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When the Snow stops falling down...

Frau x Ayanami
von

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The memory of us

Chapter Twelve: The memory of us
 

Es dauerte nicht lange bis die Luft anfing kühler zu werden und eine Gänsehaut sich auf der Haut des Silberhaarigen ausbreitete, der seinen Mantel ja damals in Gudje zurückgelassen hatte bei Evangeline. Und je weiter sie flogen, desto kälter wurde es. Ein bisschen fühlte er sich wie in Antwort, wo es wahrscheinlich genauso kalt geworden war. Waren sie hier wirklich richtig? Die violetten Augen richteten sich wieder auf den Kompass, doch der zeigte genau diese Richtung an. Also würde es wirklich stimmen.

Die glorreiche Stadt war nicht weit von Lehl entfernt, doch es herrschten so andere Temperaturen dort. Schneeflocken bedeckten die Dächer der Häuser, Straßenlaternen zäumten die Straßen und sogar die kleineren Gassen. Häuser standen dicht neben einander, Bäume quetschten sich zwischen den verschiedenen Mauern empor. Es sah aus, wie eine weiße Stadt der Träume. Die untergehende Sonne, da die Stadt einen halben Tagestrip entfernt war, tauchte Nahvee in einem fast schon heiligen Licht, die Straßenlaternen erleuchteten, sobald auch nur ein Haus im Schatten lag. Rauch stieg von den Schornsteinen in den Himmel, die Lichter in den Häusern brannten. Kein Haus war um vieles größer als das andere, doch sie waren in den verschiedensten Pastellfarben angepinselt worden. Locker und fröhlich tanzte der Schnee in der sanften Briese, Menschen und Kinder befanden sich auf den verschneiten Straßen, wo Kutschen mit Pferden entlang preschten oder Fahrzeuge ihren Weg durchbahnten. Alle trugen Fellmützen und dicke Mäntel, Kinder vergruben ihre Gesichter in den Schälen, während die Kleineren sich von Hunden durch den Schnee auf einen Schlitten zogen ließen. Es herrschte nicht so viel Gelächter auf den Straßen wie in Gudje, doch im Gegensatz zu Lehl herrschte hier Frieden und Zufriedenheit.

Nicht viel später kamen sie auch schon in der Stadt an und mit einem leisen Seufzen stieg er wieder von dem Hawkzile ab. Die Hände legten sich an die Oberarme, trug er ja nur das Hemd, Hose und die Stiefel. Die violetten Augen musterten die Umgebung, war es doch irgendwie seltsam beruhigend. Noch dazu war es ein ganz anderes Gefühl als in Lehl wo alle Menschen so unfreundlich gewesen waren. Frau landete, wie immer, etwas außerhalb und zitterte kurz. Gott war es KALT hier. Sein Atem stieg in der Form kleiner Wölkchen aus seinem Mund in den Himmel, die Nasenspitze verfärbte sich jetzt schon etwas rötlich. Am Rand der Stadt säumten pastelblaue Blumen den Weg zusammen mit Weißen, die sich im Wind hin und her wiegten. Glocken erläuteten von der städtischen Kirche um den Beginn der Abendzeit anzudeuten.

"U-Und diese S-Stadt ist d-dem Himmel n-n-ahe?" fragte er schlotternd den Chief, die Arme um sich geschlungen, um sich zu wärmen. Er war so einiges gewöhnt, aber diese Kälte war ja beinahe tödlich! Nun gut, er trug ja auch nur ein weites, dünnes Hemd, feste Hosen und Stiefel. Aber trotzdem! Dachte hier denn niemand an sein Wohlbefinden, wenn man sie in so einen Eisblock von einer Stadt schickte?!

„Naja… scheint zumindest so.“ Ein schiefes Lächeln blieb auf den Lippen des Chiefs bestehen, auf denen sich die seichte Feuchtigkeit zu feinen Eiskristallen bilden wollte. Gott.. erst mal mussten sie sich um andere Klamotten kümmern, sonst würden sie her erfrieren!

„Am besten wir kümmern uns erst um was zum Anziehen und dann sollten wir uns ausruhen.“ Stellte er fest und deutete mit dem Kopf in Richtung des Zentrums der Stadt, auf den sie sich zubewegten. Im Zentrum der Stadt befand sich die besagte Kirche, die ebenso weiß wie der Schnee selbst war. Ein bisschen erinnerte sie ihn an die Kirche in Barsburg, wo auch Frau einmal Bischoff gewesen war. Frau war sogar so kalt, dass er die gaffenden Menschen nicht einmal zurecht weisen konnte. Schlotternd ging er durch den knöchelhohen Schnee, während die Menschen an ihnen vorbei gehen. Er bemerkte, dass sie nicht hinsehen wollten, aber so ‚leicht bekleidete Menschen‘ waren wirklich sehr erstaunlich in der 'Eisstadt'. Kinder tuschelten über sie, Frauen hob anerkennend über die gutgebauten Körper ihre Augenbrauen und ältere Damen beschwerten sich leise über diesen Anblick. War ja alles schön und gut, doch der Bischoff war wirklich kurz davor einer dieser alten Frauen an den Kragen zu packen und ihnen seine Meinung zu geigen. 'Wenn Sie meinen Anblick nicht mögen, dann geben sie mir eine verflixte Jacke, dann müssen sie es nicht mehr ertragen!' Doch die alte Frau wäre dann an einem Herzinfarkt gestorben und dann wäre Frau nicht nur so unendlich kalt, sondern er konnte dann in dem Gefängnis verrotten ohne jegliche Hoffnung auf eine warme Rettung. Kopfschüttelnd stapfte er durch den Schnee, der unter seinen Stiefeln knackende Geräusche machte. Eine Frau in ihren späten zwanziger Jahren ging an den beiden vorbei, drehte sich stirnrunzelnd um und tippte Frau dann mit leichtem Finger auf die Schulter. Sie war etwas moppeliger, doch Frau nahm an, dass man ohne gewisse Fettschichten hier wohl kaum überleben würde.

"Kommt mit. Ihr Armen friert sonst zu Tode."

Damit wickelte die Frau mit den kurzen, welligen blonden Haar einen Schal von ihrem Hals und reichte diesen Ayanami, zog ihre Handschuhe aus und hielt diese Frau hin. "Hier."

Die schimmernden Amethyste beäugten sie skeptisch, war er doch auf eine gewisse Art und Weise schon immer ein wenig misstrauisch gewesen und das würde sich wahrscheinlich auch nicht so schnell ändern. Irritiert sah er zu, wie sie ihm einen Schal umband und dem Bischoff dann die Handschuhe reichte. Kurz warf er einen Blick zu dem Blauäugigen, welcher aber keine Einwände gegen die besagte Frau zu haben und er selbst wollte nun nicht unbedingt das Wort gegen sie erheben. Frau sah Ayanami kurz skeptisch an, dann nahm er die Handschuhe entgegen und zog sie an. Aaahhh, herrlich warm. Bevor er sich bedanken konnte, war die Frau schon um die nächste Ecke gebogen. Hastig folgte ihr Frau, die Wölkchen stiegen immer schneller von seinem Mund auf. Gott, Sport war ja noch anstrengender bei dieser Kälte. Sie gingen relativ lange, hier und da bogen sie ab und ab und zu mussten die beiden Männer vor einem Laden warten, denn die Frau erledigte noch ihre Einkäufe. Während des kleinen Spazierganges erzählte die Frau ihnen ihren Namen: Valerie, aber sie durften sie Val nennen. Sie hatte einen Ehemann namens Jeff und zwei Söhne namens Rufus und Logan, Zwillinge. Außerdem bot sie ihnen Unterkunft an, da sie anscheinend schon jemanden aufgenommen hatte, aber ihnen auch schon gleich mitteilte, dass dieser Jemand nicht zu Hause wäre. Am Ende ihrer Reise wurden sie in einem großen Einfamilienhaus in pastelroter Farbe willkommen geheißen. Jeff, der Mann, saß mit einer Zeitung in der Hand im Wohnzimmer vor dem Kamin. Zu seinen Füßen lag ein großer, brauner Hund, der nur kurz mit dem Schwanz gegen den Teppich schlug, der den Holzboden bedeckte. Eine wohlige Wärme erfüllte das Haus und das Gelächter zweier Jungen, die anscheinend im obigen Stockwerk spielten.

