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EX

von

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Aerun - 4.0

Das Pochen in meinem Unterleib machte mich schier wahnsinnig. Alles, was in diesem Moment für mich existierte, war meine körperliche Erregung, die der sexuellen Lust verfallen wollte, und Lexus, eine Verführung, der ich zu Widerstehen versuchte. Mein Körper bejahte seine Berührungen mit solch einer wilden Sehnsucht, dass ich mich kaum wieder erkannte. Der Staub der Blüte, das Aphrodisiakum, was Novalis mir im Endeffekt unter gejubelt hatte, zeigte noch immer eine andauernde und quälende Wirkung und nichts wollte ich mehr als Erlösung. Es wäre so einfach gewesen, wenn ich mich Lexus einfach hingegeben hätte, doch ich zierte mich.

Jede seiner Berührungen ließ mich aufkeuchen und wimmern, mich innerlich darum betteln, dass es endlich vorbei sein würde, obwohl ich es eigentlich genoss, und konnte dieses Wirrwarr, geformt aus meinen Gefühlen und der sexuellen körperlichen Lust, kaum in Ordnung bringen. Seine Zähne gruben sich sachte in meinen Hals, nur so weit, dass es noch keine Anzeichen einer körperlichen Verbindung gab, aber das war schon genug um mich zum Betteln zu bringen.
 

“Lexus, ich...”
 

Nichts weiter als ein Stammeln von irgendwelchen Worten, die nicht zueinander gehörten, brachte ich aus meinem Mund heraus, wenn es nicht ein weiteres Stöhnen war, was er mir entlockte...

Wenn ich an ihm herab blickte konnte ich nur zu deutlich erkennen wie erregt er selbst war und jede seiner Liebkosungen ließ mich förmlich spüren, wie sehr er nach mir verlangte.
 

“Ich weiß.”, raunte er mir entgegen, “Ich werde dir nichts tun... Nichts, was du nicht auch willst.”
 

Es fiel mir schwer zu schlucken. Als sich Lexus’ Hände an meine Brüste legten fühlte ich, wie sich umso mehr Wärme in mir aufbaute und ich bat innerlich inständig darum, dass er auch halten würde was er soeben von sich gegeben hatte.

Als seine Krallen sich langsam in meinen Oberkörper hinein gruben, stöhnte ich erneut auf. Kein Schmerz, nichts, nur ein Gefühl reinsten Entzückens. Scheinbar ging es während eines solchen Akts ebenfalls eine körperliche Verbindung ein - alleine der Gedanke daran ließ mich erschaudern und ein aufgeregtes Kribbeln in meinem Bauch hatte mich verraten. Er hatte es gespürt, sofort, als er mit seinen Krallen in meine Brust getaucht war, und schenkte mir ein zufriedenes Schmunzeln. Da war es wieder, das Pochen seines Herzens, dass ich in meinen Ohren hallen hörte und ein gewaltiger Schwall an Emotionen, die sich in meinen Körper übertrügen und mich überwältigten. Ebenfalls konnte ich seine Begierde spüren, in einer ganz anderen Art und Weise, wie ich es mir vorher nie hätte erträumen können. Unser Blut begann sich zu mischen, ebenso wie es unser Speichel tat, und ich wollte nichts anderes mehr als sein Eigen zu sein. Anders als die körperliche Verbindung, die ich bisher kannte, war diese um einiges intensiver. Was da genau mit ihm geschah, konnte ich nicht sagen, aber sein Körper setzte erneut zu einer Transformation an. Aus seinen Armen drängten sich schlangenartige Gewebe-Zusammensetzungen, die sich erst wirr an mich heran tasteten und sich dann aber ebenfalls unter meine Haut legten, um sich mit mir zu verbinden. All meine empfindlichen, von Lust beherrschten Gliedmaßen, hatten sich mit ihm verbunden, auf eine skurrile Art und Weise, und ich spürte, wie sie etwas aus meinem Körper heraus pumpten und mir somit Befriedigung verschafften - all meine sexuellen Empfindungen schienen in Lexus’ Körper über zu gehen und brachten ihn zum keuchen und stöhnen, was mich erschaudern ließ. Die ganze Hitze, die vorher so unerträglich für mich gewesen war, war langsam aus meinem Körper gewichen und in den von Lexus über gegangen, bis das letzte Fünkchen der Lust erstickt schien.
 

