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Wolfsträume

von

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Slys Geschichte

»Lugh Akhtar?«, flüsterte Soul in die Dunkelheit.

»Hm?«, kam die verschlafene Antwort aus einer Ecke des Raumes.

»Du bist doch ein Kerl, oder?«, fragte sie weiter und schlich leise in seine Richtung. Daraufhin blitzten ihr zwei vielfarbige Augen aus der Dunkelheit entgegen. Eine Flamme erschien auf seiner Handfläche. Er hob die Decke an, schaute einmal nachdenklich drunter, um dann Soul einen viel sagenden Blick zu zuwerfen.

»Ja, das habe ich bisher zumindest gedacht. Wieso?«, fragte er leicht belustet und blies das Feuer auf die Kerze neben seinem Bett.

»Na ja… vielleicht kannst du mir dann was erklären…« Sie setzte sich zu ihm aufs Bett und schaute traurig zu Boden.

»Was hast du denn für ein Problem?« Er zog die Decke noch ein wenig fester um seinen Unterleib, denn außer der Decke verdeckte nichts seine Blöße, und rückte noch ein wenig näher an sie heran.

»Es geht um Ice. Aber ich verrate es dir nur, wenn du mir versprichst, es niemandem zu verraten«, bat sie eindringlich und schaute ihn fest aus ihren ungleichen Augen an.

»Ich verspreche es dir beim Himmel und der Erde«, antwortete er ernst und fragte sich, was das wohl für ein Geheimnis sein mochte, dass sie so spät noch in sein Zimmer trieb.

»Na ja, du musst wissen, dass ich Ice… ziemlich gern habe. Aber ich habe das Gefühl, dass er mich nicht leiden mag. Er ist immer so seltsam, mal so total lieb und dann wieder so grantig und brummig. Und ich weiß nicht, woran es liegt.« Sie seufzte und schloss die Augen. »Und du bist ja auch ein Mann, kannst du mir sagen, warum er so ist?«

»Leider nein, was er sich wirklich denkt, das weiß nämlich nur er. Aber ich kann etwas vermuten. Ich denke, es ist auch die Schuld von Sly. Dass Ice dich mag ist nämlich sehr auffällig, gerade für Sly. Er ist wahrscheinlich eifersüchtig oder so, genau weiß ich es nicht, aber er ärgert Ice damit. Und Ice hält nun einmal sehr viel von Slys Meinung, deswegen ist er vermutlich in einem gewissen Konflikt. Einerseits bist du ihm sehr, sehr wichtig, andererseits hat er aber das Gefühl, dass Sly das ganze als lächerlich betrachtet, und deswegen traut er sich nicht so richtig, dir immer und ganz offen freundlich gegenüber zu treten«, überlegte Lugh Akhtar.

»Du meinst also, eigentlich mag er mich auch?« Sie schaute ihn hoffnungsvoll an.

»Ja. Und je mehr er dich mag, desto unwichtiger wird sein, was Sly sagt, denkt oder tut. Warte es nur ab, spätestens wenn du seine Schülerin bist«, munterte er sie auf.

»Gut. Ich dachte schon, dass er mich nicht leiden mag.« Sie seufzte erleichtert, dann strahlte sie ihn an. »Ich bin so froh, dass es nicht so ist!«

»Nein, ganz sicher nicht. Sonst würde er sich nicht freiwillig als dein Meister anbieten«, lächelte Lugh Akhtar. Soul lächelte ihn an, da jauchzte sie auf und fiel ihm glücklich um den Hals. Dabei stieß sie ihn ins Bett und der Luftzug, der darauf entstand, blies die Kerze aus.

»Soul, nicht so grob! Geh doch ein bisschen sanfter mit mir um«, lachte Lugh Akhtar, umarmte sie dann aber auch seinerseits.

»Darf ich heute Nacht bei dir schlafen?«, fragte sie ganz unvermittelt.

»Soul!« In der Dunkelheit sah sie nicht, dass er rot wurde.

