Zum Inhalt der Seite

Du bringst meine Welt komplett durcheinander

Lovestory of Lavi x Sandra
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Ankunft im schwarzen Orden

Langsam öffnete sie ihre blauen Augen. Nur verschwommen nahm das schwarz-haarige Mädchen zwei Silhouetten wahr.

„Lenalee, ich glaube sie kommt zu sich“, nahm sie eine männliche Stimme wahr.

„Ja Bruder, du hast Recht“, erklang eine weibliche Stimme.

Das Mädchen, welches in einem Bett lag, öffnete ihre Augen ganz und setzte sich auf. Sie befand sich offenbar in einem Krankenzimmer, was sie anhand des Bettes und der spartanischen Einrichtung des Zimmers feststellte. An ihrem Kopf und ihrem Körper befanden sich Verbände, da sie offenbar verwundet wurde.
 

Aus den verschwommen Silhouetten wurden nun zwei deutliche Personen, Lenalee und ihr großer Bruder Komui.

„Wo … bin ich?“, fragte das Mädchen völlig verwirrt und schaute sich um.

„Du bist im Hauptquartier des schwarzen Ordens“, antwortete Linali freundlich auf ihre Frage, „Ich heiße Lenalee und das ist mein Bruder Komui. Wie heißt du?“

„Mein … Mein Name ist Sandra …“, stammelte sie noch immer verwirrt.

„Freut mich dich kennen zu lernen, Sandra“, sagte Lenalee herzlich und lächelt sie an.

„Der schwarze Orden …? Was bedeutet das …?“, fragte Sandra neugierig.

„Nun … der schwarze Orden ist die Heimat der Exorzisten, die gegen den Millennium Grafen kämpfen, der die Welt mit seinen Akuma vernichten will“, erklärte Komui.
 

„Millennium Graf? Akuma?“, sichtlich verwirrt sah Sandra die Beiden an.

„Der Millennium Graf erschafft mit Hilfe von menschlichen Seelen Akuma. Das sind grausame Maschinen, die dazu dienen die unschuldigen Menschen zu töten, was wir, die Exorzisten, versuchen zu verhindern“, erklärte ihr Lenalee.

„Und warum erzählt ihr mir das alles?“, fragte Sandra verwundert die beiden Geschwister.

„Ganz einfach“, begann Komui, „Weil du eine Kompatible bist.“

„Kompatible?“

„Ja“, bestätigte Lenalee, „Als du hier angekommen bist, reagierte eines der Innocence-Fragmente auf dich.“

„Innocence?“

„Innocence ist eine geheimnisvolle Substanz, mit der es uns möglich ist gegen den Grafen und die Akuma zu kämpfen. Diese Substanz zu finden ist unsere Aufgabe als Exorzisten. Du bist eine Kompatible, dass bedeutet, du bist in der Lage Innocence einzusetzen und als Exorzist mit uns zusammen Seite an Seite gegen den Grafen zu kämpfen.“
 

„Ich soll gemeinsam mit euch gegen diesen Grafen und diese Akuma kämpfen?“, fragte Sandra nach, die langsam verstand was die Beiden von ihr wollten.

„Ja genau. Sobald du dich erholt hast, wirst du mit den anderen Exorzisten auf Missionen gehen“, bestätigte Komui.

„Oh… okay…“, sagte Sandra etwas zögerlich und noch nicht ganz von dem überzeugt, was sie da gerade gehört hatte.

Sie fragte sich „Wo bin ich denn hier nur wieder rein geraten?“ und seufzte.

„Ach ja und in der Zeit wird Lenalee dir den Orden und dein Zimmer zeigen“, fügte Komui hinzu und verabschiedete sich fürs Erste von den beiden Mädchen und ging zurück an seine Arbeit.
 

Lenalee blieb bei Sandra sitzen und unterhielt sich noch mit ihr.

„Wie bin ich eigentlich hier her gekommen?“, fragte Sandra nach.

„Das weiß ich auch nicht. Du lagst plötzlich vor dem Eingang. Wir dachten erst du wärst vielleicht ein Akuma, aber dann stellten wir fest, dass du ein Mensch bist und du verwundet warst. Darum haben wir dich auf die Krankenstation gebracht“, erklärte Lenalee, „Kurz darauf haben wir dann gemerkt, dass du ebenfalls eine Kompatible bist.“

„Verstehe…“, sagte Sandra und seufzte, „Ich befand mich gerade mitten beim Kampftraining.“

Plötzlich knurrte laut ihr Magen. Schlagartig würde sie rot, da es ihr peinlich war.

„Und offenbar hast du lange nichts gegessen“, stellte Lenalee fest und lächelte sie an.

„Ja …“, bejahte Sandra und sah verlegen nach unten.

„Ich hole dir etwas zu essen“, sagte Lenalee lächelnd.

„Danke“, erwiderte Sandra mit einem Lächeln.

Lenalee verließ darauf das Zimmer, um ihr etwas zu essen zu holen.
 

Sobald Sandra gestärkt war und sich von ihren Verletzungen erholt hatte, begann für sie ein neues Leben. Das eines Exorzisten.

Die erste Mission

Ein paar Tage später, nachdem Sandra vollkommen erholt war, bekam sie ihr Innocence von Komui, in Gegenwart von Hebraska, überreicht.

„Ein Armband?“, fragte Sandra ungläubig und legt es sich am linken Arm an.

„Es ist nicht nur irgendein Armband“, erklärte Komui, „Es ist aus Innocence. Es ist dein Innocence, nur du bist in der Lage es zu aktivieren.“

„Okay…“, entgegnete Sandra nur ungläubig und starrte auf das Armband.

„Du wirst noch lernen damit umzugehen. Am besten auf einer Mission“, meinte Komui voller Zuversicht.

„Was bitte für eine Mission?“, hakte Sandra nach, die nicht so recht verstand, was er eigentlich von ihr wollte.

„Das erkläre ich dir später. Lenalee wird dir gleich erst mal die anderen Exorzisten vorstellen. Danach erklär ich dir alles weitere in meinem Büro zusammen mit den Anderen.“

„Eh he… okay…“, kam es nicht gerade begeistert von Sandra.
 

Kurz darauf begleitete Sandra Lenalee in den Speisesaal des schwarzen Ordens. Gemeinsam holten sie sich etwas zu essen und setzten sie sich an einen Tisch. Es dauerte nicht lange und es setzten sich noch ein paar Exorzisten zu den beiden.

„Oh hallo Lenalee“, begrüßte Allen sie freundlich und setzte sich neben sie.

Lenalee lächelte, als sie ihre Freunde sah.

„Hallo Allen. Hallo Lavi.“

„Hey Lenalee“, begrüßte Lavi sie und setzte sich zu den beiden und Sandra gegenüber.

„Ey, mach mal ein bisschen Platz“, maulte ein schlecht gelaunter Kanda Sandra an, da er sich ebenfalls dort hinsetzen wollte, da alle anderen Plätze belegt waren.

„Sag mal, wer ist denn das?“, fragte Lavi Lenalee neugierig.

„Sie ist neu hier. Ihr Name ist Sandra“, erklärte Lenalee.

„Oh … ehm … tut mir leid“, stammelte Sandra etwas nervös zu Kanda. „Ich heiße übrigens Sandra“, fügte sie noch mit einem Lächeln hinzu und streckte ihm die Hand entgegen.

„Mir doch egal, wie du heißt!“

„Geht das auch etwas freundlicher?! Ich wollte mich lediglich vorstellen!“, sagte sie gereizt und zog ihre Hand wieder zurück.

„Geh mir nicht auf die Nerven Mädchen!“, sagte er und sah sie mit einem drohenden Blick an.

Daraufhin wurde Sandra richtig sauer, weil sie es hasste nicht mit ihrem Namen angesprochen zu werden.

„Und sie scheint sich direkt mit Yu anzulegen“, stellte Lavi amüsiert fest und lachte.

„Das kommt mir irgendwie bekannt vor“, fügte Allen hinzu.

„Mädchen?!“ Sichtlich gereizt stand sie auf, mit ihrer Hand zur Faust geballt. „Ich habe auch einen Namen!“

Kanda, der dies natürlich nicht auf sich sitzen lässt, von einem Mädchen bedroht zu werden, stand ebenfalls auf. Sofort zog er sein Schwert.

„Hör mal Mädchen! Ich will in Ruhe essen und du gehst mir dabei gerade gewaltig auf die Nerven! Ich habe kein Problem damit dir die Leviten zu lesen, auch wenn du ein Mädchen und neu bist!“

„Dann mach doch!“, sagte sie selbstsicher und grinste ihn provozierend an.

„Du willst es ja nicht anders!“, sagte er gereizt und griff sie mit seinem Schwert an.

Sandra wich ihm mühelos aus. „Hoppla daneben“, sagte sie frech und grinste.

„Na warte!“, zischte Kanda und griff erneut an. Wieder wich sie ihm aus. Das Ganze ging noch ein paar Mal so weiter.

„Hey seht mal, die Neue macht Yu voll fertig“, sagte Lavi amüsiert, als er Sandra beobachtete, wie sie Kanda immer wieder auswich. Kanda ging dies mächtig auf die Nerven. Als er bemerkte, dass die anderen sich über ihn amüsierten, zog er sein Schwert zurück und setzte sich wieder an den Tisch.

