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Caligatio

Wo Dunkelheit ist, ist auch Licht...
von

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9 Jahre

Tagesprophet - 13. April 2019
 

Askabanausbruch! Nun bestätigt auch das Ministerium die Gerüchte über den Ausbruch aus Askaban. Bei dem geflohenen Sträfling handelt es sich um Samuel Brando, der mit Hilfe von Mesartim Lestrage die Dementoren überwunden hat. Allerdings ließ Brando seinen Kameraden zurück, denn als Wachen den Kerker aufsuchten, fanden sie den jungen Mann liegend - der Kuss der Dementoren hatte ihm wohl den Rest gegeben. Zeugen nach zu urteilen soll Brandos Schwester Betty Brando kurz zuvor mit Lestrange gesichtet worden sein, ob das reiner Zufall ist, ist noch ungeklärt.

Bei dem Ausbruch handelt es sich mittlerweile um den zweiten in Askabans Geschichte.

Lesen Sie weiter auf den Seiten 24 und 25.
 

Tagesprophet - 09. Februar 2024
 

Nach Aussage von Harry Potter formatiert sich der Phönix Orden neu! Neben Potter stehen auch Percy Weasley und Bill Weasley an oberster Spitze. Sie stellen eine neue Armee auf, ein Kampf zwischen dem Orden und Brando, Informationen zufolge soll er der Täter der Morde von Muggel sowie Zauberer und Hexen sein (Ausgabe des 12.Januars). Ob das möglich ist?

Spekulationen darüber finden Sie auf Seiten 9-11.
 

25. März 2024
 

Versuchter Anschlag auf Ron und Hermine Weasley!
 

Tagesprophet - 20. Juni 2026
 

Angriff auf Rose Weasley und Lily Potter!

Beide wurden schwerverletzt im St. Mungo gesehen. Ihre Familien schweigen eisern über den Fall und so bleibt uns nichts anderes übrig als zu hoffen, dass sie überleben!

Des Weiteren: Louis Weasley soll ebenfalls im St. Mungo gesichtet worden sein.
 

15. Oktober 2026
 

Albus Potter wird vermisst! Es wird vermutet, dass er tot ist... mit ihm auch Hugo Weasley.
 


 

Heute
 

Zwei Jahre sind vergangen. Zwei Jahre sind vergangen seit er seine Freunde das letzte Mal gesehen hatte. Still und leise schlich er sich durch die Gasse und hielt kurz den Atem an. Waren das ein Paar mehr Schuhe, die sich durch den Schnee stampften?

Seit Stunden schneite es schon, der Schnee sah aus als würde er tanzen, so sanft und unschuldig wie er zu Boden rieselte. Eine Schneeflocke landete auf der Nase des jungen Mannes, so als wolle der Schnee ihn ebenfalls zum Tanzen auffordern. Aber er hatte keine Zeit zum Tanzen. Die hatte er schon seit Jahren nicht mehr.

Nur mit viel Konzentration seinerseits, schaffte er es, die unbeschwerten Zeiten von früher wieder in Erinnerung zu rufen. Das Lachen. Die friedliche Stimmung. Das glücklich sein. Kurz waren seine Augen geschlossen, ein Lächeln auf seinen Lippen, ehe sie sich wieder zu einer schmalen Linie verzogen. Nein, er hatte es sich nicht eingebildet. Es war noch jemand hier, noch jemand der wusste, dass hier ein Versteck ist. Hier... in einer Stadt, welche vollkommen zerstört war. Es gab keinen Grund hierher zu kommen, denn was will man an einem vollkommen zerstörten Ort? Und die wichtigste Frage überhaupt: Was wollte derjenige hier?

Nur eine handvoll Menschen kannten diesen Ort, zu dem er sich gerade begeben wollte. Mit einer langsamen Bewegung zog er einen Zauberstab aus der Tasche und umklammerte den Griff fest. Wenn das jetzt einer dieser verdammten Crudoxe sein sollte... Er würde ihn umlegen. Auf der Stelle. Nicht, dass es schlimm genug war, dass er sich erwischen lassen hat, nein, wenn dieser Penner auch noch das Versteck hier entdeckte, dann könnte er sich erhängen gehen. Immerhin war es eine sehr vertrauliche Information gewesen, eine Information die Menschen schützte...

Mit einer schnellen Bewegung trat er aus der Gasse, stellte sich dem Anderen in den Weg.

„Wer bist du und was machst du hier?!“, zischte er und hielt dem Anderen seinen Zauberstab an die Kehle. Doch seine Augen weiten sich als er in das Gesicht sah, er stolperte nach hinten.

„Hallo Frank“, grüßte ihn Albus Potter – jemand, von dem Frank gedacht hatte, er wäre tot.

