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Special-Sequel "EeaZ"

Zusatzkapitel zur Hauptstory
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
A/N: Da bin ich wieder! Nach langer Zeit, endlich das 1. Zusatzkapitel geschrieben :D
Verzeiht die lange Wartezeit, aber ich hatte einige Probleme mit dem Kapitel, einfach weil sie rein gar nichts mit Bulma und Vegeta zutun hatte :'D
Ich hoffe dennoch es gefällt euch und ich freue mich über meine Stammleser <3
Eure KatieBell :3

Ps: Wer die Hauptgeschichte nicht kennt, wird Probleme haben, hier einigermaßen mitzukommen. Dem kann ich dann nur empfehlen, die Hauptstory zu lesen: "Eine etwas andere Zukunft". Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Und da bin ich wieder <3
Ja, die Updates dauern hier ein bisschen länger, als sonst. Aber nur, weil ich bisher nichts vorgeschrieben habe xD
Diesmal jedoch, ging es mir ziemlich flüssig von der Hand. Ich hatte nur zwischen zeitlich kaum Zeit an dem Sequel zu arbeiten :x Berufsschule, Zwischenprüfung, Arbeit... es kommt immer alles zusammen, wenn man es gerade nicht gebrauchen kann xD

Okay, lange Rede, kurzer Sinn:
Diesmal mit mehr Vegeta <3 - Viel Spaß beim Lesen :)
Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Ahh, dieses Kapitel ging so schnell und doch mag ich es sehr :)
Ich hoffe ihr genießt dieses Kapitel genauso wie ich es getan habe. Natürlich ist es traurig, aber auf eine gewisse Weise auch schön zu lesen~ :3

Eine kleine Anekdote noch, bevor ihr anfangt zum Lesen ;)
Der Song: "1000km bis zum Meer" von Luxuslärm habe ich während dem Schreiben rauf und runter gehört :)
Das gibt euch die beste Atmosphäre ;) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Ich bin aus der Versenkung auferstanden! :P
Nach langer Wartezeit, ist nun endlich das nächste Zusatzkapitel da! Man, bin ich erleichtert. Keine Ahnung. Ich war völlig von der Rolle, bei dem Kapitel. Dann kam die wenige Zeit dazu. Ich brauch einfach wieder Urlaub xDD

Freue mich nun schon sehr, wie ihr dieses Kapitel findet
und freue mich ebenso über eure Rückmeldungen :)
Lg KatieBell :3 Komplett anzeigen

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Zerstörerische Krankheit [Zusatzk.: 28]


 

x x x
 

Mein Leben begann dort, wo manche andere schon aufgegeben hätten. Mein Wille war stark, wollte überleben. Auch wenn medizinische Tabellen etwas anderes sagten.

Das bisherige Leben, welches ich bis dato geführt hatte, glich einer Laborzelle. Steril, kalt und einsam. Ich hatte keine Familie mehr. Zumindest keine, die für mich da gewesen wäre. Ich war schon immer der Außenseiter gewesen. Gerade weil ich eine Frau war. Als solches Wesen hatte man schon früh lernen müssen, dass man sich seinen Respekt erst verdienen musste. Was diese gesamte Sache nur noch schwieriger machte.

Ich hasste die körperliche Gewalt und die Machtkämpfe. Ich interessierte mich für die komplett falschen Dinge im Leben. Weswegen es meiner Familie wohl gerade recht kam, als diese Krankheit ausbrach. Sie hatten einen Grund gefunden mich zu verstoßen.
 

Dron et tic – So nannte man meine Krankheit. Es war ein Virus, der meine inneren Organe zersetzte. Ich wusste gar nicht mehr, auf welchem Planeten ich ihn mir eingefangen hatte. Man sagte mir, dass der Virus sich erst schleichend in den Körper frisst und wenn er sich erst einmal zeigte, dann gab es keine Heilung mehr.
 

Seit dem ich es wusste, war mein Leben, wie das einer Aussätzigen. Meine eigene Rasse mied mich. Gingen in einem großen Abstand an mir vorbei. Als ich dann jeden Tag in meiner Zelle saß, die angeblich nur zu meinem Schutz wäre – ich tendiere eher dazu, dass sie sich vor mir schützen wollten – war ich kurz davor wirklich aufzugeben.

Jeden Tag, jede Nacht und auch jeden Moment könnte es mein letzter Atemzug gewesen sein. Ich hatte Angst. Wahrlich und vollkommen und dennoch war ein Funken meines Lebenswillen noch nicht erloschen.
 


 

Ich erinnere mich noch genau an den Tag, wie mein Leben sich wandelte. Es sollte eine Feier geben, zu Ehren des Königs. Natürlich durfte ich meine Zelle nicht verlassen, aber es war eines der ruhigeren Tage im Labor. Alle Angestellten verließen ihre Arbeitsstelle und ließen mich alleine zurück. Ich genoss die Stille und die Ruhe. Keiner würde mich heute mit seinen schwarzen Augen fixieren, oder einen Finger auf mich zeigen. Sie tuschelten viel über mich. Manchmal da dachte ich, sie hätten es vergessen, dass mein Gehör immer noch reibungslos funktionierte. Ich hörte ihre Worte, die mich so sehr verletzten, doch hielt ich meine Maske aufrecht. Es sollte mir doch egal sein, was sie dachten.
 

Die Abend kam schneller als erwartet und ich hörte die Jubelrufe des Volkes. Die Lichter des Feuerwerks, welches abgeschossen wurden, konnte ich durch mein Fenster flackern sehen.

Ich war so vertieft in dieses Farbenspiel, dass ich viel zu spät bemerkt hatte, dass jemand das Labor betrat...
 

Ein Geräusch, welches sich anhörte wie das Fallen von vielen Perlen, ließ mich zusammengezuckt herumdrehen. Meine schwarzen Haare, die zu einem Schweif zusammengebunden waren, schwangen mit und legten sich danach sanft um meine rechte Schulter.
 

Meine schwarzen Augen fingen sofort die dunklen Opale ein, die mir entgegen starrten. Die männlichen Gesichtszüge, die ich schon seit meinen ersten Lebensjahren kannte, ließen meinen Atem stocken und meine Gedanken rasten. Mein Herz schien aus den Fugen zu geraten, als er auf die Glasscheibe zutrat und einen fragwürdigen Blick aufsetzte.
 

Ich wusste in diesem Moment nicht, wie mir geschah. Ich hatte bisher noch nie so ein Gefühl in mir gespürt. Ein Gefühl von Nähe, Warmherzigkeit und... Zuversicht.

Gedanklich schüttelte ich meinen Kopf und sah ihn weiterhin nur an, bis er die Hand hob und merkwürdigerweise das Schaltpult aktivierte, so dass die Glasscheibe, die mich von der Außenwelt trennte, hochschnellte.

Kaum als diese oben war, legte er seinen Kopf auf die andere Seite und sah mich verwirrt an. Ich dagegen konnte nicht ganz genau begreifen, was diese Aktion sollte. Mir war natürlich klar, wer hier vor mir stand. Aber nie hätte ich damit gerechnet, diesen Mann hier zu sehen.

Was wollte er hier?
 

„Du bist Sheyla, richtig?“, hörte ich seine raue Stimme, die eine elektrisierende Wirkung auf meiner Haut auslöste.
 

Mein Kopf war wie leergefegt, als er meinen Namen aussprach. Ich war verwirrt und zeitgleich so verwundert, dass ich einfach nur leicht nickte. Jedoch verließ ich seinen Blickkontakt dabei nicht.
 

„Rashiro hat mir von dir erzählt.“
 

Rashiro... fast hätte ich eine Träne herausgelassen, doch ich unterdrückte den Drang. Er war mein Cousin zweiten Grades. Der einzige, der sich damals mit mir abgegeben hatte. Bis mein verdrehter Onkel ihm den Kontakt zu mir verboten hatte.

Am Anfang hatte er sich gegen seinen Befehl widersetzt, aber das hielt nicht ewig an. Ich nahm es ihm nicht übel. Er war eben so erzogen worden, so wie wir alle eigentlich.

Nach meinem Wissensstand war er einer der Leibgarden des Königs unterstellt. Er hatte eine absolut, perfekte Eliteausbildung mit den besten Werten hinter sich gebracht.
 

Ich regte mein Haupt ein wenig höher und taxierte seine Bewegungen, als er einen weiteren Schritt auf mich zuging.
 

„Er... erzählte mir von deiner Krankheit. Ich muss ehrlich gestehen, dass es mich interessiert.“, lauschte ich seinen Worten, „Dein Leben muss ein wahres Trauerfeld sein, oder? Eingesperrt in dieser Zelle. Abgeschnitten von der Außenwelt.“
 

Auch wenn seine Worte mir irgendwie nah gingen, machte mich seine Aussage wütend. Es war Mitleid, das meine Nackenhaare aufstellten ließ. Ein Gefühl, das ich noch weniger ertrug, als alles andere.
 

„Versteh mich nicht falsch. Ich finde es bemerkenswert, dass du dennoch deinen Weg gehen willst. Diese Krankheit behindert dich nur, das zu tun, was du eigentlich für dich möchtest.“
 

„Was wollen Sie von mir?“, fragte ich eisig über meine Lippen und ich konnte sehen, wie seine Gesichtszüge kurz entgleisten.
 

Es war nicht die feine Art, dem König meines Volkes so respektlos anzusprechen. Aber ich konnte nicht anders. Dieses ganze Auftreten war mir suspekt. Ich konnte mir keinen Reim darauf machen.
 

Er setzte seine Maske wieder auf und begann kurz amüsiert zu lachen. Ich verdrehte innerlich meine Augen und dachte, dass er verrückt geworden sei.
 

„Ich habe eine Truppe Unterklassekrieger in das Galaxie Dreieck nördlich geschickt.“, sprach er, als er sich wieder gefangen hatte, „Es gab einige Hinweise, dass dort ein seltenes Gewächs beheimatet wäre,... welches im Stande ist den Virus, den du inne trägst – bekämpfen könnte.“
 

Jetzt war ich es, deren Gesichtszüge fielen. Ich fragte mich, ob er mich auf den Arm nehmen, oder mich gar lächerlich darstellen lassen wollte. Mein Hirn lief heiß und ich könnte schwören, dass er die vielen kleinen Zahnräder in meinem Köpfchen hören konnte, wie sie aneinander schabten.
 

„Es gibt kein Heilmittel.“, erwiderte ich dann leise und senkte meinen Kopf, „So haben es mir die Heiler gesagt. Mein Virus ist bereits im siebten Stadium.“
 

„Der vorletzte Status?“
 

Ich nickte nur und wandte meinen Rücken zu ihm um.
 

„Ich... merke wie meine Lunge immer mehr Aufwand braucht, um stabil zu bleiben. Das Atmen fällt mir schwer. Jede Bewegung schmerzt.

Ich leide unter Appetitlosigkeit. Selbst das Trinken fällt mir unsagbar schwer...“
 

„Ich verstehe.“
 

„Sie verstehen gar nichts!“, riss ich meine Stimme hoch und wandte mich erneut zu ihm um, „Sie haben dieses Problem nicht! Sie wissen rein gar nichts von meiner Situation!“
 

„Das stimmt.“
 

„Hören Sie mit ihrem allwissenden Geschwafel auf! Das hatte ich bereits zu genüge. Allen voran-“, ich brach ab und versuchte ruhig zu atmen.
 

All diejenigen die ich kannte, haben sich das Maul zerrissen. Wissentlich darüber geschwätzt und als ob das nicht noch genug wäre, haben sie mich an ihren Theorien teilhaben lassen.

Ich hätte es nicht anders verdient. Ein Saiyajin, der nichts zum Kämpfen beitragen konnte, war ein schwarzes Schaf. Die Wertvorstellungen die ich hatte, waren anders, als die meiner Familie.

Mein Vater war ebenso in der Eliteklasse. Meine Mutter war Heilerin in der Kriegsbasis. An der Front, wie sie es immer nannte. Mein jüngerer Bruder... na ja. Unterklassekrieger. Vielleicht würde er noch aufsteigen, aber das lag in den Sternen.

Aber ich... ich war der Schandfleck der Familie. Ein Weib, dass Angst vor Schmerzen hatte. Angst vor Verletzungen und... ich konnte kein Blut sehen... - Mir wurde jedes Mal schlecht, wenn ich auch nur ein Tröpfchen Blut sah. Ohnmacht war da ein ganz tolles Beispiel dafür, was passierte, wenn ich in solch einer Situation gekommen war. Oder ich übergab mich an der nächsten Ecke...
 

„Ich kenne deine familiären Zustände. Ich muss selbst sagen, dass sie nicht fair dir gegenüber waren.“
 

„Und wieder haben Sie keine Ahnung! Recherchieren Sie erst einmal richtig, bevor Sie ihre Predigt halten!“
 

Ich legte meine Hände reizbar auf meine Hüften und stierte ihm entgegen. Er sollte endlich merken, dass er störte. Ich wollte heute alleine sein. Einfach nur alleine! Vielleicht würde ich ja in dieser Nacht endlich sterben und meinen Frieden finden? Und nun wurde mir selbst das verwehrt.
 

„Sheyla.“, sagte er meinen Namen rau und langsam, so dass eine Gänsehaut über meine Arme fuhr.
 

„Nennen Sie mich nicht so!“, fauchte ich zurück.
 

Doch er ging nicht auf meinen Protest ein. Stattdessen kam er mir näher und ich erschrak, als er seine rechte Hand auf meiner linken Schulter legte.
 

„Ich möchte dir helfen.“, flüsterte er leise und ich sah zum ersten Mal ein Fünkchen Wahrheit in seinen Augen.
 

„Warum?“, wisperte ich fast wortkarg und ich merkte, wie er immer näher an mich heran rückte.
 

Er war so nah, dass ich seinen Geruch wahrnehmen konnte. Herb, aber auch erfrischend und... ich konnte mir meinen nächsten Gedanken nicht verwehren, aber er roch tatsächlich nach frischem Gras.
 

„Weil du mit Sicherheit etwas an dir hast, das den Leuten da draußen die Augen öffnen kann. Es ist verkehrt, immer nur die Stärken zu sehen. Natürlich sind wir ein Kriegervolk, aber dürfen wir deswegen keine Schwächen zeigen? Andere Interessen besitzen?“, fragte er, doch ich wusste, dass dies nur eine rein rhetorische Frage war, „Lass mich dir helfen.“, sagte er zum Schluss und ich ließ meine Anspannung so abrupt fallen, so dass meine Beinmuskulatur nachgab und ich erschöpft von diesem hin und her in eine Bewusstlosigkeit fiel...
 

Seit dieser Nacht hatte sich so einiges verändert.
 

Als ich aus der Ohnmacht wieder zu mir kam, befand ich mich nicht mehr in meiner Zelle. Ich war in einem mir unbekannten Zimmer. Reichlich dekoriert, warme Farben. Es war einfach nicht zu beschreiben, aber es erschlug mich fast.
 

Ein jüngeres Mädchen hatte sich um meinen körperlichen Zustand gekümmert. Sie kam immer in einem zwei Stundentakt zu mir, um mich zu behandeln. Kühle Medipacks wurden mir aufgelegt, welche meine Muskulatur verfestigen sollten. Ich bekam reichlich zum Essen, auch wenn ich eher weniger etwas anrührte.
 

Ich musste gestehen, dass mir dieser Komfort gefiel. Meine Güte, ich war doch auch nur eine Frau. - Und dennoch behagte es mir.
 

In den kommenden Wochen traf ich auch wieder auf den Mann, dem ich dies alles zu verdanken hatte. Bejita. Er hatte mich öfters zu einem Spaziergang eingeladen, durch den königlichen Park. Es war schön, einmal etwas anderes zu sehen. In der meisten Zeit redeten wir nur miteinander, aber immer mehr hatte ich wirklich das Gefühl, dass er sich für mich interessierte. Und nicht nur wegen der Krankheit, die angeblich unheilbar war. Nein. Ich glaubte zu diesem Zeitpunkt, dass er wahrliches Interesse an meiner Person hatte. Unbeschreiblich.
 

Er erzählte von den Fortschritten seines Suchtrupps, und dass sie offenbar wirklich fündig geworden waren. Das Heilkraut wurde jedoch noch auf etliche Tests überprüft, bevor sie eine Tinktur herstellen konnten. Ich machte mir da eigentlich nie viele Hoffnungen dabei, obwohl ich Bejitas Worte Glauben schenken wollte. Er tat so vieles für mich und wieder fragte ich mich, wieso?
 

Was war an mir, das er so handelte? Was bewegte ihn dazu?

Dass die Antwort so schnell auf mich zu raste, als wir wieder einmal durch den kaiserlichen Garten stolzierten, war mir nicht bewusst.
 

Ich hatte ihn bestimmt schon zum tausendsten Mal gefragt, warum und weshalb. Und das einzige, was er hervorbrachte, war ein herzhaftes Lachen, gepaart mit einem zarten Kuss auf meine Lippen...
 

Im Endeffekt wusste ich gar nicht, wie mir geschah. Und vermutlich war meine Ohrfeige ein wenig zu heftig gewesen. Es floss eben doch Saiyajinblut in mir.

Ich hatte ihn einfach achtlos ignoriert und bin zurück in meine Räumlichkeiten geflüchtet. Verbarrikadierte mich darin, als gäbe es kein Morgen mehr.
 