"Fühlt euch ganz wie zu Hause, Jungs," lächelte Val, bevor sie ihre Einkäufe in die Küche stellte. Jeff, mit einer Brille auf der Nase, hob kurz den Kopf. Er hatte etwas längeres, braunes Haar und ein freundliches Lächeln.

"Ah, weitere Gäste. Je mehr, desto besser- nicht wahr?"

"Das habe ich auch gedacht, Liebling," kam Vals freundliche Stimme, bevor man sie ins Wohnzimmer huschen sah und ihrem Mann einen Kuss auf die Wange gab.

"Das sind Frau und Ayanami- sie werden eine Zeit hier wohnen."

„Ehm… vielen Dank. Aber wir wollen keine Umstände machen.“ Warf der junge Mann mit einem leicht schiefen Lächeln ein und strich sich ein paar der silbernen Strähnen aus dem Gesicht. So richtig konnte er noch gar nicht verstehen warum man sich überhaupt so gastfreundlich ihnen gegenüber verhielt. Frau hatte der freundlichen Frau während des Einkaufens auch ihre Namen gesagt und der Grund, wieso sie hier waren, war Besichtigung. Nur hatten sie nicht erwartet, dass es so kalt sein würde.

"Bleibt so lange ihr wollt. Wir haben immer Platz für Neulinge- außerdem sind gerade Winterferien und-" Ein Schrei von oben und dann wieder. Seufzend erhob sich Jeff, doch die Blondine schüttelte lächelnd den Kopf. "Bleib sitzen, Schatz. Ich kümmer mich um die Teufel." Lachend machte sich Valerie die Treppen auf. Das Schreien und Kreischen ging noch eine Weile, dann war es totenstill. Zu still. Nun, es schien die Ruhe vor dem Sturm zu sein, denn -

"LOGAN, BIND DEINEN BRUDER SOFORT VOM BETT LOS UND RUFUS!! HAST DU SCHON WIEDER DEN SPIELZEUGSOLDATEN DEINES BRUDERS KAPUTTGEMACHT?!?!? WENN IHR EUCH NICHT BENEHMT, DANN GIBT ES KEINEN NACHTISCH, HABT IHR MICH VERSTANDEN?!"

Jeff blinzelte ein paar Mal verwirrt, bevor er den ängstlich dreinschauenden Frau ansah.

"Keine Sorge - ihr bekommt welchen."

Frau gab ein verlegenes Lachen von sich, dann zog er sich die Handschuhe aus und legte sie auf dem naheliegenden Tisch.

"Ihr seid wirklich sehr... gastfreundlich."

Jeff zuckte mit den Schultern und legte die Zeitung weg.

"Nun, wir können wohl bei zwei halb erfrorenen Männern nicht wegsehen, wenn wir ein schon fast erfrorenes Mädchen aufgenommen haben."

"Ja, Valerie hat uns von ihrem ersten Gast erzählt. Wo ist sie?"

„.. Fast erfrorenes Mädchen?“ wiederholte Ayanami dann ein wenig verwirrt und zog die Augenbrauen etwas zusammen. Diese Menschen mussten wirklich sehr gutmütig sein, wenn sie noch jemanden aufgenommen hatten. Er hatte vorhin gar nicht so genau zugehört als Valerie ihnen das erzählt hatte, war er doch zu sehr mit seinen Sorgen beschäftigt gewesen, die diese Sache mit Sin betrafen und ihn ein wenig unruhig stimmten. Es wäre wohl besser gewesen, wenn er ein bisschen darauf geachtet hätte. Der Mann sah kurz zum Kamin, als ob er Frau nicht gehört hatte, dann nahm er sich die Brille von der Nase und putze die Gläser mit seinem Pulli.

"Ich weiß nicht. Sie war heute Morgen nicht in ihrem Bett und-"

"Ich bin wieder daaaa," erklang eine fröhliche und vertraute Stimme von der Tür. "Gott, es ist so kalt draußen. Sie hatten Recht, Herr Jeff, Sir. Ich hätte wirklich noch den Schal mitbringen sollen."

Stille. Anscheinend wurden Schuhe, Mantel und Handschuhe ausgezogen, dann erschien ein braunhaariges Mädchen mit freundlich aussehenden violetten Augen im Türrahmen. Hinter ihrem Ohr geklemmt war eine weiße Lilie, ihre Wangen und Nasenspitze waren errötet von der Kälte. Sie hatte beim Hereinkommen ein zaghaftes Lächeln aufgesetzt, doch jetzt verzogen sich die vollen, rosigen Lippen noch weiter nach oben.

Die amethystenen Augen weiteten sich geschockt. Gott.. diese Stimme klang so vertraut. Konnte das etwa sein…. Er wandte sich um, nur um Evangeline im Türrahmen zu sehen und kurz inne zu halten. War sie das wirklich? Der Silberhaarige konnte sich noch gut daran erinnern, wie sie ausgesehen hatte, als sie sie hatten zurücklassen müssen. Doch jetzt wirkte sie so rein und fröhlich wie an dem ersten Tag wo sie sie gesehen hatten. Die weiße Lilie schien nur noch mehr ihre Reinheit hervorzuheben.

„Eva…“ Noch immer lag die Aufmerksamkeit der violetten Spiegel auf der jungen Frau vor ihnen. Jeff war es letztendlich der diese wieder von ihr ablenkte.

"Ihr..." brachte sie verwundert heraus und Frau war sprachlos. Wirklich sprachlos. Ihr ging es gut. Auch wenn er diese verstörenden Bilder gesehen hatte, ihr ging es gut. Nur noch eine blasse Narbe war an ihrem Hals zu erkennen, sonst konnte Frau nichts ausmachen. Das Haar war etwas länger geworden, aber nicht viel. Auch wenn er sie vor fünf Tagen gesehen hatte, so hätte der Bischoff nie erwartet, dass sie so schnell auf den Beinen war und... hierher kommen würde.

"Evangeline," murmelte er verblüfft, bevor er auf das Mädchen einen ungläubigen Schritt in den Raum machte. Sie trug ein helles, gelbliches Kleid mit Verschnürungen am Rücken. Die Ärmel waren lang, etwas zu lang und das Kleid reichte ihr bis zu den Kniekehlen. Sie sah immer noch so rein aus, wie vor dem Unfall, was der Bischoff mehr als nur verwunderlich fand. Prüfend drehte er sich jedoch zu Ayanami um. Die Bilder kamen nun deutlicher. Sein lächelndes Gesicht bei dem Mädchen. Diese Freude... Wie würde er reagieren, jetzt, wo er das Mädchen vor sich hatte?

"Ihr kennt sie?" meldete sich Jeff von hinten zu Wort und gesellte sich zu den beiden erstaunten jungen Männer.

„Ehm ja… sagen wir, mehr oder weniger flüchtig.“ Er sah zu Frau, der ebenso überrascht aussah, sie hier zu sehen. Doch Ayanami musste zugeben, dass er einfach froh war, dass es ihr gut ging und dass sie noch immer dieses Lächeln auf den Lippen tragen konnte, welches ihr so gut stand. „Wie kommt es, dass du hier bist?“ fragte er dann und bemühte sich relativ sachlich zu klingen, versuchte er doch zu verbergen, dass er irgendwie sehr glücklich war, sie hier anzutreffen. Evangelines Augen waren erfüllt mit Freude, als sie Frau und Ayanami sah - vor allem Ayanami. Die leicht gelockten braunen Haare umrahmten das gesund aussehende Gesicht, die violetten Augen funkelten fröhlich. Mit schnellen Schritten hüpfte sie in den Raum hinein, dann umarmte sie Frau und danach den Chief, drückte sich an den gutgebauten Körper und vergrub ihr Gesicht in dessen Halsbeuge.

"Endlich kann ich dich berühren," hauchte sie gegen die gekühlte Wange, dann löste sie sich von den Beiden und strahlte sie an. Der Blonde hatte skeptisch mit zugesehen, wie Evangeline seinen Freund umarmt hatte, doch er hatte nichts gesagt. Er blieb still und beobachtete es aus meerblauen Augen. Die Eifersucht kochte langsam wieder in ihm hoch, die Erinnerung an Belzeebub loderte in ihm auf. Er war selbstsüchtig, oder nicht? Zu verlangen, dass er Evangeline nicht so ansah, wie er ihn manchmal ansah?

"Also Eva?" fragte Frau und versuchte nicht zu abweisend zu klingen, "wie kommst du hierher?"

