibt noch einige Hände zu schütteln. Isabella, Sie melden sich einfach die nächsten Tage bei mir in der Klinik. Noch einen schönen Abend, genießen Sie ihn.“

Bob verabschiedete sich mit einem Handkuss von Bella, er war richtig angetan von ihr.

„Danke Dr. Harris, das werde ich sicher tun. Ebenfalls einen schönen Abend.“

Bella war sichtlich gerührt von dieser Geste und lief rot an.

„Edward, pass gut auf diese zarte Blume auf und gieße sie regelmäßig. Wir sehen uns Montag in der Klinik, einen schönen Abend noch“, sagte er dann noch zu mir.

„Keine Sorge Bob, das werde ich tun. Bis Montag“, erwiderte ich, dann war Bob auch schon weg.
 

Bella sah ihm noch hinter her, dann sah sie mich mit großen Augen an.
 

„Ich hab einen Platz für meine praktische Arbeit“, jubelte sie und fiel mir um den Hals.

Ich war so überrascht von diesem Überfall, dass ich einfach nur meine Arme um sie schlang und noch enger an mich drückte.

„Na und ich hatte schon Angst davor, dich alleine zu lassen. Dabei wickelst du hier jeden um den Finger, wehe es beschwert sich noch mal jemand über mich“, lachte ich und hielt sie immer noch fest. Dabei sahen wir uns tief in die Augen, so nahe waren wir uns wahrscheinlich noch nie. Bella bemerkte dies und befreite sich sanft aus meinen Armen.

„Also komm, als ob man das vergleichen könnte. Aber ich freu mich so!“ Bella hüpfte schon fast vor Freude.

„Das glaub ich dir, solche Plätze sind heiß begehrt. Und du hast schon einen, bevor überhaupt die Ausschreibungen begonnen haben. Doch nicht ganz vom Nachteil mein Freundin zu sein was.“

„Stimmt, du hast tatsächlich auch deine guten Seiten.“

„Na, das nehm ich jetzt einfach mal als ein Kompliment entgegen“, grinste ich und stupste Bella auf die Nase.

„Ausnahmsweise, aber gewöhn dich nicht daran.“ Bella konnte sich ein Lachen nicht verkneifen.

„Komm, lass uns darauf was Trinken, das muss gefeiert werden.“ Ich drehte mich zur Bar und orderte zwei Gläser Champagner.
 

Diese kamen auch gleich darauf und ich reichte ein Glas an Bella weiter.
 

„Auf deinen Platz auf der Kinderstation“, meinte ich und hielt das Glas zum anstoßen hoch.

„Danke Edward, ohne dich hätte ich das nicht geschafft.“ Bella sah mich an, sie meinte das wirklich so, wie sie es sagte.

„Für was denn Bella? Ich hab doch gar nichts getan, außer das ich auf der Toilette war“, fragte ich sie überrascht und musste schmunzeln.

„Trotzdem, ohne deine Hilfe hätte ich diesen Abend nicht überlebt und dann auch noch dieses Angebot.“

„Bella, ich weiß, diese Worte von dir wirklich zu schätzen. Aber ich habe doch gar nichts getan. Bedanke dich bei dir selbst. Du hast Bob kennengelernt bevor ich euch vorstellen konnte und ihn von dir überzeugt. Für deine offene und ehrliche Art bist du belohnt worden. Das freut mich wirklich für dich, dir wird es in der Klinik gefallen.“

Bella hörte mir aufmerksam zu und lächelte mich zufrieden an. Dann hob sie ihr Glas und holte zum Tost aus.

„Auf unsere schauspielerischen Fähigkeiten.“

„Na das nenn ich mal nen Tost, auf uns“, lachte ich und stieß mit ihr an.

Ich erkannte Bella kaum wieder, sie war heute so anders wie sonst. Wenn sie so nur immer wäre, dann hätten wir auch nicht so einen schlechten Start gehabt.
 

„Ja wen haben wir den hier? Das Gesprächsthema Nummer eins auf diesem Ball.“

Emmett und Rosalie stießen zu uns.

„Hey ihr Zwei, wo wart ihr den die ganze Zeit?“, fragte Bella ihre Schwester.

„Hier Hände geschüttelt, dort ein wenig geredet. Es sind auch ein paar Leute von Modelagenturen hier“, klärte uns Rose auf.

„Verstehe, neue Aufträge an Land gezogen?“

„Vielleicht, einiges viel versprechendes dabei.“

„So, jetzt haben wir genug geredet. Ich will jetzt sehen, was Bella in den letzten zwei Wochen bei meinem Bruder gelernt hat. Darf ich bitten.“ Emmett forderte doch tatsächlich Bella zum Tanz auf.

„Oh nein nein, das ist nicht dein Ernst oder?“ Bella sah erst Emmett entsetzt an, dann mich.

„Ich halt mich da raus!“, gab ich mich unschuldig.

„Genau, deshalb tanzt du jetzt auch mit mir. Los Bella, das sah vorhin doch schon ganz gut aus“, forderte Rosalie ihre Schwester auf und zog mich bereits an der Hand zur Tanzfläche.

„Du schaffst das schon“, sagte ich noch zu Bella, die schnell ihren Champagner auf Ex austrank.

Dann gab sie wirklich Emmett ihre Hand, der sie ebenfalls zur Tanzfläche führte.
 

„Also wirklich Edward, wüsste ich nicht, dass das alles nur gespielt ist, würde ich euch das echt abkaufen“, meinte Rosalie zu mir, während wir tanzten.

„Ich mir auch Rose, das kannst du glauben“, stimmt ich ihr zu, das lief heute wirklich besser wie gedacht.

„Meine Schwester war lange nicht so locker und glücklich wie heute Abend. Du siehst auch irgendwie gelöst aus. Vielleicht tut ihr euch doch ganz gut.“
 

Rose Worte überraschten mich ein wenig, von der Seite hatte ich das noch gar nicht gesehen. Da ich nicht wusste, was ich darauf sagen sollte, nickte ich nur und sah zu Bella und Emmett.

Mein Bruder hatte sie gerade herum gewirbelt und Bella lachte herzhaft auf. Es war heute wirklich, als wäre sie ein anderer Mensch. So wunderschön, so locker und gelöst, so selbstbewusst. Auf jeden Fall gefiel sie mir so viel besser.

Bella bemerkte meinen Blick und lächelte mir zu, dann verlangte Emmett auch schon wieder ihre volle Aufmerksamkeit. Mein Riese von Bruder und die kleine Bella, ein köstlicher Anblick der mich auflachen lies. Auch Rose entging das nicht und musste ebenfalls schmunzeln.
 

Es war wirklich ein gelungener Abend, mit dessen Verlauf ich so nicht gerechnet hätte. Alles lief viel besser als gedacht und ich fühlte mich richtig befreit. So gut fühlte ich mich schon lange nicht mehr. Vielleicht hatte Rosalie ja Recht und Bella tat mir wirklich auf eine Art und Weise gut. Aber nach so einer kurzen Zeit, konnte das doch nicht sein. Wirklich mögen tat ich Bella ja eigentlich immer noch nicht. Doch wer weiß, wir hatten ja noch genügen Zeit zusammen, um das eventuell zu ändern.
 


 

Bella: http://www.polyvore.com/cgi/set?id=37126398&.locale=de
 

Edward: http://www.polyvore.com/edward_ball/set?id=37126363&.locale=de
 

Alice: http://www.polyvore.com/alice_ball/set?id=37126387&.locale=de
 

Jasper: http://www.polyvore.com/jasper_ball/set?id=37126325&.locale=de
 

Rosalie: http://www.polyvore.com/rose_ball/set?id=37126297&.locale=de
 

Emmett: http://www.polyvore.com/emmett_ball/set?id=37126350&.locale=de
 

Esme: http://www.polyvore.com/cgi/set?id=37126374&.locale=de
 

Carlisle: http://www.polyvore.com/edward_ball/set?id=37126305&.locale=de
 


 

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Soooo, das wars dann auch schon wieder!

Naaaaa, was sagt ihr??

Also ich finde, ohne jetzt mich selbst zu loben, das ist eins der besten Kaps die ich je geschrieben hab! :-)
 

Wer hat gedacht das Edward mir Victoria abzieht? Ganz ehrlich??

Und wer hat gedacht, das Bella sich beim tanzen die BEine bricht? ;-)
 

Bin sehr gesapnnt, was ihr mir zu sagen habt.

Bis bald zum nächsten Kapitel,
 

Bussal

Der Brunch

Soooo, da bin ich mal wieder.

Das letzte Kapitel hat euch ja ziemlich überrascht was?

Edward und Bella können tatsächlich auch normal miteinander umgehen.

Ob das auch so bleibt???

Na schauen wir mal.

Viel Spass beim Lesen!!
 

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BPOV
 

Der Ball neigte sich dem Ende zu und Edward und ich warteten vor der Türe auf ein Taxi. Es war inzwischen schon fast zwei Uhr nachts, die Zeit war nur so verflogen.
 

„Ist dir kalt?“, fragte mich Edward.

„Naja, etwas frisch ist es schon“, antwortete ich ihm.
 

Es war zwar inzwischen Ende April in Seattle und das Wetter wurde allmählich besser, aber nachts konnte es immer noch sehr kalt werden. Ich hatte ja auch keine Jacke oder etwas zum Umhängen mitgenommen, wir waren schließlich die ganze Zeit im Gebäude.
 

„Hier, nicht dass du mir schon wieder krank wirst.“ Edward zog sein Sakko aus und legte es mir um die Schulter.

„Danke“, meinte ich leise, Edward war heute so aufmerksam wie noch nie.

„Da kommt unser Taxi, wird auch Zeit.“
 

Endlich hielt das Taxi vor uns und wir stiegen sofort ein, Edward nannte die Adresse von dem Cullen Anwesen. Kaum im Taxi löste sich auch die letzte Anspannung von mir und ich atmete erleichtert aus.
 

Der Abend war wunderschön aber auch sehr anstrengend für mich. Wie Edward und der Rest mich auch schon vorgewarnt hatten, gab es sehr viele Hände zu schütteln. Die Cullens waren weit über die Grenzen von Seattle bekannt und Carlisle war ein sehr angesehener Arzt. Jeder wollte an diesem Abend mindestens einmal mit ihm reden und natürlich auch mit dem Rest seiner Familie. Edward war nach seinem Vater mindestens genauso begehrt als Gesprächspartner, immerhin würde er dieses Jahr noch seinen Abschluss machen. Viele Ärzte hatten ihm deshalb angeboten, bei ihm zu arbeiten, doch natürlich stand Edwards Weg schon fest.

Nun ja, es entging allen natürlich auch nicht, mit wem Edward auf diesem Ball war. Immer wieder lagen alle Augen auf mir, was mir natürlich sehr unangenehm war. Aber das war mir schon im Voraus klar und ich glaubte zumindest, den Abend gut gemeistert zu haben. Einmal musste ich mich für ein paar Minuten abseilen, weil es dann doch sehr viele Eindrücke waren, aber allen in allem habe ich es überlebt.

Sogar das Tanzen lief besser als gedacht. Der erste Tanz mit Edward war der angenehmste, den Tanz mit Emmett hatte sehr viel Spaß gemacht. Der schwierigste jedoch für mich war mit Carlisle zu tanzen, ich hatte solche Angst etwas falsch zu machen oder ihm auf die Füsse zu treten. Zum Glück blieb mir das erspart und auch noch ein Tanz mit Dr. Harris brachte ich gut über die Bühne.
 

„Geht es dir gut?“, riss mich Edward aus den Gedanken.

„Ja, ich bin nur sehr müde“, erwiderte ich ehrlich.

„Kann ich verstehen, bin ich auch. Aber wir sind ja gleich zu Hause.“
 

Obwohl wir nun nicht mehr unter Beobachtung standen, nahm Edward meine Hand und zog mich zu sich, so dass ich mich an seine Schulter lehnen konnte. Ich ließ es einfach geschehen, immerhin war er mir heute eine große Hilfe. So an seiner Schulter gelehnt, schloss ich die Augen und döste vor mich hin.
 

Erst als das Taxi hielt und Edward mich aus dem Auto tragen wollte, wurde ich wieder wach.
 

„Es geht schon, du musst mich nicht tragen“, winkte ich ab und stieg träge aus dem Auto.
 

Edward legte einen Arm um mich und gemeinsam gingen wir ins Haus. Alice und Jasper waren schon vor uns gegangen und so ruhig wie es war, schliefen sie wohl schon. Aus Emmetts Zimmer hörte ich den Fernseher, die beiden waren als erste gegangen. Nur Carlisle und Esme waren noch auf dem Ball.
 

Wortlos gingen wir zu Edwards Zimmer, wo auch von Alice schon ein paar Klamotten für mich lagen. Ich sah sie mir näher an und zu meiner Überraschung waren es wirklich einfache Klamotten und nichts extravagantes oder extrem sexy, wie ich schon befürchtet hatte.
 

„Also, dann schlaf ich mal auf dem Sofa?“, meinte Edward dann nach Minuten der Stille.

„Wieso?“ Ich verstand nicht worauf er hinaus wollte.

„Bella, willst du wirklich mit mir in einem Bett schlafen?“ Nein, eigentlich nicht. Aber eigentlich waren wir ja auch kein richtiges Paar.
 

Verdammt, das hatte uns Esme wieder in eine Situation gebracht. Doch es war ja eigentlich auch nur normal, dass man in einer Beziehung bei dem anderen schlief. Bei Jacob schlief ich schon nach drei Tagen, Edward und ich waren seit über einem Monat 'zusammen'. Und trotz allem hatt, sich eigentlich an meiner Grundeinstellung Edward gegenüber noch nicht viel geändert. Ein Bett mit ihm zu teilen, wollte ich mir das wirklich zumuten?
 

„Und? Hats dir die Sprache verschlagen?“ Edward sah mich fragend, aber grinsend an.

„Nein,aber tanzen wollte ich auch nicht, habe es trotzdem gemacht“, sagte ich dann und grinste ebenfalls.

„Aha, also willst du mit mir in meinem Bett schlafen? Keine Angst das ich über dich herfalle?“ Auch wenn Edward im Normalfall so eine Situation ausnützen würde, ich war mir sicher, dass er sich von mir fern halten würde.

„Ich kann Karate“, warnte ich ihn dann trotzdem, auch wenn es nicht der Wahrheit entsprach.

„Im Liegen?“ Edward zog eine Augenbraue nach oben.

„Wenn nötig auch im Schlaf.“

Wir mussten beide lachen nach diesem Schlagabtausch.

„Also im Ernst, ich denke das Bett ist groß genug für uns beide. Und wie willst du deinen Eltern morgen früh erklären, wenn du auf diesem Sofa aufwachst und ich im Bett liege. Ich bin mir nämlich ziemlich sicher, dass Alice morgen nicht die Erste sein wird, die hier in dein Zimmer sehen wird.“ Ich war definitiv zu vernünftig!

„Ich tus nicht gerne, aber ich geb dir Recht. Also dann, ich geh mal ins Bad und zieh mich um. Oder willst du als erstes?“, fragte mich Edward.

„Nein nein, schon ok. Geh du zu erst, ich zieh mich hier um“, antwortete ich.
 

Edward holte sich etwas zum Anziehen aus seinem Schrank und verschwand dann im Bad. Einmal tief durchatmen, ich würde diese Nacht schon überstehen. Niemand verlangte von mir, dass ich mit Edward kuscheln, Sex oder sonst was haben musste. Ich musste lediglich neben ihm schlafen, das würde ich schon schaffen. Auch wenn ich es ungern zu gab, er hatte ja doch irgendetwas an sich, was anziehend war. Doch über weitere Aktivitäten, die über diesen Deal hinaus gingen und einer normalen Beziehung entsprachen, wollte ich gar nicht nachdenken. Das war viel zu absurd und würde nicht der Realität entsprechen. Schnell schüttelte ich diese wirren Gedanken ab und sah mir meine Pyjama für diese Nacht an.

Alice hatte mir ein Tanktop und eine Short für die Nacht gegeben, welche ich nachdem ich mein Kleid ausgezogen hatte auch anzog. Ich hatte mit Schlimmeren gerechnet, ein Negligé, etwas Durchsichtiges oder sonst was. Aber es schien wohl so, als wollte Alice heute einmal nicht gegen uns spielen.
 

Ganz vorsichtig legte ich das blaue Traumkleid über einen Stuhl, dem durfte nichts passieren. Esme hatte dafür einen Haufen von Geld ausgegeben, mir war das extrem unangenehm. Mir hätte es auch ein Kleid für 100 Dollar getan, das meinte auch Edward. Doch sobald Esme davon erfuhr, war sie Feuer und Flamme und wollte mir mein erstes Ballkleid zahlen. Dass dieses dann über 1000 Dollar kostete, verschlug mir die Sprache. Aber alle Wiederworte von mir wurden im Keim erstickt, mir blieb eigentlich gar kein Mitspracherecht. Deshalb hütete ich dieses Ballkleid wie meinen Augapfel.
 

„Alice hat dir eine Zahnbürste und Abschminktücher ins Bad gestellt, typisch meine Schwester, sie denkt immer an alles. Handtücher findest du im Schrank.“

Edward war wieder im Zimmer, ich hatte ihn gar nicht bemerkt. Er trug nur eine Jogginghose und ein weißes Shirt, einfach aber irgendwie sexy. Schnell schüttelte ich meinen Kopf, was dachte ich denn da nur?

„Alles klar, dann mach ich mich mal bettfertig“, meinte ich und ging ins Bad.
 

Tatsächlich hatte Alice an alles gedacht, manchmal war sie gar nicht so verkehrt. Wenn ich allerdings daran dachte, dass ich nur wegen ihr hier war... in dieser Situation... in Edwards Bad. Lieber schnell wieder verdrängen, sonst würde ich sie im Schlaf töten müssen.
 

Schnell putze ich meine Zähne und schminke mich ab, ich war doch schon ziemlich müde. Deshalb freute ich mich jetzt riesig auf das Bett, auch wenn ich es wohl oder übel mit Edward teilen musste.
 

Zurück im Zimmer lag Edward auch schon im Bett, auf der rechten Seite. Er hatte, wohl aus dem Gästezimmer, eine zweite Decke geholt und mir auf die linke Seite gelegt.
 

„Ich hoffe das ist ok“, sagte er, als er meinen Blick sah.

„Klar, ich hab immer gern meine eigene Decke. Ich bin nachts immer sehr aktiv“, erwidert ich und hoffte, er legte das aktiv sein nicht falsch aus.

„Aha, auch ein Deckenklauer?“

„Jepp, warum?“

„Alice ist genauso, frag sie morgen mal“, grinste Edward fies.

„Ach so, da wende ich mich wohl eher an Jasper. Trotzdem danke für die extra Decke, also dann, gute Nacht Edward“, meinte ich, als ich mich auf die rechte Seite des Bettes legte.

„Danke ebenfalls Bella. Und behalte deine Hände bei dir“, grinste Edward.

„Soll ich dir deine auf den Rücken binden? Das ist schließlich kein Freifahrtschein hier“, lachte ich.

„Ich werd mich beherrschen können, ich weiß schließlich wer neben mir liegt.“ Edward grinste fies.

„Na super, da ist ja der alte Edward wieder. Schlaf gut Mr. Macho.“

Ich rollte genervt mit den Augen und drehte mich dann auf die rechte Seite, so weit wie möglich weg von Edward. Der Macho wusste wirklich, wie man einen bis dahin perfekten Abend zerstören konnte.

„Träum was Schönes Bella“, murmelte Edward noch, löschte dann das Licht und drehte sich wohl auf die andere Seite. Es dauerte auch nicht lange, da übermannte mich schon der sehnsüchtig erwartete Schlaf.
 


 

Die Sonnenstrahlen kitzelten mich im Gesicht, warum war mein Rollladen nicht ganz zu? Ich zog mir die Decke über den Kopf und murrte. Darauf kicherte irgendetwas neben mir? War ich nicht alleine? Panik stieg in mir auf, langsam zog ich die Deck wieder zurück. Sollte ich wirklich meine Augen öffnen? Wer konnte schon neben mir liegen? Beobachtete mich vielleicht mein Dad? Oder Rosalie?

Langsam öffnete ich meine Augen und sah ich das grinsende Gesicht von Edward. EDWARD? Was

zum Teufel machte er in meinem Bett?
 

„Was machst du in meinem Bett?“, nuschelte ich in meine Decke.

„In deinem Bett? Da liegt wohl ein Irrtum vor oder?“, grinste er weiter, er hatte sich auf einer Hand abgestützt und beobachte mich amüsiert.
 

Langsam kamen die Erinnerungen wieder. Der Ball, Esmes Einladung, tanzen, Dr. Harris... ich lag bei Edward im Bett und wenn ich das richtig sah, lag ich verdammt nah bei ihm, fast schon an seiner Brust.
 

„Kannst du mal das Licht ausmachen?“, nuschelte ich wieder und zog mir die Decke wieder über den Kopf.

„Nee, geht leider nicht, das ist die Sonne. Außerdem ist der Anblick echt zu komisch.“ Ich konnte mir regelrecht vorstellen, wie dämlich Edward gerade grinste.

„Noch nie ne Frau am Morgen gesehen? Hast dich wohl vorher immer aus dem Staub gemacht, oder?“, schnauzte ich unter der Decke.

„Dir auch nen guten Morgen. Hast du wenigstens gut geschlafen?“
 

Erstaunlicher Weise hatte ich sehr gut geschlafen, so gut wie schon lange nicht mehr. An was das wohl lag? Am Bett, an dem anstrengenden Abend, an Edward?
 

„Ja, hab ich“, gab ich ehrlich zu und verdrängte sofort die letzte Idee.

„Kann es sein, das du ein Morgenmuffel bist?“

Boah, labberte der immer soviel am Morgen? Halt doch einfach die Klappe! Aber das konnte Edward ja noch nie. Wieso konnte er nicht aufstehen und mich in Ruhe lassen?!

„Also dann, ich geh mal duschen.“ Konnte der jetzt auch noch Gedanken lesen oder warum stand er jetzt auf? Ich stöhnte unter der Decke, wie spät war es eigentlich?

„Übrigens, Esme war vor zehn Minuten hier. Um halb zwölf wollen sie mit dem Brunch beginnen, also noch eine gute dreiviertel Stunde.“ Er konnte definitiv Gedankenlesen!
 

Aber Moment mal. Esme war hier? Oh mein Gott! Dann hatte sie bestimmt gesehen, wie nah wir beieinander lagen. Warum hat Edward mich nicht geweckt? Warum kam sie einfach hier rein? Aber warum wunderte mich hier in dem Haus noch irgendetwas? Die Privatsphäre wurde hier nicht all zu groß geschrieben.
 

„Hmmm, ok. Hat sie sonst was gesagt?“, murmelte ich und beruhigte mich wieder etwas.

„Ja, das wir zwei wirklich süß neben einander aussehen, selbst im Schlaf.“

Edward stieg wohl aus dem Bett, zumindest vermutete ich das, so wie das Bett wackelte.

„Das hat sie nicht gesagt! , protestierte ich, schlug die Decke weg und saß senkrecht im Bett.

„Oh, so bist du also wach zu kriegen, gut zu wissen. Und doch, das hat sie.“

„Das heißt ja, sie war hier, als wir geschlafen haben. Und ich hab mich extra weit von dir weg gelegt und du warst auch am anderen Ende und...“

„Bella, beruhig dich. Man bist du morgens anstrengend, nein warten, das bist du immer.“

Edward stand am Schrank und kramte nach etwas zum Anziehen. Ich warf ihm einen bösen Blick zu, der wohl nicht so ankam, wie er sollte.

„Worüber regst du dich jetzt eigentlich genau auf Bella? Meinst du ein Mensch bewegt sich nachts nicht? Du wachst bestimmt nicht jeden Tag so auf, wie du eingeschlafen bist, nicht wahr? Das war doch klar, dass das passiert. Und du hast gestern selbst gesagt, dass uns jemand am Morgen mit Sicherheit einen Besuch erstatten.“

Stimmt, hatte ich. Also, warum regte ich mich jetzt so auf? Nach dieser Erkenntnis lies ich mich wieder in die Federn fallen und stöhnte über meine eigene Blödheit.

„Keine Sorge, meine Hände waren bei mir, deine bei dir und wir lagen einfach nur sehr nah beieinander. Also keine Vergewaltigungen.“
 

Ich wusste sofort worauf Edward anspielte und wollte schon etwas sagen, als er die Türe vom Bad hinter sich lautstark zu schlug.

Na super, der Tag begann ja echt klasse. Noch vor wenigen Stunden spielten wir das perfekte Paar und heute waren wir wieder wie Hund und Katz. Stöhnend setzte ich mich auf und sah auf die Uhr, es war kurz nach halb elf. Nachdem Edward nun im Bad war, konnte ich schlecht zu ihm ins Bad gehen. Ich würde sehr gerne schnell duschen, aber ins Gästezimmer gehen, kam auch blöd. Wenn mich Esme oder Carlisle dort sehen würden, würde das nur wieder neue Fragen aufwerfen. Zu Emmett oder Alice gehen kam auch nicht in Frage, also musste ich wohl warten bis Edward fertig war.

Ich wollte die Zeit nutzen um mich mal ein wenig in seinem Zimmer umzusehen. Als erstes ließ ich die Rollläden nach oben, die Sonne schien und der Himmel war total wolkenlos. Man konnte von hier auf den See sehen und der Ausblick war atemberaubend. Die Sonne glitzerte auf der Oberfläche und einzelne Segelboote waren zu sehen. Den Garten der Cullens konnte man von hier aus einem andern Blickwinkel sehen und das Gartenhaus war von hier gut zu sehen. Es war wirklich ein herrliches Anwesen und überall blühten die Blumen. Vielleicht würden wir bei dem guten Wetter sogar auf der riesigen Terrasse Essen, die von hier leider nicht zu sehen war. Egal wo ich hin blickte, über all sah ich irgendwas, was mich faszinierte. Geld zu haben hatte eindeutig mehr Vorteile als Nachteile.
 

„Nette Aussicht oder?“, riss mich Edward aus den Gedanken und erschreckte mich tierisch.

„Oh Gott, musst du dich so an schleichen?“, piepste ich und hielt mir vor Schreck die Brust.

„Tut mir leid, ich wollte dich nicht erschrecken. Schönes Wetter heute, nicht wahr?“

„Ja total, meinst du wir essen draußen?“

„Ich glaub schon, so nen Tag muss man doch nutzen. Mum lässt sich so etwas normalerweise nicht entgehen. Das Bad ist dann frei, du willst sicherlich auch noch duschen?“

„Ja danke.“

Eigentlich wollte ich mich in Edwards Zimmer umsehen, doch dann hat mich doch tatsächlich der Ausblick in seinen Bahn gezogen. Das dabei so viel Zeit schon vergangen war, unglaublich. Ich nahm mir die Anziehsachen von Alice und ging ins Bad.

„Soll ich hier warten oder schon mal runter gehen?“ , fragte mich Edward durch die Türe.

„Was dir lieber ist. Entweder Händchen haltend runter gehen oder unten Küsschen geben“, antwortete ich und musste lachen.

„Ok, ich überlegs mir“, kam lachend zurück, dann stieg ich unter die warme Dusche.
 

Frisch geduscht und umgezogen ging ich aus dem Bad, wo kein Edward mehr vor zu finden war. Er hatte sich also für die romantischere Version entschieden, na super. Aber gut, was sollte ich machen. Ich ging auch aus dem Zimmer und stieß auf dem Flur fast mit Jasper zusammen.
 

„Guten Morgen, auch auf den Weg nach unten?“, begrüßte er mich fröhlich.

„Morgen, du wohl auch oder? Wo ist Alice?“, fragte ich zurück.

„Die ist mit Rosalie schon unten, sie haben Esme geholfen.“

„Na toll und ich nicht, das macht ja einen tollen Eindruck.“ Meine Laune verschlechterte sich augenblicklich.

„Ach quatsch, die waren auch schon weit vor euch wach. Ich hab bis eben auch noch mit Emmett gezockt, mach dir darüber mal keine Sorgen. Und, hats dir gestern gefallen?“, lenkte Jasper das Thema um.

„Überraschenderweise ja, aber ich bin froh, dass ich das hinter mir habe.“

„Schön, dass es dir gefallen hat, Edward hat sich ja richtig um dich gesorgt.“

Inzwischen waren Jasper und ich im Erdgeschoss und auf dem Weg zur Terrasse.

„Ja, das stimmt. Ohne ihn hätte ich das auch nicht überstanden“, gab ich ehrlich zu.

„Denk ich mir, aber ihr habt auch wirklich ausgesehen wie ein Paar. Wüsste ich es nicht besser, hätte ich euch das zu tausend Prozent abgekauft.“

Super, dann hatten wir unser Ziel ja erreicht. Ich sollte mein Studium wechseln, vielleicht war ich doch nicht so eine schlechte Schauspielerin, wie ich immer dachte.

„Na seht mal wer da endlich kommt, guten Morgen Bella.“ Esme kam mir an der Terrassentüre entgegen und umarmte mich.

„Guten Morgen Esme, es tut mir leid, dass ich nicht geholfen habe, den Brunch vorzubereiten“, entschuldigte ich mich erstmals.

„Aber aber, red keinen Unsinn. Wären Alice und Rose nicht schon so früh wach gewesen, hätte ich das auch alleine gemacht. Mach dir keine Gedanken, das ist nicht so schlimm. Setz dich schon mal raus, ich hol nur noch den Kaffee und dann können wir los legen.“
 

Esme schenkte mir ihr unglaublich warmes Lächeln und nahm mir somit sofort alle meine Bedenken. Ich nickte nur und ging zu dem Rest auf die Terrasse.
 

„Hey Bella, da bist du ja endlich. Tat die Dusche gut?“, fragte mich eine gut gelaunte Alice.

„Hervorragend und danke für die Klamotten“, antwortete ich.

„Bitte bitte, geb sie mir bei Gelegenheit einfach wieder, aber nur keine Eile.“

„Hey Schatz, du siehst gut aus“, startete Edward sein Schauspiel, zog mich an einer Hand zu sich auf den Schoß und gab mir einen Kuss.

„Danke Schatz“, meinte ich nur, legte meine Arme um seinen Hals und lehnte mich näher zu ihm.

„Guten Morgen Bella, hast du gut geschlafen?“, fragte mich Carlisle über den Tisch.

„Sehr gut sogar, Edwards Bett ist richtig bequem“, antwortete ich ehrlich.

„Das glaub ich gleich, federt die Matratze auch gut?“ Emmett konnte sich natürlich einen blöden Kommentar nicht verkneifen und handelte sich sofort einen Schlag von meiner Schwester ein.

„Idiot“, schimpfte sie dazu, doch Emmett grinste nur dreckig.

„Hach, seid ihr süß zusammen!“ Esme kam mit einer großen Kanne Kaffee wieder und grinste uns an.

„Willst du Bella nicht erst mal die Zeitung zeigen?“, fragte Alice ihren Vater, während ich mich neben Edward auf dem Stuhl niederließ.

„Alice, meinst du nicht, das hat noch bis nach dem Brunch Zeit?“, tadelte Carlisle seine Tochter.

Ich ahnte schon was mich erwarten würde, bestimmt war eine Seite nur voll von dem Ärzteball und natürlich würde auch ein Bild von mir und Edward darin sein.

„Nein nein, ist schon ok. Darf ich mal sehen“, stellte ich mich der Situation.

„Fall mir nicht vom Stuhl“, flüsterte Edward mir zu, war es so schlimm.
 

Emmett gab mir die Zeitung und grinste dabei noch breiter als bei seinem Spruch eben. Nachdem ich sie entfaltet hatte, sprang mir die erste Seite entgegen und was ich da sah, verschlug mir die Sprache.

Edward und ich waren auf der Titelseite, über die halbe Seite war das Bild, wo wir uns am Eingang küssten. Darüber stand in fetten Buchstaben.
 

Edward Cullen und sein schöne (Bella) Swan!!

Der ewige Junggeselle ist vergeben.
 

Ich japste nach Luft und traute mich erst gar nicht, die Zeitung weiter aufzuschlagen. TITELSEITE??? Das konnte doch nicht wahr sein. Das war doch nur ein dummer Ärzteball! Wieso machten sie da so ein Drama daraus? Gab es nichts wichtigeres als mich und Edward?
 

„Bella, atmen, tief ein und ausatmen“, hörte ich Edward neben mir sagen, er strich mir beruhigend über den Rücken.

„Das ist nicht wahr oder?“, fiepste ich und sah mit großen Augen in die Runde.

„Bella, alles in Ordnung? Trink mal einen Schluck, du bist ganz bleich“, meinte Esme besorgt und reichte mir ein Glas mit Wasser.

Schnell griff ich danach und leerte es in einem Zug.

„Siehste, ich hab ja gesagt, das haut sie von den Socken“, grinste Emmett.

„Rose, wenn das Dad sieht“, wisperte ich.

„Ist er jetzt deine einzige Sorge? , fragte mich Edward.

„Was gibt es noch etwas Schlimmeres?“, flüsterte ich.

„Die Uni zum Beispiel?“, meinte dann Jasper.
 

Deutlich hörbar zog ich die Luft ein, das hatte ich nicht bedacht. Gott, die letzten zwei Wochen hatten sich gerade erst die Wogen geglättet und nun kam so etwas. Ich konnte mich dort nie wieder blicken lasen. Ich würde auswandern, eine Gesichts-OP, neuer Pass, neue Identität.
 

„Bella, beruhig dich. Also ihr Kinder, warum müsst ihr die Arme so überfallen.“ Carlisle stand neben mir und strich mir beruhigend über den Arm.

„Wie hättest du es ihr den sagen wollen?“, fragte Alice ihren Dad.

„Vielleicht hätte auch ich es ihr in Ruhe sagen wollen“, mischte sich nun auch Edward wieder ein, der die ganze Zeit über meine Hand hielt.
 

Alle redeten durcheinander, doch ich konnte mich nicht darauf konzentrieren, so viele Gedanken schwirrten in meinem Kopf umher.

Ok, ich hatte ja mit einem Bericht gerechnet, aber die Titelseite? War das nicht übertrieben? Und was das für Auswirkungen haben würde. Egal wer, jeder kannte mich jetzt in Seattle und Umgebung. An der Uni werden sie sich die Mäuler zerreißen, Edward wird in der Klinik Rede und Antwort stehen müssen. Angela wird mir tausend Fragen stellen, Dad wird mir die Hölle heiß machen. Mir war ja klar, dass diese Beziehung Wellen schlagen würde, aber das war ja schon ein Tsunami.
 

Langsam konnte ich meine Gedanken wieder ordnen und ich beruhigte mich innerlich.

Gut, Titelseite war viel, hätte niemand erwartet. Doch nun war es eben so und ich musste mit den Konsequenzen leben, genauso wie Edward. Irgendwie würde ich diesen Spießrutenlauf am kommenden Montag schon überleben und irgendwann würden die Leute schon aufhören zu reden.
 

Langsam in der Realität zurück, nahm ich wahr, dass immer noch alle wild durcheinander redeten.
 

„Das war doch klar, dass sich alle auf die beiden stürzen würden. Die Titelseite ist doch nur logische Konsequenz.“ Alice.

„Man hätte es Bella aber auch einfühlsamer beibringen können.“ Jasper.

„Spätestens morgen in der Uni hätte sie es mitbekommen.“ Emmett.

„Gott, das wird morgen ein Gerede werden.“ Meine Schwester

„Bis dahin hätte ich es ihr schon selbst gesagt. Immerhin ist es meine Freundin.“ Edward.

„Das seh ich genauso, Edward wird am besten wissen, was er Bella zumuten kann. Ihr müsst lernen, euch auch aus Sachen rauszuhalten, die euch nichts angehen.“ Carlisle

„Arme Bella, ihr habt sie total überrumpelt.“ Esme

Jetzt war es aber langsam genug, ich bin doch kein Baby mehr.

„Stop stop stop stop! Es reicht!“, rief ich laut und schlagartig war es ruhig am Tisch. Alle sahen mich mit großen Augen an, nur Edward hatte ein leichtes Grinsen auf den Lippen.

„Es ist wirklich rührend von euch, dass ihr euch so um mich sorgt. Und ja, mich hat das ganze gerade schon etwas geschockt. Aber ich werde damit schon klar kommen, ich bin nicht so zerbrechlich wie ihr immer denkt. Die nächsten Tage werden sicherlich der Horror, sowohl an der Uni als auch für Edward in der Klinik. Dad wird einen Höhlenaufstand zu Hause machen, aber irgendwann ist das auch dann wieder vorbei. Man muss mich nicht immer in Watte packen, nur weil das alles neu für mich ist. Ich hab mir das schließlich selbst ausgesucht, als ich mit Edward zusammen kam. Ihr seit alle schließlich nicht irgendwer und dass geredet wird, war zu erwarten. Ich hätte ja nur nein sagen können“, sprach ich dann ehrlich aus, vielleicht ein bisschen zu ehrlich. Der letzte Satz war zu viel, hoffentlich bemerkte Esme und Carlisle nicht, was ich wirklich damit meinte.
 

Es war totenstill am Tisch, langsam kehrte wieder Regung in die Gesichter. Esme rührte sich als erste wieder und schenkte sich Kaffee ein.

„Aber Bella, das …“ , fing Alice wieder an.

„Alice, es ist genug. Bella hat gesagt, ihr geht es gut und Schluss jetzt. Wollen wir nicht langsam mal Essen? Das steht hier schließlich nicht zur Dekoration herum“, sprach Edward dann noch ein Machtwort und schlagartig kehrte das Leben an den Tisch zurück.

„Das mein ich doch auch, her mit der Wurst.“ Emmett löste schließlich auch die letzte dunkle Wolke in Rauch auf und jeder nahm sich etwas zu Essen.
 

Niemand erwähnte die Zeitung, auch wenn sie mir weiter schwer im Bauch lag. Doch ich wollte mir darüber momentan keine Gedanken machen. Ich wollte diesen Tag noch genießen, immerhin hatte sich Esme so viel Mühe gegeben. Es war wirklich alles da, was das Herz begehrte. Wurst, Käse, Brötchen, Croissant, Müsli, Eier mit Speck, Früchte, Joghurt und noch vieles mehr, das reinste Schlaraffenland.
 

„Und Bella, hat es dir gestern gefallen? Abgesehen von den Schlagzeilen heute?“2, fragte mich Carlisle nach einer Weile augenzwinkernd.

„Ja, es war wirklich schön. Viel mehr Hände zu schütteln als gedacht, aber es hat Spaß gemacht“, gab ich ehrlich zu und schmierte mir ein Brot.

„Das stimmt, aber meine Kollegen hatten nur Gutes über dich zu berichten. Alle waren total entzückt von dir.“

„Na und Dr. Harris war dir ja mal sofort verfallen. Das mit deinem Praktikumsplatz ist ja wohl der Hammer. Dad wird unglaublich stolz auf dich sein“, meinte Rosalie mit stolzer Brust.

„Das war doch eher Glück.“ Verlegen biss ich von meinem Brot ab.

„Das glaubst auch nur du. Da hat Edward schon auch ne Rolle gespielt. Aber mich freut das total für dich“, zwitscherte Alice.

„Ganz unrecht hat Alice da nicht. Solche Plätze sind heiß begehrt und einen zu bekommen, noch bevor die offizielle Ausschreibung anfängt, da kannst du schon froh sein, dass Edward Bob´s Lieblingsschüler ist“, grinste Jasper.

„Ja ja, meine Freundin zu sein hat eben doch nicht nur schlechte Seiten. Nicht wahr mein Schatz.“ Edward lehnte sich zu mir, gab mir ein Küsschen auf die Wange und streichelte mir über den Arm.

„Naja, hätte ich das von Anfang an gewusst, dann wären uns einige unschöne Dinge erspart geblieben“, säuselte ich und gab ihm ebenfalls ein Küsschen. Für all diese Lügen würde ich mit Sicherheit in die Hölle kommen!

„Aus Fehlern lernt man und wichtig ist ja nur, dass ihr doch noch zueinander gefunden habt. Ihr seid so ein schönes Paar, wäre doch wirklich schade gewesen, wenn diese Geschichten von früher ewig zwischen euch gestanden hätten.“ Esme sah uns liebevoll an, in diesem Moment bekam ich ein schlechtes Gewissen.
 

Wenn sie nur wüsste, dass das alles nur gespielt war. Sie hielt so große Stücke auf ihren Sohn... war so froh, dass er endlich eine Freundin hatte. Ich fühlte mich zum ersten Mal schlecht, das hatten Edwards Eltern nicht verdient.
 

„Ich muss mal kurz aufs Klo“, meinte ich knapp und stand vom Tisch auf.
 

Ich brauchte eine kurze Auszeit, das wurde mir gerade zu viel. Schnell lief ich auf die Toilette und stütze mich auf dem Waschbecken ab.

Das ganze Theater lief meiner Meinung nach etwas aus dem Ruder. Klar wusste ich, dass Esme und Carlisle begeistert waren über diese Beziehung, das war ja auch der Grund für den Deal. Aber dass es nach einem Monat schon so weit ging, Esme malte sich wohl schon unsere Hochzeit aus. Das war völlig absurd, schließlich mochten Edward und ich uns eigentlich gar nicht. Gut, wir hassten uns vielleicht nicht mehr, aber von einer richtigen Beziehung waren wir so weit entfernt, wie der Neptun von der Erde.
 

„Bella, ist alles ok?“, klopfte es an der Türe, es war Edward.

„Ja ja, alles gut“, log ich und spritze mir etwas Wasser ins Gesicht.

„Bist du dir sicher?“

Was sollte ich darauf schon sagen, natürlich war ich es nicht. Schnell ordnete ich meine Haare, dann schloss ich die Türe wieder auf.

„Edward, wir gehen zu weit“, sagte ich dann direkt hinaus, als ich wieder vor ihm stand.

„Was meinst du?“ Verwirrt sah mich Edward an, woher sollte er auch wissen, was ich meinte.

„Der Ball, die Schlagzeilen, deine Eltern, das alles.“

„Bella, wird es dir zu viel?“

„Nein, ja, ich weiß nicht, vielleicht, oder nein, manchmal.“

„Kannst du dich bitte für etwas entscheiden?“ Edward grinste mich schief an.

Puh, er hatte Recht. Also einmal tief durchatmen und dann raus mit der Sprache.

„Mir war ja klar, dass unsere 'Beziehung' Wellen schlagen würde Edward, aber das alles schon nach einem Monat. Ich glaube, deine Mutter plant schon unsere Hochzeit. Wenn die jemals erfährt, dass das alles nur ein Fake ist, dann können wir beide die Staaten verlassen.“

Edwards Blick konnte ich in diesem Moment nicht deuten. Überrascht, verwirrt, überrumpelt, alles konnte möglich sein. Doch dann fand er seine Sprache wieder.

„Du hast ja Recht, mir ist das auch schon aufgefallen. Aber so war Mum auch bei Alice und Emmett, sie freut sich einfach so für ihre Kinder. Und ja, wir haben innerhalb eines Monats für mächtig Gesprächsstoff gesorgt, woran du nicht ganz unschuldig bist. Aber was willst du jetzt tun? Alles aufgeben? Wir haben es jetzt so weit geschafft, viel schlimmer kann es doch gar nicht mehr kommen.“

Warum musste dieser ekelhafte Macho nur immer die richtigen Worte finden und damit auch noch Recht haben?

„Das stimmt wohl, aber wenn wir uns in ein paar Monaten trennen, das bricht deiner Mutter glaub das Herz“, meinte ich ehrlich.

„Bella, vielleicht mögen wir uns bis dahin ja sogar so, das wir eine normale Freundschaft führen können. Dann wird diese Trennung auch nicht so ein Schnitt, wie du jetzt vermutest. Ich versteh dich, für dich ist das alles total viel gerade. Aber wir schaffen das schon.“

Eine Freundschaft? Ist das Edwards Ernst? Bis vor kurzem wollte er noch nicht mal mit mir an einem Tisch sitzen, von mir ganz zu reden.

„Vielleicht hast du Recht, das alles war heute nur etwas viel für mich. Da bin ich leicht...“

„In Panik geraten? Hab ich vorhin schon bemerkt, darum bin ich dir hinter her. Das wird schon und die nächsten Wochen werden ja auch wieder ruhiger. Da beruhigen sich die Gemüter schon wieder. Also, sollen wir wieder auf die Terrasse gehen?“

„Ja, ich denke schon. Wir sind schon lang genug weg.“

„Ok, dann lächle auch mal wieder. Sonst kauft uns das niemand ab, das alles ok ist“, grinste Edward und legte einen Arm um mich.
 

„Was sollen wir sagen, warum wir so lange weg waren?“, fragte ich und legte einen Arm um Edwards Hüfte, so gingen wir zurück zur Terrasse.

„Ach, ich glaube, da haben manche ihre ganz eigenen Ansichten.“

Verwirrt sah ich zu Edward hoch, der nur fett grinste. Kaum auf der Terrasse zurück, würde ich auch gleich wissen, was er damit meinte.

„Man Edward, brauchst du lange, was meinst du warum das Quickie heißt?“, konnte sich Emmett als erster nicht einen dummen Kommentar verkneifen.

„Emmett, ich bitte dich“, tadelte Esme ihren Sohn mit hoher Stimme.

„Ja was denn? Wir sind alt genug um über Sex zu reden oder?“

„Du kannst dich in deiner Wortwahl aber mal ein bisschen besser ausdrücken“, mahnte nun auch noch Carlisle.

„Außerdem wüsste ich nicht, was dich unser Sexleben angeht.“ - welches es ja gar nicht gibt.- „Hast du keins, um das du dich kümmern kannst?“, fragte ich ihn spitz und lies mich mit Edward wieder am Tisch nieder. Ich fand meinen Kommentar gar nicht so witzig, doch gesamte Tisch musste herzhaft lachen.

„Gut gekontert Bella.“ Jasper zeigte mit dem Daumen nach oben.

„Alles ok Bella, war das Essen nicht gut?“ Esme sah mich fragend an.

„Doch doch, alles bestens. Wieso?“

„Na weil du eben so schnell aufgestanden bist und auf die Toilette.“

„Ach so, nein nein. Alles gut. Das Essen ist wirklich lecker, wie immer, wenn du kochst“, lenkte ich schnell das Thema von meinem plötzlichen Verschwinden ab.

„Ach, viel gekocht hab ich heute ja nicht. Nicht der Rede wert, aber ich finde es wirklich schön, dass du heute mit uns brunchst. Endlich haben wir mal alle an einem Tisch vereint.“

„Das stimmt Liebling, die letzten Wochen waren sehr anstrengend. Der Virus der gerade umgeht und dann einige Verkehrsunfälle, das hat uns alle sehr auf Trab gehalten“, stimmte Carlisle seiner Frau zu.
 

Die beiden waren so ein schönes Paar, solch tolle Eltern. Ich wäre so froh gewesen, solche Eltern zu haben. Nicht wegen dem Geld, sondern einfach wegen der Zusammengehörigkeit. Meine Eltern hatten immer versucht mir eine normale Kindheit zu vermitteln, trotz der Trennung und der Entfernung. Mum gab mir immer alles, was ich brauchte und doch fehlte mein Dad und natürlich auch Rosalie mir immer wieder. Zu allen wichtigen Ereignissen waren sie da, aber auch in nur ganz einfachen Situationen, wie meine erste gute Note, mein Führerschein, mein erster Liebeskummer, es fehlte immer ein wichtiger Teil in meinem Leben.

Nachdem meine Mum nun auch noch tot war, klaffte nun noch eine größere Lücke in meinem Herzen. Hier war einfach alles perfekt, die Cullens waren die perfekte Familie. Wenn man eine Familie malen müsste, wäre das hier das ideale Portrait. Laut Esme war ich nun Teil dieses Portraits, doch ich wusste es besser. Momentan war ich hier nur geduldet und meine Tage hier waren gezählt.
 

„Bella, Bella, alles ok?“ Die Stimme von Alice holte mich wieder in die Realität, ich war mal wieder total in meine Gedankenwelt versunken.

„Was, ja, hab ich was verpasst?“, stotterte ich und sah in lauter fragende Gesichter.

„Das fragst du uns? Du warst total weggetreten“, stellte Emmett fest.

Edward griff nach meiner Hand, verwob unsere Finger ineinander und sah mich mit besorgten Blick an.

„Wirklich, das ist mir gar nicht aufgefallen“, versuchte ich glaubhaft zu vermitteln.

„Beschäftigt dich etwas?“, fragte mich Edward leise.

„Nein nein, alles ok, wirklich. Also, um was ging es gerade?“

„Um nichts Wichtiges, nur um Autos“, lächelte Esme.

„Na dann hab ich ja nichts verpasst.“

„Doch, eigentlich schon. Es ging um den Schrotthaufen den du Auto nennst“, grinste Emmett.

„Ey, nichts gegen meinen Truck. Er läuft, das Radio geht und die Heizung wärmt. Mir reicht das.“

„Du hast vergessen, dass er stinkt, laut ist wie ein Traktor und rostet“, fügte Jasper hin zu.

„Na und, er ist eben vintage“, rechtfertigte ich meinen geliebten Truck.

„Also ich bin dafür, dass wir wetten abschließen. Ich geb dem Schrotthaufen noch zwei Monate.“ Emmett machte doch tatsächlich aus meinen Auto eine Wette.

„Bin dabei, ich sag fünf Wochen“, schlug Jasper mit ein.

„Drei Wochen und zwei Tage.“ Irgendwann würde Rosalie für diesen Verrat büßen.

„Ich halt mich raus, Hauptsache das Ding kommt so schnell wie möglich weg“, grinste Alice.

„Zwei Wochen und keinen Tag länger, wenn nicht sogar noch früher“, stimmte nun auch noch Edward mit ein.

„Na du bist mir ja ein toller Freund“, giftete ich Edward an, welcher nur lachte.

Esme und Carlisle hielten sich komplett raus und lachten ebenfalls.

„Und was ist der Einsatz, wenn hier schon das Leben von meinem Auto auf dem Spiel steht“, wollte ich wissen. Mir war ja klar, dass mein Truck nicht das blühende Leben war. Aber so schlimm, wie er hier dargestellt wurde, war es auf keinen Fall.

„Hmmmm, ich würde sagen, der der gewinnt, wird bei der nächsten Party ausgehalten“, schlug Emmett vor.

„Und was hab ich davon? Immerhin geht’s um mein Baby.“

„Baby? Das Ding gehört ins Altersheim“, stichelte mein 'Freund' und jeder am Tisch musste lachen.

Ich schenkte ihm einen bösen Blick und verschränkte dann die Arme vor der Brust.

„Also, was hab ich von dieser Wette?“

„Ein neues Auto!“, meinte Alice fröhlich.

„Was ich mir von welchem Geld leisten kann?“, gab ich bissig von mir.
 

Alice sah mit gehobenen Augenbrauen zu Edward, welcher gleichzeitig mit mir den Kopf schüttelte. Das war nun wirklich übertrieben, Edward konnte mir doch kein Auto kaufen. Also bei allen Vorteilen was diese Beziehung hatte, das ging definitiv zu weit.
 

„Kinder Kinder, nun mal wieder langsam. Die Wette ist ja ganz witzig, ich würde einfach sagen, derjenige der die Wette gewinnt, wird zusammen mit Bella zum Essen eingeladen. Da haben doch alle was davon oder? Und wir wollen mal hoffen, dass Bellas Truck nicht all zu lange das zeitliche segnet, sonst kommt sie womöglich nicht mehr so oft zu uns.“ Esme sorgte mit ihren ruhigen aber bestimmenden Art sofort für Ruhe.

„Das halte ich auch für die beste Idee. Edward, wann musst du morgen wieder in die Klinik?“, wechselte Carlisle das Thema.

„Zur Spätschicht, hoffentlich wird es wieder ruhiger.“

„Du hast ja nur noch drei Monate, dann hast du es ja geschafft“, meinte Jasper.

„Stimmt, dann ruft täglich das Krankenhaus. Das wird eine ganz schöne Umstellung, von der Notaufnahme in die Chirurgie“, stellte Alice fest.

„So schnell geht das auch nicht. Immerhin kann ich Edward nicht gleich sofort an den OP-Tisch lassen, auch wenn er mein Sohn ist.“

„Das ist mir schon klar Dad, ich will ja auch gar keine Vorteile daraus ziehen, dass ich dein Sohn bin.“

„Warum arbeitest du dann in seiner Klinik?“, fragte ich frei raus und bereute es sofort. Alle Blicke lagen auf mir, teilweise entsetzt, teilweise belustigt.

„Tut mir leid, das stand mir nicht zu, darüber zu urteilen“, entschuldigte ich mich sofort und senkte beschämt den Blick.

„Natürlich Bella, das war nur eine berechtigte Frage.“ Carlisle lächelte sanft.

„Auch wenn du mit Edward zusammen bist, für Außenstehende sieht es im ersten Moment immer so aus, als würde Edward daraus nur Vorteile ziehen wollen.“

„Ihr müsst das wirklich nicht erklären, es geht mich ja eigentlich auch nichts an“, versuchte ich mich zu rechtfertigen.

„Nein Schatz, schon ok, es geht dich genauso etwas an. Jeder Chirurg würde gerne an der Klinik von meinem Dad arbeiten, also auch ich. Diese Klinik hat einfach die beste chirurgische Abteilung, die es in diesem Staat gibt. Das ist natürlich nicht erst so, seit mein Dad die Klinik vor zehn Jahren übernommen hat, schon zuvor zählte sie zu den renommiertesten ihrer Art in den USA. Dr. Sullivan, der die Klinik vor über zwanzig Jahren gegründet hatte, war einer der bedeutendsten Chirurgen in den Staaten. Er hat alles für die Forschung gegeben und das hat sich ausgezahlt. Ein tragischer Unfall kostete ihm vor zehn Jahren das Leben, weshalb mein Vater mit schon Anfang 40 zum Chefarzt ernannt wurde. Die Forschung ist einzigartig und nur die neueste Technologie kommt in der Klinik zum Einsatz. Davon träumt jeder Arzt, egal ob mein Dad nun diese Klinik leitet oder jemand anders. Mir ist klar, dass es für jeden Außenstehenden so rüber kommt, dass die Familie dabei eine große Rolle spielt. Aber ich habe hart während meines Studium gearbeitet, um alle Kriterien zu erfüllen, die gefordert sind, um diese Stelle zu bekommen“, erklärte mir Edward.

„Das stimmt. Edward hatte alle Prüfungen immer mit Bravur bestanden und ist der Beste seines Jahrgangs. Das klingt vielleicht arrogant, aber nur mit einem Notendurchschnitt von 1,0 bekommen Studenten bei uns eine Stelle. Wie Edward sagte, ist die Klinik eine der besten und deshalb wollen wir auch nur die Besten und das ist in diesem Jahr nun mal Edward.“, fügte Carlisle noch hin zu.

Eine Weile war Stille am Tisch, Edward sah mich lächelnd an und wartete auf eine Reaktion von mir.

„Ok, das waren sehr viel Information“, sagte ich dann schließlich.

„Das find ich auch, gebt mir mal wer das Nutella“, forderte Emmett und alle mussten lachen.
 

Nun verstand ich Edward besser, warum er unbedingt an diese Klinik wollte. Und das nicht nur wegen seinem Vater. Niemand sagte noch etwas im Bezug auf die Klinik und wir ließen uns weiter den Brunch schmecken.
 

Die Zeit verrann nur so und ehe ich mich versah, war es früher Abend. Wir hatten uns den ganzen Nachmittag über Gott und die Welt unterhalten und langsam wusste ich so alles über jeden. Es war wirklich witzig, so einen Spaß hatte ich schon lange nicht mehr.
 

„Dann brechen wir mal auf, Mum, Dad, ich fahr Bella nach Hause“, rief Edward in die Küche.

„Ist in Ordnung Edward, fahr bitte vorsichtig. Und Bella, schön das du heute hier warst. Ich bring dein Kleid mit den restlichen in die Reinigung und Edward bringt es dir dann vorbei.“

„Danke Esme, das ist wirklich nett von dir.“

Das war mir schon wieder unangenehm, aber ich hatte inzwischen gelernt, das Widerspruch nichts bringt.

„Keine Ursache, also dann Bella, bis bald und noch einen schönen Abend.“ Esme umarmte mich herzlich.

„Lass dir nicht zu viel gefallen morgen an der Uni, das Gerede verschwindet schon wieder“, redete mir Carlisle gut zu.

„Ich hoffe es, aber ich hab ja genügend Unterstützung“, erwiderte ich und sah kurz zu Edward.

„Schau nicht zu mir, würd dir gerne helfen aber leider muss ich zur Arbeit“, lächelte Edward.

„Ja, wie tragisch aber auch.“ Edward kneifte mir in die Seite, er hatte die Zweideutigkeit verstanden.

„Also dann seht mal zu, dass ihr nach Lynnwood kommt, bis Bald Bella.“

Auch Carlisle umarmte mich, von den restlichen Vier hatte ich mich schon verabschiedet, Rose wollte heute Nacht noch bei Emmett bleiben, zusammen mit Edward ging ich in die Garage.
 

„Können wir nicht den Audi nehmen?“, fragte ich, als ich sah, das er auf den Aston zusteuerte.

„Nein, können wir nicht. Meinst du, mit dem würde ich langsamer fahren?“ Edward grinste fies, hielt mir dann aber doch die Beifahrertür auf.
 

Ohne weiteren Kommentar stieg ich in den Wagen und schnallte mich an. Als Edward einstieg seufzte ich laut, dann startete er auch schon das Monsterauto.

Die Fahrt verging ohne ein Wort, ich war froh über die Stille. Sie war nicht unangenehm und nach diesem aufregenden Nachmittag genau das, was ich brauchte. Edward fuhr wie ein Irrer und schon nach einer viertel Stunde hatten wir die Hälfte hinter uns.
 

„Froh, dass dieses Horrorwochenende ein Ende hat?“, brach Edward dann die Stille.

„Auf was speziell bezogen?“, fragte ich ihn.

„Sag du es mir.“ Edward grinste mich frech an.

„Es war ein schönes Wochenende Edward, besser als ich mir es vorgestellt hatte. Ich hab ein flaues Gefühl, wenn ich daran denke, was noch auf mich zu kommt, das Gerede an der Uni und jetzt gleich noch mein Dad.“

„Wieso hast du ihm eigentlich nichts gesagt, dass das mit uns nur gespielt ist?“

„Warum sollte ich? Je weniger davon wissen, desto glaubhafter wird es sein,wenn wir uns trennen.“

„Du hast Recht, mal wieder.“ Edward lachte, ich stimmte mit ein.
 

Kurz darauf waren wir endlich in Lynnwood, ich war froh, gleich wieder allein zu sein.

„Danke fürs nach Hause bringen, komm gut zurück“, verabschiedete ich mich von Edward und wollte schon aussteigen, als er mich an der Hand zurück hielt.

„Bella, ich bin stolz auf dich, wirklich. Wie du dieses Wochenende gemeistert hast, ich hätte nie im Leben gedacht, dass du das so hin bekommst. Trotz allem was wir bisher hatte, ich rechne dir das alles hoch an.“ Er blickte mir tief in den Augen, er meinte es wirklich ernst.

„Danke Edward, ich hätte auch nicht gedacht, dass ich das alles schaffe. Aber du hast mir auch sehr geholfen und ohne dich hätte ich das nicht geschafft“, erwiderte ich ehrlich.

„Ich hab doch gar nichts getan, außer dir das tanzen bei zu bringen. Mach dich nicht immer kleiner als du bist Bella, du hast mehr drauf als du denkst.“

Meinte er das wirklich ernst? Gerade als ich den Mund öffnete um etwas zu erwidern, legte mir Edward einen Finger auf die Lippen.

„Nehm doch einfach mal etwas hin, ohne gleich wieder dagegen zu reden. Seh es als Kompliment, all zu oft wirst du sie nicht von mir bekommen. Und nun noch einen schönen Abend Bella, bis bald.“ Edward gab mir noch ein Küsschen auf die Wange, damit hatte ich nicht gerechnet und lief prompt rot an.

„Danke Edward, dir auch noch einen schönen Abend“, flüsterte ich verlegen, dann stieg ich aus dem Auto. Noch einmal grinste mich Edward schief an, dann fuhr er auch davon.
 

Ich sah ihm noch hinter her, bis der Aston Martin nicht mehr zu sehen war. 'Du hast mehr drauf, als du denkst!' hallte es in meinem Kopf nach, das war wirklich ernst gemeint von ihm. Edward hatte mich dieses Wochenende sehr überrascht, vielleicht war er ja doch nicht so ein Arschloch.

Doch darüber wollte ich mir jetzt keine Gedanken machen, das Wochenende war anstrengend genug. Als ich mich zum Haus um drehte, sah ich Charlies Wagen in der Auffahrt stehen. Und am Vorhang, der sich gerade in der Küche zurück schwang, hatte er mich wohl die letzten Minuten beobachtet. Ich konnte mich wohl auf ein ordentliches Kreuzverhör gefasst machen. Einmal tief durchgeatmet, ging ich dann auch den kurzen Weg zum Haus und stellte mich schon seelisch und moralisch auf die bohrenden Fragen von meinem Chief/Vater ein.
 

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Schon wieder zu Ende.

Na, was sagt ihr zum Schluss?

Erst wieder angezickt und dann so was zum Ende.

Vielleicht kommen sich Edward und Bella ja auch langsam näher?

Wer weiß, wer weiß! ;-)

Schauen wir mal, was das nächste Kapitel bringt.

Eins versprech ich euch, ihr werdet überrascht sein!

Freu mich auf eure Kommentare!
 

Bussal

Jacobs Besuch

Hallo lieber Leserinnen,
 

da bin ich wieder mit einem neuen Kapitel.

Und wie schon versprochen, gibt es eine Überraschung.

Jacob kommt zu Besuch!!!!

Oh mein Gott, denken bestimmt die Einen.

Das geht nicht gut, die Anderen.

Oder das wird witzig, wieder Andere.

Ich sag nichts, lasst euch überraschen. :-)

Viel Spass!!
 

°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°*°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°
 

EPOV
 

Was für eine OP, so lange stand ich schon ewig nicht mehr im OP-Saal. Aber dieser Blinddarmdurchbruch war auch wirklich eine harte Sache und es stand lange nicht fest, ob der Patient durch kam. Doch nach fünf Stunden hatten wir alle Blutungen stoppen können und der Mann war außer Lebensgefahr. Jetzt brauchte ich erst mal einen starken Kaffee, weshalb ich nun im Schwesternzimmer saß. Zum Glück war ich gerade alleine, die Schwestern teilten gerade den Mittagstee aus. Auf Gesellschaft hatte ich nach der OP gerade keine Lust, außerdem wurde ich von den meisten seit dem Ärzteball sowieso gemieden.
 

Mir war klar, dass die Schlagzeilen Wellen schlagen würden, doch ich bekam hier nicht so viel ab wie meine 'Freundin' an der Uni. Ein paar dumme Sprüche hier und da, die Schwestern bekamen nicht mehr das, was sie sonst bekamen und zickten mich deshalb etwas an. Das wars dann aber auch schon. Mehr oder weniger war mir das sogar Recht, seit Dads tollem Ultimatum konnte ich mir hier an der Klinik sowieso keinen Quickie oder ähnliches leisten. Bob hatte seine Augen überall und spätestens seit Bella, wäre das mein Tod. Würde ich mir jetzt auch nur den kleinsten Fehler in unserer 'Beziehung' leisten, würde mich Bob und auch mein Vater in der Luft zerreißen.
 

Mein Chef war so begeistert von Bella. Seit dem Ball fragte ständig er nach ihr und ließ ihr immer Grüße über mich ausrichten. Natürlich freute mich das für Bella, aber ich verstand nicht wie man so begeistert von ihr sein konnte. Gut, ich wusste, dass Bella eigentlich eine besserwisserische Zicke war, aber vor Bob und meinen Eltern war sie natürlich ein Engel. Sie spielte ihre Rolle wirklich gut, das hätte ich ihr gar nicht zu getraut.

Ich schlürfte gerade an meinem Kaffee und surfte mit meinem Smartphone etwas im Internet, als sich die Türe öffnete.
 

„Oh Edward, du hier?“ Tanya stand mit zwei Teekannen im Schwesternzimmer.

„Ja, hier gibt’s den besseren Kaffee“, antwortete ich schlicht, ohne aufzusehen.

„Das stimmt, der am Automaten ist Wasser pur. Und ich freu mich, so haben wir mal wieder Zeit für uns.“ Tanya lief lasziv auf mich zu, ich rollte nur mit den Augen.

„Was willst du Tanya?“

„Na was wohl? Das letzte Mal mit uns ist eine Weile her, viel zu lange, wie ich finde.“ Tanya stand jetzt direkt vor mir und knöpfte ihr Bluse auf.

„Tanya hör bitte auf damit. Du weißt, dass ich dafür nicht mehr zu haben bin.“ Verdammt, ich hätte ja schon Bock zum vögeln. Aber das war hier einfach viel zu heiß.

„Ach komm schon Edward, ich weiß, dass dir gefällt, was du siehst.“
 

Sie bückte sich vor und ihr Brüste hingen mir nun regelrecht im Gesicht. Ich müsste nur danach greifen, diese geilen Titten, wohl geformt von Mutter Natur. Tanya war eine Granate was den Sex betraf und auch klein Edward hätte wirklich Lust.
 

„Komm schon, fünf Minuten. Es sind alle beschäftigt.“ raunte Tanya sexy und machte mich damit echt verrückt.

Ruhig Edward, tief einatmen. Es ist zu gefährlich, denk an das Ultimatum, den an deinen Job, denk an Bob, denk an Bella. Bang, spätestens bei ihrem Namen war alle Lust verflogen.

„Tanya, hör auf damit. Du weißt, dass ich eine Freundin habe. Pack die Dinger wieder ein“, sagte ich barsch, stand auf und brachte meine Tasse zur Spühle.

„Bitte? Du lässt mich hier jetzt so stehen? Wegen diesem Mauerblümchen? Wir wissen beide, dass es nicht so ernst ist wie es scheint und außerdem wird sie es nie erfahren.“

Tanya gab nicht auf, sie wusste, was sie wollte.

„Es ist ernst, ernster als du denkst. Und nun hör auf damit, ich hab keinen Nerv dafür.“ Oh Gott, wie Lust ich doch mal wieder auf einen ordentlichen Fick hätte.

„Ok Edward, wow, damit hätte ich nicht gerechnet. Du lässt mich also eiskalt abblitzen, wegen dem Polizistenmädchen? Zum Glück gibt es noch genügend Männer, die zu schätzen wissen, was sie an mir haben.“

Ich hatte Tanya getroffen, sie zog sich wieder an und ging zur Türe. Man, ich weiß ganz genau, was die anderen Stecher an dir haben!

„Irgendwann kommt derjenige und du wirst verstehen, warum ich dich gerade so handelt habe“, log ich frei heraus.

„Das ich nicht lache Edward, aber lass gut sein. Ach übrigens, deine Freundin sitzt mal wieder in der Notaufnahme.“
 

Tanya hatte die Türe hinter sich lautstark geschlossen, nicht ohne mir nochmal einen vernichtenden Blick zu zuwefen. Doch das interessierte mich gerade reichlich wenig. Warum war Bella in der Notaufnahme?

Schnell verließ ich das Zimmer und rannte den Flur hinunter, da sah ich sie auch schon mit Angela sitzen. Bella hielt sich ein Tuch an die Stirn, das schon voller Blut war und war leichenblass.
 

„Bella, verdammt, was ist passiert?“ Ich machte mir wirklich Sorgen, sie sah richtig schlecht aus.

„Edward, was machst du hier?“, fragte sie mich total wirr.

„Ich arbeite hier, schon vergessen. Und was hast du schon wieder gemacht? Lass mal sehen.“ Ich nahm ihr das Tuch von der Stirn und sah eine klaffende Wunde an der Stirn.

„Das war meine Schuld. Bella hatte sich gebückt und ich hab sie nicht gesehen, dann hab ich die Türe aufgemacht und Bella damit getroffen. Auf einmal war überall Blut und Bella kippte fast um.“ Angela war den Tränen nahe.

„Beruhigt euch erst mal und du kommst mit ins Behandlungszimmer.“ Ich zog Bella langsam hoch, doch sie konnte sich kaum auf den Füßen halten.

„Blut, ich hasse Blut“, flüsterte sie nur und schwankte bedrohlich. Deshalb legte ich ihr meine Hände unter die Füsse und Rücken und hob sie sanft hoch, dann trug ich sie ins nächste Behandlungszimmer.
 

Bella war so blass, so hatte ich sie noch nie gesehen. Auch Angela war total durch den Wind. Doch erstmal musste ich mich um meine Freundin kümmern, die Wunde sah schlimm aus. Deshalb legte ich mir schon mal Desinfektionsmaterial, Nadel und Faden und eine Betäubungsspritze bereit.

„Nein, keine Spritze, bitte nicht“, flehte Bella, als sie selbige sah.

„Lass mich erst mal deine Wunde ansehen, vielleicht müssen wir auch gar nicht nähen“, beruhigte ich sie und nahm ihr das Tuch von der Stirn.
 

Sie sah mich verweinten Augen an, nickte nur und ließ mich dann die Wunde näher ansehen. Die Blutung hatte aufgehört, zum Glück und auch sonst war die Wunde nicht so tief wie erwartet. Ich säuberte die Ränder, Bella zuckte immer wieder zusammen, dann konnte ich Entwarnung geben.
 

„Ich muss nicht nähen, die Wunde ist nicht sehr tief. Nur zwei Klammern drauf und ein Pflaster.“

„Gott sei Dank“, flüsterte Bella, ich konnte den Stein von ihrem Herz fallen hören. Auch Angela atmete hörbar aus und ich holte das Pflaster.

Plötzlich klingelte ein Handy, es war Bellas.

„Oh verdammt, ich habs vergessen aus zumachen“, fluchte sie und kramte nach ihrem Handy. Als sie es endlich hatte, hellte sich ihr Gesicht auf und sie ging hin.

„Jacob! Schön das du anrufst. Aber gerade ist schlecht, ich bin im Krankenhaus.“

Jacob? War das nicht ihr Ex? Wieso rief der denn gerade jetzt an?

„Ja nein, nicht so schlimm. Ja wirklich. Ich ruf zurück.“

Bella war auf einmal ganz anders wie ich sie kannte. Sie freute sich richtig, dass dieser Jacob anrief.

„Nein, nein, Edward verarztet mich. Ich erklärs dir später. Ich muss wirklich aufhören. Bis später!“ Bella beendete das Gespräch, dann sah sie entschuldigend zu mir.

„Tut mir leid, ich habs vergessen auszumachen.“

„Schon ok. Hier ist es nicht so schlimm und du kannst froh sein, dass ich hier war“, meinte ich nur.
 

Bella nickte nur, dann machte ich ihr die Klammern auf die Wunde. Ich war neugierig, obwohl es mich gar nichts anging. Doch eigentlich schon, immerhin war Bella ja meine Freundin, da hatte es mich zu interessieren.
 

„Was wollte denn dieser Jacob?“, fragte ich beiläufig.

„Was interessiert dich das denn?“ Bella hatte mich sofort durchschaut.

„Naja, ich mein ja nur. Das ist doch dein Ex und du hast dich ja richtig gefreut als er anrief. Das ist doch ungewöhnlich oder?“

Bella legte die Stirn in Falten und zog die Augenbrauen nach oben.

„Seit wann interessierst du dich denn so für mich?“

„Du bist meine Freundin, schon vergessen?“

„Aha! Hier im Raum wissen alle, dass es nicht so ist.“

„Ich hab ja nur gefragt, entschuldige bitte. So, deine Wunde ist verarztet. Soll ich dich nach Hause fahren?“, lenkte ich das Thema schnell um.

„Nein nein, das mach Angela. Danke nochmal. Muss ich irgendwas beachten?“, fragte mich Bella und fühlte nach ihrer Wunde.

„Jepp, erstmal Finger weg, nicht das sie wieder aufbricht. Dann Nässe vermeiden und zu Hause legst du dich noch ein wenig hin. Eine Gehirnerschütterung hast du wohl nicht, aber man muss ja nichts provozieren“, erklärte ich ihr.

„Bella, es tut mir wirklich leid. Das wollte ich nicht.“ Angela war ja auch noch da, sie war ganz aufgebracht.

„Schon ok Angela, ich bin hart im nehmen.“

Bellas Blick huschte zu mir, wir mussten beide kurz grinsen.

„Bringst du sie heil nach Hause, ohne weitere Zwischenfälle?“, richtete ich mich an Angela.

„Ja klar, das tut mir ja auch voll leid. Ich hab sie nicht gesehen und …“

„Schon gut Angela, lass uns gehen. Reicht es, wenn ich das bei dir zu Hause anschauen lass oder muss ich wieder ins Krankenhaus kommen?“, fragte mich Bella und unterbrach dabei ihre Freundin.

„Ja das reicht, komm morgen oder übermorgen einfach mal vorbei, ich bin Abends auf jeden Fall zu Hause“, erwiderte ich.

„Ok, danke Edward. Dann bis morgen“, verabschiedete sich Bella und ging mit Angela.
 

Ich hörte noch wie Angela Bella fragte, was denn Jacob nun wirklich wollte, doch die Antwort hörte ich leider nicht mehr.

Das machte mich total neugierig, obwohl es mich ja wirklich nichts anging. Und dieser Jacob, irgendwas störte mich an ihm. Bella freute sich richtig als er an rief, da war ein Funkeln in ihren Augen, das hatte ich bis dahin noch nie gesehen. Empfand sie noch etwas für ihren Ex? Viel wusste ich über ihn nicht, hatte das nur mal so nebenbei mit bekommen. Doch nun war meine Neugierde geweckt, ich würde heute Abend mal ein längeres Gespräch mit meiner Schwester führen müssen.
 


 

BPOV
 

„Jaaa Angela, mir geht’s gut. Du kannst mich alleine lassen.“

„Wirklich Bella? Brauchst du noch irgendwas? Ich fühl mich total schlecht, wenn ich dich jetzt alleine lasse.“

„Es geht mir wirklich gut und du hast doch Edward gehört, es ist nicht so schlimm wie es aussieht. Du kannst jetzt ruhig nach Hause fahren, ich mach mir jetzt was zu essen und dann ruf ich Jacob an“, beschwichtigte ich Angela weiter.

„Ok, also gut, wenn du das sagst. Sagst du mir Bescheid, was Jacob wollte?“, fragte Angela.

„Ja klar, mach ich. Also schönen Abend noch und bis morgen“, verabschiedete ich mich von Angela, die dann auch endlich zu ihrem Wagen ging.

Dann ging ich in die Küche, stellte mir etwas vom Vortag in die Mikrowelle und wählte dann Jacobs Nummer.
 

*Hey Bella, was ist passiert? * Das war klar, dass er sofort wissen wollte, warum ich im Krankenhaus war.

*Hey Jake, mir geht es gut. Angela war etwas ungeschickt mit der Autotüre. Aber alles halb so wild. *

*Halb so wild? Deshalb wirst du nicht im Krankenhaus gewesen sein oder? *

*Die Wunde hat so stark geblutet, deshalb waren wir im Krankenhaus. Aber Edward hat sie nur geklammert, es sah schlimmer aus als es war. *

*Aha, gut das dein Freund Arzt ist oder? * Ich konnte Jacob lachen hören.

*Ja total Jake. Edward ist mein Retter in der Not. * Ich rollte mit den Augen. *Also, warum hast du angerufen? *

*Ach so, ja. Du hast doch in zwei Wochen Ferien oder? *

*Ja wieso? *

*Nun, ich dachte, ich komme dich mal besuchen.*

Es war still in der Leitung. Hatte Jacob das gerade wirklich gesagt? Jacob wollte mich besuchen kommen? Hier in Lynnwood?

*Bella? Bella? Bist du noch dran? *

*Was, ja, wirklich? Du kommst mich besuchen? *

*Ja, das hatte ich vor. Natürlich nur, wenn es dir rein passt und du noch nichts vor hast. *

*Aaaaaaaaaaah, natürlich hab ich Zeit. Und selbst wenn, dann würde ich sie mir nehmen. Wann kommst du? Hast du schon gebucht? *

Ich war total aufgeregt. Jacob wollte mich besuchen kommen, nach vier Monaten würde ich ihn endlich wieder sehen.

*Langsam Bella, ich wollte ja erst mal von dir hören, ob es überhaupt geht. Gebucht hab ich noch nicht, aber ich hab schon ein paar Flüge in Aussicht. *

*Kommt Leah auch mit? *

*Nein, leider nicht. Sie hat soviel Prüfungen gerade, das ist auch ein Grund warum ich komme. *

*Ist alles ok bei euch? * Das hörte sich gerade nicht so gut an.

*Ja ja, alles bestens Süsse. Aber ich will ihr einfach mal ein bisschen Zeit zum Lernen geben. Mach dir keine Sorgen. *, lachte Jacob.

*Ok, dann ist gut. Ich freu mich so. Sagst du mir Bescheid wann du kommst? Du kannst dann natürlich hier wohnen. Wie lange bleibst du denn? *

*Das weiß ich noch nicht, ein paar Tage vielleicht. Ich muss mal sehen wie die Flüge sind und dann sag ich dir Bescheid. Habt ihr denn überhaupt Platz für mich? *

*Klar, das schaffen wir schon. Ich rede mit Rose und Dad. Und du sagst mir sofort Bescheid, wenn du einen Flug hast! *

*Natürlich. Ich freu mich wirklich dich wieder zusehen. Und dann muss ich mal ein ernstes Wörtchen mit diesem Edward reden. Kann ja nicht sein, dass du dich ständig verletzt. * Jacob lachte am anderen Ende.

*Oh man, da kann doch er nix dafür. *

*Das werden wir noch sehen. Bin trotzdem gespannt, deinen Freund endlich kennen zu lernen. *

*Ja, mein Freund, der Nabel der Welt. *, grinste ich.
 

Wir telefonierten noch eine Weile, dann verabschiedete wir uns. Jacob versprach mir, sofort anzurufen, wenn er einen Flug hatte. Ich freute mich schon tierisch auf seinen Besuch, vor allem ihm endlich meine Freunde hier vor zustellen.
 


 

Zwei Wochen später stand ich total nervös am Flughafen und wartete auf meinen besten Freund. Sein Flugzeug war schon gelandet und es waren auch schon einige Passagiere aus dem Gate gekommen. So nervös war ich schon lange nicht mehr, ich freute mich total auf Jacob. Auch meine Freunde waren schon gespannt darauf, meinen Exfreund kennen zu lernen. Sie kapierten irgendwie noch nicht wirklich, dass ich Jacob so nicht sah. Er war mein bester Freund, er wusste über alles von mir Bescheid, ich konnte mit ihm über alles reden. Aber mir war egal, was sie dachten, ich wusste wie es war.

Das einzige was mich irritierte, war Edward. Sogar er interessierte sich für Jacob, hatte sogar Alice nach ihm ausgefragt. Ich konnte mir keinen Reim darauf machen und darauf ansprechen wollte ich ihn auch nicht. Es war mir irgendwo auch egal, die nächsten Tage hatte ich endlich mal wieder jemand, der mich so kannte und mochte, wie ich wirklich war.
 

Endlich erkannte ich den schwarzen Schopf von meinem besten Freund und rannte auf ihn zu. Auch er sah mich rechtzeitig, lies seine Tasche fallen und breitete die Arme aus.
 

„Jacob, endlich!“, sagte ich erleichtert, als er mich auffing.

„Bells, schön dich zu sehen.“ Jacob vergrub sein Gesicht in meinen Haaren und hielt mich einfach nur fest.

Wir standen eine Weile einfach nur da und ich atmete seinen Duft ein. Herb, männlich, einfach einmalig. Dann lockerte er langsam die Umarmung und sah mir in die Augen.

„Man man, du hast dich ganz schön verändert. Gut siehst du aus, warst du ein wenig in der Sonne?“

„Wir lagen am Wochenende am Pool, da hab ich mir nen kleinen Sonnenbrand geholt. Für Mai war es ziemlich warm an diesem Wochenende, gerade hier in Seattle.“

„Aha, am Pool. Hat schon Vorteile, solche Freunde zu haben.“ Jacob grinste frech.

„Red keinen Unsinn, ich wäre auch so mit ihnen befreundet. Sollen wir zum Auto gehen?“

„Jepp, außerdem hab ich einen mega Hunger.“

„Dacht ich mir schon, lass uns zu Tammy gehen. Die hat die besten Burger der Stadt“, schlug ich vor, als wir zum Parkhaus gingen.

„Hört sich gut an. So, wo steht deine Schrottkarre?“, fragte Jacob im Parkhaus.

„Oh, ähm, das hab ich dir ja noch gar nicht erzählt. Der ist kaputt“, erklärte ich, während wir weiter durch die Parkbuchten liefen.
 

Mein toller Freund sollte doch tatsächlich Recht behalten, zwei Wochen nach dem Ball hatte mein Truck doch tatsächlich den Geist aufgegeben. Als ich zu Angela fahren wollte, explodierte der Motor regelrecht und ging in weißem Qualm auf. Eine Reparatur kostete ein Vermögen und war auch nicht mehr rentabel, was meine Freunde nur freute. Doch natürlich brauchte ich ein Auto, was ich mir nicht leisten konnte. Aber auf meine Freunde war mal wieder Verlass, sofort stand eine Lösung parat.
 

„Echt jetzt? Und was hast du dann jetzt für ein Auto? Den Sheriff Wagen von deinem Dad?“, scherzte Jacob.

„Nein, zum Glück nicht. Das hier ist meiner, der zweit Wagen von Edward.“
 

Wir standen vor dem weißen Audi S5 von Edward. Jacob bekam große Augen und konnte seinen Blick kaum von dem Auto abwenden.

Ich stöhnte, Jacob war genauso wie Emmett, Jasper und Edward. Er liebte Autos genauso und das hier war genau nach seinem Geschmack.
 

„Mach den Mund wieder zu und räume deine Tasche in den Kofferraum. Dachte du hast Hunger.“

„Bella, das Auto ist der Wahnsinn! Das hat dir Edward einfach so gegeben? Man man, wenn ihr nicht wirklich zusammen wärt, könnte man glatt meinen, er liebt dich wirklich.“

Jacob lief um das Auto herum und staunte immer noch mehr, dann warf er endlich seine Tasche in den Kofferraum.
 

Klar, Edward und mich lieben. Dem kams nur Recht, das mein Truck sich auf den Schrottplatz verabschiedete. So konnte ich endlich ein richtiges Auto fahren und würde auch den Status als seine Freundin besser repräsentieren. Gott, wie ich mich Anfangs gegen dieses Auto gewehrt hatte. Doch es half ja alles nichts, ich brauchte einen fahrbaren Untersatz und der Audi war momentan die einfachste und billigste Lösung.
 

„Willst du fahren?“, fragte ich, Edward hat nicht gesagt, das niemand anders damit fahren dürfte.

„Im Ernst?“ Jake sah mich mit großen Augen an, damit hatte er nicht gerechnet.

„Ja, im Ernst. Edward interessiert das Auto eh nicht mehr wirklich, seit er seinen Aston Martin hat. Und Esme hatte sofort angeboten, dass ich das Auto nehmen kann.“

„Man, die muss ich so schnell wie möglich kennen lernen. Also, wohin geht’s?“, fragte Jacob, als er auf dem Fahrersitz platz nahm.

„Das Navi ist eingestellt, musst nur darauf hören“, grinste ich, dann lies Jacob den Motor aufheulen.
 

Ein dreiviertel Stunde später waren wir in Lynnwood. Jacob war zum Glück nicht ganz so schlimm beim Fahren wie Edward, dennoch lies er es sich nehmen, das Auto auch mal auszufahren.
 

„Sollen wir zu Tammy fahren oder willst du von mir zu Hause laufen?“, fragte ich Jacob.

„Wie weit ist es denn von dir?“, stellte er die Gegenfrage.