Mein inneres war so aufgewühlt gewesen, dass ich jede Annäherungen verwehrte, selbst von dem jungen Mädchen, dass sich nach meinem Gesundheitsstatus erkundigen wollte. Es vergingen Tage und Nächte, bis an meiner Tür jemand klopfte, von dem ich schon so lange nichts mehr gehört oder gesehen hatte.
 

Rashiro. Er betrat mein Zimmer, ohne auf eine Antwort von mir zu warten. Einfach so, als wäre es das natürlichste auf der Welt gewesen. Ohne ein Wort zu sagen, lächelte er mich nur warmherzig an und nahm mich in seine starken Arme.

Tränen flossen und ich konnte meine Gefühlswelt einfach nicht mehr kontrollieren. Mir kam es so vor, als würden wir stundenlang in Mitten dieses Raumes stehen. Bis ich begann zu sprechen...
 

„Was will er nur von mir?“, schluchzte ich immer noch leicht.
 

Ich konnte es mir fast denken, dass er von Bejita geschickt worden war. Mein Cousin war immerhin der einzige Vertraute, den ich hier im kaiserlichen Palast hatte. Allgemein war er der einzige, den ich in meiner Nähe duldete.
 

„Du... hinterfragst immer so viel. Hör doch einfach auf dein Bauchgefühl, Sheyla.“
 

„Das kann ich nicht!“, stieß ich aus und löste mich aus seiner Umarmung, „Schon zu oft wurde ich hintergangen und missachtet.“
 

„König Bejita will nur das Beste für dich.“
 

„Ich kann doch wohl selbst entscheiden, was das Beste für mich ist, oder?!“
 

Er schüttelte nur den Kopf und sah mir forsch in die schwarzen Augen.
 

„Du schätzt ihn falsch ein. Die Geschichten, die unsere Eltern und Großväter erzählt haben, stimmen nicht ganz mit der Realität überein. Vielleicht wollen sie ihn auch nur als kaltherzigen Anführer sehen, aber das ist er nicht.“, sagte er leise, „Er ist... ganz anders. Das habe ich schon früh bemerkt, als ich hier hin kam.“
 

„Und...“
 

„Gib ihm eine Chance. Ich meine,... ich habe ihn noch nie so voller Enthusiasmus gesehen, wenn er von dir sprach. Es war meine beste Entscheidung, die ich je getroffen habe, als ich ihm von dir erzählt habe. Er war direkt Feuer und Flamme dafür dich kennenzulernen.“
 

„Warum hast du das getan?“, hauchte ich fragend.
 

„Weil... weil ich es nicht ertragen konnte, dich so dahin siechen zu sehen. Schon bevor du die Zelle in den Laboren kamst. Vater hat sich immer über dich ausgelassen, als seist du ein Insekt, dabei dachte ich, dass wir doch eine Familie wären.“
 

„Familie wird überbewertet.“
 

„Bei vielen, ja...“, kam es leise von Rashiro, „Aber nicht bei ihm. Er versucht alles, um dich zu heilen. Am Anfang war es nur, weil er vielleicht etwas Mitleid mit dir hatte, aber jetzt... ich erkenne ihn fast nicht wieder, aber es scheint, als ob er mehr für dich empfinden würde.“
 

„Und das soll ausgerechnet ich sein?“, erwiderte ich starr, „Das schwarze Schaf, der Familie. Super, wirklich klasse. Das glaubst du doch selbst nicht.“
 

„Sheyla. Dann nimm wenigstens das Angebot von ihm an. Du musst nichts tun, was du nicht willst. Ein Gefühl kann man eben nicht einfach so an- oder abschalten. Aber du solltest die Chance nutzen, den Virus endlich loszuwerden!“
 

„Du sagst mir, ich soll ihn ausnutzen?“, fragte ich und hob eine Augenbraue.
 

„Nein... das doch nicht. Du musst ihm natürlich reinen Wein einschenken. Wenn es wirklich das ist, was du glaubst. Wenn du nichts für ihn fühlst, dann wird er das akzeptieren. Aber er wird dich weiter behandeln, da bin ich mir sicher.“
 

Nachdem Rashiro meine Räumlichkeiten verlassen hatte, saß ich auf meinem Bett und grübelte über seine Worte nach. Ich konnte mir kein klares Bild machen, wieso und warum. Weshalb Bejita so etwas für mich entwickeln konnte.

Ich bin in den Slums aufgewachsen. Ich war, wie schon erwähnt, das Paradebeispiel dafür, wie ein Saiyajin nicht sein sollte.
 

In diesem Moment fielen mir wieder seine Worte ein, die er mir in meiner Zelle entgegen gebracht hatte.

Schwächen zeigen und andere Interessen besitzen. Das waren seine Worte gewesen und ich konnte nicht anders, als darüber zu lächeln. Er hatte eine Art an sich, die mich faszinierte. So leicht und unbekümmert.

Ganz anders, wie er mir immer beschrieben wurde. Da hatte mein Cousin schon Recht behalten.
 

Weitere Tage vergingen, jedoch ließ ich das junge Mädchen, das im übrigen Kira hieß, wieder zu mir. Ich sprach sie öfters an, aber mehr als ein Nicken oder Kopfschütteln kam nicht von ihr. Es schien mir, als ob sie vor etwas Angst hätte. Oder sie war einfach nur zu schüchtern.
 

Gerade als sie mir mein Bett herrichtete, während ich an einem Tisch saß, klopfte es und die Türklinke glitt nach unten, bevor ich reagieren konnte.
 

Kira hielt in ihrem Tun inne und verbeugte sich, als Bejita den Raum betrat. Keine Sekunde später, verließ das Mädchen mein Zimmer und ich war mit ihm alleine.
 

Er sah sich neugierig um, doch ich behielt seine Bewegungen im Auge. Mir war schlecht bei dem Gedanken, dass ich alleine mit ihm war. Die letzte Auseinandersetzung war noch zu frisch in meinem Gedächtnis, dass ich Angst hatte vor seinen weiteren Reaktionen.
 

„Ich... wollte dir nicht zu nahe treten, Sheyla. Ich habe vielleicht ein wenig Überstürzt gehandelt.“, hörte ich seine Worte und ich sah überrascht auf.
 

Er sah aus einem Fenster und beobachtete die wenigen Saiyajins, die sich um den Garten kümmerten.
 

„Ich hoffe,... du bist mir deswegen nicht allzu böse.“, sagte er dann, wandte sich zu mir um und lächelte.
 

Ich konnte diesen Mann einfach nicht einschätzen. Was ging in seinem Kopf eigentlich ab? Welches Zahnrad war defekt? Seine Taten konnte ich immer noch nicht recht begreifen, aber allein an seinem Lächeln, wurde mir so unerträglich heiß, dass selbst mein Gesicht anfing an Röte zu gewinnen.
 

„Ich verstehe nicht...“, hauchte ich verwirrt und er trat an den Tisch, an dem ich immer noch saß.
 

„Was fällt dir so schwer, an dich zu glauben? An dir etwas... besonderes zu sehen? Dein Schicksal hat dir viel abverlangt, aber dennoch hast du diesen... eisigen Lebenswillen. Du bist viel stärker, als du denkst. Vielleicht liegt deine Kraft nicht in den Muskeln, sondern viel mehr hinter deiner Stirn. Du bist jemand, Sheyla. Jemand...“, er brach ab und ich sah zu ihm auf.
 

Wieder war sein Gesicht dem meinem so nah, dass ich das frische Gras riechen konnte. Es benebelte meine Sinne und ich schloss einfach nur noch meine Augen, um der Fantasie freien Lauf zu lassen.
 

„...jemand in den ich mich verliebt habe.“
 

Seit er mir seine offenen Liebesbekundungen offenbar hatte, war alles anders. Ich hatte noch nie jemanden so reden gehört. Jedes Wort, jede Silbe tropfte von einer gewissen Wahrheit, dass es mich erschütterte. Ich wusste zu diesem Zeitpunkt nicht, wie ich am besten reagieren sollte. Doch im Nachhinein war ich froh gewesen, dass er mir das abgenommen hatte und mich einfach nur küsste.
 

Ich konnte es nicht verleugnen, dass sich etwas in mir regte. Die Gefühle zu diesem Mann waren schon da gewesen, als er das erste Mal vor mir stand. Ich wollte es nur nicht wahrhaben. Wollte nicht glauben, dass es jemanden gab, der etwas wichtiges an mir sah.

Zu sehr wurde ich schon enttäuscht, so dass ich mein Herz vor weiteren Gefahren verschloss.
 

Bejita war wie ein großes Tor zu einer neuen Welt, zu einem neuen Leben. Er hatte einfach nicht aufgeben wollen. Er... er liebte mich und ich ließ die Gefühle nach und nach zu.
 

Nun... sind weitere drei Monate vergangen und die Tinktur, die für mich angefertigt wurde, hatte positiv angeschlagen. Meine Kräfte kamen zurück. Ich merkte jeden Tag, wie der Schmerz verflog. Es war ein seltsames Gefühl, all das wieder zu haben. Die Freiheit. Befreit von einem tödlichen Virus, der meinen Tod hätte bedeuten können.

Das alles hatte ich nur ihm zu verdanken. Ich konnte meine wiedergeborenen Kräfte wieder nach meinem Willen verwenden. Sie benutzen und einfach nur das tun, was mir gefiel.

Ich hatte mir zur Aufgabe gemacht, die Blumenbeete im Garten zu pflegen. Ich hatte mich schon immer für die natürliche Welt interessiert. Talentiert war ich, hatte er mal gesagt und mir zugesehen, wie ich schon verwelkte Blüten wieder zum Leben erweckt hatte.
 

Und doch blieb ein Schatten über mir.

Es war suspekt und nicht klar zu verstehen, wieso ausgerechnet ich, die Gefährtin des Königs geworden war. Es wurde viel geredet im unteren Volk. Die Angestellten im Palast dagegen akzeptierten mich, als würde ich schon immer zu kaiserlichen Familie gehören.

Worüber ich auch sehr froh und glücklich war. Endlich wieder eine Familie zu haben, die mich in allem unterstützte was ich mir vornahm.
 

Doch wie gesagt, blieb ein Schatten. Die Verkündung, das Bejita eine Gefährtin gefunden hatte, war eingeschlagen wie ein Meteorit. Kein Wunder,... er war nun schon seit vier Jahren alleine gewesen, seit er den Thron bestiegen hatte und war demnach schon über die 30 angekommen. Eine Gefährtin bedeutete so vieles für einen König eines Volkes.
 

Als jedoch mein Name fiel, wurde es unruhig im Volk. Eine Frau, die in den Slums geboren wurde, war nicht akzeptabel, doch Bejita hatte kein schlechtes Wort auf mir sitzen gelassen. Er hatte die weiteren Sticheleien nicht zugelassen und ich war ihm dankbar, dass er nach allem immer noch zu mir hielt. Dass er das alles einfach so hinnahm und mich verteidigte.
 

Mein Herz erwärmte sich umso mehr, als an einem Tag, meine Wenigkeit vorgestellt wurde. Ich saß neben meinem Gefährten, während einige Saiyajins ihre Willkommensgeschenke an mich überreichten.

Ich hatte mir nicht viel dabei gedacht und war erfreut, als die meisten mich freundlich begrüßten.

Doch als die Tür ein weiteres Mal geöffnet wurde und ich zwei Personen erkannte, die mir so viel Leid und Verderben gebracht hatte, zog ich scharf die Luft ein. Bejita neben mir hatte meine Reaktionen deutlich wahrgenommen und sah nach vorne zu dem Paar, das sich nun verbeugte.
 

Ich hätte nie gedacht, dass sie diesen Schritt wagen würden. Nicht einmal im Traum. Wirklich. Ich hatte damit nicht gerechnet. Aber als der männliche Saiyajin sein Haupt hob, um mir in die ebenso schwarzen Augen zu sehen, wollte ich nur noch hier weg.
 

Als sie anfingen zu sprechen, blieb mir mein Herz stehen. Ich hätte nicht gedacht, dass es immer noch so schmerzte. Zu wissen, dass sie dafür verantwortlich waren, dass ich überhaupt lebte und doch selbst schuld, dass ich von ihnen gegangen war.
 

Sie baten um Verzeihung. Nicht mich. Bejita. Was wirklich lachhaft war. Sie sollten mich ansehen und sich bei mir entschuldigen. Aber nein, das war nicht wichtig. Ich war ihnen noch nie wichtig.

Kaum zu fassen, dass ich einen solchen Hass auf meine Eltern hegte. Aber nach all den Jahren war es nur verständlich.
 

Und dann wurde mir klar, auf was sie hinaus wollten. Die eigene Tochter war nun die Gefährtin von König Bejita. Natürlich würde in jeder intakten Familie eine Rangerhöhung stattfinden. Es ging ihnen nicht um mich. Es ging ihnen nur um ihr Ansehen. Es war bitter. Selbst jetzt, hielten sie mich für das schwarze Schaf. Den Schandfleck.
 

Ich hielt die gesamte Heuchelei nicht mehr aus, sah kurz entschuldigend zu Bejita, bevor ich den Thronsaal schlussendlich verließ.
 

Ich weinte hinter dem Saal und Kira hielt mich dabei mit ihren zarten Hände. Sie gab tröstende Worte von sich und ich schien mich wirklich zu beruhigen. Etwa zehn Minuten später kam mein Gefährte zu mir und berichtete, dass er sie weggeschickt hatte. Er hatte meine stumme Bitte in meinem Inneren gesehen.
 

„Sie werden immer ein Teil von dir sein, das ist dir bewusst.“, hatte er gesagt, als Kira mich losließ und ich stattdessen Bejitas Hände auf meinen Schultern spürte.
 

Ich nickte nur unter dem Schleier meiner Tränen.
 

„Ich will sie nur nicht sehen. Nie wieder.“
 

Er gab mir sein Wort und ich wusste, dass er dieses Versprechen nicht brechen würde.
 

Und er tat es. Es gab noch weitere Versuche von ihnen, aber sie kamen nicht einmal mehr in den Palast hinein. Sie waren gestorben für mich. Ein für alle Male.
 


 

Mein Leben war ein Trauerfeld, wie Bejita es vermutete hatte. Doch ich hatte mich wieder gefangen. Ich wollte leben. Einfach nur wieder leben, wie früher zu Kindertagen. Meine Seele war so frei wie lange nicht mehr.
 

Viele hatten mich aufgegeben. Manchmal wollte ich das sogar schon selber. Aber... wenn ich wirklich aufgegeben hätte, dann hätte ich nie erfahren, wie wundervoll das Leben sein konnte.
 

Mit dem richtigen Gefährten an meiner Seite und... der fröhlichen Erkenntnis, dass wir nun bald zu dritt sein würden.

Affiges Wiedersehen [Zusatzk.: 52]

Schmerz. Wo blieb er? Völlig aus dem Konzept öffnete Vegeta seine Lider und grelles Licht schien ihm entgegen zu wirken. Er hob eine Hand, um sich diese vor sein Gesicht zu halten, als er sich aufsetzte und sich umsah.

Er saß auf einem weißen Pfad. Ringsherum erkannte er gelbe Wolken, die er zuvor noch nie gesehen hatte. Wo war er gelandet?
 

Die letzte Erinnerung die er bei sich trug, war C17 gewesen, als er ihm den Todesstoß gegeben hatte. Den Kopf schüttelnd stand er nun endlich auf und versuchte seine Gedanken zu ordnen.

Völlig ahnungslos was mit ihm passierte, oder wo auch immer er war, sprach ihn plötzlich jemand an.
 

„Auch schon aufgewacht?“, die Stimme, die eher kratzig und weiblich klang, ließ ihn über sich schauen.
 

Er zog eine Augenbraue hoch und fixierte eine alte, gebrechliche Frau auf einer Glaskugel sitzend. Sie hatte ihre Hände in ihren Ärmeln verschränkt. Die schwarze Kleidung die sie trug und auch der spitze Hut auf ihrem Haar schien eher schlaksig auf ihrem Körper zu hängen.
 

Ihre kleinen schwarzen Pupillen starrten in seine schwarzen Opalen, bevor er leise zu knurren begann.
 

„Lass das herum Gegrunze. Du hast viel zu viel Zeit vertrödelt. Enma Daio wartet nicht gerne.“, sagte sie wieder ebenso kratzig, „Er hat schließlich auch noch etwas anderes zu tun, als sich mit dir Flachpiepe herum zu ärgern.“
 

Zornig ballte er seine Hände zu Fäusten. Er konnte es nicht begreifen. Wer war sie, dass sie ihn so betitelte?!
 

„Wer bist du eigentlich? Und vor allem was? Ein Zwerg, oder ein Gnom?“, fragte er bissig und merkte schnell, dass auch seine Stimme mehr als rau klang.
 

Ihr Blick wurde genauso wütend und ihre Wangen plusterten sich dabei auf.
 

„Vegeta, wie er leibt und lebt... na ja, das Letztere eher weniger.“, murmelte sie und schwebte mit ihrer Kugel durch die Luft zu ihm hinüber, „Mein Name ist Uranai Baba und ich begleite dich zum Wächter der Hölle und dem Jenseits.“
 

Vegetas Gesichtszüge wichen dem strengen Blick und er sah verwirrt zu der alten Frau hoch. Wächter der Hölle und dem Jenseits? Also... war er wirklich tot.
 

