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Gefühle auf Umwegen

Rivaille x Eren || Erwin x Rivaille (gezwungenermaßen ûu)
von

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Damals

8 Jahre zuvor...


 


 


 

"Sie kommen!" - "Sie sind wieder da!" Jubel brach aus. Die Menschenmenge war außer sich. Immer mehr Menschen eilten zur Hauptstraße, um Ihre Helden wieder willkommen zu heißen. Einige waren etwas weniger euphorisch, denn sie wussten, dass ein geliebter Mensch mitgezogen war. Nach draußen. Dort, wo niemand sicher war und sich niemand hintraute. Fast niemand. Doch sie waren vollzählig und man konnte die Mission zumindest aus diesem Winkel als erfolgreich betrachten.

Eren sprang auf. "Hört ihr das auch?" Mikasa und Armin sahen in die Richtung, aus dem die Laute zu vernehmen waren. "Ja.. die Scouting Legion muss wieder da sein." entgegnete Armin. Die 3 Kinder saßen bisweilen an einem kleinen Fluss, der durch den äußersten Stadtbezirk floss und sich durch die ganze Stadt erstreckte. Eren war der erste der loslief. "Hey, Eren- warte doch auf uns!" Armin stolperten, nachdem auch er aufsprang, konnte jedoch gerade noch das Gleichgewicht halten. Mikasa folgte den beiden wortlos. Sie rannten so weit sie ihre Füße tragen konnten. Sie wussten, dass sie schnell sein mussten. Denn die Legion zog in das Stadtinnere zur Kaserne. "Beeilt euch, sonst schaffen wir es nicht mehr!" rief Eren, ohne sich zu den anderen umzudrehen. Da ergriff Mikasa das Wort "Wenn es so abläuft wie das letzte Mal, dann kommen sie nicht schnell voran. Die Leute schmeißen sich ihnen in den Weg als wäre es das letzte, was sie in ihrem Leben tun werden." Da hatte sie natürlich recht. Aber darum ging es nicht. Eren wusste das natürlich auch, aber je länger sie der Legion zusehen konnten, umso besser würde es sein.
 

Endlich hatten sie die Hauptstraße erreicht. Völlig außer Atem blieben sie stehen. Vor ihnen standen Menschen. Viele Menschen. Dadurch sahen sie nichts. Sie liefen den Rand der Straße ab, aber nirgends gab es auch nur eine kleine Lücke, wo sie hätten durchschlüpfen können. Es waren mehrere Reihen von Menschen, die darauf aus waren, so viel wie möglich aufzuschnappen von der Legion, der Helden der gesamten Menschheit. "Verdammter Mist, was machen wir denn jetzt?" Armin verzog das Gesicht. Er atmete immer noch schwer und ihn erschlich das Gefühl dass der Spurt, den sie gerade hingelegt hatten, völlig umsonst gewesen war. "Keine Angst, bisher haben wir es immer geschafft.." Keine Sekunde blieb Eren, als er das sagte, mit seinen Blicken an Armin hängen. Seine Augen waren damit beschäftigt eine Lösung für ihr Problem zu finden. Sie liefen noch eine Weile den Rand ab, als Mikasa plötzlich rief "Da drüben!" Ein Wunder - dort stand ein Haus, zu dessen Tür man nur durch ein paar Treppen gelangte. Vor der Haustür war ein kleiner Balkon, der sich optimal als Ausguck eignete. Die Kinder eilten die Treppe hinauf und konnten somit endlich einen Blick auf die Hauptstraße werfen.
 

Die Legion war nicht mehr weit entfernt, bis sie diesen Part der Straße überqueren würden. Erens Herz schlug schneller. Er sah zu nichts und niemandem so auf, wie zur Scouting Legion. Er selbst wollte auch immer jemand sein, der die Titanen ausradiert. Allerdings wusste er nicht, wie er dort jemals beitreten sollte. Zudem schätzte er sich selbst nicht stark genug ein, um diverse Aufgaben der Legion zu meistern. Aber er war ja auch noch ein Kind, natürlich war das in der jetzigen Verfassung noch überhaupt kein Thema, dass er hätte mitkämpfen können. Aber träumen durfte man und das tat Eren viel und gerne. Die Laute, die entstanden, als die Pferde mit ihren Hufen den mit Stein gepflasterten Asphalt berührten, kamen näher. Und da waren Sie plötzlich. Allem voran war Erwin, der Anführer der Legion. Ein großer, stattlicher Soldat wie er im Buche steht. Und direkt hinter ihm ritt..
 

"Levi.. Rivaille..." Gefreiter Unteroffizier und inoffizielle rechte Hand Erwin's. Als Eren seinen Namen flüsterte, fixierte er seinen Blick auf ihn. Kaum zu glauben dass ihm nachgesagt wird der stärkste Mann der Welt zu sein. Seine Größe lässt nicht unbedingt darauf schließen.. aber.. Größe ist ja bekanntlich nicht alles und Eren hatte keinen Zweifel daran. Denn es ist DER Mann. Er war sein Vorbild, sein Held, zu dem er ehrfürchtig aufblickte. All sein Respekt und seiner Bewunderung galten Rivaille. Er war wirklich ein Fan der Scouting Legion, aber der Unteroffizier war das Maß aller Dinge. "Oiiiiiiiiiiiiiiii RIVAILLE!!!!!!!!" Armin und Mikasa zuckten zusammen, als Eren plötzlich so laut aufschrie. Eren winkte entuhsiastisch und mit einem breiten Lächeln im Gesicht. "Rivaille! Rivaille! Wink doch mal!" Er hatte das Gefühl sein Arm fiel ihm gleich ab, so heftig wank er. Aber Rivaille hörte ihn nicht. Es waren einfach zu viele Menschen, die rumschrien und rumkreischten.
 

Rivaille hatte seinen Kopf lediglich nach vorne gerichtet. Ab und zu schweiften seine Augen nach links und nach rechts ab, um seine Umgebung besser wahrnehmen zu können. Er war nicht sonderlich begeistert von dem Tumult, der um sie herum veranstaltet wurde. Nach so einer anstrengenden Reise wollte er einfach nur seine Ruhe haben. Er war nicht der einzige in der Legion, der das so sah, aber sie ließen sich das dennnoch nicht anmerken. Sie wussten, dass die Leute auf sie zählten und sie als Hoffnungsträger der Menschheit ansahen.
 

Als die Legion verschwunden war, sank Eren langsam seinen Arm und das Lächeln aus seinem Gesicht schwandt. Er seufzte. Rivaille hatte ihn schon wieder nicht bemerkt. Er wusste sehr wahrscheinlich nicht einmal, dass er existierte. "Das war's schon wieder.." fügte Mikasa emotionslos an. Sie wandte ihren Blick von der Straße und sah dann zu Eren. Auch Armin sah zu Eren, welcher immer noch auf die Straße blickte. Dann wandte er sich wortlos von den anderen beiden ab und stapfte die Treppen wieder herunter. "E-eren?" Armin eilte zu ihm und ging neben ihm her. Mikasa folgte ihnen. Sie gingen eine Weile, Richtung Fluss zurück, ohne ein Wort zu sagen. Eren benahm sich merkwürdig und die 2 Freunde machten sich Sorgen. "Was ist los, was hast du?" Eren blieb aprubt stehen. Er drehte sich zu den beiden und sah sie mit einem ernsten Blick an.
 

"Irgendwann... ja, irgendwann sieht er mich. Er wird wissen dass ich existiere. Und wenn ich groß bin, dann heiraten wir!"
 

??? Wovon zum Geier sprach Eren da? "Häää?" Armin war absolut verwirrt. Wer soll ihn sehn? Und wen will er heiraten? Lediglich Mikasa neben ihm kicherte leise in sich hinein. Eren hob eine Augenbraue und sah sie an. Hatte er was komisches gesagt? "Oi Mikasa, wovon spricht Eren da?" Sie lächelte "Ich denke, er meint Levi Rivaille." Armin schien noch verwirrter als vorher und sah dann wieder zu Eren, der rot angelaufen war. "Ist das wahr?" - "..Ja, ich meine ihn. Und was ist so schlimm daran, dass du mich ansiehst wie ein Pferd?!" Armin versuchte es mit aller Kraft zu unterdrücken, aber es ging nicht. Er fing laut an zu lachen. "Eren.. tut.. tut mir Leid aber ich.. hahahaha!" Eren biss auf seine Unterlippe. Armin beruhigte sich aber sehr schnell wieder und wischte sich noch eine Träne aus dem Auge. Mikasa stand nur daneben und beobachtete das Szenario. Armin fuhr fort "Du kannst ihn doch nicht heiraten.." meinte er jedoch gutmütig. "Warum denn nicht?" - "Du bist ein Junge!" - "Das weiß ich auch, na und?" Was wollte Armin damit sagen? "Nunja.. hat man dir denn nicht gesagt, dass Jungen keine anderen Jungen heiraten können?" - "Aber Hannes hat uns doch erzählt, dass die Menschen heiraten!" Jawohl, daran konnte er sich sehr gut erinnern, dass er das erzählt hatte! Seine Eltern waren schließlich auch verheiratet. "Was Armin damit sagen möchte, ist" setzte Mikasa an "Männer heiraten Frauen. Männer und Männer können nicht heiraten." beendete sie den Satz. Eren sah sie beide entsetzt an. Wie konnten sie nur so etwas gemeines zu ihm sagen? "Ach, lasst mich doch zufrieden!" rief er und rannte weg. Armin wollte gerade hinterherlaufen, aber Mikasa hielt ihn am Arm fest "Lass ihn laufen, er beruhigt sich dann schnell wieder.." Armin fühlte sich schlecht. Er wusste nicht, dass sein Freund das nicht wusste. "Aber.. wie kann es sein.. dass er das nicht wusste? Ich wusste nicht, dass er das nicht wusste.." Er senkte seinen Blick. Mikasa sah Armin an und dann in die Richtung, in die Eren gelaufen war. "Er bewundert den Unteroffizier sehr. Sobald er auf den Straßen eine neue Geschichte von ihm aufschnappt, hocken wir abends gemeinsam am Tisch und er erzählt sie uns. Bewundern und Lieben ist jedoch nicht dasselbe.. das wusste er nicht. Er ist eben noch ein Kind.." Drop. Mikasa war so alt wie sie alle, hatte jedoch den Verstand einer 16-jährigen.
 

Eren saß am Fluss. Die Beine angewinkelt und eingezogen, mit den Armen umfassend. Sein Kinn lag auf seinen Knien auf und er blickte in das Wasser. Er wusste, dass Mikasa Recht hatte. Das hatte sie immer. Sie sagt nichts, bei dem sie sich nicht sicher war, dass es richtig ist. Er seufzte tief. Seine Vorstellung, Rivaille zu heiraten, war dahin. Schade eigentlich. Seine Mutter sagte immer es ist wichtig einen starken Mann an seiner Seite zu haben. Er wäre gerne dieser Mann gewesen, aber es fiel ihm jetzt wie die Schuppen von den Augen, je länger er darüber nachdachte. Er sah immer Männer und Frauen zusammen. Alle Ehepaare die er kannte, waren Mann und Frau. Es gab keine Männer und Männer, diese Relation exisitierte nicht. Er kam zu der Erkenntnis, dass er naiv und dumm war. Er wollte es sich nur nicht eingestehen. Er entschloss sich daraufhin, seine Schuhe auszuziehen und die Füße in den Fluss baumeln zu lassen. Das Wasser war frisch, aber nicht zu kalt - im Gegenteil, es war sehr angenehm. Eren lächelte. Es war ja egal, ob er ihn heiraten konnte oder nicht. Er könnte trotzdem in seiner Nähe sein, sobald er ein Soldat geworden war.
 

...Einige Tage später...
 

"Glaubst du, dass das wirklich eine sogute Idee ist?" Armin stand vor der Mauer der Kaserne. Es dämmerte schon und wurde langsam dunkel. "Wie willst du denn dann wieder dort rauskommen?" Er blickte die Leiter vor sich hoch, auf der Eren stand. "Keine Ahnung." Jemand hatte Reparaturen an der Mauer der Kaserne durchgeführt und die Leiter dort stehen lassen. Armin und Eren hatten die Reparaturarbeiten den Tag über beobachtet und Eren war der Meinung, dass das für Außenstehende die einzige Möglichkeit war, einen Blick in die Kaserne zu werfen. "Ruf mich, wenn du Hilfe brauchst!" meinte Armin und sah Eren besorgt an. Eren war oben auf der Mauer angekommen und zeigte Armin mit einem frechen Grinsen einen Daumen nach oben. Eren setzte sich dann ersteinmal und lugte vorsichtig zum Innenhof der Kaserne. Ständig lief dort ein Soldat herum. Unweit des Haupteingangs stand ein riesiger Pferdestall. Er wusste, dass die Kaserne groß war, aber so riesig hatte er sich die nicht vorgestellt. Am Ende der Mauer entdeckte er einen Turm, bei dem es einen Eingang gab. Er stand vorsichtig auf, damit er nicht gesehen wird, und ging durch die Tür, die offen stand. Im Turm führten lediglich Treppen nach unten, denen er folgte.
 

In der Kaserne war es relativ dunkel. An den Wänden hingen Wappen der Einheiten und zwischendrin immer eine Fackel, um die Korridore zu erhellen und nicht im Dunkeln zu tappen. Eren empfand das alles als sehr aufregend und er hatte das Gefühl sein Herz klopft ihm bis zum Hals. Bei jeder Ecke, die er einschlug, tastete er sich vorsichtig heran, denn es könnte ja sein, dass dort gerade ein Soldat entlang läuft und seine Anwesenheit bemerkt. Zu seiner Überraschung traf er dort niemanden an. Wo waren alle gerade? Sind die Soldaten schon wieder ausgeritten? Kann nicht sein, draußen im Innenhofen liefen ja auch welche herum. Vielleicht sind sie schon alle in ihren Zimmern, dachte er sich. Flink lief er durch eine große Halle mit einem großen roten Teppich. Diese führte sogleich in einen riesigen Speisesaal. Aber keine Menschenseele war zu sehen. Als er noch einmal um eine Ecke bog, bemerkte er, dass er in den Wohnbereich der Kaserne, insofern man das so nennen konnte, kam. Hier hörte er letztendlich leise Stimmen hinter den dicken Mauern. Es war also wie er vermutet hatte, die Soldaten mussten schon in ihren Zimmern sein. Draußen war es inzwischen dunkel geworden. Am Ende des Ganges konnte er ein großes Licht erkennen. Vorsichtig ging er darauf zu. Er hörte diesmal deutliche Stimmen, 2 Männer unterhielten sich. Er wagte einen Blick in das Zimmer. Es war ein riesiger Bogen ohne Tür, jeder konnte also hineinsehen. Erschrocken weitete er seine Augen und sein Herz klopfte noch mehr als Vorher.
 

Es war ein großer Raum mit einem Tisch und Stühlen. Auf dem Tisch stand eine brennende Kerze, die neben den Fackeln an den Wänden den Raum erhellten. Es war nicht übermäßig hell dort drinnen, aber auch nicht stockfinster. Am Tisch saß Rivaille. Eren konnte nicht erkennen, was vor ihm auf dem Tisch lag. Er fing an lauter zu atmen und leicht zu zittern. Damit ihn niemand hören konnte, hielt er sich eine Hand vor Mund und Nase und beobachtete das Geschehen.

"Wenn wir diese Route nehmen, fahren wir definitiv am sichersten. Bislang wurden dort kaum Titanen gesichtet. Somit sollte es auch für die Neuankömmlinge zu keinen Komplikationen kommen." Mit zusammengekniffenen Augen betrachtete er das Stück Papier vor sich. Es musste eine Karte oder eine Art Atlas sein. Nachdenkelich rieb er sich kurz an der Schläfe. "Aber was wir ab hier machen..." Er hielt eine Feder in seiner Hand und zeichnete ein Kreuz auf die Karte. Mit wem redete Rivaille eigentlich? Eren vergrößerte seinen Blickwinkel ein wenig und konnte erkennen, dass eine große Gestalt an der Wand lehnte - Es war Erwin. Er verschränkte die Arme während er da an der Wand lehnte. Sein Kopf lag leicht schief und er beobachtete Rivaille einige Meter weiter entfernt. "Andererseits könnten wir auch diese Route nehmen ..." Erwin schwieg. Rivaille schien jedoch auf eine Zustimmung oder Ablehnung zu warten, aber es kam nichts. Nachdenklich studierte er die Karte. "Ich komm nicht drauf..." Erwin stützte sich von der Wand ab und ging zu Rivaille hinüber. Er stellt sich hinter ihn und beugte sich über seine Schultern weit hinweg, um auf die Karte sehen zu können. Rivailles Hals war somit mit Erwin's Armen eingekesselt. und er spürte den Atem des Älteren auf seinem Kopf. Sanft nahm Erwin Rivaille die Feder aus der Hand, tunkte sie in die Tinte und zeichnete ebenfalls etwas auf die Karte. Rivaille schien den Atem anzuhalten, während sein Blick Erwins Hand folgte. "Hier wäre es in dieser Formation am sichersten." Rivaille betrachtete Erwins Hinterlassenschaften auf der Karte und nickte leicht. "Ja.." entgegnete er. Erwins Mundwinkel zogen sich nach oben. Er griff nach dem Tintenglas und steckte den Korken darauf, um es zu verschließen.
 

"So.." Erwin wollte gerade etwas sagen, da kam ihm Rivaille in die Quere "Ich bin noch nicht fertig, die Route im Osten gehört überarbeitet." Erwin richtete sich auf und legte seine kräftigen Hände auf Rivailles Schultern. "Aber nicht mehr heute. Du überanstrengst dich noch. Außerdem ist es schon spät." entgegnete er. Er fing an seine Hände zu bewegen und Rivailles Schultern leicht zu massieren. Rivaille seufzte und schloss nach kurzer Zeit die Augen. Er lehnte seinen Kopf zurück. Dieser fiel nicht nach hinten, denn Erwin's Torso war unmittelbar dahinter. Eren musste feststellen, dass dies ein sehr ungewöhnliches Bild war, dachte sich aber nichts weiter dabei. Immerhin waren sie ja Freunde und auch Mikasa hatte ihm mal die Schultern massiert. Als Erwin bemerkte, dass Rivaille sich langsam lockermachte, beugte er sich mit seinem Kopf nach unten und haucht ihm einen sanften Kuss in den Nacken. Rivaille öffnete in dem Moment die Augen und sah lediglich mit den Augen weit nach links, so als könne er Erwin hinter sich sehen. "Was soll das werden?" fragte er in einem kritischen Ton. Erwin legte seine Arme um Rivaille und vergrub sein Gesicht in Rivailles Halsbeuge. Er antwortete ihm nicht. Eren konnte nicht glauben, was da gerade ablief. Er kam sich vor wie in einem schlechten Theaterstück. Hatten Armin und Mikasa nicht gemeint, dass Männer nicht heiraten könnten? Zum Heiraten gehören doch auch solche Dinge dazu oder nicht? Eren schluckte und hoffte, dass er nicht gehört wurde. "Oi Erwin.. ich hab dich was gefragt." hakte Rivaille nach. "Du solltest dich hinlegen.." hauchte Erwin ihm nur ins Ohr und fuhr dann fort "...komm mit zu mir." ehe er leicht in sein Ohrläppchen biss. "Mein Bett ist weich und warm." fügt er noch an. "Vergiss es." raunte Rivaille nur und drehte seinen Kopf weg. "Wieso denn nicht..?" - "Darum!" Er versuchte sich zu lösen, aber Erwin ließ ihn nicht gehen. "Wir waren schon so lange nicht mehr alleine. Immer wenn wir auf langen Reisen sind, sterbe ich fast vor Begierde. Ich kann dich nicht anfassen, denn wir sind stets von anderen Soldaten umgeben." Erwin sprach in einem ruhigen, sachlichen Ton. "Also.." fuhr er fort "lass mich dich doch wenigstens hier unter 4 Augen..."
 

Rivaille saß mehrere Sekunden regungslos da und hatte den Blick gesenkt. Was er sich wohl dachte? Doch als es Erwin am wenigsten erwartete, riss sich Rivaille los und stand auf. Erwin sah ihn nur perplex an. "Ich gehe schlafen." meinte Rivaille kurz und bündig. Er griff nach der Kerze, die auf dem Tisch stand und blies sie aus. Eren realisierte, dass er weglaufen sollte. Wenn Rivaille hier gleich rauslaufen würde, gäbe es einen Toten - und das wäre er. Aber zu gebannt war er von dem, was sich seinen unschuldigen Kinderaugen bot. Wie versteinert stand er also da und hoffte dass Rivaille nicht in die Richtung musste, in der Eren gerade stand. Als Rivaille dann an Erwin vorbeiging, packt dieser ihn am Handgelenk. "Levi..." er drehte sich zu ihm und in dem Moment packte er ihn an den Schultern und dirrigierte ihn zur Wand. Rivaille spürte die kalten Mauern an seinen Rücken. Völlig überrascht blickte er Erwin in's Gesicht. Er wehrte sich dann aber, nachdem er realisiert hatte, was gerade passiert ist, doch Erwin drückte ihn immer wieder gegen die Wand. Es war zwecklos. Zornig sah er Erwin an "Lass mich endlich ziehn, verdammt!" Erwin sah ihn ausdrucklos an "Du weißt es, nicht wahr?" Sein zorniger Ausdruck im Gesicht ließ etwas nach. "Was weiß ich?" Erwin verringerte den Abstand zwischen sich und Rivaille. In sachlicher Tonlage fuhr er fort. "Du weißt, wie es um meine Gefühle für dich bestellt ist, oder? Seit ich dich kenne.. Und obwohl du es weißt, trampelst du darauf herum. Als wäre das alles nur ein Spiel, als würde ich das was ich sage nicht ernst meinen." Rivaille sah Erwin fassungslos an. Er hätte wohl nie gedacht, dass Erwin jemals in seinem Leben so etwas zu ihm sagen würde. Er antwortete nicht. Er konnte nicht. "Ich weiß, dass du lange alleine warst.." fuhr Erwin fort. "Und dass du wohl niemandem vertraust, weil es niemanden gab, dem du hättest vertrauen können. Aber.." Erwin legte eine Hand an Rivaille's Wange, welcher seinen Blicken zur Seite auswich. "Ich bin da, Levi, und ich fange dich auf, wenn du fällst." Erwin lächelte wehmütig. "Ich will der Mann an deiner Seite sein.."
 

Vor wenigen Minuten war Rivaille noch außer sich vor Wut gewesen und mochte das, was Erwin tut überhaupt nicht. Doch etwas in seinem Gesichtsausdruck hat sich stark verändert. War es, weil Erwin etwas aus seiner Vergangenheit erwähnt hatte? Hatte Rivailles eine schwere Kindheit? Was ist passiert? Eren hatte den Unteroffizier schon oft gesehen, aber im Grunde genommen weiß er überhaupt nichts von ihm. Wie auch? Seine Existenz war ihm nichteinmal bewusst. Er hörte nur Geschichten über ihn, aber die passten nun überhaupt nicht in das Bild, was sich ihm bot. Sein Ansehen zu Rivaille fühlte sich.. mächtiger an als zuvor. Er lernte eine Seite an ihm kennen, die er nie zu träumen gewagt hätte. Es sah so aus als hätte Rivaille sich einen Gedanken gefasst.... Und das hatte er.
 

Er griff nach Erwin's Hand und drückte sie von sich weg. Er schaute ihn streng an. "Setz dich sofort hin..!" fügte er im rauen Ton an und zeigte zu einem der roten Sofa, welches im Raum stand. Erwin sichtlich überrascht stand zunächst nur da und sah Rivaille an, ob er das ernst meinte, aber Rivaille verzog keine Miene. Er folgte letztendlich seinen Worten und setzte sich unsicher auf das Sofa. Der Unteroffizier folgte ihm und setzte sich auf seinen Schoß. Er drückte Erwin in die Lehne und sah ihn genervt an. Erwin lächelte kokett "Ich wusste doch, dass du es auch nötig ha-" Rivaille drückte mit einer Hand in Erwin's Hals, welcher aprubt aufhörte zu reden und nach Luft schnappte. "Halts Maul!" Er drückte noch fester zu. "Du hast heute genug gesprochen!" Er ließ dann wieder von Erwin ab, welcher stumm blieb. Man möchte meinen, man sollte diese Worte nicht gegenüber seines Vorgesetzten verwenden, aber das war ihm scheinbar egal und Erwin schien es zu gefallen. Dieser grinste wieder spitzbübisch und war auf seine nächste Handlung gespannt.
 

Eren verstand die Welt nicht mehr. Was ging hier vor sich? Wieso schrie Rivaille Erwin an? Und was tun sie da? WAS IST HIER LOS? Er konnte nicht mehr klar denken und betrachtete das Spektakel mit großen Augen.
 

Rivaille riss Erwins Hemd auf, dieser staunte nicht schlecht. Er beugte sich zu Erwins Brust herunter und verteilte viele, kleine Küsse darauf. Erwin hatte zwischendessen seine Hand auf Rivailles Rücken gelegt und streichelte sanft darüber. Er beobachtete den Kleineren bei allem, was er tat. Er begann mit seiner Zunge die Brustwarzen seines Vorgesetzten zu liebkosen. Erwins Atem wurde schwerer. Ein leises Seuzen entfuhr seinen Lippen. Er legte seine Hand dann in Rivailles Nacken. "Levi.." Dieser blickte zu ihm auf. Als er sein Gesicht an sich zog, verschloss er seine Lippen mit denen seines Gegenübers. Beide schlossen nach kürzester Zeit die Augen und versanken in einen langen, innigen Kuss. Erwin griff währenddessen nach Rivailles Hemd und zog es langsam hoch. Er strich über die nackte Haut und fuhr mit seinen Fingerspitzen seine Wirbelsäule nach.
 

Eren hatte genug gesehen. Er hatte eine Vorahnung, wozu das führen würde. Hannes hatte ihnen immer schmuddelige Dinge erzählt, die eigentlich niemand wissen wollte. Dennoch waren sie neugierig und hörten ihm zu. Als Eren langsam rückwärts schlich, um sich zu vergewissern, dass sie ihn auch nicht bemerkten, passierte es. Er stieß sich an einem Kerzenständer. Dieser fiel umgehend zu Boden und erzeugte einen kurzen, aber lauten Krach. Auch Eren fiel zu Boden und hielt den Atem an. Es dauerte einen kurzen Moment, dann hörte er Schritte. Jetzt ist es aus. Ich sterbe hier und sofort, dabei bin ich noch nicht einmal Soldat. Er rieb sich den Kopf, als er bemerkte, dass er scheinbar mit dem Kopf am Boden aufgekommen war und dieser nun schmerzte. "Hey, Kleiner.." er vernahm eine Stimme. Während er noch am Boden lag, blickte er auf. Vor ihm standen Erwin und Rivaille. Erwin hatte sich sein zerrissenes Hemd, sogut es ging, wieder angezogen. Rivaille war noch komplett bekleidet - Erwin hatte es wohl nicht mehr geschafft, ihm das Hemd zu entledigen. "Was hast du hier zu suchen?" fragte ihn Erwin im rauen Ton. "Das ist kein Spielplatz!" Eren war absolut überrascht worden. Mit dieser Wendung hatte er nicht gerechnet. "I-ich... ich...." mehr brachte er nicht heraus. "Steh auf" fügte Rivaille in sachlichen, aber fordernden Ton an. Eren war noch nie so schnell auf den Beinen gewesen. Rivaille verschränkte die Arme. "Was hast du gesehn? Was hast du gehört?" Eren schluckte "Nichts... ich... habe nichts gesehen.. und gehört habe ich.. auch nichts.." Rivaille musterte ihn und ging auf ihn zu. Eren ging einen Schritt zurück. Sein Verstand befahl ihm zu laufen und das tat er. Er lief weg. Erwin wollte ihm hinterher, aber Rivaille hielt ihn auf. "Levi, er wird es erzählen!" - "Und wenn schon? Es ist nur ein Kind, niemand wird ihm glauben."

