Zum Inhalt der Seite

Mein Leben mit Dir

Neuer Challenge-OS on
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Gewitter

Hallo liebe Leser.
 

Ich darf euch herzlich zu einem neuen OneShot begrüßen. Es ist mein Vierter über Shikamaru und mein zweiter über die Freundschaft zwischen Shikamaru und Chouji, wobei das eher am Rande steht.
 

Im Großen und Ganzen bin ich mit dem OS auch sehr zufrieden, dafür dass ich nur eine Stunde daran gesessen habe, ist er mir gelungen.

Leider habe ich - wie fast immer eigentlich - das Ende viel zu sehr gestreckt und damit vielleicht ein bisschen versaut.

Aber überzeugt euch selbst und bildet eure eigene Meinung.
 

Der OneShot ist im Rahmen einer Challenge des Spaß am Schreiben Zirkels entstanden, bei dem uns als Thema 'Gewitter' vorgeschrieben wurde.
 

Viel Spaß,

Yu-chan.
 

----
 

Gewitter
 

»Gewitter reinigen die Luft.«
 

Er lag wie immer auf seinem Lieblingsplatz auf einem der Dächer von Konoha Gakure. Er war allein, und das war auch gut so. Seit Asuma-senseis Tod wollte er oft allein sein. Er wollte nicht mit anderen über diesen Schmerz sprechen müssen. Er wollte die Fragen wie es ihm ging oder ähnliche nicht mehr hören.
 

Das alles ging ihm so fürchterlich auf die Nerven.
 

Selbst seine Teamkameraden gingen ihm auf den Geist. Sogar Chouji, mit dem er immer gern Zeit verbrachte, da dieser Junge eine unglaubliche Ruhe ausstrahlte. Da war es nur logisch, dass Shikamaru sich zu ihm hingezogen fühlte.
 

Der Himmel war fast wolkenlos. Schade, dachte der Nara, da er es liebte, diese zauberhaft künstlerisch begabten Gebilde des Himmels zu beobachten. Es wehte auch kaum ein Lüftchen.

So gesehen war es ein wunderschöner Sommertag und die anderen verbrachten diesen freien Tag vermutlich an irgendeinem See oder Fluss, in dem sie baden konnten.
 

Shikamaru war schon lange nicht mehr ausgelassen fröhlich gewesen. Wie lange hatte er schon nicht mehr laut herausgelacht? War es schon Jahre her, dass er mit Chouji zusammen baden war und so viel Spaß hatte, dass er noch am nächsten Tag Bauchschmerzen vom Lachen hatte? Oder kam ihm das nur so lange vor?

Hatte er sich so sehr verändert, seit Asuma vor ein paar Monaten gestorben war? Hatte er den Blick für ein schönes Leben verloren? Und das obwohl alle hinter ihm standen und noch stehen?
 

Ein Seufzen durchdrang die Stille auf der Dachterasse.
 

Wie gern wäre er eine der Wolken, die so unbekümmert über ihn hinwegzogen. Sie hatten bestimmt nicht solche Probleme. Solche irdischen Probleme.

Kämpfe. Verluste. Die Trauer über die Verluste. Die Trauer an sich...
 

Ja, die Trauer konnte einen Menschen zerstören. Sie konnte wie eine riesige Naturgewalt, ein Gewitter vielleicht oder ein Tornado, über einen hereinbrechen und alles um einen herum zerstören, bis nur noch Trümmer übrig waren. Verschmorte Trümmer.
 

Man spricht doch immer vom Scherbenhaufen einer Existenz oder?
 

Genauso fühlte es sich auch an. Wie ein Scherbenhaufen. Und er – Nara Shikamaru – stand davor und wusste nicht, wie er damit umgehen sollte. Er wusste, dass er genau falsch handelte, in dem er sich zurückzog, wie die Sonne, die von Wolken verdrängt wurde. Auch dieser hell leuchtende Stern musste den Kampf gegen die Masse der Wolken früher oder später aufgeben.
 

Aber anders als die Sonne hatte Shikamaru kampflos aufgegeben. Das war typisch für ihn. Und er hasste sich dafür. Weil er es wusste.
 

Er konnte nichts dagegen tun. Seit sein Sensei tot war, sah er keinen Grund mehr im Kampf. Er hatte keine Missionen mehr übernommen, die über die Klasse C hinausgingen. Aus Angst, etwas falsch zu machen. Aus Angst zu versagen. Aus Angst, jemanden zu verlieren. Wieder.