„So eine viertel Stunde zu Fuss.“

„Dann lass uns laufen, gesessen bin ich jetzt lange genug. Und das Schätzchen werd ich die nächsten Tage schon auch noch fahren können.“

„Mit Sicherheit, vielleicht bekommst auch mal Emmetts Lamborghini.“
 

Sofort funkelten Jacobs Augen, das war so klar. In Sachen Autos stand Jake den Cullen Jungs in nichts nach. Emmett und Jasper freuten sich auch schon Jacob kennen zu lernen, selbst Alice war gespannt. Rose kannte ihn ja schon, nur Edward konnte ich nicht einschätzen. Einerseits war er aber wohl neugierig, sonst hätte er Alice nicht ausgefragt. Anderseits gab er sich total cool und desinteressiert, als ich von Jacobs Besuch die letzten Tage gesprochen hatte. Mir war es egal, die nächsten sechs Tage war der wichtigste Mensch für mich Jacob.
 

„So, das ist also dein neues Zuhause, ist doch ganz hübsch. Größer als es auf den Bildern immer aussah.“

Inzwischen standen wir vor Charlies Haus und Jacob war schon ausgestiegen.

„Stimmt und mit der Zeit gewöhnt man sich auch daran. Komm, ich zeig dir alles“, meinte ich und lief ins Haus.

Dort zeigte ich Jake erst einmal die Küche und das Wohnzimmer, dann oben das Bad und mein Zimmer.

„So, das ist dein Reich für die nächste Woche. Ich schlafe bei Rose oben und sie solange bei Emmett. Ist sie sowieso die ganze Zeit.“

„Ist das auch ok für dich? Du könntest natürlich auch gerne bei Edward schlafen.“

„Oh ja, nichts lieber als das. In seinen Armen fühle ich mich ja so wohl“, spielte ich die verliebte Freundin.

„Das glaub ich dir gleich und ich bin ja echt mal auf deinen Freund gespannt“, zwinkerte Jake mir zu.

„Du wirst ihn bestimmt heute noch zu sehen bekommen. Er hat verlauten lassen, dass er heute nach der Arbeit auch noch zu Tammy kommt. Und irgendwie hab ich das Gefühl, dass er heute ziemlich pünktlich Feierabend machen wird.“

„Na dann mal los, ich hab tierischen Hunger.“
 

Jacob schmiss seine Tasche aufs Bett, legte dann einen Arm um mich und wir liefen die Treppen gemeinsam nach unten.
 

„Ich bin echt froh, dass du da bist. Es tut gut, jemand vertrautes zu haben“, sagte ich dann ehrlich.

„Ich weiß, geht mir genauso. Aber du hast hier doch auch gute Freunde gefunden oder?“ Jake sah mich besorgt an.

„Natürlich, aber die kennen mich nicht so, wie du mich kennst. Du kennst mich schon viel länger und weißt alles über mich. Du sagst immer ehrlich raus, was du denkst.“
 

Wir waren mittlerweile auf dem Weg zu Tammys Bar, das Wetter war heute wirklich super und man konnte im T-Shirt raus gehen. Jacob hatte ein weißes an, was seinen muskulösen Oberkörper gut zur Geltung brachte. Er war schon immer sehr gut gebaut, ein Grund, warum ich mich damals in ihn verliebte, auch wenn das nicht der Hauptgrund war. Er hatte mich von Anfang an so gesehen wie ich war und sich trotzdem mit mir abgegeben. Jake war es immer egal, dass ich nur einfach war, viel lernte und nichts auf Designerklamotten gab. Und doch hat sich der gut aussehende, schwarzhaarige und gut gebräunte Jacob Black sich in mich verliebt.
 

„Tun das die Cullens und deine Schwester nicht?“

„Doch, schon. Aber irgendwie ist immer dieses Mitleid im Spiel. Weißt du was ich meine? Sie haben immer Angst was sie sagen, entschuldigen sich, wenn sie etwas zu hart gesagt haben und meinen es immer gut mit mir.“

„Ich weiß, was du meinst. Du musst aber auch eben bedenken, wie und warum sie dich kennen gelernt haben. Sie kennen dich ja auch erst seit einem knappen halben Jahr. Geb ihnen noch ein bisschen Zeit, dann sind sie auch nicht mehr ganz so vorsichtig. Außerdem hat die Familie eindeutig auch gute Auswirkungen auf dich.“ Jake grinste.

„Und die wären?“, fragte ich, obwohl ich die Antwort eigentlich schon kannte.

„Na, da wär auf jeden Fall mal das Auto.“ War ja klar! „Und dann wie du dich inzwischen kleidest. Nicht, dass du mir vorher nicht gefallen hast, denk nichts Falsches. Aber die körperbetonten Klamotten stehen dir.“
 

Jacob musterte mich von oben bis unten. Gut, da hatte er nicht ganz unrecht. Heute trug ich ein enges Tank Top, darüber eine leichte Weste und eine Jeans, die auf der Hüfte auflag und Ballerinas.
 

„Ja, eindeutig Alice Werk“, schmunzelte ich.

„Auf den Wirbelwind bin ich am meisten gespannt. Trotzdem Bells, sie tun dir gut. So gelöst habe ich dich schon lange nicht mehr gesehen. Und du hast sogar noch Farbe abbekommen.“

„Ich weiß, das hat Dad auch schon oft gesagt. Trotz allem fühl ich mich hier aber immer noch nicht zu Hause Jacob.“ Ich wurde traurig, so traurig wie schon lange nicht mehr.

„Das ist doch klar meine Kleine. In vier Monaten kann man sich nirgends heimisch fühlen. Besonders nicht, nach allem was dir passiert ist, das wird noch dauern. Du bist aber auf dem besten Weg und das ist die Hauptsache.“

Jake legte wieder einen Arm um mich und zog mich an sich.
 

Wir liefen eine Weile still nebeneinander her, zu Tammy war es nicht mehr all zu weit. Dann brach es aus mir heraus, wovor ich all die letzten Wochen schon Angst hatte.

„Jacob, ich hab Angst sie zu vergessen!“ Tränen sammelten sich bei jedem Wort in meinen Augen und schließlich konnte ich sie nicht zurück halten.

„Das wirst du nicht Bella, niemals wirst du Renee vergessen. Sie ist deine Mutter und die vergisst man nicht. An so etwas darfst du nicht mal denken!“ Jacob stand vor mir und sah mir tief in die Augen.

„Ich vermiss sie so!“, schluchzte ich und warf mich in seine Arme.

„Ich weiß Bells, ich weiß.“ Jacob hielt mich einfach nur fest und ich weinte an seine Brust.
 

Nachdem ich mich wieder beruhigt hatte, löste ich mich von ihm.
 

„Gehts wieder?“

„Ja, ich glaube, das habe ich einfach gebraucht. Das tat wirklich gut, ich hab schon lang nicht mehr geweint.“

„Wieso nicht? Du sollst deine Gefühle nicht unterdrücken, das hab ich dir immer gesagt.“
 

Wir liefen mittlerweile weiter und Tammys Bar war schon um die Ecke.
 

„Ich weiß auch nicht, ich hab immer Angst, dass mich alle dann für noch zerbrechlicher halten und mich noch mehr schonen wollen. Als wäre ich eine Porzellanpuppe.“

„Nun ja, manchmal bist du es ja auch.“

„Du hättest sie mal sehen sollen, als das mit dem Ball war und den Schlagzeilen am nächsten Tag. Am liebsten hätte mich Esme in Watte gepackt und Carlisle mir erst gar nicht die Zeitung gegeben. Ich mag die beiden wirklich und sie meinen es ja auch immer gut, aber manchmal ist es eben zu viel. Dann auch noch Alice und Rose, Gott, am liebsten hätten sie mich ausgeflogen“, stöhnte ich, als ich mich daran erinnerte.

„Aber das war auch krass, ich mein Titelseite ist nicht ganz ohne? Dass sie dich da langsam darauf vorbereiten wollten, ist doch verständlich. Was hat eigentlich Charlie noch dazu gesagt? Der ist bestimmt aus allen Wolken gefallen, oder?“

„Gott, frag lieber nicht! Dad hat einen Aufstand gemacht, das war der hammer. Ich hatte ja geahnt, dass er es nicht gut finden würde, aber seine Reaktion hatte ich nicht erwartet. Anfangs war einfach nur besorgt, wie alle, dass mir das zu viel wird, nach den ganzen letzten Wochen eben. Dann war er wütend auf die Cullens, das sie mich überhaupt zu so einem Ball mitgenommen haben. Als ich erklärt hatte, dass das meine eigene Entscheidung war, war er wütend auf Edward, weil er mich einfach auf dem roten Teppich küsste. Und dann war er wütend, weil ich alles so locker nahm. Es war ein ewiges hin und her. Zwei Tage hatte er nicht wirklich mit mir geredet, dieser olle Sturkopf. Inzwischen ist das Thema aber vom Tisch, ich hab ihm oft genug erklärt, dass ich alt genug bin und schon wisse, was ich tue. Manchmal ist er zu viel Polizist“ , erzählte ich.

„Nun ja, ich kann es Charlie nicht verübeln. Er will dich einfach beschützen, du bist sein kleines Mädchen. Aber der beruhigt sich schon wieder. Spätestens wenn du Edward heiratest und sein erstes Enkelkind auf der Welt ist“, grinste Jacob.

„Bevor das passiert, gefriert die Hölle!“ , lachte ich ernst. Was für eine absurde Idee, Edward jemals zu heiraten, geschweige denn, ein Kind mit ihm zu bekommen.
 

„Wir sind da, das ist Tammys Bar.“

Wir waren vor der Bar und gingen nach drinnen, dort nahmen wir am Fenster Platz.

Tracy brachte uns die Karte und eine Cola, dann bestellte ich mir einen Salat mit Hühnerstreifen und Jacob einen American Burger mit Pommes.

„Und, wie geht’s mit der Wohnungssuche voran?“, fragte ich nach dem Bestellen.

„Schleppend. Bisher war das richtige nicht dabei, entweder zu klein, zu teuer oder total herunter gekommen. Aber wir haben ja auch etwas Zeit“, antwortete Jake.

„Stimmt, eigentlich hätte ich euch das Haus von Mum vermieten können.“

„Das hätte ich nicht wollen Bella. Es hängen viel zu viele Erinnerungen dort, von dir, deiner Mum, von uns. Ich hatte mal darüber nachgedacht und auch Leah hatte die Idee, aber die haben wir sofort verworfen. Wir wollen etwas eigenes, wenn du verstehst, was ich meine.“

„Klar, war auch nur so ein Einfall. Wie läufts bei Leah und ihren Prüfungen?“

„Schleppend. Mit Sozialkunde kommt sie einfach nicht klar, darum tut ihr glaub der Abstand gerade ganz gut. In letzter Zeit haben wir uns ziemlich viel gezofft. Immer nur so Zickerein und Belangloses, aber das schaukelt sich eben hoch.“ Ich wusste nur zu gut, wovon Jacob redete.

„Kenn ich. Und ich hab nicht mal eine richtige Beziehung“, stöhnte ich.

„Sag mal Bella, warum soll Edward eigentlich nicht wissen, dass ich von eurem Deal weiß. Du müsstest ja vor mir auch so tun, als ob und ich dachte, das würdest du hassen.“

Dachte ich mir doch, dass er das noch genau wissen wollte.

„Tu ich auch. Aber ich will ihn damit ärgern und sehen, wie er darauf regaiert. Seit er weiß, dass du kommst, ist Edward total komisch. Er hat sogar seine Schwester nach dir ausgefragt“, klärte ich ihn auf.

„Aha, daher weht der Wind. Du willst Edward eifersüchtig machen.“

„BITTE?! Dazu müsste es ja erst mal einen Grund geben!“ Was für eine absurde Idee von Jacob.

„Klar, gibt’s ja auch. Ich bin dein Exfreund, schlafe eine Woche bei dir und seh dazu noch gut aus. Und das sind nur drei Gründe.“ Jake grinste über beide Backen.

„Angeber. Aber jetzt mal ehrlich. Wieso sollte Edward eifersüchtig auf dich sein. Wir haben keine richtige Beziehung, da gibt es keinen Grund eifersüchtig zu sein. Egal ob du mein Ex bist oder nicht.“

„Bells, Edward ist auch nur ein Mann. Und auch wenn ihr keine richtige Beziehung führt, er sieht dich doch irgendwie als sein an. Und jetzt schlafe ich, dein Exfreund, eine Woche bei dir. Natürlich ist er da neugierig.“
 

Ich dachte kurz über das nach, was Jake sagte, aber es schien mir einfach viel zu absurd.
 

„Das ist Blödsinn Jacob. Edward interessiert sich kein Stück für mich. Wieso sollt er auch?“

„Fang nicht wieder damit an, Bella. Du bist ein wundervoller Mensch, das weißt jeder, der dich näher kennt. Ich bin mir sicher, dass Edward das mittlerweile auch klar geworden ist, erst recht nach dem Ball. Er hat gesehen, was in dir steckt, was du alles aufgenommen hast, nur um ihm zu helfen, das kann nicht ohne Weiteres an ihm vorbeigegangen sein.

Und jetzt kommt dich dein gut aussehender Ex besuchen, glaube mir, wenn ich sage, dass ihm das auf keinen Fall egal ist.“

Jacob grinste, inzwischen war auch unser Essen gekommen, worauf er sich sofort stürzte.
 

Edward sollte tatsächlich eifersüchtig sein, das wollte immer noch in meinen Kopf. Bisher hatte ich immer das Gefühl, dass ihn mein Leben absolut nicht interessierte. Zumindest nicht, wenn es nichts mit ihm zu tun hatte. Das musste ich erst mal sacken lassen, das wollte und konnte ich nicht glauben.
 

„Eifersüchtig, das kann nicht sein“, murmelte ich in mich rein.

„Das lässt dir jetzt keine Ruhe stimmts?“ Jacob grinste über seinen Teller hinweg.

„Ich kanns mir nicht vorstellen.“

„Vielleicht ist Eifersucht ein zu starkes Wort, das noch nicht passend ist für euch. Lass es mich so sagen. Edward ist neugierig, weil das hier ziemlich neu für ihn ist.“

„Wenn du meinst, wir werden sehen.“

„Themawechsel jetzt. Wie läuft dein Studium so? Bald fängt dein praktischer Teil an, oder?“

„Ja, im Juli. Ich freu mich schon sehr darauf. Das ist ja genau die Richtung, die ich einschlagen wollte, oder dann eben Jugendarbeit. Aber das seh ich dann, wenn es soweit ist. Erst mal freu ich mich auf die Zeit im Krankenhaus.“

„Glaub ich dir, da hattest du echt Glück oder eben Edward.“ Wie oft hatte ich das die letzten Wochen gehört. Aber ich konnte doch auch nix dafür, dass Edward Dr. Harris Lieblingsschüler war.

„Ja ja, ich weiß“, lachte ich.

„Im Ernst, mich freut das total für dich. So eine Möglichkeit hättest du in Phoenix nicht bekommen.“

„Nein, da hätte ich bei Mum im Büro gearbeitet.“ Schlagartig war die gute Laune vorbei und die Trauer holte mich ein. Ich ließ mein Besteck fallen und versteckte mein Gesicht in den Händen.

„Oh Bella, es tut mir leid, ich hätte nicht damit anfangen sollen“, entschuldigte sich Jacob und umarmte mich.

„Nein nein, ist schon gut. Ich vergess sie hier nur viel zu oft“, schluchzte ich.

„Das tust du nicht, das weißt du. Und Renee wäre stolz auf dich, da bin ich mir sicher.“

Tränen bahnten sich ihren Weg, doch ich wollte stark sein und wischte sie weg. Jacob hatte Recht, Mum wäre stolz auf mich.

„Es geht schon wieder, alles gut“, schniefte ich und setzte mich wieder aufrecht. Jake sah mich noch einmal kritisch an, wusste aber dann, dass ich es so meinte.

„Warst du nochmal bei Mum?“

„Ja natürlich, ich versuche es mindestens einmal im Monat. Das Grab sieht toll aus, momentan blüht der Lavendel und die Stiefmütterchen. Ich hab Bilder gemacht, es sieht wirklich toll aus.“

„Gut, das freut mich.“
 

Wir aßen erst einmal weiter, Jacob wusste, dass ich gerade erst mal nichts weiter sagen wollte. Ich suchte nach einem Thema, um das Gespräch wieder anzufangen, doch das konnte ich mir sparen. Gerade als ich nämlich einen Einfall hatte, kam tatsächlich mein Freund zu Türe herein.
 

„Bella mein Schatz, da bist du ja“, begrüßte er mich und beugte sich zu mir herunter, um mir einen Kuss zu geben. Diesen zog er ungewöhnlich in die Länge, grinste mich an, dann erst widmete er sich Jacob.

„Du bist Jacob oder? Schön dich kennen zu lernen, hab schon viel von dir gehört.“ Edward setzte sein Pokerface auf, das sah ich an seinem Lächeln. Er hielt Jacob die Hand hin, dieser stand auf und schüttelte sie freundlich.

„Jepp, der bin ich. Und du bist wohl der sagenumwobene, viel umschriebende Edward, aktueller Freund von Bella.“ Jake war unmöglich, er spielte das Spiel voll mit.

„Das bin ich, ich hoffe Bella hat nur Gutes erzählt.“

„Wie man's nimmt.“ Jake zwinkerte mir zu, was Edward natürlich nicht entging.
 


 

EPOV
 

Endlich Feierabend, ich hatte heute darauf bestanden pünktlich Schluss zu machen. Zum Glück kam heute keine Not-OP oder ähnliches dazwischen. Schnell hatte ich mich umgezogen, saß nun in meinem Aston Martin und düste zu Tammys Bar. Heute kam Bellas Ex, dieser Jacob. Ich hatte keine Ahnung warum, aber mich interessierte dieser Typ.
 

An der Bar angekommen, hielt ich nach meinem Audi Ausschau, doch er war nicht zu sehen. Waren sie überhaupt schon da? Ich betrat die Bar und sah Bella und diesen Jacob am Fenster sitzen. Ok, er sah gar nicht mal schlecht aus. Groß, gut gebaut, braun gebrannt, das war also der Typ Mann, auf den Bella stand. Schon klar, dass sie nicht auf mich angesprungen war, ich bin das komplette Gegenteil. Aber was interessierte mich das schon? Mir doch scheiß egal, mit wem Bella vögelte.
 

Nach einer kurzen Musterung ging ich zu den beiden, die schon am Essen waren.
 

„Bella mein Schatz, da bist du ja“. säuselte ich und küsste sie, länger wie ich eigentlich gemusst hätte. Eigentlich hatte ich ja da gar keinen Bock darauf, aber Bella hatte mir erzählt, sie hatte Jacob nichts von ihrem Deal erzählt. Warum auch immer, ich dachte eigentlich, sie sagt ihm alles. Aber gut, so musste ich das halt nun über mich ergehen lassen.
 

„Du bist Jacob oder? Schön dich kennen zu lernen, hab schon viel von dir gehört.“ Ich hielt ihm die Hand hin, Jacob stand auf und schlug ein. Respekt, er hatte einen guten und starken Griff.

„Jepp, der bin ich. Und du bist wohl der sagenumwobene, viel umschriebende Edward, aktueller Freund von Bella.“ OK, was hatte das Biest ihm schon alles erzählt.

„Das bin ich, ich hoffe, Bella hat nur Gutes erzählt“, erwiderte ich, auf diese Antwort war ich gespannt, noch immer schüttelten wir uns gegenseitig die Hände.

„Wie man's nimmt“, antwortete Jacob, zwinkerte Bella dann zu und ließ meine Hand wieder los.
 

Oh diese Zicke, allein an ihrem Grinsen konnte ich sehen, was sie ihm alles erzählt hatte. Nämlich ALLES! Aber das wir kein Paar waren, das konnte Bella ihm nicht sagen, das würde sie noch büßen.
 

„Wie war es heute in der Klinik? Da du pünktlich Feierabend hast, wohl nicht all zu stressig oder?“ Bella sah mich mit hochgezogener Augenbraue an. Was sollte denn diese Anspielung?

„Nein, nicht wirklich viel. Die letzten Wochen haben ja auch gereicht. Seid ihr eigentlich zu Fuß hier? Ich hab den Audi nirgends gesehen.“

„Ja, ich wollte mir ein wenig die Füße vertreten. Im Flugzeug bin ich schließlich lang genug gesessen und das Wetter ist ja auch allen Gerüchten zum Trotz super. Aber ein sehr geiles Auto was du da deiner Freundin zu Verfügung gestellt hast.“ Aha, Jacob war also auch ein Autofreak.

„Schlimmer konnte es ja fast nicht mehr kommen oder?“, grinste ich.
 

Tracy kam kurz und ich bestellte mir das gleiche wie Jacob, dann bekam ich einen Schlag von Bella auf den Hinterkopf.
 

„Autsch, was sollte das denn? Bin ich Emmett oder was?“

„Du hast zumindest genau die selben dummen Sprüchen. Mein Truck war spitze!“, giftete meine Freundin.

„Wenn man auf Schrotthaufen steht ja“, giftete ich genauso.

„Hey hey, kein Beziehungsstress, wenn ich dabei bin. Das könnt ihr wieder austragen, wenn ich wieder weg bin. Trotzdem ist das eine mega Karre.“ Irgendwie war dieser Jacob mir schon wieder fast sympathisch.

„Bella brauchte ja was Fahrbares und sonst steht der Audi nur in der Garage. So erfüllt er schon mal seinen Zweck. Wie viel Schrammen hat er denn inzwischen?“

„Soviel ich sehen konnte, keine einzige. Und der fährt sich echt klasse.“ Jacob war mit meinem Auto gefahren?

„Du bist damit gefahren?“ Meine Stimme war eine Oktave höher als gewollt.

„Ähm, ja, ich hab Jake fahren lassen. Ist das schlimm? Ich meine, er mag ja auch so schnelle Autos. Und ich mach mir da ja nicht wirklich was daran, mir ist der ja eigentlich viel zu schnell und da dachte ich, wenn Jake schon da ist. Ich dachte mir nichts dabei, wenn du jetzt sauer bist, dann bitte auf mich. Aber Jake hat den Audi wirklich gut behandelt und so richtig schnell ist er ja auch nicht gefahren.“

Bella redete sich um Kopf um Kragen, mein Grinsen wurde immer breiter. Und auch Jacob musste sich schon ein Grinsen verkneifen. Meine Freundin senkte den Blick, stocherte in ihrem Salat und hatte knallrote Wangen.

„Also ich weiß nicht Bella, das war so nicht abgesprochen. Wenn da was passiert wäre oder euch die Polizei angehalten hätte. Du hättest mich wenigstens vorher fragen können“, tadelte ich sie, doch konnte mir mein Grinsen kaum noch verbergen. Das bekam Bella jedoch gar nicht mit, sie schaute stur auf ihren Salat. Nun konnte sich Jacob nicht mehr zurück halten und prustete los.

„Komm schon Edward, erlös deine Freundin. Nicht, dass sie noch zu weinen anfängt.“

Bellas Kopf schellte zu mir und ich musste laut lachen. Ihre Augen verengten sich und sie sah mich und Jacob abwechselnd böse an.

„Du hast mich nur verarscht, das wirst du mir noch büßen.“

„Ich freu mich jetzt schon darauf“, lachte ich und auch Bella konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.

„Es war also schon ok, dass ich mit dem Audi gefahren bin?“, hakte Jacob trotzdem nochmal nach.

„Klar, kein Thema. Der stand jetzt lang genug nur herum, bei dir ist er wenigstens ausgefahren worden.“

„Ja, einmal kurz, aber es war auch einiges an Verkehr. Die Karre hat echt Dampf unterm Hintern.“

„Stimmt, aber mir zu wenig.“

„Ich hab schon gehört, dass du noch ein besseres Schätzchen haben sollst. Den werde ich bestimmt auch noch zu Gesicht bekommen, hoffe ich zumindest.“

„Klar, steht draußen vor der Türe. Ich fahr euch später einfach nach Hause“, meinte ich, inzwischen war auch mein Essen da und ich haute erst mal ordentlich rein.

„Elender Angeber“, murmelte Bella neben mir, Jacob hingegen grinste nur.

„Und Jacob, was machst du so, wenn du nicht gerade deine Exfreundin besuchst?“, fragte ich. Das ist einer der wenigen Dinge, die mir Alice nicht sagen konnte.

Jacob spießte ein paar Pommes auf seine Gabel und nachdem er runter geschluckt antwortete er mir grinsend.

„Ich bin Kfz-Mechaniker bei Mercedes in Phoenix. Nebenbei geb ich noch Kickboxtraining für Jugendliche und betreibe es auch selber. Sonst mach ich nicht viel, die restliche Zeit genieße ich mit meiner Freundin.“

Er macht also Kickboxen, das erklärt seinen gut trainierten Körper. Und mit Autos kennt er sich auch noch aus, na da wird er Emmett bald zum Freund haben.

„Nicht schlecht, dann kennst du dich also mit Autos aus.“

„Ja, so mehr oder weniger. Ich versuch halt, dass die Dinger wieder zurück auf die Straße kommen.“

Witzig und schlagfertig war er ja, das musste man ihm lassen.

„Ach komm schon Jake, du hast da schon ein bisschen mehr Verantwortung. Jacob ist in der Werkstatt so was wie der Chef. Er kennt jedes Modell bis ins kleinste Detail und findet meistens die Fehler, ohne diesen Computer.“ Wollte mich Bella jetzt beeindrucken oder was sollte diese Aussage.

„Übertreib nicht Bella, bei den neuen Modellen geht das fast gar nicht ohne Fehler auslesen“, winkte Jacob ab.

„Nun ja, aber so eine Werkstatt führt sich auch nicht von allein und du bist also der Chef-Mechaniker?“, wollte ich nochmal genau wissen.

„Nein, nicht direkt. Ich hab schon noch einen Meister über mir, aber ich bin am längsten da und kenn eben das meiste“, erklärte Jacob, er beeindrucke mich tatsächlich damit ein wenig.

„Ich wette, mit dieser Aussage wirst du Emmett sofort zum besten Freund haben“, lachte ich.

„Hab schon viel von ihm gehört. Ihr entschuldigt mich kurz, ich muss mal für große Automechaniker.“ Jacob zwinkerte Bella zu, dann ging er zur Toilette.
 

„Was soll das?“, giftete mich Bella sofort an.

„Was soll was?“, fragte ich ahnungslos.

„Du weißt ganz genau, was ich meine. Warum fragst du Jake so aus?“

„Weil ich deinen Ex gerne kennen lernen würde, ist das verboten?“

„Oh wir wissen beide, dass das nicht stimmt.“

„Wir wissen auch beide, dass wir keine Beziehung haben. Warum hast du ihm das nicht gesagt? Wenn er doch dein bester Freund ist.“

„Aus den selben Gründen, warum ich es Dad nicht gesagt habe.“ Bella log, das sah ich ihr an.

„Du bist eine miserable Lügnerin.“ Sofort fühlte sie sich ertappt und lief rot an.

„Das geht dich nichts an, warum ich es ihm nicht gesagt habe. Je weniger es wissen desto besser, hast du selbst gesagt.“ Bella war wütend, das sah ich ihr an.

„Aha, wer's glaubt. Und das ist also der Typ Mann, auf den du stehst?“ Mit hochgezogenen Augenbrauen sah ich Bella an.

„Was dagegen?“

„Hab ich das gesagt?“

„Es kann dir doch egal sein, auf was ich stehe. Solange ich deine Freundin spiele bis du den Arbeitsvertrag bei Daddy in der Tasche hast, steh ich auf dich. Das sollte reichen, meinst du nicht?“, zickte mich Bella an.

Bevor ich etwas erwidern konnte, kam Jacob wieder an den Tisch. Er sah sofort, dass sich die Stimmung verschlechterte hatte, Bellas Blick sprach Bände.

„Also Bella, was hältst du davon, wenn wir langsam wieder aufbrechen. Ich muss noch auspacken und bei Leah sollte ich mich auch noch melden.“ Jacob dachte mit, er wurde mir immer sympathischer.

„Kein Problem, laufen oder die Monsterkarre?“, fragte sie Jacob, nicht ohne mir einen vernichtenden Blick zu schenken.

„Lass uns zurück laufen, dann kommt Edward auch schneller nach Hause. Du bist bestimmt erledigt nach deiner Schicht und deinen Aston Martin werd ich bestimmt noch zu Gesicht bekommen. Oder wolltest du noch etwas Zeit mit deiner Freundin verbringen?“ Jacob sah abwechselnd zwischen mir und Bella hin und her.

„Wie ihr wollt, ich zwinge euch zu nix“, meinte ich und sah eindringlich meine Freundin an.

„Ok, dann lass uns laufen. Sehen wir uns morgen Schatz?“ Bella spukte das letzte Wort regelrecht aus.

„Natürlich, ihr kommt doch morgen Abend zum Essen oder? Mum kocht mal wieder und Jacob ist auch eingeladen“, sagte ich noch, Bella wusste schon längst davon.

„Wirklich? Das ist aber nett von deiner Mutter. Die Einladung nehme ich gerne an“, erwiderte Jacob erfreut, Bella stöhnte hin gegen leise auf.

„Gut, dann sehen wir uns morgen. Sag allen Grüße zu Hause, schönen Abend noch Edward“, verabschiedete sich Bella von mir und drückte mir einen kurzen Kuss auf die Wange.

„Euch auch noch einen schönen Abend, wir sehen uns morgen“, verabschiedete ich mich freundlich und gab Jacob noch mal die Hand.

„Hat mich gefreut dich kennen zu lernen, bis morgen Edward. Und die Rechnung geht auf mich“, meinte Jacob dann noch, ehe sie zur Bar gingen, zahlten und dann die Bar verließen.
 

Ich wusste noch nicht, wie ich diesen Jacob einschätzen sollte. Irgendwie war er mir sympathisch, doch irgendetwas störte mich auch am ihm. Und Bella, oh dieses Biest. Weiß der Teufel, was sie ihm alles erzählt hatte, aber so wie Jacob reagierte, wusste er viel, wahrscheinlich zu viel. Mich nervte es, dass sie ihm alles sagte, aber ihm verschwieg, dass wir kein richtiges Paar waren. Dieser Black war nicht dumm, als er gerade von der Toilette kam, hat er sofort geschnallt, dass wir gestritten hatten. Dieses dämliche Schauspiel mussten wir nun eine Woche durchziehen, das würde sie noch bereuen. Aber erst mal wollte ich nicht weiter darüber nachdenken. Morgen, wenn sie zu uns kamen, würde ich sie zur Rede stellen.
 


 

Jacob POV
 

Es herrschte mächtig dicke Luft, als ich vom Klo kam. Was auch immer war, darauf hatte ich jetzt keine Lust. Eigentlich war Edward wirklich nett, doch meiner Meinung nach, strengte er sich zu sehr an. Doch woher sollte er auch wissen, dass ich wusste, dass die Beziehung mit Bella nur Fake war.
 

„Was war los als ich auf dem Klo war?“, wollte ich von Bella wissen, als wir aus der Bar waren.

„Du hast es bemerkt?“, fragte sie entsetzt.

„Bella, für wie blöd hältst du mich? Klar hab ich es gemerkt. Du hast Edward fast umgebracht mit deinen Blicken.“

„Er hat mich einfach genervt. Wie er dich ausgefragt hat, dich gemustert hat, als wärst du ein Außerirdischer.“

Ich musste laut lachen, das war Bellas Problem?

„Das ist nicht dein Ernst Bella? Deswegen bist du ausgetickt?“

„Wer sagt denn, dass ich ausgetickt bin?“

„Ich kenn dich seit vier Jahren Bells. Ich weiß, dass du gern überreagierst, wenn dir was nicht passt.“

„Bin ich jetzt hier eigentlich die Böse?“ Bellas Stimme wurde höher, genau das meinte ich.

„Siehst du, du flippst schon wieder aus. Was hast du denn erwartet? Dass mich Edward begrüßt wie einen alten Kumpel? Es war doch klar, dass er alles von mir wissen wollte und ich fand das eigentlich auch nicht schlimm. Ich hab mir das Verhör schlimmer vorgestellt.“

„Wieso spielst du es so herunter? Er hat dich mit sich selbst verglichen, nur deshalb wollte Edward das alles wissen.“ Bella gestikulierte wild mit den Armen, ihre Augen funkelten zornig.

„Und? Wo ist das Problem?“

„Das es ihn nichts angeht verdammt noch mal.“

„Isabella, jetzt hör mir mal gut zu. Du wolltest, dass Edward nicht weiß, dass ich von eurem Deal weiß. Also hat er nur das getan, was jeder getan hätte in dieser Situation. Er hat mitgespielt! Und dazu gehört nun mal auch, dass sich dein jetziger Freund, mit dem Exfreund vergleicht. Meinst du, ich hätte es anders getan? Du glaubst gar nicht, wie ich Leah über ihren Ex aus gefragt habe. Wir sind Männer! Wir wollen immer besser sein als der Andere, egal ob jetzt diese Beziehung echt ist oder nicht. Im wilden Westen hätte man das mit einem Schieß-Duell geregelt. Mach Edward nicht immer schlecht. Ich hätte mich schon gewehrt, wenn mir es unangenehm geworden wäre oder ähnliches.“
 

Wir waren stehen geblieben und Bella sah mich mit großen Augen an. Sie war sichtlich überrumpelt von dieser Ansprache, allein schon, weil ich sie mit ihrem vollen Namen angesprochen hatte. Man konnte ihr ansehen, wie die Worte in ihrem Hirn ratterten, das war so typisch für sie. Sie verrannte sich immer in etwas und war dann total sprachlos, wenn man sie vom Gegenteil überzeugte. Langsam regenerierte sie sich wieder und es kam Leben in Bella.
 

„Ihr Männer seid einfach bescheuert! , war dann ihre grandiose Reaktion.

Dann drehte sie sich um und lief weiter. Sie hatte kapituliert, weil sie im Unrecht war. Aber das einzugestehen, nein, eine Bella Swan doch nicht.

„Ach Bellalein, du bist echt süss, wenn du dich so aufregst“, lachte ich und legte einen Arm um ihre Schultern.

„Ich kanns zwar nicht verstehen, aber das muss ich auch nicht. Ist mal wieder typisch Mann!“, murmelte sie.

„Genau meine Süße. So und jetzt sagst du mir mal, wann du mir das mit dem Essen morgen sagen wolltest.“

„Heute Abend, aber mein toller Freund ist ja mit der Türe ins Haus gefallen.“ Bella schnaufte verächtlich.

„Ok, also morgen zu den Cullens. Da bin ich ja schon mal gespannt. Kannst du mir das zu muten oder soll ich eine Rüstung anlegen?“, scherzte ich.

„Ha ha, das ist nicht witzig.“

„Find ich schon. Und du lachst ja auch.“ Es war zu komisch, wenn Bella versuchte etwas zu unterdrücken und das absolut nicht gelang.

„Du bist unmöglich, weißt du das?“ , lachte sie dann.

„Jepp, weiß ich. Und so gefällst du mir schon wieder viel besser.“

„Ich bin froh, dass du da bist, genau das hab ich mal wieder gebraucht. Jemand der mich auch ohne viele Worte versteht.“

„Glaub mir Bella, Edward versteht dich besser als du denkst. Aber ich bin auch froh, dass ich da bin. Das wird noch eine witzige Woche, hab ich so im Gefühl.“

„Ja, das glaub ich auch.“, grinste Bella.
 

Ich freute mich schon darauf, morgen den Rest dieser Truppe kennen zu lernen. Bella hatte mir viel erzählt, doch so konnte ich mir selbst ein Bild davon machen. Nach dem Erlebnis gerade bei Tammy's, war ich mir sicher, dass einiges doch mehr Rauch als Schall war. Meine kleine Bella neigte hin und wieder gern zur Übertreibung und die nächsten Tage würde sich bestimmt herausstellen, dass es bei Edward nicht anders sein würde. Bis jetzt war er ganz in Ordnung, was ich natürlich in einer dreiviertel Stunde schlecht beurteilen konnte. Doch schon morgen würde ich die Gelegenheit bekommen, mir weiter ein Bild von Bellas Freund zu machen.
 


 

Bella: http://www.polyvore.com/bella_jacobs_besuch/set?id=38214304&.locale=de
 

Jacob: http://www.polyvore.com/cgi/set?id=38214317&.locale=de
 

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Naaaaaaaaaaaaa, was sagt ihr???

Man, so gespannt war ich noch nie auf eure Kommentare.
 

Edward ist ja nicht so gut auf unseren Jake zu sprechen.

Ob sich das noch ändern wird?

Vorallem, wenn er nun eine Woche das verliebte Paar spielen muss?

Schau mer mal.

Eins kann ich euch versprechen, es wird noch sehr amüsant werden, das war nicht das letzte Kapitel mit Jacob. ;-)

Mal sehen wie der Rest so auf Mr. Black reagiert.

Was meint ihr denn?
 

Bis zum nächsten Kapitel,

Bussal

Discobesuch - Edward Cullen eifersüchtig? Niemals!!!

Hey meine Lieben,
 

da bin ich mal wieder mit einem beta-frischen Kapitel.

Naaaaaaaaa, das letzte hat euch doch ziemlich überrascht was?

Auf einmal ist der Jacob da.

Und sogar mal der Sunnyboy, keine Sorge, das bleibt auch so.

Muss ja auch nicht immer der böse sein oder? ;-)

Tsja und unser lieber Edward, ja irgendwie verhält er sich komisch oder?

Aber wenn ihr das im letzten Kapitel schon merkwürdig fandet, dann wartet mal dieses ab.

Denn: ES wird passieren!!

Unglaublich aber wahr, ES wird passieren!!!!!!!

Doch ich verrate schon wieder viel zu viel.

Lest selbst!! :-)
 

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BPOV
 

„Du fährst einen Maserati? Danke Herr, dass ich diesen Tag erleben darf, ich fühl mich wie im Autohimmel.“ Jacob war in der Garage der Cullens und lief wie von der Tarantel gestochen um die fünf vor ihm stehenden Autos herum.

„Ja, den hab ich zum Studiumsbeginn bekommen. Hat ordentlich Pfeffer unterm Arsch, willst mal damit fahren?“, fragte ihn Jasper, der lässig an seinem Auto lehnte.

„Ernsthaft?“

„Klar, du kannst bestimmt auch mal mit Emmetts Lamborghini fahren oder Em?“

„Logisch, ich hol schnell die Schlüssel. Lasst uns doch eine kleine Spritztour machen“, schlug Edwards Bruder vor.

„Seid ihr irre? Mum kocht und ihr wollte jetzt los fahren?“ Alice quitschte aufgebracht.

„Ich frag sie mal, wie lange es noch dauert. Vielleicht können wir ja noch eine kleine Runde drehen.“ Schon war Emmett aus der Garage verschwunden.
 

Jake und ich waren seit einer viertel Stunde hier und natürlich war der erste Weg in die Garage. Seit dem ging es um nichts anderes als um PS, Hubraum, Felgen und so weiter. Mir war klar, dass er begeistert sein würde, doch Jacob fühlte sich gerade wie ein Kind im Disneyland.
 

„Das wird noch dauern oder?“, stöhnte ich zu meiner Schwester, die das alles nur sehr belustigt verfolgte.

„Darauf kannst du wetten! Wenn Esme wirklich ihr ok gibt, röhren hier gleich vier Autos“, grinste sie.

„Man also echt, das sind so geile Autos“, schwärmte Jacob weiter.

„Ach komm schon, bei Mercedes hast du doch bestimmt schon auch einige heiße Schlitten reparieren dürfen oder?“, fragte ihn mein Freund.

„Klar, logisch. Aber doch keinen Aston Martin oder Ferrari.“

„Mum hat gesagt, es dauert mindestens noch eine halbe bis dreiviertel Stunde. Alice, dürfen wir deinen Ferrari auch ausführen?“ Emmett kam wieder in die Garage und machte seiner Schwester schöne Augen.

„Boah, Männer. Macht doch was ihr wollt. Fährst du mit Bella?“, fragte mich meine Freundin.

„Bist du irre? Ich geh lieber Esme ein wenig helfen“, antwortete ich.

„Gut, dann hast du sicherlich auch nichts dagegen, wenn ich mitfahre oder?“ Edward grinste mich an.

„Als ob du nicht sowieso machen würdest, was du willst.“

„Danke Schatz, bis später.“ Er drückte mir noch einen Kuss auf, dann setzte er sich in den Aston.

„Welchen darf ich?“, fragte Jacob in die Runde.

„Hier, fang mal mit meinem an. Wir wechseln später“, rief ihm Jasper zu, schmiss ihm den Schlüssel des Maseratis zu und setzte sich selbst in Alice's Ferrari.
 

Jacob freute sich wie ein Schnitzel, setzte sich hinters Steuer, genauso wie Emmett mit seinem Lamborghini. Wie auf Kommando starteten alle vier die Motoren und ein ohrenbetäubender Lärm ging durch die Garage. Wir drei Mädels schüttelten nur den Kopf, dann gingen wir ins Haus.
 

„Wie kleine Kinder oder?“, lächelte Esme, die den vier Autos durch das Fenster nach sah,

„Noch viel schlimmer“, stöhnte Alice.

„Können wir dir was helfen?“, fragte ich Esme.

„Nein Liebes, momentan nicht. Die Kartoffeln müssen erst noch kochen und der Braten ist schon im Ofen. Ihr könnt mir aber später mit dem Gemüse und den Salaten helfen. Ich werde dann nach euch rufen“, erwiderte sie und lächelte mich liebevoll an .

„Gut, dann lasst uns so lange auf die Terrasse gehen. Lasst uns die Sonne ein wenig genießen“, schlug Rosalie dann vor und ging voran.
 

Wir ließen uns auf den Sonnenstühlen nieder und reckten unsere Köpfe gen Sonne. Es war wirklich warm die letzten Wochen, so kannte ich Seattle gar nicht.
 

„Also ich finde deinen Ex wirklich nett“, meinte Alice dann nach Momenten der Stille.

„Er hat einen Namen“, murmelte ich mit geschlossen Augen.

„Gut, dann finde ich Jacob eben nett. Er scheint dir echt gut zu tun, du bist irgendwie anders.“

„Jacob hat Bella schon immer gut getan. Er ist, glaub ich, der einzige, der Bella auch ohne viele Worte versteht“, fügte Rose hinzu.

„Das tun wir doch auch“, wehrte sich Alice sofort.

„Ja schon, aber anders. Jacob kennt Bella ewig, das ist anders als bei uns Alice.“

„Stimmt, das kann sein. Aber sag mal Bella, ich versteh immer noch nicht, warum du Edward nicht erzählt hast, dass Jake von dem Deal weiß“, wollte Alice wissen.

„Sei ruhig noch ein bisschen lauter, vielleicht hört es dann auch deine Mutter“, raunte ich sie an.

„Lenk nicht ab. Warum spielst du so mit Edward?“

„Spielen, jetzt mach mal einen Punkt. Du tust ja gerade so als würde ich sonst was mit ihm treiben. Ich wollte, dass Edward Jacob voreingenommen kennen lernt. Wüsste er, dass Jake von dem Deal weiß, würde er ihn nicht so behandeln wie er es tut“, erklärte ich.

„Auf gut Deutsch gesagt. Bella will deinen Bruder mit Jacob eifersüchtig machen.“ Meine Schwester grinste vor sich hin, ich sah sie nur böse an.

„Du willst was? Wieso?“ Alice war ganz aus dem Häuschen.

„Ich will gar nichts, das ist Schwachsinn“, schnauzte ich.

„Klar will sie das. Und Edward springt voll drauf an.“

„Das tut er nicht.“

„Tut er wohl Bella. Und du genießt es.“

„Stop stop stop stop. Das geht mir gerade ein bisschen zu schnell. Also, du willst Edward mit Jacob eifersüchtig machen.“ Alice sah mich an.

„Will ich nicht“, wehrte ich mich.

„Will sie doch“, widersprach mir meine Schwester.

„Und Edward springt darauf an. Woher weißt du das Rosalie?“, richtete sich meine Freundin nun an Rose.

„Alice, ist es dir nicht aufgefallen? Edward hat dich die letzten Tage ständig nach Jake ausgefragt, gestern hat er überpünktlich Feierabend gemacht, nur um die beiden noch bei Tammy zu erwischen. Dann lässt er ihn mit seinem geliebten Aston fahren, nur um Jake zu imponieren. Und zu guter Letzt, macht er Bella ständig Komplimente oder ist in ihrer Nähe. Er hat nicht mal bei deinen Eltern so dick auf gelegt. Dass dir das selbst noch nicht aufgefallen ist, Alice.“ Rosalies Argumente waren aussagekräftig, sie hatte leider mit so gut wie allem Recht.

„Jetzt wo du es sagt, verdammt, du hast Recht. Ha, mein Bruder ist eifersüchtig, ich glaubs ja nicht. Aber das würde ja heißen, dass er für Bella mehr empfindet als er zugibt.“ Alices Augen hatten sich um das zehnfache geweitet.

„Red keinen Unsinn Alice. Das ist totaler Quatsch und das weißt du auch. Jake hat Edward gestern gleich durchschaut, das ist so ein dummes Männerding. Man vergleicht sich immer mit dem Ex, um seine Stärken hervor zu heben. Wenn Edward nur welche hätte“, stöhnte ich.

„Klingt logisch, das würde wieder zu Edward passen, naja, eigentlich generell zu Männern. Du hättest Jasper mal sehen sollen, als er das erste Mal auf Brian getroffen ist. Gott, ich dachte gleich, der springt ihm an die Gurgel. Dabei war ich schon über zwei Jahre von ihm getrennt.“

„Das ist noch gar nichts gegen Emmett. Er hat in einer Schublade mal ein altes Bild von mir und Royce gefunden. Gott, so hab ich ihn noch nie erlebt. Wie ein Jäger nach seiner Beute. Als wir ihm dann tatsächlich mal in der Disco begegnet sind, ihr werdet es nicht glauben, aber ich bin gegangen. Der eine wollte dem anderen Übertrumpfen, erst mit Händedrücken, dann mit Wissen und so weiter. Furchtbar sag ich euch. Ich hab echt gedacht, die ziehen noch blank und machen einen Schwanzvergleich. Vielleicht haben sie es auch, bin ja dann gegangen.“ Rose rollte mit den Augen und lehnte sich sichtlich genervt an diese Erinnerungen zurück in den Liegestuhl.

„Bei euch kann ich es ja verstehen, aber Edward hat keinen Grund sich zu vergleichen. Den Grund wisst ihr ja.“

„Männer eben. Aber Bella, das müssen wir ausnützen. Edward ist es nicht gewohnt zu teilen, auch wenn das eigentlich nicht wirklich so ist. Trotzdem, so lange Jacob hier ist, wird er sich immer mit ihm messen. Spiel doch mal wieder ein bisschen mit ihm.“ Alice grinste fies.

„Wie stellst du dir das denn vor?“

„Ganz einfach, wir gehen morgen in die Disco.“ Rosalies Augen leuchteten.

„Und?“, fragte ich ahnungslos.

„Das ist eine grandiose Idee Rose. Oh Bella, das wird klasse. Wir brezeln dich ordentlich auf und dann zeigst du Edward mal deine sexy Seite. Aber nicht mit ihm, sondern mit Jacob.“

„Genau Alice. Bella tanzt ein bisschen mit Jacob, hier ein heißer Blick, dort eine liebevolle Geste. Ich schwöre dir, Edward wird an die Decke gehen.“ Was hatten sich die zwei da wieder für einen Plan ausgedacht? Das würde nie funktionieren.

„Aber sonst geht es euch gut oder?“, fragte ich die beiden.

„Bestens Bella, bestens. Das wird klasse, wirst schon sehen. Und versuch gar nicht erst zu widersprechen, du bist jetzt schon überstimmt“, stelle Alice sofort klar und ehe ich etwas sagen konnte, kamen die Jungs zurück.
 

„Das Essen ist großartig Esme, wirklich fabelhaft“, lobte Jacob Edwards Mutter zum hundertsten Mal und nahm sich zum tausendsten Mal Nachschlag.

„Freut mich, dass es dir schmeckt. Nehm so viel zu willst, es ist genug da“, lächelte Esme und reichte Jake das Gemüse.
 

Natürlich durfte auch er Esme und Carlisle duzen, immerhin war er nur gering älter als Edward. Eine Tatsache, die meinem Freund sehr missfiel, als er es erfuhr. Damit hatte nämlich mein Ex ihm wieder was voraus.
 

„Sagt mal Mädels, über was habt ihr vorhin eigentlich geredet, als wir auf die Terrasse kamen?“, fragte Jasper in die Runde.

„Oh, das habt ihr sogar mitbekommen in eurem eifrigen Gebrabel über Autos?“, neckte Alice ihren Freund.

„Klar, in dem Moment war es nur nicht wichtig. Also, was habt ihr wieder ausgeheckt?“, wollte Jasper neugierig wissen.

„Wir gehen morgen alle zusammen ins Eclipse, mal wieder richtig Party machen“, verkündete dann Rose die frohe Botschaft und ich stöhnte leise auf.

„Na das ist mal eine klasse Idee, mal wieder so ordentlich auf den Putz hauen, bist dabei Jake?“ Emmett schlug besagten auf die Schulter, die zwei waren nach nur wenigen Stunden richtig dicke.

„Logisch, den Spaß lass ich mir nicht entgehen. Ich hab schon lang nicht mehr die Sau raus gelassen.“

Na super, mein bester Freund hatte sich eindeutig das Cullen-Virus eingefangen.

„Lass mich raten, du bist davon nicht begeistert?“, richtete sich Edward an mich und rutschte eng zu mir.

„Richtig erraten, aber ich wurde ja wohl überstimmt“, stöhnte ich wieder.

„Ach komm schon Süße, das wird lustig. Bin mal gespannt, wie viel du verträgst.“ Edward grinste.

„Fordere mich nicht heraus, du würdest verlieren“, erwiderte ich.

„Die Wette geh ich ein, was ist der Einsatz?“ Edward sah mich herausfordernd an.

„Welche Wette?“, wollte Alice wissen.

„Wer mehr verträgt, Bella oder ich“, erklärte mein Freund knapp.

„Kinder, über so was wettet man nicht., tadelte Carlisle.

„Bin dabei, ich setz eindeutig auf Edward.“ Emmetts Grinsen toppte noch das von Edward.

„Schließ ich mich an und du Schatz., kam es von Jasper.

„Sorry Bella, aber ich tippe auch auf meinen Bruder.“

„Verräter“, zischte ich nur in Alice Richtung.

„Also wenn ihr euch da mal nicht die Finger verbrennt. Ich setze auf Bella, eindeutig.“ Nun war es an mir zu Grinsen, Jacob kannte mich eben zu gut.

„Ich ebenfalls, ich weiß was meine Schwester kann.“ Rosalie zwinkerte mir zu.

„Gut, die Wette steht mein Schatz. Was ist dein Einsatz?“

„Ich putze deinen Aston Martin.“

„Das reicht mir nicht.“

„Im Bikini und einen Monat lang jedes Wochenende.“ Edwards Augen weiteten sich, das war so klar, das ihm allein die Vorstellung gefällt.

„Das nenn ich mal einen Einsatz“, lachte Emmett.

„Das will ich wohl meinen. Wenn ich verliere, wovon ich nicht ausgehe, bekommst du einen Monat lang den Aston für die Uni und ich nehm den Audi“, stellte Edward den Gegeneinsatz.

„Oh Alter, hoffentlich hast du Vollkasko und kannst deiner Freundin viel verzeihen“, warf Jake ein und ich warf ihm einen bösen Blick zu.

„Gut, der Deal steht, schlag ein“, grinste Edward und hielt mir die Hand hin.

„Du wirst es bereuen, das verspreche ich dir“, lächelte ich ihn zuckersüß an und schlug ein.

„Das wäre nicht das erste Mal“, flüsterte Edward mir zu, nur so dass ich es hören konnte.

„Leute, ich glaube das wird ein witziger Abend morgen“, lachte Jasper und alle stimmten mit ein.
 


 

„Nein Alice, nie ihm Leben!“

„Och Bella, wie oft hatten wir das schon. Du wirst das ja doch anziehen, egal was du das sagst.“
 

Alice beachtete mich nicht mal, sie zupfte an ihren Haaren herum und grinste dabei dämlich in den Spiegel. Ich setzte mich trotzig auf das Bett und warf die Klamotten darauf.
 

„Die geht gerade mal bis kurz über den Arsch und in den Schuhen werde ich mir beide Beine brechen.“

„Wirst du nicht, du hast die letzten Wochen genug geübt. Jetzt zieh das an und dann macht Rosalie dir die Haare.“
 

Mit dieser Aktion hatte ich dann doch die Aufmerksamkeit des Giftzwerges erlangt. Wie vom Blitz getroffen stand sie neben mir, drückte mir die Klamotten wieder in die Hand und zog mich vom Bett hoch. Dann schob Alice mich ins Bad und schloss die Türe, woher hatte sie eigentlich so viel Kraft?

Ich hasse meine Freundinnen, wieso taten sie mir immer wieder so etwas an? Nun stand ich hier, bekleidet mit einem Shirt und Slip, in der Hand hielt ich eine Jeans-Hotpant, ein schulterfreies Top und High Heels, die ich tragen sollte. Undenkbar normalerweise, aber ich war ja seit diesem dämlichen Deal mit Edward nicht mehr normal. Deshalb wusste ich auch, dass weitere Diskussionen auch nicht nötig waren, ICH würde ja sowieso verlieren.

Also ergab ich mich mal wieder meinem Schicksal, schlüpfte in die Pants und in die mörderischen Schuhe. Dann zog ich mir noch meinen BH aus und zog mir das weiße Top über, das doch noch über eine Schulter ging. Eigentlich war das ein echt heißes Outfit, aber an mir sah es irgendwie seltsam aus. Dennoch ging ich zurück zu Alice ins Zimmer, wo selbige gerade das Top von meiner Schwester am Rücken schnürte.
 

„Mit den Schuhen überlebe ich den Abend niemals“, warf ich in den Raum, die beiden hatten mich noch nicht bemerkt. Nach meiner Aussage drehten sie sich aber zu mir um und bekamen große Augen.

„WOW Bella, heiß, verdammt heiß“, staunte meine Schwester.

„Da kann ich Rose nur zustimmen. Mein Gott hast du lange Beine, du musst öfters kurze Sachen tragen“, stimmte Alice ihr zu.

„So ein Quatsch, ich hab voll die hässlichen Beine“

„Ja ja, mach dich ruhig wieder selber schlecht. Komm her, ich mach dir die Haare.“

Meine Schwester schnappte sich den Lockenstab und ich setzte mich auf den Stuhl vor ihr.

„Deine Hose ist mal, ich sag's mal so, sehr eng und knapp“, stellte ich fest.
 

Rose trug eine weiße, sehr enge Jeans und dazu ein Neckholder Top, das sehr viel Dekolletee zeigte.
 

„Das ist eine von Emmetts Lieblingshosen“, grinste sie.

„Wehe ihr verschwindet wieder auf der Toilette“, lachte Alice, die ein kurzes, goldenes Paillettenkleidt trug.

„Keine Sorge, ich will die Niederlage von Edward nicht verpassen.“

„Du glaubst doch nicht ernsthaft daran, dass Bella gegen Edward eine Chance hat.“

„Doch, das glaube ich. Das wird ein herber Tiefschlag für deinen Bruder.“
 

Ich konnte nicht anders uns schmunzelte in mich hinein. Gut, ich trank nicht oft, aber ich vertrug seltsamerweise erstaunlich viel. Das Geheimnis war nur, dass ich bei einem Drink bleiben musste. Sobald ich auch nur irgendetwas anderes dazwischen trank, war es vorbei. Das hatte ich schon einige Male sehr bereut.
 

„Wir werden sehen Mädels, es wird auf jeden Fall lustig. So, ich bin fertig, wie sieht es mit euch aus?“, fragte uns Alice.

„Wir auch, viel mehr braucht es bei Bellas Haaren nicht mehr“, antwortete Rosalie.
 

Sie hatte meine Haare ein wenig zu Locken ein gedreht und dann mit Haarspray locker über meine Schultern fallen lassen.
 

„Perfekt, den Jungs werden die Augen ausfallen Mädels“, grinste Alice, als wir uns gegenseitig betrachteten.

Klar sah mein Outfit nicht schlecht aus, aber gegen Rosalie und Alice wirkte ich immer noch wie eine graue Maus. Doch ich sagte lieber nichts, das würde nur wieder in endlosen Diskussionen enden.
 

Zusammen gingen wir nach unten, wo sich die Jungs schon in der Küche versammelt hatten.

Die vier diskutierten eifrig und bemerkten uns nicht mal. Wir blieben in den Türe stehen uns musterten die vier. Alle waren ziemlich leger gekleidet. Jeans und T-Shirt, dazu Sneakers. Mir fiel aber sofort auf, das Jacob und Edward fast dasselbe trugen. Blaue, ausgewaschene Jeans mit Löchern, dazu schwarze Sneakers und ein schwarzes Shirt.

Bei Edward war es jedoch ein Hemd, die oberen Knöpfe waren offen und ich war mir zu tausend Prozent sicher, dass er vorhin noch ein rotes Shirt an hatte und dazu weiße Sneakers. Er tat es also schon wieder, er wollte schon wieder besser sein als Jake.
 

„Nein, selber fahren ist doof. Ich will doch auch was trinken“, schmollte gerade Jasper.

„Wir sind sieben Leute, dann rufen wir uns halt ein Großraumtaxi“, machte Jacob einen Vorschlag.

„Bis das hier ist, können wir schon vier mal was getrunken haben“, warf Edward ein.

„Na darüber hättet ihr euch echt früher Gedanken machen können“, machte sich Alice dann bemerkbar.

„Oh Entschuldigung die Dame, wir haben einfach nicht daran gedacht“, meckerte Emmett seine Schwester an.

„Kinder Kinder, was gibt es denn für ein Problem?“, kam Carlisle hin zu.

„Es will niemand fahren und wir haben vergessen ein Taxi zu rufen“, brachte es Edward auf den Punkt.

„Das ist alles? Dann fahren Esme und ich euch eben. Vier in den SUV und drei in den Audi. Los, zieht euch an. Schatz, kommst du kurz?“
 

Esme kam kurz darauf und Carlisle erklärte kurz das Geschehene. Sie stimmte natürlich sofort ein und beide liefen voraus in die Garage.
 

„Das war ja einfach.“, stellte Emmett glorreich fest.

„Wahrscheinlich hatten sie genug von eurer Zankerei“, kommentierte ich.

„Wir haben gar nicht gezankt“, trotze Jasper.

„Ja ja, schon gut. Lasst uns gehen, die beiden warten bestimmt schon“, meinte Rose und nahm mich bei der Hand.

„Ich, Alice und Bella fahren bei Esme mit und ihr bei Carlisle“, stellte meine Schwester fest und stieg auch gleich in den Audi.

„WAS? Wieso? Baby, wieso fahren wir nicht gemeinsam?“, nörgelte Emmett sofort.

„Darum.“ War alles, was Rose sagte und zog mich neben sich in den Audi.
 

Alice nahm vorne Platz und wir sahen sie nur wie auch Esme grinsen.

„Strafe muss sein oder?“, lachte Rose.

„Ach darum getrennt fahren, weil die vier es verbockt haben?“, stellte ich fest.

„Jepp, wir haben ihnen um sechs schon gesagt, sie sollen ein Taxi bestellen. Aber die PS war ja wichtiger“, grinste Alice.

„Außerdem ist den Idioten noch nicht mal auf gefallen, wie heiß wir heute aussehen“, fügte meine Schwester hinzu.

„Seit nicht all zu hart heute Abend zu den Jungs, ihr wisst doch wie sie sind“, lächelte Esme.
 

Die Fahrt zum Eclipse dauerte auch nicht lange, schon nach knapp zehn Minuten waren wir da. Carlisle war schon vor uns da, weshalb die Jungs vor dem Club auf uns warteten.

Wir stiegen, elegant wie nur möglich, aus dem Audi und liefen auf die vier zu. Erst jetzt bemerkten sie wohl, wie wir heute aussahen und alle vier Augenpaare weiteten sich.
 

„WOW, heilige Scheiße, was für geile Weiber“, fand Emmett als erstes einen dummen Spruch.

„Schatz, du siehst umwerfend aus. Ich glaube, ich habe mich erneut in dich verliebt.“, säuselte Jasper Alice voll.

Jacob hatte inzwischen sein Grinsen wieder gefunden und hielt nur beide Daumen nach oben. Edward hingegen starrte mich immer noch an und sein Mund stand meilenweit offen.

„Gefällt dir, was du siehst?“, hauchte ich ihm zu. Ich drückte mich an Edward, und küsste ihn auf die Wange.

„Verdammt Bella, du siehst echt heiß aus“, keuchte er dann und zog mich noch näher an sich.

In seinen Augen blitze Verlangen auf, etwas, was ich ihm Zusammenhang mit mir noch nie bei Edward erlebt hatte.
 


 

EPOV
 

„Ooooooh, pass nur gut auf sie heute Abend auf. Bella ist heute eine Waffe.“
 

Jacob grinste breit und klopfte mir auf die Schulter.

Ich hatte immer noch Bella im Arm und sah ihr tief in die Augen. Scheiße, war sie heute hot. Die Pants gingen ihr gerade mal bis knapp über den Hintern und das Top lag wie eine zweite Haut an ihr. Dazu diese Schuhe, die machten ihre Beine so unverschämt lang und heiß. Hätte mir jemand vor ein paar Wochen gesagt, dass Bella so sexy aussehen kann, ich hätte ihn für komplett verrückt gehalten. Und nun, man kann mich ruhig für komplett durch gedreht halten, würde ich meine Pseudofreundin am liebsten packen und richtig vögeln. Fuck, solche Gedanken hatte ich über Bella nicht mehr, seit dem Vorkommnis in der Bücherei. Das war fünf Monate her und definitiv unter anderen Umständen.
 

„Kommt ihr oder wollt ihr euch ein Zimmer nehmen?“, hörte ich Emmett rufen.

Erst jetzt bemerkte ich, dass unsere Freunde bereits zum Eingang gelaufen sind.

„Alles klar bei dir?“, fragte mich Bella zuckersüß und ein Duft von Vanille und Erdbeeren schoß mir entgegen. Roch sie schon immer so gut?

„Ja, alles gut“, erwiderte ich nur, nahm ihre Hand und ging dann mit ihr zum Rest.
 

Wie sollte ich diesen Abend nur so mit ihr überleben? Dazu noch diese Wette mit dem Trinken, unter Alkoholeinfluss war ich nur noch geiler. Das würde eine echte Herausforderung für mich werden.
 

„Na, Bella sieht heute ja richtig scharf aus“, meinte Jacob am Eingang zu mir, die Mädels waren schon durchgegangen, da sie heute freien Eintritt hatten.

Was sollte das? Er hat kein Recht so über sie zu reden! Er ist nur ihr verdammter Ex.

„Das stimmt wohl“, erwiderte ich schlicht.

„Pass auf, dass du dir die Finger nicht verbrennst.“ Jacob grinste breit, zahlte seinen Eintritt und ging dann zu den Mädels.
 

Irgendwas sagte er zu den Dreien, sie lachten darauf herzhaft, dann sah Bella zu mir. Sie grinste, zwinkerte mir zu und hakte sich dann bei Jacob und Rosalie unter, um einen Platz zu suchen. Ich ballte die Hände zu Fäuste, dieser elender Schleimscheißer.
 

„Ey, alles klar Alter?“, fragte mich Jasper und legte mir eine Hand auf die Schulter.

„Warum?“, fragte ich gereizt zurück und versteifte mich, beim Anblick von Bella und Jacob.

„Na deshalb. Was ist denn los mit dir? Du bist voll aggro.“

„Warum schmeißt sich der Typ so an Bella ran? Der hat doch eine Tussi daheim und Bella ist jetzt mit mir zusammen.“

„Woah, woah, woah. Komm mal runter. Jacob macht doch gar nichts. Beruhige dich mal und komm, der Rest ist schon drin.“

Jasper schob mich leicht vorwärts, erst jetzt bemerkte ich, das alle schon in dem Club waren.
 

Wir folgten ihnen und sie hatten noch eine Lounge ergattern können. Die ersten Getränke standen auch schon auf dem Tisch und Bella amüsierte sich schon wieder mit Jacob. Gott, ich konnte diesen Namen langsam nicht mehr hören. Doch ich musste mich jetzt zusammen reißen und die Aufmerksamkeit wieder auf mich lenken.
 

„So mein Schatz, mit was wollen wir denn unsere Wette heute durch ziehen?“, säuselte ich und setzte mich eng neben Bella.

„Auf was stehst du denn so?“, fragte sie mich.

Im Moment auf dich.

„Mach einen Vorschlag.“

„Jacky-Cola?“

„Nope, geht gar nicht.“

„Wodka-Kirsch?“

„Zu soft.“

„Jägermeister-Bull?“

„Das hört sich gut an. Also hol ich uns mal ein Tablett. Nicht weglaufen.“ Ich küsste Bella und stand dann wieder vom Tisch auf.

„Keine Sorge, ich passe schon auf, dass sie hier bleibt“, grinste Jacob und legte einen Arm um Bella.
 

Boah Junge, noch so einen Spruch und du brauchst heute noch ärztliche Hilfe, die definitiv nicht von mir geleistet wird. Doch ich riss mich am Riemen und machte gute Miene zum bösen Spiel.
 

„Klar, ich hatte auch nichts anderes von dir erwartet“, lachte ich gespielt und ging zu der Bar.

Dort bestellte ich ein Tablett Jägermeister-Bull, das aus zehn Kurzen bestand. Gekonnt balancierte ich es zurück zu unserer Lounge und setzte mich wieder neben Bella.

„So, zum Anfang mal jeder fünf. Oder ist dir das schon zu viel?“, fragte ich Bella und musste Lachen. Sie lächelte mich ebenfalls an, nahm sich einen Becher und kippte ihn als Antwort auf Ex runter.

„Lasset die Spiele beginnen“, meinte sie dann und schüttelte sich kurz.

„Der erste ist immer der Widerlichste“, lachte Bella, worauf alle lachen mussten.
 

Der Rest hatte inzwischen auch was zu trinken, hauptsächlich Cocktails oder Bier. Bella und ich hatten innerhalb kürzester Zeit das halbe Tablett leer und sie hatte schon ziemlich rote Wangen. Sie vertrug wohl doch nicht so viel, wie sie getönt hatte.
 

„Und Jake, wie gefällt es dir jetzt so in Seattle?“, fragte meine Schwester besagten. Nannte sie ihn jetzt auch schon Jake oder wie?

„Super, das Wetter ist gar nicht so schlecht wie man es mir beschrieben hat“, grinste er.

„Du hast Glück und eine Schön-Wetter-Phase erwischt. Haben wir immer um den Memorial Day“, klärte Emmett ihn auf.

„Na dann hab ich ja Glück. Hoffentlich hält es noch bis Donnerstag.“

„Geht da dein Flug zurück?“, fragte ich hoffnungsvoll.

„Jepp, Abends um sieben.“

Boah, wieso nicht morgens um sieben? Je schneller er weg ist, desto besser.

„Na dann haben wir ja noch ein paar Tage, um zu zocken. Du schuldest mir noch eine Revanche.“ Was hatte Emmett nur an diesem Schleimer gefressen?

„Kein Thema, können wir gern machen.“

„Ich seh es schon kommen, du bist bei mir zu Besuch und hängst doch nur bei den Cullens ab“, stöhnte Bella, meine Chance.

„Na dann werd ich dich halt wieder mehr beschäftigen“, raunte ich ihr zu und wunderte über mich selbst. Bella sah mich mit einer Mischung Verwirrung und Entsetzen an.

„Tut euch keinen Zwang an, seid nur leise“, konterte Jacob, nun sah Bella entsetzt zu ihm.
 

Rosalie, Alice und Jasper grinsten sich einen Ast, sie wussten genau, dass dieses Spiel total absurd war.

„Bella, kommst du mal kurz mit, ich muss aufs Klo“, wendete sich Rosalie an ihre Schwester.

„Jepp, klar. Warte, ich trink nur noch einen, oh, mein letzter.“

Bella nahm den letzten ihrer Drinks und kippte ihn mit einem Zug weg. Dann sah sie mich liebevoll an, gab mir einen Kuss und wies mich an.

„Bis ich wieder komme, steht da ein neues Tablett.“ Dann ging sie zusammen mit ihrer Schwester und Alice zu den Toiletten.

„Im Ernst Edward, steig noch aus bevor es böse wird“, meinte Jacob zu mir.

„Wieso? Nochmal fünf packt sie nie“, sagte ich kopfschüttelnd.

„Das glaub ich auch, schaut mal wie sie jetzt schon schwankt“, lachte Jasper und deutete auf unsere drei Grazien, die gerade Richtung Toilette verschwanden.

„Das liegt an den Schuhen. Bella verträgt viel und sie kann lang durch halten. Du wirst es nicht glauben, aber sie hat sogar mich schon unter den Tisch gesoffen.“

Ha, der Michbubi verträgt nichts. Ich wusste doch, dass ich besser war als er.

„Red kein Scheiß, Jake. Wie hat sie das denn geschafft?“, wollte Emmett wissen und ich eigentlich auch.

„Es war mal auf einer Party vor drei Jahren. Ich wollte testen, wie viel sie verträgt und hab sie abgefüllt. Naja, schlussendlich hatte sie eine Flasche Jacky alleine getrunken, dazu vier Bier. Und morgens um fünf konnte ich sie dann schließlich endlich dazu bewegen, dass wir nach Hause gingen. Dabei hatte Madame noch lange nicht genug, ich allerdings schon längst.“

Ok, wenn das stimmt, dann hab ich langsam Respekt vor Bella. Weniger davor, dass sie so viel vertrug, sondern davor, dass sie mehr trinken konnte als Jacob.

„Nicht dein Ernst. Na dann wird das auf jeden Fall noch ein witziger Abend.“ Emmett klatschte sich in die Hände und grinste breit.

Gleichzeitig kamen unsere Mädels wieder und sahen uns fragend an.

„Haben wir was verpasst?“, fragte Rose.

„Jake hat uns gerade über Bellas Trinkgewohnheiten aufgeklärt“, grinste mein Bruder.

„Och nee oder?“, stöhnte meine Freundin und vergrub ihr Gesicht in den Händen. Dabei fiel mir ein Armband auf, das ich noch nie bei ihr gesehen hatte.

„Woher hast du das denn?“, fragte ich sie und sah mir das Band näher an.
 

Es war eins von diesen Schmuckstücken, die gerade absolut in waren. Ein silbernes Bettelarmband, an das man viele und verschiedene Anhänger befestigen konnte. Im Moment zierte das Band nur einer und das war ein Schmetterling. Bellas Wangen färbten sich rosa, als ich sie darauf ansprach.
 

„Das hab ich von Jake bekommen. Eine kleine Erinnerung an Phoenix“, murmelte sie und spielte an dem Armband.

WAS? Wieso schenkte dieser Schleimscheißer meiner Freundin etwas? Und dann auch noch Schmuck!

„Aha, interessant“, meinte ich darauf nur und wendete mich ab.

„Leute, ich hab Bock zu tanzen. Was ist mit euch?“, fragte Jasper in die Runde.

„Klar, ich bin dabei. Wer noch?“, antwortete Alice sofort, Rosalie und Emmett schlossen sich sofort an.

Ich würde mich nur auf die Tanzfläche begeben, wenn Bella ging. Mit Jacob ließ ich sie mit Sicherheit nicht alleine. Da Bella nicht tanzte, würde ich den gesamten Abend hier sitzen.

„Los komm schon Bells, das ist unser Lied“, rief jedoch Jacob und zog Bella an der Hand mit zur Tanzfläche.

„Oh ja, David Guetta. Let´s dance!“, frohlockte meine Freundin und ging nur all zu gerne mit ihrem Ex mit.
 

Was um alles in der Welt? Passierte das hier gerade wirklich? Jacob Black ruft und Isabella Swan springt! War ich noch in der realen Welt? Und noch schlimmer, Bella tanzte? Auf dem Ball musste ich sie fast dazu prügeln und hier ging sie ohne Weiteres auf die Tanzfläche. Total perplex sah ich den beiden hinter her, vergnügt warf sich Bella Jacob an den Hals und tanzte ausgelassen. So locker und fröhlich hatte ich sie noch nie gesehen. Was machte ich nur falsch?
 


 

BPOV
 

Die ersten Töne von Flo Rida feat David Guetta ertönten und Jake zog mich mit auf die Tanzfläche.
 

( http://www.youtube.com/watch?v=NVRreyfxGGo )
 

Sofort bekam ich gute Laune und tanzte mit Jake. Ich hasste tanzen, das wusste eigentlich jeder. Aber mit Jacob fühlte es sich anders an, ausgelassen und frei. Dieses Lied verband uns, das war das erste Lied zu dem wir tanzten, nachdem wir beschlossen hatten, nur noch Freunde zu sein. Eine der besten Entscheidungen meines Lebens.

Jacob tanzte mich locker mit der Hüfte an und auch ich passte mich seinen Bewegungen an. Es fühlte sich gut an. Seine Hand lag auf meinem Rücken und unsere Beine standen verkeilt ineinander. Wir sangen das Lied mit und ließen gleichzeitig unser Hüften einstimmig kreisen und sanken dabei immer weiter zu Boden.
 

Bring ya body here let me switch up the atmosphere

Take you up out of this club and in my new limo

Fly you all around the world

What you want baby girl

Are you ready to go now!

(put your hands up!)

(put your hands up!)

The club can't even handle me right now (yeahhhhh)

(put your hands up!)

(put your hands up!)

(put your hands up!)
 

Wir sprangen hoch und warfen unser Hände in die Höhe, dann zog mich Jacob wieder an sich. Wir tanzten eng und das Lied neigte sich langsam dem Ende.
 

You know I know how

To make em stop and stare as I zone outt

The club can't even handle me right now

Watchin you watchin me we go all outt

The club can't even handle me right now (yeahhhhh)

(put your hands up!)

(put your hands up!)

(put your hands up!)

The club can't even handle me right now (yeahhhhh)

(put your hands up!)

Lets celebrate now

(put your hands up!)

You know who shut it down!
 

Wieder sprangen wir hoch und als das Lied zu Ende war, lag ich lachend in Jacobs Armen. Es lief nun ein langsameres Lied und wir wiegten uns einfach nur hin und her.
 

„Wir werden beobachtet“, meinte er zu mir.

„Ich weiß, schon seit wir aufgestanden sind“, grinste ich, es war mir nicht entgangen, dass Edward uns musterte.

„Du bist böse Bella, sehr böse.“

„Wieso? Ich hab nur Spaß.“

„Wenn du so weiter machst, flippt Edward heute noch aus.“

„Soll er doch, ich bin nicht sein Eigentum.“

„Aber seine Freundin.“

„Jake, wir wissen...“

„Hör auf damit Bella. Klar wissen wir das, aber Edward weiß nicht, dass ich es weiß. Es ist unfair, wie du ihn behandelst. Er verhält sich gerade, wie sich jeder in so einer Situation verhalten würde.“

„Und wie verhält man sich in so einer Situation?“

„Er ist eifersüchtig!“ BAMM! Das saß! Das war hoffentlich nicht Jacobs Ernst.

„Bitte was? Eifersüchtig? Ja nie im Leben!“, stritt ich sofort ab. Dazu gab es überhaupt keinen Anlass.

„Natürlich ist er das Bella. Du gibst ihm allerlei Gründe dafür.“

„Jake, um eifersüchtig zu sein, muss man Gefühle für jemanden haben.“

Jacob sah mir tief in die Augen, sein Blick sagte mehr als tausend Worte.

„Was? Oh nein nein nein nein! Vergiss es Jacob! Nie im Leben.“

„Es müssen nicht solche Gefühle sein, wie du jetzt denkst, aber er hat welche für dich“, sagte Jacob dann glorreich.

„Die einzigen Gefühle, die Edward für mich hat sind Spot, Hass und Belustigung.“

„Gefühle sind Gefühle und ich garantiere dir, dass sind nicht die Einzigen. So, jetzt lass uns aber mal zurück gehen, bevor mich dein Freund noch mit seinen Blicken tötet“, beschloss Jacob und gab mir noch ein Küsschen auf die Wange. Ich war mir sicher, damit brachte er bei Edward gerade das Fass zum Überlaufen. Doch ich lachte nur und folgte ihm dann zurück in unser Lounge.
 


 

EPOV
 

Junge, wenn du diesen Abend überleben wollte, sollte er sofort die Finger von meiner Freundin lassen. Jetzt tanzte dieser Schleimer so eng mit Bella, das nicht einmal ein Blatt dazwischen passen würde. Immer wieder huschte sein Blick zu mir, als er sich mit Bella unterhielt. Wie automatisch ballten sich meine Hände zu Fäuste und ich schlug gegen die Sesselwand hinter mir.
 

„Alter Falter, was denn mit dir los?“ Emmett saß, wie aus dem nichts neben mir.

„Nichts“, knurrte ich und starrte weiter auf die Tanzfläche.

„Ey, sag mir nicht, du bist eifersüchtig?“

„Was? Red keinen Scheiß! Auf das Würstchen da? Nie im Leben.“

„Ja nee, ist klar.“ Emmett grinste sich einen, verschränkte die Arme vor der Brust und lehnte sich gemütlich zurück.
 

Auf was sollte ich eifersüchtig sein? Darauf, dass dieser Schleimer mit meiner Freundin tanzte, so eng, dass es verboten gehörte? Dass er ihr etwas schenkte, obwohl sie weder Geburtstag hatte noch Weihnachten war? Dass er bei ihr schlief, obwohl ich das tun sollte? Nein, ich war sicherlich nicht eifersüchtig, warum auch?
 

Endlich beschlossen meine Freundin und ihr Ex zu uns zurück zu kommen, aber zum krönenden Abschluss gab ihr der Hund auch noch einen Kuss auf die Wange. Oh, wenn ich den mal alleine erwische. Bella lachte und setze sich, sie machte sofort wieder gute Miene zum Spiel.
 

„Hey Schatz, du hast ja immer noch nicht für Nachschub gesorgt“, lachte sie und gab mir einen Kuss.

„Ja, ähm, ich wollte warten bis du wieder hier bist“, redete ich mich raus.

„Ok, ich bin wieder da.“

„Ja, das sehe ich.“

„Und?“ Sie sah mich auffordernd an.
 

Man, was tat sie hier eigentlich? War es normalerweise nicht ich, der solche Spielchen spielte.

Ohne ein weiteres Wort stand ich auf, nahm das leere Tablett, ging zur Theke und bestellte ein Neues. Solange der Barkeeper damit beschäftigt war, drehte ich mich um und beobachtet wieder meine Freundin und den Rest am Tisch.
 

Bella machte mich wahnsinnig, nein, Jacob machte mich wahnsinnig. Wieso war Bella in seiner Gegenwart so locker, so offen, so selbstbewusst. Und bei mir? Es wirkte immer gezwungen, immer lustlos. Ok, unter normalen Umständen würden wir eigentlich gar nicht mehr miteinander reden, doch dank diesem Deal, war es ja anders. Trotzdem war immer diese Distanz zwischen uns. Das einzige Mal, das Bella annähernd so war, wie heute, war beim Ärzteball. Aber auch das hielt nicht lange an, schon am Abend zu Hause zickten wir uns wieder an. Mit Jacob hingegen, lachte sie ständig, war fröhlich und schien so frei. Ich wollte, dass sie bei mir auch so sein konnte, ohne dass sie sich dazu gezwungen fühlte.
 

„Ey, willst du jetzt das Tablett oder nicht?“, hörte ich hinter mir jemand rufen.

Ich drehte mich um und sah den Barkeeper ungeduldig mit dem Tablett in der Hand.

„Oh ja, sorry. Hier, stimmt so“, bezahlte ich das Tablett und ging zum Tisch zurück.
 

Bella lachte gerade wieder über irgendetwas, was dieser Hund gesagt hatte, auch Emmett und Alice bekamen sich kaum noch ein. Wenn ich an diesem Abend noch irgendwie mitspielen wollte, musste ich ebenfalls drauf einsteigen.
 

„So, da bin ich wieder. Hab ich was verpasst?“, fragte ich gut gelaunt und stellte das Tablett zwischen mir und Bella ab.

„Jacob hat gerade erzählt, wie Bella sich beim Inline fahren anstellt“, lachte meine Schwester.

„Oh, ich kanns mir lebhaft vorstellen“, grinste ich bei der Vorstellung.

„Hey, fall mir nicht in den Rücken“, tadelte mich meine Freundin lachend.

„Würd ich nie tun. Was hat sie sich gebrochen Jacob?“, wendete ich mich an meinen Vorgänger.

„Zum Glück nichts, aber schau dir bei Gelegenheit mal ihr rechtes Knie an“, grinste dieser. Da Bella rechts von mir saß, konnte ich es nicht gleich tun.

„Ich glaube, ich werd heute schon noch die Gelegenheit bekommen.“

„Sagt mal, macht ihr euch über meine Kriegsverletzungen lustig oder wie?“

„Kriegsverletzungen? Oh man Bella, der war echt gut“, lachte Jasper.

„Es kann ja nicht jeder so perfekt sein wie ihr“, sagte Bella leise und es war augenblicklich still am Tisch.
 

Bella hatte das ernst gemeint, das war uns bewusst. Ihr wurde zu spät bewusst, dass sie es laut gesagt hatte. Sie hielt uns für perfekt, so ein Blödsinn.
 

„So, bevor es jetzt unangenehm wird, wie läuft eure Wette?“, brachte Jacob als erstes wieder Leben an den Tisch.

„Also ich hab gerade für Nachschub gesorgt, los geht's.“ Ich nahm einen Becher und gab ihn Bella, die mich sanft an lächelte.

„Prost“, meinten wir gleichzeitig in die Runde und kippten den Jägermeister-Bull auf ex weg.
 

Wir hatten einen witzigen Abend und die Zeit verging wie im Fluge. Bella und ich schafften noch ein drittes Tablett, dann hatten wir erst mal genug. Sie war so gelöst, dass ich gegen vorgerückten Abend all meine Vorurteile gegen sie über Bord warf und sie zur Tanzfläche zog.
 

„Los komm, wir tanzen jetzt.“

„WIE BITTE?“ Mit großen Augen sah mich Bella an.

„Keine Widerrede. Du hast heute schon drei mal getanzt, nur mit mir nicht. Also steht mir das auch zu, ich bin immerhin dein Freund.“
 

Ich sah Bella tief in die Augen und grinste dabei, sie wusste, dass sie nichts dagegen zu setzten hatte.

Bella nahm meine ausgestreckte Hand, ich verwob unser Finger ineinander. Irgendwie fühlte sich das sogar gut an. Dann tapste sie hinter mir her und es begann gerade ein neues Lied.
 

( http://www.youtube.com/watch?v=_5DqL5-izAY )
 

Ich zog Bella ganz nah an mich, meine Hände lagen um ihre Hüfte und ihre auf meiner Brust. So nah war ich ihr noch nie und mir gefiel diese Nähe. Wir bewegten uns im Takt und Bella bewegte sich atemberaubend. Von wegen sie konnte nicht tanzen, so ein Schwachsinn. Ihre Hüften bewegten sich wie automatisch und kreisten an meiner, verdammt machte mich das an. Langsam glitt ich mit meinen Händen ihre Seite auf und ab, Bellas Körper war wie flüssiger Honig in meinen Armen.
 

And now you're gonna miss me

I know your're gonna miss me

I guarantee you'll miss me cause you changed the way you kiss me

Cause you changed the way you kiss me
 

Ihre Lippen bewegten sich zum Song und Bella sah mir dabei tief in die Augen. Sollte das eine Anspielung werden? Sie hatte mich noch nie wirklich geküsst!
 


 

BPOV
 

Was um alles in der Welt machte Edward hier gerade mit mir? Ich tantze hier, gut, das hatte ich heute eigentlich schon öfters. Aber mit ihm fühlte es sich so anders an, so vertraut, so richtig. Was aber noch viel schlimmer war, seine Bewegungen gefielen mir. Mein Körper in seinen Armen machte, was er wollte und das schien sowohl Edward, als auch mir zu gefallen. Noch nie war er mir so nah und er presste sich noch enger an mich. Ich konnte seinen heißen Atem in meinem Nacken spüren und als der Refrain kam, sang ich ihn leise mit. Dabei sah ich Edward wieder tief in die Augen und sah die Verwirrung.. Klar, ich konnte schließlich nicht behaupten ihn und seine Küsse zu vermissen, weil ich ihn nie richtig geküsst hatte. Warum eigentlich nicht?
 


