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Außerordentlich Langweilig.

Ein (fast) normaler Alltag.
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Bitte lesen!

Hallo Leute.

Leider muss ich euch mitteilen, dass meine FF "Upside Down" geklaut und 1:1 auf Wattpad hochgeladen wurde.
Keine Verlinkung oder Erwähnung, dass die FF eigentlich mir gehört.

Mittlerweile sind Geschichte und Profil der Diebin gesperrt, dennoch bin ich noch immer wütend und traurig zugleich.
Immerhin bedeutet das, dass es jemand dort draußen gibt, der meine Story gespeichert hat und als seine ausgibt. Vielleicht die Tat sogar wiederholt.
Tatsächlich bin ich nun am überlegen, ob ich überhaupt weiter meine FFs hochladen werde, da mich dieser Diebstahl doch härter getroffen hat, als gedacht. Ich weiß, Berufsrisiko; es ist nur eine FF & blabla. Trotzdem hat es mir gründlich die Stimmung vermiest.

Deswegen werde ich diese FF - also "Außerordentlich Langweilig" - vorerst pausieren lassen. Zwar werde ich sie weiterschreiben, aber ob ich sie online stelle oder nicht, entscheidet sich noch.

Ich hoffe ihr gebt mir die Zeit und versteht mein Anliegen.
sama Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Nun, wie ihr seht, habe ich mich dazu entschieden weiter zu schreiben & hochzuladen.
Allerdings ist mir immer noch mulmig zu mute.

Ich habe die Diebin gemeldet & auch die Geschichte als meine ausweisen können, allerdings hat sich die Diebin feige aus dem Staub gemacht und einfach ihr Profil selbst gelöscht. Mit Geschichte, mit allem. Trotzdem weiß ich, dass sie die Geschichte noch auf ihrem PC hat und wünsche ihr daher einen gemeinen Computervirus.
#Dramaqueen T.T

Dementsprechend habe ich eine kleine, paranoide Bitte:
Egal wo ihr sonst noch unterwegs zum FF lesen seid, haltet einfach ein bisschen die Augen auf, ja?! ._.

Ansonsten hoffe ich, dass dieser Vorfall der einzige und der letzte war.
Viel Spaß beim Lesen!

=3 sama Komplett anzeigen

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Speeddating

„Platzwechsel!“

Enttäuscht sah die Blondine erst zur Moderatorin, dann wieder ihren Gegenüber an. „Schade, ich finde, wir haben uns super verstanden“, säuselte sie und lächelte dann übertrieben. Sasuke seufzte, stand auf und ging einen Platz weiter.
 

Speeddating.
 

Das war das Dümmste und für ihn Erniedrigenste, was er jemals hatte tun müssen. Leider konnte er sich auch nicht einfach aus dem Staub machen, denn sein dummer, dauergrinsender Idiot von bestem Freund, saß direkt neben ihm. Der hatte zwar eine Freundin, war aber ganz selbstverständlich mitgekommen. Wohl eher, damit Sasuke nicht flüchten konnte. Kaum saß Sasuke auf dem nächsten Platz, läutete die Glocke und das nächste Date begann. Vor ihm saß diesmal eine Brünette mit zu tiefem Dekolletee und zu viel Make-Up. Zumindest für Sasukes Geschmack. Und irgendwie sah sie älter aus. Nicht, dass Sasuke etwas gegen ältere Frauen hatte, aber er war 27 und die Frau vor ihm war mindestens Ende 30. So verzweifelt war er nicht bzw. solche Vorlieben hatte er nicht.

„Hallo, mein Name ist Amy und ich bin 28 Jahre alt.“ Lüge.

„Sasuke, 27.“ „Oh, dann sind wir ja im selben Alter.“ Affektiertes Lachen und außerdem eine Lüge.

„Scheint so.“

„Also, Sasuke, was machst du so?“ Ganz unauffälliges Zusammenquetschen ihrer Brüste.

„Beruflich oder in der Freizeit?“ Sasukes bewährte Strategie war, so wenig wie möglich von sich preis zu geben. Er hatte eh nicht vor auch nur eine der anwesenden Damen erneut zu treffen. Amy lachte kurz, Sasuke sah unbemerkt auf seine Armbanduhr. Nur noch eine Minute!

„Beides“, sagte sie und versuchte dabei sexy zu klingen. Das es dieser Frau nicht selbst peinlich war so aufzutreten? Ohne dem ganzen übertriebenem Aufgetakel würde sie bestimmt hübsch aussehen. Sie war kein scharfes Betthäschen, aber für Ende 30 hatte sie eine gute Figur und würde in einer Bar oder wo auch immer man heutzutage Leute kennen lernte, sicher Bekanntschaften machen. Stattdessen aber, saß sie hier und versuchte einem 27-Jährigen weiß zu machen, sie sei Angelina Jolie. Sasuke seufzte innerlich. Seine Gedanken machten sich mal wieder selbstständig.

„Ich arbeite in der Firma meines Vaters. In der Freizeit treibe ich Sport“, antwortete er wieder knapp und er konnte Amys Blick auf seinem Körper förmlich spüren. So also fühlten sich Frauen, die gerade von einem Kerl wider Willen angemacht werden. Man fühlte sich nackt und ausgeliefert. Meine Güte, was hatte er denn heute wieder für Gedanken? Sasuke klatschte sich mental eine und versuchte sich zu konzentrieren. Naruto tat ihm nicht gut. Ein kurzer Blick zu Seite verriet ihm, dass der Blonde gerade heiden Spaß hatte. Die Frau ihm gegenüber lachte schon Tränen. Witzig war der Blonde immer schon gewesen. Allerdings konnte Sasuke nie über die Witze seines besten Freundes lachen. Naruto sagte ihm immer, er habe keinen Humor. Sasuke schnaubte. Er konnte sehr wohl witzig sein!

„Ich arbeite in der Modeindustrie und mache in meiner Freizeit viel Yoga. Ich bin super beweglich“, antwortete Amy auf die ungestellte Frage und riss Sasuke unvermittelt aus seinen Gedanken. „Aha“, sagte er nur. Himmel wann war diese Minute um?
 

Ding!

„Platzwechsel!“
 

Gott sei Dank!

-und dabei glaubte Sasuke noch nicht einmal an Gott. „Schade, ich finde, wir haben uns super verstanden“, sagte Amy mit einem eindeutig zweideutigen Gesichtsausdruck und beugte sich ein Stück vor, damit Sasuke in ihren Ausschnitt blicken konnte. Erstens: Sie trug einen Push-Up. Zweitens: Lüge. Sasuke hatte sich heute mit keiner verstanden. Und das war auch gut so, denn keine von den zehn anwesenden Frauen fand er auch nur im Ansatz attraktiv. Naruto sagte immer er war zu anspruchsvoll, aber das stimmte so auch nicht ganz. Sasuke suchte nach einer Frau, die ihn faszinierte. Die auf den ersten Blick einfach etwas an sich hatte, das anders war. Die.. Sasuke konnte es nicht direkt beschreiben. Es war einfach ein Gefühl, das da war und genau danach suchte er. Er würde es Naruto nie sagen, aber eben jenes Gefühl hatte auch bei dem blonden Chaoten. Sasuke war ganz klar hetero, aber etwas an Naruto faszinierte ihn.
 

„Sasuke?“ „Ja?“ „Wo warst du in deinen Gedanken?“ „Hn.“ „Eh.. Alter Vollpfosten. Wir sind durch. Wir können gehn“, meinte Naruto und grinste breit. „Endlich“, brummte Sasuke und streckte sich. Amy war sein letztes Date für heute gewesen. Jetzt musste er nur noch diese dumme Karte ausfüllen und dann konnten sie endlich verschwinden. Er brauchte dringend einen Drink. „Und, wer hat dir gefallen?“, fragte der blonde Idiot und lugte über die Schulter des Schwarzhaarigen, als dieser eben jene Karte ausfüllte. „Sei nicht so neugierig, Dobe“, antwortete Sasuke nur und machte sein letztes Kreuzchen. Dann übergab er den Zettel der Moderatorin, die ihn breit grinsend ansah. „Schön, dass Sie heute bei uns waren“, sagte sie übertrieben freundlich und warf dann seinen Zettel in die Urne. „Hn.“ Sasuke wollte einfach nur noch gehen. Naruto war in der Zwischenzeit bereits zur Garderobe gegangen und stand mit seinem und Sasukes Mantel bereits an der Tür. Wie ein altes Ehepaar halfen sie sich gegenseitig in die Jacken. Viele hatten Naruto und Sasuke schon als schwules Pärchen bezeichnet, weil sie so ziemlich alles miteinander machten, aber sie waren einfach nur schon ewig beste Freunde. Gut, geknutscht hatten sie schon oft genug. Flaschendrehen, Alkohol und andere diverse Trinkspiele an der Uni, der ganze Scheiß eben. Außerdem hatten sie während der Unizeit auch zusammen auf dem Campus gewohnt, weshalb sie sich auch schon unzählige Male nackt gesehen hatten, aber all das machte sie noch lange nicht schwul. Zumindest in Sasukes Augen. Vielleicht versuchte er sich das aber auch nur einzureden. Was zum Henker war denn heute mit ihm los? Hatte er seine Tage? War sein Gehirn über Nacht zur Frau geworden? Er brauchte dringend einen Drink.

Zwei Straßen weiter fanden sie dann endlich einen Pub. „Ein Bier und ein Whisky on the Rock, bitte“, bestellte Naruto für sie beide, während sich Sasuke ihm gegenüber kurz streckte. „Dobe, das war das letzte Mal, dass ich zum Speeddating gegangen bin“, meinte er schließlich und sah den Blonden dabei ernst an. „Wieso? War doch witzig heute.“ Der Idiot grinste breit. „Dobe“, drohte Sasuke. „Aber-“ „Das letzte Mal!“, unterbrach der Schwarzhaarige seinen besten Freund sofort und sah ihn dabei mit seinem tödlichsten Blick an. „Ok, ok.. Du gehst aber trotzdem zu dem Date, was dir heute ausgesucht wird!“, verlangte der Blonde trotzig und Sasuke wusste, dass Naruto nicht nachgeben würde. Frustriert ließ er den Kopf hängen. „Ich hasse dich“, antwortete er schließlich nur und nahm dann seinen Whiskey entgegen. „Nein, du liebst mich“, lachte Naruto und prostete ihm dann zwinkernd zu. Sasuke schnaubte. Der Blonde hatte leider Recht. Sasuke wollte Naruto in seinem Leben nicht missen. Ein Idiot blieb er trotzdem.

„Ah hey, weil wir hier grad so schön sitzen.. Hinata läd dich am Sonntag zum Essen ein“, sagte Naruto nach einer Weile des Schweigens. „Schon wieder?“, fragte Sasuke nur und hob eine seiner Augenbrauen. „Ja. Sie denkt als Single kochst du dir bestimmt nichts und sitzt nur die ganze Zeit zuhause rum.“ Sasuke seufzte. Hinata. Narutos Freundin. Ein sehr nettes, sehr schüchternes Wesen. Sie war die geborene Hausfrau und Mutter und Sasuke war sich fast sicher, dass sie und Naruto bis zum Ende ihrer Tage zusammenbleiben würden. Naruto hatte jemanden, der auf ihn aufpasste und Hinata konnte ihn so viel bemuttern, wie sie wollte. Dummerweise hatte das auch auf Sasuke übergegriffen. Er war nun mittlerweile fast jeden Sonntag zum Essen eingeladen und da Naruto und er beide in der Firma seiner Eltern arbeiteten, machte Hinata ihm auch immer eine BentoBox. Nicht, damit die beiden Junkfood oder gar nichts aßen! Hinata würde auch mal eine klasse Oma abgeben. Ja, Sasuke hatte definitiv seine Tage. Er war auf einmal so.. so.. Es gab nicht mal ein Wort, was seinen derzeitigen Zustand beschrieb. Mädchenhaft passt nicht, denn er hatte Mädchen kennengelernt die ihn locker übertrumpfen konnten. Bei dem Gedanken an die Schlägerbraut Kimiko aus Unizeiten lief es ihm noch heute eiskalt den Rücken runter. Er nahm einen großen Schluck seines Whiskys. Wie lang lief eigentlich die Periode bei einer Frau? Eine Woche?! Dann hatte er anscheinend noch sechs Tage vor sich. Sasuke seufzte. „Was los, Teme? Bist heute so gestresst“, fragte Naruto, dem die unerklärliche Laune seines besten Freundes bereits beim Speeddating aufgefallen war. „Kein Ahnung. Schlecht geschlafen“, winkte Sasuke ab, trank sein Glas in einem Zug leer und stand dann auf. „Ich pack's“, brummte er und legte das Geld für den Whiskey auf den Tisch. Kurz drückte er Narutos Schulter, dann war er aus dem Pub verschwunden. Naruto winkte ihm noch durch die Fensterscheibe zu. Sasuke nickte und machte sich zum Gehen auf. Die kühle Frühlingsluft machte seinen Kopf etwas klarer und verdrängte die aufdringlichen Gedanken.

Normalerweise dachte Sasuke analytisch und klar strukturiert. Weniger gefühlsbetont, aber heute war irgendetwas anders. Wieder seufzte er. Vielleicht hatte er wirklich schlecht geschlafen oder aber das Speeddating heute hatte ihn verblöden lassen. Wer konnte das schon so genau sagen. Als er einen Blick auf sein Smartphone warf sagte ihm die Anzeige, dass es mittlerweile zwanzig vor elf war. Morgen war Freitag und er würde wieder arbeiten müssen, weshalb er sich schließlich ein Taxi heranwinkte, damit er schneller nach Hause kam. Die Straßen waren um diese Uhrzeit nicht mehr so voll, weshalb Sasuke innerhalb von zwanzig Minuten vor seiner Haustüre stand und den Taxifahrer bezahlte. Gähnend checkte er erneut sein Handy, während er die Tür zum Treppenhaus aufsperrte. Naruto hatte ihm geschrieben, dass er zuhause war. Sasuke antwortete ihm das Selbe. Sobald er auf Senden gedrückt hatte, öffnete er seine Wohnungstüre im vierten Stock und trat hinein. Gewohnheitsmäßig machte er erst das Licht an, legte dann Handy, Geldbeutel und Schlüssel auf die Kommode im Gang, zog dann erst Schuhe und Mantel aus und lief dann weiter ins Schlafzimmer. Wieder gähnte er und zog sich gleichzeitig bis auf die Boxershorts aus, seine Kleidung warf er dabei unordentlich auf den Deckel seines Wäschekorbes. Im Anschluss lief er ins Bad, holte sich seine Zahnbürste und lief dann während dem Putzen zurück in den Gang, um sein Smartphone zu holen. Ein letztes Mal checkte er seine Nachrichten und Emails und hängte es dann an das Ladekabel an seinem Nachttisch. Schließlich lief er wieder zurück ins Bad, spülte seinen Mund aus und nachdem er sich bettfertig gemacht hatte, warf er sich endlich in sein Bett. Sich genüsslich streckend rollte sich Sasuke auf den Bauch und schlief dann auch schon bald ein.
 

Unbarmherzig. Das war das erste Wort, welches dem Schwarzhaarigen einfiel, als sein Wecker zu scheppern begann. Stöhnend haute Sasuke auf dessen Knopf und rollte sich dann auf den Rücken. Sasuke war kein Morgenmuffel, ein früher Vogel war er aber auch nicht. Definitiv nicht. Gähnend streckte er sich und versuchte eine Verbindung zu seinem Gehirn aufzubauen, um zu testen, ob er heute wieder seine Tage hatte. Sein Gehirn jedoch verweigerte die Auskunft. Es hatte noch keine Tasse Kaffee bekommen. Ergeben kämpfte sich Sasuke also hoch und blieb noch für eine letzte, ausgiebige Streckung am Bettrand sitzen. Ein letztes Mal gähnte er, dann stand er endgültig auf. Barfuß steuerte er ins Bad, ging aufs Klo, duschte sich danach kurz und als sich Sasuke nach dem Abtrocknen vor den Spiegel stellte, um sich die Zähne zu putzen, befand er, dass er sich heute noch nicht rasieren musste. Die drei Stoppeln waren ihm egal. Mit Blick auf seine Armbanduhr, die er rund um die Uhr trug, weil sie Wasser und kratzfest war, spülte er sich den Mund aus und kämmte sich noch schnell durch sein Haar. Warum er das immer noch tat, wusste er nicht. Seine Haare machten eh was sie wollten. Der Mensch war halt doch ein Gewohnheitstier.
 

Bevor er zurück in sein Schlafzimmer lief, machte Sasuke noch einen kurzen Stopp in der Küche um die Kaffeemaschine einzuschalten. Während die Maschine warm lief, ging er zurück in sein Schlafzimmer und zog sich an. Anzug. Wer hatte eigentlich eingeführt, dass Büroarbeiter so was tragen mussten? Gekonnt band er sich die Krawatte und nahm dann sein Smartphone vom Ladekabel. Keine neuen Nachrichten. Auch gut. Er steckte es in seine Anzugshose und packte dann sein Jackett auf dem Weg in die Küche. Vorerst hängte er es über seinen Küchenstuhl, denn alles in ihm schrie zunächst nach Kaffee. Eine Minute später hatte er das braune Lebenselixier dann endlich in seiner Tasse. Schwarz. So mochte er seinen Kaffee am liebsten. In perfekter Stille genoss Sasuke seinen Kaffee. Als er noch mit Naruto zusammen gewohnt hatte, war bereits am frühen morgen Radau gewesen. Der blonde Wirbelwind sprang morgens förmlich aus dem Bett und schaltete zusätzlich immer das Radio ein. Wild tanzend und mitsingend hatte er sich dann für die Uni fertig gemacht. Sasuke dagegen, hatte genervt seinen Kopf unter seinem Kopfkissen versteckt.

Belustigt über die Erinnerung schüttelte Sasuke den Kopf und sah dann wieder auf seine Armbanduhr. Er musste los. Mit einem letzten Zug leerte er seinen Kaffee, wusch die Tasse kurz aus und stellte sie dann wieder neben seinen Vollautomaten, den er noch schnell ausschaltete. Schnell schlüpfte er in Jackett, Schuhe und Mantel, nahm seine Schlüssel und den Geldbeutel von der Kommode und war dann auch schon aus der Tür. Aktentasche brauchte Sasuke nicht mehr. Heutzutage war alles digital und in der Cloud. Er hatte sein Handy, also hatte er alles was er brauchte. Aufs Stichwort klingelte es. „Uchiha“, meldete sich Sasuke, als er die Nummer auf seinem Display nicht erkannte. „Hallo Sasuke.“ Der Schwarzhaarige legte auf, bevor sie weiter reden konnte. Karin. Seine Ex. Hatte sie also schon wieder die Nummer geändert, damit sie ihn erreichen konnte. Genervt blockte er auch diese Nummer und stieg dann in die U-bahn, die gerade die Türen öffnete. Natürlich könnte er auch mit dem Auto fahren, aber um diese Uhrzeit war die Straße vom Berufsverkehr so verstopft, dass man kaum voran kam. Und da schlief Sasuke lieber eine Stunde länger. Zwei Stationen später musste er umsteigen und weitere acht Stationen später war er dann auch schon da. Jetzt noch fünf Minuten gehen und er würde um kurz vor neun in der Firma sein. Vor dem Eingang wartete wie immer Naruto. Breit grinsend, mit einer schwarzen BentoBox in der Hand. „Was gibt’s heute?“, fragte Sasuke schlicht. Er hatte aufgehört sich darüber zu beschweren, dass Hinata immer für ihn mitkochte. „Curry“, war die Antwort. Sasuke nickte. „Geht's dir heut besser?“, wollte Naruto auf dem Weg zum Aufzug wissen. „Ja“, antwortete der Uchiha knapp. Er war noch nie der gesprächigste gewesen. „Sehr gut. Hast du schon eine Email wegen dem Date bekommen?“ Wissend grinste der Blonde und Sasuke verdrehte die Augen, holte jedoch sein Smartphone heraus und checkte die Inbox. „Ja.. leider“, fügte er an seine Antwort hinzu und öffnete die Mail. Naruto sah ihm über die Schulter. „Ui, das Date ist ja gleich morgen. Das ging schnell. Wen hast du eigentlich angekreuzt?“ Naruto war über das Date mehr begeistert als Sasuke. „Keine Ahnung. Irgendeine.“ „Man Teme! Du sollst das ernst nehmen.“ „Werde ich aber nicht.“ Beleidigt verzog Naruto sein Gesicht. „Da macht man sich die Mühe und-“ „Ich habe dich nie drum gebeten“, grätschte Sasuke dem Blonden mitten in den Satz und sah ihn vielsagend an. Der Aufzug hielt klingelnd an. „So und jetzt raus mit dir“, sagte er und schubste den Blonden in den 12 Stock hinaus. Unbeeindruckt streckte Naruto ihm noch die Zunge raus, ehe sich die Aufzugtüren vor Sasuke schlossen. Er selbst stieg im 20. Stock aus. Der obersten Etage.

„Guten Morgen Haruka“, begrüßte er wie jeden Morgen seine Sekretärin, die ihn bereits mit einer dampfenden Tasse Kaffee und seinem heutigen Terminplan erwartete. Mit beidem bewaffnet ging Sasuke in sein Büro und legte dort erst mal seinen Mantel ab. Danach setzte er sich auf seinen Schreibtischstuhl und begann seinen Tag. Einen ganz normalen, langweiligen Tag.

Einen Tag, an dem er nicht seine Tage hatte.

Das Date

Gestern war ein wunderbar langweiliger Tag gewesen. Arbeiten bis zwölf, Mittagessen mit Naruto, dann arbeiten bis vier. Danach nach Hause, was essen und den Rest des Abends auf der Couch verbringen. Und heute? Heute konnte Sasuke zwar ausschlafen, eine Runde Joggen gehen und dann gemütlich ausspannen, so wie jeden Samstag, allerdings war heute das leidige Date. Tatsächlich erinnerte er sich nicht mehr, wessen Name er angekreuzt hatte. Er wusste aber, dass es nicht Amy war. Sasuke zuckte mit den Schultern und trank einen weiteren Schluck seines Kaffees. Als er vom Joggen zurückgekommen war, hatte er auf dem Weg zurück in seine Wohnung die Zeitung mitgenommen, sodass er diese nun aufschlug und las. Tod, Terror und die Apokalypse wurden ihm präsentiert, im Prinzip also nicht Neues. Er sah auf seine Armbanduhr. In einer Stunde würde er los müssen. Sasuke seufzte. Warum blieb er nicht einfach zuhause und versetzte die Gute, wer auch immer sie war? „Weil Naruto mir sonst die Hölle heiß macht“, beantwortete sich Sasuke seine eigene Frage. Der Blonde mochte ein Vollidiot sein, doch er konnte Sasuke ganz vorzüglich auf den Sack gehen. Im Leute nerven war Naruto ein Ass. Und der Blonde würde Sasuke so lange nerven, bis er die Wahrheit aus ihm herausgekitzelt hatte. Zudem kannten sie sich nun schon seit langen 20 Jahren, sodass Naruto sofort merkte, wenn Sasuke nicht die Wahrheit sagte. Und das, obwohl der Uchiha relativ wenig sprach. Sasuke schüttelte den Kopf. Er hasste und liebte Naruto gleichermaßen. „Schwuler Moment“, sang Sasuke und klatschte sich dann seine Hand ins Gesicht. Er musste etwas ausbrüten. Eine schwere Form der Männergrippe. Anders konnte er sich seinen Zustand nicht erklären. Oder.. Wurde er etwa alt und verständnisvoll? Geschockt über diesen Gedanken stand der Schwarzhaarige ruckartig auf und ließ sich noch einen Kaffee aus der Maschine. Gut, dass niemand in seinen Kopf blicken konnte.

Eine gute Stunde später war Sasuke dann tatsächlich auf dem Weg in die Innenstadt. Er würde sich mit der Frau in einem Café treffen und zwar in exakt - Sasuke sah auf seine Uhr - fünf Minuten. Er seufzte als er den Laden betrat und eine leise Glocke von seiner Ankunft kündete. Die Kellnerin nickte ihm als Begrüßung zu und er erwiderte die Geste. Schließlich suchte sich Sasuke einen Tisch am Fenster aus, an dem er sich niederließ und starrte nach draußen. „Guten Tag, was kann ich Ihnen bringen?" „Eine Tasse Kaffee, bitte." Sie nickte und verschwand wieder. Sasuke sah auf seine Uhr, dann auf sein Smartphone. Wider Erwarten war er doch etwas nervös. Es war sein erstes Date seit Jahren. One Night Stands hatte er genügend, aber Dates? Wer unterhielt sich denn heutzutage noch? Wenn Sasuke aus dem Fenster blickte, sah er nur Menschen, die auf ihr Smartphone glotzten und Musik hörten. Gespräche wurden kaum welche geführt. Alles lief elektronisch. Wieder sah er auf seine Armbanduhr. Das war Sasukes Tick. An seinem Smartphone war er wenig interessiert, aber auf seine Uhr starrte er im fünf Minuten Takt. Endlich kam seine Tasse Kaffee und er bedankte sich, als die Kellnerin sie vor ihm abstellte. Er sah auf die Uhr, trank einen Schluck. Die gute Frau war nun schon fünf Minuten zu spät. Tatsächlich wäre es Sasuke sogar Recht, wenn sie gar nicht kommen würde.

„Sie sind tatsächlich gekommen", erklang es da plötzlich neben ihm und Sasuke blinzelte überrascht, als er die Blondine neben ihm ansah. Strahlend sah sie ihn an und nahm ihm gegenüber am Tisch Platz. Sasuke begrüßte sie nur mit einem verhaltenen Lächeln. Sein Gehirn arbeitete auf Hochtouren. Wer war sie nochmal? „Um ehrlich zu sein hatte ich nicht gedacht, dass Sie kommen, immerhin waren Sie ziemlich verschlossen. Aber schön, dass es trotzdem geklappt hat. Oh ich sehe, Sie haben schon bestellt, dann werde ich das auch gleich~", legte sie sofort los und Sasuke erinnerte sich wieder. Die Labertasche. Er hatte die Labertasche Namens Ekiko angekreuzt. Warum? „Trotzdem freut es mich, schließlich haben wir uns ja so gut verstanden", plapperte die Blondine weiter. „Lüge", schnitt Sasuke ihr das Wort ab. Jetzt wusste er auch wieder, warum er sie angekreuzt hatte. Er konnte sie ganz leicht abservieren. Verdutzt sah Ekiko ihn an. „B-Bitte was?!", fragte sie verdutzt nach. „Wir haben uns nicht gut verstanden. Sie finden nur ich sehe gut aus und ich fand, dass Sie eher die Wahrheit verkraften würden, als jemand anderes." „Die Wahrheit?" „Ich bin nur hier, um Sie abzuservieren", sagte Sasuke trocken, trank dann von seinem Kaffee. Über den Rand seiner Tasse sah er die Blondine an. Entsetzt schnappte sie nach Luft, wurde dann rot vor Wut und mit einem gezischten „Arschloch" verließ sie schleunigst das Café. Sasuke klopfte sich mental selbst auf die Schulter. Gut gelöst.
 

„Sie haben sich sehr viel Mühe gemacht, die Frau abzuservieren", ertönte da eine Stimme hinter Sasuke und der Schwarzhaarige drehte sich überrascht um. Eine rosahaarige Frau sah ihn über ihre Zeitung hinweg grinsend an. Sasuke lehnte sich an die Fensterscheibe hinter ihm. „Haben Sie mich beobachtet?" „Sie sitzen direkt vor mir, was hätte ich sonst tun sollen?" Als Sasuke nicht antwortete, grinste sie leicht. „Aber eine Frage müssen Sie mir doch beantworten; Um meine Neugierde zu befriedigen", sagte sie und zwinkerte, „Wieso haben Sie die Frau nicht einfach versetzt?" Sasuke seufzte, fuhr sich kurz über das Gesicht und antwortete dann: „Weil mein bester Freund mir sonst die Hölle heiß macht." Die Frau sah ihn kurz verdutzt an, dann brach sie in schallendes Gelächter aus, das so ansteckend war, dass sogar Sasuke grinsen musste.

„Entschuldigen Sie.. Entschuldigen Sie.." Sie wedelte sich Luft zu und versuchte zu Atem zu kommen. Mit mäßigem Erfolg. „Entschuldigen Sie bitte", sagte sie erneut und holte dann tief Luft. „Huii.. Das war jetzt witzig." „Darf ich fragen warum?", wollte Sasuke letztendlich wissen und zog bedeutend die Augenbraue hoch. Die Rosahaarige grinste breit. „Sehen Sie das Café gegenüber? Den Kerl im weißen Hemd?" Sasuke drehte sich um und sah auf die andere Straßenseite hinüber. Zunächst musste er ein wenig suchen, doch dann sah Sasuke den Kerl im weißen Hemd. Der Kerl saß da, wie der großkotziger König auf seinem Thron und tippte eifrig auf seinem Handy herum. „Mit dem Typen hätte ich mich heute treffen sollen, aber er ist ein richtiger Arsch. Also habe ich mich aus Versehen im Café geirrt", erklärte sie zuckersüß und grinste dabei. Sasuke nickte beeindruckt. „Hatte er nicht Ihre Handynummer?" „Blinddate", seufzte sie und rollte mit den Augen. „Und warum haben Sie ihn nicht einfach versetzt, sondern sind extra hergekommen?", stellte er nun die selbe Frage, wie sie ihm vorher. „Deswegen musste ich so lachen", sagte sie und seufzte. „Wenn ich nicht gegangen wäre, dann hätte mir meine Beste Freundin die Hölle heiß gemacht." Sasuke lachte leise auf und schüttelte belustigt den Kopf. „Wie sind Sie eigentlich zu Ihrem Date gekommen?" „Unfreiwilliges Speeddating", brummte Sasuke und rollte wie sie zuvor mit den Augen. Sie lachte. „Lassen Sie mich raten: Ihr überfürsorglicher bester Freund will Sie verkuppeln, weil Sie seit Jahren keine feste Beziehung mehr hatten." „100 Punkte", meinte Sasuke lächelnd und trank dann von seinem Kaffee. „Ja.. Ich habe das gleiche Problem. Nur ist mein bester Freund weiblich", seufzte die Rosahaarige.

Sasukes Smartphone klingelte. Der Schwarzhaarige drehte sich wieder zu seinem Tisch und nahm den Anruf an. „Was gibt's?!", beantwortete er den Anruf, als Naruto's Name auf dem Display leuchtete. „Wollt nur wissen ob du auf dem Date bist, oder ob du dich gedrückt hast." Sasuke konnte das schelmische Grinsen des Blonden förmlich durch das Handy spüren und seufzte. „Ich schick dir ein Foto", sagte er nur und legte wieder auf. Dann nahm er seine Kaffeetasse und setzte sich an den Tisch der Rosahaarigen. „Entschuldigen Sie, aber ich muss Sie mal eben kurz missbrauchen. Mein Bester verlangt einen Beweis." Die Frau lachte nur und legte die Zeitung beiseite. „Schauen Sie, dass Sie meine Hände oder so mit auf dem Foto haben, dann sieht er, dass Ihnen auch wirklich eine Frau gegenüber sitzt." „Genial." Sasuke lächelte und machte ein Foto von seiner und ihrer Tasse und auch von einem Teil ihres Körpers. „Und.. Gesendet", verkündet er schließlich und zeigte der Rosahaarigen das Bild. „Sieht gut aus. Wenn wir gerade dabei sind, darf ich auch eins an meine verrückte Hälfte senden?!" „Natürlich", antwortete Sasuke lächelnd und legte seine Hände an seine Tasse, damit auch sie einen eindeutigen Beweis für ihre Freundin hatte. „Auch gesendet", sagte sie und grinste dann. Kaum hatte sie das Handy aus der Hand gelegt, brummte es wieder. Irritiert sah sie drauf - und grinste dann. „Sie schreibt, dass der Kerl guten Geschmack hat und ich soll ihn mir definitiv schnappen", las sie vor und steckte dann das Handy leise lachend weg. Auch Sasuke konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen und sah dann auf seine Uhr. „Ich sitze hier schon länger, als ich erwartet hatte", meinte er zwinkernd und wollte dann einen weiteren Schluck von seinem Kaffee trinken, doch seine Tasse war leer. Frustriert stelle er die Tasse wieder hin. Die Rosahaarige lachte. „Kaffee leer, Apokalypse naht?!" „So ungefähr", brummte Sasuke und wollte gerade etwas sagen, als das Handy der Rosahaarigen erneut klingelte. Sie sah auf das Display und verzog das Gesicht. „Entschuldigen Sie bitte, da muss ich rangehen", meinte sich kurz und ging dann ran. „Hallo Tsunade.. Ja.. Ja.. Jetzt? Ok, wann muss ich da sein? ... Nein, ok ich mach mich auf den Weg.. Ja, ok, bis dann", sie legte auf und sah Sasuke entschuldigend an. „Arbeit?", fragte er nur und sie nickte seufzend. Dann sah sie ihn strahlend an „Wissen Sie was? Wenn wir uns wieder sehen, dann würde ich gerne mal richtig mit Ihnen ausgehen." Sie zwinkerte und war kurz darauf aus dem Café verschwunden. Zurück blieb nur ein reichlich perplexer Sasuke, dem erst jetzt eine entscheidende Tatsache auffiel:

Er kannte ihren Namen nicht.
 

Frustriert warf Sasuke Schlüssel, Geldbeutel und Smartphone auf die Kommode, schälte sich aus Schuhen und Mantel und steuerte dann auf seine Couch zu. Missmutig ließ er sich fallen und schloss für einen Moment die Augen. Da traf er eine außergewöhnliche und hübsche junge Frau und fragte nicht nach ihrem Namen! Jetzt war sie von Hinnen, von Dannen, weg. Einfach weg. Wieder murrte Sasuke und stand dann doch wieder von der Couch auf, um sein Handy zu holen. Mit wenigen Handgriffen hatte er Narutos Nummer gewählt und ließ sich, während es läutete, rücklings auf sein Sofa fallen. Gähnend legte er seinen Arm über die Augen.

„Hey Teme, erzähl mir alles", meldete sich der blonde Chaot auf der anderen Seite der Leitung.

„Viel gibt's nicht zu erzählen. Die vom Date hab ich abserviert, sobald sie reingekommen is."

„Was? Bist du Banane? Und wer is des auf dem Foto, das du mir geschickt hast?", fragte Naruto entsetzt und Sasuke konnte den anschuldigenden Blick von seinem besten Freund durch das Telefon spüren. Er seufzte. „Die hab ich danach kennengelernt", meinte er nur und erzählte dann alles über die rosahaarige Unbekannte.

„Und du hast nicht nach ihrem Namen gefragt? Man Teme! Du bist so ein Vollpfosten!" „Halt die Klappe", brummte Sasuke und richtete sich auch seiner Couch auf. Eine Standpauke von Naruto brauchte er nun wirklich nicht. Er wusste selbst, dass er doof war. Wieder seufzte Sasuke. „Naja.. Vielleicht sieht man sich ja wieder", versuchte er optimistisch zu bleiben und fuhr sich dabei durch die Haare. „Wenn du sie tatsächlich nochmal siehst, dann lädst du sie sofort auf ein Date ein und lässt dir Name und Numm.. Ach was, frag sie gleich nach der Adresse und ob sie dich heiraten will!" „Komm wieder runter, Dobe", meinte Sasuke leicht lachend und schüttelte den Kopf über so viel Tatendrang. „Is doch wahr!", bestätigte Naruto sich selbst. „Na dann, Teme. Denk dran: Morgen Mittagessen bei uns." „Jaja.." „Jaja heißt leck mich am Arsch und so sehr liebe ich dich dann doch nicht, Schmusebu. Bis morgen!" Und schon hatte Naruto aufgelegt. Sasuke starrte sein Handy an. Schmusebu?!

Vielleicht sollte er die Freundschaft mit Naruto doch noch einmal überdenken..
 

Er musste keine Minute warten. Kaum hatte Sasuke an der Tür geklingelt, wurde sie schon aufgerissen und ein breit grinsender Naruto begrüßte ihn. „Hey Teme!", rief er und zog den Schwarzhaarigen in eine feste Umarmung. Sasuke seufzte nur, klopfte dem Blonden auf den Rücken und ließ die Umarmung sonst über sich ergehen. „Hallo Dobe", brummte er und nachdem Naruto ihn endlich losgelassen hatte, trat er hinter ihm in das helle Haus. „Hallo Hinata", rief er Richtung Küche und ließ sich von seinem Besten den Mantel abnehmen. Gleichzeitig schlüpfte er aus seinen Schuhen. „Pünktlich wie immer", grinste Naruto und erzählte ihm das Neuste an Klatsch und Tratsch. „Hallo Sasuke. Schön, dass du da bist", begrüßte die Dunkelhaarige den Neuankömmling, sobald er und Naruto die Küche betreten hatten. Kurz putzte sie sich ihre Hände an ihrer Schürze ab, ehe sie Sasuke umarmte. Der Uchiha musste sich ein Stück herunterbeugen, denn Hinata war ein ganzes Stück kleiner, als er oder Naruto.