Das waren die letzten Worte, die Eren vernehmen konnte, ehe er außer Reichweite war. Er kannte den Weg zurück nicht mehr, aber das war egal. Das Wichtigste war, hier raus zu kommen. Irgendwie hatte er es dann auch geschafft. Armin, der immer noch vor der Mauer wartete, lief zu ihm hin "Eren, da bist du ja!" Doch Eren hörte ihn nicht. Er lief immer weiter und weiter, bis er nicht mehr konnte...
 


 

Eren schrak auf. Er hockte kerzengerade im Bett und atmete schwer. "Schon wieder..." murmelte er und fiel zurück ins Bett. Er fragte sich, wann ihn dieses Ereignis endlich losließe..
 


 

Prolog Ende


 

Ich hoffe euch hat die Einleitung zu dieser FF gefallen o.o Lasst es mich doch wissen~ über kommis freu ich mich immer ^^

Eren schrak auf. Er hockte kerzengerade im Bett und atmete schwer. "Schon wieder..." murmelte er und fiel zurück ins Bett.
 

Er fragte sich, wann ihn dieses Ereignis endlich losließe.. Er starrte hinauf und streckte seine Hand gen Decke. Das Ganze war nun schon 7 Jahre her und dennoch ließ ihn das Ereignis nicht los. Bei dem Tod seiner Mutter war es verständlich.. und auch bei all den anderen schrecklichen Dingen die ihm bislang wiederfahren waren. Aber wieso nicht diese eine Nacht..?

Er verstand es einfach nicht.
 

Die Tür seines Zimmers flog auf. Er befand sich derzeit im Schloss der Recon Corps, der er kürzlich beigetreten war. Endlich. Rivaille kam herein. Er hatte selbstverständlich wieder sein Putzoutfit an, was aus einer Schürze, einem Kopftuch und einem Mundschutz bestand. Er ging zum Fenster und riss die Fensterbalken auf. Das warme Sonnenlicht flutete das kühle Zimmer, in dem Eren noch im Bett lag. Das Licht brannte in seinen Augen und er kniff sie zusammen. Noch ehe er etwas sagen konnte, drehte sich Rivaille zu ihm und nahm seinen Mundschutz herunter. "Oi Eren, du schläfst ja immer noch!" Eren hockte sich hastig auf und rieb sich kurz die Augen. "Nein, ich-" Rivaille unterbrach ihn. "Es ist bereits Mittag und dein Zimmer ist immer noch schmutzig." Er deutete mit einem Staubwedel, den er in seiner rechten Hand hielt, um sich. Rivaille klang jedoch keinesfalls wütend, sondern mononton. Er kniff nur etwas die Augen weiter zusammen als sonst. Eren spurtete. Er stand auf und lief zu seiner Putzkleidung. Schnell band er sich die Schürze und das Kopftuch um. Rivaille drückte ihm einen Besen in die Hand. "Schau, dass kein Staubkorn übrig bleibt." Dann verließ er wieder das Zimmer. Eren entfuhr ein tiefer Seufzer. Kaum aufgestanden, musste er jetzt erst einmal eine Stunde putzen.
 

...
 

Fix und fertig kam er auf die Terrasse, die sich im Garten des alten Schlosses befand. Rivaille saß dort an einem Tisch und schlürfte eine Tasse Tee. Er stellte sie auf die Untertasse zurück und sah zu Eren, der sich soeben an den Tisch gesetzt hatte. Er beobachtete ihn dabei, wie er sich ebenfalls eine Tasse Tee einschenkte und sogleich einen großen Schluck daraus trank. "Das Zimmer ist nun sauber" begann Eren das Gespräch. "Ich schau es mir später an." entgegnete Rivaille. Eren sah um sich "Wo sind denn die anderen alle?" Rivaille richtete seinen Blick zur Seite. "Ausgeritten. Zum allwöchtetlichem Training, an dem du hättest auch teilnehmen sollen." Vorwurfsvoll sah er wieder zu Eren. Dieser erschrak. "A-aber wieso hat mich denn niemand geweckt?" Rivaille schloss die Augen und legte entspannt seine Arme auf die Rückenlehne der Bank, auf der er saß. "Keine Ahnung". Eren sank seinen Blick auf den Tisch vor sich. Er fühlte sich schlecht. Man konnte sich nicht auf ihn verlassen. Er mochte gar nicht wissen, wie Rivaille über ih dachte - bestimmt nichts gutes..
 

Beziehungsweise.. was dachte Rivaille wirklich? Er ist ihm die letzten 7 Jahre nicht mehr begegnet, seit Eren's verhängnisvollen Nacht und Nebelaktion in der Kaserne der Scouting Legion. Als er ihm wieder begegnet ist, gab es keine Auffälligkeiten seitens Rivaille oder Erwin. Keiner der beiden hatte ihn auf damals angesprochen. Hatten sie ihn vergessen? Oder konnten sie sich einfach nicht mehr an das Gesicht des kleinen Jungen erinnern, der sie belauscht und beobachtet hatte? Es gab Tage da fragte sich Eren ob er nicht nur alles geträumt hätte. Aber wieso wiederholte sich das so oft? Jedes Detail ist haargenau das gleiche, egal wie oft der Traum wiederkehrte. - Nein, es war kein Traum. Nach den Zweifeln, die ihn heimsuchten, setzte er diesen Abend wie Puzzlestücke zusammen und wiederlegte immer wieder die These, dass es nur ein Traum war. Es ist wirklich passiert. Es gab ihn wirklich, den Abend an denen sich Erwin und Rivaille so nah waren, wie er nie geglaubt hätte. Eren hob den Blick und sah vorsichtig zum Heichou, welcher immer noch gelassen und mit geschlossenen Augen auf der Bank saß. Er musterte jedes Detail an ihm. Seine Haare, sein Gesicht, seine Arme.. und zu jedem dieser Körperteile konnte er eine Verbindung zum damaligen Abend herstellen. Er musste sich vorstellen, wie Erwin ihn an jeder dieser Stellen berührt hatte. Was läuft da zwischen den beiden? Wie weit waren sie noch gegangen, nachdem Eren weggelaufen war? Inzwischen wusste er, was die beiden damals auf dem Sofa vorhatten. Man konnte ihm in dem Gebiet nichts mehr vormachen. Während seiner Rekrutenzeit hatte Jean so viel versaute Schmuddelwitze erzählt, dass auch das letzte Kind in seiner Einheit aufgeklärt war. Was er allerdings bis heute nich verstanden hat - wieso mit einem Mann? In den letzten 7 Jahren ist ihm nichts desgleichen mehr zu Ohren gekommen. Er fragte sich, ob er Erwin immer noch so nah ist, wie damals.
 

Rivaille öffnete seine Augen und sah Eren an. Eren fühlte sich ertappt. "Trink aus, wir müssen los". Rivaille stand auf. Seinen Tee hatte er bereits leergetrunken. "Huh? Wohin?" Rivaille ging davon und Eren dackelte ihm hinterher. "Wenn du glaubst, du entkommst dem Training, nur weil du den halben Tag verschlafen hast, dann irrst du dich." Eren schluckte. Es war nicht seine Absicht so lange zu schlafen. Sein innerstes Ich gab sogar Rivaille die Schuld, denn der tauchte in seinen Träumen öfter auf als ihm lieb war. Rivaille betrat eine kleine Kammer und begann, sich das 3D Maneuver Gear anzulegen. Eren tat es ihm gleich. Anschließend begaben sie sich zum Pferdestall.
 

Da ritten sie also - nebeneinander - durch einen Wald. Keiner der beiden sprach ein Wort. Jedes mal, wenn sie das Schloss verließen, hatte Eren ein mulmiges Gefühl in der Magengegend. Jederzeit könnte irgendwo ein Titan auftauchen und sie auffressen. Alles, was ihn dennoch nicht davon abhielt dies alles zu machen war sein unseglicher Hass gegen diese Wesen. Je mehr er erlegen konnte, umso besser. Und wenn es mit Hilfe seiner eigenen Titanenform sein musste. Er hatte sich geschworen alle Titanen auszulöschen und das geht nunmal nicht, indem man sich in ein Schloss einsperrt und Däumchen dreht. Beziehungsweise... jeden Tag stundenlang putzt. Er drehte seinen Kopf zu Rivaille. Erschrocken musste er feststellen, dass dieser wiederum ihn anstarrte und das ohne eine Mine zu verziehen. Das tut er jedes Mal. Eren drehte sich schnell wieder um. Das kann doch nicht.... starrt er ihn wirklich die GANZE Zeit an?! Er drehte den Kopf wieder zu ihm. Sein Blick war unverändert. "Heichou..?" - "Was ist?" - "Ano.. wie soll ich.. sagen" Eren überlegte sich genau, welche Wortwahl er besser verwenden und welche er besser nicht verwenden sollte. "Wieso guckst du mich durchwegs an?" Rivaille zog die Augenbrauen etwas überrascht nach oben, hatte aber schnell eine Antwort parat. "Ich habe geschworen dich nicht aus den Augen zu lassen." Eren fragte sich ob sein Heichou alles so wörtlich nahm, wie das. Er war schon ein komischer Kerl. Einerseits wird ihm nachgesagt der stärkste Mann der Welt zu sein, andererseits läuft er mit voller Putzmontur durch ein Schloss und wehe es ist auch nur eine Ecke nicht sauber genug! Die Tatsache, dass ihn der Mann, für den er im geheimsten tiefste Gefühle hegte, anstarrte, ließ ihn nicht ganz kalt. Ein angenehmer Schauer lief ihm über den Rücken.
 

"Eren!"
 

Rivaille sprang zu ihm und trat ihn von seinem Pferd. Eren landete mit seinem Hintern auf dem harten Boden. Ehe er realisierte was los war, sah er, wie Rivaille sich in die Luft maneuvrierte um kurz daraufhin einem Titanen den Nacken aufzuschlitzen. Anschließend landete er neben Eren, während der Titan leblos zu Boden fiel. "Steh auf!" befahl er und Eren tat wie ihm gehießen. "Wo kam der denn her?!" - "Jetzt weist du, wieso ich dich nicht aus den Augen lasse."
 

Rivaille sah sich um. "Es war nicht der letzte.. Bleib dicht bei mir." Das war nicht zu übersehen. Vor ihnen tauchten plötzlich mindestens 10 weitere Titanen auf. Rivaille biss die Zähne zusammen. "Heichou, soll ich..?" - "Nein.. die schaffen wir so. Mach dich bereit." Eren nickte und zog seine Schwerter. Sie zogen in den Kampf und vernichteten einen nach dem nächsten. Rivaille war wahnsinnig schnell und genauso schnell gingen die Titanen zu Boden. Nachdem keiner mehr übrig war, sahen sich beide nochmal um. "Wir müssen weiter" meinte Rivaille und zog Eren am Ärmel, der noch völlig aus der Puste war. "He-Heichou.. nicht so schnell.. warte! Wieso gehen wir zu Fuß?" - "Siehst du irgendwo unsere Pferde?" - "Nein." - "Ist deine Frage somit beantwortet?" Rivaille war einfach zu schnell. Im Kämpfen, im Denken, im Laufen. Er wusste wie er sich zu bewegen hatte und wie es am besten vom Vorteil war, so viel Kraft zu sparen, wie nur irgendwie möglich. Sie gingen eine Weile vor sich her und es wurde langsam dunkel. Sie hatten den ganzen Tag damit verbracht durch die Gegend zu reiten, sich gegenseitig anzustarren und Titanen niederzumetzeln. Es war nicht nur so, dass sie viel zu weit geritten waren und es allmählich dunkel wurde, nein, es ging nun auch noch an zu regnen und zwar in Strömen. "Wir werden die Nacht hier draußen verbringen müssen." Eren schluckte. 'Wir' 'verbringen' 'eine Nacht' 'gemeinsam'?! Sein Herz klopfte wie wild. Wie sollte er das nur überleben? Es war ja nicht so dass ihn vorhin eben fast ein paar Titanen verdrückt hätten oder so, nein. Er musste hier draußen irgendwo übernachten.. mit Rivaille... Oh mein Gott!
 

Sie fanden eine Höhle. Bevor sie diese betraten, sammelten Sie ein wenig Holz und ein paar Steine. Sie schafften es zum Anbruch der Dunkelheit ein Feuer zu machen. Eren setzte sich sogleich davor und hielt seine Hände ans feuer. Er musste nießen. "Hatschuuh!" Rivaille verzog das Gesicht. "Es ist so schmutzig hier.." Rivaille sah sich um. Gut, es war kein Haus und auch kein Schloss, in dem er stundenlang zuvor geputzt hatte. Es war eben eine stinknormale, verlassene Höhle. "Ich werde kein Auge zutun können.." Er ging die Höhle auf und ab und musterte dabei jeden Fleck auf dem Boden. Eren wusste ja, dass Rivaille einen Reinheitsfimmel hatte. Dennoch erstaunte ihn diese Extremität, in der er es auslebte, immer wieder auf's neue. Während er weiterhin manisch durch die Höhle lief und vor sich hinbrabbelte, entschied sich Eren, seinen Umhang auszuziehen und neben sich auf den Boden auszubreiten. Rivaille bemerkte, dass Eren sich bewegt hatte und sah ihn an. Er musste nichts sagen, sein Blick verriert es 'Was tust du da?'. "Heichou, hier kannst du dich hinsetzen, dort ist es sauber." Eren patete auf seinen Umhang und sah Rivaille erwartungsvoll an. Dieser war wiederum überrascht. Eren dachte nicht ernsthaft daran, dass Rivaille sich hinsetzen würde. Aber er wollte es ihm zumindest anbieten. Doch zu seinem Erstaunen setzte sich Rivaille tatsächlich auf seinen Umhang, direkt neben Eren. Der Jüngere lächelte.
 

Einige Zeit verging, während beide wortlos das Feuer betrachteten. Rivaille ist sehr ruhig geworden. Eren linste ab und an zu ihm rüber. Emotionslos blickte er ins Feuer und schien.. nachzudenken? Irgendetwas beschäftigte ihn. Eren fing leicht an zu zittern. Die Nacht war kalt und das Feuer das einzige, woran er sich wärmen konnte. "Hatschuu!" Rivaille erschrak. Das Nießen riss ihn aus seinen Gedanken und er blickte zu Eren, der sich kurz die Nase rieb und dann wieder die Beine einzog, um sie mit den Armen zu umschließen. Rivaille stand auf, zog seinen Umhang aus, ging dann hinter Eren in die Hocke und legte ihn ihm um seine Schultern.
 

"Das dürfte warm halten." Eren rutsche das Herz in die Hose. Hatte Rivaille ihm gerade tatsächlich SEINEN warmen Umhang um die Schultern gelegt? "Aber Heichou, frierst du denn nicht?" - "Nein, mir ist warm." Eren wickelte sich nun ganz in den Umhang ein. Er war noch total warm und roch nach dem Älteren. Rivaille rutsche ein Stück weit nach vorne und musterte Eren kurz von oben bis unten. "Deine Klamotten sind immer noch total nass." Voller Enthusiasmus griff er nach Eren's Bein und tastete es ab. "Die Hose auch.." Eren wurde rot. Ehe er sich versah, zog Rivaille ihm einen Stiefel aus. "Wenn du die hier anlässt, wirst du dich noch mehr erkälten." meinte er in ruhiger Stimmlage und griff nach dem anderen Stiefel. Eren griff nach Rivailles Hand und hielt sie fest. "Heichou, ich bin kein kleines Kind mehr, ich kann das selbst!" er kam sich vor, als würde Rivaille ihn wie ein Kleinkind behandeln. Das war ihm peinlich. Er hoffte, dass man ihm seine Röte nicht ansah. "Ich weiß dass du das kannst, aber ich möchte das trotzdem tun." Er entriss Eren seine Hand und zog den 2. Stiefel auch noch aus. Nachdem Eren seinen Versuch als gescheitert betrachtete, beobachtete er stattdessen amüsiert Rivaille, der gerade seine Hose musterte. Konnte er auch seine Hose ausziehen? Oder würde er ihn das selbst machen lassen. Es war ein merkwürdiges Gefühl so von ihm betrachtet zu werden.
 

Er setzte sich jedoch wieder neben Eren. "Streck deine Füße zum Feuer." Rivaille griff nach einem der gesammelten Holzstücke und nährte die Flammen damit. Eren wurde wieder warm. Der Mantel, der so verlockend roch und auch die Wärme an seinen Füßen erfreuten sein Herz zutiefst.

Er dachte über die Fürsorge nach, die ihm Rivaille entgegengebracht hatte. Er passte zwar immer auf ihn auf, doch das hier war etwas anderes. Er hat sich Sorgen um ihn gemacht. Ihm fielen allmählich die Augen zu. Er gähnte und blinzelte. Seine Hose wurde auch langsam trocken. Plötzlich spürte er etwas schweres auf seiner rechten Schulter. Er drehte seinen Kopf vorsichtig nach rechts. Es war Rivailles Kopf der jetzt auf seiner Schulter ruhte. "Heichou.." flüsterte er. Aber er hörte ihn nicht, denn er war eingeschlafen. Sein Gesicht sah so entspannt aus, wenn er schlief. Er sah ihn gerade das erste mal schlafen. Er hatte sich zuvor oft vorgestellt, wie das wohl aussah, wenn der Ältere schlief. Aber das hatte er sich nicht so sanft vorgestellt... Eren war inzwischen auch schon so müde, dass er nicht mehr lange darüber nachdachte und lehnte folglich seinen Kopf auf Rivaille's. Es dauerte nicht mehr lange, da fiel auch er in einen tiefen Schlaf..
 


 

--Kapitel 1 - Ende--
 

So.. ich hab mir eigentlich überlegt an einem spannenderen Teil aufzuhören, allerdings konnte ich nicht aufhören zu schreiben. Andererseits ist es auch sehr schwer sich zurückzuhalten die beiden sich nicht einfach direkt übereinander herfallen zu lassen x'D Aber all zu schnell sollte es auch nicht gehen.. deshalb nun nur die Fürsorglichkeit unseres schrägen, kleinen Heichous!
 

Ich hoff euch hat das Kapitel gefallen. Kommis erwünscht ^o^~
 

Mata ne~

Sie waren wieder zurück im Schloss. Als die anderen abends zurückkamen und von Rivaille und Eren jede Spur fehlte, machten sie sich Sorgen und alarmierten sofort Erwin, der sich mit auf die Suche begeben hat. Auf dem Weg liefen ihnen die beiden Pferde entgegen, die beim Angriff der Titanen abgehauen waren. Die Pferde konnten ihnen die Richtung weisen. Der Suchtrupp staunte nicht schlecht, als er die beiden eng umschlungen am Höhlenboden schlafen sah. Unsanft wurden sie geweckt und zurück zum Schloss gebracht. Nun saßen Sie an einem Tisch, zusammen mit Erwin. Die Stimmung war recht angespannt und Eren fragte sich, was nun geschehen würde. Keiner sprach ein Wort. Rivaille lehnte im Stuhl zurück und verschränkte die Arme. Auch er war leicht angespannt, denn die Nervenader an Erwin's Schläfe, die zu platzen drohte, war nicht zu übersehen. Nachdem er die Ader bemerkt hatte, wich sein Blick jedoch nicht mehr von der Obstschale ab, die vor ihm am Tisch stand. "Du wolltest uns sprechen?" fragte Rivaille in ruhiger und sachlicher Stimmlage. Erwin sprang auf und schlug mit der Faust auf den Tisch. "VERDAMMT Levi, was hast du dir dabei gedacht?!" Eren erschrak und musste schlucken. Mit großen Augen sah er Erwin an, der vor Wut tobte. "Wieso regst du dich denn so auf?" Rivaille ließ sich nicht aus der Ruhe bringen und sah Erwin mit seinem typischen Heichou Blick an. "Was ich mich aufrege? WAS ICH MICH AUFREGE?! Ihr hättet tot sein können! Du weißt genau, wie gefährlich es da draußen zu 2. ist. Und vor allem mit Eren! Wenn ihm was zugestoßem wäre!" Eren ergriff das Wort. "Es geht mir gut, der Corporal hat auf mich aufgepasst, Sir." Erwin musterte Eren und setzte sich wieder hin. "Das hat man gesehen!" Erwin atmete tief ein und aus, in der Hoffnung, das würde ihn beruhigen.
 

Moment mal, was hat man gesehen? Was meinte er? Eren's Gedankenweg wurde sogleich wieder unterbrochen. "Seitwann bist du mir gegenüber so misstrauisch? Hab ich dir jemals einen Grund dazu gegeben mir zu misstrauen?" Rivaille sah Erwin nun an. Dieser biss die Zähne zusammen. Rivaille fuhr fort: "Oder stört es dich einfach nur wenn ich mit jemand anderen alleine bin?" Er riss die Augen überrascht auf, seine Mundwinkel formten sich jedoch zu einem unsicheren Lächeln: "Levi, ich denke das gehört hier nicht her.." - "Ach nein? Was sollte dann diese Anspielung gerade eben?" Eren fragte sich, wie Rivaille bei allem immer so ruhig bleiben konnte. War es ihm egal, dass Erwin kurz davor war ihnen gleich die Köpfe abzureißen? "Du hast recht, das war falsch ausgedrückt.. Nichts desto trotz solltet ihr nicht mehr alleine ausreiten. Lieber verpasst Eren einen Tag eine Trainingseinheit." Er schien sich beruhigt zu haben oder war einfach nur verunsichert oder gar ängstlich, dass Rivaille noch mehr ausplauderte, als ihm lieb war. "In Ordnung, das wird nicht mehr vorkommen. Entschuldige." Rivaille stand auf. "Ich habe noch etwas zu erledigen, ich hoffe, das ist ok?" Erwin nickte. Rivaille verbeugte sich leicht und verließ dann den Raum. Eren sah ihm hinterher, bis die Tür ins Schloss fiel.
 

Erwin lehnte sich nach vorne, verschloss seine Finger und legte sein Kinn darauf ab, während er Eren ansah. "Was ist vorgefallen?" Eren war verunsichert. "Nunja also, es war meine Schuld. Ich habe verschlafen und" - "Das meinte ich nicht.." Unterbrach er ihn. Eren hatte Fragezeichen über dem Kopf. "Wieso lagst du in Rivailles Armen, als wir euch erreichten?" Der Jüngere hatte ein ungutes Gefühl und er spürte die Eifersucht Erwin's. "Es war nichts, wirklich! Wir sind einfach nur eingeschlafen." Er schluckte und hoffte, dass er ihm glaubte. Erwin stand auf, ging zu einer Vitrine und holte eine Flasche Wein heraus, außerdem 2 Gläser. Er stellte eines vor Eren und seines daneben. Dann füllte er die Gläser. "Ich weiß Bescheid, Eren. Ich weiß, dass du die Wahrheit über Levi und mich kennst.." Eren's Herz schlug schneller. Erwin konnte sich also an ihn erinnern? Und das die ganze Zeit über? Erwin seufzte "Unsere Beziehung ist sehr schwierig.." Was ging denn jetzt ab? Wollte Erwin ausgerechnet mit IHM über Rivaille sprechen? Und was für eine 'Beziehung' denn überhaupt? "Be.. uhm.. Beziehung?" Erwin nickte, ehe er einen Schluck von seinem Glas Wein trank. Da Eren es als unhöflich empfand, sein Glas einfach stehen zu lassen, nippte er auch an dem Wein. Er schmeckte fürchterlich. "Wir sind beide viel beschäftigte Männer, da bleibt nicht sehr viel Zeit für Zweisamkeiten. Wenn ich könnte, würde ich immer bei ihm sein, aber das geht nicht. Also wenn wir mal Zeit füreinander haben, dann muss man diese auch sinnvoll nutzen." Unfassbar, wie Erwin ihm das alles anvertraute. "Ich gebe zu, ich hatte Angst um meinen Job und um meinen Ruf, als du uns gesehen hast und Levi dich gehen ließ. Ich dachte du würdest es herumerzählen, aber es ist bis jetzt nie etwas davon bekannt geworden.. Danke Eren."
 

Er wusste nun wirklich nicht, was er darauf sagen sollte. 'Danke Eren'? Wenn es nach ihm gegangen wäre, hätte er es am liebsten in die ganze Welt herausgerufen! Aber er tat es nicht. Für Rivaille, nicht für ihn! Er ertappte sich gerade dabei, wie er Erwin die Pest an den Hals wünschte. Was wollte er denn jetzt überhaupt von ihm? Soll er das doch Sasha oder Connie erzählen, aber nicht ihm. Es war ihm egal, was er mit Rivaille trieb.. oder etwa nicht? Nein.. war es nicht. Er mochte den Gedanken nicht. Er dachte sich, dass das nach 7 Jahren vielleicht schon anders gewesen wäre, aber scheinbar hatte er sich getäuscht. Hatte Rivaille noch immer ein Verhältnis mit Erwin? Erwin lachte leise "Entschuldige Eren, ich wollte dich damit wirklich nicht belasten" - "Lieben Sie Rivaille Heichou?" Er wusste nicht wie oder warum er das gerade gesagt hatte, aber es gab gerade nichts anderes, was ihn brennender interessierte als das.
 

Erwin blinzelte, nahm dann jedoch einen Schluck von seinem Glas Wein und schwieg. Eren rinnte eine Schweißperle von der Stirn und fragte sich, ob er gerade etwas falsches gesagt hatte.

