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EX

von

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Erogide - 5.0

Mein Atem stockte für einen kurzen Moment, als noch einige mehr Maschinen aus dem Sand hervor kamen. Es waren viel mehr als ich vermutet hatte, und ich fühlte mich für einen Augenblick lang wie paralysiert. Die Angst war mir bereits bis ins Mark gekrochen und alles Rütteln und Schreien von Kytakes, die mich anflehte, doch etwas zu tun, half nichts. Ich konnte mich einfach nicht rühren, nicht einen kleinen Zentimeter, und starrte entsetzt auf die massiven Maschinen, die sich uns immer schneller näherten.
 

Nun war es ein kleines Mädchen gewesen, welches ohne jegliche Furcht und mit ausgebreiteten Armen den Maschinen entgegenlief. Ihre winzigen Füßchen versanken immer wieder im Sand und sie hiefte sich jedes Mal wieder auf, breitete erneut die Arme aus und kicherte munter vor sich hin - sie war so jung, dass sie noch nicht verstand, welchem Unheil sie dort entgegenlief.

Meine Angst blieb auf der Strecke. Ich hatte sie abgeschüttelt, schneller als sonst, und ich rann ihr hinterher. Kytakes wollte mir folgen, fiel allerdings glücklicherweise und blieb dann auch dort gekniet, anstatt mir weiter hinterher zu kommen. Es dauerte zum Glück nicht lange, bis ich das kleine Bündel an Fleisch und Knochen eingeholt hatte und zog sie in meine Arme. Wieder kicherte sie und deutete mit dem kleinen Strauß Blümchen zwischen ihren Fingerchen auf das große schwarze Böse, welches uns immer näher kam. Das Kind musste in Sicherheit gebracht werden, also rannte ich zurück. Der unebene Sand und meine mangelnde Erfahrung, damit umzugehen, lähmte mich zunehmenst, bis ich kaum noch vorran kam. Mit einem Ruck zog ich sie also wieder nach oben und warf sie dann, mit aller Kraft, die ich aufbringen konnte, von mir. Und so, wie ich es erhofft hatte, hatte Kytakes sich aufrappeln können und fing das kleine kichernde Geschöpf.

Duch den ganzen Wind, der durch die Luft geschleudert wurde, konnte ich meine Umgebung kaum noch erkennen, aber ich spürte sie, sie, wie sie sich mir näherten. Es waren bestimmt sechs oder sieben, auf gar keinen Fall mehr, außer, es würden sich noch einige von ihnen verstecken, aber das war unsinnig gewesen. Sechs oder Sieben von ihnen also, in einem Ausmaß von knapp drei oder vier Metern, gebaut und geschmolzen aus einem Material, dass kaum einer verarbeiten konnte. Sie waren es, sie. Unverkennbar.
 

Wie ich es erwartet hatte wendeten sie die gleichen Angriffsstrategien an, wie sie es auch schon vor etlichen Jahren getan hatten. Auf den ersten Blick hatten sie sich also kaum verändert...

Nachdem mir zwei der Maschinen gefährlich nahe gekommen waren, stiegen sie aus - was mich überraschte. Warum stiegen sie aus ihren Maschinen, wenn sie es doch viel einfacher hatten, mit ihnen einfach alles zu zermalmen? Das ergab keinen Sinn!
 

"Lange nicht gesehen, Kind des Aternas."
 

Diese Stimme... diese Stimme kam mir bekannt vor... Aber ich konnte sie nicht einordnen. Ich kannte sie, ja, auf jeden Fall, aber ich hatte kein Gesicht dazu.
 

"Dass du noch lebst... Unglaublich. Ich dachte, du hättest dir aus lauter Verzweiflung und Trauer um dein ach-so-geliebtes Volk das Leben genommen!"
 

Der Sand braucht eine Weile, um sich wieder zu legen und zu beruhigen, und dann erkenne ich auch endlich die zwei Gestalten, die mit langsamen Schritten auf mich zukommen.
 

"Erinnerst du dich an uns? Wäre auch ein Jammer, wenn nicht, immerhin hat es uns unglaublichen Spaß bereitet, deine geliebte Familie vor deinen Augen zu zerquetschen!"
 

Mir war es kaum möglich nach Luft zu ringen und meine Brust fühlt sich so an, als würde sie von eisernen Drähten zugeschnürt werden.
 

"Natürlich erkennst du uns..." Die Stimme, die mir immer näher kam, legte sich bereits an mein Ohr und wisperte in unglaublicher Bosheit weitere Worte, "Glaubst du, du überlebst ein weiteres Zusammentreffen mit uns? Es hat sich herum gesprochen, dass du nach unserem Spielchen von Aternas fliehen konntest und Zuflucht auf einer süßen Kolonie gefunden hast. Stimmt es, dass du dann... entschuldige, aber das ist so spaßig, dass du dann ernsthaft eine Ausbildung in Sachen Kampf- und Verteidigung mit Kampfmaschinen machen wolltest?"
 

Meine Stimme verankerte sich tief in meiner Kehle und kein einziger Laut entloh meinen zitternden Lippen. Ich war erneut gelähmt. Hilflos und unfähig zu handeln. Wenn ich mich nun nicht zusammen reißen würde, würde sich alles wieder wiederholen...
 

"Was führt dich auf diesen Stern hier, hm? Ich kenne niemanden, der ohne triftigen Grund hier Halt macht, kann es also sein, dass du ein neues zu Hause gesucht hast? Warst du so schlecht, dass man dich rausgeworfen hat?"
 