„Es riecht wundervoll", meinte Sasuke und beugte sich über den Topf. „Danke. Es braucht noch ein paar Minuten, ihr könnt euch schon mal an dem Tisch setzten", sagte sie und scheuchte die beiden Männer zum bereits gedeckten Esstisch. „Sag, Hinata, was gibt's Neues?", fragte Sasuke und schenkte sich und Naruto ein Glas Wasser ein. „Och, eigentlich nicht viel. Mein Vater hat beschlossen in fünf Jahren in Rente zu gehen, ab nächsten Jahr wird der interne Kindergarten eingerichtet und.. Nun, das war's eigentlich auch schon wieder. Aber erzähl mal von dir. Naruto hat mir von der hübschen Unbekannten erzählt." Lächelnd drehte sie sich den beiden zu, während sie gleichzeitig im Topf herumrührte. Sasuke seufzte und ließ für einen kurzen Augenblick den Kopf hängen. „Nun.. Sie hat rosa Haare, grüne Augen und wird von ihrer Freundin ebenfalls zu Dates gezwungen", fasste er sich kurz und sah dabei Naruto anklagend an. Der sah nur unschuldig in die Luft. „Naruto, holst du bitte den Kuchen rein?", fragte Hinata plötzlich unvermittelt und legte einen Topfuntersetzter auf den Esstisch. „Klar." Und schon war der Blonde weg. „Du kennst ihn ja, er will dich in guten Händen wissen", sagte die Dunkelhaarige an den Uchiha gewandt und legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Ich weiß, aber seine Methoden sind katastrophal", meinte Sasuke und schenkte Hinata eines seiner seltenen, breiten Grinsen. „Was grinst du so, Teme?" „Ich konnte Hinata davon überzeugen, dass du ein Vollpfosten bist", konterte der Uchiha und rollte mit den Augen, als Naruto ihm beleidigt die Zunge rausstreckte. Hinata lachte leise.

Während des Essens - es gab Gulasch - sprachen sie über Belangloses, Pläne und Gott und die Welt. Oder zumindest taten das Naruto und Hinata. Sasuke hielt sich wie immer ein wenig zurück.

Er war einfach nicht der Gesprächigste. Er beobachtete die beiden eh viel lieber. Naruto war in Hinatas Nähe sehr viel ruhiger und ausgeglichener. Sie war sein komplettes Gegenteil. Ruhig, geduldig, organisiert und liebevoll. Als Sasuke sie vor vier Jahren kennengelernt hatte, hatte er nicht gedacht, dass sie es nun schon drei Jahre mit dem blonden Chaoten aushalten würde. Aber diese zwei hatten sich gesucht und gefunden, waren sogar letztes Jahr in ein gemeinsames Haus eingezogen. „Sasuke?" „Hm?" Naruto hatte ihn angesprochen. „Wie weit ist der Bau deines Hauses?", stellte der Blonde die Frage erneut. „Übermorgen krieg ich Bescheid, wie der weitere Verlauf ist. Rohre und Leitungen sind auf jeden Fall schon verlegt", erklärte Sasuke und sah dabei aus Gewohnheit auf seine Armbanduhr. „Cool, dann dauert's ja gar nich mehr lang", freut sich Naruto und grinste. „Drei Monate in der Theorie, dann kann man möblieren", bestätigte Sasuke und pfefferte seine zweite Portion nach. Salz gab es nicht extra. Man musste mit dem zufrieden sein, was Hinata ins Essen tat. Hinata achtete nämlich auch auf die Gesundheit. Nicht so pedantisch, dass alles steril war, aber übermäßiger Salzgenuss wurde nicht unterstützt. Narutos Lebenserwartungen waren durch die Dunkelhaarige mindestens um 10 Jahre gestiegen.

„Dann hast du schon mal dein Haus. Fehlt nur noch Frau, Kind und Hund", lachte der Blonde.

Sogar Hinata kicherte.
 

Eigentlich war Sasuke dazu erzogen worden, dass er, wenn er Gast war, zumindest beim Abräumen des Tisches half, doch Hinata scheuchte die beiden Männer aus ihrer Küche. Die Küche war ihr Heiligtum und niemand durfte dort rumwuseln. Satt und zufrieden ließen sich Naruto und Sasuke also im Wohnzimmer nieder und streckten sich. „Ich sag's dir Naruto, lass Hinata niemals gehen", meinte Sasuke gähnend und verschränkte seine Arme hinter dem Kopf. „Hatte ich nicht vor.. Tatsächlich", setzte Naruto an und drehte sich dann kurz zur Küche, „tatsächlich hab ich vor sie zu fragen, ob sie mich heiraten will", flüsterte er dann leise. Sasuke sah den Blonden überrascht an. „Ich glaube, das ist die beste Entscheidung, die du je getroffen hast." „Blöder Sack", beschwerte sich Naruto und schlug dabei dem Schwarzhaarigen gegen die Schulter. Sasuke sah ihn nur unbeeindruckt an. Beleidigt verschränkte Naruto die Arme vor der Brust.

„Hast du schon einen Ring gekauft?" „Nein", antwortete der Blonde kleinlaut und sah dann mit flehenden Hundeaugen seinen besten Freund an. Dieser ließ den Kopf hängen. „Ja, ich komm mit", gab sich Sasuke geschlagen und wurde daraufhin mit einem Freudenschrei und einer Umarmung überrascht. Genervt versuchte der Schwarzhaarige den Chaoten loszuwerden. „Stör ich", ertönt da eine belustigte Stimmte im Türrahmen und die beiden Streithähne sahen auf. „Dein Freund hat einen an der Klatsche", brummte Sasuke nur und drückte den Blonden endgültig von sich weg. „Und trotzdem bin ich schon seit 20 Jahren dein bester Freund", erwiderte Naruto so breit grinsend, dass Hinata lachen musste und Sasuke die Augen verdrehte. „Ich glaub, das mit dir muss ich nochmal überdenken." „Du brichst mir das Herz." Naruto machte eine theatralische Bewegung, in der er sich die Hand auf die Brust legte und nach hinten auf die Couch fallen ließ.

Der Tag verlief wie jeden Sonntag, an dem Sasuke zum Essen eingeladen war. Sie unterhielten sich, aßen Kuchen, tranken Kaffee. Manchmal spielten sie auch Karten oder sahen einen Film. Und pünktlich um sechs ging Sasuke dann wieder. So wie heute auch.

„Bis morgen Teme!", verabschiedete sich Naruto mit einer kurzen Umarmung und räumte dann das Geschirr von Wohnzimmer zu Küche. Das hatte Hinata ihm erlaubt. Aber er durfte es wirklich nur in die Küche bringen. Abspülen würde sie! „Schön, dass du da warst", verabschiedete sich auch Hinata und umarmte den Schwarzhaarigen ebenfalls. „Danke, für die Einladung", erwiderte Sasuke und schloss dann seinen Mantel. Gerade als er gehen wollte, kam Naruto wieder und stellte sich neben seine Freundin. Sasuke nickte ihnen ein letztes Mal zu, dann war er in der Abendsonne verschwunden.

Never Ending Story

Heute würde Sasuke sein Versprechen Naruto gegenüber wahr machen und mit dem Blonden in ein Juweliergeschäft fahren. Dort sollte der Chaot dann einen Verlobungsring aussuchen. Mal sehen, wie das lief. Narutos Charakter nach wird es eine Überraschung. Für den Juwelier.

Schmunzelnd sah Sasuke auf seine Armbanduhr und stellte fest, dass er nur noch eine Stunde zu arbeiten hatte. Mit der Motivation, die letzte Stunde nun noch produktiv zu verbringen, nahm sich Sasuke schließlich eine weitere Akte vom Stapel und öffnete sie. Ein Post-it mit den Notizen von seinem Vater klebte auf dem obersten Blatt. Probe stand dort in der vertrauten Schrift seines Vaters. Sasuke schüttelte belustigt den Kopf. Da er irgendwann die Firma übernehmen sollte, ließ sein Vater ihm immer wieder Akten zukommen, die mit dem Post-it Probe versehen waren. Sie sollten zum Üben dienen und nachdem Sasuke den Vertrag, die Aktie oder was auch immer es war bearbeitet hatte, sollte er sie wieder direkt zu seinem Vater schicken. So testete der CEO das Können und Wissen seines Sohnes und würde dann irgendwann entscheiden, wann genau er in Rente ging. Sasuke sah diese Proben stets als Herausforderung an. Oft waren sie dies auch, denn sein Vater stellte oft knifflige Fälle dar.

Auch diese Akte war von der schwereren Sorte, sodass Sasuke das Klopfen an seiner Bürotüre nicht bemerkte. Erst als er eine Bewegung vor sich wahrnahm schaute er irritiert auf. „Eine neue Probeakte?“, fragte Naruto grinsend und verschränkte dabei die Arme hinter dem Kopf. „Ja“, sagte Sasuke schlicht und rieb sich die Augen. Dann sah er auf seine Uhr. Schon halb fünf. Er hatte die Zeit vergessen. Seufzend sammelte er alle Blätter der Akte zusammen, legte sie hinein und schloss sie dann. Mitten auf seiner Schreibtischfläche ließ er sie liegen. Er würde morgen daran weiterarbeiten. Arbeit mit nach Hause zu nehmen war nämlich gegen Sasukes Grundsatz. Nur in sehr seltenen, wichtigen Fällen tat er das. „Können wir los?“, fragte Naruto und legte dabei den Kopf schief. Eine alte Angewohnheit des Blonden. Sasuke nickte, stand auf und zog seinen Mantel an, während Naruto fröhlich das Tratschen begann. Zuerst über das Neuste aus der IT-Abteilung. Dann darüber, welchen Ring er Hinata aussuchen wollte. Dann darüber, wie er um ihre Hand anhalten wollte. Dann darüber, dass er schreckliche Angst hatte, dass sie Nein sagen würde. Dann darüber, dass- „Dobe halt die Luft an“, bremste Sasuke den Blonden aus und sah ihn streng an. Mittlerweile waren sie an der U-Bahnstation. Der Chaot hatte in einer Tour durchgequasselt. Überraschung schlug in beleidigtes Schmollen um, jedoch grinste Naruto kurz darauf wieder und schlug dem Schwarzhaarigen spielerisch gegen die Schulter. Sasuke verdrehte nur die Augen, denn Naruto hatte bereits wieder zu quatschen angefangen. „Weißt du jetzt schon wie viel du für den Ring ausgeben willst?“, fragte der Uchiha irgendwann in Narutos Monolog hinein und der Blonde hielt inne. „Naja.. Man sagt ja immer zwei Monatsgehälter, aber ich schau einfach mal, was geboten is. Den Preis lass ich vorerst mal außen vor“, erklärte er, während er sich überlegend am Kinn kratzte. Wieder eine alte Angewohnheit des Blonden. Sasuke nickte. „Übertreib's aber nicht.. Ich kenn dich“, fügte er eingehend hinzu, als Naruto den Mund aufmachte, um zu protestieren. „Du bist doof, Teme“, sagte er stattdessen. Sasuke schmunzelte.
 

Fast eine halbe Stunde hatten sie gebraucht, bis sie endlich vor dem Juweliergeschäft standen. „Auf geht’s!“, jubelte Naruto und öffnete die Tür. Sasuke dicht hinter ihm. „Guten Tag, wie kann ich Ihnen behilflich sein?“, kam sofort ein freundlicher Verkäufer im Anzug auf sie zu. „Hallo, ich suche einen Verlobungsring, für meine Freundin“, erklärte Naruto breit grinsend. „Sehr gerne. Möchten Sie zunächst eine Auswahl sehen oder haben Sie schon etwas im Kopf?“ „Eine Auswahl, bitte.“ „Dann folgen Sie mir bitte.“ Mit einer einladenden Geste ihm zu folgen, ging der Verkäufer voraus und dann hinter eine der Glastheken. Dort schloss er einen Schub auf und stellte dann zwei große Ringhalter auf das Glas. „Dies sind im Moment alle Modelle, die wir da haben“, erklärte er kurz und fuhr dann damit fort die verschiedenen Arten und Materialien zu erläutern. Naruto hörte dem Mann konzentriert zu und besah sich jeden Ring genau. Sasuke, der sich bewusst im Hintergrund hielt, war überrascht. Er hatte gedacht, dass Naruto ein wenig mehr Chaos verbreiten würde. Allerdings schien Hinata ihn nicht nur zuhause zu einem geduldigeren und konzentrierten Menschen werden lassen. „Sasuke, wie findest du den?“, fragte Naruto den Uchiha plötzlich unvermittelt und hielt ihm einen Ring unter die Nase. „Das ist ein halbkarätiger Diamant mit drei kleinen Einschlüssen und der Ring ist aus Platin. Ich glaube Hinata mag es eher simpel, oder?“ Das „Oder“ kam ein wenig unsicher über seine Lippen. Hilfesuchend sah er deswegen Sasuke an. Der schmunzelte kurz und nahm Naruto den Ring aus den Fingern. Um ihn besser inspizieren zu können, hielt er ihn gegen das Licht. „Solltest du das nicht besser wissen, als ich. Es ist deine Freundin, nicht meine“, zog er den Blonden auf. Als dieser schon den Mund öffnete, um dem Uchiha zu kontern, sprach Sasuke aber weiter: „Aber ja, ich glaube der Ring ist perfekt für Hinata.“ Mit einem Schmunzeln gab er den Ring wieder zurück. Naruto grinste. „Gut, dann nehmen wir diesen hier“, sagte er an den Verkäufer gewandt. „Sehr gerne. Gute Wahl. Möchten Sie etwas eingravieren lassen?“ „Ähm, nein danke. Dass mach ich dann erst in den Eheringen“, meinte Naruto und legte den Kopf wieder schief. „Natürlich. Dann brauche ich jetzt noch die Ringgröße der Dame.“ Naruto staunte Bauklötze. „Ähm.“ Darauf war er nicht vorbereitet gewesen. Steif drehte er sich zu Sasuke um, der wieder nur den Kopf schüttelte. Der Uchiha drehte sich zum Verkäufer und meinte: „Sie hat Größe 52.“ „Sehr schön, dann werde ich diese eben holen. Sie können sich in der Zwischenzeit eine der Ringboxen aussuchen.“ Mit wenigen Handgriffen räumte der Herr die Ringe wieder weg und verschwand dann im hinteren Raum des Geschäftes. Naruto hatte sich derweil zu Sasuke gedreht. „Woher weißt du Hinatas Ringgröße?“ „Als du mir gesagt hast, dass du um Hinatas Hand anhalten willst, habe ich ein paar ihrer Ringe ausgemessen.“ „Was? Wann?“ „Als ich auf der Toilette war. Sie hat ein paar neben dem Waschbecken liegen.“ „Und wie hast du den Umfang gemessen?“ „Zahnseide.“ Naruto schwieg beeindruckt. „Ich wusste, du würdest nicht daran denken“, meinte Sasuke amüsiert und nickte dann in Richtung der aufgereihten Ringboxen. „Welche nimmst du?“, wechselte er das Thema. Naruto klopfte seinem besten Freund kurz dankbar auf die Schulter und drehte sich dann wieder zu der Glasfläche. Nach kurzem Überlegen entschied er sich für die weiße, mit Samt überzogene Box, in welcher der Ring auf einem roten Kissen liegen würde. „Sehr gerne“, antwortete der Verkäufer, der mittlerweile wieder zurückgekehrt war. Fein säuberlich polierte er den Ring noch einmal, dann steckte er ihn in das rote Kissen und verschloss die Box. Diese steckte er dann noch in eine Pappschachtel und diese tat er dann in eine kleine Tüte. Sobald Naruto bezahlt hatte - letztendlich kostete der Ring nur etwas mehr als einen Monatsgehalt - überreichte der Verkäufer ihnen die kleine Tüte. „Viel Erfolg und wir würden uns freuen, wenn Sie auch ihre Eheringe bei uns kaufen“, meinte er dabei und lächelte freundlich. „Vielen Dank. Ich hoffe es“, antwortete Naruto zwinkernd und verließ dann gemeinsam mit Sasuke das Juweliergeschäft. Als sie wieder auf der Straße standen, sahen sie sich zunächst nach links und rechts um, ehe sie sich wortlos darauf einigten noch ein Bier in einer Bar die Straße runter zu trinken.
 

„Wann willst du sie fragen?“, wollte Sasuke wissen, sobald beide ihr Bier bei dem Kellner bestellt hatten. „Ich weiß es noch nicht genau. Vielleicht am Samstag, weil nach der Arbeit finde ich das irgendwie doof“, antwortete Naruto und kratzte sich dabei am Kinn. Er war sich nicht ganz sicher. Sasuke nickte. „Wieso nicht. Dann könnt ihr Mutter gleich am Sonntag davon erzählen“, meinte er und lehnte sich ein Stück nach hinten, als der Kellner das Bier brachte. „Stimmt. Am Sonntag ist ihr Geburtstag. Was schenken wir ihr eigentlich?“ Da Naruto und Sasuke sich schon seit der Grundschule kannten, kannte Naruto auch die Uchihas. Sie waren für ihn eine zweite Familie geworden, denn der Blonde war als Baby zur Adoption freigegeben worden. Zwar wuchs er in einer netten Pflegefamilie auf, allerdings war diese vor Jahren weit weg gezogen, sodass sich der Kontakt nur noch über Email und Skype erhielt. Dieser jedoch regelmäßig, denn Naruto liebte seine Pflegeeltern. Da der Blonde nun keine richtige Familienanbindung mehr hatte, waren die Uchihas seine Ersatzfamilie geworden und es hatte sich eingebürgert, dass Naruto zu jedem Familienfest ebenfalls eingeladen war. Er war der dritte Sohn neben Itachi und Sasuke. Sagte zumindest immer Mikoto. Sasukes und Itachis Mutter. Sasuke schmunzelte bei dem Gedanken. Naruto und er waren nun schon so lange Freunde. Unvorstellbar.

„Es ist ihr 56. Geburtstag und sie meinte, dass jeder der ihr Geschenke bringt, rausgeschmissen wird. Sie will nichts, wo ihr Alter draufsteht.“ „Also Pralinen und Blumen“, meinte Naruto nachdenklich und grinste dann, als auch Sasuke schmunzelte. „Kommt auch Itachi mit der ganzen Sippe?“ „Klar.“ „Das wird witzig. Ich freu mich schon auf Ryu und Yuki.“ Als Naruto die beiden Kinder von Sasukes Bruder erwähnte, musste jener schmunzeln. Die beiden waren Energiebündel, ganz zum Leidwesens seines fünf Jahre älteren Bruders. Immer wenn sie zu Besuch waren, spielte Naruto mit ihnen, denn er schien der einzige zu sein, der mit den beiden Satansbraten mithalten konnte.
 

„Wann geht’s eigentlich los?“, fragte Naruto, nachdem er von seinem Bier getrunken hatte. „Um zwei. Ich hol euch um halb“, antwortete Sasuke, woraufhin der Blonde nickte. Da Narutos und Hinatas Haus ein wenig außerhalb war - ebenso wie das Haus der Uchihas - würde Sasuke sie auf dem Weg zu seinen Eltern mit dem Auto abholen und mitnehmen. Bald auch würde er dort draußen wohnen. Um genau zu sein zwei Querstraße weiter als seine Eltern, die mehrere Baugründe besaßen. So auch das Grundstück, auf dem Itachi gebaut hatte. Es lag nur zwei Häuserblocks entfernt. Alle in einer Ecke also. Sasuke seufzte. Eigentlich war er damals ausgezogen, um mehr Freiraum von seinen Eltern zu bekommen. Jetzt arbeitete er mit seinem Vater und seine Mutter würde ihn bestimmt oft genug besuchen, wenn er in seinem neuen Haus wohnte. „Was los?“ Natürlich. Naruto hatte seinen Seufzer bemerkt. „Hn. Wenn ich im Haus wohne, hab ich euch erst Recht alle an der Backe und ich muss mim Auto zur Arbeit“, brummte Sasuke und trank von seinem Bier. „Kannst auch zu mir fahren und dann fahrn wir mim Bus. Mach ich ja auch, weil der Verkehr morgens echt ätzend is“, schlug Naruto vor und leerte dann sein Glas. Er stellte es zurück auf den Bierdeckel und schob es ein wenig zum Tischrand, damit er Platz hatte seine Arme auf dem Tisch zu verschränken. „Ich mein, wär doch ne super Lösung für dich du Morgenmuffel. Dann kannst du sogar bei uns noch frühstücken.“ Grinsend zwinkerte Naruto. Sasuke schüttelte den Kopf. „Hn“, gab er nur von sich. „Du weißt, dass sich Hinata freuen würde“, setzte der Blonde noch einen drauf und grinste wieder, als Sasuke den Kopf hängen ließ. Allgemein das Zeichen, dass er gegen Naruto aufgab. „Ich überleg's mir. Außerdem sind's noch gut zwei Monate“, meinte Sasuke schließlich und leerte ebenfalls sein Glas. Wie Naruto schob er es von sich weg. Kurz darauf kam die Bedienung und fragte, ob sie noch eine Runde bringen sollte. Kurz sahen sich die beiden Freunde an, dann sah Sasuke zur Frau. „Nein danke, die Rechnung bitte.“ „Kommt sofort“, sagte sie strahlend und ging mit den zwei leeren Gläsern davon. Naruto machte Anstalten seinen Geldbeutel aus seiner Anzughose zu ziehen, doch Sasuke winkte ab. „Geht heute auf mich“, meinte er und zückte dabei bereits die ersten Scheine. „Danke, Teme.“ Naruto grinste. „Dobe.“ Sasuke schmunzelte. Er bezahlte und nachdem sie sich wie immer gegenseitig in ihre Mäntel geholfen hatten, verließen sie die Bar. Gemeinsam liefen sie zur U-Bahnstation, wobei Naruto natürlich wieder über Gott und die Welt tratschte. Sasuke brummte zwischendrin immer nur zur Bestätigung, dass er noch zuhörte. Was er eigentlich aber nicht tat. Er hing seinen eigenen Gedanken nach. Morgen hatte er frei, also konnte er gemütlich ausschlafen. Einkaufen musste er mal wieder. Und Wäsche waschen. Wäsche waschen! Manchmal überlegte sich Sasuke ernsthaft einfach neue Klamotten zu kaufen. Die normalen Sachen gingen ja noch, aber Anzüge waschen war immer so eine Farce. Vor allem das Bügeln danach. Innerlich seufzte Sasuke. Seine Mutter hatte ihm glücklicherweise beigebracht, wie man Anzüge bügelte. Einkaufen und Wäsche waschen also. So würde Sasuke seinen Samstag verbringen. Dann konnte er auch gleich noch die Wohnung putzen. Noch so ein lästiges Thema. Aber was muss, dass muss. Sagte sein Vater zumindest immer. Einkaufen, Wäsche waschen und Putzen. Was für eine Tagesplanung. Andere Singles in seinem Alter waren den ganzen Tag unterwegs, Sasuke machte den Haushalt. Er schmunzelte. Andere Singles in seinem Alter machten den Haushalt dann eben am Sonntag. Oft hatte sich Sasuke die Frage gestellt, was andere Leute wohl gerade machen würden. Die Welt retten, Party machen, im Fitnessstudio schwitzen, aber am Ende des Tages lief es bei jedem gleich hinaus. Einkaufen, Wäsche waschen und Putzen. Das musste jeder irgendwann. Mal die ganz Reichen und die ganz Armen ausgenommen.

Sasukes ausschweifende Gedanken wurden abrupt gestoppt, als ihn plötzlich eine Straßenlaterne ansprang und ihm einen Kinnhaken verpasste. Aus purem Reflex griff er nach der Laterne, damit er nicht auf seinem Hintern landete. Naruto neben ihm lachte bereits Tränen. Sasuke war tatsächlich gegen eine Straßenlaterne gelaufen! Er war so tief in Gedanken gewesen, dass er die Lampe einfach übersehen hatte. Mittlerweile lief Naruto schon rot an. Missmutig rieb sich Sasuke die Stirn. „Halt die Klappe Dobe“, brummte er und lief dann um die Laterne herum. Ließ sie und Naruto einfach stehen. Glücklicherweise hatten ihn nicht all zu viele Leute gegen die Lampe laufen sehen. Meine Güte, das tat vielleicht weh! Sasuke rieb sich immer noch die Stirn. Hoffentlich würde er am Sonntag nicht mit Beule auflaufen müssen. Naruto holte bereits wieder auf, war jedoch immer noch am Lachen. War ja klar. Tatsächlich hatte sich der Blonde erst wieder von seinem Lachanfall erholt, als sie unten am U-Bahngleis standen. Ein letztes Mal wischte er sich die Tränen aus den Augen, dann klopfte er Sasuke auf die Schulter. „Sorry, Teme, aber das war einfach zu witzig.“ „Jaja, ich dich auch“, brummte Sasuke noch immer leicht verstimmt. „Also, bis Sonntag“, verabschiedete sich der Blonde und stieg in seine U-Bahn, die gerade die Türen öffnete. Sasuke nickte nur und wartete dann darauf, dass auch seine endlich kam. Ein Blick auf seine Armbanduhr verriet ihm, dass sie gleich einfahren müsste.

Eine halbe Stunde später war er endlich zuhause. Per Nachricht teilte er dies auch Naruto mit, der ihm vor zehn Minuten schon geschrieben hatte, dass er zuhause war. Wann dieses „Ich bin zuhause“-Schreiben angefangen hatte, wusste Sasuke schon gar nicht mehr. Es hatte sich irgendwann einfach eingebürgert und seither taten sie es. Wenn es einer von ihnen mal vergaß schrieb der andere teilweise, ob er denn zuhause war. Sasuke schüttelte schmunzelnd den Kopf. Viele sagten immer, dass er gefühlskalt war, weil er immer so wenig von sich preis gab, wenig redete, dabei stimmte das gar nicht. Er rieb es nur nicht jedem unter die Nase. Das wollte und konnte er einfach nicht.
 

Nachdem der Schwarzhaarige seine Heimkomm-Routine absolviert hatte, warf er sich auf die Couch und schaltete den Fernseher ein. Nur um festzustellen, dass nichts sehenswertes lief. Er gähnte und sah auf die Uhr. Erst halb acht. Er konnte doch jetzt noch nicht ins Bett gehen. „Na gut, dann eben streamen“, redete Sasuke mit sich selbst und loggte sich in der entsprechenden App ein. Zunächst zappte er durch das breite Angebot, ehe er sich für einen Actionthriller entschied. Zwei Stunden später kratzte sich Sasuke am Kopf und entschied den Film einfach nochmal anzusehen, wenn er frischer im Kopf war. Er hatte nämlich irgendwann zwischendrin mal den Anschluss verloren und kaum mehr was vom Film verstanden. Noch immer etwas verwirrt, zuckte Sasuke mit den Schultern und legte sich dann bäuchlings auf seine Couch. Eines der Kissen und seinen Arm unter seinem Kopf, damit er nicht ganz so tief lag. In der anderen Hand zappte er mit der Fernbedienung durch die App. Sasuke war noch immer nicht in der Stimmung ins Bett zu gehen. Letztendlich fand er heraus, dass es neue Folgen seiner Lieblingsserie gab und ließ diese laufen. Wieder gähnte er, streckte sich kurz und rieb dann kurz seine Nase an dem Couchkissen. Zuhause war es halt doch am schönsten.

Irgendwann zuckte Sasuke zusammen und blinzelte. Murrend hob er seinen Kopf. Der Fernseher war von selbst ausgegangen und es war komplett dunkel in der Wohnung. Sasuke war wohl eingeschlafen. Ein wenig neben der Spur gähnte er, streckte sich und stand dann von der Couch auf. Schlurfend machte er sich auf den Weg in sein Schlafzimmer, kratzte sich dabei einmal am Rücken, fuhr sich durch die Haare. Dann ließ er sich bäuchlings auf sein Bett fallen und schlief sofort wieder ein.
 

Ausnahmsweise wurde Sasuke nicht von schepperndem Geläut geweckt, sondern von Sonnenstrahlen, die durch sein Fenster schienen. Faul wie er war, schloss er nämlich nie seine Vorhänge. Wozu auch? Er wohnte im vierten Stock, da konnte niemand reinschauen und mit Helligkeit hatte er beim Schlafen kein Problem. Also. Punkt. Sasuke sah auf seinen Wecker und blinzelte. Dann auf seine Armbanduhr. Er brummte etwas unverständliches, dann griff er nach dem unbarmherzigen Aufweckdings. Die Zeiger waren stehengeblieben. Er musste wohl die Batterien wechseln. Natürlich könnte er auch sein Handy als Wecker benutzen, aber nachdem er dieses einmal herunter geschmissen hatte und die Scheibe gesprungen war, war Sasuke einfach wieder auf einen Standardwecker umgestiegen. Auf den konnte er einprügeln, wie er wollte.

Mittlerweile hatte es Sasuke bereits geschafft sich auf den Rücken zu drehen und kurz sein Smartphone zu checken. Allerdings gab es keine neuen Nachrichten und so legte er es wieder auf seinen Nachttisch zurück. Gähnend strich sich Sasuke über seinen nackten Bauch und Brust und streckte dann ein letztes Mal alle Vier von sich. Mit Schwung rollte er sich hoch, blieb kurz an der Bettkante sitzen, ehe er komplett aufstand. „Einkaufen, Wäsche waschen und Putzen“, wiederholte Sasuke murmelnd seinen Plan für heute und ging ins Bad, um seinen morgendlichen Gewohnheiten nachzugehen. Wie so oft entschied sich Sasuke an seinem freien Tag dafür, sich nicht zu rasieren und beließ es dabei, sich nach dem Zähneputzen kurz das Gesicht zu waschen und einzucremen. Drei Tage Bart war doch zurzeit sowieso grade in.

In frischen Boxershorts lief er in die Küche und schaltete seine Kaffeemaschine ein. Nebenbei holte er sich eine Schüssel, Löffel, Müsli und Milch und stellte alles auf seinen Küchentresen. „Kaffee“, freute sich Sasuke, als er endlich den Knopf zum Brühen drücken konnte und wartete begierig darauf, dass die Tasse voll wurde. Er trank gerade mal einen Schluck, als seine Smartphone klingelte. Mit Tasse in der Hand lief er ins Schlafzimmer und sah auf das Display. Unbekannte Nummer stand dort und Sasuke seufzte. Er konnte sich schon vorstellen, wer das war. Seufzend ging er dran.

„Uchiha.“

Sasuke, ich bin's.

„Ich weiß, Karin.“

Warum legst du immer auf? Können wir uns nicht aussprechen? Ich liebe dich!

„Aber ich liebe dich nicht mehr und nach all deinen Eskapaden werde ich dich auch nie mehr lieben. Außerdem will ich, dass du aufhörst mich anzurufen, ansonsten gehe ich vor Gericht.“

Aber-“ „Tschüss, Karin“, sagte Sasuke knapp und legte auf. Er blockte auch diese Nummer und seufzte dann wieder. Sie würde es erneut versuchen. Diese Frau war einfach eine Katastrophe. Im Nachhinein wusste er nicht einmal mehr, was an dieser Frau so anziehend auf ihn gewirkt hatte. Er zuckte mit den Schultern. „Einkaufen, Wäsche waschen, Putzen“, brachte sich Sasuke wieder auf Kurs und nach einem weiteren Schluck Kaffee warf er bereits die erste Ladung Wäsche in die Maschine. Dann zog er sich an, um Einkaufen gehen zu können und gegen Ende des Tages, würde er dann Putzen. Die drei Never Ending Stories des Erwachsenenalters.

Einkaufen, Wäsche waschen, Putzen.

Familienangelegenheiten

Bitte Vorwort lesen!
 

„Pünktlich wie ein Uhrwerk“, wurde Sasuke von Naruto begrüßt, als dieser die Tür geöffnet hatte. Sasuke nickte zur Begrüßung und ließ wie immer die Umarmung des Blonden über sich ergehen. „Hinata ist gleich fertig“, meinte Naruto, sobald er den Schwarzhaarigen wieder losgelassen hatte. „Hn“, gab Sasuke sein Kommentar dazu kund und trat dann komplett über die Schwelle des Hauses und schloss danach die Türe hinter sich. Naruto begann schon damit seine Schuhe anzuziehen, sodass Sasuke seinen Mantel vom Haken nahm und aufhielt, dass der Blonde besser hineinschlüpfen konnte. „Wann hast du vor Hinata zu fragen?“, stelle Sasuke da plötzlich unvermittelt die Frage. Mehr musste er nicht sagen, denn Naruto stockte kurz. Er wusste wovon der Schwarzhaarige sprach. Interessiert musterte jener ihn. Eigentlich hatte Naruto ja vorgehabt Hinata gestern einen Antrag zu machen, weshalb Sasuke den ganzen Tag - sogar während dem Putzen - auf einen freudigen Anruf gewartet hatte. Allerdings ging dieser nie ein.

„Ich hab mich nicht getraut“, gab Naruto kleinlaut zu und sah dabei aus, wie ein kleines, ängstliches Häschen. Sasuke zog eine Augenbraue hoch. „Naruto Uzumaki hat Angst?“, fragte er spöttisch, was den Blonden beleidigt das Gesicht verziehen ließ. „Find du erst mal Eine, die dich heiraten will“, konterte er nur und schlüpfte dann in den Mantel, den Sasuke ihm aufhielt. „Touchè.“ Stolz drehte sich der Uzumaki wieder zu seinem besten Freund und streckte ihm noch die Zunge raus. Sasuke verdrehte nur die Augen. „Zankt ihr zwei euch schon wieder?“, kam es da lachend von der Treppe und die beiden Männer sahen auf. „Er hat angefangen“, verteidigte sich Naruto sofort und zeigte dabei auf Sasuke. Dieser zuckte daraufhin unschuldig mit den Schultern. „Böser Sasuke“, schimpfte Hinata spielerisch und kam auf die beiden zu, damit auch sie endlich ihre Schuhe und Jacke anziehen konnte. Der Uchiha schmunzelte.

Fünf Minuten später saßen dann alle drei in Sasukes Wagen und fuhren aus der Einfahrt des Hauses. „Nächster Halt: Uchihaanwesen“, flötete Naruto fröhlich auf dem Beifahrersitz und begann wieder über das Neuste zu tratschen. Auch Hinata beteiligte sich rege am Gespräch. Nur Sasuke blieb schweigsam. Er konzentrierte sich auf den Verkehr, antwortete nur dann und wann mal auf eine Frage.
 

In Schrittgeschwindigkeit fuhr Sasuke die Auffahrt seines Elternhauses hoch und parkte auf dem Parkplatz daneben. Kaum stand das Auto, wurde die Beifahrerseite aufgerissen und ein dunkelhaariger Junge stand in der Tür. „Naruto!“, brüllte er fröhlich und umarmte den Blonden stürmisch. Naruto lachte und umarmte den Kleinen ebenfalls. „Hallo Ryu! Meine Güte, bist du groß geworden!“ „Ja, ganze 5 Zentimeter!“ „Boah, da bist du ja schon fast so groß wie ich!“ Eifrig nickte der Junge und zog an Narutos Hand. „Komm lass uns spielen!“ Und schon waren die beiden über alle Berge. Schmunzelnd sah Sasuke den beiden hinterher. Ryu war der sechsjährige Sohn von Itachi und ein kleiner Wirbelwind. „Ich hoffe wirklich für dich, dass eure Kinder mal nach dir kommen, Hinata“, meinte der Uchiha an die Dunkelhaarige gewandt, die neben ihm stand. Hinata zuckte mit den Schultern. „Hauptsache sie sind gesund“, erwiderte sie danach und ging dann zum Kofferraum, um die Blumen und den selbstgemachten Kuchen zu holen. Sasuke half ihr.

Gemeinsam gingen sie zur offen stehenden Haustür und wurden dort bereits von Sasukes Mutter erwartet. „Hallo Mum. Alles Gute zum Geburtstag“, begann der Uchiha und drückte ihr einen Kuss auf die Wange, ehe er sie umarmte. „Hallo Sasuke, schön, dass du da bist“, begrüßte sie ihn und umarmte ihn fest. „Wie geht es dir?“ „Gut. Dir, bzw. euch?“ „Meine Söhne, Enkel und Freunde sind hier. Wenn du jetzt noch verheiratest wärst und Kinder hättest, wäre ich glücklicher als der Dalai Lama“, antwortete sie mit einem Zwinkern, was Sasuke die Augen verdrehen ließ. Lachend gab seine Mutter ihm einen Klaps gegen die Schulter und schob ihn dann zur Seite, damit sie auch Hinata begrüßen konnte. Da die Dunkelhaarige den Kuchen in der Hand hatte, umarmten sie sich nur kurz. „Von mir auch alles Gute zum Geburtstag, Mikoto“, sagte Hinata und überreichte dann den Kuchen. „Der sieht lecker aus, danke Hinata. Solltest du übrigens deinen Freund suchen: der ist im Garten“, ergänzte Mikoto mit einem Grinsen, woraufhin Hinata kicherte. „Ich geh ihn mal suchen“, entschuldigte sie sich und war auch schon verschwunden. „Die Blumen gehören ins Wasser.“ Mehr sagte Mikoto nicht, denn Sasuke wusste, dass er aufgefordert war, ihr in die Küche zu folgen. „Ich mag Narutos Verlobte. Sie ist so herzlich“, meinte die Uchiha, während sie den Kuchen auf dem Tresen abstellte. „Sie sind noch nicht verlobt“, reagierte Sasuke instinktiv und hielt dann inne. Er sah von den Blumen auf, die er gerade über der Spüle schnitt. Er sah seine Mutter an, die bereits breit grinste. „Du hast mich ausgetrickst“, stellte er fest, doch Mikoto hob unschuldig die Hände. „Ich wollte es nur wissen, immerhin ist Naruto wie ein dritter Sohn für mich. Also, hat er schon einen Ring? Weiß er schon, wann er sie fragen will?“ Sasuke lächelte. Seine Mutter war eine neugierige Frau. Immer schon gewesen. Nichts konnte man vor ihr verbergen. Erster Kuss, erstes Date, erstes Mal, erste Freundin, schlechte Noten - einfach alles bekam seine Mutter heraus. Wenn man den neusten Klatsch und Tratsch wissen wollte, musste man sie nur fragen. Sie wusste wirklich alles. „Ja, Naruto hat einen Ring. Nein, wann genau er sie fragt, weiß er selbst noch nicht. Eigentlich wollte er es gestern tun, aber er hat gekniffen“, antwortete Sasuke schließlich und schnitt dann weiter die Blumen, damit er sie in die Vase stellen konnte. „Du musst mich sofort anrufen, wenn er sie gefragt hat!“, verlangte Mikoto und sah dabei ihren Sohn eindringlich an. Sasuke schmunzelte und übergab ihr die Vase mit den Blumen. „Ja, Mutter.“ „Braver Junge.“

Sie lachte, er verdrehte die Augen.
 