„Tse… Ausgerechnet von einem Mädchen…“, murmelte er gereizt und aß anschließend seine Sobanudeln.

Auch Sandra setzte wieder zu den anderen an den Tisch.

„Ach ja, das sind übrigens Allen, Lavi und Kanda“, erklärte Lenalee und stellte Sandra nun die drei vor.

„Oh... eh… Tut mir leid, dass ich mich noch nicht vorgestellte habe, aber das hat mich gerade echt aufgeregt. Mein Name ist Sandra“, stellte sie sich nun Allen und Lavi vor.

„Freut mich dich kennen zu lernen“, sagte Allen höflich.

„Das war echt nicht schlecht, wie du Yu alt hast aussehen lassen“, meinte Lavi und lachte.

„Ach naja… Ich mag es nicht, wenn man mich nicht ernst nimmt.“
 

Nachdem Essen wurden Allen, Lavi, Kanda und auch Sandra in Komui´s Büro gerufen, da sie zusammen auf eine Mission sollten. Komui erklärten ihnen, dass wohlmöglich Innocence entdeckt wurden und sie sich auf den Weg machen sollen, um dieses zum Orden zu bringen.

Wenig später saßen die vier Exorzisten gemeinsam im Zug. Es war Sandra´s erste Mission, weswegen sie etwas aufgeregt war, da sie noch keine Ahnung hatte, was sie erwarten würde und was genau eigentlich diese Akuma waren.

Zwar hatten die Jungs ihr bereits einiges erklärt über Innocence, den Millennium Grafen und die Akuma, aber noch konnte sie sich von alledem kein Bild machen. Kanda war, wie auch sonst, sehr still. Wogegen Lavi die meiste Zeit redete.

„Ausgerechnet ich alleine mit drei Jungs…“, dachte sie und seufzte.

„Bleib locker Süße, dir passiert schon nichts. Wir sind doch bei dir“, sagte Lavi locker mit einem Grinsen.

Sofort sah Sandra ihn gereizt an.

„Nenn mich nicht Süße!“, sagte sie gereizt.

Sie hasste es so genannt zu werden und vor allem hasste sie es unterschätzt zu werden.

„Ist ja gut…“, murrte Lavi.

Sandra beschloss erst einmal stur aus dem Fenster zu sehen, in der Hoffnung ihre Ruhe zu haben.

„Was war denn das gerade?“, flüsterte Allen Lavi zu.

„Was denn?“, fragte dieser ahnungslos nach.

„Hast du gerade versucht sie anzumachen?“

„Was? Nein! Ich wollte sie lediglich beruhigen.“

„Hat ja super funktioniert“, sagte Allen sarkastisch.
 

Als sie dann endlich ankamen, wurden sie sogleich von einigen Findern in Empfang genommen.

„Gut, das ihr endlich da seid“, sagte einer der Finder sichtlich erleichtert.

„Ja, wo genau befindet sich denn das Innocence“, fragte Allen freundlich nach.

Der Finder zeigte auf einen der hohen Berge in der Umgebung. „Dort oben“, sagte er.

Alle drehten sich zu dem Berg um, welcher wirklich sehr hoch war.

„Was? Da oben?“, kam es sofort lautstark von Lavi.

„Ja und dort wimmelt es nur so von Akuma“, erklärte der Finder.

Sandra sah in Richtung des Berges. „Das hier ist meine erst Mission und dort oben befindet sich also dieses Innocence, nachdem wir suchen“, dachte sie und war inzwischen zu allem entschlossen, „Ich bin schon sehr auf diese Akuma gespannt.“

„Na super. Aber haben wir eine Wahl?“, sagte Allen nicht gerade begeistert und sah zu seinen Exorzistenkollegen.

„Gut. Gehen wir!“, sagte Kanda und ging direkt los.

„Hey warte doch mal Kanda!“, sagte Allen sofort, „Wir wissen doch noch gar wo wir lang müssen!“

„Da hoch, das reicht“, sagte Kanda und ging einfach weiter.

„Immer das gleiche mit dem“, meinte Allen und lief ihm einfach nach.

„Jetzt wartet doch mal!“, rief Lavi ihnen hinterher, aber die beiden waren längst weg. Er seufzte einmal.

„Sollen wir hinterher?“, fragte Sandra und sah ihn an.

„Was bleibt uns den anderes Übrig?“

„Naja…“, begann der Finder und die beiden Exorzisten richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf ihn.

„Was naja? Jetzt sag schon!“, sagte Lavi voller Ungeduld.

„Es gibt einen Pfad, welcher direkt zum Gipfel führt. Aber ich vermute, dass dort auch viele Akuma lauern.“

„Das hättest du auch gleich sagen können. Mit den Akuma werden wir schon fertig“, meinte Lavi, „Los komm, vielleicht erwischen wir die beiden Trottel noch bevor sie den ganzen Berg hinauf klettern.“

„Ok gut! Dann los“, stimmte Sandra zu.
 

Gemeinsam liefen sie los, um Allen und Kanda zu folgen. Doch zu spät, die beiden waren längst über alle Berge, beziehungsweisen auf dem Berg, unterwegs zum Gipfel.

„Wie weit ist es denn noch?“, maulte ein genervter Allen, der hinter Kanda an der Felswand hing und hinauskletterte.

„Hör auf zu maulen Bohnenstange!“

Allen sah noch einmal in Richtung des Gipfels, welcher in dichtem Nebel lag. Dabei hatte er das Gefühl, an der Spitze würde etwas Grünes Leuchten.
 

Währenddessen nahmen Lavi und Sandra den einfacheren Weg über den Bergpfand.

„Guck dir diese zwei Idioten an“, lachte Lavi und sah, wie mühsam Allen und Kanda klettern mussten.

„Oh man …“, seufzte Sandra nur und folgte Lavi.

Die beiden folgten weiter dem Pfand. Doch plötzlich endete dieser direkt vor ihnen und an dort ging es nur noch steil bergab.

„Oh … Das war es wohl mit dem Weg …“, meinte Lavi überrascht und sah nach oben in Richtung Bergspitze.

„Ja, stimmt“, merkte Sandra dann auch.

Lavi sah weiter nach oben und überlegte kurz.

„Na klar! Warum bin ich nicht viel früher darauf gekommen?“, sagte er plötzlich voller Enthusiasmus.

„Hm?“ Sandra sah ihn fragend an.

Lavi nahm seinen Hammer, vergrößerte ihn und setzte sich auf die Stange.

„Setz dich zu mir“, grinste er sie an.

„Eh? Was hast du vor?“, fragte sie ihn verwundert.

„Ganz einfach, wie fliegen da einfach hoch“, grinste er.

„Oh verstehe“, sagte sie und lächelte, „Aber nicht nötig.“

Jetzt sah er sie verwundert an. Im nächsten Moment hob sie vom Boden ab und schwebte in der Luft. Lavi staunte nicht schlecht und konnte zuerst nicht glauben, was er sah.

„Was? Du kannst wirklich fliegen?“

„Ja, siehst du doch“, grinste sie nun.

Gemeinsam flogen sie, jeder auf seine Weise, rauf zum Gipfel des Berges.
 

Allen und Kanda, welche noch immer am Klettern waren, sahen vom Weiten, wie Lavi und Sandra bereits auf dem Weg zur Bergspitze waren.

„Die haben es gut“, seufzte Allen, welchem inzwischen bereits die Finger abfroren von der kalten Felswand.

„Bohnenstange! Kletter gefälligst weiter!“, maulte Kanda ihn an.

„Ja doch Bakanda!“, rief genervt zurück und bereute es bereits auf diesen Kerl gehört zu haben.
 

„Haha geschafft! Wir sind die ersten hier!“, lachte Lavi voreilig, als sie Oben angekommen waren.

„Nicht so ganz“, ertönte plötzlich eine Stimme hinter ihnen.

„Was?!“

Sofort drehten die beiden Exorzisten sich um.

„Akuma! Das war ja klar!“, sagte Lavi und aktivierte so gleich sein Innocence.

„Das sind Akuma?“, fragte Sandra ungläubig, da sie zum ersten Mal welche sah.

„Ja! Mach dich kampfbereit!“, rief er und hielt seinen Hammer schützend über sie und sich selbst, da die Akuma bereits anfingen auf zu feuern.

„Ok… Aber wozu brauch ich das Innocence? Kann ich sie nicht einfach so zerstören?“

„Ganz einfach, weil dadurch die Seele, die in dem Akuma gefangen ist, befreit wird“, erklärte Allen, der plötzlich mit Kanda auftauchte und das Akuma erledigte, welches Lavi und Sandra angriff.

„Okay!“ Sandra aktivierte ihr Innocence, welches sich in einen Fingerlosen schwarzen Handschuh an ihrem linken Arm verwandelte.

„Hey Allen und Yu, da seid ihr ja endlich!“

Kanda, welcher nur ein Grummeln von sich gab, zog sein Schwert und griff so gleich die Akuma an.

Unter diesen befanden sich auch drei Level zwei Akuma.

„Na super Level zwei“, meinte Allen nicht gerade begeistert.

„Hör auf zu jammern Bohnenstange!“

„Level zwei?“, fragte Sandra nach, nachdem sie gerade einen Energieball, welcher durch ihr Innocence grün leuchtete, schleuderte.