Sowas fragt man nicht und schon gar nicht einer höhergestellten Person. Gerade als er sich für die Frage entschuldigen wollte, erhielt er eine Antwort: "Ja. Schon immer und das werde ich auch immer. Behalte das aber bitte alles für dich.. weiterhin.." Eren nickte. Es war nicht sehr überraschend für ihn, das hat man Erwin schon damals angemerkt. Zumindest er. Es gab da noch eine Frage. Diese Frage war noch interessanter, als die davor. Allerdings wusste er nicht, wie er sie stellen sollte. Nervös tippte er auf dem Weinglas vor sich herum. "Schmeckt dir der Wein nicht?" "Eeehehe.. doch schon.." Wieder trank er einen Schluck von dem ekelhaften Gesöff. Und noch einen. Bis das Glas leer war. Somit hatte er es hinter sich. "Wie ich sehe, scheint es zu munden." Erwin lächelte. "Soll ich nachschenken?" Eren schüttelte den Kopf. "Also hat er doch nicht geschmeckt?" - "Er hat geschmeckt, aber... was soll's" Er nickte Erwin zu, welcher ihm nochmal einschenkte. Was tut man nicht alles um nicht wie ein Weichei dazustehen? Und wieder nahm er kräftige Schlücke. Er hatte das Ganze nicht mehr unter Kontrolle. In der Tat fühlte sich Eren nun etwas schwummrig. Er hatte den Wein viel zu schnell hintergekippt. Zudem kam noch, dass er letzte Nacht in der Höhle viel zu wenig geschlafen hat. Seine Wangen hatten einen leicht rötlichen Ton angenommen. Er fasste sich an den Kopf und schloss für einen Moment die Augen. "Eren? Geht es dir gut?" Erwin sah ihn schief an. "Ja-ja.. Alles bestens" - "Das sieht aber anders aus." Erwin seufzte. "Normalerweise kippt man Wein nicht so schnell hinunter. Den muss man genießen."
 

Wieso sollte er das genießen? Es schmeckte nicht. Mit Medizin hat er es bisher auch immer auf diese Weise gemacht und so ist er damit bisher am besten gefahren. "Du solltest dich jetzt besser noch etwas hinlegen." Erwin nahm den Korken und schloss die Weinflasche wieder damit. Eren nickte "Ja." Er stand auf und musste Inne halten. Alles drehte sich. Zu seinem eigenen Erstaunen konnte er noch gerade aus gehen. Dass Wein so stark bei ihm anschlägt, damit hatte er nicht gerechnet. Er hatte bisher aber auch noch nie etwas alkoholisches getrunken. Vielleicht war sein Körper das einfach nicht gewohnt? Vorsichtig verließ er den Raum. Er hatte das Gefühl jeden Moment den Boden unter den Füßen weggezogen zu bekommen. Langsam tastete er sich an den kalten Wänden entlang. Zumindest wusste er noch, wo sein Zimmer war.
 

Als er es erreichte, schmiss er sich in voller Montur in sein Bett und schloss die Augen. Endlich. Seine Gedanken fielen sofort auf das Gespräch zurück, das eben stattgefunden hat. Nach wie vor brannte in seinem Kopf eine einzige Frage, die er nicht mehr gestellt hatte. Was war da.. zwischen Erwin und Rivaille... war es wirklich noch genau so wie früher? Er wollte das nicht. Er wollte nicht dass Rivaille eine geheime Affäre mit Erwin hat. Was Erwin Rivaille wohl alles ins Ohr säuselte? Ob er dasselbe empfindet? Eren biss sich auf die Unterlippe. Ihm wurde bewusst, wo er in seinem Leben stehen wollte. Bei Rivaille. Er wollte das für Rivaille sein, was Rivaille für Erwin ist. Doch wie sollte er das anstellen? Er musste sich von seiner besten Seite präsentieren. Aber was war seine beste Seite? Er vergrub sein Gesicht im Kissen und schrie hinein, was im Raum lediglich einen dumpfen Laut erzeugte. "Heichouuuu~" rief er ins Kissen. Er musste sich das Gesicht von ihm vor seinem geistigen Auge vorstellen. Ihm wurde ganz warm um's Herz. Dann küsste er sanft das Kissen unter sich und stellte sich vor, er würde Rivaille küssen. Kurze Zeit später öffnete er wieder seine Augen "Du bist doch bescheuert.." sagte er sich selbst, ehe er die Augen erneut schloss und ihn die Müdigkeit übermannte.
 

In der Abenddämmerung wachte er auf. Das Plätschern von Wasser hallte in seinen Ohren wieder. Er stand auf und sah aus dem Fenster. Es regnete und die Luft wurde kühler. Das tat gut, nachdem es tagelang viel zu heiß war, mal abgesehen von dem Regen gestern Abend. Er strich sich kurz durch sein zerzaustes Haar und gähnte. Von dem Wein merkte er nichts mehr - er hatte nun auch den ganzen Tag verschlafen, aber das war bitter nowendig. Er entschied sich dazu, nach draußen zu gehen und die kühle Luft zu genießen - Regen hin oder her. Draußen auf der Schlossmauer ging er ein Stückchen entlang und.. das Schicksal meinte es gut mit ihm. Rivaille saß dort am Rand der Mauer, mitten im Regen. Schnurrstraks marschierte er auf ihn zu. Dieser bemerkte ihn, sah ihn für einen Moment an und blickte dann wieder in den Himmel. "Heichou.. stört es dich, wenn ich mich setze?" Rivaille schüttelte leicht den Kopf. Also setzte er sich neben ihn. Eren wollte, wann immer es möglich war, in Rivailles Nähe sein. Denn dort fühlte er sich am sichersten und... am wohlsten. Er sah ihn kurz von der Seite an und bemerkte sofort, wie sein Herz schneller schlug. Wie gerne würde er sich nun wieder an ihn lehnen oder in seinen Armen liegen. Aber das ging nicht. Das war eine einmalige und rein zufällige Sache. Rivaille lag vermutlich für gewöhnlich in Erwins Armen. Eren fasste sich an den Kopf und versuchte diesen Gedanken zu verdrängen. "Es ist nicht ratsam sich mit einer Erkältung in den Regen zu hocken." begann Rivaille plötzlich das Gespräch und sagte dies, ohne mit der Wimper zu zucken. "Ach iwo, das bisschen Regen hat noch niemandem ge-" Plötzlich spürte er, wie ihn etwas hart in's Gesicht traf. Als er mit einem murren fast nach hinten kippte, betrachtete er das Stück Stoff, was er nun in der Hand hielt. Es war Rivaille's Umhang - schon wieder. "Zieh das über oder verzieh dich wieder!" Hastig zog er sich den Umhang von Rivaille über den Kopf. Er war sehr fürsorglich.. auf seine eigene Art und Weise.
 

Eine Welle der Stille überkam die beiden. Eren blickte ebenfalls in die Ferne. Die Aussicht vom Schloss war nicht die schlechteste. Das Gebiet erstreckte sich über viele Wälder und Hügellandschaften. "Was machst du, wenn das hier alles vorbei ist?" - "Wie?" Eren sah nun überrascht zu Rivaille und er hatte das Gefühl, der Regen wurde von Minute zu Minute stärker. "Ich meine, wenn wir die Titanen für immer los sind. Was tust du dann, Eren?" Auch Rivaille sah nun den anderen mit ernster Mine an. "Also.. wenn das hier alles einmal vorbei ist. Dann.. werde ich die Welt erkunden." Er blickte wieder in den Himmel und begann zu lächeln. "Armin hat mir das als kleiner Junge einmal in einem Buch gezeigt, was ihm seine Eltern aus den fernen Ländern mitgebracht haben. Es soll einen Ort geben, den man 'Meer' nennt. Dort gibt es unendlich viel Wasser und niemand weiß, ob dieses Wasser auch irgendwo wieder aufhört. Das herauszufinden wäre ein Traum!" Seine Augen funkelten, als er davon erzählte. Von dem Umhang, den er über dem Kopf hängen hatte, perlten ein paar Regentropfen ab. "So..?" Rivaille schien darüber nachzudenken. Dann sah er ebenfalls zurück in die Ferne. "Wenn das so ist, werde ich mir das auch ansehen." - "Ja!" Rief Eren enthusiastisch. Rivaille war so überrascht von Erens Aufruf, dass er ihn wieder ansah. "Lass uns dann gemeinsam dorthingehen!" ergänzte Eren Rivaille's Vorhaben. Als sich ihre Blicke trafen, sah Rivaille schnell wieder weg. War es ihm etwa peinlich so etwas zu sagen? Rivaille strich sich mit seiner Hand durch's nasse Haar. Eren begann nun noch von anderen Orten zu erzählen, die man "Nordpol" und "Wüste" nennen soll. Er gestikulierte mit seinen Händen umher, um alles noch besser beschreiben zu können, was er da in Armins Buch gesehen hatte.
 

Als er dann damit fertig war, wollte er seine Hände wieder neben sich legen, um sich dann am Rand abstützen zu können. Dabei bemerkte er etwas warmes auf seiner Handoberfläche. Er hatte seine Hand aus Versehen auf die von Rivailles gelegt. "Oh, tut mir Leid!" er zog seine Hand schnell wiede weg und lief rot an. Wider Erwarten griff Rivaille nach Eren's Hand und drückte diese sanft. Hatte ihm die Berührung ebensogut gefallen wie ihm? Mochte er es, wenn Eren ihn mit der Hand berührte? "Gut, dann ist es beschlossene Sache. Wir müssen die Titanen ausradieren und anschließend besuchen wir die Orte, die uns die Welt schon seit Jahren zu bieten hätte." Seine Hand ließ er dabei nicht los und drückte diese noch fester. Wieso tat er das? Was war mit ihm los? Weder die Worte, noch das Händchenhalten passend zum Corporal. Nichts desto trotz war Eren unsagbar aufgeregt und begann nun auch Rivailles Hand leicht zu drücken. Von dessen Seite kam keine Gegenwehr. Plötzlich spürte Eren ein Augenpaar, das ihn ansah. Er drehte sich zu Rivaille, der ihm näher gekommen war. Er starrte Eren an, so wie er es gestern auf dem Waldritt getan hatte. "Eren.." sein Gesicht kam dem von Eren gefährlich Nahe. Der Jüngere konnte bereits den Atem des Älteren spüren. Eren glaubte zu träumen. Wollte der Heichou ihn etwa... küssen?! Das Herz rutschte ihm in die Hose und ihm war warm und kalt zugleich. Doch kurz bevor sich ihre Lippen berührten, zog sich Rivaille zurück und ließ auch seine Hand los. Rivaille stand auf und ohne Eren noch einmal eines Blickes zu würdigen, brachte er ein gezwungenes "Sorry." hervor, ehe er hastig den Ort des Geschehens verließ. Völlig perplex, verwirrt und enttäuscht blieb Eren zurück..
 


 


 


 

-Kapitel 2 Ende-
 

So, nun lass ich euch genauso verwirrt zurück, wie Eren xD

Haha, Spaß beiseite. Ich hoff euch hat's gefallen.

Sorry, wenn die Kapitel manchmal so kurz sind öö' Aber lieber versorge

ich euch Stück für Stück mit neuen Kapiteln, als einmal im Monat mit einem Roman =D
 

Ja, also was hat Rivaille? Nein, er ist nicht schüchtern xD VERWIRRUNG!
 

Mata ne~

Als alle um ihn herum Spaß hatten und lachten, saß Eren mit einem traurigen Blick am Tisch. Sein Essen rührte er nicht an, er hatte keinen Hunger. Viel zu sehr schmerzte sein Herz. Es gab keine Sekunde, in der er nicht an den Corporal dachte. Es war nun schon eine Woche vergangen, seitdem beide gemeinsam in der Höhle genächtigt hatten. Die ganze Woche liefen sie sich nicht mehr über den Weg. Wollte Rivaille nichts mehr mit ihm zu tun haben? Hatte er auf der Mauer etwas falsches gesagt?
 

Sasha kam sabbernd zu ihm "Eren, isst du das nicht?" Sie stierte auf seinen Teller. Wortlos schob er es ihr zu. "Juhu, DANKE!" Sie riss den Teller an sich, rannte zurück zu ihren Platz und begann gierig zu 'fressen'. Armin und Mikasa warfen sich besorgte Blicke zu und nickten. Armin ergriff als erstes das Wort "Eren.. Mikasa und ich müssen mit dir reden." Der Angesprochene blickte auf. "Reden?" Er nickte, dann sprach Mikasa. "Wir merken, dass etwas nicht stimmt. Wenn es dir nicht gut geht, geht es uns auch nicht gut. Ich möchte nicht dass du dich schlecht fühlst." Ausdruckslos sah sie ihn an. Eren schluckte und zwang sich zu einem Lächeln "Es geht mir gut, wirklich." - "Hör auf uns anzulügen" erwiderte Mikasa. "Wir kennen dich lange genug um zu erkennen, wie es dir geht. Du musst uns nichts vormachen." Eren zuckte zusammen. Sie hatte Recht.. sie hatte so verdammt recht. Sogar sich selbst hatte er immer etwas vorgemacht, aber damit war es jetzt vorbei. Er wollte sich und die anderen nicht mehr um seine Gefühle belügen. Dennoch.. konnte er es ihnen nicht sagen. Er hatte plötzlich das Gefühl, dass in seinem Kopf ein Hebel umgelegt wurde. Etwas stimmte nicht. Etwas stimmte ganz und gar nicht. Er stand auf und verließ den Speisesaal. "Eren!" Als Armin ihm hinterherwollte, hielt Mikasa ihn fest. "Er wird es uns sagen.. wenn er es für richtig erachtet..." - "Aber-!" - "Ich mache mir auch große Sorgen um ihn.. aber wir können ihn nicht dazu zwingen. Das solltest du inzwischen wissen." Armin seufzte.
 

Eren ging auf sein Zimmer. Er packte den Umhang von Rivaille und verließ es wieder. Genug jetzt. Er wollte es Rivaille endlich sagen. Rivaille musste doch auch irgendetwas für ihn empfinden. Oder weshalb hätte er sich sonst so merkwürdig verhalten, vorhin auf der Mauer? Was hielt ihn davon ab gegenüber Eren seine Gefühle zu offenbaren? Er wollte das wissen und zwar auf der Stelle! Er kannte ihn seiner Meinung nach lange genug um nun diesen Anspruch zu stellen, was mit ihm los war. Er machte Halt vor Rivaille's Zimmer. Als er gerade klopfen wollte, bemerkte er, dass die Tür einen Spalt weit offen war. Er wollte jetzt sofort diese verdammte Tür aufschmeißen und ihn mit allem konfrontieren, was ihn beschäftigte. Doch kurz bevor er dazu kam, erstarrte er. Er hörte Erwin's Stimme - er schien aktuell bei Rivaille zu sein. Worüber unterhielten sie sich? Er konnte es nicht genau hören. Er schluckte und wagte es, die Tür einen Spalt weit vorsichtig weiter aufzumachen.
 

Mit einem Auge konnte er in sein Zimmer blicken. Rivaille saß auf einem Fensterbrett und Erwin stand unmittelbar vor ihm. Sein Hemd war leicht geöffnet unf Erwins Hand verschwand darin. Er strich damit Rivailles Brust auf und ab. Rivaille blieb jedoch unbeeindruckt - es schien ihn absolut kalt zu lassen. Er machte jedoch keine Anstalten Erwin zu stoppen. Erwin beugte sich nach vorne und vergrub sein Gesicht in Rivailles Nacken. "Levi.." gab er von sich. Der Angesprochene schielte den Älteren an, der an ihm herumhandtierte. Erwin schien jedoch zu bemerken, dass Rivaille nicht wirklich miteinstimmte. Er ließ von ihm ab und sah ihn an. "Was ist? Hast du keine Lust?" Ohne auf eine Antwort zu warten, fing er jedoch an, sich selbst das Hemd auszuziehen und es auf den Boden fallen zu lassen. Danach knöpfte er Rivailles Hemd ganz auf. "Du fragst mich, ohne dass es dich wirklich interessiert? Meine Antwort ist doch egal."
 

Erwin verharrte kurz. "Das stimmt nicht. Es ist mir nicht egal." Und er entledigte Rivailles Hemd. Beide hatten unbeschreiblich gute, durchtrainierte Oberkörper. Kein Wunder, bei deren Arbeit. "Und wieso hörst du dann nicht auf?" Er drückte Erwins Kopf von sich weg, stieß ihn zur Seite und stand auf. "Ich dachte das würde dir ebenso gefallen wie mir!" Erwin sah Rivaille nach, welcher sich vom Fenster wegbewegte. Doch dieser schwieg. Er ging zum Tisch und griff nach der Flasche Wein, die am Tisch stand. Die Flasche kam Eren sehr bekannt vor. "Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass ich mich dir nüchtern hingeben würde." - "Du bist aber nicht mehr ganz nüchtern." erwiderte Erwin. Rivaille öffnete Sie und trank ein paar kräftige Schlücke daraus. Dann sah er die Flasche an und warf sie im nächsten Moment mit voller Wucht gegen die Wand. Sie zersprang in tausend kleine Teile und der restliche Wein floss die Wand herunter, die nun komplett rot war. "Verdammt richtig! Ich bin nicht mehr nüchtern! Merkst du was?!" Jetzt wo er es sagte, hatte Rivaille eine ungewöhnliche Röte um die Nase. Erwin war völlig komplex und wusste nicht, was er zu dem Geschehen vor sich sagen sollte. Er biss lediglich die Zähne zusammen. "Nicht einmal dieser beschissene Wein bringt mich in Stimmung!" Er setzte sich genervt auf das Sofa und vergrub sein Gesicht in seiner rechten Handfläche. Dann schwieg er.

Es schien so als hätte er sonst so gelassene und ruhige Heichou die Nerven verloren. Aber warum? Erwin setzte sich neben ihn, sah ihn mitleidig an und legte vorsichtig einen Arm um ihn. Rivaille rührte sich nicht und versteckte sein Gesicht noch immer in der Handfläche. "Verpiss dich, Erwin" nuschelte er. Dieser streichelte sanft über seinen nackten Rücken. Der Jüngere atmete tief durch und seufzte. Erwin beugte sich zu Rivaille "Was ist denn los?" ehe er ihm in's Ohr pustete. Rivaille zuckte zusammen, denn das kitzelte, und er drehte seinen Kopf weg. "Lass den Mist!" Erwin lächelte. "Bei aller Liebe, vergiss bitte nicht, auf welcher Position du dich gegenüber mir befindest. Ein bisschen mehr Respekt solltest du mir schon erweisen."
 

Rivaille sah ihn jetzt mit großen Augen an. "Scheinbar steigt dir dein Job als Lance Corporal etwas über Kopf." fügt er noch hinzu. "Was willst du mir damit sagen?" entgegnete er ihm wieder. "Ich will damit sagen, dass ich dich degradieren werde, wenn du dich nicht zusammenreißt! Du betrinkst dich, schmeißt Sachen durch die Gegend, bringst andere unnötig in Gefahr und wirst beleidigend gegenüber deines Kommandanten." Rivaille sah ihn weiterhin an. "Levi, ich bin der einzige Mensch auf der Welt, der dich versteht. Wann glaubst du mir das endlich? Seit ich dich kenne begehre ich dich und versuche alles mir in der Macht stehende, um dich wieder glücklich zu machen." Rivaille schien ihm aufmerksam zuzuhören, ohne Proteste. Der Alkohol schien ihm seine Sinne zu vernebeln und er glaubte jedes Wort, was Erwin ihm sagte.

Der Jüngere griff nach Erwins Hosenbund und begann diese aufzuknöpfen. "Rivaille? Hast du mir zugehört? Oi!" - "Erwin, lass mich bitte alles vergessen. Alles." Verzweifelt versuche er Erwins Hose zu öffnen, allerdings hat seine Konzentration stark nachgelassen. Doch Erwin hielt seine Hände fest. Rivaille versuchte sich loszureissen, aber es gelang ihm nicht. "Du liebst mich nicht, hab ich recht?" sagte Erwin in ruhiger Tonlage. "Du liebst mich nicht und möchtest, dass ich dich nun nehme, damit du andere Dinge in Extase vergessen kannst, ist es nicht so? Du hast es gerade selbst gesagt." Rivaille wich seinen Blicken aus. "Und wenn es so ist?" Erwin seufzte. "Levi, du machst mich echt fertig.." Erwin war verletzt, das merkte man. Dann fuhr er fort. "Was geht dir gerade durch den Kopf?" Rivaille, der inzwischen wieder freiwillig von Erwin abgelassen hatte, winkelte ein Bein an und sah auf den Boden. "Es geschehen merkwürdige Dinge." antwortete er. Erwin hob eine Augenbraue, hörte aber weiter gespannt zu. "Und ich kann es mir nicht erklären, weshalb.. Was ist nur mit mir passiert? Erwin, ich glaube ich bin verflucht!" Voller Überzeugung sah er ihn an. Erwin lachte in sich hinein. Doch Rivaille blieb ernst: "Ich bin drauf und dran den Verstand zu verlieren." Erwin stand auf und griff nach seinem Hemd, welches er wieder überzog und zuknöpfte. Dann sah er wieder zu dem Jüngeren, der nachdenklich am Sofa sitzen blieb. Ivin zog sich jetzt auch seine Jacke mit dem Scouting Legion Wappen wieder an. Dann ging er noch einmal auf Rivaille zu und beugte sich zu ihm hinunter. Er gab ihm einen sanften Kuss auf die Wange. "Ich warte auf dich, Levi. Ich warte, bis du dir über deine Gefühle für mich im Klaren bist. Ich will niemand anderen, dahingehend bleibt mir auch nichts anderes übrig." Er ging nun zur Zimmertür und drehte sich noch einmal zu ihm. "Morgen früh breche ich wieder auf zu einer wichtigen Expedition im Süden. Stell bis ich zurückkomme bloß nichts blödes mehr an."
 

Eren, der alles die ganze Zeit beobachtet und belauscht hatte, stand immer noch vor der Tür. Als Erwin auf diese zukam, lief er weg. Hinter einem alten Schrank im Gang versteckte er sich. Er atmete auf, als er bemerkte, dass der Commander zum Glück eine andere Richtung eingeschlagen hatte. Er blickte den Umhang in seiner Hand an. Inzwischen war er schon nicht mehr so überzeugt davon, Rivaille mit seinen Gefühlen zu konfrontieren. Zudem wusste er genauso wenig wie Erwin, was mit ihm los war. Was sollte er denn jetzt machen? Genau. Er würde den Umhang einfach an seine Türklinke hängen und sich dann aus dem Staub machen. Also ging er noch einmal zu Rivailles Zimmertür. Erwin hatte sie zum Glück geschlossen. Er hing den Umhang behutsam an die Türklinke und achtete darauf, diese nicht aus Versehen hinunterzudrücken. Er bekam einen Herzkasper, als sich die Tür wie von selbst öffnete. Rivaille riss diese auf und sah Eren mit ernstem Blick an. Er hatte sich das Hemd wieder übergezogen. Eren wurde rot. "Was suchst du hier, Eren?" Er klang wieder gelassen wie immer. "Heichou, ich wollte dir deinen Umhang zurückbringen." Er nahm ihn wieder von der Klinke und hielt ihn ihm hin. Dieser starrte das Stück Stoff eine Weile an, ehe er wieder zu Eren aufblickte, welcher anfügte "Er ist leider noch immer ein bisschen feucht. Ich habe vergessen ihn aufzuhängen, sorry.." Blitzartig griff er nach Eren's Arm und zog ihn in sein Zimmer. Er knallte die Tür zu und anschließend Erens Rücken dagegen. Er verzog sein Gesicht, denn der Ältere war grob. "Heichou?!" Rivaille starrte ihn an. "Was hast du gemacht, Eren?" Der Angesprochene verstand nur Bahnhof. "Was meinst du?" Rivaille packte ihn nochmal an den Schultern und drückte ihn noch einmal gegen die Tür. "Hast du mich verflucht? Beherrscht du irgendwelche Woodoo Zauber? Irgendwas hast du getan! Was hast du wirklich vor?" Wie abergläubisch doch einige Leute damals waren.. Eren verstand die Welt nicht mehr. "Was ist dein Problem?" Rivaille sah ihn skeptisch an. Er war sich nicht sicher, ob Eren wirklich keinen Plan hatte, wovon er redete oder ob das nur eine Masche war. "Was verfolgst du für einen Zweck, bei dem ich jede Sekunde an dich denke? Wieso legst du es darauf an, dass ich dich berühren möchte? Was soll das Eren, ich bin dein Vorgesetzter, du kanns so etwas nicht mit mir machen!" Aha! Also empfand er doch etwas für ihn. Erens Herz schlug ihm bis zum Hals. Es war unfassbar, das, wovon er als Kind immer geträumt hatte, ist tatsächlich eingetroffen. Jetzt musste er Rivaille nur noch klar machen, dass das keine faulen Zauber waren, sondern lediglich seine Gefühle, die er ihm gerade offenkundig dargelegt hatte..

Kurzzeitig überlegte er, ob Rivaille ihn nicht nur etwas vorspielte und so tat, als ob er das nicht verstehen würde. Aber - er tat es wirklich nicht. "Heichou, ich kann nicht zaubern. Ich habe auch nicht vor, dich hinterhältig zu überfallen oder dich auszulöschen. Das, was du mir gerade gesagt hast, sind deine Gefühle.." Er ließ von Eren ab und sah ihn böse an "Eren, erzähl mir nichts über meine Gefühle, das weiß ich immer noch am Besten!" - "Ich hab aber nichts getan.. zumindest nichts übernatürliches. Wie erklärst du dir das dann?" Rivaille biss sich auf die Unterlippe. "Woher soll ich das wissen?" Eren seufzte und richtete sich wieder etwas auf, nachdem der Ältere von ihm abgelassen hatte. Er ging dann an Rivaille vorbei und hing seinen Umhang über einen Stuhl. Dann drehte er sich wieder zum Corporal. Dieser packte ihn am Kragen und zog ihn mit sich nach draußen. Unter einem verlassenen Baum hielt er an. Eren war nun noch verwirrter als vorher, als Rivaille ihn an den Baum stellte. Er kesselte Eren mit seinen Armen ein und sein angespannter Blick verwandelte sich in ein natürliches, begieriges Gesicht. Eren war rot wie eine Tomate. Er war ihm jetzt so nah, fast so wie vor einer Woche in der Höhle. Nur war seine Präsenz noch intensiver zu spüren, als zuvor. Die Röte war ihm peinlich. Er wollte nicht, dass man ihn so sah. Als Rivailles Gesicht seinem immer näher kam, hatte er seine Augelider schon etwas weiter geschlossen und wartete darauf endlich nach so vielen Jahren von diesen Lippen zu kosten. "Eren, ist das richtig?" wipserte er gegen sein Gesicht. Wieso sollte es nicht richtig sein? Was war schon dabei? Sie waren beide Männer, na und? Bisher hatte ihn das bei Erwin auch nicht gestört. "Ja.." hauchte Eren nur. Kurz bevor sich ihre Lippen berührten, hielt Rivaille inne, um Erens Duft wahrzunehmen und seinen Atem auf seiner Haut zu spüren. Alle Zweifel schienen ihn zu verlassen und ihre Münder waren nur noch 1 cm voneinander entfernt als..
 


 

"AAAAAAAAAAHHHHHHHHHHHHHHHHHH!"
 

Beide erschraken sich zu Tode und Rivaille sprang direkt einen Meter von Eren weg. Connie kam angelaufen. "Rivaille Heichou, die Titanen, SIE KOMMEN!" - "Alles klar, gehen wir!" Und wieder war er der alte, todernst bei der Sache. Er und Connie liefen los. Rivaille drehte sich um "Los Eren!" rief er ihm zu. Der Angesprochene nickte zögerlich und rannte den beiden hinterher.
 


