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Irgendwann im November.

von

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Irgendwann im November.
 

Du hältst die Zigarette in deiner Hand, nimmst einen tiefen Zug und machst eine Bewegung, als wolltest du sie wegwerfen. Lässt aber nur deine Hand sinken.

Ich folge den Spuren der Asche, sehe, wie sie zu Boden fallen, langsam, und dann im Schnee versinken.

Das ist ungesund. Ich hab es dir schon so oft gesagt, aber du willst nicht auf mich hören. Kommt sowieso nur selten vor, dass du das machst.

Ich gehe zu dir hinüber, will dich nicht nur aus dem Hintergrund beobachten, und lehne mich vorsichtig neben dich auf das Geländer der Terrasse.

Du wirfst mir nur einen kurzen Blick zu.

„Es ist kalt“, murmelst du leise. Als wolltest du ein schlafendes Baby nicht aufwecken.

Ich nicke zustimmend, wende meinen Blick von dir ab und beobachte die Schneeflocken dabei, wie sie ruhig und gleichmäßig zu Boden fallen.

Es ist fast wie Regen. Nur um einiges zeitversetzter und um einiges schöner.

Stoße mich rasch vom Geländer ab, einem Impuls folgend, und renne die Treppe hinunter, versinke mit meinen Füßen leicht im Schnee. Strecke das Gesicht zum Himmel und grinse den weißen Wolken entgegen.

Sobald eine Flocke mein Gesicht berührt, zerschmilzt sie, wie Eis auf einem heißen Herd. Dabei ist mir doch eigentlich kalt.

„Siehst du ihn?“

Ich drehe mich wieder um. Schaue zu dir hinauf.

Du antwortest mir nicht. Schnippst nur deine Zigarette hinunter in den Schnee und hinterlässt dort somit einen kleinen Abdruck.

Dann erst schaust du mich an.

„Siehst du ihn?“

Und so schnell kann ich gar nicht denken, stehst du schon vor mir und ziehst mir, wahnwitzig wie du nun mal bist, die Mütze ein Stück über das Gesicht. Nun kann ich gar nichts mehr sehen.

Lachend schlage ich nach dir. Erwische aber nicht mehr als die kalte Winterluft und kann das Grinsen auf deinen Lippen sehen, obwohl ich doch gar nichts sehen kann.

Spüre deinen heißen Atem auf meinem Gesicht. Du ziehst meine Mütze wieder in ihre ursprüngliche Position.

Meine Wangen sind rot. Winterfärbung, wie du immer sagst.

Und plötzlich ist der blasse Mond hinter uns unwichtig.

„Ich sehe dich“, sagst du.

Ich lege meine Hand auf deine Schulter und klopfe den Schnee herunter, der sich inzwischen darauf gesammelt hat. Dann strecke ich mich langsam zu dir hoch, schließe die Augen.

„Ich seh dich nicht.“

Deine Lippen sind so weich und so warm. Sie passen nicht zu dieser kalten Jahreszeit. Aber sie fühlen sich gut an.

Wenn ich mich nicht täusche, hat es aufgehört zu schneien. Aber das ist egal.



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Kommentare zu dieser Fanfic (1)

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Von: abgemeldet
2009-10-06T17:36:46+00:00 06.10.2009 19:36
hei (=
Trés magnifique. i leis zwar ned gern in da ich-form owa in deim foi woas ned sou schlimm ;P naa, hod eh passt. i finds fui guad gschrim, foi oim da schlussotz gfoid mah. owa wos mah aufgfoin in is, am aufang steh : Ich folge den Spuren der Asche, sehe, wie sie zu Boden fallen... die spuren der asche ? dea sotz passt ned gaunz. oda i tscheckn nua ned. deis huacht sie hoi a weingal komisch au in meine ohrn. da rest is haumma.
ld



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