 

EPOV
 

Gott, was machte Bella hier mit mir? Ich fühlte mich vollkommen zu ihr hingezogen und presste sie noch näher an mich. Meine Hand lag auf ihrem Hintern, die andere war mit ihrer verwoben. Wir ließen unsere Hüften im Einklang kreisen und ich spürte, dass es ihr gefiel. Warum hatte ich sie nicht so kennen gelernt?

Das Lied wurde schneller und auch unsere Bewegungen passten sich dem Beat an. Langsam näherte es sich dem Ende und wir sahen uns wieder in die Augen.
 

I've never been afraid of the highest heights

Or afraid of flying now

I've never been afraid of the wildest fights

Not afraid of dying

I need a new fun fair cause your scaring me and I don't like where were going

I guarantee you'll miss me cause you changed the way you kiss me
 

Our love feels wrong please wind it back

Our love feels wrong can't hide the cracks

I guarantee you'll miss me cause you changed the way you kiss me

I guarantee you'll miss me cause you changed the way you kiss me
 

Wieder sang Bella den Text mit und ich sah in ihren Augen so vieles auf einmal. Verlangen, Erregung, Fragen. Doch eins wusste ich, ich würde das, was ich jetzt tun würde auf keinen Fall rückgängig machen wollen. Unsere Hüften bewegten sich immer, meine Hand wanderte zu Bellas Wangen und ich zog langsam ihr Gesicht zu meinem. Dann tat ich es einfach, ich küsste Bella, ich küsste sie so, wie ich sie noch nie geküsst hatte.
 


 

BPOV
 

Er tat es, er tat es wirklich. Seine Lippen lagen auf meinen, Edward küsste mich. Doch nicht so, wie wir uns bisher geküsst hatten, nein, er küsste mich richtig.

Fordernd und bestimmend bewegten sich seine Lippen auf meinen und meine passten sich Edwards an. Ganz zart strich seine Zunge über meine Lippen, wie automatisch öffnete sich meinen Mund. Mein Gott fühlte sich das gut an. Seine Zunge fand meine und stupste sie an, eine Aufforderung zu einem wilden Spiel. Ich presste mich noch enger an Edward, vergrub meine Hände in seinen Haaren. Seine Hände lagen auf meinem Hintern, drückten mich noch näher an ihn. Es fühlte sich so gut an, eigentlich gehörte es schon fast verboten, so gut küssen zu können. Im Hintergrund nahm ich wahr, dass schon längst ein anderes Lied lief, das war mir aber so was von egal. Ich konnte nicht genug bekommen, Edward schmeckte unglaublich gut und dieser Kuss war einfach atemberaubend. Oh Gott, lass dies hier bitte nie enden!
 


 

EPOV
 

Ich bekam nicht genug von Bella, wir bekamen nicht genug voneinander. Hatte jemand die Zeit angehalten? Bella küsste unglaublich gut. Nein, das war untertrieben, sie küsste phänomenal. Unser Zungen spielten ein wildes Spiel und unsere Lippen schnappten immer wieder nach einander. Es fühlte sich so richtig an, so perfekt. Sie hatte ihre Hände in meinen Haaren vergraben, ihre Hüfte kreiste immer noch mit meiner. Fuck, machte mich Bella gerade an.

Als wäre das nicht genug, stöhnte sie nun leise in unseren Kuss. Leicht verzog ich meinen Mund zu einem Grinsen, es törnte sie also genauso an wie mich. Um dem auch noch Nachdruck zu verleihen, kniff ich ihr in den Hintern und musste ebenfalls stöhnen. Nun verzog Bella den Mund zu einem Lachen, doch das tat der Intensivität dieses Kusses keinen Abbruch.
 

Eine Ewigkeit küssten wir uns, dann mussten wir und doch irgendwann lösen und japsten beide nach Luft. Wir sahen uns tief in die Augen, Bella hatte die Arme um meinen Oberkörper geschlungen. Ich sah in ihren Augen, dass sie nach Worten suchte, doch die brauchte es im Moment nicht. Sanft nahm ich ihren Kopf, legte ihn auf meine Brust und legte meinen Kopf auf ihren. Es lief ein langsameres Lied und wir wiegten uns einfach nur hin und her.
 

( http://www.youtube.com/watch?v=pIEOdZyWYb0 )
 

Im Moment bedurfte es keiner Worte, das wussten wir beide. Und zurück zu den Anderen gehen wollten wir auch nicht, das fühlte ich. Sie würden nicht verstehen, was gerade passiert war, ich verstand es ja selbst noch nicht wirklich. Bella und ich hatten uns geküsst, gut, soweit war ich schon mal. Aber dass dieser Kuss so ausschweifen würde, so etwas auslösen würde, damit hatte ich nicht gerechnet und ich war mir sicher, Bella auch nicht. Wir wollten es beide, das stand auch fest. Eigentlich war es ja auch nichts Schlimmes, wir waren schließlich ein Paar, da küsste man sich.
 

Doch sechs Menschen in diesem Raum, wussten das es eigentlich nicht so war. Was mich in diesem Moment nicht interessierte. Ich wollte Bella küssen, diese sexy Frau, die gerade in meinen Armen lag. Viele Frauen hatte ich schon geküsst, aber das mit ihr gerade, was ich dabei gefühlt hatte, das hatte ich bisher bei keiner.

Was ich gefühlt hatte...

Was hatte ich eigentlich gefühlt?
 


 

Bella: http://www.polyvore.com/bella_disco/set?id=38671385
 

Alice: http://www.polyvore.com/alice_disco/set?id=38671493
 

Rosalie: http://www.polyvore.com/rosalie_disco/set?id=38671481
 

Edward & Jacob: http://www.polyvore.com/edward_vs_jacob_disco/set?id=38671531
 

Emmett & Jasper: http://www.polyvore.com/cgi/set?id=38671503&.locale=de
 


 

*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*
 

Naaaaaaaaa, wie fandet ihrs?

ES ist passiert!

Bestimmt habt ihr gedacht, sie landen im Bett was?

Kenn euch doch, mit euren versauten Fantasien! *lach*

Naja, aber wer weiß was noch in der Nacht passiert!

Der Abend ist noch laaaaaaaang und die Nacht umso lääääääääääääänger! ;-)
 

Mal schauen was noch kommt, Jacob ist ja noch eine Weile zu Besuch.

Was denkt ihr denn??
 

Jetzt bin ich erst mal auf eure Kommis zu diesem Kapitel gespannt.

Vielleicht bekomm ich ja mal wieder ein paar mehr, ohne hier jetzt betteln zu wollen.
 

Noch eine Frage:

Bekommt ihr eigentlich alle mit, wenn ein neues Kapitel kommt?

Animexx verschickt ja jetzt immer automatische ENS wenn was neues online ist.

Ist ziemlich praktisch und vereinfacht dem Autor einiges.

Doch vielleicht haben einige von euch das gar nicht "abonniert".

Deshalb weiß ich nicht, ob es überhaupt ankommt, wenn ein neues Kapitel online ist.

Deshalb sagt mir doch einfach Bescheid, wenn ihr es nicht mitbekommt.

Wäre nett von euch.
 

Bis bald, wir lesen uns,

Bussal

Kopfweh, Übelkeit, Ehrlichkeit & Jacobs Abschied

Hey meine Süssen,
 

naaaa, der Kuss im letzten Kapi hat einige von euch wohl voll geflasht.

Nun ist natürlich die Frage, wie es weiter geht!

Suchen sie noch das Klo auf?

Können Bella und Edward es bis zu Hause aushalten und fallen dann übereinander her?

Oder macht Bella Edward gleich wieder eine Szene?

Oder kommt alles ganz anders wie ihr denkt????

Und wie ist die Wette ausgegangen???

Wollen wir mal sehen, bzw lesen.
 

Viel Spass dabei!!!
 

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EPOV
 

Ein würgendes Geräusch weckte mich, verschlafen drehte ich mich nach links und suchte nach Bella. Doch das Bett neben mir war leer und nun konnte ich auch ausmachen, woher die Geräusche kamen. Ich warf schnell meine Bettdecke zur Seite und eilte ins Bad, wo meine Freundin vor der Kloschüssel saß. Ihr Kopf lag erschöpft auf der Klobrille, die Haare hingen ihr ins Gesicht und sie war leichenblass.
 

„Hey, du siehst schrecklich aus.“ , meinte ich leise und kniete mich zu ihr.

„Ich fühl mich auch so“, antwortete sie matt.
 

Bevor ich wieder etwas sagen konnte, beugte sich Bella wieder über die Kloschüssel und übergab sich. Es roch widerlich und hörte sich noch widerlicher an, doch durch meinen Job war ich einiges gewohnt und hielt Bella die Haare aus dem Gesicht.

„Lach mich bitte nicht aus“, wimmerte sie, als sie fertig war.

Ihr geht es beschissen und sie machte sich auch noch Sorgen darüber, das ich sie auslachte. Bella war wirklich ein Phänomen.

„Soll ich dich wieder ins Bett bringen?“, fragte ich sie sanft.

„Ich weiß nicht. Was ist, falls ich wieder muss?“

„Ich stell dir einen Eimer nebens Bett und hol dir von Carlisle etwas gegen die Übelkeit.“

„Eigentlich kann da schon gar nichts mehr in meinem Magen sein.“ Bella war den Tränen nahe, ich zog sie in meine Arme.

„Wie lange sitzt du denn schon hier?“

„Weiß nicht, eine halbe Stunde oder so.“

Jetzt tat sie mir richtig leid. Sie kotzte sich hier die Seele aus dem Leib und ich schlief seelenruhig weiter.

„Warum hast du mich nicht geweckt?“

„Ich wollte dich damit nicht belasten.“

Bella war wirklich unmöglich.

„Komm, ich bring dich wieder ins Bett“, meinte ich leise und hob sie vom Boden hoch.

Ohne Wiederworte ließ sich Bella von mir zum Bett tragen. Total erschöpft und fertig drehte sie sich auf die Seite und sah mich durch halb offene Augen an.

„Wieso geht es dir nicht so schlecht?“, klagte sie.

„Ich hab rechtzeitig aufgehört“,grinste ich und strich ihr die Haare von der Strin.

„Dafür hast du die Wette verloren.“ Ein kleines triumphierendes Grinsen zierte ihre Lippen, als sie das sagte.

„Das ist wohl wahr. Ich bring dir einen Eimer und dann geh ich kurz zu Dad“, meinte ich, gab ihr einen Kuss auf die Stirn und tat dann Besagtes.
 

Ja, ich hatte tatsächlich die Wette gegen Bella verloren. Nach unserem Tanz bestellten wir uns nochmal ein Tablett mit zehn Schnäpsen, wovon ich nur noch drei schaffte. Bella hin gegen kippte alle ohne Probleme nach unten und sah zu diesem Zeitpunkt auch noch aus, als hätte sie nichts getrunken. Das sie das jedoch tat, bewies der heutige Morgen nur zu gut. Allerdings war ich mir ziemlich sicher, dass es nicht an den Jägermeister-Bull lag, sondern an dem Cocktail, den sie zum Schluss noch von Rosalie trank.
 

Es war noch ziemlich ruhig im Haus, weshalb ich erst mal nach oben zu meinen Eltern ging. Leise klopfte ich an die Schlafzimmertüre, von meiner Mutter ertönte ein Herein.
 

„Morgen Mum, ist Dad schon wach?“, begrüßte ich meine Mutter, die gerade Wäsche im Schrank verräumte.

„Guten Morgen Edward, natürlich ist er wach. Er ist in seinem Büro. Ist alles in Ordnung?“ Typisch Mum, sie spürte sofort, wenn etwas nicht stimmte.

„Bei mir schon, aber Bella geht es nicht so gut.“

„Ach Gott die Arme, ich werde gleich mal eine Suppe machen.“

„Danke Mum, ich geh dann mal zu Dad.
 

Ich schloß die Türe wieder und ging eins weiter zu meinem Dad. Wieder klopfte ich und trat nach Aufforderung ein.
 

„Morgen Dad. Hast du etwas gegen Übelkeit da?“, fragte ich.

„Morgen mein Sohn. Geht es dir nicht gut?“

Mein Dad stand hinter seinem Schreibtisch auf und ging zu seinem Apothekerschrank.

„Doch doch, mir schon. Nur Bella nicht.“

„Oh, soll ich mal nach ihr sehen?“

„Wenn es nicht besser wird vielleicht. Aber ich glaube, im Moment hat sie sich erst mal genug erleichtert“, drückte ich es gelinde aus.

„Sie hat sich übergeben? Na dann nimm das hier. Davon soll Bella eine mit viel Flüssigkeit nehmen. Es ist wichtig, dass sie jetzt viel trinkt, am besten Wasser ohne Kohlensäure“, erklärte mir Dad und gab mir Tabletten für Bella mit.

„Danke Dad. Ich werd Bella gleich die Tablette geben.“

„Ich seh noch nach ihr, bevor ich in die Klinik fahre. Ach so, nur der Neugierde halber. Wenn es ihr so schlecht geht, hast du die Wette wohl verloren oder?“ Dad grinste verstohlen, ich stöhnte nur.

„Ja, leider. Ich glaube, dass werd ich mir wohl noch eine Weile anhören dürfen.“
 

Mit diesen Worten ging ich wieder aus dem Arbeitszimmer und wollte gerade die Treppen wieder nach unten gehen, als ich laute Stimmen aus Alice Zimmer hörte. Leider verstand ich nicht viel, doch Jasper und Alice stritten sich wohl über irgendetwas. Abgesehen davon, dass man nicht lauschte, hatte ich auch keine Zeit dazu. Bella lag schließlich wie ein Häufchen Elend in meinem Bett und wartete auf mich. Deshalb spurtete ich schnell nach unten und brachte meiner Freundin die Tablette.
 


 

Jasper POV
 

„Verdammt Alice, so geht das nicht weiter.“ Wütend klopfte ich auf das Kopfkissen ein.

„Was ist denn dein Problem Schatz?“ Alice stand in ihrem Ankleidezimmer und war die Ruhe in Person, das machte mich nur noch wütender.

Normalerweise brauchte es lange, bis ich richtig wütend wurde. Doch die letzten Wochen und dann der Abend gestern, mein Limit war erreicht.

„Willst du es nicht sehen oder bist du blind?“

„Jasper, ich bin mit Sicherheit nicht blind. Natürlich hab ich gesehen, was gestern im Eclipse war. Aber ich find das alles nicht so schlimm wie du.“

„Alice, Bella ist auf dem besten Weg sich Hals über Kopf in Edward zu verlieben. Und du weißt, wie das enden wird. Ich werde nicht zu lassen, das man ihr schon wieder weh tut.“
 

Von Anfang an war mir dieser dämliche Deal zwischen Edward und Bella ein Dorn im Auge. Doch ich dachte, die würden schon wissen, was sie taten. Es sah Anfangs auch wirklich so aus, als würden die beiden sich einfach nur gegenseitig einen Gefallen tun. Aber spätestens seit Jacob hier war, wusste ich, dass es nicht gut gehen würde. Ich spürte Bellas Stimmungsschwankungen und auch Edwards entgingen mir nicht. Seit ihr Exfreund hier war, war Edward wie ausgewechselt. Er schenkte Bella soviel Aufmerksamkeit, wie noch nie. Und das gefiel Bella natürlich, sie reizte ihn regelrecht damit.
 

„Hältst du es denn nicht für möglich, dass Edward sich vielleicht auch in Bella verlieben könnte? Immerhin hat er sie gestern Abend geküsst“, meinte meine Freundin und hatte damit Recht.
 

Dieser Kuss, der niemand entgangen ist in dem Club, ging wirklich von Edward aus. Weiß der Teufel, was er sich damit gedacht hatte. Vielleicht meinte er ihn wirklich Ernst, aber vielleicht wollte er damit auch nur Jacob zeigen, zu wem Bella jetzt gehörte. Ihr kleiner Hahnenkampf war schließlich niemand verborgen geblieben.
 

„Ja das hat er“, gab ich zu.

„Na siehst du. Und wen man jemanden so küsst, dann empfindet man etwas für denjenigen.“

„Alice, dieser Deal geht langsam zu weit. Das wird böse enden, ich hab das im Gefühl“, meinte ich etwas sanfter, aber dennoch aufgebracht.

„Liebling, ich weiß, dass du dir Sorgen um Bella machst und glaub mir, das tue ich auch. Aber im Moment sehe ich noch keine Probleme, sie tun sich doch gut. Merkst du nicht, wie sich Edward geändert hat?“ Alice saß neben mir und sah mir liebevoll in die Augen.

„Natürlich hab ich das und genau das ist ja das Problem. Wenn Edward merkt, was er für Bella empfindet, dann wird er es beenden. Und was geschieht dann mit Bella? Bella wird in ein tiefes Loch fallen und dein Bruder wird so weiter machen wie zuvor.“ Aufgebracht stand ich auf und lief durch das Zimmre.

„Das glaub ich nicht. Edward würde Bella niemals weh tun.“

„Nicht mit Absicht, nur aus Selbstschutz. Dein Bruder weiß doch gar nicht, wie man wirklich liebt.“

„Jetzt wirst du unfair Jasper. Woher soll er es denn auch wissen, wenn er es noch nie getan hat?“

„Siehst du, genau das ist das Problem. Selbst wenn er irgendwann kapiert, was er für Bella empfindet, er würde es nicht zu lassen. Dann müsste er sich binden, nur noch für eine Person da sein. Und das kann Edward nicht. Ich würde es mir ja wirklich wünschen, aber Edward ist ein emotionaler Krüppel. Der weiß doch gar nicht, was Gefühle sind. Die letzten Tage hat er sich doch nur so um Bella gekümmert, weil Jacob da war.“ Mich machte das so wütend, dass sie das so auf die leichte Schulter nahm.

„Jetzt mach mal aber halb lang. Mein Bruder ist mit Sicherheit kein emotionaler Krüppel, sonst könnte er nicht auf Jacob eifersüchtig sein.“ Nun wurde Alice auch sauer, vielleicht hatte ich etwas die falschen Worte gewählt.

Edward war mein bester Freund, ganz außer Frage. Aber in Sachen Beziehung war er einfach ein Trottel. Und ich war mir sicher, dass er das für Bella nicht ändern würde.

„Eifersüchtig, tzz, das ich nicht lache. Edward ist nicht wirklich eifersüchtig, er hat nur Angst, dass man ihm sein Spielzeug wegnimmt“, meinte ich verächtlich.

„Jasper Whitlock, hör auf so über meinen Bruder zu reden. Er hat sich geändert, ob du es nun glauben willst oder nicht. Vielleicht ist er nicht so eifersüchtig wie du es wärst, aber er ist es.“, ging mich Alice energisch an.

„Versteh doch einfach worauf ich hinaus will, Alice. Edward wird Bella weh tun, weil ihn die Gefühle irgendwann überfordern werden. Wenn er wirklich welche hat, dann wird er nicht damit umgehen können.“

„Er wird es lernen, da bin ich mir sicher.“ Woher nahm Alice nur diese Sicherheit.

„Dann wird es zu spät sein. Bella wird es nicht verkraften, wenn ihr nochmal so weh getan wird.“

„Ich find es süß, wie du dich sorgst. Ich sorge mich genauso. Aber glaub mir doch, Edward wird Bella nicht weh tun.Sie werden das schaffen, das weiß ich.“ Alice kam zu mir und nahm mein Gesicht in ihre Hände.

„Ich hoffe nur, du behältst Recht“, sagte ich leise.

„Das werde ich, wie immer“, grinste Alice, dann küsste sie mich.
 

Damit war die Diskussion beendet, zumindest für das Erste.
 


 

EPOV
 

Bella lag noch so da, wie ich sie zurück gelassen hatte. Ihre Augen waren geschlossen und der Eimer war zum Glück noch leer. Leise ging ich zu ihr, sie hatte mich schon bemerkt und öffnete die Augen.
 

„Hier, das sollst du nehmen. Nimm das Wasser dazu.“, sagte ich leise und gab ihr die Tablette, sowie eine Wasserflasche.

„Danke“, murmelte sie und setzte sich leicht auf.

Sie nahm beides und schluckte die Tablette, dazu leerte sie die Flasche bis zur Hälfte.

„Geht's besser?“, fragte ich.

„Werden wir noch sehen. Wenn alles drin bleibt, ja.“ Bella lächelte leicht, dann legte sie sich wieder hin.

„Soll ich dir den Fernseher an machen?“

„Nein, ich versuch noch ein wenig zu schlafen. Wie spät ist es denn?“

„Halb elf, aber es ist noch niemand auf.“

„Ok, dann vermisst mich auch niemand“, meinte sie, drehte sich auf die Seite und schloss die Augen.
 

Ich konnte jetzt nicht mehr schlafen, also nahm ich mir ein paar Klamotten und ging ins Bad. Ich duschte ich schnell und machte mich frisch, dann ging ich nach unten in die Küche, wo meine Mum schon zu Gange war.
 

„Wie geht es Bella?“, fragte sie mich sofort und putze Gemüse, wohl für die angekündigte Suppe.

„Ich hoffe bald besser. Dad hat mir etwas für sie gegeben und sie versucht noch ein wenig zu schlafen“, antwortete ich und nahm mir Kaffee.

„Ich nehm an, sie hat die Wette also gewonnen.“

„Ja hat sie. Allerdings hat das weniger mit der Wette zu tun, dass sie sich übergeben hat. Ich vermute einfach, dass der Cocktail von Rose nicht dazu gepasst hat.“

„Oh, sie hat durcheinander getrunken. Das endet nie gut.“

„Es war nur noch der Cocktail, weil Rose nicht mehr konnte. Aber nun kann man es nicht mehr ändern.“
 

Ich schlürfte meinen Kaffee, als auch Jasper und Alice zu uns in die Küche kamen.
 

„Guten Morgen, wo ist Bella?“, fragte eine fröhliche Alice.

„Sie schläft noch, bzw wieder“, antwortete ich kurz.

„Wieso wieder?“, hakte Jasper nach, der nicht ganz so gut gelaunt aussah wie meine Schwester.

„Sie hat heute morgen schon Bekanntschaft mit meiner Kloschüssel gemacht.“

„Im Ernst? Gott die Arme, ich seh gleich mal nach ihr.“ Alice wollte schon los rennen, doch ich hielt sie zurück.

„Liebernicht, sie ist gerade wieder eingeschlafen und Dad hat ihr schon was gegeben.“

„Oh, ok. Dann lass ich sie mal schlafen.“ Seit wann ergab sich meine Schwester so schnell?

„Und bei euch auch alles ok?“, fragte ich und sah Jasper mit hochgezogener Augenbraue an.

„Ja, uns geht es bestens. Wir haben ja auch nicht so viel getrunken“, antwortete er, doch das meinte ich nicht.

„Das meinte ich auch nicht. Ich hab euch heute morgen streiten hören“, gab ich zu.

„Du hast gelauscht?“ Die Stimme meiner Schwester überschlug sich, fühlte sie sich ertappt?

„Nein, hab ich nicht. Ich hab euch nur diskutieren hören, als ich bei Dad war. Es geht mich nichts an.“ Jasper und auch Alice atmeten erleichtert aus, als wären sie gerade nochmal davon gekommen.

„Mich hat es nur gewundert, weil es ja nicht so oft vorkommt, dass ihr streitet.“

„Wir haben nicht gestritten, es war eher eine Diskussion. Nichts Erwähnenswertes“, winkte meine Schwester ab.

Aha, also entweder war es so harmlos, dass es wirklich nichts zum Diskutieren war oder es war so ernst, dass sie es nicht zu gaben.

„Na dann, aber wenn jetzt wieder alles gut ist“, meinte ich schlicht.

„Für das Erste ja“, erwiderte Jasper und sein Blick dabei, war unergründlich.
 

Ich beließ es dabei, es brachte ja eh nichts und ich wollte auch nicht nach bohren. Wenn einer der beiden darüber reden wollte, würden sie schon kommen. Wir schlürften alle drei unseren Kaffee, während Mum hin und her wirbelte und eine Suppe zauberte. Irgendwann kam dann auch Jacob herunter, der ebenfalls hier geschlafen hatte.
 

„Guten Morgen oder wie spät haben wir es?“, fragte er und sah noch ziemlich müde aus.

„Mahlzeit Jacob, wir haben kurz nach zwölf. Willst du einen Kaffee?“, fragte meine Mum höflich..

Ich bekam schon wieder einen Brechreiz, wenn ich ihn nur sah. Keine Ahnung was mich an den Typ störte, eigentlich war er ja auch wirklich in Ordnung. Doch ich sehnte schon den Donnerstag herbei, wo er wieder verschwinden würde. Zum Glück waren das nur noch drei Tage, da heute ja schon Montag war.
 

„Oh, doch schon so spät. Wo ist denn der Rest?“

„Emmett und Rosalie schlafen wohl noch, genauso wie die Schnapsleiche Bella“, frohlockte Alice und half Mum beim Kochen.

„Ich wusste es, der Cocktail oder?“ Elendiger Klugscheißer!

„Ja, vermute ich zumindest. Aber so genau hab ich ihr Gebrochenes nicht seziert“, meinte ich halb lachend, halb ernst.

„Sie will ja nie auf jemanden hören. Soll ich mal nach ihr sehen.“ Ich würde dich töten, solltest du mein Zimmer betreten.

„Nein, lieber nicht. Solange sie schläft, ist das ein gutes Zeichen und Dad will später noch nach ihr sehen, bevor er in die Klinik muss“, klärte ich ihn auf.

„Gut, das wird wohl das Beste sein“, meinte Jacob und nippte an seinem Kaffee.
 

Kurz darauf kamen auch Emmett und Rosalie in die Küche, mein Bruder sah auch nicht wirklich fit aus.

„Na Alter, wie geht’s deinem Kopf?“, fragte Jasper als Erstes. Emmett hatte gestern auch ordentlich getrunken. Meistens machte es ihm nichts aus, so ein Schrank wie er iwar. Doch nach dem gestern, wunderte es mich nicht, dass er heute Kopfschmerzen hatte. Die hatte er immer nach einem richtigen Rausch.
 

„Psssst, nicht so laut. Mum, hast du eine Aspirin?“, flüsterte Emmett und hielt sich die Hände gegen die Schläfen.

„Es ist zu komisch, wenn ein Schrank von Mann sich aufführt, wie ein kleines Kind“, grinste Rosalie und schenkte sich einen Orangensaft ein.
 

Meine Mum lächelte sanft und gab meinem Bruder ein Glas mit aufgelöster Aspirin, das Emmett auf einen Zug leer trank.

Eigentlich müsste es uns allen schlecht gehen, wir waren bis halb vier in dem Club und hatten es ordentlich krachen lassen. Alice hatte seltsamerweise nie Probleme nach so einem Abend, aber sie trank auch immer nur so leichtes Zeug wie Cocktails oder Magaritas. Jasper hatte sich von allen eigentlich am meisten zurück gehalten, doch er vertrug auch nicht soviel und hatte deshalb nur ein paar Bier. Rose hingegen hatte auch ordentlich was hinter die Birne gekippt, jedoch frühzeitig aufgehört, um Emmett noch ein wenig unter Kontrolle zu behalten. Er hatte mit Jacob ein Bier nach dem Anderen gezogen und letzterer sah auch noch nicht wie das blühende Leben aus. Mir ging es eigentlich auch gut, nur dass es Bella so schlecht ging, machte mir zu schaffen.
 

Wir saßen alle gemeinsam in der Küche und unterhielten uns über den gestrigen Abend, als mein Dad herein kam.

„Bella ist wieder wach, ihr geht es besser. Zumindest ist der Eimer immer noch leer“, erklärte er uns lächelnd.

„Das ist gut, kommt sie runter?“, fragte ich und meine Stimmung besserte sich.

„Sie will duschen und sich was anziehen, dann kommt sie runter. So, ich muss dann los. Einen schönen Tag noch.“ , verabschiedete sich Dad, gab Mum noch einen Kuss und verließ dann das Haus.

„Musst du heute auch noch in die Klinik?“, fragte mich Jacob.

Da wollte wohl jemand wieder freie Bahn haben oder?

„Ja, ich hab Nachtschicht, um acht muss ich los“, antwortete ich zähneknirschend. Mir passte es gar nicht, Bella ab heute Abend wieder mit diesem Hund alleine zu lassen.

„Bleibt ihr heute noch hier Jake? Wir könnten noch eine Runde zocken“, mischte sich Emmett mit ein.

„Das muss ich erst mal mit Bella klären, aber du bekommst deine Revanche schon noch“, grinste Jacob.

„Bella hat perfektes Timing, die Suppe ist auch gleich fertig“, meinte Mum.
 

Sie hatte sich natürlich wieder selbst übertroffen. Eine Hühnerbrühe mit Gemüse und Suppenfleisch. Das beste Essen für einen verkaterten Tag.
 

„Dann können wir ja schon mal den Tisch decken.“ Verdammter Schleimer.

„Natürlich Jacob, das wäre nett von euch.“ Meine Mum zeigte Jacob alles und ich rollte nur mit den Augen.

„Bist wohl froh, wenn er wieder weg ist oder?“, meinte Jasper leise zu mir.

„Du glaubst gar nicht wie froh“, antwortete ich genauso leise.

„Man siehts dir auch kaum an“, grinste er und klopfte mir auf die Schulter.
 

Bevor ich etwas erwidern konnte, kam Bella in die Küche. Sofort stand ich auf, kam ihr entgegen und nahm ihre Hand.

„Wie geht’s dir?“, fragte ich. Sie sah deutlich besser aus als heute Morgen. Ihre Wangen waren leicht rosa, die noch nassen Haare zu einem Dutt gebunden und ein leichtes Lächeln auf den Lippen.

„Besser, viel besser. Danke für heute Morgen.“ Bella lehnte sich an mich und ich nahm sie in den Arm. Sie war noch schwach, kein Wunder nach dem sie heute Morgen ihren Magen leer gekotzt hatte.

„Keine Ursache, hab ich gern gemacht“, erwiderte ich und strich ihr beruhigend über den Rücken.

„Tut mir leid, dass du das sehen musstest“, murmelte sie Verlegen an meine Brust.

„Ich bin einiges gewohnt, mach dir darüber keine Sorgen.“
 

Wir standen einfach nur da und ich hielt Bella fest, ich genoß diese Nähe. Auch Bella schien es zu gefallen, sie rührte sich keinen Millimeter.
 

„Hallo Bella, ich hab Suppe gemacht. Das tut deinem Magen sicher gut.“ Mum strich ihr besorgt über den Arm.

„Danke Esme, das ist lieb von dir. Kann ich noch was helfen?“

Unglaublich diese Frau. Heute morgen kotzte sie sich noch die Seele aus dem Leib und jetzt will sie schon wieder anderen helfen.

„Du musst gar nichts mehr machen, es ist schon alles fertig. Setzt euch doch schon mal rüber“, wies uns Mum an und wir gingen zum Esstisch.
 

Dort war auch der Rest von uns und natürlich kam Jacob gleich zu Bella.
 

„Na kleine Rauschkugel, hab ichs dir nicht gesagt?“, neckte er sie.

Halt doch einfach die Klappe, muss das jetzt sein. Als würde es Bella nicht schon schlecht genug gehen. So ein dämlicher Kommentar war mehr als überflüssig.

„Ja ja, du hattest mal wieder Recht. Eine Genugtuung was?“, stöhnte Bella und lies sich auf einem Stuhl nieder.

„Ist es nie, das weißt du. Ich frag mich nur, wann du es lernst.“ Boah, was für ein Idiot. Schön noch in der Wunder rum stochern.

„Wenn du aufhörst, blöde Sprüche darüber zu machen“, zickte Bella ihren Ex an.

Hach wie tat das gut. Dabei könnte ich stundenlang zu hören.

„Könnt ihr mal aufhören so laut zu reden?“, motzte Emmett, der immer noch Kopfweh hatte.

„Ihr seit jetzt alle mal ruhig und esst. Ist ja furchtbar, als hätte ich wieder Teenager im Haus“, griff meine Mum durch, stellte die Suppe auf dem Tisch ab und teilte sie aus.

Sogleich war es totenstill im Raum, nur das klirren des Bestecks war zu hören.
 

„Und Leute, was machen wir heute noch?“-, fragte Jasper, als wir mit dem Essen fertig waren.

Alice und Rosalie räumten den Tisch ab, Bella lehnte an meiner Seite und hatte die Augen geschlossen. Emmett hatte seinen Kopf in den Händen vergraben und Jacob sah auch noch nicht fit aus.

„Mach einen Vorschlag“, murmelte mein Bruder in seine Arme.

„Nichts Anstrengendes und nichts wobei man nachdenken muss“, meinte Bella an meiner Schulter.

„Also, wenn du nichts dagegen hast, würd ich gern nochmal eine Runde mit den Jungs zocken. Ich verpsrech dir auch, dass ich die nächsten Tage ganz die gehöre“, wendete sich Jacob an meine Freundin.

Sofort war Emmett hellwach und auch Jasper bekam glänzende Augen. Bella stöhnte nur und vergrub ihren Kopf.

„Och, mach doch was du willst. Aber das Versprechen wirst du bereuen“, gab sie nur von sich und von den Drei war nur noch eine Staubwolke zu sehen.
 

Ich konnte nicht anders und musste lachen, genauso wie Rose und Alice, die das ganze nur am Rande mit bekommen hatten.

Jacob kam dann jedoch nochmal zurück und gab Bella einen Kuss auf die Wange.
 

„Danke, du bist die Beste.“

„Ja ja, ich weiß, ich werd dich dran erinnern“, lachte Bella nur, dann war der Schleimer endgültig verschwunden.

„Kommt ihr Zwei alleine klar, ich muss Rosalie noch was wegen dem Studium zeigen. Dauert auch nicht lange“, fragte mich meine Schwester.

„Ich denke schon, macht ruhig. Was hältst du von der großen Sonnenliege auf der Terrasse?“, meinte ich zu Bella.

„Hört sich traumhaft an, vor allem ruhig und ohne viel Wirbel“, erwiderte sie lächelnd.

„Also dann geh schon mal vor, ich mach uns noch was zu trinken.“
 

Bella stand widerwillig auf und ging schon mal auf die Terrasse, ich holte noch zwei Flaschen Wasser und Gläser aus der Küche. Als ich auf die Terrasse kam, hatte es sich Bella schon gemütlich gemacht und den Kopf in die Sonne gestreckt. Ich stellte das Tablett mit dem Trinken auf dem Tisch neben der riesigen Sonnenmuschel ab und setzte mich neben Bella.
 

„Du musst nicht hier bei mir bleiben, du kannst auch zu den Jungs gehen“, murmelte sie.

„Ich hab keine Lust auf Computerspiele. Außer du willst mich los werden.“ Hoffentlich kam jetzt nicht die falsche Antwort.

„Nein, eigentlich nicht“, antwortete sie und rutschte zu mir.
 

Ich platzierte Bella so, dass sie zwischen meinen Beinen lag und ihr Rücken auf meinem Bauch. Ihr Kopf lag auf meiner Brust und ich massierte ihr leicht die Schläfen. Das schien ihr zu gefallen, ein wohliges Knurren entwich ihr. Es tat gut, Bella einfach so nah zu sein. Ungezwungen, ohne viel zu sagen, alleine. Sonst waren wir eigentlich nur zusammen, wenn wir es mussten. Wir hatten gar nicht versucht, mal alleine aus zu kommen.
 

„Tut mir wirklich leid wegen heute Morgen“, sagte Bella leise.

„Schon längst vergessen“, meinte ich schlicht.

„Nein wirklich. Das war total unnötig und Jacob hatte ja auch mal wieder Recht. Ich mach immer den selben Fehler und es endet immer gleich.“

„Jetzt weiß ich es ja und beim nächsten Mal werd ich dich definitiv davon abhalten, durcheinander zu trinken.“

„Vielleicht nicht die schlechteste Idee. Aber die Wette hast du trotzdem verloren.“

„Ja, ich weiß. Danke fürs erinnern.“ Wir mussten beide lachen.

„Keine Sorge, ich werd deinem Baby schon nichts an tun.“

„Das will ich dir auch geraten haben. Sonst müsste ich dich leider auf das Übelste foltern.“

Ich kitzelte Bella an den Seiten und sie wand sich in meinen Armen. Wusste ich gar nicht, dass sie so kitzlig war.

„Nein, bitte hör auf, Gnade, ich flehe um Gnade“, winselte sie in meinen Armen.
 

Bevor sich ihr Magen wieder drehte, höre ich auf Bella zu kitzeln. Nun lagen wir quer auf der Liege, Bella mit dem Rücken zu mir. Ich legte einen Arm um sie und Bella drückte sich noch näher an mich. So nah waren wir uns noch nie, abgesehen von dem Tanz gestern Abend.

Der Tanz, wie ein Schlag traf mich die Erinnerung. Es war wirklich überwältigend, so hatte ich noch nie mit einer Frau getanzt. Und wenn, dann endete es immer auf der Toilette. Aber mit Bella war das anders, auf das wollte ich gar nicht hinaus.
 

„Sag mal, muss ich immer halbtot sein, dass du mir soviel Aufmerksamkeit schenkst?“ , holte mich Bella aus meinen Erinnerungen.

„Was meinst du?“, fragte ich nach.

„Nun ja, normalerweise wäre es dir egal gewesen, wenn es mir so schlecht geht. Aber heute nicht. Lags daran, das ich dein Klo voll gekotzt habe?“

„Was? Nein, quatsch. Ich, ähm... du...“, mir fehlten die Worte, keine Ahnugn was ich sagen sollte.

„Ja, ich bin ganz aufmerksam.“
 

„Du bist meine Freundin, ist doch klar, dass ich mich da um dich kümmere“, antwortete ich dann nach einer Weile. Was für eine dämliche Aussage, die glaubte ich mir ja selbst nicht mal.

„Edward, komm mir nicht mit der Tour. Dich hat es die letzten drei Monate auch nicht wirklich interessiert, wie es mir geht“, klagte Bella mich an. Sie hatte ja auch Recht. Doch was sollte ich jetzt sagen? Was für eine scheiß Situation.

„Muss ich jetzt immer meinen Exfreund einfliegen lassen, wenn ich mal von Dr. Cullen versorgt werden will?“, scherzte Bella, doch ich verkrampfte mich bei diesen Worten leicht.

„Das hat überhaupt nichts mit Jacob zu tun“, leugnete ich, etwas zu intensiv vielleicht.

„Ach komm schon, natürlich hat es das. Meinst du, ich bin blind Edward?“

Natürlich war sie es nicht. Und das schlimmste, sie hatte auch noch Recht. Doch ich konnte doch jetzt nicht einfach sagen, dass es an diesem Schleimscheißer lag.

„Nein, hat es nicht. Zumindest nicht nur“, versuchte ich, mich raus zu reden.

„Aha, du gibst also zu, dass du eifersüchtig bist.“

EIFERSÜCHTIG? Jetzt übertrieb es Bella aber. Gut, der Hund störte mich wirklich. Aber eifersüchtig war ich nun wirklich nicht.

„Red kein scheiß Bella. Worauf sollte ich eifersüchtig sein? Dazu gibt es überhaupt keinen Grund und Anlass, das solltest du wissen.“

„Ja, ICH weiß das auch. Darum hat es mich ja so überrascht, dass du es bist. Du brauchst es gar nicht abstreiten.“

Bella trieb mich echt in den Wahnsinn.

„Siehste, dein Schweigen ist der beste Beweis. Aber keine Sorge, es gibt keinen Grund dazu, eifersüchtig zu sein.“

Bella kuschelte sich noch mehr in meine Arme.

„Bella, ganz im Ernst. Ich war nicht eifersüchtig. Ich war, ich...“ Na super, jetzt hatte ich mich in was hinein geritten. Da kam ich nicht mehr raus.

„Ja, du warst was?“, drängte Bella.

„Man, verdammt, ich war neidisch“, platzte es dann aus mir heraus.
 

Es war augenblicklich still, ich meinte, sogar die Vögel hörten auf zu singen. Ja, jetzt war es endlich raus. Ich war auf diesen Schleimer Jacob Black neidisch. Neidisch, dass er mir Bella so umgehen konnte wie er wollte und sie trotzdem immer noch nett zu ihm war. Dass er sie, egal was er tat oder sagte, zum Lachen brachte. Dass Bella so gelöst und frei in seiner Gegenwart war. Ja, ich war neidisch, dass mir das alles nicht bei ihr gelang.
 

„Du warst neidisch? Worauf denn bitte?“, wollte Bella nach Minuten der Stille wissen.

„Ist das so schwer zu begreifen?“

„Ja, ehrlich gesagt schon. Es gibt nichts, worauf du neidisch sein müsstest. Wenn dann müsste Jake neidisch sein. Auf dich, auf deine Familie, auf das alles hier. Du hast überhaupt keinen Grund neidisch zu sein.“ Bella hatte sich gedreht und sah mir in die Augen. Sah sie etwa nur das offensichtliche?

„Gott Bella, ich bin nicht auf diese Art und Weise neidisch. Es ist, wie er mit dir umgeht. Du hast immer ein Lächeln in seiner Nähe auf den Lippen. Du bist so gelöst, wenn er bei dir ist. Egal was er sagt, du bist ihm nie böse“, erklärte ich ihr.
 

Sie sah mich mit einem Blick an, als hätte sie einen Vampir gesehen. Wahrscheinlich hatte sie mit vielen gerechnet, aber nicht damit. Vielleicht war das ganze auch ein bisschen zu ehrlich. Gut, mit so was konnte sie ja auch nicht rechnen. Immerhin waren wir ja auch wirklich meilenweit weg von einer richtigen Beziehung, warum sollte ich dann so etwas auch wirklich erwarten.
 

„Hast du mich deshalb gestern auch so geküsst?“, kam es dann gerade aus von Bella.
 

Bamm, damit hatte ich nicht gerechnet. Bella war auch sichtlich überfordert von der Frage, sie lief rot an und senkte den Blick. Die Erinnerung an den Kuss holte mich sofort ein und mich überkam ein warmes, schönes Gefühl.

Ihre Lippen waren so weich, ihr Körper schmiegte sich an mich, ihre Zunge spielte wild mit meiner. Es war der Wahnsinn. Dieser Kuss war der absolute Hammer.
 

„Was, ähm, nein, ich, Gott, ja.“

„Also hast du mich nur geküsst, um es Jacob heim zu zahlen?“

Was? Nein, um Himmels Willen. Was hatte Bella jetzt wieder falsch verstanden? Sie drehte sich enttäuscht weg.

„Bella, schau mich bitte an“, fordere ich sie auf, sie tat es nur widerwillig.

„Ich hab dich geküsst, weil ich es wollte. Es gab in diesem Moment, als wir tanzten, nichts mehr, was ich lieber getan hätte. Dieser Kuss, hatte absolut nichts mit Jacob zu tun“, sagte ich ehrlich.

Bellas Augen glänzten nach dieser ehrlichen Aussage, sie hatte wohl wirklich etwas Anderes erwartet. Sie drehte sich wieder auf die Seite und drückte sich wieder an mich. Irgendetwas hatte sich zwischen uns verändert, hatte uns dieser Black tatsächlich näher zusammen gebracht?
 

„Edward, ich muss dir noch was beichten“, meinte Bella nach einer Weile, sie flüsterte schon fast.

Ok, was kam jetzt?

„Und was?“, hakte ich nach, mit einem unguten Gefühl im Magen.

„Versprichst du mir, das du mich nicht töten wirst?“ Was um alles in der Welt hatte sie angestellt?

„Zu viele Zeugen“, antwortete ich knapp.

„Auch nicht, wenn wir mal wieder alleine sind?“

„Das kommt noch auf.“

Bella zuckte zusammen und ich nahm sie noch fester in den Arm.

„Also, wegen Jacob.“ Ok, der Anfang gefiel mir schon mal gar nicht. „Wegen unserer Beziehung, also jetzt zwischen dir und mir. Ähm, ja, also. Jacob wusste die ganze Zeit Bescheid.“ Bella wurde mit jedem Wort leiser.

Was hatte sie da gerade gesagt? Black wusste die ganze Zeit Bescheid? Das war jetzt nicht ihr Ernst!

„Bitte?“, hakte ich entsetzt nach, doch eigentlich wollte ich die Antwort gar nicht wissen.

„Nun ja, also, Jake wusste von Anfang an über uns Bescheid. Eigentlich, weiß er so ziemlich alles über dich, über uns“, gab Bella kleinlaut zu.

Ich verkrampfte mich, Wut stieg in mir auf. Die ganzen letzten drei Tage waren ein einzige Farce?

„Edward, ich...“

„Sag nichts. Ich brauch einen Moment“, unterbrach ich sie.

Sie rutschte von mir weg, doch eigentlich wollte ich das gar nicht. Ich verstärkte meinen Griff wieder und Bella blieb liegen, wo sie war.
 

„Warum? Warum das ganze?“ , fragte ich sie.

„Ganz ehrlich?“

„Ja, ganz ehrlich!“

„Also, am Anfang wollte ich einfach nur wissen, wie du auf Jake reagierst. Aber mit der Zeit genoss ich, wie du dich plötzlich um mich gekümmert hast... deine Nähe. Mir wurde das erst mit der Zeit bewusst und Jacob musste mich auch erst darauf hin weisen. Aber schlussendlich wollte ich dich eifersüchtig machen“, gab sie dann ehrlich zu.

Wow, das war hart. Bella wollte mich eifersüchtig machen! Aber warum überhaupt? Eigentlich hassten wir uns doch.

„Du fragst dich jetzt bestimmt, warum ich das tun wollte. Nun ja, ich wollte dir einfach mal zeigen, dass du nicht mit jeder Frau umspringen kannst, wie es dir gerade passt. Dass auch andere Männer durchaus an mir interessiert sind und waren“, fügte sie dann noch hin zu.
 

Ok, das war ehrlich. Sie hatte damit voll ins Schwarze getroffen. Natürlich war ich es nicht gewohnt zu teilen, schon gar nicht mit einem Ex. Noch dazu, hatten sie und Jacob beste Arbeit geleistet.
 

„Na dann ist dein Plan aber nicht ganz aufgegangen“, meinte ich schlicht und versuchte meine Wut zu unterdrücken.

„Komm schon Edward, du hast gerade selbst zu gegeben, dass du neidisch warst. Gut, du warst nicht so eifersüchtig, wie ich das vielleicht beabsichtigt hatte. Aber ich hab dennoch mein Ziel erreicht.“

„Und das wäre?“

„Du hast mich endlich mal mit anderen Augen gesehen. Nicht nur immer die dumme kleine Bella, die prüde Streberin, die du nicht rum bekommen hast und nun deine Freundin spielen muss.“ Woah, das klang hart. Doch leider, hatte sie damit ja nicht ganz unrecht.

„Bella, ich... ich weiß nicht, was ich sagen soll.“

„Du hast mir gestern und heute Antwort genug gegeben.“

„Wie meinst du?“

„Wie du dich um mich gekümmert hast, deine Gesten, das hier jetzt. Ich weiß jetzt, dass ich dir nicht so egal bin, wie ich immer dachte.“ Bella drehte sich zu mir um und sah mir wieder in die Augen.

Sie leuchteten wieder, hatten diesen Glanz, wie schon gestern Abend. Nein, sie war mir sicherlich nicht egal. Anfangs ja, doch im Laufe dieses verfluchten Deals, war sie mir tatsächlich wichtig geworden. Ich strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht und sie lehnte sich gegen meine Hand. Nein, sie war mir keinesfalls egal, nicht mehr. Ihre schokoladenbraunen Augen sahen mich immer noch an, wie auch gestern Abend schon zogen sie mich in ihren Bahn. Ich konnte mich ihm nicht entziehen, wie auch schon gestern während unseres Tanzes.

Es kam wie es kommen musste, wieder lagen meine Lippen auf ihren. Nicht so wie gestern, nicht lange, nicht intensiv. Ein einfacher Kuss, wie schon öfters in den letzten Wochen. Doch mit sehr viel Bedeutung und Intensivität.

Bella lächelte mich sanft an, als wir uns lösten.
 

„Kleine Lügnerin“, grinste ich.

„Elender Macho“, lachte Bella.
 

Sie kuschelte sich an meine Brust und ich hielt sie einfach nur fest. Bella hatte mit mir gespielt, was für ein Biest. Aber verübeln konnte ich es ihr nicht, genug Anlass hatte ich ihr ja gegeben. Doch das würde sich nun ändern.
 


 

BPOV
 

„Ja Edward, wirklich. Es geht ihm gut. Nein, hab ich nicht. Nein, werde ich auch nicht. Sag mal, rufst du jetzt wegen mir an oder wegen deinem dummen Auto?“ Edward nervte mich.
 

Seit ich seinen Aston Martin hatte, rief er mindestens dreimal am Tag an, nur um zu wissen, ob alles in Ordnung war. Natürlich nicht mit mir, sondern ob sein Auto in Ordnung war.
 

„Das ist aber nett und danke, mir geht es auch gut. Also dann bis später“, verabschiedete ich mich und schmiss das Handy wieder in die Tasche.

„Also wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, Edward liebt sein Auto mehr als dich“, scherzte Jacob.

„Ha ha ha, sehr witzig Herr Black. Das wussten wir beide auch schon vorher.“
 

Jacob und ich waren nochmal in Tammys Bar beim Essen, heute Abend würde er zurück nach Phoenix fliegen. Die letzten drei Tage waren viel zu schnell vergangen, mir passte das gar nicht. Jetzt musste ich ihn wieder gehen lassen und wer wusste, wann ich ihn wieder sehen würde.
 

„Bella, lach mal wieder. Die Welt geht heute nicht unter“, versuchte mich Jacob aufzuheitern.

„Für dich vielleicht nicht, du siehst heute ja auch Leah wieder“, murmelte ich.

„Ach komm schon Bells. Du wirst schon sehen, morgen schon vermisst du mich gar nicht mehr.“

„Du weißt, dass das nicht stimmt.“

„Aber die Welt geht davon auch nicht unter. Die letzten fünf Monate hast du doch auch gut überstanden.“

„Ja schon, aber es trotzdem blöd, dass du heute wieder gehen musst.“

„Das nächste Mal kommst du zu mir, vielleicht bringst du ja auch Edward mit.“
 

Mit hochgezogener Augenbraue sah ich Jake an, was für eine dämliche Idee. Er grinste jedoch nur und biss herzhaft in seinen Burger.

Noch fünf Stunden, dann müssten wir los zum Flughafen. Edward wollte Jake auch verabschieden, aus welchen Gründen war mir jedoch nicht ersichtlich. Entweder wollte er sicher gehen, dass Jacob auch wirklich ins Flugzeug stieg, oder er hatte Angst, dass ich in dem dichten Verkehr mit seinem Aston fuhr oder er wollte sich wirklich ernsthaft von ihm verabschieden.

Die letzten drei Tage hatten Jake und Edward sich nicht mehr all zu oft gesehen, da wir nur noch einmal bei den Cullens waren. Sehr zum missfallen von Emmett, aber ich hatte Jakes Versprechen nicht vergessen.

Wir verbrachten die drei Tage hauptsächlich mit spazieren gehen, reden, etwas Essen oder ähnlichen. Es tat gut mit ihm über Dinge zu reden, über die ich mit Edward, Rosalie oder den Anderen nicht reden konnte. Jake verstand mich ohne viele Worte und konnte einiges besser nach voll ziehen. Er kannte mich einfach viel besser und wusste, wie ich dachte und fühlte.
 

„Bist du noch da Bella?“, hörte ich Jacob fragen und fuchtelte vor meinem Gesicht herum.

„Ja, wieso?“, fragte ich und schlug seine Hände weg.

„Ich hab dich gerade gefragt, ob Edward mit zum Flughafen kommt.“

Ich war wohl schon wieder so in Gedanken, dass ich das gar nicht mitbekommen hatte.

„Hab ich dir das nicht erzählt? Er hat extra die Schicht getauscht und macht um vier Feierabend, dann kommt er direkt zu uns und fährt dann mit zum Flughafen.“

„Na das ist aber nett von ihm, hab mich schon gewundert, weil er gestern Abend nicht da war beim Essen.“
 

Esme hatte extra nochmal für Jacob gekocht, so zusagen das Abschiedsessen für ihn. Edward war da leider schon nicht mehr da, er musste kurzfristig in die Klinik. Vielleicht wollte er deshalb unbedingt mit zum Flughafen.
 

„Tsja, so ist das eben als angehender Arzt. Charlie kommt übrigens auch später noch kurz vorbei“, meinte ich und stocherte in meinem Salat herum.

„Cool. Also ich muss echt sagen Bella, du hast wirklich viel von deinem Dad“, grinste Jacob kauend.

„Ja, ich weiß. Das bekomme ich dauernd gesagt.“
 

Nach dem Essen gingen wir durch den Park zurück nach Hause. Ich versuchte so viel Zeit, wie möglich zu schinden, aber natürlich war das Schwachsinn. Um halb fünf kam dann auch Edward vorbei und kurz darauf Charlie. Dad hatte in letzter Zeit viel zu tun, weil ein Kollege von ihm durch Krankheit ausfiel.

Je näher die Stunde des Abschieds kam, desto schlechter fühlte ich mich. Jake hatte online schon eingecheckt, weshalb wir nicht all zu früh am Flughafen sein mussten.

Gegen halb sechs brachen wir dann dennoch auf, immerhin mussten wir auch noch mit Feierabendverkehr rechnen.

Edward fuhr mit dem Audi, Jake saß vorne und ich auf der Rückbank.

Seit ich Edward gebeichtet hatte, dass Jacob über alles Bescheid wusste, kam er besser mit ihm klar. Mich hatte es gewundert, dass er nicht sauer auf mich war, dass ich ihn so hintergangen hatte. Ich hatte auch damit gerechnet, dass ich ihm jetzt wieder egal war, zumindest alles, was nicht mit unserem Deal zu tun hatte.
 

Doch ich hatte mich geirrt, Edward war seit Montag ein komplett anderer Mensch.

Nachdem wir in der Sonnenmuschel eingeschlafen waren, weckte uns gegen Abend Alice. Ich war ser verwundert, als ich sah, wie wir eingeschlafen waren. Immer noch eng aneinander gekuschelt. Es fühlte sich gut an, Edward so nah zu sein. Ich hatte Angst, dass diese Nähe dahin sein würde, wenn Jake wieder weg sein würde. Er war mir wichtig geworden, ich wollte es mir lange nicht eingestehen, aber es war so. Doch daran wollte ich jetzt nicht denken, erst einmal musste ich den Abschied von Jake überleben.
 

„Bella, komm schon, du kannst dich nicht ewig drum drücken“, hörte ich Edward sagen.

Er hatte die Autotüre geöffnet, war in der Hocke vor mir und hielt meine Hand.

„Sind wir schon da?“, fragte ich, ich hatte es gar nicht mitbekommen.

„Ja, sind wir. Komm, Jake wartet.“ Er streckte eine Hand nach mir aus, welche ich nahm und ihm dann folgte.
 

Jacob war schon vor gegangen, er musste sein Gepäck noch abgegeben. Doch als wir im Flughafengebäude ankamen, wartete er schon auf uns bei seinem Gate. Edward hatte mir einen Arm um die Schulter gelegt und hielt mich fest. Zum Glück, ich wusste nicht, was wäre, wenn er mich jetzt los lassen würde.
 

„Das Boarding hat schon begonnen, aber ein wenig Zeit hab ich noch“, stellte Jacob grinsend fest.
 

Das war eine Eigenschaft an Jake, die ich hasste. Er grinste immer, egal wie beschissen die Situation war. Das einzige Mal, das er nicht grinste, war als Mum starb. Doch auch jetzt tat er es schon wieder. Mir war hundelend und er grinste sich einen.
 

„Man, echt schade, dass ich zu deiner Geburtstagsparty nicht da sein kann. Wird bestimmt eine fette Sause“, beklagte sich Jake bei Edward.
 

Dieser hatte in drei Wochen Geburtstag und plante eine mega Grillparty bei den Cullens im Garten. Mich grauste es jetzt schon davor.
 

„Ja, echt blöd. Aber vielleicht kannst du ja wieder zu Bellas Geburtstag hier sein. Irgendwann werden wir schon wieder eine Gelegenheit finden, zusammen Party zu machen“, meinte Edward lachend.

Die dachten hier über Party nach und ich überlegte, wie ich den Abschied gleich überstehen sollte. Echt klasse.

„Nun komm schon Bella, zieh nicht ein Gesicht wie sieben Tage Regenwetter. Wir sehen uns doch wieder, ich bin doch nicht aus der Welt.“

„So ähnlich fühlt es sich aber an“, knurrte ich und Edward zog mich noch näher an sich.

„Ach Bells, das wird schon wieder. Spätestens übermorgen hast du mich schon wieder vergessen.“

Jake zog mich an sich und ich umarmte ihn, so fest ich nur konnte.

„Das werd ich nie, das weißt du auch“, murmelte ich an seine Brust.
 

Wir standen eine Weile einfach nur so da, bis sich Jake wieder rührte.
 

„Kleines, ich muss jetzt wirklich an Bord. Pass auf dich auf und stell nichts Dummes an. Ich meld mich, sobald ich wieder Boden unter den Füßen habe“, fing Jake dann an, sich zu verabschieden.

„Nein, ich will nicht, dass du gehst“, sagte ich trotzig und umarmte ihn noch fester.

„Komm schon Bella, wir sehen uns ja wieder.“ Langsam versuchte sich Jacob zu befreien und mit Hilfe von Edward gelang es ihm dann auch.

„Ich muss wirklich jetzt gehen, aber du hast ja Edward. Und ich bin bei dir, das weißt du.“ Jake deutete auf das Armband, das ich von ihm bekommen hatte.

„Ich weiß Jake“, schluchzte ich und fiel ihm weinend um den Hals.

„Pass gut auf sie auf Edward, sonst bekommst du richtig Ärger mit mir“, wendete sich Jake an meinen Freund, während ich an seinem Hals hing. Er sagte es war lachend, doch ich wusste, dass er nichts ernster meinte als das Gesagte.

„Ich versprechs dir, keine Sorge“, erwiderte Edward und ich spürte, dass er es ehrlich meinte.

„So, also jetzt muss ich wirklich. Bis später Bells“, meinte Jacob wieder zu mir und gab mir einen Kuss auf die Stirn.

„Bis bald Edward, ihr passt echt gut zusammen, auch wenn ihr kein echtes Paar seid“, sagte er dann augenzwinkernd zu Edward.

„Alles klar, ich wünsch dir einen guten Flug. Lass mal von dir hören. Tschüss Jacob“, verabschiedete sich Edward mit einem Handschlag von Jake.
 

Noch einmal drückte er mich, gab mir einen Kuss auf die Wange, strich mir die Tränen weg, dann ging Jake durch die Sicherheitschleuse zu seinem Flugzeug.

Als er weg war, fühlte ich mich, als würde ich in ein schwarzes Loch fallen. Wieder war ich alleine, wieder musste ich mich von ihm verabschieden. Doch dann spürte ich zwei Arme an meinen Schulter. Schnell drehte ich mich um und weinte an Edwards Brust. Er strich mir beruhigend über den Rücken, dann fragte er mich leise.
 

„Sollen wir aufs Dach gehen und warten bis das Flugzeug ganz weg ist?“
 

Ich nickte nur, dann führte er mich zu den Aufzügen, die uns auf die Aussichtsplattform brachten. Oben angekommen schlug uns eine angenehme Kühle entgegen und Edward suchte nach dem Flugzeug, mit dem Jake flog. Woher er überhaupt wusste, welches es war, wusste ich nicht, doch er fand es schließlich und wir stellten uns an die große Glasscheibe. Es dauerte auch nicht lange, da wurde das Flugzeug auf das Rollfeld gebracht. Neue Tränen bahnten sich ihren Weg, als das Flugzeug langsam startete und dann schließlich in den Himmel abhob. Edward zog mich nah an sich.
 

„Jetzt ist er weg“, stellte ich knapp fest.

„Ja, stimmt“, stimmte mir Edward zu.

„Bist du deshalb mitgekommen? Um sicher zu gehen, dass Jake auch wirklich ins Flugzeug einsteigt?“, fragte ich bissig und ging ein paar Schritte von ihm weg.
 

Wut kam in mir auf, keine Ahnung warum. Aber ich wusste immer noch nicht, warum Edward wirklich mitgekommen war. Jake interessierte ihn doch eigentlich nicht wirklich, auch wenn er die letzten Tage besser mit ihm aus kam. Gut, er hatte ihn zwei Mal gesehen. Wenn man da von besser auskommen reden konnte.
 

„Red keinen Unsinn Bella. Ich wollte wegen dir mit. Mir war klar, dass dich das hart treffen würde und ich wollte dich nicht alleine lassen“, erklärte Edward dann ruhig aber bestimmend.
 

Und er meinte es Ernst, das sah ich an seinem Blick und spürte ich an seinen Augen. Wie dumm von mir, gleich wieder das Schlechte in Edward zu sehen. Er hatte sich Sorgen um mich gemacht, zu Recht. Natürlich nahm mich Jakes Abreise mit und er hatte das schon im Voraus gewusst, deshalb wollte er mich nicht alleine an den Flughafen lassen. Doch ich dumme Kuh dachte natürlich gleich wieder das schlimmste von Edward. Er sah meine Einsicht und nahm meine Hand.
 

„Tut mir leid, ich wollte dich nicht dumm anmachen“, entschuldigte ich mich kleinlaut.

„Schon ok. Komm, lass uns gehen. Was hältst du von etwas zu Essen?“
 

Langsam verließen wir die Aussichtsplattform und gingen zu den Aufzügen.
 

„Von mir aus. Sollen wir die Anderen auch anrufen?“

„Nein, heute gehen mal nur wir beide Essen. So wie es sich für ein Paar gehört“, grinste Edward.

Er legte einen Arm um mich, ich einen um seine Hüfte und gab mir einen Kuss in die Haare.
 


 

Impressionen: http://www.polyvore.com/cgi/set?id=38961006&.locale=de
 


 

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Und schon wieder Ende.....
 

Jetzt bin ich mal auf eure Meinung gespannt.
 

Vorallem, was ihr zu Jaspers kleinem Einblick sagt!

Ob seine Bedenken begründet sind?

Oder sollte Alice doch (mal wieder) Recht behalten?
 

So, jetzt weiß Edward auch Bescheid, das Jacob Bescheid weiß.

Komisch, wie ruhig er eigentlich blieb oder??
 

Und wer hätte gedacht, das Bella und Edward auch normal miteinander umgehen können?

Sollte dieser Kuss vielleicht etwas an ihrer Denkweise ändern?

Wer weiß, wer weiß.
 

Bin auf eure Kommentare gespannt. :-)
 

Bis bald, Bussal

Happy Birthday Edward

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Der Tag danach

Vorsichtig um die Ecke guck...

Hallo meine Lieben,
 

ja, mich gibt es auch noch.

Kaum zu glauben, aber wahr.

Und ich hab ein Neues Kapitel im Gepäck, das schon länger auf meinem PC schlummert.

Eigentlich wollte ich noch eine Weile damit warten, aber ich wollte euch nicht noch länger warten lassen.

Weitere Erklärungen am Ende des Kapitels.
 

Jetzt lest erst einmal, wie es Bella und Edward nach ihrer ersten gemeinsamen Nacht geht.

JAaaaa, da waren wohl einige von euch überrascht, das Bella im letzten Kapitel über Edwaed regelrecht her gefallen ist.

Und unser Edward erst. :-)

Tsja, aber wie es jetzt wohl am nächsten MOrgen aussieht?

Bereut es Bella? Oder Edward?

KOmmt es wieder zum Sex?

Oder hassen die Beiden sich jetzt noch mehr wie zuvor?

Und was ist mit Alice, Emmett und Co?????????

Na, lest mal selbst.

Viel Spass.....
 

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BPOV
 


 

Langsam glitt ich aus meinem Träumen, die ich schon mit dem Öffnen meiner Augen vergessen hatte. Doch es muss etwas Schönes gewesen sein, so gut wie heute hatte ich lange nicht geschlafen. Das Zimmer war noch verdunkelt, nur einzelne Lichtstrahlen kamen durch den Rollladen. Ob Edward auch noch im Bett liegen würde? Ich wollte mich drehen, damit ich nachsehen konnte, doch etwas hinderte mich daran. Ein Murren an meinem Hinterkopf und warmer Atem in meinem Nacken, sofort wurde mir klar was bzw. wer es war. Edward hatte mich von hinten in den Arm genommen, ein Arm lag unter meinem Kopf, der andere um meine Hüfte und seine Hände waren an meinem Bauch ineinander verschlossen. Meine Beine waren mit seinen verwunden und meine Hände lagen auf seinen. Mich durchströmte ein warmes Gefühl und ich drückte mich noch enger an Edward, wodurch ihm ein Stöhnen entwich. Ich kicherte leise, worauf Edward nur murrte.
 

„Das ist nicht witzig, du bist schließlich kein Mann.“
 

Was wollte er denn damit sagen? Gerade als mir die Worte klar wurden, wurde die Türe aufgerissen.
 

„Bella, Edward, steht... Oh, also, ähm, ich wollte nicht stören. Also ja, ähm. Kommt dann einfach, wenn ihr fertig seid.“
 

Alice blieb wie angewurzelt in der Türe stehen, drehte sich schließlich wieder um und ging.
 

„Was war das denn?“, fragte ich in den Raum.

„Alice am Morgen“, knurrte Edward hinter mir.

„Ja, aber sie war irgendwie... verwirrt oder überrascht.“

„Wundert dich das?“ Edward drückte mich näher an sich.
 

Ich nahm dies nur zu gern an und kuschelte mich noch enger in seine Arme. Irgendetwas war anders, fühlte sich anders an. Und als ich an mir herab sah, wusste ich warum Alice sofort wieder weg war.

Edward und ich waren nackt! Die intimsten Stellen von uns nur spärlich mit der Decke und den Händen bedeckt. Und als ich unsere verwobenen Körper sah, kam auch langsam die Erinnerung wieder. Sie traf mich wie ein Schlag, wie ein Blitz fuhr es durch meinen Körper und ich versteifte mich.
 

Es war passiert, es ist wirklich geschehen. Ich hatte mit Edward geschlafen!
 

„Alles ok?“, fragte Edward hinter mir, langsam kam auch Leben in ihm auf. Und das konnte ich nur zu gut fühlen.

„Ähm, ja, ich glaube schon“, meinte ich und versuchte etwas Abstand zwischen unsere Unterkörper zu bringen.

„Wirklich Bella? Du zitterst.“

Das war mir noch gar nicht aufgefallen, aber jetzt wo es Edward sagte, mein ganzer Körper bebte.

„Ich, äh, also.“

„Vielleicht ist es besser, wenn wir uns mal was anziehen.“ Edward lachte, wie konnte er nur so locker bleiben?

„Wobei ich dich ehrlich gesagt nur ungern los lasse“, hauchte er mir noch zu, wieder versteifte ich mich.
 

Wie konnte das hier nur passieren? Wie konnte ich nur in so eine Situation geraten?

Edward küsste meine Schultern, eine Gänsehaut bildete sich auf meiner Haut, verdammt fühlte sich das gut. Doch er vertiefte es nicht weiter, gab mir einen letzten Kuss in den Nacken, ehe er sich aus dem Bett schwang. Obwohl ich nicht wollte, sah ich ihm dabei zu und natürlich blieb mein Blick genau an seinem besten Stück hängen. Edward bemerkte dies natürlich, grinste mich kurz an und drehte sich dann um. Mein Gesicht fühlte sich heiß an, sicher war ich feuerrot. Auch wenn er sich umgedreht hatte, änderte dies nichts an seinem nackten Körper vor mir. Sein Hintern war auch nicht zu verachten, vom Rest ganz zu schweigen. Schnell zog er sich eine Boxer über, dann öffnete er die Rollläden.

Jetzt erst wurde mir bewusst, dass ich hier auch noch nackt lag. Schnell zog ich die Decke über mich, worauf Edward nur lachte.
 

„Es gibt nichts, was du verstecken musst. Ich bin dann mal im Bad duschen. Willst du mit?“ Edward grinste schief, das meinte er doch jetzt nicht ernst.

„Öh, ähm, ich glaube nicht“, stotterte ich, mein Gesicht fühlte sich wie Feuer an.

„Alles klar, ich beeil mich.“ Edward kam nochmal zu mir und gab mir einen Kuss in die Haare, dann verschwand er im Bad.
 

Nein nein nein nein, das konnte nicht wahr sein. Ich hatte mit Edward geschlafen! Das war doch nur ein schlechter Traum! Es war aber total schön. Halt stop, nicht solche Gedanken!
 

Schnell sprang ich aus dem Bett und kramte nach ein paar Klamotten von mir. Ich musste hier weg, schnell weg. Zum Glück hatte ich noch eine Jeans und ein Shirt hier, das ich mir schnell überzog und in ein paar Ballerinas. Aus dem Bad hörte ich die Dusche, Edward würde es gar nicht mitbekommen, dass ich weg war. Gott sei Dank, ich musste jetzt einfach nur weg von ihm und hatte keine Lust auf Erklärungen.
 

Ich eilte aus dem Zimmer und die Treppen hinab, wo ich unten fast mit Rosalie zusammen stieß.
 

„Hey, guten Morgen. Warum hast du es denn so eilig?“, fragte sie und grinste. Alice hatte bestimmt schon gepetzt.

„Morgen, ich muss nach Hause. Ich ähm, bis dann“, erwiderte ich nur und lief weiter zur Garage. Ich merkte schon, wie sich Tränen sammelten, doch das wollte ich nicht zu lassen.

„Bella, warte, wo willst du hin?“ Na super, jetzt auch noch Alice.

„Nach Hause!“, rief ich nur und schmiss die Garagentüre hinter mir zu.
 

Ich stieg in den Audi, drehte schnell den Schlüssel um, als auch schon wieder Alice und Rose in der Garage waren. Verdammtes Tor, geh schon auf!
 

„Bella, verdammt. Was hat er getan?“, schrie Alice durch das geschlossene Beifahrerfenster.

Das Tor war zur Hälfte oben, konnte sie mich nicht einfach in Ruhe lassen?

„Isabella, was ist passiert?“, schrie nun auch meine Schwester, jedoch an meinem Fenster.

„Lasst mich doch einfach in Ruhe!“, schrie ich zurück und die Tränen bahnten sich jetzt ihren Weg.
 

Endlich war das Tor oben und ich gab Gas. Die Reifen quietschten und der Motor heulte laut auf. Ich konnte Alice und Rosalie noch etwas rufen hören, doch es war mir egal. Ich wollte einfach nur heim, alleine sein!
 

Alice POV
 


 

Bella drückte aufs Gas, Rose und ich konnten gerade noch vom Auto zurück weichen, ehe sie mit quietschen Reifen aus der Garage fuhr.
 

„Verdammt Bella, bleib hier“, schrie Rosalie aus vollem Hals ihrer Schwester hinter her.

„BELLA!“, schrie auch ich, doch der Wagen war kaum noch in der Auffahrt zu sehen.
 

Geschockt standen ich und Rosalie vor der Garage, was war das denn? Wir blickten uns gegenseitig an, dann stieg Wut in mir hoch.
 

„Edward!“, knurrte ich und rannte ins Haus.
 

Auf dem Weg zu seinem Zimmer lief ich Emmett über den Weg.
 

„Was ist hier denn heute los?“, fragte er mich.

„Ich bring deinen Bruder jetzt um!“, meinte ich nur und rannte die Treppen nach oben.

„Alice warte, du weißt doch gar nicht-“, Rosalie kam hinter mir her.

„Sind hier heute eigentlich alle verrückt?“, fragte Emmett.
 

Inzwischen war ich bei Edwards Zimmer und rieß die Türe auf, er kam gerade aus der Dusche und hatte nur ein Handtuch um die Hüfte.
 

„Schon mal was von Klopfen gehört?“, giftete er mich an.

„Du verdammtes Arschloch. Du schwanzgesteuertes Monster! Was hast du verdammt noch mal mit Bella gemacht?“, schrie ich ihn an und stürmte auf ihn zu.
 

Ich wollte mit meinen Fäusten auf ihn einschlagen, doch Edward blockte meine Hände schon in der Luft ab.
 

„Kannst du mir mal bitte erklären, was der Scheiß hier soll?“, ging er mich laut an.

„Was hast du mit Bella gemacht?“

„Was denkst du denn, was ich gemacht habe?“

„Du hast sie zur Nummer 62 gemacht, du notgeiles Etwas.“
 

Emmett und Rosalie waren inzwischen auch immer Zimmer. Rose stieß einen erstickten Laut aus, Emmett knurrte bedrohlich.
 

„Ich hab was? Bist du jetzt bescheuert?“
 

Edward hatte immer noch meine Hände fest im Griff und ich wand mich unter seinem.
 

„Wie erklärst du mir dann, dass ihr heute morgen hier nackt gelegen seid und Bella gerade wie von der Tarantel gestochen das Haus verlassen hat?“

Edwards Augen weiteten sich, wusste er noch gar nicht das Bella weg war?

„Bella ist gegangen?“, flüsterte er.

„Tu nicht so, als ob du es nicht wusstest“, schrie ich wieder.
 

Edward senkte seinen Kopf, er wusste es wohl wirklich nicht. Ich hörte auf mich zu wehren und er lies auch meine Hände los.
 

„Was hast du mit meiner Schwester gemacht?“, fragte nun auch Rosalie, etwas ruhiger als ich.

„Was denkt ihr denn alle was ich getan habe? Meint ihr etwa, ich hab sie vergewaltigt oder was?“, brüllte Edward.
 

Nun war auch Jasper im Raum, zum Glück waren unsere Eltern heute nicht zu Hause.
 

„Wieso ist sie abgehauen?“, fragte ich wieder, aber leiser.

„Ich weiß es nicht!“, murmelte Edward, er sah verletzt aus.
 

Nun war es Emmett, der sich rührte und auf unseren Bruder zu schritt.
 

„Rück raus mit der Sprache! Was ist hier heute Nacht gelaufen?“, stellte er Edward zur Rede und baute sich vor ihm auf.

„Schatz, bitte...“, setzt Rose an.

„Halt dich da raus, das ist was unter Brüder“, unterbrach Emmett sie harsch und warf ihr einen vernichtenden Blick zu.
 

Er war wütend, sein Beschützerinstinkt war geweckt. Emmett hatte sich vor Edward aufgebaut, der bei seinem letzten Satz regelrecht zusammen gezuckt ist.
 

„Ich frag nicht nochmal Edward“, sagte Emmett mit etwas mehr Nachdruck.

„Was geht euch das denn an? Das ist etwas zwischen mir und Bella!“, versuchte er sich aus der Affäre zu ziehen.

„Jetzt nicht mehr! Rück raus mit der Sprache.“
 

Ich hatte mich zu Jasper gestellt, Rosalie stand neben mir und beäugte Emmett genauso mit Angst wie ich. Wenn Edward auch nur ein falsches Wort sagen würde, das würde nicht gut ausgehen. Edward sah sich hilfesuchend um, er wusste wie Emmett sein konnte. Seine Augen spiegelten die Angst wieder, er würde aus dieser Situation nicht mehr raus kommen.
 

„Ich warte!“, knurrte Emmett, seine Muskeln spannten sich an.

„Ach verdammt, ich und Bella haben miteinander geschlafen!“, platzte es dann aus Edward raus und im nächsten Moment war nur noch ein Knall zu hören.

„Emmett!“, schrie Rosalie hoch.

„Edward!“, piepste ich.
 

Emmett hatte ausgeholt und Edward mit voller Wucht die Faust ins Gesicht geschlagen. Er fiel nach hinten auf den Boden und Emmett war gerade dabei, sich auf ihn zu stürzen, als Jasper sich dazwischen warf.
 

„Hör auf, er ist dein Bruder“, ging er Emmett an.

„Geh mir aus dem Weg Alter, sonst passiert noch ein Unglück“, warnte Emmett meinen Freund.

„Bist du bescheuert Emmett?“, fluchte Edward und hielt sich die blutende Unterlippe.

„Ich bin noch nicht mit dir fertig du mieses Schwein!“ Emmett stürzte sich an Jasper vorbei auf Edward, der sich gerade noch auf die Seite rollen konnte.

„Hör auf Emmett, das bringt doch nichts“, versuchte es Jasper wieder und stellte sich wieder vor meinem Bruder auf.
 

Ich war inzwischen bei Edward und sah mir seine Lippe an, auch Rosalie versuchte nun Emmett zu beruhigen.
 

„Lass ihn doch erst mal erklären, vielleicht ist es auch anders als wir denken“, redete sie ihm gut zu,

„Das ich nicht lache. Er hat sie zu einer seiner Kerben im Bettkasten gemacht. Wie hast du es gemacht? Ihr K.O. Tropfen gegeben?“, brüllte Emmett wieder.
 

Edward sah mich böse an, schlug meine Hand weg, dann stand er wieder auf.
 

„Hast du sie nicht mehr alle? Ich hab gar nichts gemacht. Es ist eben einfach passiert“, brüllte auch Edward.

„Passiert, einfach passiert? Wenn ich dir gleich deinen Schwanz abreise, ist es auch einfach passiert.“
 

Emmett stürzte sich wieder nach vorne, Jasper und Rose reagierten nicht so schnell und schon knallte es wieder. Er hatte Edward wieder im Gesicht erwischt, dieses Mal am Auge.
 

„EMMETT!“, schrien Rose und ich, Jasper nahm ihn in den Schwitzkasten.
 

Edward taumelte nach hinten und landete auf dem Bett. Ich eilte zu ihm, sein Auge schwoll an und färbte sich blau.
 

„Gott, Scheisse, fuck tut das weh“, stöhnte Edward.

„Ich hol was Kaltes“, meinte ich und rannte schnell ins Bad, um dort ein Tuch nass zu machen.

„Ruf lieber einen Krankenwagen. Den wirst du brauchen, sobald ich mit dir fertig bin“, knurrte Emmett wieder.

„Du Wixxer weißt doch nicht gar nicht was los ist“, schrie Edward unseren Bruder an.

„Mir reicht, was ich weiß. Du hast sie zu deiner 62 gemacht, obwohl du das mit Mike wusstest. Du mieses Arschloch hast sie gevögelt und lässt sie jetzt wieder fallen, wie die ganzen anderen Schlampen. Aber nicht mit Bella, nicht mit uns. Ich schwöre dir, wenn ich hier fertig bin, vögelst du nie wieder.“
 

Emmett war außer sich und Jasper hatte wirklich seine Mühe, ihn zurück zu halten.

Ich hatte Edward inzwischen das nasse Handtuch gebracht, doch er schlug es nur weg und funkelte mich böse an.
 

„Spar dir das, du bist doch auch nicht besser“, fauchte er mich an.

„Aber, ich, ich wollte doch nur helfen“, meinte ich kleinlaut.

„Helfen? Das ich nicht lache! DU bist doch Schuld an dem Ganzen hier“, schrie Edward mich an.

„Ich? Wie hättest du denn reagiert, wenn du dieses Bild heute Morgen gesehen hättest. Dann rennt Bella weinend aus deinem Zimmer und verlässt fluchtartig das Haus. Und du? Du duscht hier seelenruhig und tust so, als wüsstest du davon nichts“, keifte ich und sprang vom Bett.

„Vielleicht weiß ich auch nichts, daran schon mal gedacht?“

„Aber Edward, warum ist Bella dann so schnell weg?“, fragte nun Rose. Emmett hatte sich einigermaßen beruhigt, doch Jasper hielt ihm immer noch fest.

„Das weiß ich doch nicht, ihr seid hier doch die Psychologen. Als ich ins Bad ging, lag sie hier noch im Bett.“

„Red keinen Scheiß! Du hast ihr bestimmt gesagt, was für eine tolle Nummer sie doch war und jetzt gehen kann. Hast ihr auch noch Geld gegeben?“ Emmett wollte wieder auf Edward los gehen, doch dieses Mal reagierten Rosalie und Jasper schneller.

„Emmett, ich bitte dich. Nun redest du aber wirklich Blödsinn“, ging Rose ihren Freund an.

„Ach komm schon, als wäre Edward so ein Engel.“

„Habt ihr Idioten auch nur mal eine Sekunde daran gedacht, dass es Bella vielleicht auch wollte?“ , brüllte nun auch Edward wieder und sprang vom Bett auf. Nun standen sich meine zwei Brüder Auge in Auge gegenüber, nur die Arme von Jasper und Rosalie trennten sie.

„Klar, nach vier Monaten ist sie dem unwiderstehlichen Edward-Charme erlegen. Das ich nicht lache!“

„Schon mal daran gedacht, dass sie vielleicht mich verführt hat?“ Augenblicklich war es totenstill im Raum, alle Augen lagen auf Edward.
 

Bella hatte Edward verführt, nein, das konnte nicht sein. Sie hatte sich geschworen, nie mit ihm im Bett zu landen, wollte nicht eine von vielen sein. Und nun, sollte gerade Bella meinen Bruder verführt haben?
 

„Das sagst du jetzt doch nur so um deine Haut zu retten.“ Emmetts Stimme hatte deutlich an Lautstärke verloren, auch seine Angriffshaltung gab er auf.

„Und was wenn nicht?“, fragte Edward und sah Emmett immer noch direkt in die Augen.
 

Mein Blick ging zwischen den beiden hin und her, keiner wollte dieses Duell verlieren.

Was, wenn Edward wirklich die Wahrheit sagte? Aber warum sollte Bella meinen Bruder verführen? Gut, sie waren ein Paar. Aber wir wussten alle, dass das eigentlich nicht so war. Warum sollte sie dann mit ihm schlafen? Auch wenn sie mit Sicherheit schon länger keinen mehr hatte, aber Edward deshalb verführen? Sie hatte gestern auch nicht so viel getrunken, dass man es auf den Alkohol schieben könnte. Wieso also sollte sie also Edward verführt und mit ihm geschlafen haben?
 

„Jetzt mal Schluss mit dem Kindergarten. Edward du ziehst dir erst mal etwas an und du Emmett kommst mal wieder runter. Wir treffen uns unten in der Küche und reden in Ruhe darüber“, beschloss mein Freund und schob Emmett aus der Türe. Rosalie folgte ihm, Jasper wartete an der Türe auf mich.

Ich sah zu Edward, der mich nur böse anfunkelte.
 

„Es tut...“

„Spars dir und raus aus meinem Zimmer“, unterbrach er mich sofort.

„Alice komm, lass Edward sich anziehen“, forderte mich Jasper auf. Ich sah nochmal zu Edward auf, doch erntete nur wieder einen vernichtenden Blick von ihm. Darauf senkte ich nur den Kopf und ging zu Jasper. Edward lief hinter mir her und knallte dann lautstark die Türe zu. Ich zuckte zusammen und wollte mich an Jasper schmiegen, der jedoch auf Abstand ging.
 

„Nein Schatz, das badest du dieses Mal selbst aus.“

„Aber Jasper, ich wollte doch nur...“

„Was wolltest du Alice?“

„Ich wollten nur helfen“, meinte ich kleinlaut.

„Und warum endet deine Hilfe immer in noch mehr Probleme?“ Jasper lächelte schwach, doch ich merkte an seinem Ton das es ihm todernst war.
 

Mir klappte der Mund auf, doch mir fiel keine Antwort ein. Schließlich hatte er ja irgendwie Recht. Mit gesenkten Blick ging ich nach unten in die Küche, Jasper lief hinter mir.

Emmett saß am Tresen und Rosalie lehnte an der Küchenzeile. Mein Bruder hatte den Kopf in den Händen vergraben, ihm tat seine Aktion von eben schon wieder leid, das sah ich ihm an.
 

Auch ich setzte mich an die Theke, Jasper stellte sich zu Rose. Nun saßen Emmett und ich hier, wie zwei Angeklagte, Jasper und Rose waren die Geschworenen und der Richter würde wohl gleich kommen. Es war still im Raum, konnten die beiden uns nicht wenigstens Vorwürfe machen? Das wäre allemal besser, als diese Stille. Die war so erdrückend.
 

