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Shur'tugal

von

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Kapitel 1

Team 7 hatte von Tsunade einmal mehr einen Auftrag bekommen. Ein älterer Herr hatte um Leibwache auf dem Weg zurück zu seinem Haus gebeten. Tsunade hatte das Angebot angenommen, da der ältere Herr nicht gerade Arm war. Fürst Shigeru von Yuki-Gakure, dem Dorf versteckt im Schnee, hatte Tsunade einen ordentlichen Betrag ausgezahlt, und um möglichst starke Leibwächter gebeten. Und Tsunade hatte selbstverständlich Team 7 damit beauftragt.

Etwas gelangweilt in seinem Buch lesen stand Kakashi gegen die Wand gelehnt da, und lauschte Tsunades Bericht. Ein leichter Rotschimmer hatte sich auf seiner Wange gebildet, und man hörte ihn gelegentlich kichern. „Hört her!“ begann Tsunade. „Dieser Auftrag ist sehr wichtig für unser Land. Wir haben bei anderen Ländern Schulden, und brauchen deshalb Geld. Der ehrenwerte Fürst Shigeru hat mir einen ordentlichen Lohn angeboten, damit ihr ihn auf der Rückreise zu seiner Villa vor Straßenräubern beschützt. Er hat hier in Konoha seine Verwandten besucht, und will nun wieder abreisen.“ Ein amüsiertes Kichern von Kakashi ließ sie innehalten. „Kakashi! Hör gefälligst zu!“ Dieser schreckte auf, sagte schnell: „Oh. Verzeihung!“ und klappte widerwillig sein Buch zu. Gaara, der der Ersatz für Sasuke in Team 7 war, sah nur gelangweilt an die Wand. Tsunade hatte ihn gebeten, Naruto ein bisschen zur Seite zu stehen, und er hatte eingewilligt. Tsunade fuhr fort: „Ihr werdet jedoch mehrer Tage reisen müssen, den Yuki-Gakure ist weit entfernt. Packt euch genug Proviant und Waffen ein!“ Die Worte `Viel Glück!´ waren die einzigen, die sie noch sagte, bevor sie sie entließ.
 

Das Team verließ das Hokagebüro, und Kakashi sagte: „Ihr geht jetzt eure Sachen packen. Wir treffen uns in einer halben Stunde vor Konohas Stadttoren!“ und schon war er verschwunden. Naruto sagte zu Gaara: „Komm mit!“ Ohne ein Wort zu sagen folgte der rothaarige Sunanin seinem blonden Freund. Dieser führte ihn in seine Wohnung, und Naruto kramte sogleich einen Rucksack aus seinem ohnehin schon überfüllten Schrank. Er schmiss ihn aufs Bett, sauste zu seinen Kleiderschrank, und rupfte ein paar bestimmte Sachen aus seinen schön geordneten Kleidern. Er sprintete zurück zum Bett, stopfte die Sachen unordentlich in den Rucksack, raste auch schon wieder weiter und verschwand in einem anderen Zimmer. Der Kazekage hörte den Blondschopf in irgendeiner Kiste herumwühlen. Es klimperte als Metall auf Metall schlug. Genau eine Minute später kam Naruto wieder zurückgehastet, und warf ein paar Dutzend Kunai, Shuriken und Kibakusatsu in den Inhalt seines Rucksacks. Er brauchte eine Weile, bis er den Rucksack zubekam, da die unordentlich reingestopften Sachen mehr Platz wegnahmen, als geordnete. Er packte den Rucksack, und warf in sich über die Schulter. Er griff nach Gaaras Handgelenk, und zog ihn hinter sich her aus dem Raum. Gaara ließ sich das ohne Widerworte gefallen.

Genau zur ausgemachten Zeit trafen die beiden Freunde am Stadttor von Konoha ein. Sakura wartete ebenfalls schon. Nur Kakashi war noch nicht da. Das gehörte zu seinen üblichen Verspätungen dazu, und nach genau einer Stunde überflüssigem Warten kam er auch angeschlichen. „Entschuldigt die Verspätung!“ begann er, bekam jedoch gleich eine Standpauke von Sakura. In Kakashis Schlepptau lief ein älterer Mann, der sehr elegant gekleidet war. „Das ist Fürst Shigeru!“ stellte Kakashi den Klienten seinem Team vor. „Guten Tag!“ sagte Fürst Shigeru. „Guten Tag!“ sagte auch Sakura. Auch Naruto und Gaara stellten sich vor, und sie setzten sich in Bewegung.

Die hohen Bäume, die sie umgaben, ließen kaum Licht durch, jedoch kam schon das Ende des Waldes in Sicht. Doch kurz bevor sie es erreichten, sprangen ein paar Männer aus dem Gebüsch. „Wertsachen her!“ verlangte der eine. „Nichts bekommt ihr!“ sagte Naruto, und stellte sich den Straßenräubern in den Wald. Diese sahen ihn jedoch nur verhöhnend an. Naruto schloss Fingerzeichen, sammelte Chakra, und beschwor fünf Doppelgänger herauf. Diese liefen auf die Männer zu. „Naruto Rendan!“ rief Naruto, und schlug mit seinen Doppelgängern in schneller Reihenfolge auf die Männer ein. Die Schwerter der Männer zerbrachen, und waren nur noch Einzelteile. „Unglaublich!“ sagte Shigeru, als Naruto zurückkehrte. „Du bist wirklich ein Naturtalent!“ Naruto grinste. Sie gingen um die besiegten am Boden liegenden Banditen herum, und setzten ihren Weg fort.

Sie verließen das Schneeland nun wieder. Shigeru hatte ihn ausgiebig gedankt, das er heile in seiner Villa angekommen war. Nun hatten sie die letzten schneebedeckten Ausläufer des Yuki no Kuni hinter sich gelassen, als es bereits dunkel wurde. Obwohl der Boden nicht mehr von Schnee bedeckt war, war es immer noch ziemlich kalt. Kakashi entschied: „Wir schlagen hier ein Lager auf. Naruto sammelt Feuerholz, und Sakura und ich bereiten das Lager vor!“ Naruto verschwand sofort im Wald, und kehrte wenige Minuten später mit einem ganzen Arm voll Holz zurück. Kakashi nahm ihm es ab, und entzündete es mit einem Gokakyu no Jutsu.

In der Nacht hatte Naruto einen seltsamen Traum. Er schien zu fliegen. Unter sich befand sich wunderschönes aber auch wildes Land zugleich. In der Mitte erstreckte sich eine Wüste, im Norden ein riesiger Wald und im Süden eine riesige Bergkette. Er flog auf den Rand des Waldes zu, und plötzlich wurde alles schwarz.
 

Als er wieder erwachte, tat sein ganzer Körper höllisch weh. Sehr langsam verschwanden die Schmerzen wieder, und Naruto setzte sich wieder auf. Etwas kullerte aus seiner Armbeuge. Naruto nahm es hoch, und sah es sich an. Es war bloß ein großer roter Stein. Er musterte seine Umgebung. Er lag auf einer Art Klippe, neben dem sich Wald erstreckte. Er entdeckte Gaara neben sich bewusstlos liegen. Besorgt warf er den Stein fort, und krabbelte zu seinem Freund. Dieser umklammerte ebenfalls einen großen Stein. Dieser schimmerte silbern. „Gaara! Gaara wach auf!“ rief Naruto, und rüttelte seinen Freund. Gaara schlug die Augen auf, und setzte sich auf. „Wo sind wir?“ fragte er. „Ich weiß es selbst nicht!“ sagte Naruto. Gaaras Blick fiel auf den Stein in seinen Händen. „Was ist das für ein Stein?“ fragte er. Naruto sagte: „Ich weiß es nicht. Ich hab auch so einen. Er lag in meinen Armen, als ich aufgewacht bin. Und du hast auch einen!“ Gaara musterte den Stein abermals. „Wo ist denn deiner?“ fragte er. Naruto sah sich um. „Ach, Mist. Den hab ich weggeworfen!“ sagte er. Er ging herum, und suchte den Stein, den er in der Hast weggeworfen hatte. Er war unter einen Busch gerollt, und es dauerte eine Weile, bis Naruto ihn wiederfand. Er nahm ihn mit zurück zu Gaara, der den Stein interessiert musterte. „Meinst du, wir haben die nur per Zufall gefunden, oder wollte jemand, das wir die finden?“ fragte Naruto. „Ich weiß es nicht!“ gestand Gaara, und wollte den Stein in seinen Rucksack stecken. „Warum nimmst du ihn mit? Du schleppst ihn doch sowieso nur durch die Gegend, und brauchst ihn nicht!“ Gaara hielt inne. „Eigentlich hast du ja Recht, aber ich kann den Stein irgendwie nicht hier zurücklassen. Er scheint mich zu rufen!“ Jetzt wo Gaara es erwähnte, meinte auch Naruto eine Stimme zu hören, die unaufhörlich seinen Namen rief. Er sah sich um. „Wo sind Meister Kakashi und Sakura-Chan?“ fragte er entsetzt, und ließ den Stein wieder fallen. „Anscheinend sind nur wir in dieser Welt gelandet!“ sagte Gaara. Eine Zeit lang dachte Naruto nach, und gab ihm schließlich Recht. Naruto hob den Stein wieder auf. „Und was machen wir jetzt?“ fragte er. Gaara überlegte. „Wir könnten erst einmal unsere Umgebung auskundschaften!“ schlug er vor. Naruto nahm den Vorschlag an. Er steckte den Stein in seinen Rucksack. Er passte gerade so rein.

Sie liefen nun schon stundenlang durch den Wald, der kein Ende nehmen wollte. „Wir sollten lieber umkehren!“ sagte Gaara. Naruto nickte, und sie kehrten um.

Als sie wieder an ihrem Ausgangspunkt ankamen, standen die Sterne bereits hoch am Himmel. Gaara setzte sich, holte den Stein aus seinem Rucksack, und musterte ihn abermals. „Der scheint aus echtem Silber zu bestehen!“ stellte er fest. Naruto holte seinen auch wieder raus, und sah ihn sich an. Er war blutrot, und mit feinen orangefarbenen und ein paar gelben Punkten übersäht. „Meinst du, das ist ein echter Rubin?“ fragte Naruto Gaara. Gaara zuckte mit den Schultern. Naruto gähnte ausgelassen. „Ich bin müde. Lass uns Morgen weitersehen, ja?“ sagte er Gaara nickte. Da der Dämon Shukaku nicht mehr in ihm wohnte, konnte er jetzt schlafen. Auch er war ohnehin sehr müde. Die beiden legten die Steine neben sich, und schliefen ein.