»Bitte! Ich mach mich auch ganz klein in diesen seltsamen Kästen«, bettelte sie und lupfte schon die Decke an, um mit darunter zu schlüpfen.

»Soul, nein!« Er zog ihr die Decke aus den Händen und stopfte das Ende unter sich. »Das tut man nicht! Männer und Frauen schlafen nicht im selben Bett!«

»Aber wieso nicht? Als Wölfe haben wir doch auch gekuschelt«, fand sie und rupfte das Ende wieder hervor.

»Das war aber auch was anderes«, versuchte er sie zu überzeugen und wand ihr das Ende aus der Hand. Nun war er froh, dass es dunkel war.

»Aber wieso?« Ihre Augen glänzten fragend in der Dunkelheit, als sie sich an ihn kuschelte.

»Weil…«, wollte Lugh Akhtar erklären, während er die Decke so ordnete, dass sie wieder seine Blöße bedeckte, zugleich aber auch Soul wärmte und dennoch noch zwischen ihnen lag, als sich die Tür öffnete.

Die Gestalt, die in der Tür stand, ließ eine Flamme auf der Hand entstehen. Es war Ice. Erst schien er nicht einmal zu bemerken, was da in Lugh Akhtars Bett vor sich ging, doch dann gewahr er den jungen Zauberer, dessen Gesicht rot glühte, und die junge Frau in seinem Bett, die nur mit einem Nachthemd bekleidet neben ihm lag, halb mit seiner Decke bedeckt. Er blieb stehen und schaute mit hochgezogenen Augen auf das Bild, das sich ihm bot. Er holte tief Luft, als Lugh Akhtar ihm zuvor kam.

»Sag nichts«, brummte der junge Zauberer und schien noch ein wenig röter zu werden, obwohl es zuvor noch unmöglich schien.

»Du weißt schon, dass das verdammt eklig ist?«, wollte Ice von ihm wissen.

»Es ist nicht so, wie es aussieht!«, versuchte es der Zauberer, doch Ice blickte viel sagend auf Lugh Akhtars Klamotten, die achtlos vor dem Bett lagen.

»Natürlich«, bemerkte er trocken, während er zu seinem Bett ging und sich darauf setzte.

»Worum geht es denn?«, erkundigte sich Soul unwissend.

»Ice, es ist wirklich anders, als es wirkt. Soul wollte nur eine Frage von mir beantwortet haben.«

»Und dazu muss sie unter deine Decke?« Er zog viel sagend die Augenbrauen hoch.

»Nein, deswegen ist es ja auch ein…«, weiter kam er nicht, da ging die Tür abermals auf und Sly trat ein. Er hielt sich ein Stück Fleisch auf die linke Gesichtshälfte und wirkte ausgesprochen schlecht gelaunt, als er die Tür zuschmiss.

»Ich weiß wieder, warum ich in Altena geblieben bin«, knurrte er zu Ice und lief zu seinem Bett, um sich schwer darauf niederzulassen. Dort seufzte er, schaute auf und erblickte Lugh Akhtar und Soul.

»Was…?« Er schaute erstaunt zu Ice, der sich das Hemd über den Kopf zog und nur noch in Hosen da stand.

»Ja, unser Zaubermeister hat sich ein wenig mit seiner Schwester vergnügt«, antwortete der eher schlecht gelaunt und legte ordentlich seine Kleider zusammen.

»Echt jetzt?« Sogleich war Slys gute Laune wieder da und er betrachtete sein neues Opfer eingehend.

»Es ist nicht so, wie es aussieht!«, widersprach Lugh Akhtar und wurde wieder rot.

»Wenn du meinst… aber ich an deiner Stelle hätte mir ja die andere Schwester ausgesucht. Ich meine, du weißt ja: Stille Wasser sind tief und schmutzig.« Sly grinste anzüglich, während er das Stück Fleisch umdrehte und sich wieder aufs Gesicht klatschte.

»Was hast du da überhaupt gemacht«, versuchte Lugh Akhtar das Thema zu wechseln, während er inständig hoffte, dass Soul endlich aufstehen und gehen möge, doch sie saß nur da und hörte interessiert zu.