„Jetzt mach schon! Ich habe nicht den ganzen Tag Zeit!“, rief sie ihm nach hinten, da sie schon vor geflogen war.
 

Er fasste sich wieder und ging ihr in einem beachtlichen Abstand hinterher. Er hatte keine Eile. Wenn er schon tot war, dann hatte er doch wohl genug Zeit, oder?
 

Nach einer gefühlten Ewigkeit stand er nun vor einem großen roten, japanisch angehauchten Tor. Seine Augen waren geweitet, als er die verschnörkelten Drachenskulpturen in dem Material eingraviert sah.

Es erinnerte ihn ein bisschen an Shenlong. Vielleicht war es auch so gedacht gewesen.
 

Uranai Baba, oder einfach nur die alte Hexe, wie er sie getauft hatte, schwebte ihm immer noch voraus. Sie war bereits durch das große Tor hindurch und achtete gar nicht mehr auf den Saiyajin.

Er ging nun ebenfalls unter dem Tor entlang und kam schließlich in einem großen Saal an. Er stoppte in seinen Bewegungen und starrte die vielen weißen Geister vor ihm an. Seine Augenbrauen zuckten gefährlich nach oben. Die Hexe musste seinen Blick gesehen haben.
 

„Halte dich nicht an den verlorenen Seelen auf. Komm schon. Du hast eine private Audienz bei Enma Daio.“
 

Vegeta hatte keinen blassen Schimmer, was mit ihm gleich geschehen würde. Er hatte vom Jenseits und der Hölle gehört. Ihm war es bewusst, dass er zu einer ziemlichen Sicherheit in die letzte Kategorie gehörte und doch war er unsicher. Wieso wollte dieser Wächter unbedingt mit ihm reden?
 

An der langen Schlange dieser Seelen vorbei, kam ein großer robuster Holztisch in der Übergröße in seinen Blickfeld. An diesem Tisch saß ein... keine Ahnung wie er ihn beschreiben sollte. Er war... fett. Seine rote Haut und der Bart machten dies nicht gerade wieder wett. Auf seinem Kopf trug er zwei Hörner. Das war wohl das ausschlaggebende, dass dieser kein Mensch gewesen war.
 

Er hatte eine Art Stempel in seiner rechten Hand und mit der anderen holte er immer wieder ein neues Dokument von seinem Stapel.
 

„Hölle,... Hölle, Hölle,... Paradies..., Hölle, Hölle, Hölle.“, die Papiere flogen regelrecht auf die rechte Seite und Vegeta hatte Mühen mitzukommen, „Du kommst auch in die Hölle, Hölle, Hölle...“
 

„Da bin ich wieder.“, hörte er die quirlige Stimme der Hexe und der Wächter sah von seinen Unterlagen auf.
 

„Ah, du alte Schabracke. Hast dir ja echt viel Zeit gelassen.“
 

„Wie war das?!“, fauchte diese zurück und Vegeta musste sich ein Grinsen verkneifen.
 

Er konnte regelrecht die Blitze zwischen den Beiden erkennen. Arbeiteten wohl nicht gerne zusammen...
 

Die Hexe schnaufte gefährlich aus, bevor sie ihren Umhang richtete und nun auf den Saiyajin zeigte.
 

„Da ist er! Und jetzt entschuldige mich, ich habe noch einen Termin bei meinem Kosmetiker auf Wolke 34.“
 

„Na dann. Er soll sich Zeit lassen, hat schließlich viel zu tun.“, lachte Enma Daio laut auf, so dass Uranai Babas Gesicht die Hautfarbe ihres Gegenübers fast annahm.
 

Voller Wut verließ die Hexe den Saal durch das linke Tor. Vegeta sah ihr kurz hinterher, bevor er von dem Wächter angesprochen wurde.
 

„Vegeta.“
 

Er sah zu ihm hinauf. Es war unbehaglich. Er war so klein, im Gegensatz zu diesem Riesen.
 

„Ich entschuldige mich für Uranai Babas Worte, die sie dir vermutlich entgegen gebracht hatte. Sie kann manchmal etwas zickig sein.“
 

Er schnaubte nur und hörte weiterhin Enma Daios Worten zu.
 

„Wie du mit Sicherheit schon festgestellt hattest, befindest du dich hier zwischen dem Tor zum Jenseits und der Unterwelt. Ich bin der Wächter dieser beiden Welten und entscheide, je nach Vergehen, in welches Tor derjenige schreiten muss.“
 

„Also kann ich gleich durch das rechte Tor gehen?!“, fragte der Saiyajin und verschränkte seine Arme ineinander. - Wozu das lange Gespräch?
 

„Nun ja. Nach deiner Akte wäre das wahrscheinlich. Aber...“
 

Vegeta horchte auf. Konnte nicht ganz begreifen.
 

„... trotz dessen, dass du viele Lebewesen auf deinem Konto hast, habe ich mich lange mit Uranai Baba darüber unterhalten. Durch deine letzte Tat auf der Erde, haben wir ein anderes Bild von dir. Wir sollten nicht ewig in der Vergangenheit herumwühlen. Und... deswegen habe wir entschieden, dass du zwar in die Hölle kommst, jedoch deinen Körper behalten darfst.“
 

„Was?“
 

„Normalerweise würdest du deinen Körper verlieren und deine Seele würde durch die Höllenmaschine geschickt werden. Aber wir belassen das mal dabei. Die letzten Jahre waren anstrengend hier oben. Tagein, Tagaus kommen hier über Hunderttausend Seelen an. In den letzten Monaten ist es zwar weniger geworden, aber auch nur, weil es nicht mehr viele Menschen auf der Erde gibt.“, er machte eine Pause und sah auf ein weißes Blattpapier, „Wir wissen deine Versuche zu schätzen. Auch wenn ich weiß, dass du dich einen Dreck um die Erde scherst.“
 

„Tze.“, schnaubte er abermals und sah zur Seite.
 

„Sei nicht so undankbar. Es ist ein Privileg den Körper behalten zu dürfen. Außerdem... hat Son-Goku ein gutes Wort für dich eingelegt.“
 

Wie bitte? Kakarott? Vegeta dachte, er hätte sich verhört, bis ihm eine Erinnerung - eines längst vergangenen Tages, durch den Kopf rauschte. Als er an seinem Grab stand. Er konnte den Gedanken nicht mehr verdrängen, dass ausgerechnet Kakarott ihm an diesem Tag wirklich zugehört hatte...
 

„Theoretisch hast du es ihm zu verdanken, dass du diese Tatsache nutzen kannst. Wozu auch immer.“, murmelte er und nahm den Stempel, um diesen vermutlich auf Vegetas Dokument aufzudrücken.
 

Er sah im Augenwinkel, wie ein kleiner Junge, der ebenfalls rote Haut besaß, ihm die Tür zur Unterwelt öffnete. Noch einmal sah er zu Enma Daio, doch dieser schien ihn nicht mehr zu beachten. Stempelte weiter fröhlich auf seine Unterlagen.
 

Er hakte dieses unwirkliche Gespräch also für sich ab und betrat das Tor zur Hölle...
 

Vegeta ging dem Jüngeren hinterher. Sie stiegen eine ewig lange Treppe hinunter. Als sie an einer großen Maschine vorbei kamen, hielt er kurz inne und betrachtete das Gebilde.
 

„Das ist die Seelenmaschine.“, hörte er den Jungen sagen und wandte seinen Kopf zu diesem, „Es wäscht die Seelen rein.“, waren seine kurzen Worte und Vegeta drehte sich wieder zu dieser Höllenmaschine.
 

„Was passiert nach dem auswaschen?“, fragte er, rein aus Neugier.
 

„Na ja,... die dunkle Energie wird in einem Tank aufgefangen und zeitlich immer gewechselt. Die gereinigten Seelen kommen dann in eine andere Abteilung ins Paradies und werden per Zufall irgendwo auf der Erde wiedergeboren.“, erklärte er mehr gelangweilt und setzte seinen Weg nach unten weiter fort.
 

Noch einen Moment stand er an dieser Maschine und begutachtete das feine Stück, bis er dem Jungen wieder folgte, der schon einen beachtlichen Abstand hinter sich gelassen hatte.
 

Vegeta konnte seine Gedanken nicht richtig ordnen. Es war so viel passiert in den letzten paar Stunden. Immer noch hatte er diesen Altmetall vor seinen Augen. Er hatte ihn nicht besiegen können. Was sollte jetzt aus der Erde und ihrer Bewohner werden?
 

„Na wen haben wir denn da?!“, riss ihn eine bekannte und vertraute Stimme aus den Gedanken.
 

Vegeta sah auf und er konnte erst nicht fassen, wer gerade vor ihm stand.
 

„Du hast ihn zu Tode erschreckt.“, sagte ein Anderer und Vegeta spürte nur noch einen Kloß im Hals.
 

„Zu Tode erschreckt... der war gut!“, lachte er.
 

Seine Stimme war wie verschwunden. Er konnte absolut nicht verstehen, wieso und warum und doch...
 

„Ihr kennt euch? Schön, dann ist meine Arbeit ja beendet.“, sagte der Junge und wollte schon die Treppen hinauf gehen, als Vegeta ihn zurück hielt.
 

Er wandte sich ihm zu, ignorierte die beiden anderen geflissentlich und stellte den Knaben zur Rede.
 

„Du sagtest doch,... dass die Seelen gereinigt werden? Wieso haben die beiden dann ihre Körper noch?!“
 

„Zu dunkle Energie. Wäre pure Zeitverschwendung gewesen, die durch die Maschine zu jagen.“
 

Vegeta seufzte. Von wegen Privileg. Er wollte am liebsten die Entscheidung von Enma Daio rückgängig machen.

Kaum zu fassen, dass er ausgerechnet hier in der Hölle auf seine zwei Rassengefährten traf. Ihm blieb auch nichts erspart.
 

„Jetzt schau nicht so, Vegeta! Es ist schön, dich wiederzusehen! Hast dir ja verdammt viel Zeit gelassen mit dem sterben.“, lachte Radditz und der Saiyajin drehte sich wieder zu diesem um.
 

Sterben. Als ob er es darauf angelegt hatte schnell den Löffel abzugeben. Just in diesem Moment, als ebenso Nappa anfing zu lachen, als sei es das genialste auf der Welt, bildete sich ein erneuter Kloß in Vegetas Hals.

Die letzten Minuten hatte er nicht daran gedacht. Zu viele Eindrücke, die ihn fast erschlugen und doch kam jetzt der einzige Gedanke, den er in seinem Inneren schon versucht hatte zu verdrängen.
 

Bulma.
 

Er schnaubte, schüttelte seine Gedanken beiseite und rauschte an den zwei Saiyajins vorbei. Die verwirrten Rufe ignorierte er dabei. Er wollte nur weg von ihnen. Vielleicht auch nur, weil er es nicht ertragen konnte, sie fröhlich lachen zu hören. Ihm war danach nicht. Ganz und gar nicht.
 


 

„Hey! Vegeta!“, rief Radditz ihm hinterher, doch schnell musste er feststellen, dass der Prinz ihn ignorierte, „Was hat er denn?“
 

„Du bist einfach taktlos. Das warst du schon immer.“, erwiderte Nappa und verschränkte seine Arme.
 

„Taktlos? Wie darf ich dass denn verstehen?“
 

„So wie es ist. Hast du ihn dir mal angesehen? Vermutlich nicht. Keine Ahnung, er kommt mir so anders vor, seit...“, er brach ab und starrte zu Boden.
 

„Seit er dich getötet hat?“, half Radditz ihm auf die Sprünge.
 

„Mhm.“, nickte er.
 

„Bist du immer noch deswegen angepisst? Weil er seinen eigenen Mentor erledigt hat?“, grinste der schwarzhaarige Saiyajin und schubste seinen Ellenbogen in die Seiten des Glatzkopfes.
 

„Nein. Nein. Das war ich noch nie. Ich kann es verstehen, wieso er das damals getan hat. Vergessen. Aber jetzt einmal ehrlich. Mit ihm stimmt doch etwas nicht.“
 

„Wie meinst du das?“, fragte Radditz nach und sah in die Richtung, in der ihr ehemaliger Prinz der Saiyajins verschwunden war.
 

„Er hat gegen diese Maschinen verloren, oder? Diese Schrottbüchsen, über die die Höllenmenschen hier dauernd reden.“
 

„Ja, denk schon. Er ist im Kampf gestorben, wie er es immer wollte. Vielleicht ist es nur sein makaberer Stolz, dass er verloren hat. Er wird sich schon wieder einkriegen.“
 

Nappa nickte, doch wohl war ihm die Sache nicht. Er kannte den Prinzen seit er geboren wurde. Nun, zumindest dachte er das. Eben, als er die Treppen hinuntergestiegen kam, sah der Glatzkopf direkt an seiner scharfen Mimik, dass mit ihm etwas nicht stimmte. Seine ganze Art war so fremd für ihn geworden. Er hätte ihn fast nicht wiedererkannt. Nur den Berg an Haaren verriet seine Person.
 

„Wir sollten ihn erst einmal in Ruhe lassen.“, entschied Nappa und sein Kampfpartner nickte ihm beipflichtend dazu...
 


 

Vegeta saß in einer dunklen Höhle, die er auf der Flucht vor Nappa und Radditz gefunden hatte. Er schlug die Hände über seinen Kopf und legte seinen Hinterkopf an die steinige Wand.

Seine Augen waren gepresst aufeinander und er versuchte die Ereignisse zu realisieren.
 

Verdammt. Was sollte er jetzt nur tun? Es war ihm zuwider hier zu sein. Er wollte einfach den Schlangenpfad zurück in die Welt der Lebenden. Zu seinem Sohn. Zu ihr. Einfach zu beiden.

Er hatte sie im Stich gelassen. Die Erinnerungen zogen an ihm vorbei und er schärfte sich ihr Gesicht genauer ein. Er verteufelte sich selber, dass er diesen Weg gegangen war. Es gab vielleicht noch tausend andere Möglichkeiten ins Gras zu beißen, aber so hätte es nicht enden dürfen.
 

Er hätte abwarten sollen. Er hätte Son-Gohan weiter trainieren sollen. Ihm vielleicht sogar soweit trainieren können, dass dieser auch die Super-Saiyajin Stufe erreichen konnte. Er hätte diese Cyborgs mit ihm zusammen besiegen können. Aber... sein Stolz hatte ihm wie erwartet, das Genick gebrochen.
 

Er wusste nicht genau, wie lange er nun schon in dieser einsamen Höhle saß. Die Dunkelheit schien ihn zu verschlingen. Krampfhaft versuchte er seinen inneren Druck herunter zu spielen. Aber es gelang ihm nicht. Das erste Mal in seinem Leben traten Tränen aus seinen Augen heraus. Verzweifelt mit dieser Situation, wischte er die paar Tränen rasch von seinem Gesicht.
 

Was war aus ihm geworden. Früher da hätte er seine Niederlage vielleicht noch mit Stolz getragen. In einem Kampf zu sterben war das Beste was einem Saiyajin passieren konnte. Er sollte seinen Tod mit Ehre tragen, aber danach war ihm nicht. Heute nicht mehr.
 

Plötzlich hörte er ein knacksendes Geräusch und Vegeta fuhr hoch. In der Dunkelheit konnte er nur zwei Umrisse erkennen und er knurrte leise.
 

„Lasst mich in Ruhe!“, herrschte er aufgewühlt, doch die Gestalten kamen näher, „Haut ab!“, zischte er und formte eine Energiekugel in seiner rechten Hand.
 

„Jetzt beruhige dich doch, Vegeta.“, hörte er die vertraute Stimme seines ehemaligen Mentors.
 

Seine Energie nahm nur noch mehr zu. Sie sollten verschwinden. Er konnte ihren Anblick nicht ertragen. Wie tief war er gesunken?
 

Eine dritte Silhouette tauchte auf und er konnte einen runden Schatten entdecken. Er schnaufte tief durch, als er die alte Hexe erkannte und ließ die Energiekugel in der Luft verpuffen.
 

„Was willst du denn hier? Hattest du nicht ein Termin?!“, fragte er giftig, doch sie überging diese konkret.
 

„Nun ja...“, begann sie und jetzt wo sie näher an ihn heran schwebte, folgten auch Nappa und Radditz, die er nun mit seinen bloßen Augen erkennen konnte, „Es gibt da ein paar Ereignisse auf der Erde, die dich vielleicht interessieren könnten.“
 

„Ich will nichts davon wissen.“, zischte er und wandte den Rücken zu ihnen um.
 

„Was sollte ihn denn da interessieren?“, lachte Radditz laut auf, „Haben diese Maschinen endlich den Drecksplaneten vernichtet?!“
 

Das Lachen des Unterklassenkriegers war wie Gift in Vegetas Ohren. Vermutlich hatte er keine Ahnung, was sich in den letzten Jahren bei dem Saiyajin Prinzen verändert hatte. Es war vielleicht auch gar nicht so gemeint, aber in Vegetas Innerem kam der Druck wieder hoch. So stark und dicht, dass es ihm die Luft zum Atmen nahm.
 

„Halt deine Fresse.“, zischte er gefährlich und Radditz verstummte augenblicklich.
 