Crudoxe

„Avery!“, eine kleine, französische Hexe stürmte in das Zimmer, welches dem aufgerufenem gehörte. Evy Rousseaus Augen funkelten voller Mordlust, ihre Miene war zu einer Grimasse verzogen. Logan Avery ließ von einer Gestalt auf seinem Bett ab. Nur kurz warf Evy einen Blick zu dem Mädchen, die halb nackt war und wimmernde Geräusche von sich gab. Doch die Französin ignorierte es, ihr Blick war auf Logan gerichtet. „Was willst du?“, er richtete sich auf und knöpfte das dunkle Hemd wieder zu. „Du hast mich vergessen!“, fauchte sie und zückte ihren Zauberstab. Sie war keine Hexe, die ihren Zauberstab zückte. Zumindest nicht so schnell. Allerdings schien das bei Logan anders zu sein. „Hey, hey, immer mit der Ruhe, Kleine. Dir zeig ich meinen Zauberstab auch noch.“, Logan zwinkerte Evy anzüglich an und leckte sich über seine Lippen. „Ein Wort noch und ich reiße dir deinen Zauberstab aus!“, fluchte die kleine Rousseau und richtete ihren Zauberstab auf ihn. „Wie kannst du es wagen mich zu vergessen? Nur damit du mit diesem Abschaum ins Bett kannst?!“, keifte sie auch schon. Blitzschnell zielte sie mit ihrem Zauberstab nun nicht mehr auf Logan sondern auf die wimmernde Gestalt. Ein grüner Strahl und das Geräusch verstummte. Lässig warf sich Evy, das lange, dicke Haar über die Schultern und ihre graublauen Augen fixierten Logan. Ich hasse dich, war in ihren Augen zu lesen. Sie könnte als Unschuldsengel durchgehen – wäre diese Grimasse nicht, die sie schnitt während sie Logans Anwesenheit ertragen musste. Auch wenn Logan mit den braunen, zerwuschelten Haaren, denselben blauen Augen aussah wie Jace... er war es nicht und Evy musste nicht groß nachdenken wieso sie nicht mehr mit Jace zusammen war. Von dieser aggressiven Cullen mal abgesehen war Logan der zweite Mensch, dessen Tod sich Evy grausamer den je vorgestellt hatte.

Logan verzog das Gesicht und warf dem toten Mädchen einen wehmütigen Blick zu. „Musstest du sie gleich umbringen?“, grollte er und trat einen Schritt auf Evy zu. Diese reckte nur ihr Kinn und sah ihm fest in die Augen. „Pass auf dass du nicht der nächste bist.“, war ihr Kommentar und sie schob ihren Zauberstab in eine Seitentasche ihrer Jacke. Sie drehte sich auf den Absatz um und wollte aus dem Zimmer, doch schoss Logans Hand hervor und er packte sie am Handgelenk. „Evy. Mach mich nicht wütend!“, zischte er und drückte fester zu. Evy, die leicht vor Schreck zusammen zuckte ließ sich nichts anmerken und erwiderte seinen Blick. „Soll ich Angst vor dir bekommen?“, entgegnete sie kalt. „Vor dir, der es nicht mal schafft Potter zu erledigen?“ Ihre Stimme triefte bloß vor Spott und ja, sie hätte es lassen sollen, denn Logan war ein Mensch der schnell ausrastete. Der Hass, den beide Seiten für den jeweils gegenüberliegenden empfand war nicht zu übersehen.

„Halts Maul!“, brüllte er und in seinen Augen war die Mordlust zu sehen, die Evy schon zu gut kannte. Samuel war es bekannt, dass sie Logan hasste. Dass sie ihn wegen seiner Feigheit und wegen seiner Selbstsüchtigkeit hasste. Und dennoch hatte das Arschloch sie und ihn zusammen als Team losgeschickt. Und zwar jedes verdammte Mal. Wenn sie könnte, dann würde sie Samuel ihre langen, manikürten Fingernägel in die Augen rammen...

Evy riss sich los und sie sah Logan kalt an. „Fick dich.“, waren die letzten Worte der Französin.
 


 

- - -
 

Die Vase traf die Wand. Die Scherben fielen zu Boden, auf den weichen, blutroten Teppich der die nackten Füße von Keely Cullen wärmte. Es war nicht so, dass sie sauer war oder so. Nein, bei Salazar, sie war stinksauer!