»Eine Prügelei beim Fest mit einem Betrunkenen. Er hat mich ein wenig genervt«, grinste Sly, deutete dann mit der freien Hand zur Tür. »Wenn du das nächste Mal den Sprüchen entkommen willst, dann häng ein Schild an die Tür mit >Betreten verboten!<, dann hast du deine Ruhe und kannst dich voll und ganz deinen Liebschaften widmen.«

»Sie hat mir doch bloß eine Frage gestellt!«, ereiferte sich der junge Zauberer.

»Und welche? Welche Farbe der Pelz an deinen intimsten Stellen hat?«

»Sly verdammt! Meinst du wirklich, ich würde mich an meiner Schwester vergehen?«, fauchte Lugh Akhtar und angelte seine Hose vom Boden.

»Na ja, mein Fall ist es ja nicht gerade, aber es soll ja Leute geben, die Spaß an so etwas haben.« Er zuckte mit den Achseln und nahm abermals das Fleischstück von seinem Gesicht. Er betrachtete es einen Moment, bevor er rein biss und ein Stück heraus riss.

Ice und Lugh Akhtar verzogen gleichermaßen das Gesicht, was dem Rotschopf keineswegs entging.

»Entschuldigt, ein Relikt aus meiner Wolfszeit«, grinste er, spuckte den Bissen aber keineswegs aus, sondern kaute und schluckte dann.

»Ich bin noch mal weg«, bemerkte Lugh Akhtar anstelle einer Antwort, als er die Hose an hatte, und wollte, nun wieder halbwegs bekleidet, den Raum verlassen.

»Ist jetzt Cinder dran?«, erkundigte sich Sly unschuldig, bekam jedoch nur noch ein Türknallen zur Antwort.

»Sagt mal, was ist eigentlich so schlimm daran, wenn ich bei ihm schlafen will?« Soul verstand die ganze Aufregung sichtlich nicht.

»Du meinst wohl eher >mit ihm schlafen<, oder?«, grinste Sly, doch Soul verstand den Unterschied offensichtlich nicht. Dafür warf Ice ihm einen bösen Blick zu.

»Lass dir das mal lieber von Nea erklären. Aber… zwischen euch war wirklich nichts? Nicht einmal ein Kuss?«, erkundigte sich Ice noch einmal.

»Um weiter zu gehen muss man sich nicht küssen«, kommentierte Sly und begann damit, das Fleisch über der Flamme, die er in seiner Hand hielt, zu braten.

»Was ist ein Kuss? Und was soll sonst zwischen uns gewesen sein? Ich habe ihn etwas gefragt und wollte dann in seinem Bett schlafen. Er ist wärmer als Cinder und ohne Fell ist es immer so kalt nachts.« Soul schaute die beiden jungen Männer so unschuldig an, dass nicht einmal Sly irgendetwas sagen konnte.

»Was ein Kuss ist, erzähl ich dir ein anderes Mal. Geh mal lieber zu den Mädchen rüber, es gehört sich nicht, wenn eine Frau bei Männern im Zimmer schläft. Und schon gar nicht beim Bruder«, antwortete Ice. So stand Soul auf, und verließ das Zimmer.

»Meinst du, Lugh ist böse über meine Sprüche?«, fragte Sly ganz unvermittelt, als sie alleine waren.

»Ich weiß es nicht«, antwortete Ice und zog sich auch die Hose aus, um dann unter die Decke zu schlüpfen.

»Du bist es ja gewohnt, aber ich glaube, er ist nicht so dickfellig… ich glaube, ich gehe und spreche mit ihm«, überlegte der Rotschopf und stand auf. Er warf Ice das gebratene Fleisch zu und verließ dann den Raum, ohne auf das Gezeter seines Freundes weiter zu achten. Er stieg die Treppe zum Schankraum hinab und verließ das Wirtshaus. Die kleine Dorfstadt war schnell durchquert und der Spur Lugh Akhtars zu folgen war auch nicht sonderlich schwer: Weg vom Lärm in Richtung ruhige Nacht durch den unberührten Schnee.