„Ja, die Akuma entwickeln sich weiter. Je mehr die Seele leidet, desto stärker wird das Akuma“, erklärte Allen, während er gerade auf einige Level eins Akuma schoss und diese zerstörte.

„Verstehe…“ Sandra aktivierte die zweite Form ihres Innocence und erhielt so auch an ihrer rechten Hand einen Handschuh und konnte so mit beiden Händen gegen die Akuma kämpfen.
 

Nach einer Weile blieben nur noch die drei Level zwei Akuma übrig. Allerdings hatte sich zeitgleich auch das Wetter verschlechtert. Der Nebel wurde dichter und es begann heftig zu schneien.

„Verdammt…“, beschwerte sich Allen, „Bei dem Wetter sieht man ja nichts!“

„Besser wir ziehen und erst mal zurück!“, meinte Lavi, welche seinen Hammer schützend über sich und die anderen hielt, damit sie nicht von den Akuma getroffen werden.

„Ja wäre besser“, stimmte Allen zu, welcher noch einmal auf die Akuma feuerte, die er dank seines Auges lokalisieren konnte.

Kanda grummelte nur, da ihm die ganze Situation nicht passte.

„Ok, dann beeilen wir uns besser, bevor das Wetter noch schlechter wird“, meinte Sandra bedenklich.
 

Die vier Exorzisten fanden recht schnell eine Höhle, in der sie einen Unterschlupf vor dem miesen Wetter hatten. Zum Glück verfolgten die drei Akuma sie nicht, da diese ebenfalls nichts erkennen konnten. Gemeinsam sahen sie nun in dieser Höhle fürs erste fest.

„Oh man“, dachte Sandra deprimiert und seufzte, „Meine erste Mission, als Exorzist und jetzt sitze ich hier mit drei Jungs in einer Höhle.“

„Alles ok?“, fragte Allen besorgt und sah Sandra an.

„Eh… Ja“, sagte sie und lächelte, „Ist das immer so bei euch?“

„Was meinst du?“

„Naja ich meine auf euren Missionen… Kämpft ihr jedes Mal gegen diese Akuma?“

„Ja müssen wir. Wir sind die einzigen, die die Menschen vor ihnen, dem Grafen und den Noah beschützen können“, erklärte Allen.

„Noah?“, fragte Sandra nach.

„Die Noah…“, setzte Lavi an und erklärte ihr soweit alles, was sie über diese wussten.

„Verstehe…“, murmelte Sandra, „Dann sind sie also keine richtigen Menschen?“

„Doch… Irgendwie schon“, meinte Allen und sah runter, als er sich an seine Begegnung mit Road Kamelot erinnerte.

„Deine Fähigkeiten sind auch nicht gerade menschlich“, warf Kanda beiläufig in den Raum und sah Sandra ernst an.

„Wie meinst du das denn jetzt Kanda?“, fragte Allen verwundert nach.

Allen und Lavi sahen in dem Moment zu Kanda und warteten auf eine Antwort von ihm, doch diese kam aus einer anderen Ecke der Höhle.

„Ja… Du hast recht…“, bestätigte Sandra plötzlich und sah runter.

„Wie jetzt?! Du bist doch nicht etwa ein Noah?!“, fragte Lavi direkt misstrauisch und hatte bereits seine Hand an seiner Waffe.

„Nein bin ich nicht!“, zischte sie direkt gereizt, „Ich bin zwar wirklich kein Mensch, aber...“

„Aber was?“ Lavi ließ sie nicht aus den Augen.

„Ich… ich bin ein Saiyajin… und komme nicht, wie ihr von der Erde, sondern… wurde auf einem anderen Planeten geboren…“, erklärte sie, „Nachdem… dieser Zerstört wurde, kam ich hierher… auf die Erde und seitdem… lebe ich hier.“

Die Jungs sahen sie zuerst verwundert an und konnten nicht glauben, was sie da gerade sagte.

„Das ist doch jetzt ein Scherz?“, fragte Lavi sofort ungläubig nach, „Sowas kann doch gar nicht sein!“

„Nein ist es nicht!“, sagte sie gereizt und meinte es ernst, „Es ist wahr!“. Sandra gefiel es nicht darüber zu reden und ihnen ihr Geheimnis so früh schon zu offenbaren. Sie fühlte sich unwohl dabei und sah zu Boden. In der Höhle herrschte für einen Moment lang bedrückendes Schweigen.

„Aber… Trotzdem bist du doch auch Exorzistin und damit eine von uns…“, sagte Allen und unterbrach die Stille.

Alle Aufmerksamkeit richtete sich nun auf ihn.

„Auch wieder wahr…“, stimmte Lavi zu.

„Hm… Solange sie diese Akuma erledigt, ist es mir egal, wer sie ist“, meinte Kanda.

Als Sandra hörte, was die Jungs sagten, sah sie wieder zu ihnen auf.

„Ist das… euer Ernst?“, fragte sie unsicher nach.

„Ja, es ist so, wie wir es gesagt haben. Wir sind alle Exorzisten und kämpfen für dieselbe Sache“, erklärte Allen.

Sandra lächelte daraufhin und war sichtlich erleichtert, auch weil sie nun nichts mehr verbergen brauchte.
 

Am nächsten Tag, als endlich der Schneesturm nachgelassen hatte, verließen die Exorzisten die Höhle. Am Gipfel fanden sie endlich das Innocence.

„Na bitte! Auftrag erledigt“, lachte Lavi.

„Dann können wir ja jetzt gehen“, meinte Kanda launisch.

„Nicht so schnell Exorzisten!“ Erneut tauchten die drei Level zwei Akuma von gestern auf.

„Ihr schon wieder“, sagte Lavi und aktivierte sein Innocence.

„Gebt uns das Innocence!“

„Mit Sicherheit nicht“, rief Allen und machte sich direkt Kampfbereit.

„Das bekommt ihr nicht!“, sagte Sandra und machte sich ebenfalls bereit.

Zusammen bekämpften die vier Exorzisten die Akuma und erledigten sie ein für alle Mal.
 

Wieder zurück unten im Dorf kehrten die Exorzisten gemeinsam in ein Gasthaus ein. Da es bereits dunkel wurde, beschlossen sie erst morgen früh zurück zum Orden zu fahren. Gemeinsam saßen die Exorzisten an einem Tisch im Gastraum und aßen zusammen. Die Tochter des Wirtes bediente sie.

„Strike!“, rief Lavi sofort, „Sieht die Klasse aus! Genau mein Typ!“

Das Mädchen lächelte nur verlegen und ging zurück in die Küche.

„Ernsthaft?“, sagte Sandra genervt.

„Jap, er ist immer so, wenn er eine schöne Frau sieht“, erklärte Allen genervt.

„Tse, Vollidiot“, kommentiere Kanda.

„Was für ein Weiberheld“, dachte Sandra genervt. Solche Typen konnte sie gar nicht leiden. Sie sah zu Lavi, welche die anderen verlegen anlächelte. Dieser Kerl blieb ihr ein Rätsel.

„Aber irgendwas an ihm ist komisch“, dachte sie, „Die ganze Zeit grinst er so komisch, als wollte er irgendetwas verbergen.“ Sie wusste nicht wieso, aber irgendwie vertraute sie ihm nicht.

Eine Mission mit Lavi

Die nächste Mission ließ nicht lange auf sich warten. Und so schickte Komui wenige Tage später Lavi gemeinsam mit Sandra auf eine Mission. Es war bereits Nachmittag und die beiden befanden sich im Zug auf dem Weg zu der Stadt, in die Komui sie schickte. Sandra saß ihm gegenüber und sie war nicht gerade begeistert, dass sie mit ihm auf eine Mission musste, da sie von der letzten Mission nicht gerade ein gutes Bild von ihm hatte.

„Ausgerechnet mit diesem Kerl …“, dachte sie gereizt und sah ihn dabei an.

Lavi sah aus dem Fenster und schien dabei in Gedanken versunken zu sein.

„Behalte sie im Auge“, hatte Bookman zu ihm gesagt, bevor er mit Sandra aufbrach. Lavi wusste inzwischen, dass sie nicht normal und kein Mensch war.

„Worüber er wohl gerade nachdenkt?“, fragte sie sich, „Zumindest setzt er gerade nicht sein gespieltes Grinsen auf. Ich werde aus diesem Kerl wirklich nicht schlau.“

Er bemerkte, dass sie ihn genervt anstarrte.

„Warum siehst du mich die ganze Zeit so an?“, fragte er nach.

„Ich frage mich nur was du gerade denkst. Du wirkst schon die ganze Zeit so nachdenklich“, fiel ihr auf.

„Ach ich denk gar nichts besonderes Süße“, antwortete er mit einem Grinsen.

„Nenn mich nicht Süße!“, sagte sie sauer, weil sie es hasste so genannt zu werden.

„Ach komm schon Süße, beruhig dich doch. Warum regst du dich so auf?“, sagte er mit Absicht um sie zu ärgern.

„Weil ich dir nicht vertraue und ich weiß, dass du es nicht ehrlich meinst.“

Dabei versuchte sie in sein Auge zu sehen.

„Ach und warum vertraust du mir nicht?“, hakte er nach, sah sie zwar an, aber versuchte bewusst den Kontakt mit ihren Augen zu meiden.

„Du siehst mir ja nicht mal in die Augen, weil du weißt, dass ich Recht habe!“

„Oh man…“, seufzte er.