 


 

-Kapitel 3 ENDE-

Böser Connie. Ganz böse! xD Hat er die 2 Süßen, die sich gerade über ihre Gefühle bewusst wurden, doch tatsächlich bei ihrem ersten Kuss unterbrochen u.u aber hilft nichts, die Titanen wollen sterben u.u
 

Um das Ganze mal in Fahrt zu bringen, war es notwendig, auch Rivaille über seine Gefühle für Eren bewusst werden zu lassen. Er hat sich zwar erst gesträubt und dagegen gewehrt, sich eingeredet es wäre ein Fluch, aber bei dem süßen Eren hält das nicht lange xD
 

Bis zum nächsten mal!

Das Ganze war weniger dramatisch als erwartet. Es erreichten relativ selten Titanen das Schloss. Auch Eren war der Meinung, dass Connie etwas übertrieben hatte. Nach getaner Arbeit befahl Rivaille allen sich auf ihre Zimmer zurückzuziehen. Eren war unsicher, ob er und Rivaille jetzt nicht noch ggf. reden sollten oder gar dort weitermachen, wo sie aufgehört hatten. Doch auch Rivaille begab sich auf sein Zimmer. Eren seufzte. War es Rivaille nicht wichtig, das, was zwischen ihnen war, abzuklären? Wie sollte das weitergehen?
 

Einige Wochen ohne besondere Vorkommnisse vergingen. Es hatte sich nicht mehr die Chance ergeben mit Rivaille zu reden, da dieser durchwegs beschäftigt war. Er überlegte sich Strategien und plante die Routen, was Erwin sehr willkommen hieß. Da Eren das Ganze aber keine Ruhe mehr ließ und er wissen wollte, was Sache war, ging er eines Nachmittags zu Rivailles Zimmer und klopfte an. "Herein." hörte er ihn sagen und er tat wie ihm gehießen. Rivaille saß wie eine Empfangsdame an seinem Schreibtisch und hielt eine Feder in seiner Hand. Eren machte vor seinem Tisch halt. "Was führt dich zu mir?" Eren sah kurz auf den Tisch und betrachtete die Karte, die Rivaille gezeichnet hatte und dann wieder zu ihm. "Heichou, ich denke es wäre wichtig, dass wir miteinander reden." Rivaille zeichnete weiter. "Worüber?" Eren konnte nicht anders als zu grinsen. "Über uns beide.. und das was vor einigen Wochen fast vorgefallen wäre.. Ich will wissen, wie es mit uns weitergeht." Schüchtern blickte er zur Seite. Rivaille legte die Feder zur Seite. Er sah Eren mit einem nachdenklichen Blick an. Eren wartete gespannt. "Eren, du solltest das vergessen. Es ist und war nie etwas zwischen uns." Dem Angesprochenen stockte der Atem. Was? Das sollte wohl ein schlechter Scherz sein? "Aber Heichou, ich-" - "Nein Eren, es ist wie ich gesagt habe." Eren blieb der Mund offen. Er sah ihn entsetzt an. "Aber wir.. wir hätten uns doch fast..." Rivaille seufzte. "Das war ein Ausrutscher. Außerdem war ich leicht angetrunken. Mach es bitte nicht komplizierter als es ist. Hast du dein Zimmer schon gefegt?" Verletzt blickte der Angesprochene auf den Boden und schüttelte den Kopf. "Dann solltest du den Staub besser nicht warten lassen. Der vermehrt sich nämlich schneller als dir lieb ist." Er wank Eren nach draußen. Dieser machte kehrt und schloss die Tür hinter sich.
 

War er jetzt wieder am Anfang angelangt? War der Heichou wirklich einfach nur angetrunken und hatte sich deshalb anders als sonst verhalten? Das konnte doch unmöglich sein. Wieso hat er ihm gesagt, dass er jede Sekunde an ihn denkt und dass er ihn berühren möchte, wenn es doch gar nicht so war? "Lügner..!" Eren ballte seine Hände zu Fäusten. Blind vor Wut rannte er Richtung Ausgang. Kurz bevor er ihn erreichte, rannte er in eine andere Person. Beide fielen zu Boden, richteten sich aber schnell wieder auf. Eren sah auf - es war Jean, in den er da gerade reingelaufen war. "Eren, mach doch die Augen auf!" Eren schubste Jean zur Seite "Aus dem Weg!" und stapfte nach draußen. Da Jean so etwas nicht auf sich sitzen ließ, marschierte er Eren hinterher und schubste ihn von hinten. "Geht's dir noch gut?!" wollte Jean wissen. Eren blieb stehen und drehte sich zu ihm um. In seinem Gesicht konnte man deutlich erkennen, wie wütend er war. "Fass mich nicht an!" Dann ging er weiter. Doch Jean ließ nicht locker und legte eine Hand auf seine Schulter "Ich rede mit dir!" Ehe er sich versah, traf ihn Eren's Faust hart in's Gesicht. Jean wischte sich mit seinem Handrücken das Blut von den Lippen, denn dort war nun eine dicke Platzwunde. "Du Arschloch!" - und nun bekam auch Eren sein Fett weg und Jean boxte ihm in den Bauch, wodurch sich Eren automatisch nach vorne bückte, woraufhin er ihm noch sein Knie ins Gesicht schlug. Es begann eine Schlägerei und immer mehr Soldaten wurden darauf aufmerksam. Als Mikasa an einem Gang zum Innenhof aus dem Fenster sah, weiteten sich ihre Augen. So schnell es ging, rannte sie nach draußen und riss die 2 Streithähne auseinander. "Schluss jetzt!" rief sie. Sie stellte sich schützend vor Eren und sah Jean an. "Mikasa, hör auf dich immer vor Eren zu stellen, als könnte er sich nicht selber wehren. Er ist nämlich nicht das Unschuldslamm, für das du ihn hältst!" Mikasa sah ihn dunkel an "Du hast doch keine Ahnung, für was ich Eren halte.." - "Das sieht mir aber anders aus." Mikasa trat Jean ins Schienbein. "Lass Eren absofort in Ruhe, ansonsten legst du dich mit mir an.." - "Mikasa, das ist nicht fair. Immerhin hat Eren angefangen!"
 

Eren machte kehrt und führte seinen Fußmarsch fort. Er ließ Mikasa und Jean einfach dort stehen. Es war ihm gerade herzlich egal was passiert ist. Immerhin konnte er so ein bisschen Dampf ablassen. "Eren!" Mikasa lief ihm hinterher. Eren betrat eine Kammer nahe des Pferdstalls und legte sich sein 3D Gear an. "Was hast du vor?" - "Bloß ein paar Titanen aufschlitzen." Mikasa sah ihn mit großen Augen an "Das ist doch verrückt! Du kannst nicht alleine nach draußen, das lasse ich nicht zu!" Eren war vollkommen von der Rolle und führte sein Vorhaben fort. "Ich komme mit." - "Nein!" schrie er sie an. "Ich muss das alleine tun!" Mikasa holte aus und gab ihm eine deftige Ohrfeige. Die hatte gesessen. Eren sah Mikasa ungläubig an und hielt sich die Wange. "Wenn du jetzt da raus gehst, komme ich mit. Da wirst du nichts dran ändern können." Sie sprach jetzt ruhig und behutsam und fuhr fort "Ich habe deiner Mutter versprochen auf dich aufzupassen.. wir sind doch eine Familie. Ich habe wochenlang nichts mehr gesagt, aber jetzt ist es genug. Bitte sag mir, was dich quält.." Sie hatte Eren wieder auf den Boden zurückgebracht. "Tut mir Leid.. Mikasa.." er wich ihren Blicken aus, ging an ihr vorbei und verkroch sich draußen im Innenhof in eine Ecke. Er setzte sich an die Wand und starrte auf den Boden. Mikasa hatte sich neben ihn gesetzt und sah ihn weiterhin nachdenklich an. Dann begann sie sanft über seinen Kopf zu patten. Eren drehte seinen Kopf weg, sagte aber nichts. Dann zog sie ihn zu sich in die Arme und streichelte ihn weiter. Eren genoss die Zuneigung seiner Ziehschwester und schloss langsam die Augen. Er hatte das Gefühl, dass ihm seine komplette Last für einen Moment abgenommen wurde. "Eren... ich kenne dich. Lass alles raus.." Sie streichelte ihm über den Rücken und spürte kurze Zeit später eine warme Flüssigkeit auf ihrer Schulter.

Dicke Tränen flossen von Eren's Wangen auf Mikasa's Jacke - eben diese vernahm ein Schluchzen von Eren. Er klammerte sich an Mikasa und schluchzte. Diese war ein wenig überrascht, wie sehr er wirklich weinen musste. Sanft streichelte sie über seinen Kopf "Ssssh.. jetzt beruhige dich erst einmal wieder." Eren löste sich langsam von ihr, sah sie dabei aber nicht an. Dann nickte er zögerlich. Mikasa strich ihm die letzten Tränen von den Wangen. Wie ein Häufchen Elend saß er da "Erzähl mir, was los ist.. Hat Rivaille dich wieder verprügelt?" Sie verzog ihr Gesicht.
 

Wie er Eren damals im Gericht verprügelt hatte, das würde sie ihm nie verzeihen. Er schüttelte den Kopf. Mikasa sah ihn weiterhin fragwürdig an. Würde er ihr endlich erzählen, was ihn bedrückte? "Ist dir deine Aufgabe als Titan eine zu große Last?" - "Nein.." - "Ich habe keine Lust mehr zu fragen, Eren. Erzähl es mir einfach." Er schwieg zunächst und schien zu überlegen, ob es das richtige war, Mikasa davon zu erzählen. Aber bisher hatte das nie negative Folgen, wenn er ihr etwas erzählte. "Mikasa, ich glaube ich habe einen großen Fehler gemacht.." Mikasa hörte ihm aufmerksam zu und war gespannt, was dieser Fehler sein würde. "Ich glaube, ich habe mich verliebt.." Sie hob überrascht die Augenbrauen. Sie wusste nicht, wie sie darauf antworten sollte. Sie glaubte nicht, dass sie die Glückliche sein würde. "Und..... in wen?" Wollte sie wissen. Eren seufzte. "Das spielt keine Rolle. Das Ganze hat ohnehin keine Zukunft.." Sie packte ihn am Arm "Sag mir sofort ihren Namen!" Er konnte ihr doch nicht einfach erzählen, dass er sich verliebt hatte, ohne zu sagen, in wen. Das war immerhin ihr kleiner, süßer Eren, den sie beschützen musste. Eren biss sich auf die Unterlippe. Er wusste, dass sie keine Ruhe geben würde, bis er es ausspuckte. Dann sah er Mikasa an "Die Antwort wird dir aber nicht gefallen.." - "Das entscheide immer noch ich." Er richtete seinen Blick wieder auf den Boden. Fast lautlos hauchte er "Rivaille...."
 

Mikasa war durchaus überrascht. Sie hätte Eren nicht so eingeschätzt, dass er.. in einen Mann verliebt war. Andererseits kam ihr das nicht neu vor. Immerhin fand ihn Eren schon als kleiner Junge toll. Sie seufzte "Ok, und was genau bei der Sache ist jetzt das Problem?" - "Er empfindet nicht das Gleiche." - "Woher willst du es wissen?" - "Er hat es mir vorhin gesagt." - "Er weiß es?!" Eren nickte, dann sah er sie an. "Was soll ich denn jetzt machen?" - "Hmm.. Vielleicht.. solltest du ihn vergessen." - "Sowas in der Art hat er auch gesagt.. aber das geht nicht! Schon als ich ein Junge war und all die Jahre habe ich ihn nicht vergessen! Wie soll man jemanden vergessen, wenn dich dein Herz jeden Schlag daran erinnert, für wen es schlägt?" Mikasa seufzte erneut "Du bist wirklich schwer verknallt" dann stand sie auf und sah zu ihm herunter. "Du kannst jeder Zeit zu mir kommen, ich bin für dich da.." ehe sie davon schlich. Sie verhielt sich plötzlich merkwürdig, er konnte es aber nicht verstehen, wieso. Eren wusste zwar, dass er ihr verdammt wichtig war, was umgekehrt ebenfalls zutraf. Allerdings war das zwischen ihnen eine einseitige Liebe, von der er aber nichts ahnte.
 

Einige Tage später wurde die Scouting Legion in die Stadt zurückbeordert. Diesmal war es kein arbeitsbezogener Anlass, nein. Es war Erwin's Geburts- und Ehrentag. Der König entschied sich dazu, ein Fest für ihn zu veranstalten. Es sollte einmal einen Tag geben, an dem die Leute ohne wenn und aber ausgelassen feiern konnte, ganz ohne Titanen. Da traf sich doch so ein Geburtstag hervorragend. Eren und die anderen waren schon lange nicht mehr hier gewesen. Ständig sind sie auf Missionen oder im Schloss. Kleine Kinder liefen herbei und bejubelten sie, als sie in die Stadt ritten. Eren musste sich daran zurück erinnern, wie Mikasa, Armin und er das früher auch immer so gemacht hatten. Und nun war er stolz darauf, auch einer der Scouting Legion zu sein. Die Flügel der Freiheit. Er konnte sich keine bessere Berufung vorstellen, auch wenn es bei ihm ab und an schwieriger war als bei den anderen.
 

"Aaaauuuuuf Erwin! Und hoch die Krüge, HOCH HOCH HOCH!" Die Stimmung war ausgelassen wie schon Monate nicht mehr. Tatsächlich vergaßen die Soldaten für einen Abend ihre Sorgen und feierten ausgelassen in einem großen, festlich geschmückten Saal. Es gab reichlich Freibier. Erwin ging durch die Reihen und blieb ab und an mal stehen, um mit dem ein oder anderen ein Schwätzchen zu halten. Er bedankte sich bei allen für ihre großartige Arbeit und ihren Heldenmut. Auch bei Eren blieb er stehen, und quetschte sich zwischen die anderen, um gegenüber von ihm Platz zu nehmen. Eren bemerkte ihn zunächst nicht, da er bedröppelt in seinen noch vollen Bierkrug blickte. Eigentlich wollte er gar nichts trinken. Er verstand nicht, weshalb alle so scharf auf das Zeug waren. "Na Eren, amüsierst du dich auch gut?" wollte Erwin wissen. Eren zuckte bei dessen Stimme zusammen und sah auf. "Ja, Sir." - "Sehr gut, darauf trinken wir jetzt einen!" Erwin erhob sein Bierkrug und wartete auf Eren. Na klasse, dass ihn Erwin immer dazu ermutigte, dieses Teufelszeug zu trinken. Willenlos hob Eren seinen Krug. Während er einen großen Schluck machte, ließ er Erwin nicht aus den Augen. Ihm fiel wieder ein, wie Erwin ihm vor ein paar Wochen offenbart hatte, wie sehr er Rivaille doch lieben würde und dass er im Belauschen mitbekommen hatte, dass er ihn nie aufgeben würde. 'Da haben wir ja was gemeinsam..' dachte sich Eren und nahm psychologisch kampfwillig immer tiefere Schlücke. Er haute den halbvollen Krug zurück auf den Tisch. "HAAH!" Erwin lachte "Nanu Eren, du wirst doch wohl nicht zum Trinker?" Rivaille, der auf der Ehrentribüne saß, wo auch normalerweise Erwin's Platz war, beobachtete das Geschehen aus der Ferne. "Wieso zum Trinker? Der Durst ist groß!" Und er hob wieder den Krug und leerte ihn in wenigen Schlücken. Er wurde übermütig und rief einen Kellner herbei, der ihm sofort einen neuen Krug bringen sollte. "Und für den Commander bitte auch!" rief er hinterher. Erwin lächelte "Ich habe aber noch genug." - "Dann trink ihn doch endlich aus..." fügte Eren an. Die Leute um ihn herum staunten nicht schlecht, wie frech und aufmüpfig er sich gegenüber Erwin verhielt. Armin pokte Eren mit seinem Ellbogen "Eren, du solltest ein bisschen ruhiger sein gegen über dem Commander."
 

Plötzlich kam Jean mit seinem Krug angelaufen und legte einen Arm um Eren. "Yo Ereeeeen~ Ich hab disch ja schon lllllange nisch mehr so jut drauf jesehn!" Er hickste. Der Angesprochene ignorierte ihn aber und starrte weiterhin Erwin mit ernster Mine an. Dieser verstand absolut nicht, was das sollte. Jean zog weiter "Mikasaaaa Schatz! Du siehsss heute wieder besaaaaubernd aus!" Der Kellner brachte endlich das Bier und Eren trank drauf los. Erwin hatte tatsächlich seinen alten Krug ebenfalls leergetrunken und griff zum neuen. Er verstand es endlich. Eren hatte ihn ernsthaft zu einer Trinkwette aufgefordert. Als gestandener Mann konnte er sich dies bei einem 15-Jährigen nicht bieten lassen. Die Nacht zog sich lange. Erwin war zwar auch schon sehr gut angetrunken, aber Eren war dabei wohl nicht mehr ganz bei der Sache. Er lag schon halb auf dem Tisch und hob den Finger um dem Kellner zu signalisieren, dass sie weitere Krüge brauchten. Alle Versuche Armins aufzuhören, blieben vergebens. Wenn sich Eren was in den Kopf gesetzt hatte, dann konnte ihn niemand davon abhalten. Der Kellner brachte die nächsten Krüge.
 

Eren trank mit ganz viel Konzentration daraus. Moment mal, etwas war anders. Das war... Wasser??? "Hey Kellner, was soll das? Ich bescheiße nicht.. bring mir was neues.. -hicks-" Der Kellner verbeugte sich etwas "Es tut mir schrecklich Leid Junge, aber dein Vorgesetzter bat mich darum dir keinen Alkohol mehr auszuschenken." Eren riss die Augen auf. "Mein wa-?" Sein Blick wanderte umher und blieb bei Rivaille stehen, der unschuldig drein blickte und ihm zu wank. Eren knurrte und biss die Zähne zusammen. "Er will mir verbieten zu trinken. Hat er sie noch alle? Soll ich verdursten?!" Er sprang auf und ging auf Rivaille zu. Leider war Eren, wie bereits erwähnt, nicht mehr ganz auf der Höhe und übersah die kleine Erhebung. Er stolperte und knallte mit dem Gesicht voll auf den harten Steinboden. Rivaille stand letztendlich auf, ging zu ihm und hob ihn auf. "Genung gespielt." sagte er ihm. "Lass mich runter! Fass mich nicht an!" Eren quängelte und versuchte sich zu wehren, aber er hatte keine Kraft mehr. Ein Raunen ging durch die Menge. Rivaille verließ den Saal, mit Eren in seinen Armen.
 

Sie gingen ein ganzes Stück weit. Es war ein sternenklarer Himmel, welcher die Nacht erhellte. Auf einer verlassenen Brücke, unter dem ein kleiner Fluss durchfloss, machte er halt. Eren hörte den ganzen Weg über nicht auf zu quängeln und regte sich darüber auf, dass Rivaille nicht auf seine Bedürfnisse einging. Er setzte ihn auf das Brückengelände ab und hielt ihn noch vorsichtig fest, um zu sehen, ob er sich von alleine auf der Höhe halten konnte. Die frische Luft schien ihm gut zu bekommen, denn es sah nicht mehr danach aus, als könnte man ihn einfach in den Fluss schubsen und er würde erbärmlich ertrinken. "Wieso hast du das gemacht, antworte mir endlich, Heichou!" Rivaille lehnte sich an das Geländer gegenüber von Eren und seufzte. "Du hast genug Bier getrunken." - "Ich war aber noch nicht fertig mit Erwin!" - "Das Trinkgelage von dem du, Gott entschuldige mir den Ausdruck, Kindskopf Commander Erwin überzeugen konntest, is mir egal." - "Und wieso hast du mir dann nur noch Wasser geben lassen?" - "Weil du zu jung bist, Eren! Ich bürge für dich, das heißt ich muss darauf achten, dass dir nichts zustößt!" Er schlug nun einen raueren Ton an, da alles andere bei Eren aktuell keinen Sinn hatte. "Ich bin dir also zu jung! Das ist es also!" - "Wieso 'MIR' zu jung?!" - "Weil ich dir zu jung bin ganz einfach, es gibt keine andere Erklärung!" - "Eren.." doch Eren ließ ihn nicht ausreden. "Hättest du mir das nicht von Anfang an sagen können?!" - "Eren." - "Ich kann nichts dafür dass ich so spät geboren wurde!" - "Eren!" - "Wozu mach ich das überhaupt alles?!" - "Eren?!?" - "Ich klopf nie wieder an deinem Zimmer!" - "VERDAMMT NOCHMAL EREN, HALT ENDLICH DEIN MAUL ODER ICH VERSENK DICH AUF DER STELLE IM FLUSS!" Rivaille bekam allmählich Kopfschmerzen und fasste sich an den Kopf. Er seufzte erleichtert, als Eren endlich still war. Leider hielt das nicht sehr lange, nachdem sich Eren gefasst hatte, rief er "JA, tu es! Dann bist du mich endlich los! LOS MACH ES!" Rivaille sprang auf, ging auf Eren zu und machte vor ihm Halt. "Du willst also, dass ich dich töte, ja?" Eren sah Rivaille an und schluckte. Meinte er das jetzt ernst? Hatte er seine Klappe diesmal zu weit aufgerissen? Er wollte nicht als Fischfutter enden.
 

"Gott, du bist so ein kleiner, dummer Bengel.." ächzte er und sah ihm in die Augen. "Ich hasse mich jetzt schon für das, was ich jetzt tue, aber.." Er legte eine Hand an Erens Kinn und hob sein Gesicht etwas an. Eren saß regungslos auf dem Brückengeländer und wusste gerade überhaupt nicht was hier vor sich ging. "Heichou.. was?" - "Sag jetzt nichts mehr." Er beugte sich leicht nach vorne und zog Eren's Gesicht an sich heran, ehe er seine Lippen auf die des Jüngeren legte. Eren riss die Augen weit auf. Passierte das gerade wirklich. Rivaille küsste ihn?! Man möge Eren doch nun bitte aufwecken. Das musste einfach ein Traum sein.. aber das war es nicht. Nach diesem Moment hatte er sich ewig gesehnt. Eren schloss jetzt, wie Rivaille, seine Augen und genoss es, als sein Gegenüber begann, seine Lippen zu bewegen. Plötzlich spürte er Rivailles Zunge an seinen Lippen. Er ließ ihn gewähren und die Zunge drang in seine Mundhöhle ein. Sie suchte nach Erens Zunge und fand sie. Eren war plötzlich so heiß. Er lehnte sich mehr und mehr gegen Rivaille und seufzte leise. Der Wohllaut Erens ließ Rivaille erschaudern. Ihre Zungen begannen ein fesselndes Spiel miteinander, keine der beiden wollte verlieren. Im Hintergrund wurde es plötzlich laut und hell, doch die beiden ließen sich nicht von dem Feuerwerk stören. Eren schwebte auf Wolke sieben. Währenddessen stand Erwin nicht weit entfernt und beobachtete die beiden. Er biss sich auf die Unterlippe..
 


 

-Kapitel 4 Ende-
 

Es tut mir Leid, bei mir sind alle Sicherungen durchgebrannt u.u

Ich mag den kleinen, aufmüpfigen Eren xD

Mein herzlicher Dank gilt dem Alkohol, dankeschön vielmals! m(_ _)m (nein, ich unterstütze keine sinnlosen Trinkgelage oder Alkoholmissbrauch Minderjähriger xD)
 

Ich hoffe euch hat's gefallen =) Wir lesen uns im nächsten Kapitel!
 

*wink*

Er war schon früh wach. Er saß auf dem Sofa, auf dem er geschlafen hatte. Auf seinem Bett lag Eren, der immer noch schlief. Eren sah so sanft aus, wenn er schlief. Diesen ganz besonderen Ausdruck hat er wirklich nur, wenn er schläft. Rivaille hatte ihn nach den Geschehnissen auf der Brücke zur Kaserne getragen, während alle anderen noch die ganze Nacht durchgefeiert haben - davon ging er zumindest aus. Eren war auf dem Weg zur Kaserne in seinen Armen eingeschlafen. Er hatte sich dazu entschieden, ihn in sein Bett zu legen, denn dies war weicher als das Sofa, auf dem er die Nacht verbracht hatte. Sie würden alle noch bis zum Nachmittag in der Stadt bleiben, bevor sie zurück zum Schloss mussten. Die Sonne war gerade erst aufgegangen und er fühlte sich wie gerädert. Er fasste sich kurz an die Augen und rieb daran, anschließend sah er wieder zum schlafenden Eren. Als er ihn so sah, musste er an den Kuss denken, den er ihm letzte Nacht geschenkt hatte. Er fragte sich, wie es dazu kommen konnte und was dieses Verlangen in ihm geweckt hatte. Kürzlich auf der Mauer konnte er das Gefühl unterbinden, indem er aufstand und ging. Gestern ging das leider nicht, denn er konnte Eren in seinem Zustand unmöglich alleine dort sitzen lassen. Womöglich wäre er wirklich noch ertrunken. Eren hatte viel getrunken und er hoffte einfach nur, dass er sich nicht daran erinnern konnte. Die Bilder von dem erröteten Eren, der ihn aufmüpfig und auffordernd ansah, gingen ihm nicht mehr aus dem Kopf. Ebensowenig wollte Eren's Seufzen aus seinen Ohren verschwinden, das er ständig und wohlwollend in ihren Kuss miteingebunden hatte.
 

Er schnalzte leise mit der Zunge und richtete sich dann auf. Er musste sich irgendwie ablenken, aber wie? Genau, er würde jetzt die nächsten Routen planen. Er ging zu seinem Schreibtisch, entfachte eine Flamme auf einer nahestehenden Kerze und setzte sich. Dann kramte er ein Stück Pergament heraus, außerdem Tinte und eine Feder. - Es gelang ihm gar nichts. Er konnte sich nicht konzentrieren. Was war nur mit ihm los? Er ließ sich doch sonst nicht so aus der Fassung bringen. Er knüllte das Pergament zusammen und schmiss es in die nächste Ecke. Er musste hier raus, ehe Eren aufwachte. Er stand auf, packte seine Jacke, schwang sie sich über und verließ den Raum fluchtartig.
 

Ziellos lief er durch die Stadt. Es vergingen Stunden und nach und nach begegnete er auch Menschen, die nun inzwischen auch schon aufgestanden waren. Ständig grüßten ihn wildfremde Menschen oder kleine Kinder liefen ihm hinterher, um ihn zu bewundern. Es war ihm unangenehm und er vermied es, Hauptstraßen entlangzulaufen. Lieber nahm er die engen Gassen, die durch die ganze Stadt führten.
 

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"Eren!" Er öffnete langsam die Augen. Er sah Armin's Gesicht und blinzelte. "Hm?" - "Rivaille Heichou hatte mich darum gebeten, dich zu wecken. Wir brechen bald auf und reiten zum Schloss zurück." Eren setzte sich auf und verspürte sogleich einen stechenden Schmerz in seinem Kopf. "Wie lange habe ich denn geschlafen?" wollte er wissen. Armin lächelte "Ich weiß es nicht, aber sehr lange." Das Bild vor seinen Augen wurde immer klarer. Er sah sich um, kannte den Ort allerdings nicht. "Wo sind wir hier?" - "In der Kaserne." - "Aber das ist nicht unser Zimmer." - "Es gehört dem Heichou" Armin kratzte sich nachdenklich an seine Wange. "Ehrlich gesagt, frage ich mich auch, weshalb du in seinem Zimmer bist und in seinem Bett liegst.." Er richtete sich auf und lachte kurz "Naja vermutlich wird er nicht gewusst haben, wo unser Zimmer ist, da hat er dich einfach zu ihm getragen." Die Rekruten hatten damals alle kein eigenes Zimmer. Sie teilten sich teilweise zu 6. einen Raum. Und als sie der Scounting Legion beitraten, wurden sie sogleich zum Schloss beordert. Eigene Räume bekamen hier nur ranghöhere Offiziere und Kommandanten. "Also, du solltest dich besser auch fertig machen. Wir sehen uns im Hof!" Armin wank und verschwand dann auch wieder.
 