„Beruhig dich.“, die ausdruckslose Stimme von Miki Hotaka mischte sich ein. Die Japanerin war ihres Zeichens die beste Freundin von Keely und einer der wenigen die es schafften sie zu beruhigen – selbst wenn es hieß, dass man bei der rothaarigen, aggressiven Fee mal ein wenig Gewalt anwenden musste. Fee. Mikis Mundwinkel zuckten verräterisch. Das passt genauso wenig wie wenn man einen Muggel mit Respekt versah. Sie lehnte sich weiter nach hinten und betrachtete Keely. Sie trug nur ein viel zu großes Hemd und ihre schlanken, blassen Beine lugten hervor. „Wie soll ich mich beruhigen?!“, tobte Keely weiter und ein Buch fand den Weg an die Wand und Miki konnte nur noch einmal seufzen. „Gib Ruhe.“, befahl die Schwarzhaarige gebieterisch. Keelys Wutausbruch schien schier ein Ende zu nehmen und sie drehte sich zu Miki um. „Was? Darf man sich jetzt nicht mal mehr aufregen?!“, giftete sie. Ihre roten Haare fielen ihr ungekämmt über ihren Rücken, so als wäre sie gerade aus dem Bett gekommen. Was ja auch stimmte. Aus Mikis Bett ums genauer zu nehmen. Die beiden waren wie Zwillinge, unmöglich sie zu trennen. Die grünen Augen funkelten nur so vor Zorn. „Wenn du anfängst mit meinen Büchern zu werfen, dann darfst du es nicht.“, war die nachdrückliche Antwort. Für einen kurzen Moment schien ein betretener Ausdruck auf dem Gesicht von Keely zu liegen, doch mit einem Blinzeln war ihr Gesicht wieder vor Wut verzerrt. „Dieses Miststück Rousseau hat mir mein Spielzeug kaputt gemacht. Ich darf machen was ich will!“, entgegnete sie wütend.

„Jetzt komm mal zur Ruhe, Keely!“, zischte Miki ungehalten und erhob sich von dem schwarzen, abgenutzten Sessel. „Dafür ist sie mit Logan in zusammen in einem Team. Das straft sie schon genug, da muss du nicht auch noch eins obendrauf setzen!“ „Sie hat es nicht anders verdient, Miki.“, gab Keely trocken zurück. „Sie wird noch mehr verdienen, glaub mir...“ „Übertreib es aber nicht.“ „Mal schauen.“ Miki trat auf Keely zu und schnipste ihr gegen die Stirn. „Wie nett du wieder bist.“ „Ey, die Schlampe hat mein Spielzeug kaputt gemacht. Sie hat ihn mir weggenommen und ihn dann in den Tod laufen lassen!“, brauste Keely wieder auf.

Wieso sie so eng mit Keely befreundet war; darüber dachte die Japanerin heute noch nach. Sie war das absolute Gegenteil von der rothaarigen Schottin. Ruhe, Gelassenheit und vor allem Intelligenz zeichneten die Brünette aus. Nicht, dass Keely dumm war, aber manchmal benahm sie sich wie ein fünfjähriges Kind, welches nicht das bekam was es wollte...

„Keely, leg die Vase wieder hin!“, Miki sah die rothaarige mit ihren bernsteinfarbenen Augen ernst an, in ihren Augen konnte Keely sehen, dass Miki wahrscheinlich, wenn es sein musste, auch Gewalt anwenden würde. „Du legst mein Zimmer auseinander und wenn du so weiter machst dann werde ich in dein Zimmer gehen und dieses auseinander nehmen!“, zischte sie wütend. Sie wohnten zwar praktisch in Mikis Zimmer aber natürlich besaß Keely auch ihr eigenes. Wahrscheinlich war Keely die Einzige, die es schaffte Miki so dermaßen aufzuregen, dass sie aufhörte so gleichgültig zu sein. Alles andere war ihr ja auch egal. Keely war es nicht, und das wusste sie auch. Grimmig stellte die Schottin die violette Vase wieder hin. Sie war wirklich hübsch, aber dennoch wütete es in ihr, sie musste irgendetwas kaputt machen... und diese Vase schien perfekt zu sein. „Du kannst jetzt auch ruhig aufräumen!“, Mikis Stimme riss Keely aus ihren Gedanken und Verwünschungen Evy gegenüber. Mürrisch zog Keely ihren Zauberstab hervor und begann das Zimmer wieder in Ordnung zu bringen. „Dankeschön.“ „Dann bring du sie bitte um...“ „Keely Cullen!“, rief Miki säuerlich. Sie legte die Feder auf den Plan, an dem sie gearbeitet hat und sie zog ihren eigenen Zauberstab. Diesen richtete sie auf Keelys Rücken, augenblicklich hielt sie inne und wagte es nicht sich umzudrehen. Wenn Miki mal sauer war, dann sollte sie wohl nicht weiter provozieren... auch wenn sie noch so wütend war. Miki war noch schlimmer wenn sie wütend wurde. Doch Keely konnte nicht mehr anders. „Es ist doch so.“, beharrte sie und sie ließ ihren Zauberstab sinken. Dann drehte sie sich um und sah auf die Funken, die aus dem Zauberstab kamen. „Jace Lennox ist nicht einfach so in den Tod spaziert!“, rief Miki ihr in Erinnerung. „Obwohl, wahrscheinlich doch. Nachdem was Logan mir erzählt hat, dann hat er ihn und Evy einfach weggeschickt und er ist da geblieben damit sie eine Fluchtmöglichkeit hatten...“ „Du redest mit diesem Arsch?!“, warf Keely laut ein, was nur ein Schulterzucken von Miki einbrachte. „Muss ich ja wohl wenn ich mit ihm den Plan besprechen soll.“, erwiderte sie gleichgültig. „Du redest mit ihm!“, klagte Keely nochmal, Miki hob die Augenbraue. „Hör auf so kindisch zu sein.“, mittlerweile war Miki wieder ganz die Alte. Gleichgültig und emotionslos. Ihr Blick war auf den Plan gerichtet an dem sie gearbeitet hatte. Ohne aufzusehen bemerkte sie spitz: „Wenn du in meinem Zimmer noch einmal eine Vase gegen die Wand wirfst wird das Folgen für dich haben, Keely.“
 