„Das war mal mega Scheiße oder?“, durchbrach Emmett die Stille.

„Was meinst du jetzt genau? Die aufgeplatzte Lippe, das blaue Auge oder die Ausdrücke, die du deinem Bruder an den Kopf geworfen hast?“, fragte Rosalie ironisch.

„Es ging immerhin um deine Schwester! Ist dir das so egal?“ Emmett war sofort wieder auf 180.

„Nein ist es mir nicht. Aber ich wäre nicht gleich mit den Fäusten auf ihn los, sondern hätte erst mal hinter fragt. Dann hätte ich ihm immer noch eine klatschen können!“, keifte nun auch Rose.
 

Emmett starrte sie mit einer Mischung aus Entsetzen und Erstaunen an. Ich fühlte mich einfach nur schlecht.
 

„Hat eigentlich irgendeiner von euch in den letzten Minuten mal an Bella gedacht?“, fragte Jasper in den Raum. Keiner wusste eine Antwort. Es waren alle nur auf Edward fixiert gewesen, wir hatten uns an ihm fest gebissen. Doch an Bella hatte niemand gedacht. War sie gut heim gekommen? Wie dachte sie über das Ganze? Wie würde sie reagieren, wenn sie Edward sehen würde? Rose sah beschämt zu Boden und auch Emmett wich Jaspers Blick aus. Ich wollte den Mund öffnen, doch er schüttelte nur den Kopf. Betreten lies ich den Kopf hängen.
 

„Ja, ich hab an sie gedacht!“ Edward stand in der Türe.

Er hatte sich angezogen und seine Wunden etwas verarztet. Seine Lippe war mit einer Salbe eingeschmiert, sein Auge jedoch war noch mehr geschwollen und blau unterlaufen. Edward rührte sich keinen Zentimeter, die Arme vor der Brust verschränkt und tötete mich und Emmett fast mit seinen Blicken.
 

„Edward...“, sofort unterbrach er mich wieder.

„Ich hab sie gerade versucht anzurufen, ging jedoch nicht hin. Auch zu Hause war niemand zu erreichen. Und ich hoffe für euch, dass sie keinen Unfall gebaut hat, da ich mir vorstellen kann, dass sie nicht unbedingt in der Lage war zu fahren. Gnade euch Gott, wenn sie auch nur einen Kratzer hat. Dann schwöre ich dir, wird das lächerlich sein, was du mir gerade verabreicht hast Emmett. Und du Alice, zu dir fallen mir keine Worte ein.“ Edward sah mich und Emmett verächtlich an, keine Spur von Vergebung oder ähnlichem.

„Edward, was war eigentlich los?“, fragte Jasper vorsichtig.

„Was geht es euch eigentlich an?“

„Edward, es ist immer noch meine Schwester. Bis vor ein paar Wochen wäre nicht mal denkbar gewesen, dass ihr es in einem Zimmer zusammen aushaltet. Und jetzt habt ihr miteinander geschlafen. Ist es da nicht logisch, dass wir wissen wollen, was passiert ist?“, sagte nun Rosalie.

„Meint ihr nicht, dass wir alt genug sind, um zu wissen, was wir tun?“ Edward sah uns fragend an.

„Ja, eigentlich schon. Aber eigentlich gibt es euch ja auch nicht“, meinte ich leise.

„Wir hatten Sex, es ist eben passiert. Wie geht euch gar nichts an. Ich habe Bella weder verführt, noch zu etwas gezwungen, und erst recht nicht zu etwas überredet. Ich habe keine Ahnung, was mit Bella heute morgen passiert ist, warum sie so fluchtartig das Haus verlassen hat. Es war alles in Ordnung, als ich ins Bad ging. Um den Rest zu erfahren, müsst ihr Bella fragen. Was ihr jedoch nicht tun werdet, sondern ich. Bevor auch nur irgendeiner von euch mit ihr redet, tue ich das. Sollte es auch nur einer wagen, Bella in den nächsten Stunden anzurufen, bevor ich mit ihr geredet habe, gnade euch Gott“, erklärte Edward.
 

Bei den letzten Sätzen wurde er immer aggressiver und wir wussten, wie ernst er das meinte.

Bevor wir auch nur irgendetwas erwidern konnte, war er verschwunden und wir hörten nur noch den Motor seines Aston Marton.
 

„Ich glaube, es ist besser, wenn ihr euch daran haltet“, meinte Jasper nach ein paar Minuten.

„Bin in meinem Zimmer“, murmelte Emmett und verschwand aus der Küche.
 

Er machte sich Vorwürfe, genauso wie ich. Noch nie hatte er sich mit Edward geprügelt, nicht mal als Kinder. Nun hatte er ihm ein Veilchen und eine dicke Lippe verpasst. Noch dazu hatten wir Edward keinerlei Chance gegeben, sich erklären konnte. Nein, ich war sofort verbal auf ihm los. Emmett hatte auf meine Worte mit seiner Weise reagiert, womit ich nicht gerechnet hätte. Er liebte Bella, wie wir alle und sah sie wie eine weiter Schwester an, das wusste ich von Rose. Aber das auf diese Art und Weise für sie einstehen würde, zumindest bei Edward, das hatte soagar mich geschockt.
 

„Komm, lass uns ein bisschen raus gehen, frische Luft tut dir glaub ganz gut.“ Jasper hatte einen Arm um mich gelegt. Er blieb wie immer die Ruhe selbst, aber ich konnten den Vorwurf in jedem seiner Worte hören.

„Ich war so dumm“, schluchzte ich und verbarg mein Gesicht an seiner Brust.

„Ja Alice, das warst du. Aber wir bekommen das schon wieder hin.“

Ich lies mich von Jasper auf die Terrasse führen, dabei kamen mir die Tränen. So dumm, so voreilig, so stur. Hoffentlich würden Bella und Edward mir verzeihen, irgendwann, hoffentlich bald!
 


 

BPOV
 

Keine Ahnung wie ich nach Hause kam. Keine Ahnung wie lange ich dafür gebraucht hatte. Keine Ahnung, wie oft man mich schon versucht hatte, zu erreichen. Und noch weniger Ahnung hatte ich, wie spät es überhaupt war. Das einzige was ich wusste,war, dass ich vergangene Nacht mit Edward Cullen geschlafen hatte. Mit dem Mann, bei dem ich geschworen hatte, niemals im Bett zu laden. Mit dem Mann, für den andere Frauen alles tun würden, um mit ihm zu schlafen. Mit dem Mann, den ich vor ein paar Wochen noch abgrundtief hasste. Mit dem Mann, auf den ich mich nur eingelassen hatte, um ihn von der Frauenwelt fern zu halten. Und nun, nun bin ich ihm selbst verfallen!

Wie konnte es nur soweit kommen? Wie konnte ich nur so dämlich sein?

Wieder klingelte mein Handy, wieder wollte ich es ignorieren, doch es war eine andere Melodie als sonst. Es war Jake, er hatte unser Lied als Klingelton. Eigentlich wollte ich mit niemanden reden, doch Jacob konnte ich nicht abwimmeln.
 

*Jake... *, schluchzte ich in das Telefon, als ich abnahm

*Bella, verdammt, was ist los? * Natürlich war er sofort in Sorge.

*Ich bin so dumm...*

*Was ist passiert? *

*Es ist passiert.*

*Kannst du bitte mal in vollständigen Sätzen sprechen? *

*Edward und ich, wir haben... * Gott, ich konnte es nicht aussprechen.

*Habt ihr euch getrennt? Deshalb bist du so fertig? *

*Nein, wir haben uns nicht getrennt. *

*Hast du dich in ihn verliebt? Also das würde mich nicht wundern. *

*BITTE? * Das hatte er gerade nicht wirklich gesagt! Wie zum Teufel kam er darauf, dass ich mich in Edward verliebt hatte? Und warum würde ihn das nicht wundern?

*Ja, was ist denn dann? *

*Wie kommst du denn darauf? *

*Dann sag doch endlich was los ist? Hast du ihn ungebraucht? *

*Was? Nein! *

*Boah Bella, dann sag endlich, was los ist! *

*Ich hab mit Edward geschlafen!*
 

Kurze Stille, dann brauch Jacob in Lachen aus.
 

*Was um alles in der Welt ist daran so lustig? *

*Gott Bella, ich dachte es sei sonst was passiert ist. Dabei hast du nur mit Edward gepoppt. *

*Was heißt da nur? *

*So was machen Pärchen, ich heute Nacht zweimal mit Leah. * Ich konnte mir das dreckige Grinsen von meinem besten Freund am anderen Ende nur all zu lebhaft vorstellen.

*Jacob, dein Sexualleben interessiert mich gerade reichlich wenig. *

*Und ich versteh dein Problem nicht. *

*Du weißt ganz genau, was das Problem ist! * Hatte Jacob sein Gehirn verloren oder was war los?

*Dass es eigentlich gar keine Beziehung ist. Dass du Edward eigentlich hasst. Dass Edward mit allem schläft, das nicht auf drei auf den Bäumen ist. Dass euch nur ein Deal verbindet bla, bla, bla, bla *

*Jacob Black, das ist nicht witzig! *

*Bella, was erwartest du jetzt, von mir zu hören? *

*Du weißt ganz genau, das ich nie wollte, dass das passiert! *

*Und warum ist es dann passiert? *
 

Ja genau, warum eigentlich?
 

*Edward hat mich verführt! *, sagte ich schnell.

*Klar, er hat dich ans Bett gefesselt und du konntest nichts machen. Ist klar Bella. * Verdammt, Jacob kannte mich zu gut.

*Gut, vielleicht bin ich nicht ganz unschuldig. *

*Aha, wir kommen der Sache näher. *

*Man, es war gestern einfach ein total witziger Abend. *

*Zu viel Alkohol? *, unterbrach mich Jacob.

*Nein, ich war nüchtern und Edward auch. *

*Ok, dann zählt die Ausrede schon mal nicht. *

*Es war total ausgelassen, dann sind wir zusammen aufs Zimmer, wollten ins Bett und dann hab ich ihn gefragt, ob er mir mein Kleid aufmachen kann, weil ich nicht hingekommen bin. Er hat es gemacht und mich dann plötzlich geküsst, am Hals, den Schultern. *

*Respekt, Edward kennt jetzt schon deine Schwachstellen. * Ich konnte mir das Grinsen auf Jacobs Gesicht regelrecht vorstellen. Er wusste nur zu gut, wie erogen diese Zonen bei mir waren.

*Und dann, dann, dann, hab ich, dann.... *

*Ja Bella, du hast was? *

*Dann hab ich ihn geküsst! Zum Bett gedrängt, ihm die Hose ausgezogen. Er mir den BH...*

*Stop Stop Stop Bella, ich kann mir vorstellen, wie es dann weiter ging. Ich finde aber immer noch nicht den Fehler. *

*Jacob, jetzt bin ich eine von denen. *

*Eine von was? *

*Na eine von denen, die mit Edward im Bett waren. Eine von denen, die ich nie sein wollte. Warum ich überhaupt diesen Deal gemacht hatte? Weil ich nicht eine von denen sein wollte. Und jetzt? Jetzt bin ich keinen Deut besser. *

*Gott Bella, das ist dein Problem? Ganz ehrlich, für mich war es nur eine Frage der Zeit. *

*WAS? *

*Ach komm schon, du hast doch selbst gemerkt, wie ihr euch verändert habt. Du hast es mir doch gesagt, als ich da war. Ich konnte es selbst sehen. Dass ihr jetzt miteinander geschlafen habt, war nur die logische Konsequenz der letzten Wochen. *

*Aber du weißt doch selbst, dass ich normalerweise nicht jemanden einfach so schlafe. *

*Edward ist ja auch nicht irgendjemand. *

*Ja aber auch nicht das, was du damals für mich warst. *

*Na und? Dann hattest du jetzt eben mal einen One-Night-Stand, dazu mit deinem Freund. Ändern kannst du es jetzt eh nicht mehr. *

*Wie kannst du das nur so locker sehen? *

*Weil ich dein Problem nicht sehe. Oder warte, ist Edward so schlecht im Bett? * Jacob lachte laut am anderen Ende.

*Gott, du bist so dämlich.* Ich rollte mit den Augen, scheiß Männer.

*Bella, es ist eben nun, wie es ist. Was willst du jetzt noch tun? Was sagt Edward eigentlich dazu? *

*Öhm, also ich, ähm, naja, es ist... *

*Sag mir jetzt bitte nicht, das du heute morgen einfach abgehauen bist. *

*Was wenn doch? *

*Dann würde ich dich jetzt am Liebsten ohrfeigen. *

*Wieso-*
 

Ehe ich zu Ende reden konnte, klingelte es. Ich ging zum Fenster und sah Edwards Aston Martin hinter dem Audi stehen.
 

*Er ist hier. *, fiepste ich ins Telefon.

*Na wenigstens hat einer von euch zwei Hirn. Du redest jetzt mit ihm *

*WAS? Nein, das kann ich nicht. *

*Wieso denn nicht? Es ist nur Edward. *
 

Es klingelte wieder, dann klopfte es noch zusätzlich.

„Bella mach auf, ich weiß, dass du da bist“, hörte ich Edward rufen.
 

*Wie wäre es mit aufmachen? *, fragte Jacob.

*Nein, ich will niemand sehen, schon gar nicht Edward. *

*Bella, du gehst jetzt sofort runter und machst Edward auf. Ich leg nämlich jetzt auf und rede erst wieder mit dir, wenn du mit Edward geredet hast. Viel Spaß noch. *

*Das kannst du nicht machen. *

*Tschüss Bella. *

*Nein, Jake... *
 

Doch ich bekam als Antwort nur noch das Tuten, er hatte tatsächlich aufgelegt.
 

Bevor ich aber auch nur einen Gedanken darüber verlieren konnte, klingelte es wieder und klopfte.
 

„Bella, mach auf.“
 

Edward lies wirklich nicht locker, das musste man ihm lassen. Schweren Herzens ging ich die Treppen nach unten. Er wusste genau, dass ich da war. Auf Durchzug stellen brachte nichts, wahrscheinlich würde er durchs Fenster kommen.

Ich lies mir jedoch mehr Zeit als ich eigentlich bruuchte, das Klopfen wurde immer energischer.

Schließlich war ich an der Türe, legte eine Hand auf die Klinke und atmete nochmal tief durch.
 

„BELLA!“, schrie Edward, er würde die ganze Nachbarschaft wahrscheinlich damit auf sich lenken.
 

Ehe es soweit kommen könnte, öffnete ich dir Türe. Ich wollte ihn anschreien, was das Theater sollte, doch als ich ihn sah, stockte mir der Atem.
 

„Oh mein Gott, wie siehst du denn aus?“, brachte ich nur über die Lippen und griff nach seiner.
 

Edward sah übel aus, er hatte ein Veilchen und eine aufgeplatzte Lippe. Woher hatte das denn? Heute Morgen sah er noch nicht so aus. Edward zuckte zusammen als ich seine Lippe berührte, ich zog meine Hand zurück.
 

„Halb so schlimm, das verheilt schon wieder“, winkte er ab.

„Halb so schlimm? Dein Auge ist grün und blau und deine Lippe angeschwollen.“

„Kleine Auseinandersetzung mit Emmett“, murmelte er.

„Mit Emmett?“, quietschte ich, „Wieso?“

„Beschützerinstinkt und zu viel Energie.“

„Was? Wieso? Ich...“

„Kann ich vielleicht erstmal rein kommen?“, unterbrach er mich sanft, aber bestimmend.

„Ähm, ja klar“, erwiderte ich und ging einen Schritt zur Seite.
 

Edward trat ins Haus und lief durch ins Wohnzimmer. Erstellte sich ans Fenster, lehnte sich gegen das Fensterbrett. Ich war zwei Meter von ihm entfernt und setzte mich auf die Lehne des Sessels.
 

„Also, warum siehst du so aus?“

„Warum bist du heute Morgen abgehauen?“, stellte Edward die Gegenfrage.
 

Natürlich, sofort mit der Tür ins Haus fallen.
 

„Ich ähm...“, stotterte ich und lief rot an.
 

Edward sah mich erwartungsvoll an.
 

„Lenk nicht vom Thema ab. Wieso siehst du so aus?“

„Weil du heute morgen abgehauen bist.“

„Bitte?“ Er wollte mir gerade nicht weiß machen, dass ich jetzt Schuld daran war, dass er so aussah.

„Alice und Emmett haben da wohl was, ich sags mal so, in den falschen Hals bekommen.“

„Muss ich das verstehen?“

„Wie wärs, wenn wir von vorne anfangen?“ Edward sah mich wieder fragend an.

„Gut, also, warum siehst du so aus?“, fragte ich wieder.

„So meinte ich das nicht. Ich meinte, von ganz von vorne. Dazu müsstest du mir erst mal erklären, warum du weg warst, als ich aus dem Bad kam.“
 

Stille, erdrückende Stille breitete sich zwischen uns aus. Edwards Blick lag immer noch auf mir, ich hatte meinen auf meine Fußspitzen gerichtet.
 

„Bella, hab ich irgendwas falsch gemacht?“ Edward stand nun vor mir, ging auf die Knie und sah mich von unten an.

„Was, nein, also, wieso du?“ Ich sah auf und blickte direkt in ein mattes Grün.
 

Edwards Augen waren dunkel, Schmerz und Trauer lagen darin.
 

„Ja wer denn sonst?“ Er sah mir immer noch direkt in die Augen, er machte sich Vorwürfe. Dabei konnte er am aller wenigsten dafür.
 

„Gott, du kannst überhaupt nichts dafür“, rief ich und sprang auf.

„Wieso bist du dann wütend auf mich?“

„Was? Bin ich doch gar nicht.“ Ich lief aufgebracht durch das Wohnzimmer.

„Aber ich sehs dir doch an.“ Edward stand immer noch da, wo ich vorhin saß und verfolgte jede Bewegung von mir.

„Ich bin nicht wütend auf dich, ich bin wütend auf mich“, sagte ich dann ehrlich.

Edward sah mich entsetzt an, Enttäuschung und Trauer spiegelten sich in seinem Blick.
 

„Oh ok, dann bereust du es also“, meinte er dann leise.

„Wie, was? Nein, nein, so meinte ich das nicht!“
 

Gott, wie sollte ich ihm das nur erklären? Wenn ich Edward wirklich erklären wollte, warum ich einfach weggelaufen bin heute Morgen, musste ich ihm alles erklären, wirklich ALLES! Er sollte eigentlich nie erfahren, warum ich mich wirklich auf diesen dämlichen Deal eingelassen hatte. Er nahm zwar an, dass ich es nur wegen dem 'Geld' tat, aber so war es ja eigentlich gar nicht.
 

„Bella, könntest du mir dann bitte mal erklären, warum du heute Morgen abgehauen bist? Warum du geweint hast? Warum du nicht mal Alice oder Rose an dich ran gelassen hast?“ Edward sah mich fordernd an, stand aber immer noch am selben Fleck.

„Ich kann nicht, du würdest mich hassen“, wisperte ich und senkte wieder den Blick.

„Bitte? Warum sollte ich dich hassen?“
 

Jetzt stand er wieder vor mir, hatte meine Oberarme im Griff und schüttelte mich leicht, so das ich gezwungen war, ihn anzusehen.

Sein Blick war flehend, er machte sich immer noch Vorwürfe, dass er etwas falsch gemacht hatte. Doch so war es ja eigentlich gar nicht, ich war hier der Idiot.
 

„Sieh mich nicht so an“, forderte ich leise, wie sollte ich so einem Blick nur widerstehen können.

„Dann sag endlich, was los ist.“
 

Ich befreite mich aus seinem Griff und ging zwei Meter wieder auf Abstand. Wenn ich hier schon alles erzählen musste, dann wollte ich wenigstens einen Sicherheitsabstand. Tief atmete ich ein und wieder aus, dann nahm ich allen Mut zusammen.
 

„Du erinnerst dich noch an unseren Deal?“, fragte ich, eigentlich nur rein rhetorisch.

„Ja, nur all zu gut. Du spielst meine Freundin bis ich bei meinem Vater in der Klinik arbeite, dafür helfe ich dir aus, wenn du Geldprobleme hast und komme für alle Auslagen auf, die dieser Deal fordert“, wiederholte er unsere Abmachung.

„Soweit richtig“, nickte ich.

„Was heißt soweit?“

„Edward, ich hab nicht wegen dem Geld diesem Deal zu gestimmt“, gab ich dann zu und senkte wieder den Blick.

„Sondern?“ Edward klang überrascht und neugierig.

„Edward, ich kannte all die Geschichten über dich, was du Angela angetan hast, wie die Frauen dir reihenweise verfallen waren und du es ausgenutzt hast. Auch ich wäre fast darauf reingefallen, aber eben nur fast. Als ich das alles erfuhr, hab ich mir geschworen, dass ich nie eine von ihnen werde. Dass du nie auch nur einen Kuss von mir bekommen würdest, dass du mich nicht mal berühren würdest. Es hat auch alles prima funktioniert, bis Alice dann eben mit dieser bescheuerten Idee kam“, fing ich an zu erklären.

„Ich verstehe nicht, was das mit letzter Nacht zu tun hatte“, unterbrach mich Edward.

„Wirst du gleich. Ich hielt diese Idee für absolut bescheuert, selbst als du mir das Geld dafür geboten hast. Klar, hatte ich zu kämpfen wegen der Uni und so, aber ich wollte mich nicht kaufen lassen, schon gar nicht von dir. Ich hatte diesen Deal schon wieder fast vergessen, dann brachte mich Angela auf eine ganz andere Idee. Warum den Spieß nicht einfach umdrehen? Warum nicht einfach für all die Frauen, die du verarscht hast, Rache üben? Ich hatte dich in der Hand und du konntest nichts dagegen tun. Schließlich brauchtest du mich, um deinen Eltern eine heile Welt vorzuspielen. Also konnte ich es dir heim zahlen,was du Angela angetan hast und auch all den anderen. Die Frauen würden sich nie wieder für dich interessieren, wenn sie wüssten, dass du eine Freundin hast. Und du hast es mir anfangs so einfach gemacht.“
 

Ich sah zu Edward, man sah ihm an, wie die Worte langsam in sein Gehirn durch sickerten.
 

„Du wolltest nur Rache für meine Frauengeschichten?“

„Wenn du es so ausdrücken willst, ja.“

„Dir war es scheiß egal, dass es mir dabei um den Job bei meinem Dad ging?“ Edward war etwas lauter geworden und seine Augen funkelten vor Zorn.
 

Das war mal wieder so typisch für ihn, die ganze Welt dreht sich immer nur um Edward Cullen. Genau das war eigentlich der Grund, warum ich diesen Deal zu gestimmt hatte. Natürlich verstand mein toller Freund wieder gar nichts.
 

„Nein, das war es mir nicht. Natürlich wollte und will ich auch, dass du deinen Traum erfüllen kannst. Aber ich wollte auch, dass du merkst, dass du nicht alles mit Frauen machen kannst. Du hast dich teilweise aufgeführt wie ein Gott, schon als du mich das erste Mal gesehen hast. Du warst vollkommen von dir eingenommen, warst dir so sicher mich rum zu bekommen. Aber nun konnte ich dir mal zeigen, dass du nicht so unwiderstehlich bist, wie du immer denkst“, sagte ich etwas lauter und mit einem wütenden Unterton.
 

Stille, erdrückende Stille breitete sich im Raum aus. Mein Blick ruhte auf Edward, dessen Blick ging aus dem Fenster. Ich konnte nicht ausmachen, was in ihm vorging. Würde er mich gleich anschreien, würde er gleich aus dem Haus stürzen oder Schlimmeres?
 

„Wow Bella, echt Respekt. Damit hätte ich jetzt nicht gerechnet.“
 

Edwards Stimme klang seltsam, eine Mischung aus Anerkennung, Enttäuschung und Lachen. Doch ich konnte sein Gesicht nicht sehen, war er nun wütend oder nicht?
 

„Ich dachte immer, dass du eine kleine unscheinbare, zickige Streberin warst, aber du hast es noch dicker hinter den Ohren als ich. Du hast mich vier Monate verarscht. Hut ab.“

„Nein, ich hab dich nicht verarscht, nicht in dem Sinne“ , wehrte ich mich.

„So meinte ich das auch nicht, kam falsch rüber. Aber ich dachte wirklich die ganze Zeit, du tust das nur für dich und vielleicht auch irgendwie wegen mir und der Klinik.“ Edward drehte sich wieder zu mir um, ein leichtes Lächeln umspielte seine Lippen, doch sein Blick war immer noch unergründlich für mich.

„Hab ich ja auch, aber ich wollte dir einfach zeigen, dass du nicht alles haben kannst.“

„Und jetzt hab ich es doch und das ist dir heute Morgen bewusst geworden, richtig?“
 

Hundert Punkte, Edward hatte den Nagel auf den Kopf getroffen. Beschämt senkte ich den Blick und drehte ihm den Rücken zu.
 

„Bin ich wirklich so ein Arschloch, das du dich dafür schämst, mit mir geschlafen zu haben?“
 

Nein, eben nicht, das ist ja das nächste Problem. Edward stand plötzlich hinter mir, ich konnte seinen Atem fühlen. Dann packte er mich bei der Hand und drehte mich schnell zu sich um, mir blieb gar nichts anderes übrig, als ihn an zusehen.
 

„Bella, sei ehrlich zu mir. Widert es dich so sehr an, mit mir geschlafen zu haben?“
 

Er sah mich so eindringlich an, dass ich schon fast ein schlechtes Gewissen bekam. Meine Stimme hatte sich verabschiedet, weshalb ich nur zu einem Kopfschütteln fähig war.
 

„Was ist dann dein Problem?“, fragte er wieder.

„Das ich jetzt nicht besser bin, als all die Anderen, die du schon im Bett hattest“, murmelte ich verlegen und spürte die Hitze.

„Glaub mir, du warst deutlich besser als einige von ihnen“, grinste er, wie konnte er das jetzt nur wieder auf diese Schiene ziehen.

„Du bist ein Arschloch“, warf ich ihm vor und schlug Edward gegen die Brust.

„Bella, ich versteh dich. Ich wollte nur die ganze Situation auflockern.“

„Du verstehst mich?“

„Ja, irgendwie schon. Und ganz ehrlich, du bist nicht eine von denen, du bist anders“, sagte er dann ehrlich.

„Wie meinst du das? Ich mein, ich bin doch trotzdem nur die Nummer 62“, meinte ich leise.

„Geht es dir darum? Das du nur eine Nummer bist?“

„Ja was denn sonst?“

„Bella, du bist so dumm.“
 

Überraschenderweise nahm mich Edward plötzlich in den Arm, damit hatte ich nicht gerechnet.
 

„Wieso?“, nuschelte ich an seiner Brust.

„Du bist doch nicht nur eine Nummer, du Dummerchen. Pass auf Bella, wir hatten keinen guten Start, woran wir beide nicht unschuldig waren. Ich hab inzwischen eingesehen, dass ich mich hin und wieder wie ein Arschloch aufgeführt habe.“

„Hin und wieder?“, unterbrach ich Edward, mein Kopf ruhte immer noch auf seiner Brust und sein Kopf lag auf meinem.

„Ja, hin und wieder. Weißt du, manche Frauen stehen darauf, verarscht zu werden und auf One-Night-Stands.“

„Aha, so nennt man das also.“

„Ja, durchaus. Und ich bin ehrlich, klar wollte ich dich auch ins Bett bekommen. Aber du hast mir ziemlich klar zu verstehen gegeben, dass dies nie passieren würde. Damit hatte ich mich abgefunden und du warst mir mehr oder weniger egal. Als dann aber dieser Deal kam, änderte sich das alles langsam. Klar war ich nicht begeistert davon, noch weniger als du. Ich wollte auch so weiter machen wie vorher, hab das auch eine Zeit lang gemacht. Warum sollte ich mein Leben komplett ändern, nur weil ich jetzt eine Freundin hatte, die es eigentlich nicht gab? Aber du hast mich ja ziemlich schnell in die Schranken gewiesen, auf Alice Party. Spätestens beim Ärzteball, hatte sich das Blatt vollkommen gewendet. Du hast mich sehr beeindruckt und ich sah nicht nur meine Pseudofreundin in dir. Wir näherten uns langsam an und wurden, ich würde schon fast sagen, so etwas wie Freunde. Dass es jedoch einmal so weit kommen würde wie heute Nacht, daran hatte ich seit der Bücherei nie wieder auch nur einmal geglaubt, geschweige denn gehofft. Ich hatte es nie darauf angelegt, nicht mal bei dem Kuss letzte Woche. Und mal ganz ehrlich Bella, wenn man es ganz genau nimmt, hast du mich verführt.“

„Ich hab was?“ Ich sprang einen Schritt nach hinten, Edward hielt mich jedoch immer noch fest und grinste mich schief an.

„Also erstens, hast du dieses verführerische blaue Kleid getragen, blau steht dir einfach unglaublich gut. Dann hast du mich gefragt, ob ich selbiges aufmache und mir dabei deinen nackten Hals hin gehalten. Wie sollte da noch ein Mann klar denken können? Und schlussendlich hast du mich geküsst und aufs Bett gezerrt.“ Edward zwinkerte und grinste diabolisch.

„Das ist jetzt...“, ich wollte protestieren, doch eigentlich hatte er Recht.

„Ja, das ist?“

„Leider wahr“, murmelte ich und lief wieder rot an.

„Ach komm schon. Es ist jetzt eben passiert Bella und ich würde nicht sagen, das sich es bereue. Du bist nicht irgendeine Nummer für mich, nein. Und ich werde auch nicht mit dir spielen, so wie es Emmett mir vorgeworfen hat. Du bist wichtig für mich geworden, bist eine gute Freundin für mich. Wir haben miteinander geschlafen, aber das ändert nichts an dem, was wir die letzten Wochen hatten. Außer du siehst das anders?“ Edward sah mich wieder fragend an.

„Nein, tue ich nicht.“

„Also, dann sind wir uns ja sogar mal wirklich einig. Meinst du, du überlebst es, dass du jetzt doch mit dem Womanizer Edward Cullen geschlafen hast?“

„Angeber. Ja, aber ich denke schon, dass ich damit klar kommen werde. “

„Das glaub ich doch auch. Denn wenn ich mich recht erinnere, hat es dir auch sehr gut gefallen.“ Edward grinste wieder schief, eingebildeter Schnösel.

„Ich hab auch nichts anderes behauptet“, meinte ich knapp, natürlich hatte es mir gefallen.

„Gut, dann wäre das jetzt ja geklärt. Und jage mir ja nie wieder so einen Schrecken ein, verstanden?“, sagte er ernst und hob den Finger.

„Tut mir leid, aber ich war einfach so verwirrt und wollte allein sein“, entschuldigte ich mich kleinlaut.

„Dann sag wenigstens das nächste Mal Bescheid, außerdem kannst du dich eigentlich geehrt fühlen.“

„Wieso das denn?“

„Naja, immerhin warst du die erste, in meinem Bett.“ Edward grinste dämlich, ich kapierte nicht, was er meinte.

„Was? Die erste. Willst du mich verschaukeln? Ich war Nummer 62, schon vergessen“, sagte ich etwas säuerlich. Wie konnte er das jetzt wieder so runter reden.

„Dummkopf, doch nicht in der Hinsicht. Du warst die erste Frau, mit der ich meinem Bett geschlafen habe.“

„Was? Ich meine, wie, du hast 61 vor mir und Angela“, stotterte ich verwirrt. Ich war die Erste, mit der in seinem Bett Sex hatte. Das konnte ich gar nicht glauben.

„Nein, auch nicht mit Angela. Das war etwas, was ich mir versprochen hatte und meiner Familie sowieso. Keine Frauengeschichten zu Hause, schon gar keine One-Night-Stands. Auch wenn ich mit Angela etwas länger zusammen war, ich hab weder mit ihr bei mir geschlafen, noch hat sie jemals bei mir übernachtet. Du warst also die Erste in dieserHinsicht“, grinste Edward schief.

„WOW, ich hab also dein Bett entjungfert, jetzt bin ich sogar ein bisschen stolz“, schmunzelte ich.

„Ha ha, ja, das kannst du auch sein. Trotzdem verschwindest du das nächste Mal nicht einfach ohne Erklärung, das hätte uns, bzw mir einiges erspart.“

„Ich konnte ja nicht ahnen, dass Emmett so ausflippt. Warum eigentlich?“

„Tsja, mein Bruder hat einfach ein bisschen zu viel Energie. Emmett hat das wohl ähnlich wie du gesehen und da ich auch nicht wusste, was los war, hat er überreagiert. Alice hatte natürlich auch von nichts eine Ahnung, aber musste ihren Senf dazu abgeben, also kam eins zum anderen.“
 

Inzwischen saßen wir auf dem Sofa, Edward hatte einen Arm um meine Schultern gelegt und mein Kopf ruhte auf seinem Oberkörpe.
 

„Aber er kann doch nicht so ausflippen und dich schlagen. Der spinnt doch total.“

„Tja, wenn Emmett jemand beschützen will, kann er ziemlich überzeugend sein.“

„Edward, du bist sein Bruder.“

„Und du bist so etwas wie seine Schwester und für seine Familie würde Emmett morden. Notfalls intern.“ Edward lachte, ich fand das jedoch alles andere als witzig.

„Spiel das nicht so runter, schau mal wie du aussiehst.“

„Das verheilt schon wieder, hab schon eine Salbe drauf. Mach dir keine Gedanken darüber.“

„Tu ich aber und ich werde Emmett und Alice dafür schon noch zur Rede stellen. Solche Idioten.“

„Glaub mir, das werde ich schon auch noch. Aber um das Thema zu wechseln, hast du eigentlich auch Hunger?“, fragte Edward und ich konnte wie auf Kommando seinen Bauch knurren hören.

„Ein bisschen, auf was hast du Lust?“, lachte ich.

„Mach du einen Vorschlag.“

„Also da ich mich so in der Öffentlichkeit nicht mit dir traue, da ruiniere ich mir ja meinen guten Ruf, schau ich mal was der Kühlschrank her gibt.“

„Wie war das? Du blamierst dich mit mir in der Öffentlichkeit? Na warte, das büßt du mir.“
 

Edward stürzte sich auf mich und kitzele mich durch, ich hatte keine Chance gegen ihn.
 

„Bitte Edward, bitte hör auf, Gott nein, bitte...“, flehte ich zwischen dem Lachen.

„Nur, wenn du das von gerade zurück nimmst“, forderte er.

„Ok, du ruinierst nicht meinen Ruf“, lachte ich und wand mich unter seinen Händen.

„Na also, geht doch. Und jetzt ab in die Küche Weib und koch für deinen Mann“, meinte Edward ernst, im nächsten Moment prustete er laut los.

„Aha, sieh an, der Macho Edward Cullen ist zurück“, zog ich ihn auf und stand vom Sofa auf.

„Tzz, meinst du etwa, das ändert sich, nur weil ich gesagt habe, dass ich dir irgendwie mag und wir jetzt Freunde sind? Träum weiter!“
 

Edward machte eine wegwerfende Bewegung und räkelte sich auf dem Sofa. Ich musste laut lachen und lief in die Küche, um zu sehen, was ich gleich kochen konnte.
 

Währenddessen ließ ich die letzten Minuten Revue passieren. Edward wusste nun also über alles Bescheid, warum ich diesen Deal überhaupt zu gestimmt habe. Und er ist total ruhig geblieben, anders als ich erwartet hatte. Er verstand mich sogar, konnte nach vollziehen, warum ich so gehandelt habe. Ich wollte ihm das eigentlich nie erzählen. Wenn überhaupt, vielleicht erst nach unserer Trennung. Meine Sorge war, dass er dann diesen Deal früher beenden würde, was mir eigentlich ja egal gewesen wäre. Schließlich hätte er damit nur sich geschadet und das Theater hätte ein Ende gehabt. Doch meine Sorge war umsonst, im Gegenteil. Edward sah uns als Freunde, etwas was vor vier Monaten noch undenkbar gewesen wäre.
 

„Lernst du gerade den Inhalt eures Kühlschrankes auswendig oder was tust du da?“
 

Quietschend schreckte ich auf und landete rücklings auf meinem Hintern. Ich war vor dem Kühlschrank in der Hocke gesessen und Edward stand plötzlich hinter mir. Er holte mich aus meinen Gedanken, so dass ich nach hinten um fiel.
 

„Man, erschrecke mich doch nicht so“, sagte ich außer Atem.

„Sorry, wollte ich nicht. Wusste nicht, dass du so in Gedanken warst“, entschuldigte er sich und half mir wieder auf die Beine.

„Schon gut, wusste ich selbst nicht. Also, was hältst du von Schnitzel mit Pommes und Salat?“

„Hört sich gut an, hatte ich ewig nicht mehr.“

„Gut, dann mach ich gleich mehr, Charlie freut sich später bestimmt auch darüber.“
 

Ich holte die Pommes aus dem Gefrierfach und wärmte den Ofen vor. Dann holte ich noch die Putenschnitzel und alles, was ich zum Panieren brauchte aus den Schränken.
 

„Was soll ich machen?“,fragte Edward und lehnte an der Küchenzeile.

„Öhm, keine Ahnung. Was willst denn machen?“, fragte ich zurück.

„Also, da ich deine Tollpatschigkeit allzu gut kenne, schneide ich das Gemüse für den Salat.“

„Oh wie nobel von dem Herrn.“

„Ich will nur nicht, dass Charlie hier später ein Blutbad vorfindet und ehe ich es erklären kann, schon eine Kugel in der Brust habe.“

„Ha ha, so schlimm ist Dad auch nicht.“

„Nein, noch viel schlimmer.“

Wir mussten beide laut lachen.
 

Edward schnappte sich die Paprika, Gurken, Karotten, sowie den Salat und putze alles erst mal. Ich widmete mich dem würzen des Fleisches so wie den Pommes.
 

„Bella, kommst du später noch mit zu mir? Ich glaube, wir sollten mit den Vieren auch noch reden. Mich wundert es, dass sie so ruhig bleiben und das Telefon noch nicht Sturm läutet“, fragte Edward nach einer Weile, während er die Paprika in lauter gleich große Stücke schnippelte.

„Hab mir schon fast gedacht, dass mir das heute noch blüht. Klar komm ich mit, Emmett wird ordentlich was von hören bekommen“, antwortete ich und verteilte Mehl auf den Schnitzeln.

„Das ist halt Emmett. Du hättest ihn mal erleben sollen, als Alice ihren ersten Freund hatte und der nach vier Wochen mit ihr Schluss gemacht hat. Wohlgemerkt war sie da erst 13.“

„Ich kanns mir durchaus vorstellen. Was ist aus ihm passiert?“

„Man hat ihn nie wieder gesehen.“ Edward grinste geheimnisvoll.

„Nicht dein Ernst?“ Geschockt sah ich zu Edward, der gerade die Möhren schälte.

„Doch, ist leider so. Man hat nie wieder was von ihm gehört.“

„Was hat Emmett mit ihm gemacht?“

„Hat er nie verraten.“ Edward sprach leise und geheimnisvoll, irgendwas stimmte nicht.

„Edward, ist das wirklich alles wahr?“, fragte ich.

„Ja klar, meinst du ich würde dich anlügen?“

„Irgendwie kauf ich dir das nicht so ganz ab. Emmett hat doch sicher nicht mit 15 einen 13jährigen vermöbelt.“

„Wer weiß, wer weiß.“ Edward grinste, irgendwas verschwieg er mir.

„Edward, du verarschst mich“, sagte ich empört und schon prustete Edward los.

„Du Arsch, was ist genau passiert?“ Ich schlug ihn auf den Oberarm, er hatte mich verarscht.

„Gott, du hättest dein Gesicht sehen sollen. Zu komisch.“

„Jetzt sag schon, was ist wirklich passiert.“

„Simon hat damals Schluss gemacht, weil er und seine Eltern weg gezogen sind. Außerdem war das sowieso nur eine Händchenhalten-Beziehung“, erklärte Edward und lachte immer noch dabei.

„Also war gar nicht Emmett Schuld“, schlussfolgerte ich.

„Nicht wirklich, aber er hat Simon damals ordentlich in die Mangel genommen, als Alice mit ihm ankam. So wie alle anderen Freunde auch von ihr.“

„Das glaub ich dir sogar wieder. Aber verarsch mich ja nicht wieder so“, warnte ich ihn und warf mit Mehl nach ihm. Es landete genau auf seiner rechten Gesichtshälfte.

„Hey, geht’s dir noch gut. Schau mal wie ich jetzt aussehe.“

„Wie meine Schnitzel, willst auch noch ein bisschen Ei?“, lachte ich.

„Na warte, das büßt du mir.“
 

Edward griff in die Mehltüte und schmiß eine ganze Hand voll nach mir. Ich hatte es vorher gesehen, wand mich schnell ab, weshalb das meiste in meinen Haaren hängen blieb.
 

„Wohooo, warte nur.“
 

Auch ich griff wieder nach dem Mehl und schmiss es nach Edward. Er war nicht ganz so schnell wie ich und es landete Mitten in seinem Gesicht.
 

„Oh warte nur, das wirst du bereuen.“
 

Edward schnappte sich die komplette Tüte, packte mich an der Hüfte, so dass ich keine Chance hatte zu fliehen. Dann hielt er die Tüte über meinem Kopf.
 

„Das wagst du nicht“, sagte ich kleinlaut, den Blick zwischen der Tüte und Edward hin- und herschwankend.

„Was wenn doch?“
 

Edward grinste süffisant, dann kippte er tatsächlich die Tüte über meinem Kopf aus.

Das weiße Pulver rieselte auf mich herab und innerhalb weniger Sekunden war ich von oben bis unten weiß. Ich musste husten, weil ich etwas von dem Mehl eingeatmet hatte. Edward lachte hinter mir, na warte.

Ohne Vorwarnung sprang ich ihn an und drückte meinen Kopf gegen seine Brust. Edward schrie angewidert auf, doch ich hatte meine Hände so eng um ihn geschlossen, dass er mir nicht entkam.
 

Als ich fertig war betrachtete ich ihn, sein dunkelgraues Hemd war nun weiß und auch sein Gesicht sah nicht anders aus.
 

„Rache ist süß“, grinste ich.

„Du Biest“, lachte auch Edward.
 

Ich ließ in wieder los und sah mich in der Küche um. Der Boden um uns herum war voller Mehl, das Gemüse hatte auch einiges abbekommen und die Theke war auch weiß.
 

„Hier sieht es aus wie auf einem Schlachtfeld“, stellte ich lachend fest.

„Ja und wir gleich mit“, grinste Edward und sah an sich runter.
 

Er klopfte etwas von dem Mehl ab und auch ich schüttelte meine Haare, um etwas von dem Pulver zu entfernen.
 

„Stimmt. Lass uns schnell fertig machen, dann geh ich duschen und du machst die Sauerei hier weg“, sagte ich bestimmend und deute auf das weiße Etwas um uns herum.

„Bitte? Soweit kommt es noch. Sei froh, dass ich dir kochen helfe.“ Edward verschränkte die Arme vor der Brust und streckte den Kopf eingebildet in die Höhe.

„Du hast den Mist hier verbockt, also putzt du ihn auch auf“, sagte ich hart, aber mit einem Lächeln.

„Aha, jetzt kommt der Hausdrachen raus. Aber klar mach ich mit sauber“, grinste Edward.
 

Ich machte meine Arbeitsfläche wieder soweit sauber, dass ich die Schnitzel fertig panieren konnte. Edward putze das Gemüse nochmal und schnippelte dann weiter.
 

„Also, die Pommes sind im Ofen und wenn ich gleich wieder komme, lege ich die Schnitzel in die Pfanne. Schaufel und Besen sind im der kleinen Kammer oben. Kommst du sonst klar?“, fragte ich, bevor ich duschen ging.

„Klar, ist ja nur ein bisschen Mehl. Geh du ruhig duschen, du siehst irgendwie farblos aus“, schmunzelte Edward.

„Wer daran wohl Schuld ist.“

„Ja also wirklich, wenn ich den in die Finger bekomme.“
 

Wir mussten Beide lachen, ich gab Edward einen kurzen Kuss auf die vermehlte Wange und ging dann nach oben unter die Dusche.
 


 

EPOV
 

Zwei Stunden später saß ich mit Bella in meinem Aston Martin und wir fuhren nach Mercer Island. Es war später Nachmittag, die Zeit war nur so davon gerast am heute.

Kurz nachdem wir mit dem Essen fertig waren, kam auch überraschend Charlie nach Hause. Eigentlich wäre er erst heute Abend nach Hause gekommen, doch da er die letzten Woche so lang arbeiten musste, hatte er sich heute ein paar Stunden frei genommen. Wir leisteten ihm noch Gesellschaft, zum Glück hatten Bella und ich die Schweinerei von der Mehlschlacht schon beseitigt.

Charlie hatte ziemlich geschockt ausgesehen, als er mein Gesicht gesehen hatte. Natürlich kam sofort der Polizist in ihm durch, doch als ich ihm erklärt hatte, das es sich nur um eine Meinungsverschiedenheit zwischen Brüdern gehandelt hatte, war er etwas beruhigter.
 

„Sag mal, was machen wir jetzt eigentlich mit Emmett? So einfach können wir ihn doch nicht davon kommen lassen“, fragte mich Bella auf halben Weg.

„Kein Plan, er ist immer noch mein Bruder und ich kann ja nachvollziehen, warum er so gehandelt hat“, antwortete ich ehrlich.
 

Das konnte ich wirklich. Bella hatte mir wirklich die letzten Monate die Augen geöffnet, ich war wirklich ein Arschloch, ein vedammter Macho. Klar, manche Frauen wollten gerade das. Aber wie ich mit Angela und auch Bella umgegangen war, das ging gar nicht. Deshalb verstand ich auch ihre Reaktion heute Morgen und den Grund, den sie dazu brachte, bei dem ganzen Spiel mitzumachen.
 

Wenn ich so eine Gelegenheit bekommen hätte, jemanden so eins auszuwischen, dessen Handeln und Charakter mich so anwiderten, hätte ich sofort zugesagt. Klar, war es hart das heute alles zu hören, doch ich war froh, dass Bella so ehrlich zu mir war. Ich war mir sicher, dass wir so nun um einiges entspannter miteinander umgehen konnten, wie sowieso schon die letzten Wochen.
 

„Ja aber trotzdem, er kann nicht seinen eigenen Bruder so zu richten. Und Alice wird auch büßen müssen.“

„Die kannst du ganz einfach strafen, du packst deine Koffer für die Bahamas einfach selber.“

„Das hätte ich sowieso gemacht.“

„Glaubst du doch selbst nicht. Was wetten wir, dass Alice schon längst damit angefangen hat“, grinste ich.

„Das ist mir egal, ich pack meine Sachen selbst“, wehrte sich Bella.

„Na mal sehen, ob du diesen Kampf gewinnst.“

„Alice ist das kleinere Problem, was machen wir mit Emmett?“

„Du kannst ja Rosalie bei dir zu Hause einsperren und ihm Hausverbot erteilen.“

„Aha, du spielst also auf Sexverbot an?“, Bella grinste verstohlen.

„So kann man es auch ausdrücken, aber ich vermute, da wird Rose nicht mitmachen“, mutmaßte ich grinsend.

„Ich nehm ihm einfach die Playstation weg.“

„Das wäre auf jeden Fall mal ein Anfang“, lachte ich laut auf und Bella schmunzelte ebenfalls.
 

Eine viertel Stunde später waren wir bei uns zu Hause und als wir die Garage verließen, kam mir sofort Mum entgegen gestürzt.
 

„Gott Kind, wie siehst du denn aus? Rosalie hat mir bereits alles erzählt, Emmett hat eine ordentliche Standpauke erhalten und Alice auch.“
 

Mum untersuchte mein Gesicht haarklein, als wäre ich schwerstverletzt.
 

„Alles?“, keuchte Bella neben mir und auch mir wurde schlecht.

„Ja natürlich. Ich hab sofort die schlechte Stimmung bemerkt, als ich nach Hause kam und wollte wissen, wo ihr beiden seid. Hast du dir da schon etwas drauf getan?“, betüttlete mich Mum weiter.

„Mum, ich bin Arzt, natürlich habe ich das. Was haben dir die vier gesagt?“, versuchte ich, etwas aus meiner über besorgten Mum raus zu bekommen.
 

Bella stand nur geschockt neben mir, auch sie vermutete, wie ich, das Schlimmste. Aber Alice und der Rest würden wohl nicht so dämlich sein, meinen Eltern alles von dem Deal zu erzählen. Zumindest nicht zu diesem Zeitpunkt und wegen dieser Auseinandersetzung.
 

„Na, dass ihr Playstation gespielt habt und Emmett Bella ziemlich wüst beschimpft hat, weil sie gegen ihn gewonnen hat. Und darauf hin ist sie aus dem Haus gestürmt und du bist auf Emmett los. Ich habs ja schon immer gesagt, dass diese dämliche Spielkonsole nur für Ärger sorgt.“
 

Mum hatte inzwischen mein Gesicht wieder frei gegeben, war aber dennoch sehr wütend. So hatte ich sie bisher nur ein paar Mal erlebt.
 

„Ja, also, ich ähm, da hab ich wohl auch etwas über reagiert“, meinte Bella neben mir und atmete tief durch.
 

Gott sei Dank waren meine Geschwister und Freunde nicht ganz so dämlich, wie ich immer dachte.
 

„Dich trifft da überhaupt gar keine Schuld, Liebes. Emmett hat kein Recht seinen eigenen Bruder zu schlagen. Und Alice, die hat für den nächsten Monat Spüldienst.“

„Was hat Alice damit zu tun?“, fragte ich vorsichtig, da war ich ja mal gespannt.

„Na sie hatte doch erst diese dämliche Idee und hat Bella dazu überredet. Wir alle wissen, dass Bella wohl am wenigsten für dieses dämliche Teil übrig hat.“
 

Mum war so aufgebracht, sie lief in die Küche und man konnte nur etwas scheppern hören.
 

„Puh, ich dachte schon...“, atmete Bella tief durch.

„Nicht nur du. Komm, lass uns Mum beruhigen“, sagte ich und ging mit Bella in die Küche.
 

Mum wühlte die Schränke nach irgendetwas durch und murmelte dabei Unverständliches.
 

„Was suchst du Mum?“, fragte ich.

„Ich hab irgendwo so eine Salbe gegen Schwellungen, das gibt es doch nicht.“

„Mum, ich hab schon etwas aufgetragen. Bitte beruhige dich, es ist alles ok.“

„Wie kannst du nur so ruhig bleiben? Du und Emmett habt euch noch nie geprügelt, fangt ihr jetzt mit Mitte 20 damit an? Und dann beschimpft er auch noch Bella, nur weil er verloren hat.“

„Esme, ich bin da nicht ganz unschuldig. Ich hab Emmett ziemlich provoziert und aufgezogen, ich weiß doch wie empfindlich er bei so etwas wird. Und ich hab einfach überreagiert. Aber wir klären das jetzt einfach mit den Vier und dann wird das schon wieder“, redete auch Bella Esme gut zu. Das wirkte tatsächlich und Mum stoppte mit ihrem Handeln.

„Das ihr das so locker seht, ich kann euch nicht verstehen. Na gut, trotz allem. Alice hat Spüldienst und Emmett wird den gesamten Sommer den Garten mähen müssen, sowie Unkraut jäten. Nur das ihr darüber gleich Bescheid wisst.“

„Gut zu wissen. Ich nehm ihn für die nächsten 10 Tage zusätzlich die Playstation weg“, lachte Bella und Mum umarmte sie herzlich.

„Das ist eine gute Idee. Ich hab auch schon überlegt, ob ich Alice die Kredikarte weg nehmen soll“, lachte nun auch wieder Mum.

„Gott Mum, das kannst du mir nicht an tun.“
 

Alice stand plötzlich in der Türe und hatte einen geschockten Gesichtsausdruck.
 

„Wo kommst du denn jetzt her?“, fragte ich, etwas angespannt.

„Ich ähm, hab den Aston gehört und wollte nach euch sehen. Aber ich hab nicht gelauscht, ich hab nur das Letzte gehört“, antwortete meine Schwester abwehrend und wich meinem Blick aus.

„Das werde ich noch mit eurem Vater besprechen, habt ihr ein Glück das dieser erst heute Abend nach Hause kommt“, meinte Mum ernst und Alice entglitten alles Gesichtszüge.

„Ich bin jetzt auch noch verabredet mit einer Freundin, werde auch erst gegen späten Abend zurück kommen. Ihr sprecht euch erst mal aus und klärt das alles. Und wehe ihr streitet wieder.“ Mum sah mich und Alice ernst an, dann drückte sie Bella kurz.

„Lass dir nicht alles gefallen, du hattest vollkommen Recht, Emmett mal ein wenig aufzuziehen.“
 

Mit diesen Worten verschwand Mum auch schon aus dem Haus.
 

„Tzz, du hättest mich so zu richten können und wärst trotzdem der Engel. Nur all zu schade, dass meine Eltern nur die liebe Bella kennen“, zog ich meine Freundin auf.

„Bist ja nur neidisch“, grinste sie und stupste mich in die Seite.

„Ähm, Bella. Ich, also, wegen heute Morgen.“ Ach ja, meine Schwester war ja auch noch da.

„Hol mal den Rest, dann müssen wir nicht fünf mal anfangen“, meinte ich monoton zu ihr.
 

Wie auf Kommando stürzte sie aus der Küche und stand keine Minute später mit dem Rest wieder in der Küche.
 

Rosalie stürzte sofort auf ihre Schwester und drückte sie an sich.
 

„Gott, jag mir nie wieder so einen Schreck ein. Du hättest dich wenigstens melden können ,als du zu Hause warst.“

„Tut mir leid Rose, aber ich musste nachdenken“, erwiderte Bella schlicht.
 

Jasper stand locker an der Küchenzeile, er grinste leicht und sein Blick war auf Alice gerichtet. Diese stand halb versteckt hinter der Theke und beobachtete nur Rose und Bella, die sich inzwischen wieder voneinander gelöst hatten. Emmett stand noch im Türrahmen und wich meinem Blick aus.
 

„Na da habt ihr euch ja eine tolle Story ausgedacht, die ihr Mum erzählt habt“, sagte ich in den Raum, Bella lachte leise auf.

„Ja, wir konnten schlecht die Wahrheit sagen oder?“, meinte Jasper cool.

„Die Frage ist nur, wie die in euren Augen ausgesehen hat“, richtete sich Bella an alle Beteiligten.

„Ihr habt miteinander gepoppt.“ Wie einfallsreich Bruderherz.

„Und weiter?“, fragte ich.

„Hach verdammt, ich weiß doch auch nicht. Ihr hattet Sex, obwohl das eigentlich nie passieren sollte.“

„Hast du nicht auch mit Rose Sex?“

„Komm schon Edward, wir wissen beide, dass das was komplett anderes ist.“

„Mein Gott, es ist eben passiert. Das gibt dir aber noch lange nicht das Recht, Edward zu verprügeln“, ging Bella Emmett an.

„Es ist eben passiert? Hast du schon vergessen, wie du noch vor ein paar Wochen über Edward gesprochen hast und warum du eigentlich diesen Deal wirklich zu gestimmt hast?“ Nun war Alice aufgebracht.

„Nein hab ich nicht und Edward weiß jetzt auch über alles Bescheid!“, erklärte Bella etwas lauter.
 

Sofort war es wieder ruhig im Raum, nur Jasper gluckste leise.
 

„Was ist daran witzig Jasper?“, zickte Alice ihren Freund an.

„Och nichts nichts, das ist nur besser als jede Soap“, grinste dieser.

„Bella, was meinst du damit, Edward weiß alles?“, fragte Rose ihre Schwester.

„Ich hab ihm erklärt, warum ich diesem Deal zugestimmt habe. Und dass ich deshalb heute Morgen so reagiert habe. Es war nicht richtig, so aufgewühlt und ohne Erklärung zu verschwinden, aber wie ihr reagiert habt, das ist ja wohl das Letzte.“

„Du weißt Bescheid? Und es macht dir nichts aus?“, fragte mich Emmett.

„Nein, macht es nicht. Ich kann Bella verstehen, ich hätte genauso gehandelt“, antwortete ich schlicht.
 

Alice Blick wanderte zwischen mir und Bella hin und her, Jasper grinste sich immer noch einen. Rosalie hatte auch ein Lächeln auf den Lippen und Emmett sah einfach nur fassungslos aus.
 

„Hättet ihr das nicht früher klären können, das hätte mir drei Monate Gartendienst erspart“, murmelte mein Bruder.

„Das ist noch nicht alles mein Lieber. Für die Zeit, in der wir im Urlaub sind, nehme ich dir die Playstation weg“, grinste meine Freundin und deutete mit dem Finger auf Emmett.

„WAS? Das machst du nicht! Warum?“

„Also erstens, ist das ja der offizielle Grund, warum das hier heute passiert ist. Und zweitens, sollst du auch ein bisschen bluten. Das bisschen Gartenarbeit schadet dir nicht, aber 10 Tage keine Autorennen, ich glaube, da muss Rose ordentlich leiden.“ Bella setzte das letzte Wort in Anführungszeichen und alle mussten lachen.

„Ach und du Alice, denk nicht mal dran, dass du für meinen Urlaub packen darfst“, fügte Bella dann noch hinzu und augenblicklich verstummten alle.

„Wieso? Ich hab doch gar nichts getan“, keuchte sie.

„Nicht? Hättest du nicht so überreagiert, wäre das Ganze auch nicht so ausgeartet.“

„Aber, aber, ich hab doch schon angefangen.“ Alice schob ihre Unterlippe vor und sah aus, als würde sie gleich in Tränen ausbrechen. Bella stöhnte laut, ich grinste nur.

„Sag nicht, dass ich es dir nicht gesagt hätte“, meinte ich zu ihr.

„Ja ja, elender Klugscheißer“, stöhnte sie.
 

Emmett kam langsam auf mich zu und blieb dann mit einem Abstand von einem Meter vor mir stehen.
 

„Tut mir leid Alter, ich wollte das eigentlich gar nicht. Aber du kennst mich doch, ich ähm...“

„Reagierst gern mal über? Passt schon kleiner Bruder, ich weiß ja jetzt, warum du so gehandelt hast.“

„Pff, klein, wer hat hier das blaue Auge.“ Wir mussten beide lachen, dann umarmten wir uns.

„Vergeben?“

„Und wenn alles verheilt, auch vergessen. Hoffentlich bis Donnerstag, so will ich doch nicht auf die Bahamas. Was sollen denn da die Mädels sagen?“, lachte ich und bekam von Bella einen Schlag in die Rippen verpasst.

„Pass nur auf, dass dein anderes Auge nicht auch noch blau wird“, warnte sie mich grinsend.

„Bist du noch sauer auf mich Bella?“, fragte meine Schwester kleinlaut.

„Nein, nicht wirklich. Aber du wirst schon auch noch büßen müssen.“ Sofort sprang Alice meiner Freundin um den Hals.

„Danke danke danke. Aber das packen darfst du mir nicht verbieten. Ich hab lauter tolle Bikinis und Kleider für dich, du wirst umwerfend aussehen.“
 

Wieder mussten wir alle lachen, Bella sah gequält zu mir.
 

„Packst du den Bikini von deiner Party auch ein Alice?“, fragte ich meine Schwester.
 

Bella sah in diesem Teil einfach nur heiß aus. Meine Schwester nickte nur grinsend, während Bella mich mit ihren Blicken tötete.
 

„Verräter!“

„Nein, Genießer!“

„Das wirst du mir büßen“, raunte sie mir zu.

„Ich weiß, freu mich jetzt schon darauf“, grinste ich und zwinkerte Bella zu.
 

Diese streckte mir nur die Zunge raus und verschränkte die Arme vor der Brust. Ich nahm sie in den Arm und drückte sie an mich. Jetzt war alles geklärt und wir konnten uns auf unseren gemeinsamen Urlaub freuen, als Freunde, als gute Freunde.
 

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Tada.........

Das war also der Tag danach.

Ganz schön aufregend oder? Was so ein "bisschen" Sex doch alles aus richten kann!

Erst ist Bella total durch den Wind, dann flippt Emmett aus und schlägt seinen eigenen Bruder, Alice übertreibt mal wieder mit ihrer Fürsorge und Edward weiß gar nicht wie es ihm geschieht.

Jaaaaaaaa und unser Jacob mit seinen glorreichen KOmmentaren. Mein Gott musste ich bei dem Telefonat lachen!! :-)

Aber zum Glück haben sich Bella und Edward noch ausgesprochen.

Und so eine Mehlschlacht, ist doch toll um auf andere Gedanken zu kommen oder?

Das natürlich das ganze für Alice und Emmett nicht ohne Konsequenzen bleibt, war auch klar. Esme kann auch mal durch greifen. :-p
 

Sooo, das war das Kapitel.

Und jetzt kommen wir zu dem unschönen Teil.

Ich weiß nicht, wann das nächste Kapitel kommt.

Mir ist die Story im Moment ein bisschen entglitten, weiß nicht wo ich ansetzen soll.

Der weiter Verlauf ist in meinem Kopf, aber ich bekomm ich absolut nicht auf Papier.

Das nächste Kapitel ist schon angefangen, seit vier Monaten und ich bekomms einfach nicht fertig.

Deshalb wird es wohl wieder eine ganze Weile dauern, bis etwas neues kommt.

Hoffentlich seid ihr mir nicht all zu böse!

Will die Story auf jeden Fall zu Ende bringen, aber es geht grad null voran!!

Tut mir wirklich leid.....
 

Freu mich trotzdem über eure Kommis, wenn ich denn welche bekomme.

Fühlt euch gedrückt, Bussal

eure Nicki

Die Bahamas

ICH BIN WIEDER DA!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
 

Ja, ihr seht und lest richtig!

Ich lebe noch!

Und ich hab ein neues Kapitel im Gepäck!

Es ist eine ganz schöne Zeit ins Land gezogen, seit ich das letzte Mal etwas veröffentlicht habe.

Das tut mir wirklich leid, aber ich hab einfach nichts zu Papier gebracht.

Die Ideen waren und sind immer da, aber an der Umsetzung scheiterte es meistens.
 

Nun hab ich mich aber wieder aufgerafft und heraus gekommen ist ein neues Kapitel.

Ich hoffe ihr kommt noch alle mit, sonst lest einfach noch mal ein oder zwei vorherige Kapitel. :)
 

Aber jetzt wünsche ich euch erst ein mal viel Spass mit dem neuen.
 

Letz fetz....
 

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BPOV
 

„Doch Bella!“

„Nein Alice.“

„Doch, doch, doch, doch, doch.“

„Nein, nein, nein, nein, nein.“

„Du hast eh keine Chance.“

„Nur über meine Leiche.“

„Mach mir nicht solche Angebote.“

„Ich fahre in Urlaub und nicht du.“

„Und ich weiß besser, was du brauchst und dir steht.“

„Ich hab dir verboten meinen Koffer zu packen.“

„Hab ich mich schon jemals daran gehalten, was du mir verboten oder erlaubt hast?“

Ich öffnete den Mund um etwas zu sagen, Alice blinzelte mit den Augen und setzte ein triumphierendes Lächeln auf, dann schloss ich den Mund wieder.

Spiel, Satz und Sieg für Alice!

Stöhnend warf ich mich auf mein Bett und vergrub mein Gesicht im Kissen.
 

Seit einer Stunde diskutierte ich mit der Schwester meines Freundes, was ich für den Urlaub morgen alles mitnehmen wollte und was nicht. Eigentlich war mein Koffer schon gepackt, genauso wie ich es wollte und mit allem, was ich brauchte. Doch meine Schwester hatte sich ebenfalls gegen mich verschworen und war mit Alice zu uns nach Hause gefahren, während ich mit Edward noch ein paar Erledigungen machte. Als ich zurückkam, war der gesamte Inhalt meines Koffers auf meinem Bett verteilt und Alice hatte damit begonnen, alles neu zu sortieren. Natürlich hatte sie es sich nicht nehmen lassen, einige neue Dinge hinzuzufügen, die mir natürlich nicht passten.
 

„Kann ich das als Kapitulation hin nehmen?“, fragte die Nervensäge vergnügt.

„Mach doch was du willst, das machst du ja sowieso immer“, maulte ich, stand auf und ging in das Wohnzimmer, in dem Edward mit Dad und Emmett Baseball sah.

Ich lies mich neben meinem Pseudofreund nieder, der einen Arm um mich legte und mich an sich zog.

„Lass mich raten, du hast verloren“, mutmaßte Edward.

„Was sonst…“, grummelte ich an seine Brust.

„Ja, gegen Alice ist leider kein Kraut gewachsen. Aber dann fällt meine Strafe ja wohl auch aus, nachdem Alice ja doch für dich packen darf“, stellte Emmett hoffnungsvoll fest.

„Träum weiter“, erwiderte ich nur und warf ihm einen bösen Blick zu.
 

Auch wenn Alice da oben nun meinen Koffer packte, Emmett würde für die nächsten zehn Tage auf seine Playstation verzichten müssen. Immerhin war er der Grund, warum Edward drei Tage mit einem blauen Auge herum laufen musste. Man sah zum Glück kaum noch was und auch seine Lippe war schon verheilt, trotzdem würde Emmett dafür büßen müssen.
 

„Na super, meine Schwester darf mal wieder alles und ich nichts“, bockte Emmett.

„Keine Sorge, Alice hat von Mum noch eine Sonderaufgabe bekommen.“ Edward tätschelte Emmetts Kopf.

„Und die wäre?“

„Den Audi und SUV waschen, von Hand. Sie hat schon geahnt, dass das mit dem Kofferverbot nichts wird.“

„Esme kann ja richtig hart sein, das hätte ich nicht gedacht“, grinste mein Dad.

„Eigentlich kam die Aufgabe eher von Dad. Nach dem letzten Regen hat der SUV einiges abbekommen und da dachte er, so eine Grundreinigung könnte nicht schaden“, grinste Edward.

„Das hätte mein Wagen auch mal wieder nötig.“

„Kein Problem Charlie, ob Alice nun zwei oder drei Autos putzt, das macht keinen Unterschied mehr.“

Wir mussten alle lachen. Allein schon bei der Vorstellung, wie Alice den Polizeiwagen von Dad sauber machte, kamen mir die Freudentränen.

„Nein nein, lass mal gut sein Edward. Ich glaube, das ist schon Strafe genug für die Kleine. Will noch wer ein Bier“, winkte Charlie dann doch ab.
 

Edward und Emmett nickten beide auf seine Frage und Dad verschwand in der Küche. Kurz darauf kam er mit drei Dosen Bier zurück und auch Alice stand mit Rosalie im Wohnzimmer.
 

„So fertig. Jetzt ist dein Koffer perfekt gepackt. Nur noch dein Waschbeutel fehlt noch“ , stellte sie fest und setzte sich auf die Sofalehne.

„Super Alice, ich bin begeistert“, meinte ich teilnahmslos.

„Ach komm schon Bella, Alice hat dir ein paar tolle Sachen eingepackt. Sie werden dir gefallen“, versuchte mich Rose aufzubauen, die bei Emmett auf dem Schoss saß.

„Ja bestimmt, ich war ja schon immer ein Fan von Reizunterwäsche“, stimmte ich tonlos meiner Schwester zu.

Auf diese Aussage hin verschluckte sich mein Freund an seinem Bier und hustete laut.

„Reizunterwäsche?“, hakte Edward immer noch hustend nach. Und auch Dads Blick war auf Alice gehaftet.

„Ja, hast du etwa ein Problem damit?“, fragte Alice ihren Bruder spitz.
 

Mir wurde jetzt erst bewusst, welche Aussage ich gemacht habe, als ich Dads Gesicht sah. Von geschockt bis peinlich berührt war alles dabei. Solche Dinge war Dad von mir nicht gewohnt, ich war schon froh, dass er Edward endlich akzeptierte. Als er dann davon erfuhr, dass ich mit Edward in den Urlaub flog, war er gar nicht begeistert. Und nun packte auch noch Alice solche Intimitäten aus, das war eindeutig zu viel für Dad. Auch wenn ich schon erwachsen war, in seinen Augen war ich immer noch sein kleines Mädchen.
 

„Ähm ja, ich glaube wir sollten dann auch mal wieder aufbrechen. Du musst auch noch einiges packen oder?“, wechselte ich schnell das Thema, sah zu Edward und deutete dabei unauffällig zu Dad.

„Ja stimmt, du hast Recht. Wir wollten ja eigentlich auch nur kurz hier vorbei schauen und deine Sachen holen“, stieg Edward sofort darauf ein.

„Hä, was denn jetzt los? Dachte du hast schon gepackt?“, fragte Emmett dümmlich und bekam von Rose, die meinen Wink verstanden hatte, eine Kopfnuss.

„Aua, was sollte das denn?“

„Nichts, einfach nur so“, sagte Rose und machte Emmett mit Blicken und Gesten klar, worauf ich hinaus wollte.

„Ach so, sags doch gleich. Bleiben wir heute hier, ich will mit Charlie noch das Spiel zu Ende sehen.“ Emmett hatte doch tatsächlich verstanden, Rose nickte nur auf seine Frage.

„Wann geht morgen euer Flieger?“, fragte mein Dad nachdem er sich wieder gefangen hatte.

„Morgen Mittag um zwölf, erst einmal nach Atlanta, da müssen wir umsteigen und dann nach Nassau. Wir kommen dann am Morgen um sieben in Nassau an“, erklärte ich.

„Du meldest dich, sobald ihr gelandet und in eurem Hotel seid.“

„Wir haben kein Hotel Charlie, wir haben ein Ferienhaus für die zehn Tage.“ Charlie sah Edward total überrumpelt an. Dieses kleine Detail, hatte ich meinem Vater nämlich noch nicht erzählt.

„Kein Hotel? Das heißt, ihr seid irgendwo in der Pampa in einem Haus?“ Der Polizist kam in Dad hervor.

„Nein Dad, es ist ein Ferienhaus am Strand, am Rande von Nassau. Keine Sorge, es gibt eine Alarmanlage und das nächste Haus ist nicht Kilometerweit entfernt“, beruhigte ich ihn.

„Und wann hättest du mir das sagen wollen, Bella?“

„Ich wusste nicht, dass das so wichtig ist.“

Dad sah mich und Edward streng an.

„Ein Haus also, außerhalb der Stadt, direkt am Meer. Klingt gefährlich.“

„Dad, wir sind nicht irgendwo im afrikanischen Busch. Wenn du willst, melde ich mich jeden Tag.“

„Das hätte ich sowieso erwartet.“ Dad sah mich und Edward immer noch streng an, das war so typisch für ihn.

„Gut, dann wäre das ja geklärt. Ich melde mich morgen noch kurz vor dem Abflug, wir sollten dann auch los“, meinte ich zu Edward.

„Wer fährt euch zum Flughafen?“, fragte mein Dad.

„Das machen ich und Jasper, keine Sorge Charlie. Wir bringen Bella unversehrt dorthin“, mischte sich Alice in das Gespräch ein.

„Wollen wir es hoffen.“
 

Stöhnend erhob ich mich vom Sofa, Edward tat es mir gleich. Ich ging in den Flur, in dem auch schon mein Koffer stand und holte noch meinen kleinen Rucksack vom Zimmer. Auf dem Weg nach oben konnte ich hören, wie Edward weiter beruhigend auf meinen Vater einredete. Alice hatte sich inzwischen schon aus dem Staub gemacht, sie wollte noch kurz in die Stadt und dann Jasper von seiner Wohnung abholen. Als ich wieder nach unten kam, standen die beiden schon an der Türe, Edward mit meinem Koffer und Charlie mit einem besorgten Blick.
 

„Nun schau nicht so Dad, ich komm ja wieder, das ist nur ein Urlaub.“ Dad sah mich immer so an, wenn ich nach meinen Besuchen hier wieder nach Phoenix zurückflog.

„Ja ich weiß. Pass mir ja gut auf Bella auf, sonst bekommst du Ärger“, wendete sich Dad an Edward.

„Keine Sorge Chief, Bella wird gesund und mit etwas mehr Farbe in zehn Tagen wieder hier sein“, grinste Edward und ging mit dem Koffer zum Auto.

„Ich melde mich Dad, mach dir nicht so viele Sorgen.“

„Du hast leicht reden, pass ja auf dich auf, vor allem beim Tauchen“, mahnte mich Dad erneut.

„Auf jeden Fall und jetzt geh zurück zu deinem Spiel“, lachte ich.

„Machs gut Bella und einen schönen Urlaub.“ Dad umarmte mich kurz, winkte Edward nochmal zu und ging dann wieder zurück ins Wohnzimmer.

„Bis in knapp zwei Wochen, tschüss“, rief ich ihm noch hinter her, Charlie drehte sich nochmal kurz um und winkte, dann schloss ich die Türe und ging zum Auto.
 

Erleichtert seufzte ich und setzte mich neben Edward in den Aston Martin. Die Verabschiedung von Dad war doch schwieriger als erwartet, was nicht zuletzt an dem Detail mit dem Ferienhaus lag.
 

„Geschafft, dann auf zur nächsten Runde“, sagte Edward zu mir und startete den Wagen.

„Das wird nicht so schwer, wie bei Dad“, erwiderte ich.

„Ja, das mit dem Ferienhaus hat ihm nicht wirklich gepasst. Aber er wird sich schon beruhigen, wirst schon sehen.“

„Denke ich auch. Er hat wahrscheinlich nur Angst, dass ich nicht wieder komme.“

„Na die Sorge ist unbegründet. Aber sag mal, hat meine Schwester dir wirklich Reizunterwäsche eingepackt?“ Edward sah mit einem süffisanten Grinsen zu mir.

„Das würdest du wohl gerne wissen, träum weiter“, grinste ich nur und schlug ihm auf den Oberarm.

„Keine Sorge, mein Kopfkino läuft schon seit der Aussage vorhin“, lachte Edward und auch ich musste schmunzeln.
 


 

1 Tag später....
 

Der warme Wind fuhr durch mein Haar und die Sonne wärmte mein Gesicht. Es war ein herrliches Gefühl und ich fühlte mich so frei. Nach diesen Stunden im Flugzeug und dem stickigen Flughafen in Miami, sog ich die frische Luft förmlich in mich auf.

Unser Flug verging quälend langsam, was zuletzt nicht daran lag, das wir in Miami zwei Stunden länger als ursprünglich geplant auf unseren Anschlussflieger warten mussten. Letztendlich waren wir dann fast 16 Stunden unterwegs, welche sowohl Edward als auch mir deutlich in den Knochen steckten. Wir freuten uns auf unser Ferienhaus, um uns einfach nur hinzulegen und nichts zu tun. Und zum Glück würden wir gleich da sein, den Fahrkünsten meines Freundes sei Dank.

Edward wollte unbedingt ein Auto für die kommenden Tage mieten. Zum einem, weil unser Bungalow am anderen Ende von Nassau lag genauso wie unsere Tauchschule, zum anderen mussten wir ja auch einkaufen und für eventuelle Ausflüge war das Auto mit Sicherheit auch von Vorteil. Und natürlich hatte es sich Edward nicht nehmen lassen, ein Cabrio zu mieten. Eigentlich hatte ich das total übertrieben gefunden, aber wie ich nun so in dem Renault Megan Cabrio saß und das Wetter genoss, war ich ganz froh über seine Entscheidung.
 

„Das ist total schön hier alles“, meinte Edward nach ein paar Minuten der Stille zwischen uns.

„Ja, das stimmt. Das Meer ist so türkis, der Himmel strahlend blau, einfach perfekt“, stimmte ich ihm zu.

„Ich bin schon auf das Haus gespannt, direkt am Meer, das ist bestimmt total schön.“

„Ja das glaub ich auch. Ob wir direkten Zugang zum Strand haben?“

„Keine Ahnung, ich weiß absolut nichts darüber. Aber wir sind ja laut Navi gleich da.“
 

Es war wirklich nicht weit, von Nassau bis zu unserem Ferienhaus. Wir waren gerade mal eine viertel Stunde unterwegs, da kamen wir in eine kleine Siedlung. Die Häuser sahen alle ziemlich gleich aus und standen in regelmäßigen Abständen zueinander. Unser Haus befand sich am Rande der Siedlung. Rund um das Haus waren Palmen, so dass man von dem Bungalow an sich, nicht viel sah.

„WOW, also das nenne ich mal direkt am Meer“, staunte ich.
 

Schon von der Straße aus konnte man das Meer rauschen hören, durch die Palmen allerdings nicht sehen. Edward parkte in der Auffahrt und lud unsere Koffer aus. Der Bungalow war nicht sehr groß, nur ein Stockwerk und ein flaches Dach. Es sah von außen gewöhnlich aus, nichts Besonderes.
 

„Schlicht und einfach, so wolltest du es doch, oder?“, grinste Edward.

„Ha ha, der Urlaub ist mit Sicherheit alles andere, aber nicht schlicht und einfach“, erwiderte ich.

„Komm, lass uns rein gehen.“
 

Edward ging voran und sperrte das Haus auf, ich folgte ihm. Wir gingen in das Innere und standen auch schon direkt in dem großen Wohnraum. Mir verschlug es komplett die Sprache. Von außen sah der Bungalow so normal und unscheinbar aus, doch von Innen war er komplett das Gegenteil. Der Wohnraum war mit hellem Parkett ausgelegt, eine hellblaue Sofalandschaft mit zwei cremefarbenen Sesseln stand in der Mitte des Raumes. Rundherum waren überall Bodentiefe Fenster, wodurch man das Meer und die Terrasse sehen konnte.
 

„Von wegen einfach“, kommentierte ich schlicht und Edward gluckste neben mir.

„Schau dir den Pool an, unglaublich“, schwärmte Edward, der die Terrassentür schon geöffnet hatte.

Ich kam zu ihm und konnte ebenfalls nur staunen. Ein riesiger Pool war neben der Terrasse, auf der mehrere Liegen standen.

„Für was einen Pool, wenn das Meer nur fünf Meter weg ist?“, fragte ich mich selbst.
 

Fünf Meter war sogar noch übertrieben, ich musste nur zwei Schritte von der Terrasse runter gehen, schon stand ich im weißen Sandstrand. Es war einfach eine traumhafte Aussicht. Der weiße Strand, viele Palmen und sonst nichts als Meer. Nicht mal der nächste Ferienbungalow war zu sehen.
 

„Ich glaube, das wird eine traumhafte Woche, was meinst du?“ Edward stand neben mir und legte einen Arm um meine Schultern.

„Ja, das glaub ich auch. Komm, schauen wir uns drinnen weiter um“, erwiderte ich und ging zurück in den Wohnraum.
 

Direkt an das offene Wohnzimmer grenzte die Wohnküche an, deren Essplatz in einem Wintergarten war. Auch hier konnte man die Glasfronten komplett öffnen und man saß beim Essen im Freien. Mir kam es schon so vor, als wäre das ganze Haus nur aus Glas gebaut und ich erwartete im Schlafzimmer Ähnliches. Doch dort gab es doch tatsächlich auch richtige Wände und nur eine große Terrassentüre, die ebenfalls zum Meer hinausging. In der Mitte des Schlafzimmers stand ein großes Bett und an der Seite eine kleine Kommode mit Fernseher.
 

„Natürlich, nur ein Bett“, murmelte ich zu mir selbst.

„Hast du ein Problem damit? Ich kann auch auf dem Sofa schlafen.“ Edward stand neben mir, ich hatte ihn gar nicht bemerkt, dementsprechend erschrak ich auch.

„Was, oh Gott, erschreck mich doch nicht so“, keuchte ich erschrocken, „und nein, es ist kein Problem. Ich hab mich ja schon daran gewöhnt“, grinste ich.

„Na Gott sei Dank, so breit ist das Sofa nämlich leider nicht. Schau dir mal das Bad an, was für ein Traum.“
 

Direkt vom Schlafzimmer ging es in das Badezimmer, in das Edward schon voran ging. Wie auch schon der Rest vom Haus war das Bad einfach purer Luxus. Weiße Marmorfliesen waren verlegt, verziert mit schwarzen und grauen Ornamentfliesen. Die Badewanne stand frei im Raum und in der Ecke gab es noch eine Dusche, mit einem Wasserfallduschkopf. Es war wahrhaftig ein Traum und mir wurde wieder bewusst, was für ein Vermögen das alles kosten musste. Ein trauriger Seufzer entwich mir, ich ging zurück in Schlafzimmer und ließ mich auf ein kleines Sofa nieder. Natürlich hatte Edward es bemerkt, folgte mir und musterte mich mit einem besorgten Blick.
 

„Was ist los Bella?“, fragte er und ging vor mir in die Knie.

„Zu viele Eindrücke...“ murmelte ich, wich seinem Blick aus und ging damit natürlich nicht direkt auf seine Frage ein.

„Das ist aber nicht alles. oder?“

Edward war einfach zu aufmerksam, ihm entging nichts oder er konnte Gedankenlesen.

„Muss dir eigentlich immer alles auffallen? Bin ich so leicht zu durchschauen oder kannst du Gedankenlesen?“, sprach ich meine Gedanken aus.

„Gott, wenn ich das könnte wäre ich der König der Welt“, lachte Edward. „Also nein, aber ich kann inzwischen deine Mimik sehr gut deuten. Und irgendwas bedrückt dich jetzt wieder. Gefällt es dir hier nicht?“

„Wie kann es jemanden hier nicht gefallen? Das Haus, der Strand, die Insel, ein einziger Traum.“

„Was ist dann los?“

„Mir ist nur gerade wieder klar geworden, was das Ganze kosten muss. Und das ich es eigentlich gar nicht verdient habe.“

„Ach Gott Bella, fang doch nicht immer wieder damit an. Vergiss das doch mal. Und warum solltest du es nicht verdient haben?“ Edward sah mir direkt in die Augen, seine Lippen zu einem schmalen Grinsen geformt und seine Hände um meine geschlossen.

„Ich kann das nicht vergessen, weil es normal nicht für mich gedacht wäre. Das hier ist eigentlich nur ein Spiel und deine Eltern geben ein Vermögen für etwas aus, was gar nicht so ist. Das ist ungerecht Esme und Carlisle gegenüber.“

„Bella, du hast es allein deshalb schon verdient, weil du es jetzt schon vier Monate mit meiner Chaosfamilie und vor allem mir aushältst. Und jetzt ist genug mit Trübsal blasen, ich will keine Wiederworte mehr hören! Lass uns mal schauen, was der Kühlschrank her gibt, ich hab nämlich Hunger.“

Edward gab mir einen spontanen Kuss, halb auf die Lippen, halb auf die Wange, grinste mich schief an und stand dann auf, um mit mir im Schlepptau in die Küche zu gehen.
 

Viel war leider noch nicht vorhanden, aber immerhin ein paar Eier, Milch und Mehl. Daraus zauberte ich uns Pfannkuchen mit Früchten. Edward hatte in der Zwischenzeit den Essbereich geöffnet, somit saßen wir beim Essen direkt im Freien.
 

„Also so könnte ich immer Essen“, grinste Edward und schaute in den Himmel.

„Na komm, als ob die Aussicht von eurer Terrasse weniger schön wäre“, erwiderte ich kauend und deute mit der Gabel auf die Umgebung.

„Das meinte ich eigentlich nicht. Die Pfannkuchen sind echt der Wahnsinn Bella. Ich glaube, ich sollte dich doch heiraten. Verhungern würde ich auf jeden Fall nicht.“

„Ja, ganz im Gegensatz zu Emmett mit Rosalie.“

Wir mussten beide laut Lachen und ich verschluckte mich fast an dem Essen.

„Also, was hältst du davon. Wir essen jetzt gemütlich zu Ende, spülen ab, packen aus und fahren dann mal in die Stadt. Bisschen einkaufen, schauen wo die Tauchschule ist und wo wir heute Abend Essen gehen können“, schlug Edward vor.

„Hört sich gut an, aber ich kann heute Abend auch wieder etwas kochen“, stimmte ich zu.

„So gern ich deine Kochkünste in Anspruch nehme, noch sind wir nicht verheiratet“, grinste Edward und ich schlug unter dem Tisch mit dem Fuss nach ihm. Natürlich erwischte ich nur das Tischbein und mein Freund lachte sich halb tot.