Der Mond stand nun schon hoch am Himmel, als Naruto aus dem Schlaf schreckte. Gaara aber schlief seelenruhig weiter. Naruto sah sich um, aber er sah nirgends etwas. Dann hörte er wieder dieses Quicken. Als sich sein Blick dem Stein zuwand, bemerkte er voller Schreck, das dieser sich zu bewegen begann. Er schaukelte hin und her, und das mit jedem mal heftiger. Nun begann er in einem Kreis herum zu rollen, bis er gegen Narutos Bein stieß, und dort dann liegen blieb. Ein Riss zeigte sich nun auf seiner Oberfläche, und teilte ihn durch die Mitte. Der Stein war nun reglos liegen geblieben, doch der Riss verzweigte sich jetzt allmählich, und ein großes Stück fiel herunter. Etwas kleines schob sich aus dem Stein. Moment mal! dachte Naruto. Das ist kein Stein! Und damit hatte Naruto recht. Als sich das kleine Wesen nun aus dem Ei befreit hatte, torkelte es herum. Doch mit einem mal fiel es um. Naruto streckte vorsichtig die Hand aus, um das kleine Wesen zu berühren. Als er das Wesen an seiner kalten, roten Haut berührte, jagte ein eisiger Schock seinen Arm herauf, und breitete sich schnell im ganzen Körper aus. Naruto kippte hintenüber, und das kleine Wesen begann sich nun wieder aufzurichten. Narutos Körper war wie gelähmt, aber ein Feuer in seinem inneren begann langsam, die Kälte zu vertreiben. Nur Naruto wusste, woher das Feuer kam. Er richtete sich auf, und sah das kleine Wesen auf sich zu tapsen.

Ein paar Zentimeter vor ihm blieb das kleine Wesen sitzen, und entfaltete zwei große, gezackte Flügel, die aus seinem Körper entsprangen. Mit einem Quiekser faltete es die Flügel wieder zusammen, und begann, auf Narutos Schoß zu klettern. Es rollte sich in Narutos Schoß zusammen, und schlief ein. Naruto sah zu Gaara. Der silberne Stein neben ihm begann nun auch zu wackeln. Ganz vorsichtig, um das kleine Wesen auf seinem Schoß nicht zu wecken, rutschte Naruto zu Gaara, und rüttelte ihn an der Schulter. „Hey! Wach auf!“ flüsterte er. Gaara regte sich, und schlug die Augen auf. „Was ist los?“ fragte er. Naruto deutete nur stumm auf das silberne Ei. Gaaras Augen weiteten sich, als er sah, wie das Ei hin und her schaukelte. „Was passiert da?“ fragte er verwirrt. Naruto deutete nur auf das kleine Wesen in seinem Schoß, und sagte: „Dein Ei schlüpft!“ „Ei?“ fragte Gaara irritiert. Naruto deutete auf das silberne Ei, in dem sich jetzt auch verzweigte Risse bildeten. Gebannt schaute Gaara dem schlüpfen zu. Ein kleines, silbernes Wesen wie das von Naruto streckte seinen Kopf aus dem Ei, und begann zu quieken. Es torkelte ebenfalls noch unsicher auf seinen kurzen Beinchen. Gaara streckte langsam die Hand nach dem Wesen aus, und berührte es an der Schnauze. Ebenso wie bei Naruto jagte ein eisiger Schock seinen Arm hinauf, und ließ ihn hintenüberkippen. Die Kälte lähmte seinen Körper, aber nur langsam kam die Wärme zurück. Er richtete sich wieder auf. „Was ist passiert?“ fragte er verwirrt. „Ich weiß es auch nicht!“ sagte Naruto. Das Wesen auf seinem Schoß begann sich nun zu regen. Es kletterte von seinem Schoß hinunter, und tapste zu dem kleinen silbernen Wesen, das sich an Gaara schmiegte.

Gaara hob die Hand, mit der er das Wesen berührt hatte, und war plötzlich wie erstarrt. „Was ist los?“ fragte Naruto. Gaara deutete nur auf seine offene Handfläche, auf der sich ein weißliches Oval gebildet hatte. Auch Naruto sah auf seine Hand. Auf dieser befand sich das gleiche Zeichen, wie auf Gaaras Hand. Doch verfärbte es sich, und schimmerte langsam silbern. Was hat das zu bedeuten? Fragte sich Naruto. Ein neugieriger Gedanke tastete nach seinen. Er schien von seinem kleinen roten Wesen auszugehen. Irgendeine geistige Verbindung bestand nun zwischen den beiden. Naruto hob das kleine Wesen auf, und nahm es mehr in Augenschein. Es hatte eine blutrote schuppige Haut, welche sich zum Hals und Bauch hin in einen dunklen Orangeton verfärbten. Die Augen, die von einer schlitzartigen Pupille in zwei Bereiche unterteilt wurden, hatten einen eher gelblichen Ton. Eine Reihe feiner weißer Zacken verlief die Wirbelsäule bis runter zum Schwanz. An den Vorder- und Hinterbeinen befanden sich vier Klauen, mit feinen Widerhaken an der Innenseite. In seinem Maul befanden sich zwei Reihen kleiner spitzer Zähne. Ein paar Hörner entsprang aus dem Kopf des Tieres, und die Nüstern blähten sich, als das Tier einen Geruch aufnahm. Es riss das Maul auf, und stieß ein herzerweichendes Geräusch aus. Es hatte Hunger. Naruto überlegte, dann setzte er das Tier ab, beschwor einen seiner Doppelgänger, und trug ihm auf, etwas zu fressen für das Tier zu besorgen. Der Doppelgänger zog einen Kunai, und sprang los.

Das Tier währenddessen quäkte weiter vor Hunger. „Ruhig. Gleich gibt es was!“ beruhigte Naruto seinen kleinen Freund. Das Tier klappte das Maul wieder zu, und schwieg. Kurz darauf kam der Doppelgänger auch schon wieder, und hatte einen Vogel in der Hand, den er Naruto vor die Füße warf, bevor er verpuffte. Hungrig stürzte sich das Tier auf den Vogel, und begann, ihm das Fleisch von den Knochen zu reißen. Auch Gaaras silbernes Tier machte sich über den Kadaver her. „Was sind das bloß für Tiere?“ fragte Gaara. Naruto schlug vor: „Warten wir bis Morgen. Im Sonnenlicht können wir sie besser erkennen!“ Gaara nickte, und legte sich wieder hin. Naruto folgte seinem Beispiel.

Als Naruto am nächsten Morgen aufwachte, schlief das Tier, den Kopf in seine Armbeuge gelegt. Der Körper hob und senkte sich beständig. Nun konnte Naruto es besser erkennen. Das Tier wachte auf, und begrüßte ihn mit einem freudigen Quieken. Naruto nahm es auf den Arm, und klappte einer der Flügel aus. Er bestand aus einem verlängerten Daumen. Die anderen Fingerknochen waren lang, und von einer fein orangefarbenen Flughaut bedeckt. Fragend sah ihn das Tier aus seinen gelben Augen an. Nun wusste Naruto, was das für ein Tier war. „Du bist ein Drache!“ sagte er. Der Drache sah ihn an, als wollte er fragen: `Was hast du denn gedacht?´ Naruto streichelte ihn über den Kopf, und der Drache steckte zutraulich seinen Kopf in seine Hand. Neben Naruto schlief immer noch Gaara. Sein kleiner silberner Drache hatte es sich neben seinem Kopf bequem gemacht. Nun zerbrach sich Naruto den Kopf wegen eines Namens für seinen kleinen Drachen. Er war rot, deshalb würde ein Name wie `Akaryu´ passen, aber das Geschlecht seines Drachen stand noch nicht fest.

Gaara regte sich nun. Der kleine silberne Drache erwachte auch, streckte sich wie eine Katze, und machte einen Buckel. Naruto streichelte ihn. Gaara setzte sich nun auf. „Guten Morgen!“ begrüßte er Naruto und die beiden Drachen. „Was für einen Namen soll dein Drache tragen?“ fragte Naruto. Gaara sah seinen Drachen an. „Ich weiß nicht!“ Ein neugieriger Gedanke tastete nach Narutos Bewusstsein, und er sah den kleinen roten an. „Was ist los?“ fragte er. „Name?“ fragte der Drache. „Ja, Name!“ antwortete Naruto. „Doch dein Geschlecht ist mir noch unbekannt!“ Der Drache legte den Kopf schief. „Ge-schlecht?“ fragte er. Naruto nickte. „Weib-chen!“ sagte der Drache. „Du bist ein Weibchen?“ fragte Naruto. Der Drache sah ihn wieder mit einem Blick an, der sagen wollte: `Was hast du denn gedacht?´ Naruto nahm die Drachin hoch. „Wenn du ein Weibchen bist, nenne ich dich Chizu! Das bedeutet soviel wie Langlebigkeit.“ Gaara hatte Naruto beobachtet, und folgte seinem Beispiel. Sein Drache sah ihn ebenfalls fragend an. „Welches Geschlecht hast du?“ fragte er den Drachen langsam. Der Drache sah ihn nur schief an, als ob er gar nichts verstand. „Darf ich mal?“ fragte Naruto, und sah dem kleinen Silberdrachen in die Augen. „Bist du ein Männchen, oder Weibchen?“ fragte er langsam und deutlich. Der Drache musterte ihn, und sagte schließlich: „Männ-chen!“ „Er ist ein Männchen!“ sagte Naruto zu Gaara. Gaara überlegte kurz, und sagte dann: „Ich glaube, ich nenne ihn Taku!“

Kapitel 2

Die beiden gingen wieder weiter. Chizu saß in Narutos Rucksack, und streckte den Kopf hinaus, um ihre Umgebung in Augenschein zu nehmen. Bei Gaara tat Taku das selbe. Naruto und Gaara hatten nicht die gleiche Richtung genommen, wie am Tag davor, denn nun liefen sie vom Wald weg. Der Pfad wurde immer steiler und steiler, und schließlich mussten die beiden klettern. Ein fernes Rauschen ertönte, doch das kümmerte die beiden nicht.

Als sie nun schließlich weiter unten angekommen waren, stürzte neben ihnen ein meterhoher Wasserfall in die Tiefe. „Man, ist der groß!“ rief Naruto über das Getöse hinweg. Gaara nickte nur kaum merklich. Aus seinem Rucksack hörte Naruto Chizu wimmern. „Keine Angst kleine. Es passiert schon nichts!“ versuchte er sie zu beruhigen, aber Chizu wimmerte weiter. Nun begann sie auch noch, sich zu Bewegen, was sich zu einer panischen Toberei steigerte. „NEIN CHIZU! BLEIB RUHIG!“ schrie Naruto, aber Chizu hörte nicht. Panische Gedanken strömten auf Naruto ein. Bilder von einem rasant schnell näher kommenden Boden. Gefühle von freiem Fall. Alles das spürte Chizu, und Naruto auch. Da kam ihm eine Idee. Er versuchte die Drachendame durch Gedanken zu erreichen. Langsam hörte Chizu auf zu toben, und blieb wieder ruhig liegen. Trotzdem konnte Naruto ihre Angst spüren. Taku dagegen hatte sich noch nicht einmal gerührt. Naruto war froh, das Chizu jetzt ruhig war, und kletterte weiter nach unten.