 

- - -
 

„Bist du sicher, dass du das tun willst?“, fragte Fynn Buchanan nochmal nach. Er stand am Fenster und sah zu, wie der Schnee vom Himmel fiel. Es wirkte wie ein normaler Wintertag. Aber es war keiner. Es gab seit Jahren keinen normalen Tag mehr. „Dir wird klar sein, dass sie dich umbringen wird?“ Er konnte es sich nicht verkneifen, Samuel Brando anzugrinsen. Dieser zuckte nur gelassen mit seinen Schultern. „Das ist mir recht egal. Soll sie es versuchen.“, gab er zurück und ließ sich auf einen Stuhl fallen. Dann griff der Anführer der Crudoxe nach einem Glas Wein und betrachtete die dunkelrote Flüssigkeit. „Es ist nicht Logans Schuld, dass Jace jetzt Bekanntschaft mit den Würmern unter der Erde hat.“, stellte er fest. „Sie und Keely sollten sich mal einkriegen, er war ein verdammter Vollidiot.“ Doch Samuel konnte Fynn nicht täuschen. Er wusste nur sehr gut, wie sehr Samuel Jace geschätzt hatte. Für seine Ruhe und die Intelligenz die er mit sich brachte. Es war ein schwerer Verlust für sie, dass Jace Lennox gestorben war. „Evy und Keely sollten das endlich mal klar stellen, ich kann schon wieder hören wie Keely Vasen zerschmettert...“, auch wenn der Schmerz der beiden Frauen frisch war, und sie damit schwach werden ließ, duldete Samuel es. Er brauchte sie beide – Evy für ihre Umbarmherzigkeit und Keely damit sie seine Drecksarbeit erledigen konnte.

Samuel Brando, der einzig lebende Mensch der es je geschafft hatte Askaban zu verlassen. Er war einer der meistgesuchten Zauberer auf der Welt und doch hatte ihn niemand fassen können. Wie er das Zaubereiministerium an der Nase herumgeführt und falsche Spuren hinterlassen hatte...

Fynn konnte noch immer nicht glauben, dass die Dementoren ihm nichts anhaben konnte. Schade nur um Mesartim. Er war mit ihm zur Schule gegangen und hatte ihn als Arschloch in Erinnerung. Doch nicht allzu schade. Dabei vergaß Fynn, dass er doch ebenfalls zu der Sorte der Kerle gehört, denen es egal ist was um sie herum passiert.

„Was machen wir mit ihr?“, war seine neue Frage, die Antwort war ein Seufzen. „Was macht Elliot?“ „Er verbringt jede freie Minute bei ihr.“ Stille. „Was will er von ihr?“, wollte Samuel dann wissen. Seine Stimme hatte einen harten Ton angenommen und er schloss die Augen. Wie als ob er Kopfschmerzen hätte, massierte er sich die Schläfen. „Das muss du ihn schon selbst fragen. Aber ich vermute, sie hat ihn auf ihre widerspenstige Weise aufmerksam gemacht.“, Fynn klang amüsiert. „Gib ihm noch ein wenig Zeit. Wenn er draußen ist, dann schlachtet er doch alles ab was ihm in die Finger kommt.“ „Wo ist sie, Fynn?“ Samuel stellte das Glas Wein ab von dem er nur wenige Schlucke genommen hatte. Seine Leute verursachten ihm wirklich Kopfschmerzen... Er fuhr sich durch das hellbraune Haar und lehnte sich weiter nach hinten.