„Was hast du denn? Das wäre doch nur gerecht, wenn diese Erdlinge endlich verrecken.“
 

Die nächste Handlung kam viel zu unkontrolliert und überraschend für den langhaarigen Saiyajin. Vegeta wandte sich um und holte aus. Das peitschende Geräusch riss nun auch Nappa aus seiner Starre und konnte jedoch nur zusehen, wie sein Kollege zu Boden ging.
 

„Spar dir solche Kommentare!“, knurrte Vegeta und baute sich vor seinem ehemaligen Kampfpartner auf.
 

„Aber Ve-“
 

„Lass es einfach!“
 

Uranai Baba beobachtete das Geschehen und er konnte sehen, wie sie nun den Kopf schüttelte.
 

„Also? Magst du es nun sehen?“
 

„Nein.“, sagte er eisern.
 

„Aber es geht um Bulma. Ich denke schon, dass du es sehen solltest. Oder lässt es dich völlig kalt, wie sie deinen Tod aufgenommen hat?“
 

„Wer ist Buma?“, fragte Nappa verwirrt und sah zwischen seinem Prinzen und der Hexe hin und her.
 

„Bulma. Nicht Buma. Ein Gehör wie ein Affe, wahrlich.“, murmelte Uranai Baba und schnalzte mit ihrer Zunge.
 

Danach sprang sie von ihrer Glaskugel und gesellte sich zwischen den dreien Saiyajins dazu.
 

„Bist du dir sicher, Vegeta? Das ist deine einzige Chance die du hast. Ich mache das für gewöhnlich nicht, aber...“
 

„Ich will es nicht sehen.“, sagte er leise und starrte auf den Boden.
 

Nein. Er konnte es nicht. Er wollte es nicht sehen. Das würde ihn nur noch mehr in Verzweiflung treiben, wenn er ihr Antlitz sehen würde. Den inneren Drang weiterhin zu unterdrücken. Sie sehen zu können, ohne ein Wort an sie zu richten.

Was sollte er sich schon davon erhoffen? Außer völlig daran zu zerbrechen?
 

„Weißt du was? Ich schmeiße meine Kugel einfach mal an. Ich bin nämlich sehr neugierig darauf.“, hörte er ihre Worte und wandte sich schnell zu ihr um.
 

Er wollte sie aufhalten. Von ihm aus konnte sie das Geschehene gerne ansehen, aber nicht wenn er dabei war und schon gar nicht, wenn diese zwei Mitsaiyajins anwesend waren! Das ging sie schließlich nichts an.
 

Doch es war zu spät. In dem Augenblick, in der er sich umgedreht hatte, sah er die feinen Umrisse in der Kugel und das blaue Haar, welches ihn immer an seine Heimat erinnerte. Sein Kopf war wie leergefegt und es interessierte ihn auch nicht mehr, das Radditz und Nappa neugierig zusahen.
 

Er erkannte ihre aufgewühlte Aura, ihr ganzes Erscheinungsbild sah so verzweifelt aus, dass es einen inneren Riss in seinem nicht mehr schlagendes Herz verursachte. Darauf erkannte er den kleinen Halbsaiyajin, der die Blauhaarige durch die Luft trug.
 

Was zum Geier machten sie da? Sie waren außerhalb des Bunkers. Und wo war überhaupt Trunks?
 

Als ob Uranai Baba seine Gedanken gelesen hätte, antworte sie schnell darauf.
 

„Chichi ist bei ihm.“
 

„Wer?“, kam die Zwischenfrage von Radditz, der sich wieder aufgerichtete hatte, doch er wurde mit Ignoranz bestraft.
 

„Passiert das...“, Vegeta machte eine Pause, ohne dabei von der Glaskugel abzusehen, „... gerade jetzt?“
 

„Ja. In diesem Augenblick.“, erwiderte die Hexe.
 

Seine ganzer Körper bebte, als er die Bilder in der Glaskugel verfolgte. Er wollte am liebsten wegsehen. Er konnte es nicht ertragen, sie so zu sehen. Und doch behielt er seine schwarzen Opalen darauf fixiert.
 

Er sah, wie sie eine Ewigkeit in der Luft flogen, bis sie er unmissverständlich die Ruinen sah, in der er gestorben war. Auf einmal war ihm bewusst, wohin sie wollte. Am liebsten hätte er sie angeschrien. Dass sie umdrehen sollte. Sie sollte es nicht sehen!

Doch kein Laut kam über seine Lippen. Er spürte den Blick von Nappa auf sich ruhen. Versuchte es jedoch auszublenden.
 

Als er ihre Figur sah, wie sie ihre Füße auf den Erdboden absetzte und an die Stelle fast schon panisch rannte, brach sein Inneres. So sehr und so hart, das er sich sicher war, das er ein zweites Mal gerade starb.
 

Sie sollte von diesem Ort weg. Verdammt, das war die reinste Folter für ihn. Er wusste, wieso er ihr nichts gesagt hatte. Selbst wenn sie ihn damals aus freien Stücken gehen gelassen hätte, hätte er ihr nie den Kampfort genannt. Er wollte einfach nicht, dass sie ihn so sah.
 

Und doch konnte er sich jetzt nicht von dem Bild abwenden. Wie sie auf ihre Knie fiel, an seinem toten Körper rüttelte und auf ein Wunder hoffte.

Die zaghaft, weinerliche Stimme, die sein Inneres zerriss, ließ ihn zittern...
 

„Vegeta...“ - Ihr Flehen riss ein tiefes, schwarzes Loch in seine Seele, „...bitte. Mach die Augen auf.“
 

Er sah ihre Tränen. Tränen, die er nie sehen wollte, auch wenn er es geahnt hatte, dass sie um ihn weinen würde, war es nun etwas ganz anderes, es hautnah zu sehen.
 

„Nein,...nein...“, bittend klangen ihre Worte und so herzzerreißend, dass es ihm ein weiteres Mal den Atem nahm, „Komm zurück...“, wie sehr er dies wollte, konnte sie wohl nicht wissen, „Ich brauche dich doch...“
 

Und er brauchte sie. So nah und ganz. Es tat so weh, sie so zusehen. Unsagbar und schwer, dass er für einen Moment seine Augen vor diesem Augenblick verschloss. Ruhig atmen. Er musste sich beruhigen.

Er hielt sich vor Augen, für was er dies alles getan hatte. Was sein Ziel gewesen war und das... hatte er doch schließlich erreicht. C17 hatte ihm sein Wort gegeben, dass er und seine Zwillingsschwester seine Familie in Ruhe ließen. Das war doch das wichtigste, oder?

Wenn er noch am Leben gewesen wäre, wären sie immer in Gefahr. Ohne ihn konnten sie vielleicht überleben und eine Zukunft haben.
 

„Sag mal,... die kenne ich doch von irgendwo her...“, hörte er Radditz Gemurmel, doch er antwortete nicht darauf, „Und der kleine Junge da... das ist doch... ah ja! Das ist der Bastard von Kakarott!“
 

Er hörte wie Nappa scharf die Luft einzog, als Vegeta sich zum langhaarigen Saiyajin umwandte. Seine Augen strahlten diesen einen Funken aus, welches bedeutete, dass er soeben etwas falsches gesagt hatte.
 

Doch Vegeta konnte keinen Satz verlauten lassen, da die Stimme seiner Gefährtin ihn unterbrach...
 

„Du bist so ein Idiot. So ein Trottel...“
 

Er sah mit geöffneten und klaren Augen wieder auf das Geschehene in der Welt der Lebenden und horchte ihren Worten.
 

„Du kannst mich doch nicht alleine lassen. Ich... ich habe doch jetzt niemanden mehr außer Trunks. Du... du hast mir versprochen, dass du mich beschützt!“
 

Er erinnerte sich an die Nacht zurück, in der sie genächtigt hatten. In diesem verlassen Wohnblock. Er hatte ihr die saiyanischen Worte entgegen gebracht, dass er sie niemals alleine lassen würde. Immer für sie da wäre. - Er hatte sein Versprechen gebrochen...
 

„Wie konntest du nur...“, er sah, wie sie ihre Arme um seinen toten Körper schlang und ihren Kopf auf seine Schulter bettete, „... mir sagen, dass du mich liebst und mir nicht einmal die Chance gabst, es zu erwidern?“
 

Sie hatte es also gelesen. Es war,... das letzte Stück seiner Seele, dass er ihr in ihrer letzten gemeinsamen Nacht anvertraut hatte. Er hatte immer schon diese Schwierigkeit gehabt, ihr diese Worte entgegen zu bringen. Es fiel ihm schwer. Aus dem einfachen Grund, dass er vor ihr noch nie jemand so nah an sich heran gelassen hatte.

Und doch war es ihm wichtig, es wenigstens einmal gesagt zu haben. Vor allem zu ihr.

Es war ihm gleich, ob sie es damals verstanden hatte. Das war nebensächlich. Er wollte es nur einmal sagen, einmal ihr diesen Gefallen tun und doch war es jetzt in Anbetracht dieser Situation wieder falsch gewesen. Hatte er den Zeitpunkt vielleicht schon verpasst? Gab es einen anderen Moment, in dem er es hätte aussprechen müssen?
 

„Ich liebe dich auch,... so sehr.“, hörte er ihre leise Stimme und sein nicht schlagendes Herz erwärmte sich, aus einem undefinierbaren Grund.
 

Es war ein... schönes Gefühl. Vegeta wusste sehr genau, wie sie zu ihm fühlte und doch traf es ihn nun wie ein Schlag. Eine unerbittliche und gar unsterbliche Liebe, die sie ihm schenkte, war alles was er sich je erträumt hatte. Geliebt zu werden, nach allem was er getan hatte und dennoch von dieser Person so sehr akzeptiert zu werden, war unbeschreiblich.
 

Nach endlosem Starren auf seine Gefährtin, löste er sich dann doch von ihrem Antlitz und wandte sich um. Immer noch bebte sein Körper und er wollte am liebsten einfach alles um sich herum zerstören.

Er hatte sein Versprechen gebrochen. Dabei hatte er sich doch geschworen, dass ihr niemand diesen Schmerz zufügte und jetzt... war er selbst daran schuld, dass sie so litt.
 

Hatte er vielleicht doch die falsche Entscheidung getroffen? Es gab nur wenige Momente, in denen er an sich selber zweifelte. Dies war so ein Augenblick. Wenn er die Zeit doch nur zurückdrehen könnte. Er würde vermutlich vieles anders machen. Aber Vergangenes war passiert und es gab kein zurück mehr.

Er war tot. Sein Dasein auf der Erde war vorbei. Das Einzige was ihm jetzt nur noch blieb, waren seine Erinnerungen...
 


 

Immer noch stand Vegeta mit dem Rücken zu Nappa und Radditz. Die Hexe murmelte etwas vor sich hin, doch der glatzköpfige Saiyajin hörte ihr nicht zu. Er war einfach platt. Von dem Gesehenen? Von Vegetas Reaktionen? Er hatte ihn noch nie so erlebt, so... verzweifelt und mit sich ringend.

Er hatte es erst nicht begriffen, um was es hier ging. Doch als er die Frauenstimme aus der Glaskugel vernahm und das Selbstgespräch zuhörte, wurde es ihm mehr und mehr klar.

Ja,... Vegeta hatte sich definitiv verändert. Da gab es nichts zu rütteln. Nappa konnte es zwar nicht klar und deutlich herausfiltern, aber diese Frau musste dem Prinzen so verdammt wichtig gewesen sein, dass er...

dass er gerade daran zerbrach.
 

„Ich verstehe das immer noch nicht. Wer ist das denn nun?“, hörte er Radditz taktlos wie eh und je.
 

Er zischte ihm leise zu, dass er einfach den Mund halten sollte, doch mehr als ein merkwürdigen Blick von seinem Kumpane, der seine Ratlosigkeit voll und ganz darstellte, bekam er nicht.
 

Nappas Blick wanderte wieder zu seinem Prinzen, der sich immer noch kein Stück bewegt hatte. Die blauhaarige Frau hatte um ihn geweint.

Noch nie in seinem bisherigen Leben kannte er eine Person, die so ein starkes Gefühl beim Prinzen ausgelöst hatte. Sie sprach von... Liebe.

Könnte es vielleicht sein, dass...
 

„Geht einfach.“, hörte er die so verletzende Stimme von dem Saiyajin-Prinz, dass er sofort seinem Befehl folgen wollte.
 

Er nahm Radditz hart an seinem Arm und schleifte ihn an den Prinzen vorbei, um die dunkle Höhle zu verlassen. Die Hexe folgte ihnen dabei einfach, schien ebenso in ihre Gedanken versunken zu sein.
 

Als sie am Höhleneingang ankamen und das rote Licht der Hölle wieder entgegen strahlte, schaute er noch einmal in die Höhle zurück.
 

„Was ist Nappa?“
 

Ein unwohles Gefühl umschlang seinen Verstand. Es war nicht gut, dass er ihn jetzt alleine ließ. Er hatte den Drang ihm beizustehen. Auch wenn er nicht wusste wieso und weshalb.

Selbst nach so langer Zeit und auch nach dem Wissen, dass er es war, der ihn hier hin geschickt hatte, wollte er einfach eine vertraute Person für ihn sein.
 

„Geh du schon einmal vor. Ich komme gleich nach.“, sagte er dann entschlossen, ließ Radditz los und trat wieder an den Höhleneingang.
 

„Eben hast du noch gesagt, wir sollen ihn in Ruhe lassen?!“
 

Doch Nappa winkte einfach nur ab und hörte seinen Kollegen genervt schnaufen, bevor er dann endgültig in den Weiten der Hölle verschwand...
 


 

Vegeta war hin und hergerissen von den Ereignissen. Er stand an der Höhlenwand und schlug seine Fäuste in diese. Schmerz. So viel Schmerz, welches sein Herz umfasste und dabei immer nur Bulmas Gesicht vor seinem inneren Auge sah.
 

Er hatte es verkackt. Er hätte niemals gedacht, dass es ihm so nah gehen würde. Die Erkenntnis, dass er sie niemals hätte verlassen sollen, kam zu spät. Viel zu spät.
 

„Vegeta?“
 

Er schaute abrupt zur Seite und knurrte, als er Nappa erkannte.
 

„Ihr solltet doch gehen!“, zischte er ungehalten.
 

„Ich bin alleine. Ich...“
 

Genervt seufzte er auf und ließ seine Stirn an die Steinwand prallen. Hatte er nicht einmal hier seine Ruhe? Er wollte doch nur alleine sein.
 

Nappa sprach erneut und Vegeta lauschte eher unbeabsichtigt seinen Worten. Er sprach das aus, vor was er sich ebenfalls fürchtete. Es war eine Sache, die Geschehnisse zu sehen, aber eine ganz andere, wenn unbeteiligte Personen dabei waren. Vor allem aber Radditz und Nappa.

Für sie, war er immer noch der eiskalte Saiyajin-Prinz. Ein Planeteneroberer, ein Mörder, ein...
 

„Wer ist sie?“
 

„Was geht dich das an.“, hauchte er nur und schloss seine Augen abermals.
 

„Es beschäftigt dich, ich dachte...“
 

„Was? Dass du mich kennst? Du kennst mich kein bisschen!“, sagte er völlig aus dem Zusammenhang gerissen und stieß sich nun von der Wand ab, nur um sich umzudrehen und sich daran herunter rutschen zu lassen.
 

Er musste ihn loswerden. Irgendwie. Konnte es nicht ertragen, dass ihn jemand so sah. So zerbrechlich, schwach und völlig am Ende.
 

„Vielleicht habe ich dich mal gekannt. Aber du scheinst nun ein ganz anderer zu sein.“, waren seine Worte und er bemerkte, wie sich Nappa neben ihn setzte. - Er würde wohl den Teufel tun, und jetzt verschwinden.
 

Stille umgab sie beide, bis Vegeta einfach mit der Sprache herausrückte. Vielleicht war es gut so. Vielleicht tat es dann nicht mehr so weh, wenn er einfach all das aussprach, was ihn gerade belastete.
 

„Bulma,... sie ist... sie war meine Gefährtin.“, hauchte er leise und starrte auf den harten Boden unter seinen Füßen.
 

„Deine Gefährtin? Dein ernst?“
 

Er nickte nur und atmete tief ein und aus.
 

„Sie ist ein Mensch.“, waren seine nächsten klaren Worte und Vegeta musste tatsächlich kurz leise lachen.
 

„Ja,... das ist sie wohl.“
 

Wie abwegig dieses Gespräch doch war und ihre feinen Einzelheiten. Wenn er an seine Vergangenheit dachte, hätte er nie für möglich gehalten, dass er sich je auf einen Menschen einließe. Aber er hatte es und bereute es nicht einmal.
 

„Und...“, begann er wieder, doch Vegeta schnitt ihm seine Worte ab.
 

„Frag mich nicht warum. Ich weiß es nicht. Es ist... einfach so passiert.“, sagte er leise und sah auf seine Hände, „Ich... bin für sie gestorben. Damit sie eine Zukunft hat. Dass Trunks eine Zukunft hat. Ich wollte doch nur,... dass es ihnen gut geht.“
 

„Wer ist Trunks?“
 

Er sah kurz zu ihm auf. Ihm war nicht bewusst gewesen, dass er seine letzten Worte tatsächlich ausgesprochen hatte.
 

„Er ist mein Sohn.“
 

„Du hast einen Sohn? Und das mit einem Erdling?“, seine Frage war schneidend und dennoch lächelte Vegeta.
 