Ihm war scheinbar gar nicht aufgefallen, dass Eren wie versteinert dasaß, als er ihm mitgeteilt hatte, dass das Rivaille's Zimmer ist.. und sein Bett. Es war so unsagbar weich. Er konnte sich nicht daran erinnern jemals so gut geschlafen zu haben. Er hob die Decke und roch daran. Wenn man ganz tief inhalierte, konnte man seinen Geruch wahrnehmen. Zu seinem Übel, oder sollte man sagen zu seinem Glück, fielen ihm schlagartig alle Details des gestrigen Abends wieder ein. Er hatte überhaupt keine Lust gehabt auf diese Feier. Dann kam Erwin vorbei und er hatte ihn mental zu einem Trinkduell aufgefordert. Rivaille hatte dem Kellner dazu aufgefordert nur noch Wasser zu servieren. Daraufhin eskalierte es und Rivaille trug ihn nach draußen zu dieser Brücke, wo sie sich dann heimlich, jedoch sinnlich küssten. Danach konnte er sich an nichts mehr erinnern. Er errötete, als er Rivailles Gesicht vor sich sah, wie er ihm in die Augen blickte und sich seinem näherte. Er riss die Bettdecke zur Seite und hockte sich an den Bettrand. Es war also wirklich passiert. Sie haben sich geküsst. Ihm schossen so viele Gedanken durch den Kopf, er wusste gar nicht, wie er sie alle verarbeiten konnte. Würde sich dieser wunderschöne Moment in Zukunft wiederholen? Glücksgefühle schossen in ihm hoch und Schmetterlinge flogen durch seinen Bauch. Er wusste jetzt - da musste auch mehr von Rivailles Gefühlen im Spiel sein. Einfach so hätte er das nicht gemacht. Wie er das wohl empfand? Wollte er das auch wiederholen? Er stand auf und zog seine Jacke an. Er sah sich neugierig im Zimmer um, konnte aber nichts merkwürdiges oder untypisches finden. Der Raum war eben nur mit dem nötigsten ausgestattet. Er ging dann zur Tür, drehte sich noch einmal um und blickte zum Bett. Wieso fiel ihm jetzt urplötzlich Erwin ein? Achja.. Vermutlich lag er dort auch schon einmal. Aber mit Rivaille.. Er schüttelte den Kopf und verließ das Zimmer.
 

Er begab sich auf den Hof, von wo aus sie gleich losreiten würden. Er sah Erwin, der gerade mit ein paar Rekruten redete. Er dachte noch einmal nach und hatte das Bedürfnis, sich zu entschuldigen. Er war gestern mehr als frech zu ihm gewesen. Und trotz all den Vorkommnissen und Beziehungen zu Rivaille hatte er noch immer höchsten Respekt ihm gegenüber. Was hatte er sich gestern nur dabei gedacht? Er schritt auf ihn zu und machte Halt. "Kommandant Erwin, kann ich Sie kurz sprechen?" Er salutierte. Erwin schickte daraufhin die Rekruten weg und wandte sich Eren zu. Noch bevor Erwin was sagen konnte, begann er zu sprechen "Ich wollte mich für gestern entschuldigen. Mein Verhalten war mehr als unangebracht. Es tut mir Leid!" Er verbeugte sich tief. "Oh, Eren. Richte dich bitte wieder auf." Eren tat wie ihm befohlen, blickte ihn aber überrascht an. "Es ist nicht so schlimm. Gestern war eine besondere Feier, bei der jeder Spaß hatte.." Er sah ihn nachdenklich an. Dann wank er ab und lächelte "Da konnte man die strengen Regeln wenigstens mal für einen Tag vergessen und sich ausgelassen amüsieren." Eren lächelte erleichtert "Danke, Kommandant." - "Aber Eren..." Der Angesprochene wollte sich gerade zum gehen abwenden, blickte dann aber Erwin nochmals an. "Das war gestern.. NUR.. gestern. Heute ist wieder alles beim Alten. Ich hoffe, dass sich alle daran halten werden." Eren war sich nicht sicher, was er damit sagen wollte, aber er nickte zustimmend und machte sich dann auf den Weg zum Stall, um sein Pferd zu satteln.
 

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Zurück im Schloss widmete sich Rivaille wieder der Routenplanung. Es dauerte nicht lange, da klopfte es an der Tür. Hanji richtete ihm von Erwin aus, dass er ihn sprechen wollte. Er legte das Schreibzeug zur Seite und ging zu Erwin. Er klopfte an der Tür, woraufhin von drinnen nur "Komm rein" ertönte. Er betrat das Zimmer und blieb an der Tür stehen. "Du wolltest mich sprechen?" Erwin nickte "Setz dich doch bitte." Er selbst saß bereits auf dem Sofa. Rivaille setzte sich ebenfalls auf das andere Sofa und blickte ihn an. "Ich möchte, dass du das, was ich dir sage, absolut ernst nimmst. Es hat hohe Priorität." Er sah ihn ernst an und Rivaille war gespannt. Erwin schloss kurz die Augen um sich zu sammeln und sah ihn dann wieder an: "Du musst deine Gefühle gegenüber Eren schnellstmöglich in den Griff kriegen. Zügle dich bitte." Rivaille fühlte sich ertappt, verstand aber nicht ganz, weshalb. Das musste einfach Erwin's Eifersucht sein. "Welche Gefühle?" - "Ja Levi, welche Gefühle? Sag du es mir!" Was wollte er denn von ihm hören? Dass er sich, als gestandener Mann, in einen 15-Jährigen verliebt hatte? Er wollte seine Gefühle nicht preisgeben. Das hatte ihn in seiner Vergangenheit nur negative Erfahrungen gebracht. Er wusste absolut nicht was er antworten sollte und blickte auf den kleinen Abstelltisch vor sich. Nachdem er mit seiner ersten Fragerunde erfolglos war, fuhr Erwin fort: "Ich mache es kurz - ich hab euch gestern gesehen." - "..und? Es war nur ein Kuss, nichts weiter." entgegnete er. "Dieses mal vielleicht. Was ist beim nächsten mal? Was wenn da mehr draus wird? Du solltest es jetzt unterbinden, bevor du zu viel für den Jungen empfindest." - Er sah ihn an. "Sagst du das nun nur, weil du eifersüchtig bist?" Erwin schüttelte den Kopf. "Das ist das kleinste Problem bei der Sache."
 

Rivaille zog überrascht die Augenbrauen nach oben. Es gab noch andere Dinge, die dagegen sprachen? Er hatte noch nicht großartig über sich und Eren nachgedacht, immerhin war da ja noch NICHTS... fast nichts. Erwin fuhr fort "1. Er ist 15. Er ist minderjährig. Er ist noch nicht erwachsen. Er ist noch ein Kind. Vermutlich weiß er nicht mal, was gerade in ihm vorgeht. Aber noch wichtiger: Du kannst doch kein Kind anfassen! Dir ist hoffentlich bewusst, dass Kinderschänder gehängt werden.." - "Ich hab ihn nicht geschunden!" protestierte er sofort. "Ja, das siehst DU so. Und Eren bestimmt auch. Aber Fakt ist was anderes." Er hatte sich nie darüber Gedanken gemacht, wie alt Eren war. Sicher war es hier und da klar zu erkennen, dass er noch ein Kind war, allerdings war Eren in vielen Dingen bereits erwachsen geworden und anderen in seinem Alter weit voraus. Letzten Endes wurde ihm aber klar, dass Erwin recht hatte. Eren war viel zu jung für ihn aber.. "Ich hab mir das nicht ausgesucht.. Keine Ahnung, was los ist." Erwin nickte. "Ich weiß, man kann sich das nie aussuchen. Könnte ich es mir aussuchen, hätte ich dich kleines Arschloch auch schon in den Wind geschossen." Rivaille grummelte. "Tch. Ich bin nicht klein.." Erwin lächelte "Aber schon irgendwie niedlich." Der Angesprochene riss die Augen auf, griff nach dem Kissen neben sich und warf es Erwin in's Gesicht. "Halt's Maul!" rief er. Erwin lachte "Ich liebe es, wenn du dich so leicht provozieren lässt."
 

Rivaille schnaubte, er stand auf und hielt vor Erwin. Dann trat er ihm mit seinem Stiefel in die Brust und drückte ihn so gegen die Lehne. Erwin grinste und packte Rivaille am Bein, um ihn so zu sich zu ziehen. Rivaille wäre fast nach hinten umgefallen, doch Erwin hatte das ganze unter Kontrolle. Er legte ihn auf's Sofa und setzte sich auf seine Hüften. Seine Hände drückte er neben seinen Kopf ebenfalls ins Sofa. Rivaille riss die Augen weit auf und sah ihn dann böse an "Lass mich los.." - "Erst wenn du dich beruhigst." Der Kleinere atmete tief ein und aus. "Ok. Jetzt bin ich ruhig.." seine Stimme zitterte ein wenig. "Nein bist du nicht." - "Doch bin ich!" schrie er ihn an. Erwin lächelte. Rivaille sah ihn durchdringend an und verzog keine Miene mehr. Er hatte keine Lust mehr sich über seine Gefühle zu unterhalten. Die gingen niemanden was an. Zumal diese nun eh verletzt sind, denn Eren war jemanden, den er nicht haben konnte und durfte. Erwin ließ nicht von ihm ab und wurde dann wieder ernst. Da Rivaille sich nicht mehr wehrte, fuhr er fort. Er beugte sich über ihn und sah ihm in die Augen. "2. Wir müssen alle Titanen vernichten." Rivaille hatte ein großes Fragezeichen über dem Kopf. "Was hat das mit E-" - "Er ist ein Titan." - "Er ist immer noch ein Mensch!" - "In ihm steckt ein Titan. Wenn alle anderen vernichtet sind.. und Eren noch übrig ist. Oder falls Eren einmal die Kontrolle verliert und absolute Alarmstufe rot ist, dann musst du ihn töten. Das weißt du auch. Das wusstest du, seit wir Eren in der Legion aufgenommen haben. Egal wie es kommt, Eren wird sterben. Und zwar durch deine Hände." ruhig und beherrscht sprach er auf Rivaille ein, doch das half überhaupt nichts. In Rivaille war gerade irgendetwas kaputt gegangen. Man konnte ihm überhaupt nicht mehr ansehen, was er gerade fühlte. Sein Mundwinkel zuckten, aber er konnte nichts sagen. In seinem Hals steckte ein Kloß und er begann leicht zu zittern. Das war sehr untypisch für ihn. Er atmete schwer und hatte das Gefühl zu ersticken.
 

"Kannst du das, Levi? Kannst du Eren töten?" Rivaille öffnete den Mund um eine Spalte. Aber er brachte nichts heraus außer heiße Luft. "Und genau deshalb sollst du das unterbinden. Es geht hier weniger um mich und dich, es geht um Eren und um die gesamte Menschheit. Eine Liason mit Eren könnte uns allen zum Verhängnis werden." Erwin ließ ihn nun los und ging von seinen Hüften. Rivaille blieb liegen und starrte die Decke an. "Es ist keine Bitte, es ist ein Befehl. Verstanden?" Er setzte sich langsam auf. Es lag so viel Verantwortung auf ihm, er war Lance Coporal Rivaille, und kein geringerer. Er nickte. "Ich habe es verstanden." Es war nicht so, dass er sich wieder komplett gefangen hätte. Er musste sich dazu zwingen im Sinne der Menschheit zu denken. Wortlos stand er auf und ging zur Tür. "Ich muss jetzt noch etwas erledigen." Erwin nickte. "Kein Problem, wir sind hier fertig."
 

Das Erste was er tat, als er zurück in seinem Zimmer war, war.. alles zu zerstörten. Er schmiss den Stuhl gegen die Wand, der sofort kaputt ging. Er schmiss alles von seinem Tisch. Er schmiss ein Regal voller Kriegsstrategie-Bücher um, er schlug mit seiner Faust gegen die harte Steinwand - immer und immer wieder - bis er merkte, wie Blut von seinem Handgelenk tropfte. Erst da kam er wieder zu Sinnen. Er fragte sich, weshalb ihm immer das genommen wird, für das er am meisten empfand. Egal was es war, es ging schief oder es war falsch. Er wollte keine Sekunde daran denken Eren zu töten. Das konnte doch nicht sein. Das konnte nicht der einzige Ausweg sein. Es musste doch irgendwas geben, was er tun konnte?! Der Gedanke, dass Eren eigentlich jederzeit austicken und durchdrehen konnte, war grauenvoll. Würde er ihn dann wirklich.. töten?
 

Er fegte Staub. Mit einem Besen stand er in seinem Zimmer. "Puh, da hat sich ja ganz schön was angesammelt.." murmelte er. Er wollte es diesmal ganz besonders ordentlich machen. Rivaille wäre sicherlich sehr stolz auf ihn. Er lächelte lieblich, ehe er nach einem Staubwedel griff. Er schob einen Stuhl in die Zimmer Ecke und stieg darauf. Dann entfernte er vorsichtig ein Spinnennetz. Fast wäre er runtergefallen, als plötzlich die Tür aufflog. Sie flog so weit auf, dass Sie sich um 180 Grad drehte und gegen die Wand schlug. Erstaunt blickte er Rivaille an. "Heichou." sagte er kaum hörbar.
 

"Eren, wir müssen reden. Jetzt."
 


 

--Kapitel 5 Ende--
 

Ivin heißt nun Erwin xD
 

Nyan ~~ Es ist manchmal richtig schwierig, die richtigen Worte zu finden.

Rivaille war so auf seine Gefühle für Eren fixiert, dass er die eigentliche

Mission und seine Aufgabe komplett vergessen hatte. Mal schauen, was

Eren dazu sagt - vielleicht hat er ja eine Idee 8D
 

Mata ne~

Er hatte das Gefühl, seine Hand starb gerade ab. Die Durchblutung war gestoppt. Rivaille packte ihn so hart am Handgelenk und zog ihn hinter sich her, dass ihm fast schwindelig wurde. "Heichou, ich komme ja schon, du musst mich nicht festhalten." Rivaille hörte nicht. Immer weiter zog er ihn, bis zum Hof hinaus.
 

Er setzte Eren auf sein Pferd, das noch gesattelt war. Danach setzte er sich selbst darauf, hinter Eren, und ritt los. Er zog durchgehend an den Zügeln, das Pferd raste davon. Eren hatte Rivailles Arme um sich, der die Zügel festhielt. Am Rücken spürte er Rivaille's Brust und ihm wurde warm um's Herz. Dennoch fragte er sich, wohin sie ritten. Vor allem - gerade, als die Dunkelheit hereinbrach. Vielleicht lag es daran, dass man im Dunkeln am Sichersten vor Titanen war? Er wusste es nicht, aber Rivaille war so merkwürdig drauf, dass er ihn lieber nicht danach fragte. Zumal er ihm vorhin auch nicht geantwortet hat. Als er jedoch bemerkte, dass an seiner Hand Blut klebte, sprach er doch. "Du hast dich verletzt." Er wollte grade seine Hand nehmen, aber er schlug sie aus. Er antwortete nicht und sie ritten wortlos weiter.
 

Es war inzwischen schon ziemlich dunkel, aber die Luft war noch warm und der Himmel klar. Es war eine typische Sommernacht und die Grillen zirpten immer lauter, vor allem, als sie in einen dunklen Wald hineinritten. Das war doch total schräg, dachte er sich. Sie ritten im Dunkeln, in einen noch dunkleren Wald. Aber was waren das für merkwürdige Lichter, die er von der Weite erkennen konnte. Er konnte sie nicht zuordnen, aber sie ritten direkt darauf zu. Dann bogen sie ab und hielten an einem kleinen See. Über dem See und auch am Uferrand flogen ein Haufen Glühwürmchen. Es funkelte und deren Licht spiegelte sich im Wasser wieder. Sie stiegen beide vom Pferd. Eren's Augen funkelten. "Wow... was sind das für Lichter?" - "Das sind Käfer." - "Käfer können leuchten?!" Rivaille seufzte. "Sag bloß, du hast noch nie Glühwürmchen gesehen? Unfassbar." Eren ging ein paar Schritte auf den See zu und konnte gar nicht genug staunen. "Eren.. wir müssen nach wie vor reden." Eren drehte sich zu Rivaille und ging dann wieder zu ihm.
 

Eren wartete darauf, dass er anfing zu reden und sah ihn erwartungsvoll an. "Hast du dich als Kind bereits in einen Titanen verwandelt?" Er schüttelte den Kopf. "Das fing erst an, als du schon ein Soldat warst?" - "Ja." Rivaille fasste sich nachdenklich an sein Kinn. "Irgendwas muss passiert sein." Eren sah zur Seite. "Was ist passiert Eren?" Er wirkte nachdenklich, schüttelte dann aber den Kopf. "Ich kann mich an nichts erinnern." Rivaille packte ihn an den Schultern. "Denk nach. Denk weiter nach." Eren seufzte. "Ich hab es schon so oft versucht, aber ich habe keine Lösung gefunden.." - "Dann müssen wir jetzt eben eine finden!" Was um alles in der Welt war mit ihm los? Wie kommt er darauf ihn zu entführen, hierher zu bringen und ihm zu sagen, sie müssen herausfinden, woher seine Titanenform kam? Eren hatte aber wirklich keine Ahnung. Es war einfach da. In ihm. "Das Einzige was wir wissen ist, wie man Titanen töten kann. Etwas anderes kann ich dir leider nicht sagen, weil ich nichts darüber weiß, selbst wenn ich mich selbst in einen Titanen verwandeln kann." Rivaille schüttelte ihn "Das kann nicht alles sein!" Langsam machte er ihm angst. Er wusste wirklich nichts, was sollte er ihm sagen? Eren schüttelte den Kopf. "Hör auf Eren, was soll das?!" Er packte ihn noch fester und wurde allmählich laut. "Hast du dich etwas damit abgefunden?! Einfach so?!" - "I-ich. Aber wir brauchen meine Titanenform doch noch. War das nicht von Anfang an der Plan? Wieso willst du es nun loswerden?" - "Was ist, wenn du die Kontrolle verlierst? Dann war alles umsonst! Und du stirbst auch!" Der letzte Satz kam ihm etwas schwerer über die Lippen.
 

Eren sah ihn an und meinte ruhig "Ich sterbe nicht.. nicht bevor alle Titanen tot sind..." Ehe er besessen grinsen konnte, fuhr Rivaille fort "Das geht eben überhaupt nicht. Alle Titanen sind tot, wenn du auch tot bist!" - "Ja, ich gehe als letztes." Rivaille biss sich auf die Unterlippe "Sag das nie wieder.." Hatte er was falsches gesagt? "Aber ist es nicht so?" Rivalle schubste Eren von sich und drehte sich um. Er begann hektisch auf und ab zu laufen, um sich zu beruhigen und Eren nicht einen Haken zu geben. Dann ging er wieder zu ihm "Also willst du einfach so sterben. Einfach so?" - "A-aber.. wenn alle Titanen tot sind, dann wird doch alles gut." - "Es sind nicht alle Leute von begeistert, wenn ALLE tot sind." Er seufzte verzweifelt. "Wie willst du überhaupt zum Meer, wenn du tot bist?" - "..." - "Tch.." Er wandte sich von Eren ab und setzte sich an einen Baum, an den er sich zurücklehnte. Eren verstand gar nichts mehr. Wieso reagierte er so gereizt auf das Thema? Rivaille hielt sich eine Hand an den Kopf und schloss die Augen. Eren folgte ihm nun und kniete sich vor ihm hin und sah ihn an. Rivaille öffnete die Augen "Was?" - "Wir sollten deine Wunde versorgen." - "Es ist nur ein Kratzer." - "Blödsinn, deine ganze Hand ist blutüberströmt." Eren wollte die Hand anfassen, aber Rivaille zog sie weg. Eren seufzte. "Bitte, lass sie mich versorgen." - "Es geht mir gut, man. Es ist schon getrocknet, alles halb so wild, ok?" In dem Moment floss wieder ein Tropfen Blut herunter. Drop. Eren sah ihn nun flehend an. Rivaille ächzte "Na schön, tu was du nicht lassen kannst." Er streckte ihm seine Hand hin und sah weg."Ok, moment."
 

Eren sprang auf, ging zum Pferd und holte einen kleinen Behälter vom Sattel. In diesem war ein Verband und eine kleine Phiole drinnen. Die Phiole füllte er am See mit Wasser, danach kehrte er zu Rivaille zurück. Er säuberte seine Hand, in dem er Wasser darüber goss und mit seiner Hand leicht daran rieb. Es fühlte sich schön an seine Hand zu berühren. Er ließ die Hand kurz trocknen und verband dann die Wunde. Rivaille hatte ihm interessiert dabei zugesehen, was er mit seiner Hand tat. Eren verschloss den Verband mit einer fein säuberlichen Schleife ab.

Rivaille sah den Verband fragwürdig an "Du bindest Schleifen wie ein Mädchen." Anstatt ein 'Danke' bekam er das zu hören. Er schnaubte. "War nur ein Witz." - "Seit wann machst du Witze?" - "Das kommt hin und wieder vor. Selten, aber es kommt vor." Während Rivaille keine Grimasse zog, musste Eren grinsen. Rivaille sah nun wieder zum See hinaus und betrachtete das Schauspiel der Glühwürmchen. Eren setzte sich neben ihn und tat es ihm gleich. Sie saßen eine Weile einfach nur da, ohne etwas zu sagen. Dann stand Eren auf "Heichou, lass uns schwimmen gehn!" Der Angesprochene hob eine Augenbraue. "Nein." Eren zog sich sein Hemd aus und seine Schuhe. Danach war die Hose dran. Rivaille beobachtete ihn aus dem Augenwinkel. Er wollte ihm nicht offensichtlich Aufmerksamkeit schenken.
 

Als er nur noch in Shorts dastand, rannte er auf den See zu und sprang hinein. Es gab einen großen Platscher und die Glühwürmchen schreckten auf und flogen wild durch die Luft. Eren tauchte wieder auf und wank Rivaille zu "Heichou, das Wasser ist total angenehm!" - "Schön." - "Komm auch rein! Es tut gut!" - "Nein." - "Aber es macht total Spaß hier zu schwimmen." - "Na und?" Eren lachte und machte dann wieder einen Köpfler ins Wasser. Er hatte Spaß, das merkte man. So ausgelassen hatte er ihn noch nie gesehen. Rivaille rupfte währenddessen unbewusst Gras aus dem Boden neben sich. Irgendwas wurmte ihn. Irgendwas wurmte ihn gewaltig. Es fiel ihm wieder ein. Eren sagte ihm ohne mit der Wimper zu zucken, dass er sterben werde, nachdem alle anderen Titanen ins Gras gebissen hatten. Es war nicht nur die Tatsache, dass er sein Leben so einfach wegwarf, es war auch so, dass er das Gefühl hatte, als hätte Eren dabei nicht eine Sekunde an ihn gedacht. Er kam sich egoistisch vor, aber es war ihm jetzt egal. Als er so in Gedanken darüber abschweifte, blickte er zum See, konnte Eren aber nirgends sehen. Er sprang auf und rannte zum Ufer. "Oi, Eren, wo bist du?"
 

"Heichou!"
 

Rivaille sah sich um, aber er konnte ihn nicht sehen. "Eren, wo bist du?" fragte er erneut.
 

"Hier oben!"
 

Rivaille hob den Kopf und konnte Eren letztendlich auf einem Baum entdecken. Noch bevor er irgendwas entgegnen konnte, dafür war er viel zu perplex, schwang sich Eren an einer Liane übers Wasser "Yahuuuu~" und ließ sich dann ins Wasser fallen. Rivaille's Augenbraue zuckte und er fragte sich, was Eren eingeschmissen hatte, um so hyperaktiv und fröhlich zu sein. Er fragte sich, was das nun sein sollte. Eren schwomm bewegungslos an der Wasseroberfläche. Er staunte, wie lange er die Luft anhalten konnte. Stille. Eren bewegte sich nicht. Scheiße! Ohne lange darüber nachzudenken rannte er ins Wasser und sprang hinein. Er schwomm so schnell es ging zu ihm: "Eren!" Er hatte Panik. Als er ihn erreichte, riss er ihn sofort aus dem Wasser und drehte ihn zu sich. Eren grinste ihn an und fing dann laut an zu lachen. Rivaille riss die Augen auf und ließ ihn auf der Stelle wieder fallen. Eren's Lachen wurde von Wasser erstickt, als er hineinfiel. Er tauchte dann auf und hustete, denn damit hatte er nicht gerechnet. "Hei-hust-heichou, das war nur ein Spaß" Er griff Eren am Handgelenk, wie er es heute bereits schon einmal getan hatte. Rivaille watete so schnell durch's Wasser, dass er kaum nachkam. "Heichou, jetzt bist du schon im Wasser, nun können wir schwimmen." Aber der Angesprochene antwortete nicht. Er zog ihn aus dem Wasser und setzte ihn zu dem Baum, an den er zuvor gelehnt hatte. Dann begann er sich seine nasse Klamotten zu entledigen. Er ließ lediglich seine Shorts und seine weiße Hose an. Das würde alles nie bis morgen trocknen..
 

Er drehte sich dann zu Eren und sah ihn an. Aber er sagte nichts. Eren schluckte. Er wusste, dass irgendwas nicht stimmte. "Ano.. Heichou.. ich wollte nur, dass du auch ins Wasser kommst und ein wenig Spaß hast." Rivaille stapfte auf ihn zu und setzte sich knallhart auf Erens Schenkel. "Mach-das-NIE-WIEDER!" Schrie er ihn an. Eren erschrak und sah ihn mit großen Augen an. "Aber-" - "Verdammt nochmal Eren, ich hatte eine Todesangst um dich!" Eren atmete schneller. "Mich beschäftigt heute den ganzen Tag schon nichts anderes mehr! Ich habe Angst. Ich will nicht dass du stirbst. Und wenn du meinst, dass ich dich töte, dann hast du auch Pech gehabt!!" Noch nie hatte Rivaille so offen mit ihm geredet. Auf seine eigene Art und Weise, sicherlich, aber er hatte ihm gesagt, wie er sich fühlte. "Du weißt, ich habe vor nichts Angst. Vor rein gar nichts, und wenn 1000 Titanen vor mir stehen.. Aber DAS!.." Er schüttelte den Kopf. "Nie im Leben lass ich dich sterben." Er ballte seine Hände zu Fäusten, diese begannen zu zittern. "Vorher müsste man mich töten." Eren legte seine Hände auf seine Fäuste. "Es tut mir Leid, Heichou. Ich wusste nicht, dass dich das beschäftigt und dass du.. so fühlst." Er krabbelte von Eren herunter und setzte sich neben sich. Er hatte nun einen Blick im Gesicht, den Eren noch nie gesehen hatte. Er blickte zu Boden und zwar total deprimiert. Eren konnte nicht anders, sein Körper tat es ganz alleine.
 