Ich war noch so überwältigt von diesem Akt gewesen, dass ich keinerlei Worte dafür fand. Eigentlich hatte ich eine ganz andere Vorstellung von Sex gehabt und war nun doch verwundert darüber gewesen, dass er es auf eine ganz andere Weise ausleben konnte. Das, was ich mit ihm zusammen erlebt hatte, war weitaus mehr als eine einfache fleischliche Verbindung gewesen. Im Endeffekt hatte er mir meine Qualen genommen und sie für mich ertragen, anstatt dass er sich an mir vergangen hätte. Alles, was ich in diesen Momenten gefühlt hatte, war nichts gewesen, was mich mit Abscheu erfüllte, eher noch im Gegenteil: meine Faszination für ihn war mehr und mehr gewachsen und ich mochte ihn mit funkelnden Augen betrachtet haben, die nicht mehr von ihm ablassen wollten.
 

Ein letztes Keuchen flüchtete aus meinem Mund, als er seine Krallen aus meiner Brust zurück zog. Die Male des Eindringens in das Fleisch schlossen sich in sekundenschnelle wieder und nichts war mehr von dem zu erkennen, was vorher geschehen war. Auch an ihm nicht. Sein Körper hatte sich schnell wieder in einen Normalzustand zurück entwickelt und ließ keine Anzeichen mehr von einer vorherigen Transformation erkennen.
 

“Von nun an... hältst du dich aber wirklich von ihm fern. Ich wusste, dass er solche miesen Spielchen mit dir treiben wollen würde...”
 

Nur ein zögerndes Nicken konnte ich als Reaktion darauf geben. Noch immer konnte ich nicht glauben dass ich so naiv gewesen war, Novalis zu vertrauen. Für ihn war ich wohl ein gefundenes Fressen gewesen, ein Spielball, an dem er sich austoben konnte, und ich wollte all dies nur schnell wieder vergessen.

Lexus’ Hand hatte sich um meine Wange gelegt und mich gestreichelt und seine Lippen suchten ein letztes Mal nach den meinen, um sie sanft zu liebkosen.
 

“So einfach wird er damit nicht davon kommen... Ich kann nicht akzeptieren, dass er dich so dermaßen demütigt.”
 

Ich atmete erleichtert auf und seufzte wohlig, als seine Lippen sich fester auf meinen Mund drückten und krallte mich leicht an seine Schultern: “Ich...”, wieder zögerte ich und musste mich erst einmal sammeln, bevor sich ein sinnvolles Wort-Gefüge ergab, “Ich kann selbst kaum glauben was mir da passiert ist... Dass ich so ein Trottel war und ihm blind vertraute, ohne zu merken, was er im Schilde führte... Ich...”
 

“Das ist nur ein Rache-Akt von ihm, den er nun an dir ausspielen will.”
 

Eine Rache-Akt? Inwiefern das? War also tatsächlich etwas in der Vergangenheit zwischen den Beiden vorgefallen?
 

“Bevor er es dir erzählt...”, setzte er leise an, “Es gab eine Zeit, in der er etwas wie einen Partner für mich darstellte. Es war nichts, was mir etwas bedeutete, auch wenn ich nicht von ihm behaupten kann, dass er das Gleiche für diese Zusammenkunft empfand. Immer schon hatte er davon gewusst, dass er für mich keinerlei Bedeutung hatte, und auch wusste er, dass es dich gab, auch wenn du nicht an meiner Seite geweilt hast. Mit allen möglichen Mitteln hatte er versucht mich an sich zu ketten, aber es war ihm misslungen. Noch immer scheint es mir so als würde er etwas für mich empfinden und nun, wo ich dich endlich an mich gebunden habe, muss das für ihn das absolute Schreckens-Szenario darstellen. Vermutlich ist es nun sein höchstes Glück, dich in irgendeiner Weise bloß zu stellen und dich zu demütigen.”
 