Evangeline löste sich von den Augen des Todesgottes und sah lächelnd zu Frau.

"Nun, ich bin einen Tag nach eurer Abreise aufgewacht... ich dachte ich seh euch noch mal, aber die Ärztin meinte zu mir, ihr wärt schon weg..." Kurz nach das zierliche Gesicht einen verletzten Ausdruck an, doch er verschwand schnell wieder und wurde von einem Lächeln ersetzt. "Nun, ich habe dann beschlossen die Welt zu sehen. Mein Vater - der Priester - er... ist nun tot und er hätte nicht gewollt, dass ich in Gudje bleibe, so ganz alleine. Also bin ich in das nächste Fahrzeug gestiegen und Freunde von dem Priester haben mich hier her gefahren. Sie meinten es wäre ein richtiger Kulturschock, nur hatte ich nicht die richtigen Sachen an, und vor der Stadt hat mich die liebenswürdige Valerie aufgegabelt."

Frau konnte sehen, dass das Mädchen ihm etwas verschwieg. Etwas blitze in ihren Augen auf, was er nicht ganz zuordnen konnte. Es war nicht bösartig oder sonst negativ, aber es war mysteriös. Der Bischoff sah dem Mädchen relativ intensiv in die Augen, doch diese wandte ihr Gesicht nach einiger Zeit mit roten Wangen ab. "W-Was.... ist? Ist mein Gesicht komisch?"

Der Bischoff blinzelte kurz verwirrt, bevor er sich verlegen am Hinterkopf kratze und den Kopf schüttelte.

"Nein, alles gut. Haha..."

"Nun, ihr scheint viel zu bereden zu haben," lächelte Jeff und machte sich auf in die Küche. "Ich werde das Abendessen vorbereiten."

Von oben drangen nur noch leise Gesprächsfetzen runter, anscheinend hatten Val und die Jungs sich beruhigt. Fußschritte waren zu hören, dann fröhliches Lachen, bevor eine Tür sich leise schloss. Seufzend kam die Hausfrau wieder die Treppen hinab und schenkte den Neuankömmlingen ein breites Lächeln.

"Die Teufelchen schlafen. Sie waren etwas überzuckert - hast du ihnen etwa wieder Brownies gebacken?"

Der Ehemann lachte laut auf, dann goss er Wasser in eine Schüssel.

"Komm lieber her und koch mit mir, mein Liebling. Unsere Besucher haben sicherlich Hunger." Jeff und Val sahen die drei fröhlich an, dann waren sie ganz eingenommen vom Gemüse und Fleisch schneiden. Frau sah ihnen dabei zu und musste sich an ein Bild erinnern, was er in einem Buch gesehen hatte.

Die perfekte Familie.

Etwas melancholisch lehnte er sich gegen die Wand, die Arme vor der Brust verschränkt und beobachtete das Szenario. Dann sah er zu Eva, die etwas unwohl neben Ayanami stand. Seufzend löste sich der Bischoff von der Wand und ging in die Küche. Er wusste, wann es Zeit war, zu gehen. Die beiden sollten etwas Zweisamkeit genießen, auch wenn es ihn von innen zerriss.

"Kann ich irgendwie helfen?" Zehel nahm bereitwillig das Messer in die Hand und fing an die Kartoffeln zu schneiden.
 

Ayanami hatte währenddessen mit ganz anderen Gedanken zu kämpfen, die ihn einnahmen und ihn einfach irgendwie sich nicht auf einen Punkt konzentrieren ließen. Das Leuchten in den violetten Augen, die seinen so ähnelten, war kaum zu übersehen und es erhellte beinahe jede dunkle Nacht. Es war einfach schön anzusehen, dass es ihr gut ging und das ihr nichts Schlimmes zugestoßen war. Am meisten hatte Ayanami Angst davor gehabt, dass sie vielleicht nicht wieder gesund werden würde. Ein leichtes Lächeln breitete sich auf den blassen Lippen des Chiefs aus, aber es hatte ihn etwas aus der Bahn gebracht als sie ihn umarmt hatte. Wieder schien sich wie von selbst vor seinen Augen etwas auszubreiten, als hätten ihre Worte irgendetwas ausgelöst.
 

Eine seichte Stille hatte sich über die Umgebung des Todesgottes gelegt, während sein Blick auf dem Schachbrett verharrte. Die Sense lehnte neben ihm und ein leises Seufzen entkam den Lippen des Silberhaarigen. Er konnte IHRE Präsenz spüren, wie sie sich ihm näherte und dann ihre Arme nach ihm ausstrecken wollte.

„Wenn du mich berührst, wirst du sterben. Also lass es lieber.“ Eve zuckte zurück und trat dann hervor. „Was machst du da überhaupt?“ fragte Verloren ohne von dem Schachbrett aufzusehen. Die Tochter Gottes trat wieder hervor und hielt die Arme hinter dem Rücken.

„Ich wollte nur ‚Rate wer da ist mit dir spielen‘…“ antwortete sie in ihrer kindlichen Art und lächelte ihm entgegen. Ihr Lachen war einfach wundervoll und zog ihn immer wieder in ihren Bann… auch wenn sie ihn eigentlich nicht immer besuchen kommen sollte. So war er doch froh, wenn sie ihm hin und wieder Gesellschaft leistete.
 

Ein wenig orientierungslos kam er wieder aus diesen Erinnerungen zurück und musste ein paar Mal blinzeln, damit er wieder alles um sich herum wahrnahm. Verdammt… er hasste diese verdammten Momente, wenn er diese Bilder aus Verlorens Erinnerungen sehen konnte.

Irritiert blickte er zu dem Bischoff, der sich schon längst von dannen gemacht hatte und dann die Beiden alleine ließ. Irgendwie fühlte sich Ayanami schon ein wenig unsicher, da er keine Ahnung hatte was er mit Evangeline bereden sollte. Und dennoch wurde er dieses seltsame Gefühl in ihrer Gegenwart einfach nicht los. Er verstand jetzt ihre Worte und was sie damit gemeint hatte. Doch wenn sie wirklich die Reinkarnation von Eve war, dann würde das ja bedeuten… dass er Gottes Tochter endlich wieder gefunden hatte. Doch war sie es wirklich? Seitdem die Kräfte von Verloren verstreut worden waren, war er nicht mehr fähig die Seelen genauer zu erkennen… Und woher hatte sie ihre Erinnerungen gefunden?

Evangeline sah Frau etwas wehleidig hinterher, dann nahm sie sich die Lillie vom Ohr und steckte sie hinter Ayanamis Ohr, wobei sie ein paar Strähnen beiseiteschieben musste. Lächelnd sah sie zu dem Chief hinauf, den Kopf leicht schief legt. Die Amethyste musterten Evangeline abwartend, während sie dies tat. Wieder breitete sich schweigen zwischen ihnen aus und er wusste einfach nicht was er sagen sollte.

„Nun.. es ist schön, dass es dir besser geht. Und entschuldige das wir gleich abreisen mussten…“ warf er dann ein um einfach irgendetwas zu sagen, wusste er doch nicht wie er sich vergewissern sollte, ob seine Vermutung berechtigt war.

"Ich hab mir solche Sorgen um euch gemacht," murmelte Evangeline, den Blick langsam wieder zum Boden gerichtet. Sie sah verloren aus; zerbrechlich, wie sie dort in diesem großen Raum stand, unsicher und leicht nervös. Ayanami hatte sie noch nicht darauf angesprochen - war er doch nicht Verloren? Aber... irgendetwas zog sie zu ihm. Zu diesen silbernen Haar und dem markanten Gesicht. Er MUSSTE Verloren sein... musste. "Ich hatte Angst, dass euch... etwas zugestoßen war, nachdem ich..." Das Mädchen atmete zittrig ein, bevor sie sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht strich und leicht fälschlich wieder lächelte. "Aber egal. Euch geht's gut, dass ist alles was zählt nicht?"