„Soweit ich weiß, ist sie im Kerker. Aber ich vermute, dass Elliot sie ab und zu mit nach oben schmuggelt... oder zumindest wenn Logan bei ihr war.“ Fynn lachte laut, doch Samuel hob nur seine Augenbraue. „Und ich glaube, ich habe Logan eben runterrauschen gesehen. Evy war bei ihm...“ „Wir brauchen sie noch.“, brummte Samuel leicht angesäuert. „Soll sich der Idiot einen Sandsack ranschaffen, aber sie in Ruhe lassen.“, befahl Samuel grimmig. „Ich werds ihm ausrichten, allerdings weiß ich nicht ob er auf mich hört. Kennst ihn ja.“, und mit diesen Worten setzte Fynn, der noch immer den Schnee draußen beobachtet hatte einen Schritt in Richtung Tür. „Was ist mit Elliot?“, ehe Fynn ganz aus dem Raum verschwand, warf er einen fragenden Blick zu Samuel. Doch dieser winkte nur gelangweilt ab. „Lass ihn mal. Er wird sie ja nicht zu Tode foltern.“ Der Schotte zuckte nur mit den Schultern und verließ den Raum dann, ließ Samuel Brando allein mit seinen Gedanken. Seine Gedanken, die nur auf Betty Brando gerichtet waren.
 


 

- - -
 

Mit jedem Schritt den er tat, wurde es kälter. Fynn schlenderte gerade zu die Treppen hinunter, langsam, ganz gleich ob er die Schreie der gepeinigten Frau hörte oder nicht. Fynn ließ sich Zeit, so schnell wollte er gar nicht in den Keller. Das Geschrei war nicht auszuhalten. Jedes Mal würde er Logan am liebsten selber foltern wenn er sich hier ausgetobt hatte.

„Logan!“, seine Stimme war laut und deutlich. Die Autorität stand ihm ins Gesicht geschrieben als er näher an Logan trat. „Hör auf und geh!“, befahl Fynn und sah zu dem Avery. Dieser ließ seinen Zauberstab sinken und das Geschrei der Frau verstummte. „Hau ab.“, war sein einziger Kommentar und er funkelte Fynn wütend an. „Brando will dich sehen.“, erwiderte Fynn darauf und sah mit Genugtuung zu, wie Logan ihn anzischte und einen letzten Blick in den Kerker warf. „Ich bin noch nicht fertig!“, knurrte er und rempelte Fynn an als er an ihn vorbei ging. „Bilde dir nichts ein, nur weil du dich gut mit dem Boss gestellt hast!“, raunte er im vorbeigehen und stolzierte mit erhobenen Hauptes weiter. Der Schotte achtete nicht mehr auf ihn sondern trat an die geöffnete Tür. Dort lag sie vor Schmerzen auf den Boden und konnte sich nicht mal aufsetzen weil Logan sie als Sandsack benutzt hatte. „Geh... weg!“, krächzte sie. Ihr Gesicht war blau angelaufen, an ihren Armen waren frische Schnittwunden. „Du bist dumm, Weasley.“, kündigte Fynn an und trat näher. Er hockte sich vor ihr hin und berührte ihren Arm; sie zuckte vor Schmerzen zusammen. „Ver... piss dich!“, würgte sie hervor und schloss ihre braunen Augen. Schon längst hatten ihre Augen den Glanz verloren der anfangs noch da war, ihre Haare waren stumpf und strohig. „Wann hast du das letzte mal geduscht?“, wollte Fynn belustig wissen und zog seinen Zauberstab hervor. Roxanne Weasleys Augenlider flatterten und sie atmete flach. „Ich... hab gesagt... hau... ab!“, sie wollte ernst klingen, verachtend doch sie schaffte es nicht. Ihre Stimme zitterte und die Schnitte brannten wie Feuer. „Da will man dir helfen und du...“, er schüttelte den Kopf und zog mit einer sanften Bewegung die Schnitte an ihrem Arm entlang. Ein erleichtertes Seufzend entkam Roxanne und sie verfluchte sich dafür. Er sollte abhauen, sie wollte ihm für nichts dankbar sein! Als ob das nicht schon reichte, dass sie Elliot ihr Leben verdankte, nachdem Logan sie als Fußabtreter benutzt hatte. Ihre Augen waren geschlossen und ihr flacher Atem schwand von Sekunde zu Sekunde mehr, da Fynn sich die Mühe machte und sich auch um ihre Brandwunden kümmerte.