Bis jetzt hatte er doch jede größere Mission, die ihm aufgetragen wurde, in irgendeiner Hinsicht vermasselt. Die Rettung von Sasuke Uchiha war nur der Anfang dieser unendlichen Pechsträhne.

Er war einfach nicht dafür geschaffen, schwierige Missionen zu bestreiten. Das hatte er von Anfang an zu den anderen gesagt. Aber es wollte ihm ja nie jemand zuhören.
 

Plötzlich horchte der Nara auf. Irgendetwas hatte seine Aufmerksamkeit auf sich gezogen. War es das leise Grummeln, welches man aus der Ferne hören konnte? Vielleicht. Da hinten, wo es in Richtung Suna ging, konnte er dunkle Wolken erkennen. Ein Gewitter zog auf.

Ob die anderen es schon bemerkt hatten?
 

Er wandte seinen Kopf zur Treppe, über die er hier hinauf auf das Dach gekommen war. Ein Rascheln hatte ihn in diese Richtung sehen lassen. Chouji, mit einer Tüte Chips war auf dem Weg zu ihm. Gerade hatte er die letzte Stufe hinter sich gelassen.

Grinsend kam er auf ihn zu. Die Tüte war bereits offen. „Hey, Shikamaru!“, rief er.
 

Ohne auf eine Antwort zu warten – die er sowieso nicht bekommen hätte – setzte sich der Akimichi auf die Bank neben ihn.

„Ich denke, du bist mit den anderen Baden?“, fragte Shikamaru. Er machte sich nicht die Mühe, vor Chouji zu verstecken, dass er allein sein wollte. Sein bester Freund würde das verstehen.
 

„Siehst du nicht die Wolken da hinten? Das sieht echt übel aus.“, war die Antwort. „Außerdem wollte ich auch mal wieder ein bisschen Zeit mit meinem besten Freund verbringen. Du igelst dich in letzter Zeit ja immer mehr ein.“ Der letzte Satz, er war nichts weiter als eine Feststellung. Doch er traf Shikamaru mitten ins Herz.

Das wusste er doch schon längst. Aber er hatte nicht gewusst, dass es auch für die anderen so offensichtlich war. Schließlich war er nie ein Gruppentier gewesen. Doch er hatte nicht gedacht, dass es auch für die anderen so offensichtlich war.
 

Wieder war ein grollender Donner zu vernehmen. Dieses Mal schon lauter. Das Gewitter schien rasch näher zu ziehen.
 

„Findest du?“, fragte der Nara seinen Freund trotzdem. „Ja.“, sagte der andere, „Wir haben schon ewig nichts mehr zusammen unternommen. Immer musste ich nur mit Ino zum Barbeque gehen. Du glaubst gar nicht wie ätzend das ist, wenn jemand neben dir sitzt, der nur mit seiner Figur zu tun hat.“ Er schnaubte. „Und wann hast du das letzte Mal gelacht? Ich zumindest kann mich nicht daran erinnern.“ Was der Akimichi sagte, klang vorwurfsvoll.
 

„Tut mir leid, Chouji. Aber zur Zeit ist mir eben einfach nicht danach.“, gab der Nara zurück. Irgendwie kam ihm dieser Satz bekannt vor. Wo hatte er ihn nur schonmal gehört?

„Das sagst du immer, wenn ich dich darauf anspreche. Mann, wann willst du endlich darüber hinweg kommen?! Asuma ist jetzt fast ein Jahr tot! Wach endlich auf!“ Der letzte Satz wurde von einem weiteren Donner begleitet. Shikamaru hatte ihn trotzdem verstanden. Er sah betroffen zu Chouji auf, der in seiner Rede aufgesprungen war.
 

Er war wie gelähmt. War es wirklich schon ein Jahr her? Der Nara hatte wohl die Zeit völlig vergessen. Oder war sie für ihn stehen geblieben?

Er konnte es gar nicht fassen. Hatte er ein ganzes Jahr seines Lebens durch die Trauer verloren?
 

Auf einmal kam ihm alles ein.

Plötzlich stellte er sich Fragen, die er schon lange nicht mehr in seinen Gedanken gehabt hatte.

Wie geht es meinen Eltern?

Was machen die anderen?