Er und Novalis waren ein Paar gewesen? Das war nichts, was ich mir vorher hätte vorstellen können und ich brauchte ein paar Momente, um das zu begreifen.
 

“Ich hatte gehofft, dass er Karatek inzwischen verlassen hat, damit du ihm nicht begegnen musst.”
 

Ein flüchtiges Lächeln war soeben wieder verflogen und ich schmiegte mich vorsichtig an ihn: “Jetzt weiß ich es... und versuche, ihm aus dem Weg zu gehen... Nachher werde ich nach einer anderen Arbeit fragen und mich so weit es geht von ihm distanzieren.”
 

Ich hätte von Anfang an auf ihn hören sollen.
 


 


 

-
 


 


 

Als ich mich mit Lexus einige Stunden später auf den Weg zu den Ältesten machte, die über Fug und Recht auf Karatek urteilten, war mit etwas flau im Magen gewesen. Der Zwischenfall mit Novalis war mir äußerst unangenehm gewesen - und die Tatsache, dass ich nun wusste, dass er Lexus’ ehemaliger Partner gewesen war, machte das alles nicht einfacher für mich.

Im Empfangssaal der Ältesten angekommen - ein prachtvoller Raum, verziert in den schönsten Gold- und Silbertönen - verbeugte ich mich vor den vier Wesen, die sich von ihren Thronen erhoben hatten, um uns näher zu kommen.
 

“Aria Mercure war der Name, richtig? Ihr Partner, Lexus er Chak, hat uns darüber informiert, dass Sie mit der Zuteilung Ihrer Arbeit nicht zufrieden sind. Würden Sie erläutern, warum?”
 

Bevor ich auch nur zu einer Antwort ansetzen konnte, war Lexus mir zuvor gekommen: “Meine Ehren, erlaubt mir die Situation zu erklären. Es kam zu einer unangenehmen Reiberei zwischen ihm und seinem eigentlichen Herrn, der ihn anweisen sollte. Hingegen der eigentlichen Richtlinien nutzte dieser allerdings die Chance, meinen Partner zu erniedrigen.”
 

“Erniedrigen? Inwiefern?”
 

Die bloße Anwesenheit der Ältesten flößte mir Respekt ein. Ihre Stimmen waren machtvoll und sie sprachen in solch einer perfekten Synchronität in einem Chor von engelsgleichen Stimmen, dass es mir durch Mark und Bein ging.
 

“Anstatt ihm der Arbeit einzuweisen, erlaubte er sich lieber den Spaß eine seiner neuesten Errungenschaften an Pflanzen an ihm auszuprobieren, die ein Aphrodisiakum produziert, mit welchem er in Berührung kam. Ich bin mir absolut sicher darüber, dass das kein Zufall gewesen war.”
 

Wieder erhob der mächtige Chor das Wort: “So, wie Sie es schildern, klingt es tatsächlich nach einer mutwilligen Tat. Sagt, welche Gründe soll der Angeklagte gehabt haben das zu tun?”
 

Für einen Moment lang schwieg Lexus und ich merkte, dass es ihm schwer fiel sich zu erklären, doch er fasste sich wieder: “Novalis Imperidus ist mein ehemaliger Partner. Ich bin mir sicher, dass es im Grunde einen Rache-Akt darstellen sollte, der mir und vor allem meinem Partner zu Schaden kommen sollte.”
 

Die Stimmen hatten sich zu verschiedenen Murmel-Lauten geteilt und es wurden keinerlei Fragen mehr gestellt. Ich hatte mitbekommen, das Novalis nicht unbedingt einer von vielen war, sondern eher noch eine wichtige Rolle, und es musste wirklich mutig von Lexus gewesen zu sein, als Jemand, der eigentlich nicht auf Karatek lebte, solch Anschuldigungen zu erheben. Und so, wie ich Novalis einschätzte, würde er seine Schuld womöglich auch nicht einräumen und es abstreiten...
 