Daraufhin sah er wieder aus dem Fenster und beide redeten die ganze Fahrt über kein Wort mehr miteinander.
 

Am späten Nachmittag kamen sie dann endlich in der Stadt an.

„Also wo wollen wir anfangen?“, fragte Sandra und sah sich um.

„Lass uns die Leute hier befragen gehen“, meinte er und ging vor.

„Gut“, sagte sie und folgte ihm.

Daraufhin befragten sie die Leute in der Stadt nach übernatürlichen Phänomenen und ob es in der letzten Zeit seltsame Vorkommnisse gab.

„Hm … Die Leute sind ja nicht gerade redselig hier“, meinte Sandra.

„Ja stimmt. Lass uns erst mal etwas essen gehen“, meinte er, da es bereits anfing dunkel zu werden.

„Ja gute Idee“, sagte sie, da sie auch allmählich Hunger hatte.

Gemeinsam gingen sie in ein Gasthaus in der Nähe, nahmen sich dort ein Zimmer für die Nacht und aßen im Gastraum zu Abend. Lavi saß Sandra gegenüber beim Essen. Es war still zwischen ihnen, was Sandra komisch vor kam.

„Wieso so still?“, fragte sie ihn und sah ihn an, welcher erneut nachdenklich aussah.

Sonst konnte er doch auch nie seine Klappe halten, stellte Sandra fest. Lavi blickte zu ihr auf.

„Oh, nichts besonderes, Süße.“

Da war es wieder. Dieses eine kleine Wort, welches er sagte, dass sie fast schon an die Decke gehen ließ.

„Lass das!“

„Was?“

„Du sollst mich nicht so nennen!“

„Und wenn doch?“, fragte er und grinste sie frech an.

Es war offensichtlich, dass er sie provozieren wollte, da er wusste, dass sie sich darüber aufregt.

„Ich glaube nicht, dass du es erleben willst mich wütend zu machen!“, sagte sie gereizt und ballte ihre Hand auf dem Tisch zu einer Faust.

Lavi erinnerte sich daran, wie sie mit Kanda bei ihrer ersten Begegnung fertig wurde.

„Ist ja schon gut. Sei doch nicht so empfindlich.“

„Dann hör auf damit!“

Wieder versuchte sie in sein Auge und damit in ihn hinein zu blicken. Und wieder ließ er sie nicht an sich und wich ihrem Blick aus.

„Wieso verschließt du dich so vor anderen? Ist irgendetwas in deinem Leben passiert, dass dich so werden lässt?“, fragte sie direkt nach.

Es wundert ihn, warum sie so direkt nachfragt und nicht wie andere einfach freundschaftlich mit ihm umging.

„Warum fragst du?“

„Weil ich bis vor kurzem genauso war... Ich wollte niemanden an mich lassen... Wie du weißt komme ich nicht von der Erde... Was mir ohnehin ein grundsätzliches Misstrauen gegenüber den Menschen bringt...“

„Ja… ich weiß“, sagte er kurz ab, ohne dabei etwas von sich zu erzählen.

Für einen Moment wurde es still zwischen den beiden. Doch dann…

„Interessant“, sagte er plötzlich mit einem Grinsen, um vom Thema abzulenken.

„Wieso interessant?“, fragte sie verwundert nach.

„Weil man sowas nicht alltäglich hört.“

„Du triffst ja auch nicht jeden Tag jemanden wie mich.“

„Ja da hast du recht.“

Erneut lächelte er sie an.
 

Am nächsten Tag hörten Sandra und Lavi sich erneut in der Stadt um. So wie auch schon am vorherigen Tag konnten sie nichts aus den Leuten herausbekommen. Genervt von diesen sturen Bewohnern ließen sie sich auf einer Bank nieder. Lavi seufzte.

„Die Leute scheinen nicht sonderlich redselig zu sein.“

„Ja, leider“, stimmte Sandra im zu und seufzte ebenfalls.

Doch plötzlich hörten die beiden Exorzisten eine männliche Stimme hinter sich.

„Ihr seid doch Exorzisten?“

Schlagartig drehten Lavi und Sandra sich um und erblickten einen alten Mann. Lavi zögerte nicht und hielt direkt seine Waffe auf ihn.

„Nimm deine Waffe runter. Er ist kein Akuma“, erklärte Sandra sofort.

„Man kann sich da nie so sicher sein!“, sagte er misstrauisch.

„Er ist kein Akuma! Ich weiß das so genau, weil ein Akuma keine Aura besitzt und dieser Mann schon! Also nimm die Waffe runter!“, maulte sie ihn daraufhin an.

„Diese Fähigkeit kannte ich ja noch gar nicht von dir“, beschwerte er sich.

„Dann weißt du es jetzt!“

„Das hättest du mir auch eher sagen können!“

„Wieso? Du erzählst ja auch nichts von dir!“, konterte sie.

Lavi seufzte daraufhin und zog seinen Hammer wieder zurück. Danach sah er zu dem alten Mann.

„Also? Was wollen sie von uns?“, fragte er direkt.

„Ich habe gehört ihr sucht nach unerklärlichen Phänomenen. Seit einiger Zeit verschwinden immer wieder Leute spurlos aus der Stadt“, erzählte der alte Mann ihnen.

„Hm…“, überlegte Lavi und sah zu Sandra, „Denkst du auch was ich denke?“

„Akuma!“, sagte sie direkt.

„Ja“, meinte er, „Wir sollten uns das mal ansehen.“

Sandra nickte ihm zu und gemeinsam folgten sie dem alten Mann. Dieser brachte die beiden Exorzisten in einen nahe gelegenen Wald, wo angeblich die Menschen aus der Stadt verschwinden. Von außen wirkte der Wald sehr düster, es dran wenig Sonnenlicht durch das dicke Geäst der hohen Bäume. Lavi und Sandra beschlossen den bald alleine zu betreten und rieten dem alten Mann zurück in die Stadt zu gehen. Dieser folgte dem Rat der Exorzisten und so machten sie sich zusammen auf in den Wald.
 

Nach einem kurzen Fußmarsch hörten sie plötzlich Schreie in der nahen Umgebung. Sofort eilten die beiden Exorzisten los. Es dauerte auch nicht lange und sie fanden eine junge Frau, die gerade von einem Schwarm Akuma angegriffen wurde. Leider kamen sie zu spät. Sie konnten der Frau nicht mehr helfen. Auf ihrem Körper breiteten sich bereits die schwarzen Pentagrammmerkmale des Viruses aus. Wenige Sekunden später zerfiel die junge Frau zu Staub.

„Verdammt!“, rief Lavi und aktivierte sein Innocence, „Ich hasse es, wenn ich recht habe!“

Sandra aktivierte ebenfalls ihr Innocence.

„Ja… Trotzdem sind wir zu spät und konnten der Frau nicht mehr helfen…“, meinte sie traurig und bekämpfte dann mit ihm zusammen die Akuma.

„Das waren dann alle“, meinte er und sah sich um.

„Ja ich glaube schon.“

„Wie viele hast du erwischt?“

„Eh… was? Keine Ahnung. Wieso fragst du?“

„Ich hatte 55“, sagte er und grinste sie an, „Ist so eine Macke von mir, dass ich mir alles merke.“

„Oh man… Wen interessiert das?“, dachte sie und seufzte.

Doch kurz darauf sah Sandra sich hektisch um.

„Was ist los?“, fragte er nach.

„Wir werden beobachtet!“

Sofort sah Lavi sich aufmerksam um. Einen Moment später hörten sie etwas hinter sich um Gebüsch rascheln. Es dauerte keine Sekunde und Sandra verschwand blitzschnell. Lavi sah nur verwundert auf die Stelle, wo sie gerade noch gestanden hat. Und schon hörte das Rascheln auf. Sandra tauschte wieder neben Lavi auf und hatte einen jungen Mann im Schlepptau, den sie festhielt.

„Wo warst du so schnell?“, fragte Lavi verwundert.

„Ich wollte nachsehen, wer uns beobachtet und habe diesen Mann dabei erwischt!“

„Oh man, sie ist wirklich sehr schnell“, dachte er erstaunt und richtete sich dann an den jungen Mann. „Warum haben sie uns beobachtet?“

„Das würde ich auch gerne wissen!“, stimmte Sandra zu.

„Es tut mir leid!“, sagte der Mann verängstigt, „Bitte lassen Sie mich los!“

„Dann sagen sie uns, was sie hier machen!“, drängte Lavi den Mann zum Reden.

„Ich… Ich bin euch gefolgt und dann kamen diese Dinger…“, erzählte der Mann verängstigt.

„Und das sollen wir ihnen glauben?“ Lavi war misstrauisch und hatte bereits im Gefühl, das noch mehr hinter der Sache steckte.

„Ja… Ich… Ich kann euch etwas über diese seltsamen Vorkommnisse in der Stadt erzählen… Bitte kommt doch mit in mein Haus… Ich lade euch ein.“

„Na schön, von mir aus gehen wir mit“, sagte Sandra und ließ ihn los.

„Gut! Aber dann sagen Sie uns was hier los ist!“, sagte Lavi.

„Ja… Ja… das mach ich“, meinte der Mann und nickte immer wieder.
 

Daraufhin begleiteten die beiden Exorzisten den Mann nach Hause. Er wohnte in einer vornehmen Villa am Rande der Stadt. Gemeinsam saßen sie mit dem jungen Mann an einem festlich gedeckten Esstisch.