Ayanami wusste nicht warum aber es zerriss ihm beinahe das Herz Evangeline so traurig zu sehen. Er hatte sie nicht verletzen wollen, weil sie so schnell weg mussten. Aber er hatte auch nicht damit gerechnet, dass er dieses Mädchen überhaupt noch einmal wiedersehen würde. Und jetzt war sie hier. Gesund und munter. Auch wenn man in den Spiegeln erkennen konnte, dass seine Kräfte nicht gereicht hatten um ihr komplett die schrecklichen Erinnerungen an diesen Tag zu nehmen. Außerdem wurde er das Gefühl nicht los eine gewisse Endlosigkeit in diesen Augen zu erkennen. Eine, die seiner nicht ähnlicher sein konnte. Dennoch wollte er sie nicht jetzt auf seine Vermutung hin ansprechen… nicht hier… nicht vor dem Bischoff, welcher Eva sowieso schon die ganze Zeit so skeptisch musterte. Fast schon flüchtig berührte sie den Arm des Chiefs, bevor sie in die Küche hastete, wo Frau gerade dabei war ein riesiges Stück Fleisch in kleinere, essbare Teile zu zerlegen. In Schürze fand Evangeline ihn sogar ziemlich niedlich. Valerie und Jeff waren natürlich auch kräftig am Kochen. Jeff, der Mann im Haus, hatte Kochmütze und schwarze Handschuhe an und feuerte gerade den Grill an, während Valerie wie ein Küchenteufel hin und her wuselte, den Eintopf umrührte, die Eier für den Nachtisch aufschlug, um dann wieder zurück zu hasten um die Sauce vorzubereiten.

"Kann... ich dir helfen, Val?"

Doch die gestresste Frau sah nur auf, die Wangen von der Wärme im Haus ganz rot - ihr ganzes Gesicht schien ziemlich rot. Da Jeff wusste, dass seine Frau immer pampig unter Stress wurde, hastete er schnell vor ihr und schob sie zurück zu den Eiern.

"Kannst du vielleicht noch mehr Kräuter holen? Pfefferminz zum Beispiel für den Nachtisch und etwas Koriander brauchen wir auch noch. Thymian auch - die Geschäfte haben noch offen. Solange ihr vor der Dunkelheit hier seid ist alles gut."

Etwas unschlüssig blieb das Mädchen mit den braunen Haaren im Türrahmen stehen und beobachtete das Tun noch ein paar Sekunden, dann nickte sie.

"Natürlich."

"Geld liegt auf den Tisch - danke, Kleines."

Schweigend folgten Ayanamis Augen den Bewegungen der Braunhaarigen, weiterhin an seinem Platz stehen bleibend und den Worten der Familie lauschend. Auf eine gewisse Art und Weise fragte er sich warum nun auch der Blauäugige ihn mied und dennoch fühlte er sich hier nicht wohl. Er gehörte einfach nicht hier her. In diese Welt aus Harmonie und Frieden. Hatte er nie gehört. Würde er niemals gehören. Dafür klebte einfach zu viel Blut an den Fingern des Chiefs. Kopfschüttelnd ging Gottes Tochter ins Foyer, schnappte sich ihren Mantel und zog leichtfüßig die neuen Schnürstiefel an, die eigentlich Valerie gehörten.

"Ich bin gleich wieder da!"

Ohne eines weiteren Wortes ließ er den Blick auf ihr Ruhen, als sie sich wieder anzog und kurzzeitig war Ayanami wirklich in Versuchung mit ihr zu gehen. Doch etwas in ihm schien sich dagegen zu sperren, schien sich nicht sicher zu sein ob er ihr nachgehen sollte. Auch wenn er das Gefühl bekam als wenn ein schwerer Stein auf ihm lasten würde, den er einfach nicht loswerden konnte. Etwas in ihm zog ihn unerbittlich zu der jungen Frau, die nun auch schon wieder aus der Tür verschwunden war. Ihre Stimme klang fröhlich wie eh und je und auch als sie weg war, hatte Frau das Gefühl, dass ihre ausgelassene Art noch im Haus vorhanden war. Aber vielleicht lag es auch einfach nur daran, dass dieses Haus eine Wärme und Geborgenheit ausstrahlte, die Frau so noch nie gekannt hatte. Mit Kraft durchtrennte er ein weiteres Fleischstück, sein Blick galt jedoch kurz danach schon wieder Ayanami. Er sehnte sich jetzt schon nach ihr, dass hatte der Blonde im Gefühl. Wütend über sich selbst schluckte er seine Eifersucht für den Moment hinab und wendete beleidigt seinen Kopf von den Silberhaarigen ab.

"Sie sollte nicht alleine in den Straßen umherwandern, Ayanami. Willst du ihr nicht nachgehen?" Nun… Der Bischoff hatte durchaus Recht, aber er war sich nicht sicher ob er das wirklich tun sollte. Doch sein Herz schlug schneller, wenn er daran dachte, dass sie sich wirklich verlaufen könnte.

"Oh, da hast du Recht, Frau. So ein zartes Mädchen könnte sich verlaufen und dann ist sie nicht vor der Dunkelheit hier." Warf Jeff dann zustimmend ein. Kurz flackerte etwas Angst in den Augen des Braunhaarigen Mannes auf, als er aus dem Fenster gesehen hatte. Die Sonne stand noch relativ weit oben, doch anscheinend würde es eine Weile dauern, bis Evangeline die richtigen Kräuter eingesammelt hatte.

"Geh ihr am besten nach- bitte."

„Es wird nicht lange dauern.“ Versicherte er nochmal, bevor er sich also auch zum Flur wandte um Evangeline nachzugehen. Jeff lächelte noch kurz, dann wies ihn seine überforderte Frau darauf hin, dass der Grill schon am Verglühen war und er rannte schnell, fluchend wohlgemerkt, zu seinem Aufgabenbereich.

"Männer," murmelte Val schmunzelnd und goss etwas Milch in die Schüssel mit den Eiern. Frau warf Ayanami noch einen vielsagenden Blick zu und ließ kurz etwas Schmerz in ihnen aufflackern. Er wollte das nicht. Er wollte nicht, dass Ayanami und Evangeline... Und doch verstand er es, was seine Wut noch höher schlagen ließ. Bescheuerte Erkenntnis. Schnaubend zerschnitt er das Fleisch noch gröber als vorhin, ließ all seine Frustration an dem toten Tier aus. Ayanami war gerade dabei im Flur seine eigenen Schuhe wieder anzuziehen als er jeher unterbrochen wurde.

„Warte, nimm den hier.“ Die violetten Augen richteten sich wieder auf Jeff, der ihm einen Mantel reichte, den er dankend annahm. Danach flitzte der Mann mit der Brille gleich wieder zu dem Grill um sich seiner Aufgabe zu widmen. Prüfend warf er dem Blondschopf einen Blick zu, nicht sicher wie er dessen Augen deuten sollte. Er wirkte irgendwie nicht besonders glücklich. Dennoch… Ayanami erinnerte sich an das was ihm aufgetragen worden war und verließ das Haus um erneut die schneebedeckten Straßen zu betreten. Noch immer flimmerten die Erinnerungen und Bilder, flüchtig wie der Frühlingswind, durch seinen Kopf und ließen ihn weiter darüber nachdenken, dass Evangeline wirklich Eves Geist in sich tragen könnte. Doch wenn ihre Seele in ihr wiedergeboren wurde… konnte sie dann auch spüren, dass er Verlorens Wiedergeburt war? Der Fluch der auf dem alten Todesgott lag in einem menschlichen Körper auf ewig wiedergeboren zu werden?
 

Das braunhaarige Mädchen hatte währenddessen schon längst ihren Weg draußen eingeschlagen. Evangeline liebte den Schnee. Oder die Flocken. Sie hatten etwas Reines und außerdem knirschte es so lustig unter ihren Sohlen. Obwohl sie wusste, dass sie es eilig hatte, sprang sie erst einmal von einem Schneehaufen in den Anderen und durchrannte Schneeebenen, wo sie noch unbefleckt waren. Glücklich sah sie ihre Fußspur noch an, dann ging sie in Richtung Hauptstraße. Es waren schon längst nicht so viele Menschen unterwegs, wie vor einigen Stunden, wo sie aufgebrochen war um Blumen zu besorgen. Weiße Lilien... wunderschöne, reine weiße Lilien. Langsam sah Eva hoch in den Himmel und blieb stehen. Schneeflocken setzen sich auf ihren Wangen ab und ronnen geschmolzen hinunter. Sie erinnerten sie an Tränen, diese Nässe auf ihren Wangen. Hatte sie schon mal geweint? Seufzend strich sich Eva wieder eine braune Strähne aus dem Gesicht, bis sie beschloss, ihre Haare einfach aus dem Pferdeschwanz zu befreien, den sie sich kurz vorm Rausgehen gebunden hatte und ging dann langsam weiter. Die Lichtkegel der Laternen bestrahlten die kalte Stadt, das Feuer von den Kaminen ließ jedes Haus eine gewisse Wärme ausstrahlen. Auch wenn Evangeline wusste, dass die Welt niemals so friedlich war wie in Gudje oder hier, so wünschte sie es sich. Wenn es hier und in Gudje klappte, wieso dann nicht woanders? Was war der Grund, wieso Menschen sich abschlachteten wie Tiere und Mutter Erde mit Blut befleckten? Evangeline hätte das gerne irgendjemanden gefragt um eine Antwort zu bekommen, doch sie wusste nicht wen. Außer Gott, aber dieser... sie hatte das Gefühl, dass er sie nicht erhören würde.

