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Unerwünschte Abkühlung

IceBucket Challenge Kurisu
von

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ALS IceBucket Challenge à la Future Gadget Lab

Kurisu lehnte sich – nicht ganz begeistert – über Darus Schulter, um besser auf den Bildschirm sehen zu können. Rintarou lehnte über die andere Schulter des übergewichtigen „Super Hackers“, während dieser ein Video auf YouTube startete.

„Oh, Feyris-chan in nasser Kleidung“, murmelte er, während sie sahen, wie Feyris, Mayuri – oder in diesem Fall eher Mayushii – und einige anderen Mädchen aus Feyris' Café von weiteren Maids mit Eiswasser übergossen wurden. Um sie herum konnten sie eine ganze Gruppe schaulustiger sehen, von denen viele mit Handys filmten.

„Ich finde ja, sie hätten uns vorher Bescheid sagen können“, grummelte Daru, der fraglos gerne live dabei gewesen wäre.

„Nyaa! Das ist kalt!“, quietschte Feyris mit einer Stimme, die perfekt zu einer Anime-Yandere gepasst hätte, und bibberte. „Nya, die meisten, die ich nominiert hätte, haben sich ohnehin schon freiwillig gemeldet, hier mitzumachen. Nya.“ Sie bibberte weiter. „Jedoch möchte ich noch meinen lieben Daru-kun nominieren, nya. Den Rest überlasse ich meine kleinen Mayushii, nya!“

„Nya“, machte auch Mayuri, in ihrer üblichen, eher ruhigen Stimme. „Ich nominiere natürlich Okarin und Kurisu-chan und... Ähm... Ich kann Daru-san nicht noch einmal nominieren, oder nya?“

„Daru-kun macht es sicher auch zwei mal für uns, nya!“, erwiderte Feyris, legte einen Arm um Mayuri und zog sie an sich heran.

„Ah, ich weiß was, nya!“, meinte Mayuri dann. „Ich nominiere auch noch Ruka-chan, nya!“

„Also, liebes Future Gadget Lab: Ihr habt 24 Stunden Zeit, nya! Sonst müsst ihr spenden!“

Darauf endete das Video.

„Ich hätte es für die beiden auch zwei Mal getan!“, schnaubte Daru.

Derweil hatte Rintarou schon wieder sein Handy gezückt. „Ja?“, sagte er in das Gerät – obwohl sowohl Daru, als auch Kurisu wussten, dass das Gerät nicht einmal an war. „Ich bin es! Die Organisation hat ihren nächsten Schritt gewagt.“

„Oi, oi“, meinte Daru, „sag bloß nicht, dass du dich weigerst.“

„Es ist nur ein hinterhältiger Plan der Organisation!“, erwiderte Rintarou und verschränkte die Arme vor der Brust. „Sie suchen nach einem Weg mich auszuschalten, bevor ich sie aufhalten kann!“

„Mir Eiswasser?“, fragte Kurisu und hob eine Augenbraue. Derweil zückte sie selbst ihr Handy und ruf über dieses die Webseite ihrer Bank auf.

„Was machst du, Kurisu-chan?“, fragte Daru und beobachtete sie.

„Ich überweise Geld“, erwiderte sie. „100 Dollar, wenn man die Challenge nicht macht, oder?“ Während sie Sprach gab sie den Geldbetrag ein und rief dann über ein weiteres Tab die Seite der ALS auf, um die Bankdaten übertragen zu können.

„Hey, hey!“, protestierte Daru. „Aber du musst die Challenge machen!“

„Damit du Perversling mich in nassen Klamotten begaffen kannst?“, erwiderte sie. „Ich glaube eher nicht.“ Sie schickte die Überweisung ab, bestätigte eine TAN und loggte sich aus ihrem Bankingaccount aus.

Rintarou errötete auf einmal, trat einen Schritt zurück. Dann zeigte er auf einmal mit einer – wie es für ihn üblich war – übertriebenen Geste auf sie. „Assistentin, ich befehle dir, dass du die Ice Bucket Challenge für mich machst!“

„Am besten in einem weißen T-Shirt“, murmelte Daru und sah sie lüstern an.

„Was er sagt!“, fügte Rintarou hinzu.