„Ist das so suspekt? Es war nicht geplant. Zum damaligen Zeitpunkt war ich ja noch nicht mal sicher, was das zwischen uns war. Ich konnte das nicht einordnen. Solche Gefühle hatte ich bis dato noch nie gespürt. Ich wusste doch nicht, wohin es führte.“
 

Er sah, wie Nappa sich über seine Glatze fuhr. Es waren offenbar zu viele Informationen gewesen. Aber Vegeta musste sich eingestehen, dass es gut tat, alles einmal von seiner Seele zu reden. Sich jemanden anzuvertrauen. Etwas,... was eigentlich nur Bulma hören sollte.
 

Bulma.
 

„Ich bin ein Versager.“, sagte er leise und seine Hände fuhren über sein Gesicht.
 

„Das mit Sicherheit nicht.“, hörte er Nappa sagen, „Du hast dich verändert, ja. Aber... Veränderungen gehören zum Leben dazu, oder? Hast du gedacht, ich würde dich verteufeln, wenn ich es erfahre?“
 

„Vielleicht.“
 

„Du bist so ein... warte... Idiot, Trottel?“, grinste er und schlug ihn leicht auf die Schulter, „Wer weiß, wo wir heute wären, wenn wir nicht gestorben wären. Wenn wir niemals auf die Erde gekommen wären.“, sagte er und Vegeta horchte in sich hinein.
 

„Glaubst du an das Schicksal?“
 

„Inwiefern?“
 

„Ach nichts. Vergiss es.“, winkte er ab und dachte an seine Gefährtin zurück.
 

Schicksal. Er glaubte bisher nie an so etwas. Aber inzwischen hatte er eine andere Meinung dazu. Er glaubte fest daran, dass es Schicksal war, dass er und Bulma sich begegnet waren. Dass er eine Chance erhalten hatte sein Lebenswandel zu ändern. Dass sie ihm ein Grund zum Leben gab.
 

Und darüber war er unendlich froh.

Blau wie das Meer [Zusatzk. zw. 52-53]

„Trunks?“, rief die Blauhaarige die Treppen hoch und erhoffte sich eine Antwort ihres Sohnes.
 

Nervös stand Bulma am Treppengeländer und driftete während dem warten in ihren Gedanken ab. Der Zeitpunkt war endlich gekommen. So hoffte sie es zumindest. Die Zeit verging so schnell und sie hatte Angst, dass Trunks vielleicht noch nicht bereit dafür wäre. Aber er war mittlerweile 16. Immerhin hatte er schon so viel von ihm erfragt, da wäre es jetzt doch der richtige Zeitpunkt Sohn und Vater wenigstens ein bisschen näher zu bringen. Auch wenn der zuletzt Genannte eher weniger etwas davon mitbekam. Eigentlich gar nichts. Immerhin war Vegeta nun schon seit 15 Jahren tot.
 

Laute Schritte vernahm die älter gewordene Frau und sah auf den obersten Treppenabsatz.
 

„Bin schon fertig, Mutter.“, grinste er sie an und Bulma musste einen Augenblick ihre Trauer herunterschlucken.
 

Selbst nach so vielen Jahren tat es immer noch weh. Ihn nicht mehr bei sich zu haben. Jedoch hatte sie sich damit irgendwie arrangiert. Ihr Sohn war da nicht gerade so unschuldig daran.
 

Trunks kam zu ihr herunter und sie nahm sich eine Jeansjacke von der Garderobe. Sie hatte sich für den heutigen Tag für das Auto entschieden. Fliegen kam nicht in Frage. Weder mit Trunks als Flieger, noch sie als Pilotin.

Auch wenn die Cyborgs sie inzwischen in Ruhe ließen und größtenteils auch Trunks, saß der Schock über Son-Gohans Tod immer noch hart in ihrem Nacken. Sie wollte einfach kein Risiko eingehen.

Als sie davon erfahren hatte, dass Son-Gohan Trunks manchmal mitgenommen hatte, war sie immer wieder aus der Haut gefahren. Sie wollte nicht, dass er den Kontakt zu diesen Maschinen hatte. Sie wollte ihn in Sicherheit wissen. Die größte Angst die sie hatte war, dass die Cyborgs vielleicht ein Interesse an Trunks hegen könnten. Auch wenn er noch weit entfernt von Vegetas Kräften war, bemerkte sie, dass er diese kämpferische Ader inne hatte.

Bulma wusste, dass sie ihn nicht davon abhalten konnte. Aber sie würde es herauszögern, so lange wie sie es eben konnte.
 

„Können wir also?“, fragte sie ihn lächelnd und er nickte eifrig...
 

Die Autofahrt war ziemlich ruhig verlaufen. Zu ruhig, wenn sie ehrlich zu sich selber war. Sie bemerkte immer wieder, dass Trunks tief in seinen Gedanken versunken war. Während sie gerade eine Abfahrt nahm und den Gang runter schaltete, sprach sie ihn vorsichtig an.
 

„Alles okay?“
 

„Mhm...ja.“, sagte er leise und sah in ihre azurblauen Augen, „Ich frag mich nur...“, begann er dann, „...wie es sein wird, wenn wir da sind.“
 

„Du schaffst das schon, Trunks.“, ermunterte Bulma ihn.
 

Sie verstand seine Sorgen und Ängste. Es war ein weiterer Schritt, ein weiteres Erlebnis für den jungen Halbsaiyajin.

Bisher hatte Bulma Vegetas Ruhestätte immer nur alleine besucht. Jedes Jahr aufs neue. Es war zu einem Ritual geworden. Ein Ort, an dem sie Ruhe fand und ihre Trauer um ihren Gefährten preisgeben konnte.

Sie hatte es sich immer selbst verweigert vor Trunks zu weinen. Meistens tat sie es, wenn er bereits schlief. Sie wollte ihm nicht noch mehr Sorgen bereiten.
 

„Wo fahren wir eigentlich genau hin?“, fragte er dann und riss die Blauhaarige aus ihren Gedanken.
 

„Das erfährst du schon früh genug.“, lächelte sie verschmilzt und konzentrierte sich wieder auf die Straße vor ihr.
 

Die Tür der Fahrerseite schlug knallend zu und sie roch den frischen Wind, der ebenso luftig durch ihr Haar wehte. Kurz schloss sie die Augen, bevor sie ihre Augen auf die Beifahrertür richtete.

Trunks saß immer noch auf seinem Platz und rührte sich kein bisschen. Sie ließ ihm die Zeit, die er brauchte und ging schon einmal ein paar Schritte vor.
 

Ließ dieses Panoramabild auf sich wirken. Die vollen Dünen, der sandige Boden unter ihr und den frischen Wind.
 

In diesem Moment hörte sie die Autotür und sah kurz darauf, wie Trunks ausstieg. Seine Augen weiteten sich, als er sah, wo sie sich befanden.

Er hatte offenbar gar nicht auf die Fahrt geachtet.
 

„Wo...?“, fragte er seine Mutter überrascht.
 

„Wir sind am Meer.“, sagte sie nur lächelnd, „Komm.“, sagte sie dann und reichte ihm die Hand, die er auch annahm.
 

Sie spürte den Blick in ihrem Nacken. Trunks konnte zwar vieles gleich verstehen, aber in diesem Moment schien er einfach nur überfordert gewesen zu sein. Bulma nahm es ihm nicht übel. Sie hatte nie die genaue Bedeutung über Vegetas Grab verlauten lassen. Aber das würde sie heute ändern.
 

Sie liefen über den Strand, während die Wellen des Meeres zu ihren Seiten brachen und sich sanft an den Sandboden schmiegten. Sie sah zu ihrem Sohn, der das ganze Schauspiel beobachtete.

Der Wind durchwühlte hier noch mehr ihre Haare und ließen die einzelnen Strähnen in diesem tanzen.
 

Bulma atmete tief ein und aus, als eine kleine Bucht in ihrem Blickfeld auftauchte. Sie merkte wie Trunks' Hand ihre losließ und stehen blieb. Sie wandte sich zu ihm um und schaute sie fragend an.
 

„Ist... ist es da?“
 

„Ja.“, sagte sie nur verständnisvoll und nahm wieder seine Hand.
 

Sie musste ihn einfach hinführen. Aus eigenen Stücken, würde er es wahrscheinlich nicht schaffen. Und erst jetzt begriff sie, dass er eine noch viel größere Angst vor dem Kommenden hatte.
 

Immer näher traten sie heran und am Eingang dieser Bucht, sah sie nun endlich das Holzkreuz, auf dem sein Name eingraviert war. Ihr Körper fing an zu zittern. Sie war nun schon so oft hier gewesen und doch erschütterte sie dieser Ort immer noch mit so viel Trauer.
 

Als sie davor stehen blieb, sah sie auf das Grabdenkmal nieder. Kleine Steine, die auf dieser Ruhestätte lagen, waren als ein bestimmtes Zeichen angeordnet worden. Es bildete das Symbol von Vegeta-Sai, welches Vegeta in das eine selbstgeschriebene Buch gezeichnet hatte.
 

Sie hatte das Grab damals gestaltet und pflegte es immer, wenn sie hier war. Einmal im Jahr.
 

„Vater...“, hörte sie Trunks seufzen und sah zu ihm.
 

„Ich lass dich einen Moment alleine, ist das in Ordnung?“, fragte Bulma und legte eine Hand auf seine Schulter.
 

Er nickte nur und sie ging ein paar Schritte zurück zum Meer.
 

Sie setzte sich auf den sandigen Boden und zog dabei ihre Sandalen aus. Sie fühlte die Körner zwischen ihren Zehen und genoss den Moment.
 

Vegeta. Immer wenn sie hier war, zogen an ihr die Bilder vorbei, als sie ihn damals in diesen Ruinen gefunden hatte und immer wieder aufs Neue brach ihr Herz entzwei. Manchmal fragte sie sich,... wie es gewesen wäre, wenn er diese Entscheidung nicht getroffen hätte.

Wäre er dann ebenso jetzt tot? Oder wäre er immer noch bei ihr?

Er hätte Trunks aufwachsen gesehen. Er...
 

Tränen versammelten sich in ihren Augen und sie wischte diese beiseite.
 

Es war doch völlig egal, was gewesen wäre. Es war nun mal passiert. Wie hatte er einmal gesagt? - Vergangenes war passiert und man könne dieses nicht rückgängig machen. Ja. Wie sehr Recht er doch hatte.
 

„Mutter?“, sie erschrak, sah zu ihrer linken und erkannte Trunks an ihrer Seite.
 

„Alles okay?“
 

Er setzte sich zu ihr in den Sand und legte seine Hände über seine Knie.
 

„Wieso hier? Wieso...“, fragte er und Bulma wusste auf Anhieb, auf was diese Frage hinauslief.
 

„Wieso das Grab hier ist?“
 

„Mhm.“
 

„Weißt du, Trunks... ich dachte, hier würde er vielleicht seinen Frieden finden.“
 

„Am Meer?“
 

„Ja.“, lächelte sie und sah auf die aufgewühlten Wellen, „Er hat mal zu mir gesagt,... dass meine Augenfarbe ihn an das Meer auf seinem Heimatplaneten erinnert.“, sagte sie und sah zu Trunks zurück, „Die selben Augen, die auch du hast.“, sagte sie leise und hielt seine Wange mit ihrer Hand.
 

„Von Vegeta-Sai?“, fragte er nach und sie nickte.
 

Es war ein emotionaler Moment für beide gewesen. Hier konnte Bulma das erste Mal ihre Seele völlig freien Lauf lassen. Es war nicht mehr von Bedeutung, dass Trunks neben ihr saß. Ob er nun ihre Tränen sah, oder nicht. Es war schön hier zu sein.

Hier war sie Vegeta wieder so nah, wie früher. Vergessen waren die dunklen Zeiten. Vergessen war sein Tod.
 

„Ist es okay, wenn ich schon zurück zum Auto gehe?“, hörte sie ihren Sohn fragen und sie lächelte ihm aufrichtig zu, nahm ihre Hand wieder zu sich.
 

„Ich bleibe noch einen Moment, aber geh schon vor.“
 

Er nickte ihr zu und stand auf, um seiner Mutter die benötigte Ruhe zu geben.
 

Sie sah Trunks hinterher, bis er hinter den Dünen wieder verschwand. Sie seufzte und legte ihren Kopf in den Nacken. Bulma wusste nicht genau, wie sie das alles schaffen sollte. Jetzt verstand sie so langsam, wie schwer es Chichi gehabt hatte, sie immer noch damit zu kämpfen hatte. Erst den Mann zu verlieren und dann auch noch ihren Sohn. Sie hoffte nur,... dass ihr niemand Trunks wegnehmen würde. Sonst wäre dies ihr Untergang.
 

Sie seufzte abermals und sah zur Bucht zurück. Sie hatte vielleicht noch ein bisschen Zeit für sich. Nur ein bisschen. Es würde ihren Schmerz lindern...
 

Vorsichtig stand sie auf und bewegte sich zurück an seine Grabstätte. Die Sandalen hatte sie in die Hände genommen und ihre Füße strichen durch den samtweichen Sand.
 

Angekommen kniete sie sich vor sein Grab, um auf Augenhöhe mit seinem Namen zu sein. So viele Gedanken streiften durch ihren Kopf. Wie schön es wäre, wenn sie diese mit ihm teilen könnte.
 

„Vegeta...“, hauchte sie leise, „Wenn du doch nur sehen könntest, wie sehr er dir ähnelt.“
 

Erneut versammelten sich Tränen, doch diesmal ließ sie es einfach laufen.
 

„Es tut so weh,... ihn zu sehen und dabei an dich denken zu müssen.“
 

Sie stellte sich ein wenig auf und beugte sich zu seinem Holzkreuz hinüber, um über seine Gravur zu streichen. Ihre Finger glitten sanft über das glatte Holz, rutschten dann ein wenig tiefer und berührten eine weitere Inschrift.
 

„Thana kato di el lero.“, flüsterte sie. - Liebe bis in die Ewigkeit.

Ein Gefallen unter Feinden [Zusatzk. zw. 54-55]

„Und das du auch ja gut auf dich aufpasst.“
 

„Aber ja, Mutter. Du kennst mich doch.“
 

„Ja, das ist es ja gerade.“
 

„Sie macht sich auch immer so viele Sorgen.“, lachte Son-Goku, während er seine rechte Hand auf der Schulter von Meister Kaio hielt.
 

„Es ist eben ihr einziger Sohn, das solltest du nicht vergessen.“, erwiderte Meister Kaio und verfolgte weiterhin das Geschehen auf der Erde.
 

„Aber Trunks ist fit genug. Immerhin ist er auch Vegetas Sohn. Der wird es schon schaukeln.“, sagte der Saiyajin.
 

„Dein Optimismus würde ich gerne mal besitzen. Schade, dass wir keinen Einblick in die andere Zeitebene haben. Hätte zu gerne gewusst, wie es da mittlerweile aussieht.“
 

Son-Goku sah überrascht zu dem Kaio und hob eine Augenbraue.
 

„Ich dachte, du verteufelst immer noch die Sache mit der Zeitmaschine?“
 

„Tue ich auch. Es ist nicht richtig, was Bulma da getan hat. Und trotzdem weckt es meine Neugier.“
 

Nachdenklich sah Son-Goku weiterhin dem Geschehen zu und konnte gerade noch die Verabschiedung zwischen Bulma und Trunks sehen, bevor dieser erneut in die Zeitmaschine stieg und am Himmel wenig später verschwand.
 

Es war für den Schwarzhaarigen immer ein Erlebnis in die Welt der Lebenden zu schauen. Besonders wenn er die Chance hatte Trunks zu sehen. Er hatte immer das Gefühl, dass er ihn kannte, auch wenn sie sich persönlich nie vorgestellt wurden. Nur schwach erinnerte er sich an die letzten Stunden seines Lebens...
 

„Nimm deine Hand endlich runter!“, keifte Meister Kaio und wandte sich zu seinem kleinen Haus um, „Es wird Zeit für mein Mittagessen.“
 

„Kann ich mit essen?“, kam prompt die Frage von Son-Goku.
 

„Du bist tot! Tote brauchen kein Essen, wie oft noch?“
 

„Aber ich vermisse es...“, sagte er und setzte einen bemitleidenswerten Blick auf.
 

Er hörte ihn seufzen und gab sich schlussendlich geschlagen...
 

Nach dem Mittagessen trainierte Son-Goku wieder auf dem kleinen runden Planten, auf dem Meister Kaio lebte. Gerade als er dabei war die Gewichte an seinen Armen und Beinen von dem Kaio zu erhöhen tauchte Uranai Baba auf ihrer Glaskugel auf. Son-Goku sah auf und war sichtlich überrascht, sie hier zu sehen. Meister Kaio begrüßte sie, als sie von ihrer schwebenden Kugel herunter sprang.
 

„Was treibt dich denn hier hin?“
 

Sie seufzte laut aus.
 

„Ich kann Enma einfach nicht mehr ertragen. Er versinkt regelrecht in der Arbeit. Heute Morgen kam schon wieder eine Salve an Geistern an.
 

„Die Erde wird dies nicht mehr lange aushalten.“, erwiderte Meister Kaio und der Saiyajin sah zu den beiden auf.
 

„Gerade deswegen sollten wir auf Trunks vertrauen!“, sagte er und ballte seine Hände.
 