Endlich unten angekommen, lehnte sich Naruto erst einmal gegen einen Felsen. Er nahm Chizu aus seinem Rucksack, und sah sie ernst an. „Das war ziemlich leichtsinnig von dir!“ hielt er ihr in Gedanken eine Predigt. Chizu ließ den Kopf hängen, und sah woanders hin. Sie schämte sich. Naruto nahm sie in den Arm, und streichelte sie. Chizu legte sich in seine Arme, und schloss entspannt die Augen. Die Schwanzspitze pendelte eine wenig hin und her. Gaara hatte sich neben ihm niedergelassen. „Was ist da eigentlich gerade passiert?“ fragte er. „Chizu hatte Angst!“ sagte Naruto. „Aber wie hast du sie beruhigt?“ fragte Gaara weiter. Naruto sah auf den kleinen schuppigen Haufen in seinen Armen, und sagte: „Ich habe durch Gedanken Kontakt mit ihr aufgenommen, und ihr gesagt, das nichts passieren wird. Dann hat sie aufgehört zu toben!“ „Telepathie also.“ bemerkte Gaara, und sah zu Taku, der versuchte, aus seinem Rucksack zu klettern.

Die beiden gingen weiter, die Drachenjungtiere sorgsam im Rucksack verstaut. In der Ferne sahen sie Häuser. Es waren keine großen Bauten. Sie waren aus Holz und mit einem strohgebundenen Dach abgedeckt. Aus den Ziegelschornsteinen quoll dichter schwarzer Rauch. Fernes Pferdewiehern ertönte. „Was ist das für ein Dorf?“ fragte Gaara. „Ich weiß es nicht!“ sagte Naruto nur.

Als sie durch die Straßen des Dorfes liefen, blieben alle Menschen stehen, und sahen sie neugierig an. Warum gucken die uns so an? fragte sich Naruto. „Seltsame Kleider!“ bemerkte Chizu frech. Nun fiel es Naruto auch auf. Sie hatten ganz andere Sachen an, als die Leute hier. Eher farbenfroh, als die dunklen Töne der Westen und Hosen der Dorfbewohner. Die Blicke machten Naruto langsam nervös. Gaara erging es da nicht anders. Schnell bogen sie in eine dunkle Seitenstraße ein, in der sie niemand sehen konnte. „Und was jetzt?“ fragte Naruto. In seiner Stimme lag eine Spur Ratlosigkeit. Gaara überlegte. „Wir könnten es mit dem Henge no Jutsu versuchen!“ schlug er vor. Naruto schlug sich vor die Stirn. Das er da nicht früher dran gedacht hatte! „Na gut!“ sagte er, und schloss das Fingerzeichen. Höchst konzentriert hockte er da mit geschlossenen Augen. Dann öffnete er sie, und weißer Rauch hüllte ihn ein.

Als der Rauch verschwand, stand an Narutos Stelle ein junger Mann mit schwarzen Haaren. Er trug ein graues Hemd, eine schwarze Lederweste, und eine Hose aus einfachem schwarzem Stoff. „Na also!“ sagte Naruto, und war mit sich selbst zufrieden. Nun versuchte es auch Gaara. Er sah nun so ähnlich aus wie Naruto. Nur hatte er eine hellbraune Weste an, und braune Haare. „Ich glaub, so können wir uns sehen lassen!“ bemerkte er. Sie schulterten ihre Rucksäcke wieder, und gingen aus der Gasse hinaus. Nun gingen die Leute an ihnen vorbei, als gehören sie zu ihnen. Manch einer grüßte freundlich.

Vor einer Art Schmiede blieben sie stehen. Ein Schmied schlug einem Schwarz-Weiß gefleckten Pferd gerade Hufeisen an. Naruto ging in die Schmiede, und fragte den Mann: „Können sie mir sagen, wo wir hier sind? Wir sind Reisende!“ Der Mann schlug den letzten Nagel ein, ließ den Pferdehuf los, und drehte sich um. „Aber natürlich. Ihr seid hier in Therinsford!“ Als Naruto gerade etwas sagen wollte, stand eine weitere Gestalt in der Schmiede. Sie war in einen dunklen Mantel gehüllt, bucklig, und sah irgendwie gruselig aus. Die Gestalt streckte einen Arm aus, zeigte mit einem krallenartigen Finger auf Naruto und Gaara, und sagte mit seltsamen Zischlauten: „Kommt her!“ Gaara und Naruto sahen sich an. Sollten sie wirklich? Hinter ihnen begann der Schmied das Pferd zu satteln und aufzutrensen.

Als Naruto und Gaara keine Anstalten machten, sich zu bewegen, kam die Gestalt auf sie zu. Doch plötzlich zückte sie einen Dolch. Diesen warf sie nach den beiden. Der Dolch bohrte sich von hinten in das Herz des Schmiedes, und dieser fiel vornüber. Das Blut breitete sich unter ihm aus, und das Pferd schnaubte nervös. Es bäumte sich auf, und wieherte ängstlich. Naruto sah zurück zum Eingang, doch die Gestalt war verschwunden. Das Pferd begann, an seinem Strick zu ziehen und zu zerren. Naruto ging zu ihm, ergriff die Zügel, und drang in die verängstigten Gedanken des Tieres ein. Langsam machte er ihm klar, das es keinen Grund mehr habe, Angst zu haben. Das Pferd beruhigte sich, und sah Naruto aus klugen Augen an. „Ich glaube, wir sollten das Pferd mitnehmen. Laufen strengt an.“ „Aber wir können doch gar nicht reiten!“ protestierte Gaara. „Ach...“ entgegnete Naruto. „Wir kriegen das schon irgendwie hin!“ Er grinste. Gaara gab auf. Dann aber fiel sein Blick auf ein Braunes Pferd. Er ging zu dem Pferd, nahm die Zügel, und führte es zu Naruto. „Wir sollten das hier auch nehmen. Zwei auf einem Pferd wird eher schlecht gehen. Du reitest das, und ich reite dieses hier!“ sagte Gaara. Naruto nickte, und die beiden führten die Pferde aus der Schmiede, der sich obendrein auch als Stall entpuppt hatte. Sie hielten eine Frau an, und fragte, was und wo der nächste Ort war. „Der nächste Ort ist Carvahall, und liegt im Nord-Osten!“ antwortete die Frau, und lief weiter. Naruto und Gaara gingen aus Therinsford heraus, schwangen sich auf die Pferde, und ritten los. Die beiden Drachen, die bis gerade eben in ihren Rücksäcken geschlafen hatten, steckten die Köpfe aus den Rucksäcken, um sich die Umgebung anzusehen.

Als es dunkel wurde, zügelten Naruto und Gaara die Pferde. „Wir sollten rasten!“ sagte Gaara. Naruto nickte. Sie stiegen ab, und banden die Pferde an einem Baum fest. In Narutos Rucksack regte sich Chizu. Sie streckte den Kopf hinaus, und versuchte hinauszuklettern. Sie krallte sich in den Rucksack, kletterte bis nach unten, spannte dann ihre Flügel aus, und ließ den Rucksack los. Sie segelte sanft wie eine Feder hinunter, und faltete die Flügel wieder zusammen, als ihre Beine den Boden berührten. Sie war anscheinend schon etwas gewachsen, denn die winzigen Hörner waren etwas länger als zuvor, liefen hinten spitz aus, und wurden langsam schwarz. Also sollten Chizus Hörner später schwarz, und nicht weiß sein. Chizu senkte den Kopf, und fing an zu schnüffeln. Ihre Nüstern blähten sich, als sie einen Geruch aufnahm. Dann trippelte sie zu einem Busch, blieb kurz davor stehen, und drückte sich auf den Boden. Sie schlich auf etwas zu, und sprang schließlich auf das Etwas zu. Man hörte ein Quiecken, und Chizu trottete mit einer Ratte im Maul zurück zu Naruto. Sie warf ihm die Ratte vor die Füße, und sah ihn erwartungsvoll an. Die Schwanzspitze wackelte erwartungsvoll. Als Naruto keine Anstalten machte, die tote Ratte aufzuheben, versetzte Chizu dem Kadaver einen kleinen Stups, und sah Naruto wieder erwartungsvoll an. Nun verstand Naruto, was Chizu wollte. Sie wollte, das er die Ratte aß. Naruto hockte sich hin, und streichelte Chizu über den Kopf. „Friss du das. Ich besorge mir selbst was!“ Chizus Blick wurde traurig. Sie stupste die Ratte noch einmal an, und sah Naruto an. Aber Naruto schüttelte den Kopf. „Wir essen keine Ratten. Sie können Krankheiten an uns Menschen übertragen!“ versuchte er ihr durch Telepathie zu erklären. Chizu sah aus, als hätte sie ihn verstanden. Sie nahm die Ratte ins Maul, und tapste zu Taku, der neben Gaara saß. Diesem ließ sie die Ratte vor die Füße fallen. Taku sah sie an, und nickte einmal. Er begann an der einen Hälfte der Ratte zu fressen, während sich Chizu die andere Hälfte vornahm. Naruto zückte einen Kunai, und sagte: „Ich gehe jagen!“

Als der Mond dabei war, aufzugehen, kam er zurück. Er hatte einen Vogel in der Hand. Er entpuppte sich als eine Eule. „Hab nichts besseres finden können!“ sagte er nur. Gaara nickte, und begann, Steine in einen Kreis zu legen. Er warf Holz, das um sie herum verstreut lag hinein, und wollte es anzünden. Doch er bekam es nicht hin. Chizu hob den Kopf, und sah zu ihnen hinüber. Sie und Taku hatten sich aneinander gekuschelt, und waren eingeschlafen. Von den Feuervorbereitungen war Chizu wach geworden. Sie tapste zu Naruto und Gaara an die Feuerstelle, und sah Naruto fragend an. „Wir bekommen das Feuer nicht an!“ beantwortete Naruto ihre Frage. Chizu sah das nicht brennende Feuer an. Sie trat näher heran, und starrte auf das Holz. Naruto sah, wie sich ihre Nüstern blähten. Chizu pustete einmal, und aus ihrem Maul kam eine kleine Flamme. Sie war nicht groß, reichte aber, um das Feuer anzuzünden. Chizu sah Naruto an. „Gut gemacht?ragte sie. Naruto nahm sie hoch, und drückte sie an sich. „Das hast du gut gemacht!“ sagte er. Chizu knurrte zufrieden.

Nachdem sie den Vogel gerupft hatten, schnitt Naruto ihm mit einem Kunai den Kopf ab, und spießte eine Stange hindurch. Diese legte er auf zwei Halterungen, die er neben dem Feuer befestigt hatte. Während der Vogel so vor sich hin briet, überlegten Naruto und Gaara, was sie als nächstes machen sollten. „Ich schlage vor, wir gehen erst einmal in dieses Carvahall, und sehen zu, das wir da eine Arbeit bekommen. Unser Geld wird hier wohl nichts wert sein.“ sagte Gaara. „Da hast du recht!“ sagte Naruto. „Wir sollten uns dann, wenn wir genug Geld haben, irgendwo etwas zum Anziehen kaufen. In unseren Sachen sehen wir hier seltsam aus.“ sagte Gaara. Naruto nickte.