Der Silberhaarige lief durch die Straßen in Richtung des Zentrums und sah sich immer mal wieder um, bis er eben jenes Mädchen im Schnee entdeckt hatte. Ein bisschen seltsam war es schon, dass er ihr wirklich gefolgt war… aber für den Augenblick war es ihm egal. Es gab da etwas was er herausfinden musste. Etwas was er wissen musste. Abrupt blieb das Mädchen stehen. Diese Präsenz... Mit leicht klopfenden Herzen drehte sich Evangeline um, die Schneeflocken hatten ihr Haar schon benetzt, kleine Wölkchen stiegen von ihren weichen Lippen hoch. War... 'er' ihr etwa gefolgt?

„Eva!“ Es brauchte nicht viel um mit ihr aufzuschließen. „Ehm… Val schlug vor, dich zu begleiten. Nicht das du dich verläufst. Und ich kann den Anderen im Moment auch nicht helfen.“

Und da war er. Als er angerannt kam, ähnelte er ihm so sehr, dass Eve, nicht Eva, sich so nach ihm sehnte, doch ihre Finger zuckten leicht, als Evangeline Anstalten machte ihn zu berühren. Früher hatte sie ihn nie anfassen dürfen, ihm nie nahe sein dürfen. Aber jetzt... Jetzt war sie menschlich. Menschlich- nein, war sie das nicht immer gewesen? Gottes Tochter...

Es war klar, dass Evangeline nicht so gut mit der zweiten Seele in ihr zurechtkam, wie Ayanami. Zumal es sie total überforderte, dass sie Gottes Tochter sein sollte, aber eines machte es einfacher: Beide Seelen sehnten sich nach dem Silberhaarigen.

"Ach, macht sie sich solche Sorgen um mich? Das wäre nicht nötig gewesen."

Ein leicht schiefes Lächeln kam kurz auf die blassen Züge, bevor sie so schnell verschwanden wie es gekommen war.

„Solang es dir recht ist.“ Fügte er noch hinzu und wandte den Blick wieder von ihr ab.

"Natürlich ist es mir das." murmelte die Brünette. Es würde ihr immer recht sein, in seiner Nähe zu sein, in ihr zu baden und sich wohl zu fühlen. Ihre Schritte führten sie durch die Schneewehen, entlang an den vielen Läden. Eine ganze Weile hatte der Chief of Staff geschwiegen und war in Gedanken einige Optionen durchgegangen. Gleichzeitig war er sich nicht sicher ob er wirklich einen Versuch wagen sollte, sie darauf anzusprechen. Der Schnee unter den Füßen der beiden war für eine lange Zeit das Einzige, was ein Geräusch von sich zu geben schien, dann Evangeline achtete nicht auf die redenden oder auch schweigenden Menschen, die mit ihren dicken Jacken an ihr vorbei gingen. Ab und zu streckte Eva die Zunge raus, um Schneeflocken auf ihnen zu fangen, doch die meiste Zeit ging sie einfach nur neben den Chief her, betrachtete die schön dekorierten Schaufenster und die Torten, die bei einer Bäckerei ausgestellt worden waren. Als sie kurz vor dem kleinen Kräuterladen an einer geschäftigen Ecke waren und Eva kurz davor war in einen kleinen Buchladen zu verschwinden, hielt sie jedoch inne und sah Ayanami an.

„… Du magst den Schnee, was?“ Wie selten dumm konnte man eigentlich sein und am liebsten hätte er sich jetzt einmal selbst geohrfeigt. Einfach weil er nicht glauben konnte, dass er nichts Besseres hatte fragen können. „Manchmal sehen die Schneeflocken aus wie Blüten, die vom Wind weggetragen werden.“ Setzte er noch hinzu, doch er vermied es sie anzusehen. Er wollte nicht den irritierten Ausdruck in ihren Augen sehen, falls er sich irrte. Sein Blick galt dem Boden und er wirkte... vorsichtig. Langsam ging sie die Treppen, die zum Laden führten, rückwärts zurück, nur um auf den Silberhaarigen zuzugehen. Ganz dicht blieb sie vor ihm stehen, spürte seinen Atem auf ihrer Hand. Eva streckte vorsichtig ihre nackten Hände zu dem Gesicht aus und hob es an, sodass sie ihm in die violetten Augen sehen konnten, die schon so viel Trauer und Hass erfahren hatten.

"Wie Lilien," ergänzte sie mit zarter Stimme, dann ließ sie Ayanamis Gesicht los und entfernte sich ein paar Schritte von ihm.

"Du siehst mich nicht an- wieso?" Das Mädchen verharrte kurz an der Stelle, bevor sie merkte, wie dumm die Frage doch klang. Verlegen räusperte sie sich und schob sich an den Chief vorbei zum Bücherladen. "I-Ist egal. Wartest du hier? Ich bin sofort wieder da."

Damit stieß Gottes Tochter die Tür auf, eine kleine Glocke über ihr verkündete, dass sie eingetreten war. Wie, als ob sie von unsichtbarer Hand geführt werden würde, ging sie zu einem Regal und zog ein Buch hinaus. Es war schmal und in ein rötliches Leder gebunden worden. Mit goldener Schrift wurde der Einband verziert. Wunderbar, genau, was sie gesucht hatte. Damit der Chief nicht zu lange in der Kälte warten musste hastete sie schnell zur Kasse und reichte der Verkäuferin das Buch.

"Ah, ein sehr schönes Buch. Als Geschenk verpacken?"

"Ja bitte," lächelte Evangeline fröhlich und betrachtete die goldene Schrift, bevor sie von Papier verdeckt wurde.

'Geschichten zum Träumen'

Immer wieder blieben die violetten Spiegel an den Schaufenstern hängen, verweilten kurz auf ihnen, bevor er weiter wanderte. Im Moment fühlte er sich wie eh und je schon so in diese Ewigkeit hineingezogen, die Verloren betraf. Dennoch fühlte er sich unheimlich wohl in ihrer Nähe und er genoss es diese Gesellschaft seitens der jungen Frau zu haben, die anscheinend ebenso froh zu sein schien, ihn an ihrer Seite zu wissen. Die ganze Zeit hatte er darüber nachgedacht, was er ihr hätte sagen können. Ayanami wollte sie nicht direkt fragen und noch dazu hatte er einfach auch Bedenken in ihren Augen erkennen zu können, dass er sich irrte. Der Chief wusste nicht warum, aber er wollte einfach nicht enttäuscht werden, jetzt wo er die Hoffnung hatte, die Tochter des Herren endlich wieder gefunden zu haben. Wieder begann sein Herz schneller zu schlagen und ein seichtes Kribbeln breitete sich in den Fingerspitzen des Silberhaarigen aus. Sein Arm hatte zwischenzeitlich kurz angefangen zu brennen, was auf den Verlust seiner Sense zurückzuführen war. Sie und auch die Kore hatten schon immer nach ihrer Seele gelechzt, doch sie stand unter dem Schutz des Todesgottes und hatten daher keine Macht darüber. Zumindest solange nicht, wie Verloren es nicht erlaubte. Und dies würde er niemals zu lassen. Selbst jetzt konnte er spüren wie sein Herz schneller schlug und er musste sich davon abhalten immer wieder eine Hand nach ihr auszustrecken wenn sie sich an ihm vorbei schob. Er war sich so sicher… es gab keinen Zweifel, dass sie die Seele von Eve in sich tragen musste. Warum war ihm das nur nicht schon eher aufgefallen? Seufzend fuhr sich der junge Mann mit den silberfarbenen Haaren durch eben jene Strähnen und versuchten wieder einen klaren Gedanken zu fassen.