Er setzte sich nun auf Rivailles Schoß und legte seinen Kopf auf seine Schulter. "Solange du bei mir bist, werde ich nicht sterben. Selbst wenn ich der letzte Titan auf Erden wäre.." Er blickte weiterhin wie 7 Tage Regenwetter nach unten. "Ich kann nicht.." Eren drehte seinen Kopf nun wieder nach vorne und sah ihn an. "Was?" - "Eren, ich bin pervers." - "Eh?" Rivaille seufzte. "Ich bin viel zu alt für dich, oder? Und du zu jung für mich." - "Das Alter spielt doch keine Rolle." Eren legte seine Hände auf seine Schultern. "Eigentlich schon." Eren schüttelte den Kopf. Rivaille fuhr fort "Wie soll ich... ich meine... einerseits.. sind da diese Gefühle.. und andererseits erwartet die ganze Welt, dass ich dich früher oder später töte." Eren hatte Rivaille noch nie so skeptisch und nachdenklich erlebt. Er hob jetzt den Blick und sah Eren an. "Ich bin gerade einfach nur drauf und dran meinen Verstand zu verlieren." Eren legte sanft eine Hand an seine Wange und Rivaille sah ihm in die Augen. "Sag mir bitte, dass ich nicht pervers bin." - "Du bist nicht pervers, Heichou." - "Sag mir, dass es nicht verboten ist, dir so nahe zu sein." - "Es ist nicht verboten." Eren fühlte sich dazu berufen, ihm nun auch seine Gefühle nochmals klar darzulegen, nachdem Rivaille ihm das alles gesagt hatte. "Heichou, du... bist die wichtigste Person für mich. Ich hab dich schon als Kind bewundert." Rivaille weitete seine Augen. Er wusste nicht, dass Eren ihn schon so lange beobachtete. "Was?" - "Du bist der hauptsächliche Grund, wieso ich schon immer zur Scouting Legion wollte. Und jetzt sorgst du dich so sehr um mich.. Ich bin der glücklichste Mensch der Welt!" Er lächelte. "Eren..." Er biss sich auf die Unterlippe und kämpfte mit sich selber, aber er konnte der Versuchung nicht mehr wiederstehen. Er legte eine Hand in seinen Nacken und zog ihn zu sich heran. Dann verschloss er die Lippen mit seinen. Eren's Herz schlug ihm bis zum Hals.
 

Er schloss die Augen und genoss die Zärtlichkeiten seines Vorbilds. Wieder machten sie das aufregende Spiel mit der Zunge. Rivaille's Hände streichten ihm dabei sanft den Rücken auf und ab. Eren merkte allmählich, wie es immer heißer wurde und das Blut in die untere Region seines Körpers floss. Der Kuss wurde immer feuriger und in Eren's Shorts zeichnete sich eine Beule ab. Eren errötete, als er bemerkte, dass seine Errektion gegen Rivaille's Bauch gedrückt wurde. Rivaille löste den Kuss und begann nun sanft an der Haut an seinem Hals zu saugen. Er war sich nicht sicher, ob Rivaille das nicht bemerkt hatte. Scheinbar noch nicht. Es war ihm irgendwie peinlich, denn bei Rivaille konnte er nichts desgleichen erkennen. "Heichou.." er versuchte sich zu lösen, doch Rivaille verstand das anders. Er beugte sich vor um Eren so auf den Boden zu legen. Seine Hände stemmten direkt neben Eren's Kopf und seine Augen sahen in sein errötetes Gesicht. Er ließ seinen Blick den Körper entlang gleiten und blieb dann bei Eren's Schritt stehen. Dieser bemerkte es und wurde noch roter, als er ohnehin schon war. Er sah verlegen zur Seite. "Eren du.. bist ja erregt." Er sah Rivaille nicht an und schwieg. Da lag er nun. Vor ihm. Erregt. Durch seine Berührungen. Eren wünschte sich insgeheim nichts sehnlicher, als wenn Rivaille ihn nun dort berührte, um sich noch besser zu fühlen. Doch Rivaille stockte und sah Eren noch einmal in's Gesicht. Ihm fiel das ein, was Irvin gesagt hatte. Er war erst 15 und noch ein Kind. Er war gerade drauf und dran sich an ihm zu vergehen. Desweiteren war da noch die Sache mit dem Töten.. von der er ohnehin schon lange nicht mehr begeistert war.
 

Aber jetzt, wo er Eren so angemacht hatte, konnte er ihn unmöglich so stehen beziehungsweise liegen lassen. Rivaille setzte sich wieder hin und deutet auf seinen Schoß. "Komm her." Eren tat wie ihm befohlen und setzte sich auf seinen Schoß. Ihm lief ein angenehmer kalter Schauer über den Rücken, als Rivaille plötzlich in seine Shorts griff um nach seiner Errektion zu greifen. Eren schlang seine Arme um Rivaille's Hals und vergrub sein Gesicht in seiner Schulter. Eren stöhnte leise in sich hinein, als sein Heichou sein Glied massierte. Er holte es nun komplett heraus und schob die Shorts ein wenig nach unten. Mit der anderen Hand hielt er nun Eren's Rücken und streichelte ihn ab und an.
 

Eren hatte sowas noch nie zuvor erlebt. Er wurde noch nie so berührt. Wenn ihn jemand fragen würde, das in Worte zu fassen, dann wüsste er nicht, wie. Es war ihm schon peinlich, aber die Lust überwiegte und es gelang ihm irgendwann nicht mehr, leise zu bleiben.

Der Jüngere stöhnte ihm nach allen Regeln der Kunst in's Ohr. Er wusste, er musste das schnell beenden, bevor er den letzten Rest Selbstberherrschung verlorr und Eren über's Knie legte. Er spürte seine Finger an seinem Rücken, wie sie unkoordiniert auf und abstrichen. Nur gut, dass Eren keine Fingernägel hatte. Er erhöhte das Tempo, in dem er Eren's Glied pumpte und er merkte, der Jüngere war kurz davor zu kommen.
 

Eren begann ungleichregelmäßig zu atmen. "Hei-chou.... ich....... ngh........... kann nicht mehr... hah! HAH!!" Eren verkrampfte und Rivaille spürte plötzlich eine weiße, warme Flüssigkeit an seinem Bauch. Er zog Eren an sich ran und gab ihm einen rauen Kuss. Eren bekam kaum Luft, stimmte aber mit ein, bevor er seinen Kopf erschöpft zurück auf Rivaille's Schulter legte und fest atmete. Rivaille legte beide Arme um ihn. Er war froh, dass Eren nichts von seiner eigenen Erregung bemerkte und nun so ruhig geworden war.

Seine Atmung wurde von Minute zu Minute ruhiger und er konnte sich nicht glücklicher fühlen... oder doch?
 


 

---Kapitel 6 Ende---
 

Oah ne, ich hab's nicht mehr ausgehalten. Ich kann die nicht wie wilde Tiere übereinander herfallen lassen, ohne dass einer hart wird, oder? xD

Rivaille hat seine Pflicht nicht erfüllt und dem Befehl von Erwin getrotzt. Wenn das rauskommt.. :P Vielleicht reisst er sich in Zukunft absofort mehr zusammen.
 

Mata ne~

Sie waren einmal wieder auf einer Expedition. Hanji wollte weitere Forschungen an Titanen betreiben. Natürlich ritt die ganze Legion mit - je mehr desto besser. Es gibt zu viele von ihnen auf dieser Welt, da ist jeder Soldat ein Geschenk Gottes. Wenn man es denn so nennen konnte, denn die Titanen waren der Fluch der Menschheit. Sie ritten einen Gebirgspfad hinauf.
 

Rivaille gab die Befehle und auch die Richtungen an, in welche sie reiten mussten. So hatte er ihn kennengelernt. So sah er zu ihm auf. Er war, wenn es um seine Arbeit ging genau der selbe wie immer. Eren mochte den Gedanken daran, dass er ihn und seine Gefühle inzwischen sehr gut kannte und dass er auch andere Seiten an ihm kennenlernen durfte. Ihm wurde noch wärmer, als ihm ohnehin schon war, als ihm das Bild aus der Nacht am See durch den Kopf schoss. Glücklicherweise erregte Armin, der neben ihm herritt, seine Aufmerksamkeit und das Bild verschwand. "Eren, kann ich dich mal etwas fragen?" - "Hm? Na klar." - "Also.." er überlegte, wie er es richtig verpacken sollte. Eren spitzte gespannt seine Lauscher.
 

"Mir ist aufgefallen, dass du in letzter Zeit wieder viel fröhlicher und glücklicher bist. Wie kommt das?" Mist. Sah man ihm das so sehr an? Ihm selbst war es gar nicht aufgefallen. Er wandte seinen Kopf wieder nach vorne und blickte kurz nachdenklich nach oben. "Ich bin einfach froh, dass wir schon so weit gekommen sind und inzwischen unter den stärksten Soldaten gegen die Titanen kämpfen können." Dann lächelte er Armin an. Dieser erwiderte es nur schwach, was Eren nicht entgangen war. Wusste er etwa, dass das nur die halbe Wahrheit war? Es war zwar nicht gelogen, was er sagte, aber es gehörte noch mehr dazu um glücklich zu sein.
 

Wie dem auch sei, solange Armin nichts sagte, hielt er es für das Beste, sein merkwürdiges Verhalten zu ignorieren. Wer wusste schon, wohin das Gespräch führen würde? Je weniger Menschen von der Affäre, wenn man es so nennen durfte, von ihm und Rivaille wussten, umso besser. Es war nicht so, dass er Armin misstraute. Er hielt immer Wort und wenn er was für sich behalten sollte, dann tat er es. Außer einmal. Da bekam Eren Stress mit 3 älteren Jungen, die ihn erpressten. Er bat Armin darum nichts Mikasa zu erzählen, denn er wollte nicht, dass sie sich Sorgen machen musste. Es war kurz nach dem Tod ihrer leiblichen Eltern. Aber er wurde immer wieder grün und blau geschlagen und irgendwann konnte Armin das nicht mehr mitansehen. Er erzählte es Mikasa, die dem ganzen dann umgehend den Garaus machte.
 

Er verfluchte ihn dafür, aber heute verstand er, warum er das tat und er war ihm dankbar dafür. Es war das Richtige. "Eren, wir können doch über alles Reden, oder?" Nichtsahnend, zumindest gab er es so vor, sah er Armin an. "Natürlich." - "Also würdest du mir auch alles erzählen? Ich meine.. wenn dich etwas bedrückt oder so?" - "Ja, Armin." Armin konnte es unmöglich wissen. Die Einzige die es wusste war Mikasa und da war er sich auf den Tod sicher, dass sie ihm nichts erzählt hatte. Und das Rivaille es irgendwem erzählt hätte, wäre zu absurd gewesen, um auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden. Es war einfach Armin's gute Intuition und Menschenkenntnis, dass er das Gefühl hatte, dass Eren ein Geheimnis pflegte.
 

Geheimnisse sind geheim. Sie würden sonst nicht so heißen. Er würde es ihm nicht erzählen und wenn er noch so viel durch die Blume sprach. Gott sei Danke sagte er jetzt nichts mehr. Armin meinte es zwar nur gut, aber das Gefrage setzte ihn unter Druck. "Haltet euch dicht an der Steinwand!" befahl Rivaille. Sie passierten einen sehr schmalen Pfad am Rande eines hohen Berges. Sie ritten nun alle hintereinander, der Mauer entlang. "Und schaut nicht nach unten" fügte er noch an. Das verlieh natürlich gleich 3 mal dazu nach unten zu sehen. Eren schielte kurz in die Tiefe. Es war nur ein kurzer Augenblick, aber der reichte um ihn in Angst zu versetzen. Er schluckte und starrte nun lediglich nach vorne. Selbst wenn man das 3D Gear hatte, war es nicht garantiert, das man da unten lebendig ankam. Viel zu tief war das Tal.
 

Glücklicherweise dauerte es nicht all zu lang, bis sie wieder auf einem normalen Pfad ritten. Alle Soldaten hatten es unversehrt überstanden. Sie hielten auf einer großen Wiese, weit oben. Bisher gab es keinen besonderen Vorkommnisse, was alle sehr willkommen hießen. "Wir werden die Nacht hier verweilen." erklärte Erwin. "Noch vor Sonnenaufgang werden wir weiterreiten. Schlagt das Lager auf und ruht euch aus." Alle stiegen von ihren Pferden, ließen sie aber gesattelt. Morgen früh im Dunkeln zu satteln wäre nicht vorteilhaft. Es wurden mehrere Feuerstellen aufgeschlagen und kleinere Grüppchen saßen jeweils um eine Feuerstelle. Es wurde früh dunkel, doch niemand war schon müde.
 

Die Luft hier oben war dünn und es wurde von Minute zu Minute kühler. Keiner wollte mehr von den Feuern weg. Die Meisten hatten sich fest in ihre Umhänge eingewickelt. Eren ebenfalls. Er frierte normalerweise auch so schon bei jedem Windstoß. "Was glaubt ihr, wie weit wir noch reiten müssen?" fragte Jean. Dieser saß zusammen mit Eren, Mikasa, Armin und Connie um ein Feuer. "Nicht mehr weit" meinte Mikasa. Jean sah sie fragwürdig an. "Woher weißt du das?" - "Rivaille Heichou hat es mir vorhin gesagt." - Rivaille hatte es ihr also gesagt. Sie hatten sich folglich miteinander unterhalten. Eren hatte das gar nicht mitbekommen, wann sollte das gewesen sein? Er warf ihr einen skeptischen Blick zu, den sie wiederum erwiderte.
 

Eren drehte sich dann von der Runde weg und sah sich um. Er entdeckte Rivaille mit Erwin und Leuten aus seiner Squad. Er beobachtete sie. Sie schienen über irgendetwas zu diskutieren, er konnte allerdings nicht hören über was. Vermutlich über die nächste Route ab morgen. Eren stand auf und sonderte sich von den Grüppchen ab. Er war müde und alle waren viel zu laut. Er setzte sich etwas abseits hin und zog seinen Umhang so gut es ging an sich. Es war absolut kalt. Das war der Nachteil, wenn man nicht wie alle andern am Feuer saß. Zu allem Übel kam nun auch noch Jean zu ihm. "Jäger." - "Hm?" brummte er leicht genervt. Konnte man denn nirgends seine Ruhe haben und vor sich hinfrieren? "Ich muss mit dir reden." Er seufzte "Können wir das nicht morgen machen?" - "Nein, morgen geht's nicht mehr. Jetzt wäre der perfekte Zeitpunkt dafür!"
 

Eren rollte mit den Augen. Jean sah das nicht, denn es war zu dunkel. Er wartete aber auch gar nicht mehr ab, bis Eren sein ok gab, er setzte sich einfach zu ihm. "Es geht um Mikasa." Oh nein. Er wusste ungefähr wo es hinführte. Jeder wusste, dass er was von ihr wollte. "Das geht mich nicht's an.." - "Du hast also kein Problem damit, ob, naja.." Er merkte, wie es Jean schwer fiel, darüber zu reden. Obwohl er es nicht sehen konnte, würde Eren sein Leben darauf verwetten, dass das Gesicht seines Sitzpartners errötet war. "Ich wollte sie fragen, ob sie mit mir ausgeht! ... So, jetzt ist es raus." Eren zog eine Augenbraue hoch. "Mikasa hockt da drüben, wieso erzählst du MIR das?" - "Naja.. du bist ihr Bruder" - "Stiefbruder" verbesserte er ihn gleich. "Das ist das Problem an der Sache. Wärst du ihr richtiger Bruder, würde ich mir ja keine Sorgen machen. Aber dadurch, dass ihr physikalisch eigentlich gar nicht verwandt seid..." Er stockte kurz, ehe er fortfuhr. "Naja, meinst du nicht, dass Mikasa etwas ZU fürsorglich ist, was dich betrifft?" - "Sie ist meine Schwester" wehrte er sich. "Ich glaube, dass sie in dich verliebt ist!"
 

Eren stand schlagartig auf. Das Gespräch wurde ihm zu blöd. Er ging davon. Jean folgte ihm. "Jäger, jetzt lauf doch nicht gleich weg! Hey, bleib hier!" Er war inzwischen außer Reichweite der anderen, sprich, er konnte sie alle gar nicht mehr hören. Bis auf Jean natürlich, der ihm hinterherdackelte. "Komm mal wieder runter, du solltest nicht allein so weit weg von den andern sein!" - "Nerv mich nicht." antwortete er ohne sich umzudrehen. Er wollte von all dem, was Jean ihm sagen wollte, nichts wissen. Dann soll er sie doch fragen, es ist ihm egal. Was ihn viel mehr störte war, was er über Mikasa's Gefühle für ihn sprach. Wenn das so ist, dann hatte er einen großen Fehler begangen. Er hatte ihr über Rivaille sein Herz ausgeschüttet, ohne zu bemerken, was in ihr vorging. Andererseits glaubte er eher, dass Jean das nur so gesagt hatte, ohne vorher darüber nachzudenken. Das liegt einfach daran, da Mikasa immer an ihm klebte, wenn es nur möglich war. Kein Wunder, dass die Leute so etwas glaubten. "Du kleiner Sturrkopf!" Eren reagierte nicht. Jean rannte jetzt auf ihn zu und hielt ihn an seinem Umhang fest.
 

Eren hielt an und drehte sich um. Er sah ihn böse an und knurrte "Lass mich endlich in Ruhe, ich bin müde!" Er holte aus, doch Jean hielt seine Faust fest in seiner Hand. Es begann eine Rangelei der beiden. Keiner wollte nachgeben. Und dann passierte es. An einem Abhang setzte Jean mit dem falschen Fuß auf und rutschte Weg. Er kippte und fiel. "AAAAAAAAAAAAAAAAAH!" Eren riss perplex die Augen auf und sprang ohne nachzudenken hinterher. Mit seinem 3D Gear beschleunigte er, in dem er Gas aus dem Vorratsbehälter entgleiten ließ. Er holte Jean ein und packte ihm unter'n Arm. Sein Seile verhakten endlich in der Steilwand, gegen die beide dagegenknallten. Das war Adrenalin pur. Das Seil machte merkwürdige Geräusche. Eren schluckte. "Ich kann nicht glauben, dass wir hier auf diese Weise sterben werden.." murmelte Jean geistesabwesend. Dieser hatte sein Gear blöderweise bereits abgelegt. Eren sagte dazu nichts. Ihm war klar, dass er mit Sicherheit NICHT hier sterben würde. Das wäre absolut lächerlich. Und Jean wäre auch noch Schuld daran gewesen. Leider dauerte es nicht mehr lange, bis sich die Seile aus der viel zu harten Gebirgswand lösten und sie beide in die Tiefe stürzten.
 

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Er öffnete langsam die Augen und blinzelte. Alles drehte sich. Er hatte Schmerzen. Sein Herz. Oder waren es seine Rippen? Er war sich nicht sicher. Vor ihm ergab sich langsam ein klares Bild. Jeans Gesicht war riesengroß vor seinem eigenen. "Jäger, bist du wach?" Der angesprochene erschrak sich so sehr, dass er Jean die Faust in's Gesicht schlug. "Spinnst du?!?" wollte er wissen. "Das uh.. waren meine Reflexe."- "Na klar, erzähl das dem Weihnachtsmann!" Jean schnaubte, aber Eren ging nicht mehr darauf ein. Er war viel zu sehr beschäftigt, sich aufzusetzen und sich umzusehen. "Wo sind wir? Wo sind die anderen?" Jean seufzte: "Kannst du dich nicht erinnern? Wir sind den Berg heruntergestürzt." Eren kratzte sich kurz am Kopf. "Achja.. wie haben wir das überlebt? Wir sind doch bestimmt mehrere hundert Meter gestürzt."

musste er feststellen. Jean deutete auf die Bäume über sich. "Das Gestrüpp von den Bäumen hat uns vermutlich abgefangen, sodass wir nicht wie ein Apfel zu Apfelmuß verarbeitet wurden."

Eren stand auf und verzog sein Gesicht. Seine Rippen waren wohl verstaucht. Er hielt den Arm unter die Achsel des anderen Arms um sie so etwas zu stützen. "Hey, hast du dich verletzt?" - "Es geht schon, wir müssen die anderen finden und zwar schnell." Aber wie zum Teufel sollten sie das anstellen? Keiner der beiden war hier schon jemals in seinem Leben gewesen. Sie hatten auch keine Karte, nach der sie sich orientieren könnten. "Vielleicht sollten wir auch hier bleiben.. es könnte ja sein, dass wir uns sonst noch weiter weg bewegen und somit der Suche der anderen entgegenwirken." stellte Jean fest. "Und was sollen wir solange machen?" Er zuckte mit den Schultern. Eren fühlte sich gar nicht wohl dabei. Es war schon hell. Er hatte keine Ahnung wie spät es jetzt war, aber Tatsache war, dass hier jederzeit Titanen auftauchen konnten und er war der einzig Bewaffnete hier.
 

"Nagut, bleiben wir hier." Entgegnete er. Er setzte sich sogleich wieder auf den Boden. Jean setzte sich auch wieder. Sein Magen knurrte. "Ich hoffe, die anderen finden uns bald.. ich verhungere." - "Wenn das deine einzige Sorge ist.." Sie schwiegen jetzt beide. Es verging einige Zeit und Eren wunderte sich, wie ruhig Jean sein konnte. Das passte nicht zu ihm. Er sah zu ihm rüber, er blickte stumm auf den Boden. "Hast du Angst?" wollte Eren wissen. "Nein... nein das ist es nicht." Er wank ab. "Ich habe nur gerade darüber nachgedacht, wie das Leben an mir vorbeigezogen ist, und ich es trotzdem überlebt habe. Ich stieß dabei unweigerlich auf das Thema 'Tod' und fragte mich, wie es wohl Marco da oben so geht. Und dass ich kurz davor war, ihn endlich wieder zu sehen." Achja, Marco.. der Arme. Viel zu früh war er gegangen. Und warum? Wegen diesen Titanen.. er hasste sie. Eren fand es nicht ok, jetzt einfach zu schweigen. Er wollte Jean beipflichten "Ihr wart die besten Freunde, oder?"
 

Jean biss sich auf die Unterlippe. Dann schüttelte er den Kopf. "Nein?" Er war verwundert. "Ich dachte nur, weil ihr ja so viel gemeinsam-" - "Er war mein Freund." Nagut. Dann war er eben nur ein Freund und nicht der 'beste' Freund. "Mein fester Freund." Sein.. bitte was?! Erens Unterkiefer klappte nach unten und er sah Jean an. "Schau mich nicht so an. Du hälst mich jetzt sicher für 'ne Schwuchtel, oder?" Eren wusste bei beistem Willen nicht, was er darauf antworten sollte. Er hielt Jean für vieles: Für ein Arschloch, einen Weiberhelden, einen Aufreisser, einen Partylöwen, aber nicht für eine 'Schwuchtel'. "Ne.." brachte er hervor. "Aber ich war mit einem anderen Jungen zusammen." Eren zuckte mit den Schultern. Er wusste genau wie das war. "Was ist so schlimm dran?" Jean machte ein sehr erstauntes Gesicht. Fast so als wäre Eren der größte und schlechteste Lügner aller Zeiten. "Versteh mich bitte nicht falsch. Ich stehe normalerweise gar nicht so auf Typen.. Aber bei Marco war es etwas anderes." Er spürte die Unbehaglichkeit, die Jean verspürte. Er hatte wohl nicht sehr großes Vertrauen in ihm, dass er in dieser Angelegenheit dicht halten würde.
 

"Ich schon." entgegnete Eren. "Was du schon?" - "Ich stehe schon auf Jungs." - "WAS?!?!?!" Jean sprang auf und starrte ihn an. Hatte er was falsches gesagt? Er wollte ja nur, dass Jean sich verstanden fühlt. Also sagte er es, wie es war. Wie versteinert stand er da und starrte ihn an. Eren fühlte sich unwohl. "Kannst du dich bitte wieder hinsetzen?" Jean brauchte eine Weile das Gesagte zu verarbeiten. Dann setzte er sich tatsächlich wieder. Eren seufzte erleichtert aus. Er hatte vor einem kurzen Moment noch geglaubt, es wäre falsch gewesen, das zu erwähnen, aber da er auch so offen zu ihm war, sah er da kein Problem. Wenn er nichts verriet, würde er auch nichts verraten. "Das hätte ich nie gedacht. Echt nicht." Immer noch erstaunt blickte er Eren an. Dieser sah auf den Boden. Dann fuhr er fort "Und auf welche Art von Typen stehst du so?" wollte er dann wissen und beugte sich neugierig nach vorne. Eren holte tief Luft, bevor er antwortete. "Es gibt nur einen, den ich toll finde." Jean rutschte näher und flüsterte, fast so als wären sie nicht alleine, was nicht der Fall war. "Wer ist es?" Eren lachte kurz leise in sich hinein. "Das sag ich dir bestimmt.... nicht" - "Komm schon, ich sag's auch nicht weiter!" - "Vergiss es, ich hätte es nicht erwähnen dürfen." - "Ich hab dir auch gesagt, dass es Marco war." Waren sie jetzt wieder im Kindergarten?
 

Plötzlich erstreckte sich über Jean ein großer Schatten. Er drehte sich um und hinter ihm stand ein 10 Meter großer Titan. Wie erstarrt blieb er sitzen. Anders als Eren - der sprang auf und zückte seine Schwerter. Konnte dieser Idiot sich nicht mehr bewegen oder war los? Er rannte zu ihm und schubste ihn zur Seite "Beweg dich endlich!" rief er ihm zu. "Versteck dich, ich lenk ihn ab!" Jean nickte zögerlich und rannte ein Stück weit einen Hang abwärts und versteckte sich hinter einem Baum. Eren wusste, dass er seine eigene Titanenform nicht nutzen konnte. Nicht, wenn Rivaille nicht in der Nähe war, um ihn dann aus dem feuerheißen, großen Körper zu befreien. Er musste also geschickt sein und ihn mit Hilfe seines Gears erledigen.
 

Der Titan, der Jean hinterherblickte und ihm gerade hinterherlaufen wollte, bekam einen dicken Stein an seiner Wange ab. Nicht sonderlich effektiv, aber er hatte nun seine Aufmerksamkeit. Er blickte nach unten zu Eren und leckte sich über die Lippen. Er hatte wohl Hunger. Das konnte er sich gleich aus dem Kopf schlagen - wenn er da überhaupt etwas drinnen hatte. Der Titan war selten dämlich und es war nicht schwer das Stück Fleisch aus seinem Nacken zu schneiden. Eren landete wieder sicher auf dem Boden. Dann rief er nach Jean. Dieser kam angelaufen. Eren atmete erleichtert auf. Ehe er die Armee Titanen hinter ihm sah. "Was zum..?!" - "JÄÄGEEEEEEEEER!!!!!" Wo hat er die denn kennengelernt? Scheiße, das waren eindeutig zu viele. Aber er hatte eine Idee und rannte auf Jean zu. "Falsche Richtung, Jäger!!!" schrie Jean. Aber er hörte nicht. Er rannte fast mit Jean zusammen, schaffte es aber abzubremsen. Er packte ihn erneut und verwendete sein Gear um sich auf einen Baum zu maneuvrieren. Das allein war aber nicht sicher genug, also sprang er von Baum zu Baum. Bestimmt 10 Minuten lang hüpften sie auf den Bäumen herum, bis von den Titanen nichts mehr zu sehen oder zu hören war.
 