Als der Vogel gar war, nahm Naruto ihn vom Spieß schwenkte ihn ein paar mal in der Luft, damit er abkühlte, machte dann etwas von dem Fleisch ab, und gab es Gaara. Dieser nahm es dankend an, und aß es. Auch Naruto aß sein Stück Fleisch. Ein Stück davon gab er Chizu, die es hungrig verschlang. Gaara sah Chizu dabei zu, wie sie das Fleisch verschlang, und gab Taku ebenfalls etwas. So teilten sie den Vogel also auf vier auf. Als sie dann fertig waren, legten sie sich schlafen. Chizu kletterte an Naruto hoch, und rollte sich auf seinem Bauch zusammen. Dieser ließ es ohne ein Widerwort geschehen. Taku legte seinen Kopf auf Gaaras Arm, und schlief ein.

Am nächsten Morgen dann stiegen sie auf die Pferde, und ritten weiter. Nebel lag über dem Boden, und es war recht kühl. Die Sonne ging auch gerade erst auf. Man konnte durch den Nebel den Boden vor sich nicht sehen, und so passierte es nicht selten, das die Pferde mal stolperten.

Irgendwann, als sich der Nebel verzogen hatte, sahen sie vor sich ein kleines Dorf. Es lag in der Nähe eines großen Flusses. Außerhalb des Dorfes, kaum sichtbar, lag ein kleiner Bauernhof. Chizu, die auf Narutos Schulter geklettert kam, sah auf das Dorf, und blähte die Nüstern. Sie sah interessiert in Richtung des Bauernhofes. „Was ist los?“ fragte Naruto zur Abwechslung einmal in Gedanken. „Da ist ein Drache!“ sagte sie einmal einen vollständigen Satz. Naruto starrte auf den Bauernhof. Stimmte das? „Auch wenn da ein Drache ist, wir sollten erst einmal unseren ursprünglichen Plan durchführen!“ sagte Gaara. Naruto gab ihm recht. Aus irgendeinem Impuls heraus steckte Naruto Chizu in seinen Rucksack, und sagte ihr, sie solle darin bleiben. Murrend gehorchte Chizu. Gaara brauchte erst gar nichts zu sagen, denn Taku kletterte gleich in den Rucksack. Naruto und Gaara trieben die Pferde an, und diese trugen sie in das Dorf.

Sie kamen an einer Schmiede vorbei. Dort standen zwei Männer. Ein alter, und ein jüngerer. Naruto zügelte sein Pferd, stieg ab, und gab Gaara die Zügel. Er ging in die Schmiede, und fragte: „Entschuldigung, aber wo bekommen wir hier Arbeit?“ Der alte Mann drehte sich um. Er war nicht so alt, wie Naruto ihn geschätzt hatte. „Aber natürlich. Arbeit gibt es hier in meiner Schmiede, und in Morns Schankhaus!“ Naruto sah zu Gaara. Dieser machte ihm klar, das sie lieber hier arbeiten sollten, als in einer Kneipe. Also sagte Naruto zu dem Mann: „Wäre es möglich, hier eine Arbeit zu bekommen?“ Der Mann überlegte. „Ich hätte Arbeit zu vergeben, doch muss ich in einer Woche nach Therinsford, und dort in einer Schmiede aushelfen. Dieser Junge Mann hier wird mir dabei helfen. Er heißt Roran!“ Der Junge Mann stellte sich nun noch einmal selbst vor, und der alte Mann sagte: „Ich bin übrigens Horst. Und wer seid ihr?“ Naruto sah Gaara an. Dann sagte er: „Wir haben Namen, die hier eher fremd sind, als vertraut. Ich bin Naruto, und mein Freund da ist Gaara!“ Horst schwieg. „Eure Namen sind wirklich sehr seltsam. Wo kommt ihr denn her?“ Naruto überlegte. Er konnte Horst doch nicht sagen, das sie aus Konoha- und Sunagakure kamen. Deshalb log er: „Wir kommen aus Therinsford!“ „Seit wann haben die Leute in Therinsford so seltsame Namen?“ hackte Horst nach, doch Roran mischte sich ein. „Horst. Lass sie doch. Sie können doch nicht alles wissen!“ „Du hast Recht, Roran!“ sagte Horst. „Also. Was könnt ihr?“ fragte er nun. Naruto wollte gerade antworten, als sich Chizu in seinem Rucksack regte. Inständig hoffte er, das sie nicht herauskam, und wiederholte in Gedanken an sie gerichtet immer den gleichen Satz: „Bleib ruhig! Bleib ruhig! Bleib ruhig!...“ Chizu hörte auf sich zu bewegen, und blieb wieder ruhig liegen. Naruto fuhr fort. „Ich kann sehr gut mit Messern umgehen, aber schmieden kann ich nicht!“ Gaara rief vom Eingang aus: „Ich kann ebenfalls gut mit Messern umgehen!“ Dabei spielten die beiden auf Kunais an. Horst nickte, und sagte: „Gut. Dann kommt morgen wieder hier her, und ich gebe euch dann Arbeit!“ Naruto nickte, und ging zurück zu Gaara und seinem Pferd. Sie verabschiedeten sich noch, und trieben ihre Pferde dann an.

Ihr Nachtlager schlugen sie in dem Wald nahe des Flusses auf. Sie wollten wieder mit Chizus Hilfe ein Feuer entzünden, aber sie bekam keine Flamme zustande, wie beim letzten mal. So experimentierte Naruto an dem Holz und dem trockenen Gras herum. Er suchte sich erst zwei Stöcke, die er aneinander rieb. Aber das Holz war zu nass. Dann suchte er sich einen dicken und einen langen Stein, und schlug diese gegeneinander. Funken sprangen von dem Stein ab, und fingen an, das Gras zu verbrennen. Kurze Zeit später hatten sie ein schönes Lagerfeuer.

Am nächsten Morgen gingen Naruto und Gaara zurück zu Horsts Schmiede. Die Pferde und ihre kleinen Drachen hatten sie bei ihrem Gepäck gelassen, nachdem sie ihnen erst einmal eingetrichtert hatten, sie sollen da bleiben, und ihnen nicht folgen. Taku hatte sofort gehört, aber Chizu wollte immer mitkommen. Naruto hatte ihr drohen müssen, das sie nichts zu fressen bekam, wenn sie nicht hörte. Chizu hatte sich danach verstehend hingehockt, und Naruto nur nachgesehen. Sie war wieder ein ganzes stück gewachsen, und hatte bereits die Größe einer Katze erreicht. Die vorher feinen Zacken auf ihrem Rücken traten nun heraus, und ihre Hörner waren nun dunkelgrau. Sie wuchs jeden Tag ohnehin schon einmal ein ordentliches Stück. Ihre gelben Augen folgten ihm nun, wie er den Wald verließ, und auf Carvahall zuging.

Nachdenklich betrachtete Naruto das silberne Mal auf seiner Handfläche. Wo kam es her, und was hatte es zu bedeuten? Konnte er sich damit bei anderen Menschen sehen lassen? Schließlich entschied er sich, sich und Gaara Handschuhe zu besorgen, sobald sie Geld hatten. Er wollte nicht, das andere Menschen das Zeichen in seiner Handfläche sahen. Er wusste irgendwie, das es für Menschen ungewöhnlich war, jemanden mit einem solchen Zeichen zu sehen.

Sie betraten die schmiede, und sahen Horst und Roran bereits vor einem Feuer stehen, und an etwas schmieden. „Da sind wir!“ sagte Naruto. Horst hielt inne, und drehte sich um. „Ah. Dann kann ich euch ja eure Aufgabe mitteilen!“ Er führte sie, nachdem er sich vergewissert hatte, das Roran allein zurechtkam, zu einem runden Stein, der an einem Gestell hing. „Ich habe heute von ein paar Wachen des Königs Waffen bekommen, die ich schärfen soll. Da ich aber sehr viel zu tun habe, bitte ich euch, die Waffen zu schärfen. Ich zeige euch, wie es geht!“ Er setzte sich auf den Hocker vor dem Stein, ergriff eine Axt, trat auf ein Holzpedal, und der Stein begann sich schnell zu drehen. Horst hielt die sonst immer scharfe Seite der Axt an den Stein. Als das Metall auf den Stein aufgelegt wurde, sprühten eine Menge Funken. Horst bewegte das Schlagblatt der Axt immer wieder von Seite zu Seite. Dann wendete er es, und machte das gleiche mit der anderen Seite.

Als er die Axt vom Stein und den Fuß vom Pedal nahm, hielt er Naruto und Gaara die Axt hin. „So soll das danach aussehen. Am besten, ihr wechselt euch ab. Es ist nämlich nicht so einfach, wie es aussieht!“ er stand wieder auf, und ging zurück zu Roran, der ihn gerade zu sich rief. Naruto sagte zu Gaara: „Ich fang an!“ Er nahm sich ein stumpfes Schwert, setzte sich auf den Hocker, hielt es an den Stein, und trat auf das Pedal. Die Funken sprühten, und Naruto fuhr mit dem Schwert langsam am Stein entlang. Er machte es genauso, wie Horst es ihm gezeigt hatte. Dann drehte er das Schwert um, und machte das selbe mit der anderen Seite. Als er fertig war suchte er nach etwas, womit er die Schärfe des Schwertes. Sein Blick fiel auf etwas Stroh, das verteilt am Boden lag. Er hob eines davon auf, und fuhr damit über die Klinge des Schwertes. Das Stroh ging durch wie Butter. Zufrieden stellte Naruto das Schwert weg, und schnappte sich die nächste Waffe. Es waren Pfeile eines Bogens. Dieser schärfte er auch. Einen nach dem anderen. Nach den Pfeilen übernahm Gaara, und schärfte eine weitere Axt. Er brauchte etwas länger als Naruto, doch am Ende waren seine geschliffenen Waffen genauso scharf, wie die von Naruto. Naruto ging zu Horst, und sagte: „Wir sind mit den Waffen fertig!“ Horst drehte sich um, und ging zu dem Waffen. Nachdem er ihre Schärfe geprüft hatte, sagte er: „Das habt ihr gut gemacht. Und noch nicht einmal eine halbe Stunde dafür gebraucht!“ „Was können wir jetzt tun?“ fragte Naruto. Horst überlegte. „Im Moment nicht. Kommt einfach Morgen wieder, und dann bekommt ihr eine neue Aufgabe. Hier ist euer heutiger Lohn!“ Er griff in die Tasche, und zog fünf große Münzen hervor. Diese gab er Naruto. Dieser steckte sie ein, und fragte: „Noch etwas. Wo kann man sich hier Kleider und wenn möglich, auch Handschuhe kaufen?“ Horst überlegte. Er nannte ihnen einen Laden, der am Ende des Dorfes stehen sollte, und beschrieb ihnen den Weg dort hin.