„Ha, daneben. So, aber jetzt wieder im Ernst. Wir sind hier im Urlaub, da musst du nicht wie zu Hause jeden Tag kochen.“

„Für was gehen wir dann einkaufen?“

„Für das Frühstück, etwas zu trinken und für zwischendurch. Dann ist der Vorschlag also akzeptiert.“

„Hab ich eine Wahl?“, fragte ich rein rhetorisch.

„Nein, eigentlich nicht. Hast du dich eigentlich schon bei Charlie gemeldet?“, fragte mich Edward und nahm sich seinen inzwischen dritten Pfannkuchen.

„Oh shit, nein. Das hab ich total vergessen. Dad wird mich umbringen. Warum hast du mich nicht früher dran erinnert.“ Ich sprang vom Tisch auf.

„Sorry, ist mir auch erst eingefallen. Mach du mal, ich räum hier dann ab.“
 

Das ließ ich mir nicht zweimal sagen und sprintete ins Schlafzimmer. Dort kramte ich nach meinem Handy und wählte die Nummer von meinem Dad. Es tutete nicht einmal, da nahm er auch schon total aufgebracht ab.
 

*Bella, nach endlich. *

*Sorry Dad, ich hab die Zeit vergessen... *
 


 

EPOV
 

Drei Tage später...
 

Leise schlich ich mich aus dem Bett ins Bad, um mein morgendliches Bedürfnis nachzukommen. Bella schlief noch und ich wollte sie noch nicht wecken, da wir noch ein wenig Zeit hatten. Heute war der dritte Tag unseres Tauchkurses und der Gestrige hatte uns ziemlich geschlaucht. Wir hatten zum ersten Mal die komplette Ausrüstung an, dann war die ärztliche Untersuchung und zum Schluss die theoretische Prüfung. Noch dazu kämpfte Bella mit üblem Jetlag, etwas was mir erspart blieb.

Mit der Zahnbürste in der Hand und an der Türe gelehnt, beobachtete ich Bella beim Schlafen. Sie lag auf dem Bauch, ihre Haare waren ein einziges Wirrwarr und ihr Mund war leicht geöffnet. Anscheinend träumte sie von irgendetwas, sie zuckte leicht, drehte ihren Kopf hin und her und murmelte Unverständliches. Das Bella im Schlaf redete hab ich schon öfters bemerkt, allerdings verstand ich nie etwas Konkretes, wie auch jetzt. Gerade als ich wieder ins Bad gehen wollte, hörte ich meinen Namen. War Bella etwa wach geworden?

Ich ging zum Bett und stellte fest, dass sie noch tief und fest schlief. Und wieder murmelte sie meinen Namen, Bella träumte also von mir. Das hatte ich nicht erwartet und war angenehm überrascht. Sanft strich ich ihr die Haare aus dem Gesicht, sie zuckte auf durch meine Berührung.
 

„Bella, wach auf“, flüsterte ich leise.

Meine Freundin murmelte wieder meinen Namen, drehte sich auf die andere Seite und umschloss fest die Decke.

Ich beschloss erst einmal meine Zähne zu Ende zu putze und dann einen erneuten Aufweckversuch zu starten.
 

Fünf Minuten später stand ich wieder am Bett, Bella lag immer noch so da wie eben. Von der anderen Seite kletterte ich ins Bett und strich ihr wieder die Haare aus dem Gesicht.

„Bella, aufwachen. Das Tauchbecken wartet“, flüsterte ich wieder.

„Hmm, noch fünf Minuten“, murmelte sie verschlafen und kuschelte sich an mich.

„Okay, noch fünf Minuten. Willst du frühstücken?“

„Nö, Klappe halten“, murrte sie und vergrub sich an meiner Brust.

Ich lachte leise auf und nahm sie noch fester in den Arm. Fünf Minuten noch, dann würde ich sie nochmals wecken.
 

Eine halbe Stunde später saßen wir im Auto, Bella war immer noch nicht fit. Ihre Haare hatte sie nur notdürftig zusammen gebunden und ihre müden Augen versteckte sie unter einer großen Sonnenbrille.

„Warum muss der doofe Kurs so früh beginnen?“, grummelte Bella.

„Weil die Fische auch so früh aufstehen“, scherzte ich.

„Toller Witz, ich glaub ja auch noch an den Weihnachtsmann.“

„Ach komm schon Bella, ich wollte dich nur ein bisschen aufmuntern.“

„Ja ich weiß. Der Jetlag macht mich einfach total fertig.“

„Morgen ist der vorbei, garantiert.“
 

Ich griff nach ihrer Hand und lies das Gespräch ruhen, der restliche Tag würde aufregend genug werden. Schließlich würde es heute endlich ins Meer gehen, zwar noch in flaches Wasser aber dennoch anders, wie ein schnödes Schwimmbecken. Bella hatte etwas Bammel davor, ihr war die

gesamte Geschichte um das Tauchen noch nicht geheuer. Doch langsam freundete sie sich damit an, bei manchen Übungen war sie sogar geschickter als ich.
 

Langsam glitt die Sonne am Himmel immer höher, es war gerade mal sieben Uhr morgens. Jared, unser Tauchlehrer, wollte heute noch früher anfangen als gestern. Zum einem damit wir mehr vom Tag hatte und zum anderen, waren morgens die Fische besonders aktiv. Und nach knapp zehn Minuten Fahrt hatten wir die Tauchschule auch schon erreicht.
 

„Na dann wollen wir mal“, sage ich fröhlich und schaltete den Motor ab.

„Ja genau, lasst Bellas persönliche Folter beginnen“, murrte Bella neben mir und stieg aus.
 

In solchen Momente wusste ich inzwischen, das ich besser nichts erwiderte. Bella am Morgen, mit Jetlag und dann noch in einer sportlichen Angelegenheit, keine gute Kombination. Ich nahm ihre Tasche aus dem Kofferraum und ging hinter ihr her ins Gebäude. Zu unser beiden Erstaunen begrüßte uns dort nicht Jared, sondern ein großgewachsener Latino, der mit einem breiten Grinsen auf uns zukam.
 

„Guten Morgen, ihr seid bestimmt Bella und Edward“, begrüßte er uns freundlich und zog Bella sofort in eine Umarmung. Diese war sichtlich überrascht von dieser Begrüßung, erwiderte sie aber, sehr zu meinem Missfallen.

Nach einer gefühlten Ewigkeit ließ dieser Spacko endlich meine Freundin los und hielt mir seine Hand hin.

„Ich bin Jose, Jareds Bruder und Vertretung. Freut mich euch kennen zu lernen“, grinste er mich breit an und drückte meine Hand. 7

Ich drückte etwas fester zu wie vielleicht beabsichtigt, doch der Latino grinste nur weiter blöd vor sich hin.

„Morgen, was ist mit Jared?“, fragte ich etwas spitz.
 

Dieser Jose gefiel mir ganz und gar nicht. Er war ein Stück größer als ich, war sehr sportlich gebaut, seine Haare waren gelockt und etwas länger und er war gut gebräunt. Allem in allem, ein totaler Frauenschwarm. Und mit einem Blick auf Bella sah ich, wie er auf sie wirkte. Sie hatte ihre Sonnenbrille abgesetzt und schmachtete ihn regelrecht an. Seit wann stand Bella den auf solche schmierigen Typen?
 

„Jared hat sich gestern beim Tauchen an einer Koralle verletzt. Er musste mit drei Stichen genäht werden und darf eine Woche erst mal nicht ins Salzwasser. Ich soll euch schöne Grüße ausrichten, es tut ihm wirklich leid, dass er nicht weiter machen kann mit eurem Kurs.“

„Ach, ich bin mir sicher, dass du ihn gut vertreten wirst.“ Bella hatte ihre Stimme wieder gefunden und schmachtete vor sich hin.
 

Sofort drehte sich Jose zu ihr und prompt wurde Bella rot. Gott, natürlich fiel meine Freundin sofort auf diesen Schnösel herein. Er war dafür perfektioniert die Urlauberinnen, um den Finger zu wickeln. Groß, Latino, braun gebrannt, Tauchlehrer. Das ist genauso wie ein blonder Skilehrer in Aspen, der ideale Frauenmagnet. Und meine sonst so kluge und taffe „Freundin“ fiel tatsächlich auf ihn rein.
 

„Na das hoffe ich doch. Dann wollen wir doch auch gleich mal los legen. Zieht euch um und wir treffen uns unten am Strand“, meinte er zuckersüß zu Bella und zwinkerte ihr zu. Diese wurde nur noch röter, senkte den Blick und kicherte vor sich hin.

In mir kam die Galle hoch, wie kann man nur so schleimen? Da waren sämtliche Anmachversuche von mir an Frauen gar nix dagegen. Bella kicherte immer noch leise, drehte sich dann um und ging in Richtung Frauenumkleide.
 

„Ähm Schatz, brauchst du nicht deine Tasche zum Umziehen?“, rief ich ihr hinterher, als sie schon fast in der Umkleide war.

Über alle Ohren grinsend strahlte ich ihr entgegen, Joses Augen wurden bei dem Wort Schatz erschreckend groß und Bella drehte sich mit einem grimmigen Ausdruck im Gesicht wieder zu uns um.

„Oh äh ja klar“, stammelt sie, kam schnellen Schrittes zurück, riss mir die Tasche aus der Hand und blinzelte mich böse an.

„Danke Edward.“ Oh sie an, die Zicke ist wieder zurück. Und das alles nur wegen diesem Inselaffen hier?

„Kein Problem Schätzchen, bekomme ich noch einen Kuss?“, grinste ich triumphierend.

Dieser Inselschönling sollte gleich wissen, dass dieses Terrain abgesteckt ist und es hier nichts zu holen gab.

„Vielleicht später, mein Schatz“, grummelte Bella und zischte das letzte Wort, dann lief sie schnellen Schrittes wieder in die Umkleide.

„Oh, deine Freundin hat Temperament“, lachte Jose neben mir.

„Ja, das kann man wohl laut sagen“, erwiderte ich schlicht und ging dann ebenfalls in die Umkleide.
 

Na das konnten ja noch tolle zwei Tage werden. Jared war nett und hatte uns die letzten zwei Tage das Tauchen richtig nahe gebracht, vor allem Bella, da sie anfangs wirklich mit sich haderte. Und jetzt, jetzt ist dieser Schnösel unser Tauchlehrer und Bella verfiel ihm in der ersten Minute. Dabei war er nur ein billiger Abklatsch dieser typischen Fratzen, die immer in irgendwelchen Hochglanzmagazinen abgelichtet sind.
 

„Mach dich nicht fertig, Edward, Bella wird schon nicht auf seine billige Masche reinfallen“, sprach ich zu mir selbst und ging dann in Badeklamotten zurück.
 


 

Bella war schon am Tauchbecken und lachte mit Jose. Allein bei dem Namen könnte ich kotzen, keine Ahnung warum der Typ so etwas bei mir auslöste.
 

„Na, worüber lacht ihr so?“, fragte ich die beiden und umarmte Bellas Mitte von hinten.

„Jose hat mir nur von ein paar witzigen Dingen von seinen Tauchgängen erzählt“, lachte Bella und entwand sich langsam meinem Griff.

„Witzige Dinge unter Wasser?“, frage ich skeptisch.

„Oh ja, du wirst schon sehen heute Mittag. Manche Fische sehen sehr lustig aus oder benehmen sich so. Aber erst mal machen wir ein paar abschließende Übungen im Becken. Nach der Mittagspause geht’s dann runter zum Strand“, grinste Jose und entblößte dabei seine weißen Zähne.

Gott, wie aufdringlich.

„Das wird bestimmt toll, ich freu mich schon“, kicherte Bella und ich glaubte meinen Augen nicht zu hören.

„Seit wann das denn? Noch gestern hast du gesagt, du hast totale Panik vor dem Meer.“

„Man kann seine Meinung wohl mal ändern oder?“, zischte Bella.

„Meinung ändern ja, aber Angst von heute auf morgen verlieren?“, fragend sah ich Bella an.

„Das kann dir doch egal sein oder?“
 

Jose hatte sich inzwischen der Tauchausrüstung gewidmet und selbiges tat Bella ihm jetzt gleich, nicht ohne mir noch einen bösen Blick zu schenken. Was um alles in der Welt ist in den letzten Minuten mit meiner Freundin passiert? Es kann doch nicht sein, das sie diesem Jose innerhalb weniger Minuten so verfallen ist.

Kopfschüttelnd ging ich auch zu meiner Ausrüstung und schloss das Atemgerät an der Sauerstoffflasche an. Bella hatte ihre Ausrüstung schon komplett und Jose half ihr beim Anziehen.
 

„Sollte nicht ich das machen, um den Check zu machen?“, fragte ich skeptisch, als ich das sah.

„Oh natürlich, daran hatte ich jetzt nicht gedacht. Aber kein Problem, den gegenseitigen Check könnt ihr immer noch durchführen. Soll ich dir auch helfen Edward?“, richtete sich Jose an mich.

„Nein danke, das schaff ich schon. Also Bella, kommst du mal her damit ich alles checken kann?“

„Natürlich, wenn du darauf bestehst“, meinte Bella zuckersüß, doch ihre Augen sprachen eine andere Sprache.

„Also, Luft ist offen“, checkte ich als erstes.

„Pass nur auf, dass dir noch genug Luft zum Atmen bleibt“, zischte Bella leise.

„Was ist dein Problem?“

„Was ist dein Problem?“, konterte sie.

„Dass sich dieser Schmierlappen an dich ran wirft“, grummelte ich und checkte nebenbei Bellas Bleigurt und Taucherweste.

„Das macht er doch gar nicht, er ist nur höflich“, rechtfertigte sich Bella und checkte Selbiges bei mir.

„Klar und morgen ist Weihnachten.“

„Ach echt? Dann kannst du dich ja nachher noch nach einem Geschenk für mich umsehen.“
 

Ich erwiderte darauf nichts mehr, das war mir zu blöd. Außerdem war Jose inzwischen so nahe gekommen, dass unsere kleine Diskussion bestimmt gehört hatte.
 

„So, alles gecheckt und in Ordnung?“, fragte dieser.

„Ja, alles bestens“, frohlockte Bella.

„Na dann, auf ins kühle Nass.“
 

Jose ging ans Becken und hielt Bella die Hand hin. Diese kicherte wieder, nahm sie entgegen und ging über die kleine Treppe ins Tauchbecken. Das ganze lies mich nur den Kopf schütteln, dennoch folgte ich den beiden in das Becken.
 

Bahamas: http://www.polyvore.com/cgi/set?id=92577232&.locale=de
 

Bungalow: http://imageshack.us/photo/my-images/20/3git.jpg/
 

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So, das war es erst einmal wieder.

Ich hoffe es hat euch gefallen, auch wenn es eher ruhig zu ging in diesem Kapitel.

Wird sich im nächsten aber ändern, soviel sei verraten. ;-)

Ich will nichts versprechen, aber ich hoffe das ich wieder regelmäßiger posten werde.

Immerhin will ich die Story ja auch zu Ende bringen, das hat sowohl die Geschichte als auch ihr als meine treuen Leser verdient.

Hoffentlich sind mir noch ein paar erhalten geblieben.
 

Ich bedanke mich schon mal für evtl. Kommis.
 

Fühlt euch gedrückt!

Eure Nicki

Wasserspiele

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Zurück in der Realität?!

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Wie soll das nur weiter gehen?

Oh mein Gott, oh mein Gott, oh mein Gott!!!!

Mir ist etwas passiert, das mir noch nieeeeeeeeeeeeeeeeee passiert ist!!

Ich habe zwei Kapitel vertauscht!!!!

Das heißt, ich habe euch eins komplett vorenthalten und eins zuviel gepostet!!

Ich schäme mich... Tut mir wirklich leid!!!!

Und deshalb korrigiert ich das jetzt und hier ist das vergessene Kapitel.

Seid nicht irrtiert, ich lösche das vorherige Kapitel und lade es nach diesem wieder hoch, damit die Reihenfolge stimmt und der Lauf der Geschichte auch passt.

So habt ihr jetzt zwei Kapitel innerhalb drei Tage bekommen, das ist doch auch nicht schlecht. :-)

Viel Spass nun dabei und ich hoffe ihr seid mir nicht all zu böse über die Verwechslung.
 

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BPOV
 

„Spaghetti oder Tagliatelle?“ , hörte ich Rosalie hinter mir fragen.

Seit drei Tagen hatte ich jetzt Edward nicht mehr gesehen, unser Discoabend war vor knapp einer Woche gewesen. Diese Woche hatte er Nachtschicht und ich war nur tagsüber im Krankenhaus. Dienstag waren wir uns morgens kurz begegnet, das war es aber auch schon. Irgendwie vermisste ich Edward, aber gleichzeitig verbot ich mir auch diese Gefühle.

„Vollkorn oder normale Nudeln?“ fragte meine Schwester wieder, ich nahm sie nur ganz entfernt wahr.

Unser Umgang wurde immer enger, wir waren inzwischen wirklich fast wie ein Paar. Gäbe es diesen komischen Deal nicht zwischen uns nicht, würde niemand auf die Idee kommen, das alles nur Fake ist. So langsam glaubte ich ja selbst nicht mehr daran.

„Hallo??? Erde an Kosmos Bella!!“ Rosalie stand direkt vor mir und wedelte mit ihrer Hand vor meinen Gesicht.

„Was? Hast du mit mir geredet?“ , fragte ich verwirrt, war ich so in Gedanken?

„Ja, seit ungefähr zehn Minuten. Wo warst du denn mit deinen Gedanken?“

„Bei Edward.“ Rose sah mich mit großen und erstaunten Augen an, hatte ich das jetzt gesagt statt gedacht?

„Ok ok ok, wir bringen jetzt diesen Einkauf zu Ende und zu Hause reden wir beide mal ein ernstes Wörtchen miteinander.“ Verdammt, ich hatte es laut gesagt und die Reaktion von meiner Schwester lies keine Widerrede zu.

Das musste ja mal kommen, ein typisches Schwestern- Beziehungsgespräch. Aber über welche Beziehung eigentlich? Die zwischen mir und Edward gab es ja eigentlich nicht.

Schneller wie wahrscheinlich nötig beendeten wir den Einkauf, ich lief eigentlich nur stumm neben Rosalie her und nickte oder schüttelte den Kopf auf manche Fragen zu den Produkten. Eine halbe Stunde später saßen wir auf jeden Fall zusammen in der Küche, ich schnippelte teilnahmslos Gemüse, während Rose das Wasser für die Nudeln aufsetzte.

„So Bella, jetzt mal Tacheles. Was ist los?“ , richtete sie sich dann an mich,

„Ich weiß es auch nicht.“ , antwortete ich ehrlich und sah zu ihr auf.

„Kann es sein, dass das ganze ein bisschen aus dem Ruder läuft?“

„Nein wieso?“

„Ach komm schon Bella. Vor vier Monaten habt ihr es nicht ein Minute zusammen in einem Raum ausgehalten und jetzt poppt ihr miteinander, als wäre es das normalste der Welt.“

„Ist es doch auch? Du tust es mit Emmett, Alice und Jasper, Angela und Ben.“ , rechtfertigte ich mich.

„Ja, wir sind aber auch alle normale Paare und du und Edward nicht.“ , konterte meine Schwester.

„Na und? Wir sind doch erwachsen genug um trotzdem Sex zu haben oder?“

„Bella, beim ersten Mal bist du fast Amok gelaufen, weil du mit Edward im Bett warst und jetzt ist es normal? Also ganz ehrlich, ich glaub das ganze hat andere Gründe.“

„Gründe für was?“

„Na das ihr miteinander schlaft, ihr aufeinander eifersüchtig seid...“

„Ich bin überhaupt nicht eifersüchtig auf irgendwas.“

„Ja nee, ist klar Bella. Das hat jeder am Samstag gesehen.“

Rose durchbohrte mich mit ihrem Blick.

„Na gut, also, die Tussi hat mich halt genervt und so, aber ich war nicht eifersüchtig.“ , gab ich kleinlaut zu.

„Ja klar, genervt. Sicher. Man Bella, gibs doch einfach zu das du eifersüchtig warst.“

„Rose, zum eifersüchtig sein braucht es ein bisschen mehr als nur eine Scheinbeziehung.“

„Also so was wie du und Edward haben oder?“

„Was? Spinnst du?“

„Ach Bella, mach dir doch nicht selbst was vor. Euch verbindet inzwischen mehr als nur dieser dämliche Deal. Ich würde sogar soweit gehen, das ihr dabei seid, euch ineinander zu verlieben.“

Boom.... Das saß. Verlieben? In Edward? Ich? Niemals!!!

„Jetzt machst du dich aber lächerlich.“

„Gott, du warst schon immer miserabel im lügen. Ein Blinder würde sehen, wie bei euch die Funken sprühen. Sobald ihr euch seht leuchten eure Augen, ihr sucht regelrecht die Nähe des anderen, ihr seit eifersüchtig auf jeden Fremden der beim anderen in der Nähe ist und an deinem ganzen Verhalten heute, merk ich, das du Edward tierisch vermisst.“

Mit großen Augen sah ich meine Schwester an, sie hatte wirklich den Nagel auf den Kopf getroffen, das wurde mir gerade bewusst. Ich konnte mich ja dagegen wehren, aber wenn es selbst schon Rosalie auffiel.

„Aber, aber, das ist doch nur alles eine Scheinbeziehung.“ , versuchte ich mich weiter zu wehren.

„Ach Süsse, dann ist es das eben jetzt nicht mehr. Was ist denn daran so schlimm?“ Rose setzte sich neben mich und legte einen Arm um mich.

„Das es nicht sein darf, das alles ist nur ein Deal und in zwei Monaten ist er zu Ende.“ , sagte ich, meine Stimme war aber nicht so fest wie sie sein sollte.

„Und wenn es das dann einfach nicht ist und ihr weiter macht, wo ihr jetzt seid?“

Was für eine bescheuerte Idee von meiner Schwester. Als ob Edward das wollen würde.

„Klar Rose, Edward träumt sicher von nichts anderem.“ , lachte ich ironisch.

„Warum denn nicht? Er hat sich die letzten Wochen sehr verändert.“ , erwiderte Rose lächelnd.

Bevor ich etwas sagen konnte, ging die Haustüre auf und Dads Stimme tönte über den Flur.

„Hey Mädels, seid ihr zuhause?“

„Ja Dad, in der Küche.“ , rief ich zurück, damit war das Gespräch zwischen mir und Rosalie erst einmal zu Ende. Ich konnte nicht abstreiten, das ich nur allzu froh darüber war.

„Freu dich nicht zu früh, das Gespräch wird noch fortgesetzt, keine Sorge.“ , grinste Rose, als hätte sie meine Gedanken gehört.

„Als ob ich es geahnt hätte.“ , stöhnte ich und schnippelte weiter das Gemüse, während Rose am Herd weiter rum werkelte.

„Na meine Sonnenscheine, das ihr mal Beide zu Hause seid.“ Dad kam in die Küche und setzte sich mit der Zeitung in der Hand mir gegenüber.

„Ja, Emmett hat heute mal wieder Gartendienst, Edward muss bald schon wieder ins Krankenhaus zur Nachtschicht und Alice und Jasper machen heute mal wieder etwas zu Zweit.“ , erklärte Rose kurz und knapp.

„Und da habt ihr Beiden euch gedacht, ihr kümmert euch mal wieder um euren alten Dad.“ , lachte besagter.

„Das klingt ja wie eine Strafe.“ , lachte ich.

„Ist es das denn nicht auch?“ , grinste mein Dad.

„Ach Dad, du kommst eigentlich immer viel zu kurz. Aber komm doch nächste Woche auch zu den Cullens. Carlisle will mal wieder den Grill raus holen.“ Rose umarmte von hinten Dad.

Stimmt, davon hab ich auch schon was gehört. Ein kleines Familienfest im Garten, das würde bestimmt lustig werden und Dad konnte auch mal wieder dabei sein.

„Wirklich. Na da sag ich natürlich nicht nein. Der Smoker von Carlisle ist echt spitze.“ Natürlich war Dad sofort Feuer und Flamme.

„Hoffentlich schafft es Edward auch pünktlich aus der Klinik. Beim Frühdienst ist das ja immer so eine Sache.“ , meinte ich nachdenklich.

„Ach bestimmt. Das ist Edwards letzer Tag, da werden die ihn schon eher gehen lassen. So wie du morgen.“ , winkte Rose ab.

„Ihr hab euch die letzten Tage nicht wirklich oft gesehen oder, also ich mein du und Edward.“ Dad spitzelte über die Zeitung zu mir.

„Ähm ja, stimmt. Aber das war uns ja klar. Nach dem Urlaub ging es ja direkt mit dem Praktikum los und Edward ist ja auch noch voll eingespannt in der Klinik.“ Hach, der Urlaub. Erinnerungen kamen in mir hoch, schöne, intensive, leidenschaftliche Erinnerungen.

„Was grinst du denn plötzlich so?“ , fragte mich Rose.

Tat ich das? Oh, die Erinnerungen liesen meine Gedanken etwas heiter werden.

„Och nix, einfach nur so.“ , grinste ich weiter.

„Aha, na dann.“

„Kommt Emmett denn heute noch?“ , fragte Dad.

„Ja, er wollte zum Spiel hier sein.“ , antwortete Rose, ihre Stimme verriet aber, das ihr das gar nicht passte.

„Jawohl, ein guter Mann.“ , jubelte Dad, er schaute wahnsinnig gern mit Emmett Football.

„Na dann werd ich es mir heute in meinem Zimmer gemütlich machen.“ , meine ich wie nebenbei.

„Du kannst uns gern Gesellschaft leisten.“ , kam es von Rose, die inzwischen das Essen in Teller verteilte.

„Nein danke, ich verzichte gerne auf Football.“ , lachte ich.

„Hätte mich auch gewundert.“ , lachte nun auch Dad, dann widmeten wir uns dem Essen.
 

Zwei Stunden später saß ich in meinem Zimmer und las ein Buch. Wirklich darauf konzentrieren konnte ich mich allerdings nicht, immer wieder schweiften meine Gedanken ab. Meine Balkontüre stand offen und ein laues Lüftchen wehte immer wieder den Vorhang auf. So war es auch auf den Bahamas, Edward und ich schliefen immer bei offener Türe. Der seichte Wind ging dann durchs Zimmer, wehte den salzigen Geruch vom Meer herüber und das Rauschen der Wellen war zu hören. Einfach nur traumhaft, gerade nach dem Sex.

„So in Gedanken versunken?“ , holte mich die Stimme meines Dad in die Gegenwart.

„Oh, hey Dad. Was machst du denn hier?“ , fragte ich überrascht und legte das Buch beiseite.

„Nach dir sehen, es ist gerade Halbzeit. Alles in Ordnung?“

„Klar, ich hab nur ein wenig gelesen.“

Dad betrachtete einmal mehr die Schneekugel auf meinem Schreibtisch, eines der wenigen persönlichen Dinge die ich von Mum hatte.

„Weißt du, du kannst genauso schlecht lügen wie deine Mum.“ Dad lächelte sanft, er schüttelte die Kugel und drehte sie in der Hand.

„Du vermisst Edward oder?“

Diese Frage kam so überraschend für mich, das ich darauf keine Antwort wusste.

„Weißt du, woher deine Mum diese Kugel hatte?“

„Nein, das hat sie nie erzählt. Ich hab sie aber auch nie gefragt.“ Dad setzte sich zu mir aufs Bett, immer noch die Kugel in der Hand, sein Blick aber ganz weit weg.

„Es war unser erstes Date, wir waren Schlittschuhlaufen im Wald. Ein kleiner See, direkt hinter unserem Haus in Forks, nicht viele kannten ihn. Ich musste deine Mum fünfmal fragen, ehe sie endlich ja sagte. Renee hatte nicht den ausgeprägsten Gleichgewichtssinn, natürlich war da die Idee Schlittschuhlaufen zu gehen totaler Blödsinn. Aber ich wollte ihr einfach diesen wunderschönen Ort zeigen. Und sie hat sich gar nicht so schlecht angestellt, wie sie immer zuvor beteuerte. Nur sieben mal legte sich deine Mutter der Länge nach, beim letzten Mal trug sie eine kleine Stauchung am Handgelenk davon.“ , lachte Dad leise.

Von dieser Geschichte hatte ich noch nie gehört. Und Dad hatte ich noch nie so in Erinnerungen schwelgen sehen. Ich saß ganz nah bei ihm, diesen Blick und dieses Lächeln hatte ich noch nie bei ihm gesehen.

„Doch deine Mum hat das nicht gestört, für sie war es der schönste Tag bis dahin, wie für mich auch. Wir gingen zu mir und wärmten uns auf, Oma machte uns Kakao und wir ließen uns vor einer Decke am Karmin nieder. Wir lachten und redeten noch lange an diesem Abend und zum Schluss, küssten wir uns. Ab diesem Moment waren wir zusammen. Wir konnten nicht glücklicher sein, ich liebte Renee so sehr.“

Dads Stimme brach und auch mir kamen die Tränen. Eine Weile war es still, ich wollte schon etwas sagen, doch da atmete Dad tief ein und wieder aus.

„Kurz vor Weihnachten fand ich dann diese Schneekugel auf dem Weihnachtsmarkt, es war das ideale Geschenk für Renee. Es sollte für immer eine Erinnerung an unser erstes Date sein. Ein gefrorener See im Wald, zwei Menschen und jede Menge Schnee. Deine Mum freute sich so sehr darüber, das ihr sogar die Tränen kamen. Ich glaube, diese Schneekugel war das schönste Geschenk, das ich ihr je gemacht habe. Abgesehen von dir und Rosalie.“ Charlie hatte den Kopf wieder gehoben und sah zu mir, seine Augen glitzerten und ich konnte meine Tränen nicht mehr zurück halten.

„Oh Dad, sie fehlt mir so.“ , schluchzte ich und warf mich ihm um den Hals.

Dad drückte mich fest an sich und strich mir beruhigend über den Rücken. Lange war ich ihm nicht mehr so nahe.

„Ich weiß Bells, mir auch.“ , erwiderte er nur leise. Eine Weile saßen wir so da und ich weinte, erst als ich mich beruhigt hatte, sah er mich eindringlich an.

„Weißt du Bella, das ich deine Mutter gehen ließ war das Dümmste was ich je getan habe.Ich habe nie aufgehört sie zu lieben, doch das Leben ließ unsere Liebe nicht mehr zu. Sieh zu, das es dir und Edward nicht auch so geht.“

Überrascht und gerührt von diesen Worten, wusste ich nicht, was ich sagen wollte. So ehrlich war Dad noch nie, solche Gespräche hatten wir noch nie geführt. Wenn Charlie nur wüsste, dass das ganze bei mir und Edward gar nicht so war. Sollte ich es ihm vielleicht sagen?

„Dad, so ist das bei mir und Edward nicht.“ , setzte ich an, doch er unterbrach mich sofort.

„Noch nicht vielleicht, aber ich seh es in deinem Blick. Der Junge bedeutet dir mehr, als du zugibst. Du bist mir viel zu ähnlich, aber mach nicht die selben Fehler wie ich.“

Wir sahen uns tief in die Augen, ja ich und Charlie waren uns definitiv zu ähnlich. Hierzu bedarf es keine weitere Worte, weshalb ich nur nickte.

„Gut und jetzt geh ich wieder nach unten. Die Seahawks haben bestimmt schon wieder den einen oder anderen Touchdown gelandet.“ Dad gab mir noch einen Kuss auf die Stirn, dann stand er vom Bett auf, stellte die Kugel wieder auf den Schreibtisch und ging zur Türe.

„Wir leben doch in einer moderen Welt, nicht so wie wir damals. Schreib Edward doch einfach so eine SMS oder so eine E-Mail.“ , sagte er dann noch und lächelte zu mir.

„Danke Dad, ich glaub das mach ich auch.“ , lächelte ich, dann ging Dad aus meinem Zimmer.

Von dem gerade Erlebten noch total geflasht, ließ ich mich erstmal nach hinten aufs Bett fallen. So emotional hatte ich Dad noch nie erlebt. Und dieses Date von Mum und Dad, ich konnte es mir richtig vorstellen. Ich kannte den See, allerdings war in meinen Erinnerungen eher ein Tümpel, überwuchert von Algen und Seerosen, umgeben von lauter Schilf. Ich hatte keinen Schimmer wie man damals dort Schlittschuhlaufen konnte, aber Mum und Dad hatten wohl ein unvergessliches Erlebnis.

Keine Ahnung wie lange ich einfach nur so da lag und an die Decke starrte. Ein kühler Luftzug ließ mich frösteln, weshalb ich aufstand und meine Balkontüre schloss. Mein Blick huschte wieder zur Schneekugel, dann schnappte ich mir mein Handy. Dad hatte Recht, warum schrieb ich Edward nicht einfach? Doch es war schon nach zehn, er war schon in der Klinik. Naja, dann würde er die Nachricht eben morgen früh oder in einer Pause lesen.

Aber was sollte ich ihm eigentlich schreiben? Das ich ihn vermisse? Tue ich das überhaupt? Und wenn ja, warum? Wir sind ja nicht mal ein richtiges Paar. Durfte ich etwas vermissen, was mir gar nicht gehörte? Und warum vermisse ich ihn überhaupt?

„Ach verdammt.“ , fluchte ich und schmiss das Handy aufs Bett zurück.

Das war doch zum verrückt werden. Ich hatte vor vier Monaten dieses dämlichen Deal nur begonnen, um Edward der Frauenwelt fernzuhalten. Wir hassten uns, hielten es keine Minute alleine aus ohne zu zicken. Langsam wurden wir Freunde, doch immer hatte ich im Hinterkopf, das Edward ein totaler Macho war, ein Frauenheld der irgendwann wieder so weiter machen würde, wie vorher. Davon wollte ich ihn abhalten, er sollte nie mehr so ein Idiot sein wie vorher. Und nun, nun mochte ich diesen Trotttel irgendwie. Mehr sogar, ich vermisste ihn. Doch das durfte nicht sein, das würde nur zu Problemen führen. Immerhin würde in zwei, vielleicht drei Monaten das ganze Theater vorbei sein.

´Der Gedanke daran versetzte mir einen schmerzhaften Stich, doch ich versuchte es zu ignorieren. Ich durfte da nicht noch tiefer rein geraten, als ich es schon war. Aber bis dahin, bis dahin war es noch eine Weile. Also schnappte ich mir doch wieder mein Handy und schrieb eine SMS an Edward.
 

Hey Edward,

hoffe du hattest eine stressfreie Nacht.

Noch zwei Mal, dann hast du es ja geschafft für diese Woche.

Kaum zu glauben das es bald vorbei ist.

Vielleicht sehen wir uns ja dieses Wochenende,

kannst dich ja mal melden.

Kuss Bella.
 

Ehe ich nochmal darüber nachdenken konnte, sendete ich die Nachricht. Ein Lächeln bildete sich auf meinen Lippen, irgendwie fühlte ich mich jetzt erleichtert. Aber irgendwie fühlte es sich auch komisch an, Edward und ich hatten uns noch nie wirklich SMS geschrieben, zumindest nicht so.

Es hatte sich alles so verändert. Ich wusste nicht mehr was richtig oder falsch war, was Schein oder sein, gut oder böse. Alles war so verwirrend, alles hatte sich so geändert.

Ich schlüpfte in meine Schlafsachen und legte mich wieder ins Bett. Meine Gedanken und Gefühle fuhren Achterbahn, das alles machte mich plötzlich wahnsinnig müde. Wieder huschte mein Blick zum Schreibtisch, die Schneekugel war im fahlen Licht kaum zu erkennen. Trotzdem musste ich lächeln, die Geschichte dahinter war einfach so rührend und romantisch.

Damit konnte die Geschichte von mir und Edward nicht mithalten, romantisch war daran bisher gar nichts. Aber wer weiß, wie diese Geschichte noch weiter gehen würde. Doch eigentlich, sollte diese Geschichte ja gar nicht weiter gehen....
 

EPOV
 

Diese Nacht war ruhig, sehr ruhig eigentlich. Nur einen Armbruch hatte ich seit zehn Uhr gehabt, inzwischen war es drei Uhr Nachts. Noch zwei Stunden, dann war endlich Feierabend, bis dahin hatte ich noch ein paar Berichte nach zu schreiben.

Kaum zu glauben das ich nur noch eine Woche hier hatte, mir würde der ganze Trubel fehlen. Doch endlich in Dads Klinik zu arbeiten, freute mich viel mehr. Endlich konnte ich dort in der Chirurgie arbeiten, nicht mehr in der stressigen Ambulanz. Zwar durfte ich hier auch schon die eine oder andere kleine OP übernehmen, aber natürlich traute man einem frisch aus gelernten Arzt nicht soviel zu.

Meine Augen taten inzwischen weh vom Lesen und Schreiben, weshalb ich mir nun eine kleine Pause gönnte. Ich schlenderte durch die leeren Fluren der Klinik, diese Ruhe war schon fast gespenstisch. Im Schwesterzimmer, das mein Ziel war, waren drei Krankenschwestern. Zwei , Klara und Nadine, unterhielten sich leise, die dritte, Tanya, war in ein Modemagazin vertieft. Nadine und Klara sahen kurz zu mir und nickten zur Begrüßung, Tanya hingegen würdigte mich keines Blickes. Ich schnappte mir aus dem Kühlschrank eine Dose Cola und setzte mich an die kleine Sitzgruppe.

„Verdammt ruhig heute Nacht oder?“ , meinte Nadine.

„Allerdings, aber so kommt auch mal der ganze Papierkram weg.“ , antwortete ich.

„Ach hast du dich im Büro verkrochen, hab mich schon gewundert weil man dich nirgends sah.“ , lächelte Klara.

Beide Schwestern waren schon sehr lange hier und knapp um die 40. Sie waren so etwas wie mein Fels in der Brandung hier, immer ein offenes Ohr und in jeder Lebenslage für einen da.

„Hey, bald werdet ihr komplett ohne mich auskommen müssen. Also ja keine Tränen.“ , scherzte ich.

„Na na Kleiner, immer auf dem Boden bleiben, wir haben schon viele kommen und gehen sehen.“ , lachte Klara und wir mussten alle mit einstimmen, mit Ausnahme Tanya.

Diese stöhnte genervt auf, legte ihre Zeitung weg und marschierte aus dem Zimmer.

„Die hats wohl immer noch nicht verkraftet, das du nicht mehr an ihr interessiert bist.“ , grinste Nadine, als Tanya aus dem Zimmer war.

„Kann schon sein, ist mir aber egal.“ , sagte ich gleichgültig, Tanya interessierte mich wirklich kein Stück mehr.

Wir saßen noch eine Weile zusammen und redeten über dies und das, bis ich wieder zurück ins Büro ging um die Berichte fertig zu bekommen. Auf dem Weg dorthin holte ich noch mein Handy heraus, ich hatte es seit Schichtbeginn aus. Ich schaltete es an und kurz darauf piepte es, eine SMS von Bella.
 

Hey Edward,

hoffe du hattest eine stressfreie Nacht.

Noch zwei Mal, dann hast du es ja geschafft für diese Woche.

Kaum zu glauben das es bald vorbei ist.

Vielleicht sehen wir uns ja dieses Wochenende,

kannst dich ja mal melden.

Kuss Bella.
 

Ein Lächeln bildete sich bei mir, das war ja süss von ihr. Bella hatte die SMS allerdings schon um zehn geschrieben, wenn ich ihr jetzt antworten würde, würde ich sie sicherlich wecken.

„Sag bloß, deine Freundin schreibt dir jetzt schon mitten in der Nacht.“ , holte mich Tanyas Stimme aus meinen Gedanken.

Sie kam gerade aus dem Labor und sah mich spöttisch an.

„Was geht dich das an?“ , blaffte ich sie an und ging an ihr vorbei.

„Gott, das hätte ich ja im Leben nicht für möglich gehalten. Du hast dich echt in das kleine graue Mäuschen verknallt.“

Wie versteinert blieb ich stehen und sah zu Tanya. Was hatte sie da gerade gesagt? Ich sollte mich in Bella verknallt haben? Was für ein Schwachsinn.

„Ich bin mir ihr zusammen, gehört das nicht dazu?“ , versuchte ich meine Fassade aufrecht zu erhalten.

„Ach komm schon Edward, du bist nicht mit der Swan zusammen gekommen, weil du ach so verliebt in sie warst. Ehrlich gesagt weiß ich es nicht warum du mit ihr zusammen bist, aber inzwischen hast du wirklich Gefühle für die Kleine.“

Gefühle für Bella? Was redete Tanya für einen Blödsinn? Wir waren Freunde und spielten eine Beziehung vor. Die Beziehung lief gut, mehr wir das. Wir hatten sogar Sex, der mir inzwischen auch sehr fehlte. Aber Gefühle?

Ich wollte gerade den Mund öffnen um etwas zu sagen, doch Tanya hob nur die Hand.

„Lass gut sein Edward, in einer Woche bist du weg und dann kommen neue Assistenzärzte. Du bist nur einer von Vielen. Machs gut.“

Tanya stolzierte an mir vorbei und auch ich ging wieder in mein Büro. Auf meinen Stuhl fallend gingen meine Gedanken zurück zu Bella. Das Handy hielt ich immer noch in der Hand, die SMS leuchtete mich an. Gefühle für Bella? Konnte das sein? Und wenn ja, hatte sie auch Gefühle für mich? So eine SMS hatte sie mir noch nie geschrieben, war das vielleicht ein Indiz dafür?
 

Vielleicht sehen wir uns ja dieses Wochenende...
 

Dienstag hatten wir uns kurz gesehen, aber auch nur weil ich mal wieder länger wie nötig im Krankenhaus war. Heute war Donnerstag, bzw Freitag. Bella musste heute noch, dann war ich Praktikum zu Ende. Ich musste die nächste Nacht auch noch und nächste Woche hatte ich Frühschicht, meine letzte Schicht. Wenn wir also sehen wollten, blieb nur der Samstag Abend oder der Sonntag.
 

Kuss Bella
 

So etwas haben wir uns noch nie geschrieben, eigentlich hatten wir uns noch nie wirklich SMS geschrieben. Ein Kuss, Kuss.... Gott Bella konnte unglaublich küssen. So sinnlich und zärtlich, aber auch leidenschaftlich und fordernd. Mir wurde gleich ganz anders beim Gedanken an ihre Küsse. Und wenn wir Sex hatten, das war einfach unvorstellbar. Als ich Bella vor einem halben Jahr kennengelernt hatte, hätte ich nie im Leben gedacht, das sie so eine Granate im Bett war. Sie wusste genau was sie wollte und wenn Bella es wollte, war es jedes Mal ein Erlebnis. Der Sex mit ihr war jedes Mal anders, mal leidenschaftlich, mal gefühlvoll, mal explosiv.

Die Erinnerungen an den Sex mit Bella wühlten mich vollkommen auf und in meiner Hose wurde es sehr eng. Das war bis vor ein paar Wochen unvorstellbar, das mich Bella so anmachen würde. Ich musste mich definitiv dieses Wochenende mit ihr treffen.
 

„Hey Edward, was machen die Berichte?“ Total in Gedanken versunken, fiel ich fast vom Stuhl, als Dr. Brown plötzlich hinter mir stand.

„Gott, haben Sie mich erschreckt.“ , gab ich ehrlich zu.

„Das tut mir leid, ich wusste nicht das du so in Gedanken bist. Sehnsucht nach der Freundin?“

Sah man mir das jetzt schon an oder was?

„Ähm ja, so ähnlich. Die Berichte sind fast fertig, nur noch ein paar Kleinigkeiten.“

„Na dann halt dich ran, in einer halben Stunde hast du Feierabend.“

„Ist es schon so spät?“ Mein Blick ging zur Uhr, tatsächlich war es schon nach halb fünf.

„Na na na, was hast du denn die ganze Nacht getan? Du willst in der letzten Woche nicht noch mehr Überstunden machen, wie du eh schon hast oder?“ , grinste der Oberarzt.

„Nein, mit Sicherheit nicht. Ich hab mich vorhin wohl ein wenig mit Nadine und Klara verquatscht.“ , erklärte ich.

„Ja die Beiden, wenn die einen einmal in der Mangel haben. Na gut, dann sieh zu das du das noch fertig bekommst, damit du nach Hause ins Bett kommst.“

„Werd ich machen, ich leg Ihnen die Berichte auf den Schreibtisch.“

„Alles klar Edward, schönen Feierabend.“

Dr. Brown ging wieder aus dem Büro und ich widmete mich dem letzten Bericht.
 

Natürlich wurde es doch wieder später als geplant, erst kurz vor sechs kam ich endlich aus der Klinik. Zwar war ich pünktlich mit meinen Berichten fertig, aber kurz vor Feierabend kam noch ein Notfall, bei dem ich helfen musste.

Aber nun saß ich in meinem geliebten Aston Martin und war auf dem Weg zum Supermarkt. Ich wollte Bella mit einem Frühstück überraschen, in einer halben Stunde würde diese aufstehen. Heute war ihr letzter Tag im Praktikum, was gab es da schöneres als das mit einem Frühstück zu beginnen.

Zum Glück war gleich um die Ecke ein 24 Stunden Supermarkt, in dem ich alles fand was ich benötigte. Mit frischen Brötchen, Wurst, Käse und frischen Obst im Gepäck, machte ich mich auf den Weg zu Bella. Es war dreiviertel sieben, im Normalfall müsste Bella schon wach sein und wahrscheinlich unter der Dusche stehen.

Emmetts Lamborghini stand vor der Türe, also waren Rose und er auch hier. Auch Charlies Polizeiwagen stand in der Auffahrt, also die komplette Familie zuhause. Und alle drei würden bestimmt noch schlafen, also konnte ich schlecht klingeln. Ich beschloss Bella anzurufen, auch wenn ich damit die größte Überraschung vorne weg nahm. Es tutete drei mal, dann ging eine verschlafene Bella ans Telefon.
 

*Was willst du so früh? * zickte sie ins Telefon, morgens war sie unausstehlich.

*Guten Morgen Schatz, könntest du mir bitte die Türe aufmachen? * , säuselte ich ins Telefon.

*Spinnst du? Was machst du so früh morgens hier? *

*Dich mit einem Frühstück überraschen. Machst du mir nun bitte auf? *

*Gott, wenns sein muss. *
 

Bella legte auf und kurz darauf öffnete sie mir die Türe. Sie sah noch total verschlafen aus, die Haare nur notdürftig zusammen gebunden und immer noch in Schlafklamotten.

„Was um alles in der Welt tust du mitten in der Nacht hier?“

„Bella, es ist fast sieben, ich wollte dich mit einem Frühstück überraschen.“

„Fast sieben? Verdammt, ich hab verschlafen.“

„Du hast noch genug Zeit, komm lass uns in die Küche gehen.“

Ich gab Bella einen Kuss auf die Stirn, dann gingen wir in die Küche. Bella holte aus den Schränken Geschirr und ich packte meine Tüte aus. Natürlich wusste ich, das Bella ein Morgenmuffel war. Aber eigentlich dachte ich auch, das sie schon längst wach war und duschen war.

„Warst du gestern noch lang wach?“ , fragte ich um sie ein bisschen aufzulockern.

„Ja leider, ich hab mich ein bisschen verlesen.“ , gab sie zu und lief rot an.

„Sturmhöhe oder Romeo und Julia?“

„Sturmhöhe“ , grinste Bella. „Und wann hattest du denn Einfall mit diesem Frühstück?“

„Als ich deine SMS heute Nacht gelesen hab. Du hattest echt Recht das wir schon lang nicht mehr gesehen haben und da dachte ich, überrasche ich dich einfach heute morgen.“ , erklärte ich,

„Aha, aber wir hätten ja auch morgen Abend essen gehen können.“

„Hätten wir, aber das wäre erst morgen gewesen.“ Ich lehnte mich zu ihr um ihr einen Kuss geben zu können.

Sofort fühlte ich mich wieder zu ihr hingezogen, am liebsten hätte ich Bella gepackt und nach oben getragen, vielleicht auch nur aufs Sofa nebenan. Doch Bella vertiefte den Kuss nicht weiter, da oben eine Türe ging.

„Wer ist da denn schon wach?“ , fragte sie etwas genervt, als wir den Kuss abbrachen.

„Vielleicht ist nur jemand aufs Klo.“ , versuchte ich die Spannung wieder aufzubauen und küsste Bella wieder.

Doch weiter konnten wir auch dieses mal den Kuss nicht vertiefen, hinter uns tauchte mein Bruder auf.

„Alter, was macht ihr morgens denn schon für einen Lärm?“ , meckerte er total verschlafen.

„Wir machen gar keinen Lärm, was machst du denn schon um sieben wach?“ , erwiderte ich genervt. Mein Bruder stand normalerweise nie vor elf an einem freien Tag auf, aber heute musste er natürlich schon so früh wach sein.

„Konnte nicht mehr schlafen und dann hab ich euch quatschen hören. Sag bloß du kommst früh morgens hier her zum poppen.“

„Emmett du bist so ein Trottel. Edward hat mich mit einem Frühstück überraschen wollen. Diese Überraschung hast du aber nun gründlich verdorben.“ , giftete Bella meinen Bruder an und stellte die Kaffeemaschine an.

„Sorry, das wusste ich ja nicht. Ich will dann auch nicht weiter stören.“ Emmett bewies tatsächlich einmal Taktgefühl, was mit Sicherheit an seinem Schlafmangel lag.

Er schnappte sich noch eine Flasche Wasser und verschwand dann wieder nach oben zu Rosalie.

„Was macht er eigentlich hier?“ , fragte ich Bella.

„Er hat gestern mit Dad ein Footballspiel geschaut und blieb dann hier.“ , erklärte Bella, während sie mir eine Tasse Kaffee hin stellte.

„Wie war die Nachtschicht?“

„Ruhig, ich hab endlich mal alle Berichte ab arbeiten können. Nur kurz vor Schluss kam noch ein Notfall.“

„Aha, ich glaub ich hätte dich auch umgebracht wenn du schon um fünf hier aufgetaucht wärst.“

Bella schmierte sich ein Marmeladebrot und grinste mich an.

„Och, ich glaube, ich hätte da schon meine Mittel gehabt dich zu besänftigen.“ , meinte ich locker und zwinkerte Bella zu.

„Ja das glaub ich gleich. Du weißt aber auch das ich ganz anders kann wenn man mich aufweckt.“

Oh ja, nur zu gut. Im Urlaub hatte ich es tatsächlich einmal gewagt, Bella zu wecken, obwohl wir noch eine ganze Weile schlafen hätten können. Erst hatte sie nur gebrummelt und sich weg gedreht, als ich jedoch etwas aufdringlicher wurde, wurde sie zur altbekannten Zicke und fuhr mich an. Dann schnappte sie sich die Decke, drehte sich so weit wie möglich von mir weg und schlief weiter. Am Morgen beim aufstehen dann, würdigte sie mich keines Blickes und war noch muffeliger als sonst schon morgens. Seit dem hab ich es nicht mehr gewagt, Bella mitten in der Nacht zu wecken.

„Ich hatte einfach Lust auf dich, konnte ich ja nicht wissen das du gleich angriffslustig wirst.“

„Ja ja, der kleine notgeile Edward.“ , grinste sie.

„Als ob es dir nicht gefallen würde.“ , konterte ich und lehnte mich wieder zu ihr, um sie zu küssen.

Dieses Mal konnten wir den Kuss vertiefen und ich zog Bella noch näher zu mir. Gott, wie schaffte sie es immer wieder, mich so scharf zu machen, obwohl sie mich nur küsste. Ich stöhnte in unseren Kuss, worauf Bella dann lachend den Kuss abbrach.

„So gern ich das hier jetzt weiter ausführen würde, ich muss mich fertig machen und zur Arbeit.“ , murmelte sie an meine Lippen.

„Kannst du nicht später kommen?“ , flehte ich.

„Mein lieber scharfer Freund, heute ist mein letzter Tag, da kann ich doch nicht zu spät kommen.“

„Aber du kannst mich doch jetzt auch nicht so hier zurück lassen.“ Fast weinerlich sah ich zu meiner Hose, in der sich eine Beule deutlich abzeichnete. Bella folgte meinem Blick und ihre Augen blitzen auf.

„So leid es mir tut, ich muss. Lass uns doch morgen etwas zusammen machen.“

„Man kannst du fies sein.“ Ich versuchte eingeschnappt zu wirken, aber Bella hatte ja Recht. Es war schon nach sieben und sie musste noch ins Bad.

„Ich machs auch wieder gut.“ , raunte mir Bella ins Ohr, was mich leicht erschauern lies.

„Ist das ein Versprechen?“

„Eher eine Drohung. Wenn ich mit dir fertig bin, dann bist du fertig.“ , grinste Bella dreckig.

Böse böse Bella, darauf freute ich mich jetzt schon.

„Na gut, unter diesen Umständen lass ich dich ziehen. Morgen Pizza-Essen mit anschließenden Dessert bei mir?“

„Hört sich verlockend an.“

„Find ich auch.“

Wieder fanden sich unsere Lippen zu einem kleinen Kampf. Nach einigen Minuten mussten wir diesen jedoch unterbrechen, da wir beide kaum noch Luft bekamen. Bella nutzte dies und ging nach oben ins Bad. Ich räumte inzwischen den Frühstückstisch ab und wartete bis Bella wieder nach unten kam.

Eine viertel Stunde später war sie frisch geduscht und umgezogen, bereit für ihren letzten Tag in der Klinik. Kaum zu glauben, das diese zwei Wochen so schnell vorbei gingen.

„Einen schönen letzten Tag in der Klinik. Nehm nicht zuviel davon mit nach Hause.“ , sagte ich ernst zu Bella, als wir an der Türe standen.

Ich wusste nur zu gut von was ich sprach, die Arbeit in der Klinik bekam man nur schwer aus dem Kopf. Und gerade bei Bella, die hauptsächlich nur mit Kindern zu tun hatte.

„Ich werd es versuchen. Aber das ist bei den Kleinen so schwer. Ich werd nach dem Praktikum noch sicher öfters dort vorbeischauen.“ , erwiderte Bella und wurde dabei traurig.

„Das glaub ich dir und die Krümmel werden sich bestimmt freuen. So, jetzt aber los. Nicht das du wirklich noch zu spät kommst.“

„Danke für das Frühstück, das war wirklich eine süsse Überraschung von dir. Ich meld mich heute Abend, vielleicht bin ich ja sogar auch noch in der Klinik. Nach dem Dienst will ich noch ein bisschen Abschied feiern.“

„Dann komm ich einfach ein bisschen früher und feier noch mit.“

Bellas Augen leuchteten auf meinen Vorschlag, schlang ihre Arme um meinen Hals und zog mich zu ihr.

„Danke Edward.“ , hauchte sie, ehe sie ihre Lippen auf meine legte.

In dem Kuss konnte ich ihre Dankbarkeit spüren, aber wofür. Alles was sie erreicht hat, hat sie sich selbst zu verdanken.

„Ich hab gar nichts getan.“

Bella wollte schon wieder widersprechen, aber ich legte ihr einen Finger auf die Lippen.

„Bis heute Abend, einen schönen Tag.“

„Und dir erst einmal eine gute Nacht.“

Wie auf Kommando musste ich auf Bellas Worte gähnen, was Bella lachen lies. Wir lösten uns nach einem kurzen Küsschen und Bella ging zum Audi, ich zum Aston Martin. Sie winkte und strahlte mich noch einmal an, dann fuhr sie los Richtung Krankenhaus. Auch ich stellte den Motor an.

Kaum zu glauben, was sich die letzten Monate bei uns alles verändert hatte. Nie hätte ich gedacht, das es einmal soweit kommen würde. Und ich hatte ehrlich gesagt keine Ahnung, wie das Enden würde. Würde es überhaupt Enden?
 

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Sooo.... das wars auch schon wieder mit dem Kapitel.

Süss die Überraschung von Edward oder?

Und die Geschichte von Charlie und Renee... hach... ♥

Wenn ich euch die vorenthalten hätte, das hätte ich mir ja nie verziehen.
 

Nochmals Sorry wegen der Verwechslung.

Hoffe es hat euch nicht zu sehr verwirrt, aber das werdet ihr mir sicher mitteilen. ;)
 

Bis bald meine Süssen!!!!

Falsch, aber doch richtig!?

Falls ihr euch jetzt wundert, häääääääää, das Kapitel hab ich doch schon gelesen, habt ihr Recht.

Mir ist etwas passiert, das ist mir noch nie passiert.

ICh habe zwei Kapis vertauscht!!

Deshalb müsst ihr jetzt, um das Neue zu lesen, eins zurück gehen!

Ich habe das hoch geladen und dieses hier danach, um die Reihenfolge wieder her zu stellen.

Tut mir wirklich leid!!!
 

Für alle anderen, die dieses Kapitel noch nicht gelesen haben, trotzdem bitte das vorherige auch lesen.

"Wie soll das nur weitergehen?" und dieses sind Neu.

Hoffe ich habe euch nicht zu sehr verwirrt und ihr könnt mir noch folgen.

Und jetzt viel Spass mit der restlichen Story!!
 

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EPOV
 

„Ja klar, aber als du vor Angst vor dem Rochen aus dem Wasser gesprungen bist und am Strand über deine Flossen gestolpert bist? Das war nicht lustig?“

„Doch schon, aber nicht so lustig wie der Papageienfisch, der immer um deinen Schnorchel geschwommen ist und dich verfolgt hat. Leute, ich musste auftauchen, weil ich so lachen musste.“

Bella und ich erzählten gerade ein paar Tauchstorys aus dem Urlaub und zeigten dabei Bilder, gerade fiel sie vor Lachen über die Aktion mit dem Fisch fast vom Stuhl.

„Ich stell mir das wirklich lustig vor. Also das mit dem Fisch, vor so einem Rochen hätte ich wahrscheinlich auch Angst“, lachte meine Mum.

„War bestimmt ein Weibchen, kein Wunder, dass es so an mir hing“, gab ich mich locker.

„Natürlich, jetzt stehen schon die Fische auf dich. Sei mal nicht so eingebildet mein Lieber.“ Bella kniff mir in die Backe.

„Na und selbst wenn, Edward hat ja schon einen schönen Fisch an der Angel, nicht wahr?“ Charlie klopfte mir auf die Schulter.

„Natürlich“, grinste ich, fühlte mich aber miserabel.

„So schnell lässt er diesen Fisch auch sicher nicht mehr von der Angel“, stimmte mein Dad zu.

Darauf nickte ich nur und sah zu Bella. Ihr Lachen ist gewichen und in ihrem Blick lag etwas Wehmut. Sie dachte wohl das gleiche wie ich, wenn unsere Eltern nur wüssten.
 

„Sagt mal, sind die Schildkröten nicht gefährlich?“, wechselte Rose geschickt das Thema.

„Nein überhaupt nicht. Wenn man ganz ruhig bleibt, kommen die auch ganz nah und lassen sich berühren. Warte hier ist ein Bild von Edward mit einer Schildkröte, die war total zutraulich.“ Bella switchte auf dem Tablet durch die Bilder vom Tauchen bis sie besagtes gefunden hatte.

„WOW, das ist ja echt total schön. Können wir das entwickeln und irgendwo aufstellen?“ Mum war ganz begeistert von dem Foto.

„Klar Mum, Bella will auch ein paar Bilder drucken lassen.“

„Also Schatz, wir müssen auch unbedingt mal auf die Bahamas. Am Besten in den Flitterwochen.“ , frohlockte meine Schwester.

„Natürlich Alice, war das gerade ein Antrag?“, grinste Jasper.

„Nein du Spinner, den machst du natürlich.“
 

Wir mussten alle Lachen, das war wieder so typisch für die Beiden. Alice wartet seit sie zusammen gekommen waren, schon auf einen Antrag. Sie wusste aber auch, dass Jasper erst sein Studium fertig machen wollte.

„So meine Lieben, ich hole mal den Nachtisch. Hilft mir jemand?“, fragte Mum in die Runde.

„Ja klar, ich helf dir“, meldete sich Bella sofort.

„Nix da, du hast heute schon die Salate gemacht. Emmett und Rose, ihr zwei kommt mit in die Küche.“

„Och Mum, wenn Bella sich schon freiwillig meldet...“

„Keine Widerrede, du isst sowieso wieder am meisten. Also hopp hopp.“
 

Wir mussten alle lachen, Emmett war manchmal einfach total faul. Schon vorhin beim Grillen sah er nur zu, während die Mädels in der Küche Salate, Dips und Knoblauch Baguette machten. Aber natürlich war er wieder trotzdem der Erste, der sich den Bauch vollschlug.

„Also meine Kleine, trotz dass du so viel Angst hattet, hat dir das tauchen wohl richtig Spaß gemacht“, meinte Charlie zu seiner jüngsten Tochter.

„Ja, es war wirklich total schön. Schade, dass wir hier am Meer wohnen, aber nicht tauchen können“, erwiderte Bella melancholisch.

„Ach, im nächsten Urlaub machen wir das wieder.“ sagte ich zu Bella und drückte ihre Hand.
 

Unsere Blicke trafen sich und wir sahen beide wohl dasselbe. Es gab keinen nächsten Urlaub zusammen.

In letzter Zeit kamen solche Gedanken immer häufiger in mir auf. Bei jedem Gedanken wurde es mir immer unangenehmer.

„So, wer hat Lust auf Obstsalat mit Quark?“, wurde unser Blickkontakt von Rose unterbrochen.

Sie hatte eine riesige Schüssel Obstsalat in der Hand, Emmett den Quark und Mum ein Tablett mit Schüsseln. Jeder nahm sich etwas und wir schauten uns weiter die Bilder an und schwelgten in Urlaubserinnerungen.
 

„So Leute, was haltet ihr davon wenn wir heute noch auf die Piste gehen?“, machte Jasper einen Vorschlag in die Runde.

„Klar, warum nicht? Sollen wir in den neuen Club gehen?“, fragte ich gegen.

„Welcher neue Club?“, fragte meine Freundin.

„Oh weißt du das noch gar nicht, Bella? Am Hafen hat ein neuer Club aufgemacht, The Wave. Total klasse, die haben ein altes Lagerhaus umgebaut. Durch riesige Fenster sieht man auf den Hafen und auf der oberen Etage sind viele kleine Lounges, die mit blauen Licht beleuchtet werden. Das sieht total klasse aus.“ Erklärte Alice total aufgedreht.

„Wart ihr schon da?“

„Nein, aber aus meinem Kurs ein paar und im Internet sieht es auch total klasse aus.“

„Na also, dann wäre das geklärt. Wie spät ist es?“, fragte Rose.

„Kurz nach acht.“, antwortete Dad.

„Ok, genügend Zeit um uns zu stylen“, klatschte Alice in die Hände.

„Die Jugend von heute. So spontan wäre ich auch gerne noch einmal“, lachte meine Mum.

„Och Mum, so alt bist du doch noch gar nicht. Komm doch einfach mit“, forderte ich sie auf.

„Oh nein, nein nein, dafür bin ich nun wirklich zu alt. Wir machen uns einen gemütlichen Abend zu Hause. Charlie mein Lieber, trinkst du noch ein Glas Wein mit dem alten Eisen?“

„Natürlich Esme, wir müssen schließlich auch zusammen halten“, lachte Charlie.

„Also dann meine Süßen, dann lasst uns mal den Kleiderschrank nach etwas zum Anziehen durchsuchen.“

„Das wird bestimmt total schwer“, grinste Jasper dreckig und wir mussten alle lauthals lachen.

„Wir gehen uns dann mal hübsch machen“, meinte Bella, beugte sich zu mir und gab mir einen kurzen Kuss.

„Für mich bist du hübsch genug“, flüsterte ich ihr zu.

Erstaunt über diese Worte, gab sie mir nochmal einen Kuss, dieses Mal intensiver. Dann verschwand sie mit meiner und ihrer Schwester nach oben.

„Hätte ich vor Monaten nicht gedacht, dass ihr Beiden mal ein Herz und eine Seele seid“, sagte Charlie plötzlich zu mir.

„Das hätte niemand gedacht“, stimmte Jasper ihm zu, sein Blick hatte aber zu gleich auch etwas Warnendes.

„Nun ja, manchmal klappt es eben nicht beim ersten Mal. Ich musste Esme damals auch dreimal nach einem Date fragen“, erzählte mein Dad.

„Du hast mich diese dreimal an einem Tag gefragt. Ich wusste, wenn ich nicht ja sagen würde, würdest du mich am nächsten Tag wieder nerven“, lachte Mum und lehnte sich an die Schulter von meinem Vater.

„Ich wusste eben, was ich wollte.“
 

Die Beiden so zu sehen war wirklich schön. Nach so vielen Jahren immer noch verliebt zu sein, wer wünschte sich so was nicht.
 

„So, jetzt wird es mir zu schnulzig. Jungs, noch ein Rennen bevor es los geht? Die Mädels brauchen sicher noch über eine Stunde.“ Emmett stand vom Tisch auf.

„Klar, aber wehe du bist wieder beleidigt, wenn du verlierst“, forderte Jasper ihn heraus.

„Pff... du wirst dich wundern. Hab die letzten Tage genug geübt. Nur unser Edward wird das nachsehen haben.“

„Für dich wird es reichen.“ Nahm ich die Herausforderung an.

„Gut, dann hol ich eine Flasche Wein. Rot oder Weiß Charlie?“, fragte mein Dad Charlie, die Antwort bekamen wir schon gar nicht mehr mit.
 

„Ich nehme den Ferrari, damit das klar ist“, steckte Jasper gleich sein Gebiet beim bevorstehenden Rennen ab.

„Tzz, nimm doch die Schleuder. Ich bleib bei deutscher Wertarbeit und nehme den Audi R8“, tönte mein Bruder.

„Gut, dann bleib ich beim Aston Martin“, grinste ich.

„Na, wenn du nur allem immer so treu bleiben würde“, zog mich Emmett auf.
 

„Halt die Klappe, Alter.“

„Ach jetzt sei doch nicht so. Eigentlich echt schade, dass das mit Bella bald ein Ende hat.“

„Muss es doch eigentlich gar nicht, oder Edward?“ Jasper sah mich eindringlich an.

„Warum sollte man etwas am Leben erhalten, was keine Zukunft hat“, gab ich mich gleichgültig.
 

Aber so gleichgültig war mir das Ganze nicht mehr. Natürlich war dieser ganze Deal damit verbunden, dass er ein Ende hatte, sobald ich den Job bei Dad hatte. Anfangs sehnte ich dem Ende mehr herbei, als alles andere. Doch inzwischen dachte ich anders. Noch konnte ich es mir nicht vorstellen, Bella nicht mehr als MEINE Freundin, sondern nur noch als EINE Freundin zu sehen, wenn überhaupt.
 

„Hallo? Erde an Edward!“ , holte mich Jasper aus den Gedanken.

„Was? Wie?“, fragte ich völlig verwirrt.

„Bleib doch einfach mit Bella zusammen. Ihr habt doch keinen Schaden davon“, meinte er nebenbei, er zockte schon das erste Rennen mit Emmett.

„Ja genau, warum nicht. Als ob ihr nicht euren Spaß zusammen habt“, gab mein Bruder nun noch seinen Senf dazu.

„Es wäre nicht fair. Bella soll jemand finden mit dem sie eine Zukunft hat“, erwiderte ich kühl.

„Warum hat sie die nicht mit dir?“ Boah nervte Jasper mit seinen Fragen.

„Weil wir keine richtige Beziehung haben und wir uns nicht lieben“, blaffte ich die Beiden an.

„Ja nee, ist klar. Wenn du meinst. Gibt es denn schon eine Deadline für eure Beziehung?“

„Nein Jasper, gibt es nicht.“

„Und wie willst du das überhaupt anstellen? Einfach von heute auf morgen Schluss machen, so wie bei deinen anderen Weibern?“

„Boah Emmett du nervst mit deinem dummen Gelaber. Aber nein, so krass mit Sicherheit nicht.“

„Deine Eltern werden am Boden zerstört sein. Und Charlie wird dich umbringen. Er hat dich gerade erst akzeptiert und dann machst du Schluss.“

„Mein Gott das ist der Lauf, nicht jede Beziehung ist für die Ewigkeit. Genug jetzt von davon, los lass mich auch mal ran.“ Ich musste dieses Gespräch über mich und Bella endlich beenden, ich selbst hatte ja noch keine Ahnung wie das enden sollte…ob ich es überhaupt wollte.
 

Knapp zwei Stunden später waren wir fertig umgezogen und warteten auf unsere Mädels in der Küche. Charlie hatte sich bereits vor einer Stunde verabschiedet und auch meine Eltern waren schon in ihre Zimmer. Das Großraumtaxi war bereits bestellt und auch unsere Grazien kamen endlich nach unten.

„Ich fühl mich immer noch nicht wohl in dem Kleid“, hörte ich Bella auf der Treppe.

„Ach jetzt hör endlich auf. Das steht dir super, du siehst rattenscharf aus“, widersprach Alice meiner Freundin.

„Ich sehe aus wie eine Nutte mit den Schuhen.“

Was um alles in der Welt hatten sie Bella wieder angezogen?

„Hallo? Das sind meine Schuhe, ich hab die tausendmal getragen und bin ich eine Nutte?“ Rose hörte sich leicht sauer.

„Die haben bestimmt wieder mit Bella Barbie gespielt“, lachte Emmett neben mir.
 

Wir gingen in den Flur und sahen die Mädels die Treppe herunter kommen. Mein Blick blieb sofort an Bella haften, mir verschlug es die Sprache.

Sie trug ein enges, schulterfreies, schwarzes Lederkleid. Dazu rote, hohe Sandalen, ihre Haare waren halb hochgesteckt, nur hinten fielen ein paar Locken auf ihre Schultern. Die Augen waren dunkel geschminkt, dazu trug Bella knallroten Lippenstift. Heilige Scheiße sah das heiß aus. So wie Bella heute aussah, war sie der Inbegriff jeglicher Männerfantasien.
 

„Mach mal den Mund wieder zu“, holte mich Bella aus meinen Träumen. Ich hatte mir gerade 1000 Dinge vorgestellt, die ich jetzt gern mit ihr tun würde.

„Wow, also, Wow“, brachte ich nur über die Lippen und musterte sie nochmals von oben bis unten.

„Sehe ich so schlimm aus?“ Bella blickte skeptisch an sich herab und zupfte an dem Kleid herum.

„Was? Nein, um Gottes Willen. Du siehst verdammt geil aus“, platzte es aus mir heraus und ich konnte das Kichern der anderen nur am Rande wahrnehmen.
 

Sofort färbten sich Bellas Wangen rot, ich konnte nicht anders und musste sie jetzt einfach küssen. Ohne sich zu wehren erwiderte sie den Kuss, am liebsten würde ich Bella jetzt packen und richtig auf meinem Zimmer ran nehmen.

„Gott sei Dank ist der Lippenstift kussecht“, stöhnte Alice.

„Jetzt ist mal wieder gut. Wir wollen endlich mal los, das Taxi ist auch schon da“, trennte uns dann schließlich Jasper.

„Du kannst ihr später die Klamotten vom Leib reißen, wobei sich das bei dem Kleid etwas schwierig gestalten wird“, grinste Rosalie.

„Da hat sie Recht, das war eine Qual da rein zu kommen. Das ist Hauteng“, stimmte Bella ihrer Schwester zu.

„Stimmt und es betont vor allem die besten Stellen an dir“, raunte ich und gab Bella einen Klaps auf den Hintern.

Bella quickte kurz auf, die anderen lachten nur und dann gingen wir zum Taxi.
 


 

Die Fahrt zum Club dauerte fast zwanzig Minuten und ich musste mich echt beherrschen meine Finger bei mir zu behalten. So heiß sah Bella noch nie aus, der rote Lippenstift im Kontrast zu den dunklen Augen und dazu noch dieses verdammt enge Kleid. Gott wie sollte ich mit so einer heißen Braut in ein paar Wochen Schluss machen. Das war doch irgendwie falsch.
 

„Kommst du endlich?“, holte mich Bella aus meinen Gedanken.

Ich hatte gar nicht mitbekommen, dass wir schon vor dem Club waren und alle ausgestiegen waren.

„Oh klar, ich hab gerade an etwas in der Klinik denken müssen“, redete ich mich raus und stieg aus dem Auto.

„WOW, also das ist mal echt stylisch“, staunte Jasper als wir vor dem Club standen.

Die Ziegelfassade wurde blau beleuchtet, mit Laser wurden Wellen an die Wand projektiert. Durch die großen Fenster sah man oben die Lounges, viele weiße Polstermöbel und blaues Licht war zu sehen.

„Stimmt, sieht echt super aus. Die Schlange davor allerdings nicht“, bemerkte Rose.

Tatsächlich war eine meterlange Schlange vor dem Club, das würde ewig dauern.

„Alles eine Sache von Kontakten. Lasst mich nur machen.“
 

Alice stolzierte mit ihren goldenen Stilettos und ihrer ultra knappen grünen Hotpan an uns vorbei, direkt zum Türsteher.

„Hey Richi, na alles klar?“, begrüßte sie diesen, uns stand der Mund vor Verwunderung auf.

„Wirbelwind, hast du es endlich auch mal geschafft zu kommen.“

„Ja, wir haben es endlich mal auf die Reihe bekommen. Darf ich vorstellen, meine Brüder Emmett und Edward mit ihren Freundinnen Rosalie und Bella, so wie meine bessere Hälfte Jasper. Leute, das ist Richi, er ist in meinem Schneiderkurs“, stellte Alice uns den großgewachsenen Türsteher vor und grinste über beide Ohren.

„Ah, ich dachte mir doch du kommst mir bekannt vor. In den Klamotten hätte ich dich gar nicht erkannt“, begrüßte nun auch Rosalie den Security.

„Hey zusammen. Verschieben wir die große Begrüßung auf später, hier wollen noch ein paar mehr Leute rein. Kommt erst mal durch. Wenn ihr eine Lounge oben wollt, wendet euch an Julius, den kennst du ja“, winkte er uns durch, was natürlich einen riesen Tumult hinter uns verursachte.

„Das ist ja echt cool, dass du den kennst. Warum hast du das nicht gleich gesagt?“, fragte Bella, während wir zur Kasse durch gingen.

„Ja Schatz, warum hast du nichts gesagt?“ Jasper war sichtlich angepisst über diesen Richi.

„Beruhig dich Schatz. Ich kenne Richi schon etwas länger als dich und kann dir versichern, dass er absolut keine Gefahr darstellt.“

„Ach ja und was ist mit Julius?“

„Das ist Richis Lebensgefährte.“ Alice grinste immer noch breit und während auch bei uns der letzte Groschen gefallen ist, lief Jasper knallrot an.
 

Nach einen Lachanfall setzten wir unseren Weg in den Club fort. Schon am Eingang waren die Technobeats zu hören und zu fühlen. Der Club war wirklich der Hammer. Die Theken und Tische waren alle komplett in Weiß gehalten. Farbe kam nur durch die blauen Spots und Lichter ins Spiel. Einzig der DJ-Pult wurde in verschieden Farben beleuchtet. An den Wänden wurden ebenfalls die fließenden Wellen projiziert, wie schon auf der Außenfassade.

„Leck mich am Arsch, ist das geil.“ , bemerkte Emmett.

„Aber so was von. Schaut euch mal die Galerie an.“ Rose zeigte nach oben, wo sich die besagten Lounges befanden.

„Also bevor wir da hoch gehen, holen wir uns erst mal etwas zu trinken“, schlug ich vor und zeigte auf die Bar.
 

Die Bar war Wellenförmig gebaut, selbst die Regale mit den Gläsern darauf waren in Wellenform.

Wir gingen alle zur Bar und bestellten uns Cocktails. Als wir an der Bar standen, bemerkte ich wie eine Gruppe junger Männer immer wieder zu uns sahen. Jedoch sahen sie nicht zu uns, sondern musterten Bella von oben bis unten, die mit Alice ein paar Schritte von uns weg stand.

„Aha, da gefällt jemand anderem wohl auch das Outfit deiner Freundin“, bemerkte Emmett und setzte das letzte Wort in Luft-Gänsefüßchen.

„Kein Wunder oder. Sieht auch verboten heiß aus“, knurrte ich und lies die Typen nicht aus dem Blick.

Gerade als sich einer von ihnen aus der Gruppe löste und vor hatte auf Bella zu zugehen, packte ich sie am Arm, zog sie zu mir und küsste sie voller Leidenschaft. Dieser dahergelaufene Schnösel sollte sehen, zu wem diese heiße Braut gehörte.
 

BPOV
 

What the fuck...

Bevor ich auch nur irgendetwas machen konnte, Edward abwehren oder protestieren, reagierte mein Körper wie immer, wenn es um ihm ging. Alles in mir stand in Flammen, meine Lippen schnappten nach seinen, meine Zunge spielte ihr Lieblingsspiel mit Edwards und meine Hände krallten sich an seinem Hintern fest. Auch sein Körper presste sich an meinen, seine Hände fuhren meine Seiten auf und ab und blieben dann auf meiner Hüfte liegen. Das alles war inzwischen schon wie selbstverständlich, obwohl es das nicht sein sollte. Warum musste dieser Scheißkerl auch so gut küssen können?
 

Eine Ewigkeit später, so kam es mir zumindest vor, lösten wir uns und sahen uns schwer atmend in die Augen. Meine Hände lagen immer noch auf seinem Hintern, eine seiner lag auf meiner Hüfte, die andere fuhr Kreise zwischen meiner Schulter und Schlüsselbein. Ein schiefes Grinsen bildete sich auf Edwards Lippen, dann sah er an mir vorbei und grinste fies. Ein Blick über meine Schultern und ich wusste, was diese ganze Aktion gerade sollte. Vier Schritte von uns standen fünf Jungs, einer davon hatte mich und Edward fixiert und seine Miene sprach Bände.

„Hast du etwa gerade dein Revier markiert?“, fragte ich Edward.

„Was dagegen?“, erwiderte er locker und grinste mich wieder schief an.

„War das wirklich nötig?“ Ich löste mich etwas aus unserer Umarmung, seine Hand verließ jedoch nicht meine Hüfte.

„Wenn du gesehen hättest, wie er dich schon mit seinen Blicken ausgezogen hat, dann war es nötig.“ Edward zog mich wieder näher zu sich.

„Bist du etwa eifersüchtig?“

„So ein Blödsinn. Aber so wie du heute aussiehst, bist du Freiwild und die Typen warten nur auf so jemanden wie dich. Begaffen… süß anreden… etwas ausgeben… begrabschen. Wie es weitergeht, muss ich ja wohl nicht zu erklären.“

„Da spricht wohl jemand aus Erfahrung oder?“

Mit hochgezogener Augenbraue schaute ich Edward direkt in die Augen, er fühlt sich ertappt. Bevor er etwas erwidern kann, gebe ich ihm ein Küsschen auf die Wange.

„Ich kann mich sehr gut allein verteidigen, wie du selbst schon fühlen musstest.“ Seine Augen weiteten sich und sein Mund stand offen.
 

Ich ließ Edward gar nicht mehr die Möglichkeit zu antworten und ging zu Alice und Rosalie, welche meinen Cocktail in der Hand hielten.

„WOW, was war das denn?“, fragte meine Schwester und reichte mir die Pina Colada.

„Mein Freund meinte mich vor einer Gruppe notgeiler Hunde beschützen zu müssen“, erklärte ich kurz und zog am Strohhalm.

„Aha, kannst du das nicht selbst?“, fragt mich Alice und nippt an ihrem Cosmopolitan.

„Doch, das habe ich ihm gerade klar gemacht. So, lasst uns doch mal ein bisschen herumlaufen. Ich will wissen, wie das Ganze von oben aussieht.“

„Jepp, gehen wir mal Julius suchen“, stimmte mir Rosalie zu.
 

Alice sagte kurz den Jungs Bescheid, die nickten nur und gaben zu verstehen, dass sie an der Bar blieben. Bevor wir gingen, hielt mich Edward noch zurück und zog mich an sich.

„Tu nichts Dummes oder Unüberlegtes.“

„Tu ich doch nie“, erwiderte ich lächelnd.

Edward öffnete den Mund um etwas zu sagen, überlegte es sich dann wohl doch anders und gab mir nur einen flüchtigen Kuss. Dann ließ er mich wieder los und ich ging mit Rose und Alice zur Treppe. Wir schlängelten uns durch die tanzende Meute und stellten uns oben an das Geländer. Weiter schienen wir wohl nicht zu kommen, die Lounges waren mit einem Kordelband abgetrennt und schienen alle besetzt zu sein.
 

„So was doofes, jetzt ist gar kein Platz hier“, bemerkte ich niedergeschlagen und nahm einen großen Zug vom Cocktail.

„Naja, wir sind ja auch ziemlich spät dran, es ist verständlich, dass die besten Plätze da schon weg sind“, sagte Rosalie geknickt.

„Ach papperlapapp, als ob wir uns davon abhalten lassen. Da hinten ist Julius, der wird sicher etwas drehen können.“ Alice strotze nur so von Enthusiasmus.

Tatsächlich hatte Alice hinter der Absperrung in etwa zehn Meter Entfernung diesen Julius entdeckt. Sie winkte wie wild über den Köpfen der Menge und rief nach Julius.
 

Als ob er auch nur einen Ton bei der lauten Musik hören würde. Einige sahen sie schon total bescheuert und sauer an, immerhin stütze sich Alice immer wieder auf jemand oder schubste wen zu Seite. Rose und ich sahen schon peinlich berührt zur Seite und dachten im Leben nicht daran, dass Julius uns jemals bemerken würde. Doch dann sah er tatsächlich zu Alice und kam auf uns zu.

„Alice, schön dich zu sehen. Komm, ich hab noch ein paar Plätze für euch frei.“

Er öffnete die Absperrung und lies uns in den VIP-Bereich.

„Hey Julius, danke! Das ist echt toll. Darf ich vorstellen, das ist Rosalie, die Freundin von Emmett“, stellte Alice meine Schwester vor.

„Freut mich. Dann bis du wohl Bella, die Freundin vom Frauenheld Edward Cullen“, wendete er sich an mich und grinste wie ein Honigkuchenpferd.

„Ja genau die bin ich. Ich scheine ja eine echte Berühmtheit zu sein“, erwiderte ich etwas genervt.

„Naja, wenn man Edward von früher kennt, die Geschichten jetzt hört und dich sieht, also dann kann ich nur verstehen, warum er sich endlich für etwas Festes entschieden hat.“ Julius zwinkerte mir zu und nun konnte ich nicht anders und musste Lachen.

„Danke, das ist nett von dir. Aber manchmal sollte man nicht zu sehr auf Geschichten hören.“

Alice und Rose kicherten, sie wussten genau was ich meinte.

„Na nichtsdestotrotz, schön dich kennenzulernen. Kommt mit, ich hab hier hinten noch einen Tisch. Leider nicht zum Sitzen aber dafür habt ihr alles im Blick, was sich unter euch abspielt.“

Julius ging durch die Leute und steuerte auf einen runden Stehtisch am Geländer zu. Von hier oben sah man wirklich über den kompletten Club, die Tanzfläche, die Bar, den Eingang, es sah alles noch viel größer aus von hier oben.
 

Wir unterhielten uns noch eine ganze Weile mit Julius, auch Richi kam kurz vorbei. Die Beiden gaben uns ein Glas Champagner aus, was die Stimmung sehr lockerte. Dann mussten die Beiden wieder ihrem Job nachgehen und wir blieben an unserem kleinen Tisch zurück. Wir beobachteten die Menge und machten uns über ein paar zu sehr aufgestylte Damen lustig. Manche übertrieben es wirklich. Dann sah ich mich nach Emmett, Jasper und Edward um.

Unsere Jungs standen immer noch an der Bar und unterhielten sich miteinander. Edward sah von hier oben noch verführerischer aus als sonst. Ich musste an den Kuss gerade eben denken, sofort kribbelte alles in mir. Verdammt noch mal, es gehört verboten so gut küssen zu können. Wie um alles in der Welt sollte ich darauf jemals verzichten können?
 

„Hallo Bella? Noch anwesend?“ Meine Schwester fuchtelte mit ihrer Hand vor meinem Gesicht.