Wo stehen meine Freunde derzeit?

Sind sie schon weitergekommen?

Jonin geworden?

Wie geht es den Leuten in Suna?

Was macht Temari wohl gerade?

All diese Sachen, hatten ihn in den letzen Monaten nicht interessiert. Er war viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt gewesen. Er war in seinem verdammten Selbstmitleid versunken.
 

Tränen der Wut traten ihm in die Augen. Er war wütend. Er war richtig stinksauer auf sich selbst. Erst die Tatsache, dass er Asuma nicht hatte beschützen können, er musste zusehen wie sein langjähriger Sensei starb. Dann seine unkontrollierbare Trauer darüber. Er hatte sich vor allen versteckt, wollte nicht behelligt werden. Er wollte im Selbstmitleid zerfließen. Und zu guter Letzt heulte er jetzt auch noch.

Am liebsten wollte er irgendetwas zerstören.
 

Blitze zuckten am Himmel. Der Wind fegte nun immer heftiger durch die Bäume, brachte die Blätter zum Rascheln. Donner grollten und krachten weiter am Himmel als wollten sie die Wut Shikamarus noch unterstützen.
 

Doch der Nara kam nicht dazu, seiner Wut durch Zerstörung Luft zu machen. Chouji zog ihn in eine freundschaftliche Umarmung. Er spendete ihm Trost. Er gab ihm Wärme und Geborgenheit. Er zeigte ihm, dass er immer für ihn da sein würde. Und Shikamaru nahm diesen Trost dankend an. Sog ihn geradezu in sich auf.
 

Shikamaru war ja so ein Weichei.
 

Eine Weile standen sie so da. Das Gewitter tobte. Aber es störte sie nicht.

Sie schienen es gar nicht zu hören.

Chouji hielt seinen besten Freund weiterhin fest umarmt, während Shikamaru weinte.
 

Wann hatte er zum letzten Mal geweint?, stellte er sich im Hinterkopf die Frage, doch es war nicht wichtig für ihn. Zu groß war die Erleichterung darüber, dass er sich endlich seinen ganzen Schmerz von der Seele weinen konnte.

Der Nara spürte, wie ihm eine große Last von den Schultern fiel.
 

Irgendwann hatte er keine Tränen mehr übrig. Er fühlte sich ausgetrocknet, ausgelaugt. Aber er war glücklich. Zum ersten Mal seit fast einem Jahr war er wieder glücklich. Das alles hatte er seinem besten Freund zu verdanken. Chouji.
 

Als er einen Blick in den Himmel warf, stellte er fest, dass das Gewitter inzwischen weitergezogen war. Nur noch wenige Wolken waren zu erkennen. Alles war vom Regen nass. Das Unwetter zog auf der anderen Seite weiter in Richtung Norden.
 

~La Fin~



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (4)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Rhoca
2009-12-29T00:28:18+00:00 29.12.2009 01:28
hab meine lust am ffs lesen wieder gefunden XD
okay eine echt sehr schöne story! hab ja schon viel zu
dem thema shika und asumas tod gelesen aber die ist
glaube ich bis jetzt die beste!
grüße die Rhoca^^
Von:  Lysette
2009-10-30T22:37:31+00:00 30.10.2009 23:37
hey^^

die OS war mal wieder der hammer. hab ich schonmal erwähnt, das ich sie echt mag xD
einfach dieser umschwung, nachdem Chouji aufgetaucht ist.
war echt klasse.
die Gefühle waren alle realistisch und gut beschrieben.
auch die verbindung mit dme gewitter war super^^
mach weiter so^^

hdgdl
Von:  corva-chan
2009-10-25T18:44:46+00:00 25.10.2009 19:44
Hey,
ich muss mich anschließen, ich fand den OneShot auch süß, vor allem, da Shika ein total interessanter Charakter ist. ^^ Ich fand den Bezug zum Titel auch gut, ich kenn das von mir das es das schlimmste es eine Story einen passenden Titel zu geben. Und danke für deine ENS, übrigens.
CS-EUA
Von:  GreenLeader
2009-10-09T17:37:08+00:00 09.10.2009 19:37
OHHHHHHHH!!!!! Das ist soooo süß! Ich liebe solche Freundschafts- Storys... besonders über Neji und Lee und Shika und Cho! Sehr , sehr schön und vielen, vielen Dank für die Fanfiction!!!


Zurück