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EX

von

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Erogide - 6.0

Die Verbindung von Körper und Gehirn war vollzogen und ich spürte die ersten elektrischen Schläge, die sich durch meinen Venen zogen. Die Maschine, mit der ich mich nun vereinigt hatte, war um einiges größer und stärker als die, in der ich alles gelernt hatte. Die Steuerung würde wohl auch eine gar andere sein, aber das war das kleinste Problem - ich merkte sehr schnell, dass es gar nicht so einfach war, die Verbindung zu halten, da mein Körper sehr geschwächt war durch den Verbindungsaufbau zur Maschine...
 

"Erodige 01 - Verbindung abgeschlossen."
 

Erogide also, ja?

Vor mir lud sich das Energiefeld mit Informationen auf und ermöglichte mir dann die freie Sicht durch den Kopf der Maschine hindurch. Verdammt, ihre Technologie war wirklich ungemein fortgeschritten... Doch alles Staunen und Bewundern hielt mich nur unnötig auf, ich durfte keinerlei Zeit verlieren. Die ersten Versuche mit der Maschine erwiesen sich als äußerst mühvoll, aber immerhin schaffte ich es, sie zu lenken und kontrollieren. Zwei der weiteren Maschinen waren vom Dorf wieder umgekehrt - womöglich hatten sie bemerkt, dass nun etwas schief gelaufen war und eilten zur Unterstützung dabei. Es schien so, als hätte ich wirklich das Glück gehabt die Maschine des Anführers des Trupps zu erbeuten, was so viel bedeutete, dass sie die war, die am besten ausgerüstet war. Glückstreffer. Umso besser war dann natürlich auch, dass ich absoluten Zugang zu den anderen Maschinen hatte, mithören konnte, worüber die Insassen sprachen und auf meinem Kontrollfeld überwachen konnte, welche Einstellungen sie vornahmen... Ein absoluter Glückstreffer!
 

"Holt ihn aus der Maschine raus! Holt dieses Dreckskind da raus!"
 

Ja, das sollten sie ruhig versuchen - sicher war aber, dass sie es nicht schaffen konnten. Die ersten sprinteten bereits auf mich zu, holten mit den gewaltigen Maschinenarmen aus und luden ihre Energien auf den Punkt zusammen, an dem sie mich treffen wollten. Ich realisierte erst gar nicht, wie schnell und geschickt ich ausweichen konnte, allerdings machten sich solche Manöver auch schnell bemerkbar in Form von unheimlichen Schmerzen, die ich überwinden musste. Das würde ein harter Kampf werden, der meinen Körper ziemlich beanspruchen würde.

"Erogide 01! Lade Kanone 3 auf, aktualisiere den Standort der erfassten Zielobjekte. Start!" Das System funktionierte prächtig. Diese Maschine schien wie perfekt auf mich abgestimmt zu sein, zumindest führte sie jeden meiner Befehle an und versuchte nicht, die Verbindung mit mir zu kappen! Diese Art von Maschinen war so hochentwickelt, dass sie über eine Art eigenes künstlisches Bewusstsein verfügten, mit welchen sie Auswertungen trafen, ob die Piloten auch geeignet waren für sie - und ich war es scheinbar gewesen.

Der Abschuss der Kanonen war geglückt. Ich hatte die zwei von den dreien, die sich um mich herum versammelt hatten, an den Gelenken erwischt, die sie buchstäblich in die Knie zwingen würde. Sie hatten wohl niemals in die Planung der Bauweisen der Maschinen mit eingerechnet, wie stabil die Unverwundbarkeit gegenüber eigener Maschinen war - ein großer Fehler!

Ich ließ die Maschine erneut eine Kanone laden und informierte mich kurzerhand über weitere Möglichkeiten, die sie mir bat. Neben etlichen Kanonen und sonstigen Schusswaffen hatte ich noch Zugriff über Nahkampfwaffen, die ich abrufen hätte können. Für den Nahkampf war es allerdings noch zu früh... Ich musste Energie sammeln und durfte nicht zu leichtfertig mit der Macht sein, die ich nun in der Hand hatte, immerhin war dies das erste Mal, dass ich in einer solch hochentwickelten Maschine saß und diese steuerte. Die, die ich ehemals besaß, war ein Spielzeug dagegen, in Größe, Form, Masse und Ausrüstung. Diese hier war intelligent, mächtig, fähig, alles und jeden auszumerzen.
 

"Was ist? War das schon alles? Warum greift ihr mich nicht an und holt mich, damit ihr mich endlich verspeisen könnt?!"
 

Durch den Funk einer anderen Maschine konnte ich deutlich das erboste Knurren eines Anderen hören, was mir ein Grinsen auf die Lippen zauberte. "Na kommt schon. Es wird doch wohl nicht so schwer sein, ein Kind des Aternas zu bezwingen? Habt ihr etwa schon vergessen, dass ich nicht mal einer Krieger-Rasse angehöre?"
 

Einer von ihnen hielt mit seiner Wut nicht mehr an sich und stürmte auf mich los. Er hatte eine seiner Nahkampfwaffen lokalisiert und war bereit, mit dieser auf mich einzuschlagen.
 

"Erogide 01. Aktiviere Nummer 74!"
 

Binnen minimaler Sekunden führte die Maschine meinen Befehl aus und ich staunte tatsächlich nicht schlecht, als sich in ihrer rechten Hand eine gewaltigte Waffe, schwertähnlich, aufbaute. Sie war massiv und sehr viel größer als die, mit der man auf mich zielte. Es war wohl wieder nur ein Glückstreffer gewesen, dass ich nicht gerade die kleinste ausgewählt hatte, da ich noch nicht einschätzen konnte, welche auf dem Schirm vor mir aufgelisteten Waffen welche war.