„Ja wo soll ich sonst sein?“ Schnell wendete ich meinen Blick von Edward ab und rieb mir dir Stirn, als hätte ich über etwas nachgedacht.

„Echt ein Wahnsinns Club oder? Und der DJ ist echt klasse, nur gute Musik was er auflegt“, bemerkte Alice und bewegte sich zu den Beats von Eminem und Rihanna.

„Stimmt und es nicht so voll hier wie oft im Eclipse“, stimmte ich zu und bewegte meine Hüften.

„Vor allem ist das Publikum attraktiver“, grinste Rose und deutete auf zwei Typen rechts von uns.

Natürlich total ihr Beuteschema: Groß, muskulös, dunkelhaarig, eben wie Emmett. Alice und ich lachten und stießen mit unseren Champagner an.
 

Rose lächelte einem der Zweien neben uns zu. So wie meine Schwester heute wieder aussah, hätte sie es leicht mit ihm zu flirten. Rose hatte eine knallenge weiße Jeans an, die an mehreren Stellen Risse hatte. Dazu ein schwarzes Oberteil mit Spitze und meterhohe High Heels. Der Typ würde ihr aus der Hand fressen, da war ich mir sicher. Doch ehe dieser das Lächeln erwidern konnte, wurde er von hinten von einer großen rothaarigen Frau umarmt. Er begrüßte diese mit einem dicken Kuss und zog die Rothaarige in eine feste Umarmung. Sofort drehte sich Rose wieder zu uns, jetzt mussten Alice und ich nur noch mehr lachen.

„Das mit dem Flirten lassen wir für heute“, stellte meine Schwester fest und kippte ihren Prickelwasser auf Ex nach unten.

Mit dem leeren Glas bewaffnet ging sie zur der Bar hier oben und holte für uns alle nochmal ein Glas Champagner. Alice und ich tanzten in der Zwischenzeit weiter und beobachteten von hier oben die Menge unter uns. Natürlich fiel mein Blick dabei immer wieder zu Edward. Er stand immer noch bei Emmett und Jasper, doch inzwischen standen in ihrer Nähe eine Gruppe von Mädchen.
 

„So Mädels, auf uns.“ Rose kam mit den Gläsern zurück und ich wendete mich erst einmal wieder von dem Geländer ab.

„Prost, auf uns“, stimmte ich ihr zu und unsere Gläser klirrten als sie zusammen stießen.

Wir nahmen alle einen Schluck und wippten dann wieder zur Musik.

„Also Bella, mit deinem Outfit heute ist uns echt ein Meisterwerk gelungen. Mein Bruder konnte ja gar nicht den Blick von dir wenden“, grinste Alice und zeigte auf mich.

„Ja das stimmt, aber das Kleid passt dir auch wie eine zweite Haut. Das kannst du auf jeden Fall behalten“, meinte meine Schwester, von ihr war dieses Lederkleid.

Ich zupfte an dem Kleid, zog es nach oben. Da es ohne Träger war, hatte ich immer das Gefühl es rutschte zu weit runter. Zog ich es nach oben, hatte ich dann aber wiederum das Gefühl, ich entblößte untenrum zu viel.

„Danke, lieb von dir. Aber ich glaube nicht, dass ich es nochmal brauchen werde wenn die ganze Sache erst mal vorbei ist“, erwiderte ich und die Erkenntnis versetzte mir wieder einen Stich.

Das alles war immer noch ein Deal, der bald zu Ende sein würde.

„Na und, du kannst damit ja auch andere Männer verrückt machen. Das hat man ja vorhin schon gesehen.“

„Danach liebe Alice, kümmere ich mich erst einmal voll und ganz meinem Studium. Das kam im letzten halben Jahr fast zu kurz.“

„Ach komm schon Schwesterchen, du bist doch unsere Musterstudentin. Das Studium machst du doch nebenbei.“

„Natürlich Rosalie, Prüfungen schreiben sich ja von selbst.“

Wir mussten alle lachen und nippten wieder an unserem Champagner.

„Wie lang soll das eigentlich noch zwischen euch gehen?“ Typisch Alice, immer gerade raus.

„Keine Ahnung, aber ich denke nicht mehr lange“, versuchte ich locker zu antworten.

„Na vielleicht hast du da ja Recht.“ Rose zeigte mit dem Kopf zu unseren Jungs, Alice und ich sahen sofort zu ihnen.
 

Die Gruppe Mädels die gerade noch neben den Dreien standen, standen jetzt ganz dicht bei ihnen. Emmett und Jasper unterhielten sich mit drei Frauen, zwei Brünette und eine Blondine, eine Schwarzhaarige stand ganz dicht bei Edward, ein Arm lag auf seiner Schulter.

Wut stieg in mir hoch, gerade noch einen auf Moralapostel machen und jetzt selbst hier einen drauf machen.

„Ach, die reden doch nur“, winkte Alice fröhlich ab und tanzte zur Musik.

„Ach ja, seit wann ist man sich dabei so nah und legt einem den Arm um die Schultern?“ Ich klang wütender als ich wollte.

„Ganz ruhig Bella, du kennst doch Edward.“ Rose legte mir eine Hand beruhigend auf die Schulter.

„Ja, aber ich dachte er hat sich geändert“, flüsterte ich, doch Rose hatte mich wohl verstanden.

„Vielleicht ist das ja die Möglichkeit das Ganze zu beenden, bevor es nur noch schwerer wird.“

Was sollte dabei schwer sein, etwas zu beenden, was es eigentlich gar nicht gibt. Eigentlich sollte es mir echt egal sein, was Edward da unten trieb, aber das war es mir nicht. Zum einem weil wir einen Deal hatten, zum anderen hat er mit seiner Aktion das Gebiet ganz klar abgesteckt.

„Mag sein, dass du Recht hast, aber heute endet es nicht. Was Edward kann, kann ich auch.“

Mit einem Zug leerte ich den Champagner und ging durch den VIP-Bereich, die Treppe nach unten und zur Bar.

„Yeah, das wird witzig“, klatschte Alice in die Hände, doch ich nahm sie gar nicht mehr wirklich wahr. Mein Ziel hatte ich die ganze Zeit im Blick, Edward und die Schwarzhaarige, die an seinem Hals hing. Emmett hatte mich inzwischen entdeckt, sah zu Edward und grinste mich diabolisch an. Jasper hatte mich jetzt auch gesehen und verschränkte die Arme vor der Brust, sein Blick hatte etwas Warnendes. Beide erwarteten wohl ein riesen Szene von mir, doch die wollte ich gar nicht. Ich wollte meinen Freund nur etwas ärgern, für die Aktion für vorhin. Zumindest redete ich mir das ein.

Edward hatte mich immer noch nicht entdeckt und lachte mit der Frau über irgendetwas, sein Arm hatte sich inzwischen auch um ihre Hüfte geschlungen. Auch als ich schon vor ihm stand bemerkte er mich immer noch nicht, erst als ich mich etwas lauter räusperte.

„Oh hey Bella, ich hab gedacht, du wärst mit Alice und Rosalie tanzen.“ Sein Arm fiel blitzschnell von der Hüfte der Frau und auch diese ging auf einen Schritt Abstand.

„War ich auch, doch dann hab ich mich wieder nach meinem Freund gesehnt. Ich wusste ja nicht, dass du dich inzwischen anderweitig unterhältst.“ Wir sahen uns direkt in die Augen, Edward sah überrascht und gleichzeitig amüsiert aus.

„Oh hey, ich bin Tiffany. Bist du seine Freundin?“, fragte mich diese Tiffany freundlich.

„Ja, hat er dir das etwa nicht erzählt?“, meinte ich zuckersüß, doch mein Blick sprach Bände.

Ziel erreicht, Revier markiert, triumphierte ich innerlich.

„Nein, hat er nicht. Tut mir wirklich leid. Ich bin dann auch schon weg.“ Und mit diesen Worten machte Tiffany auf dem Absatz kehrt und verschwand in der Menge.

„Was sollte das denn?“ Edward zog mich zu sich.

„Wie du mir, so ich dir mein Lieber“, grinste ich süffisant.

„Bist du etwa eifersüchtig?“

„Wenn du gesehen hättest, wie die dich mit ihren Augen ausgezogen hat...“, fing ich an seine Worte zu wiederholen.

„Meinst du nicht, ich kann mich selbst wehren?“, wiederholte er auch meine.

„Als ob du dich wehren würdest.“
 

Darauf wusste Edward keine Worte mehr und sah mich nur lächelnd an. Inzwischen waren auch die anderen drei Mädchen nicht mehr bei Emmett und Jasper, dafür aber Alice und Rosalie, wie ich aus den Augenwinkeln bemerkt hatte.

„Los, wir gehen tanzen“, beschloss Edward dann und zog mich mit sich.

„Was? Nein, ich will nicht tanzen“, versuchte ich mich zu wehren, doch Edward hatte meine Hand fest umschlossen.

„Hier geht es nicht ums wollen.“ Er grinste mich über die Schulter hinweg an und zwinkerte mir zu.

Protest in jeglicher Art und Weise hätte keinen Sinn. Ich wusste ganz genau, dass es Edward nicht um das Tanzen ging. Und ich wusste auch jetzt schon wie dieser Tanz enden würde.
 

Edward bahnte sich einen Weg durch die Menge und als er endlich einen Platz auf der Tanzfläche erreicht hat, der ihm gefiel, blieb er stehen. Er zog mich sofort wieder nah an sich, seine Hände lagen auf meinen Hüften und meine um seinen Hals.

„Ich kann nicht tanzen“, versuchte ich doch mein Glück.

„Klar, genauso wenig wie du sexy sein kannst“, grinste Edward.

Unsere Hüften bewegten sich zum Takt der Musik, wir sahen uns tief in die Augen.

„Willst du etwa damit sagen, dass ich sexy bin?“, fragte ich ganz unschuldig.

Edward beugte sich zu mir herunter, sein Gesicht ganz nah an meinem Ohr.

„Du weißt ganz genau wie scharf du heute aussiehst.“ Seine Lippen streifen an meinem Hals und Ohr, dabei jagt es mir einen wohligen Schauer über den Rücken.

„Dass dein Hemd hauteng und leicht transparent ist und deine Jeans so locker auf der Hüfte sitzt, ist natürlich nur Zufall“, hauche ich ihm ins Ohr.

Das ist mir sofort heute aufgefallen als ich Edward gesehen habe. Er hatte eine meiner Lieblingsjeans an, schwarz und eng, aber tief auf der Hüfte. Dazu ein weißes Hemd, deren Ärmel er hochgekrempelt hat und deshalb seine muskulösen Oberarme erahnen ließ. Die oberen Knöpfe waren offen und außerdem war das Hemd so dünn, dass man sich den Rest von seinem Oberkörper nur mehr als gut vorstellen konnte. Ich hatte ihm einmal gesagt, dass mir das gefiel, als wir ein paar Klamotten einkaufen waren.

„Natürlich, was dachtest du denn?“ grinste Edward, dabei fuhr seine rechte Hand meine Seite auf und ab.

Unsere Hüften kreisten langsam, unser Atem wurde schwerer und unsere Gesichter waren nur Zentimeter voneinander entfernt. Passend zu dieser eh schon sehr prickelnden Situation, wurde jetzt auch noch ein sehr eindeutiges Lied gespielt.
 

https://www.youtube.com/watch?v=i8xKEwJIjgE
 

Lay where you're laying, don't make a sound

I know they're watching, they're watching

All the commotion, the kiddie like play

Has people talking, talking
 

You, your sex is on fire
 

Wir sahen uns immer noch tief in die Augen, während sich unsere Hüften wie selbstverständlich miteinander bewegten und mir immer heißer wurde. Edwards Hände fuhren meinen Körper auf und ab, Gott wie können mich so wenige Berührungen so verrückt machen.
 

The dark of the alley, the breaking of day

The head while I'm driving, I'm driving

Soft lips are open, knuckles are pale

Feels like you're dying, you're dying
 

You, your sex is on fire

Consumed with what's to transpire
 

Immer enger pressten wir uns aneinander, ich konnte inzwischen spüren wie sehr Edward dieser Tanz gefiel. Sein Hemd war etwas nachgerutscht und meine Hand lag auf seiner nackten Hüfte. Ich fuhr langsam mit meinen Fingern seine Seite entlang, von seinem Rücken die Leiste entlang nach vorne. Edward stöhnte leise in mein Ohr, danach pressten sich seine Lippen auf meine. Wie auch vorhin schon reagierte mein Körper sofort und erwiderte den Kuss.
 

Hot as a fever, rattling bones

I could just taste it, taste it

If it's not forever, if it's just tonight

Oh, it's still the greatest, the greatest, the greatest
 

Unser Kuss wurde immer intensiver, meine Hand krallte sich in seine Hüfte und Edward zog mich noch näher an sich, seine Hände lagen auf meinem Hintern. Unsere Zungen neckten sich, jeder wollte die Oberhand haben.
 

You, your sex is on fire

And you, your sex is on fire

Consumed with what's to transpire
 

And you, your sex is on fire

Consumed with what's to transpire
 

Am Rande bekam ich mit, dass das Lied zu Ende war und etwas komplett anderes lief. Auch unser Atem wurde immer schwerer und bevor wir kaum noch Luft bekamen, lösten wir uns voneinander. Edward legte seine Stirn an meine, er zog die Luft genauso schnell ein wie ich. Wie fast vor dem Ertrinken nahm ich die Luft in mir auf, dabei sog ich auch Edwards unverkennbaren Duft ein.

Wir hielten uns immer noch fest und bewegten uns zur Musik. Sein Blick suchte immer wieder den meinen und auf seinen Lippen lag das Lächeln, mein Lächeln, wenn ich ihn mal wieder fast zum Explodieren brachte vor Erregung. Dass dies geschehen würde, war mir in dem Moment klar, als wir die Tanzfläche betraten. Und natürlich ging es mir genauso.

Die Worte von meiner Schwester kamen mir wieder in den Sinn, es zu beenden bevor es noch schwerer wurde. Doch im Moment war daran überhaupt gar nicht zu denken. Das hier würde heute nur in einem enden und zwar bei Edward zu Hause im Bett.

Bevor ich jedoch noch weiter darüber nachdenken konnte, bzw wollte, lagen unsere Lippen schon wieder aufeinander und machten dort weiter, wo sie vor ein paar Minuten aufgehört haben. Eigentlich ist das ja auch genau so richtig, aber eigentlich auch mehr als falsch.

Das alles muss enden, aber nicht heute!
 


 

http://www.polyvore.com/cgi/set?id=119523406&.locale=de
 

http://www.polyvore.com/bella_im_wave/set?id=119523340
 

http://www.polyvore.com/alice_im_wave/set?id=119523298
 

http://www.polyvore.com/edward_im_wave/set?id=119523263
 

http://www.polyvore.com/emmett_und_jasper_im_wave/set?id=119523182
 


 

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Und das war es schon wieder.

Ich hoffe es hat euch gefallen!

Bella und Edward verstricken sich immer mehr.

Die Beiden machen sich echt was vor oder was meint ihr?
 

Es geht auch schon bald weiter, das nächste Kapitel liegt schon bei meiner Beta.

Bis dahin würde ich mich über ein paar Kommis von euch Freuen. :-)
 

Bis bald meine Süsßen,

eure Nicki

Veränderungen

Hey,
 

Mist, Mist, MIst!

Ich hab doch glatt ein Kapitel unterschlagen!

Verdammt nochmal!!!!

Dabei ist dieses Kapitel so wichtig für den Verlauft!

Oh maaaaaaaaaaaaaaan, durch die Pause hab ich irgendwie den Überblick verloren!

Tut mír wirklich leid. :-(

Ich hoffe ihr habt trotzdem Spass beim lesen!!
 

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BPOV
 

Ich rührte in meinem Cappuccino. Der Schaum vermischte sichlangsam mit der braunen Flüssigkeit und seltsame Bilder und Konturen entstanden. Wie in Trance schüttete ichetwas Zucker hinein und rührte weiter.
 

„Hallo Bella, hörst du mir überhaupt zu?“, hörteich Angela fragen.

Ich schreckte hoch und sah sieverwirrtan.Sie hatte mir wohleine Frage gestellt.

„Was hast du noch mal gesagt?“,fragte ich schuldbewusst nach.

„Wo warst du denn wieder mit deinen Gedanken? Ach was frage ich überhaupt…bei Edward natürlich, wie immer in letzter Zeit.“

„Stimmt doch gar nicht.“ Stimmt leider doch.

„Ja ja, schon klar. Mir brauchst du gar nichts vorzumachen. Wann hast du ihn denn das letzte Mal gesehen?“ Angela nippte an ihrem Tee und sah mich fragend an.
 

Wir saßen bei Tammi, heute war ein regnerischer Tag. Noch waren Semesterferien, es war Mitte August. Rosalie und Alice waren shoppen, eigentlich wollten sie mich mit schleppen doch ich hatte mich erfolgreich dagegen gewehrt. Emmett, Jasper und Ben wollten eigentlich Baseball spielen gehen, aber nachdem der Regen anfing,haben sie sich fürBowlenentschieden. Deshalb waren Angela und ich hier, während mein Freundmal wieder in der Klinik war.
 

„Vor vier Tagen,er ist einfach im Momentsehr eingespannt in der Klinik“, erklärte ich seufzend.

„Bella, mal ganz im Ernst, wie lange soll das nochso weitergehen?“

„Keine Ahnung, wir haben uns keine Frist gesetzt wann wir es beenden wollen.“

„Das mein ich nicht. Wie lange solles nochweitergehen, dass du dir was vormachst?“

Mit großen Augen sah ich Angela an, mir was vormachen?

„Schau mich nicht so an. Sogar einBlinder mit Krückstockkönnte sehen,dassdu Edward vermisst und du das allesgar nicht mehr beenden willst“, stellte Angela fest und ich musste leiderzu geben, das sie irgendwie recht hatte.

„Das ist nicht so einfach, Ang.Es ist nicht so wie bei dir und Ben oder wie bei Alice und Jasper. Es ist kompliziert.“

„Weil ihr es kompliziert macht. Man Bella, Edward hat sich die letzten Monate so verändert. Hätte ich ihn so kennengelernt, ich wäre froh gewesen. Aber du hast es geschafft, du hast ihn geändert. Edward ist nicht mehr der Machoarsch,der nur hinter dem nächsten Rock her ist.“

„Das heißt noch lange nicht, dasswir eine Zukunft haben wie ihr alle denkt.“Ich rührte weiter in meinem Cappuccino, eine Zukunft mit Edward, was für ein Blödsinn.

„Warum denn nicht?“

„Weil, weil, weil....Ach ich weiß doch auch nicht“, genervt lies ich meinen Löffel fallen und fuhr mir mit den Händen übers Gesicht.

„Bella, rede doch einfach mal mit ihm. Vielleicht fühlt er ja ähnlich wie du.“

Angela legte eine Hand auf meine und sah mich sanft an.
 

„So, jetzt aber zurück zu meiner Frage. Hast du Lust am Samstag mit nach Renton zu fahren? Ich will mir da einen Kindergarten ansehen, wo ich nach meinem Studium ein praktisches Jahr machen kann.“

„Na klar, das klingt super. Natürlichkommeich mit. Was ist mit Ben?“, fragte ich schon etwas fröhlicher.

„Der sieht sich ebenfalls eine Klinik an in Seattle. Immerhin geht es bei ihm ja schonim Januar los. Haben eigentlich die Anderen schon einen Plan was sie machen?“

„Ja, Rose fängt ab Januar in einer Modeagentur in Seattle an, Jasper bei Carlisle in der Klinik in der psychologischen Abteilung und Emmett bei einem Architekten in Mercer Island. Alice hat ja noch genauso lang wie wir zwei“, erklärte ich.
 

Kaum zu glauben,dass die Drei schon im Dezember mit ihren Studium durch waren. Alice, Angela und ich hatten noch ein halbes Jahr länger. Ich könnte sogar noch ein Semester mehr dran hängen,je nachdem was ich später machen wollte. Angela blieb jedoch bei ihrem Wunsch Kindergärtnerin zu werden und war in einem Jahr fertig.

„Und weißt du nun schon,was du machen willst?“

„Naja, eigentlich wollte ich ja Streetworkerin werden. Aber das Praktikumim Krankenhaus hat mir auch sehr gefallen. Vielleicht werde ich ja doch Kinderkrankenschwester.“

„Dann wird dein Studium aber länger dauern oder?“

„Ja, wahrscheinlich. Noch habe ich ja ein wenig Zeit zu entscheiden. Wann willst du Samstag los?“
 

Wir unterhielten uns nocheine ganze Weile, das Thema schweifteGott sei Dank nicht mehr auf Edward. Doch auch wenn wir uns nicht über ihnunterhielten, dachte ich an ihn…sehroft. Er fehlte mir, seine Nähe die letzten Monate war einfach zu selbstverständlich geworden.Nunwar erjedochso in der Klinik eingespannt, dass die gemeinsame Zeit rar geworden ist. Freitag war er zum Abendessen da gewesen, Rose und ich hatten bei uns gekocht. Danach hatten wir uns ein wenig auf mein Zimmer verkrochen und nur die Ruhe genossen. Er wardann schon bald eingeschlafen und am nächsten Morgen nach einem kurzen Frühstück wieder in die Klinik aufgebrochen. Seitdem hatten wir uns nur ein paar SMS geschrieben, sonst nichts. Vielleicht würden wir uns Sonntag zum Mittagessen wieder sehen, Esme wolltefür allekochen. Doch bis dahin waren es noch vier lange Tage...
 


 

EPOV
 

Ich fuhr mir erschöpft über das Gesicht, ich war völlig am Ende. Gerade hatte ich mit Dad eine acht Stunden OP abgeschlossen, die uns alles abverlangt hat. Eigentlich war es nur eineRoutine OP, ein Magengeschwür musste entfernt werden. Doch als wirdieGeschwulst entfernt hatten, bemerkten wir, dass es ein Tumor war und dieser schon gestreut hatte. Viele kleine Tumore waren im Bauchinneren und einige davon waren schwer zu entfernen, immer wieder kamen größere Blutungen auf und der Patient wärefast gestorben. Trotzdem hatten wir es geschafft und der Mann hatte gute Überlebenschancen.
 

„Geh nach Hause Edward, duwarst wieder lang genug hier“, meinte Dad zu mir.

„Ja, bist du dirsicher? Vincent ist immer noch krank“, erwiderte ich.

Vincent war Oberarzt und war seit zwei Wochen krank, weshalb es im Krankenhaus ein wenig an Personal mangelte.

„Falls etwas passieren sollte, meldeich mich bei dir. Aber ich denke, es wird heute ruhigbleiben. Geh mit Bella aus oder einfach nur nach Hause ins Bett, wir sehen uns morgen zum Mittagessen.“

„Ok Dad, danke.“

Dad klopfte mir nochmal auf die Schulter, dann ging er aus dem Ärztezimmer und ich zog meinen Kittel aus.
 

Eine viertel Stunde spätersaß ich in meinem Aston Martin auf dem Weg nach Hause. Es war später Nachmittag, die Idee mit Bella etwas zu machen war gar nicht so schlecht. Ich holte mein Handy hervor und wollte sie anrufen, da sah ich eine SMS von ihr.
 

Hey Edward,

komme später aus Renton zurück. Gehe mit Angela noch etwas Essen. Soll ich heute Nacht noch zu dir kommen oder sehen wir uns morgen zum Mittagessen? Kuss
 

Na wunderbar, der Plan war schon mal gescheitert. Dann eben doch zuhause einen auf ruhig machen. Gerade als ichantworten wollte, klingelte mein Handy.
 

„Ja Hallo?“, nahm ich den Anruf entgegen.

„Hey Edward, alles fit?“ Es war Ben.

„Ben, hey, etwas kaputt aber sonst. Und selbst?“

„Ja passt schon. Du, hast du heute Abend schon was vor?“

„Nein, meine Freundin ist jamit deiner unterwegs.“

„Genau deswegen ruf ich an. Bock was trinken zu gehen?“

Warum eigentlich nicht, ich hatte schon ewig nichts mehr ohne Bella und den Rest gemacht.

„Ja wieso nicht. Was schwebt dir vor?“

„Die Havanna Bar um achtUhr?“

„Klingt super, dannum acht in der Havanna Bar.“

„Klasse, bis später Edward.“

„Bis dann Ben.“
 

Ich schmiss das Handy auf den Beifahrersitz, da war meine Abendplanung ja gerettet. In der Havanna Bar war ich schon ewig nicht mehr, darauf freute ich mich jetzt richtig. Das Gaspedal durchgedrückt raste ich nach Hause.
 

Kurz vor achtUhrkam ich an der Bar an, Ben wartete schon. Zum Glück waren meine Geschwister vorhin nicht zuhause, sonst hätte ich diese mit Sicherheit auch im Schlepptau. So freute ich mich auf einen Abend, an dem ich malalleine auszugehenkonnte, das gab es seit Monaten nicht mehr. Mit Ben heute Abend wusste ich, dass ich mir keinePredigten über meine Beziehung mit Bella anhören musste.

„Na Alter, alles klar?“, begrüßte mich Ben mit Handschlag.

„Logisch und bei dir?“, schlug ich ein.

„Super, hab heute eine Zusage im Northwest Medical Center bekommen. Ab Januar kann ich dort als Internist anfangen.“

„Das ist ja super, gratuliere. Na das muss gefeiert werden.“

„Ganz genau. Ein paar Kommilitonen von mirsind auch heute Abend hier. Das ist hoffentlich ok.“

„Klar, solange niemand von meiner Familie dabei ist“,lachte ich.

„Nein, keine Sorge. Wieso, Ärger im Paradies?“, fragte Ben als wir nach innen gingen.

„Das nicht, aber ich brauch mal wieder einen Abend für mich.“

„Nadann, zweimal Cuba Libre bitte“, bestellte Ben an der Bar für uns und schon fünf Minuten später stießen wir an.
 

Es war inzwischen schon nach Elf und ich hatte eine Menge Spaß mit Ben und seinen Kommilitonen. Natürlich ging es viel um Medizin, aber auch um Baseball oder Frauen. Beim letzteren Thema versuchte ich mich dezent im Hintergrund zu halten, auch wenn es mich bei manchen Damen hier gehörig unter den Fingernägeln juckte. Gerade unterhielt ich mich mit Leo und Nate über meine heutige OP, als ich von hinten angestupst wurde. Ich drehte mich um und sah in die blauen Augen einer rassigen Latina.
 

„Hey, ich bin Valerie. Und du bist?“ WOW, ganz schön kess die Dame.

„Ich bin Edward“, antworte ich und lächelte Valerie zu.

Sie war einganzes Stück kleiner alsich, hatte lange schwarze Locken, ihr Teint war Karamellfarben und sie hatte einen üppigen Vorbau. Dieser steckte in einem roten schulterfreien Kleid, zu welchem sie hohe schwarze Stilletos trug. Valerie erwidert mein Lächeln und stieß mit ihrem Cocktail mitmir an.

„Hab dich hier nochnie gesehen, neu in der Stadt?“, fragte sie mich.

„Nein, nur schon sehr lange nicht mehr hier gewesen.Viel zu tun.“

„Aha, was machst du denn?“

„Ich bin Arzt, habe erst mein Studium abgeschlossen“, beantworte ich ihre Frage.

„WOW, nicht schlecht. Da kann ich als Tanzlehrerin nicht mithalten.“

„Na ist auch nicht der schlechteste Beruf. Lateinische Tänze?“

„Klar, als Kubanerin. Aber auch Standard und Hip Hop, Kostprobe gefällig?“

Mir kam sofortmein letzter Tanz im Wave mit Bella in den Sinn, der wieder einmal sehr heiß und erregend war. Doch sofort verdrängte ich den Gedanken.

„Danke, heute nicht. Du kommst aus Kuba?“

„Ja, bin vor vier Jahre hier her gekommen. Mein Bruder lebt hier schon längerund nun bin ich ihm gefolgt.“
 

Wir unterhielten uns noch eine ganze Weile, unsere Gruppe an der Bar wurde immer kleiner und schließlich brach auch Ben auf. Auch ich sollte langsam nach Hause, doch Valerie lies nicht von mir ab.
 

„So Valerie, ich muss nun leider auch los. Morgenmuss ich wieder in die Klinik“, log ich, Sonntag war mein freier Tag. Doch irgendwie musste ich von ihr weg kommen, sonst könnte das noch ganz anders enden.

„Ach wirklich, das ist schade.“

„Ja, aber vielleicht sehen wir uns mal wieder.“

„Wenn du willst, kannst du auch noch mit zu mir kommen“, hauchte sie mir dann plötzlich ins Ohr

.

Gott, diese Frau zog wirklich alle Register. Immer wieder musste ich sie auf Distanz halten, doch jetzt war sie mir so nahe, mir wurde ganz heiß.

[style type="italic"]Geh do[/style][style type="italic"]ch mit, es ist niemand mehr hier[/style][style type="italic"],[/style][style type="italic"]der dich verpetzen könnte[/style]. Schrie mich meine untere Region am Körper an.

[style type="italic"]Lass es bleiben, Bella und die Anderen bekommen es ja doch raus.[/style]Schrie mein Kopf.
 

„Tut mir leid Valerie, ich kann nicht“, ich drückte sie etwas vonmir, ich brauchte Abstand zwischen uns.

„Im Ernst? Du flirtest den ganzen Abend mit mir und jetzt schießt du mich ab?“

Fuck, würde sie jetzt hier eine Szene machen? Ja ich hatte ihr Komplimente gemacht und wir waren uns immer wieder nahe gekommen. Ich wusste,es war keine gute Idee.

„Sorry, aber...“

„Du hast eine Freundin, stimmt es?“ Valerie sah mich mit hochgezogener Augenbraue an, sie sah nicht böse aus.

„Ähm... Wie kommst du darauf?“, stotterte ich und kratzte mich an der Stirn.

Nicht einmal hatte ichetwas in diese Richtung gesagt oder sie mich gefragt.

„Auch wennes eingebildet klingt,ich weiß,wie heiß ichbin. Wenn du jetzt nicht mit mir gehen willst,kann das nur zwei Gründe haben. Entweder du bist schwul oder du hast eine Freundin. Dass du nicht schwul bist,habe ich eben gemerkt.“

Sie blickte kurz in meinen Schritt und dann wieder zu mir und grinste. Mir blieben die Worte im Hals stecken, was sollte ich dazu schon sagen.
 

„Schon gut Edward, komm gut nach Hause.“ Valerie hauchte mir einenKuss auf die Wange, dann ging sie durch die halb leere Bar auf die andere Seite der Theke.

War das jetzt gerade wirklich passiert? Schnell leerte ich meinen Drink und ging ins Freie um mir ein Taxi zu rufen. Dieses kam auch schon zwei Minuten später um dieEcke, ich nannte mein Ziel und lies mich auf die Rückbank sinken.

Unfassbar, nun lies ich schon soeinen heißen Feger sausen. Dabei war nicht mal Bella dabei oder meine Geschwister. Hatte ich es verlernt zu flirten oder hatte ich jetzt schon „Ich habeeine Freundin“ auf der Stirn stehen? Dabei war diese Valeriesehrheiß, als Tanzlehrerin möchte ich mir gar nicht vorstellen, welche Bewegungen sie mit der Hüfte machen konnte.

„Oh Gott...“, stöhnte ich leise, wie konnte ich nur so doof sein.
 


 

BPOV
 

„Dad, ich fahr dann zu den Cullens. Du kommst wirklich nicht mit?“, rief ich in die Küche.

„Nein Bells, ich mussspäter noch arbeiten. Viel Spaß und Grüße an alle“, kam von ihm zurück.

„Danke, werde ich ausrichten.“
 

Mit diesen Worten verließ ich das Haus und stieg in den Audi.

Heute war ein warmer Tag, ich hatte nur eine kurze Short, Sandalen und ein Bandeautop an. Im Auto ließich erst einmal die Fenster herunter und drehte die Musik auf.

Ich freute mich auf das Mittagessen, trotzdem hatte ich auch ein dumpfes Gefühl im Magen. Edward hatte sich gestern nicht mehr gemeldet, von Angela wusste ich nur, dass er mit Ben in der Havanna Bar war. Warum hatte er es mir nicht selbst gesagt? Meinte er etwa, ich hätte etwas dagegen? Wieso hat er sich nicht mehr gemeldet als er zu Hause war? War er überhaupt zu Hause?

Meine größte Angstwar, dasser zu jemanden mit nach Hause gegangen ist. Oder jemand mit nach Hause genommen hatte. Doch das würde er sicher nicht tun, immerhin waren wir noch zusammen.

Meine Gedanken gingen immerweiter in absurde Richtungen, dass ich gar nicht wirklich mitbekommen hatte, dass ich schon fast bei den Cullens war.
 

„Reiß dich zusammen Bella. Erwar nur mit Ben aus, mehr nicht“,mahnte ich mich selbst.

Kurz darauf war ich dann auch schonbei den Cullens und ging direkt durch den Garten auf die Terrasse.

„Hey zusammen“, grüßte ich in die Runde.

Meine Schwester, Emmett, Alice und Jasper waren auf der Terrasse, Esme sah ich gerade in der Küche verschwinden.

„Hey Bella, wo kommst du denn jetzt her?“, fragte mich Alice.

„Von zu Hause, wo sonst?“, fragte ich gegen.

„Ich dachte du bist bei Edward oben, wart ihr gestern nicht weg?“

„Nein, ich war gestern mit Angela in Renton. Wir kamen erst um zwölf nach Hause.“

„Ach so, dann war Edwardalleine weg?“, fragte nun Rosalie.

„Ja wieso?“

„Ich hab mich nur gewundert als wir gestern heim kamen und ihr nicht da wart. Dachte er ist bei dir oder ihr seid Essen“, zuckte meine Schwester mit der Schulter.

„Erwar mit Ben in der Havanna Bar“, erklärte ich kurz.

„Alleine?“ Alice Stimme war eine Oktave höher als sonst.

„Ja alleine. Ich war doch auch alleine unterwegs.“

„Du bist auch du, aber Edward ist Edward. Und Edward alleine ist...“ Alice wurde unterbrochen.

„Ist was?“ Edward erschien auf derTerrasse, sichtlich gezeichnet.
 

Seine Haare standen in alle Richtungen ab, unter seinen Augen zeichneten sich dicke Ringe ab und selbige waren noch sehr klein. So sah er entweder nach einem riesen Kater aus oder nach... Ich wollte diesen Gedanken nicht zu Ende bringen.
 

„Ein Frauenaufreiser“, grinste Emmett und handelte sich sofort einen Schlag von Rosalie ein.

„Da ist man einen Abend ohne euch weg und ihr denkt natürlich gleich wieder das Schlimmste.Tolle Freunde und Familie.“

Edward drehte sich auf der Stelle um und ging wieder nach drinnen.

„Edward warte...“, lief ich ihm hinter her und erreichte ihn kurz vor der Treppe.

„Lass gut sein Bella, ich geh duschen. Alleine!“, sagte er kurz aber bestimmt und ging dann nach oben.

Was war das denn jetzt? Ichhatte doch gar nichts gesagt oder getan. Wie versteinert sah ich ihm hinter her, selbst als ich ihn schon nicht mehr sah. Erst eine Hand auf meiner Schulter holte mich in die Realität.
 

„Hallo Bella, alles in Ordnung?“ Esme sah mich besorgt an.

„Hallo, ich... ähm... keine Ahnung“, murmelte ich.

„Habt ihr Streit?“

„Ich weiß es nicht.“

„Ach, das kommt in den besten Beziehungen vor. Das wird schon wieder. Hilfst du mir in der Küche?“

„Natürlich, ich komme.“

Noch einmal sah ich nach oben, doch von Edward warnichts zu sehen oder zu hören. Deshalb ging ich mit Esme in die Küche, wo auch schon Alice am Gemüse schnippeln war.
 

Eine halbe Stunde später saßen wir alle auf der Terrasse, auch Carlisle war noch rechtzeitig von der Klinik gekommen. Esme hatte sich mitder Scampi-Gemüsepfanne mal wieder selbst übertroffen. Beim Essen war die Stimmung seltsam gedrückt, kaum ein Wort wurde gesprochen. Edward hatte sich neben Jasper und seinen Dad gesetzt. Mit ihm unterhielt er sich noch über einen Patienten, das war aberauch schon alles was am Tisch geredet wurde.
 

„Wie hat es Angela denn gestern in Renton gefallen?“, fragte mich Jasper nach einer Weile.

„Sie fand es klasse, das ist ein integrativer Kindergarten, genau das was Angela wollte. Und die Leiterin war von Angela ganz angetan. Also wahrscheinlich hatsie die Stelle in der Tasche“, erklärte ich knapp.

„Das ist doch super. Und du willst in das Jugendheim für schwer erziehbare Kinder Bella?“, fragte mich Esme.

„Ja, wenn das klappt schon. Aber das ist ja nicht nur für schwer Erziehbare. Da sind auch Kinder,die von zuhause weggelaufen sind oder Drogensüchtig geworden sind.“

„Das klingt nach schwerer Arbeit, wirklich mutig,dassdu gerade in solch eine Einrichtung möchtest“, meinte Carlisle.

Ich hatte gar nicht mitbekommen,dass er sich nicht mehr mit Edward unterhielt und meinem Gespräch folgte.
 

„Nun ja, durch meine Mum habe ich ja schon einen Einblick in die Arbeit bekommen. Die brauchen manchmal einfach nur jemand, der zuhört oder für sieda ist.“

„Das stimmt undich glaube, dassdu deine Sache sicher gut machen wirst.“ Esme lächelte mir zu.

„Und wo wart ihr gestern Abend?“, wollte Carlisle wissen.

„Jasper und ich waren bei ihm in der Wohnung und haben etwas zu Essen bestellt. Wir kamen heute Morgen her.“

„Und ichwar mir Rosalie auf einer Modenschau von so einem Jungdesigner,den sie vom Studium kennt. Todlangweilig, aber danach waren wir noch was trinken und sind dann hier her gekommen.“

„So langweilig war das gar nicht. Pepe McFly ist ein angesagter Designer hierin Seattle. Das wird ein ganz Großer, das sag ich dir“, widersprach Rosalie ihrem Freund und wir mussten alle Lachen.

„Und du Edward, konntest du abschalten nach der OP?“, fragte Carlisle seinen Sohn.

„Ich war mit Ben in der Havanna Bar“, antworteteEdward knapp und wich unseren Blicken aus.

„Wann bist du denn heimgekommen?“, wollte seine Schwester wissen.

„Um halb drei.“

„Und wie war es?“, fragte nun Emmett mit einem dreckigen Grinsen.

„Wird das hier jetzt ein Verhör oder was?“ Edward war mehr als genervt, das sah ich an seinem Blick.

Oder hatte er etwas zu verheimlichen? Die Stimmung war mit einem Schlag wieder eiskalt.
 

„Wir fragen ja nur. Was bist du denn so gereizt?“, versuchte Jasper die Situation zu retten.

„Weil ihr einen Staatsakt darausmacht, dassich alleine weg war. Ich bin auf meinem Zimmer.“ Edward nahm seinen leeren Teller und ging nach drinnen.

„Edward, es gibt noch Nachtisch“, rief Esme ihm hinterher, doch es kam keine Antwort mehr.

„Hattet ihr Streit,weil Edward alleine aus war?“, fragte mich Carlisle.

„Nein, absolut nicht“, schüttelte ich den Kopf.

„Hmm... Komisch. Vielleicht siehst du mal nach ihm.Vielleicht bedrückt ihn etwas“, schlug er dann vor.

Ich sah zu meiner Schwester, die sah mich nur ratlos an,wie alle anderen.Jasper war der einzige,der nickte und mir aufmunternd zu lächelte.

„Ja, vielleicht hast du Recht“, meinte ich dann und erhob mich vom Stuhl.
 

Langsam ging ich nach oben, mit jedem Schritt rutschte mir mein Herz immer weiter in die Hose. Was,wenn Edward mir jetzt sagte,er hat gestern jemand aufgerissen? Oder hat er einfach nur zu viel getrunken und deshalb schlecht gelaunt? Oder wollte er das ganze jetzt beenden?
 

Vor seinem Zimmer angekommen atmete ich nochmal tief ein, dann betrat ich es ohne zu Klopfen.Edward saß in seinem Sessel und las in irgendwelchen Unterlagen, wahrscheinlich etwas von der Klinik.

„Edward, darf ich rein kommen?“, fragte ich vorsichtig.

„Bist du doch schon oder?“ Er sah nicht einmal auf.

Langsam schloss ich die Türe, ging zum Bett und lies mich darauf nieder.

„Wie war es denn gestern mit Ben?“, brach ich nach Minuten die Stille des Schweigens.

„Haben dich die Anderen jetzt vorgeschickt,um mich zu verhören?“

„Nein haben sie nicht. Aber ich würde einfach gerne wissen,wie dein Abendwar. Und vielleicht auch, warum du dich nicht mehr gemeldet hast,obwohl ich dir zweimal geschrieben habe.“

„Bist du jetzt eifersüchtig oder was?“

Jetzt wurde es mir zu blöd. Ich wollte ganz einfache Dinge von ihm wissen und er verhält sich hier wie ein riesen Arschloch.

„Sag mal, hast dusie nicht mehr alle? Hab ichirgendwas getan,dassdu mich so blöd an machst?“

Endlich sah Edward zu mir auf, ich war vor Wut aufgesprungen und stand mitten im Raum.

„Ihr verhaltet euch alle als hätte ich gestern etwasgetan, wasnoch nie jemand zuvor getan hat“, maulte Edward.

„Ich wollte lediglich wissen wie dein Abend war. Und warum du nicht auf meine SMS geantwortet hast, nicht mehr und nicht weniger. Wenn das schon zu viel verlangt ist,dann tut es mir leid“, motzteich gegen.

Wir lieferten uns ein Blickduell, ich hatte die Arme wütend vor der Brust verschränkt, Edward saß immer noch in seinem Sessel. Eine Weile sagte keiner ein Wort, dann senkte Edward als erstes den Kopf.

„Tut mir leid Bella“, murmelte er dann leise.

„Was hast du gesagt?“, fragte ich gereizt nochmal nach.

„Herr Gott nochmal, es tut mir leid.“

„Und was genau jetzt?“

„Man, mach es mir doch jetzt nicht so schwer.“ Edward erhob sich aus seinem Sessel und kam auf mich zu, ich ging instinktiv einen Schritt zurück.

„Nein Edward, du machst es dir selbst schwer. Niemand hat dir irgendwas getan und du führst dich auf, wie das letzte Arschloch“, sagte ich knallhart.

Edward war sichtlich überrascht von meiner Reaktion, blieb drei Schritte von mir entfernt stehen.

„Das stimmt nicht ganz, ich hab euer Gespräch gehört über mich, weil ich alleine weg war“, ging er zum Gegengriff über.

„Mein Gott, du kennst doch deineGeschwister, seit wann interessiert dich das was sie sagen?“

„Vielleicht interessiertdich es ja.“
 


 

EPOV
 

„Dann würde ich es dir schon sagen oder?“ Bella war wütend und das zu Recht.

Sie hatte mir wirklich nichts getan, eigentlich hatte das niemand vonihnen. Ich sollte eigentlich auf mich sauer sein.

„Was ist dein Problem Edward?“, fragte sie etwas ruhiger.

Ja, was war eigentlich mein Problem? Dass ich alleine weg war und es mir gefallen hat? Dassich Bella fast betrogen habe,obwohl ich es doch nicht wirklich tun würde? Dassich nicht mit Valerie mitgegangen bin?

„Ich hab mich mit einer anderen Frau unterhalten“, ergriff ich dann die Flucht nach vorne.

Bellas Augen weiteten sich erschrocken, doch sie fing sich schnell wieder.

„Und? Was ist daransoschlimm?“, fragte sie mich dann.

„Wir haben geflirtet und ich hätte mit zu ihr können.“

„Bist du aber nicht oder?“

„Nein.“

„Aber du wolltest“, brachte sie dann dieses Gespräch auf den Punkt.

„Ja...“, sagte ich dann schlicht.

„Und wieso bist du nicht mit? Wegen Ben?“ Bellas Stimme war fast nur noch ein Hauch.

„Nein, Ben warda schon längst weg. Ichweiß nicht wieso ich nicht mitgegangen bin, vielleicht wegen dir“, sagte ich leise.
 

Wieder diese Stille zwischen uns, die mich fast erdrückte. Ich wollte mit Valerie mit, aber ich war es nicht. Ob sie mir das zu Gute halten würde? Diese Stille machte mich wahnsinnig, Bella wich auch meinem Blick aus. Sie war verletzt, aber auch erleichtert,dass ich nicht gegangen bin.

„Gut, dann weiß ich jetzt ja warum du mir nicht geantwortet hast.“ Bella rang sich ein Lächeln ab, es sah nichtecht aus.

„Tut mir leid, ich habe wirklich vergessen zu schreiben“, antwortete ich ehrlich.

„Muss es nicht Edward. Es ist ok. Vielleicht ist es langsam an der Zeit, das Ganze zu beenden. Du fühlst dich eingeengt und willst wieder deinen Freiraum. Immerhin hast du jetzt deinen Job und das war ja schließlich Ziel unseres Deals.“

Nun klappte mir der Mund auf, hatteBelladaswirklich gerade gesagt?Ich wolltedoch gar nicht damit sagen, dass ich Schluss machen will.

„Ich will nicht Schluss machen...“

„Nicht heute, aber wir sollten langsam darüber nachdenken. Alles hat ein Ende oder?“,unterbrach mich Bella sofort und sah mir in die Augen. Doch ihre Augen waren leer und glänzten, wahrscheinlich würde sie gleich zu weinen beginnen.

„Bella, das wollte ich doch gar nicht sagen. Ich wollte nur ehrlichsein. Ja ich hatte gestern Spaßund es war mal wieder schön ohne euch alle weg zu gehen. Aber ich bin nicht mit dem Hintergedanken weggegangen, eine Frau flach zu legen. Wir haben uns auch nur unterhalten, es istnichts passiert“, rechtfertigte ich mich.

„Hab ich verstanden.Alles gut,Edward. Es freut mich,dass du Spaßhattest und trotzdem nicht in dein altes Muster gefallen bist. Also, gehen wir wieder nach unten?“ Bella lächelte mir zu, doch es war nicht ehrlich.

„Ähm, ja. Ich komm gleich nach“, sagte ich schlicht.

„Gut, bisgleich.“ Bella drehte sich zum Gehen um.

Bevor sie die Türe verließ, packte ich sie am Arm und zog sie zu mir, meine Arme legten sich um ihre Hüften.

„Es tut mir wirklich leid,dass ich mich nicht gemeldet habe.“ Bellas Arme lagen auf meiner Brust, meine Augen fixierten die ihren und ihre Lippen waren eine schmale Linie.

„Schon ok Edward, alles in Ordnung.“ Sie sagte das fast schon wie ein Mantra, ihre Augen sprachen aber eine andere Sprache.

Bevor sie sich aus meiner Umarmung befreien konnte, legte ich meine Lippen auf ihre. Erst kam keine Reaktion von ihr, doch dann verschmolzen unsere Lippen in einen leidenschaftlichen Kuss.
 

Eine Ewigkeit küssten wir uns, als wir uns lösten ging unser Atem schwer. Ich legte meine Stirn an ihre, schloss die Augen und sog Bellas Duft ein. Dann wand sie sich langsam aus der Umarmung, dieses Mal mit einem Lächeln auf den Lippen.

„Wir sehen uns gleich unten“, meinte Bella und öffnete die Türe.

„Ja, ich komm gleich nach“, erwiderte ich, dann schloss Bella die Türe hinter sich.

Ich fuhr mir durch die Haare und über das Gesicht. Das Gespräch verlief ganz anders als ich wollte. Bella glaubte mir zwar, aber ich konnte den Schmerz über die Tatsache,dass ich fast mit einer anderen Frau mitgegangen wäre in ihren Augen sehen. Daran konnte auch unser Kuss eben nichts ändern.

Ich konnte mir nicht helfen, aber dieser Kuss eben hatte einen bitteren Beigeschmack. Erst war er zögerlich, dann so voller Leidenschaft und Wut, aber auch so voller Verzweiflung und Angst.

Es war, als hätten wir uns das letzte Mal geküsst.
 

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Sooooo.....  nun ist die Reihenfolge wieder hergestellt.

Ich hoffe ihr könnt mir diesen Fehler verzeihen.

Aber so habt ihr immerhin zwei Kapitel innerhalb zwei Tage bekommen. ;-)

Und ich hoffe ihr lasst mir hierzu auch einen Kommentar da.
 

Bis bald meine Süsen

Das Ende....

BITTE UNBEDINGT KAPITEL 20 VOR DIESEM LESEN!!!!!!!

BEIM HOCHLADEN GAB ES LEIDER EINEN FEHLER.
 

Vorsichtig um die Ecke guck.....
 

Hallo meine Lieben,
 

erst einmal ein gaaaaaaaaaaaanz fettes SORRY!!!!

Ich weiß ich hab ewig nichts von mir hören lassen und es tut mir auch wirklich leid.

Aber das hatte mehrere Gründe.
 

1. meine liebe Beta war im Auslandsemester in Mexico und hatte kaum Zeit zum beta lesen.

2. ich bin beruflich sehr eingespannt gewesen und hatte kaum Zeit zum schreiben.

3. leider war meine Muse mir auch nicht hold, das ich etwas ins stocken geriet.
 

Aber jetzt ist es vollbracht, ein neues Kapitel ist fertig.

Und ich will euch auch gar nicht länger aufhalten,

viel Spass beim Lesen! ☺
 

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BPOV
 

Freitag. Alice hatte mal wieder beschlossen auszugehen. Viel Mitspracherecht bekam ich nicht, Edward war mal wieder in der Klinik eingespannt, Angela hatte ein Familienfest und der Rest war ebenfalls mit von der Partie. Da ich laut Alice diese Woche schon genug zu Hause verbracht habe, blieb mir nichts anderes übrig, als mit ins Eclipse zu gehen.
 

„Ach jetzt komm schon Bella, ist es so eine Strafe mit uns weg zu gehen?“, fragte mich Rosalie.

Ich saß gefühlt seit Stunden auf Alices Bett und starrte einfach nur vor mich hin.

„Was? Ich hab dir nicht zugehört.“, hakte ich nach.

„Das hab ich gemerkt. Los jetzt, zieh dich endlich um.“

„Muss ich wirklich mit?“

„Ach komm schon Bella, was willst du denn alleine zuhause?“, mischte sich nun auch Alice ein.

„Ein Buch lesen, Fernsehen, schlafen...“.

„Auf Edward warten.“, vollendete Alice meinen unausgesprochenen Satz.
 

Ich hatte ihn seit Sonntag nicht mehr gesehen, der Nachmittag verlief relativ ruhig. Wir verbrachten den Nachmittag im Garten, auf dem Sonnenstuhl und im Pool. Nach unserem kleinen Streit war die Stimmung gedrückt, aber wir sprachen nicht mehr darüber. Wir wussten beide, dass sich etwas an diesem Tag verändert hatte, nur ausgesprochen hat es keiner von uns. Auch von den anderen kam das Thema nicht mehr darauf zu sprechen. Als es schon dunkel war, verabschiedete ich mich. Edward wollte zwar, dass ich bleibe, aber das konnte ich nach diesem Tag nicht. Ich musste nachdenken, über uns, über Edward, über mich. Ich hatte ihn seit diesem Tag nicht mehr gesehen. Wir haben zwar jeden Tag telefoniert oder SMS geschrieben, aber das war nicht dasselbe. Wir mussten reden, deshalb hatte ich auch gehofft ihn heute hier zu sehen. Aber natürlich war er wieder länger in der Klinik als geplant.

„Und wenn?“, fragte ich genervt.

„Bella, hör endlich auf über Sonntag nach zu denken. Das war von uns allen nicht richtig, aber das ist Schnee von gestern. Er hat einfach im Moment wenig Zeit.“, versuchte mich Rose aufzumuntern.

„Hmm, wenn du meinst.“

„Ja, mein ich. Und jetzt los, zieh dich um. Alice hat dir ein tolles Kleid raus gelegt.“
 

Sie zeigte auf den Sessel, da lag ein blaues kurzes Kleid. Blau, ausgerechnet blau, diese Farbe gefällt Edward am meisten an mir.

Verdammt, warum musste ich bei jeder Kleinigkeit sofort wieder an Edward denken?

Genervt und mit einem Seufzen stand ich auf und zog mir das Kleid über. Es passte wie angegossen, die dünnen Träger lagen leicht auf, es formte ein schönes Dekolletee und endete kurz über den Knien.
 

„Aaaah... wie für dich gemacht. Hier zieh dazu diese Pumps an und den Schmuck, danach schminken wir dich.“ Alice hielt mir graue Pumps mit Glitzersteinen hin und einen schönen Silberschmuck. Sie selbst trug eine weiße Hotpan mit einem schwarzen Top, das einen dünnen Träger über einer Schulter hatte.

Widerwillig folgte ich ihren Anweisungen, mir blieb sowieso keine andere Wahl. Rose vollendete die letzten Striche ihres Make-ups. Passend zu ihrem lila Neckholderkleid, trug sie lila Lidschatten auf und ließ ihre blonden Locken sanft über ihre Schulter fallen.
 

„Komm her, ich mach dir die Haare. Was hältst du von einem Dutt mit herausfallenden Locken?“, fragte mich meine Schwester.

„Klar, warum nicht.“, antwortete ich machte gerade den zweiten Ohrring rein.

„Da kommen die tollen Ohrringe auch besser zur Geltung. Und jetzt mach nicht so ein Gesicht. Wir kommen ja heute Nacht hier her, da wirst du Edward schon sehen.“, lächelte sie mich an und machte mir damit tatsächlich etwas Hoffnung und bessere Laune.
 

Eine Stunde später waren wir fertig und saßen in Carlisles Mercedes, der für uns alle Platz bot. Da Jasper etwas angeschlagen war, hatte er vorher schon gesagt er würde heute auf Alkohol verzichten und fahren.

Alice hat noch eine Flasche Sekt geköpft bevor wir gefahren sind, deshalb war die Stimmung im Auto ausgelassen und lustig. Auch ich wurde lockerer, was nicht nur an dem Sekt lag, sondern auch daran, dass Edward mir vorhin noch geschrieben hatte. Er hatte morgen frei und wollte den Tag mit mir verbringen, worüber ich mich jetzt schon freute.
 

„Wie eine SMS die Laune doch gleich verbessern kann.“, grinste Jasper im Auto, als ich ein Lied laut mit sang.

„Ach der Sekt hat sicher auch einen Teil dazu beigetragen.“, lachte Emmett und auch ich musste lachen.

Die Jungs saßen vorne und wir sangen hinten lautstark irgendwelche Songs mit, die im Radio kamen. Wir hatten wirklich Spaß, so ausgelassen war ich schon lang nicht mehr. Vielleicht würde der Abend nicht doch so schlecht werden wie ich anfangs dachte.
 

Nach einer sehr lustigen Fahrt kamen wir am Eclipse an. Wie immer war es schon gut besucht, wir konnten uns dennoch einen Tisch im hinteren Teil des Clubs ergattern. Natürlich bestellten wir uns alle erst einmal was zu trinken und sahen uns im Eclipse um.

„Niemand Bekanntes hier oder?“, fragte Rose über den Tisch hinweg.

„Nein, ich seh niemand. Aber ist mir auch recht.“, antwortete Alice und nippte an ihrem Cocktail.

„Kommt, lasst uns ein bisschen tanzen.“, forderte Rose uns alle auf, darauf hatte ich jetzt doch nicht so viel Lust.

„Geht ruhig, ich hab keine Lust zu tanzen.“

„Keine Chance Bella, du kommst mit.“ Alice zog an meinem Arm, natürlich hatte ich keine Chance.

Emmett blieb bei Jasper, die beiden unterhielten sich den ganzen Abend fast nur über Baseball. Sie bekamen kaum mit das wir vom Tisch aufstanden, aber was solls.
 

Es lief gerade Shakira mit Lalala, ein absoluter Gute Laune Song und wir tanzten ausgelassen auf der Tanzfläche. Schon lange fühlte ich mich nicht mehr so frei und happy, die Sorgen der letzten Woche waren fast vergessen dank Edwards SMS. Der Tag morgen gehörte seit langem wieder nur uns zwei. Auch wenn wir nie wirklich ein richtiges Paar waren, die Stunden alleine genoss ich seit unserem Urlaub. Sicher würde das auch in absehbarer Zeit ein Ende haben, so wie unsere nicht wirkliche Beziehung. Diese Erkenntnis versetzte mir wieder einen Stich und holte mich schlagartig auf den Boden der Tatsachen zurück.
 

„Bella, alles ok?“, fragte mich Rosalie.

„Ja ja, alles ok.“, log ich und wollte zurück zum Tisch.

„Oh nein nein nein meine Liebe. An was oder besser an wen du auch gerade gedacht hast, lass dir davon jetzt nicht die Stimmung verderben. Los, wir gehen was trinken.“ Alice zog mich mal wieder am Arm, dieses Mal Richtung Bar.

Dort angekommen bestellte sie drei Tequila, die wir in einem Zug leerten.

„So Bella, du hast in knapp drei Wochen Geburtstag. Was hast du geplant?“, fragte mich Alice.

„Keine Ahnung, an den hab ich noch gar nicht gedacht.“, antwortete ich gleichgültig.

„Wie kann man den daran nicht denken? Also, auf was hättest du Lust?“

„Weiß nicht, nur was Kleines. Ist schließlich auch nur der 24.“

„Was hältst du von erst Essen und dann ins Wave?“, schlug Rosalie vor.

„Muss ich das denn heute schon entscheiden?“

„Ach, ich werde schon etwas Tolles für dich planen.“, kicherte Alice und bestellte nochmals Tequila.

„Willst du uns eigentlich abfüllen?“, lachte meine Schwester.

„Nein, nur Spaß haben.“, erwiderte Alice und verteilte erneut eine Runde Tequila.
 

Eine ganze Weile später saßen wir wieder am Tisch mit Jasper und Emmett. Wir hatten noch einige Runden Tequila und ich merkte den Alkohol mittlerweile sehr. Auch Alice war schon angeschlagen und fing an zu lallen beim Sprechen.

Plötzlich zeigte Jasper zur Bar.

„Seht mal wer da sitzt. Wusstet ihr, dass er kommen wollte?“ Wir alle sahen sofort hin und ich traute meinen Augen kaum.

Dort saß tatsächlich Edward, in der Hand hielt er einen Cocktail. Mein Atem stockte und mein Herz begann zur rasen, was machte er hier? Und was mich noch viel mehr interessierte, wer war diese Frau an seiner Seite?

Wut stieg in mir hoch, da sah ich ihn fast eine Woche nicht, hatten uns für morgen verabredet und nun saß er da mit einer anderen? Sie war etwas kleiner als ich, hatte langes schwarzes lockiges Haar und eine Wahnsinns Figur. Wenn ich es richtig sehen konnte, würde ich sie al eine Latina einordnen. Es war klar, dass Edward sofort auf sie ansprang.

„Sollen wir zu ihm gehen?“, fragte Rosalie.

„Nein, ich geh alleine.“, beschloss ich und stand auf.

Ich musste erst einmal meinen Gleichgewichtssinn wieder finden, dann atmete ich einmal tief durch und bahnte mir einen Weg durch die Menge zur Bar und damit zu Edward. Mir war auf einmal übel und meine Knie schlotterten, irgendwie hatte ich ein ungutes Gefühl. Doch jetzt gab es kein zurück mehr.
 

EPOV
 

„Ich hätte nicht gedacht dich nochmal wiederzusehen.“, lächelte mich Valerie an.

„Ja ich auch nicht. War auch sehr spontan, dass ich heute hier bin.“, erwiderte ich.

Nach meiner Schicht hatte ich spontan entschlossen hierher zu kommen und Bella und den Rest zu überraschen. Bisher hatte ich sie aber noch nirgends entdeckt und bevor ich auch nur eine Runde laufen konnte, stand auch schon Valerie vor mir.

„Verstehe, der vielbeschäftigte Arzt.“

„Ganz genau. Und du? Beruflich oder privat hier?“

„Natürlich privat. Was sollte ich denn hier beruflich tun?“

„Ich weiß nicht, jemanden das tanzen beibringen?“

„Wir können ja mal austesten wie es mit deinem Hüftschwung aussieht.“ Valerie sah mich lasziv von unten an, Gott die Frau wusste wie man flirtet.

„Verlockendes Angebot.“, zwinkerte ich zu.

„Aber?“

„Ein andermal vielleicht.“

Wenn ich jetzt auf ihr Angebot eingehen würde und mich Bella oder meine Schwester sehen würde, bricht die Hölle auf.

„Ah ja, deine Freundin. Ist sie heute auch hier?“

„Ich glaube ja, aber ich habe sie noch nicht entdeckt.“

„Schade, mich würde interessieren, welche Frau so ein Prachtexemplar von Mann abbekommt.“

„Wenn ich sie finde, stelle ich sie dir gerne vor.“

Und wie auf Bestellung stand auf einmal Bella hinter Valerie. In ihren Augen sah ich Wut und Enttäuschung.

„Hallo Bella.“, begrüßte ich sie.

„Hallo Edward. Was machst du hier?“, fragte meine Freundin gereizt. Ich wusste, dass sie damit nicht meinte, was ich im Eclipse machte, sondern hier mit Valerie.

„Ich habe euch gesucht und da bin ich Valerie über den Weg gelaufen. Valerie, das ist Bella.“, versuchte ich die Stimmung zu kippen.

„Hey Bella, du bist also die Frau, die so einen Mann ihr Eigen nennen kann. Ich bin wirklich neidisch.“, stellte sich Valerie höflich vor.

„Ach ja, kann ich das?“, fragte sie spitz.

„Ähm ja, ich dachte, ihr seid zusammen.“ Valerie sah mich fragend an.

Oh Gott, das würde nicht gut ausgehen. Bella war noch von letzter Woche angefressen und nun auch noch das. Ich musste versuchen, sie irgendwie zu beruhigen.

„Schatz, was ist los?“ Ich ging auf Bella zu und wollte sie küssen, doch sie ging einen Schritt zurück.

„Was los ist? Das fragst du jetzt nicht ernsthaft oder?“

Ok, Bella war stinksauer, dazu hatte sie auch noch getrunken. Keine gute Kombination wie ich aus Erfahrung wusste.

„Bella, wir haben uns nur unterhalten, ich habe nach euch gesucht.“

„Ist das die Gleiche wie letzte Woche in der Havanna Bar?“

„Hallo? Ich habe einen Namen. Und ja, das bin ich.“

Damit brachte Valerie das Fass zum Überkochen. Bella war kurz vor dem Ausrasten, ihre Augen waren glasig. Egal was ich jetzt sagen oder tun würde, es würde sie nicht beruhigen können. Aus den Augenwinkeln sah ich Alice und den Rest auf uns zu kommen.

„Weißt du was Schatz.“ Bella spie das letzte Wort förmlich aus. „Du kannst mich mal.“

Mit diesen Worten drehte sich Bella um und ging zum Ausgang.
 

„Was war das denn? Ist die immer so eifersüchtig?“, drehte sich Valerie zu mir um.

„Sorry, aber ich muss weg.“, sagte ich schlicht und lies sie stehen. Valerie rief mir noch etwas nach, aber das interessierte mich nicht mehr. Ich musste mit Bella reden, sie hatte die Situation vollkommen missverstanden.

„Bella, warte. Jetzt warte doch.“ Ich holte sie kurz vor dem Ausgang ein.

„Lass mich in Ruhe, geh zurück zu deiner Valerie.“, schrie sie mich an.

„Jetzt warte doch verdammt noch mal.“ Ich packte sie am Arm und zog sie zu mir ran.

Bella wich meinem Blick aus, doch ich sah die Tränen auf ihren Wangen.

„Lass mich los.“

„Nein, du hörst mir erst mal zu.“

„Edward, lass mich los. Ich habe keine Lust auf deine Geschichte.“ Sie wand sich unter meinem Griff, inzwischen waren auch die anderen bei uns.

„Lass sie los Edward, ist besser.“, sagte Jasper. Ich tat, was er sagte.

„Dann hör mir wenigstens zu.“, flehte ich.

„Nein, erzähl es jemanden, den es interessiert.“, sagte Bella eiskalt und schenkte mir einen vernichtenden Blick.

Dann drehte sie sich um und ging, ich wollte hinter her. Doch Emmett hielt mich zurück.

„Lass Bella gehen, jetzt bringt es nichts mehr zu reden.“

„Wir fahren mit ihr nach Hause. Kommt nach einer Weile nach.“, meinte Jasper und folgte mit Alice meiner Freundin.
 

Zusammen mit Rosalie und Emmett ging ich an die Bar und wir bestellten uns einen Schnaps. Den hatte ich jetzt bitter nötig.

„Wer war die Tussi vorhin?“, fragte Emmett wie immer taktvoll.

„Valerie, die von der Havanna Bar.“, antwortete ich.

„Hast du dich mit ihr hier getroffen?“

„Natürlich nicht Rose, meinst du ich wäre so doof?“

„Was machst du überhaupt hier?“

„Ich wollte euch überraschen. Nach meiner Schicht hatte ich keine Lust alleine daheim zu sitzen und fuhr spontan hierher. Als ich mir einen Drink bestellt habe und euch dann suchen wollte, stand auf einmal Valerie neben mir.“, erklärte ich.

„Beschissenes Timinig.“, brachte es Emmett auf den Punkt.

„Warum ist Bella eigentlich so ausgeflippt? Ich hab doch gar nichts getan.“

Ich fuhr mir mit den Händen übers Gesicht, ich wollte doch einfach nur meine Freunde überraschen.

„Naja, die letzte Woche war für Bella nicht so einfach. Und dann sieht sie dich neben der rassigen Latina. Dazu hat sie etwas zu viel getrunken, war einfach zu viel für sie heute.“, versuchte Rosalie die Situation zu erklären.

„Wieso war die Woche nicht einfach für Bella?“, hakte ich nach.

„Red morgen mit ihr. Das soll sie dir selbst erklären.“

„Ist sie etwa eifersüchtig?“

„Vielleicht, wahrscheinlich. Redet morgen einfach Edward. Heute bringt es nichts mehr. Mach dir jetzt nicht so einen Kopf. Lasst und ein Taxi rufen. Die Luft ist eh raus aus dem Abend.“, brachte es Rosalie auf den Punkt und stand von der Bar auf, Emmett und ich folgten.

Sie hatte Recht, ich musste morgen mit Bella reden. Auch wenn ich ihre Reaktion irgendwie nachvollziehen konnte, war es doch übertrieben. Immerhin hatten wir auch keine wirkliche Beziehung, die das ganze Theater erklären würde. Wobei, das auch keine wirkliche Ausrede war.
 

Während der Fahrt nach Hause gingen mit tausend Gedanken durch den Kopf. Bella würde sich Zuhause sicher die Augen aus dem Kopf weinen. Am liebsten würde ich noch zu ihr fahren. Doch das würde die Situation auch nicht besser machen.

„Gute Nacht, mach dir nicht mehr so einen Kopf.“, sagte Rosalie noch zu mir, bevor sie mit Emmett in seinem Zimmer verschwand.

Ich machte das Licht an und zog mir mein Hemd aus. Als ich mich zum Bett drehte, bekam ich fast einen Herzinfarkt. Im Bett lag tatsächlich Bella, damit hätte ich im Leben nicht gerechnet. Sofort machte ich das Licht aus und die kleine Nachttischlampe an. Bella schlief schon tief und fest, doch ich sah die Spuren des Weinens in ihrem Gesicht. Sachte strich ich ihr eine Strähne aus dem Gesicht, Bella sah so traurig aus. Ich hauchte ihr einen Kuss auf die Stirn und legte mich leise neben sie. Niemals hätte ich damit gerechnet, dass Bella nach dem Vorfall im Eclipse hier sein würde. Doch das war ein gutes Zeichen, damit stand einem klärenden Gespräch morgen nichts im Wege.
 

BPOV
 

Ich schreckte aus dem Schlaf hoch, was auch immer ich geträumt hatte, es war schrecklich. Wirklich daran erinnern konnte ich mich nicht mehr, obwohl es erst Minuten her war. Nur das Edward, ich und diese Tussi von gestern darin vorkamen. Den Rest konnte ich mir eigentlich auch fast zusammen reimen. Erschöpft lies ich mich wieder in das Kissen fallen und atmete tief ein und aus. Als ich mich einigermaßen beruhigt hatte, sah ich mich im Zimmer um.

Es war schon hell draußen, die Rollläden waren nur halb geschlossen. Mal wieder ein sonniger Tag, passte so gar nicht zu meiner Stimmung. Das Bett neben mir war leer, natürlich, was hatte ich auch anderes erwartet? Doch dann sah ich Edwards Klamotten auf dem Sessel liegen, er war also heute Nacht hier. Das hätte ich jetzt nicht erwartet, wobei ich eigentlich auch nicht hier sein wollte. Aber Jasper und Alice wollten mich unter keinen Umständen nach Hause fahren, ich sollte mich schließlich mit Edward aussprechen. Nur unter Protesten lies ich mich hier her fahren und ging sofort ins Bett. Anscheinend muss ich dann auch sofort eingeschlafen sein, ich bekam nicht mit wie Edward kam.

Und er war schon wach, das heißt ich konnte mich jetzt auch nicht davon schleichen. Aber eigentlich wollte ich das auch gar nicht, irgendwann musste ich ja mit ihm reden. So konnte es auch nicht weiter gehen. Seufzend schälte ich mich aus dem Bett und ging unter die Dusche. Erst duschte ich heiß um meine Muskeln zu entspannen, dann kalt um wach zu werden. Ich wickelte mir ein Handtuch um und ging zurück ins Zimmer. Und dort auf dem Bett saß Edward.
 

„Morgen. Gut geschlafen?“, fragte er mich mit gedämpfter Stimme.

„Nein. Wie spät ist es?“, entgegnete ich schärfer als gewollt.

„Es ist kurz nach elf. Die Andern schlafen noch.“

„Und wieso du nicht?“

„Das könnte ich dich auch fragen.“

Stille und ein Blickduell, das ich beendete, weil ich seinem nicht mehr standhielt. Ich verschwand in seinem Kleiderzimmer, wo ich ein paar Klamotten von mir deponiert hatte und zog mich an. Als ich wieder in das Zimmer zurückkam, saß Edward nach wie vor auf dem Bett.

„Bella, wegen gestern...“, fing er an, doch ich unterbrach ihn sofort.

„Du musst mir nichts erklären. Ich hatte zu viel getrunken und überreagiert. Der Alkohol soll keine Entschuldigung oder Ausrede sein, aber er hat dazu beigetragen.“, sagte ich schnell.

„Das war einfach auch eine dumme Situation. Auf einmal stand da Valerie und...“

„Es ist ok Edward, du bist mir keine Rechenschaft schuldig. Du kannst dich schließlich unterhalten mit wem du willst. Immerhin führen wir keine richtige Beziehung.“

„Aber Bella, so war das doch nicht. Ich hab euch gesucht und dann stand sie da. Bevor ich irgendwas tun konnte, standst du dann auch schon hinter ihr.“

„Natürlich und sie hat dir auch überhaupt nicht gefallen.“ Ok, das Gespräch ging jetzt in eine Richtung, die ich nicht geplant hatte.

„Was hat das denn jetzt damit zu tun?“ Edward sichtlich irritiert.

„Sie war doch auch schon der Grund warum du letzte Woche fast mit ihr im Bett gelandet wärst.“

„Ja und? Bin ich aber nicht oder?“

„Aber du wolltest“

„Wen interessiert es denn, was ich wollte? Ich bin nicht und das zählt oder?“

Nun war Edward vom Bett aufgestanden und stand einen Meter von mir entfernt.

„Ja und warum bist du nicht? Weil du Angst hattest, das dich jemand dabei erwischt und dann getratscht wird.“

„Und ist das so falsch? Hättest du Lust gehabt auf das Gerede. Das ich dich betrogen hätte und so weiter.“

„Du kannst aber niemanden betrügen, mit dem du nicht wirklich zusammen bist.“

„Das weiß aber außerhalb dieses Hauses niemand.“

Unsere Stimmen waren inzwischen lauter geworden, wahrscheinlich konnte uns schon jeder in diesem Haus hören.

„Na und. Das wäre doch dann die Gelegenheit gewesen dein Leben wieder zurück zu bekommen.“, blaffte ich Edward an.

„Stimmt, jetzt wo du es sagst. Schade, dass man die Zeit nicht zurück drehen kann.“, grollte Edward.

„Ja nur zu schade. Dann wäre ich diesen dämlichen Deal nie eingegangen.“

„Und was hättest du dann gemacht um dein Semester zu bezahlen? Toiletten putzen?“

„Das wäre wahrscheinlich sinnvoller gewesen als meine Zeit mit dir zu verbringen.“

Scheisse, das Ganze uferte aus. Wie konnte das nur so ausufern?

„Gut, wenn das so ist, es zwingt dich niemand hier zu sein.“

„Das ist richtig. Und genau aus diesem Grund geh ich jetzt.“

„Schön, dann kann der Tag ja noch richtig angenehm werden.“

„Nicht nur der Tag, ich komme nicht wieder.“

Edwards Mund klappte auf, er suchte wohl nach den richtigen Worten auf diese Aussage. Doch bevor er was sagen konnte, redete ich weiter.

„Du hast was du wolltest Edward. Warum also etwas länger am Leben erhalten als nötig. Du hast dein Studium, deinen Job bei deinem Vater und jetzt wieder deine Freiheit. Viel Spaß damit und ein schönes Leben. Mich bist du los“
 

Ohne eine Antwort abzuwarten rannte ich aus dem Zimmer. In den Augenwinkeln nahm ich wahr, dass Alice, Jasper, Emmett und meine Schwester auf dem Flur standen. Doch das interessierte mich in dem Moment gar nicht. Unten an der Garderobe schnappte ich mir meine Handtasche, lief in die Garage, startete das Auto und raste nach Hause.

Ich nahm kaum etwas von meiner Umgebung wahr, noch bevor ich das Geländer der Cullens verlassen hatte, war mein Blick tränenverschleiert. Wie konnte ein Gespräch nur so ausufern. Aber Edward hat mich auch provoziert, vielleicht sogar darauf angelegt, dass es so endete. Immerhin hatten wir das Ganze länger durch gezogen als ausgemacht. Es war an der Zeit dem Ganzen ein Ende zu bereiten. Vielleicht war es nicht geplant es so enden zu lassen, aber lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende.
 

Nach unendlichen Minuten der Fahrt, kam ich endlich Zuhause an. Ich rannte in mein Zimmer und warf mich auf mein Bett. Dort ließ ich meinen Gefühlen freien Lauf. Die Tränen rannten mir in Bächen herab, ich schrie in mein Kissen und hämmerte mit den Fäusten auf mein Bett ein.

So ein verdammtes Arschloch, ich hasste Edward. Wie konnte ich mich nur jemals auf diesen bescheuerten Deal einlassen. Was hatte ich eigentlich schlussendlich davon? Er hatte mir ein paar Studienbücher bezahlt, ein Teil meiner Semestergebühr, weshalb das nächste Semester finanziell gesichert war. Aber sonst? Das hätte ich auch mit einem Job geschafft. Doch Edward hatte alles bekommen, was er wollte. Ein perfektes Studium, seine Eltern platzen schier vor Stolz, einen Job in der Klinik seines Vaters und jetzt wieder sein altes Leben. Also lief alles perfekt für ihn, er hatte alles was er wollte.

Nur ich konnte nun wieder von Null anfangen. Ich war nun die Ex von Edward Cullen, eine von vielen, die er flach gelegt hatte. Nun war er wieder auf dem Markt, er konnte wieder vögeln, was er wollte.
 

„Bella, was ist los?“ Dad saß plötzlich neben mir auf dem Bett. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass er Zuhause war. Wie auch?

„Nichts.“, schluchzte ich in mein Kissen.

„Bells, rede mit mir. Ist etwas mit Edward?“

„Nichts ist mit Edward, es gibt keinen Edward mehr.“ Noch mehr Tränen, noch mehr Schluchzen.

„Er hat Schluss gemacht?“

„Nein, ich!“ Konnte ich überhaupt so viel Tränen haben.

„Was hat er getan? Ist fremdgegangen? Ich wusste, dass er kein guter Umgang für dich ist.“

Dad war aufgebracht, der Polizist in ihm kam durch.

„Nein Dad, er hat nichts gemacht.“ Stimmt eigentlich auch.

„Aber warum hast du dann Schluss gemacht?“ Charlie strich mir beruhigend über den Rücken.

„Es ging einfach nicht mehr. Wir waren zu verschieden, es passte nicht mehr.“, log ich, was sollte ich ihm auch sonst sagen?

„Bist du dir sicher? Ihr habt euch doch immer so gut verstanden.“ Natürlich verstand Dad das Ganze nicht, wie auch?

„Ja, ich bin mir sicher.“, schluchzte ich wieder in mein Kissen.

„Ach Bells, das tut mir so leid. Ich dachte, Edward hatte sich geändert.“

Dachte ich auch, ich musste noch mehr weinen.

Eine Weile saß Dad einfach nur da und strich mir über den Rücken, ich weinte einfach vor mich hin. Es tat gut das er einfach nur da war, ohne viele Worte.
 

„Bella, kann ich dich alleine lassen? Ich muss auf die Wache.“, fragte er nach einer Weile der Stille.

„Ja, klar.“ Ich stütze mich etwas ab und sah zu Dad.

„Oh Gott, ich glaube nicht. Du siehst ja furchtbar aus.“ Dad strich mir ein paar nasse Strähnen aus dem Gesicht.

„Nein nein, schon ok. Du musst zur Arbeit.“, winkte ich ab.

„Du bist wichtiger als der Dienst. Ich kann dich doch so nicht alleine lassen.“

Dads Worte berührten mich und machten mich noch trauriger, jetzt machte er sich auch noch Sorgen um mich. Und das um etwas, was es nie gegeben hat. Ich schluchzte laut auf, wenn er nur wüsste.

Dad zog mich in eine Umarmung und ich weinte in sein Hemd. Verdammt, warum musste ich wegen diesem Arschloch Edward Cullen nur so heulen?

„Oh Bells, es tut mir wirklich leid. Willst du nicht nochmal mit Edward reden?“

„Nein, auf gar keinen Fall. Ich will ihn nicht mehr sehen.“, sagte ich schnell.

„Ok, das war deutlich. Schade eigentlich, langsam fing ich ihn an zu mögen.“ Dad scherzte, ich musste sogar kurz auflachen.

Er hielt mich einfach nur im Arm und langsam versiegten auch meine Tränen.

Eine ganze Weile saßen wir einfach nur so da. Dads ruhige Art schaffte es tatsächlich mich zu beruhigen.

„Du musst los Dad.“, meinte ich irgendwann.

„Bist du sicher? Ich kann wirklich hier bleiben.“

„Schon ok Dad, ich komm klar.“ Ich strich meine Haare nach hinten und fuhr mir übers Gesicht.

„Ok. Wenn du was brauchst, ruf mich sofort an.“

„Natürlich.“, nickte ich.

„Gut. Dann geh ich. Und immer dran denken, andere Mütter haben auch schöne Söhne.“ Dad zwinkerte mir zu, ich rang mir ein Lächeln ab. Dann ging er aus dem Zimmer und kurz darauf hörte ich die Haustüre.
 

Völlig erschöpft lies ich mich wieder ins Bett fallen und starrte an die Decke. Nun war es also zu Ende, ich war wieder allein. Edward feierte Zuhause sicher gerade eine Party, er hatte sein altes Leben zurück. Mir kamen wieder die Tränen. Verdammte Scheiße, warum machte mich das so fertig? Es war doch nur ein Schlussstrich unter etwas, was nie existiert hatte. Und nun bin ich wieder allein.
 


 

EPOV
 

Bella war so schnell weg, dass ich nicht mal wirklich realisiertes das sie weg war. Erst als ich Alice ihr hinter rufen hörte, setzte auch ich mich in Bewegung. Doch da hörte ich auch schon das Auto vom Hof fahren. Auf dem Flur sah ich vier fragende Augenpaare.

„Was?“, fragte ich gereizt.

„Das fragst du uns? Wessen Freundin ist hier gerade wie von der Tarantel gestochen davon gelaufen?“, fragte Jasper gegen, etwas lauter wie sonst.

„Ex-Freundin.“

„Wie Ex-Freundin?“, fiepte Alice.

„Bella hat gerade Schluss gemacht.“, sagte ich knapp und ging in mein Zimmer zurück.

„Bella hat was? Das glaubst du doch selbst nicht.“ Rosalie war aufgebracht, sie packte mich an der Schulter und drehte mich zu ihr. Sie funkelte mich böse an, natürlich war ich jetzt wieder der Böse.

„Meinst du ich sag das zum Spaß oder was?“

„Was hast du getan?“

„Wieso denn ich schon wieder?“

„Meine Schwester wird sicher nicht ohne Grund Schluss gemacht haben. Hattest du was mit der Tussi von gestern?“

„Und wenn schon? Es ist doch egal. War doch klar, dass es irgendwann zu Ende ist oder?“, erwiderte ich schulterzuckend, aber es war mir eigentlich nicht egal.

Rosalie schäumte vor Wut, das konnte ich ihr ansehen. Doch ehe sie zu ihrem Ausbruch ansetzen konnte, war es Jasper der auf mich zukam.

„Egal? Es ist egal? Bist du eigentlich nicht mehr ganz dicht?“, schrie mich Jasper an.

„Was hast du den jetzt für ein Problem?“ Ich ging einen Schritt zurück, Jasper hatte sich vor mir aufgebaut, so kannte hatte ich ihn noch nie erlebt.

„Was ich für ein Problem habe? Dich, genau dich. Du bist so ein Arschloch Edward. Du merkst überhaupt nichts oder?“

„Jasper, beruhig dich.“ Alice legte ihre Arme von hinten um Jasper, doch der schüttelte sie sofort ab.

„Ich habe aber keine Lust mich zu beruhigen, ich war jetzt sechs Monate ruhig. Und man sieht ja was dabei raus kommt.“

„Spielst du jetzt den Moralapostel oder was?“ Langsam ging mir das Theater hier auf die Nerven.

„Pass mal auf Edward. Du hattest das Beste, was dir je passieren konnte. Und hast es nicht einmal gemerkt. Dir ging es die ganze Zeit nur um den beschissenen Deal. Ich wusste von Anfang an, dass das das dämlichste Abkommen aller Zeiten werden würde. Und zwar genau aus dem Grund, warum wir jetzt hier stehen. Du hattest, was du wolltest und Bella ist die Angeschmierte.“
 

So aufgebracht und wütend hatte ich Jasper noch nie erlebt, doch das musste ich mir auch nicht sagen lassen. Immerhin war es Bella, die den Deal wollte, meine tollen Freunde und Familie, die ihn eingefädelt hatten. Dass Jasper mir das jetzt vorwarf, war echt der Hammer.
 

„Bitte was? Muss ich dich erinnern, dass ihr Helden an diesem Deal überhaupt schuld seid? Ihr habt mir doch Bella als Freundin angedichtet, da wusste ich noch nicht mal, dass ich eine habe. Und jetzt soll ich der Idiot sein?“, konterte ich.

„Du hättest damals nein sagen können, bevor das alles ausufert. Bevor die Poolparty war, bevor der Ärzteball war, bevor du mit Bella im Bett gelandet bist. Aber nein, du hast alles genossen. Du konntest jederzeit mit Bella schlafen und selbst das war dir nicht genug. Du hast trotzdem jedem Rock hinter her geschaut und dabei war es dir vollkommen egal, dass du Bella damit verletzt.“

„Wieso Bella verletzt?“ Ich war verwirrt.

„Ach komm schon Edward, so blind kann nicht mal ein Vollidiot wie du sein. Es sei denn Bella war dir egaler als ich dachte, was dich zu einem noch größeren Arschloch machen würde.“, polterte Jasper weiter, mir wurde es jetzt zu blöd.