Sie kauften, nachdem sie den Laden gefunden hatten, noch schnell ein paar Handschuhe und Kleider, und gingen zurück zu ihren Pferden, Chizu und Taku. Diese erwarteten sie bereits ungeduldig. Chizu flog auf Naruto zu, bremste kurz vor ihm ab, und ließ sich auf seiner Schulter nieder. Dort rieb sie ihren Kopf an ihm. Naruto begrüßte sie auch, indem er sie unter ihrem Kinn kraulte. Chizu schloss entspannt die Augen, und machte ein schnurrähnliches Geräusch. Ein blauer Hügel, der Naruto bis gerade eben nicht aufgefallen war, regte sich nun. Ein großer, saphirfarbener Kopf hob sich, und sah Naruto an. Es war ohne Zweifel ein Drachenkopf. Als der Drache vollständig aufgestanden war, und zu Naruto kam, sagte er: „Du bist also Naruto, Chizus Reiter! Freut mich, dich kennen zu lernen. Ich bin Saphira!“ sagte der Drache. Die Stimme klang aber eindeutig weiblich. Saphira wandte ihren Kopf Gaara zu, und sah ihn an. „Du bist dann wohl Gaara, Takus Reiter. Er hat mir alles erzählt, was passiert ist!“ sagte sie zu ihm. Gaara starrte Taku an. „Er hat dir was erzählt? Er hat doch noch nie was gesagt!“ sagte er erstaunt. Saphira bleckte die Zähne. „Er hat bis jetzt auch nicht reden wollen. Er ist eher von der schweigsamen Art!“ bemerkte sie mit einem amüsierten Unterton in der Stimme. Gaara schwieg, und Naruto mischte sich ein: „Du hast gerade irgendetwas von `Reiter´ gesagt. Was meinst du damit?“ fragte er durch die Gedankenverbindung. Saphiras Gedanken waren viel heller und kraftvoller als die von Chizu. Saphira antwortete ihm: „Mit Reiter meinte ich den Pakt, den ihr geschlossen habt. Du hast sie berührt, oder?“ Naruto nickte. Saphira fuhr fort: „Als dich dann ein Energiestoß getroffen hat, habt ihr euren Pakt geschlossen. Das gleiche passierte mit mir und Eragon. Ihr seid jetzt mit einander verbunden, und teil euch Kraft genauso wie Leid! Eines sollte aber zu beachten sein. Schütze Chizus Leben. Denn wenn du stirbst, stirbt auch sie! Wenn du Chizus Leben schützt, schützt sie auch deins. Sei stolz darauf, das sie dich zu einem Drachenreiter gemacht hat!“ Die letzten Worte sprach sie mit ernster Stimme. Dann wandte sie sich an Gaara. „Für dich gilt das selbe!“ sagte sie ihm. Sie schüttelte ihren massigen, saphirblauen Körper, und legte sich wieder hin. „Du solltest jagen gehen. Chizu und Taku scheinen Hunger zu haben!“ sagte sie noch, bevor sie die Augen schloss. Nun begann auch Narutos Magen laut zu protestieren, und er nickte. Er nahm sich einen Kunai, und verschwand im Wald.

Kapitel 3

Naruto schlich durch das Unterholz. Er sah sich immer wieder nach einem Tier um, das er erlegen konnte. Ein Knacken im Unterholz ließ ihn zusammenzucken. Er wirbelte herum, aber es war nur ein Reh. Er wollte schon nach etwas kleinerem suchen, aber da fiel ihm Saphira ein, die ja mit den anderen im Lager wartete. Ganz leise und vorsichtig schlich er sich an das Reh heran. Dieses fraß nichtsahnend ruhig weiter, und merkte noch nicht einmal die Gefahr. Naruto erhob den Kunai, und warf es nach dem Reh. Gleichzeitig hörte er aus einer anderen Richtung ein Surren. Ein Pfeil sauste heran, und traf gleichzeitig mit dem Kunai das Reh, das röchelnd zusammensackte. Naruto wollte zu dem Reh gehen, hielt aber inne. Ein anderer Junge kam ebenfalls zu dem Reh. Er war ein paar Jahre älter als Naruto. Naruto kam aber nun auch zu dem erlegten Tier. Naruto sagte: „ ch glaube, wir haben das Reh gleichzeitig erlegt.“ Der Junge sah ihn an. „Ja, das glaube ich auch. Entweder, einer von uns geht noch einmal jagen, oder wir teilen das Reh!“ „Gute Idee!“ gab Naruto zu. „Aber ich glaube, ich jage lieber noch einmal selbst!“ Der Junge nickte. „Dann mal viel Glück. Ich bin übrigens Eragon. Und du?“ Naruto glaubte, sich verhört zu haben. Eragon? So hatte Saphira doch ihren Reiter genannt! Eigentlich wollte er Eragon nach Saphira fragen, doch er behielt die Freundschaft mit ihr lieber für sich. Eragon sah ihn erwartend an. „Ich bin Naruto!“ antwortete er. Eragon fand seinen Namen, wie auch Horst, sehr seltsam. Jedoch hielt er ihn für einen aus der Gegend, denn Naruto hatte ja die Sachen an, die er sich gekauft hatte. „Du hast einen seltsamen Namen, aber egal. Freut mich, dich kennen zu lernen!“ Sie gaben sich die Hand.

„Na dann!“ sagte Naruto, nachdem sie sich eine Weile unterhalten hatten. „Ich geh dann mal wieder auf Jagd. Vielleicht treffen wir uns ja mal wieder!“ Eragon nickte. „Ja. War nett, mit dir zu reden!“ Naruto zog seinen Kunai aus dem Reh, winkte Eragon noch einmal zu, und verschwand dann wieder. Es dauerte zwar eine Weile, bis er einen Hirsch aufgespürt hatte, aber er erlegte ihn schnell. „Naruto. Ich hab Hunger!“ sagte Chizu wehmütig in seinen Gedanken. „Warte noch ein wenig. Ich bin gleich wieder da!“ antwortete ihr Naruto. Chizu meldete sich nicht mehr, aber er konnte ihre Ungeduld spüren. Er packte den Hirsch an den Hinterbeinen, und schleifte ihn mit sich.

Als er im Lager ankam, warf er den Hirsch auf den Boden. Die erste, die sich darauf stürzte, war Chizu. Sie riss einen Fleischbrocken aus dem Körper des Hirsches, warf ihn in die Kluft, fing ihn wieder auf, und verschlang ihn. Sie leckte sich das blutverschmierte Maul, und riss ein weiteres Fleischstück heraus. Nun konnte er ihre Zufriedenheit spüren. Saphira stand auf, streckte sich einmal, und kam zu Naruto. Dieser sagte aus irgendeinem Impuls heraus: „Ich bin im Wald deinem Reiter begegnet!“ Saphira sah amüsiert aus. „Ja, ich weiß!“ sagte sie und grinste. „Und ich werde ihm auch nicht verraten, das du ein Drachenreiter bist. Auch über deinen Freund werde ich kein Sterbenswörtchen sagen!“ „Warum?“ fragte Naruto, aber Saphira grinste nur, und sagte: „Das behalte ich für mich!“ Mit diesen Worten breitete sie ihre gewaltigen saphirfarbenen Flügel aus, und flog fort.

Als sie alle gegessen hatten, legten sie sich erst einmal schlafen, da es schon dunkel geworden war. Chizu hatte es sich auf Narutos Bauch bequem gemacht. Sie war jetzt schon viel schwerer. Als sie geschlüpft war, hatte Naruto sie kaum bemerkt, wenn sie auf ihm lag, aber jetzt hatte sie das Gewicht einer Katze. Chizu lag da, wie ein rubinfarbener Haufen. Mit jedem Tag wurden ihre Schuppen dunkler. Als sie schlüpfte, waren die Schuppen fast hellrot, aber jetzt hatten sie eine schöne Rubinfarbe. Taku aber lag nicht auf Gaara, sondern neben ihm. Er hatte sich zu einem silbernen Haufen zusammengerollt, und schlief. Gaara ebenfalls. Naruto strich noch einmal über Chizus Schuppen, und schlief dann selbst ein.
 

Nach einer Woche waren Chizu und Taku um mehr als die doppelte Größe gewachsen. Wenn Chizu aufgerichtet auf den Hinterbeinen stand, reichten ihre Schulter schon über Narutos Kopf. Wenn sie auf allen vieren stand, konnte Naruto schon auf ihr reiten, wie auf einem Pferd. Und sie legte täglich viel mehr an Gewicht und Größe zu, das ihre Schultern schon fast die von Naruto selbst erreichten. Mit ihren ausgebreiteten Flügeln konnte sich Naruto nun der Länge nach bedecken. Ihre Zähne und Klauen wurden immer länger und schärfer. Sie konnte stundenlang fliegen, und übernahm auch öfters die Jagd für Naruto. Ihre Schuppen leuchteten nun tiefrot, die Bauch- und Halsschuppen hatten einen tiefen Orangeton, und ihre Augen strahlten nun in orange. Ihre Hörner waren nun tintenschwarz, während ihre Zacken jedoch elfenbeinweiß blieben. Naruto wagte auf ihr nun auch seine ersten Flugversuche. Dabei gab Chizu jedoch Acht, das er nicht herunterfiel. Wenn es doch einmal passierte, fing sie ihn sofort wieder auf. Langsam machte Naruto das fliegen Spaß, und er übte immer öfter mit Chizu das Fliegen. Chizu machte das fliegen mit Naruto natürlich einen Heidenspaß, und sie sausten immer zusammen durch die Lüfte.

Taku wurde auch viel größer. Er war jetzt genauso groß wie Chizu, und seine Schuppen schimmerten in einem schönen silber, während die Hals- und Bauchschuppen zusammen mit den Flügelhäuten in schönem hellsilber leuchteten. Dafür war Taku aber viel zu auffällig, denn wenn Sonnenstrahlen auf seine Schuppen fielen, reflektierten sie das Licht, und Taku sah manchmal aus, wie als wäre er aus Sonnenlicht selbst gemacht. Auch er jagte jetzt ab und zu. Meistens kam er mit einem blutigen Hirsch im Maul zurück, und seine Klauen trieften ebenfalls von Blut. Daraus schloss Gaara, das er eine spezielle Jagdmethode entwickelt hatte. Immer, wenn Taku von der Jagd zurückkam, nahm er einen alten Lappen, den er irgendwo gefunden hatte, und polierte damit Takus Klauen. Taku selbst war jedoch immer noch schweigsam, und sagte kaum etwas. Zwischendurch nur, wenn Gaara und Naruto sich auf eine Sache nicht einigen konnten, kam er ihnen mit mysteriösen Räten zur Hilfe. Naruto und Gaara brauchten dann sehr lange dafür, den Rat zu entschlüsseln, und vergasen ihre Meinungsverschiedenheiten.

Gerade als Gaara mal wieder Takus Schuppen polierte, sagte dieser: „Etwas wird geschehen, denn es wurde vorausgesagt!“ Gaara grübelte sofort darüber nach, doch dann hörte er mit einem mal das Rauschen von Flügeln. Etwas flog über ihnen durch die Luft, aber es flog zu schnell vorbei, als dass Gaara es erkennen konnte.