Es war genauso kalt wie vorher, als Evangeline nach draußen kam. Sie wusste nicht wieso, aber irgendwie hatte sie erwartet, dass es wärmer sein würde. Und Ayanami stand immer noch da. Eva hatte Angst gehabt, ihn nicht wieder zu sehen. Diese Verlustängste- waren es ihre oder Eves? War es überhaupt wichtig? Lächelnd kam sie die Treppen runter, ein Buch gegen ihre Brust gedrückt.

„Hast du alles bekommen was du wolltest?“ fragte der Violettäugige und musterte sie aus diesen endlosen Augen.

"Jaha, habe ich," lächelte sie fröhlich und hob das Buch. "Ich... möchte es Val schenken. Als Dankeschön," erklärte sie mit einem verlegenen Lächeln und erröteten Wangen, bevor sie schüchtern zu Ayanami hochlinste. "Valerie hat ihren Söhnen Märchen vorgelesen, als ich in ihrem Haus aufgewacht bin.. ich hoffe, sie mag dieses Buch auch. Ich glaube, mein Vater- also der Priester- hat es mir auch immer vorgelesen. Die Geschichten von einer gefangenen Prinzessin und einem heldenhaften Prinzen. Aber irgendwie... habe ich sie nie gemocht."

Lachend steckte sie das Buch in ihre innere Manteltasche und knöpfte dann mit vor der Kälte leicht zitternden Finger wieder zu. "Jetzt fehlen nur noch die Kräuter..."

Und danach würde es wieder zurückgehen. Nicht, dass sie es nicht wollte- Val und Jeff waren die liebsten Menschen auf Erden und Frau war auch ganz nett, aber... irgendwie hatte sie das Gefühl mit Ayanami allein seien zu wollen.

'So lange,' erinnerte sie eine kleine Stimme in ihrem Kopf, 'so lange ist es her.'

Diese Zweisamkeit, die Eve und Verloren genossen hatten- sollte sie- Evangeline- sie jetzt wiederholen? Fragend sah sie in die violetten Augen des silberhaarigen Schönlings neben sich.

„Wir haben noch genug Zeit bis die Sonne untergeht. Willst du… dir noch ein bisschen die Stadt ansehen?“ Eine kurze Zeit blickte er in die violetten Spiegel Evangelines, bevor er ihr dann wieder auswich und ein paar Schritte sich von ihr entfernte. Ayanami wollte nicht gleich wieder zurück. Sein Gefühl sagte ihm einfach, dass er diese Chance nutzen sollte um ein paar Dinge in Erfahrung zu bringen. Es gab so viele Fragen die er gerne gestellt hätte… auch wenn die meisten von dem Todesgott ausgingen. Die größte war wohl eben jene, wer für ihren Tod verantwortlich war. Ein paar Meter blieb er mit dem Rücken zu ihr gewandt stehen und hatte seine Aufmerksamkeit auf das rege Treiben vor sich gerichtet, bevor sie erneut das Wort ergriff.

"Liebend... gerne. Aber holen wir zuerst die Kräuter, dann müssen wir uns am Ende nicht so beeilen, in Ordnung? Ich... will die Zeit mit dir genießen."

Das Lächeln Evangelines wurde sanft und zärtlich, doch dann wandte er sich schon von ihr ab und ihr Herz begann schmerzvoll zu schlagen. Geh nicht. Nein, lass mich nicht alleine. Nicht noch einmal. Nicht schon wieder.

Verloren.

„Sag mal Evangeline… wie lange.. erinnerst du dich jetzt schon?“ fragte er dann direkt heraus, sicher wissend, dass er dieses Mal keinen Fehler damit machen würde.

"Als ich aufgewacht bin," erinnerte sich Evangeline und ging etwas zögerlich auf den ihr zugewandten Rücken zu.

"Sah ich es vor mir. Eve und Verloren im Wald. Weiße Lilien. Verlorens... Verlust über den Tod Eves. Zuerst dachte ich, ich träume und bilde mir etwas ein, aber dann war ein Teil von mir sich ganz sicher, dass ich Eve bin. Ich bin Gottes Tochter."

Direkt vor dem Rücken hielt Evangeline inne und lächelte melancholisch.

"Wieso auch sollte ich mein Spitzname sonst Eve sein? Wieso sonst sehe ich immer und immer wieder weiße Lilien wenn ich meine Augen schließe?"

Langsam hob die Brünette ihre Arme an, schob sie unter den herunter hängenden Armen von Ayanami und drückte sich von hinten fest an ihn, die Wange an den Rücken gekuschelt. Evangeline schloss zufrieden die Augen und ignorierte die Kälte, die jede einzelne Schneeflocke in ihr löste. Sein Herz zog sich schmerzhaft zusammen bei ihren Worten und der Teil Verlorens in ihm war versucht der Versuchung nachzugeben und sich wieder umzudrehen. Doch er stemmte sich gegen diese Empfindung und wandte ihr weiterhin den Rücken zu. Sie war es also wirklich. All die Jahre, die Jahrtausende in denen er nach Gottes Tochter gesucht hatte. Nachdem ihr Vater ihn dafür beschuldigt hatte sie ermordet zu haben und ihn daraufhin losschickte um ihre Seele zurück zu bringen. Hinterlistig war er so getäuscht worden, dass er letztendlich wusste… er hatte nie vorgehabt seine Tochter in den Händen des Silberhaarigen zu sehen. Noch dazu wo er als Todesgott nicht mal in ihrer Nähe hätte sein sollen und nicht mal Emotionen hätte spüren sollen.

Doch… je näher sie ihm kam, desto stärker wurde das Ziehen in seiner Magengegend, das ihn förmlich anschrie. Dreh dich um. Verdammt, dreh dich um zu ihr! Doch er ignorierte den Schmerz und das Reißen seiner Seele. Das letzte bisschen das noch von dem einstigen Menschen in ihm übrig war und in dieser fast unsichtbaren Grenze immer mehr verwischt wurde, bis es nur noch das Zusammenspiel Ayanamis und Verlorens gab. Er hätte sich bewusst sein sollen, dass es sicherlich nicht seine eigenen Gefühle waren… doch er konnte einfach nicht… sein Herz schlug dafür einfach viel zu schnell. Der Violettäugige zog die Luft tief ein als er ihre Arme um seinen Körper spürte, ihre Wärme an seinem Rücken. Dieser Sonnenstrahl in der tiefsten Dunkelheit, die die Kälte seines Herzens zum Schmelzen brachte. Wie damals. Als er sie das erste Mal im Wald getroffen hatte und sie ihn von diesem Tag an immer wieder besuchte. Immer wieder hatte er ihr geraten nicht herzukommen und doch hatte sie weder auf ihn noch auf ihren Vater hören wollen. Der Chief schloss die Augen und versuchte die Bilder zu verdrängen, die sich im aufdrängten und das Pochen seines Herzens in den Griff zu kriegen.

"Wieso sonst habe ich dich so vermisst?" murmelte sie gegen den weichen Stoff des Mantels. Auf einmal war es stock still - zumindest für sie. Alles was sie wahrnahm war seine Nähe, seine Präsenz. Sie verschränkte ihre Hände auf dem Oberkörper des wiedergeborenen Todesgottes und verharrte einige wundervolle Sekunden so, bevor sie ihn losließ. Die Wangen feucht von den Schneeflocken sah sie zu ihm hoch, die violetten Augen wässrig. Eine einzige Frage brannte ihr auf der Zunge, doch sie schluckte sie runter und drehte sich schnell um. Was redete sie da für einen Schwachsinn? Verloren... er würde sie nicht wollen. Er wollte Eve und Evangeline wusste nicht, ob sie es sein konnte. SEINE Eve. Sie hatte die Erinnerungen, diese Zuneigung und auch diese Bindung, aber WAR sie es wirklich? Die Eve, nach der Verloren doch so sehr gesucht hatte. War er zufrieden mit dem, was er sah? "I-Ich... das klingt komisch nicht wahr? Verzeih'."