Es dauerte nicht lange, da sah er den jungen Zauberer auch schon auf einem Felsen auf einer kleinen Anhöhe sitzen, und die Sterne betrachten.

»Du weißt, dass wir das nicht ernst und auch nicht böse gemeint haben, oder?«, fragte Sly leise und ließ sich neben Lugh Akhtar auf den Felsen sinken.

»Ja. Ich hoffe es zumindest«, seufzte der und legte sich flach nach hinten.

»Ice ist das mittler weile gewohnt und ich habe die letzten Jahre fast nur mit ihm verbracht. Ich muss mich noch daran gewöhnen, dass nicht jeder so ist, wie er«, entschuldigte sich der Rotschopf.

»Ist schon okay. Eigentlich mag ich es ja recht gerne, dass du so bist, wie du bist«, antwortete Lugh Akhtar darauf.

»Andererseits mag man mich aber deswegen auch immer erschlagen, ich weiß. Das war schon immer so«, lächelte Sly. Danach herrschte eine Weile Schweigen.

»Sag mal, Sly… an dem Abend, bevor Nea und Tariq zu Ikaika gegangen sind, also noch auf der anderen Seite der Mauer… da hab ich dich mit Ice… na ja, diskutieren sehen. Worum ging es da eigentlich?«, fragte Lugh Akhtar vorsichtig an. Erst schien es, als wollte der Rotschopf gar nicht antworten, dann seufzte er schwer.

»Weißt du, das ist eine lange Geschichte. Und auch keine sonderlich interessante fürchte ich«, antwortete er.

»Und vor ein paar Tagen? Ice sagte mir, als ich ihn fragte, dass du endlich mal deine Vergangenheit hinter dir lassen sollst…«, sprach Lugh Akhtar zögernd weiter.

»Ja, das sagt er oft…« Mit einem Mal trat ein Schmerz in die blauen Augen.

»Wieso, was… meint er?« Der junge Zauberer spürte, dass dies hier tiefer ging, als er bisher geahnt hatte.

»Er meint, ich müsse die Vergangenheit langsam einmal ruhen lassen. Es würde nichts bringen, wenn ich ewig an ihr festhielte, aber wie soll ich sie denn nur vergessen?«

»Was meinst du? Wovon redest du?«

»Von Namida. Und von Lioba«, flüsterte Sly.

»Und wer… sind sie?«

Darauf schwieg der Rotschopf wieder, nur eine einzelne Träne lief ihm über die Wange. Es dauerte eine Weile, bis er sich weit genug gesammelt hatte, dass er antworten konnte.

»Ich war sechzehn, als ich Lioba das erste Mal traf. Auf dem Mitwinterball. Sie lief in mich hinein, als sie versuchte, ihrem Meister zu entkommen, der an dem Abend noch einmal mit ihr irgendetwas durchgehen wollte. Ich war sofort verliebt. Und sie wohl auch, denn auf meinen Vorschlag, uns ein anderes Mal wieder zu treffen, reagierte sie ausgesprochen verzückt. Danach gab es kaum einen Tag, an dem wir uns nicht trafen.« Er lächelte traurig, als er an die vergangene Zeit dachte. Lugh Akhtar hielt unwillkürlich den Atem an.

»Und ein Jahr später erzählte sie mir dann, dass sie ein Kind erwarten würde. Ich glaube, danach habe ich sie noch mehr geliebt. Sie war das Wichtigste in meinem Leben. Und ein paar Monate später kam dann noch unsere Tochter Namida dazu.« Nun rannen mehrere Tränen über seine Wangen. Lugh Akhtar wollte etwas sagen, doch wusste er nicht was. So blieb er still und wartete darauf, dass Sly von sich aus weiter sprach.