Der Schmerz verebbte und endlich schafft es Roxy ihre Augen offen zu halten, ihr Blick war aber nicht auf ihren Retter gerichtet sondern dem Boden. „Die Frage wie es dir geht, kann ich mir wohl schenken...“, selbst den Blick auf den Boden gerichtet konnte Roxy sich denken, dass Fynn am grinsen war. Vollarsch. „Hau ab.“, ihre Stimme klang jetzt fester nicht mehr so zittrig wie vorher. „Dankbarkeit ist wohl ein Fremdwort? Vielleicht sollte ich Logan doch wieder herholen?“, ihm entging nicht, dass sie ihre Augen schloss und tief ein und aus atmete. Wahrscheinlich waren die paar Minuten Erholung von den Schmerzen das Paradies.

„Was macht ihr da?“, erklang eine neue Stimme. Fynn sah auf, Roxy versuchte es nicht einmal, und erblickte Elliot Jones. Dieser starrte Fynn wütend an. Sein Blick wanderte zu dem braunhaarigen Mädchen, die mit geschlossenem Augen auf den Boden lag. „Was machst du da?!“, korrigierte Elliot sich. „Ihr helfen.“, erwiderte Fynn gleichgültig und erhob sich. „Sei froh, wenn ich nicht wäre, dann hätte Logan sie umgebracht.“

„Logan?!“

„Viel Spaß, ich hau ab.“, mit einer knappen Bewegung verabschiedete er sich von Roxanne. Allerdings hielt er bei Elliot an und legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Hör auf dich wie ein verliebter Trottel aufzuführen.“, das Lachen hallte in Roxannes Ohren und nur mit Mühe konnte sie sich aufrappeln. Die Schmerzen hatte Fynn in einigen Bereichen mildern könnten, doch abgeklungen sind sie nicht.

Eine Weile sagte niemand was. Elliot stand noch auf der Stelle wo er war, als er Fynn und Roxy hier gesehen hatte. Und Roxy, sie schleppte sich zur Wand damit sie sich dagegen anlehnen konnte. Er näherte sich ihr und schluckte, es fiel ihm schwer Logan nicht umzubringen.

„Du siehst so aus als könntest du was zu essen gut vertragen.“, brach Elliot dann das schweigen und schob seine Arme unter ihrem Körper. Lass das!, wollte Roxanne sagen, doch sie war zu schwach und so ließ sie sich von Elliot aus dem Kerker tragen.
 


 

- - -
 

Die junge Frau stand am offenen Fenster und hatte ihren Arm rausgestreckt. Es war als wolle sie die Schneeflocken auffangen, doch sobald diese auf ihrer Hand gelandet waren, schmolzen sie. „James...“, flüsterte sie leise und starrte in die Dunkelheit. „Wo bist du nur?“ Das war keine wirklich ernst gemeinte Frage, dessen Antwort sie suchen würde. Sie wusste selber nicht mal, wieso sie noch an ihn dachte, wo er doch schon seit zwei Jahren spurlos verschwunden war. Ihre langen, braunen Locken hingen ihr schlaff über die Schultern und schon längst war der Glanz aus ihren Augen verschwunden, der dort mit dem Grün harmoniert hatte. Stattdessen hatte sich Leere darin gefüllt.

Molly Weasley wandte sich vom Fenster ab, hielt sich mit der rechten Hand an ihrem linken Oberarm fest. „James.“, in den Namen legte sie all ihre Liebe hinein. Es war kein Geheimnis gewesen, dass sie ihn liebte. Schon als sie zusammen zur Schule gingen, als sie und er unzertrennlich wurden und sie schließlich mit James das Schulsprecherteam bildete. Sie hatte ihn immer geliebt. Und womit dankte er ihr? Indem er einfach verschwand, nur einen Brief für sie hinterließ und ihr ein großes Loch in die Brust gehämmert hatte.

Er war es für den sie mit erhobenem Kopfes weiter gelebt hatte. Er war nur verschwunden und Molly war sich sicher, dass er nicht tot war – das er irgendwo auf dieser Welt lebte, aber noch keinen Weg gefunden hatte zu ihr zurück zu kehren. Und auch jetzt noch glaubte sie daran. Wie konnte sie denn nicht? Nachdem sie ihn so lange geliebt hatte, so lange an ihn geglaubt hatte... bis Fred ihr entgegen geschleudert hatte, dass James tot war. Er war zwei Jahre und noch länger verschwunden, und dann sollte er leben ohne sich zu melden? Sie sollte aufhören zu träumen. Mit diesen Worten hatte Fred ihr verliebtes Herz in tausend Stücke gesprengt. Molly atmete tief ein und aus. Sie wollte nicht mehr an James denken. Das hatte sie die letzten Jahre getan, sie ausgelaugt und entkräftet. Auch an die Worte in seinem Brief wollte sie nicht denken, Worte, die sich in ihr Gehirn eingebrannt hatten als wollte es sie nicht vergessen lassen, auf wen sie wartete.

