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Misery Loves Company

[Yahiko/Sasuke // AU]
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Zum dritten und letzten Mal Hallo! :D Wie angekündigt hat es jetzt ein bisschen gedauert mit dem letzten Kapitel, aber ich musste meinen eingerosteten Denkapparat mal ein wenig benutzen, um ein hoffentlich passendes Ende für diese Geschichte zu finden x_x

Ich hab dafür EINIGES in My Way Home umschreiben musste, musste auch paar Zeilen hinzufügen, aber ich hoffe, jetzt sind die beiden Fics einigermaßen gut miteinander verknüpft… orz Also ja, wenn ihr My Way Home noch nicht kennt oder Lust habt es noch einmal zu lesen (imo eine meiner besten Fanfics, definitiv in meinen Top 3 /D), dann ist jetzt die perfekte Gelegenheit dazu!

Aber erst einmal nun viel Spaß mit Yahiko und Sasuke :‘( <3 Komplett anzeigen

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The beginning of the end

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

The dark side of the moon

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

The start of something new

Tripper.
 

Er, Sasuke Uchiha, hatte sich tatsächlich einen Tripper eingefangen.
 

Tripper! Eine sexuell übertragbare Krankheit!
 

Sasuke würde nie vergessen, wie er sich gefühlt hatte, als der Arzt ihm das Ergebnis mitgeteilt hatte. Die Schmach, die sein Gesicht rot gefärbt hatte. Die Erniedrigung. Der Zorn.
 

Es gab nur eine verfickte Person, von der er sich das Zeug hatte holen können:
 

Yahiko.
 

Dieser elendige Wichser.
 

Natürlich war es Yahiko, wer auch sonst?! Sasuke durfte ja nicht mit anderen Kerlen vögeln. Zudem war Yahiko eh der erste und auch einzige Kerl, mit dem er jemals ungeschützten Sex gehabt hatte. Mit dem er immer ungeschützten Sex hatte.
 

Warum? Weil Yahiko ein manipulatives Arschloch war, das es immer wieder mit geschickten Worten und Taten schaffte ihn dazu zu überreden, es doch lieber ohne Gummi zu tun. Weil Yahiko ihn um seinen kleinen Finger gewickelt hatte.
 

Fuck.
 

Sasuke hatte ja immer geglaubt, dass es in Wahrheit andersherum wäre. Dass er die Zügel in der Hand habe in ihrer „Beziehung“. Wie unglaublich naiv und dumm von ihm. Man konnte nicht abstreiten, dass er trotz allem eine gewisse… Macht über Yahiko ausübte. Er konnte dem Kerl schließlich alles an den Kopf knallen, ohne dafür jemals mit Konsequenzen rechnen zu müssen. Dinge, für die Yahiko andere Menschen bereits verprügelt hatte. Scheiße, Yahiko hatte Leute sogar schon dafür verprügelt, weil ihm ihr Blick nicht gefallen hatte!
 

Aber nicht Sasuke. Nie ihn.
 

Dennoch. Yahiko manipulierte ihn und das wurde ihm erst jetzt, als er die Schocknachricht Tripper bekommen hatte, so richtig klar. Viel zu spät. Wie lange ließ er sich nun bereits an der Nase herumführen? Drei oder vier Monate?
 

Aber damit war jetzt Schluss. Sasuke hatte das Gefühl, als könne er nun das erste Mal, seitdem er Yahiko und sein dämliches breites Grinsen kennengelernt hatte, klar sehen können.
 

Das würde Konsequenzen haben.
 

Wie das Schicksal so wollte, würde Yahiko heute Abend eine Party schmeißen. Das war die perfekte Gelegenheit ihn mit der ganzen Scheiße zu konfrontieren. Und diesmal würde er sich nicht erneut manipulieren lassen, um ihm zu verzeihen.
 

Genug war genug.
 

Aber dass er ausgerechnet heute davon erfahren musste, war ein heftiger Schlag in die Fresse für ihn. Ausgerechnet heute. Dem Jahrestag vom Tod seiner Mutter. Die Götter musste ihn wirklich hassen, um- Hah.
 