„Bedient euch. Ich habe selten Besuch“, erklärte er mit einem Lächeln.

„Wollten sie uns nicht etwas über die Vorkommnisse in dieser Stadt erzählen?“, harkte Lavi zuerst misstrauisch nach. Sandra ließ den Mann dabei keine Sekunde aus den Augen.

„Ach ja richtig“, begann er zu erzählen, „Alles begann vor einem Monat, als mein Vater gestorben ist. Meine Mutter kommt bis heute nicht über seinen Tod hinweg.“

„Hm komisch…“, wunderte Lavi sich.

„Was meinst du?“, fragte Sandra nach und sah ihn an.

„Vor einem Monat hat auch das Verschwinden der Menschen in dieser Stadt angefangen…“

„Ja stimmt.“

„Wo ist Ihre Mutter jetzt?“, fragte Lavi den jungen Mann.

„Sie ist in ihrem Zimmer und schläft. Das tut sie die meiste Zeit“, erklärte er.
 

Nach dem Essen wurden die Zwei auf ein Gästezimmer gebracht. Da es schon spät und bereits dunkel war, übernachteten die beiden Exorzisten in der Villa. Sandra setzte sich auf eines der beiden Betten.

„Schon komisch oder?“, fragte sie und sah ihn an.

„Ja, das beides genau vor einem Monat passiert ist. Das ist seltsam, ich trau dem ganzen hier nicht“, meinte er und überlegte.

„Ja, wir sollten wachsam sein“, meinte sie.

„Ja du hast recht.“

Sandra stand auf und zog sie ihre Uniform aus. Darunter trug sie ein schwarzes ärmelloses Top, welches einen guten Blick auf ihr Dekolleté bot, welches ihre Uniform immer verdeckte. Es war das erste Mal, dass Lavi bewusst ihre Weiblichkeit sah und sie natürlich direkt anstarrte.

„Ich geh mal auf den Balkon“, meinte sie, streckte sie kurz und öffnete die Tür zum Balkon.

„Ist gut…“, sagte er nur, wurde leicht rot und sah direkt zur Seite. „Oh man…“, seufzte er und nahm sich direkt ein Buch, nachdem Sandra auf den Balkon gegangen war.
 

Sie blieb eine ganze Weile dort und sah sich die Sterne an. Jedes Mal wenn sie sie sah, dachte sie über ihre Heimat nach. Lavi, der in der Zeit in seinem Buch las, sah zu ihr. Er wunderte sich, wieso sie die ganze Zeit auf dem Balkon blieb. Irgendwann legte er sein Buch zur Seite und stand auf. Er ging zu ihr auf den Balkon.

„Alles ok?“, fragte er besorgt nach, „Es ist ganz schön kühl hier. Wieso kommst du nicht wieder rein?“

„Oh… Ich sehe mir nur die Sterne an“, sagte sie mit einem Lächeln.

„Verstehe…“, sagte er und erwiderte ihr Lächeln. Er richtete seinen Blick ebenfalls in den sternenklaren Nachthimmel.

„Der Himmel ist mal wieder frei von Wolken…“, stammelte er plötzlich.

Es war das erste Mal, dass sie ihn so wirr reden gehört hat und es irgendwie amüsant fand.

„Ja stimmt. Es ist eine sternenklare Nacht.“

Erneut lächelte sie ihn an, aber diesmal mit einem unechten, aufgesetzten Lächeln, da sie ihn diesmal nicht an sich lassen wollte. Noch immer vertraute sie ihm nicht und wollte ihm daher auch nichts über ihre Vergangenheit erzählen. Er bemerkte dies und setzte ebenfalls ein Lächeln auf. Sie war für ihn, wie ein Rätsel, welches er nicht durchschauen konnte, er aber irgendwie unbedingt lösen wollte.

„Irgendwie bist du ein eigenartiger Kerl...“, sagte Sandra plötzlich und sah ihn, „Anfangs habe ich dich für einen aufgesetzten Weiberhelden gehalten... Aber mittlerweile glaube ich, es steckt mehr in dir...“

„Ach ja? Meinst du?“, fragte er interessiert nach und sah sie an.

„Aus welchem Grund verschließt du dich so vor anderen?“, fragte sie ihn nun ganz direkt. Dabei sah sie ihn direkt mit ihren blauen Augen in sein Auge. Für einen Moment hielt er ihrem intensiven Blick stand und verlor sich darin. Dann wandte er sich ab.

„Du willst niemanden an dich ran lassen, das merke ich“, meinte sie, „Ich war auch mal so…“

„Naja… Es ist schon spät… Lass uns schlafen gehen“, sagte er, wich ihr aus und war bereits auf dem Weg zurück ins Zimmer.

„Wieso weichst du mir aus?“

Es gefiel ihm gar, dass sie so hartnäckig nachfragte und mehr über ihn wissen wollte.

„Ich will nicht darüber reden!“, sagte er etwas gereizt und ging rein.

„Ist ja gut. Ich wollte dir nur helfen…“ Sandra seufzte und ging ebenfalls wieder rein in Zimmer.

Ohne ein weiteres Wort zu sagen, legten beide sich zum schlafen in ihre jeweiligen Betten.
 

Während Sandra bereits nach kurzer Zeit schlief, lag Lavi noch wach in seinem Bett. Er sah rüber zu Sandra, welche zu ihm gewandt lag und beobachtete sie.

„Soll ich ihr vertrauen… ?“,fragte er sich und war sich unsicher darüber.

Er wusste nicht wieso, aber sein Herz schlug schneller, als er über sie nachdachte. Ihm gingen ihre blauen Augen und ihr intensiver Blick von vorhin nicht mehr aus dem Kopf. Lavi fühlte sich bereits zu ihr hingezogen, auch wenn er wusste, dass er keine Gefühle zulassen durfte.

Erste Gefühle

Am nächsten Morgen waren Lavi und Sandra bereits früh wieder im Wald unterwegs. Sie wollten weiter nach dem Grund suchen, warum die Menschen aus der Stadt verschwinden.

„Meinst du der Graf steckt dahinter?“, fragte sie ihn und sah sich dabei um.

„Hm…“, überlegte Lavi, „Ich denke schon… Es ist doch merkwürdig, dass die Menschen erst angefangen haben zu verschwinden, nachdem der Vater von dem Mann gestorben ist.“

„Ja eben. Es gibt sicher einen Zusammenhang.“

„Auf jeden Fall. Wir müssen nur rausfinden wie.“

Sandra nickte ihm zu. Gemeinsam gingen sie weiter, bis sie zu einer Lichtung kamen. Dort sahen sie eine ältere Frau, mit dunkelbraunen Haaren und offenbar trug sie ein blaues Nachthemd.

„Das ist doch die Mutter von dem jungen Mann…“, meinte Lavi plötzlich.

„Wie kommst du jetzt darauf?“

„Ich hab im Haus ein Bild von ihr gesehen.“

„Ah verstehe. Aber was mit die hier alleine mitten im Wald?“

Während Lavi bereits auf die Frau zu ging, blieb Sandra plötzlich stehen.

„Moment mal… Da stimmt doch etwas nicht…“, dachte sie und schäfte ihre Sinne.

„Lavi! Warte! Sie ist…“, rief sie ihm noch zu, doch es war zu spät. Bereits im selben Augenblick verwandelte sich die Frau vor ihm in ein Level zwei Akuma.

„Ich schätze wir haben die Ursache gefunden“, meinte Lavi und aktivierte so gleich sein Innocence.
 

Es dauerte auch nicht lange und auf der Lichtung wimmelte es nur so von Akuma. Gemeinsam kämpften die beiden Exorzisten gegen diese. Lavi, welche gerade einige Level eins Akuma erledigte, bemerkte nicht, dass das Level Zwei dabei war ihn anzugreifen.

„Lavi pass auf!“, schrie Sandra ihm noch zu, doch er konnte nicht mehr rechtzeitig reagieren, um sich zu verteidigen. Im letzten Moment sprang Sandra dazwischen und warf sich mit ihm zu Boden.

„Das war knapp… Danke…“, sagte er und setzte sich auf.

„Du bist so ein Trottel!“, rief sie wütend und stand bereits wieder auf.

Lavi richtete seinen Blick auf sie, wollte noch etwas sagen, doch dann sah er sie geschockt an, als er das Blut bemerkte, dass auf den Boden tropfte.

„Du… Du bist ja verletzt…“, sagte er geschockt.

„Ist nur eine Schramme…“, meinte sie und hielt ihre Hand an ihrer Hüfte. An ihrer Uniform war bereits ein roter Blutfleck zu sehen. Lavi wusste, dass sie nur durch seine Unachtsamkeit verletzt wurde. Trotzdem kämpfte sie weiter gegen die Akuma und erledigte eins nach dem anderen. Lavi knöpfte sich währenddessen das Level zwei Akuma vor. Nicht noch einmal solle ihm so ein Fehler passieren und somit griff er das Akuma mit voller Kraft seines Feuersiegels an und besiegte es.
 

„Ich glaube das war´s…“, sagte sie und landete sanft vor ihm auf dem Boden. Erneut hielt sie ihre Hand an ihrer Wunde, welche noch immer blutete. Lavi sah sie besorgt an.

„Lass mich das behandeln“, meinte er und wies auf die Wunde.