„Molly?“, eine warme und sanfte Stimme riss sie aus ihren Gedankenstrom und sie wandte ihren Kopf leicht nach rechts. Fynn betrat ihr Zimmer und trat mit einem Lächeln auf sie zu. Sie selber spürte wie ihre Mundwinkel sich langsam nach oben hoben und sie ließ es zu, dass er sie in seine Arme zog. Die Weasley war sich nicht sicher was sie für Fynn empfand aber es war nichts Negatives. Sie war sich sogar sicher, dass es an Liebe grenzte was sie für Fynn empfand. Es reichte schon fast an die Liebe für James heran... aber auch nur fast.

„Wo warst du so lange?“, wollte Molly mit einem Lächeln wissen und schlang ihre Arme um ihn. Er war ihr Halt, ihr Fels in der Brandung. Ihr Fynn.

„Ich war für Samuel unterwegs.“, antwortete Fynn nach einer Weile des Schweigens. Er hatte seiner Freundin nicht erzählt, dass er Roxanne vor den sicheren Tod bewahrt hatte. Zwar hatte Molly mit ihrer Familie gebrochen, doch das sie sie trotzdem nicht liebte und vermisste, würde er nicht verneinen. Deswegen war es wohl am besten wenn er ihr verschwieg, dass ihre Cousine unten im Kerker war. „Ja? Ich würd auch gern wieder raus...“, sagte sie mit einer kleinen Andeutung. Ihm entging das nicht. Und wieder schwieg er. Es war nicht so, dass er Molly einsperrte, genauer gesagt war Samuel das, und er wollte ihr jeden Wunsch erfüllen. Auch wenn er nach Samuel das sagen hatte, so konnte er nicht alles entscheiden. Sein Blick ruhte auf ihrem Haarschopf, dass rotbraune Haar schimmerte im Mondschein. Molly war seit ein paar Monaten nicht mehr draußen, Samuel hatte es ihr verboten nachdem sie einen Auftrag vermasselt hatte. Sie war mit Fynn beauftragt wurden ein Lager zu sprengen – aber da hatte ihm der Orden des Phönix einen Strich durch die Rechnung gemacht, und Fynn hatte ihren Plan zunichte gemacht indem er mit Molly weg appariert war als diese nach der Weasley greifen wollten

„Wir könnten spazieren...“, schlug Fynn zögernd war. Molly lehnte sich nach hinten und sah ihn in seine braunen Augen. Sanft fuhr sie mit ihrer Hand durch seine dunkelbraunen Haare und nickte leicht. „Nur kurz an die frische Luft, Fynn...“, bat sie ihn und sah ihn flehend an. „Na gut... aber dann sollten wir uns nicht erwischen lassen...“, er grinste sie kurz an und ging durch das Zimmer um ihre und seine Jacke zu holen. Die Weasley strahlte Fynn an und allein schon deswegen, würde er Samuels Regeln brechen. Damit er ihr Lächeln sah, welches sein Herz erwärmte.



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Kommentare zu dieser Fanfic (7)

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Von: abgemeldet
2012-10-28T21:13:54+00:00 28.10.2012 22:13
Hallo meine liebe nagachika!

Zum einen möchte ich mich bei dir für deine Einsendung zu meinem Wettbewerb "Dunkle Tage..." bedanken und zum anderen tut es mir sehr Leid, dass es nicht für eine Platzierung gereicht hat. :( Aber da es nur drei Plätze waren, die wir zu vergeben haben, ist uns die Entscheidung auch keinesfalls leicht gefallen. Hier auf alle Fälle dein versprochener Kommentar, der schematisch so aufgebaut ist wie das Konzept, nachdem wir bewertet haben~.

[2] AUFBAU, STRUKUR, FEHLERQUOTIENT
Bei zwei lieben Betas habe ich mir beinahe schon gedacht, dass sich deine Fehler in Grenzen halten würden - und so war es dann auch. ;) Vor allem im Prolog hast du sehr strukturierte, angenehme Absätze gesetzt, die im ersten Kapitel leider etwas nachließen... Einen Logikfehler, den ich anzumerken hätte, wäre dieser, dass du im Prolog von Dementoren im Zusammenhang mit Askaban sprichst – obwohl man wohl davon ausgehen könnte, dass diese zu der Zeit bereits abgeschafft worden sind (nach Aussage von JKR setzt sich Harry Potter selbst sehr bald dafür ein, die Dementoren nicht mehr als Wächter einzusetzen). :)

[3] WETTBEWERB-ANFORDERUNGEN
Im Prolog war ich wirklich ziemlich zuversichtlich, dass deine FF den Anforderungen des Wettbewerbs gerecht würde, doch das war im Endeffekt leider nicht ganz der Fall; du hast wirklich gute Ansätze gezeigt und deine "Bösewichte" scheinen durchaus tauglich zu sein, Schrecken zu verbreiten, aber bezüglich unseres Wettbewerbs war einfach noch zu wenig vorhanden. :( Es sollte ein "ultimativer Bösewicht" kreiert werden, und das ist deine Gruppe von Übeltätern im Moment leider noch nicht. Ich kann mir zwar gut vorstellen, dass daraus etwas geworden wäre, aber wir können ja nur das bewerten, was da ist.