Ein Hieb seitlich blockte den Angriff des Anderen ab.
 

"Verdammt seist du, Kind des Aternas! Ich werde dich in Stücke reißen und dein Fleisch zerfetzen!" Noch ein Mal holte er zu einem Hieb aus und wieder schaffte ich es zu blocken. Es war wirklich mühsam gewesen mit der Maschine dagegen anzugehen, aber noch hatte ich genug Kraft, die es mir ermöglichte gegen sie anzukämpfen.
 

"Jetzt spuckt ihr nur noch große Töne, anstatt Taten walten zu lassen! Sagt mir doch, wie es mir gelingen konnte, eine euer Maschinen an mich zu reißen? Muss das nicht ein Einsehen von Schwäche für euch sein, dass selbst ich es schaffen kann sie zu steuern?"
 

Ich hatte einen Fehler gemacht. Durch den Nahkampf war ich so abgelenkt gewesen, dass ich nicht mehr auf mein Umfeld achtete und auch nicht merkte, dass einer von ihnen hinter mir gewesen war. Ein kräftiger Hieb auf die hintere Seite meiner Maschine erschütterte mich für einen Moment, stieß mich aber noch nicht nieder. Verdammt! Nun waren es zwei von ihnen, einer vor und einer hinter mir, und ich war eingekesselt! So schnell würde es mir nun nicht gelingen sie abzuschütteln, also musste ich versuchen sie aus dem Weg zu räumen.
 

"Erogide 01, lade Schutzschild Stärke 4, aktiviere Nummer 44!"
 

Das Schutzschild hatte sich irrsinnig schnell aufgebaut und in der linken Hand der Maschine baute sich eine zweite Waffe auf. Ein Ausholen nach rechts, eines nach links, und ich schaffte es zumindest sie für einen kurzen Moment auf Distanz zu schaffen. Ich hatte keine andere Wahl, als eine weitere Kanone zu nutzen, um mir den Weg frei zu räumen.
 

"Erogide 01, lade Kanone 6 auf, Ziel: unmittelbarer Umkreis im Radius von 100 Metern!"
 

Diese Kanone benötigte nun einige Zeit mehr um sich aufzuladen als die bisherige, und man näherte sich mir erneut. Während des Kanonen-Aufbau's konnte ich keine weiteren Angriffe einleiten, noch konnte ich blocken. Wenn man mich nun also erwischen würde, hätte ich keine Chance mehr gehabt... So mächtig diese Maschine hier nun auch gewesen sein mag, gegen eine Hand voll von ähnlichen Modellen würde sie trotzdem kaum eine Chance haben.
 

"Lade Kanone 6. Aufbau beendet in 6... 5... 4..."
 

Tosendes Gelächter drang durch den Funk und ein triumphierendes Jaulen. Sie waren sich also sicher, dass sie mich nun kriegen würden und ihre Chancen standen wirklich nicht schlecht. Ich war in absolutem Stillstand und konnte auch keinerlei Aktionen ausführen.
 

"3... 2... 1... Aufbau beendet."
 

Ich setzte den Hebel mit einem kräftigen Druck in Gang und schaffte es, die Kanone noch rechtzeitig zu aktivieren. Der Schuss übte einen gewaltigen Druck auf mich aus und wurde mit solch einer enormen Kraft in den Sitz zurück gezwungen, dass ich glaubte, mir seien mehrere Rippen gebrochen worden. Für einige Momente rang ich mit meinem Bewusstsein und klammerte mich mit letzter Kraft an die Verbindungshebel der Maschine, damit die Verbindung nicht gekappt werden würde. Ich vernahm nichts anderes mehr als die Schreie, die ich im Cockpit hörte, und die Schmerzen, die mich nun beherrschten.

Es schien funktioniert zu haben. Mindestens drei, vielleicht sogar vier von ihnen hatte ich erwischt... So viele konnten nicht mehr übrig sein. Und wenn ich recht in der Annahme war, dass die Kanone, die ich nun betätigt hatte, wirklich die Enormste gewesen war, dann würde von ihnen wohl wirklich nicht mehr viel übrig sein.

Als die Sicht klarer wurde und ich so langsam wieder etwas erkennen konnte, bestätigte sich meine Vermutung. Vier Stück von ihnen hatte ich zerstört und die Maschinen waren vollendest in Flammen aufgegangen. Die Chance, dass die Insassen sich nun noch retten konnten, war sehr gering. Nun waren es also nur noch zwei oder drei, mit denen ich es aufnehmen musste - allerdings musste ich für einen kurzen Moment wieder meine Kräfte aufladen, damit ich die Maschine überhaupt weiterhin noch steuern konnte. Mehrere Fleischwunden sammelten sich bereits an meinen Gliedern und ich hörte bereits ein Pochen in meinen Ohren, was nichts Gutes verhieß. Wenn sie mich nun also direkt angreifen würden, wäre es aus gewesen...
 

"Unglaublich. Ich hätte nicht damit gerechnet, dass du zu soetwas fähig bist!"
 

Eine Stimme, durch den Funk geleitet, drang durchs Cockpit hindurch. Wer war das? Einer von den Anderen? Das war nicht möglich. Ich konnte keinen von ihnen in meiner Nähe lokalisieren und ausfindig machen, ein Funkspruch über solch eine Distanz war nicht möglich!
 

"Nun besteht die Frage, was du noch alles aushalten kannst... Das würde ich nur zu gerne testen. Also mach dich bereit, Aria Mercure, und sammle deine letzten Kräfte und beweise mir, dass deine Fähigkeiten weitaus mehr Potential haben!"



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