Nein. Als ob es so etwas wie Götter gäbe. Wenn es sie gegeben hätte, dann hätten sie nie zugelassen, dass seiner geliebten Mutter so ein Leid widerfahren wäre. Ein so großes Leid, dass sie keinen anderen Ausweg gesehen hatte, als…
 

Aber geschehen war geschehen. Es brachte nichts in der Vergangenheit zu schwelgen, Sasuke musste sich aufs Hier und Jetzt konzentrieren. Und im Hier und Jetzt gab es einen orangehaarigen Bastard, mit dem er einige Dinge zu klären hatte.
 

Sasuke war immer noch wutentbrannt, als er am Abend den ersten Schritt auf Yahikos Grundstück in Shibuya setzte und sich mit geballten Fäusten umsah. Er konnte die Blicke der anderen Partygäste auf sich spüren. Aber das war nichts Neues, seit dem „kleinen Vorfall“ mit Kisame gafften sie ihn immer an. Kaum einer traute sich mit ihm zu reden. Nur die, die entweder furchtlos, dumm oder komplett besoffen waren.
 

Da ist er, dachten sie sicherlich, als er suchend durch die Wohnung stampfte. Yahikos kleine Bitch.
 

Zähneknirschend blieb Sasuke für einen Moment stehen, da legten sich plötzlich Hände auf seine Hüfte und zogen ihn zurück an eine warme Brust.
 

„Holy shit, Schatzi, du könntest Leute töten mit deinem Blick.“ Yahiko lachte ihm heiß ins Ohr und quetschte sanft seine Hüfte. „Nicht, dass du es sonst nicht auch könntest, aber heute? Uff. Das macht mich schon ein bisschen geil, ganz ehrlich“, gab er zu und drückte ihm einen feuchten Kuss auf die Ohrmuschel. „Wer war gemein zu dir, Baby, wem muss ich eine Lektion verteilen? Deidara? Mir hat nie gefallen, wie der Typ dich immer anstarrt…“
 

„Du!“ Sasuke wandte sich aus seinem Griff und drehte sich um, brachte so wieder etwas Distanz zwischen sie.
 

„Ich“, wiederholte Yahiko. „Und du.“ Er tippte Sasuke auf die Nase und lachte, als er nach seinem Finger schnappte. „Das klingt nach einer unschlagbaren Kombi, findest du nicht auch, Schnecke?“
 

Sasuke biss sich so hart auf die Zunge, bis er den kupfernen Geschmack von Blut in seinem Mund vernehmen konnte. Dieser Kerl brachte ihn wirklich zur Weißglut. „Wir müssen reden, Pisser.“ Ohne eine Antwort abzuwarten, drehte er sich um und marschierte zu Yahikos Schlafzimmer. Als er die Tür aufriss, konnte er einen Typen und ein Mädel auf dem Bett entdecken, die gerade dabei waren sich die Klamotten vom Leib zu reißen.
 

„Raus!“, keifte er sie an. Erschrocken zuckte das Paar zusammen und sammelte hastig ihre Kleidung auf, bevor sie eilig hinauseilten.
 

„Wow“, kommentierte Yahiko mit hochgezogenen Augenbrauen. „Alles in Ordnung mit dir? Du bist heute echt besonders gereizt.“
 

Sasuke knallte die Tür hinter sich zu und lehnte sich mit dem Rücken dagegen. Seine Brust hob und senkte sich schnell, während er nach den richtigen Worten suchte. Er hatte so viel zu sagen, dass er gar nicht wusste, wo er anfangen sollte!
 

„Du weißt gar nicht, wie sehr ich mich gerade beherrschen muss, um dir nicht die Fresse zu polieren, also fuck mich jetzt bloß nicht ab, Yahiko.“
 

„Aw, was? Was hab ich dir getan, Schnecke, dass du so gemein zu mir bist?“ Yahiko legte sich eine Hand auf die Brust, als sei ihm wirklich nicht bewusst, dass es mehr als genug Gründe gab ihm das permanente Grinsen aus dem Gesicht zu wischen.
 