„Es geht schon…“, murrte sie stur.

„Aber das muss behandelt werden!“ Lavi machte sich Sorgen um sie und hatte Schuldgefühle, weil sie wegen ihm verletzt wurde. „Andernfalls entzündet sich die Wunde weiter und das kann zu Problemen führen“, erklärte er besorgt, „Immerhin bist du meinetwegen verletzt.“

Sandra seufzte und gab nach. „Na schön…“ Sie zog ihre Uniform und ihr schwarzes Top, welches sie darunter trug, aus. Lavi sah ihr dabei zu und wurde schlagartig rot, als sie obenrum nur noch im BH vor ihm stand. Sandra wurde selbst rot, da sie sich normal auch nicht so freizügig zeigt. Sie setzte sich auf den Boden.

„Nun mach schon!“

„Eh… Ja!“

Lavi setzte sich neben sie auf den Boden, holte sein Verbandszeug und was er noch so brauchte raus und begann damit ihre Wunde erst einmal zu säubern.

„Jetzt fehlt nur noch der Verband…“, murmelte er und starrte dabei konzentriert auf ihre Wunde. Vorsichtig wickelte er den Verband um ihre Hüfte. Sie fühlte jede seiner Berührungen, welche hier so gefielen schienen.

„Er ist so zärtlich…“, dachte sie und konnte ihren Blick nicht von ihm lassen.

„So das war´s.“ Lavi richtete seinen Blick auf und lächelte sie an. Sandra sah direkt in sein Auge, noch immer zierte eine leichte röte ihre Wangen. Zum ersten Mal hielt Lavi ihrem Blick stand und wandte seinen Blick nicht von ihren blauen Augen ab. Ihr Herz schlug wild vor Aufregung, weil er ihr gerade so nah war. Plötzlich kam sie seinem Gesicht näher mit ihrem, schloss ihre Augen und küsste ihn auf seine Lippen. Lavi, welche total überrascht war, wusste gar nicht wie ihm geschah. Sein Herz begann wild zu schlagen. Gerade als er den Kuss erwidern wollte, löste Sandra sich plötzlich von ihm, da sie merkte, was sie da tat.

„Tut… Tut mir leid…“, stammelte sie mit hochrotem Gesicht. Es war ihr sichtlich peinlich.

„Sch… Schon ok…“, sagte er und war noch immer völlig perplex.

Sandra stand auf, ohne noch ein weitere Wort über diesen Kuss zu verlieren und zog sich ihr Top und die Uniform wieder an.

„Ich… denke wir sollten zurück in die Stadt gehen…“, sagte sie, um von dieser peinlichen Situation abzulenken.

„Ja… ok…“, stimmte er zu und stand ebenfalls auf.
 

Gemeinsam gingen sie zurück in die Stadt und verbrachten die Nacht wieder in demselben Gasthaus, wie zwei Nächte zuvor. Erneut lag Sandra in der Nacht wach. Diesmal von ihm weggedreht, damit er nicht sah, dass sie wach war. Sie dachte über Lavi und den Kuss nach.

„Wieso nur musste ich diesen Kerl küssen?“

Noch immer war es ihr peinlich.

„Was denkt er wohl jetzt von mir? Hoffentlich nicht, dass ich auf ihn stehe. Da…Das tue ich ganz bestimmt nicht.“ Dabei klopfte ihr Herz schon wieder wie wild und ließ ihre Wangen erröten. Zum Glück war es im Zimmer dunkel, so dass er es nicht sehen konnte. Sie beschloss aufzustehen, frische Luft zu schnappen und ging auf den Balkon, nichts ahnend, dass Lavi ebenfalls wach war.

Ihm ging der Kuss ebenfalls nicht mehr aus dem Kopf und er verstand nicht, was mit ihm los war.

„Wieso geht mir dieser Kuss nicht mehr aus dem Kopf? Es war doch nur ein Kuss.“

Die ganze Zeit musste er an Sandra denken, ihr Lächeln, ihre Blicke. Es machte ihn wahnsinnig, dass alles im Kopf zu haben.

„Ah! Warum denke ich die ganze Zeit an sie? Dabei darf ich mich nicht binden, aber dieses Gefühl für sie gehen einfach nicht weg!“

Dann bemerkte er, dass sie auf den Balkon ging.

„Sie ist ja auch wach…“ Woraufhin er ebenfalls aufstand und zu ihr auf den Balkon ging.

Sandra lehnte an dem schwarzen Eisengeländer und sah in den Nachthimmel. Sie versuchte sich irgendwie von diesen Gedanken, die sich nur um ihn drehten, zu befreien und einen klaren Kopf zu bekommen.

„Du kannst auch nicht schlafen huh?“, hörte sie ihn plötzlich hinter sich. Sie hatte nicht mit ihm gerechnet und erschrak.

„L…Lavi…“ Sie drehte sich zu ihm. „Oh… eh… nein…“, murmelte sie überrascht. Ihr Herz begann sofort wieder wild zu schlagen, ihre Wangen wurden rot und ihre Nervosität nahm zu, als er direkt neben ihr stand. „Was mach ich jetzt nur?“, fragte sie sich und wusste nicht, was sie sagen sollte.

„Das… Das ist gut…“, stammelte er wirr und sah in den Nachthimmel. Sein Herz klopfte ebenfalls wild und er wusste nicht, was er dagegen machen sollte.

„G…gut? Eh… Naja… Nicht schlafen zu können, würde ich jetzt nicht gerade, als gut bezeichnen…“

„Eh… Ja stimmt auch wieder…“

Plötzlich fing Sandra amüsiert an zu lachen. „So habe ich ihn ja noch nie reden gehört“, dachte sie.

„Warum lachst du denn jetzt so?“, fragte er irritiert nach und sah sie verdattert an.

„Ach nicht so wichtig“, meinte sie und lachte weiter.

„Komm schon! Sag! Warum lachst du so?“

Als Antwort sah sie in seine Augen und schenkte ihm ein liebevolles Lächeln.

„Soll ich?“, fragte sie sich selbst, während ihr Herz vor Aufregung wild schlug. Doch dann entschloss sie sich es zu tun und gab ihm einen Kuss auf die Wange.

„Ich gehe wieder ins Bett“, sagte sie mit einem Lächeln, „Gute Nacht.“ Lavi wurde sofort rot im Gesicht. Doch bevor er noch etwas sagen konnte, ging sie auch schon wieder rein. Er stand nur da und sah ihr verdattert hinterher.

„Diese Frau bleibt mir ein Rätsel“, wunderte er sich über sie und berührte die Stelle an seiner Wange, wo sie ihn geküsst hatte. Kurz darauf ging auch er wieder ins Bett.
 

Am nächsten Tag wartete bereits ein neuer Auftrag auf die Beiden. Sie fuhren mit dem Zug in die nächste Stadt, die Komui ihnen genannt hatte, weil sich dort angeblich Innocence befinden sollte. Diesmal saß Sandra direkt neben ihm und sah aus dem Fenster, während er sie ansieht und erneut über den Kuss nachdachte. Erneut wurde er rot. Sandra drehte sich zu ihm.

„Alles ok bei dir?“, fragte sie verwundert nach, da sie bemerkt hatte, dass er sie anstarrte.

„Eh? Oh ja klar mir geht es gut“, lachte er verlegen, „Und dir?“

„Ja, mir auch.“

„Das freut mich.“ Er lächelte sie an und zum ersten Mal hatte Sandra den Eindruck, dass sein Lächeln echt wäre. Dies freute sie sehr und erwiderte sein Lächeln. Inzwischen verstand sie sich viel besser mit ihm und hatte langsam das Gefühl ihm vertrauen zu können. Nach einer Weile schlief sie allerdings ein, da die Fahrt noch etwas dauerte. Unbemerkt lehnte sie sich dabei an ihn. Schlagartig wurde er rot. Sein Herz schlug schneller, weil sie ihm so nah war. Lavi sah sie an und beobachtete sie beim schlafen. Er beobachtete jede ihrer Bewegungen, wie sich ihr Brustkorb beim Atmen hob und senkte, wie ihre Mundwinkel ab und zu einem sanftem Lächeln hochzuckten. Sie schlief so ruhig und friedlich und fühlte sich offenbar sehr wohl bei ihm. Etwas später wachte sie dann wieder auf. Lavi sah, wie sie langsam ihre Augen wieder öffnete. Er lächelte sie an.

„Oh… Na gut geschlafen?“

„Hm?“ Zuerst sah sie ihn völlig verwundert an, dann realisierte sie, dass sie sich im Schlaf an ihn gelehnt hatte.

„Oh… ehm… tut mir leid…“, murmelte sie sichtlich verlegen. Ihre Wangen wurden rot und sie richtete ihren Blick nach unten.

„Schon ok…“, sagte er, lächelte sie an und fand es ganz und gar nicht schlimm. Im Gegenteil, es gefiel ihm sogar, sie so nah bei sich zu haben.
 

Als sie dann wenig später an ihrem Zielort ankamen, setzten sie ihre neue Mission fort. Am Bahnhof trafen sie einen der Finder, der ihnen etwas über das Innocence, welches sich hier befinden soll, erzählt. Sofort machten sie sich auf die Suche und trafen dabei auch recht schnell auf eine Horde Akuma, die es nicht leicht mit dem beiden Exorzisten hatten, da diese immer mehr zu einem Team wurden.
 