„Bist du eigentlich völlig bescheuert. Was führst du dich hier eigentlich so auf? Natürlich war mir Bella nicht egal. Aber das alles war nur ein Deal. Selbst wenn ich etwas mit Valerie hatte, kann euch das komplett egal sein. Ab heute kann es auch Bella egal sein. Und nochmal zum Mitschreiben, sie hat Schluss gemacht, nicht ich.“

„Gott Edward, du bist so ein emotionales Arschloch. Du siehst nicht das Offensichtliche, nur das, was du willst. Meinst du Bella ist wirklich nur solange mit dir zusammen geblieben aufgrund des Deals oder wegen dem Geld?“

Ich wollte etwas erwidern, doch mir fiel nichts ein.

„Denk mal darüber nach, falls in deinem Kopf noch ein paar Gehirnzellen intakt sind. Es war vielleicht Bella, die Schluss gemacht hat, aber du hast es kaputt gemacht. Du und dein hormongesteuerter Unterlaib.“
 

Mit diesen Worten ging Jasper aus dem Zimmer, Alice folgte ihm. Von Rosalie und Emmett war schon länger nichts mehr zu sehen. Bevor meine Schwester das Zimmer ganz verließ, drehte sie sich nochmal zu mir um.
 

„Er hat Recht Edward. Du bist nicht verlassen worden, du hast es kaputt gemacht.“

„Aber Alice, ich hab doch nichts getan.“, versuchte ich mich zu rechtfertigen.

„Und genau das war der Fehler, Edward. Du hast nichts getan.“

Mit diesen Worten schloss Alice die Türe hinter sich und ließ mich allein.
 

http://www.polyvore.com/cgi/set?id=146012860&.locale=de
 

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So Ende aus, Mickey Maus.
 

Nein nein, um Gottes Willen.

Natürlich war das nicht das letzte Kapitel, aber eins der Letzten.
 

So, was sagt ihr dazu?

Ganz schön verfahrene Situation oder?

Aber auch irgendwie auch für Bella nachvollziehbar, finde ich.

Was sagt ihr zu Jaspers Ausraster?

Ich kann euch versprechen, das war nicht der Letzte. ;-)
 

Und um auch euch zu beruhigen, das nächste Kapitel liegt schon bei der Beta und das übernächste ist zur Hälfte schon fertig. :-)
 

Aber erst einmal bin ich gespannt was ihr hierzu sagt.

Freu mich über eure Kommentare.
 

Bis bald meine Süssen.

.... kann auch ein Anfang sein!

So meine Lieben,

es ist soweit!!!!

Wir nähern uns dem Ende!!! Das ist das vorletzte Kapitel.

Aber es liegt nun auch eine lange Zeit hinter uns.
 

Tsja.... was soll ich sagen.

Da hat Bella doch tatsächlich Edward verlassen.

Und was tut dieser, schaut einfach zu wie sie geht.

Ob er das noch bereuen wird?

Ob er sie zurück holt?

Lest selbst!!
 

Viel Spass dabei!!!
 

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BPOV
 

Acht Tage.... Acht Tage war ich nun wieder Single. Konnte ich das überhaupt so sagen, Single? Dazu musste ich doch überhaupt erst eine Beziehung haben.

Ja, ich war sechs Monate lang die Frau an Edward Cullens Seite. Aber seine Freundin war ich nicht. Sein Deal, seine Sicherheit für seinen Traumjob, ja das war ich. Und diese Erkenntnis traf mich jetzt wie ein Schlag. Ja, es war klar das es irgendwann aus sein würde, diese Scheinbeziehung beendet wird. Aber das es so enden würde, so abrupt, im Streit, das stand nie auf dem Plan. Zumindest nicht auf meinem.

„Och komm schon Bella, lass uns was Essen gehen.“ , holte mich Angela aus meinen Gedanken.

„Nein, ich will nicht raus.“ , widersprach ich sofort.

„Du kannst dich nicht ewig hier verkriechen, du bist jetzt seit acht Tagen nicht raus gegangen.“

Damit hatte Angela recht, aber es gab für mich auch keinen Grund raus zu gehen. Weder Dad, noch Alice oder meine Schwester hatten es bisher geschafft. Und letztere Beide gingen mit in den vergangen drei Tagen so gehörig auf die Nerven, das ich ihnen Hausverbot erteilte. Da ich das aber bei Rosalie nicht konnte, ging ich sofort auf mein Zimmer wenn sie nach Hause kam und drehte die Musik auf. Seit vorgestern hatte ich aber auch meine Schwester nicht mehr gesehen, nur Angela war hartnäckig.

„Na und? Was soll ich draußen?“

„Boah Bella, du tust so als wäre jemand gestorben. Los jetzt, du ziehst dich an. Und keine Widerrede, ich schwöre sonst rufe ich Alice und Rosalie an.“ , drohte Angela und ich wusste das sie es ernst meinte.

Ergeben seufzte ich, erhob mich vom Bett, trottete zum Schrank und zog mir was über. Schon zwei Minuten später befand ich mich auf dem Beifahrersitz von Angela, die Tammys Bar ansteuerte.

Zehn Minuten später hatten wir uns an einem auf der Terrasse niedergelassen und einen Salat bestellt. Zu meiner Überraschung hatte ich auch wirklich Hunger, das kam die letzten Tage so gut wie nie vor.

„Bella, jetzt lass dich doch nicht so hängen. Es war doch klar das es irgendwann vorbei ist wenn Edward hat was er will.“

„Ich weiß, aber doch nicht so.“ , seufzte ich.

„Gut, nach allem was du für ihn getan hast, hättet ihr wenigstens in Freundschaft auseinander gehen können.“ , stimmte mir Angela zu.

„Hmm... sollte halt nicht sein.“

„Edward kann einfach nicht mir Frauen umgehen, das ist einfach so. Wenn Alice nicht seine Schwester wäre, wer weiß wie er mit ihr umgehen würde.“

„Sie ist aber seine Schwester.“

„Ok, Themawechsel. In einer Woche hast du Geburtstag, was hast du vor?“ , fragte mich Angela.

„Nichts, was soll ich vorhaben. Interessiert sich doch eh niemand dafür.“ , erwiderte ich gleichgültig.

„Jetzt ist aber gut Bella, tu nicht so als hättest du deine Freunde verloren. Du hast dich nur von Edward getrennt, deinem Freund, der nie einer war.“ Angela schlug mit der flachen Hand auf den Tisch, ich erschrak über ihren Ausbruch und sah sie mit großen Augen an.

„Jetzt schau nicht so wie ein aufgescheuchtes Reh, es ist doch wahr. Du benimmst dich als hättest du dich von einer langjährigen Beziehung getrennt, deiner großen Liebe. Es war nur Edward, mit dem du nur durch einen Deal verbunden warst.“

Sie hatte ja Recht, genau das sagte mein Kopf auch. Aber etwas anderes in mir, war da vollkommener anderer Ansicht.

„Es fühlte sich aber anders an.“ , sprach ich leise aus, was ich dachte.

„Oh nein, nein nein nein Bella. Sag dass das nicht wahr ist.“ Angela fuchtelte wild mit den Armen.

„Was?“

„Du hast dich in Edward verliebt!“ Angela sprach das aus, wovor ich Angst hatte.

„Hab ich nicht.“ , versuchte ich zu widersprechen, zwecklos.

Sie hatte nur das ausgesprochen, was ich schon lange selbst gefühlt hatte.

„Doch hast du, darum bist du auch so fertig. Oh Gott Bella, ich hab dich davor gewarnt.“

Jajaja, davor hatte mich jeder gewarnt, aber nun war es eben so.

„Du musst es ihm sagen.“

„Bist du bescheuert?! Niemals!“ , schire ich schon fast.

„Warum nicht. Vielleicht ändert das ja alles.“

„Das ändert gar nicht Angela. Edward würde mich auslachen.“

„So ein Blödsinn, das würde er nicht. Er ist zwar ein Arschloch, aber das würde er nicht tun.“

„Ach ja, soll ich dich erinnern was er mit dir abgezogen hat?“

„Das war vor über einem Jahr, ich gebs ja nicht gern zu, aber Edward hat sich geändert. Du hast ihn geändert.“

Ich wollte etwas erwidern, wusste aber nicht was. Edward sollte sich geändert haben und ich sollte daran schuld sein, nein, niemals. Aber ich hatte mich in ihn verliebt, das war nicht mehr ab zu streiten. Und diese Erkenntnis zog mir fast den Boden unter den Füßen weg.

„Sorry Angela, ich muss nach Hause.“ , sagte ich schnell, lies meinen Salat ungerührt stehen und auch auf Angela nahm ich keine Rücksicht.

So schnell ich konnte rannte ich nach Hause. Meine Seite tat weh und ich war vollkommen außer Atem als ich daheim an kam. In der Auffahrt stand der Audi, Edwards Audi, sofort kamen mir die Tränen. Ich rannte in mein Zimmer und schmiss mich auf mein Bett.

„Verdammte Scheisse, das hätte nie passieren dürfen.“ , schrie ich in mein Kissen.

Doch es ist passiert, ich hatte mich in Edward Cullen verliebt. Das was nie passieren hätte dürfen, ist passiert. Noch vor sechs Monaten hatte ich ihn gehasst, vor allen in der Bibliothek georfeigt. Und nun, ein halbes Jahr später, war ich mit ihm auf einem Ball der Gesprächsstoff für Wochen bot, war mit ihm in Urlaub auf den Bahamas und hatte mich in all der Zeit in ihn verliebt. Nicht sofort, sondern mit der Zeit.

Mein Handy klingelte, ich wollte mit niemanden sprechen. Doch der Klingelton verriet mir, das es niemand meiner Freunde von hier war, sonder Jacob. Er wusste noch gar nichts von den Geschehnissen der letzten Tage, nur aus diesem Grund ging ich ans Telefon.
 

„Hey Jacob.“ , begrüßte ich ihn freundlich um mich nicht zu verraten.

„Hey Bells, na alles fit?“

„Klar, alles bestens. Und bei dir?“ , log ich, die Tränen rannen mir leise die Wangen herab.

„Mein Gott, du warst noch nie gut im lügen.“

„Was meinst du?“ Konnte Jacob jetzt schon durchs Telefon sehen das es mir nicht gut ging.

„Ich weiß Bescheid Bella. Und ich höre es in deiner Stimme, dir geht es beschissen weil mit Edward Schluss ist.“

„Woher...“ , weiter kam ich nicht, ein Heulanfall schüttelte mich.

„Bells, scht... Bella, beruhige dich.“

„Ich kann nicht Jake.“ , schluchzte ich.

„Oh Gott Bella, ich wünschte ich wäre da.“

„Ja ich auch. Woher weißt du es?“

„Angela hat mich gerade angerufen.“ , erklärte Jacob knapp.

„Dann weißt du alles? Auch das ich mich...“ , weiter kam ich wieder nicht, zu viel Tränen.

„Das du dich in Edward verliebt hast? Gott Bella, das wusste ich schon als ich im Juni bei dir war.“ , lachte er ins Telefon.

„Was?“

„Ach Bella, ich hab es dir damals schon gesagt. Edward tut dir gut, das hat man gesehen. Und wie ihr miteinander umgegangen seid. Spätestens nachdem ihr miteinander geschlafen habt, war mir klar, das du ihm vollkommen verfallen warst. Die Frage war nur, wann du es selbst begreifst.“

„Und was soll ich jetzt tun?“

„Rede doch einfach mit Edward. Woher weißt du denn, das es ihm nicht genauso geht?“

Gute Frage, aber wenn es so wäre, hätte er sich doch schon längst gemeldet.

„Nein, das kann ich nicht. Und das glaub ich auch nicht.“

„Wenn du es nicht versuchst, kannst du es nicht wissen.“

„Er könnte sich genauso melden.“

„Meine Fresse, typsich Bella. Wie immer stur. Wenn ich jetzt bei dir wäre, würde ich dich zu ihm schleifen. Das kannst du aber glauben.“

„Du bist aber nicht hier.“

„Stimmt. Aber du kannst dich doch nicht so hängen lassen.“

Mit seiner Aussage brachte mich Jacob auf eine Idee.

„Jake, ich komm zu dir.“

„Was? Nein. Wieso?“

„Ich muss hier einfach raus, einen klaren Kopf bekommen.“

„Und was soll das bringen? Dadurch kommst du nicht mit Edward zusammen.“

„Bitte Jake, nur ein paar Tage. Hier erinnert mich alles an ihn, jederzeit könnte ich ihm über den Weg laufen.“

„Das wäre das beste was dir passieren kann.“

„Nein Jacob, bitte, ich brauch einfach ein paar Tage Abstand von dem allem.“

Es herrschte einige Minuten Stille, dann seufzte Jake leise.

„Gut, vielleicht ist es gar nicht so eine schlechte Idee. Check einfach mal die Flüge und sag mir Bescheid wann du hier ankommst.“

Mir fiel ein riesen Stein vom Herzen, das war genau das, was ich jetzt brauchte.

„Danke Jacob, vielen Dank. Du bist meine Rettung. Ich suche sofort nach einem Flug und melde mich dann.“

„Ist ok Bells, aber sag Charlie und Rosalie Bescheid. Du fliegst nicht ohne das sie es wissen.“

Verdammt, genau das war eigentlich mein Plan, Jake kannte mich zu gut.

„In Ordnung, mach ich.“ , versprach ich.

„Also dann, du meldest dich.“

„Ja, mach ich.“

„Bis dann Bella und Kopf hoch.“

„Danke Jake, vielen Dank.“

Hiermit endete unser Telefonat und ich setzte mich sofort an meinen PC um nach einen Flug nach Phönix zu suchen.
 

Am nächsten Morgen redete ich mit Dad. Noch gestern Abend hatte ich einen Flug für heute nach Phönix bekommen. Wahrscheinlich würde Dad ausflippen wenn ich es ihm sagte, doch es kam wieder erwartend anders.

„Das ist vielleicht nicht die schlechteste Idee Bella. Ich konnte es gar nicht mehr sehen wie schlecht es dir ging.“

„Danke Dad, ich hatte schon gedacht zu wärst mir böse.“

„Natürlich nicht, solange du wieder kommst.“ Dad setzte seinen strengen Blick auf, typisch Polizist.

„Klar Dad, was denkst du denn?“, versprach ich ihm, doch ich war mir da selbst eigentlich gar nicht so sicher.

„Gut. Wann geht dein Flug?“

„Heute Abend um zehn, früher habe ich leider keinen bekommen.“ , erklärte ich.

„Du willst lieber sofort als später weg oder?“ , stellte Dad traurig fest.

„Am liebsten, aber das schon ok so.“

„Ich kann dich leider nicht fahren, ich muss gleich wieder aufs Revier. Wir planen eine Großrazzia.“

„Kein Problem Dad, ich fahr mit dem Audi. Die Anderen sollen ihn dann holen.“

Mit dieser Fahrt wollte ich abschließen, mit Edward und der ganzen Geschichte.

„Gut, hast du es schon Rose gesagt?“

„Nein, das mach ich wenn ich gepackt habe.“

„Ok, ich muss auch gleich wieder los. Auf der Wache ist die Hölle los wegen der Razzia. Du meldest dich bevor du fliegst und wenn du gelandet bist, egal wie spät.“ , tadelte er mich.

„Versprochen Dad.“

„Ach Bells, das wird schon wieder. Wenn du wieder da bist, ist der Kerl vergessen.“

Als ob es so einfach wäre, aber ich hoffte es. WENN ich wieder kommen würde.

„Ich hoffe es Dad, ich hoffe es.“ Er drückte mich fest an sich, mir rannte eine Träne die Wange herab.

„Kopf hoch Bells. Und melde dich.“

Dad wischte mir die Träne weg, ich nickte nur.

„Bis bald meine Kleine, sag Jacob Grüße.“

„Mach ich Dad, bis bald.“ Noch einmal drückte ich Dad mich, dann verließ er das Haus.
 

Sofort machte ich mich auf in mein Zimmer zu packen. Ein großer Koffer und eine Reisetasche hatte ich schon bereit gelegt. Ich schmiss einfach alles aus meinem Schrank auf das Bett und dann in meine Koffer. Die Mühe es wirklich zu sortieren machte ich mir gar nicht, ich wollte einfach nur raus hier.
 

„Bella, bist du oben?“ , hörte ich meine Schwester nach einer Weile rufen.

Da ich wusste das ich es sowohl Dad als auch Jacob versprochen hatte, ihr mein Vorhaben zu sagen, antwortete ich ihr.

„Ja bin ich.“

Innerhalb von Sekunden stand sie in meiner Türe, ihr Blick war geschockt als sie sah was ich tat.

„Du gehst weg?“ , brachte es Rose sofort auf den Punkt.

„Ich fliege zu Jacob.“

„Heute noch?“

„In sechs Stunden ja.“

„Warum?“

„Warum wohl! Ich muss hier raus.“

„Du hast dich in Edward verliebt oder?“

War mir das jetzt schon auf die Stirn gemeißelt oder woher wusste sie das. Sofort schossen mir wieder die Tränen in die Augen.

„Ja verdammte scheisse. Ich hab mich in ihn verliebt.“ , schrie ich es aus, zu leugnen war es ja eh nicht mehr.

„Aber warum gehst du dann?“ , fragte sie fassungslos

„Weil es keinen Sinn hat Rosalie. Ich muss hier raus, alles erinnert mich an ihn. Ich brauche einfach Abstand.“ , schluchzte ich.

„Bella, bitte geh nicht.“ Rosalie hatte Tränen in den Augen.

„Ich muss Rose, ich kann nicht mehr.“ Völlig entkräftet lies ich mich auf mein Bett sinken, Rose saß sofort neben mir und nahm mich in den Arm.

Wir saßen eine Weile einfach nur da und weinten. Keine Ahnung wie lang, aber als wir uns lösten, sahen wir beide furchtbar aus. Sie strich mir ein paar Strähnen aus dem Gesicht.

„Du hast die letzten Tage viel geweint oder?“ , stellte sie fest und ich nickte nur.

„Es hätte uns klar sein sollen das du dich in Edward verliebt hast. Dann wäre es vielleicht nie soweit gekommen.“

„Ihr könnt nichts dafür, mir ist es ja selbst erst seit gestern bewusst.“

„Aber vielleicht fühlt er ja genauso. Edward war die letzten Tage eine wandelnde Leiche. Er sah fast so schlimm aus wie du.“

Diese Aussage überraschte mich, damit hatte ich nicht gerechnet. Trotzdem glaubte ich nicht daran, das Edward das selbe fühlte wie ich.

„Das glaub ich nicht.“

„Du hast es doch noch gar nicht versucht.“

„Ich will es aber auch nicht Rose. Die letzten Wochen haben mir alles abverlangt, ich kann einfach nicht mehr.“

Rose sagte nichts mehr und wischte mir ein paar Tränen weg.

„Soll ich dich fahren?“ , fragte sie nach einer Weile.

„Nein, ich will alleine fahren. Mein Flug geht um zehn, holt ihr danach das Auto. Dann steht es wieder da wo es hin gehört.“

„Ich werde es mit Alice holen. Willst du wirklich gehen?“

„Ja, ich bin ja nur bei Jake.“ , antwortete ich.

„Bis du zu deinem Geburtstag wieder da?“

„Der ist in einer Woche, ich denke nicht.“

„Aber du kommst wieder.“ Es war weniger eine Feststellung, mehr eine Frage.

„Ich denke schon.“ Keine überzeugende Antwort, das sah ich Rosalie an.

„Du musst wiederkommen Bella. Wegen uns, wegen Dad und wegen Edward vielleicht auch.“

„Wir werden sehen Rose. Erst mal muss ich raus.“

Rosalie nickte nur und half mir dann beim packen. Sie wusste das sie mich nicht aufhalten konnte. In knapp fünf Stunden würde ich im Flieger nach Phönix sitzen.
 

Rosalie POV
 

Nach zwei Stunden verließ ich Bella. Eigentlich wollte ich bleiben bis sie zum Flughafen fuhr, doch ich musste mit Edward reden. Er durfte sie nicht fliegen lassen, sie würde nicht wiederkommen. Das wurde mir in den letzten Stunden klar, das sah ich an der Art wie sie packte.

Wie eine Irre fuhr ich durch Seattle zu den Cullens. Ich fuhr erst gar nicht in die Garage sondern lies das Auto einfach auf der Auffahrt stehen. Drinnen lief mir Esme über den Weg.

„Wo ist Edward?“ , fragte ich außer Atem.

„Rosalie, was ist los? Ist was mit Bella?“, fragte sie voller Sorge.

„Ja und nein, wo ist er.“

„Er ist im Garten, hinten am Gartenhäuschen.“

Sofort rannte ich in den Garten, er lag in der Hollywoodschaukel und starrt auf den See. So war er immer die letzten Tage. Wenn er nicht Doppelschichten fuhr, war er in seinem Zimmer oder saß im Garten und starrte vor sich hin.

„Edward, steh auf. Du musst zu Bella.“ , rief ich.

Er setzte sich auf und sah mich fragend an.

„Was ist los?“

„Du musst zu Bella, sie will weg.“ , sagte ich atemlos.

„Wohin?“

„Zu Jacob, sie fliegt in knapp drei Stunden.“
 

EPOV
 

Rosalie war völlig außer Atem, ich verstand nur Bruchstücke. Doch was ich verstand lies mir das Blut in den Adern gefrieren. Bella wollte weg, zu Jacob. Sie machte mit mir Schluss und verpisste sich nun auch noch an das andere Ende der USA.

„Na und, soll sie doch.“ , meinte ich gleichgültig, doch in mir zerbrach etwas.

„Verdammt Edward, sie will nur wegen dir weg.“

„Wegen mir? Soll ich dich daran erinnern das sie Schluss gemacht hat!“

Wenn ich an diesen Tag zurück dachte, wurde mir übel. Noch immer lag mir dieser Streit und Ausgang schwer im Magen.

„Gott nun sei nicht genauso stur wie meine Schwester.“

Genauso stur, das hieß wohl das sie Bella auch schon versucht hat zu überreden.

„Rosalie, Bella hat Schluss gemacht und will zu Jacob fliegen, ihr Leben, ihre Entscheidung.“ , brachte ich die Diskussion damit zu Ende und stand auf.

„Edwrd bitte, du bist der Einzige der sie zum bleiben überreden kann.“

Rief sie mir im Gehen noch hinterher, doch ich versuchte es zu ignorieren. Schnellen Schrittes ging ich nach drinnen und auf mein Zimmer. Dort schmiss ich mich auf mein Bett uns starrte an die Decke.

Bella flog also nach Phönix, sie machte es sich ja wirklich einfach. Schluss machen und dann verpissen, aber mir vorwerfen ich habe nur an mich gedacht.

Wann hatte ich die letzten Monate überhaupt an mich gedacht? Kein einziges Mal. Auf Alice Party hat sie mich vorgeführt, auf dem Ärzteball hat sie Dr. Harris um den Finger gewickelt, an meinem Geburtstag hat sie mich verführt, vom Urlaub ganz zu schweigen.

Mir fiel es wie Schuppen von den Augen. Verdammt, sie hat das alles nur für mich auf sich genommen. Alles, wirklich alles.

„Fuck fuck fuck....“ schrie ich mich selbst an.

Wie konnte ich nur so blind sein, nur auf diesen Deal versteift sein.

Plötzlich flog meine Türe auf und ein wütender Jasper stand in meinem Zimmer. Seit dem Sonntag gingen wir uns aus dem Weg und jetzt sah er noch wütender aus als an diesem Tag.

„Du verdammter Wichser liegst hier gemütlich im Bett, während Bella ihre Sachen packt.“ , schrie er mich an.

„Sag mal geht’s noch? Was kann ich denn dafür?“

„Was du dafür kannst? Willst du mich eigentlich verarschen.“

„Jasper, beruhige dich doch. Schrei nicht so, Mum ist auch hier.“ , versuchte Alice ihren Freund zu beruhigen.

„Das ist mir so was von scheiss egal. Esme und Carlisle sollen ruhig erfahren was für ein Arschloch sie zum Sohn haben.“

„Komm mal wieder runter. Es ist doch Bellas Entscheidung nach Phönix zu fliegen.“ Ich glaubte mir ja selbst nicht mal was ich sagte.

„Natürlich, es ist alles Bellas Entscheidung, du bist ja völlig unschuldig.“

Ich war inzwischen vom Bett aufgestanden und stand Jasper im Abstand von zwei Meter gegenüber.

„Was soll ich denn tun? An Flughafen fahren und sie anbetteln nicht zu fliegen. Als ob Bella es überhaupt interessieren würde das ich da bin.“

„Vielleicht wäre das mal ein Anfang. Immerhin will sie nur wegen dir weg.“ , blaffte Jasper weiter.

„Wegen mir? Was hab ich den getan? Ich habe mich die ganze Zeit nur an unsere Abmachung gehalten. Die, wie ich euch erinnern darf, ihr euch ausgedacht habt.“ , schrie ich zurück.

„Klar, mach es dir nur einfach. An allem sind die Anderen schuld, nur nicht du.“

„Ja ist es nicht so. Ich habe nichts falsch gemacht, auch nicht letzte Woche als Bella Schluss gemacht hat.“

„Mach mal deine Augen auf Edward! Willst du es nicht sehen?“ Jasper hatte sich etwas beruhigt.

„Was soll ich denn sehen? Ja es lief seit dem Urlaub nicht mehr so rund wie vorher, aber das war abzusehen. Ich hatte kaum noch Zeit und da kann man eben eine Beziehung, die nicht mal wirklich existiert hat, am Leben erhalten. Und so hat eben eines zum anderen geführt, das hat wohl auch Bella erkannt.“

Mir kam es so vor, als hätte jemand anderes die Worte eben gesagt. Jedenfalls glaubte ich sie mir selbst nicht.

„Du hast Recht, es hat sich einiges verändert. Aber nur weil du nicht sehen wolltest, was schon längst offensichtlich war. Und du willst es jetzt noch nicht mal wahrhaben.“

„Von was redest du eigentlich?“

„Verdammt Edward, Bella hat sich in dich verliebt!“

BAMM! Die Worte trafen mich wie eine Abrissbirne und gleichzeitig erklärte es alles.

„Bella hat sich... Bella ist in... Bella liebt mich?“ , stotterte ich, Jasper nickte nur.

Mir wurde warm bei dem Gedanken das mich Bella liebte und gleichzeitig fühlte ich mich so schlecht. Ich hätte das bemerken müssen, dann wäre das alles nie soweit gekommen.

„Wenn du jetzt überlegst, warum du es nicht bemerkt hast oder du tun hättest können, vergiss es. In der Hinsicht hast du ausnahmsweise nichts falsch gemacht Edward. Aber du kannst jetzt etwas tun.“ Jasper legte mir eine Hand auf die Schulter, die anderen Drei standen immer noch an der Türe.

„Was soll ich den tun Jasper. Sie wird nicht hier bleiben nur weil ich an den Flughafen fahre und sage sie soll nicht fliegen.“

„Nein, deshalb wird sie nicht bleiben. Aber wenn du ihr sagst, das du sie auch liebst, dann wird sie bleiben.“

Mit großen Augen starrte ich Jasper an, ich sollte ihr was sagen? Das ich Bella liebe? Tat ich das denn überhaupt?

„Aber, aber....“ , stotterte ich.

„Edward, sei mal ehrlich. Dir ging es die letzten Tage beschissen, hast dich nur mit Arbeit ablenken können. Du warst mit Bella wegen einem Deal zusammen, aber wann hast du die letzten Monate auch nur einmal wirklich daran gedacht. Ihr wart seit deinem Geburtstag wie ausgewechselt, ihr habt euch gegenseitig gut getan. Nach dem Urlaub wart ihr unzertrennlich, doch das hat euch beiden Angst gemacht. Und deshalb habt ihr euch voneinander distanziert, obwohl ihr es gar nicht wolltet. Natürlich kam dann eines zum Anderen und nun stehen wir hier. Ihr habt Beide versucht eure Gefühle zu unterdrücken ihr Idioten und es damit kaputt gemacht.“

Jasper hatte sein Studium nicht umsonst, er war wirklich der perfekte Psychologe. Mir wurde jetzt klar, das er mit allem Recht hatte. Alles was er sagte, stimmte. Ohne es bemerkt zu haben, oder wahrhaben zu wollen, hatte ich mich in Bella verliebt. Und sie sich wohl in mich.

„Fuck, du hast Recht.“ , gab ich dann zu und sank auf die Knie.

„Womit jetzt genau?“ , hakte Jasper nach.

„Ich hab mich in Bella verliebt.“

Alice quickte vergnügt auf und umarmte Rosalie.

„Boah endlich, ich dachte schon der blickt es nie.“ , kam es von meinem dämlichen Bruder erleichtert.

„Worauf wartest du dann noch? Fahr zu Bella.“ , forderte Rosalie mich auf.

Doch ich konnte nicht, ich musste das alles erst einmal verarbeiten. Es prasselte gerade alles auf mich ein. Die Gefühle für Bella überforderten mich im Moment.

„Ich kann nicht.“ , murmelte ich.

„Wieso nicht? Was ist denn jetzt schon wieder das Problem?“ , rief Alice aufgebracht.

„Es ist mir gerade alles zu viel. Mir war bis eben doch nicht mal wirklich bewusst was ich für Bella empfinde. Ich habe so etwas noch nie gefühlt, erlebt.“

All die schönen Momente mit Bella zogen an mir vorbei, ihr Lachen das so wunderschön war hallte durch meinen Kopf, ihre leuchtenden Augen erschienen vor meinem inneren Auge. Wie konnte ich es all die Zeit nicht bemerken wie wundervoll Bella war. Natürlich wusste ich es, welche Frau würde schon so einen Deal eingehen wie sie es tat. Nur für meinen Traum meine Freundin spielen, sich einer Welt aussetzen, die sie nie zuvor kannte und dafür nie wirklich etwas verlangen. So eine Frau konnte man nur lieben und genau das tat ich schon eine ganze Weile, ohne es bemerkt zu haben. Und nun war sie dabei zu gehen, vielleicht sogar für immer.

„Edward, du bist der Einzige der sie überreden kann zu bleiben. Bitte, wenn du sie wirklich liebst, dann halte meine Schwester auf.“ Rosalie kniete vor mir, sie hatte Tränen in den Augen.

„Und was ist wenn ich es nicht schaffe?“ Diesen Gedanken wollte ich gar nicht haben, aber er kam mir als erstes in Sinn.

„Du wirst es schaffen, bitte fahr zu ihr.“

„Wie spät ist es?“ , fragte ich und sprang auf.

Rosalie hatte Recht, ich musste es versuchen.

„Ihr Flieger geht in zwei Stunden, sie ist sicher schon auf dem Weg zum Flughafen.“ , antwortete mir Alice.

„Fuck, ich fahr direkt zum Flughafen.“

„Dann los, wir kommen nach.“

Ich rannte aus dem Zimmer, doch kurz vor der Treppe machte ich Stopp und drehte um. Das musste ich noch erledigen bevor ich zum Flughafen fuhr. Alle blickten mich total entsetzt an, doch ich packte nur Jasper und drückte ihn.

„Danke Alter, danke!“

„Kein Thema und jetzt fahr endlich du Idiot.“

Noch einmal lies ich mir das nicht sagen und ich rannte zu meinem Aston Martin.
 

Zum Flughafen benötigte ich eine halbe Stunde wenn alles gut lief, doch schon als ich auf dem Freeway stand, war der erste Stau.

„Verdammte Scheisse, aus dem Weg.“ schrie ich in meinem Auto.

Nach unendlichen Minuten hatte ich endlich wieder freie Fahrt und drückte das Gaspedal durch. Und an der Abfahrt zum Flughafen war wieder ein Stau, ich sah den Unfall in der Kurve.

„Scheisse, scheisse, scheisse.“ , fluchte ich.

In eineinhalb Stunden ging Bellas Flieger und ich wusste noch nicht mal welches Gate. Nach einer viertel Stunde ging es endlich weiter und nach zehn Minuten war ich endlich am Flughafen. Das Auto stellte ich einfach irgendwo ab, mir war es scheiss egal ob ich abgeschleppt werden würde oder nicht. Ich wollte einfach nur endlich das Gate und Bella finden.

Mein Handy klingelte, genervt ging ich hin.

„Gate S7, Terminal 2.“ Es war Alice.

„Danke, vielen Dank.“ Sie schickte der Himmel, so musste ich nicht auf den Anzeigentafeln suchen.

Das wiederum bedeutete aber auch, das ich einmal durch den kompletten Flughafen rennen musste, doch das war es mir wert, es ging schließlich um Bella, meine Bella.
 

BPOV
 

Endlich war ich am Flughafen und endlich wurde mein Flug aufgerufen. Doch statt mich sofort auf den Weg zum Gate zu machen, lies ich mir Zeit. Ich wusste selbst nicht warum, nur noch wenige Meter und eine dreiviertel Stunde und ich konnte das alles hinter mir lassen. Immer wieder sah ich über die Schulter, als würde das unmögliche doch passieren, doch wem machte ich etwas vor? Er würde nicht kommen, weshalb auch. Selbst wenn Rosalie es Edward gesagt hat, das würde nichts ändern. Edward fühlte nicht das selbe wie ich.

Seufzend setzte ich mich in Bewegung, noch eine dreiviertel Stunde und ich war in der Luft hoch oben über Seattle. Ich stellte mich am Check-in an, als ich meinte meinen Namen zu hören. Wieder sah ich mich um, doch ich entdeckte nichts.

„Gehen Sie mal weiter Miss?“ , wurde ich unhöflich aufgefordert.

„Ja nur kein Stress, man wird nicht ohne Sie fliegen.“ , gab ich pampig zurück und ging weiter.

Ich hielt gerade meine Karte der Stewardess hin, als ich wieder meinen Namen hörte. Das konnte nicht sein, er war nicht hier.

„Bella, bitte, warte.“ , rief jemand, es war Edward.

Schnell wirbelte ich herum, ich traute meinen Augen nicht. Da kam er tatsächlich angerannt und rief immer wieder meinen Namen.

„Bella, bleib hier.“

Ich war starr vor Überraschung, mein Herz pochte wie wild und mein Atem ging unkontrolliert.

„Edward.“ , hauchte ich, als er nur zwei Meter von mir stehen blieb.

„Bitte Bella, flieg nicht.“ , flehte er außer Atem.

„Ich kann nicht bleiben Edward. Es tut mir leid.“ ,erwiderte ich leise.

„Doch du kannst, du musst Bella.“

„Warum? Es gibt nichts was mich hält.“ Tränen bahnten sich wieder an.

„Bleib wegen mir, wegen uns.“ Edward war näher gekommen, so weit es eben durch die Absperrung ging.

„Es gibt kein uns mehr Edward.“ , schluchzte ich.

„Ich will aber, das es wieder ein uns gibt Bella. Bitte.“

„Miss, wollen Sie nun fliegen oder nicht?“ , wurde ich von der Stewardess gefragt.

Hingerissen zwischen Edward und dem Flug, zögerte ich.

„Wieso Edward?“ , fragte ich mit einer Spur von Hoffnung, das Edward das selbe für mich empfinden würde wie ich.

„Weil ich dich liebe Bella. Ich liebe dich.“ , sagte er dann das, was ich nie zu glauben gewagt hatte.

Völlig geflasht sah ich ihn einfach nur an. Edward liebte mich, das konnte nicht sein. Er hatte es wirklich gesagt.

Ich fühlte mich gerade wie in Trance, ich nahm nichts mehr wahr. Auch nicht, wie ich durch die Absperrung in das Gate ging.
 

EPOV
 

„Weil ich dich liebe Bella. Ich liebe dich.“ , sprach ich das aus, was ich schon viel früher hätte tun sollen.

Bellas Augen weiteten sich vor Überraschung, eine Träne rollte die Wange herab. Doch statt das sie zu mir kam, ging sie einfach weiter. Die Stewardess riss ihr Ticket ab und sie verschwand im Gate. Bella ging tatsächlich, sie ging obwohl sie wusste das ich sie liebe.

Ich wartete noch einige Minuten. Doch sie kam nicht wieder. Dann ging auch ich, einige Leute die die Situation miterlebt hatten, sahen mich voller Mitleid an.

Einige Meter weiter weg vom Gate sah ich meine Freund stehen. Alice weinte und auch Rosalie hatte rote Augen.

„Sie ist einfach gegangen.“ , sagte ich fassungslos, Alice fiel mir um den Hals.

„Du hast alles getan, mehr ging nicht.“ , schluchzte meine Schwester.

Ich hielt sie einfach nur fest, ich brauchte im Moment diesen Halt. Es war, als hätte man mir den Boden unter den Füßen weggezogen. Eine große Leere machte sich in mir breit, Schmerz umhüllte mich.

Wie konnte Bella einfach gehen obwohl sie wusste was ich für sie fühlte. Was wollte sie denn noch mehr? Es war nicht fair, es war einfach nicht fair.

Ganz weit weg hörte ich meinen Namen, doch ich reagierte nicht. Erst als er immer lauter wurde, sah ich auf. Es war niemand von den Vieren, also drehte ich mich um.

Und was ich dann sah, konnte ich nicht glauben. Auf mich kam Bella zu gerannt und sie rief meinen Namen. Schnell lies ich Alice los und rannte ihr entgegen. Nach vier Metern breitete ich die Arme aus und kurz darauf sprang Bella in sie hinein. Sofort umhüllte mich ihr Duft, ich konnte die warme Haut spüren und ihren schnellen Atem.

„Du bist hier.“ , schluchzte sie an meine Brust.

„Wo sollte ich sonst sein.“ , sagte ich, selbst den Tränen nahe.

„Ich dachte, ich habe dich verloren.“

„Das dachte ich auch.“

Dann endlich sah Bella auf, unsere Blicke trafen sich. Ich wischte ihre die Tränen weg und sie schmiegte sich an meine Hand. Mich durchströmte ein unglaubliches Glücksgefühl, Bella war nicht geflogen. Sie war hier, hier bei mir.

Bella streckte sich zu mir, ich kam ihr entgegen.

„Ich liebe dich Bella.“ , hauchte ich.

„Und ich liebe dich Edward.“ , erwiderte Bella und mein Herz hüpfte vor Freude.

Dann endlich fanden sich unsere Lippen. Wir küssten uns, wie wir uns noch nie geküsste hatten. Kein Kuss jemals würde je wieder so sein wie dieser. Es war unser erster Kuss als Paar, als richtiges Paar. Und nie wieder sollte es anders sein. Das war der Anfang einer wundervollen Zeit mit meiner wundervollen Bella.
 

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Haaaaach....... wie romantisch oder??
 

Na, wer dachte das Bella wirklich geht?

Oder das Edward sie nicht aufhält?

Und was wäre wenn Jasper Edward nicht so zusammen gestaucht hätte?

Ich hatte mehrere Optionen in Peto, unter anderem auch einen echt fiesen Cliff.

Aber ich hab mich dann doch hierfür entschieden.

Ich bin einfach hoffnungslos romantisch und liebe Happy ends. ☺

Bella und Edward gehören einfach zusammen oder?
 

So, das letzte Kapitel ist bei der Beta, wir lesen uns also bald wieder.

Ich hoffe solang von euch zu hören.

Bin gespannt wie es euch gefallen hat.
 

Bis bald ihr Süßen!!

Eure Nicki

Endlich Liebe

Tata..... Ich lebe noch!!!!!! ☺

Hallo ihr Lieben,

ich bin wieder da!

Und mit im Gepäck hab ich das letzte Kapitel!

Versprochen ist versprochen, ich bring meine Story zu Ende!

Es hat zwar lang gedauert, aber nun ist es soweit!!

Ich hoffe ich habe noch ein paar treue Leserinnen.

Viel Spass nun bei dem Kapi....

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EPOV
 

Wir verloren die Zeit um uns herum, alles war egal. Hauptsache ich hielt meine Bella in den Armen. Ich hatte meine Stirn gegen ihre gelegt, wir sahen uns tief in die Augen. Ich hielt ihren Kopf in meinen Händen und ließ ihren Duft auf mich einwirken.

„Du bist wirklich hier“, sagte Bella wieder.

„Ich wäre dir sogar hinter her geflogen und hätte dich zurückgeholt.“

„Wirklich?“

„Ja, ich brauch nur manchmal etwas länger.“ Ich musste grinsen und auch Bellas Mundwinkel verzogen sich zu einem Grinsen.

„Nicht nur du. Ich liebe dich, Edward.“

„Und ich dich Bella.“ Wir küssten uns wieder, doch dieses Mal wurden wir unterbrochen.

„Gott, wie süß ihr doch seid. Aber können wir das zu uns nach Hause verlegen?“, fragte Alice hinter uns.

„Sie hat Recht, lass uns gehen. Aber wir gehen zu dir“, sagte ich zu Bella und sie nickte nur.

Ich nahm sie bei der Hand und ging mit ihr in Richtung Ausgang.

„Hey, wartet ihr vielleicht auf uns?“, rief uns Emmett hinter her.

„Nein und ihr braucht auch nicht auf uns warten. Wir fahren zu Bella und wollen von euch in den nächsten Stunden niemanden sehen oder hören“, erwiderte ich nur und Bella lachte neben mir.
 

Keine Ahnung wie viel Stunden inzwischen vergangen waren, aber es war auch egal. Die letzten Stunden verbrachten Bella und ich damit, einfach nur in ihrem Bett zu liegen, zu reden, zu küssen oder uns einfach nur anzusehen. Unsere Freunde hatten sich wirklich an meine Ansage gehalten, von niemanden war etwas zu hören oder zu sehen. Doch dann klingelte Bellas Telefon.

„Oh Mist, das ist Jacob. Ich hab total vergessen ihm Bescheid zu sagen“, fluchte sie und kramte nach dem Handy in ihrer Tasche.

„Lass mich hin gehen“, grinste ich, Bella nickte und gab mir das Handy.

Sie legte sich wieder neben mich und ich drückte sie noch enger an mich.

Es war tatsächlich Jacob, ich nahm den Anruf entgegen.
 

„Verdammt Bella, wo bist du? Ich warte seit einer Stunde am Flughafen auf dich.“ Jacob war außer sich vor Sorge, das hörte ich ihm an. Konnte ich nur zu gut verstehen, Bella wäre eigentlich längst gelandet.

„Hallo Jacob, Bella liegt hier neben mir“, begrüßte ich ihn locker und Bella kicherte.

„Edward? Bist du das?“

„Jepp, ganz genau.“

„Boah, Gott sei Dank. Habt ihr zwei Idioten doch noch zueinander gefunden?“ Ich konnte das Grinsen in seiner Stimme hören.

„Ja, wir haben nur etwas länger gebraucht.“

„Etwas, ja nee ist klar. Na dann, ich will nicht weiter stören, bei was auch immer.“

„Du störst nicht, aber trotzdem danke.“

„Ich will gar keine Details. Sag der Kleinen sie soll sich melden, wenn sie mal wieder etwas mehr Luft hat.“

„Ich werde es ihr sagen. Schönen Abend noch Jacob.“

„Danke euch auch. Und Edward.“

„Ja Jacob.“

„Ich bin froh, dass du Bella aufgehalten hast.“

„Ja, ich auch.“

Ich sah zu Bella runter, sie hatte die Augen geschlossen, ihr Kopf lag auf meiner Brust und ihre Hand fuhr Kreise auf meinem Bauch.

„Und wenn du ihr noch einmal wehtun solltest, dann Gnade dir Gott.“ Jacob sagte es im Spaß, doch ich konnte den Ernst in dem Satz durchaus hören.

„Das werde ich nicht, versprochen.“ Nie wieder würde ich ihr wehtun.

„Gut, dann weiter machen. Bis dann.“

„Bis bald.“
 

Ich legte auf und schmiss das Handy in die Handtasche zurück, vorher schaltete ich es auf lautlos.

„Er hat sich gefreut oder?“, bemerkte Bella und kraulte meinen Bauch weiter.

„Jepp.“ Ich fuhr ihr am Rücken auf und ab, mit der anderen Hand spielte ich mit ihrer.

„Und er hat dir gedroht.“

„Ja, das auch.“

„Ich würde es an deiner Stelle ernst nehmen, Jacob boxt schließlich.“ Auch wenn ich nur Bellas Hinterkopf sah, konnte ich das Grinsen auf ihrem Gesicht spüren.

„Ich hab auch so Angst vor ihm“, gab ich vor.

„Hätte ich an deiner Stelle auch, wenn nicht vor ihm, dann vor Dad.“

Nun drehte Bella ihren Kopf und sah mich an. Vor Charlie hatte ich wirklich Angst, das konnte ich nicht leugnen. Wahrscheinlich würde er mich erschießen und dann es als Notwehr darstellen.

„Dein Gesicht ist zum Schießen“, lachte Bella.

„Das ist nicht witzig Bella. Charlie wird mich kalt machen. Erst mache ich Schluss, dann willst du die Stadt wegen mir verlassen und zu guter Letzt bin ich jetzt in seinem Haus und er wirft mich mit Sicherheit raus“, ratterte ich ein wenig in Panik herunter, doch Bella legte mir einen Finger auf die Lippen. Dann setzte sie sich auf mich und sah mir tief in die Augen.

„Also zu aller erst, ich hab mit dir Schluss gemacht“, grinste sie.

„Wetten Charlie sieht das anders.“

„Zweitens, wird er dir über alles dankbar sein, dass du seine Tochter zurückgeholt hast.“

„Ja das hält er mir vielleicht zu Gute, stimmt.“

„Und drittens, er wird dich nicht raus werfen, wenn ich ihm sage, wie sehr ich dich liebe.“
 

Bevor ich auf das Letzte etwas sagen konnte, verschloss Bella ihre Lippen mit meinen. Sofort suchte ihre Zunge nach meiner, als sie sie gefunden hatte, neckte sie mich. Ich zog Bella noch näher an mich, unser Kuss wurde immer leidenschaftlicher. Bella bewegte ihre Hüfte auf meiner, sie wusste genau, was sie damit anrichtete. Ich glitt mit meinen Händen unter ihr Shirt, tastete mich zu ihren Brüsten vor. Doch Bella ließ mich nicht soweit kommen, sachte brach sie den Kuss ab.

„Hab ich was falsch gemacht?“, fragte ich an ihren Lippen.

„Nein, und ich würde auch nur zu gern weiter machen. Aber wir sollten nicht aufschieben, was unausweichlich ist“, antworte sie leise.

„Was meinst du?“

„Dad ist heim gekommen.“
 

Ein kalter Schauer fuhr mir über den Rücken, ich hatte gar nicht mitbekommen, dass die Türe unten gegangen ist. Wie auch, wenn Bella auf mir saß.

„Heute noch? Es ist mitten in der Nacht.“

Bella wollte reinen Tisch machen mit meinen Eltern und mit Charlie. Sie wollte nicht einfach so eine Versöhnung vorspielen, die Drei sollten wissen, wie es so weit kam. Das hieß, wir mussten meinen Eltern und Charlie alles erzählen, angefangen von Alice Lauschangriff bis zu unserem total dämlichen Deal. Ich war anfangs total dagegen, hielt es für unnötig, wichtig war schließlich nur, dass wir wieder zusammen waren. Doch letztendlich hatte Bella mich mit ihren Argumenten überzeugt, einen glatten Cut unter das Vergangene zu setzen und unsere Beziehung ohne Lügen und ohne Missverständnisse zu beginnen.

„Ja Edward, er wird deinen Wagen eh schon gesehen haben.“

„Bella, bist du da?“, hallte es wie auf Kommando durch das Haus.

„Ja Dad, ich bin hier.“

„Ist dieser Cullen auch hier?“ Seine dunkle Stimme war noch rauer als sonst.

Fuck, das fing ja gut an. Ich musste schlucken, Charlie würde mich doch umbringen.

„Ja Charlie, er ist auch hier. Wir kommen gleich runter“, rief Bella zurück und grinste mich an.

„ER wird mich umbringen“, wimmerte ich.

„Wird er nicht.“ Bella krabbelte von mir runter und stellte sich grinsend neben das Bett.

„Wird er doch.“

„Edward, hast du etwa Angst?“ Bella grinste immer breiter.

„Etwas. Charlie ist immerhin Polizist“, bemerkte ich.

„Und genau aus diesem Grund wird er dich nicht umbringen. Und jetzt komm, bringen wir es hinter uns.“ Bella hielt mir die Hand hin.

„Einen Moment noch bitte.“

„Edward... wir müssen sowieso mit ihm reden.“

„Ja ich weiß, aber das ist es nicht. Ich kann so nicht nach unten.“

Immerhin saß vor knapp einer Minute noch Bella auf mir und hat sich mit ihrer Hüfte an meinem besten Stück gerieben. Dachte sie etwa, das blieb ohne Folgen.

„Wie du kannst so nicht nach unten?“ Bella sah mich fragend an.

„Ja soo..“ Ich machte eine Kopfbewegung zu meiner unteren Region, Bella verstand und lachte laut auf.

„Ach du meinst so... Na dann warten wir noch kurz.“

„Du kannst auch weiter machen“, versuchte ich mein Glück.

„Später mein Schatz, später“, grinste Bella und gab mir einen Kuss.

„Und jetzt komm, denk einfach an Dads Pistole, dann erledigt sich das da unten von selbst.“

Allein der Gedanke daran, ließ mein bestes Stück schrumpfen und ich stand vom Bett auf. Bella lachte und ging zu Tür, mir blieb nichts Anderes übrig, also folgte ich ihr.

„Glaub mir, das wird nicht so schlimm wie morgen mit deinen Eltern“, grinste Bella und ging nach unten, wo im Wohnzimmer der Fernseher zu hören war.

„Da könntest du vielleicht sogar Recht haben. Wenn mich dein Dad nicht gleich erschießt, wird mich meiner wohl entlassen.“ Allein der Gedanke daran, jagte mir einen eiskalten Schauer über den Rücken.

„Du Spinner, nichts von Beiden wird passieren.“

Bella griff nach meiner Hand und verwob unsere Finger ineinander.
 

Im Wohnzimmer angelangt, rutschte mir das Herz immer weiter in die Hose.

„Hey Dad“, begrüßte Bella Charlie.

Er saß in seinem Sessel, eine Dose Bier in der Hand und sah in den Fernseher. Als Bella ihn ansprach, sah er zu uns und stand auf.

„Hey Bella, Edward.“

„Guten Abend Chief Swan“, begrüßte ich ihn höflich. Das Du hatte mir Charlie noch nicht angeboten und wenn er gleich die Story hören würde, würde sich das auch nicht so schnell ändern.

„Du bist also doch hier geblieben“, bemerkte Charlie, ohne mich eines Blickes zu würdigen.

„Ja, Edward hat mich aufgehalten. Er ist an den Flughafen gekommen und hat mich im letzten Moment aufgehalten. Fünf Minuten später und ich wäre im Flugzeug gesessen“, erklärte Bella.

„So, hat er das?“ Nun sah er mich doch an, doch es war nicht der Blick den ich erwartet hätte.

Ich hatte einen tötenden, vernichtenden Blick erwartet. Aber stattdessen sah er mich voller Dankbarkeit an.

„Ja, Sir, das hab ich. Ich konnte Bella nicht gehen lassen, das wäre der größte Fehler meines Lebens gewesen“, antwortete ich ihm, Bella drückte meine Hand noch stärker.

„Zum Glück hat wenigstens einer von uns vernünftig gehandelt“, lächelte Bella mich an.

Charlie sagte nichts, er sah nur zwischen mir und Bella hin und her. Dann kam er auf mich zu und zog mich in seine Arme. Er klopfte mir mehrmals auf den Rücken.

„Danke Edward, danke. Danke, dass du meine Bella aufgehalten hast.“ Das kam so überraschend für mich, dass ich die Umarmung nur erwidern konnte.

„Keine Ursache Chief, ich würde es wieder tun.“ Zu jeder Zeit, an jedem Ort!

„Nenn mich doch Charlie, dein Bruder tut es schließlich auch.“

Nun war ich vollkommen sprachlos, damit hätte ich nie gerechnet.

„In Ordnung Charlie, danke“, erwiderte ich und klopfte ihm ebenfalls auf die Schultern.

Charlie löste die Umarmung wieder und Bella strahlte über das ganze Gesicht. Sofort legte ich wieder einen Arm um sie und zog sie an mich.
 

„Dad, wir müssen dir aber noch mehr erzählen.“

„Du bist nicht etwa schwanger.“ Charlie funkelte mich sofort böse an. So schnell konnte seine Stimmung kippen.

„Nein, um Gottes Willen“, winkte Bella lachend ab. „Aber wir müssen dir erklären, wie es zu dem ganzen Drama überhaupt kam.“

„Ich dachte, weil du mit ihm Schluss gemacht hast.“

„Ja, das auch. Aber das ist so nicht ganz richtig. Das Ganze fing schon viel früher an.“

„Ich versteh nur Bahnhof.“ Charlie war sichtlich verwirrt.

„Es ist besser, wenn wir uns setzen, dann erklären wir dir alles“, meinte ich nun und wir gingen zum Sofa.

„Also wie du ja weißt Dad, hatten Edward und ich keinen guten Start“, begann Bella.

„Ja, das weiß ich nur zu gut.“

„Und eigentlich hätte sich das wohl auch nie geändert, wenn da nicht von Carlisle das Ultimatum gekommen wäre“, erzählte Bella weiter und ich ergänzte hier und da die Geschichte.
 

Vier Tage später stand ich vor dem Büro meines Dads. Mir rutschte das Herz in die Hose, Dad hatte seitdem er von allem wusste, nicht mehr mit mir geredet. Das war vor drei Tagen. Nachdem wir Charlie alles erzählt hatten, erzählten wir es am nächsten Tag auch meinen Eltern. Charlie hatte die ganze Sache mit dem Deal und alles ganz gut aufgefasst. Begeistert war sicher nicht, aber letztlich meinte er, immerhin hat es dazu geführt, das ich und Bella nun zusammen waren. Und allein, dass ich verhindert hatte, dass Bella nach Phoenix flog, wiegte den ganzen Schlamassel, den wir mit dem Deal verursacht hatten, wohl auf.

Doch Charließ Reaktion war nichts im Gegensatz dazu, was uns bei meinen Eltern erwartete. Sie machten uns allen die größten Vorwürfe. Zuerst Alice, dass sie unsere Eltern belauscht hatte. Als nächstes Emmett, Rose und Jasper, dass sie sich diesen dämlichen Deal mit Alice ausgedacht hatten. Jasper versuchte sich zwar zu rechtfertigen, dass er von Anfang an Zweifel hatte, womit er ja auch Recht hatte. Doch Mum ließ auch bei ihm keine Gnade walten. Natürlich war ich mindestens genauso schuld daran, weil ich ja zugestimmt hatte. Bella gaben sie zwar die geringste Schuld, aber trotzdem fanden sie es nicht in Ordnung, dass sie sich darauf eingelassen hatte. Wir sechs saßen nur da und sagten eigentlich so gut wie nichts. Alice hatte anfangs zwar noch versucht sich zu verteidigen, aber nach einer ordentlichen Ansage von Mum, hielt sie, wie wir alle, fast eine Stunde die Klappe. Mum predigte uns mindestens genauso lang, was wir alles falsch gemacht hatten, welch Dummheiten wir begannen hätten und wie das hätte enden können, wenn Bella wirklich geflogen wäre.

Dad hingegen sagte gar nichts, was es noch viel schlimmer machte. Als wir zu Ende erzählt hatten und auch Mum mit ihrer Schimpftirade zu Ende gekommen war, stand er einfach auf und ging in sein Büro. Seitdem hatte Carlisle mit keinem von uns gesprochen, nur mit mir auf der Arbeit und dort auch nur das Nötigste.
 

Nun stand ich hier vor seinem Büro, weil ich ihn um etwas bitten wollte. Ich würde das nicht tun, wenn es nicht um Bella ging. Zuvor hatte ich mit Mum gesprochen, sie hat mich auch ermutigt ihn zu fragen.

Sie war zwar immer noch wütend auf uns, dachte sich sogar noch Strafen aus. Alice drohte sie mit einer Sperre der Kreditkarte und Emmett damit, dass sie die nächsten Wochen nicht kochen würde, doch wirklich zu einer Entscheidung ist sie bisher nicht gekommen. Die Freude darüber, dass Bella und ich wieder zusammen waren, überwog dann doch, wie auch schon bei Charlie.

Ich klopfte zwei Mal, dann erklang ein stumpfes Herein von Dad.

„Hey Dad“, grüßte ich ihn.

„Edward“, nickte er mir zu.

„Dad, ich muss dich um etwas bitten“, kam ich sofort zur Sache, drum rum reden brachte ja eh nichts.

„Setz dich“, wies er mich an und zeigte auf den Stuhl vor seinem Schreibtisch.

Ich tat wie geheißen und holte nochmal Luft.

„Ich würde dich nicht bitten, wenn es mir nicht wichtig wäre und es nicht um Bella ginge.“

„Das dachte ich mir bereits.“

„Bella hat in drei Tagen Geburtstag und ich würde gerne mit ihr weg fahren.“

„Und nun willst du mich um Urlaub bitten?“, stellte Dad fest.

„Genau. Ich weiß, ich arbeite erst seit zwei Monaten bei dir und ich habe gerade nicht den besten Stand, aber ich würde Bella gerne damit überraschen. Bevor es auch bei ihr wieder los geht mit dem Semester und nach den letzten Wochen, tut ihr die Auszeit vielleicht ganz gut“, erklärte ich weiter.

„Und wo willst du mit ihr hin?“, fragte er ruhig, aber bestimmt.

„Ich dachte zwar erst wieder in die Bahamas, aber das ist dann doch zu kurzfristig. Vielleicht irgendwas an der Westküste, ich hab noch nicht genau nach gesehen. Wollte davor erst mit dir reden.“

Dad sah mich durch dringend an, er war noch immer enttäuscht von mir. Das sah ich an seinem Blick und merkte ich an der Art wie er mit mir sprach.

„Das wäre sicherlich ein schönes Geburtstagsgeschenk für Bella.“

„Ich denke auch, nach dem ganzen Stress der letzten Wochen würde ihr sicher gut tun.“

„Nun Edward, du weißt wie enttäuscht ich von dir bin wegen dieser ganzen Geschichte.“

Das hatte ich befürchtet, natürlich bekam ich nun auch von Dad einen Vortrag. Aber das war nur eine Frage der Zeit. Allerdings hatten sich damit meine Hoffnungen Urlaub zu bekommen, so gut wie in Luft aufgelöst.

„Ja Dad, ich weiß. Und ich kann mich nur nochmals dafür entschuldigen. Es war eine riesige Dummheit, die wir alle nicht überdacht hatten.“ Geknickt sah ich zu Boden, Dads Blick durchbohrte mich fast.

„Immerhin hast du das eingesehen. Ich muss allerdings auch eingestehen, dass ich ebenfalls einen Fehler gemacht habe.“

Schnell hob ich wieder meinen Kopf und sah Dad überrascht an, hatte ich das eben richtig gehört?

„Mit dem Ultimatum habe ich dir damals einfach die Pistole auf die Brust gesetzt, das war nicht richtig. Ich war einfach von deinen Frauengeschichten genervt, die du sogar mit an den Arbeitsplatz genommen hast. Der gute Ruf unserer Familie war gefährdet und das wollte ich mit allen Mitteln verhindern. Deshalb habe ich mit Esme gesprochen, dass es so nicht weiter gehen konnte. Dass meine übereifrige Tochter gelauscht hatte, konnte ich nicht wissen. Trotz allem muss ich sagen, dass sie vernünftiger gehandelt hat, als man es manchmal von Alice erwarten würde.“

Darauf mussten wir Beide lachen.

„Alice hat wohl schon vorher gesehen, dass dich und Bella etwas verbindet, was ihr selbst nicht sehen wolltet. Manchmal hat sie dafür wohl eine Gabe. Und sie hatte auch Recht behalten, auch wenn ihr Beiden dazu eine Weile und einen riesen Streit gebraucht habt.“

„Das ist wohl wahr. Wir wollten es einfach nicht sehen.“

„Im Nachhinein bin ich froh, dass Alice euch beide zusammen gebracht hat, auch wenn der Weg nicht ganz der Richtige war.“ Dad hatte sich in seinem Sessel zurück gelehnt, sein Gesichtsausdruck war inzwischen weicher geworden.

„Dad, ich kann mich nur wieder dafür...“

„Es ist ok Edward, du musst dich nicht erneut dafür entschuldigen, das habt ihr oft genug. Ich verzeihe euch, schließlich nahm alles ein gutes Ende. Und natürlich bekommst du den Urlaub ab morgen. Ich erwarte dich am 22. September wieder pünktlich zurück in der Klinik.“

„Danke Dad, vielen Dank.“ Ich stand vom Stuhl auf und ging zu ihm, er erhob ich ebenfalls.

Wir nahmen uns in den Arm und er klopfte mir auf die Schulter.

„Lüg mich aber nie wieder an. Sonst bist du deinen Job los.“

„Nie wieder Dad, versprochen.“ Wir lösten uns und ich wollte das Büro schon wieder verlassen.

„Ach und ich hätte eine Idee für eure Woche Urlaub. Jim, also Dr. Parsen, hat ein Ferienhaus in Los Angeles. Ich kann ihn ja mal anrufen und fragen, ob es ab übermorgen frei ist“, schlug er dann vor.

„Wirklich? LA wäre der Hammer“, meinte ich begeistert.

„Ich ruf ihn gleich mal an und gebe dir dann Bescheid. Aber ich denke, es sollte kein Problem sein. Such du schon mal nach Flügen“, lächelte er mir zu und nahm den Telefonhörer in die Hand.

Ich nickte nur und verließ das Büro, um in mein Zimmer zu sprinten und nach Flügen zu suchen. Eine Woche LA und das über ihren Geburtstag, Bella würde ausflippen.
 

BPOV
 

Ich war schon wieder am Koffer packen und dieses Mal wusste ich nicht wofür. Edward hatte nur gesagt, wir würden weg fahren, wie lang, mit was und vor allem wohin hat er natürlich nicht gesagt. Nur das er mich heute, einen Tag vor meinem Geburtstag, um zehn abholen würde.

„Hat er dir wirklich nicht gesagt wohin es geht?“, fragte mein Vater zum x-ten Mal.

„Nein Dad, ich hab keine Ahnung“, antwortete ich und kramte weiter in meinem Kleiderschrank.

„Wehe er bringt dich nicht zurück.“

„Dad, natürlich tut Edward das.“

„Ich finde es trotzdem nicht gut, dass du an deinem Geburtstag nicht da bist.“

„Wir feiern nach, bei den Cullens, mit einem großen Barbecue. Versprochen.“

„Na immerhin. Soll ich dir ein paar Handtücher bringen?“

„Das wäre nett, danke Dad.“

Natürlich passte es Charlie nicht, das ich schon wieder einmal im Aufbruch war, aber es war ja nur für eine Woche. Das es Edward allerdings so kurzfristig beschloss weg zu fahren, war auch für mich überraschend. Er hatte es mir gestern Mittag erst gesagt, weshalb ich die halbe Nacht auch damit verbrachte, meinen Koffer zu packen. Die einzigen Anhaltspunkte was ich bekommen hatte waren, das ich für warmes Wetter packen sollte, aber auch gutes Schuhwerk einpacken sollte. Das half mir natürlich überhaupt nicht weiter. Trotzdem packte ich Badeutensilien und auch lange Klamotten ein.

„Edward ist an der Türe“, rief mein Dad von unten, wann hatte es denn geklingelt?

„Was? Jetzt schon? Ist es schon zehn?“, rief ich etwas in Panik zurück, als Antwort stand allerdings mein Freund in der Türe.

Edward endlich so nennen zu können und dass es auch noch der Wahrheit entsprach, jagte mir einen angenehmen Schauer über den Rücken.

„Ich hatte Sehnsucht, schließlich musste ich schon die Nacht ohne dich verbringen“, begrüßte er mich und küsste mich.

„Du hättest mir einfach früher von deinem Vorhaben berichten müssen, dann hätte ich die Nacht bei dir verbringen können“, entgegnete ich, als ich wieder zu Luft kam.

„Entschuldige, aber ich hab ja auch gestern erst Bescheid bekommen das es klappt.“ Er setzte mein Lieblingsgrinsen auf, wie konnte ich da noch was dagegen sagen.

„Gut, wenn du schon hier bist, beschäftige Charlie.“

„Was? Wieso? Ich wollte bei dir sein.“

„Wir haben jetzt eine Woche zusammen, aber Dad flippt fast aus das ich jetzt dann eine Woche weg bin. Er steht die ganze Zeit in der Türe und fragt mich irgendwelche Dinge, die ihn sonst nie interessieren“, klagte ich mein Leid und suchte weiter Klamotten zusammen.

„Wie lang brauchst du denn noch mit dem Packen?“

„Keine Ahnung, Alice hat vor ein paar Wochen meinen Kleiderschrank auf den Kopf gestellt und letzte Woche hab ich auch nur alles wieder rein geschmissen. Wie spät ist es denn?“

„Acht Uhr, also noch zwei Stunden bis wir zum Flughafen müssen“, antwortete Edward und überraschte mich gleich wieder.

„Flughafen? Ich dachte wir fahren weg?“

„Oh, hab ich das nicht gesagt?“, tat er unschuldig.

„Nein Edward, hast du nicht. Ich ruf jetzt Alice an, ich finde meine Jogginghose nicht.“

„Ok, mach‘ das, ich bin bei Charlie und rede mit ihm über Baseball.“

Edward gab mir einen Kuss und ging nach unten, ich griff nach meinem Handy und wählte Alice Nummer.

„Boah Bella, weißt du wie spät es ist“, ging sie total verschlafen ans Handy.

„Ja das weiß ich. Und nun will ich wissen, wo meine Jogginghose ist.“

„Was willst du denn mit dem alten Ding, das ist total unsexy. In deiner zweiten Schublade sind ein paar nette Negligees, die werden Edward sicher gefallen.“

„Die habe ich bereits gesehen, aber danach hab ich nicht gefragt“, ging ich nicht auf ihren Protest ein.

„Och Bella, ist die so wichtig?“

„Ja, ist sie. Ich will sie zum Fliegen anziehen.“

„Ihr fliegt doch nur knapp drei Stunden“, gähnte Alice, sie wusste also wohin es ging.

„Du weißt wohin es geht?“, brüllte ich ins Telefon.

„Toll gemacht Alice, sei jetzt ruhig“, hörte ich im Hintergrund Jasper brummen.

„Von mir erfährst du nichts. Deine Jogginghose ist in der untersten Schublade, ganz hinten unter den Halstüchern. Viel Spaß und bis morgen.“ Damit hatte sie aufgelegt, verdammtes Biest.

Doch ich fand meine Hose und packte weiter, an Alice würde ich mich früher oder später rächen.
 

Sieben Stunden später stand ich in der warmen Sonne Los Angeles. Wir waren tatsächlich in LA, der Stadt der Hollywood Stars, des Venice Beach und des Walk of Fames. Vor vier Stunden hatte ich Edward noch für verrückt gehalten, als wir in das Flugzeug stiegen, über dem Los Angeles stand. Doch nun stand ich hier und wartete auf Edward, der einen Leihwagen holte.

Ein Hupen holte mich aus meinen Gedanken, Edward stand mit einem gelben Camero Cabrio neben mir.

„Ein kleineres Auto hätte es nicht getan?“, grinste ich.

„Hey, das ist Bumblebee als Cabrio“, lachte er Edward.

„Natürlich, und Optimus Prime ist unser Zuhause für die nächste Woche?“

„Nein, nicht ganz. Eher ein Haus in Santa Monica.“

„Santa Monica? Ist das dein Ernst? Da ist es doch irrsinnig teuer.“ Ich war ja eigentlich schon dagegen das Edward mal wieder eine Reise für mich bezahlte, aber offiziell bekam ich diese ja zum Geburtstag. Als ob ich ihm geglaubt hätte, aber Protest brachte ja eh nichts bei der Familie Cullen.

„Keine Sorge Süße, wir zahlen nichts. Dr. Parsen hat dort ein Ferienhaus, was uns eine Woche zur Verfügung steht“, erklärte mir Edward, als er die Koffer einlud.

„Wirklich, das ist ja toll. Man scheint als Arzt gut zu verdienen, wenn man sich hier ein Ferienhaus leisten kann. Ich glaube, ich behalte dich eine Weile“, meinte ich neckisch.

Edward grinste mich an und zog mich an sich.

„Du wirst mich so schnell auch gar nicht mehr los.“

„Ach ja, sind Sie sich da sicher Dr. Cullen?“

„Und wie Miss Swan.“

Wir kamen uns näher und endlich lagen unsere Lippen aufeinander. Wie immer bewegten wir uns im Einklang, unsere Zungen spielten angeregt miteinander.

„Wie lange brauchen wir bis zu dem Haus?“, fragte ich in den Kuss.

„Eine halbe Stunde ungefähr, wieso?“, fragte er zurück und knabberte an meiner Lippe.

„Weil ich den Drang verspüre, schnellstmöglich mit dir allein zu sein.“

„Mmmh... das hört sich verlockend an.“

Edward kniff mir in den Hinter und presste mich noch mehr an sich, ich konnte seine Erregung spüren.

„Dann lass uns fahren“, knurrte er und gab mir einen Klaps auf den Hintern, dann ging er zum Auto und hielt mir die Türe auf.
 

Eine knappe halbe Stunde später kamen wir an dem Haus an, das direkt am Strand lag. Es war nicht ganz so idyllisch gelegen wie auf den Bahamas, aber immerhin sind wir hier auch mitten in LA. Das Haus hatte zwei Etagen, das konnte man von außen schon sehen. Edward parkte in der kleinen Auffahrt, eine frische Brise vom Meer wehte mir durchs Haar beim Aussteigen.

„Schick, direkt am Strand“, sagte ich und lehnte mich gegen die Brüstung, die um das Haus ging.

„Ja stimmt, wusste ich auch nicht.“ Edward umarmte mich von hinten und legte seinen Kopf auf meinen.

„Gehen wir später noch am Strand spazieren?“

„Alles was du willst, aber jetzt bringen wir erst mal das Gepäck rein.“

Edward küsste mich ins Haar und ging dann zum Auto zurück. Ich folgte ihm, während er die zwei Koffer trug, brachte ich meine Handtasche ins Haus.
 

Im Haus war ein großes Wohnzimmer mit angrenzender offenen Küche. Eine große Fensterfront ging zum Meer hinaus, dort war auch eine große Terrasse mit einer Treppe die zum Strand nach unten ging. Es ging ein kleiner Gang ab, in dem sich ein WC, ein Abstellraum und ein kleines Zimmer. Außerdem ging noch eine Treppe nach oben, die mein Freund zielsicher ansteuerte und nach oben ging.

Ich folgte ihm, oben befand sich dann ein großes Schlafzimmer mit einem Bad. Das Schlafzimmer hatte einen Balkon, der ebenfalls zum Meer raus ging. Er war nicht so groß wie die Terrasse, ein Liegestuhl hatte gerade so Platz, aber man hielt sich ja eh meistens unten auf.

„Das ist echt toll hier.“

Ich hatte die Balkontür geöffnet und lehnte im Rahmen.

„Jepp und hier stört uns die nächste Woche niemand.“ Edward stand neben mir und spielte mit einer meiner Haarsträhnen.

„Alice wird dir das nie verzeihen, dass du mich an meinem Geburtstag entführt hast“, grinste ich bei der Erinnerung an Alice Gesicht.

Als Edward uns gestern mitteilte, dass wir heute weg fliegen würden für eine Woche, war Alice total entsetzt. Sie hatte schon die perfekte Geburtstagsparty geplant, obwohl sie nur wenige Tage dafür Zeit hatte und ich nicht mal was davon wusste. Darüber war ich dann entsetzt, weswegen ich Gott froh war, das mich Edward davor bewahrte.

„Du hast noch öfters Geburtstag, sie wird es überleben“, hauchte Edward neben mir und brachte mich zum Erzittern.

„Bist du dir sicher?“, japste ich, kaum noch in der Lage, weil mir Edward so nahe war.

Er fuhr mit seiner Hand meinen Rücken entlang und entfachte mit jedem Millimeter ein Feuer in mir. Ich drehte mich um und sah Edward direkt in die Augen, die vor Lust schon wieder einen Tick dunkler waren als sonst.

„Ich habe jetzt keine Lust über meine Schwester zu reden“, knurrte mein Freund erregt.

Und bevor ich etwas erwidern konnte, stürzten seine Lippen auf meine. Er zog mich eng an sich, und ließ seine Hände unter mein Shirt wandern. Auch ich nestelte an seinem herum. Währenddessen ging Edward rückwärts und führte mich mit sich, bis wir auf das Bett fielen. Edward unter mir und ich auf ihm, ohne unsere Lippen dabei auf nur für eine Sekunde zu trennen.
 

Mein Shirt hatte bereits den Weg auf den Boden gefunden, mein BH folgte als nächstes, ebenso Edwards Shirt. Edward drehte uns, so dass nun ich unter ihm lag. Er küsste sich von meinen Lippen über meine Nase, hinüber zu meinem Ohr, knabberte daran und hauchte dann viele kleine Küsse auf meinen Hals, hinab zu meinem Schlüsselbein. Natürlich wusste er, wie wahnsinnig er mich damit machte und so entwich mir ein erregtes Stöhnen.

Dies schien ihn noch mehr zu ermuntern, denn er küsste mich weiter und hinterließ mit jedem weiteren Kuss ein Feuer auf mir. Er kam an meiner Brust an, umkreiste meine Brustwarzen mit der Zunge und biss leicht in meine Knospe.

„Oh Gott...“ , stöhnte ich und krallte ihm in den Rücken.

Edward ließ sich davon nicht aufhalten, im Gegenteil, er spielte mit seiner Hand inzwischen an meiner Hose und schob sie nach unten. Ich verging fast vor Lust und wollte nicht mehr länger warten, ich wollte Edward jetzt auf der Stelle, ohne viel Vorspiel.

„Edward…“, stöhnte ich, kaum fähig einen Satz heraus zu bekommen, da besagter gerade meine glühende Mitte erreicht hatte.

„Ja Bella“, knurrte er erregt.

„Nimm mich, bitte…“, brachte ich dann doch heraus.

Edward kam wieder nach oben, sein Blick war voller Lust und Erregung.

„Nichts lieber als das… “, sagte er und mit dem Satz stieß er auch schon in mich.

Wir mussten Beide laut aufstöhnen, ich schlang meine Beine um seine Hüfte, um ihn noch enger an mich zu pressen. Wild küssten wir uns, während Edward immer wieder in mich stieß und mich an den Rand des Wahnsinns damit brachte. Ich krallte mich in seinem Rücken fest, unser Atem ging immer lauter, Edward stieß immer schneller zu.

„Oh Gott, Edward, ich komme“, schrie ich über unsere Küsse hinweg.

„Ja Bella, ich auch“, stieß Edward her vor und mit dem nächsten Stoß von ihm überkam mich mein Orgasmus.

Auch Edward wurde von seinem Höhepunkt überrollt, er sackte neben mir zusammen, ich drückte mich an ihn, immer noch zittrig von meinem Orgasmus. Wir hielten uns einfach nur fest, während wir uns beruhigten. Nach einer Weile ging unser Atem wieder normal.

„Wollen wir dann mal das restliche Haus begutachten oder willst du eine zweite Runde, meine wilde Raubkatze“, fragte mich Edward leise.
 

Ich musste lachen, er meinte damit wohl gerade mein Kratzen und das ich sofort Sex haben wollte. Normalerweise bin ich auch nicht so, aber diese elektrische Spannung hatte sich schon im Flugzeug aufgebaut. Natürlich flogen wir Buisness Class, angeblich weil nichts anderes mehr so spontan frei war auf dem Flug. Und kaum als wir in der Luft waren, zog mich Edward auf seinen Schoß. Dort saß ich fast den gesamten Flug, natürlich nicht ganz untätig. Unser Kuss am Flughafen steigerte das Verlangen noch mehr und jetzt konnte und wollte ich eben nicht mehr länger warten.
 

„Hattest du etwas was dagegen?“, kicherte ich.

„Nein, ganz im Gegenteil.“ Edward küsste mich in den Nacken.

„Siehst du... Aber auf deine Frage zurück zu kommen. Ich hätte Hunger.“

„Hmm... ich auch.“ Edward knabberte an meinem Ohr.

„Edward... hör auf, das kitzelt“, lachte ich und versuchte etwas Platz zu zwischen uns zu bekommen.

„Gerade fandest du es noch sehr erregend“, neckte er mich und packte mich noch fester, damit ich ihm nicht entkommen konnte.

„Jaha... aber jetzt kitzelt es.“

„Aber ich hab Hunger.“

„Ich auch, aber auf was für den Magen“, lachte ich und versuchte mich unter seinem Griff zu befreien.

„Ach sooo, sag das doch gleich. Na los, dann geh kochen Weib.“ Edward ließ mich los und machte eine abwertende Handbewegung.

„Das hättest du wohl gern, du kommst schön mit und hilfst mir“, stupfte ich ihn in die Seite.

„Na wenns sein muss, mal sehen ob überhaupt was im Kühlschrank ist.“

Edward erhob sich vom Bett und sammelte seine Klamotten ein, ich öffnete meinen Koffer und suchte nach etwas Sommerlichem als das, was ich bisher trug. Mit einer Short und Top bekleidet ging ich dann mit Edward in die Küche und durchstöberten die Schränke.
 

Am nächsten Morgen wurde ich durch einen Windhauch geweckt, der mir einen leichten Schauer über den Rücken jagte. Edward zog mich näher an sich und wärmte mich so. Es war nicht wirklich kalt, aber ich hatte nur ein dünnes Top an und der Morgenwind hier an der Westküste war frischer als auf den Bahamas.

„Guten Morgen mein wunderschönes Geburtstagskind“, hauchte Edward an meinen Hals.

„Guten Morgen Schatz“, erwiderte ich leise.

„Alles Liebe zu deinem Ehrentag mein Schatz.“

„Hmm... danke.“

„Was hältst du von Frühstück ans Bett?“, fragte Edward.

„Hört sich gut an“, schnurrte ich.

„Und danach erkunden wir die Stadt.“

„Hollywood?“

„Was immer du willst?“

„Beverley Hills?“

„Auch das wenn du willst.“

„Ich darf den ganzen Tag bestimmen?“

„Du hast schließlich Geburtstag.“

„Gut, dann bleiben wir im Bett.“

Ich drehte mich um und grinste Edward an.

„Nein, diese Option steht nicht zu Verfügung“, lachte er.

„Och menno“, schmollte ich.

„Wir haben noch genügend Zeit um diese im Bett zu verbringen, aber heute unternehmen wir etwas.“

In mir kam ein Gedanke auf, ein Wunsch den ich schon als kleines Kind hatte. Und so nah dran war ich noch nie, warum also nicht heute.

„Ich will ins Disneyland“, teilte ich Edward euphorisch mit.

„An deinem Geburtstag?“ Edward sieht mich fragend, aber mit einem Lächeln auf den Lippen an.

„Jaaha... bitte...!“ hauchte ich.

„Am Geburtstag ins Disneyland, der Traum eines jedes Kindes.“

„Ich bin ja auch erst 24, erwachsen kann man das nun auch nicht nennen.“

„Ah ja, ich werde dich bei Gelegenheit daran erinnern“, grinste mein Freund gehässig, inzwischen sitzt er im Schneidersitz neben mir.

„Fahren wir nach Anaheim, bitte?“, bettelte ich, krabbelte auf Edwards Schoß und sah ihn wimperklimpernd von unten an.

„Wie könnte ich diesem Blick widerstehen.“

Ich quickte erfreut auf und drücke meine Lippen auf seinen. Überrascht von meinem Jubel fiel Edward nach hinten und zog mich mit sich. Sofort waren unsere Münder und Zungen mit ihrem Lieblingsspiel beschäftigt. Seine Hände wanderten unter mein Top und zogen es mit einem Ruck aus. Ich saß rittlings auf Edward und rieb meinen Unterleib an seinem, nur mein dünner Slip und seine Boxershorts trennten uns voneinander.

„Ich finde die stören...“ sage ich in unseren Kuss und befrete mich und Edward von dem Stoff.

„Ich liebe es, wenn du so forsch bist“, grinst er in unseren Kuss.

„Habs eilig, hab ein Date mit Donald und Pluto“, grinste ich zurück und eroberte erneut seinen Mund.

„Ach ja... Donald und Pluto also, na warte.“ Edward drehte uns, auf einmal la er über mir und sah mich mit dunklen und lustvollen Augen an. Ich biss auf meine Unterlippe, das sah so verdammt sexy aus. Schnell zog ich seinen Kopf herunter und während unsere Lippen aufeinander krachten, versenkte er sich in einem Stoß in mir.

„Ah... Edward“, stöhnte ich laut auf, dann zog er sich zurück und stieß noch härter zu.

„Gott...“, stöhnte ich wieder und endlich begann sich Edward zu bewegen.

Meine Finger krallten sich in seinen Schultern fest, seine Hände kneteten meine Brüste. Er richtete sich auf, packte mich an den Hüften und schlang ein Bein um seinen Hals. Dadurch war er noch tiefer in mir und wir müssten beide laut stöhnen. Edward war so tief wie nie zuvor in mir und ich kam meinem Orgasmus bereits gefährlich nahe. Immer schneller und härter stieß er zu, mein Unterlaib zog sich zusammen und dann überrollte mich auch schon mein Höhepunkt.

„Oh Gott... Edward“, schreie ich, während mich die Welle überrollt.

„Ja Bella…“, stöhnte Edward und im nächsten Moment ergoss er sich mit einem Lauten stöhnen in mir.

Schwer keuchend lagen wir nebeneinander, Edwards Arm um meine Hüfte geschlungen und leichte Kreise darauf zeichnend. Ich spielte mit seinen Brusthaaren und versuche meinen Atem unter Kontrolle zu bringen.

„Das war unglaublich…“, sagte er nach einer Weile.

„Das stimmt “, erwidere ich immer noch außer Atem.

„Na komm, wir sollten langsam los, wenn du nach Anaheim willst.“ Edward beugte sich über mich und küsste mich zärtlich.

„Ok, ich spring nur kurz unter die Dusche.“

„Gut, und ich bereite Frühstück zu. French Toast?“

„Nee, lieber nur ein Müsli.“

„In Ordnung.“

Wir wälzten uns aus dem Bett, Edward zog sich was über und ging nach unten während ich unter die Dusche sprang.
 

Eine dreiviertel Stunde später saßen wir im Cabrio auf den Weg nach Anaheim.

„Und freust du dich?“, fragte mich Edward, während seine Hand auf meinem Schenkel ruhte.

„Und wie. Ich wollte schon immer einmal ins Disneyland. Und jetzt komm ich auch noch an meinem Geburtstag dort hin“, antwortete ich euphorisch, wie ein kleines Kind. Edward lachte laut auf.

„Wenn wir mal Kinder haben, fliegen wir nach Florida.“

„Du planst schon Kinder?“

„Ich?? Frag mal lieber, was Alice schon alles geplant hat.“

„Oh ich will es gar nicht wissen. Und zum Glück sind wir heute nicht zuhause.“

„Meinst du wirklich du kommst um eine Geburtstagsparty drum rum, nur weil du an dem Tag nicht in Seattle bist?“ Edward sah mich belustigt von der Seite an.

„Nicht dein Ernst“, geschockt sehe ich ihn an.

„Oh doch....“

„Ich hasse sie.“

„Tust du nicht.“

„Tu ich wohl. Und ich werde ihr auch nichts mitbringen.“

„Sicher, das glaub ich dir aufs Wort.“

Natürlich würde ich ihr etwas mitbringen. Sie würde mich töten, wenn sie erfahren würde, dass ich im Disneyland gewesen bin und nichts für sie und Rose gekauft hätte.

„Wissen sie eigentlich schon, was wir machen?“, frage ich.

„Nope, ich hab mich nicht gemeldet. Mich wundert es eigentlich, dass noch niemand angerufen hat.“

„Stimmt. Aber es ist ja auch erst zehn. Der Tag ist noch lang.“

„Genau und er gehört ganz dir. Willkommen in Disneyland.“

Edward lächelte mich an, dann sah ich das große Märchenschloss. Das kleine Mädchen in mir wurde wache, ich klatschte wie wild in die Hände und rutsche auf meinem Sitz hin und her. Edward lachte nur laut auf und fuhr die Auffahrt zum Disneyland hinauf.
 