»Das war die glücklichste Zeit meines Lebens. Bis Lioba krank wurde. Binnen zwei Wochen ging es ihr immer schlechter, bis sie starb. Und selbst das war noch zu verkraften, denn ich hatte ja noch Namida. Meine kleine süße Namida. Sie und Nea waren gut befreundet, eigentlich eher wie Schwestern, als wie Tante und Nichte.« Nachdenklich seufzte der Rotschopf und schaute Lugh Akhtar traurig an.

»Was… ist mit Namida geschehen?«, traute der sich zögernd zu fragen.

»Sie ist tot. Sie war gerade einmal fünf Jahre alt, als sie sterben musste. Und ich weiß nicht einmal, wieso.« In den blauen Augen war eine Härte zu sehen, wie Lugh Akhtar sie nur ein einziges Mal zuvor gesehen hatte. In denselben blauen Augen. So hatte Slys Vater ihn angesehen.

»Wie starb sie?«, fragte er leise.

»Ich weiß es nicht genau. Sie verfolgten mich, sie wollten mich zum Sündenbock machen. Es regnete, ich dachte, ich hätte sie abgehängt und trat aus einer Gasse heraus. Da sah ich ihren leblosen Körper auf dem Platz vor dem Turm der Zauberer liegen. I-ich dachte, ich könnte ihr noch helfen und lief zu ihr, aber... ihr kleiner Körper war zerschmettert, in ihren gebrochenen Augen sah ich nur noch Angst«, flüsterte er leise und seine Stimmte zitterte. Für eine ganze Weile schaute er nur starr geradeaus.

»Dann tauchte ein Schatten auf. Ich habe ihn nicht genau gesehen, eigentlich war es auch egal. In dem Moment, als mir bewusst wurde, dass Namida tot war, hatte mein Leben ein Ende. Er sagte, dass Nea das gleiche Schicksal widerfahren würde, sollte ich mich weigern, die Schuld auf mich zu nehmen, aber eigentlich war mir das egal. Mir war alles egal. Ein bisschen ist es das immer noch. Ice hat lange gebraucht, um mich wieder aufzubauen. Er weiß nicht, was passiert ist, du bist der Erste, dem ich es erzähle.« Sly zog die Beine an und vergrub sein Gesicht in der Hose.

»Namida und Nea waren gut befreundet?« Lugh Akhtar fiel etwas ein, was Soul ihm erzählt hatte.

»Ja. Nea hat oft mit Namida gespielt. Sie haben immer sehr viel Zeit gemeinsam verbracht, denn unsere Schwestern wollten nicht mit Nea spielen und Freunde haben unsere Eltern nicht zugelassen. Da kam meine Tochter gerade recht«, bestätigte Sly leise.

»Komm mit!«, rief Lugh Akhtar und zog ihn grob hoch und dann mit sich zurück ins Dorf. Er lief den ganzen Weg, riss die Tür zum Wirtshaus so grob auf, dass sie an die Wand krachte und stürzte die Treppe hinauf, um schwer atmend vor dem Zimmer der Mädchen zum Stehen zu kommen.

»Was soll das denn?«, keuchte Sly und rieb sich den schmerzenden Arm. Er hatte das Gefühl, der junge Zauberer hätte versucht, ihm den Arm auszureißen. Doch erhielt er keine Antwort, stattdessen klopfte Lugh Akhtar laut und hektisch an die Tür, solange, bis Nea verschlafen öffnete.

»Lugh Akhtar, weißt du eigentlich, wie spät es ist?«, brummte sie müde.

»Ist Soul auch da?«, fragte der junge Zauberer stattdessen, schob Nea beiseite und kam ins Zimmer. Mit einem Fingerschnippen entzündete er die Kerzen und sah, dass Soul da war.

»Was ist denn los?«, fragte sie verschlafen und auch Cinder wirkte nicht begeistert über die späte Störung.

»Soul, der Fuchs, ist er hier?«, wollte Lugh Akhtar eindringlich von seiner Schwester wissen.

»Nalani ist immer hier, sie sitzt bei Cinder auf dem Bett«, antwortete die und wollte sich umdrehen.