Sasuke nahm einen tiefen Atemzug und versuchte sich zu beruhigen. Yahiko zu verprügeln wäre zwar befriedigend, oh, und wie es das wäre, aber es würde die Kernproblematik nicht lösen. „Wann warst du das letzte Mal pissen? Ist dir dabei was aufgefallen?“
 

„Huh?“, machte Yahiko und rieb sich nachdenklich das Kinn. „Ist das so eine Fetischgeschichte? Golden Shower? Babe, du weißt, ich bin offen für alles, aber vielleicht sollten wir das lieber auf einen anderen Ort-“
 

„Ich hab gesagt, du sollst mich nicht abfucken, verdammt!“ Knurrend schlug Sasuke mit der geballten Faust gegen die Tür. „Tripper, du mieses Arschloch! Du hast mich mit Tripper angesteckt!“
 

„Hab ich das? Ehh. Oops, sorry, Schatzi, haha.“
 

„Das ist nicht lustig!“ Erneut schlug Sasuke gegen die Tür. Immer und immer wieder, um irgendwie ein Ventil für seine Wut zu schaffen, bevor ihn diese noch komplett einnehmen würde. „Weißt du, wie verfickt peinlich das ist?! Zum Arzt zu gehen, nur um gesagt zu bekommen, dass ich eine verfickte Sexkrankheit hab?! Wer weiß, was der alte Sack jetzt von mir denkt! Ich kann mich eh glücklich schätzen, dass es „nur“ Tripper ist! Du hättest mich mit fucking HIV anstecken können, du Missgeburt!“
 

„Hey, woah, ganz ruhig, okay?“ Der Humor war endlich komplett aus Yahikos Gesicht gewichen, als er beruhigend die Hände hob. „Wer sagt denn überhaupt, dass du das Zeug von mir hast?“
 

„Weil du der einzige Kerl bist, mit dem ich überhaupt noch Sex habe! Und das auch noch ungeschützt!“
 

„Aw, wenn du das so sagst, dann klingt das schon ein wenig romant-“
 

„Halt die Fresse! Ich hab sowas von die Schnauze voll von dir und deinen… deinen manipulativen Tricks und deinen… Du…!“ Knurrend zog Sasuke an seinen Haaren. Er war so wütend, dass er nicht einmal die richtigen Worte fand, um seinen Gefühlen Ausdruck zu verleihen. „Ich hab die Scheiße viel zu lange mitgemacht!“
 

„Was soll das heißen, Sasuke?“ Yahiko kam einen Schritt auf ihn zu. „Wovon genau redest du?“
 

„Ich…“ Fuck! Sasuke verfluchte sich innerlich, als er sich hart in die Nase zwickte und die Augen schloss. Eigentlich wäre das nun die Gelegenheit um endgültig einen Schlussstrich zu ziehen. Um Yahiko endlich aus seinem Leben zu verbannen.
 

Aber er wollte er das wirklich? Es gab ja nicht nur schlechte Momente mit Yahiko… Es gab auch gute Tage… Tage, die wirklich gut waren. Ohne Manipulation. Aufrichtig gute Tage mit ihm, an denen Yahiko ihm die Welt zu Füßen legte, und die er eigentlich nicht missen wollte. Nicht missen konnte, weil sie sein einziger Lichtblick in seinem sonst so pechschwarzen Leben waren.
 

Aber so konnte es einfach nicht weitergehen. Und das musste er dem Kerl nun irgendwie klarmachen.
 

Mit einem Seufzen schlug Sasuke die Augen wieder auf. „Ich will Grenzen und Regeln setzen. Ich werde Grenzen und Regeln setzen.“
 

Er konnte den Blick, mit dem Yahiko ihn musterte, nicht deuten. „Die da wären?“
 

Sasuke befeuchtete sich die Lippen. „Kein Sex mehr ohne Kondom.“
 

„Oh, du kleiner…“ Yahiko stöhnte und blickte an die Decke. „Ernsthaft? Sasuke, ernsthaft? Du tust so, als ob ich der Einzige wäre, der auf bareback steht. Dabei bist du schon mehrmals gekommen, weil ich in dir abgespritzt hab, Schätzchen, also sei nicht so ein Spielverderber.“
 

Sasuke spürte, wie sein Nacken heiß wurde. Er würde lügen, wenn er sagen würde, dass er ungeschützten Sex nicht auch genoss. Natürlich fühlte es sich gut an! Besser als mit Gummi! Aber dennoch nicht gut genug, um dafür irgendwelche fiesen und sogar lebensgefährlichen Krankheiten zu riskieren!
 