Am Abend kehrten die beiden Exorzisten wieder in ein Gasthaus ein, wo sie zuerst etwas aßen und danach aufs Zimmer gingen, nachdem sie heute keinen Erfolg hatten und das Innocence nicht finden konnten. Lavi wollte nochmal nach ihrer Verletzung sehen, die sie sich am Vortag zugezogen hatte. Diesmal ließ sie ihn sofort gewähren ohne zu murren und zog erneut ihre Uniform und ihr Shirt vor ihm aus. Sandra setzte sich auf das Bett und sofort begann er damit den Verband abzuwickeln, sah sich die Wunde an und erneute den Verband. Sandra wurde erneut rot bei seinen Berührungen und genoss diese diesmal sogar. Ihr Blick blieb dabei die ganze Zeit auf ihn gerichtet und ihr Herz schlug schneller.

„Ich… Ich glaube… ich hab mich in ihn verliebt…“, wurde ihr langsam klar, „Ausgerechnet in ihn…“

„Deine Hände sind so warm…“, kam es plötzlich über ihre Lippen. Lavi sah sie sofort verwundert an und wurde direkt rot. „Eh… Was?“ Als sie bemerkte, dass sie das gerade laut gesagt hatte, wurde sie schlagartig rot.

„Oh je… Was mach ich denn jetzt? Soll… Soll ich es ihm sagen?“ Ihr Herz raste wie wild. Dabei sah sie ihm in sein Auge.

„Mir… Mir geht unser Kuss letzte Nacht einfach nicht mehr aus dem Kopf…“, gestand sie ehrlich.

„Geht mir auch so…“ Damit hatte sie nun wirklich nicht gerechnet, dementsprechend sah sie ihn überrascht an.

„Was? Wir…Wirklich?“

„Ja…“, sagte er und lächelte sie an. Sein Herz schlug mindestens genauso schnell, als er weiter in ihre blauen Augen sah. Jetzt wurde Sandra nur noch nervöser.

„Ich… Ich muss dir… etwas sagen…“ Sie wollte ihm unbedingt sagen, dass sie sich in ihn verliebt hat.

„Und… was?“

„Ich… Ich habe mich…“, begann sie, doch weiter kam sie nicht. Plötzlich hörten sie draußen laute Explosionen, Schüsse und Schreie von Menschen.

„Akuma!“, riefen sie gleichzeitig und sprangen sofort auf. Sandra zog sich schnell wieder an. Beide machten sich kampfbereit.

„Grr… Diese Akuma können einem auch den schönsten Moment versauen!“, rief Lavi sauer und machte sich direkt auf den Weg nach draußen. Sandra folgte ihm und zusammen bekämpften sie die Akuma, bis keines mehr von ihnen Übrig war.

Eine Nacht die alles verändert

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Gefühlschaos

Am nächsten Morgen war Sandra bereits auf und stand unter der heißen Dusche. Sie genoss diese sehr, da sie gestern Abend nicht mehr dazu kam und dabei über die letzte Nacht nachdenken konnte. Sanft legte sie zwei ihrer Finger auf ihre Lippen, als sie sich an Lavi´s Küsse und Berührungen erinnerte.

„Ist das wirklich passiert?“, fragte sie sich und konnte es noch immer nicht so recht glauben, dass sie „es“ gestern Nacht wirklich getan haben. Dabei schlug ihr Herz wild in ihrer Brust und trotz des heißen Wassers bekam sie eine Gänsehaut. Sie sehnte sich nach mehr, nach weiten Küssen von ihm, seinen Berührungen, einfach seine Nähe zu spüren. Sie wusste, sie hatte sich Hals über Kopf in ihn verliebt.

„Ich… Ich muss es ihm sagen…“, dachte sie völlig aufgeregt. „Wie er wohl reagieren wird? Ich hoffe ihm ergeht es genauso, nachdem was letzte Nacht war…“
 

Lavi, welcher inzwischen aufgewacht war, bemerkte, dass Sandra nicht mehr neben ihm im Bett lag. Er setzte sich auf und sah sich verwundert im Zimmer um, da anscheint ihre Sachen auch weg waren, bis auf ihre Uniform, die noch immer auf dem anderen Bett lag. Seine Sachen lagen nach wie vor auf dem Boden verstreut.

„Wo ist sie hin?“, fragte er sich verwundert. Dann hörte er Geräusche aus dem Bad und wusste somit, dass sie unter der Dusche stand. Er seufzte erleichtert auf und sah in Richtung Badzimmertür. Direkt begann er breit zu Grinsen, als er sich an die letzte Nacht mit ihr erinnerte. Er ließ sich wieder nach hinten aufs Bett fallen.

„Diese Nacht werde ich so schnell nicht vergessen“, dachte er, entspannte sich, schloss sein Auge und ließ diese Nacht noch einmal Revue passieren. Plötzlich hörte er in seinen Gedanken, wie Bookman ihn mal wieder zu recht wies, da es einem Bookman nicht gestattet ist Bindungen aufzubauen.

„Oh shit!“, dacht Lavi und sprang auf, „wie erkläre ich ihr das jetzt nur? Wenn der Alte davon erfährt, bin ich erledigt.“ Er zog sich schnell seine Sachen an und grübelte darüber nach, wie er ihr klar machen sollte, dass ihm die Nacht mit ihr gefallen hatte, er aber keine Beziehung mit ihr haben darf.

„Hm … ?“ Lavi ging ziellos durch den Raum und überlegte dabei laut, was er ihr sagen könnte.

„Vielleicht … Die Nacht mit dir war wirklich schön, aber ich kann leider nicht mir dir zusammen sein… Hm… Ne, das klingt nicht gut.“ Er überlegte weiter, wie er ihr klar machen sollte, dass er als Bookman keine Bindungen eingehen darf, auch wenn er es noch so sehr wollte.

„Es liegt nicht an dir, sondern an mir…“, begann er nun, entschied sich sogleich wieder dagegen und seufzte.

„Wie wäre es mit: Süße, hör mir erst mal zu, ich finde dich ja echt nett, aber …“, setzte er an und wurde dann noch etwas direkter, „Tut mir leid, das mit uns wird nichts.“

„Eh… was…?“, kam es plötzlich geschockt aus Richtung Badezimmer. Sandra stand fertig geduscht und angezogen in der Tür. Sie hatte gehört, was er gerade gesagt hatte und war sichtlich geschockt darüber, da sie ihm jetzt eigentlich ihre Gefühle, die sie für ihn hegte, gestehen wollte. Lavi wandte sich zu ihr, war sichtlich perplex, dass er sie gehört hatte und sah direkt zu ihr und wollte ihr so gleich erklären, was er damit gemeint hatte, doch dazu kam er nicht.

„Dann… Dann war das für dich nur eine Nacht und nicht mehr?“, fragte sie geschockt.

„Sandra… bitte…“, begann er, „Lass es mich erklären… So war das gar nicht gemeint…“ Dabei machte er einen Schritt auf sie zu.

„Nein schon gut! Ich hab schon verstanden!“, sagte sie gereizt, wandte sich von ihm und wollte ihm gar nicht mehr zu hören. Sie war sichtlich verletzt, da sie nicht damit gerechnet hatte. Sandra ging stumm an ihm vorbei, schnappte sich ihre Uniform und rannte aus dem Zimmer.

„Sandra warte doch!“, rief er ihr noch hinterher, doch sie war bereit weg.

„Ach scheiße!“, rief er lauthals in den Raum und setzte sich frustriert zurück aufs Bett. So hatte er sich das Gespräch mit ihr sicher nicht vorgestellt.
 

Sandra lief währenddessen ziellos durch die Stadt. Irgendwann verschwand sie in eine Gasse, sank dort zu Boden und lehnte sich an die Wand. Sie zog ihre Knie an ihren Körper und lehnte ihren Kopf darauf.

„So ein Idiot“, murmelte sie und fing an zu weinen. „Warum … warum nur musste ich mich in diesen Idioten verlieben?“ Sandra war zu tiefst verletzt. Gerade erst fing sie an ihm zu vertrauen, ja verliebte sich sogar in ihn und dann ließ er sie nach einer Nacht fallen.

„Wie konnte ich nur so blöd sein?“, dachte sie, „auf diesen Weiberhelden reinfallen…“ Es war sonst gar nicht ihre Art, sich so leicht um den Finger wickeln zu lassen. Sie bereute es bereits, sich auf ihn eingelassen zu haben.

„Diese scheiß Mission! Gäbe es die nicht, wäre das nie passiert!“ Sandra weinte sich erst einmal aus, das brauchte sie jetzt, um diesen Schmerz in ihrer Brust zu verarbeiten. Sie fühlte sich schrecklich ausgenutzt, dabei war sie heute Morgen noch so glücklich.

Plötzlich meldete sich ihr kleiner schwarzer Golem und flatterte neben ihr.

„Hm?“ Sandra erhob ihren Kopf von ihren Knien und richtete ihre verweinten blauen Augen auf den Golem.

„Eine Nachricht vom Hauptquartier?“, murmelte sie und fragte sich, was Komui wohl von ihr wollte. Sandra richtete sich auf, nahm den kleinen Golem und ging zurück in die Stadt, um die Nachricht abzuhören.
 

Lavi welcher noch im Zimmer des Gasthauses war, lief inzwischen nervös auf und ab.