 

Achteinhalb Stunden später waren wir wieder am Strandhaus. Ich war auf der Fahrt hierher eingedöst und Edward weckte mich zärtlich mit einem Kuss.

„Sind wir schon da?“, fragte ich schläfrig.

„Ja, soll ich dich tragen?“

„Nein, geht schon. Jemand muss ja die Tüten tragen“, grinse ich.

Ich hatte es beim Souvenir shopping ordentlich krachen lassen, für jeden hatte ich etwas gefunden, sogar für Dad. Natürlich durfte ich auch nichts davon selbst bezahlen, immerhin hatte ich ja Geburtstag. Typisch Edward eben.

„Natürlich, was auch sonst“, lachte Edward.

„Sollen wir uns eine Pizza bestellen?“

„Gute Idee und danach machen wir noch einen Strandspaziergang.“

„Hört sich gut an“, stimme ich zu und gebe auf der Treppe zur Türe Edward einen Kuss.

Noch ehe wir die Türe aufschließen können, wird diese von innen geöffnet. Völlig perplex starre ich den Mann vor mir an.

„Guten Abend Miss Swan, Mister Cullen. Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag Miss“, begrüßt dieser uns höflich.

„Danke... ähm, wer sind sie?“, frage ich verwirrt.

„Ich bin Robert, ihr Kellner für heute Abend. Treten Sie bitte ein.“

Höflich macht uns Robert Platz und hält uns die Türe auf.

„Kellner wofür?“

Fragend sehe ich zu Edward der mit drei Tüten hinter mir ins Haus tritt.

„Ich hab keine Ahnung Schatz“, erwidert er und zuckt die Schultern.

„Das wird Ihnen alles erklären.“ Robert hält mir eine Karte entgegen die ich sofort öffne und lese.
 

Liebe Bella,

alles Liebe und erdenklich Gute zu deinem Geburtstag.

Genieße den heutigen Abend und lasst euch bedienen.

Das ist unser Geschenk an dich.

Wir sehen uns am Samstag.

Viel Spaß und lasst es euch schmecken,

Kuss

Rosalie, Alice, Emmett und Jasper

PS: Glaub ja nicht, dass du um eine Party herum kommst. ☺
 

„Ich habs dir ja gesagt“ Edward stand grinsend hinter mir und hatte die Karte mit gelesen.

„Wusstest du davon?“, frage ich ihn.

„Nein, wirklich nicht. Ich wusste nichts davon“, wiegelt Edward ab.

Ich starre ich ungläubig an, er wusste wirklich nichts davon.

„Dürfte ich Sie dann zum Tisch bitten, die Vorspeise ist bereits servierbereit.“ Robert holt mich aus meinen Gedanken.

„Sicher... wohin?“, frage ich kleinlaut.

Irgendwie fühlte ich mich unwohl bedient zu werden. Aber ändern konnte ich es nicht. Ich nahm Edwards Hand und er zog mich an sich. Wir folgtem dem Kellner auf die Terrasse, auf der ein Tisch voll gedeckt stand.

Er stand in der Mitte, ein weißes Tischtuch darüber. Daneben zwei Stühle mit weißen Stuhlhussen. Der Tisch war mit weiß goldenen Porzellan gedeckt, ein Strauß Lilien in der Mitte und ein Kerzenleuchter. Kristallgläser standen bereit, in diesem Moment öffnete Robert den Champagner, der in einem gekühlten Kübel auf dem Tisch stand.

„Wow, das ist echt schön“, bemerkte ich anerkennend. Meine Freunde hatten sich selbst übertroffen. Die Sonne ging langsam unter und tauchte das gesamte Bild in eine wunderschöne Atmosphäre.

„Das muss man Alice lassen, romantisch ist sie“, meinte auch Edward bewundernd.

„Ihr Champagner Mam, Sir.“ Robert reichte uns zwei Gläser. Dann schob er einen Stuhl nach hinten und forderte mich auf, Platz zu nehmen. Ich kam der Forderung nach und Edward setzte sich mir gegenüber.

„Das Menü für heute Abend steht auf der Karte. In 5 Minuten serviere ich die Vorspeise“, erklärte Robert.

„Danke, sehr nett“, bedanke ich mich, worauf sich Robert mit einer Verbeugung zurückzog.

„Nun dann, auf dich mein Schatz, auf deinen Geburtstag.“ Edward hielt mir sein Glas zum anprosten entgegen.

„Danke Edward. Auf uns“, erwiderte ich und ließ mein Glas gegen seins klirren. Ich nahm einen kräftigen Schluck von dem Champagner und studierte dann die Speisekarte.
 

Vorspeise

Tomaten-Avocado Salat mit Garnelen

Hauptgang

Rinderfilet an Spargel mit Gemüse

Nachspeise

Weiße Mousse au Chocolat mit Erdbeersoße
 

Allein beim Lesen lief mir schon das Wasser im Mund zusammen.

„WOW, da haben sich die Vier aber selbst übertroffen. Da hatte bestimmt Mom ihre Finger im Spiel“, meinte Edward nach lesen der Karte.

„Ich hab plötzlich einen Bärenhunger“, grinste ich, Edward lacht nur. Und wie auf Kommando erschien Robert mit zwei Tellern wieder auf der Terrasse.

„Guten Appetit Miss Swan, Herr Cullen.“

„Danke Robert“, bedankte ich mich, dann zog er sich wieder dezent zurück und wir widmeten uns dem Salat.
 

Robert räumte gerade die Teller des Nachttisches weg, inzwischen war die Sonne untergegangen und tauchte den Himmel in ein Blutrot und Orange.

„Das war super lecker“, sagte ich und lass mich in den Stuhl fallen. Ich griff nach meinem Wasserglas und blickte auf das Meer hinaus.

„Stimmt, was für eine schöne Idee von den Viern“, stimmte Edward mir zu.

Wir genießten eine Weile die Ruhe und das Rauschen der Wellen, der Himmel war in atemberaubende Farben gefärbt. Nach einer Weile sah ich zu Edward, der irgendwie nervös wirkte.

„Was ist los Edward?“, fragte ich und griff nach seiner Hand über den Tisch.

„Nichts“, antwortete er, etwas zu schnell.

Ich ziehe fragend eine Augenbraue nach oben.

„Ok ok...“ Edward stand auf, ging um den Tisch herum und kniete dann vor mir nieder.

„Edward, oh Gott...“ Geschockt schlug ich die Hände vor dem Mund, er hat doch nicht wirklich vor...

„Keine Angst, das wird kein Antrag“, grinst er schief, ich atmete hörbar erleichtert aus.

„Das kränkt mich jetzt“, grinste er immer noch.

„So war das nicht gemeint, aber... Das wäre, ich meine…“, verlegen kaute ich auf meiner Lippe.

„Zu schnell, das weiß ich selbst. Keine Sorge.“ Edward lächelte mein Lieblingslächeln und hauchte mir einen zarten Kuss auf die Lippen. Ehe ich diesen vertiefen konnte, zog er sich von mir zurück.

„Ich muss das erst loswerden, dann kannst du tun was du auch immer willst.“

Ich lächlte, was er erwidert.
 

„Bella, noch vor einer Woche dachte ich, ich hätte dich verloren. Durch meine eigene Dummheit. Wir hatten wirklich keinen guten Start, umso überraschter war ich, als du diesem dämlichen Deal tatsächlich zugestimmt hattest. Nach der Party von Alice hatte ich schnell gemerkt warum du das getan hattest, nicht wegen dem Geld sondern es mir heim zuzahlen. Und nach all den Monaten bin ich inzwischen der Meinung, dass du damit nur all zu Recht hattest.“

Er grinste anzüglich und ich konnte mir ein Kichern auch nicht verkneifen.

„Aber irgendwie hat sich nach meinem Geburtstag alles geändert. Wir haben uns geändert, auch wenn wir das nicht wahrhaben wollten. Und ich glaube, wenn du mich nicht verlassen hättest, hätte ich mir das nie eingestanden. Dass du mich verlassen hast, war das schlimmste und gleichzeitig das Beste was passieren konnte. Nur dadurch hab ich erkannt, was du mir bedeutest. Ich liebe dich Bella, was ich für dich empfinde habe ich noch nie empfunden.“

In meinen Augen sammelten sich die Tränen, ich hielt vor lauter Rührung den Atem an.

„Mir macht es manchmal noch Angst was ich für dich empfinde und weiß jetzt schon, dass ich das nie wieder für jemand anderen empfinden werde. Ich liebe dich Bella und bin so froh, dass du jetzt mit mir hier bist. Und als Zeichen meiner Liebe habe ich etwas für dich.“

Edward zog aus der Hosentasche eine Schatulle, wann hatte er diese eingeschoben? Er öffnete sie und zum Vorschein kam eine Kette mit zwei ineinander verschlungene Herzen. Das große Herz war mit vielen kleinen Diamanten besetzt, darüber schlang sich im unteren Teil ein goldenes Herz.

„Oh mein Gott Edward, die ist wunderschön“, hauchte ich und eine Träne ran mir über die Wange.

„Nichts im Vergleich zu dir. Sie zeigt was ich für dich empfinde. Du hast mich mit deinem großen Herzen gefangen genommen.“
 

Edward nahm die Kette heraus, trat hinter mich und legte sie mir um den Hals. Sie wirkte an mir kleiner als in der Schatulle, der Anhänger war kühl im Gegensatz zu meiner erhitzten Haut.

„Sie ist wirklich traumhaft“, schluchzte ich und drehte das Herz in meinen Fingern. Edward stand wieder vor mir und zog mich an der anderen Hand nach oben.

„So wie du Bella, ich liebe dich.“ Edward wischt mit seinem Daumen die Tränen aus dem Gesicht und sieht mich liebevoll an. Ich bin so gerührt von seinen Worten und seinem Geschenk, das mir die Worte fehlen und ich ihm einfach nur in seine smaragdgrünen Augen schaue. Ein schmales Lächeln liegt auf seinen Lippen, seine Augen leuchten, ich fühle mich einfach nur geborgen in seiner Nähe.

„Und ich liebe dich Edward“,hauche ich und ziehe ihn näher an mich.

Dann versinken wir in einem Kuss, der all unsere Liebe widerspiegelt.
 

♥ ENDE ♥
 

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Hach, schnief.... jetzt ist es vorbei!!

Naja, noch nicht ganz!

Es kommt natürlich noch ein Epilog.

Ihr wollt ja sicher wissen was mit Bella und Edward in ein paar Jahren ist und auch mit dem Rest.

Na mal sehen ob ich sie  da noch zusammen sind.  ;-)

Und keine Sorge, der Epilog ist auch schon fertig, kommt dann bald.
 

Aber zurück zu diesem Kapitel.

Ich hoffe es hat euch gefallen und ihr seid genauso froh wie ich, das die Beiden die Kurve bekommen haben.

Und wer wünscht sich nicht so einen Geburtstag?

Haaaaach...... träum..... ♥
 

Freu mich über eure Kommis und ich hoffe ihr seid mir nicht all zu böse, das es so lange gedauert hat.

*Kekse hinstell*
 

Bis bald ihr Süßen,

eure NIcki

Epilog

Hallo ihr Lieben,
 

soooo, jetzt ist es soweit, das letzte Kapitel ist da!

Hiermit endet die Geschichte von Bella der Streberin und Edward dem Player.

Die Beiden mussten einige Hürden nehmen um endlich zu Zweit glücklich zu werden.
 

Doch wie sieht das ein paar Jahre später aus?

Sind unsere Lieblingspaare noch zusammen?

Wer hat Kinder?

Oder haben sich Edward und Bella scheiden lassen?

Wer weiß, wer weiß.... lest selbst.

Viel Spass beim letzten und längsten Kapitel.
 

♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥
 

10 Jahre später…
 

BPOV
 

Die Zeit verging nur wie im Fluge und ehe ich mich versah, war ich fast 8 Jahre verheiratet, hatte zwei Kinder, bald vierfache Tante, zweifache Patentante und vor vier Jahren habe ich noch einen Halbbruder bekommen. Es war kaum zu glauben wie schnell alles ging. Morgen würde meine Tochter ihren 6ten Geburtstag feiern, in vier Monaten kam sie in die Schule.

„So, jetzt ist aber Bettzeit. Du willst morgen doch ausgeschlafen sein für deine Geburtstagsparty“, sagte ich zu Selina, die neben mir an der Theke saß und mir dabei zusah, wie ich ihre Torte verzierte.

„Och wirklich Mama. Darf ich heute nicht länger auf bleiben?“ Mit ihren großen, grünen Kulleraugen sah sie mich bittend an.

„Nein, keine Ausnahme. In den Kindergarten musst du morgen früh nämlich trotzdem“, grinste ich und tippte mit der Sahne ihr auf die Nase.

„Dann frag ich Papa“, bockte Selina, in solchen Situationen war sie wie ich.

„Der Papa hat die gleiche Meinung wie deine Mama. Komm, ich bring dich ins Bett und les dir noch etwas vor.“ Edward packte Selina von hinten und schmiss sie über seine Schulter.

Sie lachte laut auf und ihre Augen leuchteten vor Freude. Es kam nicht allzu oft vor, dass Edward die Kinder ins Bett brachte. Meistens war er in der Klinik, wenn sie ins Bett mussten und in den letzten Monaten war er auch immer seltener zuhause, wenn sie morgens aufwachten.

Ich seufzte und lehnte mich an die Küchenzeile, hoffentlich würde Edward sein Versprechen halten und morgen auf Selinas Geburtstagsfeier da sein. Zumindest hatte er sich dafür morgen extra frei genommen.

Vor fünf Monaten hatte Carlisle einen leichten Herzinfarkt und musste deshalb in der Klinik kürzer treten. Natürlich war Edward sofort an seine Stelle getreten, immerhin war er bereits vor drei Jahren zum Oberarzt ernannt worden. Eigentlich sollte das nur von kurzer Dauer sein, doch als Carlisle vor sechs Wochen zu einer Kur aufbrach, wurde es nur noch schlimmer. Edward fuhr Doppelschichten und war immer weniger zuhause. Seine Kinder sahen ihn kaum noch, Aiden unser Sohn weinte manchmal im Schlaf, weil er seinen Vater so vermisste.
 

„Hey, an was denkst du?“ Ich hatte Edward gar nicht bemerkt, da nahm er mich auch schon in den Arm.

„Ich habe gerade überlegt wann du das letzte Mal die Kinder ins Bett gebracht hast“, gab ich ehrlich zu.

Edward atmete tief ein und drückte mich noch enger an sich. Ihm fehlten wie immer die Worte, das war immerhin besser wie seine Versprechungen, dass es bald wieder besser werden würde.

„Schläft Selina?“, fragte ich um die Stimmung zu lockern.

„Wie ein Stein, genauso wie Aiden“, murmelte Edward in meine Haare. Dann wanderten seine Hände meine Seiten entlang, blieben auf meinem Hintern liegen und hoben mich hoch. „Wir sind also ganz ungestört“, raunte mir Edward dann ins Ohr, im nächsten Moment nahmen seine Lippen auch schon meine in Beschlag.

Ich ließ meinen Kuchenpinsel fallen und krallte mich in seinen Schultern fest. Edwards Hände fuhren unter mein Shirt zu meinen Brüsten und bereits harten Nippeln. Laut stöhnte ich auf, es war so lange her, dass mich Edward so berührt hatte. Das letzte Mal an Valentinstag, als wir ein verlängertes Wochenende in New York verbrachten, das wir von unseren Eltern zu Weihnachten geschenkt bekommen hatten. Es war ein Kampf, dass wir das überhaupt machen konnten, doch ich hatte darauf bestanden und das waren die letzten drei Tage in den letzten 5 Monate, die ich nur mit meinem Mann hatte. Ohne Kinder, ohne Krankenhaus oder irgendetwas anderes.

„Oh Gott Edward…“, stöhnte ich, als sein Mund meinen verließen und mit meinen Brustwarzen spielte.

In all den Jahren hatte sich meine Leidenschaft auf Edward nicht gelindert, nur konnten wir sie leider nicht mehr so oft ausleben. Aber wenn wir es taten, war es umso intensiver.
 

Inzwischen saß ich auf der Theke und Edward bahnte sich immer mehr einen Weg gen Süden, seine Hände waren bereits unter meinem Rock verschwunden.

„Oh Bella…“, raunte er und gerade als er meine empfindlichste Stelle berührte, zerstörte ein nur allzu bekanntes Klingeln den Moment.

„Bitte, geh nicht…“, flehte ich erregt, als Edward in seinem Tun inne hielt.

„Ich muss Bella.“ Sein Gesicht war gequält als er das sagte, doch trotzdem hob er mich von der Theke und gab mir einen letzten Kuss.

Dann ging er zu seinem Smartphone und nahm den Anruf entgegen.

„Cullen“, meldete er sich und ging aus dem Raum, wie immer, wenn das Krankenhaus anrief.

Zitternd, erregt und enttäuscht stand ich mitten in der Küche und die Tränen kamen mir. Es war nicht das erste Mal, das Edward einen Notruf bekam, aber das er dafür sogar Sex mit mir abbrach, war noch nie vorgekommen.

„Bells ich muss… Oh Gott, Schatz.“ Edward kam zurück und als er mich so sah, nahm er mich sofort wieder in den Arm. „Es tut mir leid Schatz“, hauchte er mir ins Ohr und ich ließ meinen Tränen freien Lauf. „Scht Bella, scht. Verdammt, es tut mir so leid.“ Ich erkannte die Enttäuschung in seiner Stimme, aber ich wusste auch, dass er in wenigen Minuten trotzdem gehen würde.

„Schon ok, du musst los oder?“, schnell schluckte ich meinen Schmerz hinunter, hielt Edward aber immer noch fest im Arm.

„Ich wünschte, ich könnte etwas Anderes sagen, aber wir haben ein Spenderherz für Mister Palm.“

„Das ist doch toll, aber auch gleichzeitig traurig für den Spender.“

„Ja, das ist es.“

Noch ein paar Minuten blieben wir so stehen, dann löste ich mich langsam von Edward.

„Na dann los, in so einem Fall zählt doch jede Minute.“ Ich rang mich zu einem Lächeln durch.

„Ich habe die beste Frau der Welt.“ Edward wischte mir mit den Daumen die Tränen weg und küsste mich wieder innig.

„Versprich mir, dass du morgen zu Selinas Party da bist.“

„1000 prozentig, ich hab es meiner Tochter doch versprochen. Immerhin müssen wir unseren Geburtstagstanz aufführen“, lächelte Edward. Den Tanz hatten er und seine Tochter an ihrem 2ten Geburtstags erfunden und jedes Jahr wurde er um ein Element erweitert.

„Und ich ruf morgen früh an um den beiden guten Morgen zu wünschen.“

„Das wird die beiden freuen. Aber nun los, du kommst eh schon zu spät.“

„Wir holen das nach Bella, versprochen.“ Noch ein letzter Kuss, dann stürmte Edward auch schon zur Türe hinaus.
 

Ich lehnte mich wieder an die Theke und atmete tief ein und aus, von hochgradig erregt auf tief fallen gelassen war nicht einfach.

„Boomer, nein, aus.“ Unser Hund wollte sich gerade an den Kuchen für Selina ran machen, doch das konnte ich noch verhindern. Stattdessen stürzte er sich jetzt auf den fallengelassen Pinsel mit Sahne. „ Du altes Schleckermaul, ab in den Garten zu Nala“,schimpfte ich halbherzig, doch Boomer hatte verstanden und verzog sich in den Garten.

Die beiden Golden Retriever komplettierten unsere Familie. Nala bekam ich von Edward zu unserem vierten Hochzeitstag, der am 15. Juni war. Zu diesem Zeitpunkt war Selina gerade 3 Jahre und ich mit Aiden im 6ten Monat schwanger. Selina und die Hündin waren sofort ein Herz und eine Seele. Boomer kam durch unglückliche Zustände zu uns.

Nach meinem Studium hatte ich denselben Weg eingeschlagen wie Mum und kümmerte mich um Jugendliche, die auf der Straße lebten oder Drogenabhängig waren. Wir hatten mit Spenden ein kleines Haus in Seattle kaufen können, was ein Zuflucht für die jungen Leute war. Zusammen mit fünf geschulten Mitarbeitern und vielen Freiwilligen boten wir dort Jugendlichen Betten an, Medikamente, Essen oder einfach nur ein offenes Ohr für ihre Probleme. Diejenigen, die es zulassen, halfen wir aus ihrer Situation in ein neues, geregeltes Leben.

Ein Junge wollte ebenfalls los kommen von der Straße und den Drogen, weshalb er sich den Hund angeschafft hatte. Doch bei seinem letzten Schuss, erwischte er eine verdreckte Nadel, bekam eine Blutvergiftung und starb schließlich daran.

Boomer war gerade mal 8 Monate und damit nur ein bisschen jünger als Nala. Aiden war gerade 3 Monate als er zu uns kam und ich hatte wirklich bedenken mit einem Hund von der Straße. Auch mit Nala hatte ich so meine Zweifel, doch alles war unbegründet als Boomer das erste Mal bei uns zuhause war. Nala akzeptiere ihn sofort und die Kinder liebten die beiden über alles. Vor zwei Jahren bekamen Boomer und Nala sogar sechs Welpen, wovon drei auch immer noch in der Familie lebten. Mein kleiner Bruder Christian verliebte sich sofort in die Jungen und so nahm Dad einen männlichen Welpen. Esme und Carlisle verliebten sich in ein Weibchen, genauso wie Rose und Emmett. Aber auch alle anderen kamen in ein gutes Zuhause.
 

Das Telefon riss mich wieder aus den Gedanken, es war Rosalie.

„Hey Schwesterchen, na schon alles vorbereitet“, fragte sie vergnügt.

„Hey Rose, ja der Kuchen ist im Kühlschrank und die Muffins mache ich morgen früh. Wie geht es euch?“

Emmett und meine Schwester hatten vor drei Jahren Zwillinge bekommen, zwei Mädchen Namens Lilli und Sophia. Die beiden waren nur drei Monate jünger als Aiden. Er kam im Oktober zur Welt und die beiden im Januar. Im Moment war sie wieder schwanger, bereits im achten Monat und dieses Mal wurde es ein Junge.

„Gut gut, der Kleine spielt momentan Rugby in meinem Bauch. Die Zwillinge schlafen und Emmett schaut Football. Und dir?“

„Gut, wie immer“, meinte ich leise.

„Oh Bella, was ist los?“ Rose merkte sofort, dass etwas nicht stimmte.

Ich schluchzte laut auf, wieder kamen mir die Tränen und dann erzählte ich ihr was heute passiert ist.

„Och Schätzchen, soll ich rüber kommen?“ Auch wenn es nur zwei Straßen waren und erst neun Uhr, wollte ich das Rosalie nicht noch zumuten.

„Nein nein, schon ok. Wird schon wieder.“

„Edward wird morgen sicher kommen, er hat es versprochen.“

„Rose, wie oft hat er schon etwas versprochen in den letzten Monaten.“ Dass er die Kinder ins Bett bringen würde, mit ihnen frühstücken würde, mit uns shoppen gehen würde, oder dass er seine Eltern besuchen würde.... Unzählige Versprechen, die selten gehalten wurden.

„Das stimmt, aber es ist doch Selinas Geburtstag, das würde er nicht tun.“

„Ich hoffe du behältst Recht. Wir sehen uns dann morgen um zwei.“

„Natürlich. Und wir bringen eine Menge Hunger mit.“

„Das habe ich mir fast gedacht. Zum Glück macht Hannah ihren unwiderstehlichen Kirschkuchen.“

Hannah ist die neue Frau in dem Leben unseres Vaters. Er hatte sie vor sechs Jahren auf der Hochzeit von Alice und Jasper kennengelernt. Sie verliebten sich schnell, zogen noch schneller zusammen und was keiner erwartet hatte, bekamen die beiden bald Nachwuchs. Niemand hatte damit gerechnet, weil die Ärzte Hannah sagten, sie könne keine Kinder bekommen. Doch nun wurde sie mit 39 doch noch Mutter und Charlie mit 48 noch einmal Vater. Christian war Onkel, bevor er auch nur geboren wurde. Es war irgendwie witzig diese Familiengeschichte.

„Was für eine tolle Stiefmutter“, lachte Rosalie.

„Allerdings. Wir sehen uns dann morgen, gute Nacht Schwesterchen“, verabschiedete ich mich.

„Gute Nacht Bella, und mach dir nicht so viele Gedanken. Edward wird da sein.“

„Ja, ich denke du hast Recht.“

„Wie immer.“ Wir mussten lachen, dann legte ich auf.

Schnell räumte ich die restliche Küche noch auf und ging dann selbst zu Bett. Morgen würde ein anstrengender Tag werden. Und wenn Edward wirklich kommen würde, könnte ich ihm auch endlich sagen, was ich schon so viele Wochen mit mir herum trug.
 

Die Party war voll im Gange, neben Selina, Aiden, Sophia, Lilli, Christian und Noel sprangen noch sieben weitere Kinder durch unseren großen Garten. Esme und Jasper spielten mit ihnen gerade Topfschlagen und Sophia war gerade in die komplett falsche Richtung unterwegs, dass alle versuchten sie in die Richtige zu lotsen.

Noel war der 2-jährige Sohn von Alice und Jasper. Er hatte das schwarze Haar von Alice und die blauen Augen von Jasper geerbt. Sein Gemüt war eine Mischung aus Beiden. Manchmal konnte er so aufgekratzt sein wie Alice, manchmal war er ganz ruhig wie Jasper.
 

Sophia und Lilli waren wie Tag und Nacht. Zwar waren sie eineiige Zwillinge, aber der Charakter konnte unterschiedlicher kaum sein. Beide waren so blond wie Rose und hatten braune Augen. Sophia war ganz wie meine Schwester, sie spielte immer mit Puppen und wollte jetzt schon modeln. Lilly hingegen war wie Emmett. Sie spielte Fussball, schaute mit ihm Sportsendung und hatte auch sein Temperament.
 

Genauso unterschiedlich waren auch Selina und Aiden. Selina hatte meine Haarfarbe aber Edwards Augen, bei Aiden war es genau anders herum. Unsere Tochter war ein absolutes Papakind, aber ihren Charakter hatte sie wohl von mir, weshalb sie wohl auch so an ihm hing. Sie machten die letzten Monate schwer zu schaffen, auch wenn sie es nicht immer zeigte. So wie ich eben. Aiden hatte etwas von Alice Genen bekommen, er konnte selten still sitzen und hinterfragte immer alles. Er war schon jetzt sehr lernbegierig und konnte auch schon etwas schreiben und lesen. Die Intelligenz hatte er definitiv von seinem Vater.
 

„Und, denkst du er kommt noch?“, fragte mich Emmett und biss genüsslich in einen Muffin.

„Klar, er hat es doch versprochen“, antwortete ich, vielleicht etwas zu trotzig.

„Bella, ruf doch einfach in der Klinik an. Vielleicht steht er noch im OP, so eine Herztransplantation dauert.“ Mein Schwager strich mir beruhigend über den Rücken.

Emmett hatte viel Verständnis für Edward, schließlich tat er das alles nur, weil es ihrem Vater so schlecht ging. Aber er wusste auch wie schlecht es mir damit ging und vor allem den Kindern.

„Ja, vielleicht hast du Recht“, seufzte ich und ging ins Haus um zu telefonieren.
 

„Mercer-Island-Hospital, Schwester Eva am Apparat“, meldete sich eine etwas ältere Stimme.

„Isabella Cullen hier, Schwester könnte ich meinen Mann sprechen?“, fragte ich.

„Oh Miss Cullen, tut mir leid. Er steht immer noch im OP. Es gab Komplikationen bei der Transplantation. Die Armen stehen da nun schon 14 Stunden drin.“

„Verstehe, richten Sie ihm aus er soll sich melden, sobald er fertig ist.“

„Natürlich. Ach und richten Sie ihrer kleinen Tochter meine Glückwünsche aus.“

„Danke, das werde ich Schwester. Schönen Tag noch.“

„Ebenfalls Miss Cullen.“

Als ich auflegte musste ich laut schluchzen, sogar die Schwester wusste, dass Selina heute Geburtstag hatte, nur ihr eigener Vater schien dies zu vergessen.

„Bella, bist du hier?“, rief mich Alice.

Ich konnte nicht antworten, sondern schluchzte nur wieder. Sie schien es zu hören und kam sofort zu mir in die Küche.

„Oh Bella, was hat er schon wieder getan?“ Alice wollte mich umarmen, doch ich war zu wütend und schüttelte sie ab.

„Er hat ihren Geburtstag vergessen Alice. Das ist das Schlimmste was passieren konnte. Er hat versprochen anzurufen, ER hat versprochen hier zu sein, ER HAT ES VERDAMMT NOCHMAL VERSPROCHEN!“, schrie ich sie an und vermied absichtlich seinen Namen. Die Tränen rannen mir über die Wangen, ich konnte einfach nicht mehr.

„Bella, ruhig, komm her.“ Alice nahm mich nun doch in den Arm, dann kam auch noch mein Dad in die Küche.

„Bells, was ist passiert?“, fragte er besorgt und fuhr mir über den Rücken.

„Edward ist passiert“, weinte ich und schmiss mich in seine Arme.

„Oh Bells, es tut mir so leid. Ich dachte es wird wieder besser.“ Dad war schon öfter wütend darüber, dass Edward so selten Zeit hatte für seine Familie. Er wollte ihm schon eine Standpauke halten, bisher konnte ich ihn aber immer davon abhalten.

„Nein, es wird nur schlimmer. Ich kann das nicht mehr.“

„Willst du dich etwa von meinem Bruder trennen?“, fragte Alice hysterisch.

Daran hatte ich im Traum noch nicht gedacht, aber ich musste einfach hier raus.

„Nein, aber ich muss hier raus. Wir fliegen heute Abend noch zu Jacob“, schluchzte ich an Dads Brust.

„Was? Das kannst du doch nicht machen“, fiepte meine Schwägerin.

„Vielleicht ist das gar nicht so eine schlechte Idee, Alice. Bella und die Kinder brauchen ein bisschen Abstand.“ Ich drückte Dad noch enger, er verstand mich einfach immer.

„Wann geht der Flug?“, fragte er mich dann.

„Um 22:30 Uhr.“

„Hast du das etwa schon länger geplant“,wollte Alice wissen.

„Erst heute Morgen nachdem Edward nicht angerufen hatte. Irgendwie hatte ich ein schlechtes Gefühl, aber noch immer die Hoffnung, dass er doch kommen würde. Ich habe bereits mit Jacob telefoniert und drei Flüge gebucht. Aber ich kann nicht mehr Alice, ich kann einfach nicht mehr. Ich brauche einfach ein paar Tage Abstand. Bitte sag niemanden etwas bis ich weg bin.“

Alice umarmte mich von hinten und so hingen wir beide irgendwie an meinem Vater.

„Es wird alles gut Bella, da bin ich mir sicher. Ich kann dich verstehen, keine Sorge, es erfährt vorerst niemand.“

„Dad kannst du Boomer und Nala nehmen und uns zum Flughafen fahren?“

„Natürlich Bells, natürlich. Aber nun komm, wir sollten wieder raus. Da wartet eine ganze Rasselbande.“ Wir lösten uns voneinander, ich wischte mir die Augen und dann gingen wir wieder nach draußen zu der Geburtstagsparty meiner Tochter.
 

EPOV
 

Erschöpft kam ich nach der 21-stündigen Herztransplantation nach Hause. Es war bereits dunkel im Haus, kein Wunder, es war kurz vor Mitternacht und alles schlief. Selbst die Hunde ließen sich nicht blicken, wahrscheinlich lagen sie wieder bei Aiden im Bett. Ich nahm mir ein Bier aus dem Kühlschrank und ließ mich auf das Sofa plumpsen, ein paar Minuten Auszeit bevor ich zu Bella nach oben ging, mussten jetzt einfach sein. Nach einem tiefen Schluck aus der Flasche stellte ich den Fernseher an und schloss für einen Moment die Augen.
 

Als ich die Augen wieder öffnete tat mir alles weh. Der Fernseher lief immer noch und das Wohnzimmer war lichtdurchflutet.

„Scheisse, ich bin auf dem Sofa eingeschlafen“, fluchte ich und setzte mich auf.

Ich streckte mich und sah auf die Uhr, es war bereits halb elf. Warum hatte mich Bella nicht geweckt oder eines der Kinder? Auch von Boomer und Nala war nichts zu sehen. Mit einem flauen Gefühl im Magen ging ich nach oben um in den Kinderzimmern nachzusehen, doch beide waren leer.

„Bella? Lina? Aiden? Seid ihr hier?“, rief ich durch das Haus.

Vielleicht waren sie im Garten und spielten mit den Hunden.

„Nala, Boomer? Verdammt ist irgendjemand hier?“, schrie ich im Garten doch nichts tat sich.

Schnell ging ich zurück in die Küche und blieb wie angewurzelt stehen. Auf dem Tisch standen die Überreste der Geburtstagstorte von Selina.

„Scheisse Scheisse scheisse!“, fluchte ich und ging zu dem Tisch.

Neben der Torte lagen selbst gemalte Bilder, das von meiner Tochter stach mir sofort ins Auge. Sie sollten wohl malen, was sie sich am meisten wünschten. Auf Linas Bild konnte ich mich eindeutig erkennen, ein Mann im Arztkittel, dahinter ein Krankenhaus. Und darüber stand:

Was ich mir am Meisten wünsche: Dass Papa wieder mehr Zeit für mich hat und mit mir Geburtstag feiert.

Mir blieb das Herz stehen, verdammte Scheisse ich hatte tatsächlich den Geburtstag meiner Tochter vergessen!

„SELINA! BELLA! AIDEN! Wo seid ihr?“, schrie ich nun noch lauter durch das Haus, während mir die Tränen kamen.

Das war das schlimmste, was passieren konnte. Wie konnte ich es nur soweit kommen lassen den Geburtstag meiner Tochter zu vergessen. Vielleicht waren sie ja bei Rose und Emmett, immerhin wohnten sie ja nur um die Ecke.

Dort hatte Emmett seiner Familie einen Palast gebaut. Er hatte auch für Alice und Jasper ein Haus gebaut, das auch seines gleichen suchte. Unser Haus bestand schon, doch wir hatten es komplett umgebaut und auch angebaut, natürlich mit Emmettes Hilfe. Doch sein eigenes Haus übertrumpfte uns alle, fast sogar das unserer Eltern. Es war zwar nicht ganz so groß, aber dafür sehr modern und mit vielen hochwertigen Materialien wie Granit und Kirschholz gebaut. Wir wohnten alle nur knapp zehn Gehminuten auseinander, weshalb es oft vor kam das man sich gegenseitig besuchte, allein schon damit die Kinder miteinander spielen konnten.
 

Also kramte ich schnell nach meinem Handy und versuchte meine Frau zu erreichen. Aber das Handy von ihr war aus, nur Mailbox. Vielleicht hatte sie es vergessen oder es war leer.

Ich griff zum Telefon und wählte die Nummer von meinem Bruder, nach nur 2x Klingeln ging er auch schon ran.

„Bella, na ist mein bescheuerter Bruder noch aufgetaucht?“

„Hier ist dein bescheuerter Bruder“, knurrte ich ins Telefon.

„Oh sorry, hey Edward. Alles fit?“

„Nein, ist Bella und die Kinder bei euch?“, fragte ich gereizt.

„Ähm, nein. Sind sie nicht zuhause? Vielleicht sind sie zu Mum frühstücken.“

„Und warum sollte sie mir da nicht Bescheid geben?“

„Vielleicht weil du nicht Zuhause warst. Verdammt Edward, wie konntest du Selinas Geburtstag vergessen.“ Emmetts Stimme wurde lauter, er war stinksauer.

„Ich weiß selbst, dass ich Scheisse gebaut habe. Aber jetzt muss ich erst mal Bella finden.“

„Weit kann sie ja nicht sein, kommt doch heute Abend zum Essen. Wenn bis dahin die Wogen geglättet sind.“

„Mal sehen, ich melde mich.“ Damit legte ich auch schon auf und rief bei Mum an.

„Cullen“, ging sie nach einigen Malen Tuten hin, wahrscheinlich war sie wieder im Garten.

Diesen hatte sie sich zur Aufgabe gemacht, als Dad zur Kur aufbrach. Sie besuchte ihn erst zwei Wochen lang in Sacramento, dort hatte Dad einen Kuraufenthalt bei einem alten Bekannten in seinem Reha Zentrum. Vor einer Woche kam sie zurück und seitdem grub sie mit einer Firma den kompletten Garten um. Wenn Dad in knapp zwei Wochen zurückkam, sollte alles fertig sein.

„Hey Mum“, weiter kam ich erst gar nicht.

„Edward, mein Schatz. Wie lief die OP, hat Herr Palm überlebt?“, eigentlich hatte ich eine Schimpftirade erwartet.

„Es gab einige Komplikationen, aber im Moment sieht es sehr gut aus“, wieder ließ sie mich nicht ausreden.

„Sehr schön. UND WAS ZUM TEUFEL HAT DICH GERITTEN DEN GEBURTSTAG DEINER TOCHTER ZU VERGESSEN? Ich meine, gut, die Transplantation war wichtig. Aber du hättest verdammt nochmal anrufen können. Selbst dein Dad hat niemals einen Geburtstag oder Jahrestag vergessen. Schäm dich Edward“, polterte Mum dann los. So ausfallend und fluchend war sie nur selten und sie hatte allen Grund dazu.

„Mum, ich kann dir nicht sagen wie leid mir das tut.“

„Und, was willst du nun tun?“

„Ich suche Bella und die Kinder um mich zu entschuldigen.“

„Wie du suchst sie? Sind sie nicht zuhause?“

„Nein und nach deiner Reaktion auch nicht bei dir.“

„Tut mir leid Edward, ich hab sie seit gestern Abend nicht mehr gesehen. Vielleicht ist sie bei Alice. Sie haben gestern irgendetwas über neue Entwürfe gesprochen.“

„Ok, dann ruf ich dort an.“

„Melde dich bitte sobald du sie gefunden hast.“

„Mach ich, bye Mum.“

Dann wählte ich auch schon Alice Nummer.

„Whitlock-Cullen, hallo Edward“, melde sich meine Schwester, mit einem gefährlichen Unterton.

Sie hatte unseren Namen behalten, nachdem sie 2 Jahre mit Jasper in Paris gelebt hatte. Dort hatte sie nämlich ihre eigene Kollektion bei einem Namen haften Designer entworfen und sich dadurch in der Modebranche einen Namen gemacht. Jasper bildete sich dort auch in einem Krankenhaus weiter, ehe er dann, als die beiden zurück nach Seattle kamen, in unserem Krankenhaus eine Praxis eröffnete. Sie heirateten kurz darauf auch schon und so wollte Alice, dass ihr Name trotz der Hochzeit im Gespräch blieb, mit Erfolg. Sie war sehr gefragt mit ihren Designs und hatte ein eigenes Atelier mit Rosalie in der Stadt. Rosalie war immer noch Model, aber entwarf auch eigene Kreationen, hauptsächlich aber für Kinder.

„Woher wusstest du, dass ich es bin.“

„Eingebung du Idiot“, giftet sie, doch ich glaubte ihr kein Wort.

„Wo sind Bella und die Kinder?“, fragte ich geradeaus, sie wusste etwas.

„Sind sie nicht zuhause?“

„Spiel nicht die Ahnungslose, ich spüre, dass du etwas weißt.“

„Schon mal bei Mum oder Charlie versucht?“

„Verasch mich nicht Alice, wo ist Bella?“

„Von mir erfährst du nichts, frag deinen Schwiegervater, wenn er dich nicht vorher durchs Telefon erschießt.“ Und damit legte meine Schwester auch schon auf.

„Dumme Kuh“, schrie ich noch ins Telefon, doch natürlich hörte sie es nicht mehr.

Charlie wusste also wo Bella war, also fuhr ich besser zu ihm. Er war wahrscheinlich mindestens genauso wütend auf mich, wie alle anderen, sogar wie ich selbst. Wie konnte ich nur den Geburtstag meiner Tochter vergessen. Ich wollte mir gar nicht ausmalen, wie enttäuscht sie gestern gewesen sein musste.

Wenn ich nicht so ein verdammt schlechtes Gewissen hätte, hätte ich Angst jetzt zu Charlie, dem Polizeichef von Lynnwood, der immer eine geladene Waffe zuhause hatte, zu fahren. Aber es ging um meine Familie. Immer und immer wieder verfluchte und schimpfte ich mich, schlug auf das Lenkrad ein und brüllte mein Auto an. Wahrscheinlich in Rekordzeit kam ich bei Charlie an, sofort sprangen mir Nala, Boomer und Arco bellend entgegen. Meine Familie war also wirklich hier.

„Hey ihr, na wo ist der Rest“, begrüßte ich die Drei, da kam schon Christian und Hannah aus dem Haus.

„Oh, hallo Edward“, begrüßte diese mich überrascht.

„Hallo Onkel Edward.“ Christian umarmte mich kurz.

„Hey ihr Beiden, ist Bella und die Kinder hier?“, fragte ich.

„Nein, tut mir leid. Aber das soll dir Charlie erklären, er ist in der Küche. Komm Christian, wir gehen ein bisschen spazieren.“

Wenn Hannah also das Feld räumte, hatte ich einiges zu erwarten. Schnell ging ich ins Haus, auch wenn ich eigentlich furchtbare Angst vor Charlie hatte.

„Charlie?“, rief ich ins Haus, obwohl ich ja wusste, dass er in der Küche war.

„Ach, sie an wer da seine Familie kennt.“ Verdammt, das würde übel würden, inzwischen war ich bei ihm in der Küche.

„Ich kann dir nicht sagen wie leid...“

„Spar dir das, mir musst du nichts erklären“, unterbrach er mich barsch und funkelte mich böse an.

„Wo ist meine Familie?“, fragte ich den Tränen nahe und sackte auf einem Stuhl zusammen.

„Hast du eigentlich nur den Hauch einer Ahnung wie sich Bella gestern gefühlt hat? Von deiner Tochter ganz zu schweigen?“

„Ja, so wie ich mich jetzt. Bitte Charlie, wo sind sie?“, flehte ich und ließ den Tränen nun freien Lauf.

„Bella hat so viel für dich getan, euer ganzer Start war eine einzige Farce. Doch dann habt ihr ein Bilderbuchleben geführt, jeder konnte darauf neidisch sein. Karriere, Hochzeit, Kinder. Und dann, dann vermasselst du es wieder. Wie kann man nur so blöd sein?“, schrie mich Charlie an und ich sackte immer mehr in mir zusammen, er hatte mit jedem Wort Recht.

„Es tut mir so unendlich leid. Bitte sag mir wo meine Familie ist.“

„Edward, ich werde dir das nur sagen, wenn du mir versprichst, das wieder in Ordnung zu bringen. Dass du wieder mehr für deine Familie da bist, für meine Enkel. Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie es ist, seine Familie auseinander brechen zu sehen und ich danke Gott dafür, dass ich normal eine Chance bekommen habe es wieder gut zu machen“, meinte Charlie ernst und etwas ruhiger.

„Ich schwöre dir, ich werde mich ändern. Ich liebe Bella und die Kinder über alles. Niemals würde ich es zulassen, dass sie gehen, werde alles dafür tun, dass sie zurückkommen. Nur sag mir bitte endlich wo meine Frau und Kinder sind“, weinte ich nun hemmungslos.

„Wenn du jemals wieder so eine Scheisse baust, mach ich dir das Leben zur Hölle.“

„Nie wieder, ich verspreche es.“

Wir blickten uns in die Augen, dann nickte Charlie.

„Bella und die Kinder sind in Phoenix, bei Jacob.“

„Was?“, keuchte ich.

Bella war so weit weg, sie war aus der Stadt geflohen.

„Sie musste raus, Edward. Bella konnte nicht mehr. Selina hat nach der Party gestern nur geweint, sie hat dich so sehr vermisst. Aiden hat kaum ein Wort am Abend gesprochen.“

„Aber wieso gleich nach Phoenix?“, nun mischte sich auch etwas Wut in meine Stimme.

„Weil es nicht mehr ging. Bella wusste, dass du bei uns sofort nach ihr suchen würdest.“

„Ich muss zu ihr“, schnell suchte ich nach der Telefonnummer vom Flughafen, um einen Flug nach Phoenix zu buchen. Aufgeregt lief ich in der Küche auf und ab, bis endlich jemand abnahm.

„Cullen, ich brauche einen Flug von Seattle nach Phoenix, am besten sofort, egal welche Klasse.“

Die Dame des Flughafen tippte wohl im PC, dann sagte sie etwas Unvorstellbares.

„Tut mir leid Mister Cullen, heute habe ich keinen Flug mehr nach Phoenix.“

„Bitte was? Wollen sie mich veräppeln? Irgendetwas muss doch frei sein. Mit umsteigen oder irgendetwas“, sagte ich angebracht ins Telefon.

„Nein, tut mir wirklich leid. Der nächste freie Platz wäre morgen um 10:15-“

„In 22 Stunden, sind Sie wahnsinnig? Hier geht es um meine Familie“, wurde ich immer lauter.

Dann spürte ich Charließ Hand auf der Schulter, er deutete an mich zu beruhigen. Damit hatte er ja auch Recht, immerhin konnte die Frau nichts dafür.

„Tut mir leid, gibt es wirklich keine andere Möglichkeit?“, fragt ich etwas ruhiger.

„Leider nein, am Wochenende sind die Flüge nur begrenzt.“

„Dann buchen sie mir für morgen einen Platz“, seufzte ich und gab der Dame meine Kreditkartennummer und alles andere durch.

Danach ließ ich mich erschöpft auf Charließ Sofa fallen. Er kam zu mir und stellte mir eine Dose Bier hin, die brauchte ich nun wirklich, auch wenn es erst 12 Uhr mittags war.

„Danke. Ich ruf jetzt Jacob an“, meinte ich dann.

„Sie wird nicht mit dir reden Edward, auch nicht über Jacob“, sagte Edward schlicht.

Wahrscheinlich hatte er damit auch noch Recht. Wenn Bella den Staat verließ, dann würde sie auch nicht über Telefon eines Dritten mit mir reden.

„Wahrscheinlich hast du Recht. Verdammt, ich hab solche Scheisse gebaut.“ Ich leerte die Dose mit fast einem Zug.

„Immerhin hast du es rechtzeitig eingesehen“, meinte mein Schwiegervater und trank ebenfalls einen Schluck Bier.

„Rechtzeitig? Meine Frau hat mit meinen Kindern den Staat verlassen, wegen mir.“

„Das stimmt, aber sie will nicht dich verlassen. Sie braucht nur eine Auszeit, anders wie Renee damals.“

„Hast du nie versucht sie zurück zu holen?“

„Nein, ich war damals zu stolz. Und dann war es irgendwann zu spät. Heute würde ich genauso handeln wie du.“

„Wie konnte es nur soweit kommen?“ Nun war ich wirklich am Tiefpunkt angekommen, alles brach über mich herein.

„Du wolltest zu viel. Du wolltest es Carlisle Recht machen, sein Lebenswerk weiter führen und auch deins. Und du dachtest, deine Familie geht nebenbei. Dabei ist deine Familie dein Lebenswerk, Edward. Das hat auch dein Vater begriffen oder denkst du die 8 Wochen Reha ist er gern angetreten? Aber mit Mitte 50 einen Herzinfarkt zu bekommen, ist ein Signal und das hat er erkannt. Ich selbst habe es damals auch nicht erkannt, wie schon gesagt.“

Das klang so einfach und es war auch genauso. Charlie hatte Recht, mit allem was er sagte. Ich nickte nur und leerte mein Bier völlig. Charlie stand auf und holte neues.

„Ich muss noch fahren“, meinte ich als er mir wieder eins reichte.

„Erst morgen früh an den Flughafen“, grinste Charlie und gleichzeitig öffneten wir eine Dose Bier.
 

„Onkel Edward, aufwachen!“, brüllte mir jemand ins Ohr und mit einem Schlag war ich hellwach.

Ich schlug meine Augen auf und setzte mich senkrecht auf, was ich sofort bereute. Das Lichte blendete mich, mein Kopf brummte wie ein Presslufthammer und Magen drehte sich einmal um die Achse.

„Scheisse...“, fluchte ich und presste die Augenlider zusammen.

„Edward, nicht vor den Kindern“, mahnte mich jemand, durch meine Augenschlitze sah ich Rosalie mit den Zwillingen vor mir stehen.

„Was machst du denn hier?“, fragte ich leise.

„Ich hab meinen Mann gesucht. Und gefunden.“ Sie deutete nach links, dort saß Emmett in Charließ Sessel und massierte sich die Schläfen.

„Alter, was für ein Abend“, grinste mein Bruder und auch ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen.

Nachdem Charlie und ich schon mehrere Dosen Bier getrunken hatten, kam irgendwann Emmett vorbei. Erst hielt auch er mir eine Predigt, nachdem ich ihm erklärt hatte, dass ich bereits fünf Mal versucht hatte Bella zu erreichen und auch schon einen Flug gebucht hatte, nahm er sich ebenfalls ein Bier. Beim Zappen durch die Programme blieben wir dann am Sportkanal hängen, wo die besten Footballspiele aller Zeiten kam. Und so leerten wir Charlies Biervorrat und irgendwann holte er auch noch eine Flasche Jack Daniels hervor. Irgendwann mussten wir dann wohl eingeschlafen sein, nur Charlie hatte es wohl noch in sein Bett geschafft.

„Fuck, wie spät ist es?“, sprang ich vom Sofa auf.

„Halb neun, wieso?“, wollte Rose wissen.

„Verdammte Scheisse, ich muss an den Flughfen.“

„Edward, hör auf so zu fluchen vor den Kindern“, mahnte mich Rose wieder, Lilly und Sophia kicherten vor sich hin. Jetzt den Moralapostel spielen und selbst fluchte sie manchmal wie ein König, doch darüber wollte ich jetzt mit Sicherheit nicht diskutieren. In knapp zwei Stunden ging immerhin mein Flug zu Bella.

„Alter so kannst du nicht nach Phoenix fliegen“, stellte Emmett dann fest und ich sah an mir herab.

Ich hatte immer noch meine OP Hose an, lediglich ein anderes T-Shirt hatte ich mir gestern zuhause angezogen.

„Ich kauf mir am Flughafen Klamotten, aber ich muss jetzt echt los.“

„Duschen wäre auch nicht schlecht, mit dem Geruch nimmt dich Bella nie zurück.“ Rose zog die Nase kraus als ich an ihr vorbei lief.

„Auch das werde ich irgendwie am Flughafen erledigen. Wo ist eigentlich Charlie?“

„Der ist auf der Wache, Notfall. Ein Wunder, dass er überhaupt aus dem Bett kam.“ Hannah kam aus der Küche.

„Tut mir leid Hannah, ich mach das alles wieder gut, versprochen.“

„Ja ja, schon ok. Geh und hol Bella zurück. Das ist wichtiger. Wenn du das nicht schaffst, hast du eh andere Probleme“, grinste sie und ich wusste genau auf was bzw. wen sie anspielte.

„Das werde ich, ich meld mich. Tschüss.“ Damit rannte ich aus dem Haus, in meinen Wagen und raste zum Flughafen.

Zum Glück hatte ich bereits gestern telefonisch den Check-in gemacht, so musste ich nur durch die Sicherheitskontrolle, da ich ja kein Gepäck hatte. Im Duty-free kaufte ich mir erst einmal Kosmetika und Klamotten und machte mich notdürftig auf der Toilette frisch.

Als ich im Flugzeug saß, beruhigte ich mich wieder ein wenig, so das der Kater nun zum Vorschein kam.

„Oh fuck, das war eindeutig zu viel Bier“, stöhnte ich und ließ mich tiefer in den Sitz sinken.

„Mister, kann ich ihnen etwas bringen?“, fragte mich die Stewardess.

„Haben Sie Kopfschmerztabletten und Wasser?“

„Natürlich, einen Augenblick“, lächelte und verschwand die Stewardess.

Einen Vorteil musste die Buisness Class haben und wenn es nur Kopfschmerztabletten waren. Kurze Zeit später kam sie mit beiden zurück, ich schluckte beides schnell und hoffte dann, das die 3 Stunden Flug nur einfach schnell vergehen würden.

Auf jeden Fall hatte ich nun genug Zeit, über alles nachzudenken. Was ich verbockt hatte. Wie ich es wieder gut machen konnte. Aber eigentlich kannte ich die Antwort schon längst. Ich musste in der Klinik einfach kürzer treten, sonst hatte ich bald keine Familie mehr. Dad hatte mir das vor einiger Zeit schon prophezeit, mir geraten einen zweiten Oberarzt einzustellen. Aber ich wollte es einfach selbst schaffen, keine Hilfe annehmen. Es war schließlich unsere Klinik. Doch es musste sich etwas ändern. Und wenn Bella und die Kinder zurückkamen, war das, das erste was ich in Angriff nehmen würde. Es musste einfach öfters ohne mich gehen, gestern und heute tat es das ja auch. Wobei ich mir sicher war, dass ich bei meiner Rückkehr, wann auch immer dies sein würde, einiges zu erklären hatte in der Klinik. Schließlich habe ich mir einfach so frei genommen, obwohl ich heute zwei OP s auf dem Plan hatte. Doch meine Familie war nun einfach wichtiger. Um sie würde ich kämpfen, egal wie lange ich dafür von der Klinik wegbleiben müsste. Ich sah aus dem Fenster, meine Kopfschmerzen ließen nach, dafür übermannte mich nun der Schmerz, dass Bella mich verlassen hatte.

„Oh Bella, es tut mir so leid. Komm zurück, ich liebe dich“, murmelte ich den Wolken entgegen und eine einzelne Träne lief mir die Wange herab.
 

BPOV
 

Ich saß mit Leah im Garten und sah den Kindern beim Planschen zu. Jacob hatte kurzfristig los müssen, ein Kumpel brauchte seine Hilfe. Es waren 28 Grad, für Mitte Mai in Phoenix völlig normal. Diese Wärme vermisste ich immer noch in Seattle, deshalb sog ich jeden Sonnenstrahl in mir auf. Leah und Jacob hatten schon drei Kinder, im Moment war sie mit Nummer vier schwanger.

Seth war schon neun, Elena fast sieben, Kiera vier und Baby Nummer vier würde wieder ein Junge werden. In vier Monaten war es soweit. Von Seth war ich die Patentante, genauso wie von meiner Nichte Lilly. Die fünf verstanden sich prima und hatten in dem Planschbecken jede Menge Spaß. Nach unserem überstürzten Aufbruch vorgestern Abend waren Selina und Aiden total verstört. Wir kamen mitten in der Nacht in Phoenix an und Aiden weinte sich im Flug in den Schlaf. Jacob holte uns vom Flughafen ab, was immerhin die Laune von seinem Patenkind Selina etwas besserte. Trotz allem schliefen sie dann nur schlecht ein und gestern fragten sie ständig nach ihrem Papa. Ständig wollten sie ihn anrufen und immer wieder musste ich mir neue Ausreden einfallen lassen, warum das nicht ging. Ich wollte mich gestern auf keinen Fall mit ihm auseinander setzen und die Tatsache, dass er sich nicht meldete, machte mich nur noch wütender. Die letzte Nacht schliefen die Beiden dann wie ein Stein, wahrscheinlich wegen der Aufregung der letzten Tage und weil Leah und Jacob sie komplette auspowerten.

Als sie heute aufwachten, wollten sie sofort zuhause anrufen, was ich dieses Mal auch erlaubte. Doch zuhause nahm niemand ab und auch auf Edwards Handy ging nur die Mailbox ran. Meine Wut steigerte sich dadurch nur noch mehr, er war wahrscheinlich wieder in der Klinik. Anscheinend kümmerte es ihn keine Spur was mit uns war. Nur fünf Mal hatte er versucht mich zu erreichen, hier rief er überhaupt nicht an. Von einer SMS von Alice wusste ich, dass Edward Bescheid wusste wo wir waren. Wieder musste ich mir etwas einfallen lassen für die Kinder und die Enttäuschung stand ihnen ins Gesicht geschrieben. Dass er wusste wo wir waren und trotzdem nicht reagierte, keine SMS, nicht einmal hier anrief, das ließ mich vor Wut fast platzen.

„Bella, denk endlich mal an was anderes. Du platzt ja bald vor Wut“, holte mich Leah aus meinen Gedanken.

„Wundert dich das“, grummelte ich.

„Nein, natürlich nicht. Aber ich bin mir sicher, dass er sich meldet. Edward liebt dich, er gibt dich nicht so einfach auf.“

„Ach ja, bist du dir da so sicher?“, fragte ich spitz. Doch bevor Leah etwas antworten konnte, antwortete jemand anders.

„Ich bin mir da sicher.“

Mein Kopf schnellte in die andere Richtung, an der Terrassentür stand Edward, dahinter ein grinsender Jacob. Jetzt wusste ich, welchem Kumpel er helfen musste.

„Edward...“, hauchte ich, doch bevor ich mehr sagen konnte gingen zwei Kinderschreie durch den Garten.

„DADDY!“ Selina und Aiden sprangen in Rekordtempo aus dem Becken und auf ihren Vater zu, der sie nur allzu gern in den Arm nahm, ganz egal wie klitschnass die beiden waren.
 

Langsam stand ich von meiner Liege auf und sah dem Geschehen zu. Edward fing zuerst seine Tochter auf, dann Aiden. Er ging in die Hocke, hielt sie einfach nur fest und weinte dabei. Ich schlug mir die Hand vor den Mund und konnte ein Schluchzen nicht unterdrücken, die Szene war einfach zur rührend.

„Warum weinst du Papa?“, fragte unser Sohn.

„Ich bin so froh euch wieder zu haben“, schluchzte mein Mann und nun war es um meine Beherrschung dahin. Auch mir kamen die Tränen und Leah nahm mich in den Arm.

„Siehst du. Und du hast an ihm gezweifelt“, flüsterte sie leise und lächelte aufmunternd.

Nach einer Weile wand sich Selina in Edwards Griff und sah zu mir.

„Daddy, Mama weint auch“, stellte sie fest und Edward sah zu mir.

Unsere Blicke trafen sich, ich erkannte in seinen Augen Schmerz, Leid und auch Verzweiflung. Die Tränen bei mir wurden immer mehr, erst jetzt wurde mir klar, was ich ihm damit angetan hatte, einfach mit den Kindern zu verschwinden.

„Dann umarmen wir die Mama einfach auch ok?“, fragte Edward die Kleinen.

„Au ja.“ Aiden sprang sofort auf mich zu, Selina folgte ihm und schon hatte ich Beide an mir hängen. Edward lief langsam auf mich zu, sah mich fragend an und als ich leicht nickte, schloss er mich so fest in die Arme, wie lange nicht mehr.

„Bella..“, schluchzte er in meine Haare und ich klammerte mich einfach nur an ihn. Ich ließ meinen Tränen freien Lauf und Edward weinte ebenfalls. Als ich mich kaum noch auf den Beinen halten konnte, gingen wir beide in die Hocke und Edward zog mich auf seinen Schoss. Die Kinder waren schon lange nicht mehr bei uns, wahrscheinlich hatte Jacob sie nach drinnen gebracht.

„Ich dachte ich habe euch verloren“, durchbrach Edward irgendwann die Stille.

„Ich konnte nicht mehr Edward“, schluchzte ich.

„Es tut mir so leid Bella. Keine Worte der Welt können ausdrücken wie leid.“

„Jetzt bist du hier.“

„Ja, aber viel zu spät Bella, viel zu spät.“

Edward lockerte etwas die Umarmung, ich rückte etwas nach hinten und sah ihn an.

„Die ganzen letzten Wochen habe ich dich mit allem alleine gelassen, sogar unseren Flug nach New York mussten wir wegen mir um Stunden verschieben. Alles musstest du alleine machen, die Kinder ins Bett bringen, aufwecken, den Haushalt, dein Job, die Hunde. Aber das schlimmste ist, ich habe den Geburtstag unserer Tochter vergessen, habe euch an so einem Tag alleine gelassen ohne einen Anruf oder sonst was. Bella, das werde ich mir nie verzeihen.“ Edward quälte sich, sein Blick war voller Schmerz. All seine Worte waren wahr und doch konnte ich ihm nicht richtig böse sein, dafür liebte ich ihn diesen Idioten viel zu sehr.

„Versprich mir bitte, dass so etwas nie wieder passiert“, meinte ich sanft und hob eine Hand an seine Wange, um ihn etwas zu beruhigen.

„Nie wieder Bella, nie wieder, das schwöre ich. Du, Selina und Aiden seid das Wichtigste in meinem Leben. Das werde ich nie wieder aufs Spiel setzen.“ Edward schmiegte sich an meine Hand.

„Ich weiß, dass die Klinik und der Job dein Leben sind...“

„Nein Bella, ihr drei seid mein Leben. Das ist mir die letzten zwei Tage klar geworden, als ich dachte ich hab euch verloren. Für euch würde ich die Klinik aufgeben, ich würde alles aufgeben. Es gibt nichts Wichtigeres in meinem Leben als Selina, Aiden und dich. Ich liebe euch mehr als mein Leben, nie wieder werde ich das hergeben“, unterbrach mich mein Mann sofort.

„Du sollst nicht deinen Job aufgeben, ich weiß doch, was er dir bedeutet.“ Soviel Zeit ich mir auch mit Edward wünschte, ich würde nie wollen, dass er deshalb seinen Job aufgab.

„Das werde ich nicht, aber sobald wir zurück sind, werde ich mich um einen weiteren Arzt umsehen. Das hätte ich viel früher machen sollen. Ihr seid wichtiger als alles andere.“ Ich nickte nur und lächelte Edward zu.

„Ihr kommt doch wieder mit zurück?“ Panik stand in Edwards Augen, als er mich das fragte.

Natürlich würden wir zurückgehen mit Edward, ich hatte ihm schon verziehen, als ich ihn an der Türe stehen sah.

„Natürlich Edward, die Kinder halten es kaum noch ohne dich aus“, nickte ich.

„Und du?“

„Ich liebe dich, natürlich komme ich auch zurück“, lächelte ich ihn an.

„Womit hab ich dich nur verdient. Du bist das Beste, was mir je passiert ist.“ Edward zog mich an sich und wir versanken in einem innigen Kuss.

Ja, Edward hatte verdammt viel Scheisse gebaut. Aber dass er hier war, dass er um uns kämpfte, zeigte mir wie leid es ihm tat. Dieser Mann war alles für mich, ihm würde ich wohl bis ans Ende der Welt folgen.

„Mummy, Daddy, auch kuscheln.“ Aiden stürzte sich auf uns, auch Selina ließ nicht lange auf sich warten.

„Fliegen wir jetzt wieder nach Hause?“, fragte unsere Tochter.

Fragend sah ich Edward an, der schüttelte nur den Kopf.

„Heute nicht mehr, vielleicht morgen oder übermorgen. Wenn wir solange bei Jacob bleiben dürfen.“ antwortete er Selina.

„Cool, dann können wir weiter baden?“

„Ja, geht ruhig. Lasst euren Daddy nur allein“, schmollte Edward, lachte aber dabei.

„Komm mit“, forderte Aiden ihn auf und zog an seiner Hand.

„Ich komm gleich nach, geht schon mal vor“, sagte er dann und das musste man den Beiden nicht zweimal sagen. Ein lautes Platschen war zu hören, da kamen auch schon wieder Jacobs Kids angerannt.

Edward und ich standen auf, sofort legte er mir wieder einen Arm um die Taille, als auch Leah und Jacob wieder auf die Terrasse kamen.

„Ich hab dir doch gesagt, dass sie ihm keine Szene macht und sofort verzeiht, du schuldest mir 10Dollar“, grinste Jacob über beide Ohren.

„Jacob, sei ruhig.“ Leah boxte Jake in die Seite, wir mussten aber alle laut lachen.

„Danke, dass ihr die drei aufgenommen habt. Und das du mich abgeholt hast“, bedankte sich Edward und gab mir einen Kuss auf den Scheitel.

„Ach nichts zu danken, war doch selbstverständlich. Aber bau ja nie wieder so eine Scheisse“, mahnte Leah und strich über ihren Babybauch.

„Nie wieder, das schwöre ich. Die drei sind doch mein Leben.“

Jake und Leah nickten nur lächelnd.

„Du siehst ziemlich fertig aus Edward, was hast du durchgemacht?“, fragte Leah und ich sah mir meinen Mann genauer an.

„Stimmt, du hast riesige Augenringe und deine Haare sind irgendwie, eklig“, stellte ich nach einer Berührung fest.

„Ja, ich hatte nicht wirklich Zeit zu duschen, lange Geschichte“, grinste Edward.

„Na dann, wir haben Zeit.“ Jacob machte eine ausladende Bewegung zur Sitzecke im Schatten, auf der wir uns gemeinsam niederließen.

Edward erzählte die letzten 36 Stunden im Schnellverfahren und irgendwie fand ich das Ganze nur zu komisch. Leah war mehr entsetzt als ich es eigentlich sein sollte, aber ich stellte mir meinen Dad, meinen Mann und Schwager gerade beim Saufgelage vor. Nach einer Weile beschlossen wir etwas beim Chinesen zu bestellen, Edward hatte seit Tagen nichts Anständiges gegessen.

„Bella für dich Sushi?“, fragte mich mein Mann, als er die Karte studierte.

Jetzt war es wohl an der Zeit, ihm noch etwas zu sagen, was noch niemand wusste.

„Ähm nein, das geht gerade nicht“, meinte ich kleinlaut.

„Wie das geht nicht? Du isst das doch sonst immer so gern wenn wir hier sind.“ Verwirrt sah mich Edward an, auch Leah und Jacob standen die Fragezeichen ins Gesicht.

„Schatz, ich muss dir noch etwas sagen“, sagte ich leise und Edwards Augen weiteten sich vor Schreck.

„Bella, was ist los? Du kannst mir alles sagen. Bist du krank?“

Jake und Leah verzogen sich nach drinnen, sie ahnten wohl Schlimmes.

„Nein nein, es ist nichts Schlimmes“, meinte ich beschwichtigend.

„Was ist dann?“ Edward war sichtlich nervös.

„Edward, wir fliegen nicht zu viert zurück nach Seattle. Sondern zu fünft“, ließ ich dann die Bombe platzen.

Edward sah mich erst fragend an, dann weiteten sich seine Augen noch mehr und sein Mund stand offen.

„Wie du meinst, Bella ist das dein Ernst? Du bist schwanger?“, sprach er es dann aus.

„Ja Edward, wir bekommen noch ein Baby.“

Kaum hatte ich die Worte ausgesprochen drückte mich Edward an sich und wirbelte mich herum.

„Wir bekommen noch mal ein Baby, ich werde noch mal Vater“, jubelte er.

„Lass mich runter, bitte“, lachte ich und Edward ließ mich wieder auf meine Beine.

„Tut mir leid, ich freu mich nur so. In welcher Woche bist du?“

„In der 13. Woche.“

„Soweit schon, wie lange weißt du es schon?“

„Seit der 8. Woche“, gab ich kleinlaut zu.

„Solange, aber, das heißt ja dann. New York?“, fragte Edward.

„Ja, das war ja auch das letzte Mal...“ Die letzten Worte ließ ich im Raum hängen, Edward wusste auch so was ich meinte. „Ich hatte es auch lange verdrängt, dass es möglich sein konnte. Irgendwann hab ich dann doch einen Test gemacht und war beim Arzt, da war ich dann schon in der achten Woche. Ich wollte es dir sagen, aber ich fand nie die richtige Gelegenheit. Zwischen Tür und Angel fand ich es nicht richtig. Dann wollte ich es dir an Selinas Geburtstag sagen, aber du warst nicht da. Tut mir leid Edward, ich hätte es dir früher sagen müssen.“

„Schon in Ordnung Bella, ich bin selbst Schuld. Ab jetzt wird alles anders. Versprochen.“ Er nahm mich wieder in den Arm und küsste mich innig. „Wer weiß es schon alles?“

„Niemand, ich wollte es niemanden sagen, bevor du es nicht wusstest. Aber ich glaube deine Schwester ahnt es schon.“

„Und in dem Zustand steigst du alleine mit den Kindern in den Flieger? Tue das ja nie wieder, vor allem wenn es niemand weiß.“

„Ich bin schwanger und nicht krank Edward“, lachte ich und gab ich einen erneuten Kuss.

„Na dann, lass es uns mal den Kindern sagen. Die werden sich bestimmt freuen. Und natürlich Jacob und Leah.“

Arm in Arm riefen wir die Kinder, Jacob und Leah und verkündeten die frohe Botschaft. Selina und Aiden waren ganz aus dem Häuschen und auch der Rest freute sich tierisch für uns. Edward hatte für den nächsten Tag einen Rückflug mittags gebucht, er wollte es so schnell wie möglich der Familie sagen.

Ich wusste, wenn wir zurück in Seattle waren, würde sich einiges ändern. Ich freute mich jetzt schon auf die Zeit, denn mir war klar, dass ich den besten Mann und die beste Familie der Welt hatte.
 


 

7 Monate später
 

EPOV
 

Ich lag auf unserem großen Sofa, neben mir schlief Bella, Boomer hatte seinen Kopf neben mich gelegt und ließ sich genüsslich kraulen. Auf meinem Bauch schlummerte friedlich seit einer halben Stunde mein neugeborener Sohn Kellan, pappsatt vom Stillen und gerade einmal eine Woche alt. Er war so süß, fast ein perfektes Ebenbild von Bella als Baby, nur meine Lippen hatte er wie Bella und meine Mutter immer wieder betonten. Ich sah nach draußen, langsam wurde es dunkel und der Schnee fiel immer stärker.

Es war Silvesterabend und Kellan war am 25. Dezember auf die Welt gekommen, unser kleines Christkind. Bella durfte auch schon am nächsten Tag nach Hause und seit gestern hatte auch ich zwei Wochen Urlaub. Nach ihrer Flucht zu Jacob und unserer gemeinsamer Rückkehr hatte ich ihr versprochen, nach der Geburt für die beiden da zu sein. Und dieses Versprechen und all die anderen würde ich auch halten. Vor zwei Monaten hatten wir einen zusätzlichen Arzt eingestellt und auch Dad war wieder öfters in der Klinik. So blieb nicht mehr alles an mir hängen und ich kam auch nicht mehr in Versuchung mir zu viel aufzuhalsen.

Kellan streckte sich genüsslich, was Boomer Aufmerksamkeit auf sich riss. Er liebte den Kleinen heiß und innig, lag immer vor seinem Bettchen und folgte uns auf Schritt und Tritt wenn wir Kellan auf dem Arm hatten.

„Scht, alles gut Boomer“, sagte ich leise und kraulte ihn unter dem Ohr weiter. Nala lag in ihrem Körbchen, sie war weniger beeindruckt von Kellan. Boomer rutschte weiter zu Kellan, schnuffelte an ihm und legte seine Schnauze ganz nah an ihn ran. Die Hand von meinem Sohn rutschte nach unten und lag nun auf Boomers Kopf, was ihm sichtlich gefiel und er weiter vor sich hin döste. Ich griff nach meinem Smartphone und machte davon ein Foto, das Ganze war einfach zu süß. Dann schickte ich das Bild zu Emmett, sein Hund Fluke war von seinem Jüngsten Jason auch hin und weg. Jason, mein jüngster Neffe, kam zwei Tage nach meinem Geburtstag auf die Welt. Die Geburt war für Rosalie der Horror, sie lag fast 20 Stunden in den Wehen und zum Schluss machte man doch einen Kaiserschnitt.

Prompt kam ein Bild von Emmett zurück, Jason lag auf dem Sofa und Fluke hatte sich einmal um ihn herum gelegt und den Kopf auf seinen Bauch gelegt. Es war wirklich zu süß. Wir waren sehr froh, dass unsere Hunde so gut mit den Babys auskamen, auch mit Selina und Aiden war es schon einfach, aber bei Kellan waren wir uns nicht so sicher. Besagter rührte sich gerade auch wieder, was sofort Boomer aufschreckte.

„Na kleiner Mann, genug geschlafen?“ Kellan blinzelte mich an, ich zog ihn weiter zu mir nach oben und gab ihn einen Kuss. Dann roch ich weshalb er aufgewacht ist. „Ok, verstehe, dann machen wir mal eine frische Windel.“

Vorsichtig stand ich auf und ging nach oben in Kellans Zimmer um ihn zu wickeln, natürlich nicht ohne von Boomer verfolgt zu werden. Als wir fertig waren döste Kellan schon wieder in meinem Arm und wir gingen nach unten. Dort stand Bella in der Küche, sie war wohl auch aufgewacht.

„Hey, na hatte er die Windeln voll?“, fragte sie mich.

„Aber so was von“, grinste ich und gab ihr einen Kuss.

„Dann mach ich uns mal was zu essen, die Kinder werden bestimmt bald heim kommen.“

Selina und Aiden waren mit Mum, Dad, Charlie, Hanna und Christian beim Schlitten fahren, mit anschließendem Essen. Sie wollten uns ein bisschen Ruhe und Zweisamkeit gönnen, worüber wir sehr froh und dankbar waren.

„Brauchst du nicht, die sind noch Essen gegangen und kommen auch noch nicht so schnell. Mum und Dad bringen uns etwas mit vom Italiener. Charlie hat mir vor zehn Minuten geschrieben“, klärte ich Bella auf.

„Auch nicht schlecht, dann geh ich kurz unter die Dusche.“

„Weißt du was, lass uns baden. Kellan schläft schon wieder und so haben wir bestimmt eine Stunde für uns“, schlug ich Bella vor und ihre Augen leuchteten sofort vor Begeisterung.

„Tolle Idee, bis gleich oben.“ Bella küsste mich noch, dann düste sie nach oben.
 

Ich ging langsam mit meinem Sohn nach oben, legte ihn in sein Bettchen, davor positionierte sich Boomer sofort, Nala lag auf dem Flur vor der Türe. Boomer war das beste Babyphon, beim kleinsten Piep von Kellan gab er sofort Meldung. Er bellte nicht wirklich, sondern winselte leise und wenn wir nicht gleich kamen, kam er zu uns und bellte dann kurz auf. Trotzdem nahm ich das Babyphon sicherheitshalber mit ins Bad.

Dort saß Bella auch schon in unserer großen Eckbadewanne, dicht in Schaum gehüllt.

„Babyphone? Wo ist unser Wachhund?“ grinste sie.

„Da wo er hin gehört, dachte nur sicher ist sicher“, lachte ich und stieg zu ihr in die Wanne.

Ich setzte mich hinter Bella und schlang meine Arme um sie. Bella hatte in dieser Schwangerschaft kaum zu genommen, ihr Bauch war schon wieder fast so flach wie vorher. Und im Gegensatz zu Aidens Geburt, der ein Kaiserschnitt war, weil er falsch lag, war Kellans Geburt total leicht. Schon innerhalb von vier Stunden war er auf der Welt.

Sanft massierte ich Bella die Schultern und Arme, sie seufzte wollig unter meinen Berührungen. Solche Momente waren wirklich selten geworden, bei drei Kindern kein Wunder. Deshalb waren wir wirklich froh, dass wir heute ein paar Stunden für uns hatten, bevor wir uns später alle bei meinen Eltern treffen würden um auf das neue Jahr anzustoßen.

„Was hältst du davon, wenn wir dieses Jahr in L.A. Urlaub machen?“, fragte Bella in die Stille.

„Hmm... klingt gut. Das Ferienhaus von Dr. Parsen wird aber zu klein sein für uns fünf.“ Seit unserem Urlaub vor zehn Jahren waren wir nicht mehr in Los Angeles.

„Du willst ohne Boomer fahren? Na ob das klappt.“

„Ach klar, das wäre nicht der erste Urlaub ohne die beiden.“

„Davor gab es aber auch Kellan noch nicht“, lachte Bella.

„Bis dahin ist ja noch eine Weile, wann willst du denn Urlaub machen?“

„Ich dachte im Juli oder August, da muss ich dann Kellan auch nicht mehr stillen, wenn es so gut läuft wie bei den anderen beiden.“

„Ok, dann werde ich gleich nach meinem Urlaub mal in Klinik die Urlaubspläne studieren“, erwiderte ich.

„Das klingt gut. Heute schon was von deinem Neffen gehört?“

„Klar, Emmett hat mir vorhin ein Bild geschickt, zu süß, ich zeig es dir später.“

„Hoffentlich geht es heute Alice besser, zum Glück hatte ich nie solche Schwangerschaftsübelkeit.“

Meine Schwester war wieder schwanger, total unerwartet für uns alle. Eigentlich wollten sie und Jasper noch ein, zwei Jahre warten, aber nun war sie im dritten Monat schwanger und hatte richtig schwer mit der Übelkeit zu kämpfen.

„Das werden wir heute Abend sehen, wenn sie kommen kann.“
 

Wir genossen unser Bad noch eine ganze Weile, redeten übe viele Dinge und hielten uns einfach nur fest. Dann kratze Boomer irgendwann an der Türe und bellte, über das Babyphone war auch Kellan zu hören.

„Wie lang ist das stillen her?“, fragte Bella schläfrig, aber eigentlich kannte sie die Antwort schon.

„Knapp drei Stunden, wir liegen aber auch schon über eine Stunde hier“, antwortete ich trotzdem mit Blick auf die Uhr am Radio. Das war ihr Stichwort, Kellan wollte fast auf die Sekunde genau alle drei Stunden gestillt werden.

„Na dann werd ich mal gehen und die Raubtierfütterung machen. Bis gleich.“ Bella gab mir einen Kuss, dann wickelte sie sich ein Handtuch um und ging zu Kellan neben an.
 

„6,5,4,3,2,1... Happy New Year!“, riefen wir im Chor, dann stießen wir mit unseren Sektgläsern an. Wir umarmten uns alle, küssten uns und wünschten uns alles Gute für das neue Jahr. Die Kinder bestaunten das Feuerwerk über Seattle und dem See, das vom Garten meiner Eltern aus bestens zu sehen war. Der Schneefall hatte nachgelassen, die sechs Kids starrten dick eingepackt in den Himmel, das eine Ah oder Oh war zu hören, nur die Babys waren drin und schlummerten friedlich. Als ich mit meiner Familie durch war, nahm ich meine Frau fest in den Arm und sah ihr tief in die Augen.

„Happy New Year mein Schatz. Du bist das Beste, was mir je passiert ist.“ Bellas Augen funkelten und eine Träne stahl sich heraus.

„Danke Edward, du auch. Du und unsere drei Kinder sind das Wichtigste in meinem Leben, ich liebe dich“, hauchte sie leise.

„Ihr vier seid mein Leben, ich liebe euch über alles und werde alles für euch tun...“, erwiderte ich und küsste sie innig.

Im letzten Jahr war so viel passiert und doch war Bella bei mir geblieben. Nie wieder würde ich das auf Spiel setzen, für meine Familie würde ich alles tun. Bis ans Ende meiner Tage.
 

♥ENDE♥
 

♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥

So wie hat es euch gefallen?

Ist ja doch einiges passiert und zum Glück haben Bella und Edward nochmal die Kurve bekommen.

Aber ich glaube, solche Situationen gibt es oft im Alltagsleben und es kann nicht immer eitel Sonnenschein sein.

Und auch alle Anderen sind glücklich, auch Charlie hat noch sein spätes Glück gefunden.

Hoffe das euch das allen gefallen hat.
 

Nun will ich Danke sagen!

DANKE das ihr meine Geschichte gelesen habt.

DANKE das ihr soviel Geduld mit mir hattet.

DANKE für jeden Review.

DANKE an meine Beta Anja.

DANKE für euch!!
 

Vielleicht liest man sich irgendwann wieder.

Bis dahin wünsch ich euch alles Gute.
 

Bussal

eure Nicki



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Kommentare zu dieser Fanfic (171)
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Von:  MikaChan88
2019-03-29T12:09:23+00:00 29.03.2019 13:09
schöne Geschichte ^-^
mach weiter so

cu,
MikaChan
Von:  Annixoxoo
2015-11-20T15:04:47+00:00 20.11.2015 16:04
Ich weiß nicht was ich sagen soll.
Hab für die Story 2 Tage gebraucht und bin etwas traurig darüber das sie vorbei ist.
Die Story war komplett anders, im Gegensatz zu der eigentlichen Story.
Du hast das unglaublich toll hinbekommen.
Am Anfang dachte ich erst, ok, was kommt da auf mich zu?
Aber je mehr ich las umso mehr hast du mich mit den Kapiteln in den Bann gezogen.
Ich glaube, dass war einer der besten Fanfictions die ich hier lesen durfte. Danke dafür.
Mach bitte weiter so, du hast einen unfassbar guten Schreibstil.

Lg. :)
Von:  vamgirly89
2015-08-28T14:56:41+00:00 28.08.2015 16:56
Wow, eine echt schöne Geschichte. Hoffe du schreibst noch andere Geschichten.
Von:  vamgirly89
2015-08-14T06:49:58+00:00 14.08.2015 08:49
Wow. Ein schönes Kapitel. Bin schon auf den Epilog gespannt. Schreib schnell weiter.
Von:  vamgirly89
2015-02-24T08:24:40+00:00 24.02.2015 09:24
Wow. Ein schönes Kapitel. Schade das es schon zu Ende geht. Schreib bitte schnell weiter. Freue mich wenn es weiter geht.
Von:  lalilala
2015-01-18T01:47:32+00:00 18.01.2015 02:47
Ich habe beide Kapitel hintereinander verschlungen.

WOW....bam...das hat alles gesessen.
Ich hatte eine Gänsehaut bei dem Kapitel nach der anderen.
Warum nur, muss alles aus dem Ruder laufen...Noch so ein Knall....
Edward checkt es aber auch einfach nicht -.-
Und warum muss Bella sich auch so hinleiten lassen, als einfach mal die Wahrheit zu sagen. So ist es doch viel schmerzhafter für sie...wie ein Pflaster abreißen, einfach raus damit und wenn er dann ihre Gefühle nicht erwidert, kann sie immer noch heulen, als so, wo sie ja gar nicht zu 100% weiß, was Sache ist und sich irgendwas zusammenreimt.
Da will man doch echt meinen, dass die langsam mal erwachsen werden.
Und Alice, Jasper, Rosalie und Emmett....schauen sich das ganze seelenruhig an...das Jasper so aus der Haut fährt musste ja irgendwann kommen und die anderen...nur wieder Rätsel und Edward weiß trotzdem nicht was los ist -.-

Ich bin wie immer fasziniert von deinem Schreibstil. Wie du alles so schreibst und beschreibst ist echt toll, als wäre man Live dabei.

Bitte beeilt Euch mit dem nächsten Kapitel. Ich und ich denke auch alle anderen, die es gelesen haben, müssen wissen, wie es weitergeht!!!

Liebe Grüße,
lalilala
Von:  lalilala
2014-09-17T16:45:04+00:00 17.09.2014 18:45
Ich freue mich ja so, dass es weiter geht :)
Bitte schreib schnell weiter und spann uns nicht mehr ganz so lange auf die folter, was mit den beiden passiert. Es ist ja fast nicht zum aushalten, wie die beiden sich verstricken.
ich bin ja echt gespannt, ob es noch ein riesen Drama geben wird und wie sich alles weiterentwickelt.
Ich warte gespannt auf das nächste Kapitel!
Von:  vamgirly89
2014-09-11T20:47:55+00:00 11.09.2014 22:47
Wow. Ein schönes Kapitel. Freue mich schon drauf wenn es weiter geht. Schreib bitte schnell weiter
Von:  Vicky95
2014-09-08T09:54:58+00:00 08.09.2014 11:54
Ja... ein bisschen verwirrend, aber das tut der Geschichte ja keinen Abbruch... Und das Kapitel war toll ♥ Besonders das mit Vahrlie und Renee. Bis soo gespannt, wie es mit Edward und Bella weitergeht. Lass uns nicht zu lange warten :)

Von:  Vicky95
2014-09-06T10:38:36+00:00 06.09.2014 12:38
Sehr schön, mal wieder was von dir zu lesen!

War ja klar, dass jetzt das große Zweifeln losgeht... bin sehr gespannt, wie es weitergeht.
Bis demnächst :)


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