Außerdem… Er war sich nicht sicher, was er von den Dingen, die Yahiko beim Sex manchmal von sich gab, halten sollte… Dinge wie: Ich wünschte, du wärst ein Mädchen, damit ich dich mit all dieser Wichse schwängern könnte. Damit alle sehen könnten, dass du wirklich mir gehörst.
 

Es war… seltsam. Befremdlich. Fast schon ein wenig angsteinflößend. Aber das rutschte Yahiko nur im Eifer des Gefechts heraus, wenn er kurz vorm Orgasmus stand, also versuchte Sasuke es einfach als einen seltsamen Fetisch anzusehen. Davon hatte Yahiko eh mehr als genug.
 

Yahiko streckte die Hand nach seinem Gesicht aus, doch Sasuke schlug sie weg. „Fickst du auch Weiber ohne Gummi?“
 

„Manchmal“, erwiderte Yahiko und zuckte mit den Schultern. „… Meistens.“
 

Sasuke starrte ihn fassungslos an. Sofort wanderten seine Gedanken zurück zu diesem seltsamen Schwangerschafts-Dirty Talk. „Wie kann man in deinem Alter noch so verfickt dumm und unvorsichtig sein?! Was ist, wenn du die Junkie-Schlampen schwängerst?! Ist dir das scheißegal?! Wer weiß, wie viele Kinder du vielleicht schon gezeugt hast, fuck, das ist krank, du Wichser!“
 

„Zwei Kinder“, antwortete Yahiko ausdruckslos.
 

Sasuke war nicht oft in seinem Leben sprachlos, aber gerade? Da fehlten ihm die verfickten Worte, heilige Scheiße. Yahiko hatte tatsächlich… Hatte er wirklich schon…?!
 

„War doch nur ein Scherz.“ Yahiko rollte mit den Augen und lehnt sich mit der Hüfte gegen den Kleiderschrank.
 

„Fuck, du-“
 

„Ich hab nur ein Kind“, korrigierte sich Yahiko plötzlich und betrachtete desinteressiert seine Fingernägel.
 

Sasuke konnte ihn nur entgeistert angaffen, während sich ein ekliges Gefühl in seiner Magengegend ausbreitete. Auf einmal würde ihm ein wenig übel.
 

„Scherz“, wiederholte Yahiko trocken und wandte den Blick von seinen Nägeln ab. „Das ist doch auch überhaupt nicht wichtig. Babe, wir-“
 

„Erste Regel: Kein Sex mehr ohne Kondom“, unterbrach ihn Sasuke mit Nachdruck. Er wollte nicht länger über dieses Thema nachdenken. Er konnte Yahiko nicht trauen. Er hatte keine Ahnung, ob er da wirklich nur herumalberte oder ob er tatsächlich schon Kinder- ein Kind hatte. Das war… Fuck. Er wollte ihm glauben, dass es wirklich nur ein geschmackloser Scherz war, aber das Gefühl in seinem Bauch sagte ihm etwas anderes.
 

„Denkst du wirklich, dass du in einer Position bist mir Befehle zu erteilen?“
 

Sasuke spürte einen Muskel in seiner Wange zucken. „Das sind keine Befehle. Das sind Grenzen, die ich setze.“
 

„Mmh“, summte Yahiko und kam wieder näher auf ihn zu. „Für mich klingt das nach Befehlen, Schätzchen.“ Er kam vor Sasuke zum Stehen und drückte seine Hände links und rechts von Sasukes Kopf an die Tür, um ihn so einzukesseln. „Du weißt, dass ich mit so etwas nicht gut klarkomme.“
 

Sasukes Herzschlag beschleunigte sich, als er den Kopf in den Nacken neigen musste, um Yahiko in die Augen sehen zu können. Er hasste es, wie verdammt groß der Kerl doch eigentlich war. Dass allein seine Körpergröße schon einschüchternd wirkte.
 

Doch Sasuke würde sich nicht einschüchtern lassen. Es gab Dinge, die sie nun klären und klarstellen mussten. Dinge, die Yahiko ganz bestimmt nicht hören wollte. Aber das war Sasuke egal.
 

