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EX

von

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Cyvethum - 1.0

Seine Händen drückten immer fester zu, als ich versuchte mich aus seinem Würgegriff zu befreien. Meine Antwort schien ihm absolut gar nicht gefallen zu haben und er war so erbost darüber, dass er mich seine Wut darüber auch spüren lassen wollte.
 

"Du bist dir wohl nicht im Klaren darüber, mit wem du dich hier gerade anlegst, Aria Mercure!", fauchte er, "Du bist nur ein schwaches Insekt, welches ich mühelos zerquetschen könnte! Warum lehnst du es ab, dich mir anzuschließen?!"
 

Es würde nicht mehr lange dauern, bis ich das Bewusstsein verlor. Meine Wunden mussten dringend behandelt werden, andernfalls würde ich verbluten - oder, gar noch schlimmer, von den bestalischen Feinden gefressen werden. Es war mir ein Rätsel gewesen, warum er mich unbedingt an seiner Seite wollte. Es ergab einfach keinen Sinn, da er mir selbst zu verstehen gegeben hatte, wie schwach und nutzlos ich eigentlich war, inwiefern sollte ich also nützlich für ihn sein?

Langsam aber sicher verlor er die Geduld mit mir. Die Kraft in seinen Händen schien immer mehr anzunehmen und sein Würgen ließ nicht nach, bevor allerdings der letzte Schub Luft aus meinen Lungen weichen wollte, ließ er ab. Noch einige Sekunden mehr und ich wäre tatsächlich erstickt, was er aber scheinbar doch nicht zulassen wollte. Ich wusste nun, was er wollte. Er wollte mich brechen. Egal wie, aber er wollte es unbedingt.

Nachdem er aus dem Cockpit gestiegen war und ich mich wieder alleine in diesem befand, wollte ich mich aufraffen. Irgendetwas tun, auch wenn eine Flucht quasi unmöglich gewesen wäre. Es war eine Höllenqual, als ich mich aus dem Sitz kämpfte und stürzte direkt wieder zu Boden. Die ganzen Wunden an meinem Körper waren tief und raubten mir zusätzlich Blut und Kraft. Alles flimmerte und funkte und ich glaubte schon, dass ich halluzinieren würde - aber nein, mein Körper gaukelte mir das alles nur vor, dessen war ich mir sicher, und ich musste mich einfach nur zusammen reißen. Letzten Endes schaffte ich es, mich zum Ausstieg zu hiefen, schaffte es allerdings nicht mich an einer Halterung festzuhalten und stürzte aus der Maschine heraus, gute zwei Meter weit. Der Aufprall auf den harten sandigen Boden ließ mich erneut aufschreien und mich winden. Ich wollte sehen, wie es dem Volk ging, ob sie noch lebten, ob ich wirklich etwas tun konnte, aber man hielt mich davon ab.

Einer der Beiden, die mich zu Beginn des Angriffs hatten aufhalten wollen, hatte mich entdeckt und sorgte auch dafür, dass ich mich nicht noch weiter rühren konnte.
 

"Ich würde dir ja am liebsten alle Knochen auf einmal brechen, aber leider erlaubt man mir das nicht, weil man noch Verwendung für dich hat!"
 

Erst schien es so, als wolle er mich mit diversen Hilfsmitteln fesseln, was ja aber kaum Sinn machte, da ich mich eh nicht rühren konnte, oder eher: kaum. Wenn ich nicht bald meine Wunden verarzten würde, dann...

Er war zurück! Meine Augen wollten und konnten kaum noch etwas erkennen, das lavendelfarbene Haar aber war so reizvoll, dass meine Lider sich nicht schlossen. Dieses Gefühl in meinem Körper, wenn er sich mir näherte, konnte ich mir nicht erklären. Es war so undefinierbar und seltsam. Ich fühlte mich fast, als würden heilende Prozesse in Gang gebracht werden, wenn er mit seinen Fingern über meine klaffenden Wunden glitt und keuchte schmerzlich auf, als er mit seinen langen Fingernägeln, die eher schon feinen Klauen glichen, in das Fleisch hineingriff. Für ihn war mein Schreien und Wimmern eine wohlklingende Melodie und er flüsterte mir leise, kaum verständliche Worte entgegen, die nur für mich gelten sollten.

Diese Mischung aus grausamer Zärtlichkeit und seinem böswilligen Worten war ein erneutes kaum lösbares Rätsel für mich und vor lauter Bewunderung, die ich zu unterdrücken versuchte, bemerkte ich gar nicht, dass sich wieder Kraft in meinem Körper aufbaute und die Wunden allmählich, aber doch sehr schnell, zu heilen begannen.

Das unverständnisvolle Murmeln seiner Kameraden - oder Untertanen, ich wusste es nicht - drang nur schwach zu mir hervor, wäre es nach ihnen gegangen hätten sie mich einfach in Stücke gerissen und verspeist...
 

-
 

Ich erwachte erst einige Stunden später wieder und fühlte mich, im Gegensatz zu dem letzten Zeitpunkt, an dem ich wach gelegen war, unglaublich gut regeneriert. Mühelos konnte ich mich aufrichten und auch die Wunden an meinem Körper schienen gut verheilt - was ich mir nicht erklären konnte. Sicher war, dass ich in Gefangenschaft des Feines gewesen sein musste. Aber wo genau befand ich mich nun und vorallem... wo war er nun? Was was nun mit Lykratek geschehen?