Sasuke sah seiner Mutter durch die Terrassentür nach, während er sich einen Kaffee aus der Maschine ließ. Sie stellte die Blumen gerade auf den Gartentisch und deutete dann in die Küche hinter sich. Sein Vater, Fugaku, ebenso wie sein Bruder Itachi und einige Familienfreunde sahen auf. Sasuke nickte ihnen allen kurz zu, ehe er sich wieder auf seinen Kaffee konzentrierte, der gerade fertig gebrüht war. Er nahm sich die Tasse und ging ebenfalls hinaus auf die Terrasse. „Du kannst deinen Mantel ausziehen, Sasuke, unter den Heizpilzen ist es warm genug“, rief ihm Itachi zu und deutete dabei auf die Pilze. Der Uchiha nickte, stellte seine Tasse auf den freien Platz neben seinem Vater, gab diesem die Hand zur Begrüßung und zog dann seinen Mantel aus. Locker hängte er ihn über die Stuhllehne. Bevor er sich setzte, winkte er noch dem Rest der Gruppe zur Begrüßung zu. Die Gespräche wurden wieder aufgenommen und Sasuke trank zunächst einen Schluck seines Kaffees. Er ließ den Blick schweifen. An die 20 Leute waren heute da, die Kinder mal ausgeschlossen. Die tollten nämlich gerade mit Naruto durch den Garten. Sasuke schmunzelte, als er den Blonden dabei beobachtete, wie er gerade Ryu und Yuki Fangen spielte. Eine Frage an ihn ließ ihn aufhorchen. „Sasuke ich hab gehört dein Einzug ins Haus verzögert sich?!“, fragte Hana, die Frau von Itachi. Sasuke nickte, trank kurz von seinem Kaffee und antwortete dann: „Das ist richtig, aber nur um zwei Wochen. Wegen dem vielen Regen die letzten Tage lief es etwas schleppend.“ „Achso, also ziehst du nicht Ende diesen Monat, sondern Mitte nächsten ein.“ „Genau.“ „Dann wirst du wohl demnächst Möbel einkaufen gehen müssen“, meinte Hana und ihre Augen begannen zu leuchten. Sasuke nickte nur knapp und lachte innerlich. Was war es nur, dass Frauen Möbel einkaufen so mochten? War es das Shopping oder ein Haus so zu gestalten, wie sie wollten? Als Mann kaufte man(n) sich was gebraucht wurde, doch Frauen kamen immer gleich mit Deko. Warum? Wozu? Waren ja doch nur Staubfänger.

Die Gespräche gingen weiter und nur Sasuke und Fugaku schwiegen. Die beide waren nicht gesprächig. Antworteten mehr, als dass sie fragten. Itachi dagegen kam nach Mikoto und unterhielt sich mit allen über Gott und die Welt. „Sasuke?“ Sein Vater hatte ihn leise angesprochen und dabei am Arm berührt. Der jüngere Uchiha sah auf. „Ja?“ „Ich habe am Freitag den Probevertrag, den ich dir zukommen habe lassen, durchgelesen. Du hast ihn perfekt überarbeitet, an alles gedacht“, lobte Fugaku seinen Sohn und berührte wieder kurz seinen Arm, als Geste des Stolzes. „Das freut mich“, antwortete Sasuke nur knapp und wartete dann, dass sein Vater fortfuhr. „Ausgehend von deinem Können und meinem Alter, habe ich beschlossen in zwei Jahren in Rente zu gehen.“ Überrascht zog Sasuke die Augenbrauen hoch. Sein Vater wollte also mit 60 in Rente gehen. Genug getan hatte er, immerhin hatte er Uchiha Corp. komplett selbst aus dem Boden gestampft und es zu einer der führenden Investmentfirmen der Branche gemacht. „Ok, danke für dein Vertrauen“, sagte Sasuke schließlich, was sein Vater mit seinem stoischen Gesichtsausdruck nickend zur Kenntnis nahm. Das Gespräch der Beiden war somit beendet und sie verfolgten wieder der Tischunterhaltung.

Gegen Abend kehrt etwas Ruhe ein, denn die Kinder, mit denen Naruto gespielt hatte, lagen nun alle im großen Wohnzimmer auf der Couch. Sie entspannten vor einem Kinderfilm und gähnten bereits. Naruto selbst hatte wieder am Tisch Platz genommen, musste aber auch schon gähnen. Die Kinder von Itachi und Hana sind wirklich die aktivsten, die Sasuke kannte. Er schmunzelte, als Naruto ein weiteres Gähnen unterdrücken wollte. Hinata fuhr ihm liebevoll durch die Haare und schenkte ihm dann ein Lächeln, welches er breit erwiderte. Dann gähnte er wieder. Sasuke seufzte erleichtert. „Bevor Naruto noch mit seinem Kinn am Tisch aufschlägt, fahr ich ihn mal lieber nach Hause“, meinte der Uchiha und richtete sich in seinem Stuhl auf. Mikoto sah erst ihn, dann Naruto an. „Ja, ich glaube Naruto braucht wirklich ein Bett“, stimmte sie lachend zu und stand dann auf. Sasuke tat es ihr gleich. Hinata und Naruto ebenso. Die gesamte Geburtstagsgesellschaft richtete sich ein wenig in ihren Stühlen auf, damit sich alle verabschieden konnten. Fünfzehn Minuten später standen die Drei dann endlich am Auto von Sasuke. Naruto gähnte wieder. „Danke man, ich wär echt am Tisch eingeschlafen“, bedankte sich der Blonde und ließ sich auf den Beifahrersitz plumpsen. „Hn.“ „Jaja, ich weiß, kommt auch dir zugute. Bist ja kein Großer-Gesellschafts-Typ“, grinste Naruto und schnallte sich dann an. Hinata lachte hinten auf der Sitzbank. „Zu dumm, das der Uchiha Clan ein ziemlich großer Clan ist“, meinte sie und zwinkerte dann dem Schwarzhaarigen zu, der sie schmunzelnd aus dem Rückspiegel betrachtete. Vorsichtig parkte Sasuke schließlich aus und sobald sie die Auffahrt des Anwesens hinunterfuhren, sagte er: „Ich liebe meine Familie. Auch sie alle zu sehen, aber nach mehr als drei Stunden am Stück wird’s anstrengend.“ Naruto lachte wieder. „Du bist schon so ne Tüpe, echt jetzt.“
 

„Danke für's Mitnehmen, Sasuke“, verabschiedete sich Hinata und stieg schon mal aus. Naruto schnallte sich erst ab und sah dann, als seine Freundin die Tür geschlossen hatte, zu Sasuke. Er hatte kaum den Mund aufgemacht, als Sasuke schon antwortete: „Tu es einfach, Dobe.“ Stille herrschte für einen kurzen Moment. „Ich ruf dich an“, sagte Naruto schließlich und klopfte zum Abschied dem Uchiha auf die Schulter. Dieser sah dem Chaoten noch nach, bis er im Haus verschwunden war. Schmunzelnd fuhr er schließlich nach Hause und kaum hatte er die Tür zu seiner Wohnung aufgesperrt, klingelte sein Smartphone. Sasuke musste gar nicht auf den Display schauen, um zu wissen, wer es war.

Sie hat `Ja´ gesagt!“, kam es aus dem Telefon gebrüllt, sodass der Uchiha sein Handy ein Stück vom Ohr weghalten musste. Sobald Naruto sich wieder beruhigt hatte, stellte Sasuke das Telefon auf Lautsprecher und legte es auf die Kommode. So konnte er nebenbei seinen Mantel und seine Schuhe ausziehen. „Herzlichen Glückwunsch, Dobe.“

Sie hat `Ja´gesagt!“, wiederholte Naruto diesmal in normalem Gesprächston. Allerdings konnte Sasuke das breite Grinsen durch das Telefon förmlich spüren. „So eine Überraschung“, meinte der Uchiha schmunzelnd. Endlich war er aus seinen Sachen, sodass er nun Geldbeutel und Schlüssel auf die Kommode legte und dann nach seinem Handy griff. Er stellte es zurück auf normale Telefonie und hielt es an sein Ohr. „Und wann hast du sie jetzt gefragt? Sag mir bitte nicht, als sie sich die Zähne geputzt hat“, fragte Sasuke genauer nach - wohl wissend, dass er all das seiner Mutter nachher erzählen musste. Jedes noch so kleine Detail.

Nein, man.. So doof bin ich auch nicht, echt jetzt!“ Sasuke verkniff sich ein Kommentar.

Wir haben noch ein Glas Rotwein auf der Terrasse getrunken und äh ja.. Da hab ich sie dann gefragt“, kam es ein wenig stockend. Sasuke wusste, dass sich Naruto gerade peinlich berührt am Hinterkopf kratzte. Es war erschreckend, wie gut er den Blonden kannte. „Naja.. Jedenfalls muss ich dir wahrscheinlich nicht sagen, dass du mein Trauzeuge sein wirst, Teme.“ Ein Grinsen war wieder zu hören. Sasuke lachte leise. „Ich wäre beleidigt, wenn nicht“, antwortete der Uchiha und war mittlerweile in seinem Schlafzimmer und entledigte sich seiner Hose und Hemd. Sein Smartphone hing bereits am Ladekabel und war wieder auf Lautsprecher gestellt. Plötzlich gab es lautes Geraschel und ein kurzes Stimmgewirr, dann war Hinata am anderen Ende der Leitung: „Sasuke! Ich gehe davon aus, dass du davon wusstest!“ Ein wenig irritiert, hielt Sasuke in seiner Bewegung inne. „Ja?“, sagte er dann unsicher. Er wusste nicht, worauf Hinata hinauswollte. „Dann hast du wahrscheinlich auch meine Ringgröße abgemessen?“ Im Hintergrund konnte der Uchiha leise Narutos Proteste hören. Hinata kicherte. „Jedenfalls wollte ich dir sagen, dass der Ring perfekt passt“, fuhr sie fort und nun musste auch Sasuke lachen. „Das freut mich Hinata. Und- auch dir herzlichen Glückwunsch“, meinte er erleichtert und stieg dann in seine Pyjamahose.

Danke, Sasuke“, antwortete Hinata herzlich. Kurz war wieder Geraschel zu hören, ein leiser Wortwechsel, dann war wieder Naruto am Apparat. „Vollpfosten“, wurde Sasuke von seinem besten Freund geschimpft. „Selber“, gab er darauf nur zurück. „Ja ich dich auch. Naja.. Dann.. Sehen wir uns morgen in der Arbeit“, meinte Naruto ein wenig planlos. „Bis morgen, Dobe“, verabschiedete sich Sasuke und nachdem auch der Blonde ein Wort des Abschieds geäußert hatte, legten beide auf. Seufzend sah Sasuke auf seine Armbanduhr. Halb zehn. Seine Mutter war wahrscheinlich noch wach. Also lief er ins Wohnzimmer, um das Festnetztelefon zu holen und wählte die dort eingespeicherte Nummer seines Elternhauses. Während es klingelte ging Sasuke ins Bad und holte sich schon mal seine Zahnbürste.
 

Uchiha“, meldete sich Fugaku schlicht.

„Hi Dad, kannst du mir bitte mal Mum geben?“

Hn.“ Leises Geraschel.

Sasuke?“, ertönte schließlich die Stimme seiner Mutter.

„Hi Mum. Naruto hat Hinata gefragt, sie hat ja gesagt“, erzählte er knapp und tat sich dabei ein wenig Zahnpasta auf seine Zahnbürste. Seine Mutter quietschte vor Freude.

Hat er sie also gleich heute noch gefragt. Dieser Junge. Meinst du ich kann noch bei ihnen anrufen, um sie zu beglückwünschen?

„Klar. Meistens gehen die beiden erst gegen halb elf ins Bett.“

Ok, dann ruf ich sie gleich an. Danke Schatz, hab dich lieb“, damit hatte Mikoto aufgelegt. Sasuke schmunzelte wieder und legte ebenfalls auf. Sollte sie sich ihre Informationen selbst beschaffen, von wegen wann, wie und wo Naruto Hinata den Antrag gemacht hatte. Mit einem Schulterzucken machte Sasuke die Zahnbürste nass und begann dann sich die Zähne zu putzen. Währenddessen brachte er das Festnetztelefon wieder zurück zu seinem Platz, räumte noch ein wenig hier und ein wenig dort herum und nach geschätzten zehn Minuten spülte er sich dann den Mund aus. So genau nahm er es nicht mit der Zeit beim Zähneputzen. Oft putzte er auch eine halbe Stunde lang, weil er, anstatt wie geplant in der Werbung zu putzen, den ganzen Schluss des Filmes damit verbrachte. Oder auch mal noch am Computer saß. Sasuke putzte, bis er keine Lust mehr hatte. Das konnte zwei oder auch dreißig Minuten lang dauern.

Wie immer stellte er sich seinen Dinosaurierknochen namens Wecker, den er stets guten Gewissens runter schmeißen konnte und legte sich dann in sein breites Bett. Er sah noch einmal auf seine Armbanduhr. Erst kurz nach Zehn. Egal, heute hatte Sasuke zu nichts mehr Lust. Ausgiebig streckte sich Sasuke, dann rollte er sich auf den Bauch und schlief ein.

Das Grauen

Bitte Vorwort lesen!
 

„Dobe kommst du endlich?!“

„Ja man.. Hetz' nicht so, echt jetzt!“

„Zum Abendessen seid ihr aber wieder da!“

„Ja Hinata“, ertönte es unisono von Naruto und Sasuke. Die beiden würden heute nämlich Möbel für Sasukes neues Haus aussuchen. In drei Tagen war es bezugsfertig und die Möbel konnten aufgestellt werden. Da der Uchiha aber viele seiner Möbel aus seiner jetzigen Wohnung übernahm und die Küche im neuen Haus bereits eingebaut war, brauchte es nun nur noch hier und da ein paar Einrichtungsgegenstände. Außerdem hatte Sasuke nun auch ein paar Räume mehr, weshalb er sowieso noch ein paar Möbelstücke brauchte. Diese würde er heute mit Naruto aussuchen. Der Blonde war schon ganz aufgeregt. Als hätte Sasuke eine Frau mitgenommen. Die Augen des Chaoten funkelten nämlich vor Freude. Unmerklich schüttelte der Uchiha den Kopf, als sich Naruto mit einem Kuss bei seiner Verlobten verabschiedete und dann hüpfend auf ihn zu kam.

„Wir können los.“
 

Eine dreiviertel Stunde später betraten sie dann auch schon das Möbelhaus. „Ok, was genau brauchen wir?“, fragte Naruto erneut und ließ sich von Sasuke die Liste zeigen. Darauf waren nach Zimmern sortiert die Möbel aufgelistet. „Zwei Gästezimmer, ein Heimkino, zwei Bäder, Terrassenmöbel und noch ein paar Kleinigkeiten“, fasste Naruto kurz zusammen, dann sah er Sasuke breit grinsend an. „Zwei Gästezimmer und ein Heimkino? Wohl eher bereits geplante Kinderzimmer?!“, stichelte der Blonde und wackelte dabei aufdringlich mit den Augenbrauen. Sasuke seufzte. „Ich weiß es mag dir unglaublich erscheinen, aber auch ich will Kinder“, entgegnete der Uchiha abwesend, da er bereits auf dem Plan nach den benötigten Abteilungen suchte. Naruto stand perplex neben ihm. „Echt jetzt?!“, fragte er noch einmal nach. Kurz sah Sasuke seinen besten Freund an. „Klar.. Und jetzt lass uns gehen, wir müssen in den zweiten Stock.“ Damit war das Gespräch beendet und der Uchiha marschierte mit Stift und Zettel bewaffnet voraus. Naruto kratzte sich erst erstaunt am Hinterkopf, dann folgte er dem Schwarzhaarigen. „Ich glaube wir haben noch nie darüber geredet, was wir einmal machen, wenn wir in einer ernsthaften Beziehung sind“, schnitt der Uzumaki schließlich ein neues Gespräch an. Sasuke sah ihn an. „Natürlich nicht. Wer hätte auch gedacht, dass dich jemand heiraten will.“ „Teme!“, beschwerte sich Naruto beleidigt, während Sasuke leise lachte und um die nächste Ecke bog. Der Blonde ihm dicht auf den Fersen. Um zu den Schlafzimmermöbeln zu gelangen mussten sie in den ersten Stock, sodass sie Wohnzimmer, Küche und Esszimmer in einem raschen Tempo durchlaufen konnten.

„Ne, aber mal ehrlich. Ich wusste gar nicht, dass du Kinder haben willst, Teme.“ Der Uchiha seufzte. Das Thema würde den Blonden nun nicht mehr loslassen. Natürlich hatten sie noch nie wirklich darüber geredet. Warum auch? Bisher gab es keinen Anlass dazu, denn Sasuke hatte die Frau fürs Leben noch nicht gefunden. Im Gegensatz zu Naruto. „Wie sieht's denn mit dir aus, Dobe? Kinder?“, fragte Sasuke stattdessen. Es war ihm immer noch nicht danach darüber nachzudenken, wie viele Kinder und ob überhaupt Kinder. Das würde er erst mit der richtigen Frau an seiner Seite entscheiden. Trotzdem hatte er es beim Bau seines Hauses natürlich mit eingeplant. `Just in case´ sozusagen. „Klar will ich Kinder. Mindestens zwei. Am liebsten einen Jungen und ein Mädchen. Je mehr desto besser“, antwortete der Blonde, nachdem er kurz nachgedacht hatte. Sasuke nickte. Er konnte sich gut vorstellen, dass Naruto und Hinata eine Horde Kinder hüteten. Wobei Naruto dafür zuständig war mit ihnen zu spielen und Hinata ihnen dann jede Art von Wehwechen weg küsste. Der Blonde würde wahrscheinlich mit in der Reihe stehen. Sasuke schmunzelte bei dem Gedanken.

„Hey schau, wir sind da!“, holte Narutos Stimme Sasuke wieder zurück. Der Uchiha sah sich um. Tatsächlich waren sie im Schlafzimmerbereich. Bett, Kommode, Schrank, Wurfteppich, Vorhänge und Lampen waren schnell ausgesucht, da sie alles doppelt nahmen nur in zwei unterschiedlichen Farben. Somit brauchten sie für beide Gästezimmer nur eine Stunde. Da sie Männer waren legten sie auch keinen Wert auf Dekoartikel. Sasuke würde ein paar Bilder aufhängen und seine Mutter würde wahrscheinlich ein paar Pflanzen mitbringen. Thema erledigt. Weiter im Text. Badezimmerartikel. Auch hier brauchten sie eigentlich nicht lange, denn sie machten mit dem gleichen Prinzip weiter. Badteppiche, Duschvorhang, Handtücher, Schränkchen und Spiegel wurden ebenfalls immer doppelt, in zwei verschiedenen Farben ausgesucht. Deko wurde weiterhin ignoriert. Pflanzen kamen von Mutter. Thema erledigt. Weiter im Text. Das Heimkino war ebenfalls schnell eingerichtet. TV-Anlage, Sofa, Regal, Wurfteppich, Vorhänge. Keine Deko, keine Pflanzen. Auch nicht von Mutter. Wenn dann eher ein Minikühlschrank. So was brauchte eine Männerhöhle!
 

„Ok, jetzt noch Terrassenmöbel und Kleinigkeiten“, las Sasuke von seinem Zettel ab und sah zu Naruto. Der gähnte bereits, immerhin waren sie nun schon fast drei Stunden hier. Auch Sasuke wurde langsam müde, aber sie hatten es ja gleich. Sie standen bereits in der Gartenabteilung und waren sich einig, dass Sasuke für die Terrasse einen Tisch und Stühle brauchte, sowie ein paar Liegen, die er dann in seinem Gartenhaus lagern konnte. Dazu noch ein paar Sitzkissen, fertig.

„Was für Kleinigkeiten brauchst du eigentlich noch, Teme?“ „Vergiss es, das bestell ich online.“ „Läuft.“ Mit einem Haufen Zettel - Sasuke ließ alles liefern und aufbauen - gingen sie zur Kasse und legten alles auf das Laufband. Während sie warteten, fiel Naruto ein Dekoartikel ins Auge. Breit grinste er und sah dann Sasuke an. „Weißt du was wir dir noch kaufen? Ein Aquarium, mit allem drum und dran. Natürlich auch mit Fischen und dann stellen wir nen Buddha rein. Dann hast du Buddha bei die Fische.“ Sasuke starrte Naruto für eine Sekunde lang entgeistert an, dann musste sogar er lachen. Naruto stimmte in das Lachen ein, sodass der Kassierer, der gerade die vielen Zettel abscannte, ebenfalls leise mitlachte. Relativ schnell bekam sich Sasuke wieder ein. Sowieso war es eine Seltenheit, dass er lachte. Noch seltener in der Öffentlichkeit, doch wenn ihn einer dazu brachte, dann Naruto. Mit einem Schmunzeln sah er den Blonden eindringlich an und sagte bloß: „Vollpfosten.“ „Stets zu Diensten!“, salutierte Naruto, woraufhin Sasuke die Augen verdrehte. Schließlich widmete sich der Uchiha dem ebenfalls noch grinsenden Kassierer und überreichte ihm seine Kreditkarte, sobald der letzte Zettel gescannt war.

„Buddha bei die Fische“, wiederholte Sasuke und lachte noch einmal leise. Naruto grinste breit.
 

„Wir sind zuhause!“, rief Naruto in das Haus hinein, sobald er die Haustüre aufgeschlossen hatte. Sasuke schüttelte amüsiert den Kopf. Das Haus gehörte eigentlich zum Besitz des Hyuuga Clans. Hinatas Familie. So oder so, wäre es irgendwann Hinatas Haus geworden. Als sie und Naruto schließlich zusammen kamen und beiden klar war, das es ihnen ernst miteinander war, zog der Blonde aus seiner kleinen Wohnung aus und bei Hinata ein. Erstaunlicher Weise hatte das Hinatas Vater, der sonst eher als unterkühlt und streng bekannt war, gut aufgenommen. Auf eine verdrehte Art und Weise mochte er den blonden Chaoten sogar - irgendwie. Sasuke beobachtete Naruto dabei, wie er Hinata liebevoll anlächelte, ihr einen kurzen Kuss gab und sie dann noch einmal in den Arm nahm. Ja, den Blonden musste man einfach mögen. Sogar Hiashi Hyuuga hatte eingesehen, dass es keinen besseren für seine Tochter gab. Naruto trug Hinata auf Händen.

„Schön, dass ihr wieder da seid. Alles bekommen?“, fragte die Hyuuga an die beiden Männer gerichtet und ging dann wieder in die Küche. Das Zeichen, dass die beiden ihr folgen sollten. Was sie auch taten. Zumindest Naruto folgte ihr sofort, Sasuke wusch sich noch schnell in der Gästetoilette die Hände.

Der Tisch war bereits gedeckt und das Essen schien ebenfalls fertig zu sein, denn Hinata stellte die dampfende Auflaufform gerade auf einen Untersetzer. Sasuke setzte sich an seinen mehr oder weniger angestammten Platz. Seiner Erziehung nach schenkte er allen Wasser in die bereitstehenden Gläser. „Das sieht lecker aus“, meinte Naruto, als er sich über den Gemüseauflauf beugte und bereits zu seinem Besteck griff. „Hast du dir schon die Hände gewaschen?“, fragte da Hinata plötzlich. Sasuke grinste und hob seine. Er hatte sie gerade gewaschen. Naruto schnaubte nur und stand auf. Mit Hinata darüber zu diskutieren war sinnlos. Die Hände hatten gewaschen zu sein! Sie kicherte, als ihr Verlobter aus der Küche stapfte. „Das du deine gewaschen hast, hab ich mitbekommen“, meinte sie schließlich zu Sasuke, der jetzt erst seine Hände wieder runter nahm. Kurz sah er auf seine Armbanduhr. Halb sieben schon. „Hey Hinata, sorry, dass ich mit Naruto ständig so lange unterwegs bin“, sagte Sasuke mit einem doch reichlich schlechten Gewissen. Er und der Blonde waren oft Stunden, am Wochenende sogar teilweise den ganzen Tag unterwegs. Meist ohne Hinata oder wenn doch, dann war komischerweise immer sie das fünfte Rad am Wagen. Nicht Sasuke. Es war ihm vor Kurzem aufgefallen und irgendwie war es Sasuke peinlich. Immerhin waren die beiden nun verlobt. Sasuke war sich sicher, dass Naruto das bisher so noch gar nicht wahrgenommen hatte. Die Hyuuga schmunzelte und legte eine Hand auf Sasukes Schulter. „Normalerweise heiratet eine Frau immer die Schwiegermutter des Mannes mit. Bei Naruto bist es eben du. Und mal so ganz unter uns: Du bist mir tausend Mal lieber“, antwortete sie zwinkernd. „Ja, aber ich will nicht, dass du dich wie das fünfte Rad am Wagen fühlst“, legte Sasuke noch einmal nach, doch Hinata winkte ab und setzte sich auf ihren Platz. „Ich werde Naruto heiraten und hoffentlich alt mit ihm werden. Kinder mit ihm bekommen. Familienurlaub machen. Wenn er da mal ein paar Stunden oder einen ganzen Tag mit dir unterwegs ist, dann freut es mich. Er ist glücklich, wenn du da bist. Er braucht dich in seinem Leben, so wie du ihn. Warum also sollte es mich stören?“ Sie drückte noch einmal Sasukes Arm, damit er verstand. Der Uchiha nickte.

„Hey Teme, such dir ne eigene Frau!“, ertönte es da von der Tür. Naruto war wieder da. „Hn.“ Mehr sagte Sasuke nicht. Auf die Schnelle war ihm kein guter Konter eingefallen. Naruto grinste. Hinata kicherte. Dann aßen sie endlich.
 

Geldbeutel und Schlüssel auf Kommode, Schuhe an die Seite und die Jacke an die Garderobe. Den Mantel hatte Sasuke vor ein paar Tagen in seinen Schrank gehängt. Mittlerweile war es warm genug, für eine normale, dünne Jacke. Er sah auf seine Armbanduhr. Halb neun. Er war länger bei Hinata und Naruto geblieben, als geplant. Nun, wenigstens hatte Sasuke schon zu Abend gegessen. Also tauschte er Jeans gegen Jogginghose und fläzte sich dann auf die Couch, nachdem er sich zuvor eine Flasche Wasser geholt hatte. Anstatt jedoch dem Fernsehprogramm zu folgen, beschäftigte sich Sasuke mit seinem Handy. Er leerte seine Inbox, löschte Chatverläufe, die nicht mehr gebraucht wurden und ging auch mal seit Ewigkeiten seine Kontaktliste durch. Manche der Kontakte hatte er schon Jahre drin und rief sie nie an. Auch diese löschte er. Dann durchforstete er seine Apps und sortierte diese aus. Und zum Schluss widmete er sich den Fotos. Sasuke seufzte. Eigentlich hatte er gar nicht so viele Fotos, aber Naruto oder Itachi schickten ihm immer mal wieder dämliches Zeug. Das stapelte sich immer. Einmal hatte er 273 Fotos an einem Tag gelöscht. Naruto war krank gewesen und hatte den ganzen Tag im Bett gelegen. Sasukes Handy hatte gar nicht mehr aufgehört zu klingen. Er schmunzelte, dann scrollte er eine Zeit lang durch seine Fotos, bis er eines erkannte, das er schon länger drauf hatte. Dann begann er auszusortieren. Weit kam er allerdings nicht, denn an einem ganz bestimmten Foto blieb er hängen. Das Foto, welches er Naruto geschickt hatte, am Tag des Speeddatingdates. Der Tag, an dem er die rosahaarige Frau kennen gelernt hatte. Über drei Monate war das nun schon wieder her. Sasuke besah sich das Foto genauer, doch nichts gab ihm einen Hinweis darüber, wer die Frau sein könnte. Sie war einfach die rosahaarige Unbekannte. Sie hatte gesagt, wenn sie sich nochmal sehen, würde sie auf ein richtiges Date mit ihm gehen wollen. Und es hieß doch auch, dass man sich immer zweimal im Leben sah.

Sasuke hoffte nur, dass er dann nicht schon 60 oder so war.
 

„Erklär's mir nochmal“, verlangte Sasuke und sah dabei zwischen den ganzen Papierstapeln hin und her. Naruto seufzte und legte den Kugelschreiber zur Seite. Er fuhr sich frustriert mit den Händen über das Gesicht und sah dann ebenso wenig begeistert zu seinem besten Freund. „Ich heirate und ich hab dummerweise meine Hilfe beim Planen angeboten“, leierte er nun schon zum dritten Mal herunter. Er seufzte ein letztes Mal und nahm den Stift wieder in die Hand, um den nächsten Umschlag zu beschriften. Sasuke war noch immer nicht befriedigt. Immerhin saßen die beiden nun schon seit - er sah auf seine Armbanduhr - zwei Stunden hier auf Narutos Terrasse und schrieben Einladungen. Danach sollten sie auch schon mal die erste, grobe Sitzordnung aufstellen, sowie sich um eine Band kümmern. Hinata war derweil mit ihrer besten Freundin und Brautjungfer TenTen unterwegs, um Brautkleid und Brautjungfernkleid zu suchen. Außerdem würden sie sich auch gleich um Blumen und Catering kümmern. Hinata hatte nämlich bereits einen Catering Service im Auge. Die Hochzeitstorte würden dann Naruto und Hinata zusammen aussuchen.

Das war der Plan.

Da fiel Sasuke ein Detail auf. „Dobe, was ist eigentlich mit einem Anzug für dich?“ Naruto sah auf. „Ich hab doch ein paar.“ Vollkommen verwirrt sah der Blonde Sasuke an. Dieser ließ den Kopf hängen; sah dann wieder auf. „Alter, du kannst doch keinen Anzug anziehn, den du auf Arbeit immer trägst! Wir gehen nen neuen kaufen. Mit Weste zur Farbauswahl und auch passender Krawatte!“, setzte Sasuke fest und schrieb sich die Notiz `Naruto Anzug´ gleich auf ein Post-it. „Aber den zieh ich doch dann nur an meiner Hochzeit an.“ Naruto war noch immer verwirrt. „Also erstens, werde ich auch einen solchen Anzug tragen, so als dein Trauzeuge und zweitens, kauft sich Hinata auch gerade ein Kleid, welches sie nur einmal anzieht“, erklärte Sasuke, was Naruto dazu brachte den Kopf schief zu legen. Er dachte also gerade nach. Sasuke seufzte und widmete sich wieder seiner Aufgabe. Einladungen in Umschläge stecken und dann eine Briefmarke draufkleben. Zum Schluss Brief zukleben. Wenigstens waren Umschläge und Briefmarken selbstklebend, sonst hätte Sasuke schon längst einen Krampf in der Zunge. Er warf den nächsten Brief in die kleine Box, die am Boden stand. Dort lagen nun schon gut 200 Einladungen drin. 500 würden es werden. Allein der Hyuuga Clan war schon eine gigantische Menge an Leuten. Und da Hinata die Tochter des Clanoberhaupts war, waren natürlich alle geladen. Wieder seufzte Sasuke. Er wollte sich gar nicht ausmalen, wie es sein würde, wenn er mal heiraten würde. Der Uchiha Clan war nämlich mindestens genauso groß, wie der Hyuuga Clan und Sasuke war ein Sohn des Clanoberhaupts Fugaku Uchiha. Die beiden waren eine der letzten Clans hier in Konoha. Die letzten Überbleibsel aus einer Zeit vor Elektrizität, Globalisierung und freien Willen. Nun, wenigstens durften die Kinder dieser Clans heutzutage ihre Partner selber wählen. Allerdings war es für die erwählten Partner oft ein Mit-der-Tür-ins-Haus-fallen-Moment, wenn sie erfuhren, zu welchem Clan man angehörte. Gleichzeitig hatte man als Clanmitglied aber auch eine gewisse Prestige. Egal ob Haupt- oder Nebenfamilie. Wobei die Hauptfamilie natürlich mehr Ansehen hatte. Sasuke seufzte wieder. Er schweifte ab.
 

Ein weiterer Brief fand den Weg in die Box und Sasuke stellte fest, dass jetzt erst Familie Hyuuga abgehakt war. Jetzt kamen noch Familienfreunde - wie die Uchihas - Geschäftspartner und Freunde. Für einen kurzen vernichtenden Moment hielt Sasuke inne. 500 Leute?! „Wieso, Dobe. Wieso?“ „Das frage ich mich auch gerade“, kam die deprimierte Antwort. Frustriert schüttelte Naruto sein Handgelenk. Die Einladungen kamen gestern und waren gedruckt, jedoch musste der Blonde alle Umschläge mit den Adressen per Hand beschriften. Um es mal platt auszudrücken: Ein scheiß Job. Da war Sasukes Job doch irgendwie um eine Ecke besser. Wieder seufzte der Uchiha und tütete die nächste Einladung ein. Dann zukleben, Briefmarke drauf, in die Box.

Eintüten, Zukleben, Briefmarke, in die Box.

Eintüten, Zukleben, Briefmarke, in die Box.

Eintüten, Zukleben, Briefmarke, in die Box.
 

Wow.. Und dafür hatte er studiert. Sasuke stieß einen frustrierten Laut auf und stand dabei ruckartig auf. „Kaffee!“, meinte er gierig und ging in die Küche, um sich dort einen aus der Maschine zu lassen. Naruto brachte er ein Wasser. Dem Blonden reichte Morgens eine Tasse. Mehr sollte er auch nicht trinken, sonst wurde er unerträglich hibbelig. Mit Schaudern dachte Sasuke an den Tag zurück, an dem Naruto fünf Tassen Kaffee getrunken hatte. Grauenhaft.

Mit Tasse und Glas ging er wieder zurück auf die Terrasse und stellte beides auf den Tisch. Naruto nickte nur dankend, trank einen Schluck und schrieb dann weiter. Er wollte fertig werden. Sasuke streckte sich noch ein letztes Mal, dann machte auch er weiter.

Eintüten, Zukleben, Briefmarke, in die Box.

Eintüten, Zukleben, Briefmarke, in die Box.

Eintüten, Zukleben, Briefmarke, in die Box.
 

Wenigstens hatten sie Location und Datum bereits geklärt. Die Hochzeit würde am 03. August auf dem Anwesen der Hyuuga-Hauptfamilie stattfinden. Das war groß und bot viel Platz im Garten. Der Pfarrer war auch schon gebucht und die Ringe ebenfalls schon ausgesucht. Hinatas kleine Schwester Hanabi würde die Ringträgerin sein. Alles schon geplant also. Und da es bereits Anfang Juli war, hatten sie noch einen Monat um den ganzen Rest fertig zu bekommen. Sie lagen also eigentlich ganz gut im Zeitfenster. Als Hyuuga & Uchiha bekam man nämlich für gewöhnlich immer sofort ein Angebot. Prestige und Bevorzugung wurde da in vollem Maße ausgenutzt.

Eintüten, Zukleben, Briefmarke, in die Box. Diese Aufgabe war so monoton, dass Sasuke seinen Gedanken immer weiter nachhing - bis sich ein ganz bestimmter Gedanke aufdrängte. Der Uchiha hielt inne und sah zu Naruto auf. „Hey Dobe, was ist eigentlich mit ner Junggesellenparty?“ „Mindestens eine Woche vorher“, kam die sofortige Antwort, dann erst sah Naruto auf. Er grinste breit. So wie auch Sasuke. „Dann haben wir noch Zeit, um uns zu erholen.. Oder nach Hause zu kommen“, meinte der Blonde zwinkern. Sasuke wusste natürlich sofort, was Naruto damit meinte. In den letzten Jahren waren sie weniger feiern. Man wurde einfach alt. Aber wenn sie mal feiern gingen, taten sie das mit ihrer alten Clique aus Unizeiten. Einmal hatten sie es so übertrieben, dass sich Sasuke und Naruto sternhageldicht Flugtickets gekauft hatten und im Nachbarland aufgewacht waren. Meine Güte, war das eine Aktion gewesen. „Das war witzig“, sagte Sasuke schmunzelnd und Naruto lachte. „Das war echt legendär von uns.. Deswegen: Klar ne Party, aber bitte eine Woche vorher. Wer weiß, was die Konoha Füchse wieder bringen“, meinte er mit einem Zwinkern, dann beugte er sich wieder über seine Umschläge und schrieb weiter. Sasuke lachte kurz, schüttelte den Kopf und machte dann ebenfalls weiter mit seiner Aufgabe.