„Son-Goku wie oft soll ich dir das denn noch erklären? Selbst wenn Trunks in der anderen Zeitebene mehr Erfolg haben sollte, wird sich die Zukunft nicht verändern. Es ist eben eine andere Geschichte.“
 

„Aber...“
 

„Meister Kaio hat Recht, Son-Goku.“, erwiderte die Hexe, „Ich weiß, es muss schwer für dich sein, aber so ist es nun einmal. Wir können die Geschichte nicht verändern.“
 

„Anderes Thema. Wie macht sich Vegeta in der Unterwelt?“, kam es von Son-Gokus Trainingslehrer.
 

„Hör mir auf mit dem!“, seufzte sie und der Saiyajin wurde hellhörig.
 

„Was ist denn mit Vegeta?“
 

Uranai Baba schien mit sich zu kämpfen, ob sie wirklich eine entschiedene Information preisgeben konnte. Son-Goku sah sie jedoch eindringlich an, so dass sie schließlich einknickte.
 

„Er hatte letztens eine wahnwitzige Idee gehabt. Er... wollte Enma Daio dazu überreden, ihn auf die Erde zu lassen.“
 

„Wie bitte?!“, keuchte der Kaio.
 

„Wozu?“, fragte stattdessen der Schwarzhaarige ruhig nach.
 

„Wollte er nicht sagen. Aber wir glauben, dass er gegen die Cyborgs erneut kämpfen wollte. Enma hat ihm den Wunsch natürlich verweigert.“
 

„Gute Entscheidung.“, pflichtete Meister Kaio bei, doch Son-Goku konnte keinen klaren Gedanken fassen.
 

Er bezweifelte, dass Vegeta nur deswegen auf die Erde wollte. Nein, er hatte sich mit der Niederlage schon lange abgefunden. Nach so vielen Jahren in der er nun schon im Reich der Toten war, konnte er ihn mittlerweile so einschätzen. Aber was für einen Grund hätte er dann?
 

„Na, wie dem auch sei. Entschuldigt mich, ich habe noch einige Arbeit, die ich noch erledigen muss. Man sieht sich.“
 

Bevor die Hexe auf ihre Glaskugel steigen konnte und davon fliegen wollte, rief der Saiyajin sie zurück und sprach im nu, eine Frage aus, die ihn schon immer interessiert hatte.
 

„Hey, Uranai Baba. Wäre es möglich,... dass ich mit Vegeta sprechen könnte?“
 

Ihre Augen weiteten sich und sie setzte einen fragwürdigen Blick auf...
 


 

Derweil in der Unterwelt saß Vegeta in einer Höhle, in der er sich irgendwie häuslich eingerichtet hatte. Nicht viel war hier vorhanden. Ein Tisch, eine kleine Kerze, eine Matratze in einer Ecke liegend, waren die einzigen Dinge die er hier hatte. Es reichte aus. Mehr brauchte er nicht. Tagein, Tagaus saß er eh nur auf einem Stein am Tisch.
 

Er konnte einfach nichts mehr mit sich anfangen. Am Anfang war der Schmerz über den Verlust groß gewesen. Nur schwer und langsam ebbte er ab und doch hatte er dieses eine Gefühl inne, welches ihn zum Explodieren bringen könnte.
 

Er machte sich Sorgen. So viele Sorgen um dieses und jenes.
 

Nappa und Radditz hatten versucht ihn aufzumuntern, aber vergeblich. Je mehr sie an ihren Prinzen herankamen, umso mehr vervierfachten sich seine Sorgen. Es war... nett gemeint. Keine Frage. Aber sobald einer nur im Entferntesten seine Familie erwähnte, war der Tag in der Hölle gelaufen.
 

Seit seiner Ankunft hier, hatte er viel mit Nappa geredet. Über Bulma. Über Trunks. Über seine Zeit auf der Erde. Er war melancholisch wenn er darüber sprach. So abwesend und irgendwie gar nicht in dieser Unterwelt gefangen.

Es machte ihn schier wahnsinnig nicht zu wissen, was auf der Erde alles so abging.

Uranai Baba hatte ihn kein weiteres Mal in ihre Glaskugel blicken lassen. Angeblich dürfte sie dies nicht. Er konnte nur darüber lachen. Offenbar wollte sie ihn leiden sehen. Wieso hatte sie denn sonst ihn damals hineinsehen lassen? Vielleicht war es ihr auch gar nicht bewusst. Aber... er war an diesem Tag daran zerbrochen.
 

Nie hatte es jemanden geschafft, ihn so aus der Bahn zu werfen. Es hatte ihn zerrissen. Sein Herz, auch wenn es nicht mehr schlug, wusste er, dass es da war. Irgendwo im nirgendwo. Sein Blut, welches nicht mehr brodeln, nicht mehr fließen konnte und doch... wusste er,... dass es ebenso da war.
 

„Vegeta?“
 

Er schaute auf und erkannte Nappa, wie er vorsichtig in die Höhle trat. Er seufzte und schlug seine Hände über den Kopf.
 

„Was ist?“
 

Er sah ihn schwer schlucken, bevor er ein Papierstück hinter seinem Rücken hervorzog.
 

„Das ist die Anmeldeliste für das Unterwelt-Turnier. Magst du wirklich nicht?“, fragte er vorsichtig und hielt ihm das Stück Blatt entgegen.
 

„Nein.“
 

Jeden Tag kam er mit der Idee, ihn überreden zu wollen. Aber Vegeta hatte keine Nerven mehr. Kein Wille vor allem. Wozu? Wozu sollte er an diesem bescheuerten Turnier teilnehmen? Es gab viel wichtigeres, als so eine öde Klopperei.
 

Zum einen hatte er sowieso keine ruhige Minute. Er konnte sich ja noch nicht einmal mehr konzentrieren. All seine Gedanken galten seiner Gefährtin und seinem Sohn. Ob es ihnen gut ging?
 

„Meinst du nicht,... du solltest dich ein bisschen ablenken?“
 

Diese Frage war neu und der Prinz sah seinen Freund misstrauisch an.
 

„Was soll das jetzt heißen?!“, knurrte er vorsichtig.
 

„Man, Vegeta. Wir meinen es doch nur gut! Deine Selbstmitleidsphase ist echt nicht mehr zu ertragen. Du musst mal aus deiner stickigen Höhle rauskommen und den anderen Viechern in den Arsch treten, so wie früher!“
 

Ein Machtwort. Wahrhaftig. Oder er war lebensmüde. Okay, passte nicht ganz zu einem Toten.
 

„Was ich mit meiner Zeit hier mache, geht dich einen Scheiß an!“, zischte er bedrohlich zurück und erhob sich, „Außerdem... so wie früher wird es nicht mehr! Das habe ich dir schon einmal gesagt! Ich bin nicht mehr derjenige, den du kanntest! Es verändert sich eben alles!“
 

„Veränderungen. Ja, genau daran solltest du arbeiten.“, knurrte der glatzköpfige Saiyajin zurück.
 

„Provozier' mich nicht! Du weißt genau, wie ich das meine!“
 

„Verdammt noch mal! Wie lange willst du noch dahinsiechen? Ich... verstehe dich, irgendwie und ich bin mir sicher, dass es deiner Familie gut-“
 

Ein Wort. Ein Wort aus sieben Buchstaben, welches so viel für den Saiyajin-Prinzen bedeutete. Es war wie ein Schalter, der sich umlegte, der durch dieses Wort ausgelöst wurde.
 

„Halt deinen Rand!“
 

„Geh nicht gleich wieder an die Decke. Ich möchte doch nur, dass du endlich begreifst, dass alles in Ordnung ist.“
 

Vegeta ballte seine Hände zu Fäusten. Nichts war in Ordnung. Gar nichts. Absolut. Doch so schnell seine Rage gekommen war, umso schneller ebbte sie wieder ab und er ließ sich wieder auf seinen Sitzplatz fallen.
 

„Vegeta.“
 

„Geh einfach.“
 

„Ihr wird es gut gehen. Da bin ich mir sicher.“, sagte er zum Schluss und ließ den Prinzen wieder allein.
 

Doch noch bevor er die Höhle verließ, ließ er die Anmeldeliste auf den kleinen Holztisch fallen...
 


 

„Und?“, fragte der langhaarige Saiyajin neugierig, als Nappa zurückkam, „Was hat er gesagt?“
 

„Er will nicht.“, sagte er kurz angebunden und setzte sich auf einen Baumstamm.
 

„Meine Güte,... der stellt sich aber auch an. Ich vermisse irgendwie die alten Zeiten, in dem er keinen Kampf gescheut hatte. Was ist bloß aus dem geworden.“, sinnierte Radditz und setzte sich zu ihm an ein Lagerfeuer.
 

„Halt deinen Schnabel.“
 

„Was bist du denn jetzt auf einmal so bissig?“
 

Nappa seufzte. Diese Vorlaute Ratte. Manchmal hegte er den Wunsch, ihn zu erwürgen, auch wenn er schon tot war. Aber dieses ständige Gequassel ging ihm schon seit Jahren auf den Keks.
 

„Du merkst es nicht oder?“, fragte Nappa erneut und sah seinen Kumpanen ernst fragend an.
 

„Was soll ich nicht merken?“
 

„Du hast keine Ahnung von nichts, aber die Fresse aufreißen wollen. Kein Wunder, dass dich Vegeta immer als Schoßhündchen betitelt hat. Unterklassekrieger durch und durch.“
 

Verärgert stand Radditz auf und ballte seine Hände.
 

„Ich bin einer der stärksten Unterklassekrieger, okay! Der Beste um es einmal genau zu sagen!“
 

Gerade wollte Nappa wieder ansetzen, als ein Schatten hinter seinem Rassenmitglied auftauchte und er erstaunt nach oben sah. Erst schien er völlig überfordert gewesen zu sein, doch dann... schlich sich ein anderer Gedanken durch seinen Kopf.
 

„Wenn man es genau nimmt, war dein Bruder doch auch ein Unterklassekrieger, oder nicht? Und er hat dich im Kampf besiegt. Oder... wie war das Kakarott?“, grinste er und sah dabei geschickt an Radditz vorbei.
 

Irritiert wandte sich der langhaarige Saiyajin um und erschrak, als er den grinsenden, am Kopf kratzenden Saiyajin vor sich entdeckte.
 

„Heilige Scheiße! Was macht der denn hier?!“, schrie er auf und Nappa konnte nur noch ein lautes Lachen loslassen.
 

„Hallo ihr zwei! Lange nicht gesehen.“, lachte er.
 

„Son-Goku, du hast eine Stunde, nur zur Erinnerung.“, kam es nun hinter Kakarott und er erkannte die Hexe.
 

„Ja, ist gut.“, sagte er und verabschiedete sich von Uranai Baba, die schwebend wieder davon segelte.
 

„Was verschaffst uns die Ehre, Kakarott?“, fand Nappa wieder seine Stimme und musste dennoch grinsen, als er Radditz entgleistes Gesicht sah.
 

„Ehm... Ich suche Vegeta. Wisst, ihr wo ich ihn finde?“
 

„In seiner Höhle... wo auch sonst.“, knurrte Radditz und hatte sich auf einen Baumstamm niedergelassen.
 

„Höhle?“
 

„Jaa, da gammelt er vor sich hin und verzweifelt an Selbstmitleid. Ganz ehrlich, das ist doch nicht normal!“, keifte er weiter und Nappa quittierte dies nur mit einem Seufzer.
 

„Oh... okay. Und wo finde ich die?“, fragte er wieder unbeteiligt.
 

Nappa sah den anderen Saiyajin an, bevor er kurz zu Radditz schielte. Er war so ganz anders, als sein Bruder. Das konnte man auf Anhieb erkennen. Aber eines hatten sie gemeinsam... die Begriffsstutzigkeit.
 

„Ich bring dich hin.“, seufzte der glatzköpfige Saiyajin und stand wieder auf.
 

„Das ist nicht dein ernst, Nappa?!“, keuchte Radditz, „Du weißt genau, wie er Momentan drauf ist.“
 

„Halt einfach deine Klappe.“, zischte er nur, bevor er Kakarott aufforderte mitzukommen...
 

Es vergingen einige Minuten, in denen sie beide durch die Hölle der Unterwelt schritten. Gemütlich, ja keine Eile besitzend. Nach weiteren Minuten, die verstrichen, begann der jüngere Saiyajin wieder zu sprechen an.
 

„Was meinte Radditz mit 'gammeln in seiner Höhle'?“
 

Nappa seufzte und zuckte nur für eine Millisekunde mit seinen Schultern.
 

„Seit er hier angekommen war, verbarrikadiert er sich da drin. Ich hab alles versucht, um ihn daraus zu holen, aber... er blockt alles ab.“
 

„Aha.“
 

„Er... ist richtig verzweifelt. So hab ich ihn noch nie gesehen.“, flüsterte er leise und sah kurz zu Kakarott, „Und dann kam auch noch auf die glorreiche Idee den Wächter der Welten um einen Wunsch zu bitten.“, lachte er verhalten, während sie weiter durch diese Einöde stapften.
 

„Davon hab ich gehört.“, erwiderte Kakarott, „Deswegen bin ich auch hier. Du hast keinen Schimmer, wieso er das wollte?“
 

Nappa schüttelte den Kopf.
 

„Nein. Ich hab ihn danach gefragt, aber er hat es für sich behalten.“
 

Son-Goku war nicht überrascht über diese Antwort. Vegeta war immer noch der Verschlossene. Keinen an sich heranlassend. Nur eine Person hatte es bisher soweit in sein Inneres geschafft. Das wurde ihm jetzt umso mehr klar.
 

Plötzlich stoppte Nappa in seiner Bewegung und der schwarzhaarige Saiyajin hielt ebenso inne. Er hob den Kopf und sah direkt auf einen Höhleneingang.
 

„Da sind wir.“, sagte er knapp und deutete auf die Höhle.
 

„Danke dir.“, sagte Son-Goku und trat einen Schritt vor, „Magst du mit?“, fragte er dann noch.
 

Doch Nappa schüttelte den Kopf.
 

„Nein, lass mal. Er ist nicht gut auf mich zusprechen.“
 

„Na dann.“, sagte er und wandte sich mit dem Rücken zu dem Glatzkopf.
 

Er hörte noch die Schritte des anderen Saiyajins, bevor er alleine war. Kurz atmete er noch einmal tief ein und aus, bevor er die dunkle Höhle betrat. Er konnte kaum etwas erkennen, bis er ein kleines Licht einer Kerze ausmachen konnte. Eine Silhouette kam zum Vorschein. Er versuchte so leise zu sein, wie es auch nur möglich war. Er wollte ihn schließlich nicht erschrecken. Aber genauso wusste er nicht, wie er ihm entgegen treten sollte.
 

Doch sein unauffälliges Verhalten war nicht von Erfolg gekrönt. Er trat unabsichtlich auf einige, kleine Steine, die seine Ankunft ankündigten. Erschreckt fuhr die Person vor ihm herum und er hörte ein Knurren.
 

„Nappa, verschwinde! Ich-“
 

„Ganz ruhig, Vegeta.“, sagte Son-Goku schnell und hob seine Hände zur Beschwichtigung nach oben.
 

„Kakarott?!“, zischte er überrascht, doch hielt er seine angespannte Bewegung, „Was zum...“, keuchte er, als Son-Goku näher ins Licht trat.
 

„Hey...“, sagte er vorsichtig und blieb an Ort und Stelle stehen.
 

Es war selbst für ihn ziemlich suspekt hier zu stehen. Eigentlich hatte sich der jüngere Saiyajin nicht so ganz auf die Begegnung vorbereitet. Er wusste nur, dass er es tun musste. Wie er das aber nun bewerkstelligen sollte, war ihm jetzt jedoch ein Rätsel. Zuerst sah er sich den Älteren genauer an. Er war immer noch der Alte,... irgendwie. Natürlich alterten die Saiyajins nicht so schnell wie die Menschen, aber dennoch konnte er eine kleine Typ-Veränderung an Vegeta erkennen.
 

„Was willst du hier? Hast du dich verlaufen?!“, zischte sein Gegenüber und ging erneut in Kampfesstellung.
 

„Nein, nein. Beruhig dich. Ist nichts Ernstes. Ich wollte nur... mal mit dir reden.“, sprach er schnell, sah ihm jedoch brennend in dessen Augen.
 

„Wieso zum Geier, wollen alle mit mir reden?!“, knurrte er und ließ dabei seine Arme gen Boden fallen, „Könnt ihr mich nicht einfach in Ruhe lassen!?“
 

„Vegeta...“
 

„Schnauze!“, zischte er gefährlich und hob seine rechte Hand, um mit dem Zeigefinger auf ihn zu zeigen, „Los! Zieh Leine!“
 

„Aber ich hab doch noch gar nicht mit dir geredet.“, kam es prompt aus Son-Gokus Mund.
 

Wieder ein Knurren. Er sah die Zornesfalte auf Vegetas Stirn kräftig pulsieren. Seine gesamte Haltung war zum Zerreißen gespannt. Er konnte keinen Gedanken fassen, was in dem Saiyajin-Prinzen wirklich vorging. Er war für ihn immer noch ein unbekanntes Buch.
 

„Hör mal,... ich will nur etwas wissen und dann bin ich auch schon wieder weg, okay?“
 

Ob nun Mensch oder Saiyajin. Aber wie laut konnte jemand Knurren?
 