»Die Rotfüchsin, Neas Schutzgeist!«, Lugh Akhtar hatte es nicht wirklich gewundert, als Soul ihm eröffnete, dass auch Nea zu den Dreizehn gehörte. Jedoch hatte er sich seitdem gefragt, wer die Rotfüchsin wohl gewesen sein mochte.

»Natürlich, die ist auch da. Und Laiya auch und Kanoa auch. Noch etwas?«, brummte Soul.

»Ja.« Er wandte sich an Nea, kam sich unheimlich dämlich vor, als er mit der Luft sprach. »Füchsin, ist dein Name Namida?«

»Sie nickt«, gähnte Soul.

»Namida?«, fragte Nea erstaunt.

»Ja.« Lugh Akhtar lächelte zufrieden und wandte sich an Sly. »Sie ist nicht tot. Sie ist hier, sie begleitet Nea.«

»Sie… ist hier? Sie ist ein Schutzgeist?« Der Rotschopf schaute mit großen Augen auf den jungen Zauberer.

»Ja!«, lachte der.

»Und… ihr geht es gut? Sie begleitet Nea und es geht ihr gut?« Tränen der Erleichterung rannen über seine Wangen.

»Ja. Du… kannst leider nicht mit ihr sprechen, aber… ja, sie ist hier, und es geht ihr gut«, lächelte Lugh Akhtar.

»Das reicht mir«, antwortete der Rotschopf und lächelte glücklich. »Wenn es ihr gut geht, wenn sie nur glücklich ist, dann reicht mir das.«

Er verließ den Raum, er wirkte, wie ein Traumwandler.

»Was… ich verstehe nicht…?«, merkte Nea verwundert an.

»Er hat mir von Namida erzählt. Und Soul hat es mir bestätigt, dein Schutzgeist ist Namida«, erklärte Lugh Akhtar lächelnd.

»Namida… ich habe so lange nicht an sie gedacht… aber es macht Sinn.« Nea wirkte fast ebenso glücklich, wie ihr Bruder auch.

»Wer… ist Namida?«, fragte Cinder vorsichtig. »Also, wer war sie, bevor sie zum Schutzgeist wurde?«

Der junge Zauberer schaute sie an und sah etwas in ihren Augen blitzen, das gefährlich wirkte, jedoch konnte er es nicht einordnen.

»Namida war meine Nichte«, antwortete Nea und wirkte seltsam nachdenklich.

»Deine Nichte? Slys Tochter?« Cinders Stimme schwang seltsam und das Funkeln in ihren Augen verstärkte sich.

»Ja«, nickte Nea, die es nicht zu bemerken schien.

»Aber, sie ist tot. Und ihre Mutter auch«, versuchte Lugh Akhtar seine Schwester wieder zu beruhigen und er sah, dass es ihm gelang. Noch immer blitzte etwas in ihren Augen, doch nickte sie, fast schon zufrieden und kuschelte sich wieder in die Decke.

»Wir… ich geh jetzt schlafen… wir wollen Morgen wieder Früh los… entschuldigt die späte Störung.« Verunsichert trat der junge Zauberer den Rückzug an. Was war es nur, was er in Cinders Augen gesehen hatte?