Eintüten, Zukleben, Briefmarke, in die Box. Nebenbei dachte er an die Konoha Füchse. Das war der Name ihrer Clique damals gewesen. Deswegen, weil sie alle in der Fußballmannschaft der Uni gespielt hatten. Sie hatten ziemlich viele Pokale eingeholt und waren auf dem ganzen Campus bekannt. Neji, Shikamaru, Kiba, Naruto und Sasuke waren der Kern der Mannschaft gewesen und somit die beliebtesten Jungs an der ganzen Uni gewesen. Man, was hatten sie oft für Scheiße gebaut. Immerhin kannten sich Shikamaru, Kiba, Naruto und Sasuke schon seit der High School. Neji kam dann erst auf der Uni dazu und weil Neji Hinatas Cousin ist, lernten sich schließlich Naruto und sie kennen und lieben. Und deswegen saß er nun hier. Sasuke sah auf seine Armbanduhr. Deswegen saß er hier nun schon seit drei Stunden und tütete Einladungen ein.

Frustriert trank er von seinem Kaffee.
 

Zwei weitere Stunden waren die beiden dann endlich fertig. Fertig mit Umschläge adressieren, Eintüten, Zukleben, Briefmarke aufkleben, in die Box werfen und ganz besonders fertig mit den Nerven. Naruto jubelte, als er den letzten der 500 Briefe in den Briefkasten warf, während sich Sasuke darüber wunderte, wie so viele Briefen in einen Kasten passen konnten. Überraschend wurde er da umarmt. „Wir haben es geschafft! Wir sind frei! Frei, Sasuke, frei!

„Wir müssen uns noch um Sitzordnung und Band kümmern.“
 

NEEEIIIINNN~!!

Dramatisch ging Naruto zu Boden.

Die Konoha Füchse

Sasuke öffnete die Tür zu seinem Haus und legte Schlüssel und Geldbeutel auf die Kommode links von ihm. So wie es seine Gewohnheit von ihm verlangte. Nur deswegen hatte Sasuke neben dem Eingang eine Kommode hingestellt. Gut, sie machte sich unter dem breiten Fenster allgemein als gute Ablage, aber es war eine Kommode. Kein Tischchen, kein Regal. Nein, eine Kommode. Eine Kommode die Handschuhe, Mützen, Schals und weiteren Krempel enthielt und auf die er seine Schlüssel und seinen Geldbeutel legen konnte, wenn er heimkam. So. Ende der Diskussion. Naruto hatte Gewohnheitsesel zu ihm gesagt, als sie die Kommode aufgestellt hatten, aber das machte Sasuke nichts. Er mochte das routinierte in seinem Alltag. Er fand es nicht langweilig. Naruto grätschte sowieso immer in diese Routine rein. Wow.. Anscheinend hatte Sasuke wieder seine Tage. „Hoffentlich nicht“, murmelte er und nahm dann die Einkaufstüten wieder in die Hand, die er zuvor abgestellt hatte.

Zielsicher ging der Uchiha dann in seine neue Küche, stieß sich aber an der Treppe in den ersten Stock den kleinen Zeh und fluchte heftig. Humpelnd ging er zur Kücheninsel, stellte dort schnell die Tüten ab und hielt sich dann erst mal seinen kleinen Zeh. Diese Schmerzen! Der kleine Zeh war doch wirklich nur zum Anstoßen da! Und weil Sasuke erst seit drei Wochen in seinem neuen Haus wohnte, stieß er sich noch sehr häufig den Zeh. Oder die Hüfte. Die Möbelanordnung war einfach anders, wie er es gewohnt war - bis auf die Kommode. Außerdem hatte er jetzt auf einmal so viel Platz. Andere wussten oft nicht wohin mit ihrem Krempel, Sasuke wusste dagegen gar nicht wohin mit so viel Platz. Wenn es nichts mit einer eigenen Familie wurde, konnte er sich ja Haustiere anschaffen. Vielleicht konnte er einfach als Katzenmann leben. Das wäre sicher mal was Neues in der Uchihafamilie. Sasuke lachte über sich selbst. Was für Gedanken er schon wieder hatte. Mist. Er hatte wohl doch wieder seine Tage.
 

Nachdem der Schmerz nachgelassen hatte und sich Sasuke ernüchternd darüber klar geworden war, dass er einen an der Klatsche hatte, räumte er endlich die Einkäufe ein. Ja, Wäsche waschen und Einkaufen musste er auch nach seinem Umzug noch ganz alleine machen. Lediglich beim Putzen konnte er sich ein Upgrade holen. Denn das Haus war doch größer als seine alte Wohnung, weshalb seine Mutter ihm erlaubt hatte eine Putzhilfe anzustellen. Eine Putzhilfe, nicht Putzfrau. Mikoto Uchiha hatte keine verwöhnten Vollpfosten großgezogen! Selbst war der Mann! Deswegen war das auch der Grund, weshalb Sasuke auf Mama gehört hatte. Jetzt kam alle zwei Wochen ein kleiner Trupp und half beim Putzen.
 

Der Uchiha schmunzelte und räumte dann den letzten Joghurt in den Kühlschrank. Danach ließ er sich einen Kaffee aus der Maschine und ging mit der dampfenden Tasse auf seine Terrasse. Nach einem Schluck von seinem heißen Lebenselixier sah Sasuke auf seine Armbanduhr. Er war einkaufen gewesen, die Gästezimmer waren vorbereitet, das Haus war aufgeräumt - jetzt musste er nur noch warten. Warten darauf, dass er in einer Stunde erst Naruto abholte, um mit ihm dann zum Flughafen zu fahren, um dort dann Shikamaru und Kiba abzuholen. Heute war nämlich Donnerstag. Der Donnerstag vor dem Freitag, an dem sie die Junggesellenparty für Naruto schmissen. Um genau zu sein von Freitag auf Samstag, sodass sie noch den ganzen Sonntag (und die Woche danach) Zeit hatten etwaige Probleme aus der Welt zu schaffen. Und da Shikamaru und Kiba aus Übersee kamen, würden sie heute schon ankommen, damit sie morgen fit waren. Zumindest Kiba, denn Shikamaru schlief eh immer. Egal, ob Jetlag oder nicht. Im Prinzip war Shikamaru nur Raketenwissenschaftler geworden, weil er einen ungemein hohen IQ hatte und die Regierung ihn deswegen immer gepusht hatte. Aus eigenem Antrieb wäre der faule Sack wohl gar nichts geworden. Schachmeister vielleicht. Bis heute wusste übrigens niemand, wie Shikamaru überhaupt dazu gekommen ist, dem Uni-Fußballteam beizutreten. Böse Zungen behaupteten, dass die Uni ihn gezwungen hatte. Immerhin hatte er in allen Vorlesungen geschlafen und trotzdem bestanden. Sasuke zuckte mit den Schultern. Damals war es ihnen allen egal gewesen. Mit Shikamaru hatten sie einen klasse Strategen und Torwart gehabt. Manchmal musste man ihn zwar wecken, weil er wieder im Tor eingeschlafen war, aber das war nun auch nicht so tragisch gewesen. Nur selten hatten die Konoha Füchse Gegentore kassiert.

Kiba war das genaue Gegenteil von Shikamaru. Er war sportlich, hyperaktiv und aufgeweckt. Eigentlich exakt wie Naruto. Wenn nicht sogar noch ein bisschen schlimmer, denn Kiba war stets mit seinem Hund Akamaru am Herumrennen. Das hatte ihm eine unglaubliche Stamina gegeben, weshalb Kiba es zum Astronaut gebracht hatte. Zusammen mit Shikamaru war er dann nach Übersee gegangen. Fast ein Jahr war es her, dass sie sich alle wiedergesehen hatten. Sogar Neji sah Sasuke nicht so oft, obwohl der Cousin von Hinata nur zwei Autostunden weg wohnte. Der Hyuuga war bereits seit gestern in der Stadt und hatte sein altes Zimmer im Hyuuga-Anwesen bezogen. Mit ihm war die Fünfer-Clique wieder vereint und Sasuke kam nicht drumherum zugeben zu müssen: Er war aufgeregt. Die Clique würde wieder zusammenkommen und Party machen gehen. Das konnte nur legendär werden! Sasuke sah wieder auf seine Armbanduhr und stellte fest, dass er in einer Stunde los musste.
 

Zunächst sah es nach eineinhalb Stunden aber wie folgt aus:

Naruto und Kiba fielen sich schreiend in die Arme, sprangen herum und zogen so ziemlich alle Blicke auf sich, als sie sich dramatisch begrüßten. Mit allem drum und dran. Herzschmerz, auf die Knie gehen, theatralisch seufzend. Shikamaru und Sasuke dagegen begrüßten sich per Handschlag, umarmten sich kurz - männlich! - und standen dann schweigend nebeneinander. Wartend.

Fünf Minuten später, hatten sich die beiden Chaoten wieder gefangen und Kiba kam auf Sasuke zugelaufen. Umarmte ihn, hob ihn sogar ein Stück hoch und ließ ihn dann wieder etwas unsanft aufkommen. „Hey Nord! Wie geht’s wie steht's, Alter?!“, fragte er schließlich und klopfte dem Uchiha dabei auf die Schulter. „Gut, selbst?“, stellte Sasuke die Gegenfrage und drückte den Braunhaarigen ein Stück von sich weg. „Auch gut, auch gut. Schön dich wieder zu sehen, man! Danke für's Abholn und bei dir Pennen!“ „Hn.“ „Gesprächig wie eh und je, he?“

Ohne eine Antwort abzuwarten - er hätte eh keine erhalten - lief Kiba wieder zurück zu seinem Gepäck und sammelte es auf. Immerhin hatte er es von sich geworfen, als er Naruto gesehen hatte. Der Blonde hatte in der Zwischenzeit Shikamaru begrüßt und ihn mit Fragen gelöchert. Genervt sah der Dunkelhaarige nun zu Sasuke. „Wie hälst' du's nur mit dem aus?“, fragte er und deutete dabei mit dem Daumen auf Naruto. „He!“, beschwerte sich der Chaot, doch das wurde ignoriert. Sasuke schmunzelte. „Könnt ich dich auch fragen“, sagte der Uchiha jedoch nur und nickte in Kibas Richtung. Der hatte nun alles wieder eingesammelt und kam angetrabt.
 

„Fette Hütte, Nord!“, rief Kiba, als Sasuke ihm die Tür aufsperrte und ihn hereinließ. Shikamaru nickte nur anerkennend. Sasuke schmunzelte und trat nach Naruto dann ebenfalls in sein Haus ein. „Neji sollte in einer Stunde da sein“, meinte Sasuke schließlich, als er einen kurzen Blick auf seine Armbanduhr geworfen hatte. Alle drei nickten. „Also, wo können wir pennen?“, wechselte Kiba rapide das Thema und wackelte dabei mit seinem Koffer. Der Uchiha schmunzelte wieder und führte ihn und Shikamaru die Treppe hinauf. Gleich links neben der Treppe quartierte er Kiba ein. Rechts ein Stück über den Flur, direkt gegenüber, öffnete er die Tür für Shikamaru. Das waren seine zwei Gästezimmer. Neben Shikamaru war dann auch gleich das Heimkino, dann die Tür zum Balkon und dann ein Bad. Dann kam Sasukes Schlafzimmer, der sein eigenes Bad hinten raus hatte. Genügend Platz für alle also. „Hey Nord, wann kommt Süd?“, kam es da gebrüllt aus dem Gästezimmer. „Eine Stunde“, wiederholte Sasuke und lachte leise über die Namen Nord und Süd. Wie lange wurde er jetzt schon nicht mehr Nord genannt? Ewig. Er hatte den Spitznamen seit der High School. Da er immer als kalt und unnahbar galt, hatte man ihn irgendwann Nordpol genannt. Kurz Nord. Als später Neji an der Uni dazukam, der ebenso wenig sprach und genauso abweisend war, wurde dieser kurzerhand Südpol, kurz Süd, genannt. Shikamaru war immer nur 'Das Brain', während Naruto und Kiba immer die 'Chaoten vom Dienst' waren. Und zusammen waren sie die Konoha Füchse. In einer Stunde würden sie tatsächlich alle wieder vereint sein. Mit einem breiten Grinsen ließ er sich einen Kaffee aus der Maschine und setzte sich zu Naruto ins Wohnzimmer, wo der Blonde bereits wartete. „Na.. Wie fühlt es sich an wieder Nord zu sein?“, fragte Naruto zwinkernd. Sasuke grinste. „Nicht anders als sonst, Dobe.“ Der Blonde streckte ihm die Zunge raus und warf ihm ein „Blöder Teme“, an den Kopf. Wann hatte das eigentlich angefangen? 'Dobe' und 'Teme'. Sasuke erinnerte sich nicht mehr. Viel zu lang hing er nun schon mit Naruto zusammen. Unfassbar.
 

Und dann war es so weit: Neji betrat das Haus! Die Konoha Füchse waren wieder vereint!

Südpol!“, kam es brüllend von Kiba, der den Hyuuga ansprang wie ein Hund. Neji verzog keine Miene, fing den Wirbelwind auf und ließ sich von ihm drücken. Naruto umarmte sie gleich alle beide und rief irgendwas von wegen: „Wir sind wieder da!“ Sasuke und Shikamaru standen am Fuße der Treppe und warteten. Eine Minute. Zwei Minuten. Drei Minuten. Langsam bildete sich eine Wutader auf Nejis Stirn. Vier Minuten. Fünf Minuten. „Pure Absicht“, meinte Sasuke irgendwann und Shikamaru nickte. Natürlich war es pure Absicht. Kiba und Naruto hatten es sich vor Ewigkeiten zum Spaß gemacht Neji aus der Reserve zu locken, was am besten ging, wenn man ihn lang genug ärgerte. Und nach sieben Minuten war es dann so weit:

Ihr verschissenen Arschgeigen, lasst mich verdammte Scheiße noch mal los, sonst knallt's!
 

Hui~, da hat aber einer schlechte Laune“, meinte Naruto sofort und stellte sich neben Neji, als wäre nie etwas gewesen. Kiba hatte sich ebenso plötzlich von dem Hyuuga gelöst und putzte ein imaginäres Krümel von dessen Schulter. „Schon, man. Komm runter. Da is wohl jemand ne Diva, tze!“, gab sich der Chaot empört und verschränkte dann die Arme vor der Brust. Die Wutader auf Nejis Stirn pochte noch immer. „Schön dich zu sehen, Alter“, ging da Sasuke einfach dazwischen. Er wusste, dass er die Situation entschärfen musste. So wie er es schon immer getan hatte. Einfach dazwischen gehen. Per Handschlag begrüßten sich der Uchiha und der Hyuuga, dann folgte auch gleich Shikamaru. Naruto und Kiba standen breit grinsend daneben und hielten dem Braunhaarigen dann ebenfalls die Hand hin. Neji seufzte, strich sich eine verirrte Haarsträhne seines langen Haares zurück. „Ich hasse euch“, sagte er nur und begrüßte dann auch die beiden Chaoten vom Dienst. Sasuke, der die ganze Szenerie schweigend betrachtet hatte, musste grinsend. Ja, die Konoha Füchse waren wieder da.
 

Anstatt aber fett feiern zu gehen - das kam erst morgen - saßen sie jetzt alle auf Sasukes Couch im Wohnzimmer und unterhielten sich. Morgen würden sie keine Zeit dazu haben. Da gab es dann nur Alkohol, Musik und ganz viel Party! Deswegen heute ein gemütliches Zusammentreffen. So erfuhren Naruto und Sasuke unter anderem, dass Shikamaru nun schon seit einem halben Jahr eine Freundin Namens Temari hatte. „Ja man! Und die is voll gewalttätig!“, berichtete Kiba und fuchtelte dabei wild mit den Händen herum. „Ständig haut sie mir eine runter!“ „Du nervst auch wie Seuche.“ „Alter, Shika, das war jetzt nicht nett!“ „Wie anstrengend.“ Shikamaru lehnte sich gelangweilt seufzend zurück und verzog das Gesicht, als Kiba anfing noch mehr zu zetern. Naruto lachte. Sasuke schmunzelte und Neji verzog keine Miene. Es war wie immer.

„Aber mal genug von mir, was gibt’s bei euch Neues?“, lenkte Shikamaru geschickt das Thema von seiner Freundin auf die anderen. Man hatte genug über ihn gesprochen, jetzt waren die anderen dran. Naruto sprang sofort drauf an und erzählte von seinem Rosaroten-Supi-Dupi-Leben und wie sehr er die Schmetterlinge und Einhörner in seinem Garten verehrte. Ok, nein. Das erzählte er nicht, aber Sasuke hatte seine Gedanken schweifen lassen, als Naruto zu erzählen begann. Zum einen, weil der Blonde ewig nicht die Klappe halten würde, zum anderen, weil er die märchenhafte Beziehung von ihm und Hinata ja jeden Tag live miterlebte. Was irgendwie schon schräg genug war.

Eine gefühlte Stunde später legte dann Kiba los, der wohl schon länger eine Freundin hatte. Ihr Name war Maya und wohl ebenfalls eine Hundenärrin. Mehr bekam Sasuke nicht mit. Er war aufgestanden, um Getränke und Snacks zu holen. Er kam erst wieder, als Neji kurz und knapp erzählte, dass er sich erst vor kurzem von seiner langjährigen Freundin Hime getrennt hatte. Beziehungsweise sie sich wohl von ihm. Oder so. Der Hyuuga ging nicht direkt darauf ein. Alles in allem konnte Sasuke aber aus allen Geschichten seiner Freunde heraushören, dass sie anscheinend alle einen Platz im Leben gefunden hatten. Was recht erstaunlich war, wenn er an den ganzen Mist aus Schul- und Unizeiten dachte, den sie angestellt hatten. Wer hätte gedacht, dass auch ihnen doch noch respektable Männer werden würden? Den letzten Gedanken hatte er laut ausgesprochen, sodass ihn nun alle Vier ansahen und grinsten. Oh ja.. Sie hatten sehr viel Mist angestellt. „Ich fand die Aktion mit der Milch in der Scheibenwaschanlage vom Direktor immer noch am witzigsten“, erinnerte sich Kiba und lachte dann, als ihm das Gesicht des Direktors wieder einfiel. Alle stimmten mit ein. Wahrhaft einer ihrer gemeinen Scherze. Das sie nicht von der Schule oder der Uni geworfen worden waren, lag einzig an Sasuke und Neji, die mit ihrem Clan-Status stets Prestige und Extrabehandlungen erzwingen konnten. Was hatten sie das nicht ausgenutzt. In der Cafeteria hatten sie natürlich nie anstehen müssen. „Wir waren echte Drecksäcke“, stellte Neji schließlich fest und Naruto lachte wieder. „Aber hallo! Ich werd nie die Gesichter der Dozenten vergessen, nachdem wir all ihre Porträtbilder in der Aula verschönert hatten“, fügte er hinzu und wieder lachten alle.

Der Tag danach

Als Sasuke aufwachte, wurde ihm mehrere Dinge gleichzeitig bewusst:

1. Er hatte einen mordsmäßigen Kater

2. Er war nicht zuhause

3. Er trug nichts weiter als eine zu große, graues Jogginghose und ein ebenso zu großes Tshirt

4. Er lag auf einer Matratze in einem kleinen Raum, in dem es sonst nichts gab und - Sasuke kannte diesen Raum. Es war eine Ausnüchterungszelle der Polizei.

Stöhnend rollte er sich hoch und hielt erst mal den Kopf zwischen die Knie. Das Karussell in seinem Kopf wäre beinahe wieder angefahren. Ein paar tiefe Atemzüge später hatte die Welt um Sasuke herum wieder angehalten und er rappelte sich langsam auf. Ordentlich schwankend ging er auf die massive Eisentür zu und klopfte ein paar Mal dagegen. Es dauerte nicht lange und die Tür ging auf. Vor Sasuke stand ein breit grinsender Itachi. „Guten Morgen Bruderherz! Na wie geht’s?“, fragte er süffisant und hielt seinem kleinen Bruder ein Glas Wasser vor die Nase. „Hn“, antwortete Sasuke nur und griff gierig nach dem Glas. In einem Zug hatte er es geleert und gab es dann wieder an Itachi zurück. Der ältere Uchiha lachte leise und ging in sein Büro am Ende des Flures, Sasuke folgte ihm. Er hatte also recht mit seiner Vermutung gehabt. Er saß auf dem ersten Revier. Dort, wo auch Itachi arbeitete. Ächzend nahm er auf einem der Ledersessel vor Itachis Schreibtisch platz und rutschte dabei tief hinunter. Fragend sah er seinen großen Bruder an. Der ältere Uchiha lachte wieder und lehnte sich dann in seinen Schreibtischstuhl. „Also ich muss schon sagen, es hatte schon Stil, als du hier gestern sternhageldicht aufgeschlagen bist und dich selbst eingewiesen hast.“ Sasuke fuhr sich über sein Gesicht. Er war von selbst hergekommen? Wie viel hatten sie getrunken? „Wo is mein Zeug?“, kam es da krächzend von ihm und Sasuke war selbst von seiner Stimme überrascht. Itachi lachte wieder. „Alles hier, sogar frisch gewaschen“, meinte er, als er sich wieder gefangen hatte und deutete dabei auf einen Karton neben seinem Schreibtisch. „Duschen kannste dich unten neben dem Fitnessraum.“ „Hn.“ Sasuke stand noch etwas schwankend auf und nahm dann den Karton unter den Arm. Nach einer Dusche und einer Tasse Kaffee würde er sich damit befassen, dass er alleine im Präsidium war. Hoffentlich waren Naruto, Kiba, Shikamaru und Neji noch alle im selben Land.
 

Eine Stunde später saß Sasuke im Taxi. Er war frisch geduscht, hatte eine Tasse Kaffee und eine Butterbreze von seinem Bruder bekommen und war bereits den Chatverlauf durchgegangen. Itachi war so freundlich gewesen und hatte Sasukes Handy über Nacht geladen.

Fazit des Verlaufs:

Shikamaru war zuhause.

Kiba war an der U-bahn-Endhaltestelle aufgeweckt worden.

Von Neji gibt es bisher noch kein Lebenszeichen.

Und Naruto war im Krankenhaus. Sasuke war gerade auf den Weg dorthin. Er hatte bereits mit dem Uzumaki telefoniert. Er hatte wohl einfach nur eine etwas größere Schnittwunde, mit der er eigentlich hätte nach Hause gehen dürfen. Allerdings hatten sie ihn aufgrund seines Zustandes dabehalten. 2,4 Promille im Blut konnte doch gefährlich werden. Sasuke rieb sich den Nasenrücken, als er an das Telefonat dachte. Auch Naruto konnte sich kaum an etwas erinnern. Alles was beide noch wussten, war, dass sie gemeinsam alle fünf von Sasukes Haus aus gestartet sind und.. Und ja.. Dann wurde es auch schon schwarz.

Das Taxi fuhr vor das Krankenhaus, Sasuke bezahlte und stieg aus. An der Information fragte er nach Naruto Uzumaki, der in Zimmer 401 im vierten Stock untergebracht worden war. Kurz gähnte Sasuke, als er auf den Aufzug dorthin wartete, und beschloss dann, sobald er zuhause war, nochmal schlafen zu gehen. Er sah auf seine Armbanduhr. Halb fünf Nachmittags. Vielleicht würde er auch einfach gleich zu Bett gehen und morgen wieder aufstehen. Schnell hatte er das Zimmer des Blonden gefunden und betrat den Raum, als sich Naruto gerade seine Sachen anzog. Er sah ein wenig grau aus, ansonsten recht gut, was der Blonde seinem besten Freund natürlich sofort unter die Nase rieb. „Das liegt nur an der Kochsalzlösung“, brummte Sasuke und gähnte wieder. „Shika is zuhause, Kiba sollte es mittlerweile auch sein“, wechselte er schließlich das Thema. Naruto nickte und schlüpfte in seine Schuhe. „Ich hab Neji vorhin erreicht. Er is bei sich zuhause aufgewacht. Scheint wohl mit dem Taxi die zwei Stunden Heim gefahren zu sein. Er kommt morgen wieder her“, klärte Naruto auf und griff dann nach seinem Geldbeutel und Handy. Sasuke nickte. „Kann er sich an etwas erinnern?“ „Nicht wirklich. Ich gehe davon aus, dass sich bisher noch niemand getraut hat seine Fotos anzuschauen?“ Wieder nickte Sasuke. Das würde er erst zuhause machen, damit er sie im schlimmsten Fall ungesehen löschen konnte.

Sobald Naruto fertig war, gingen sie hinaus an die Station im vierten Stock und Naruto legte seinen Ausweis vor. „Na dann wollen wir mal sehen..“, meinte die Schwester hinter dem Tresen und blätterte die Akten durch, „Ah ja, hier: Naruto Uzumaki, kam gestern in der Nachtschicht. Einer von Sakuras Patienten. Sie hat die Papiere schon unterschrieben und dazu notiert, dass Sie - sobald nüchtern - jederzeit gehen können. Sie sollten sich nur in drei bis vier Tagen bei ihrem Hausarzt melden, zur Kontrolle der Nähte“, erklärte sie und legte Naruto die Entlassungspapiere hin, damit auch er unterschreiben konnte. „Danke“, meinte der Blonde noch und folgte dann Sasuke, der bereits auf dem Weg zum Aufzug war. Jetzt zählte es nun noch, dass sie nach Hause kamen.

„Wie breit ist der Schnitt eigentlich?“, fragte Sasuke irgendwann und nickte in die Richtung von Narutos Verband. Der Blonde betrachtete den Verband an seinem Unterarm für einen kurzen Augenblick und sah dann wieder Sasuke an. „Anscheinend hab ich mir den ganzen Unterarm aufgeschlitzt. Wie und wo kann ich dir aber ums Verrecken nicht sagen. Ich weiß noch nicht mal mehr, was alles im Krankenhaus passiert ist. Die Schwester heute morgen, meinte aber, dass ich wohl ziemlich ..“, Naruto suchte nach dem passenden Wort, „aufgewühlt gewesen sei.“ Sasuke nickte und versuchte sich zu erinnern. „Laut Telefonprotokoll hab ich um halb vier Morgens einen Krankenwagen gerufen. Mehr kann ich dir leider auch nicht sagen.“ Naruto zuckte mit den Schultern. „Ich hätte auch im Krankenhaus nachfragen können, ob die was wussten. War mir aber, ehrlich gesagt, zu peinlich“, gab er kleinlaut zu und kratzte sich dabei am Hinterkopf. Sasuke schmunzelte.
 

Eine halbe Stunde später fuhr das Taxi, mit dem sie heimgefahren waren, dann vor Sasukes Haus vor und ließ die beiden aussteigen. Nachdem sie bezahlt und im Haus angekommen waren, legte Sasuke zunächst Schlüssel und Geldbeutel auf seine Kommode, schlüpfte aus seinen Schuhen und lief dann in sein Wohnzimmer, in dem bereits Kiba und Shikamaru saßen. Naruto setzte sich bereits zu ihnen. Einer sah zerknitterter aus, als der andere. „Hey Nord“, kam es matt von Kiba, Shikamaru nickte ihm nur zu. „Hn“, antwortete Sasuke und ließ sich gähnend neben den dreien auf der Couch nieder. Eine Weile folgten sie alle dem Fernsehprogramm, doch irgendwann zückte Sasuke sein Handy. Er wollte endlich wissen, was sie alles angestellt hatten. Naruto, Shikamaru und Kiba taten ungefragt das Gleiche. Zunächst öffnete der Uchiha die eigens für den Junggesellenabschied erstellten Gruppenchat, dann traute er sich an seine Fotos. Alles was er besaß lud er in die Gruppe. Kurz darauf folgten die Fotos von seinen Hausgästen, später folgten die von Neji. Auch er war nun online. Nach und nach füllte sich die Gruppe mit den Fotos, bis es am Ende an die hundert Stück waren. „Na dann wolln wir mal“, meinte Kiba bedeutungsvoll und öffnete seine Fotoapp, in welche alle Bilder übertragen worden waren. Er scrollte bis zum ersten Bild und öffnete es dann. Die anderen taten es ihm gleich.
 

„Heilige Scheiße.“

„Dafug?“

„Haha! Voll witzig“

„Was zur Hölle?“

- dies waren die bevorzugten Phrasen, mit denen sämtliche Fotos kommentiert wurden. Zumindest, wenn man erkannte, was darauf abgebildet war. Oft mussten die drei ihre Handys drehen, damit sie überhaupt verstanden, was zum Teufel sie da fotografiert hatten. Einige Zeit später legte Sasuke sein Handy auf den Couchtisch und fuhr sich über Gesicht und durch die Haare. „Ok, wenn ich das jetzt richtig zusammengesetzt habe, dann sind wir um acht ganz normal von hier gestartet. In die Bar. Soweit so gut. Alles noch wie geplant. Anscheinend haben wir dort sogar Billard gespielt“, fasste Naruto zunächst zusammen und betrachtete dabei ein Foto, auf dem Kiba die schwarze Acht im Mund hatte. Zu diesem Zeitpunkt hatten sie also schon gut getankt gehabt. Faszinierend. „Danach sind wir in.. einen Club?!“ „Bikini Club!“, verbesserte Kiba den Blonden und drehte ein Bild auf seinem Handy, auf dem eine Frau eine Kopfüberfigur an der Poledancestange machte. „Warum sind wir da nicht geblieben?“, fragte Shikamaru, der bereits einige Fotos weitergeschoben hatte. Die Anderen taten es ihm gleich. „Vor allem: Warum ein Spielplatz?“ Niemand konnte die Frage beantworten und als sie die weiteren Fotos durchsahen stellten sie fest, dass sie sich wohl irgendwann Pizza und noch mehr Alkohol hatten liefern lassen. Irgendwann gab es ein Foto von Neji auf der Rutsche. Dann eins von Kiba, der eifrig am Schaukeln war und auch ein Foto von Shikamaru, der auf einem Wippmotorrad saß und sich kräftig in die Kurve legte. Er fuhr gedanklich wohl gerade die Route66 ab. Naruto saß zwischenzeitlich in den Kletterseilen und machte auf Tarzan. Sasuke war der Langweiler der Gruppe gewesen, denn dieser saß auf den ersten Fotos nur im Sand und baute Burgen. Irgendwann später sah man ihn schließlich mit Neji auf der großen Wippe, wie sie scheinbar einen Mordsspaß hatten. Im Hintergrund kotzte Kiba in den Mülleimer. So wie die Fotostrecke weiterging, waren sie wohl den Rest der Nacht auf dem Spielplatz geblieben, denn auf einem weiteren Foto sah man den kläglichen Versuch seitens Naruto ein Selfie zu machen, auf dem alle drauf waren. Alle auf dem Karussell, dass Kiba anschob. Naruto hatte kein Selfie, sondern ein Video gemacht. „Alter, das anschauen lässt mich ja beinahe schon wieder kotzen“, meinte Kiba nur und schob das Video zur Seite. Da blieb er lieber bei den statischen Fotos. Im nächsten Bild erkannte man jedoch nicht viel. Irgendjemand hatte es wohl aus der Hüfte geschossen, denn man sah mehr irgendwas als irgendwen. Da die darauffolgenden Bilder allerdings einen blutenden Naruto und einen Krankenwagen beinhalteten, war das wohl der Zeitpunkt des Unfalls. Shikamaru legte sein Handy zur Seite. „Das war nicht unsere schlimmste Party“, meinte er trocken. „Hn“, fügte Sasuke hinzu und stand auf um Gläser und Wasser zu holen. Auch Naruto und Kiba legten die Handys weg. „Darüber bin ich jetzt ehrlich gesagt nicht so traurig“, sagte er grinsend und sah dann auf seinen Verband. „Bei Weitem nicht!“ Kiba lachte. „Stimmt, aber der Sand in der Hose war trotzdem nicht so geil.“ „Wehe ihr staubsaugt nicht eure Zimmer“, ertönte es da aus der Küche. Sasuke konnte getrost darauf verzichten einen Strand in seinem Haus zu haben. Gott sei Dank hatte er den ganzen Sand auf der Polizeiwache bei Itachi gelassen. Wie kam er auch auf die Idee Sandburgen zu bauen? Wie alt war er? Neun? Schmunzelnd schüttelte Sasuke den Kopf und lief mit Gläsern und Wasser zurück zur Couch. Immer wenn die Füchse vereint waren schrumpfte ihre Intelligenz und emotionale Reife von Mitte zwanzig auf zehn. Dann waren sie nur noch pubertäre Bekloppte.
 

Den Rest des Tages verbrachten die Jungs vor der Konsole mit geordertem Essen und viel Wasser. Zumindest Kiba, Naruto und Sasuke taten das, denn Shikamaru schlief mehr, als dass er zockte. „Sag mal Nord, was ist eigentlich für die Woche geplant?“, fragte Kiba irgendwann während er eine Granate in Richtung Feind warf. „Naruto und ich sind arbeiten, ihr lasst mein Haus stehn“, war die knappe Antwort des Uchihas, der gerade die Knöpfe seines Controllers drückte um seinen Gegner niederzustrecken. „Waaas?“, empörte sich Kiba und schnaubte, als Sasuke ihn noch nicht mal eines Blickes würdigte. „Manche Leute müssen noch arbeiten“, antwortete schließlich Naruto und fügte zwinkernd hinzu: „aber nur bis Donnerstag. Freitag werden dann letzte Vorbereitungen getroffen und Samstag wird dann geheiratet“, fasste er zusammen und seufzte als er im Spiel starb. Kurz kam Stille auf, bis Naruto plötzlich das Spiel unterbrach. Empörte Laute. „Leute.. Ich heirate in einer Woche“, stellte er erneut schockiert fest und sah dabei alle an. „Ich heirate“, wiederholte der Uzumaki. „Und sogar als Erster der Füchse“, meinte Kiba breit grinsend und klopfte ihm auf die Schulter. „Wird schon schiefgehen“, fügte Sasuke hinzu und lächelte seinem besten Freund aufmunternd zu. Der schluckte nur und nickte. „Wird schon schiefgehen“, murmelte er leise und ließ dann das Spiel weiterlaufen.

Den ganzen Rest des Abends verbrachten sie mit Zocken, Reden und zwischendrin orderten sie auch Essen. Schließlich verabschiedete sich Shikamaru als erstes ins Bett, wenig später ging auch Kiba mit einem lauten Gähnen, das mehr wie ein Jaulen klang, die Treppe hoch. „Kiba wird seinem Hund immer ähnlicher“, stellte Naruto fest und lachte dann als ein leises Knurren aus dem ersten Stock kam. „Es wundert mich, dass er Akamaru nicht mitgenommen hat“, fragte sich Naruto irgendwann selbst und drückte dabei eine der Tastenkombinationen auf seinem Controller, um mehrere Feinde gleichzeitig loszuwerden. „Hn“, machte Sasuke nur und wich ebenfalls per Tastenkombination aus. In Ruhe spielten sie das Level fertig, dann machten sich auch die beiden auf den Weg ins Bett. Naruto würde heute bei Sasuke mit im Bett schlafen. Als Kinder hatten sie so oft beim jeweils anderen übernachtet, dass es für sie kein Problem war das Bett zu teilen. Außerdem hatte Sasuke einmal zu Unizeiten eine Woche bei Naruto mit im Bett schlafen müssen, weil er auf sein neues Bett hatte warten müssen, bis es geliefert worden war. Sein altes Bett war bei einer seiner amourösen Tätigkeiten zu Bruch gegangen. Niemals würde Sasuke das unendlich laute und ewig andauernde Lachen von Naruto vergessen. Dieser war natürlich sofort ins Zimmer gestürzt, als er es krachen hatte hören. Sasukes One Night Stand war mit hochrotem Kopf davon gerauscht und ward nie wieder gesehen.

„Woran denkst du gerade?“, riss Naruto den Uchiha aus seinen Gedanken, doch statt einer Antwort erhielt der Blonde nur ein „Hn.“ Naruto zuckte mit den Schultern. Sollte ihm auch recht sein. Gemeinsam putzten sie sich die Zähne und gingen dann ins Bett. „Gute Nacht, Teme.“ „Dobe.“
 

Sasuke wachte als erster auf. Nachdem er Narutos Arm von seiner Brust geschoben hatte setzte er sich vorsichtig an die Bettkante, um den Blonden nicht zu wecken, und streckte sich dann. Sonntagmorgen. 9:48, laut seiner Armbanduhr. Sich am Bauch kratzend und gähnend lief Sasuke zunächst ins Bad und danach runter in die herrlich leise Küche. Zielgerichtet lief er auf seine Kaffeemaschine zu und betätigte den Powerknopf. Eigentlich noch im Halbschlaf stand er davor und starrte das blinkende Display an. Als dann endlich das grüne Licht aufleuchtete, drückte er den Brühknopf und sofort war das ganze Haus vom Kaffeegeruch erfüllt. Wundervoll.