Gaara sah zu den fernen Bergen. Was war das gewesen, was da vorbeigezischt war? Ein erneutes Flügelrauschen riss ihn aus seinen Gedanken. Naruto und Chizu kehrten von der Jagd zurück. Chizu hatte einen erschlafften Hirschkörper im Maul, während Naruto auf ihrem Rücken einen toten Hasen in der Hand hatte. Mit einem Ruck landete Chizu, und Naruto rutschte von ihrem Rücken. Er bemerkte Gaaras überraschte Miene, und fragte: „Ist irgendetwas?“ Bevor Gaara jedoch antworten konnte, meldete sich Taku zu Wort. „Drache und Reiter. Beide verlassen ihren Geburtsort!“ Diesen Rat gestaltete er dieses mal nicht so geheimnisvoll, und so brauchten Naruto und Gaara nicht lange, bis sie wussten, was er meinte. „Willst du damit sagen, das Eragon und Saphira vor irgendetwas auf der Flucht sind?“ Kaum merklich nickte Taku. „Die beiden sind hier eben vorbeigeflogen. Saphira war ängstlich, und anscheinend vor irgendetwas auf der Flucht!“ Gaara starrte Taku an. Das war der längste Satz, den er überhaupt gesagt hatte. Vielleicht änderte sich seine Art ja, und er wurde gesprächiger? Gaara zwang sich, diese Frage irgendwann später zu beantworten.

Chizu sah in Richtung Carvahall. Dichter Rauch stieg in den Himmel. „Es brennt!“ sagte sie ängstlich. Ohne zu überlegen sprang Naruto auf Chizus Rücken, rief noch: „Schnell. Flieg dorthin!“ und klammerte sich an einen ihrer Zacken, als sie abhob.

Chizu landete vor den brennenden Ruinen eines Hofes. Es war genau der kleine Bauernhof, auf dem Chizu Saphira zum ersten mal gewittert hatte. Zwei bucklige Gestalten standen davor. Vor ihnen lag ein alter Mann. Chizu rümpfte die Nase. „Sie stinken!“ zischte sie. Nun nahm auch Naruto einen Geruch war. Der widerliche Gestank von ranzigem Fleisch. Die kleinere Gestalt drehte sich als erste um. „Ssssie mal einer an!“ zischte sie. „Dasss issst ja noch ein Reiter!“ In Naruto stieg die Wut hoch. Tief in seinem Inneren bezog er die Energie aus einer ganz bestimmten Kraftquelle. Das Chakra des Kyuubi. Sofort hüllte ihn das rötliche Chakra ein, und gab ihm langsam mehr das Aussehen eines Fuchses. Seine nun roten Augen fixierten die Gestalten, und Naruto fletschte seine langen spitzen Eckzähne. Die größere der beiden Gestalten meldete sich nun zu Wort. „Ansssscheinend bissst du etwasss besssonderesss. Unssser Meisssster könnte an dir interessssiert sssein!“ Naruto knurrte nur. Neben ihm bekam Chizu nun auch rote Augen, weil Naruto durch ihre gemeinsame Verbindung ihre Kraft teilte. Ohne Vorwarnung jagten die beiden gemeinsam auf die beiden Gestalten zu, doch diese wichen leichtfüßig aus. Narutos empfindliche Nase nahm ihren üblen Geruch war, und er wirbelte blitzschnell herum. Es gelang ihm, eine der Gestalten an der Schulter zu verletzen. Schwarzes Blut tropfte von seinen Händen. „Wir werden unsss wiedersssehen. Verlassss dich darauf!“ zischte einer, und mit einem Mal waren beide verschwunden. Das Chakra des Kyuubi kehrte in das Gefängnis des Monsters zurück, nahm dabei jedoch fast Narutos ganze Kraft mit sich. Bewusstlos sackte er zusammen.

Benommen schlug Naruto die Augen auf. Er fühlte sich kraftlos und schwach. Er hörte das gleichmäßige Rauschen von Chizus Flügelschlägen, und spürte den Wind um sich herum, der ihm durch seine Haare strich. Langsam aber schickte ihn das hypnotische Flügelschlagen seiner Drachin wieder zurück in eine traumlose Dunkelheit.

Als Naruto wieder zu sich kam, lag er an einem Lagerfeuer. Der Vollmond war groß wie ein Haus, weil er so nah stand. Er richtete sich auf. Neben ihm lag Chizu, um ihn vor dem Wind zu schützen, der über die Ebene fegte. Naruto streichelte ihre Nase, und Chizu knurrte zufrieden. Dann bemerkte er Gaara, der neben ihm saß. Taku saß am Ende der Klippe, und sah in den Mond hoch. Es schien, als würden seine Silberschuppen das Mondlicht absorbieren. Er hatte die Augen geschlossen, und das Maul ein Stück geöffnet. Er hatte den Schwanz um die Beine geschlungen, und langsam breitete er die Flügel aus. Was immer er auch tat, es sah wie eine Art Ritual aus. „Sieht er nicht wunderschön aus?“ fragte Chizu. Naruto sah sie an. „Aber warum macht er das?“ Chizu schwieg eine Weile, und sagte dann: „Für manche Drachen ist es wichtig, bestimmte Energien zu absorbieren. Bei Taku ist das nicht anders. Er trinkt das Mondlicht, um sich selbst am Leben zu erhalten.“ Man sah ihr an, das sie nachdachte.

Als Taku die Augen öffnete, und die Flügel wieder einklappte, schienen seine Augen zu leuchten. Er kam zurück zu Gaara, und legte sich neben ihn. Seine Schuppen schienen zu glühen. Sanft strich Gaara über seine Schuppen.

Am nächsten Morgen weckte Chizu Naruto. „Wir brechen auf. Pack deine Sachen!“ drängte sie. „Aber wohin wollen wir?“ fragte Naruto verschlafen. „Später. Jetzt pack deine Sachen. Du kannst auch auf meinem Rücken weiterschlafen!“ Erst jetzt bemerkte Naruto, wie früh es wirklich erst war. Die Sonne ging gerade erst auf. Weil er die ganze Zeit auf die Sonne starrte, griff Chizu ihn sich mit ihrem Maul von hinten, hob ihn hoch, und setzte ihn sich auf den Rücken. Taku sagte zu Gaara „Steig auf!“ Gaara starrte erst missmutig auf seinen Rücken, zog sich dann jedoch hinauf. „Seid ihr so weit?“ fragte Chizu. Beide nickten. Chizu breitete die Flügel aus, und flog los. Taku machte es ihr nach. Für Gaara war das fliegen ungewohnt, und er klammerte sich an Takus Hals. Naruto dagegen schmiegte sich an Chizus Hals, und schlief wieder ein.

Als er aufwachte, kreisten Chizu und Taku am Himmel. Chizu sah zu Boden, als ob sie irgendetwas gesehen hätte. „Was suchst du?“ fragte Naruto. „Einen Landeplatz!“ antwortete ihm Chizu. Sie setzte nun zum Landeanflug an, und Naruto klammerte sich an einen ihrer Zacken.

Chizu setzte auf einer Lichtung auf, und ließ Naruto absteigen. Auch Taku landete, und Gaara stieg ab. Er war verkrampft, da er sich die ganze Zeit über an Takus Hals geklammert hatte. Etwas bewegte sich im Unterholz, den ein Zweig knackte. Naruto sah sich um. Er zog einen Kunai, und stellte sich angriffsbereit hin. „Komm raus, wer immer du auch bist!“ forderte er. „Ganz ruhig, Drachenreiter!“ hörte er eine Stimme. Eine Gestalt trat hinter einem Baum hervor. Sie hatte lange spitze Ohren, schräg liegende Augen, und kastanienbraunes Haar. „Wer bist du?“ fragte Naruto verblüfft, und löste sich aus seiner Angriffshaltung. Das Wesen kam näher, bis es kurz vor Naruto stehen blieb. „ ch bin Amaniel. Ein Elf aus Osilon!“ “Osilon?“ fragte Naruto verwirrt. Der Elf nickte. „Ja, Argetlam. Willkommen in Osilon!“

Naruto sah sich den Elfen genauer an. Er war eher schmächtig, und seine Haare gingen ihm bis zur Hüfte. Seine Augen waren genau so braun wie seine Haare. Er hatte ein seltsames Hemd aus rotem Stoff, und eine Hose aus einfachem schwarzen Stoff an. „Mal eine Frage!“ richtete sich Naruto an den Elfen. „Ja, was ist denn?“ fragte dieser. „Was ist ein Argetlam?“ Der Elf sah ihn verwirrt an. Dann deutete er auf seine Hände, und sagte: „Strecke deine Hände mit den Handflächen nach oben aus!“ Naruto wusste zwar nicht, wozu das gut sein sollte, streckte ihm jedoch die Hände entgegen. Auf seiner rechten Hand blitzte das silberne Mal auf. Der Elf deutete auf das silberne Mal. „Das da ist die Gedwëy Ignasia, die schimmernde Handfläche. So ein Zeichen besitzen alle Drachenreiter. Wir nennen Drachenreiter Argetlam, was Silberhand bedeutet!“ Naruto starrte auf seine Hand, und dann zu Chizu. „Es ist wahr!“ sagte sie sanft. Amaniel ging zu Taku, und strich ihm über die Schuppen. „Du bist ein besonderer Drache. Hast du schon mal Mondlicht getrunken?“ Taku sah ihn an. „Erst letzte Nacht. Jetzt fühle ich mich, als könnte ich monatelang ohne Nahrung auskommen!“ Der Elf nickte. „Was wollt ihr eigentlich hier?“ fragte Amaniel. Naruto antwortete: „Ich weiß es nicht. Mein Drache Chizu hat uns heute Morgen geweckt, und wollte unbedingt weiterfliegen!“ Amaniel wandte sich nun an Chizu. „Was hattest du vor?“ fragte er. Chizu schirmte ihre Gedanken vor Naruto ab, und fing an, dem Elf etwas zu erzählen. Der Elf hörte interessiert zu, und als Chizu fertig mit ihrer Erzählung war, sagte Amaniel: „Nach Chizus Bericht wurdet ihr also von den Ra´zac angegriffen. Das sind die Schergen von Galbatorix, und seine persönlichen Drachenjäger. Galbatorix tötete die Drachenreiter, und will selbst der allerletzte sein. Zusammen mit seinem schwarzen Drachen Shruikan herrscht er über Alagësia. Er residiert in Ǔru-Baen. Ich glaube, ihr solltet euch darauf vorbereiten. Folgt mir!“ Amaniel drehte sich um, und ging. Chizu setzte sich sofort in Bewegung, und ging ihm nach. Naruto rannte ihr nach, und hielt sich an einem ihrer Rückenzacken fest. Gaara und Taku folgten ihnen ebenfalls.
 