Schnell fuhr sie sich mit dem Handrücken über die feuchten Wangen und setze ihr bekanntes, fröhliches Lächeln auf. "Besorgen wir am besten die Kräuter, sonst vergess ich noch, welche ich holen musste." Evangeline lachte unbekümmert und überkreuzte die Arme vor der Brust so, dass sich ihre Hände unter den Armen befanden. Sie froren ihr sonst noch ab. Und eigentlich wollte sie die Kräuter auch nicht holen, zumindest wollte sie danach nicht wieder zurück zu Val. Sie hatte Verloren gefunden und trotzdem nagte es an ihr. Sie wollte die Eve sein, die er... verdiente. Nach so langer Zeit, nach so viel Einsamkeit. "... Hast du mich vermisst?" flüsterte Gottes Tochter kaum hörbar, nun war sie es, der den Kopf zu Boden gerichtet hatte, die braunen Haare fielen ihr vor die Schultern. Dieses Mal war der wiedergeborene Todesgott es der sich zu ihr umwandte, nachdem sie sich von ihm gelöst hatte. Er antwortete ihr nicht auf die Worte, denn er wusste dass sie es nicht vergessen würden. Doch auf einmal wirkte Evangeline so unheimlich unglücklich. Vielleicht kam sie nicht damit zurecht, dass sie Eve sein sollte… vielleicht wollte sie es auch gar nicht.

Ayanami überlegte nicht lange, wurden seine Entscheidungen doch mit durch Verloren beeinflusst, der sich einfach nach Eve so sehr gesehnt hatte und diese nun tatsächlich vor ihm stand. Wahrscheinlich war dies der Grund, der ihn dazu brachte ihr Handgelenk sachte zu umfassen und sie wieder an sich zu ziehen. Die Arme hatte er um ihre Taille geschlungen, während er den Kopf leicht gegen den ihren gelehnt hatte. Silberfarbene Haare mischten sich mit dem haselnussbraun des jungen Mädchens. Die violetten Spiegel hatten sich geschlossen, während er diesen kurzen Moment auskostete und den Duft Evas einatmete, der ihn irgendwie eben jene Blumen erinnerten, die damals vor dem Wald geblüht hatten. Die Verloren dort hatte blühen lassen um den Seelen der Toten den Weg zum jüngsten Gericht zu zeigen. Den Schmerz mit sich nehmend. Für Eva geschah es wie in Zeitlupe. Die zierlichen Finger um ihr Handgelenk, den leichten Ruck, der durch ihren Körper ging. Die Überraschung und das pochende Herz, als sie seinen Körper gegen ihren spürte und die Arme um ihre Taille. Ihr Atem stockte ihr. Sie hatte Angst davor, sie Luft aus ihren Lungen zu lassen, aus Angst, den Moment damit zu vernichten. Wenn sie gewusst hätte, dass Ayanami das Gleiche tat, hätte sie vielleicht gelacht und ihn ebenfalls umarmt. Doch so blieb sie wie eine Puppe in seinen Armen, den Kopf gegen seine Brust gedrückt. Sie hörte sein Herz schlagen. Es passte beinahe zu ihrem Herzschlag.

Er lebt, schoss es dem Mädchen durch den Kopf.

Er ist hier.

Verloren.

Die Finger, die ihr durch die Haare strichen. Wie oft hatte sie es sich damals vorgestellt? In jedem Moment, wo sie da war hatte sie gewünscht, dass sie sich berühren konnten, dass sie ihm durch das Haar streichen konnte und ihm die Kapuze vom Gesicht ziehen konnte- oder ins, kam darauf an ob sie ihn ärgern wollte. Doch alles, was sie anfassen konnte, waren die von ihm blühenden Blumen. Die weißen Lilien, die seinen Haaren so ähnelten. Wie Schnee...

Es herrschte eine ganze Zeit Stille in der er einfach nur diesen Moment abwarten wollte und gar nicht bemerkte wie er selbst die Luft angehalten hatte.

„Du weißt gar nicht wie sehr.. Ich habe solange gesucht…“ Gedankenverloren strichen die blassen Finger durch die braunen Haarsträhnen, die über ihren Rücken fielen. „Ich wollte die Hoffnung nicht aufgeben…“ Sein ganzes Leben hatte er also nach ihr gesucht. Und sie hatte ihn enttäuscht, hatte es erst jetzt geschafft den Fingern ihres Vaters zu entfliehen um wiedergeboren zu werden. Dieses Mädchen, so kurz vor dem Sterben, hatte sie gerettet. Das Mädchen Evangeline, die ihre Eltern im Krieg verloren hatte. Eve hatte schon damals gespürt, dass sie in diesem Körper, mit Eva zusammen, Verloren begegnen würde. Doch sie schlief so lange in diesem Körper, so lange- bis Ayanami auftauchte. Mit einem Ghost. Eve hatte erahnt, dass sie von Gott geschickt worden waren um Verloren zu vernichten, dennoch... sie würde den Silberhaarigen später fragen müssen, was dies auf sich hatte. Viel, viel später. Jetzt, in diesem Moment in der Kälte, hob sie ihre Arme langsam an, bevor sie ihn fast schon stürmisch zurück umarmte und vor Glück lachen musste.

"Du bist es," lächelte sie fröhlich und drückte sich von sich aus an den Körper des Chiefs. "Du... hast gewartet. Ich habe dich wieder."

Ein leichtes Seufzen entkam den blassen Lippen Ayanamis während er das seidige Gefühl ihrer Haare an seiner Wange genoss und diesen Moment so lange wie möglich anhalten ließ. Er hatte sie wieder … endlich… nach so vielen Jahren und Zeiten in denen er nach ihr gesucht hatte. So viele Menschen, die hatten sterben müssen auf Befehl des Herren selbst, den er von ihm bekommen hatte. Dennoch… niemals würde er sie wieder hergeben wollen, jetzt wo er sie endlich gefunden hatten.

Immer wieder erinnerte er sich an den Moment als er Eve das erste Mal aus dem Wald begleitet hatte. Sie hatte sich damals verirrt und er hätte sie beinahe ausgelöscht mit Hilfe der Sense. Doch er bemerkte schnell, dass sie etwas Heiliges umgab, bis er sie als Tochter Gottes erkannte. Verloren bot ihr an sie aus dem Wald zu begleiten, vor dem sich dieses Feld aus Lilien erstreckte. Damals schon hätte er so gerne sie berührt, diejenige die fähig war sein Herz zu erwärmen. Doch in dieser Zeit hatte er sie niemals berühren dürfen und jetzt war es für ihn kaum fassbar, dass sie hier wirklich bei ihm stand und er sie umarmen konnte. Ohne sich Sorgen machen zu müssen.

Das Evangeline bereits schon bei ihrem ersten Treffen gemerkt hatte, dass er mit einem Ghost unterwegs war, wusste er natürlich nicht. Aber er hätte auch keine richtige Erklärung dafür, wenn er darüber nachdachte. Außer eben das sie Sin aufhalten mussten. Aber im Moment lag seine ganze Aufmerksamkeit nur auf der jungen Frau, die er hier in seinen Armen hielt und deren Herzschlag er so genau spüren konnte. Ihre Wärme die ihn so beruhigte und eine Harmonie ausstrahlte, die er von keinem anderen Wesen jemals erlebt hatte.

„Warum hätte ich nicht warten sollen?“ gab er mit einer leisen Stimme von sich, breitete sich ein kaum merkbares Lächeln auf seinen Lippen aus. Tränen bildeten sich in den ebenfalls violetten Augen und rannen langsam die erröteten Wangen hinab. Lachend löste sie sich von Ayanami, doch ihre Hände wanderten nach oben zu seinem Gesicht. Mit feinen Fingerspitzen fuhr sie die Konturen des Gesichts nach: Wangenknochen, Nase, Augen, Lippen. Sie konnte ihn anfassen. Sie konnte Verloren anfassen! Wieder musste Eva fröhlich lachen, bevor sie sich verlegen räusperte und mit zitternden Fingern über die Tränen strich. Diesmal konnte sie sich sicher sein, dass sie nicht wegen der Kälte zitterte, vielmehr wegen der Aufregung. Verloren stand vor ihr. Direkt... da... einfach so. fast schon fasziniert betrachteten die Augen der Tochter Gottes den wiedergeborenen Todesgott eingehend, dann drehte sie ihr Gesicht etwas schüchtern weg.

"I-Ich... Ich bin nicht das, was du erwartet hast, nicht wahr? Nicht.. die Eve, die du so vermisst hast."