„Was?“, kam es dann zerknirscht und er sah, wie Vegetas Anspannung langsam abfiel.
 

„Magst du dich nicht erst setzen?“
 

„Kakarott, ich meines ernst. Was willst du?!“
 

„Okay, okay. Also...“, jetzt war er also an dem Punkt angekommen, an dem er seine Frage richtig formulieren musste, „Mir... ist da etwas zu Ohren gekommen und ehm... na ja, du hattest Enma Daio nach einer Aufenthaltsgenehmigung gebeten...“
 

„Ja?“, stachelte Vegeta bedrohlich.
 

Son-Goku schluckte schwer. Doch bevor er weiter reden konnte, fiel ihm Vegeta ins Wort.
 

„Lass mich raten,... die alte Sabberhexe hat getratscht?“
 

„Ja, ehm nein. Also...“
 

Er hörte einen tiefen Seufzer des ehemaligen Prinzen und er sah daraufhin überrascht auf. Auf einmal war Vegetas komplettes Auftreten so... niedergeschlagen. Verzweifelt? Oder gar beides. Was auch immer.
 

„Warum?“, flüsterte er fast und Vegeta sah zu ihm auf.
 

Seine schwarzen, aufgewühlten Opalen verrieten seine Gefühle. Auch wenn Son-Goku sich immer noch nicht im Klaren war, wie viel der Saiyajin-Prinz wirklich innehatte.
 

„Was geht dich das an.“, sagte er dann monoton und wandte sich um.
 

„Na ja, nichts. Eigentlich. Aber ich finde es unfair das Uranai Baba und Enma Daio davon ausgehen, dass du nur wegen des Cyborgs zurück willst.“
 

„Das ist Bullshit!“, zischte er und drehte sich im selben Augenblick wieder zu ihm um, „Doch nicht wegen diesen Blechbüchsen!“
 

„Weswegen dann?“
 

„Um...“, er brach im Satz ab, als wäre er in andere Gedanken abgerutscht und der jüngere Saiyajin ging einen Schritt auf den Älteren zu.
 

„Vegeta.“, versuchte er ihn geistlich zurück zu holen, mit Erfolg.
 

Er sah zu ihm auf und erneut konnte er in seinem Blick diese aufgewühlte erkennen.
 

„Um sie wiederzusehen. Nur einmal. Mich richtig verabschieden zu können.“, hauchte er leise und wandte seinen Blick von Son-Goku ab.
 

Auch sein Blick wurde milder und nahm einen verständnisvollen Zug an.
 

„Ich war so feige. So... ich habe sie hintergangen. Eiskalt. Ich wusste damals, dass es nicht die feine Art war, aber...“
 

„Sie hat dir das doch schon längst verziehen.“, sagte er leise, ging noch weitere Schritte auf ihn zu, bis er vor ihm stehen blieb, „Auch wenn du diesen Weg gegangen warst. Ich verstehe-“
 

„Du verstehst gar nichts. Du warst nie in dieser Situation! Du konntest dich ja vor deinem Tod von allen verabschieden!“, knurrte er wieder und sah ihm entrüstet entgegen.
 

„Das stimmt. Aber...“
 

„Lass es einfach, Kakarott. Auf deine Mitleidstour kann ich getrost verzichten. Hau ab, geh endlich in dein beschissenes Jenseits und lass mich alleine!“
 

„Vegeta, ich denke du solltest es Enma Daio sagen, aus welchen Gründen du diese Genehmigung möchtest. Er wird es bestimmt zulassen und-“
 

„Das geht niemanden etwas an!“
 

„Was ist denn so schlimm daran zu sagen, dass du nur zu Bulma willst? Spring doch einmal über deinen verdammten Stolz und zieh das Ding durch!“
 

Es kam keine weiteren Proteste. Vegeta haderte mit sich, das konnte Son-Goku sehen. In seinem Blick. In seinen Gesichtszügen. Er verzog seine Lippen. Wie schwer es wirklich für den Saiyajin war, einmal über seine Gefühle mit Außenstehenden zu sprechen, konnte sich der Jüngere nicht erklären. Was war denn bitteschön so schlimm daran?
 

Auf einmal schüttelte er nur noch den Kopf und ging an ihm vorbei, Richtung Höhlenausgang. Fliehen... was für ein komischer Zusammenhang mit Vegeta.
 

„Du machst es schon wieder.“, sagte er tonlos.
 

„Was?“, zischte er und hielt inne.
 

„Du bist schon wieder feige. Ich dachte, du wolltest das ändern.“, sagte Son-Goku.
 

Tief hörte er ihn Knurren, doch zu einer weiteren Antwort des Prinzen hatte er keine Gelegenheit mehr, denn Son-Goku funkte ihm dazwischen.
 

„Wenn du mich lässt, richte ich das ein mit deiner Aufenthaltsgenehmigung.“
 

Überraschte drehte der ältere Saiyajin seinen Kopf nach hinten.
 

„Du hast schon richtig gehört. Ich kann es einfach nicht mehr mitansehen, wie ihr beide einfach immer an eure Sturköpfe hängen bleibt.“
 

Wieder diese Stille. Doch dann wandte sich Vegeta zu ihm um und nickte zaghaft.
 

„Okay. Aber kein Wort über das 'Warum'“.
 


 

Es war... seltsam und doch irgendwie beruhigend zu wissen, dass diese gesamte Thematik nun Kakarott auf sich genommen hatte. Keine Ahnung, wie er genau darüber denken sollte und weshalb sein damaliger Erzrivale darauf kam. Es war jetzt auch nicht mehr von Belang.
 

Er stand hier. Vor dem Tor, welches Hölle und die Eingangshalle, in der Enma Daio feucht, fröhlich seine Akten stempelte, stand. Nappa neben ihm, jedoch sagte dieser kein Wort.
 

Es waren einige unbedeutende Nächte vergangen, als er von der Hexe hörte, dass der Wächter der Unterwelt und dem Jenseits, Vegetas Antrag stattgegeben hatte. Keine Ahnung, was Kakarott dem Rothäutigen erzählt hatte. Vielleicht war es auch ganz gut, dass er es nie erfahren würde.
 

Plötzlich ging das Tor auf und Uranai Baba schwebte über die Schwelle.
 

„Ah, du bist schon da. Überpünktlich. Na gut. Komm mit. Ich bring dich runter.“, sagte sie gelangweilt und er begann seine Füße nach vorne zu bewegen.
 

Nur einen kurzen Blick auf Nappa fiel, bevor das Tor sich wieder schloss und er nun endlich ausatmen konnte. Doch so schnell dies vorüber war, begann er zu zittern. Nicht wissend, was ihn da unten erwarten würde. Nichts ahnend, wie sie ihm entgegen treten würde... nichts von all dem.
 

Er war einfach nur gespannt, sie endlich wiederzusehen.

Vermächtnis [Zusatz-Epilog]

Ihr gesamtes Aussehen, ihr Lachen. Wie sehr er dies alles vermisste, war ihm erst in diesem Moment klar geworden, als er sie das erste Mal wieder gesehen hatte. Emotionen, die er zuvor noch nie wirklich so hart wahrgenommen hatte, ließen ihn immer noch erzittern.
 

Die Nacht, war berauschend gewesen. Wie es auch nicht anders hätte sein können. Er hätte fast gedacht, dass sein Herz wieder pulsieren würde, als er sie nach so langer Zeit endlich wieder nur für sich hatte. Ihre Haut auf seiner. Ihre blauen Haare, die sich verschwitzt an seinen Körper hafteten. Es hätte alles so perfekt werden können. - Nur war es das nicht mehr.
 

Sie setzte sich zu ihm, nachdem sie von der Toilette kam. Die Stille war keineswegs ungemütlich oder unangebracht. Es beruhigte ihn in einer gewissen Art und Weise, dass sie ihn nicht gleich mit so vielen Fragen, die sie offenbar zu quälen schienen, überforderte. Genau genommen wusste er gar nicht, wie viel er ihr erzählen konnte und wie viel sie verkraftete. Natürlich wollte er das von damals ansprechen. Dass er sie hintergangen hatte, war tief in seinem Herzen verankert und nur schwer wieder los zu werden. Aber er musste es ansprechen. Er war es ihr schuldig.
 

Doch noch hatte er nicht die Kraft aufbringen können darüber zu reden. Erst sollte sie sich an diese gesamte Situation gewöhnen. Es musste definitiv schwer sein, ihn nach so langer Zeit wieder neben sich sitzen zu haben. Hatte sie sich vielleicht schon mit seinem Tod arrangiert und nun wühlte er diese gesamten Gefühle wieder auf.
 

Vegeta sah sich unbeirrt in dem Zimmer um, während er weiterhin die kleine schwarze Katze streichelte, die nach seiner Mutter benannt worden war.

Es war... nicht das gemeinsame Schlafzimmer, in das er mit ihr früher genächtigt hatte. Das fiel ihm schon letzte Nacht sofort auf. Doch weder Schmerz noch Unwohlsein durchfuhr ihn. Es musste so schwer für Bulma gewesen sein, wenn sie es nicht einmal ertrug in ihrem gemeinsamen Zimmer schlafen zu können.
 

Wie viel hatte er ihr an diesem Morgen wirklich angetan?
 

„Ich... ich hab dich so vermisst.“, hörte er ihre Stimme die Stille unterbrechend und er sah zu ihr auf.
 

Seine Mimik war nicht zu entschlüsseln. So viele Emotionen, die ihn schier um den Verstand brachten. Hatte er doch zuerst geglaubt, er besäße keine. Nun, es war ein Trugschluss. Er wollte nie wirklich viele Gefühle zulassen, eben genau aus diesem Grund. Er wollte nicht verletzbar sein. Und doch hatte diese Frau es irgendwann geschafft, das Gegenteil in ihm auszulösen. Ihre Art, ihr Temperament, ihre Liebe. Und dies war alles nur für ihn bestimmt.
 

Er legte sanft seine linke Hand auf ihre Wange und sah zu, wie sie ihre Augen seufzend schloss.
 

So viel Vertrauen, obwohl er sie doch mehr als einmal hintergangen hatte. Wie konnte sie dies alles nur hinnehmen? Wie konnte sie ihm dies einfach so alles verzeihen?
 

„Vegeta...“, hauchte sie mit geschlossenen Augen und er konnte nicht anders als darüber zu lächeln.
 

Sie war in seinen Augen immer noch die schönste Frau auf diesem Planeten. Auch wenn sie bis dato sichtlich gealtert war. Aber dieses Gefühl, tief in seinem Inneren, ließ nichts anderes zu, als diesen Menschen zu lieben. Alter spielte nie wirklich eine Rolle. Er wusste von Anfang an, auf was er sich eingelassen hatte. Sie war ein Mensch durch und durch und er als Saiyajin hatte gewisse Erbguts, die ihn nur schwer und langsam altern lassen würden. Nun, durch seinen frühzeitigen Tod, schien sein Alterungsprozess sowieso gestoppt zu sein, aber das machte keinen Unterschied. Er würde jetzt, wenn er denn noch leben würde, genauso aussehen wie früher.
 

Eine starke Erschütterung ließ ihn zusammenfahren. Sheyla schreckte ebenso auf und verschwand in einem Affenzahn aus dem Zimmer. Er neigte seinen Kopf zum Fenster. Seine Augen zogen sich zusammen und er konnte den Drang nicht widerstehen seine Hand von ihr zu nehmen, um aufzustehen. Seine Schritte waren langsam, als er an das Fensterglas trat und hinaus in die Welt blickte, die er schon vor Jahren verlassen hatte.
 

Vegeta konnte nicht klar denken, als er die zerstörten Häuser oder die aufgerissenen Straßen sah. Den Anblick kannte er doch, und auch irgendwie nicht. Es sah mittlerweile noch übler aus, als vor 19 Jahren.
 

„Atemberaubend, oder?“, hörte er Bulma leise sagen.
 

Er wollte etwas darauf erwidern, doch seine Lippen blieben verschlossen.
 

Das Wohl der Erde ging wirklich und wahrhaftig langsam den Bach runter. Wie viel sie noch aushalten konnte, wagte er nicht zu beurteilen. Ehrlich gesagt, wollte er das auch nicht wissen.

Es wäre zu viel Schmerz dahinter. War die Erde nun doch nach so vielen Jahren ein zweites Zuhause für ihn geworden.
 

Als Rauch aufstieg, nicht weit entfernt der Capsule Corporation, ballte er seine Hände zu Fäusten. Es juckte ihn in den Fingern. So sehr. So viel Wut und doch war er im Zweifel mit sich selbst.

Nein. Er war nicht in die Welt der Lebenden gekommen, um sich erneut den Cyborgs zu stellen. Es würde doch sowieso nichts nützen. Außerdem...
 

Er sah im Augenwinkel auf die Blauhaarige und entkrampfte seine Hände wieder.
 

Er war wegen ihr hier. Alles andere war jetzt nebensächlich.
 

Als ob Bulma seinen Blick und seine Gedanken herausgefunden hatte, legte sie vorsichtig ihre Hand auf seinen Oberarm und flüsterte ihm etwas zu...
 

„Wir kommen klar damit. Sie haben uns seitdem in Ruhe gelassen.“
 

Er nickte nur und sah noch einmal hinaus in die Ferne. Wenigstens hatte sich C17 an die Abmachung gehalten. Vielleicht galt dieser Deal aber auch nicht für ewig. Wer wusste das schon?
 

„Sie haben wohl keinen Anreiz mehr, uns Probleme zu machen. Vielleicht kommt das aber wieder... ich meine... Trunks hat sich ja auch schon mit ihnen angelegt.“
 

„Er hat was?!“, keuchte er unkontrolliert und sah wieder zu seiner Gefährtin zurück.
 

„Jetzt tu nicht so, als ob du dich darüber wundern würdest. Ich hab ihn versucht abzuhalten. Konnte ich auch, aber ab seinem elften Geburtstag war das irgendwie nicht mehr möglich.“, sagte sie und wurde währenddessen immer leiser, „Ich hab's... ihm dann irgendwann... keine Ahnung, erlaubt ist so ein suspektes Wort dafür, aber mir war es lieber, ich weiß was er macht, als nichts zu wissen.“
 

Verständlich, kam ihm durch den Sinn.
 

„Weshalb...“, begann er vorsichtig, „... an seinem Elften?“
 

Er hörte sie seufzen und sie wandte sich wenig später von ihm ab.
 

Seine Augen wanderten Bulmas Bewegungen hinterher und er sah eine Glasvitrine, auf die sie zusteuerte.
 

„Was wird das?“, fragte er leicht angestrengt aus seiner Kehle heraus, doch sie schüttelte nur den Kopf, bevor sie seine Frage beantwortete.
 

„Ich will es dir zeigen. Zum Erklären würde das zu lange dauern.“
 

„Und was-“
 

„Setz dich einfach wieder hin. Es geht nicht lange.“, sagte sie dann und holte aus der Glasvitrine einen rundlichen Gegenstand heraus, den er als CD identifizieren konnte.
 

Was auch immer Bulma vorhatte, er ließ es einfach geschehen. Setzte sich wieder auf das weiche Bett und sah ihr zu, wie sie ihren Fernseher einschaltete und die Disc in das dazugehörige Gerät einlegte.
 

Als sie den richtigen Kanal einschaltete und die Fernbedienung betätigte, flackerte kurz das Bild, bevor sich ein skurriles, schon vergangenes Geschehen ins Bild drückte...
 


 

„Ist die Kamera an?“, hörte man eine männliche Stimme, die leicht verwirrt klang.
 

„Wenn du den roten, blinkenden Punkt oben rechts siehst, dann ja.“, erwiderte eine Frauenstimme und man konnte leise Klappergeräusche hören.
 

„Okay,... ja sie blinkt, aber es ist alles so schwarz?!“
 

Einen Moment war es still, bevor die Frauenstimme erbost zurück schallte.
 

„Oh, Mensch! Son-Gohan! Du musst auch schon die Kappe von der Linse nehmen!“
 

Man hörte das tollpatschige Lachen des Halbsaiyajins und im selben Moment wurde die Verdeckung der Linse abgenommen und das schwarze Bild schwand dahin, um nun eine blauhaarige Frau zu zeigen, die den Esstisch deckte.
 

„Man glaubt es kaum, dass du noch nie eine Kamera in der Hand gehalten hast.“, sagte sie erneut völlig verständnislos und stellte die letzten Tassen auf den Tisch.
 

„Tut mir Leid,... aber so einen Schnickschnack haben Mutter und ich nicht.“
 

„Typisch Chichi.“
 

Während Bulma in die Küche stolzierte, schwankte die Kamera durch das Wohnzimmer und richtete nun einen etwas deutlicheren Blick auf den gedeckten Tisch. Insgesamt war dieser für drei Personen eingerichtet. Ursprünglich sollten es fünf gewesen sein, aber Chichi und Son-Gohans Großvater blieben auf dem Bratpfannenberg.

Teller, Tassen und Besteck waren allesamt an ihrem Platz.
 

„Aus dem Weg!“, zischte Bulma hinter Son-Gohan und er machte ihr Platz, um nun die Kamera erneut auf die Blauhaarige zu richten.
 

Sie trug ein silbernes Tablett mit einer gigantischen Torte, die sie in die Mitte des Tisches abstellte. Noch schnell öffnete sie eine Schublade hinter sich und holte in Kerzenform zwei Einser heraus, um diese auf die Oberfläche der Torte zu legen.
 