Die Zimmertüre war abgeschlossen. Nicht mal ein kleines Fenster gab es. Kein Funken natürliches Licht, nur das schwache Blitzen von kleinen Lampen, die wohl bald ihren Geist aufgeben würden.

Verdammt, ich musste dort rauskommen. Nach Kytakes und ihrem Volk sehen. Nun konnte ich nur hoffen, dass sie den Angriff überlebt hatten... Es zwangen sich mir Bilder in den Kopf, die ich partout nicht sehen wollte. Diese Fleischfresser und... nein, diese Gedanken musste ich abschütteln. Es war nicht gut, wenn ich mir das Schlimmste schon ausmalte.
 

Ein Knacken aus Richtung der Tür!

"Es scheint wohl zur Routine zu werden, dass ich immer dann auftauche, wenn du verletzt und geschwächt in irgendeinem Bett liegst und kaum etwas tun kannst." Im ersten Moment überkam mich fast schon ein euphorisches Gefühl als ich seine Stimme hörte, verdrängte dieses dann aber auch schnell wieder. Solche Gefühle durfte ich nicht zulassen!
 

"Wo... wo bin ich hier? Was habt ihr mit mir vor?! Und was ist mit den Lykratekern?!"
 

Ohne irgendeine Scheu trat er nah an mich heran, legte eine Hand in meinen Nacken und zog mich noch näher an sich heran. "Das soll ich dir also alles verraten, ja?" Das Grinsen auf seinen Lippen ließ mich kurz zittern. "Du bist in meiner Obhut, nirgendwo anders sonst. Und was ich mit dir vorhabe... nun, das darfst du selbst heraus finden. Wäre ja langweilig, wenn ich dir alles schon im Vorraus verraten musste, findest du nicht?" Kein einziges Wort über das Schicksal des Volkes! Das machte er mit Absicht! "Was scherst du dich über minderwertige Kreaturen, die keinerlei Wert haben und nur eine Art von Abfall darstellen, den man eben beseitigen muss? Man sollte froh sein, dass ich mich überhaupt zu solch einer Aufgabe habe bereit erklären lassen."

Die Finger in meinem Nacken wirbelten sachte durch mein langes Haar und mein Herz schien einen Moment lang stillzustehen, als ich seinen Atem an meiner Wange spürte. "Du bist einfach viel zu gutmütig, Aria. Das sollte ich dir wirklich schnellstmöglich austreiben..."
 

"Was... ist mit ihnen geschehen? Ich will es wissen." Sie hatten keinesfalls diese Bezeichnungen verdient, die er ihnen gegeben hatte - keinesfalls!
 

"Ich habe sie leben lassen. Einige von ihnen zumindest. Das sollte dir ausreichen."
 

Nur einige von ihnen...? Was bedeutete das? Und vorallem... wie viele von den Einigen waren noch am Leben? Waren es ein paar Hundert? Oder nur ein Dutzend? Oder vielleicht sogar... noch weniger? "Wie... wie viele?" Meine Stimme klang noch immer schwach und meine Stimmbänder zitterten.

"Genug." Diese knappe Antwort wollte mir nicht genügen und ich wollte ihn dazu zwingen, mir mehr Informationen zu geben. Ohnehin verlangte ich nach ungemein vielen Informationen, Lösungen für die ganzen Rätsel, die er mir aufgegeben hatte.

Ich wollte erneut zu Fragen ansetzen, bekam allerdings keine Chance. Seine Lippen auf meinen fühlten sich wie ein elektrischer Schlag an und meine Finger krallten sich in seine Oberarme. Alles, was er nun mit mir teilte, überwältigte mich. Hunderte von Bildern blitzen vor meinen Augen auf in einer solchen Schnelligkeit, dass ich keines von ihnen genau betrachten konnte, und ich schmeckte etwas Bitteres, eine Art von Gefühlen, die ich nicht deuten konnte. Es fühlte sich so an, als würde er mit seiner Zunge nach meiner Seele tasten, die er gierig verschlingen wollte, bis nichts mehr davon übrig geblieben war.

Nur noch ein Keuchen entrann meinen Lippen, als er sich von mir löste. Ich fühlte mich tatsächlich so, als hätte er mir einige meiner neu erlangten Kräfte geraubt, und konnte mich nur noch mit Mühe auf den Beinen halten.
 

"Diese Art von Verbindung ist dir neu, hm?" Äußerst zufrieden gleitet seine Zunge über seine Lippen und seine rubinroten Augen drohen mich zu fesseln.

"Was..."

"Was das für ein Zauber ist, möchtest du wissen?"

Ich nickte.

"Das ist ganz einfach, aber andererseits auch wieder nicht so einfach, dass es jeder verstehen könnte. Du und ich, wir sind etwas Besonderes, zu Höherem auserkoren. Diese Art von Verbindung, zu der wir fähig sind, ist selten. Du könntest diese Verbindung nun mit kaum einem Anderen teilen als mir."
 

Das verwirrte mich hochgradig. Kein Wort von dem, was er mir dort erzählte, wollte Sinn ergeben. "Aus... welchem Grund? Nur mit dir?"
 

"Diesen Grund darfst du irgendwann selbst erfahren. Ich werde nun erstmal so nett sein und dir noch ein wenig Ruhe gönnen. Du siehst erschöpft aus, also schlaf."
 

Und ehe ich mich versah, war er schon wieder verschwunden und hatte die Türe erneut verriegelt.



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