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Cat-girl
2011-03-26T16:38:40+00:00 26.03.2011 17:38
*grinst breit* Ne, Soul... das ist ein Weib^^ Oh, das war gemein, sorry Lughi...
Was warn los, Lughi... dachtest wohl, du wärst doch ne Wölfin^^ Okay, das mit der Flamme ist cool, kann ich aber auch, ohne, eine Magierin zu sein *wedelt*
Oh, was denn los, Süße *hebt sich neben seinem Bett*
Yeah! *kriecht unter seine Decke* Oha... *wird rot und schlüpft schnell wieder raus* Hihi...
Soul, wir schweigen wie Gräber, was gibt’s Süße? *rutscht an ihre Beine heran*
Oh, Soul.... sein Verhalten hat sicher nichts mit dir zu tun... er liebt dich genauso, wie du ihn!
Oh man, Rüden...
Aber natürlich, Soul!
Lugh weiß genau, wie man ein Mädchen aufmuntern kann, deswegen mag ich ihn auch so^^
Wie schön sie strahlt *wedelt*
Okay... *schaut ihnen glücklich nach*
Oha... wieso das?
Ist das niedlich^^ Die Kästen heißen Bett, Süße^^ *kichert*
Doch, aber nur bei bestimmten Sachen *kichert*
Souli, der ist nakelig^^
Ja, Lughi, das glaube ich gern *rot wird*
Mausi, das willst du nicht wissen^^
O.o
Ice! Sie wollte das! *dreht sich zu Lugh* Viel Spaß beim Erklären, Rotwange
Sachen gibt’s...
Sicher nicht...
Gruppenkuscheln!
Ja, und dann zu ihm ins Bett^^
Was macht der mit dem Fleisch!? Iiiiiihhhh *zittert*
Na sach mal... wie viele schlafen denn noch in dem Raum? O.o
Jetzt geht’s los!
Ne, unecht!
Apfelwange^^
Da wird einer munter^^ Danke Sly...
Man wozu brauchst du das Fleisch? Das sieht eklig aus!
Boah Sly! Pfui! Und dennoch, das mit der Prügelei tut mir Leid, aber, wozu dieses eklige Fleisch?
Sly du Miststück! Du bist echt pervers! *versteckt sich knallrot*
Das ist ja echt lecker... Sly du bist widerlich!
Nein, Nea... O.o sorry...
*setzt sich zu Soul* Okay Süße... *erklärt ihr den Unterschied*
Ach und, pfui Sly...
Bratfleisch... saftig
Okay, jetzt geht’s los!
Da habt ihrs, Jungs^^
Klar, und Soul... Ice bringt dir sogar bei, was ein Kuss ist^^
Ich denke schon...
Boah! Igitt, angekaut...
Die sind schön nicht, Lughi? *tappt zu ihm hin*
Schön, dass ihm Lugh nicht böse ist...
Ja stimmt, ich erinnere mich daran...
Na komm, ich mag sie dennoch hören...
Sly, was ist los? *schaut ihn besorgt an*
Sag doch erst mal, was passiert ist, Sly, vielleicht kann man dir dann leichter helfen...
Wer oder was ist Namida und Lioba? O.o
Oh … Sly... *stupst ihn an*
Aha... *sieht nicht begeistert aus*
Ein Kind... okay...
Okay... ich glaube, das hätte ich lieber nicht gewusst... aber, warum weint er denn jetzt? Der arme Sly *rutscht an ihn heran*
Arme Lioba...
Das tut mir Leid...
Ach Sly... *fiept mitfühlend*
Armer Sly...
Arme Nea... ich hätte gern mit ihr gespielt...
Was geht denn jetzt los? O.o hat Lughi Tollwut?
Wie unhöflich von ihm...
Welcher Fuchs?
Welche Rotfüchsin denn?
Achso... wie süß^^ Eine gute Idee, Lugh..
Wenigstens etwas... der arme Sly...
Der Arme...
Wieso sollte Cinder gefährlich schauen? O.o
O.o, da ist wohl jemand eifersüchtig? *duckt sich*
Was war denn das jetzt? Cinder? O.o
Nachti Lugh^^

Das war ja was! Die Szene mit der Schlafenszeit.. Tor, ich war das ganze Kapi über knallrot... der arme Lugh... das mit dem Fleisch fand ich irgendwie eklig... und Slys Geschichte war grausam und traurig... dennoch, mich würde mal interessieren, was Cinder für Probleme mit Slys 'ehemaliger Familie' hat, gut ich mochte sie anfangs auch nicht, aber so eine Reaktion... mal weitersehen...
Von:  Seelentraeumerin
2010-07-30T15:34:50+00:00 30.07.2010 17:34
Ich sag nur eins...
Arer LughiXD

wie er jetzt dastehtXD
nur als er und Sly in das ZImmer der Mädels gegangen ist... ich dachte ja erst die stehen da nacktXD


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