Doch Kurisu sah sie beide nur unbeeindruckt an. „Na sicher“, meinte sie in sarkastischem Tonfall. „Ganz bestimmte.“ Sie streckte sich und wandte sich ab. „Macht ihr beiden Jungs mal – sofern ihr nicht spenden wollt.“

„Und was machst du?“, erwiderte Daru missmutig.

„Ich gehe und kaufe mir ein Eis“, antwortete sie und damit verließ sie das Future Gadget Lab.

Tatsächlich war es – natürlich nicht zu ihrer Verwunderung – heiß in Tokyo, immerhin war es gerade einmal Anfang September und damit stickig und schwül in den Straßen der japanischen Metropole. Insofern hätte man meinen können, dass Eiswasser auch eine angenehme Abkühlung sein könnte, doch immerhin war sie Makise Kurisu und eine mittlerweile recht berühmte Physikerin. Und zwar wusste sie, dass auch einige andere prominente Wissenschaftler die Challenge gemacht hatten – doch wenn sie ehrlich war hielt sie davon gar nichts. Nein, nein, auf einen Publicity-Stunt würde sie sich nicht einlassen.

Außerdem hatte sie keine Lust darauf, sich noch mehr perverse Witze von Daru anhören zu müssen, und Rintarou würde sie noch weniger die Genugtuung gönnen.

Ja, man konnte sagen, dass es besonders Okabes Vorschlag war, der ihre Gedanken verdüsterte, während sie zu einem der 24/7 Supermärkte ging. Doch nachdem sie eine Weile die Eisauswahl betrachtet hatte und sich schließlich für ein Erdbeereis am Stil entschieden hatte, war ihre Laune um ein vielfaches besser.

Vielleicht, so dachte sie sich, während sie am Eis lutschend zum vermeintlichen „Labor“ zurückging, konnte sie sich später mit Mayuri, die ohnehin bald vorbei kommen sollte, zusammentun und Rintarou überfallen.

Sie musste über diese Vorstellung grinsen.

„Makise-san!“, hörte sie eine Stimme, gerade als sie die Treppe zum Future Gadget Lab hinaufgehen wollte.

Es war Nae, die Tochter von Tennouji.

„Hallo, Nae-chan“, erwiderte Kurisu und erinnerte sie daran, dass in Japan für alle Schulen noch Ferien waren.

„Ich habe Feyris' Video auf YouTube gesehen“, meinte das Mädchen.

Kurisu konnte sich ein seufzen nicht verkneifen. „Nur damit du es weißt: Ich habe gespendet.“

„Aber Okabe-san macht mit?“, fragte Nae.

„Na ja“, begann Kurisu.

Das junge Mädchen kicherte. „Er versucht sich zu drücken?“

„Natürlich“, grummelte Kurisu. Dann kam ihr eine Idee. „Wir könnten ihm einen Hinterhalt legen. Magst du mithelfen?“

„Oh ja!“ Nae grinste.

„Dann komm mit.“ Die junge Wissenschaftlerin machte einen Schritt die Treppe hinauf und Nae folgte ihr mit einem Grinsen auf den Lippen.

Kurisu rechnete damit, dass man ihr, kaum dass sie angekommen war, weitere Vorschläge machen und ihr lüsterne Bemerkungen entgegenrufen würde. Doch nichts dergleichen geschah. Tatsächlich fand sie, zu ihrer Verwunderung, das Labor leer vor.

„Okabe?“, rief sie. „Daru?“ Doch niemand antwortete.

Vielleicht hatten sie sich lieber aus dem Staub gemacht?

„Und was machen wir jetzt?“, fragte Nae.

Kurisu zuckte mit den Schultern. „Wir gehen aufs Dach und warten auf sie.“ Damit ging sie zum Kühlschrank, der zur Hälfte ohnehin mit Dr. Pepper Flaschen gefüllt war und öffnete das Gefrierfach, wo sie zwar keine Eiswürfel, sehr wohl aber Kühlakkus vorfand. „Magst du mir einen Eimer besorgen?“, fragte sie dann an das junge Mädchen gewandt.

Dieses salutierte begeistert vor ihn. „Bin schon dabei!“, rief sie und stürmte wieder nach unten.

So kam es, dass sie keine zehn Minuten später mit einem Eimer gefüllt mit kaltem Wasser und zwei Kühlakkus auf dem Weg auf das Dach des Gebäudes waren.