„Du erzählst andauernd, wie sehr du doch in mich verliebt seist“, sagte er und hasste sich ein wenig dafür, dass seine Stimme lediglich in einem Wispern herauskam. „Stimmt das? Oder sind das nur leere Worte?“
 

Es war, als hätte Sasuke mit dieser Frage einen Schalter bei Yahiko umgelegt: Sofort wurde sein Blick sanft und die Gesichtszüge wieder weich. „Oh, Baby“, murmelte er und legte eine Hand auf Sasukes Wange. „Natürlich mein ich das ernst. Ich bin total in dich verknallt. Ich weiß, dass ich viel herumalbere und alles, aber bei solchen Dingen würde ich niemals lügen. Ehrlich nicht.“
 

Hah! Ein manipulativer, kranker Bastard von einem Drogendealer, der ohne Zögern und Reue Menschen krankenhausreif prügelte, aber Liebe, das war ein Thema, bei dem er nicht Scherzen würde? Bei dem er ehrlich war?
 

Das war lachhaft. Aber dennoch… Irgendwie glaubte es Sasuke, während ihm Yahiko einen zärtlichen Kuss auf die Nasenspitze hauchte. Irgendwie konnte er spüren, dass Yahiko ihm tatsächlich die Wahrheit sagte.
 

„Warum bist du dann so zu mir?“, entkam es Sasuke in einem Flüstern. „Wieso manipulierst du mich? Wieso zwingst du mich zu Sachen, die ich nicht machen will? Wie kann das Liebe sein?!“ Er legte die Hände auf Yahikos Brust und schubste ihn von sich.
 

„Kapierst du nicht, was du da mit mir machst?!“ Langsam gewann seine Stimme wieder an Kraft und wurde von Wort zu Wort lauter. „Ich hab dir gesagt, ich… Ich will keine Beziehung, trotzdem hast du mich irgendwie dazu gebracht, dass ich mich nur von dir ficken lasse. Ungeschützt. Dass ich dir glaube, wenn du mir sagst, dass mich keiner so sehr will wie du. Das ist- Du manipulierst mich! Du bedrängst mich! Du klammerst dich an mich! Du zwingst mich zu Sachen! Du-“
 

„Halt die Schnauze!“ Yahikos Stimme war so laut, dass sie von den Wänden hallte und sogar seine eigene übertönte. Laut. Eindringlich. Bedrohlich. Sasuke lief ein eiskalter Schauer über den Rücken.
 

„Du machst mich manchmal wahnsinnig!“, zischte Yahiko und legte die Hände in sein Gesicht. „Du machst mich wahnsinnig, Sasuke! Mit deiner vorlauten, verfickten Klappe! Mit deiner Unverfrorenheit! Deiner Respektlosigkeit! Du bist… Du machst mich…!“
 

Mit einem Stöhnen krallte er die Nägel in sein Gesicht, bis sich rote Schwielen bildeten. Dabei knurrte er immer und immer wieder vor sich hin, wie wahnsinnig Sasuke ihn doch machen würde. Yahiko wirkte wie besessen: Ein Anblick, bei dem Sasuke das Herz in die Hose rutschte. Ihm wurde speiübel. Seine Finger glitten über das glatte Holz der Zimmertür, immer näher und näher in Richtung Türklinke.
 

„Was willst du von mir, Sasuke?“ Yahiko ließ die Hände von seinem Gesicht fallen. Einige seiner Nägel hatten sich so tief in seine Wangen gebohrt, dass sie die Haut gebrochen hatten. „Was willst du? Soll ich vor dir auf die Knie gehen und mich entschuldigen? Soll ich dich anbetteln? Ist es das, was du willst?“
 

Ohne eine Antwort abzuwarten tat Yahiko genau dies: Er sank vor Sasuke auf die Knie. „Es tut mir leid, okay?“, begann er mit zittriger Stimme. Mit einer Stimme, die überhaupt keine Ähnlichkeit mehr mit dem Yahiko hatte, den er kannte. „Wirklich, Sasuke. Ich mag dich. Ich will dich so sehr. Und vor allem will ich dir nicht wehtun, ich will nicht… Doch manchmal… Ich kann nicht anders, ich bin so abgefuckt, aber ich will nicht… Aber manchmal bist du so verfickt- Fuck. Niemals, ich… Sasuke, bitte. Bitte verlass mich nicht.“
 

Sasuke öffnete die Lippen einen Spalt breit, doch kein Ton verließ seine Kehle als er das Schauspiel vor sich betrachtete. Er hatte Yahiko noch nie zuvor so erbärmlich gesehen. Es war schwer irgendeinen Sinn aus seinen Worten zu ziehen. Er wirkte wie ein anderer Mensch.
 