Amaniel betrat eine seltsame Stadt. Häuser gab es keine. Nur seltsam geformte Bäume. Naruto sah sich um, und als er sich wieder umdrehte, bemerkte er eine Frau mit spitzen Ohren neben sich, die ihn an der Hand durch die Stadt führte. Wo kam die den plötzlich her? Die Elfenfrau sah ihn an, und Naruto hörte einen von Chizus Gedanken. „Du erkennst mich nicht, richtig?“ fragte sie sogar ein wenig schadenfroh. Naruto musste zugeben, das er sie wirklich nicht erkannt hatte. Nun bemerkte er auch die rubinroten Augen mit den schlitzartigen Pupillen. Chizu grinste ihn frech an. Aber warum war sie plötzlich eine Elfe? „Ganz einfach. Du kannst dich verwandeln, und ich auch!“ erklärte Chizu ihm. Naruto war verwirrt. Für einen Moment hatte er ganz vergessen, das Chizu seine Gedanken genau hören konnte. Doch schnell fing er sich wieder, und sah sich nach Gaara um. Neben ihm lief ebenfalls ein Elf in schwarzer Lederrüstung. Er hatte die Arme verschränkt, und sah sich desinteressiert um.

Naruto war so fasziniert von dem Ort, das er gar nicht bemerkte, wie einige der sich versteckt haltenden Elfen die Neuankömmlinge interessiert musterten. Amaniel führte sie zu einer großen Halle mit Efeuverhangenen Toren. Diese gingen auf, und Amaniel führte sie herein. Hinten auf einem Trohn saß eine anmutige Elfe, mit einem Schwanenfederumhang. Amaniel führte Zeige- und Mittelfinger zu den Lippen, und verbeugte sich. „Königin Islandzadi. Als ich durch den Wald ging, um den Blumen zu lauschen, traf ich diese zwei Drachenreiter!“ Als Naruto zu Chizu sah, war sie plötzlich wieder jener tiefroter Drache, als den er sie kannte. Auch Taku hatte wieder seine wahre Gestalt. Ein weißer Vogel, der neben der Königin auf einer Stange hockte, spreizte die Flügel, und kreischte: „Wyrda!“ Die Königin erhob sich, schritt von ihrem Trohn herunter, und musterte Reiter und Drachen noch einmal von nahem. „Vielen Dank, Amaniel. Du kannst jetzt gehen!“ sagte sie, und Amaniel verschwand gehorchend. Lange schwieg die Königin noch, bevor sie sagte: „Es ist doch vorhanden. Dabei war mir die Existenz weiterer Dracheneier noch unbekannt. Wie dem auch sei. Ihr könnt froh sein, das sich die Drachen ausgerechnet euch als Reiter ausgesucht haben. Diese Ehre gebührt nur den wenigsten. Und ich bin auch froh darüber, denn jetzt können wir Galbatorix endlich trotzen. Auch Eragon ist Drachenreiter. Allerdings ist er noch im Auftrag der Varden unterwegs. Ihr könnt solange bei einem speziellen Lehrmeister lernen. Folgt mir!“ Sie schritt mit wehendem Umhang aus der Halle. Die beiden Reiter folgten ihr.
 

Islandzadi führte sie auf eine weite Ebene, die an einem hohen Felsplateau endete. Dort hielt die Königin an, und sagte: „Wartet hier bitte. Ich stelle euch euren Lehrmeister vor!“ Sie blieb einfach ruhig stehen. Ein plötzlicher Windstoß ließ Naruto und Gaara zusammenfahren. Ein weiterer kräftigerer Windstoß warf sie fast um. Hätten Chizu und Taku nicht ihre Krallen in den Boden gegraben, und sich mit ihren Mäulern Naruto und Gaara geschnappt, wären die beiden Shinobi von der Wucht des Windes weggeflogen. Ein tiefes Brüllen ertönte. Es ließ den Boden erzittern. Naruto und Gaara hoben die Köpfe, da das brüllen genau über ihnen ertönt war, und nun die Sonne finster war. Ein gigantischer Drache flog über sie hinweg. Seine Schuppen glitzerten in einer schönen Goldfarbe, aber eines seiner Vorderbeine war ihm offensichtlich von einem Schwert abgetrennt worden. Auf dem Rücken des goldenen Riesendrachen saß ein älterer Elf. Er stieg von seinem Drachen ab. Dieser hatte sich in das Gras fallengelassen, damit es sein Reiter einfacher hatte. Nun kam er auf Naruto, Gaara und die beiden Drachen zu. Er verbeugte sich genauso wie Amaniel vor ihnen, und sagte: „Seid gegrüßt, ehrenwerte Drachenreiter. Mein Name ist Oromis. Ich bin genau wie ihr ein Drachenreiter. Dies dort ist mein Drache Glaedr. Wir sind außer Galbatorix und Shruikan die einzigsten überlebenden. Jedoch existieren noch drei weitere Dracheneier, von denen eines geschlüpft ist. Aber mehr Einzelheiten später. Folgt mir erst einmal!“ Er verbeugte sich wieder, drehte sich um, und stieg auf seinen Drachen, der sogleich abhob. Als er seine Flügel schlug, mussten sich Chizu und Taku wieder in die Erde krallen, und Naruto und Gaara festhalten. Als Glaedr ein paar Meter über ihnen war, setzten die beiden Drachen die Shinobis auf ihre Rücken, klappten ebenfalls ihre Flügel aus, und flogen dem Golddrachen hinterher.
 

Glaedr landete auf dem Felsplateau, aber Taku und Chizu mussten warten, bis er seine Flügel eingefaltet hatte, und ein Stück weggegangen war. Währenddessen kreisten sie über ihnen. Als sie dann endlich Platz hatten, landeten sie, und Naruto und Gaara stiegen ab. Auf dem Plateau stand eine kleine Holzhütte, hinter der ein kleiner Fluss floss. Hinter dem Fluss begann ein Wald. Oromis erwartete sie bereits vor der Hütte. „Also. Ich werde mir erst einmal ansehen, was ihr könnt, und dann weiterentscheiden!“ „Und wie meinen sie das?“ fragte Gaara. Oromis setzte sich auf eine Bank, und sagte: „Ganz einfach. Ihr zeigt mir, was ihr schon könnt, und ich werde dann entscheiden, in was ich euch dann unterrichte.“ Naruto nickte. „Dann fang ich an!“ sagte er. Oromis nickte, und Gaara setzte sich neben ihn. „Zu erst meine Lieblingskunst!“ sagte er grinsend, schloss die Fingerzeichen, und rief: „Kagebunshin no Jutsu!“ Gleich darauf erschien neben ihm ein Doppelgänger, der sofort begann, mit den Fingern eine blaue Kugel in seiner Hand zu formen. Dann verschwand der Doppelgänger, und Naruto rammte die blaue Kugel mit einem lauten „Rasengan!“ in einen Baum. Der Baum splitterte, und ihn zierte ein riesiges Loch. Naruto sprang zurück, zog Kunai und Shuriken, und feuerte sie in das Loch. Keiner landete daneben. Dann schloss er wieder Fingerzeichen, und verwandelte sich in Kakashi. Dann verwandelte er sich zurück, und grinste. „Na, wie war das?“ fragte er grinsend. Oromis starrte ihn begeistert an, und sogar Glaedr, der sich zum dösen zusammengerollt hatte, hob jetzt den Kopf, und sah sie aus seinen tellergroßen Augen ebenfalls interessiert an. „ Interessante Fähigkeiten. Ihr scheint nicht aus Alagësia zu sein. Wo kommt ihr wirklich her?“ fragte er mit tiefer Stimme. Naruto war hin und her gerissen, und konnte sich nicht entscheiden, ob er es sagen sollte, oder nicht. Gaara schien da keine Probleme zu haben. „Ja, wir sind nicht von hier! Wir sind zwei Ninjas aus Konoha- und Sunagakure. Naruto kommt aus Konoha, und ich aus Suna. Wir sind plötzlich hier gelandet, und können uns nicht erklären, wieso. Außerdem sind wir eigentlich zu viert. Die anderen beiden müssen ebenfalls hier irgendwo sein!“ erklärte er. Taku sah ihn an. „Das ihr hier seid, hat einen ganz einfachen Grund. Wir, Chizu und ich, haben euch gerufen. Ihr seid unsere Reiter, und müsst eure Pflicht erfüllen. Genauso wie die anderen beiden, und Eragon und Saphira. Das ist eine Tatsache!“ sagte er. Gaara war jetzt genauso verwirrt wie Naruto am Anfang. Chizu schnaubte, stand auf, und stupste Naruto an. „Wenn die anderen beiden wirklich auch hier sein müssen, müssen wir sie unbedingt finden!“ Naruto strich ihr über die Schnauze, und sagte: „Du hast Recht. Aber wir können sie nicht finden, wenn wir nicht wissen, wo sie sind!“ „Dann fliegen wir halt ganz Alagësia ab, bis wir sie gefunden haben! Wir können sie nicht im Stich lassen!“ sagte Chizu aufgewühlt. „Ich schließe mich Chizus Meinung an!“ sagte Taku. Naruto sah von Chizu zu Oromis, und zurück. „Aber... aber wir wissen nicht, ob Oromis-Sensei das überhaupt erlaubt!“ protestierte er. Naruto, Gaara und die Drachen sahen Oromis an. Oromis sah sie immer noch verwirrt an. „Oromis-Sensei. Wir wollen uns auf die Suche nach unseren Freunden machen. Dürfen wir?“ Oromis schwieg, während er auf seine Hände starrte. Schweigen breitete sich aus, während die jungen Drachenreiter Oromis anstarrten, und auf eine Antwort warteten. Dann hob Oromis endlich den Kopf, und sah sie an. „Ich habe eine Entscheidung getroffen. Ihr sucht eure Freunde, und bring sie mit her. Allerdings müsst ihr aufpassen, das niemand Chizu und Taku sieht, denn die Drachen gelten, ausgenommen von Shruikan, als ausgestorben! Für diese Reise braucht ihr allerdings Proviant und Sättel für eure Drachen. Sonst scheuert ihr euch die Haut auf. Ich werde Sättel für euch herstellen. Morgen werdet ihr dann aufbrechen. Ich organisiere auch euren Proviant. Nun geht, und Königin Islandzadi zeigt euch euer Heim hier in Ellesmera!“ Chizu setzte sich Naruto auf den Rücken, was ihr Taku nachtat, und flog mit ihm fort. Auf dem Weg zur Ebene, von der sie gestartet waren.

Kapitel 4

Naruto und Gaara bekamen eines der komischen Baumhäuser als Wohnung zugeteilt. Als sie nach einem anstrengenden Aufstieg oben angekommen waren, sah Naruto, wie Chizu forschend umher striff, und sich alles genau ansah. „Was machst du da?“ fragte er sie. „Ich sehe mich um!“ sagte sie nur, und setzte ihren Erkundungsrundgang fort. Taku hatte sich auf einer Art Podest zusammen gerollt, und döste vor sich hin. Gaara strich ihm liebevoll über den großen Kopf. Taku öffnete ein Auge, knurrte zufrieden, und stupste Gaara liebevoll an. Gaara lächelte, während Naruto Chizu beobachtete. Sie schnüffelte an jedem Gegenstand, der ihr vor die Schnauze kam.