Kurisu öffnete die Tür und ehe sie sich versah, war ihre Kleidung mit eiskaltem Wasser vollgesogen. Sie war so überrascht, dass sie sich einen Schrei nicht verkneifen konnte. Sie musste sich nicht umsehen, um zu wissen, wem sie dies zu verdanken hatte.

„O-ka-be!“, rief sie langsam und bedrohlich aus.

Dort stand er, grinsend, mit seinem Handy in der Hand.

„Lächeln bitte!“, meinte er und schoss ein Foto, während Mayuri noch immer den Eimer in der Hand hatte.

„Magst du nicht die Jacke ausziehen?“, fragte Daru, der filmte.

Doch Kurisu schenkte ihm keine Beachtung. „Wenn ich du wäre“, sagte sie an Rintarou gewandt, „würde ich das Handy ganz schnell weglegen.“ Damit hob sie den Eimer, den sie vor Überraschung hatte fallen lassen – wobei er jedoch zum Glück nicht auf die Seite gefallen war, so dass kaum Wasser verschüttet worden war – und holte ordentlich aus.

Es war Feyris, die ebenfalls da war, die genug Geistesgegenwart besaß, das Handy dem Möchtegernwissenschaftler aus der Hand zu reißen, ehe dieser von einigen Litern kaltem Wasser und zwei Kühlakkus getroffen wurde.

„Kühlakkus? Spinnst du? Das tut weh!“, schimpfte er, während sein Labormantel nun tropfte.

„Du darfst noch jemanden nominieren, nya“, meinte Feyris.

„Ich nominiere drei Mal Okabe“, grummelte Kurisu.

„Das ganze tut mir sehr leid, Kurisu-chan“, meinte nun Mayuri und legte den Eimer zur Seite. „Aber ich muss doch sagen, was Okarin sagt.“

„Dann mach jetzt, was ich sage, und hol noch einen Eimer Wasser.“ Die Arme in die Seiten gestemmt ging Kurisu auf Rintarou zu. Dann warf sie Daru, dessen T-Shirt, wie sie sah, bereits nass war, einen giftigen Blick zu. „Und du hör auf zu filmen!“

„Ähm, Kurisu-chan, nyan“, säuselte nun Feyris. „Ich habe bereits vorgesorgt.“

Sie zeigte auf einen weiteren Eimer, der allerdings nicht mit Wasser, sondern mit etwas anderem gefüllt war.

„Wasserbomben!“, jubelte Nae begeistert, während Feyris den Eimer hob, um ihn Kurisu anzubieten.

Den Blick auf Rintarou fixiert, hob sie zwei der gefüllten Luftballons an. „Okabe“, knurrte sie bedrohlich, während der vermeintliche Wissenschaftler in Richtung des Dachgeländers zurückwich.

„Aber jeder darf nur einmal!“, versuchte er sich zu verteidigen.

Kurisu lachte trocken. „Dann nominiere ich jede deiner Persönlichkeiten einzeln.“ Damit warf sie den prall gefüllten Ballon.

Bonus: Der Duschstreit

Etwas später – nachdem alle Wasserbomben, die Feyris teilweise auch mit kleinen Eisstückchen gefüllt hatte – stolperte Kurisu eilig und eine Wasserlachen hinter sich auf dem Laminatboden des vermeintlichen Labors hinterlassend, zum sehr kleinen Badezimmer.

Ihre Priorität war es, unter die Dusche zu kommen – und zwar bevor ihr jemand zuvor kam.

Als sie die Tür zum Bad erreichte und öffnete, stellte sie erleichtert fest, dass noch niemand da war und stürzte förmlich zur Dusche, während ihre sowieso klatschnasse Kleidung Stück für Stück zu Boden fiel.

Sie öffnete den Wasserhahn und im nächsten Moment floss das wundervoll warme Wasser über ihren Körper.

Erleichtert atmete sie auf. Es gab nichts besseres, als eine warme Dusche, wenn man durchgefroren war.

So stand sie, nun langsam wieder zufrieden mit sich und der Welt, entspannt unter der Dusche und ließ das warme Wasser über ihren Körper halten, bis ein Geräusch ihr verriet, dass sie tatsächlich vergessen hatte, die Tür abzuschließen.

Denn gerade öffnete jemand die Tür.