Sasuke hatte Mitleid mit ihm.
 

Es machte Yahikos toxisches Verhalten nicht ungeschehen, natürlich nicht. Dennoch empfand Sasuke wahrhaftiges Mitleid mit ihm, als er ihn so sah.
 

„Steh auf“, sagte er, als er seine Stimme endlich wiedergefunden hatte, und trat Yahiko sanft in die Seite. „Komm schon.“
 

Langsam erhob sich Yahiko wieder und seufzte. „Fuck“, meinte er und fuhr sich durchs Haar. Seine Finger zitterten. „Sorry, Schatzi, ich hab mir eben so eine neuartige Droge von einem Kumpel reingezogen, um die zu testen, und haut gerade voll krass rein, ich sag’s dir.“ Lachend schüttelte er den Kopf, als wäre das gerade keine große Sache gewesen.
 

Als hätte er gerade nicht vor Sasuke einen emotionalen Zusammenbruch gehabt.
 

Ob das wirklich an einem Rausch gelegen haben kann? Sasuke hatte viel eher das Gefühl, als würde er zum ersten Mal den richtigen Yahiko sehen.
 

„Du bist krank“, sprach Sasuke, der sein Herz immer noch lauthals in seiner Kehle klopfen spüren konnte. „Du bist total abgefuckt. Du bist- Fuck, Yahiko, wie kann ich mich mit so einem Kerl einlassen?!“
 

Yahiko rieb sich die Wange und verschmierte so das Blut, das sich langsam seinen Weg aus den selbstzugefügten Wunden bahnte. „Das heißt?“, wollte er wissen, die Stimme seltsam emotionslos, als er die rote Flüssigkeit auf seinen Fingerspitzen mit leerer Miene betrachtete.
 

Sasuke nahm einen tiefen Atemzug. „Ich werde dich nicht… verlassen oder was du da für einen Scheiß gelabert hast“, meinte er langsam und blickte zur Seite. „Ich mein, das geht ja auch gar nicht, wir sind nie zusammen gewesen. Aber die ganze Scheiße muss aufhören! Hör auf, mich immer für dich allein zu beanspruchen! Wir sind kein Paar, ich kann ficken, wen ich will und ich will andere Kerle ficken. Hör auf an mir zu klammern, fuck, und gib mir meine Freiheit! Ich brauch mehr Abstand! Und vor allem… Akzeptiere meine Meinungen und die Grenzen, die ich setze… Denn ansonsten bin ich wirklich weg, Yahiko, verstanden?“
 

Nachdem er all dies losgeworden war, fühlte er sich direkt um einige Tonnen leichter. Scheiße, endlich konnte er die Sachen, die er an Yahiko hasste, an- und aussprechen. Es fühlte sich gut an. Befreiend.
 

Sasuke atmete tief aus und riskierte einen Blick zu Yahiko, der bis jetzt ungewohnt still geblieben war. Yahiko sah ihn weiterhin nicht an und war auf seine eigenen Finger und das Blut auf ihnen fixiert.
 

„War’s das?“, fragte er schließlich, als sich die Stille unendlich in die Länge gezogen hatte. Er hob den Kopf und sah ihm in die Augen. „Oder gibt’s noch mehr? Vielleicht solltest du mir das lieber aufschreiben, weil ganz ehrlich, ich weiß nicht, ob ich mir das alles merken kann.“
 

Für einen kurzen Augenblick hatte sich Sasuke tatsächlich gut gefühlt, doch bei diesen Worten stieg sofort der Zorn wieder in ihm auf. „Du Ficker, ich-“
 

„Hey“, unterbrach Yahiko ihn und wischte das Blut an seinem Hosenbein ab. „Alles cool, Schnecke, ich hab mich ja nicht beschwert oder so, oder? Ich frag nur nach.“
 