Als die Tasse voll war trank Sasuke vorsichtig einen Schluck runter und seufzte danach zufrieden. Er verstand Leute nicht, die keinen Kaffee mochten. Was tranken die in der Früh? Kakao? Der war doch viel zu süß. Einen weiteren Schluck von seinem Kaffee trinkend, ging er auf seine Terrasse hinaus und setzte sich dort auf einen seiner Gartenstühle.

Sonntagmorgen. Ende Juli. Die Sonne stand bereits hoch am blauen Himmel und es versprach ein warmer Tag zu werden. Wieder seufzte Sasuke zufrieden und betrachtete seinen Garten, als er seinen Kaffee trank. Eine ganze Weile lang blieb es still, dann hörte er irgendwo im Haus das Wasser rauschen. Er sah auf seine Uhr. 10:32. Das dürfte dann wohl Naruto sein. Der Blonde war Morgenduscher und stand Sonntags meistens um diese Uhrzeit auf. Kiba war aus der Gassigeh-Gewohnheit wohl schon um 6 aufgestanden, dann aber wieder ins Bett gegangen. Er würde erst Mittags wieder aus dem Bett kriechen. Und Shikamaru.. Nun, bei Shikamaru konnte man froh sein, wenn der an einem Sonntag überhaupt aus dem Bett kam.

In der Küche ertönte das Mahlwerk der Kaffeemaschine. Zwei Minuten später stand Naruto in der Terrassentür mit noch nassen Haaren vom Duschen. Es war erschreckend, wie gut Sasuke den Blonden kannte. „Neji is in einer Stunde da“, brummte Naruto zur Begrüßung und ließ sich dann neben Sasuke nieder. Der Uchiha nickte nur. Heute würden sie wieder nur faul auf der Couch liegen, bis Naruto später irgendwann nach Hause fuhr. Neji würde im Hause Hyuuga sein altes Zimmer beziehen und die Woche dort wohnen bleiben bis zur Hochzeit. Naruto dagegen würde Freitag wieder zu Sasuke kommen, damit sich die Mädels bei Hinata im Haus einnisten konnten, um dort Frauendinge vor der Hochzeit zu tun. Genau hatten sie es ihnen nicht verraten, aber Sasuke dachte sich, dass sie wohl die Kleider anprobieren und Frisuren austesten würden. Sowas halt.

Eine (fast) perfekte Hochzeit

Sasuke war sich nicht sicher, ob er lachen oder weinen sollte. „Du hast was?!“, fragte er deshalb nochmal nach und hoffte ganz stark, dass Kiba ihn gerade nur verarschte. „Ich.. hab.. die.. Torte vergessen?!“, wiederholte es der Braunhaarige kleinlaut und schrumpfte unter Sasukes kaltem Blick merklich zusammen. Kurz bevor Sasuke jedoch explodierte, schloss er die Augen, atmete tief durch und zählte innerlich bis zehn. Er wusste, dass irgendetwas schiefgehen hatte müssen. Warum hatten sie die Torte damals auch auf Selbstabholung bestellt? Warum? Nun.. Es war zu spät sich über diesen versäumten Fehler zu ärgern. Sasuke öffnete die Augen.

„Ok. Du kümmerst dich mit Shika darum, dass alles andere wenigstens passt. Sag Neji, er soll sich um Naruto kümmern, damit der nicht noch hyperventiliert. In 45 Minuten beginnt die Trauung, bis dahin bin ich wieder zurück. Mit Torte“, verteilte der Uchiha die Befehle und fuhr sich danach resigniert durch die Haare. Kiba nickte artig und verschwand. Kurz sah Sasuke auf seine Armbanduhr. Er musste sich auf den Weg machen.
 

Die Woche war schnell vergangen. Sasuke hatte jede Mittagspause damit verbracht Narutos Nerven zu beruhigen und jeden Abend hatte er mit dem Blonden via Telefon erörtern müssen, ob Hinata denn genauso aufgeregt war wie er. Tatsächlich hatte die Noch-Hyuuga Sasuke am Mittwochabend angerufen, um noch ein paar Kleinigkeiten mit ihm zu klären. Bei dem Uchiha konnte sie sich nämlich sicher sein, dass er nicht durchdrehte. Demnach war Hinata nicht ganz so ohnmächtig vor Freude wie ihr Bald-Ehemann. Aber was hätte man auch anderes von Naruto erwartet? Zusätzlich hatte Naruto die Nacht bei Sasuke verbracht und von gestern auf heute kaum geschlafen vor Aufregung, weshalb auch Sasuke kein Auge zugetan hatte. Der Kosmetik & 15 Litern Kaffee sei Dank, dass beide heute einigermaßen gut aussahen. Trotzdem glaubte Sasuke daran, dass sie das heute ruhig über die Bühne bringen würden. Zumindest sobald Sasuke die Torte geholt hatte. Dann würde alles perfekt werden.

Gut 20 Minuten später stand er in dem kleinen Backgeschäft, bei welchem sie die dreistöckige Torte in Auftrag gegeben hatten. Obwohl eine Menge Leute anwesend sein würden, hatten sich Naruto und Hinata dafür entschieden nur drei Stöcke zu nehmen, da sonst genügend Kuchen vorhanden sein würde. „Hallo, wie kann ich Ihnen behilflich sein?“, fragte die Verkäuferin am Tresen und beendete somit Sasukes Gedankengänge. „Wir haben eine Torte bestellt, auf den Namen Hyuuga“, meinte er knapp und zeigte dann das Bestellformular vor. Die Verkäuferin nahm es entgegen und überflog es kurz. „Ah genau, die Hochzeitstorte“, sagte sie und ging dann zu einer Tür, die in den hinteren Ladenbereich führte. „Sayota, kannst du mir bitte die Hochzeitstorte auf Hyuuga vorbringen? … Ja .. Warte“, sie sah zu Sasuke „Sie sind mit dem Auto da, oder?“, fragte sie ihn. Der Uchiha nickte nur. Die Verkäuferin drehte sich wieder zu ihrem Kollegen. „Ja, ist er. .. Nein, andere Seite. Neben Sakuras Bestellung! Ja, genau da. Ok.“ Der Kollege schien endlich besagte Bestellung gefunden zu haben, denn die Verkäuferin kam wieder zu Sasuke vor an den Tresen. „Sagen Sie. Diese Sakura, die Sie eben erwähnt haben, arbeitet die zufällig im Konoha Klinikum?“, fragte da Sasuke, denn den Namen hatte er schon einmal gehört. Die Verkäuferin lächelte. „Ja, seit Jahren bestellt sie nun schon bei uns einen gigantischen Schokokuchen, wenn Prüfungszeiten sind. Im Moment hat sie ihre Staatsexamen, wissen Sie“, erklärte die Frau und lachte dann. „Ansonsten reichen ihr Pralinen, aber zu Prüfungen muss es ein ganzer Kuchen sein.“ Sasuke nickte und sah dann, wie der Kollege mit einem großen Karton aus der Hintertür kam. Die Verkäuferin folgte seinem Blick. „Ah, genau. Da ist Ihr Kuchen. Am besten stellen Sie ihn auf den Beifahrersitz und schnallen ihn mit an. Dann sollte nichts passieren.“ Sasuke nickte wieder und legte dann noch einen Zehner auf den Tresen. „Stellen Sie noch ein paar Pralinen zu der Bestellung von Sakura und sagen Sie ihr, Danke. Sie hat meinen besten Freund letztes Wochenende zusammengeflickt.“ Die Verkäuferin war etwas verdutzt nickte jedoch und sah dem Uchiha dann hinterher, wie er ihrem Kollegen zu seinem Auto folgte. Nachdem die Torte verstaut war, bedankte sich Sasuke bei dem jungen Mann und sah dann auf seine Armbanduhr. Die Zeremonie begann in 15 Minuten. Er musste sich sputen! Kaum hatte sich Sasuke in den Verkehr eingefädelt, klingelte sein Handy. Natürlich war es Naruto. Per Freisprechanlage ging der Uchiha ran. „Wo bist du??!“, plärrte es da schon in sein Auto. „Ich bin in 20 Minuten da, krieg dich ein. Ich hab eure Torte geholt.“ „Was? Die Torte fehlt?“ „Nein. Jetzt nicht mehr. Dobe, atme tief durch, ich bin gleich da.“ Damit legte Sasuke auf. Das Gespräch weiterzuführen war sinnlos. Naruto saß auf heißen Kohlen und war nicht mehr ansatzweise in der Lage rational zu denken. Außerdem hatten sie einen Puffer eingeplant, sollte doch etwas schiefgehen. Demnach war Sasuke gar nicht so spät dran, als er genau 20 Minuten später vorfuhr. Kiba und Shikamaru standen schon bereit um die Torte aus dem Auto zu holen und in den Festsaal nebenan zu bringen. „Naruto hyperventiliert gleich“, meinte Shikamaru seufzend und Sasuke nickte. War klar.
 

Wo warst du?“ „Die Torte holen.“ „Aber-“ „Halt die Klappe, Dobe“, fuhr Sasuke dazwischen und richtete die schiefe Krawatte von dem Blonden. Dann strich er den Anzug über dessen Schultern gerade und nickte dann. „Passt doch alles. Dann bringen wir dich mal unter die Haube.“ Naruto ließ er gar nicht mehr zu Wort kommen. Mit sanfter Gewalt drückte er den Blonden aus dem kleinen Zimmerchen und brachte ihn unter die Leute. Sie waren im Moment zehn Minuten über dem Zeitplan, aber das schien niemanden etwas auszumachen. Angeregt unterhielten sich alle über die Stuhlreihen hinweg, die im Garten akkurat aufgestellt worden waren. Kiba und Shikamaru waren auch schon wieder da und als sich ihre Blicke mit dem von Sasuke kreuzten, hoben sie je einen Daumen, um zu signalisieren, dass mit der Torte alles in Ordnung war und dass sie nun dort war, wo sie sein sollte. Sasuke nickte, dann gab er Hanabi, Hinatas Schwester, ein Zeichen, damit sie anfing auf ihrer Harfe zu spielen. Die Gäste verstanden den Wink und es wurde langsam still. TenTen, Hinatas beste Freundin trat an Sasukes Seite und hakte sich bei ihm ein. Sie trug ein helles, fliederfarbenes Kleid und hielt einen kleinen weißen Blumenstrauß in den Händen. Wie immer trug sie zwei Dutts, diesmal waren aber noch kleine Fliedergestecke darin befestigt. „Siehst gut aus Panda“, meinte Sasuke zwinkernd, woraufhin TenTen ihn in die Seite knuffte. „Du auch Nord“, erwiderte sie und lächelte dabei. Die beiden kannten sich nun auch schon seit Jahren. TenTen war ein aufgewecktes, sportliches und weniger mädchenhaftes Mädchen, die ab und an mit ihrer ruppigen Art die Männer schockierte. Dennoch war sie ein unglaublich angenehmer und sehr hübscher Mensch. Natürlich eben.

Hanabi beendete das leichte Vorspiel und setzte dann mit ihrer Cousine an der Geige zum eigentlichen Lied an. Das war Sasukes und TenTens Zeichen. Die beiden liefen auf dem weißen Teppich, der auf das Gras gelegt wurde, ein und trennten sich dann vorne am aufgebauten Altar, um jeder auf seine Seite zu gehen. Dann kam Naruto, der weniger blass aussah, als Sasuke vermutet hatte. Und dann kam die Braut. Die gesamte Hochzeitsgesellschaft stand auf und an der Hand ihres Vaters, schritt Hinata den Teppich entlang. Sasuke beobachtete Naruto, damit dieser nicht ohnmächtig wurde, doch dieser starrte nur auf seine Braut. „Sie ist wunderschön“, flüsterte er dem Uchiha zu, doch der lächelte nur.
 

„Wir haben uns heute hier eingefunden, um...“, das war der Moment, in dem sich Sasuke gedanklich ausklingt. Ja, nett war das nicht, aber er war nun schon auf genügend Hochzeiten gewesen und sie liefen nun mal alle gleich ab. Auch in der Welt der reichen Clans. Bei seiner eigenen Hochzeit würde Sasuke wieder aufpassen. Irgendwann. Außerdem musste er als Narutos Trauzeuge darauf achten, das alles nach Plan lief, denn der Blonde würde dazu nicht in der Lage sein. Und was rauskam, wenn er es Kiba überlassen würde, hatten sie heute auch schon gesehen. Bei Shikamaru lief man stets Gefahr, dass er irgendwo ein Nickerchen machte und TenTen war für alle Belange von Hinata zuständig. Somit blieben nur noch Sasuke und Neji, der im Festsaal bis kurz vor der Hochzeit noch herumgewerkelt hatte. Sasuke schielte unauffällig zu dem Hyuuga. Als Sohn der Nebenfamilie saß er in der zweiten Reihe. Eigentlich dämlich, da die Nebenfamilie und Hauptfamilie der Hyuuga-Zwillinge Hiashi und Hizashi sich in nichts nachstanden und sich auch gut vertrugen. Bei solch offiziellen Anlässen fuhr man aber die noch ganz alte Schule. Die beiden Oberhäupter trugen sogar beide die alten Roben der Clans.
 

„Ja, ich will.“
 

Sasuke klingte sich wieder ein. „Sie dürfen die Braut nun küssen“, verkündete der Mann vom Standesamt, den sie extra vorgeladen hatten, und schloss damit sein kleines Büchlein. Naruto legte vorsichtig den leichten Schleier vor Hinatas nach hinten über ihr Haar, zog sie an sich und küsste sie dann mit endloser Freude und Liebe. Die Hochzeitgesellschaft erhob sich und klatschte, feierte das frisch vermählte Paar.
 

Dann kam:

- Reiswerfen: Check

- Torte anschneiden: Check

- Buffet wird eröffnet: Check

- Sasuke & TenTen halten kurze Reden: Check

- Narutos Pflegevater & Hinatas Vater halten kurze Reden: Check

- Vater/Tochter Tanz: Check

- BrautpaarTanz: Check

- Band beginnt Partymusik zu spielen & die Party kann beginnen. Sasuke hakte nun auch diesen Punkt auf seiner List ab und ließ sich für einen kurzen Moment neben Neji auf einem Stuhl nieder. „Alles lief nach Plan“, fasste der Hyuuga knapp zusammen und Sasuke antwortete darauf mit einem: „Hn.“ Beide beobachteten eine Weile die Hochzeitsgesellschaft, bis sich Kiba und Shikamaru zu ihnen gesellten. „Bis auf das FastFiasko mit der Torte, lief doch alles ganz gut“, meinte Kiba und ließ dabei den Blick durch den Raum gleiten. Alle nickten zur Bestätigung und stießen kommentarlos darauf an. Nachdem Sasuke getrunken hatte, sah er auf seine Armbanduhr. Es war nun schon wieder 18:00. Seit fünf Stunden waren Naruto und Hinata nun also schon verheiratet. Das teilte er auch den anderen mit. Shikamaru lachte. „Wer hätte gedacht, dass Naruto der Erste ist, der heiratet.“ Nun mussten alle lachen und sie tranken wieder von ihren Drinks. Schließlich seufzte Sasuke und blickte dabei in sein nun leeres Glas. „So wie ich Dobe kenn, wird die Party bis morgen Früh dauern. Ich brauch Kaffee.“ „Aye“, antwortete Neji und stand ebenfalls mit auf. Shikamaru und Kiba folgten ihnen wortlos.

Und die Party dauerte wirklich bis in die Früh. Die älteren Generationen hatten sich nach und nach verabschiedet, sodass jetzt nur noch das 'junge Gemüse' auf der Tanzfläche stand. Naruto und Hinata standen ebenfalls auf der Tanzfläche, eng umschlungen und wiegten sich zum letzten Rausschmeißerlied langsam im Takt. Shikamaru hielt am Tisch ein Schläfchen, Neji tanzte mit Hanabi einen langsamen Walzer - eindeutig wegen des Alkohols - Kiba tanzte mit einer Cousine von Hinata und Sasuke stand mit seinem Kaffee an einem Stehtisch und wünschte sich nichts sehnlicher, als endlich heim und ins Bett zu kommen. Die Party war grandios geworden. Sie hatten getanzt, gelacht, Spiele gespielt und eigentlich jeder war ins Schwitzen gekommen. Aber jetzt war die Luft raus. Zumindest bei Sasuke. Seine wilden Partytage waren vorbei. Er wurde alt. Der Uchiha schmunzelte und sah auf seine Armbanduhr. Drei Uhr morgens. Um diese Zeit waren sie früher in den nächsten Club gezogen. Jetzt mit im Juli gewordenen 28 Jahren, wollte er ins Bett. Meine Güte, vor 10 Jahren waren 24 Stunden Partymachen ein Klacks gewesen. Er seufzte innerlich und trank dann den letzten Rest seines Kaffees. Der half jetzt auch nicht mehr. Entschlossen stellte er die Tasse ab, sah ein letztes Mal auf seine Armbanduhr und ging danach auf Naruto zu. Vorsichtig tippte er den Frischvermählten an. Der Blonde drehte sich um. „Ich pack's“, sagte Sasuke nur und Naruto umarmte ihn. „Danke für alles, Teme.“ „Klar, Dobe.“ Sie klopften sich gegenseitig auf den Rücken, dann lösten sie sich und Sasuke verabschiedete sich auch von Hinata mit einer Umarmung. „Gute Nacht Frau Uzumaki“, meinte Sasuke zwinkernd, woraufhin die Braut ihn nur lachend in die Seite knuffte. „Gute Nacht, Sasuke.“ Die beiden lösten sich ebenfalls voneinander und Sasuke machte sich daran Kiba und Shikamaru einzusammeln, damit er sie mit nach Hause nehmen konnte. Kiba war ein Leichtes, da man ihn im betrunkenen Zustand simpel herumkommandieren konnte, wie einen Hund. Wohl eine Nebenwirkung der Hundezucht seiner Eltern. Bei Shikamaru war es ein wenig schwieriger, da Sasuke den Braunhaarigen erst mal wach kriegen musste. Nach fünf Minuten hatte er es endlich geschafft, und eine weitere halbe Stunde später waren sie endlich - endlich! - zuhause. Alle drei schlurften in ihre Zimmer, murmelten ein halbherziges „Nacht“, und waren dann auf Nimmerwiedersehen in ihren Betten verschwunden.
 

Warum hab ich eine Dankeskarte von einer Sakura Haruno in meiner Post, in der sie sich für die Pralinen bedankt, die sie von dir bekommen hat?“, fragte Naruto übers Telefon, im Hintergrund hörte man es rascheln. Sasuke seufzte nur. „Ich hab eure Hochzeitstorte abgeholt, da fiel ihr Name, es war deine Ärztin im Krankenhaus“, gab er nur in kleinen Bruchteilen zurück und lief dabei mit seinem Telefon am Ohr in den Waschraum. Die Waschmaschine hatte gepiepst und somit verkündet, dass sie fertig war. „Ah ja.. das erzählst du mir mal wenn ich wieder da bin.“ Es knackte kurz, dann hörte Sasuke Naruto rufen: „Hinata, wo ist meine Badehose?“ .. „Ok, danke!“ .. Naruto hatte das Telefon offenbar wieder an sein Ohr gelegt, denn nun sprach er wieder mit Sasuke:

Ich sag's dir Teme, ich freu mich schon mega auf die Flitterwochen! Echt jetzt!

Sasuke schmunzelte, während er die Bettwäsche von der Maschine in den Trockner warf. „Hn.“

Drei Wochen Karibik! Das wird so super! Ich schick dir jeden Tag Fotos!“ „Hn.“

Vielleicht ruf ich dich auch mal an. Aber ich denk, ich werd einfach am Strand flacken.“ „Hn.“

Das wird so super!“ „Hn.“

Naja, hör mal, ich muss weiter packen. Wir müssen demnächst los. Wir sehen uns und dann erzählst du mir das mit dieser Sakura Haruno!“ „Hn.“

Ciao Teme!“ „Schöne Flitterwochen Dobe.“

Dann war das Gespräch beendet. Oder was auch immer das war. Sasuke legte sein Telefon weg und schaltete den Trockner ein und ging danach in die Küche. Sein Kaffee war fertig durchgelaufen. Mit der dampfenden Tasse setzte er sich raus auf seine Terrasse und genoss das warme Augustwetter. Kiba und Shikamaru waren gestern wieder abgereist und endlich hatte er sein Haus wieder für sich. Er mochte die Beiden, aber er mochte es auch, wenn sie wieder weg waren.

Sasuke dachte an die Geschichte mit den Pralinen. Diese Sakura hatte anscheinend Narutos Adresse aus der Bestellung entnommen und ihm geschrieben. Das gerade sie die Ärztin von dem Blonden war und dann auch noch im selben Laden bestellte, war ein wirklich lustiger Zufall. Wie klein die Welt doch war. Vielleicht sollte er mal persönlich in dem Krankenhaus vorbeifahren und sich erkundigen, ob sie ihre Prüfungen bestanden hatte. Sasuke setzte den Besuch auf seine mentale ToDoListe, dann trank er von seinem Kaffee.

Endlich wieder in Frieden Kaffee trinken.

Die Routine bröckelt

Natürlich hatte Sasuke die besagte Ärztin im Konoha Klinikum nicht besucht. Er hatte es ganz klassisch vergessen. Weshalb ihm das gerade jetzt auffiel? Er fuhr in diesem Moment mit dem Bus am Klinikum vorbei. Ausnahmsweise Mal. Nach der Arbeit war ihm aufgefallen, dass er noch einkaufen musste, da er sonst keinen Kaffee morgen früh hätte. Und das wäre höchst tragisch! Wie hatte er es überhaupt so weit kommen lassen können? Kurz schickte er Naruto eine Nachricht, damit der Blonde nicht auf ihn warten würde. Währenddessen fuhr der Bus endlich los.

Seit seinem Umzug fuhr er nun statt mit der U-Bahn, mit dem Bus in die Arbeit. Das ging nach wie vor schneller, als mit dem Auto, denn der Bus hatte seine eigenen Spuren. Definitiv praktisch.

Zehn Minuten später stand Sasuke im Supermarkt. Er nahm sich eines der Einkaufskörbchen und peilte zu aller erst das Kaffeeregal an. Erst das wichtigste, dann der Rest! Brot, Eier, Joghurt, ein wenig Obst und ein bisschen Gemüse fanden den Weg in den Korb und nach einer halben Stunde war der Uchiha auch schon fertig. Mit je einer Tüte in der Hand lief er zurück zur Bushaltestation und stieg in den Bus nach Hause ein. Oder zumindest zunächst zu Naruto. Immerhin stand dort sein Auto, mit dem er dann zu sich fahren würde. Bevor er das tat, lud er jedoch erst die Einkäufe in seinen Kofferraum und klingelte dann bei den Uzumakis. Hinata öffnete ihm die Tür. „Hi, Sasuke, schön dich zu sehen“, begrüßte sie ihn fröhlich und umarmte ihn dabei. „Hi Hinata, ich wollte nur kurz fragen, ob Naruto schon zuhause ist.“ „Ja, er ist grad unter der Dusche, willst du mit uns Abendessen?“, meinte sie und trat einladend zur Seite, doch Sasuke winkte ab. „Nein danke, heute nicht. Ich hab Einkäufe hinten im Kofferraum“, lehnte er dankend ab und umarmte sie dann zum Abschied. „Ok, dann dir einen schönen Abend“, sagte sie und winkte ihm noch hinterher. Sie wartete in der Tür bis Sasuke im Auto saß und davonfuhr. Der Uchiha schmunzelte. Die Uzumaki würde eines Tages eine gute Mutter werden.
 

Es klopfte leise an seiner Bürotür und im nächsten Moment trat Haruka auch schon ein. Sasuke sah auf. Seine Sekretärin brachte ihm Kaffee und ein paar Akten zum durcharbeiten. „Herr Uchiha, Frau Ino Yamananka wartet unten im Foyer, kann ich sie zu Ihnen bringen?“ Kurz sah Sasuke auf seine Armbanduhr, danach auf die Akten vor ihm. „Ja, bitte. Können Sie mir hiervon aber noch zwei Kopien machen? Dann wäre ich fertig.“ „Sehr gern“, meinte sie, stellte Kaffee und Akten ab und nahm dann Papiere zum Kopieren entgegen. Fünf Minuten später schneite ein blonder Wirbelwind herein, dass Sasuke im ersten Moment dachte, sie müsse mit Naruto verwandt sein. „Guten Tag Herr Uchiha, schön Sie endlich kennen zu lernen. Ino Yamananka, Künstlerin!“, stellte sie sich mit Schwung vor und hielt ihm dann die Hand hin. Sasuke war aufgestanden und schüttelte die ihm dargebotene Hand, konnte jedoch kaum etwas sagen, da die Blondine erneut zu sprechen begann. Sie war hier wegen eines Sponserings und innerhalb weniger Gesprächsminuten war Sasuke klar, dass diese Frau zwar mindestens genauso energetisch wie Naruto war, jedoch null chaotisch. Sie wusste was sie wollte und brachte sämtliche Unterlagen mit, die sie klar und wortgewandt vorstellte. Sasuke kam nicht einmal zu Wort. Erst zum Schluss ihrer Präsentation durfte der Uchiha sprechen. „Nun, Frau Yamananka, so wie ich das sehe, haben Sie bereits alles durchdacht und auch an mögliche Risiken gedacht. Tatsächlich habe ich für den Moment keine Fragen. Wenn Sie mir Ihre Unterlagen dalassen, werde ich sie mir noch einmal durchsehen und würde Sie dann bis Ende der Woche kontaktieren“, meinte Sasuke klassisch diplomatisch und sah sie dabei mit seinem Pokergesicht an. Sie lächelte, reichte ihm eine Kopie ihrer Unterlagen und meinte dann keck: „Gern.“ Grazil stand sie auf, nahm ihre Handtasche und war dann auch schon wieder verschwunden. Sasuke schmunzelte und blätterte dann kurz durch die Papiere. Er musste sich die Sachen nicht wirklich ansehen. Er hatte sich im Vorfeld über Ino Yamananka informiert und ihre Präsentation gerade eben hatte ihm gereicht. Sie galt bereits als Künstlerin kurz vor dem Durchbruch; und so organisiert wie sie auftrat, gab Sasuke guten Gewissens die Papiere an die Rechtsabteilung weiter. Er war sich sicher, dass er die Blonde bereits morgen mit einer positiven Nachricht informieren konnte. Genüsslich lehnte sich Sasuke zurück und trank von seinem Kaffee. Er war zwar nur noch lauwarm, aber besser als nichts. Als er auf seine Armbanduhr sah, seufzte er jedoch und widmete sich dann wieder den Akten vor sich. Noch war kein Feierabend.
 

Erst mit dem Eintreten von Naruto war der Feierabend eingeläutet. „Hey Teme, Zeit nach Hause zu gehen“, kam es so schwungvoll vom Blonden, dass er es gerade noch schaffte, die Bürotür aufzuhalten. Auf ein Loch in der Wand konnten er getrost verzichten. „Whups“, entfuhr es ihm, dann grinste er schon wieder. Sasuke seufzte. „Hallo Dobe. Ein Moment.“ Er richtete seine Akten zusammen, griff sich Smartphone und seinen Wintermantel, dann war er startklar. „Ich sags dir. Das war heut ein Scheißtag, echt jetzt!“, meinte der Blonde schnaubend und streckte sich, indem er seine Arme hinter dem Kopf verschränkte. „Hn.“ „Lass uns was Trinken gehen.“ „Hn.“ „Was ist los mit dir? Warum so schweigsam heute?“ Sasuke seufzte, verließ aber weiterhin wortlos den Aufzug. Sie waren bereits in der Lobby angekommen. „Temeee~“, maulte Naruto und Sasuke seufzte wieder. „Das interne Mailsystems ist ausgefallen, was erwartest du? Alle 5 Minuten hat mein Telefon geklingelt. Zwischenzeitlich hatte ich dann noch eine Klientin da, die genauso energetisch war wie du. Ich bin einfach durch.“ „So energetisch wie ich? Willst du mir unterstellen, dass ich nervig bin?!“ Theatralisch griff sich Naruto an die Brust. Sasuke rollte mit den Augen und stapfte durch das kalte Wetter zu einem Pub in der Nähe. „He! Du kannst mich hier doch nicht so stehen lassen!“, rief Naruto und eilte dem Schwarzhaarigen hinterher. „Hn.“
 

„Ein Bier und ein Whisky on the Rock, bitte“, bestellte Naruto für sie beide, während sich Sasuke ihm gegenüber mit seinem Smartphone beschäftigte. „Jo Teme, leg dein Handy weg. Süchtiger Smombie du!“, meinte der Blonde schließlich und grinste dabei herausfordernd. Sasuke seufzte, tat ihm aber den Gefallen. Warum war der Blonde heute eigentlich nicht fertig? Immerhin war er Chef der IT und hatte sich um das Problem kümmern müssen. Das war doch bestimmt anstrengend und nervenaufreibend gewesen; zumindest stellte sich Sasuke das so vor. Seine Computerkenntnisse beschränkten sich nämlich nur auf den alltäglichen Gebrauch. „Warum bist du eigentlich nach so einem Desaster so gut drauf?“, fragte der Schwarzhaarige letztendlich und nahm dabei seinen Whiskey vom Kellner entgegen. Naruto trank zuerst von seinem Bier, rülpste leise und grinste danach breit. „Wieso, dass Problem is doch schon gelöst. War doch gar nicht so schlimm.“ „Hn.“ Sasuke nippte an seinem Whiskey. „Man Teme, du bist heut echt ne Trantüte, echt jetzt!“ „Hn.“ „Jaja, du mich auch.. Lässt wieder deine alten Nordpol-Allüren durchscheinen, was?“ „Hn.“ Sasuke nippte wieder an seinem Whiskey. „Woah! Jetzt machst du das aber mit Absicht!“, meinte Naruto empört, schob seine Schmolllippe vor und reckte zusätzlich den Kopf beleidigt in die Höhe. Wenn er jetzt noch mit dem Fuß aufstampfen würde, sähe er wieder aus wie der kleine Junge, den Sasuke damals kennengelernt hatte. Er musste schmunzeln - was Naruto als Sieg empfand! „Ha! Wusst ichs doch!“ „Jaja, is ja gut. Ich bin einfach müde“, gestand Sasuke schließlich, was Naruto wieder breit grinsen ließ. Gemeinsam stießen sie mit ihren Getränken an. Bevor er trank schüttelte Sasuke belustigt den Kopf. Naruto war einfach ein Idiot.

„Ah hey, Hinata läd dich am Sonntag zum Essen ein“, sagte Naruto nachdem er sein Glas abgesetzt hatte. Kurz wischte er sich danach mit dem Handrücken über den Mund und wartete dabei auf eine Antwort von Sasuke. „Wie immer also?“, fragte Sasuke, mittlerweile eigentlich nur noch rein rhetorisch, denn es war eh immer das Gleiche. Langsam beschlich Sasuke das Gefühl ein wenig zu tief in der Alltagsroutine zu stecken. Er bekam immer öfter Déjà-vus. Vor allem in exakt solchen Momenten. Montag bis Freitag von 9 bis 16 Uhr arbeiten, Samstags putzen, einkaufen und Wäsche waschen, Sonntags bei den Uzumakis essen. Gut, er mochte seinen Alltag, seine Routine, aber seit Naruto und Hinata drei Wochen in den Flitterwochen waren, ist Sasuke dieser Trott erst richtig aufgefallen. Immerhin hatte er in diesen drei Wochen auch kein Essen für die Mittagspause bekommen. Das war die ersten Tage eine richtige Umstellung. Ein wenig schräg, wenn Sasuke so darüber nachdachte. Nachdem die zwei braungebrannt und entspann zurückgekehrt waren, hatte sich wieder alles 'normalisiert', seitdem beschlich ihn aber immer wieder dieses Gefühl festzuhängen. Sasuke grübelte noch weiter über seine derzeitige Situation, trank nebenbei seinen Whiskey, bis Naruto ihn irgendwann anstupste. Sasuke schreckte ein wenig hoch. „Man.. Du warst ja wirklich ganz weit weg in Gedanken. Ich wollt fragen, ob du noch ne Runde willst“, meinte der Blonde und nickte dabei in Richtung der leeren Gläser auf ihrem Tisch. Der Kellner stand neben ihnen und sah ihn ebenfalls fragend an. Sasuke hatte gar nicht mitbekommen, dass er sein Glas leergetrunken hatte. Um seine Gedanken zu ordnen atmete er tief ein, hielt kurz die Luft an und meinte dann während er ausatmete: „Nein danke, ich würd gern zahlen.“ Der Kellner nickte und verschwand um die Rechnung zu holen. Sie zahlten, halfen sich wie das alte Ehepaar, dass sie waren, in ihre Mäntel und gingen im Anschluss nach draußen. Kalte Nachtluft schlug ihnen entgegen. „Hey Teme, waren wir nicht letztes Jahr um diese Zeit beim Speeddating?“, fragte da Naruto vollkommen unvermittelt und sah den Schwarzhaarigen dabei ein. „Tatsache“, antwortete der Uchiha und war im Nachhinein froh, dass Naruto ihn seither nie wieder versucht hatte zu verkuppeln. Nie wieder Speed- oder Blinddating! „Die ominöse Rosahaarige hast du leider seither auch nicht mehr gesehn. Doof, echt jetzt“, fügte der Blonde nachdenklich hinzu, während sie schon auf dem Weg zum Bus waren. „Hn.“ „Woah Teme, du gehörst echt ins Bett!“
 

Gähnend checkte Sasuke sein Handy, während er seine Haustür aufsperrte. Naruto hatte ihm wie immer geschrieben, dass er bereits zuhause war. Sasuke antwortete ihm wie immer das Selbe. Sobald er auf Senden gedrückt hatte, machte er das Licht an, legte dann Handy, Geldbeutel und Schlüssel wie immer auf die Kommode, zog Schuhe und Mantel aus und lief dann weiter ins Schlafzimmer. Da war er wieder: Der Gewohnheitsesel. Das Déjà-vu.

Sasuke gähnte erneut und zog sich gleichzeitig bis auf die Boxershorts aus, seine Kleidung warf er dabei unordentlich in den Wäschekorb. Danach vollführte er seine klassische Abendroutine und sobald er bei gelöschtem Licht im Bett lag, starrte er nachdenklich die Decke an. Ein Jahr war schon wieder rum. Wie die Zeit verging. Letztes Jahr war seine Mutter 56. geworden, sein Vater hatte verkündet in - jetzt nur noch einem Jahr - in Rente zu gehen, Sasuke selbst war in sein eigenes Anwesen im Uchiha-Clan-Viertel gezogen, Naruto hatte geheiratet und war in den Flitterwochen gewesen. So viel und gleichzeitig so wenig war passiert. Sasuke schnaubte. Vielleicht sollte er sich mal wieder Urlaub nehmen, damit er wieder auf andere Gedanken kam. Er gähnte erneut und entschied sich schließlich dafür es für heute sein zu lassen. Ein weiteres Mal gähnend rollte er sich also auf den Bauch und döste auch schon bald weg.
 

Ok.

Also.

Naja.

Hm.

Das kam jetzt unerwartet.
 

„Naruto Uzumaki. Wiederhole. Das. Nochmal“, verlangte Sasuke nachdrücklich. Er war in seiner Bewegung eingefroren und starrte den Blonden ungläubig an. Verlegen druckste dieser herum, kratzte sich am Hinterkopf und sank schließlich unter Sasukes bohrendem Blick zusammen: „Hinata ist schwanger.“ Wie ein kleines Kind zog er den Kopf ein und sah abwartend den Schwarzhaarigen ihm gegenüber an. Sasuke blinzelte ein paar mal, stellte dann seine Kaffeetasse, aus welche er gerade trinken wollte, auf die Kücheninsel und atmete tief durch.
 

WAS?!

Sasuke schrie recht selten, eigentlich gar nicht - und schon gar nicht klang er dabei derart schrill.

„Wie- Nein warte, das weiß ich. Wan- Nein, dass will ich auch nicht wissen... W-?!“ Sasuke wusste gar nicht welche Frage er stellen sollte. Der Schwarzhaarige war überfordert. Naruto druckste wieder rum, hampelte an der Insel herum. „Wann hat sie es dir erzählt?!“, fragte Sasuke letztendlich, nachdem er sich einigermaßen gefangen hatte. Immer alles schön der Reihe nach.

Naruto kratzte sich wieder am Hinterkopf, fuhr sich mit beiden Händen über das Gesicht. Der Chaot schien es wohl auch noch immer nicht fassen zu können. „Heute morgen. Sie war gestern zu einer Routineuntersuchung beim Frauenarzt und der stellte es dann fest“, erzählte Naruto und wurde dabei rot. Sasuke zog die Augenbrauen zusammen und versuchte angestrengt das zu verarbeiten, was der Blonde ihm da gerade auftischte. „..ok.. ..und wie weit schon?“, fragte der Uchiha schließlich weiter, in der Hoffnung, dass sein Gehirn irgendwann durchsteigen würde. „Im vierten Monat. Wenn man genau hinsieht, sieht man tatsächlich ein kleines Bäuchlein. Ich dachte aber, dass ist vielleicht einfach nur ein Beziehungsbäuchlein“, Naruto vergrub seinen hochroten Kopf hinter seinen Händen. Sasuke machte den Mund auf, als wollte er etwas sagen, klappte ihn aber wieder zu und gab nur ein verdutztes „Hn“, von sich.
 