„Trunks wird sich freuen.“, sagte Son-Gohan und er trat näher um die Torte in dem vollen Umfang einzufangen.
 

„Das hoffe ich doch sehr. Ich habe schließlich den letzten gesamten Tag in der Küche verbracht.“, sagte sie stolz und lächelte das erste Mal an diesem Morgen in die Kamera.
 

„Ist er schon wach?“, fragte Son-Gohan und wie aus einem Reflex huschte die Kamera zum Treppenhaus.
 

„Keine Ahnung. Hab' bisher noch nichts gehört. Es ist auch erst neun.“, erwiderte sie, „Komm, leg das Ding einen Moment weg. Du musst mir kurz in der Küche helfen.“, sagte Bulma dann und wenig später wurde das Bild wieder schwarz.
 

Die nächste Szene in der das schwarze Flimmern wieder ging, hörte man lautes Gepolter aus dem oberen Stockwerk. Gleich darauf sah man durch das Objektiv der Kamera einen Jungen die Treppe hinunter kommen.
 

Müde rieb er sich die Augen und fuhr kurz mit seinen Fingern durch sein lila Haar, bevor er direkt in die Kamera sah.
 

„Was wird das denn?“, fragte er immer noch mit seinen müden Gesichtshälften.
 

„Happy Birthday!“, riefen Son-Gohan und Bulma fast gleichzeitig und die Blauhaarige nahm ihren Sohn kurz in die Arme, bevor sie ihn an den Tisch drängte.
 

„Was für ein Empfang...“, murmelte er und Son-Gohan musste leise lachen, als sich Trunks an seinen Platz setzte.
 

Sein Blick fiel auf die Torte und er zog eine Augenbraue nach oben.
 

„Wo hast du denn den aufgetrieben?“, fragte der kleine Halbsaiyajin.
 

„Den hab ich selbst gebacken!“, sagte Bulma stolz und erntete sofort einen misstrauischen Blick ihres Sohnes ein.
 

„Kann man den auch essen?“
 

„Trunks!“, zischte die Mutter des Jungen ungehalten.
 

„Sei doch nicht so griesgrämig an deinem Geburtstag!“, lachte der ältere Halbsaiyajin wieder und setzte sich eher ungeschickt auf seinen Stuhl, so dass das Bild ein wenig wackelte, „Deine Mutter hat sich viel Mühe gegeben.“
 

„Gerade deswegen frag ich ja.“, murmelte Trunks, ließ das Thema jedoch dann auf sich beruhen.
 

Die Kerzenform flackerte zu diesem Zeitpunkt schon und Trunks sah immer noch leicht verträumt aus, als ihn seine Mutter daraufhin aufforderte endlich die Kerzen auszupusten.
 

Kaum als dies geschehen war, klatschte Bulma aufgeregt in ihre Hände und Trunks quittierte ihr Verhalten nur mit einem schwachen Seufzer.
 

„Mama,... mach nicht immer so einen Aufstand. Ich bin kein Baby mehr.“
 

„Das weiß ich doch, Schatz.“, sagte sie jedoch nur und nahm ein Päckchen vom Tisch, um es ihm entgegen zu halten, „Das ist von Chichi und Gyuumaou.“
 

„Ich mag doch keine Geschenke, Mama. Das weißt du auch.“, erwiderte er mürrisch, nahm das Paket aber dennoch an.
 

„Mach dir nicht so viele Gedanken darum, Trunks.“, hörte man nun Son-Gohan, der weiterhin den Kamerawinkel auf den Jungen gerichtete hielt.
 

Gespannt hielten die beiden Erwachsenen den Atem an, als Trunks das Geschenkpapier aufriss und ein Brettspiel herausnahm.
 

„Was ist das?“, fragte er neugierig und sofort hörte man wieder Son-Gohans Stimme.
 

„Mensch-Ärger-Dich-Nicht.“
 

„Ich ärgere mich doch gar nicht?!“
 

„Nein, nein. So heißt das Spiel. Mutter dachte, es könnte dir gefallen.“
 

„Oh.“, sagte er leicht verwirrt, bedankte sich aber.
 

„Das hier ist meins.“, sagte Son-Gohan wieder und die Kamera wurde kurz auf den Tisch abgelegt, so dass der Kopf von Trunks abgeschnitten dargestellt wurde.
 

Kurz sah man den Arm des Halbsaiyajin zu dem Anderen hinübergleiten, um ihm ein weiteres Geschenk zu reichen. Sobald der Junge dieses ebenso annahm, wurde die Kamera schon wieder in die Höhe erhoben und fing seine Reaktion nahtlos auf, als dieser das Geschenk öffnete.
 

„Boah! Cool.“, hörte man die Begeisterung des kleineren Halbsaiyajins.
 

Aus dem etwas kleineren Päckchen entnahm er einen Anzug, der direkt auf Trunks' Größe zugeschnitten wurde. Es war ein blau-grüner Kampfanzug. Ähnlich dem, den Son-Gohan immer trug. Auf das rot hatte er sich extra dagegen entschieden. Offenbar hatte er die richtige Entscheidung getroffen, als er das Strahlen des Jungen vor ihm entdeckte.
 

„Das ist mit Abstand das Beste, was du mir je geschenkt hast! Danke Son-Gohan!“
 

„Nichts zu danken. Deine Mutter hatte mir ein bisschen dabei geholfen. Na ja, was heißt hier ein bisschen. Ich habe ihr nur die Ideen geliefert. Umgesetzt hat sie es alleine.“
 

„Ehrlich, Mama?“
 

Bulma nickte nur und verschwand kurz aus dem Blickfeld der Kamera.
 

„Ich will ihn sofort anprobieren! Darf ich?“, fragte er in die Runde hinein, doch seine Frage ging unter, als die Blauhaarige wieder auftauchte und ihm ein weiteres Päckchen reichte.
 

„Ich habe noch etwas für dich, Trunks.“, sagte sie leise und man merkte anhand ihrer Stimmlage, dass es ihr auf einmal merkwürdig schwer fiel, die nächsten Worte auszusprechen, „Es ist von... deinem Vater.“
 

Eine ungewohnte Stille trat ein, als Trunks die Worte seiner Mutter aufnahm. Skeptisch sah er zwischen Son-Gohan und ihr hin und her, bevor er auf sein letztes Geschenk starrte.
 

„Von... Papa?“, hauchte er ehrfürchtig.
 

„Nun ja,... nicht direkt von ihm, aber ich glaube, er hätte gewollt, dass du es bekommst.“, erwiderte sie und hielt ihm das Geschenk noch näher hin.
 

Nur vorsichtig nahm er es in seine Hände und glitt mit seinen zarten, noch kleinen Händen über das Papier.
 

„Was ist es?“, fragte er leise.
 

„Finde es heraus.“, war nur Bulmas Antwort und erst ab diesem Zeitpunkt traute sich Trunks nun auch dieses Geschenk zu öffnen...
 

Kaum als das Geschenkpapier auf den Tisch segelte, weiteten sich seine Augen, als er den Einband erkannte.
 

„Aber Mama,... es gehört doch dir.“, waren seine ersten Worte darauf.
 

„Es ist schon okay, Trunks.“, nickte sie ihm zu und sah kurz zu Son-Gohan.
 

Dieser erkannte offenbar ihren stummen Blick, legte die Kamera beiseite und stand von seinem Platz auf, um sich angeblich ein Schluck Wasser zu holen.

Dabei nicht bedacht, dass die Kamera noch an war und das Geschehen zwischen Mutter und Sohn einfing...
 

Bulma ging auf dieselbe Höhe von Trunks und legte ihre rechte Hand auf seinen Hinterkopf. Sie streichelte ihm durch sein kurzes Haar und sah ihm direkt in die azurblauen Augen.
 

„Trunks... ich weiß, ich habe es dir lange vorenthalten. Ich weiß nicht genau wieso und warum, aber... ich glaube es ist an der Zeit, dass du auch mehr verstehen solltest, als sonst.“, sagte sie vorsichtig, „Son-Gohan hat mir von euren Ausflügen erzählt.“, begann sie dann plötzlich mit einem anderen Thema, „Ich bin nicht gerade erfreut darüber, aber...“, sie schluckte schwer, „...ich akzeptiere es. Du bist eben... wie er. Vielleicht hilft dir das ja, etwas mehr über dich herauszufinden. Wenn du die Worte deines Vaters mehr verstehst. Versprich mir nur einfach, dass du sorgsam bist, mit dem was du tust.“, sagte sie leise und umarmte ihn.
 

Trunks, der immer noch das selbstgeschriebene Buch seines Vaters fest in den Händen hielt, erwiderte die Umarmung.
 

„Du bist das Einzige, was mir noch geblieben ist. Ich möchte nicht noch jemanden verlieren, den ich liebe.“
 

Ein kurzes Piepen, welches von der Kamera ausging, ertönte und wenig später erlosch das Bild abrupt...
 


 

Er konnte keinen klaren Gedanken fassen. Wie immer hatte sie ihn eiskalt erwischt, mit dieser Offenbarung. Er sah zu seiner Gefährtin, konnte jedoch nicht ihren Blick einfangen, da sie sich schon wieder auf den Fernseher zubewegte und die Disc herausnahm.
 

Erst nachdem sie diese wieder in der Glasvitrine verstaut hatte und den Fernseher ausschaltete, wandte sie sich zu ihm um, woraufhin er seine Worte wiederfand.
 

„Du hast ihm das Buch geschenkt?“
 

„Sieht wohl so aus.“, sagte sie vorsichtig und setzte sich danach wieder zu ihm auf ihr Bett, „Bist du sauer deswegen?“
 

Vegeta wusste nicht so recht, was er darauf antworten sollte. Ehrlich nicht. Das Buch... war damals nicht für Trunks gedacht gewesen. Ganz und gar nicht. Es enthielt nicht nur ein Wörterbuch der saiyanischen Sprache, sondern auch Geschichten über das saiyanische Volk. Es war keine Lektüre für Kinder. Aber...
 

„Nein.“, sagte er dann langsam und sah noch einmal gebangt auf den nun ausgeschalteten Fernseher, „Es ist nur... ich hätte nicht gedacht, dass du es ihm weitervererbst.“
 

„Ich ja auch nicht. Er hat mich so oft damit gesehen und... na ja. Son-Gohan hat mir erzählt, dass er ihn ab und zu mitgenommen hatte und da wurde mir irgendwie klar, dass ich ihn nicht aufhalten kann. Er ist... eben dein Sohn. Was sollte ich schon gegen das saiyanische Erbgut machen? Mit dem Buch,... konnte er zumindest ein bisschen etwas über seine Wurzeln herausfinden. Etwas von dir lernen. Vielleicht auch etwas mehr verstehen, wieso ich so besorgt war.“, flüsterte sie und sah nun in seine schwarzen Opale.
 

Vegeta lächelte verschmilzt und legte die rechte Hand in ihren Nacken, um ihren Kopf an seinen zu ziehen. Seine Stirn traf ihre und er schloss die Augen.

Er sog ihren Duft ein und ließ seinen Gedanken freien Lauf. Elf Jahre war er alt gewesen, als er sein Buch das erste Mal in den Händen halten durfte. Es war merkwürdig, aber ein bisschen trat sein Stolz hervor.
 

Nicht fassend, dass er zu so etwas fähig war. Aber er war es. Stolz auf seinen Sohn. Dass er das Leben trotz der vielen Dinge, die geschehen waren, dennoch irgendwie meisterte. Diesen Weg mit seiner Mutter bestritt, die ihm so vieles auf seinem Leben mitgab.
 

„Ich habe auch noch etwas für dich.“, sagte sie leise und löste sich von ihm.
 

Verwirrt über diese Aussage, sah er abermals nur wieder zu, wie sie sich zu ihrem Nachttisch umwandte und das Fotoalbum zur Hand nahm. Sie schlug es auf und blätterte ein wenig umher, bis sie auf einer Seite stoppte und ein Foto aus der Klarsichtfolie nahm.
 

„Was machst du da?“
 

Sie sagte nichts darauf und hielt ihm schlussendlich ein Foto entgegen. Er nahm es und sah es sich genauer an. Schon gestern Nacht hatte er sich diverse Fotos angesehen, aber dieses war ihm nicht mehr bewusst.
 

Es zeigte Bulma und seinen Sohn, die lächelnd nach vorne blickten. Die Blauhaarige hob ihre Hand und deutete mit zwei Fingern das Friedenszeichen, während Trunks nur seine Arme auf den unteren Tischansatz abgelegt hatte.
 

„Wie alt war er da?“, fragte er schlicht.
 

„19. Noch gar nicht so lang her, als wir diese Aufnahme gemacht haben. Er hat sich seitdem nicht viel verändert.“, antwortete sie ihm und lehnte sich an seine Schulter, „Ich möchte es dir schenken.“
 

Abrupt sah er zu ihr auf und wollte ihren Blick deuten, den sie ihm schenkte.
 

„Ich...“, begann er schnell, stoppte aber, da er nicht genau wusste, wie er die nächsten Worte aussprechen sollte, „Ich weiß nicht,... ob ich überhaupt etwas von hier mitnehmen darf.“
 

„Komm schon Vegeta. Es ist nur ein Foto. Außerdem haben dich Regeln doch noch nie geschert.“, sagte sie grinsend.
 

Wie gut sie ihn kannte wurde ihm Mal wieder bewiesen.

Er grinste und sah noch einmal auf das Foto nieder. Langsam atmete er ein und wieder aus, bevor er das Bild in seiner Hosentasche verschwinden ließ.
 

„Welches Foto?“, fragte er dann ebenso grinsend und die Blauhaarige konnte nicht anders, als darüber zu lachen...


Nachwort zu diesem Kapitel:
A/N: Puh. Ich hab's geschafft!
Das war mein letztes Zusatz-Kapitel zu "Eine etwas andere Zukunft".
Ich bin einerseits glücklich darüber, dass es nun endgülig vorbei ist, andererseits weine ich es einem Auge hinterher =/
Ich hoffe aber, dass ich hiermit den krönenden Abschluss erzielt habe und euch diese Zusatzkapitel gefallen haben. Euch mehr von der Situation zeigen konnte, die in der anderen Zeitebene eventuell hätten passieren können.

Ich freue mich sehr über eure letzte Rückmeldung zu diesem Teil und mit Sicherheit werdet ihr noch einiges von mir lesen können im Bereich Dragonball Z und natürlich über Bulma und Vegeta :)

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Kommentare zu dieser Fanfic (7)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Luiako
2015-02-23T07:37:37+00:00 23.02.2015 08:37
Puh, geschafft!!! Endlich fertig gelesen! Wie immer toll mach schnell weiter?
LG angi
Antwort von: KatieBell
24.02.2015 01:25
Freut mich, dass dir dieses Kapitel gefallen hat.
Aber ich muss dich enttäuschen. Dies war das letzte Zusatzkapitel :)
Und somit ist meine Fanfiktion hierzu beendet.

Es wird aber bestimmt noch kleinere OneShots von mir geben :)
Lg KatieBell :3
Antwort von:  Luiako
24.02.2015 01:38
Darauf freue ich mich schon!
Von:  Luiako
2015-02-14T23:30:38+00:00 15.02.2015 00:30
Das war ja mal ein schönes Kapitel hab mich sehr gefreut mal was von son goku zu lesen, vielen Dank
So warte gespannt wies weitergeht Lg deine treue Leserin angi
Von:  wasabininja
2015-02-08T19:38:18+00:00 08.02.2015 20:38
ggrjdkjdhvdjhfjdf, *Q*
Wollte mal nachfragen, wann das nächste Kapi kommen wird? :D
Antwort von: KatieBell
09.02.2015 14:23
:P
Das nächste Kapitel ist schon über die Hälfte fertig^^
Dauert aber noch ein bisschen. Einfach ein bisschen Geduld :)
Lg KatieBell :3
Von:  Luiako
2015-02-03T05:09:24+00:00 03.02.2015 06:09
Liebe bis in alle Ewigkeit das hört sich so unendlich romantisch an, schade das es bei trunks von der Zukunft so kommen musste, aber wie gesagt ich finde es sehr toll und schön wie du die geschichte deiner Meinung nach umsetzt. Also ich warte gespannt weiter
Lg angi
Von:  Luiako
2015-02-01T20:44:03+00:00 01.02.2015 21:44
Das war definitiv eins der schönsten Kapitel die du bis jetzt geschrieben hast, bin mal gespannt wie es weiter geht und was du noch so schreiben wirst
Lg deine treue Leserin angi ^^
Antwort von: KatieBell
02.02.2015 01:29
Vielen Dank für dein Review :)
Freut mich, dass dir dieses Kapitel gefallen hat :D
Lg KatieBell :3
Von:  Luiako
2015-01-28T16:46:54+00:00 28.01.2015 17:46
Ach du scheise, ich weiß genau was das noch bedeutet
Och meno muss das so gemein sein..
Schreib schnell weiter
Lg Angi deine treue Leserin
Antwort von: KatieBell
30.01.2015 12:53
Hey und vielen Dank für dein 1. Review beim Sequel :)
Das nächste Kapitel ist seit gestern Abend in der Freischaltung ;)
Jetzt liegt es nur noch an Animexx xD

Lg KatieBell :3


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