Er ließ Jean auf einem dicken Ast herunter. Sie waren auf einem sehr hohen Baum und zunächst einmal sicher. Auch Eren setzte sich hin und lehnte sich gegen den Baumstamm. Er atmete schwer. "Ich hab fast kein Gas mehr. Beim nächsten Mal könnte es eng werden." stellte Eren nüchtern fest. Es dauerte eine Weile, bis sie sich von dem Schock erholt hatten. "Danke Jäger.." nuschelte Jean. Eren blickte zu ihm. "Du hast mir jetzt schon 2 mal das Leben gerettet. Ich bin dir echt was schuldig." Er tat eben das, was er tun musste. Er tat es nicht, weil es speziell Jean war. Er war ein Mensch und das waren die Titanen. War doch logisch, dass er ihn rettete. Und das am Abhang.. tja.. er hatte das Gefühl, als wäre er für den Sturz verantwortlich gewesen. Wäre er nicht von allen anderen weggelaufen, wäre das vermutlich nie passiert und sie säßen jetzt auf ihren Pferden, bei Rivaille und den anderen. Rivaille.. wie gerne würde er ihn jetzt fragen, was er tun solle. Er wüsste bestimmt, was zu tun ist. Er würde ihm jetzt gut zusprechen und ihm sagen, dass das halb so wild ist und sie schon wieder zurückfinden. Aber er war nicht da. Eren seufzte. Es war deprimierend. Heichou wo bist du? Vermisst du mich schon? Suchst du mich?
 

Er zog seine Beine ein und umfasste sie mit seinen Armen. Anschließend legte er sein Kinn auf die Knie und sah in die Ferne. Jean stand auf und balancierte zu Eren. "Was ist los?" War das sein ernst? Was los war? Das war wohl die überflüssigste Frage des Jahres. Eren seufzte jedoch nur und schloss die Augen. "Wieso antwortest du manchmal einfach nicht? Das ist ziemlich-" - "Ich möchte jetzt nicht reden." - "Und was ist damit?" Er legte vorsichtig einen Arm um ihn. Eren öffnete die Augen und schielte Jean an. "Was machst du?" - "Ich will dich nur aufheitern, man. Frag mich doch sowas nicht." Er hatte kurzzeitig das Gefühl, er müsse ihn sofort vom Baum stoßen. Aber andererseits tat es gut zu wissen, dass man nicht alleine war. "Danke." murmelte er.
 

Das fehlte ihnen jetzt gerade noch - es fing an zu regnen. Als wäre es nicht schon kalt genug draußen, nein. Er fühlte sich hundsmiserabel und zog seine Kapuze über den Kopf. Er war nass, ihm war kalt und seine Rippen taten ihm noch mehr weh als vorher. Er zitterte, versuchte es aber irgendwie zu unterdrücken. Es gelang ihm nur schwer. "Ich hab dich angelogen." Danke. Was meinte er jetzt damit? "Das mit Mikasa.. das stimmt nicht.. Ich mag sie aber ich will nicht mit ihr ausgehen." - "Aha.." antwortete Eren. Er war sehr damit beschäftigt, das irgendwie zuzuordnen, aber es ging nicht. Also fragte er "Und wozu dann das alles?" - "Es.. es war nur ein Vorwandt." - "Wofür?" - "Um mit dir zu reden. Du hörst mir ja nicht zu, also dachte ich mir, wenn es um deine Schwester geht, dann tust du es mit Sicherheit." Eren seufzte. "Und das mit Marco?" - "Das mit Marco ist die Wahrheit!" Na wenigstens etwas, dachte er sich. Wäre jetzt auch relativ peinlich gewesen, wenn er das nur aus Jux gesagt hätte, während Eren ihm seine Neigung darlegte. "Weist du, als Marco starb, ging die Welt für mich unter. Ich habe eigentlich keinen Sinn mehr gesehen.. Wir wollten zur Polizei, im Inneren der Stadt leben und uns gemeinsam ein Leben teilen. Aber daraus wurde nichts." Eren nickte verständlich. "Er wäre bestimmt stolz auf dich gewesen, wenn er wüsste, dass du der Scouting Legion beigetreten bist. Das war wirklich mutig." merkte Eren an.
 

"Marco war der Grund, weshalb ich zur Polizei wollte. Und du.. warst der Grund, weshalb ich jetzt hier bin." Eren wagte es nicht, sich umzudrehen und starrte weiterhin in die Ferne. Er hatte ein ungutes Gefühl in der Magengegend. Da fiel ihm ein, dass sie heute noch nichts gegessen hatten. "Wir sollten uns langsam was zum Essen suchen, oder?" versuchte er 'unauffällig' abzulenken. Eren zitterte immer noch und Jean's Worte halfen nicht wirklich es zu bessern. Er nickte. "Das sollten wir. Aber dann sollten wir auch bis zur Nacht warten." Eren stimmte zu. Nochmal wollte er heut keinem Titanen begegnen. Jean fing an ihm über den Rücken zu streicheln "Ist dir kalt?" Eren schüttelte den Kopf. "Wieso zitterst du dann?" wollte er wissen. "Ich glaube ich bin einfach erschöpft.." - "Vielleicht solltest du versuchen ein wenig zu schlafen." - "Es tut zu sehr weh." Eren legte seine Hand auf seine Brust und verzog das Gesicht. "Achja.. da war was. Lass mich mal sehen." Unaufgefordert griff er nach Eren's Hemd und riss es nach hoben. "Hey!" protestierte er und versuchte sich verlegen wegzudrehen, aber Jean hielt ihn fest. "Hm.. also von außen sieht man nichts. Er betrachtete seine nackte Brust seiner Meinung nach ein wenig zu lange und riss dann an seinem Shirt, um sie wieder zu verdecken.
 

"Komm Jäger, zieh dich aus." - "WAS?!?!" - "Ich will dir einen Verband herzaubern. Ich hab zwar keinerlei Verbandszeug dabei, aber mir sollte es gelingen, deine Rippen ein wenig zu stabilisieren, damit sie wieder ordentlich zuwachsen können." - "..A-Achso!" Eren atmete erleichtert auf. Wieso verstand er alles zweideutig? "Es ist zu kalt." Jean seufzte. "Also frierst du doch!" Mist. Er zog seinen Umhang und seine Jacke aus, um ihm zu zeigen, dass er nicht fror, obwohl er es tat. Und wie! Dann entledigte er sich der Lederbänder, die um seine Brust gebunden waren, sowie sein Hemd. Er konnte sich nicht erinnern, wann ihm das letzte mal so kalt gewesen war. Seine Nippel waren steif vor Kälte. Jean begann dann dasselbe. Er entledigte sich seiner Sachen und griff nach seinem Hemd. Er fing an es in Stücke zu zerreissen. "Was machst du da? Du erfrierst doch ohne Hemd!" - "Quatsch, ich wärm mich dann an dir." Was zum..? Was er nicht alles festlegte ohne seine Einverständnis. Aber er sagte nichts dazu und wartete, bis Jean tatsächlich, mehr oder minder, einen Verband aus seinem Hemd gezaubert hat.
 

"Okay Jäger, jetzt heb mal deine Arme hoch." Eren hob die Arme so gut es noch ging. Er hatte das Gefühl dass ihm schon alle Gliedmaßen abgefallen waren, aber scheinbar war das (noch) nicht der Fall. Jean begann den Verband um ihn zu wickeln. Jedes mal wenn er es um den Rücken legen musste, sah das von außen so aus, als würde er Eren umarmen. Er zuckte jedes mal zusammen, wenn Jean sich dabei mit seiner nackten Brust gegen seine steifen Nippel lehnte. "So, prima. Geht's?" Er nickte und bewegte seine Arme ein wenig. Der Schmerz war weg, die Stabilität des Verbands war perfekt. "Danke.." Er packte sein Hemd und hielt es Jean hin. "Hier, du kannst dafür meins haben." Jean wank ab. "Dann würdest du immer noch frieren." - "Ich hab dir gesagt, ich friere nicht!" Jean lachte. "Jäger bitte, zieh dein Hemd wieder an, sonst muss ich dich noch begrabschen." Rasch zog er sein Hemd wieder an. Jean hatte einen merkwürdigen Humor. Oder meinte er alles, was er sagte ernst? Er war sich nicht sicher, aber zog dann noch seine Jacke und seinen Umhang wieder über. Jean zog seine Jacke und seinen Umhang ebenfalls wieder an und verschränkte die Arme.
 

"Okay, wenn wir überleben wollen, müssen wir uns jetzt wärmen. Bevor wir keine Wärme mehr in uns haben." ?????? "In wiefern?" wollte Eren wissen. "Das hab ich dir doch vorhin gesagt." - "Ja schon, aber nicht genau." Jean seufzte. Er rutschte zum Baumstamm, lehnte sich dran an und weitete seine Arme. "Wir müssen.. naja. Komm einfach her." - "Nein! Was willst du?" - "Jäger, komm her! Du willst hier doch nicht erfrieren!" Wie dreist. "Nenn mich nicht Jäger, ich heiße Eren." Jean lächelte. "Okay. E-r-e-n." Er wusste immer noch nicht genau, was er jetzt wollte. Er wusste nur, dass er gleich wie ein Eiszapfen vom Baum fallen würde. Was sollte er tun? Sein Zittern konnte er schon lange nicht mehr unterdrücken. Seine Zähne klapperten laut. Jean zog ihn jetzt einfach zu sich und schloss ihn in die Arme. Je sehr er das auch nicht wollte.. Jean umarmen... er drückte sich fest an ihn. Ihm war so bitterkalt, er hielt es nicht mehr aus. "Bild dir bloß nicht's darauf ein.." - "Tu ich nicht. Ich wollt mich nur revangieren, dafür, dass du mir 2 mal das Leben gerettet hast." - "Gut.." Jean war warm. Jearn war heiß. Er wollte sich gar nicht mehr von ihm lösen. Nicht, ehe es wärmer geworden wäre. Er lehnte seinen Kopf an seine Brust und schloss die Augen.
 

--Kapitel 7 Ende--
 

Also eh Oo Rivaille, noch da? Ja. Aber nicht viel. Nicht in diesem Kapitel.

Warum? Wenn ich Eren und Rivaille nicht trenne, gibt's Kinder xD

Es hat mir Spaß gemacht, dieses Kapitel zu schreiben. Völlig spontan fiel mehr

ein neuer Zwist ein, den ich hier eingebaut habe o.o Mal sehen wo das hinführt

*schwitz*

Das konnte ja lustig werden. Es war stockfinster. Es regnete immer noch. Das einzige, das ein wenig Licht schaffte, waren die Blitze am Himmel und das Mondlicht, das leicht durch die dunklen Wolken schien. Sie striffen durch den Wald, völlig ahnungslos wo sie waren, aber sie hatten keine Wahl. Eren ging voran, da er bewaffnet war. Jean war ihm dicht auf den Fersen. "Wonach suchen wir jetzt eigentlich?" wollte der Größere wissen. "Keine Ahnung. Ich war hier noch nie." entgegnete Eren. Jean's Magen knurrte und auch Eren's war nicht mehr leise. Sie brauchten etwas zu Essen und zwar schnell. Plötzlich hielt er an und Jean lief unweigerlich gegen seinen Rücken. "Sag doch was!" Eren kniete sich auf den Boden. "Hier.. da wachsen Beeren. Ich kenn sie aber nicht." - "Das heißt es gibt jetzt eine 50 / 50 Chance, dass wir überleben, wenn wir sie essen?" Eren nickte. "Wir haben aber keine andere Wahl. Wir sterben wenn wir nichts essen." - "Und in dem Fall können wir auch sterben, WENN wir was essen." Eren nickte erneut. "Ja." Jean seufzte. "Lass sie uns einfach pflücken und erst einmal mitnehmen. Vielleicht finden wir ja noch etwas besseres. Ich wage ohnehin zu bezweifeln, dass ich satt werde." Sie pflückten die Beeren und steckten so viel es ging in ihre Brusttaschen.
 

Sie waren nass, von oben bis unten. Von außen bis innen. Aber der Hunger trieb sie voran. Eren trug immer noch seinen Umhang inkl. Kapuze auf dem Kopf. Das brachte eigentlich nichts mehr, aber er bildete es sich guten Gewissens ein. Sie kamen an einen wilden Fluss. Das Wasser war total aufgebraust durch das Unwetter, in dem Sie sich gerade unmittelbar befanden. "Wenn da Fische drinnen schwimmen, fress ich nen Besen!" Jean watete vorsichtig ins Wasser. Das Wasser ging ihm ein bisschen über die Knie. Eren blieb am Flussufer stehen und beobachtete ihn. Er fühlte sich hundsmiserabel und wollte absolut nicht in diesem Fluss umherspringen. "Ich hab ihn!" Jean hielt plötzlich einen großen, zappeligen Fisch in der Hand. "Eren, schmeiß die Beeren weg. Es gibt essen!" rief er ihm zu. Der Angesprochene konnte sich zu einem schwachen Lächeln durchringen. Nicht nur, weil es essen gab, sondern auch, weil Jean ihn nun endlich beim Vornamen nannte.
 

Jean gelang es auch noch einen zweiten Fisch zu fangen. Sie setzte sich unter einen Baum, um nicht mehr dem Regen ausgesetzt zu sein. Dieser ließ aber Gott sei Dank ohnehin ein wenig nach und das Gewitter war auch vorrüber. Sie aßen ihre Fische zügig auf. "Ok, lass uns zurück auf die Bäume." Jean stand auf und sah zu Eren hinunter, der immer noch zitterte. Auch er erhob sich jetzt und nickte. "Ok.. halt dich an mir fest." Jean folgte seiner Aufforderung. "..." - "..." ........... "Eren? Los?" - "Ich..." Jean hob eine Augenbraue und hatte eine böse Vorahnung. "Nein, sprich es nicht aus.... los... LOS auf die Bäume!" Eren schmiss die leeren Gasflaschen auf den Boden. Dann ging er wortlos davon. Jean folgte ihm. "Wo läufst du hin?" - "Es hilft jetzt nichts mehr. Wir MÜSSEN die anderen finden. Bevor es hell wird." Jean schluckte. Ihnen war beiden klar, dass sie geliefert waren, wenn ihnen bei Tagesanbruch nochmal die Titanen begegnen würden.
 

Sie liefen und liefen. "HEEEYYYYYY! Ist hier jemand??? Leute!!!" schrie Jean. Der erste Sonnenstrahl durchdrang den Wald. Eren fiel auf die Knie. Er konnte nicht mehr. Er spürte seine Beine nicht mehr. Es war so kalt. "Hey Eren, nicht aufgeben. Los, weiter!" Jean kniete sich zu ihm. "Lass mich hier. Ich kann nicht mehr. Finde die anderen und dann holt mich hier ab." Jean sah ihn böse an. "Du spinnst doch! Als würde ich dich hier zurücklassen, das könnte dir so passen." Eren war erstaunt, was für ein Durchhaltevermögen Jean hatte und wie tough er war. Er sah ihn an. Ihm war nie aufgefallen, was für durchdringende und entschlossene Augen er hatte. "Los, steig auf." Er streckte ihm seinen Rücken entgegen. "Jean, ich-" - "Jetzt steig endlich auf, wir haben keine Zeit!" Er krabbelte auf seinen Rücken und hielt sich an seinen Schultern fest. Jean stand auf und lief los. "Es tut mir Leid." meinte Eren dann. Der Angesprochene hob eine Augenbraue. "Ich meine, ich kann nichtmal mehr laufen und du-" Jean unterbrach ihn erneut. "Eren, du hast schon so viel für mich getan, dessen bist du dir nicht einmal bewusst. Es ist selbstverständlich, dass ich dich trage."
 

Es war das erste mal, dass er sich in der Gegenwart von Jean wohlfühlte. Sein Rücken war warm und er war nett zu ihm. Früher war es immer das Gegenteil gewesen, doch jetzt war es anders. Dieses Erlebnis hatte sie enger zusammengebracht. Vor wenigen Stunde hätte er das nie für möglich gehalten. Er legte seinen Kopf erschöpft auf seine Schulter und schlief kurze Zeit später ein.
 

Er wachte auf. Es hatte wieder angefangen zu regnen. Das Wetter in diesem Tal war doch zum.. Er lag auf dem Boden und blinzelte. Er setzte sich auf und sah sich um. "Jean?" Aber von Jean war weit und breit nichts zu sehen. "Jean!" rief er. Aber es blieb still. Verdammt, was ist passiert? Eren schluckte. Er war nun noch beunruhigter als zuvor. Was sollte er denn jetzt tun? Vollkommen auf sich allein gestellt stand er auf und ging los. Seine Schritte wurden immer schneller. Panisch begann er zu rennen. Er wusste nicht wie. Er wusste nicht warum. Er wusste nicht wohin. Seine Beine bewegten sich von alleine. Er begann zu schreien und hoffte, dass ihn jemand hörte. Doch er musste schnell wieder damit aufhören, denn seine Stimme versagte.
 

Plötzlich blieb er stehen. Der Weg wurde ihm abgeschnitten von.. einem Titanen. Er war ca. 30 Meter groß. Verflucht. Wie sollte er ihn vernichten? Er hatte kein Gas mehr. Er musste ihm die Teile über den Versen des Titans herausschneiden, damit er zu Boden ging und er so ggf. an den Nacken herankam, um ihn zu vernichten. Der Titan war jedoch ein Abnormaler und stampfte durchwegs mit seinen Füßen auf dem Boden herum. Eren musste vorsichtig sein, denn er versuchte ihn zu zerquetschen. Bei einem Versuch ihm einen seiner Füße komplett abzutrennen, holte der Titan aus und gab Eren einen gewaltigen Tritt. Dieser flog bestimmt 10 Meter weit und schleifte am Boden entlang. Eren richtete sich wieder auf, stemmte sich mit seinen Händen am Asphalt ab und spuckte Blut, eher er sich wieder auf die Beine begab. Er sah den Titan hasserfüllt an, der auf ihn zustampfte. Erneut rannte er auf ihn zu, mit dem Ziel, ihm einen der Füße abzunehmen. Doch erneut trat er Eren. Er war zu stark. Er hatte keine Chance. Es fiel ihm schwer, sich nochmals aufzurichten. Er blieb auf dem Boden sitzen und starrte zu dem Titan hinauf, der vor ihm Halt gemacht hatte. Er beugte sich zu Eren hinunter und griff nach ihm.
 

Noch ehe er Eren in die Höhe heben konnte, ließ er ihn wieder los. Wieso? Einen Moment später spaltete sich der Titan vor seinen Augen in 2 Hälften und fiel leblos auf den Boden. Der leblose Körper rauchte stark und es bruzzelte, als der kalte Regen auf den heißen Körper niederfiel. Was war passiert? Eren kniff die Augen zusammen und versuchte etwas zu erkennen. Tatsächlich konnte er etwas sehen. Beziehungsweise jemanden. Die Person trat zwischen den beiden Körperhälften hervor und Eren riss seine Augen so weit auf, wie er konnte, als er erkannte, wer es war.
 

Blut tropfte von seinen Schwertern. Er war in Blut des Titanen getränkt - von oben bis unten. Das Blut versmischte sich mit dem Regen, der auf seinen Körper fiel. An seinem Kinn perlten rotgefärbte Regentropfen ab. Eren wäre fast vom Glauben an das Gute in dieser Welt abgefallen, doch er stand da. Er sah ihn mit dem Blick an, den er immer drauf hatte, so, wie er ihn kannte. Gefühls- und ausdruckslos. Es war der Mann, an den er sein Leben verschrieben hatte. Schon als Kind. Zu dem er aufblickte und den er verehrte. Für den er so starke Gefühle hegte, wie für niemand anderen. "Oi, Eren." sprach er. Eren's Mund öffnete sich. "H-" er brachte es nicht heraus. Er traute seinen Augen nicht. "H-.. H.." es ging einfach nicht. Nie zuvor war er so stark davon überzeugt, dass er in seinem Leben sein Herz jemals jemand anderen schenken könnte. Er würde nur ihm gehören und sonst niemanden. Er könnte alles von ihm haben, was er wollte. Er würde ihm alles geben. Sein Herz, seine Seele, seinen Körper.
 

Er steckte seine Klingen ein und zückte eine Knarre. Er schoss eine grüne Rauchbombe in die Luft und steckte sie dann wieder weg. Danach ging er auf Eren zu und kniete sich zu ihm. "Geht es dir gut?" Eren starrte ihn einen Moment an, ehe er sich zu 100 % sicher war, dass Rivaille ihn endlich gefunden hatte. In seinen Augen bildeten sich Tränen "HEICHOU!" schrie er und schmiss sich an ihn. "Oi." entgegnete er und streichelte Eren über den Kopf. Er schluchzte in seine Jacke und es war ihm egal, ob da Blut dranklebte oder nicht. Er krallte sich an seine Brust, so als ob er Angst hätte, er könne jeden Augenblick wieder verschwinden. "Was hast du schon wieder angestellt?" Rivaille seufzte und löste sich von ihm. Er stand auf. "Kannst du aufstehen?" Er streckte ihm seine Hand hin. Eren griff sogleich danach und ließ sich von ihm in die Höhe ziehen. Er merkte jedoch schnell, wie ihm schwindlig wurde und er sich an den Kopf fasste. Er verlor das Gleichgewicht und drohte zu fallen, doch Rivaille fing ihn auf und trug ihn nun auf den Armen. Eren war ohnmächtig geworden. Rivaille fasste ihm an die Stirn und war schockiert, dass er so warm war.
 

---
 

Die Expedition zum Forschungslager wurde abgebrochen und auf einen späteren Zeitpunkt verschoben. Hanji war nicht erfreut darüber, aber musste es so hinnehmen. Alle waren zum Schloss zurückgekehrt. Jeder wusste dass das, was passiert war, eine absolute Katastrophe gewesen war. Eren schlief sehr viel. Nachts, wenn Eren nicht unter Beobachtung stand, besuchte ihn Rivaille. Er bekam nichts davon mit, denn er schlief. Er setzte sich auf einen Stuhl, auf dem tagsüber normalerweise immer Mikasa und Armin saßen. Auch Jean besuchte ihn hin und wieder. Diesen hatten sie im Tal bereits vor Eren aufgefunden. Warum er und Eren nicht zusammen gefunden wurden, war noch unklar. Jedoch fragte ihn niemand wieso, denn es ging jeder davon aus, dass sie die ganze Zeit nicht beinander gewesen waren. Eren's Atmung ist bereits ruhiger geworden. Rivaille legte seine Hand sanft auf seine Stirn und atmete beruhigt aus. Das Fieber war endlich zurückgegangen. Seine Hand strich weiter nach unten und hielt an seiner Wange an. Mit dem Daumen strich er kaum spürbar darüber und er betrachtete sein Gesicht. Auf seinem Gesicht lag ein leichtes Lächeln und seine Züge waren vollkommen entspannt. Ihm war noch nie zuvor so extrem aufgefallen, was für ein hübscher Junge Eren war. Er könnte ihm stundenlang beim schlafen zusehen, dachte er sich. Er strich weiter nach unten und hielt diesmal an seinen Lippen.
 

Er strich sanft darüber. Er schluckte und ihm wurde warm, als er darüber nachdachte, ihn zu küssen. Er dachte lange darüber nach, als er immer wieder die Lippen nachfuhr. Allerdings hatte er es sich selbst verboten und so wanderte seine Hand irendwann weiter nach unten. Er legte seine Hand auf seine linke Brust und spürte seinen Herzschlag. Sein Herz schlug sehr langsam - er musste wirklich sehr tief schlafen. Es gab ihm ein beruhigendes Gefühl zu wissen, dass Eren am Leben war. Die letzten Tage waren nahezu die schlimmsten seines Lebens. Es war seine Aufgabe auf Eren aufzupassen und über ihn zu wachen. Er hatte es nicht getan. Eren hatte ihn gefragt, ob er mit Armin und Mikasa gemeinsam hinten bei den andren Soldaten reiten durfte. Eren hatte kaum Freiheiten und als er ihn so mit seinen großen, unschuldigen Augen ansah, und er tat das nicht mit Absicht, er hatte es einfach in den Augen, erlaubte er es. Er wollte ihm eine Freude machen, aber es endete im Chaos. Er gab sich die Schuld und er wusste auch, dass es gerechtfertigt war.
 

Er fragte sich, seitwann man sich so wenig auf ihn verlassen konnte. Es musste mit seinen Gefühlen zusammenhängen. Sie vernebelten seine Gedanken und führten ihn auf die falsche Spur. Er ist so oft durcheinander gekommen und das fing an als... als... ja. Als Eren der Scouting Legion beigetreten war. Seitdem er gefesselt im Gefängnis vor ihm gelegen hatte und mit voller Überzeugung gemeint hatte, dass er alle Titanen auslöschen würde. Er sah etwas seiner selbst in ihm, doch damals wusste er noch nicht, wohin sich die Gefühle für ihn entwickeln würden. Er griff nach Eren's Hand und drückte sie leicht. "Oi Eren, bist du wach?" flüsterte er. Eren reagierte weder auf seine Worte, noch auf seine Hand. "Weist du Eren.." begann er leise. "Es ist alles gegen uns. Das Gesetz, die Pflicht und die Vorschriften als Soldat.." Er machte kurz Pause. "Das alles war mir egal. Aber seit diesem Ereignis weiß ich, dass auch das Schicksal gegen ein 'wir' ist." Er biss sich auf die Unterlippe, ehe er fortfuhr "Ich kann dich nicht beschützen, solange ich in dieser seltsamen Verbindung zu dir stehe." Er hatte das Gefühl, als würde ihm etwas den Hals zuschnüren und als würde er sich selbst einen Dolch ins Herz rammen. "Deshalb.. können wir so nicht weitermachen. Es ist das beste für dich und für mich."
 