Sasuke entspannte die Hände wieder, die er zu Fäusten geballt hatte. „Das war’s. Und ich mein’s ernst, du Pisser, okay? Jedes einzelne Wort.“
 

„Jepp, das hab ich gemerkt.“ Yahiko nickte und rieb mit der Hand erneut über seine Wange. „Hey, ich glaub, du solltest vielleicht lieber gehen. Nur so als kleiner Tipp.“ Er zwinkerte und formte eine Fingerpistole um damit auf Sasuke zu zeigen, Fingerspitzen und Nägel in frisches, tiefrotes Blut gefärbt.
 

Sasuke schluckte schwer, plötzlich ein riesiger Kloß im Hals, und verließ ohne ein Wort zu sagen das Schlafzimmer. Abermals konnte er neugierige und auch argwöhnische Blicke auf sich spüren, als er die Tür hinter sich schloss. Aber das war Sasuke scheißegal.
 

Verdammt, er hatte das Gefühl, als könne er erst jetzt, wo er nicht mehr mit Yahiko im Schlafzimmer war, wieder richtig atmen. Fast schon gierig schnappte er nach Luft, da hörte er plötzlich einen wutentbrannten Schrei.
 

Sasuke erstarrte. Ein weiterer Schrei ertönte und dann das Geräusch von Gegenständen, die umher geschmissen wurden: Yahiko.
 

Yahiko, der in seinem Zimmer tobte und von zu Sekunde zu Sekunde nur lauter wurde. Zorniger. Verzweifelter.
 

Sasuke stürmte aus dem Wohnzimmer, hinaus aus der Wohnung und hinein in den Vorgarten. Yahiko hatte Recht. Er sollte gehen. Er sollte so schnell wie möglich von hier abhauen. Doch stattdessen griff er mit zitternden Fingern nach der Wodkaflasche, die sich auf dem Tisch vor ihm befand, und führte sie an seine Lippen.
 

Er sollte keinen Alkohol trinken. Nicht jetzt, wo es doch noch gar nicht so lange her war, dass er sich eine Pille Speed eingeworfen hatte. Aber fuck… Fuck! Sein kompletter Körper bebte und er hatte das Gefühl, als würde er gleich zusammenbrechen, wenn er nicht irgendetwas unternahm.
 

Sasuke musste sich irgendwie ablenken. Ablenken von dem, was gerade passiert war. Von dem, was heute für ein Tag war. Yahiko hatte seinen Bedingungen zugestimmt, oder? Also gab es keinen Grund sich nun so aufgekratzt zu fühlen. Natürlich war Yahiko darüber nicht glücklich, aber er ließ seine Wut nicht an ihm aus.
 

Es war doch alles okay…
 

Abgesehen davon, dass nichts okay war.
 

Er musste an das Blut auf Yahikos Fingern denken.
 

Blut auf blasser Haut.
 

Blut, das in alle Richtungen spritzte.
 

Blut seiner Mutter.
 

Fuck, es war absolut nichts okay und das würde es auch nie wieder sein.
 

Also trank Sasuke.
 

Er trank, um zu vergessen: Yahiko. Den Tod seiner Mutter. Sein erbärmliches Leben.
 

Er trank und trank und trank, bis er wie ein Häufchen Elend auf die Knie sank.
 

Und dann kotzte er und kotzte und kotzte, bis er eine warme Hand auf seiner Schulter spürte.
 

„Hey, Kumpel. Alles in Ordnung?“
 

Ende.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Weint ein bisschen. Joa, ist ziemlich kurz, sorry dafür, aber weiß nicht. Wollte nicht vom wichtigen Teil des Kapitels, der „Aussprache“, ablenken und ich wollte das Chapter auch nicht künstlich in die Länge ziehen orz

Aber ja, so endet Yahiko und Sasukes… was auch immer es war. Ich wollte unbedingt, dass die Fic damit endet, wie My Way Home anfängt :‘) War echt schwer zu schreiben und ich hoffe, das Ende ist jetzt nicht zu holprig oder abrupt ;_;

Ich hatte ein paar Fragen bekommen wegen Yahiko und Naruto, darauf wollte ich nochmal kurz eingehen: Also Naruto hatte in Kapitel 2 ja einen kleinen Cameo-Auftritt, aber er ist draußen gewesen (weil er keinen Bock auf die Orgie in der Wohnung hatte, LOL) und hat deswegen die Kisame-Sache nicht wirklich mitbekommen. Davon abgesehen ist er eh kaum auf Yahikos Partys und weiß von dem Yahiko/Sasuke Ding nicht wirklich.