Scharfe Klauen zogen ihre Kreise über meinen Oberkörper und übten einen Druck aus, der mir unglaubliche Schmerzen bereitete. Solch eine enorme Körperkraft hatte ich noch nie an eigenem Leibe erlebt und wollte mir nun auch gar nicht ausmalen, was für Kräfte sie noch mobilisieren konnten. Sie waren scheinbar auch ohne ihre Maschinen starke Gegner gewesen...
 

"Du bist auch ganz schön gewachsen... Im Gegensatz zu damals bist du nun wirklich ein Leckerbissen..."
 

Stimmt, sie waren... Fleischfresser.

Langsam tasteten die gewaltigen Klauen meinen Körper Stück für Stück ab und ich erwartete jeden Augenblick einen gewaltigen Hieb, der mich niederstrecken würde. Ich verfluchte meinen Körper dafür, dass es sich nicht rühren wollte! Die anderen Maschinen waren bereits an uns vorbeigezogen und erreichten bald das Dorf. Die Schreie aus der Ferne hörte ich nur zu deutlich und ich wollte mir nicht eingestehen, dass ich bereits versagt hatte...
 

"Was ist denn, Kind des Aternas? Willst du denn nicht mit uns spielen? Oder noch besser, es uns ein wenig schwierig machen, bevor wir dich genüsslich verspeisen? Ich hörte, dass das Fleisch von Chyrnas* unglaublich süß schmecken soll!"
 

Ich war ein Insekt, dass in das Netz einer Spinne getappt war. Beide hielten mich fest und ließen mir beinahe keine Möglichkeit, mich aus ihrem Griff zu befreien. Ein leichter Druck gegen meinen Brustkorb wies darauf hin, dass sie mir mit Leichtigkeit mehrere Knochen auf einmal hätten brechen können. So, wie ihre Körper aussahen waren sie um einiges robuster als meine Hülle und schienen über mehrere Hautschichten zu verfügen, die Angriffe besser abblocken konnten. Die Klauen, mit denen sie mich festhielten, waren beinahe drei Mal so groß wie meine Hände und verfügten über eine Art von kleinen Stacheln, mit denen sie ihr Opfer noch besser festhalten konnten. Dass ich sie noch nicht in meinem Fleisch spürte war womöglich ein kleines Wunder gewesen...
 

Plötzlich aber lösten sie sich von mir und ließen mich wieder frei. Ich schnappte hastig nach Luft und schreckte einige Schritte zurück, um schnellstmöglich Distanz zwischen ihnen und mir zu schaffen. So langsam kehrte wieder Gefühl zurück in meine Glieder und ermöglichte es mir, mich wieder ein Stück weit mehr zu bewegen. Die überaus amüsierten Blicke, mit denen sie mich musterten, jagten mir einen eiskalten Schauer über den Rücken, aber noch weiter wollte ich mich von ihnen nicht einschüchtern lassen.
 

"Beweg dich! Versuch deine Freunde zu retten, wenn du es kannst! Andernfalls landest du auf unseren Tellern und.. ach, egal, was du nun tun wirst, verspeisen werden wir dich allemal!"
 

Ihr Lachen schlug sich wie ein Gewitter durch mein Gehör und setzte alles, was vorher meinen Körper gelähmt hatte, in Gang. Ich begann zu laufen, schneller, immer schneller, aber ich hatte mich nicht herum gedreht. Eigentlich erwarteten sie, dass ich in die Richtung des Dorfes laufen würde und nicht an ihnen vorbei. Es waren nur wenige Meter, die mich von den still stehenden Maschinen trennten, und ich würde es schaffen sie zu erreichen, bevor sie mich hätten angreifen können.

Der Einstieg in die Maschine erwies sich als reinste Qual. Die Technologie war eine vollkommen andere als die, die ich durch meine ehemalige Maschine kannte, und scheinbar auch sehr viel schwieriger zu kontrollieren. Die Luke hinter mir schloss sich in Windeseile, als ich nach den ersten Kabeln griff und mich auf den Sitz hinauf hiefte, wo ich tief durchatmete und versuchte, über meinen Schatten zu springen. Es blieb keine Zeit für meine Angst, ich musste nun eine Verbindung herstellen!

Die Verbindung mit der Maschine erwies sich als eine noch schmerzhaftere Qual als der Einstieg. Die Verbindungskanaele waren beinahe die selben wie in den Kampf-Maschinen meiner ehemaligen Kolonie und stellten direkte Verbindung zum Körper und Gehirn dar. Die Verbindungspunkte fraßen sich tief in mein Fleisch und die Schmerzen, die ich nun aushalten musste, waren bestialisch. Diese Technologie war auf den Hauttyp der Feinde aufgebaut und machte mir Schwierigkeiten - mein Körper war noch lange nicht so robust und würde die Verbindung nur schwer aufbauen können. Ich krallte mich mit aller Mühe an den Steuerungshebel und ertrug das kräftige Pulsieren in meinen Adern, mit welchen sich nun die Kabeln verbunden. Meine Kleidung riss beinahe vollständig auf und alle Muskeln in meinem Körper schienen zu reagieren, auf all das, was meinen Körper nun bevorstehen würde. Die Verbindung hatte bereits Fleischwunden von meinem Körper verlangt und so viel Blut, wie es gerade aus meinem Körper strömte, hatte ich zuvor noch nie verloren.
 

Als sich nur noch ein kehliges, gar bestialisches Keuchen aus meinem Mund kämpfte war die Verbindung abgeschlossen. Die Maschine und ich waren Eins geworden.
 


 


 

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*Chyrnas: Wesen zweigeschlechtlicher Natur



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