Eine ganze Zeit lang lag Schweigen über den beiden, schlicht, weil beide versuchten die volle Tragweite dieser Neuigkeit zu verstehen. Schließlich schien Sasukes Gehirn aufgeholt zu haben und es machte 'Klick' in seinem Kopf. „Ok. Wann is der Geburtstermin? Irgendwann ja wohl im August. Weiß es ihre Familie schon, beziehungsweise deine? Mum wird es sicherlich auch wissen wollen. Gibt es Kurse oder Veranstaltungen, wo man einen Crashkurs für alle Themen Rund um Babys zu bekommen?“, zählte der Schwarzhaarige auf. Sein Gehirn dachte wieder analytisch und strukturiert. So war ihm das schon lieber. Naruto rieb sich die Stirn. „Sie erzählt es gerade ihren Eltern, ich wollte erst mit dir reden, bevor ich meine Eltern anrufe, auch wegen dem Zeitunterschied und so und Mikoto.. Ja der muss ich es auch noch erzählen. Keine Ahnung. Hinata meinte nur, dass ihr Frauenarzt sie dahingehend informieren wird.“
 

Wieder herrschte Stille.

Sasuke ich werde Vater!“, platzte es da plötzlich aus Naruto heraus. Er raufte sich die Haare.

Ein Uchiha auf Abwegen

Nachdem Naruto die Babybombe platzen ließ, hatte Sasuke den Blonden sofort wieder zum Hyuuga-Anwesen geschickt. Hinata sollte ihrer Familie nicht alleine gegenüber stehen müssen. Am Abend erreichte Sasuke eine Nachricht, dass der Chaot noch lebte, Hinatas und seine Eltern es nun auch wussten und er gleich noch mit Mikoto telefonieren würde.

Sasuke seufzte und sah auf seine Armbanduhr. Das hieß, dass seine Mutter ihn wohl innerhalb der nächsten Stunde noch anrufen würde. Innerhalb dieses Gespräches kämen dann die klassischen Phrasen: „So schön für Naruto. Warum hast du keine Freundin? Ich will auch von dir Enkelkinder! Blablabla“ Sasuke fuhr sich durch seine Haare und setzte sich mit einer Flasche Wasser auf seine Couch.Um fair zu bleiben – seine Mutter hatte berechtigte Sorgen, immerhin war Naruto verheiratet und wurde bald Vater. Sasuke dagegen war seit nunmehr vier Jahren single und verbrachte seine Zeit mit One Night Stands. Eigentlich fand das Sasuke gar nicht so tragisch.

.

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Ok ja, verdammt!

Es störte den Uchiha ungemein, dass Naruto schon so viel weiter in seinem Leben war, als er es war. Was wiederum schräg war, denn Sasuke war 28, meine Güte, warum durfte er sein Leben nicht erst mal genießen? Auch wenn das momentan daraus bestand zuhause vor dem Fernsehen zu sitzen. Frustriert nahm Sasuke einen Schluck von seinem Wasser und versuchte sich dann auf den laufenden Film zu konzentrieren. Allerdings erhellte das nicht unbedingt sein Gemüt. Er sah auf seine Uhr. Viertel vor Zehn. Heute war Freitag. Ok, dann war es beschlossene Sache! Sasuke würde ausgehen. Ohne Naruto, der hatte anderes um die Ohren. Alleine weggehen war zwar ein kleines bisschen armselig, aber das war dem Schwarzhaarigen ausnahmsweise egal. Er brauchte Ablenkung und in seinem Alltagstrott würde er keine finden.

Eine Dreiviertelstunde später stand Sasuke in einem angesagten Club mit einem Drink in der Hand und fragte sich, ob die Musik früher auch schon so laut war. Ansonsten – machte es ihm tatsächlich Spaß. Zwar tanzte Sasuke nicht, trotzdem machte es ihm Spaß die Leute zu beobachten. Besonders amüsant fand er die 18jährigen. Das erste Mal in einem Club, wie aufregend das ist! Sasuke schmunzelte. Waren sie früher auch so ultra gehyped? Nun, er widmete sich wieder seinem eigentlichen Ziel. Was Hübsches aufgabeln. Sasuke ließ den Blick über seinen Drink hinweg schweifen, von dem er gerade wieder trank. Nach einer Weile stelle er jedoch ernüchternd fest, dass es das Angebot nicht besonders ansprechend war. Es war wie damals beim Speeddating: Zu viel Make-Up, zu viel gepushed, zu viel High Heels, auf den die Damen von Welt gerade so stehen konnten – und ironischer Weise zu wenig Kleidung. Sasuke schnaubte. Sein 15jähriges Ich wäre begeistert gewesen. Seufzend trank er sein Glas aus, stellte es im Gehen an der Bar ab und nachdem er an der Garderobe seinen Mantel abgeholt hatte, war er auch schon wieder aus dem Club verschwunden.

Drei Straßen weiter fand er einen Pub, der ebenfalls gut besucht war und ihm schon auf den ersten Blick sehr viel besser gefiel. Direkt an der Bar war noch ein Platz frei, auf welchem sich Sasuke auch gleich nieder ließ und ein Bier bestellte. Sobald er es erhalten hatte, trank er davon und dachte dann darüber nach, wie er den restlichen Abend rumbringen würde. Wieder nach Hause gehen? Sich hier betrinken? Den Typen neben sich ansprechen? Wieder trank er von seinem Bier und betrachtete dabei die Schnapsflaschen hinter der Bar. Faszinierend, wie viele Gin die hier hatten. Und auch eine Menge verschiedener Vodkas. Gut sortierte Bar.

Worüber hatte er gerade noch nachgedacht? Er wollte sich gerade wieder gedanklich auf Kurs bringen, als er an der Schulter berührt wurde. „Sasuke?!“ Er drehte sich um. „Tenten“, meinte er plump, als er sie erkannte. „Hey! So eine Überraschung dich zu sehen! Wo ist Naruto? Oder bist du etwas ganz alleine unterwegs?“ Die Braunhaarige umarmte ihn kurz und sah ihn mit einem breiten Grinsen an. „Der hat anderes um die Ohren“, antwortet Sasuke kurz. Er war immer noch ein wenig perplex über dieses Zusammentreffen. „Ah stimmt, die Schwangerschaft! Hinata hat mich heut auch schon angerufen! Dann bist du tatsächlich alleine unterwegs. Sachen gibt‘s! Wenn du Lust hast kannst du dich zu uns setzten. Drei Freunde und ich haben hinten nen Ecktisch“, sprudelte es aus ihr heraus. Sie war wohl schon ein wenig angetrunken. Lange überlegen konnte Sasuke jedoch nicht, denn kaum hatte der Barkeeper den frischen Pitcher Bier für Tenten hingestellt, zog sie den Uchiha schon hinter sich her in die besagte Ecke. Gerade noch so konnte Sasuke seinen Mantel und sein fast leeres Bier mitnehmen. „Hey Leute, schaut was ich an der Bar eingesammelt hab! Das ist Sasuke Uchiha! Ein Freund aus High School Zeiten!“, stellte sie den Schwarzhaarigen vor, „Sasuke, das hier sind Lee“, sie deutete auf einen durchtrainierten Schwarzhaarigen mit abstrus dicken Augenbrauen, „Choji“, ein etwas beleibter Braunhaariger, „und Shino“, ein schwarzhaariger junger Mann, der seine Sonnenbrille trug – obwohl sie drinnen waren. „Das sind alles Freunde aus meinem Dojo“, erklärte sie kurzerhand und setzte sich dann. Etwas fehl am Platz begrüßte Sasuke alle mit einem kurzen Nicken, dann setzte er sich schließlich ebenfalls. So konnte er den Abend auch verbringen.
 

Am nächsten Morgen wusste Sasuke, dass er etwas ganz Dummes getan hatte. Etwas sehr sehr Dummes. Es lag neben ihm und war noch tief und fest im Land der Träume. Vorsichtig und so grazil wie es ihm mit Kater gelang, schälte sich Sasuke aus der Bettdecke, zog sich rasch an und war innerhalb von zehn Minuten aus der Wohnung verschwunden. Erst als er auf dem Gehweg an der frischen Luft stand, atmete er tief durch und sah auf seine Uhr. 7:24Uhr. Sasuke seufzte und machte sich auf den Weg, um einen Coffeeshop zu suchen. Er brauchte dringend Kaffee, um klar denken zu können. An der nächsten Ecke gab es einen kleinen Bäcker der schon offen hatte, also kaufte sich Sasuke dort einen Kaffee To Go und eine Butterbrezel. Wieder an der frischen Luft genehmigte er sich einen Schluck vom schwarzen Lebenselixier. So – jetzt konnte er nachdenken.

Warum zum Teufel hatte er mit Karin geschlafen?
 

Wie kam er nur auf so eine abstruse Idee? Jetzt würde er sie erst Recht nicht mehr loswerden. Sasuke seufzte. Er wusste wieso. Er war betrunken, einsam und hatte Zuneigung gebraucht. Was für ein grauenvolles Eingeständnis. Frustriert biss Sasuke ein großes Stück von seiner Brezel ab und kaute energisch. Er musste etwas ändern. Die Gesamtsituation war nun endgültig fürn Arsch.

Eine Stunde lang spazierte er durch die Gegend, bis er schließlich an einer Bushaltestelle vorbeikam, an welcher er zusteigen konnte. Sasuke war so unfassbar frustriert, dass er eigentlich schon sauer auf sich selbst war. Zugegeben, der Sex mit Karin war wie immer gut gewesen, aber jetzt hatte er ein ganz altes gegen ein neues Problem getauscht: Karins Obsession ihm gegenüber war neu entfacht. „Na toll“, seufzte Sasuke wieder und stieg an der Bushaltestation aus, die nur wenige Gehminuten von Naruto entfernt lag. Vor der Auffahrt des Blonden machte er Halt. Sollte er wirklich klingeln? Nein. Sein bester Freund hatte anderes zu tun. Mit einem letzten Blick zur Haustür machte sich Sasuke wieder auf den Weg, doch plötzlich durchschnitt sein Klingelton die Stille. Wann hatte er sein Handy denn auf laut? Als er den Anrufer ablaß, blieb er verdutzt stehen. „Dobe.“ „Wieso stehst du in aller Herrgottsfrühe vor meinem Haus, siehst aus wie ein Getriebener und klingelst dann nicht?“, kam die ironische Begrüßung. Sasuke machte sich nicht mal die Mühe zu antworten, sondern legte auf und ging die Auffahrt hoch. Naruto wartete an der Haustür auf ihn. Als der Blonde ihn in eine feste Umarmung zog, ließ es Sasuke sogar wortlos über sich ergehen. „Meine Güte Teme, du riechst und siehst grauenvoll aus. Was hast du denn für einen Nacht hinter dir?“ „Du siehst auch aus wie ein Zombie“, entgegnete Sasuke, nachdem Naruto ihn wieder losgelassen hatte. „Touchè.“

Schließlich gingen beide rein und Sasuke entledigte sich seiner Schuhe und seines Mantels. Stillschweigend liefen sie dann in die Küche und erst als Naruto dem Uchiha eine dampfende Tasse Kaffee vor die Nase stellte, begann Sasuke zu sprechen: „Warum bist du schon so früh wach?“ Naruto nahm ihm gegenüber mit einer Tasse Tee platz. „Ich konnte nicht richtig schlafen. Das mit der Schwangerschaft überfordert mich ein bisschen. Ich freue mich, echt jetzt! Es kommt nur so plötzlich. Hinata schläft übrigens noch. Wir sind gestern erst recht spät ins Bett gegangen. Wir saßen ewig bei ihrer Familie. Die Gesichter hättest du sehen müssen! Die sind aus allen Wolken gefallen. Sie freuen sich jetzt allerdings auch“, erzählte Naruto monoton. Ein leichter Anflug seines typischen Grinsen überkam sein Gesicht, doch der Blonde war wohl doch zu geschafft. Das Lächeln erreichte seine Augen nicht. „Jetzt erzähl du. Warum bist du so früh an einem Samstag unterwegs?“, meinte er gähnend. „Wie hast du mich eigentlich gesehen?“, stellte Sasuke erst die Gegenfrage und nippte dabei an seinem Kaffee. „Ich hab mir grad Wasser für den Tee eingelassen und dich aus dem Küchenfenster gesehn.“ Sasuke nickte. „Ich war gestern was trinken, hab Tenten getroffen, die mit Freunden da war. Hab dann mit denen weiter getrunken“, fasste Sasuke knapp zusammen und trank wieder von seinem Kaffee. „Und?“, hakte der Blonde nach. .. .. .. „Teme“, kam die Drohung, als der Schwarzhaarige keine Anstalten machte, zu antworten. „Und ich hab mit Karin geschlafen“, ergab sich Sasuke. Naruto ließ seufzend den Kopf in den Nacken fallen. „Dumme Idee.“ „Ich weiß.“ „Warum tust du es dann?“ Sasuke zuckte mit den Schultern. „Sasuke Madara Uchiha!“, forderte der Blonde mit mehr Nachdruck. Resignierend seufzte Sasuke, fuhr sich über Gesicht und durch die Haare und lehnte sich schließlich mit verschränkten Armen an die Stuhllehne. „Das mit der Schwangerschaft hat mich auch hart getroffen, ok? Du bist verheiratet, wirst Vater. Ich dagegen hänge in einer Routine fest und freunde mich langsam immer mehr mit dem Gedanken an, mir zehn Katzen ins Haus zu holen. Ich bin einfach mit meiner Gesamtsituation unzufrieden und es nervt mich einfach“, gab Sasuke zu und starrte danach frustriert zu Boden. Naruto wusste nicht was er sagen sollte. Was hätte er auch sagen sollen? Sasuke machte ihm keinen Vorwurf. „Schau mal Naruto. Ich will nicht, dass du dich schlecht fühlst. Ich freue mich für dich, wirklich. Es ist einfach nur so, dass deine Situation mir einfach nur gerade meine Lebenssituation recht deutlich vor Augen hält.“ Sie schwiegen beide wieder.

„Ein Uchiha als Katzenfrau wär aber echt mal ganz lustig“, meinte der Blonde schließlich breit grinsend. Daraufhin musste sogar Sasuke leise lachen. „Idiot.“ „Ich dich auch Teme.“
 

In angenehmer Stille tranken sie letztendlich ihre Getränke aus und als Sasuke wieder gähnen musste, stimmte Naruto ebenfalls mit ein. „Weißt was, geh duschen, leg dich in unserem Gästezimmer hin und wenn du später wieder wach wirst, quatschen wir wegen deinem Karinproblem nochmal. Ich glaub ich leg mich auch wieder hin. Klamotten findest du im Kleiderschrank“, schlug der Blonde nach einem ausgiebigen Strecken vor, was Sasuke als sehr gute Idee empfand. Eine halbe Stunde später lag Sasuke frisch geduscht in einer von Narutos grauenvoll grell-orangen Boxershorts im Gästebett und war bald darauf eingeschlafen.

Nachmittags um drei wachte er wieder auf. Sein Kopf war nun sehr viel klarer, nur sein Magen grummelte etwas. Genüsslich streckte sich Sasuke und rieb ein letztes Mal seine Nase am Kopfkissen. Der Stoff war so weich unter seiner Haut. Er musste definitiv Hinata fragen, was sie für ein Waschmittel benutzte. Gähnend rollte sich Sasuke zur Bettkante, setzte sich auf, streckte sich und schlurfte dann zum Kleiderschrank, um sich eine von Narutos Jogginghosen zu nehmen. Gott sei Dank besaß er auch eine in schwarz. Erneut gähnend marschierte er ins Bad, in welchem er heute morgen schon geduscht hatte, und putzte sich die Zähne. Naruto und er hatten sich irgendwann angewöhnt stets eine Packung frische Handzahnbürsten im Haus zu haben. Sehr praktisch. Nach der Morgenroutine begab sich Sasuke runter in die Küche, von wo bereits heiteres Treiben zu vernehmen war. Sich die Augen reibend, betrat er Hinatas Imperium, welche ihn auch sogleich begrüßte: „Guten Morgen Sasuke! Naruto hat mir schon gesagt, dass du da bist. Kaffee?“ Zustimmend brummte Sasuke und ließ sich am Küchentisch nieder. Kurz darauf stand er wieder auf und umarmte die Dunkelhaarige. „Glückwunsch zur Schwangerschaft“, meinte er und drückte sie leicht. Hinata kicherte. „Danke Sasuke.“ Er ließ sie los und setzte sich wieder. Kurz danach brachte Hinata ihm seinen Kaffee. „Naruto ist übrigens einkaufen und kommt bald wieder. Willst du derweil was essen?“, fragte sie ihn, doch Sasuke reagierte nicht. Er betrachtete die Frau seines besten Freundes und stellte fest, dass man tatsächlich schon einen ganz leichten Bauch sehen konnte. Das stimmte ihn nicht unbedingt glücklicher. „Sasuke?“ Er schreckte auf. „Ich mach dir ein paar Eier, ok?“ „Danke Hinata, aber das ist nicht nötig“, begann der Uchiha mit dem halbherzigen Versuch sich vor Hinatas Fürsorge zu drücken. Sie lächelte leicht und legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Sasuke, Naruto hat mir schon gesagt, dass auch du von der Schwangerschaft überrumpelt bist.“ Sie setzte sich. „Dass du dich nicht mehr wohl fühlst in deinem Alltag. Ich.. Wir müssen auch nicht darüber reden. Ich will nur, dass du weißt, dass du hier immer willkommen bist. Immerhin musst du als Patenonkel herhalten“, sagte sie zwinkernd und tätschelte dabei Sasukes Hand. „Danke Hinata, ich komme mir in meinem Leben nur momentan ein wenig fehl am Platz vor. Das ist alles“, versuchte er sich aus der absurden Situation zu winden. Hinata und Naruto hatten gestern erfahren, dass sie Eltern werden und er war derjenige der rumjammerte. Eigentlich peinlich. Aber nach der betrunkenen Nacht mit Karin war das jetzt auch schon egal. Hinata knuffte ihm fürsorglich in die Wange, dann stand sie auf und machte Sasuke – wider seiner Einwände – ein Schinken-Käse Omelette.

Es gibt Neuigkeiten

Tja, da hatte er den Salat. Seit er vor zwei Wochen mit Karin geschlafen hatte, hing sie jetzt wie eine Klette an ihm. Mittlerweile hatte Sasuke seine Nummer geändert und jedes „Liebespaket“, was in der Arbeit für ihn von ihr ankam, wurde nicht mehr angenommen und sofort wieder zurück geschickt. Gott sei Dank kannte Karin weder seine noch die Adressen seine Eltern, bzw. Itachis, sodass diese von seinem „Problem“ unbehelligt blieben. Rechtliche Schritte hatte er sich schon überlegt, allerdings wusste er nicht, wie er das ganze angehen sollte, immerhin war er derjenige gewesen, der vor zwei Wochen den Kontakt zu ihr gesucht hatte. Bisher hielt es Sasuke wie vor seinem Ausrutscher: Karins Anrufe und Kontaktversuche weitestgehend ignorieren. Ihre Versuche wurden tatsächlich schon weniger, denn vor ein paar Tagen – bevor er seine Nummer geändert hatte – hatte er mit ihr kurz telefoniert und ihr klar gemacht, dass die gemeinsame Nacht nur ein Ausrutscher, ein beliebiger One Night Stand war. Das dämmte ihre Aufregung ein wenig. Glücklicherweise. Sein Problem war trotzdem noch nicht geklärt – noch nicht im Ansatz.

Aber Sasuke hatte Naruto. Und Naruto hatte ihn. Sie stützten sich gerade gegenseitig durch diese turbulente Zeit hindurch. Sasuke hatte sich sogar unten im Keller neben dem Wäscheraum und dem Heizungskeller einen kleinen Fitnessraum eingerichtet, um Frust abzubauen. Eigentlich war es als größere Abstellkammer gedacht, doch er würde die Sachen von dort einfach in mehreren Regal in der Garage und im Gartenhaus unterbringen. Ein Boxsack, sowie eine Hantelbank und ein Laufband hatten darin Platz gefunden. Sasuke nutzte alles davon mittlerweile täglich. Er wurde immer fitter. So fit, dass er zwei Monate später sogar tatsächlich einen Stadtlauf von 10 Kilometern mitmachte. Locker schaffte er die Strecke in unter einer Stunde. Diese neue Komponente in seinem Alltag half Sasuke jedoch auch nur für kurze Zeit sein eigentliches Problem zu vergessen: Er steckte fest.
 

„Warte was?!“ Naruto war zutiefst verwirrt. „Ich werde mir ein paar Monate Auszeit nehmen und Urlaub machen“, wiederholte Sasuke langsam. „Drei Monate lang?! Im August kommt das Baby! Da musst du da sein!“ „Werde ich auch, mach dir keine Sorgen.“ „Ja aber-“ „Naruto. Ich muss raus aus dieser Stadt, aus diesem Land. Ich brauch neuen Input, einen neuen Blickwinkel aufs Leben, ok? Das klingt jetzt vielleicht recht nach Hippie und Selbstfindung, aber ich bin nach Schule auf die Uni, danach gleich in den Job. Urlaub immer im gleichen Hotel zur gleichen Zeit. Ich will einfach raus“, erklärte es Sasuke erneut und ließ sich tiefer in seine Couch sinken. Sie saßen bei Sasuke im Heimkino und zockten mal wieder eine Runde auf der Konsole. „Ja ich versteh dich schon, begeistert bin ich trotzdem nicht“, brummte der Blonde und drückte schnell ein paar Kombinationen, um den Feind nieder zu strecken. Sie zockten schweigend, bis das Level beendet war. Den anschließenden Ladebildschirm nutzte Naruto dann, um erneut zu sprechen: „Hast du schon einen Plan oder eine Idee wo es hingehen soll?“ Sasuke sah seinen besten Freund an. „Nein. Gar nicht. Ich werd morgen nach der Arbeit ins Reisebüro gehen und dann mal sehen. Einfach weg. Vor allem weg von Karin“, meinte er schließlich und seufzte dann. „So unorganisiert kenn ich dich gar nicht. Wer bist du und was hast du mit meinem analytischen Eisblock gemacht?“ „Hn.“ „Ah! Da isser ja wieder!“, gespielt erleichtert hielt sich Naruto die Brust. Wieder schwiegen sie und konzentrierten sich nur auf das Spiel.
 

Und so kam es, dass Sasuke sich drei Monate freistellen ließ. Fugaku würde seine Position übernehmen, Mikoto würde sich um Sasukes Haus kümmern, Hinata und Naruto kümmerten sich um sich selbst. Beide bestanden jedoch darauf – sowie natürlich auch Mikoto – dass sich Sasuke immer wieder bei ihnen meldete. Am Anfang rief Sasuke täglich an. Dann irgendwann nur noch einmal wöchentlich. Letztendlich nur noch sporadisch. Er wollte Abstand. Er brauchte Abstand.

Ein Monat, zwei Monate vergingen und als der dritte Monat begann, hatte Sasuke sich bereits seit drei Wochen nicht mehr bei jemandem gemeldet. Er wusste, dass er damit den anderen Sorgen bereitete, aber das war ihm egal. Die Auszeit tat ihm gut. Als auch der Juli zu Ende ging, reiste Sasuke wieder nach Hause. Er betrat gerade sein Haus, dass trotz seiner langen Abwesenheit noch nach ihm roch und zog seinen Koffer bis in die Küche. Auf der Kücheninsel legte er Handy, Geldbeutel und Schlüssel ab und nach einer gefühlten Ewigkeit ließ er sich endlich auf seiner Couch fallen. Wie schnell drei Monate vergehen konnten. Kaum war er weggedöst, da klingelte sein Handy. Jetzt da er wieder in den Breitengraden seines Netzanbieters war, kamen die Anrufe seiner Freunde wieder durch. Sasuke seufzte, stand jedoch auf und sah auf den Namen des Anrufers. „Dobe. Ich bin-“ „Keine Zeit! Hinatas Fruchtblase ist geplatzt! Klinikum, sofort!“, befahl Naruto panisch und legte sogleich wieder auf. Sasuke sah verdutzt auf sein Handy, packte jedoch seine wichtigsten Utensilien und schlüpfte in ein paar Turnschuhe. Es war erst sehr früh am Morgen, deswegen sprang Sasuke in sein Auto und steuerte auf dem schnellsten Weg zum Klinikum. Dort angekommen brauchte er gar nicht nach Uzumaki zu fragen, denn der Blonde lief aufgeregt im Flur auf und ab. „Dobe? Warum bist du nicht bei Hinata?!“, kam er fragend auf seinen besten Freund zu und umarmte ihn kurz zur Begrüßung. Naruto ließ ihn so schnell jedoch nicht los, sondern klammerte sich regelrecht an ihn. „Sie wird gerade untersucht. Ich werde danach dazugeholt. Schön dich zu sehen Teme, du musst mir alles von deinem Urlaub erzählen. Sehr gutes Timing übrigens genau heute zurück zu kommen. Alles Gute nachträglich übrigens. Meine Güte wir werden 29 dieses Jahr, kannst du das fassen? Ich werde heute Vater, ich-“ „Dobe, tief durchatmen“, unterbrach Sasuke den Redeschwall seines besten Freundes und drückte ihn von sich weg; hielt ihn jedoch an den Schultern fest. „Nicht durchdrehen. Tief durchatmen. Wisst ihr jetzt eigentlich schon was es wird?“, fragte Sasuke und schob Naruto dabei mit sanfter Gewalt zu den Stühlen vor dem Untersuchungszimmer. „Nein, wir wollen uns nach wie vor überraschen lassen“, murmelte Naruto in seine Hände, mit welchen er gerade über sein Gesicht fuhr. Sie schwiegen, denn der Blonde versuchte sich zu beruhigen.
 

„Wie geht es dir eigentlich?“, fragte Naruto letztendlich um auf andere Gedanken zu kommen. „Gut.“ „Gesprächig wie eh und je. Teme, du hast mir gefehlt, echt jetzt“, gab Naruto zu und lächelte schwach. Sasuke klopfte ihm auf den Rücken und lehnte sich im Stuhl zurück. Er musste nicht antworten. Naruto wusste es auch so. Fünf Minuten später ging die Tür neben ihnen auf und ein Arzt kam heraus. „Uzumaki?“ „Hier!“ Nervös sprang Naruto auf. „Ihrer Frau geht es soweit gut. Der Muttermund ist noch nicht ganz so weit geöffnet, wie wir uns das wünschen, wir denken, aber das es nicht mehr lange dauern kann. Sie dürfen gerne schon hinein und ihre Frau unterstützten“, erklärte er und trat dann beiseite, damit Naruto reingehen konnte. Kurz sah der Blonde zu Sasuke, der nickte ihm aufmunternd zu. Kurz darauf war Naruto im Zimmer seiner Frau verschwunden. Sasuke nahm wieder auf einem der Stühle platz und wartete auf Neuigkeiten. Etwas später betrat Hiashi Hyuuga das Krankenhaus, gemeinsam mit Hanabi. Sasuke erhob sich um das Clanoberhaupt förmlich zu begrüßen, dann umarmte er kurz Hanabi. „Gibt es Neuigkeiten?“, verlangte der Hyuuga zu wissen, doch Sasuke konnte ihm nur das wiedergeben, was der Arzt zuvor gesagt hatte. Hiashi nickte stoisch und ließ sich dann auf einem der Stühle nieder. Er und Hanabi wirkten ziemlich verschlafen, waren aber bei weitem besser gekleidet als Sasuke. Während Hiashi in einer traditionellen Clansrobe gekleidet war, trug Hanabi Jeans und Pullover. Der Uchiha dagegen kam sich in seiner kurzen Trainingshose und dem langärmeligen Sweatshirt ein wenig underdressed vor. Zu seiner Verteidigung kam er aber auch fast direkt vom Flughafen.
 

Irgendwann wusste Sasuke nicht mehr wie lange sie gewartet hatten, er war wieder eingedöst; und auch Hiashi und Hanabi waren die ganze Zeit über still. Es kamen auch keine Geräusche aus dem Zimmer. Das Klinikum war frisch saniert und in dessen Zuge auch geräuschärmer worden. Kein lästiges Piepen mehr auf den Fluren, keine aufgeregten Besucher, die die Patientenruhe stören konnten. Plötzlich wurde die Tür aufgerissen und ein kalkweißer Naruto stolperte heraus. Sasuke reagierte als erster und sprang auf, um den Blonden festzuhalten. Oder eher sich selbst – ihm war kurz ganz schwummerig vor Augen. „Es ist ein Junge!“, platzte es aus Naruto heraus und die Farbe kroch langsam wieder in sein Gesicht. Er wandte sich seinem Schwiegervater zu und umarmte ihn stürmisch. „Es ist ein Junge!“, wiederholte er freudig und stürmte dann wieder zurück ins Behandlungszimmer. Dieses mal ließ er die Tür offen, sodass die drei Besucher ihm folgen konnten. Als Sasuke den Raum betrat verstand er auch, warum sie nichts gehört hatten: Es war nicht nur ein Raum, sondern zwei. Hinten schien das Entbindungszimmer zu sein, denn von dort waren Stimmen zu hören, Hiashi, Hanabi und er standen in einem normalen Patientenzimmer, in welches gerade Naruto zurückkam – mit einem kleinen Bündel auf dem Arm. „Hier. Darf ich vorstellen. Boruto Hiashi Uzumaki. 51cm groß, 3124gramm schwer, geboren um 8:28Uhr“, stellte er den kleinen Jungen vor und hielt ihn so, dass alle ihn sehen konnten. Hanabi quiekte vergnügt auf und hielt sich vor Freude das Gesicht. Hiashi beugte sich derweil prüfend über den kleinen neuen Erdenbürger und lächelte dann. „Er ist wirklich sehr hübsch. Sobald sich Hinata erholt hat, möchte ich Boruto dem Clan vorstellen“, sagte er gewohnt reserviert, dann drehte er sich um und ging aus dem Zimmer. Hiashi Hyuuga war noch nie ein emotionales Mensch gewesen, es war also keine Überraschung. Weder Naruto noch Sasuke verloren ein Wort darüber. „Ich freu mich so für euch. Grüß Hinata von mir!“, sagte Hanabi schnell und küsste Naruto auf die Wange. Schnell eilte sie dann Hiashi nach, damit sie ihn nach Hause fahren konnte. Sasuke, der sich bisher zurückgehalten hatte, schmunzelte und kam stellte sich neben Naruto. „Boruto, dass hier ist dein Patenonkel Sasuke“, meinte der Blonde liebevoll und überreichte das kleine Bündel seinem besten Freund. Vorsichtig nahm Sasuke das Baby auf den Arm und betrachtete ihn. „Wer hätte gedacht, dass du so was hinbekommst, Dobe“, meinte Sasuke grinsend. „Teme!“, beschwerte sich Naruto, allerdings nur halbherzig, denn er war viel zu glücklich.

Hinter ihnen ging die Tür zum Entbindungszimmer auf und eine geschwächte, aber glückliche Hinata wurde herein geschoben. „Da sind ja meine Lieblingsmänner“, sagte sie lächelnd und streckte ihre Arme aus, um ihren Sohn von Sasuke entgegen zu nehmen. „Sehr süß Hinata.“ „Das von dir zu hören Sasuke, macht es besonders“, meinte Hinata kichernd und streichelte danach über die Wange ihres Sohnes. Naruto hatte auf ihrer anderen Seite Platz genommen und strich über die kleinen Finger von Boruto. Beide waren hin und weg von ihrem Sohn und Sasuke wusste, dass es jetzt Zeit für ihn war zu gehen. „Ich komm morgen wieder“, sagte er deswegen, klopfte Naruto noch einmal kurz auf die Schulter und verschwand dann aus der Tür.
 

Bevor Sasuke das Klinikum verließ, fragte er noch an der Rezeption, ob Familie Uzumaki morgen in ein anderes Zimmer verlegt werden würde und wann die Besucherzeiten waren. „Lassen sie mich mal nachsehen“, hielt die braunhaarige Dame ihn kurz hin und tippte wild auf ihre Tastatur ein. „Ah da haben wirs! Besucherzeiten von 10:00 bis 18:00 Uhr und Frau Uzumaki wird morgen mit ihrem Sohn auf die Station B gebracht, Zimmer 137. Bei weiteren Fragen wenden Sie sich dann bitte an die behandelnde Ärztin, Frau Haruno.“

Zwei Jahre später

„Dobe kommst du endlich?“, rief Sasuke die Treppe hinauf. Naruto war nach oben gelaufen, um sich anzuziehen und Hinata ein paar Sachen zu bringen. Das war gestern im Tumult der Ereignisse untergegangen. „Jahaaa~“, flötete der Blonde und kam die Stufen mit einer Sporttasche heruntergesprungen. „Ich bin Vater, Teme!“ „Ich weiß“, kam es trocken von Sasuke. Er musste schmunzeln, als er Naruto dabei beobachtete, wie er tanzend und summend durch das Haus wirbelte und das pure Glück ausstrahlte. Ein Blick auf seine Armbanduhr verriet dem Uchiha, dass er nun schon seit geschlagenen zehn Minuten am Treppenabsatz stand und auf den Chaoten wartete. Er seufzte. Ob er noch Zeit für einen Kaffee hatte? Wahrscheinlich. Also ging er in die Küche, ließ sich eine Tasse aus der Maschine und setzte sich damit an den Küchentisch. „Temeee~“, seit gestern hatte Naruto angefangen alles unnötig in die Länge zu ziehen oder zu singen. Sasuke seufzte wieder, konnte sich ein Lächeln aber nicht verkneifen, als er an den kleinen Boruto dachte. Sollte er jemals Vater werden, wäre er wohl genauso glücklich. Allerdings würde er nicht singen.

Niemals!
 

Naruto kam in die Küche getanzt, als Sasuke gerade von seinem Kaffee trank. Der Blonde grinste. „Ich muss feststellen, dass du zwar sehr viel entspannter als vor drei Monaten wirkst, aber du bist immer noch du.“ Sasuke zog fragend eine Augenbraue nach oben. „Du redest wenig, trinkst Kaffee, als wäre es Wasser und deine Uhr hast du wohl auch keinen Tag abgenommen“, erklärte er lachend und schlug seinem besten Freund dann auf die Schulter. „Hn“, antwortete Sasuke und trank wieder von seinem Kaffee. Warum hätte er sich auch grundlegend verändern sollen? Er hatte damals einfach nur einen anderen Blickwinkel auf sein Leben gesucht – und gefunden. „Können wir Teme? Immer muss man auf dich warten, echt jetzt!“, meinte Naruto breit grinsend und war dann schon aus der Haustür verschwunden. Verdutzt sah Sasuke aus dem Küchenfenster. Das ging jetzt aber schnell. In einem Zug trank er deshalb seine Tasse leer, stellte sie artig in die Spülmaschine und folgte dann seinem besten Freund.
 

Fünfzehn Minuten später parkte Naruto im Parkhaus des Klinikums und holte danach die Sportasche mit Hinatas Kleidung aus dem Kofferraum. „Ich freu mich so Sasuke!“ „Ich weiß, Dobe.“ „Übrigens“, der Blonde hielt inne und stemmte seinen Arm gegen Sasuke, sodass dieser stehen bleiben musste. „Lass uns heute Abend was trinken gehen. Ich will wissen was in den letzten Wochen bei dir so gewesen ist, nachdem du nicht mehr angerufen hast“, den letzten Satz betonte er extra vorwurfsvoll, lachte dann aber und marschierte wieder drauf los. Sasuke folgte ihm wortlos. Im Klinikum selbst mussten sie nicht mehr an der Rezeption fragen, Sasuke wusste wo sie hin mussten. „Daran hab ich nicht gedacht“, meinte Naruto verlegen und kratzte sich dabei am Hinterkopf. „Das war mir klar, Dobe.“ „He! Sei nicht so gemein, ich bin gestern Vater geworden!“ „Und ich kam gestern aus dem Urlaub zurück.“ „Jaja ok.. Welcher Stock nochmal?“ „Erster. Zimmer 137“, wiederholte Sasuke und Naruto drückte den Knopf des Aufzuges für das entsprechende Geschoss. Ein leises Klingeln kündete davon, dass sie schon angekommen waren und sobald sie die Nummerierung der Zimmer verstanden hatten, dauerte es nicht mehr lang Hinatas Zimmer zu finden. Naruto klopfte kurz und trat dann ein. Sasuke folgte ihm – und blieb ruckartig stehn. Einen kurzen Moment sagte niemand etwas, dann: „Oi Teme, die hat rosa Haare und grüne Augen.“
 

Hinata war die erste, die reagierte und stellte die rosahaarige Unbekannte vor: „Naruto, Sasuke: Das ist Sakura Haruno. Meine behandelnde Ärztin.“ Sakura kicherte kurz und kam dann auf die beiden Männer zu: „Guten Tag Herr Uzumaki, ich habe gerade die Visite abgeschlossen. Ihrer Frau und ihrem Sohn geht es beiden hervorragend und ich denke, wir können beide in zwei Tagen bereits entlassen.“ „Yay!“, gab Naruto nur von sich und wollte schon fast losstürmen, um seinen Sohn und seine Frau in den Arm zu nehmen, allerdings stolperte noch einmal kurz zurück und meinte: „Sasuke Uchiha, Sakura Haruno. Biiitte unterhaltet euch.“ Und weg war er. Sakura kicherte, während Sasuke ihr die Hand zur Begrüßung hinhielt. „Der erwähnte Sasuke Uchiha.“ Sie nahm seine Hand und schüttelte sie. „Die erwähnte Sakura Haruno.“ Sie machte eine kurze Pause. „Ich erinnere mich gesagt zu haben, dass wir mal ausgehen sollten, wenn wir uns wieder sehen.“ „Daran erinnere ich mich auch. Wann haben Sie aus?“ „18 Uhr. Ich warte auf Sie vorm Haupteingang“, sagte sie verheißungsvoll und verschwand danach aus dem Zimmer, um weiter ihrem Job nachzugehen. Sasuke sah ihr fassungslos hinterher.