Nachdem Sasuke Naruto kennengelernt hat, ist er ja immer seltener zu Yahiko gegangen, bis er irgendwann eigentlich gar keinen richtigen Kontakt mehr mit ihm hatte. Yahiko hat ihn anfangs natürlich noch mit Nachrichten bombardiert, hat es auch mit Drohungen versucht, aber Sasuke hatte einfach die Schnauze voll.

Und Yahiko… musste es irgendwann akzeptieren. Auch, wenn es ehrlich gesagt schon sein Herz gebrochen hat, deswegen tut er mir voll leid ;_; Er sieht aber auch ein, dass Sasuke Recht hat und es wirklich nicht Liebe sein kann, wenn er sich Sasuke jetzt gewaltsam zurückholen würde, deswegen hat er das nie gemacht. Obwohl er wirklich SEHR oft daran gedacht hat, das könnt ihr mir glauben, LOL.

Trotz allem tut mir Yahiko sehr leid, er ist ja nicht mit Absicht so, er ist wirklich krank und ja ;_; Mein armes Schatzi. Irgendwann will ich noch einmal eine YahiSasu Fic schreiben, die dann aber ein Happy End hat! Muss dann natürlich ein anderes AU sein, aber ich mag diesen abgefuckten Yahiko, deswegen mal sehen, was ich dann mache. Soll ja natürlich auch kein Abklatsch von der Fic hier sein, aber einen ähnlichen Ton haben ;_; Nur, dass Yahiko nicht ganz so toxisch ist natürlich, lol :‘)

Aber zuerst einmal will ich Shisui/Sasuke schreiben! Ja, ihr lest richtig, ein weiteres seltsames Ship, das mein Herz gefangen hat, LOL. Weiß nicht warum, aber irgendwie… es gefällt mir, ich will dazu was schreiben ;_; Wenn ihr mir auf Twitter folgt (Schleichwerbung: @Kiwishiima), dann wisst ihr das ja auch schon, höhö.

Aber wie auch immer. Mein Herz blutet noch etwas wegen Yahiko. Ich hoffe, ihr seid mit dem Ende zufrieden, hab irgendwie ein wenig Schiss, dass Leute es unbefriedigend finden, weiß nicht. Aber aaaa, es war sooo schwer, ein Ende zu finden, das an My Way Home anknüpft! Ich sag euch, nie wieder schreib ich eine Vorgeschichte zu einer bereits veröffentlichten Fanfic orz

Oh well! Ich würde mich freuen, wenn ich jetzt vielleicht YahiSasu auch shippt, wenn auch nur ein wenig! ;//w//;

Bis zum nächsten Mal und danke fürs Lesen! <3

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Kommentare zu dieser Fanfic (1)

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Von:  Nicky_Chan17
2022-01-27T07:49:16+00:00 27.01.2022 08:49
Klasse Kapitel, fand ich wirklich sehr gut und auch die Konstellation YahiSau sehr cool mal was neues!

Ich würde es gar nicht schlecht finden auch mal die Dunkle Seite von Yahi zu lesen! Bestimmt sehr aufregend die Entwicklung!
Jedenfalls freue ich mich auf weitere Kapitel!
Antwort von:  Minami
02.02.2022 15:24
Danke für deinen Kommi! <3

Ja, haha, das ist wirklich eine seltene Kombi, deswegen freue ich mich, dass überhaupt jemand die FF liest ;_; Bei mexx kommt sie jetzt nicht so gut an (aber bei mexx wird eh kaum kommentiert), aber zumindest bei anderen Plattformen :') Deswegen freu ich mich aber umso mehr über deinen Kommentar hier, vielen Dank! <3
Höhö, gespannt kannst du auch sein, ich hoffe echt, dass Yahiko sich mit der Seite nicht zu unbeliebt machen wird :')


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