„Ach man, was mach ich denn jetzt nur?“, grübelte er nach, „Soll ich sie suchen? Aber wahrscheinlich will sie gar nicht mit mir reden.“ Er seufzte tief. Dabei wollte er ihr doch nur erklären, wieso er sich nicht weiter auf sie einlassen konnte. Er konnte sich ja selbst nicht mal erklären, warum es überhaupt so weit gekommen war. Nichtsdestotrotz hatte ihm diese Nacht gefallen und er wollte nicht, dass sie so auseinander gingen, jetzt wo sie sich endlich besser verstanden hatten. Lavi entschied sich schlussendlich nach ihr zu suchen und wandte sich in Richtung Tür, als sie plötzlich dort stand.

„Sandra…“, sagte er überrascht und sah sie an, „Da bist du ja.“ Ein leichtes Lächeln lag auf seinen Lippen. Er war sichtlich erleichtert, dass sie von sich aus zurück gekommen war.

„Wo warst du? Ich hab…“

„Komui hat sich gemeldet. Wir sollen umgehend zurück ins Hauptquartier kommen“, sagte sie direkt und unterbrach ihn. Sofort drehte sie sich wieder um zum Gehen.

„Eh… Ok… Aber…“, Lavi war völlig perplex. „Jetzt warte doch mal!“, rief er ihr zu, folgte ihr und griff nach ihrem Arm.

„Lass mich!“, zischte sie gereizt, wandte sich ihm kurz zu und löste sich von ihm. In dem Moment sah er ihre verweinten Augen.

„Sie hat geweint… Meinetwegen…“, dachte er traurig, blickte runter und ließ sie gehen.
 

Etwas später befanden sie sich bereits im Zug in Richtung schwarzer Orden. Sandra hatte sich in die Sitzreihe auf der anderen Seite direkt ans Fenster gesetzt und sah raus, damit sie Lavi nicht ansehen musste. Noch immer war sie zu sehr verletzt, um mit ihm zu reden. Ihn machte das sehr traurig, gerade jetzt, wo er begann ihr zu vertrauen und sich ihr zu öffnen, auch wenn er noch nicht so recht wusste, wieso er diese Gefühle für sie entwickelte. Ihm gingen ihre verweinten Augen von vorhin nicht mehr aus dem Kopf. Er hatte Schuldgefühle, weil er wusste, dass es seinetwegen war. So gerne wollte er jetzt mit ihr reden und ihr alles erklären, doch trotzdem ließ er sie in Ruhe, sah aber ab und zu, zu ihr herüber. Somit redeten sie kein einziges Wort miteinander auf der gesamten Fahrt.
 

Selbst als sie am Orden ankamen, sprach Sandra noch immer nicht mit ihm, sah ihn ja noch nicht mal an. Sie ging ohne Umwege direkt zu Komui ins Büro, um Bericht zu erstatten, Lavi folgte so gleich. Gemeinsam berichteten sie kurz von dem Verlauf ihrer Mission, ließen natürlich die persönlichen Details aus, wobei Sandra es noch immer vermied Lavi direkt anzusprechen oder ihn anzusehen. Man merkte sofort, dass zwischen den beiden Spannungen herrschten.

Danach verließ Sandra auch sofort das Büro und ging ohne Umwege in ihr Zimmer. Lavi sah ihr nach und seufzte.

„Du bist also zurück. Wie war die Mission. Konntest du etwas herauffinden?“, erklang plötzlich eine raue Stimme neben ihm.

„Eh… Was?“, Lavi drehte sich erschrocken um, „Pandaopa! Was schleichst du dich so an?!“

„Ich stehe schon länger hier! Wo bist du nur wieder mit deinen Gedanken?! Jetzt beantworte meine Frage!“

„Boah ist ja gut“, maulte er, „Es gab nichts Besonderes… Das übliche eben…“ Damit meinte er das Besiegen von Akuma und Auffinden von Innocence. Nichts wirklich spektakuläres, was einen Bookman interessieren würde.

„Und dieses Mädchen? Konntest du über sie etwas herausfinden?“, fragte Bookman nun nach.

„Nein konnte ich nicht“, log er und er wusste selber nicht einmal warum, „War´s das jetzt?“ Lavi war sichtlich gereizt von Bookman´s Ausgefrage. Er wollte jetzt ganz bestimmt nicht über sie reden und vor allem Bookman nicht davon erzählen, was zwischen ihnen gelaufen war.

„Schon gut, geh dich erst mal ausruhen“, entließ Bookman ihn, woraufhin Lavi sich in sein Zimmer begab.
 

Am nächsten Morgen setzte sich Allen, natürlich mit jeder Menge Essen, zu Lavi an den Tisch im Speisesaal.

„Hey Lavi. Ich hab schon von Lenalee gehört, dass du und Sandra wieder zurück seit“, sagte er und fing direkt an zu essen.

„Oh hey Allen“, sagte Lavi gar nicht begeistert und stocherte mehr in seinem Essen rum, als dass er etwas davon aß.

„Hm? Alles okay?“, fragte Allen mit vollem Mund nach.

Lavi seufzte. „Ja… Klar…“

„Wirklich?“, fragte Allen nach und schluckte sein Essen runter, „Kommt aber nicht so rüber.“

„Schon gut…“, meinte Lavi und sah weiter runter auf seinen Teller.

Allen entdeckte beim kurzen Umsehen Sandra an einem der anderen Tische und wunderte sich, wieso sie nicht bei Lavi saß, obwohl die Beiden gerade erst zusammen auf Mission waren. Sofort sah Allen Lavi genervt an.

„Was hast du jetzt wieder angestellt?“

„Gar nichts hab ich gemacht!“, zischte Lavi gereizt, was eindeutig gelogen war.

„Komm schon, jetzt sag. Irgendwas war doch“, harkte Allen besorgt nach.

„Ach lass mich“, sagte Lavi genervt, „Ich will nicht darüber reden.“

„Oh okay… Wenn du meinst“ Allen ließ ihn daraufhin in Ruhe und schaufelte weiter sein Essen in sich.

Lavi beobachtet unterdessen, wie Sandra den Saal verließ. Sofort sprang er ebenfalls auf.

„Ich komme gleich wieder!“, rief er Allen zu und rannte los.

„Oh okay…“, sagte Allen und wunderte sich, was mit ihm los war. „Was hat er nur?“
 

Lavi folgte Sandra über den Gang, als er sie eingeholt hatte.

„Sandra!“, rief er sie, „Bitte warte!“

Endlich blieb sie stehen und drehte sich zu ihm um.

„Was ist denn?“, fragte sie ihn genervt.

„Bitte hör mir zu“, sah er sie flehend an, „Lass es mich dir erklären.“

„Was? Was willst du mir denn noch erklären?!“

„Warum ich das gesagt habe… Warum ich nicht mit dir zusammen sein kann.“

„Und? Will ich das wissen?“, fragte sie gereizt nach und wollte sich mal wieder zum gehen wenden.

„Es ist nicht so, dass ich es nicht will… Und dass es mir nicht gefallen hat…“, begann er ruhig zu erklären.

„Sondern?“, harkte sie nach und sah ihn erwartungsvoll an.

„Ich darf als Bookman keine Bindungen eingehen“, sagte er traurig und sah runter, „Die Bookman sind dazu da um die Geschichte zu erfassen und bleiben dabei ungebunden. Deswegen wollte ich ja mit dir reden gestern Morgen …“

„Verstehe…“, sagte sie traurig, „Das heißt dann also, das war es mit uns?“

„Ja… Es tut mir leid…“, sagte er schweren Herzens.

„Schon gut…“, sie versuchte zu Lächeln, doch die ersten Tränen traten in ihre Augen, „da kann man nichts machen.“

Lavi sah ihre Tränen in ihren blauen Augen. Zu sehr zerriss es ihm gerade das Herz sie so zu sehen. Wie gerne wollte er sie jetzt umarmen und an sich drücken.

„Sandra…“, sagte er und litt genauso wie sie. Lavi wollte noch etwas sagen, doch sie konnte ihre Tränen nicht mehr halten und lief weinend in ihr Zimmer. Traurig sah er ihr hinterher, machte sich dann ebenfalls auf den Weg in sein Zimmer. Dort sank er, an die Tür gelehnt, runter zu Boden.

„Scheiße…“, murmelte er, während ihm die Tränen kamen. Man merkte, dass in ihm ein innerer Konflikt herrschte. So sehr er sie auch wollte, er wusste, er durfte nicht mit ihr zusammen sein.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Saju
2017-02-13T20:05:14+00:00 13.02.2017 21:05
Hey :D

nach langem suchen endlich was gefunden - eine FF mit Lavi und OC *___* ICH LIEBE DEINE STORY! bitte bitte bitte schreib weiter oder sag wie es weiter gehen soll.

ich will mehr! *___*

LG Saju
*Favo liste <3*
Antwort von:  Sandra-Lavi-Bookman
14.02.2017 10:45
Hey!

OMG vielen Dank damit hab ich jetzt gar nicht gerechnet *_* Das freut mich gerade total. ^_^
Ich werd auf jeden Fall weiter schreiben, neue Kapitel sind geplant, mir fehlt nur leider manchmal die Zeit dazu, weswegen es sich etwas verzögert. Aber vielen Dank nochmal, das motiviert mich gerade total. :D

LG Sandra


Zurück