Er ließ seine Hand los und beugte sich vorsichtig über ihn. Als er ihm einen Kuss auf die Lippen geben wollte, hielt er Inne und setzte ihm stattdessen einen sanften Kuss auf die Stirn. Dann stand er auf und ließ die Tür langsam hinter sich in's Schloss fallen. Er wusste genau, dass er sich jetzt sofort ablenken musste. Auf schnellstem Wege, denn er hatte das Gefühl zu zerbrechen. Er ging weiter zu Erwin und klopfte an seiner Tür. Er bat ihn hinein. Als er eintrat saß Erwin an seinem Schreibtisch, mit einer Kerze und Papieren. "Levi, es ist schon sehr spät, wieso bist du denn noch wach?" Er drehte sich zu ihm. Rivaille blickte nur nachdenklich auf den Boden, ehe er sprach. "Kann ich hier schlafen?" Erwin hob seine Augenbrauen überrascht nach oben. "Du reist ja morgen wieder für eine Zeit ab, ich dachte mir, du könntest Gesellschaft gebrauchen." Erwin lächelte. "Natürlich kannst du." Er drehte sich dann wieder zu seinen Papieren. "Ich muss allerdings noch etwas wichtiges erledigen, bevor ich mich schlafen legen kann." Er machte kurz Pause. Rivaille hingegen entledigte sich inzischen hinter seinem Rücken seiner Kleidung. "Was verschafft mir eigentlich die Ehre, dass du mich abends mal wieder besuchst?" Er stand nun nackt in seinem Zimmer und wartete darauf, dass Erwin sich endlich umdrehte. Er tat es aber nicht. "Nun, ich dachte mir, du könntest vor deiner langen Reise noch einmal deine Bedürfnisse befriedigen." Das ließ den Älteren aufhorchen.
 

Erwin grinste anzüglich "Da könntest du recht haben." Er schrieb etwas auf dem Papier, ehe er fortfuhr. "Bei mir staut sich schon seit Wochen etwas an." Er beobachtete ihn weiterhin von hinten, wie er da am Schreibtisch saß und seine Arbeit verrichtete. "Das Leben als Anführer der Scouting Legion ist schon schwierig, was? Ständig unterwegs und schmutzige Gedanken, wenn es die Zeit zulässt und keine Möglichkeiten dies auszuleben." begann Rivaille nun. Er sah, wie Erwin in seiner Bewegung stockte und fuhr fort. "Aber zum Glück gibt es deinen treuen Gefährten der für dich die Beine breit macht, wenn du es brauchst. Und ich spüre, dass du es brauchst." - "Brauchst du es denn auch?" wollte er wissen. "Ja." Rivaille seufzte. Endlich legte Erwin sein Zeug weg und drehte sich um. Er staunte nicht schlecht, als Rivaille bereits splitternackt vor ihm stand. Er wollte endlich auf andere Gedanken kommen. "Du machst es mir wirklich nicht leicht, Levi." Er stand auf und ging langsam auf ihn zu. Er konnte sein Verlangen auf dem eigenen Körper spüren, denn seine Augen sprachen ihre eigene Sprache, als sie ihn von oben bis unten musterten. Er leckte sich über die Lippen und streckte eine Hand aus.
 

Rivaille war sich nicht sicher, was er wollte. Unsicher legte er seine Hand in die von Erwin. Er zog ihn mit sich und setzte sich wieder auf seinen Stuhl zurück. Rivaille blieb vor ihm stehen. "Meine Hose ist ganz schön eng. Zieh mich aus und danach blas mir einen, du versautes, geiles Stück, du." Dirty Talk. Erwin liebte Dirty Talk wenn es zur Sache ging kam er dabei immer in Fahrt. Rivaille stimmte darauf jedoch nicht ein, sondern führte lediglich seinen Befehl aus. Er hatte jedoch keine Lust ewig mit ihm zu spielen. Also zog er ihn lediglich aus und stand dann wieder auf. Er ging hinüber zu seinem Bett. "Hast du nicht etwas vergessen?" fragte ihn Erwin. "Mein steifer Schwanz will von deinem süßen Mund gelutscht werden." - "Und mein enger, kleiner Arsch möchte gern von deinem großen Schwanz gefickt werden. Also komm her und tu es, bevor ich's mir anders überlege!" Erwin liebte es, wenn Rivaille schmutzig und fordernd wurde. Und das wusste Rivaille. Und genau deshalb hatte er das gesagt. Erwin ging hinüber zum Bett und drückte Rivaille in die Laken. Er beugte sich über ihn und sah ihm in die Augen. "Ausnahmsweise". Er verwickelte ihn in einen wilden Kuss. Er löste ihn wieder und sah ihn wieder an "Zuerst will ich dich von hinten." Er packte Rivaille an den Hüften und drehte ihn grob auf den Bauch. "Und anschließend von vorne, damit ich in dein erregtes Gesicht blicken kann, wenn du kommst und Sterne siehst." Die Nacht war lange und intensiv. Es lag vermutlich daran, dass er ihn schon so lange nicht mehr an sich rangelassen hat.
 

Alles war ihm recht, solange er nur vergessen konnte, was sein innerstes Ich eigentlich wirklich wollte...
 


 


 

---Kapitel 8 Ende---
 

Ja, so entwickelt sich das zunächst >D

viel mehr gibt's dazu egtl. nicht zu sagen.

ich hoffe ihr mögt dirty talk xD
 

mata ne~

Er lehnte an der kühlen Wand im Innenhof des Schlosses. Seine Augen waren geschlossen und er genoss die Sonnenstrahlen auf seiner Haut. Er hörte plötzlich Laute aus dem Pferdestall. Er sah dorthin und kurze Zeit später kam Erwin mit seinem Pferd heraus. Hinter ihm noch ein paar mehr Soldaten. Es sah so aus als ob sie gleich ausreiten würden. Wohl wieder zur nächsten Mission. Als Erwin ihn entdeckte, sagte er kurz etwas zu den anderen Soldaten, ehe er auf ihn zukam. Eren blickte zu ihm auf, als er vor ihm stand. "Na, Eren?" Er sprang auf und salutierte. "Ja!" Erwin lachte. "Schon gut, diese Förmlichkeiten musst du hier im Schloss nicht erbringen, das erwarte ich nicht von dir." Verblüfft lockerte er seine Haltung wieder. "Sag Eren, wie fühlst du dich?" Wie sehr er Erwin auch um vieles beneidete und eifersüchtig war, dass er ein so enges Band zu Rivaille hatte, konnte er ihn nicht hassen. Er war immer freundlich und gut zu ihm gewesen. "Es geht mir gut." Eren lächelte. Erwin nickte. "Das freut mich. Pass gut auf dich auf." Diesmal war es Eren, der nickte. "Ich bin für ein paar Tage auf einer Expedition." Er verabschiedete sich mit einem Winken von Eren, ehe er mit den anderen Soldaten davonritt.
 

Eren setzte sich zurück an die Wand. Er döste noch ein wenig vor sich hin, ehe Armin vorbeikam. "Eren, da bist du ja!" Er setzte sich neben ihn. "Wie geht's dir?" Die Frage hatte er heute bereits gefühlte 10 mal gehört. "Gut" antwortete er. "Da bin ich aber froh. Wir haben uns alle Sorgen um dich gemacht." - "Es ist alles in Ordnung." entgegnete Eren. "Du, sagmal. Den Verband, den du umhattest. Von wem war der?" Eine merkwürdige Frage. "Wieso?" - "Weil es kein Verband war, sondern ein zerrissenes Hemd." - "Achso. Das war Jean's. Er hat das getan um meine Rippen zu stabilisieren, die hatte ich mir beim Sturz verstaucht." - "Das war ja auch das mindeste, was er tun konnte." Armin senkte den Blick. Eren sah ihn durchdringend an "Wie meinst du das?" - "Naja, immerhin war es doch seine Schuld, dass ihr gestürzt seid. Er hat uns alles erzählt - er hat eine Prügelei mit dir begonnen, sodass ihr dann gestürzt seid." Er war fassungslos. Das stimmte doch so überhaupt gar nicht. ER war doch derjenige der trotzig weggelaufen war. Jean wollte ihn lediglich zurückholen. Wieso nahm er die Schuld auf sich? Er musste mit ihm reden.
 

"Also Eren.. wir haben ja letztes mal gesprochen." meinte Armin. Er sah ihn an. "Wir sprechen oft miteinander, was genau meinst du?" Er wollte jetzt eigentlich mit Jean reden, aber Armin war schneller. "Ich meine, ich möchte, dass du mir deine Geheimnisse anvertraust. So wie früher. Ich bin doch dein bester Freund oder nicht?" Eren seufzte. "Hat Mikasa etwas gesagt?" - "Nein! Ich meine.. nicht direkt." - "Was heißt 'nicht direkt'?" - "Naja..." Armin strauchelte mit sich selbst. Eren entschied sich dazu, ihm die Zeit zu geben und sah ihn wartend an. "Ich habe Mikasa gefragt, ob sie weiß, was mit dir los ist. Sie hat mir gesagt, dass sie es weiß, aber sie würde mir nicht sagen was es ist. Dazu müsste ich dich schon selbst fragen. Und das tue ich hiermit.. Auch wenn ich es schade finde, dass du es mir nicht von selbst erzählt hast." Eren schloss die Augen und überlegte. Natürlich war er sein bester Freund. "Es ist was sehr persönliches. Mikasa hat es auch nur erfahren, weil es die Situation zuließ. Aus freien Stücken hätte ich nichts gesagt." - "Ich verstehe.." Was konnte er schon verlieren? Er fand es nur fair, dass auch Armin Bescheid wusste - Geheimnis hin oder her - er wollte es ihm anvertrauen.
 

"Also, es ist so dass.... wie erkläre ich das am Besten?" Armin war überrascht, dass Eren nun doch sprach. "Zuerst musst du mir versprechen, dass du niemandem etwas erzählst. Und mit niemandem, meine ich wirklich NIEMANDEM." - "Natürlich, ich verspreche es dir!" - "Gut." Eren rieb sich am Ohr und überlegte, dann begann er "Du erinnerst dich sicherlich, wie ich als Kind Rivaille bewundert habe." Armin nickte, dann lachte er leise "Ja, du wolltest ihn sogar heiraten!" - "Das will ich immer noch." Armins lachender Mund schwand und er sah Eren skeptisch an "Ja, aber das geht doch ni-" - "Ich weiß dass es nicht geht. Darum geht es jetzt auch gar nicht direkt. Also.. Heichou und ich, wir.." Ja, was wir? Was war das eigentlich? "Ich weiß nicht, wie ich es beschreiben soll." - "Sag mir einfach wie es ist." - "Wir treffen uns heimlich." - "Und was macht ihr, wenn ihr euch trefft?" - "Reden." - "Nur reden?" - "J-ja.." Armin sah Eren mit einem Blick an der Eren zu verstehen gab, dass er nicht dumm war und ihm nichts vorzumachen war. "Dann wäre das kein Verhältnis." merkte sein Gesprächspartner an.
 

"Was soll ich dir sagen? Wir.." Armin seufzte, als Eren abbrach. "Machen wir es anders: Ich frage dich etwas und du antwortest mit ja oder nein, vielleicht fällt dir das leichter." Eren nickte zögerlich. "Gut. Habt ihr euch schon umarmt?" - "Ja." - "Habt ihr euch schon geküsst?" - "Ja." - "Habt ihr euch schon berührt? Und damit meine ich nicht das Berühren bei einer Umarmung oder einem Kuss." - "Wie meinst du es dann?" - "Naja, Streicheleinheiten zum Beispiel." - "Ja." Dann hörte Armin auf zu fragen. Er war erleichtert. Doch Armin sah nicht so aus, als hätte er keine Fragen mehr. Und tatsächlich war es so: "Habt ihr etwa auch miteinander geschlafen?" - "ARMIN!" - "Nicht?" - "NEIN!" Eren war knallrot. Dass er ihn so etwas fragen konnte, hätte er nicht gedacht. Zugegebenermaßen sind seine Gedanken schon oft weiter gewesen, als sie in echt waren, aber er war sich nie so recht sicher, ob das jemals passieren würde. Er tendierte eher zu 'nein', hatte aber insgeheim die Sehnsucht nach mehr von Rivaille. "Tut mir Leid, die Frage war wohl etwas zu persönlich." Eren wank ab. Er wusste ja wie das war, mit der Neugierde. "Und wie geht es jetzt bei euch weiter?" Eren zuckte mit den Schultern. "Keine Ahnung, ich hab ihn seit er mich gerettet hat nicht mehr gesehen. Aber..." er seufzte. Er musste an so vieles denken. An die Sorgen, die Rivaille bei der Sache hatte mit ihm hatte und natürlich an Erwin, der Rivaille gerne für sich alleine hätte.
 

---
 

"Eren, da ist noch Unkraut! Ich dachte du bist fertig damit?" Eren eilte herbei und begann das Unkraut auszurupfen. "Entschuldigung, das hab ich nicht gesehen." Rivaille zog sich seinen Mundschutz wieder bis über die Nase und begann den Innenhof zu kehren. Er hatte ihn gefragt ob er ihm helfen würde den Innenhof ein wenig auf Vodermann zu bringen. Beziehungsweise, er hatte es ihm befohlen. In demselben, monotonen Ton wie immer. Natürlich schlägt Eren ihm nichts ab. Rivaille verhielt sich nicht anders gegenüber ihm, als wären sie nicht alleine - aber das waren sie. Eren hatte mal wieder verschlafen und musste nun zur "Strafe" mit Rivaille putzen. Putzen an sich ist ja meistens schon nicht so toll, aber wenn eine Art Feldwebel involviert ist, dann ist es eine todernste Angelegenheit. Rivaille betrat den Pferdestall "Eren, komm mal her." Eren folgte ihm. "Hier bin ich." - "Du hast den Pferdestall noch nicht ausgemistet?" - "E-eh nein." Rivaille seufzte. "Dann mach das jetzt bitte." Und er verließ den Stall wieder.
 

Er begann mit einer Schaufel auszumisten und machte kurz eine Pause, um sich mit dem Handrücken den Schweiß von der Stirn zu wischen. Die ganze Zeit über dachte er nach. Sie waren doch aktuell alleine. Wieso wollte Rivaille die Zeit mit ihm nicht anders verbringen? Stattdessen putzt er hier seit Stunden. War er böse auf ihn? Weil er im Gebirge verschwunden war? Er seufzte und machte weiter. Als er völlig kaputt heraus kam, ging er zu Rivaille, der sich auf eine Bank an den Schlossmauern gesetzt hatte. Sein Mundtuch hing inzwischen um seinen Hals, das Kopftuch hatte er nach wie vor an. Er hatte die Arme verschränkt. "Heichou, ich bin fertig." Der Angesprochene schielte zu Eren "Ok." Mit ein bisschen mehr Worten wie 'Sehr gut, Danke', 'das hast du schön gemacht' oder 'du bist spitze!' hatte er ohnehin nicht gerechnet. "Kann ich mich setzen?" - "Ich gehe davon aus." - "Eh?" - "Setz dich einfach." Er hockte sich mit etwas Abstand zu Rivaille auch auf die Bank. Er hatte gehofft, das Rivaille das Gespräch beginnt, aber er tat es nicht. Also überlegte er, was er sagen könnte, um mit ihm zu kommunizieren.
 

"Das Wetter ist schön heute!" Die übliche 'beginne-ein-Gespräch-Klausel'. "Uh-huh." Stille. Eren sah betreten auf den Boden. Irgendetwas musste los sein und das galt nun es herauszufinden. Nachdenklich begann er mit seinem Fuß im Boden herumzuscharen. "Bist du böse auf mich?" fragte er dann. "Nein, sollte ich etwa?" - "Weil ich-" er griff mit der Hand nach den Lederbänden an seiner Hose. "doch plötzlich verschwunden war." - "Wir haben dich ja wieder gefunden." - "Aber wir mussten die Expedition deswegen abbrechen. Es tut mir Leid, Heichou." Rivaille sah zu ihm. "Du machst dir zu viel Sorgen. Sicher war es eine absolute Katastrophe dich aus den Augen verloren zu haben. Der König hätte mir vermutlich eigenhändig den Kopf abgeschlagen. Denk einfach nicht mehr drüber nach - es ist vorbei. Konzentriere dich lieber auf deine Aufgaben." - "Ja.." Als Eren ihn dann ansah und sich ihre Blicke trafen, drehte Rivaille seinen Kopf schnell wieder weg und stand dann auf.
 

"So, weiter geht's." War das sein Ernst? Er hatte den halben Tag geputzt und gerupft und sauber gemacht, aber sollte jetzt weitermachen? "Uhm.. und was genau ist jetzt dran?" - "Dein Zimmer." - "Aber das hab ich doch erst gestern sauber gemacht." Rivaille zuckte mit den Schultern und ging ins Schloss. Eren rannte ihm hinterher. Er steuerte auf sein Zimmer zu und warf die Tür auf. Als Rivaille durch sein Zimmer ging und es musterte, blieb Eren gespannt am Türrahmen stehen. "Okay Eren. Der Zustand der Sauberkeit ist ganz passabel, aber wir sollten da noch einmal drüber." Eren nickte und kam dann auch rein. Er war froh, dass Rivaille ihm half. Vermutlich, weil überall im Schloss bereits sauber war, nur hier noch nicht. Nun, zumindest in seinen Augen. "Was soll ich machen?" - "Räum die Regale frei und putz drüber. Anschließend trocknest du sie wieder und räumst alles wieder ein." Er schob sich sein Tuch wieder über die Nase und begann dann Eren's Bett zu machen. Als er gerade sein Kissen ausschüttelte, viel ihm ein Stück Papier in's Auge, worauf zuvor das Kissen lag. Er sah kurz zu Eren, der war aber mit dem Regal beschäftigt. Also griff er nach dem Papier und drehte es um.
 

Er hob seine Augenbrauen und starrte eine sehr reale Zeichnung seiner selbst an. Er drehte sich zu dem vermeintlichen Besitzer "Eren, was ist das?" Der Angesprochene drehte sich um und riss seine Augen auf, als er das sah. Er lief rot an wie eine Tomate und stapfte zu ihm. Er wollte ihm das Papier aus er Hand reißen, doch Rivaille zog seinen Arm weg. "Da-das ist nichts. Wirklich." Rivaille fand es höchst amüsant, ließ dies aber in seiner Mimik natürlich keineswegs anmerken. "Wer hat das gezeichnet?" Eren schluckte, sträubte sich aber, etwas zu sagen. Er versuchte weiter an das Papier zu kommen, aber Rivaille drehte sich weg und sah die Zeichnung weiter an. Als Eren bemerkte, dass es keinen Sinn hatte, blieb er stehen und atmete tief aus. "Mikasa." Rivaille drehte sich wieder zu Eren und sah ihn überrascht an. "Und wieso zeichnet Mikasa ein Bild von mir?" - "Sie hat es einfach so gezeichnet." - Rivaille hob eine Augenbraue "Und wieso liegt das unter deinem Bettkissen?" Wenn Eren noch roter werden könnte, dann würde er das jetzt tun. Er wich seinen Blicken aus "Weil es mir gefallen hat.. Nein es war so, dass ich Mikasa darum gebeten hatte, es zu zeichnen und mir zu geben." Er schluckte und sah weiterhin auf den Boden.
 

"Wozu?" - "Ich.. ich hatte dich schon ein paar Tage nicht mehr gesehen. Und als ich verwundet im Bett lag, saß Mikasa öfters bei mir. Sie hat es gezeichnet, weil ich ihr sagte, dass ich dich gerne sehen würde.." Rivaille wusste wo das hinführte. Er legte das Bild zur Seite. "Ok. Weitermachen." Er ging an Eren vorbei und begann damit den Tisch abzuwischen. Eren blieb stehen "Gefällt es dir nicht?" - "Doch, sieht gut aus." Er fühlte sich ignoriert. Normalerweise war er es gewohnt, dass Rivaille nun zu ihm kam und ihn mehr beachtete, aber er putzte einfach weiter. "Magst du mich nicht mehr?" Rivaille hielt inne. "Eren, red nicht immer so einen Unsinn." er sah ihn ausdruckslos an. "Ich bin doch nicht blöd. Du bist total anders zu mir, irgendwas stimmt nicht!" Rivaille seufzte. "Ich hab es dir doch schon einmal erklärt, dass ich dir das, was du haben möchtest, nicht geben kann." - "Ich verstehe dich nicht!" - "Du bist zu jung für mich." Eren biss sich auf die Unterlippe "Das hat dich aber bisher auch nicht gestört wenn du mich geküsst oder berührt hast." Rivaille packte Eren und drückte ihn gegen die Wand. Er sah ihm tief in die Augen. In Eren's Augen hatte sich Wasser gesammelt. Er heulte nicht, aber ihm war sichtlich so zumute.
 

"Vergiss alles. Vergiss was vorgefallen ist und vor allem - vergiss mich." Eren war mehr als nur geschockt. "Aber.. du hast doch gesagt, dass du Gefühle-" - "Das war nichts ernstes. Ehrlich Eren, es ist das beste so." Der Angesprochene konnte nicht reden. Er sah Rivaille lediglich enttäuscht an und eine Trähne bahnte sich den Weg über seine Wange. Rivaille musste schlucken und ließ von Eren ab. Er wandte sich von ihm ab. Eren rutschte an der Wand herunter auf den Boden. Er wollte nicht weinen. Er wollte stark sein. Aber das, was er gesagt hatte, war das gemeinste, was jemals zu ihm gesagt wurde. Rivaille hörte Eren auf den Boden sinken und drehte sich wieder zu ihm. Er sah auf ihn hinab. Es war nicht so, dass Eren geistig abwesend auf den Boden starrte, er war einfach nur tieftraurig und immer mehr Tränen flossen aus seinen Augen. Er unterdrückte sich aber jegliches Schluchzen. "Ich verstehe überhaupt nichts mehr.. das ergibt doch alles keinen Sinn..." sagte Eren dann leise. "Erwin hat mir erzählt, dass er mit dir geredet und dir so einiges erzählt hatte. Es ist inzwischen so, dass ich seine Gefühle erwidern kann. Ich fühle mich sehr wohl bei ihm. Ich wollte nicht dass du das zwischen dir und mir anders auffasst."
 

Eren schwieg. "Ich glaube auch, dass du dir vieles auch einfach nur zusammenreimst. Du hast mir erzählt, dass du seit du ein Kind bist zu mir aufschaust. Es ist nur Bewunderung, sons nichts." - "Du hast doch keine Ahnung, was ich für dich empfinde!" Er sprang auf und sah Rivaille wütend an. Dieser wiederum blieb gelassen. "Oi Eren, beruhige dich." - "ICH KANN MICH NICHT BERUHIGEN!" Rivaille seufzte. "Na schön, lass alles raus." - "Hat es dir wenigstens Spaß gemacht, mir das Herz herauszureissen?! Weißt du eigentlich wie wichtig du mir bist? Hast du eine Ahnung wie oft ich an dich denken muss? Das ist KEINE Einbildung! Ich weiß was ich empfinde! Hör auf mir zu sagen, dass ich mir das nur einbilde! Und erzähl mir nichts davon, dass es nicht deine Absicht war, dass ich Dinge anders aufgefasst habe. Ich habe sie so aufgefasst, wie ich sie wahr genommen habe! Und wenn du sagst, dass das alles nur Show war, dann bist du....." Rivaille blickte ihn gespannt an. Eren biss sich auf die Unterlippe. Seine Gesichtsmuskeln zuckten. Er hatte zu viele Emotionen zu Verarbeiten. Wut, Trauer, Hass, Zorn, Enttäuschung.
 

Eren ging zu dem Bild, das Mikasa für ihn gezeichnet hatte. Er drehte sich zu Rivaille und zeriss es in tausend Stücke. "Eren.." - "Du bist für mich gestorben... dass ich so jemandem... blind vertraut habe. Und als Kind..." - "Eren, hör mir zu." - "Ich will nichts mehr hören!" - "EREN!" - "Lass mich in Ruhe!" Rivaille schloss die Augen. "Ok." Er wandte sich ab und verließ den Raum. Als die Tür zufiel, hörte er Eren noch randalieren und schreien. Er haute die übelsten Schimpfwörter heraus. Rivaille hielt seine Hand auf seine linke Brust und spürte einen tiefen Schmerz. "Ja, verachte mich. So können wir unser Schicksal bekämpfen." sagte er leise.
 


 


 

--Kapitel 9 Ende--
 

Drama, baby, drama!

Endlich konnte Rivaille Eren näher bringen,

dass das zwischen ihnen keinen Sinn hat.

Da er es Eren aber schon einmal erklärt hatte und es

seine Wirkung verfehlte, musste er nun

ein bisschen lügen.
 

Ma sehn wie's weitergeht xD Achja, mit Jean muss man

ja auch noch reden.. ;)
 

Bis die Tage!



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Kommentare zu dieser Fanfic (87)
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Von:  YukioSora
2015-12-16T20:52:39+00:00 16.12.2015 21:52
Gemein ... so aufzuhören
Naja ... irgendwie kann ich gerade alle perteien verstehen Levie, Eren und Jean haben es nicht leicht .... was wird auf die noch zu kommen.
Eren und Levie schwierig schwierig wenn Levie weiter so denkt ... aber ich kanns verstehen
Auf jeden fall ne geile Ff ....
.... aber so das gemwine Ende
freu mich schon auf das nächste Kapitel
hoffe es kommt bald
Von:  SasuLaw25
2015-05-20T22:41:32+00:00 21.05.2015 00:41
Wie viel ein Mensch ertragen muss um glücklich zu werden. Eren tut mir leid Aber Levi auch. Ich hoffe du schreibst die Story noch zu Ende. Ich möchte gern den Rest noch lesen Vorallem was mit Jean los ist.
Lg SasuLaw25
Von:  kleinYugi5000
2015-02-21T00:58:19+00:00 21.02.2015 01:58
oh gott...wie kannst du an so einer stelle aufhören?
bitte mach weiter
die story ist soo toll

Soph-chan
Von:  ichigawa_hikari-chan
2014-08-09T23:20:09+00:00 10.08.2014 01:20
Eren...ach er tut mir sooo leid ich würd ihn am liebsten umarmen oh Mann mir kammen grad wirklich die Tränen da siehst du mal wie geil du schreibst bitte mach weiter bevor ich noch depri werd
Von:  -Yuki-Hime-
2014-08-06T01:47:52+00:00 06.08.2014 03:47
alles an einem Stück durchgelesen *^* oh bitte schrieb weiter >.<
Von: abgemeldet
2014-04-02T16:45:40+00:00 02.04.2014 18:45
Ich bin wirklich begeistert und kann kaum aufhören zu lesen!!! Schreib bitte schnell weiter!! ^^

Von:  CandyScarlette
2014-02-03T18:15:48+00:00 03.02.2014 19:15
Ich liebe deine FF *-*
Sie ist so herrlich dramatisch und toll geschrieben und hach~ Einfach total genial d^-^b
Freue mich auf das nächste Kapitel :)
Von:  Black_Polaris
2013-11-20T18:43:42+00:00 20.11.2013 19:43
OH MY GOTT!!!!
ich habe neulich erst diese serie gefunden und muss sagen es ist liebe!!!!
und deine ff ist der wahnsinn, bitte schreibe schnell weiter danke ^^
Von:  MissSenseless
2013-10-27T14:06:17+00:00 27.10.2013 15:06
naaaw die Geschichte ist so toll *o* ich warte gespannt auf das nächste Kapitel :)
Von: abgemeldet
2013-10-16T01:12:05+00:00 16.10.2013 03:12
oh wow, die ff ist wirklich schön geschrieben ♥ könnte gerade so los heulen ;_;
ich hoffe SO sehr das es weiter geht! ich bin echt gespannt wie sich das zwischen
den beide süßen entwickeln wird!


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