Nach einer halben Stunde beendete sie ihren Rundgang, und ließ sich in einer Ecke des Raumes nieder. „So. Jetzt habe ich mir alles eingeprägt!“ sagte sie, aber als Naruto sie nach dem Grund fragte, schwieg sie, und grinste ihn nur frech an. Naruto stellte sich ans Fenster, und sah hinaus. Die Sonne war bereits dabei zu versinken, und tauchte die Baumhäuser in rötliches Licht. Plötzlich stand Chizu neben ihm, und sah ebenfalls aus dem Fenster in den Sonnenuntergang. „Schön, nicht?“ fragte sie verträumt. Naruto sah noch eine Weile in die untergehende Sonne, und antwortete dann: „Ja, da hast du Recht!
 

Am nächsten Morgen weckten die beiden Drachen ihre Reiter. Naruto war ein Morgenmuffel, deshalb zog Chizu ihm die Decke weg, griff sich seinen Kragen mit ihren Zähnen, und setzte ihn ein wenig unsanft auf dem Boden ab. „Ist ja schon gut. Ich steh ja auf!“ beschwerte sich Naruto. Chizu grinste, und strich ihm vorsichtig mit ihren Klauen über die Haare. „Wir müssen jetzt aufbrechen!“ sagte sie nur, und verschwand durch die tränenförmige Öffnung, die als Landeportal diente. Mürrisch zog sich Naruto an, und stieg vom Baumhaus herunter. Unten warteten bereits Gaara und die beiden Drachen. „Da bist du ja endlich!“ sagte Chizu ungeduldig. Naruto schwang sich auf ihren Rücken, und Chizu flog los. Taku und Gaara taten es ihnen nach.
 

Chizu landete vor Oromis Hütte. Dort wurden sie bereits von Glaedr begrüßt. „Oromis ist hinter der Hütte!“ gab er ihnen die Information. Die Drachen und ihre Reiter gingen hinter die Hütte, und sahen, wie Oromis an einem Sattel herumwerkelte. „So, fertig!“ sagte er dann, und legte den Sattel beiseite, um die Neuankömmlinge zu begrüßen. „Da seid ihr ja. Ich bin gerade mit den Sätteln fertig geworden!“ Er hob einen der Sättel hoch, drückte ihn Naruto in die Hand, und half ihm noch beim aufsetzen des Sattels. Gaara half er ebenso. Taku ließ das alles über sich ergehen. Dann verschwand Oromis kurz in seiner Hütte, und kehrte mit zwei Beuteln zurück, von denen Naruto und Gaara jeweils einen bekamen. „Das ist euer Proviant. Er reicht für eine Woche!“ sagte Oromis. Naruto und Gaara nickten. Glaedr sagte: „Gebt acht. Wie schon erwähnt dürft ihr euch nicht auffällig verhalten, oder leichtsinnig bei euren Entscheidungen sein. Und an euch, Drachen. Haltet euch gut versteckt, und lasst euch nicht entdecken!“ „Glaedr hat Recht!“ pflichtete Oromis seinem Drachen bei. Chizu, Naruto, Taku und Gaara nickten. „Okay. Dann geht’s los!“ rief Naruto. Doch ein paar Sekunden später bemerkte er, das ihn alle nur anstarrten, und er zog sich wieder zurück. Oromis sagte noch: „Denkt an meine und Glaedrs Worte. Nehmt sie euch zu Herzen!“, bevor er sie entließ. Die jungen Drachenreiter und ihre Drachen gingen nun zum Rand des Felsplateaus. Naruto knotete seinen Proviantsack an Chizus Sattel, und schwang sich auf ihren Rücken. Gaara tat es ihm gleich, und stieg in Takus Sattel. Sie sahen sich noch einmal zu ihren Lehrmeistern um, und drehten sich dann nach vorne. Chizu und Taku breiteten ihre Flügel aus, die im Sonnenlicht wie Tausende von Diamanten leuchteten, und schlugen sie sanft auf und ab. Mit leisen Flügelschlägen gewannen sie schnell an Höhe und Schnelligkeit. Immer weiter blieben Oromis und Glaedr zurück. Die beiden alten Krieger sahen ihren jungen Schülern lange nach, bis die Sonne ihre noch zu erkennenden schwarzen Schatten verschluckt hatte. Dann waren die beiden Reiter verschwunden. Noch lange sahen der alte Elf und der alte Drache in die Richtung, in die ihre jungen Schüler verschwunden waren, bis sie schließlich doch umkehrten, und ihren Pflichten nachgingen.
 

Unter Naruto und Gaara flog ein smaragdfarbenes Meer vorbei. Sie stetig begleitend sauste der Schatten des Drachen mit. Naruto konnte dem Schatten genau ansehen, wie Chizu ihre Flügel rhythmisch schlug. Auf spürte er den vorbeirauschenden Wind, der durch seine Haare fuhr. Chizu legte ihre Flügel nun etwas an, und verdoppelte ihr Tempo. Das wurde Naruto dann jedoch dann doch zu schnell, und gedanklich rief er: „Hey, nicht so schnell. Das ist ungewohnt!“ Chizu bremste abrupt ein Stück ab, drehte ihm den Kopf zu, und grinste. „Tut mir Leid!“ sagte sie entschuldigend, aber auch mit ein wenig Schadenfreude in der Stimme. Sie drehte sich wieder nach vorne, und flog ein Stück schneller, um Taku einzuholen, der einfach weiter geflogen war. Plötzlich sagte: „Halt dich fest!“, und kippte seitlich zur Seite weg. Naruto konnte sich gerade noch an ihrem Hals festklammern. „Spinnst du?“ schrie er sie gedanklich an. „Daran musst du dich gewöhnen. Das ist eines meiner leichtesten Ausweichmanöver. Komm, wir üben weiter, während wir fliegen!“ bot sie ihm freundlich an. Naruto willigte nur widerwillig ein, weil ihm das fliegen immer noch nicht so ganz behagte. Chizu machte eine Rolle durch die Luft, einen Sturzflug, wo sie kurz vor dem Zusammenstoß ruckartig wieder steil nach oben flog, eine Rolle rückwärts, und so weiter. Naruto klammerte sich weiterhin an ihrem Hals fest. Er konnte spüren, wie sehr die Fliegerei Chizu Spaß machte, und nun löste er sich langsam aus seiner Starre.

Als Chizu dann wieder normal weiter Taku hinterher flog, brauchte Naruto einen Moment, bis er sich entspannt hatte. „Puh. Daran muss ich mich wirklich noch gewöhnen!“ sagte er erleichtert darüber, das es endlich normal weiter ging. Chizu kicherte nur, und flog weiter. Dann fragte sie: „Ist Gaara eigentlich dein Bruder, oder hast du auch Eltern?“ Daraufhin schwieg Naruto, und sah traurig auf seine Hände. Das bemerkte Chizu, und sie drehte ihren Kopf ihm zu. Besorgt sah sie ihn an. „Was ist los?“ fragte sie mitleidig. Naruto schwieg, und sagte dann: „Ich habe keine Eltern. Ich bin seit meiner Geburt allein...“ Mehr sagte er nicht. Chizu sah ihn mitleidig an, und sagte dann traurig: „Das tut mir Leid für dich. Als ich aus dem Ei schlüpfte, und dich sah, habe ich dich gleich gemocht. Aber von deiner traurigen Vergangenheit wusste ich damals noch nichts!“ Naruto schwieg weiter. „Wenigstens hattest du mich zu Beginn deines Lebens. Ich hatte niemanden, und wurde von allen gemieden!“ antwortete Naruto nun. Chizu betrachtete ihn. „Was ist passiert?“ Naruto schwieg erst, doch dann begann er Chizu seine gesamte Kindheit zu erzählen. Es tat ihm gut, das er das alles mal jemandem erzählen konnte. Chizu hörte mit gemischten Gefühlen zu. „Und schließlich habe ich es nicht geschafft, Sasuke zurück zu bringen!“ endete er seine Erzählung. Nun war es Chizu, die schwieg. Dann sagte sie entschlossen: „Wenn deine Aufgabe hier zuende ist, werde ich mit dir in deine Welt kommen, und dich nie mehr allein lassen!“ Naruto horchte auf. So etwas hatte er noch nie von jemandem gehört, und doch machte es ihm glücklich.

Sie landeten vor dem riesigen Wald, den sie überflogen hatten. Es hatte einen ganzen Tag gedauert, ihn zu überfliegen. Sie aßen was, und legten sich dann schlafen. Chizu ließ sich neben Naruto nieder, und schmiegte sich an ihn. Sie legte ihren Kopf neben ihn, und deckte ihn mit ihrem Flügel zu. Das kam Naruto erst seltsam vor, doch dann war er froh darüber, das Chizu ihn behütete.



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Kommentare zu dieser Fanfic (7)

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Von:  cindy-18
2016-01-18T23:27:44+00:00 19.01.2016 00:27
schön mach bitte weiter auch wenn die ff schon alt ist ;D
Antwort von:  KeyblademasterKyuubi
19.01.2016 06:19
Abgebrochen :/
Antwort von:  cindy-18
19.01.2016 23:57
:(
schade
Von:  fahnm
2012-01-08T01:39:56+00:00 08.01.2012 02:39
Hammer Kapi^^
Freue mich aufs nächste.^^
Von:  Givrali
2012-01-07T17:01:01+00:00 07.01.2012 18:01
Jetzt weiß Chizu von der
Vergangenheit von Naruto. Das tat
Naruto gut sich das ganze mal von der Seele zu reden.
Und das Chizu gesagt hat das sie für immer bei ihm bleibt
hat ihn 100 % glücklich gemacht.
Freu mich schon auf das nächste Kapitel.
Von:  Givrali
2012-01-07T14:44:54+00:00 07.01.2012 15:44
Cool neues Kapitel.^^
Wow Naruto und Gaara sind bei den Elfen angekommen,
mal sehen ob die beiden Kakashi und Sakura
schnell finden.
Freue mich schon auf das nächste Kapitel.
Von:  Givrali
2012-01-06T19:06:50+00:00 06.01.2012 20:06
Klasse kann ich nur sagen.
Naruto und Gaara kommen ganz gut in der neuen Welt zurecht.^^
Hmm Sapihra ist ja schon ganz schön groß.
Dann spielt die Story kurz bevor Eragon das Dorf verlässt, mal sehen
wie die beiden mit ihm auskommen.
Bis zum nächsten mal.
Kleiner Tip, für die Charas wären Bilder und Alter ganz interessant.
Bye
Von:  Givrali
2012-01-06T18:34:38+00:00 06.01.2012 19:34
Coole Story.^^ Naruto und Gaara haben da einen
kleinen Abstecher in die Welt von Eragon gemacht und auch noch
gleich zwei Drachen bekommen.^^
Hm... Naruto scheint ein Talent dafür zu haben, mit
den Drachen in Gedanken zu reden.
Mal sehen was noch alles passiert.


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