“Aria Mercure bekommt eine andere Arbeit zugeteilt. Es wird dabei versichert, dass er sich als Ihr Partner in Eurer Nähe aufhalten kann, damit für seine Sicherheit gewährleistet ist. Wir bedauern, dass Sie als unser Gast solche Ereignisse habt ertragen müssen.”
 

Wir atmeten beide erleichtert auf und verbeugten uns erneut, um ihnen Respekt zu zollen, und verließen dann den Saal.

Musste Novalis nun mit Konsequenzen rechnen? Oder kam er einfach so davon? Fakt für mich war, dass ich mich nun in Lexus’ Nähe um einiges sicherer fühlte und beschloss auch, dass ich nicht mehr so schnell Jemandem mein Vertrauen schenken würde, auch wenn er freundlich und nett gewesen sein mochte - zumindest im ersten Moment. Die Arbeit, die ich nun zugeteilt bekam, war etwas, was mir bekannt war. Lexus musste sich um einige Maschinen kümmern und ich sollte ihm dabei Hilfe leisten. Immerhin verfügte ich immerhin auch über ein bisschen Know-how. Wie lange wir aber noch auf Karatek bleiben würden konnte Lexus mir nicht sagen, vermutlich wusste er das selbst noch nicht so genau.
 

Lexus war voran gegangen und ich trottete ihm hinterher. Für heute mussten wir keine Arbeit mehr leisten und konnten uns etwas Freizeit gönnen. “Es gibt noch einiges an und auf Karatek, woran du dich gewöhnen müssen wirst. Aber das hat noch Zeit und eilt glücklicherweise nicht.”, warf er dann ein, “Es gibt hier einige Sitten und Bräuche, mit denen du dich anfreunden musst.”
 

“Die da wären?”
 

Nur ein Grinsen musste mir als Antwort auf meine Frage genügen und es fiel mir schwer mir vorzustellen, was für Sitten und Bräuche es wohl auf Karatek gab. Ich befürchtete nichts Schlimmes, eher noch sehr unterhaltsame und schöne Festlichkeiten, immerhin war dieser Ort eine Niederlassung der absoluten Schönheit, und nichts sprach für etwas, was ich als Negativ hätte empfinden können. Außer Novalis vielleicht...
 

“Wie gesagt, das hat Zeit. Du solltest erst einmal versuchen dich hier einigermaßen einzuleben. Der Rest kommt Schritt für Schritt.”
 

Obwohl meine Neugierde ins unermessliche gewachsen war, wollte ich nicht weiter nachfragen. Ich musste mich zügeln. Sowieso war es mir gerade lieber erst einmal alle Gedanken bei Seite zu schieben und mich noch weiter um zu sehen, immerhin gab es noch so vieles, was ich von Karatek nicht kannte.

Inzwischen so gelassen und selbstverständlich neben Lexus zu laufen und seine Nähe zu genießen, kam mir in wenigen Momenten noch immer fremd vor, da ich noch immer an die Ereignisse denken musste, im Zusammenhang mit ihm, die weniger schön waren. Noch immer hatte er mir einiges an Informationen verschwiegen, besonders solche die in Verbindung mit dem Verbleib von Lykratek zusammen hingen, aber ich hoffte noch immer, dass er mir all dies irgendwann von alleine erzählen würde. Ich vertraute ihm, voll und ganz, und ich wollte ihm keinerlei Misstrauen gegenüber bringen, immerhin war ich sein Partner.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  jackal
2012-12-24T20:43:52+00:00 24.12.2012 21:43
Die Art, wie sie den 'Akt' ausführen ist total interessant! xD halt außergewöhnlich und auch sehr gut beschrieben, nett von Lexus, dass er sich nicht einfach an Aria vergeht ;D
Und Novalis soll nicht so ne Eifersucht schieben, der stellt sich voll an u.u
die Ältesten find ich cool, dass sie klingen wir ein Engelschor kann ich mir perfekt vorstellen :D


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