„Dobe, du hättest viel früher Kinder kriegen müssen.“
 

Sasuke war nervös. Das allein machte es schon absurd. Sasuke hatte ein Date. Ein richtiges Date. Natürlich hatte Naruto gepetzt und alles Mikoto erzählt. Eine halbe Stunde lang hatte Sasuke seiner Mutter Rede und Antwort stehen müssen. Allerdings konnte er nicht viel berichten. Heute würde er eine Frau treffen, die er vor zwei Jahren per Zufall in einem Café kennengelernt hatte. Sie hatte rosa Haare, grüne Augen, hieß Sakura Haruno und war Ärztin im Konoha Klinikum. Sie war es auch, die Narutos Arm nach dem Junggesellenabschied genäht hatte. Außerdem mochte sie Schokokuchen und Pralinen, die sie in einem kleinen Laden in der Stadt kaufte. Mein Güte! Er war ihr so oft begegnet und irgendwie dann doch nicht. Sasuke fuhr sich über sein Gesicht. Das ganze nahm mehr Ausmaß an, als er es sich je hätte ausmalen können. Er seufzte und sah auf seine Armbanduhr. In drei Stunden würde er sich endlich mit ihr treffen. Mein Gott, war er nervös!
 

Frisch geduscht, rasiert, die Zähne geputzt stand Sasuke nun also in Boxershorts vor seinem Kleiderschrank und überlegte, was er anziehen sollte. Sakura arbeitet heute den ganzen Tag, wahrscheinlich würden sie also Essen gehen. Aber wohin? Bar, Restaurant, Imbiss? Sasuke fuhr sich durch sein noch feuchtes Haar. So mussten sich Frauen jeden Tag fühlen. Er stockte. Oh Gott. Hatte er wieder seine Tage? Hoffentlich nicht. Entgeistert über seine außer Kontrolle geratenen Gedanken, machte er auf dem Absatz kehrt und lief in die Küche runter. Erstmal Kaffee. Vielleicht half das. Während die Maschine warmlief, wartete Sasuke mit verschränkten Armen davor. Er tippelte mit seinen Fingern auf seinem Arm herum. Dauerte das immer so lang? Sasuke seufzte und streckte sich schließlich, um die Nervosität aus den Gliedern zu bekommen. Endlich leuchtete die grüne Lampe auf und Sasuke konnte sich eine Tasse seines schwarzen Lebenselixiers brühen.

Mit dieser bewaffnet, schritt er auf seine Terrasse und genoss die Sonnenstrahlen auf seiner Haut. Es war Ende Juli und der Sommer stand in seiner vollen Pracht. Sasukes Garten strotzte nur so vor saftigem Grün. Gott sei Dank hatte er einen Gärtner, der sich darum kümmerte. Nur Rasenmähen tat Sasuke selbst. In den drei Monaten, die er fort war, hatte er jedoch ein paar Ideen für seinen Garten gesammelt. Vielleicht würde er bald daran etwas ändern. Sasuke trank von seinem Kaffee. Prüfend fuhr er sich danach durch seine Haare. Sie waren schon fast trocken. Eigentlich hätte er noch zum Friseur gehen sollen, denn seine Matte war ein ganzes Stück länger geworden. Sie hing wirr in sein Gesicht, hinten standen sie wie immer ab. Als sie klein waren, hatte Naruto ihn immer Hühnerarsch genannt. Sasuke schnaubte belustigt. So ein Idiot. Es wurde besser, als Sasuke seine Haare länger wachsen ließ. Sie sahen dann nicht mehr ganz so schlimm nach Federvieh aus. Itachi, der die gleichen Probleme hatte, trug deswegen einen Pferdeschwanz. Etwas, was Sasuke niemals tun würde! Irgendwann, wenn er alt und runzlig war vielleicht, aber bis dahin würde er seine Haare einfach machen lassen.
 

„Hey Teme.“ Sasuke zuckte zusammen. „Dobe!“, schnaubte er schließlich, sobald er den Eindringling erkannt hatte. Natürlich konnte es nur Naruto sein. Itachi oder seine Eltern würden sich vorher ankündigen. Warum hatte er Naruto nochmal den Schlüssel gegeben? Die Frage hatte er wohl mürrisch gebrummt, denn der Blonde grinste breit und flötete: „Weil du mich liiiebst!“ Sasuke verdrehte nur die Augen. „Hn.“ Nachdem sich Naruto im Haus selbst eine Limo geholt hatte, setzte er sich neben Sasuke und betrachtete ebenfalls den Garten. „Du bist nervös“, stellte er nach einer Weile fest. „Hn.“ Naruto lachte. Sasuke trank seinen Kaffee. „Jetzt sei nicht so, echt jetzt!“, meinte der Blonde lachend und stupste gegen Sasukes Schulter. „Was willst du hören, Dobe?!“, seufzte der Uchiha schließlich entnervt. Es hatte ja doch keinen Sinn sich gegen Narutos Verhör zu wehren. „Ja ich bin nervös! Seit zwei Jahren geistert die Frau in meinen Gedanken herum und vorhin habe ich festgestellt, dass sie immer da war. Wir hätten uns schon viel früher treffen können – und jetzt habe ich ein Date mit dieser Frau“, fasste Sasuke energisch zusammen und stützte sich mit seinen Armen auf den Oberschenkel ab. Tief atmete er durch und ließ den Kopf dabei hängen. „Ach, das wird schon. Echt jetzt!“, meinte Naruto gelassen und trank von seiner Limo. „Du hast gut reden. Du hast ein Haus, bist verheiratet, hast einen Sohn – einen guten Job, der dich gerade freistellt, damit du dein Glück genießen kannst.“ Sasuke grinste den Blonden breit an. Eine Seltenheit, die nur Sasukes engste Familie und eben Naruto zu sehen bekam. „Ja, ich habs ganz gut getroffen“, flötete der Chaot und grinste ebenso breit zurück. Plötzlich schlug er mit der Faust auf den Terrassentisch. „So und jetzt zu dir! Wie wir festgestellt haben, läuft bei mir grad alles supi, jetzt müssen wir dich auf Kurs bringen. Punkt Nummer eins: Keine Zeit mehr für den Friseur gehabt, he? Aber sieht gar nicht mal soo schlecht aus. Kein Hühnerarsch mehr“, Naruto zwinkerte, „Punkt Nummer zwei: Was ziehst du an? Ich weiß, dass du mehr als Boxershorts im Schrank hast. Punkt Nummer drei: Wo geht‘s hin? Restaurant? Bar? Bowlen?“, zählte er fröhlich weiter und ignorierte dabei gekonnt Sasukes Seufzen. Der schüttelte nur den Kopf, trank seinen Kaffee leer und stand dann auf, um ins Haus zu gehen. Naruto folgte ihm natürlich. Im Schlafzimmer von Sasuke ließ sich der Blonde auf dessen Bett nieder und kommentierte jedes Kleidungsstück, dass der Uchiha aus dem Schrank zog. „Dobe wir sind hier nicht in einem Rosa-Roten-Kitsch-Film. Ich kann mich auch ohne dich anziehen“, brummte Sasuke irgendwann und bewarf den Blonden mit einem Paar frischer Socken. „He! Ich will dir doch nur helfen!“, kam es beleidigt zurück. „Hn.“
 

Irgendwann hatte Sasuke es geschafft. Kurze, schwarze Hose und dazu sein dunkelrotes Hemd, dessen Ärmel er hochkrempelte. Socken, Turnschuhe, Armbanduhr. So fühlte er sich wohl und man konnte sich überall damit zeigen. Naruto klopfte dem Schwarzhaarigen auf die Schulter. „Na dann. In einer Stunde ist es sechs. Lass uns morgen über alles quatschen“, meinte er belustigt und ging schonmal die Treppe runter, um sich seine Schuhe auf der Terrasse wieder anzuziehen. Vor dem Haus, an Sasukes Auto trafen sie sich wieder. „Hals und Beinbruch, Teme.“ „Das ist nicht mein erstes Date, Dobe.“ „Oh ja, wie konnte ich das zufällige Date vor zwei Jahren vergessen! Ein One Night Stand ist kein Date Sasuke!“, lachte Naruto und verabschiedete sich mit einem Wink im Gehen. Sasuke schnaubte. Das war jetzt auch nicht hilfreich. Tief atmete er dann nochmal durch, dann stieg er ins Auto um zum Klinikum zu fahren.

Sasuke hielt auf der Straße gegenüber und lehnte sich gegen seine Autotür. So hatte er am besten den Eingang im Auge. Ein Blick auf seine Uhr verriet ihm, dass er fünf Minuten zu früh war. Das war vertretbar. Allerdings stieg seine Nervosität wieder an. Meine Güte, er war jetzt 29 Jahre alt, wieso war er wegen einem Date so nervös? Er hatte wohl doch seine Tage. So ein Mist. Ein weiterer Blick auf die Uhr. Es war kurz nach sechs. Wie bestellt und nicht abgeholt verlagerte er sein Gewicht von einen Fuß auf den anderen. Als Uchiha war er es nicht gewohnt zu warten. Sogar in den drei Monaten Auszeit war alles stets pünktlich nacheinander abgelaufen. Naruto hatte Recht. Viel hatte er sich nicht geändert. Aber war das nicht auch gut? Immerhin hieß das ja, dass er sich wohl in seinem Leben gefühlt hatte. Genau so wie es gewesen war. Sasuke hatte einfach nur mal Urlaub gebraucht. Viertel nach sechs. Warten war lästig. Vielleicht war ein Notfall ins Klinikum eingeliefert worden und Sakura konnte nun doch nicht?! Sollte er vielleicht reingehen und nach ihr Fragen? Sasuke seufzte, steckte seine Hände in die Hosentaschen und kickte frustriert einen Stein vor ihm. Er hatte definitiv seine Tage.
 

„Hey!“

Sasukes Kopf schnellte hoch. Sie war es! Er antwortete nicht, sondern lächelte nur leicht. Ihre Haar schienen frisch gewaschen und waren zerzaust. Sie trug ein schlichtes pastellgelbes, knielanges Sommerkleid, das ihr aber perfekt stand. „Entschuldige bitte, es gab ein kleines Missgeschick auf der Station, weswegen ich noch duschen musste“, entschuldigte sie sich sofort, als sie bei ihm angekommen war. „Kein Problem“, meinte Sasuke nur und wollte schon das Auto umrunden, um ihr die Tür zu öffnen, doch sie hielt ihn am Arm zurück. „Warte. Erstens ich bin dafür, dass wir uns gleich duzen und zweitens gibt es hier um die Ecke ein klasse Lokal, in das ich gern gehen würde. Ist dir das Recht?“ „Gern“, antwortete Sasuke schlicht, schmunzelte und holte stattdessen nur seinen Geldbeutel aus dem Auto. „Nicht unbedingt der Gesprächigste, was?“ „Eher ein Mann der Taten“, ergänzte er ihre Feststellung und lief dann neben ihr auf dem Gehweg. „Ich erinnere mich. Die Frau die du abserviert hast damals im Café. Das war auch recht wortkarg.“ „Stimmt, zu meiner Verteidigung: Die Frau hätte mich eh nicht wirklich zu Wort kommen lassen.“ Sakura lachte. „Das ist wahr. Ein Mann der Taten, sagst du. Das erinnert mich an die Pralinen, die ich zu meinem Schokoladenkuchen bekommen habe. Waren die von dir?“ Sie sah ihn fragend an. „Ja. Als Dank. Du hast Naruto den Arm genäht. Das war am Junggesellenabschied“, erklärte Sasuke und schmunzelte wieder beim Gedanken an die Nacht. „So nah und doch so fern“, sagte die Rosahaarige – wohl mehr zu sich selbst, als zu ihm.
 

Sie kamen an dem kleinen Lokal, das Sakura beschrieben hatte, an und Sasuke hielt ihr die Tür auf, damit sie eintreten konnte. „Uh. Ein Gentleman.“ „Sag das meiner Mutter“, meinte er schmunzelnd und Sakura lachte wieder. Sie war ein fröhlicher extrovertierter Mensch. Naruto würde sie mögen. „Hallo Frau Haruno, ein Tisch für zwei?“ „Ja bitte“, antwortete sie auf die Frage des Kellners und folgte ihm anschließend an einen kleinen Tisch vor dem Fenster. „Bitte sehr Frau Haruno. Ich komme gleich mit den Karten“, meinte der Kellner und ward auch schon verschwunden. Sasuke setzte sich ihr gegenüber. „Du scheinst öfter hier zu sein“, stellte er fest. Sakura kicherte kurz. „Das ist wahr, allerdings kennt er nur meinen Namen, weil Ino hier immer ein großes Tamtam veranstaltet und ihr ‚Ich bin eine renomierte Künstlerin‘-Getue raus hängen lässt“, erzählte sie und legte sich die Serviette über ihren Schoß. Sasuke tat es ihr gleich. „Ino? Wie die Künstlerin Ino Yamananka?“, fragte er nach. „Ähm. Ja?“ Sie sah ihn fragend an. Sasuke lehnte sich mit einem amüsierten Schnauben zurück. „Ino Yamananka hat bei mir vorgesprochen, für ein Sponsering. Blonde lange Haare, unfassbar energetisch.“ „Oh mein Gott!“ Sakura schlug sie die Hand vor den Mund. „Das ist jetzt nicht wahr!“ „Lass mich raten: Ino hat dich damals auf das Blinddate geschickt.“ „Ja. Und du wurdest von Naruto verdonnert.“ Sasuke lachte kurz und fuhr sich dabei kurz durch die wirren Haare. „So nah und doch so fern“, wiederholte Sakura den Satz von vorhin, sprach diesmal aber Sasuke direkt an. „Wie wahr.“

Von Date zu Date

„Jetzt erzähl schon, wie war das Date gestern?“, hakte Naruto erneut nach und räumte in dem Kinderzimmer, welches sie schon vor Wochen fertiggestellt hatten, ein paar Kleinigkeiten um. Hinata und sein Sohn würden morgen nach Hause kommen und da wollte er, dass alles perfekt war. Sasuke stand im Türrahmen mit einer Tasse Kaffee in der Hand und beobachtete seinen besten Freund dabei. „Hn.“ „Echt jetzt?! Du kannst nicht zu Besuch kommen, meinen Kaffee saufen und mir dann nichts erzählen! Du hast die Frau nach zwei Jahren endlich getroffen und alles was ich kriege ist ein ‚Hn‘?! Sasuke Madara Uchiha! Muss ich deine Mutter anrufen?!“, schimpfte Naruto erbost los und stemmte die Hände in die Hüften. Sasuke schmunzelte über das Bild. „Übst du schon mal für deinen Sohn, Dobe?“ „Idiot.“

Sasuke trank von seinem Kaffee und setzte sich dann auf einen Stuhl im Kinderzimmer. „Das Date war gut. Wir waren Essen und haben uns gut verstanden. Wir haben uns sogar schon für nächsten Sonntag verabredet. Da hat sie einen freien Tag. Ansonsten arbeitet sie momentan viel. Doppel- und Nachtschichten und sowas“, fasste Sasuke zusammen, ohne viel preis zu geben. Er wollte einfach noch nicht wirklich darüber sprechen. Er wollte es erst für sich behalten. Mit Naruto würde er schon früh genug darüber sprechen – und mit seiner Mutter. Hoffentlich ließ sie ihn in Ruhe, bis ein paar mehr Dates verstrichen waren. Nicht, dass sie sich falsche Hoffnungen machte. „Aha. Der Mister hält sich bedeckt wie immer. Na dann bin ich ja mal gespannt, was das mit euch wird“, holte Naruto Sasuke aus seinen Gedanken und grinste dabei breit. Sasuke sah den Blonden nur vielversprechend über den Rand seiner Tasse an.
 

„Andere Frage, Dobe: Wie lang lässt du dich von der Arbeit freistellen?“ „Ähm..“ Naruto kratzte sich am Kinn. „Ich hab mir überlegt die ersten zwei Monate zuhause zu bleiben und Hinata zu helfen. Zum dritten Quartal, sprich Oktober steig ich dann wieder ein. Eventuell nehm ich mir später dann nochmal ne Elternzeit“, erklärte er und zuckte danach mit den Schultern. So genau wusste er es auch noch nicht. Sasuke nickte. „Was hast du vor? Steigst du gleich morgen zum ersten August wieder ein oder bleibst du noch länger in der Auszeit?“, fragte der Blonde und lief am Schwarzhaarigen vorbei runter ins Erdgeschoss. Sasuke folgte ihm und lief dabei zielgerichtet auf die Spülmaschine in der Küche zu, wo er auch sogleich seine Tasse einräumte. „Ich werde August noch aussetzen, vielleicht auch noch den September. Wir könnten dann zusammen im Oktober wieder anfangen“, meinte er und lehnte sich mit verschränkten Armen gegen die Küchentheke. Naruto, der gerade den Müll sortiert hatte, um ihn gleich raus zu bringen, sah zu seinem besten Freund. „Das lässt dir dein Dad durchgehen? Du warst dann fünf Monate komplett raus.“ „Mein Dad geht dieses Jahr in Rente, bis dahin, meinte er, kann ich auch noch freigestellt bleiben. Gesundheit – geistig wie körperlich, geht vor.“ Naruto nickte beeindruckt. „Das Fugaku Uchiha, einstiges Arbeitstier, das zulässt. Es geschehen doch noch Zeichen und Wunder!“ „Du bist verheiratet und hast einen Sohn. Mehr Wunder geht nicht.“ „He!“ Amüsiert funkelten sich beide an.
 

„Uchiha.“

„Hallo Sasuke, Sakura hier! Ich wurde vom Klinikum angepiepst, ich muss dringend in den OP und bei einer Operation helfen. Können wir das Date verschieben?“

„Klar. Wie lang meinst du geht die OP? Wir können uns auch erst heut Abend treffen.“

„Ich-“ Sakura brach ab, im Hintergrund waren Verkehrsgeräusche zu hören. „Ich weiß es nicht genau, aber Abendessen klingt gut. Es tut mir wirklich Leid!“

„Mach dir keinen Kopf. Melde dich einfach, wenn du fertig bist.“

„Danke Sasuke! Bis später!“
 

Sasuke legte auf und sah kurz auf sein Handy. Seufzend legte er es neben sich auf den Terrassentisch und sah dann auf seine Uhr. 9:49Uhr. Dann würden sie heute eben nicht Mittagessen gehen. Enttäuschung machte sich in ihm breit, allerdings hoffte er noch auf den Abend. Aber was hatte er erwartet? Sakura war Ärztin aus Leidenschaft und wenn das Klinikum sie anrief, war sie zur Stelle. Sogar an einem ‚freien‘ Tag. Das hatte sie im Gespräch bei ihrem ersten Date gleich erzählt. Sie würde zwar nie nur für die Arbeit leben, aber momentan war die Arbeit eben ihr Leben. Sasuke schmunzelte. Vor drei Monaten hatte er auch noch so gedacht.

Gähnend rieb er sich das Gesicht und griff nach einem weiteren ausgiebigem Gähnen nach seiner Kaffeetasse um den letzten Rest zu trinken. Danach ging er rein und beschloss das Haus ein wenig aufzuräumen. Die letzte Waschladung könnte er dann auch gleich noch fertig machen. Vielleicht würde er später noch Naruto anrufen. Immerhin waren Hinata und Boruto seid ein paar Tagen zuhause.

Letztendlich hatte Sasuke tatsächlich das Haus aufgeräumt, Wäsche gewaschen und war dann in seinem Trainingsraum verschwunden. Im September gab es einen weiteren 10km Lauf, an welchem er teilnehmen wollte, weshalb Sasuke nun wieder an seiner Leistung trainierte. Vielleicht würde er die 10km dann in 45 Minuten schaffen. Erschöpft nach dem langen Training stand Sasuke nun unter der Dusche und ließ das Wasser über seinen erhitzten Körper laufen. Schnell wusch er sich die Haare, dann drehte er auch schon wieder das Wasser ab. Mit eine Handtuch rubbelte er erst sich, dann seine schwarze Haarpracht trocken. Wenigstens waren seine Haare jetzt wieder geschnitten, sodass er nicht mehr ganz nach Landstreicher aussah. Nach einer genüsslichen Streckung stieg er lediglich in eine kurze Sporthose und warf sich dann auf die Couch – Gesicht voraus in die Kissen.
 

„Joo Teme, bist du da?!“, brüllte es durch das Haus. Sasuke schreckte zusammen, blieb jedoch liegen. „Halt die Fresse, Dobe“, brummte er verstimmt und streckte sich dann kaum merklich. Er hatte gerade so gut geschlafen. „He. Sei mal bisschen freundlicher, ich hab dir was mitgebracht!“ „Dann legs auf die Kücheninsel und geh.“ Sasuke rieb sein Gesicht am Kissen und wollte partout nicht aufstehen. Er würde den blonden Wirbelwind einfach morgen anrufen. „Ich bevorzuge Stühle um darauf zu sitzen“, ertönte da eine Stimme. Ruckartig fuhr Sasuke auf und spähte über die Rückenlehne. „Sakura“, gab er recht geistreich von sich, während sie in ein herzhaftes Lachen verfiel. Naruto stand mit den Händen in den Hosentaschen daneben und grinste breit. „Teme, du siehst aus wie ein verrückter Professor“, meinte er grinsend und machte sich dann zum Gehen auf. „Also ihr zwei, ich seh dann mal nach meiner Familie.“ Und so verschwand Naruto. Winkend und grinsend. Sasuke nahm sich fest vor nie wieder die Terrassentür offen zu lassen.
 

Nachdem sich Sasuke einigermaßen gefangen hatte, stand er von der Couch auf, streckte sich und kratzte sich dann am Bauch. „Willst du was trinken?“, fragte Sasuke ein wenig durch den Wind und sah dabei Sakura an, die noch immer amüsiert lächelte. „Gern. Am liebsten Kaffee, bitte“, erwiderte sie und folgte ihm in die Küche, ließ sich dort auf einem der Hocker vor der Kücheninsel nieder. Ihre Handtasche stellte sie neben sich auf den Boden. Sasuke nickte und stellte die dafür benötigte Maschine an. Nebenbei holte er zwei Tassen aus dem Schrank. „Was machst du eigentlich hier, ich dachte du bist im OP?“, fragte der Uchiha schließlich und drückte auf die Brühtaste seines Vollautomat. „Das war ich auch, danach durfte ich aber wieder gehen, immerhin hätte ich ja eigentlich einen freien Tag gehabt. Naruto war ebenfalls zufällig da, weil er noch Unterlagen abholen musste und hat mich dann mehr oder weniger einfach mitgenommen“, erzählte sie kurz und lachte dabei. „Dobe“, brummte Sasuke und verdrehte dabei die Augen. Danach nahm er einen Schluck von seinem Kaffee und fuhr sich dann durch die wirren Haare. „Entschuldige, dass ich hier so rein platze“, fügte Sakura kleinlaut hinzu und nippte schuldbewusste an ihrer Tasse. „Nein, nein.. alles gut. Ich bin nur noch nicht ganz wach“, winkte Sasuke ab, damit sie kein schlechtes Gewissen hatte und trank dann wieder von seinem Kaffee. Sobald er die Tasse abgestellt hatte, streckte er sich ein weiteres Mal. Erst jetzt bemerkte er, dass er in nichts, außer seiner kurzen Sporthose dastand. Ein Blick zu Sakura, die gerade aus dem Fenster in seinen Garten sah, verriet ihm jedoch, dass es sie wohl nicht störte. Warum auch, sie war Ärztin. Sie hatte bestimmt schon einiges gesehen. Sasuke blickte auf seine Armbanduhr. 15:39Uhr. Doch schon so spät. „Möchtest du heute noch etwas bestimmtes machen?“, fragte er schließlich und trank dabei wieder von seinem Kaffee. Sakura sah zu ihm. Sie wurde ein wenig rot um die Nase. „Ich würde gern gar nichts machen“, sagte sie und versteckte dabei ihr halbes Gesicht hinter der Tasse. „Die OP war recht anstrengend und dein Garten sieht wunderbar friedlich aus. Ich würd mich gern auf einer der Liegen lang machen und entspannen“, gab sie wieder kleinlaut von sich und grinste dann schüchtern. Sasuke schmunzelte. „Fühl dich frei.“ Einladend machte er eine Bewegung gen seiner Terrasse. „Wenn wir Hunger haben, können wir gerne was kochen oder etwas bestellen“, fügte er hinzu und ging dabei auf die Terrassentür zu, um auch die zweite Tür zu öffnen. Sakura folgte ihm. „Der Garten ist wirklich schön“, murmelte sie mehr zu sich selbst. „Ich will ihn demnächst umbauen. Ein Naturbad zum Schwimmen“, erklärte er kurz seine Idee und deutete dabei auf die rechte Seite seines Gartens, auf welcher momentan nur einige Sträucher standen. Sakura sah ihn begeistert an. „Das klingt großartig!“, freute sie sich und schritt hinaus auf die schattige Terrasse, um dort ihre Kaffeetasse auf dem Tisch abzustellen. „Vor allem muss man das Naturbad dann nicht ständig reinigen, wie einen Pool. Es reinigt sich selbst“, kommentierte sie seine Idee, als sie aus ihren Schuhen schlüpfte und über den Rasen lief, auf die Stelle zu, auf die Sasuke gedeutet hatte. Der Schwarzhaarige nickte zur Bestätigung.
 

Eine viertel Stunde später waren sie das Areal abgelaufen, dass demnächst zu dem Naturteich umgebaut werden sollte. Dabei kamen sie an Sasukes Gartenhäuschen vorbei, bei welchem er gleich ein Handtuch, sowie eine Liege für die Rosahaarige herausholte. Sie unterhielten sich dabei über die Bepflanzung des Naturteiches. Sakura war für viel Grün, Sasuke für mehr schwarzen und weißen Stein. Sobald sie vor der Terrasse, noch in der Sonne, angekommen waren, stellte Sasuke die Liege hin und gab Sakura das Handtuch. „Hast du zufällig Sonnencreme da? Ich seh sonst aus wie ein Krebs und das beißt sich dann ganz grauenvoll mit meinen Haaren“, meinte sie lachend. Sasuke schmunzelte bei dem Bild und nickte. „Brauchst du sonst noch was?“ „Gern noch einen Kaffee.“

Der Kaffee war gleich durchgelaufen, die Sonnencreme suchte Sasuke ein wenig länger. Nach seinen drei Monaten Auszeit in der Sonne, hatte er sämtliche Sonnenmittel einfach in einen Beutel in seinem Bad untergebracht. Ein paar schmiss er gleich weg, dann endlich fand er eine mit dem Wert 50. Sakura hatte eine so helle Haut, da sollte sie lieber einen höheren Lichtschutzfaktor benutzen. Mit Creme und voller Kaffeetasse marschierte Sasuke schließlich auf die Terrasse – und blieb abrupt stehen. „Ähm.. Sakura.“ „Was ist?“, lächelte sie ihn zuckersüß an – in ihrer Unterwäsche. „Unterwäsche, Bikini – is doch alles das Selbe“, ergänzte sie schnell, damit Sasuke nicht auf abstruse Gedanken kam. „Du rennst ja auch nur in Shorts rum“, zwinkerte sie und kam dann auf ihn zu, um ihn Kaffeetasse und Sonnencreme abzunehmen. „Danke“, flötete sie und ließ sich dann genüsslich seufzend auf der Liege nieder. Sasuke stand nach wie vor in der Tür zur Terrasse und war – zugegeben – ein wenig überfordert. Nun gut, sie trug einen normalen schwarzen Slip und einen normalen schwarzen BH – nichts außergewöhnliches also – dennoch; es überraschte Sasuke einfach wie selbstbewusst die Rosahaarige war.
 

Mit einer vollen Tasse Kaffee bewaffnet setzte sich Sasuke neben Sakura, nachdem er sich ebenfalls eine Liege aus dem Gartenhäuschen geholt hatte. „Auch Sonnencreme?!“, fragte die Rosahaarige, als er sich genüsslich zurück legte. „Nein danke.“ „Wo waren wir letztes Mal stehen geblieben? Ich glaube, du wolltest mir von deinen drei Monaten Auszeit erzählen“, setzte Sakura zu einem Gespräch an und sah dann lächelnd zu ihm. „Ein ander mal. Erzähl mir von deiner Studienzeit, Warum Medizin?“, wechselte Sasuke das Thema sogleich und sah die Rosahaarige erwartungsvoll an. Sakura kicherte. „Nach wie vor kein großer Redner. Nun.. Warum Medizin“, fing sie an und erzählte dann. Sie war schon immer fasziniert davon wie komplex der menschliche Körper war. Eine perfekte Maschine, bestehend aus vielen kleinen Bauteilen, die alle eine wichtige Rolle spielten. Fehlte eines oder war eins defekt, konnte das den ganzen Körper aus dem Gleichgewicht bringen. Deswegen hatte Sakura auch vor allem die Chirurgie, sowie Sportmedizin für sich entdeckt. Sasuke lauschte ihrer Begeisterung für die Medizin und war wieder einmal mehr von der Rosahaarigen fasziniert. Bereits beim Essen erzählte sie viel über sich, was ihn beeindruckte. Seit der Grundschule war sie im Schwimmteam, hatte auf der High School und der Uni sogar einige Goldmedaillen in Wettkämpfen geholt. Ein paar Jahre lang hatte sie auch Kickboxen trainiert, bis ihr jedoch die Nase gebrochen wurde. Danach hatte sie nicht mehr unbedingt die Lust dazu. Sie hatte eine Schwäche für Schokolade und anderes süßes Zeug, liebte es Kreuzworträtsel zu lösen und trank ihren Kaffee meist schwarz. Ihre beste Freundin war die Künstlerin Ino Yamananka und das bereits seit der Grundschule. Mit dieser ging sie durch sämtliche Schuljahre und wohnt auch heute noch mit ihr zusammen. Das war vor allem gut für Sakura, da sie so Geld während dem Studium einsparen konnte. Ihre Lieblingsfarbe war weinrot und sie zog Katzen Hunden vor, fand aber beide sehr knuffig. Mal davon abgesehen hatte sie für keines von beiden Zeit. So viel wusste er schon über Sakura Haruno, Widder, geboren am 28. März.
 

Sasuke schmunzelte. Die Rosahaarige war ein recht aufgeweckter und fröhlicher Mensch. Dennoch konnte sie sehr ernst sein, hatte ein großartiges Gedächtnis und war unglaublich willensstark. Sasuke wusste jetzt schon, dass eine Diskussion mit ihr kein Zuckerschlecken werden würde. Eine Berührung am Arm ließ ihn aufsehen. „Wo warst du denn mit den Gedanken?“ „Bei all dem, was du mir über dich erzählt hast“, antwortete er ehrlich und konnte Sakura dabei zusehen, wie sie ein wenig rot um die Nase wurde. „Ähm. Ok? Ich wollte dich fragen, ob wir etwas essen wollen“, fragte sie plötzlich etwas schüchtern. „Gern. Bestellen oder kochen?“ „Du kannst kochen?“ „Mutter bestand beim Hausunterricht darauf, dass mein Bruder und ich Eigenständigkeit lernten. Kochen lernen gehörte zum Unterricht“, erklärte er ihr und schwelgte kurz in Erinnerungen. Als Clanmitglied war es Tradition neben dem Schulunterricht, auch clan-spezifischen Unterricht zuhause zu erhalten. Neben Fremdsprachen oder musischen Einheiten, war Hauswirtschaft eines der vielen Dinge, die sie lernen mussten. Allem voran die Geschichte des Uchiha Clans natürlich. „Dann würde ich gerne kochen“, entschied Sakura kurzerhand und Sasuke nickte. Gemeinsam gingen sie in die Küche, nachdem sich die Rosahaarige wenigstens ihr T-Shirt wieder angezogen hatte. Sasuke schmunzelte, als er ihr dabei zusah, wie sie mit Händen in die Hüften gestemmt in seinen Kühlschrank spähte, um zu entscheiden was sie kochen würden. Sakura war direkt und so gar keines von den Püppchen-Frauen, die vor Männern kuschten oder für sie das brave Goldstück spielten. Sakura hatte Temperament und einen eigenen Kopf.
 

Sasuke wollte unbedingt ein weiteres Date mit ihr.

Wolken im Paradies

Es war ein Montag, als die Maschinen einfielen. Natürlich musste es ein Montag sein. Und natürlich lief die schwere Maschine seit Punkt acht Uhr. Sasuke gähnte, während er dem Kaffee dabei zusah, wie er in die Tasse lief. Heute waren der Bagger und der Lasttransporter da, die das Naturbecken aushoben und die Erde wegbringen würden. Seit gut einer Stunde fraß sich der Bagger nun schon durch die Erde in seinem Garten und verlud die Erde auf den Transporter. Es würde wohl auch noch eine Weile so weiter gehen. Sasuke seufzte.

Wenn alles gut ging, war das Naturbad schon nächste Woche fertig. Dann konnte er in der vorletzten Augustwoche die ersten Bahnen schwimmen. Seine Mutter hatte darauf bestanden, dass er dann eine Gartenparty feierte, zu der sie alle eingeladen waren. Gastgeber zu sein war nicht unbedingt seine Lieblingsrolle, allerdings würde er eh nur seine Familie und Naruto einladen. Also nicht ganz so anstrengend, wie man glauben würde. Sasuke wusste nur nicht, ob er der Bitte seiner Mutter nachkommen wollte und Sakura ebenfalls einlud. Er wollte sie noch nur für sich haben und nicht schon seiner Familie zum Fraß vorwerfen. Sasuke musste sich nämlich definitiv eingestehen, die rosahaarige Ärztin zu mögen. Seit Naruto sie an einem Sonntag mitgebracht hatte waren schon wieder zwei Wochen vergangen. Sie schrieben viel oder trafen sich zum Essen, wenn ihre Schicht das zu ließ. Im Umkehrschluss hieß das, dass Sasuke und Sakura nun schon fünf Dates gehabt hatten – und weitere würden noch folgen! Von sich selbst beeindruckt, verzog Sasuke kurz das Gesicht. Das hieß jedoch auch, dass er die Rosahaarige wohl oder übel tatsächlich zur Gartenparty einladen sollte. Seine Mutter und Naruto würden ihm sonst noch aufs Dach steigen. Seufzend ergab sich Sasuke seinem Schicksal und ging mit seiner Kaffeetasse nach draußen, um den Arbeitern über die Schulter zu spähen. Lange würden sie nicht mehr brauchen, dann konnte er den nächsten Arbeitsschritt einleiten.
 

Die Gartenparty fand am 23. August statt und war ein voller Erfolg. Zumal sie auch gleich Narutos und Hinatas ersten Hochzeitstag nachfeierten. Ganz entspannt natürlich, denn die frisch gebackenen Eltern waren doch recht müde. Boruto dagegen war ein quietschvergnügtes Baby, das das Strahlen definitiv von Naruto hatte. Sasuke hatte jetzt schon Mitleid mit Hinata. Jetzt hatte sie zwei Wirbelwinde im Haus. Itachi, seine Frau und seine zwei Kinder waren ebenfalls da; und obwohl Naruto dieses Mal nicht mit ihnen spielte, waren die beiden in Sasukes neuem Schwimmteich bestens beschäftigt. Hoffentlich würden die nicht jeden Tag vorbeikommen. Das hätte er sich vielleicht früher überlegen sollen. Sasuke kratzte sich an der Schläfe und zuckte dann mit den Schultern. Er konnte Naruto nicht davon abhalten sich selbst ins Haus zu lassen, wie könnte er es dann zwei Kindern verwehren bei ihm Schwimmen zu gehen. Zumal ‚Onkel Sasuke‘ ja auch noch den ganzen Tag zuhause war!

„Sasuke, Spätzchen. Wo ist denn nun die junge Frau?“ Sasukes Mutter hatte ihm am Arm berührt und sah ihn erwartungsvoll an. „Sie ist Ärztin, Mum“, erklärte er ihr erneut und ging dann in die Küche, um eine frische Karaffe Wasser zu holen. Er gab noch ein paar Scheiben Zitronen und ein paar Blätter Basilikum ins Wasser, dann brachte er die Karaffe wieder raus. Bevor er sich setzte, sah er alle noch einmal an, doch niemand brauchte gerade etwas; Sasuke setzte sich. Mikoto wollte wieder etwas sagen, doch Fugaku legte ihr seine Hand auf ihre. „Sasuke, Naruto, der 1. Oktober ist ein Freitag. Kommt also erst am 4. wieder ins Büro“, verkündete er gewohnt ruhig und aß danach ein weiteres Stück vom Kuchen. Mikoto hatte einen Erdbeerkuchen mitgebracht mit den Worten: „Keine Gartenparty ohne Erdbeerkuchen!“
 

„Kommt deine neue Freundin nun heute noch, oder nicht?“, fragte Mikoto eine Stunde später wieder. Sasuke seufzte. Nach einem Blick auf seine Armbanduhr und auf sein Handy, auf dem keine neuen Nachrichten eingegangen sind, zuckte er mit den Schultern. „Sieht nicht danach aus Mum“, fügte er noch schnell hinzu. Er wusste, sie konnte es nicht leiden, wenn er nur Mimik und Gestik nutzte um sie auszudrücken. Mikoto Uchiha wollte stets klar formulierte Sätze hören. Sie machte ein enttäuschtes Geräusch. „Das ist wirklich schade“, sagte sie und sah dann ihren Enkelkindern beim Plantschen zu. Sasuke stimmte ihr innerlich zu und hoffte einfach darauf die Rosahaarige bald wieder zu sehen.