„M-Mayuri?“, fragte sie vorsichtig und legte schon vorsorglich eine Hand vor ihre Brust, während sie ihren Blick auf die milchige Schiebetür gewandt hatte, die den Rest des Badezimmers von der Dusche trennte.

Doch die Gestalt, die sie durch das halbdurchsichtige und nun beschlagene Plastik erkennen konnte, war weder Mayuri, noch Feyris.

„Hau ab, Okabe!“, knurrte sie, da sie die große, dürre Gestalt sofort erkannte.

Für einen Moment antwortete Rintarou nicht, ehe er sich räusperte – laut genug, als dass sie es auch über das laufende Wasser hinweg hören konnte. „Ich erwarte von dir, dass du mir, dem großartigen Wissenschaftler Houoin Kyouma, die Dusche überlässt.“

„Hau ab!“, wiederholte sie – nun noch etwas schärfer – während ihre Wangen glühten.

„Du bist meine Assistentin!“, erwiderte Rintarou mit gespielter Empörung.

„Bin ich nicht“, grummelte Kurisu. „Und jetzt geh.“

„Aber ich friere!“, antwortete er.

„Und selbst wenn ich bereit wäre, dir die Dusche zu überlassen, würde ich hier nicht rauskommen, ehe du aus dem Bad gehst!“ Sie stellte die Dusche aus.

Von draußen kam eine andere Stimme. „Ihr könnt doch zusammen Duschen!“, rief Daru ins Badezimmer.

„Klappe, Daru!“, riefen sie beide wie aus einem Mund, woraufhin von draußen gleich mehrstimmiges Lachen erklang, da Feyris offenbar mit einstimmte.

„Wenn du nicht rausgehst, komm ich nicht raus!“, wiederholte Kurisu nun, als wären sie nicht unterbrochen worden.

„Was stellst du dich so an? Gibt doch eh nicht so viel bei dir zu sehen!“, zog er sie auf.

„Jetzt geh!“ Kurisu bemühte sich ihrer Stimme Nachdrücklichkeit zu Verleihen. Langsam reichte es ihr. Wollte er ihr denn den ganzen Tag auf den Geist gehen?!

„Und wenn nicht?“

Nun forderte er es heraus. Sie nahm die Duschbrause aus der Halterung, stellte die Temperatur auf kalt, öffnete die Schiebetür der Dusche einen Spalt breit und einen Moment später sprang Rintarou fluchend aus dem Badezimmer heraus.



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Kommentare zu dieser Fanfic (3)

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Von:  Melange
2016-03-22T15:04:24+00:00 22.03.2016 16:04
Hah! Toll, eine kurze Flash Fiction passend zur Challenge. Ich konnte mir alles richtig gut vorstellen, da du genau den Humor des Anime getroffen hast. Besonders über Kurisu und Okabe musste ich immer wieder lachen! Natürlich war vorhersehbar, dass Okabe nicht mit ihrer Spende zufrieden ist, aber in dem Fall hat mich das wenig gestört, da es ja nicht um den Überraschungseffekt geht.

Kompliment auch zu den Dialogen, mit denen du sehr gut ein schnelles Tempo vorgegeben hast. Dadurch kommt der Witz nochmal besser zur Geltung. :)
Von:  Jitsch
2014-09-21T09:52:07+00:00 21.09.2014 11:52
Ein sehr spaßiges Kapitel :D Ich wusste gar nicht, dass man Ice Bucket Challenge jetzt auch schon so machen kann, aber es liest sich auf jeden Fall sehr unterhaltsam. Angesichts der kurzen Zeit, die du dafür hattest, sind auch die zwei, drei Tippfehler nicht weiter schlimm ^^
Antwort von:  Alaiya
21.09.2014 12:43
Danke :)
Ja, weiß auch nicht wer damit angefangen hat - nur dass CharleyQueens mich getaggt hat.
Wie ich schon in dein GB geschrieben habe: Hatte ja erst überlegt, dich mit Westar zu taggen. Aber da du nur noch wenig schreibst...
Von:  CharleyQueens
2014-09-20T19:01:14+00:00 20.09.2014 21:01
Wuhu^^
Toll, dass es doch noch geklappt hat.
Die beiden sind echt knuffig zusammen ^^

Antwort von:  Alaiya
21.09.2014 12:44
Danke ^^


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