[4] EIGENER STIL, ATMOSPHÄRE, CHARAKTERE
An und für sich ist dein Stil nicht schlecht – auch, wenn er noch nicht ganz so gefestigt wirkt.^^ Atmosphäre gab es im Prolog durchaus – die einfachen, eher nüchteren Erklärungen, die man aus den Ausschnitten des Tagespropheten entnommen hat, hatten schon ihren Reiz. Doch auch das nimmt in Kapitel 1 leider etwas ab. Es tauchen zu viele Namen und zu viele Personen auf, die einem nicht tief genug nahe gelegt werden und in diesem Fall würde ich dir für das nächste Mal raten; gehe es ein bisschen langsamer an - sonst kommen deine Leser einfach nicht mehr mit und verlieren den Überblick. ;)

[5] LAYOUT
Trotz seiner Schlichtheit finde ich dein Layout sehr hübsch. Zwar gibt's kein Cover, aber das stört mich hier gar nicht mal so sehr. :) Die Überschriften in den Charakterbeschreibungen mit Alter & Bezeichnung (z.B. "24 Jahre alt ✘ nüchterner Held ") sind zwar nichts neues mehr, aber ich mag es eigentlich immer noch ganz gerne – und es passt zum schlichten Gesamtkonzept. ;) Auch die Bildformate sind einheitlich, ebenso wie der gleiche, helle Braunstich in den Graustufen-Bildern... Doch, ich bin zufrieden damit. ♥

Nun, ich hoffe, meine Mitjuroren werden dir auch bald ihre Kommentare dalassen, damit du ein bisschen mehr Feedback hast. ;) Danke noch einmal für deine Einsendung und viel Erfolg beim weiter schreiben!

Allerliebste Grüße, deine abgemeldet~.
Von:  -Nox-
2011-09-29T04:55:53+00:00 29.09.2011 06:55
! Wie mir nicht einmal Bescheid gesagt wird...
*kopfschüttel*
Ya Thu. Ich bin neugierig.
Ich warte auf mehr.
Ich stehe jederzeit zur Verfügung wenn du Hilfe brauchst.
Und Ya~
Bis jetzt klingt es vielversprechend |D hahaha~
Von: abgemeldet
2011-09-24T21:52:50+00:00 24.09.2011 23:52
yeahrrr thupac räumt ab! da es nichts zu bemängeln gibt und ich schnell weiter lesen will und bis jetzt noch nichts gekommen ist, hoffe ich, dass ich dich nicht hauen muss, wenn bald nichts kommt! <3
btw...samy!<3 XDD~ und franky!<3~...und thuuu(y) <3<3<3<3<3!!!!
Von:  -lyra-
2011-09-24T20:09:25+00:00 24.09.2011 22:09
bin schon gespannt wanns weiter geht :D
Von: abgemeldet
2011-09-20T16:15:14+00:00 20.09.2011 18:15
Ich find den Prolog klasse. Bitte mach schnell weiter, ich will wissen wie es weiter geht.
Kannst du mir eine ENS schicken wenn eine neues Kapitel fertig ist?
Von:  MsJingles
2011-09-18T17:45:28+00:00 18.09.2011 19:45
Ich kann nur nochmal sagen: Ich will mehr!
Bisher habe ich keinen einzigen Kritikpunkt außer dem, dass es zu wenig Text ist :D Es liest sich flüssig, die Spannung ist auf jeden Fall vorhanden. Der Prolog erfüllt auf jeden Fall seinen Zweck.
Immer schön fleißig weiterschreiben :)
Von: abgemeldet
2011-09-16T14:54:37+00:00 16.09.2011 16:54
Wow!
Mehr fällt mir da wirklich nicht zu ein.
Die Idee mit den Schlagzeilen ist schon mal ziemlich interessant. Und der Prolog an sich, lässt einen ja schon tausend Fragezeichen zurück.
Spannender hätte man es wirklich nicht machen können=)
Sag mir doch bitte Bescheid, wenn es weiter geht.
LG
Lufix


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