Es wurde jedoch nicht besser. Sasuke und Sakura trafen sich wenn, dann meistens am Wochenende, wenn sie Pause hatte. So ging das den Rest des August, sowie auch den kompletten September. Ab Oktober kam erschwerend hinzu, dass nun auch Sasuke wieder arbeitete; und dass das Klinikum, sowie die Firma zu weit auseinander lagen, als dass sie sich in der Mittagspause treffen konnten. Sasuke war wirklich verstimmt. Diese gelegentlichen Dates am Wochenende zehrten wirklich an seinem Ego und an seiner Laune.
 

„Hattet ihr schon was miteinander?“ „Hn.“ „Was?! Ihr datet euch jetzt seit gut vier Monaten und noch nichts? Noch nicht mal ein Kuss? Sasuke! So schüchtern kenn ich dich ja gar nicht!“ „Es liegt nicht an mir. Sakura arbeitet dauernd“, brummte er und fuhr sich verstimmt durch sein Haar. Sakura priorisierte momentan einfach ihre Arbeit. Sollte Sasuke ihr etwa ein Ultimatum stellen? Ich oder deine Arbeit?! Wie dämlich war das denn. Zumal nach vier Monaten.. Dates? Beziehung? Präbeziehung? Freundschaft? Sasuke wusste nicht, wie er diese Zeit überhaupt benennen sollte. Es war schlechtweg kompliziert. In Filmen sah das immer so einfach aus. Man lernte sich kennen, man mochte sich und innerhalb von kurzer Zeit war man dann verliebt und ganz selbstverständlich ein Paar. Doch das Leben war eben kein Film. Vier Monate hatte es Sasuke versucht, doch er sah ein, dass Sakura zur Zeit einfach keinen Platz für ihn in ihrem Leben hatte. Was auch der Grund war, dass sie sich seit einer Woche weder geschrieben noch getroffen hatten. Sakuras Job war zeitintensiv. Überhaubt musste sich Sasuke eingestehen, dass er und Sakura einfach an zwei unterschiedlichen Punkten im Leben waren. Er seufzte wieder. „Was hast du jetzt vor Teme?“, fragte Naruto in die Stille hinein. „Ich weiß es nicht, Dobe.“
 

Fakt war, dass Sasuke für sich entschieden hatte, dass er Sakura mochte und sich auch mehr mit ihr vorstellen konnte. An diesem Punkt war es also nun an Sakura eine Entscheidung zu treffen. Was schwer werden würde. Sakura war nach wie vor mitten in ihrer Ausbildung, obwohl sie bereits 27 war. Nach sechs Jahren Medizinstudium war sie nun in Assistenz zur Fachärztin zur Chirurgie für Orthopädie und Unfallchirurgie; und das erst im vierten Jahr von sechs. Das erzählte er auch Naruto. Der seufzte. „Das ist wirklich hart. Sorry, Sasuke.“ Er hatte Sasuke gesagt. Der Blonde meinte es ernst. „Hn.“ „Na komm, lass uns nach dem Essen sehen“, meinte Naruto nach einer Weile und klopfte dem Schwarzhaarigen auf die Schulter, als er aufstand. Hinata war wieder fit genug, um wieder zu kochen und tat das auch. Naruto durfte zwar mittlerweile etwas helfen, vor allem aber kümmerte er sich um Boruto, wenn dieser wieder Aufmerksamkeit verlangte.

„Perfektes Timing, Jungs, Essen ist fertig!“, freute sich die Uzumaki und stellte das dampfende Essen auf den Tisch. „Du siehst gut aus, Hinata“, meinte Sasuke da und betrachtete Hinata etwas genauer. Auf seiner Gartenparty hatte Hinata noch den typischen Babybauch, den man nach einer Schwangerschaft einfach hatte. Sie ging jedoch fleißig in Rückbildungskurse, die ihre Wirkung taten. „Danke Sasuke! Das zu hören ist schön“, antwortete sie lächelnd und teilte das Essen aus. „He! Ich sag dir das auch immer!“, protestierte da Naruto, der gerade die Wassergläser aufgefüllt hatte. „Du bist auch ihr Mann, du musst so was sagen“, sagte Sasuke grinsend und amüsierte sich über Naruto, der beleidigt die Backen aufplusterte. „Du bist doof.“ „Ich dich auch, Dobe.“

„Guten Appetit Jungs!“ „Dito Hinata.“
 

Ein Klingeln riss Sasuke aus seinen Gedanken. Er sah auf seine Armbanduhr. 19:37Uhr. Er war erst vor einer Stunden von den Uzumakis heimgekommen, wer besuchte ihn also um diese Uhrzeit? Mit fragendem Gesicht öffnete er also die Haustüre und staunte dann nicht schlecht. „Sakura“, war alles was er raus brachte. Schüchtern strich sie sich eine Haarsträhne zurück. „Hey“, sagte sie und wartete scheinbar darauf, dass etwas passierte, doch Sasuke antwortete nicht; ging nur einen Schritt beiseite, damit sie eintreten konnte. Das tat sie allerdings nicht gleich. „Ich wollte mich entschuldigen, dass ich im August nicht zu deiner Gartenparty gekommen bin. Dass ich dir seit einer Woche nicht geschrieben oder mich anderweitig bei dir gemeldet habe. Dass- Es war stressig im Klinikum“, begann sie und trat dabei verlegen von einem Fuß auf den anderen. „Mach dir keinen Vorwurf“, sagte Sasuke, um ihr ein wenig entgegen zu kommen. „Mach ich mir aber! Sasuke, ich mag dich wirklich und es tut mir wahnsinnig Leid, dass ich gerade kaum Zeit für dich habe. Deswegen“, sie stockte, „deswegen.. dachte.. ich mir, komme ich vorbei und..“, sie verlor ihren Faden. Sie wusste selbst nicht mehr warum sie eigentlich hier war, bzw. für was. Sasuke trat einen weiteren Schritt zurück. „Na komm schon rein“, beendete er ihre peinliche Stammelei und lächelte aufmunternd. Sakura atmete erleichtert auf und trat etwas rosa um die Nase ein. Artig zog sie ihre Schuhe aus und hängte ihre Strickjacke an die Garderobe. Sasuke war indes schon in die Küche vorausgegangen und holte zwei frische Gläser. Sie folgte ihm. „Wasser oder Saft?“ „Wasser bitte“, antwortete Sakura und sah sich um. Sie stand dort wie bestellt und nicht abgeholt. „Ehrlich gesagt, weiß ich gar nicht was-“ „Willst du das Becken sehn?“, unterbrach Sasuke sie sogleich und hielt ihr das Wasserglas hin. „Gern.“

Gemeinsam gingen sie in den Garten. „Wow. Das ist echt schön geworden!“, schwärmte Sakura und zog ihre Socken aus, damit sie barfuß über die Wiese laufen konnte. Kurz hielt sie den Fuß in Wasser. „Angenehm warm“, murmelte sie und umrundete dann das gesamte Becken, blieb hier und da stehen, um sich die Pflanzen und Steine besser zu besehen.
 

Die späte Oktobersonne wärmte Sasukes Gesicht, während er auf der Terrasse stand und Sakura dabei zusah, wie sie seinen Schwimmteich inspizierte. Sie war tatsächlich vorbeigekommen, ohne dass sie etwas ausgemacht hätten. War das kein gutes Zeichen? Sie hatte sogar peinlich vor sich her gestammelt, weil sie nicht wusste, wie Sasuke reagieren würde. Immerhin hatte sie sich seit einer Woche nicht mehr gemeldet. Ein herber Schlag gegen Sasukes Ego. Dass sie jetzt hier war und peinlich berührt war, besserte seine Laune tatsächlich. Gemein, aber verdient. Fand zumindest Sasuke. Aber die Rosahaarige hatte recht was den heutigen Abend betraf. Er hatte bei den Uzumakis gegessen, was also wollte Sakura heute noch machen? Das fragte er sie auch sogleich, als sie fertig mit inspizieren war und wieder zu ihm zurück kam. „Wir könnten vielleicht einen Film schauen, wenn du Lust hast. Ich hab nicht wirklich weiter gedacht. Ich wollte mich entschuldigen und ja..“, verlegen kratzte sie sich hinterm Ohr. In dem Moment erinnerte sie Sasuke stark an Naruto – und dem Idioten konnte er genauso wenig lange böse sein, wie Sakura. Sasuke seufzte, als er das feststellte. „Na dann komm. Ich hab ein Heimkino.“ „Echt jetzt?!“

Oh Gott. Sakura mutierte zu einem zweiten Naruto.

Heute friert die Hölle zu.

Sasuke seufzte.

Sakura schlief.
 

Keine Dreiviertelstunde nachdem sie den Film angefangen hatten, war die Rosahaarige eingeschlafen. Friedlich hatte sie sich in die weiche Decke eingemummelt und in die Kissen der Couchlandschaft gekuschelt. Sasuke indes saß in der anderen Ecke der Couch und beobachtete die schlafende Frau. Sie war direkt nach der Arbeit zu ihm gekommen, obwohl sie unglaublich müde zu sein schien. War das gut? War das schlecht? Mal davon abgesehen, dass Sasuke noch immer nicht wusste, was er jetzt eigentlich bezüglich der schlafenden Gestalt neben sich tun sollte. Sakura wecken und dann heimbringen? Sie auf der Couch liegen lassen? Sasuke sah auf seine Uhr. Es war gerade einmal neun Uhr abends. Der Uchiha beschloss, dass er einfach warten würde. Gemütlich schaute er deshalb den Film zu ende.

Mittlerweile war es kurz nach zehn und die Rosahaarige schlief immer noch. Sasuke gähnte und stand auf, um sich zu strecken. Sein Blick fiel wieder auf Sakura und er trat näher, damit er ihr entspanntes Gesicht genauer mustern konnte. Ihre Wimpern waren ziemlich hell und auch ihre Augenbrauen waren etwas heller, als ihre Haarfarbe. Bei genauerem Hinsehen erkannte Sasuke schließlich, dass Sakura wohl eigentlich blond war. Sehr hellblond sogar. Das würde auch ihre sehr helle Haut erklären, die sich deutlich von der schwarzen Wolldecke abhob. Sasukes Blick wanderte den Körper der Rosahaarigen herunter. Auch wenn die Decke das meiste verdeckte, so konnte man doch die Rundungen und Muskeln erkennen. Sakura hatte ihm mal erzählt, dass das Konoha Klinikum auch einen Sportraum besaß, in welchem sie regelmäßig Gewichte stemmte, damit sie nicht unter dem Gewicht der Patienten litt. Des Öfteren musste sie bei Patienten anpacken, um sie zum Beispiel von einer Liege auf die nächste zu hieven. Mit einer intakten Rückenmuskulatur ging das besser. Ebenfalls konnte sie so die langen Stunden auf den Beinen besser aushalten. Sasuke schmunzelte, als er sich Sakura an Fitnessgeräten mit schweren Gewichten vorstellte.

Als sich Sakura plötzlich im Schlaf leicht bewegte, fiel dem Schwarzhaarigen erst auf, was er da tat. Sakura war doch kein Ausstellungsstück. Der Schwarzhaarige schüttelte belustigt den Kopf über sein eigenes Verhalten. Er sah auf seine Uhr und dann wieder zu der Rosahaarigen. Es machte keinen Sinn sie hier einfach schlafend liegen zu lassen. Die Couch war zwar bequem, aber Sakura musste morgen wahrscheinlich arbeiten. Entsprechend wollt Sasuke sie zumindest wecken, damit sich die Rosahaarige gegebenenfalls einen Wecker stellen konnte. Oder so.
 

„Sasuke, warum starrst du mich so an?!“, riss es ihn aus seinen Gedanken. Sakura war aufgewacht. Weil ihm auf die Schnelle keine vernünftige Erklärung dafür einfiel, meinte er nur: „Du bist eingeschlafen. Ich wollte dich wecken, damit du morgen nicht verschläfst.“ Sakura, die sich mittlerweile aufgesetzt und gestreckt hatte, sah auf die Uhr über der Tür. „Oh weh, da war ich heute aber keine gute Abendgesellschaft. Entschuldige“, sagte sie und versuchte sich ein herzhaftes Gähnen zu verkneifen. Sasuke war mittlerweile zur Tür gegangen und bedeutete ihr mitzukommen. „Du kannst gerne hier bleiben“, meinte er, dann ging er hinaus.

Sakura entschuldigte sich noch drei Mal bei Sasuke. Einmal als er ihr Zahnbürste und Handtücher reichte, einmal, als er ihr ein Tshirt zum Schlafen gab, und das dritte Mal, als er sie in das Gästezimmer direkt neben dem Heimkino brachte. Sie wollte gerade wieder anfangen, als Sasuke ihr zuvorkam: „Sakura.“ Mehr sagte er nicht; aber die Art und Weise, wie er es sagte, ließ sie inne halten. Sakura seufzte. „Ich muss um sieben aufstehen und um acht sowas los. Montags beginnt meine Schicht erst um halb zehn, wenn ich sonntags arbeiten musste“, erklärte sie stattdessen, bevor sie sich ein viertes Mal entschuldigte. Sasuke nickte und trat auf sie zu. Mit einem Kuss auf die Stirn und einem „Gute Nacht“, war er dann auch schon aus dem Gästezimmer verschwunden. Kaum hatte er die Tür geschlossen, hörte er Sakura wie ein 14jähriges Mädchen freudig quietschen. Gut, dass sie nicht sag, dass Sasuke wie ein 15jähriger Junge pubertär grinste.

Himmel stand er auf die Frau!
 

Von sich selbst und seinem Eingeständnis erschrocken, stapfte Sasuke zuerst in sein Bad und warf sich nach dem Zähneputzen in sein Bett. Hier musste er feststellen, dass, obwohl er schon in seiner Schlafposition lag, der Schlaf dennoch nicht kommen wollte. Stattdessen grübelte er über die neu gewonnenen Erkenntnis über sich und Sakura nach. Aus dem Augenwinkel sah er auf seine Armbanduhr. Es war mittlerweile halb eins in der Früh. Sasuke schnaubte. Na toll. Das wird eine kurze Nacht. Schleunigst verdrängte er alle Gedanken an Sakura, da es momemtan doch nichts bracht darüber zu grübeln. Sasuke beschloss das Ganze mal mit Naruto auszudiskutieren. Ein Schauer lief Sasukes Rücken hinab. Soweit war es also schon gekommen: Sasuke Uchiha musste sich Beziehungstipps von Naruto Uzumaki holen.

War die Hölle zugefroren?
 

Natürlich hatte Sasuke nicht gefragt. Er war ein Uchiha! Er regelte seine Probleme selbst!

Wozu dies nun allerdings geführt hatte, war dem Uchiha auch nicht ganz recht. Es war kein direktes Problem, sondern eher eine eigenartige Situation, die sich nun schon seit Wochen abspielte: Sakura kam nun öfters Abends nach der Arbeit vorbei, blieb über Nacht und startete dann von ihm aus in die Arbeit. Sakura brauchte nur unwesentlich länger zu Arbeit, zumal Sasuke sie morgens dann immer zur Bushaltestelle fuhr. Zugegeben, mehr als zweimal die Woche war Sakura nie da, aber mittlerweile hatte sie ein eigenes Fach in der Kommode im Gästezimmer. Sasuke störte es nicht, allerdings brachte das seine Beziehung mit Sakura auch nicht weiter. Jetzt hatte er eigentlich auch nur eine Mitbewohnerin. Vielleicht sollte er mal bei ihr vor der Haustüre stehen. Da Sakura aber mit Ino Yamananka zusammen wohnt, war das auch irgendwie eigenartig.

Ein Klopfen riss ihn aus seiner Gedankenwelt. „Herein", rief er und Haruka tauchte in der Tür auf. „Frau Yamananka wäre hier, wegen des zweiten Sponserings“, sagte Sie und brachte ihm eine dampfende Tasse Kaffee an den Schreibtisch. Wenn man vom Teufel spricht.

„Schick sie bitte rein", verlangte Sasuke und trank dann von seinem Lebenselixier. Nebenbei legte er noch schnell die Akten weg, welch er gerade bearbeitet hatte. Er wollte sich ganz der Künstlerin widmen. Auch, weil er dann eventuell etwas über Sakura erfahren konnte.

Keine Sekunde später schneite der blonde Wirbelwind wieder herein. Dieses Mal jedoch nicht so energetisch und einnehmend wie beim ersten Mal. Dieses Mal musterte sie ihn argwöhnisch und ließ sich langsam aber galant auf dem Sessel vor Sasukes Schreibtisch nieder. Sasuke hatte den stoischen Gesichtsausdruck eines Uchihas aufgesetzt und ließ die Musterung unkommentiert über sich ergehen. Innerlich lachte er jedoch amüsiert. Sakura hatte ihrer blonden besten Freundin also von ihm und ihr erzählt - auch wenn es noch nicht viel zu erzählen gab. Sasuke und Sakura hatten bisher nur kleine Zärtlichkeiten ausgetauscht. Ein wenig Kuscheln auf der Couch hier, eine flüchtige Berührung dort. Ein Kuss auf die Stirn, zum Gute Nacht sagen. Ino räusperte sich. „Nun.. Herr Uchiha.“ Sie sprach seinen Namen bewusst betont aus, um ihn aus der Reserve zu locken, doch Sasuke reagierte in keinster Weise. Ino sprach daher weiter: „Wie Sie wahrscheinlich wissen, war unsere letzte Zusammenarbeit von Erfolg gekrönt, weshalb ich gerne für eine zweite Ausstellung meiner Werke vorsprechen möchte.“ Sie wollte weiterreden, doch Sasuke unterbrach sie mit einem Handzeichen und setzte sich noch ein Stück auf, bevor er sprach: „Lassen Sie einfach Ihre Unterlagen hier, damit ich sie der Rechtsabteilung geben kann. Wie Sie sagten: Die letzte Ausstellung war durchaus rentabel für uns beide. Warum also nicht auch die zweite?" Er endete mit Absicht mit einer rhetorischen Frage, damit dieses Thema abgeschlossen war und die Blondine Zeit hatte sich ein neues Vorgehen zu überlegen. Mit verengten Augen musterte Ino den Uchiha erneut, zog dabei ihre Unterlagen hervor und hielt sie ihm hin. Sasuke blieb äußerlich stoisch entspannt, innerlich kugelte er sich vor Lachen. Als er die Papiere nehmen wollte, hob Ino sie ein Stück an, sodass Sasuke ins Leere griff. Sasuke hielt den Blickkontakt zu ihr jedoch aufrecht. Verzog keine Miene. Die Anspannung war zum Greifen. „Wenn du meiner besten Freundin weh tust, tu ich dir weh“, sagte sie ernst und funkelte den Uchiha herausfordernd an. Locker hielt Sasuke ihrem Blick stand. „Mit dem Versprechen kann ich leben“, antwortete er und nahm ihr dann die Akten ab. Ino verengte wieder kurz die Augen, grinste jedoch im nächsten Moment: „Danke für das erneute Vertrauen in mich, Herr Uchiha.“ Sasuke nickte und Ino ging erhobenen Hauptes. Sobald sich dieTür hinter ihr geschlossen hatte, konnte sich der Schwarzhaarige das Grinsen nicht mehr verkneifen. Eine Frau die einem Uchiha droht, sah man auch nicht alle Tage. Die Hölle schien nun tatsächlich eine Klimaanlage zu haben.
 

Als Naruto Sasuke zum Feierabend hin abholte, erzählte er dem Blonden von dem Zusammentreffen. Naruto lachte Tränen. „Das kann ja lustig werden! Aber hey, wenns is, sagst Bescheid, dann komm ich vorbei und beschütz dich.“ „Hn.“

Sasuke gähnte, als sie an der richtigen Haltestelle angekommen waren und ausstiegen. „Aber ist das kein gutes Zeichen? Sakura spricht über dich mit ihrer besten Freundin und zwar auf eine Art und Weise, die diese Ino dazu treibt dir zu drohen“, führte Naruto weiter aus. Sasuke sah ihn mit hochgezogener Augenbraue an, erwiderte jedoch nichts weiter, da Hinata ihnen bereits die Tür öffnete. Auf dem Arm hatte sie einen breit grinsenden Boruto, der freudig strampelte, als er seinen Vater erkannte. „Heeey~ Stinktier. Na wie gehts?!“, freute sich Naruto sofort und küsste Hinata schnell, bevor er ihr den Kleinen abnahm. Sasuke umarmte die Uzumaki kurz zur Begrüßung und tippte dann mit zwei Fingern gegen die Stirn von Boruto; dieser quietschte vergnügt. „Ey Teme! Das macht dein Bruder auch immer, was soll das sein?!", fragte der Blonde berechtigter Weise, doch Sasuke zuckte nur kurz mit den Schultern. Er wusste es selbst nicht. Wahr wohl so ein Uchiha Ding. Sein Vater und Bruder hatten das auch schon bei ihm gemacht, als er noch klein war.

„Isst du heute mit uns, Sasuke?“, fragte Hinata und Sasuke wandte sich von Borutos kleinen Fingern ab, zu ihr. „Heute nicht, danke.“ Sie nickte und scheuchte danach ihre zwei Jungs nach drinnen. Immerhin war es mittlerweile Ende November und doch schon recht kalt. „Ciao Teme!“, rief der Blonde noch, woraufhin Sasuke mit einem „Dobe“, antwortete. Kurz umarmte er noch Hinata zum Abschied, dann ging er zu seinem Auto.

Während der Fahrt dachte er an das, was Naruto gesagt hatte und musste feststellen, dass der Blonde wohl recht hat. In der Hölle gab es anscheinend eine Temperatursturz. Sakura schien tatsächlich über ihn mit Ino zu reden - und zwar so, dass die Yamananka wohl glaubte, dass sie zusammen waren. Oder es bald sein würden. Nach knapp einem halben Jahr Dating war das im Prinzip genau die Information gewesen, die Sasuke gebraucht hatte. Er grinste schalkhaft.
 

Nachdem er geparkt hatte, sah Sasuke kurz auf seine Uhr. Es war 17:48. Perfekt.

Drinnen angekommen, legte er Handy und Schlüssel auf der Kommode ab, schlüpfte danach aus Mantel und Schuhen und lief im Anschluss die Treppen hinauf in sein Schlafzimmer. Seinen Anzug hing er artig an den Kleiderbügel, damit er nicht knitterte, und zog sich dafür nur eine kurze Jogginghose an. Der Bodenheizung und Wärmeisolierung sei Dank, dass es in seinem Zuhause immer schön warm war. Gut gelaunt wusch sich Sasuke noch die Hände, bevor er wieder nach unten sprang und im Erdgeschoss den Fernseher anmachte. Sasuke blieb jedoch nicht davor sitzen, sondern ging eine weitere Etage tiefer, um die fertige Wäsche aus dem Trockner zu holen. Dabei zog er sogar ein paar Teile von Sakura heraus. Schmunzelnd legte er diese auf einen separaten Stapel. Sobald er fertig mit aussortieren und zusammenlegen war, brachte er beide Stapel hoch. Seinen verräumte er gleich, Sakuras legte er auf das Bett im Gästezimmer.

Sasuke sah auf seine Uhr. 19:05. Also wieder runter, aber dieses Mal in die Küche. Der Fernseher lieferte ihm ein wenig Hintergrundgeräusche, während er kochte. Ein Blick auf seine Armbanduhr sagte ihm 19:36. Schnell stellte er den Herd zurück, dann lief er zur Haustüre und öffnete diese. Eine reichlich verdutzte Sakura stand davor; die Hand zum Klingeln erhoben. Sasuke schmunzelte. „Donnerstagabend. 19:37 Uhr. Pünktlich wie immer“, meinte er und trat einen Schritt zur Seite, damit Sakura eintreten konnte. Sakura wurde rot und bewegte sich keinen Millimeter. „Komm rein, Essen ist fertig“, meinte Sasuke daher und ging zurück in die Küche. Sakura folgte ihm schließlich langsam. Nachdem sie sich aus Mantel und Stiefeln geschält hatte, verschwand sie zunächst im Gästeklo. Der Uchiha richtete derweil zwei Teller Essen her. Mit diesen ging er zur Couch und stellte sie auf den dazugehörigen Tisch. Die letzten Male hatten er und Sakura immer so gegessen. Kurz darauf kam die Rosahaarige ebenfalls in Jogginghose und Top, ihre Haare zurückgebunden und abgeschminkt. Sasuke konnte ihre Anspannung sehen, reichte ihr jedoch ohne Worte ihren Teller und Besteck. „Danke“, gab sie leise von sich und begann zu essen. Sasuke würdigte Sakura dabei keinesBlickes. Er wollte sie schmoren lassen. Einfach so.
 

Als beide fertig waren, hatte Sakuras Anspannung so große Ausmaße genommen, dass sie fast schon fluchtartig aufstand und das genutzte Geschirr wegbrachte. Als sie aus Sasukes Blickfeld verschwunden war, erlaubte er sich ein schelmisches Grinsen, schließlich sagte er: „Ino war heute bei mir im Büro.“ Hinter sich konnte er Teller klirren hören, doch Sakura schien sie noch gefangen zu haben, denn als Sasuke aufstand und auf sie zuging, schloss sie gerade die Spülmaschine. „Ach ja?!“ Sakuras Stimme war recht dünn. Sie ging sogar einen Schritt zurück, als Sasuke weiter auf sie zukam. Allerdings kam sie nicht weit, da sie die Küchenzeile im Rücken hatte. Sasuke setzte seinen ganzen Charme ein und ging gefährlich langsam auf Sakura zu. Mit seine Augen fixierte er die Rosahaarige, die kaum merklich schluckte. Er wusste wie er gerade auf sie wirkte. Naruto sagte immer, dass er dann aussah wie eine Raubkatze auf der Jagd. Was irgendwie auch stimmte. Heute jagte er Sakura. „Und was wollte sie?“, fragte die Rosahaarige und straffte kurz darauf die Schultern. Sie ging ihm den Schritt wieder entgegen, auch wenn sie jetzt ein Stück nach oben schauen musste. Sasuke hob beeindruckt eine Augenbraue. Sonst wagte es nur Naruto ihn herauszufordern, Sakura war heute nun schon die zweite Frau. Sasuke war sich mittlerweile sicher, dass die Hölle nun eine Eiswüste war und kam vor Sakura zum Stehen. Trotzig und stolz reckte sie ihm das Kinn entgegen. „Sie hat mir gedroht“, flüsterte er leise. Sakura schluckte. Er war ihr so nah, dass Sasuke ihren schnellen Atem auf seiner Haut spüren konnte. Die Anspannung war zum Greifen.
 

Ruckartig drehte sich Sasuke weg und ging zurück zur Couch. Nebenbei meinte er im Plauderton: „Außerdem wollte sie ein zweites Sponsering für ihre nächste Ausstellung.“ „Sasuke!“, kam es da erbost hinter ihm und er konnte hören, wie Sakura sich auf ihn stürzen wollte. Er drehte sich zur Seite, sodass sie ihm direkt rein lief. Mit seinem Arm umschlang er ihre Taille, damit sie nicht stürzten. Vor Schreck hielt sie sich an ihm fest. Als Sakura aufsah, blickte sie direkt in Sasukes Gesicht. Sie wollte ihn gerade tadeln, als er sie mit einem Kuss verstummen ließ. Sakura war zunächst überrumpelt doch nachdem Sasuke den Kuss löste, griff sie sofort in seinen Nacken und zog ihn zu einem weiteren zu sich hinunter. Nun war Sasuke der überraschte, doch er griff bereits mit seiner zweiten Hand in ihren Haarschopf, um sie noch enger an sich zu ziehen. Der anfängliche Kuss, entwickelte sich schnell in eine regelrechte Knutscherei, die nur deshalb unterbrochen wurde, weil Sakura plötzlich lachen musste. Von ihrem Lachen angesteckt, musste sogar Sasuke schmunzeln. Sie verriet ihm nicht warum sie gelacht hatte, doch Sasuke war es auch egal. Ihm reichte ihr Ausdruck in den Augen und die Gewissheit, das Richtige getan zu haben. Er stahl ihr einen weiteren Kuss und löste sich dann von ihr. Gespielt böse schlug Sakura ihm gegen die Schulter. „Und ich dachte schon, du hast ein Hühnchen mit mir zu rupfen“, platzte es aus der Rosahaarigen heraus und folgte ihm wieder auf die Couch. „Ino war tatsächlich bei mir und hat mir gedroht“, gab Sasuke zu und zog Sakura ein Stück näher an sich, als sie auf der Couch saßen. Verdutzt sah sie ihn an, seufzte dann aber. „Entschuldige. Das ist typisch für sie“, verteidigte sie ihre beste Freundin. „Hn.“ Sasuke wollte nicht weiter darauf eingehen und küsste Sakura einfach erneut.

Eigentlich wollten sie den Film ansehen, allerdings konnte Sasuke nicht die Finger von Sakura lasn und andersrum. Schließlich beendete Sasuke die Farce, indem er den Fernseher ausschaltete und Sakura an der Hand mit nach oben in sein Schlafzimmer zog. Kaum hatte er die Tür geschlossen, zog Sakura ihn wieder zu sich, um ihn zu küssen. Sasuke drängte sich gegen sie und schob sie mit jedem Schritt näher zum Bett. Zuerst fand ihr Oberteil und ihr BH den Weg auf den Boden. Gerade küsste er sich ihr Dekolleté entlang und seine Hände wanderten zu Sakuras Jeans, als sie seine Hände festhielt und sie ihn ein Stück zurück schob. Schnell hatte sie Hose mitsamt Unterwäsche ausgezogen und rutschte danach an das Kopfende des Bettes. Verführerisch winkte sie ihm dann mit seinem Finger zu sich. Der Uchiha besah sich gierig die Frau in seinem Bett, zog sich seine Hose aus und folgte ihrer Aufforderung.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Uff.. Ich weiß, ich hab ewig nichts mehr von mir hören lassen, aber irgendwie wollten die Geschichten in letzter Zeit nicht zu Blatt geschrieben werden. Oder auf PC.
Es könnte auch sein, dass diese FF ein wenig langsamer vorangeht, weil die Uni mich stärker einnimmt als gedacht. Aber keine Sorge! Das Grundgerüst der FF steht ;)

Bis zum nächsten Kappi!

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Nachwort zu diesem Kapitel:
Tadaa! Kapitel 2!
Wer mag diese rosahaarige Person nur sein? ;D


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Nachwort zu diesem Kapitel:
Tadaa.. Geht weiter :) Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
So. An dieser Stelle übrigens nochmal danke an phie, der der Diebstahl aufgefallen ist und es mir berichtet hat.
Vielleicht könnt ihr alle ein bisschen aufmerksamer im Netz unterwegs sein. Jeder Autor wird euch dankbar sein.

Viele Kekse,
sama Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Nun, unser Lieblings-Freundes-Pärchen bei der Alltagsbewältigung.
Ich find's witzig xD


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Nachwort zu diesem Kapitel:
Oh Gott, Sorry!!
Eigentlich wollte ich das Kapitel schon viel früher abschließen, aber mit dem ganzen Prüfungsstress hab ichs erst jetzt geschafft. Es ist auch irgendwie etwas holprig, aber ich wollte euch nicht länger warten lassen!
Kapitel 7 is in Bearbeitung :)


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Nachwort zu diesem Kapitel:
Ja ich weiß.. Es hat lange gedauert, aber danke, dass ihr mir trotzdem die Treue haltet.
Danke übrigens an Naos der/die (Ô.o?) mich auf einige kleine Logikfehler aufmerksam gemacht hat, die ich soweit jetzt ausgebessert habe :)


x3
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Nachwort zu diesem Kapitel:
Jaa~ .. Sorry, dass es so lang gedauert hat.
Mehr kann ich gar nicht sagen. Also: Tut mir echt Leid!

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Nachwort zu diesem Kapitel:
Nun.. ich lebe noch. Ähm.. joa.
Über ein Jahr nach meinem letzten Kapitel hat es mich mal wieder an den PC gezogen, um ein weiteres Kapitel zu schreiben. Demnach entschuldigt, wenn der Schreibstil sich ein wenig geändert hat.
Ich hoffe es gefällt euch trotzdem.


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Nachwort zu diesem Kapitel:
Ja , tja.. Ich hab momentan nen Lauf :)
Verzeiht mir, dass das Kappi relativ kurz ist & nicht wirklich viel passiert, aber ich brauchte nen Übergang


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Nachwort zu diesem Kapitel:
Endlich haben sie sich getroffen!
Hat ja auch lang genug gedauert xD


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Nachwort zu diesem Kapitel:
Hihi.. Ja ich weiß ich bin gemein zu euch, aber es soll ja spannend bleiben :D


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Nachwort zu diesem Kapitel:
Es geht weiter!

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Nachwort zu diesem Kapitel:
Endlich! Sie haben es geschafft ^^

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Kommentare zu dieser Fanfic (104)
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Von:  MissBlackBloodSakura
2022-02-23T02:03:27+00:00 23.02.2022 03:03
Schreibst du noch weiter??😊
Antwort von:  sama
04.05.2022 18:25
Ich habs vor. Wann aber kann ich noch nicht sagen. Hab schon ewig ne Schreibblockade 😭
Von: abgemeldet
2020-12-29T23:05:45+00:00 30.12.2020 00:05
Woah, voll süß, ich hoffe die Uni und der liebe Gott lassen dir ein bisschen mehr Inspiration und Free time, damit es schnell weiter geht! Kommt gleich auf meine Favoriten liste 💖🦄
Supi FF, viel Glück bei weiteren Kapiteln!
LG Hayaku_chan ♡♡♡
Von:  MokkaBanana
2019-09-04T13:58:56+00:00 04.09.2019 15:58
An sich ist die FF bis jetzt gut, wie alle deine anderen.
Am Anfang allerdings war es für mich persönlich sehr schwierig allem zu folgen, da sehr viel drum herum geschrieben wurde. Ich mag es eben persönlich, wenn es nicht allzu lange dauert bis zur eigentlichen Story.
Deswegen bin ich froh, dass es jetzt "zur Sache" geht.

Habe deine FF eben gerade erst entdeckt, deswegen kommt erst jetzt der Kommi.

MfG. 😊
Von:  Kleines-Engelschen
2019-08-14T16:31:45+00:00 14.08.2019 18:31
Schön das sie sich endlich gefunden haben. Ich fand es war ein unglaublich schönes Kapitel. Mach weiter so

greetz
Von:  Cosplay-Girl91
2019-08-12T19:36:29+00:00 12.08.2019 21:36
Tolles Kapitel:)
Süß die Beiden. Nun sind sie doch im Bett gelandet
Bin schon sehr gespannt wie es weitergeht.
Mach weiter so.
Lg

Von:  Annasche
2019-08-12T17:37:31+00:00 12.08.2019 19:37
Da hat sich das Warten doch gelohnt! Endlich ein neues Kapitel online 😊
Dieses gefällt mir wirklich gut! Irgendwie süß, dieses knistern zwischen den beiden... Aber ich kann Sasuke verstehen, dass er manchmal nicht so recht weiß, wie es weiter gehen soll!
Hat er doch dann wirklich gut gelöst!!! Hat Spaß gemacht zu lesen!
Von:  Kaninchensklave
2019-08-11T21:51:22+00:00 11.08.2019 23:51
ein Tolles Kap

Da es in der Hölle einen Temperatursturz gibt ist eindeutig den Ino hat Sasuke gedroht
was dieser Narutonerzählt hat und einen Beziehubgstipp bekommen hat und wer ist besser geeignet
als Naruto immerhin ist er überglücklicher Familien Vater und verheiratet

doch ein Uchia schafft es auch so und braucht keine Tipps der Abend wird entspannend werden mit Sakura
und wer weiss vielleicht kommen sie sich etwas näher, immerhin hat er Skura erst durch Hinaru kennen gelernt

GVLG

Von:  Cosplay-Girl91
2019-02-25T21:52:47+00:00 25.02.2019 22:52
Tolles Kapitel :)
Bin schon sehr gespannt wie es weiter geht.
Mach weiter so.
LG
Von:  Kleines-Engelschen
2019-02-24T17:19:44+00:00 24.02.2019 18:19
ein unglaublich tolles kapitel. bin gespannt wie es sich weiterentwickelt und wie die beziehung der beiden die arbeit verkraftet. weiter so

greetz
Von:  DarkBloodyKiss
2019-02-22T22:39:20+00:00 22.02.2019 23:39
Hi Nabend :)
Super schönes Kapitel
Super schön geschrieben
Heimkino wie schön Ich möchte auch
Schließe mich Kaninchensklave an
Wünsche ein schönes Wochenende DarkBloodyKiss :)


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