„Ich habe nichts erwartet.. und es ist mir egal ob du so bist wie damals oder nicht.“ Ich bin es schließlich auch nicht, fügte er gedanklich hinzu und ließ erneut die haselnussbraunen Strähnen durch seine kühlen Finger gleiten. Schweigend lehnte er die Wange ein wenig mehr in ihre Hand, ließ er seine eigene doch zu der ihren wandern. Sie war so wundervoll warm und noch immer zeigte sie diese Reinheit wie damals. Nichts Falsches lag in ihren Worten oder in ihren Augen. So war es schon immer gewesen und so würde es auch immer sein. Da war sich Verloren mehr als sicher und er würde es nicht zulassen, dass man sie ihm noch einmal wegnehmen würde.

"Aber... du hast mich... gefunden." Neue Tränen des Glücks bildeten sich in den violetten Augen. Zärtlich fuhr sie mit ihren Fingern über die leicht kühle, blasse Wange. "Nach... so langer Zeit, haben wir uns... gefunden."

„Verzeih das ich es nicht schon eher bemerkt habe… das muss schrecklich für dich gewesen sein.“ Langsam aber sicher kehrte Kälte in seine Finger zurück und machten diese ein wenig taub, doch Ayanami ignorierte es und konzentrierte sich auf die Wärme die Evangeline ihm schenkte.

"Kein Schmerz für mich war größer, als nicht mehr an deiner Seite sein zu können."

Eve lächelte traurig und strich dem wiedergeborenen Gott die feuchten Strähnen aus dem blassen Gesicht.

„Ich werde dich nicht nochmal alleine lassen…“ Es war ein Versprechen. Egal ob es von dem Silberhaarigen selbst oder von dem wiedergeborenen Todesgott kam.

"Ich weiß."

Es war nicht mehr als ein Hauchen, aber er sprach die Wahrheit. Sie konnte es spüren, die Worte, die der Chief sagte, waren wahr. Er würde sie niemals alleine lassen und sie- "Und ich werde dich niemals verlassen." Nie wieder. Sie... erinnerte sich nicht mehr ganz daran, an die Dunkelheit, die sie umschlungen hatte und in ihren eisigen Griff hatte für ... so lange. Eve bekam eine Gänsehaut bei den Erinnerungen. Diese Einsamkeit, dieses Gefühl von Verlassenheit. Die Trauer und die Verzweiflung hatten sie aufgeschluckt. Solche Ängste hatte sie gepflegt, dass Verloren sie vergessen haben könnte, dass er dachte, sie hätte ihn verlassen. Aber dann, manchmal, hatte sie sich in dieser unendlichen Tiefe auch gedacht, dass es gut so war. Dann würde er vielleicht nicht die gleiche Einsamkeit spüren, wie sie. Und doch hatte sie es irgendwann geschafft auszubrechen. Aus den Tiefen der Einsamkeit. Und der beste Stratege der barsburger Armee würde nicht noch einmal zulassen dass ihr irgendetwas geschehen würde. Wieder herrschte Schweigen zwischen ihnen, bis Ayanami die Arme um sie wieder löste, eine kurze Röte wollte sich auf seinen Wangen ausbreiten, doch er unterdrückte es schnell.

„Tut mir Leid… ich wollte dich damit nicht so überfallen…“ Er senkte den Blick zu Boden und die silberfarbenen Strähnen, in denen sich immer wieder Schneeflocken verfingen und diese langsam klamm werden ließen, fielen in das Gesicht des Chiefs. Als er den Kopf senkte huschte sie sofort zu ihm und hob es wieder mit ihren Händen an.

"Bitte sieh mich an. Nach so langer Zeit, sieh mich an, Verloren... bitte." Das Lächeln auf ihren Lippen kam langsam ins Wanken; sie schluckte einmal kräftig. Wahrscheinlich um weitere Tränen zu unterdrücken. "Es ist so viel Zeit vergangen," flüsterte Eve etwas niedergeschlagen.

"Mit der Zeit hättest du so viel anderes machen können. Die Welt besichtigen, die Menschen vor sich selber retten und doch... stattdessen suchst du mich- das Mädchen, was sich im Wald verirrt."

Immer noch unter Tränen hob die Brünette lachend ihren Kopf an und genoss jegliche Berührungen des ehemaligen Gottes. Er war da. Verloren. Wie damals hat er sie gerettet - nicht aus dem Wald, doch von sich selber. Er hatte sie auch vor dem Tod bewahrt, er war... immer da gewesen. Wenn nicht vor ihr, dann in ihrem Herzen - irgendwo dort würde immer ein Teil Verlorens weiterleben. Mit ihr zusammen.

Verloren hatte niemals es bedauert sie an diesem einen Tag im Wald getroffen zu haben und ihr gleichzeitig anzubieten, sie aus diesem hinaus zu geleiten. Was ihm immer Bedenken gegeben hatte war die Tatsache, dass er wusste, dass ihr Vater nicht sehr begeistert wäre zu erfahren, dass sie sich in dem ewigen Wald des Todesgottes verirrte und ihre Zeit mit ihm verbrachte. Sie war ja schließlich beinahe so etwas wie eine Prinzessin, wenn man es so nahm. Prinzessin.. irgendwie ein sehr kindischer Gedanke. Aber das war sie. Zumindest war sie seine Prinzessin und sie würde es auch immer bleiben. Egal was geschehen würde. Da konnten nicht mal die Blicke der vorbeigehenden Passanten etwas daran ändern, auch wenn diese vielleicht ein wenig irritiert waren, warum die Zwei hier auf einmal die ganze Zeit rumstanden. Der Silberhaarige hatte sich so verraten gefühlt als er auf die Erde kam und herausfand, dass er die Tochter Gottes niemals so einfach finden würde. Er hatte alles versucht.. er hatte seine Nachrichtenüberbringer versucht zu nutzen um sie zu finden. Doch sie fingen an die Menschen einzunehmen und sie zu verderben. Auch wenn er die Seelen vielleicht halbwegs erkennen konnte, konnte er nur sichergehen, wenn er mit der Sense sie ihrem Ende näher brachte und sie zurück zu ihrem Schöpfer schickte. Wie konnte ihr Vater, sein eigener Schöpfer nur so etwas tun? Sicher… Eve war seine Tochter, doch es musste trotzdem noch irgendeinen Grund geben, wieso er Verloren auf einmal hatte loswerden wollen.

"Bevor-" Ihre Stimme brach kurz weg und das Gesicht wurde von dem Anblick Ayanamis abgewandt.

"Bevor... wir die Kräuter holen, wollte ich dir... ich wollte dir sagen, dass ich... ich habe dich vermisst."

Das Lächeln kehrte wieder auf ihre Lippen zurück und Eve strich eine langsam dunkelbraun werdende Strähne aus dem Gesicht, welches pure Freude ausstrahlte.

"Und... das... ich... also ich habe festgestellt, das... also ich ka-... kann eigentlich nicht ohne. Ich weiß, ich sollte und dürfte nicht, a-aber viele sagen ja, dass man sich nicht dagegen wehren kann, n-nicht wahr? A-Also..." plapperte Eve nervös drauf los. Ihre Hände fummelten leicht aufgeregt an einer kleineren Schleife am Mantel herum, die an einer Tasche angebracht worden war.

"W-Was ich... sagen will, also... ich habe festgestellt, wo... ich nicht bei dir war, dass... also das ich... dich... das ich nicht ohne dich... leben... also... ähm-" Je länger sie versuchte sich zu erklären und mit ihren eigenen Worten nicht zurechtkam, desto mehr verstand auch der Violettäugige was sie wahrscheinlich versuchte zu sagen. Ein Lächeln zeigte sich auf den blassen Lippen, während er ihre Augen beobachtete, die diese Nervosität und Aufregung zeigten.

"WIR MACHEN IN FÜNF MINUTEN ZU!" kam die bullige Stimme des Besitzers vom Kräuterladen, bevor er wieder in der kleinen Hütte verschwand. Eve, die nun so rot wie eine Tomate war, drehte sich schnell um und strich sich den Mantel glatt.

"Haha, wie die Zeit vergeht nicht? Ich sollte die Kräuter holen."

Damit ging sie ein paar Schritte weiter, hielt inne und drehte sich mit einem fröhlichen Lächeln um. "Ich sag dir später, was ich... sagen wollte. Und dann auch besser."

Somit blieb sie ein paar weitere Sekunden so stehen, nahm den Anblick des Gottes mit ihren Augen ein, bis sie sich wieder ganz zu ihm umdrehte- mit einem Lächeln auf den Lippen, welches die Reinheit und Freundlichkeit aus ihrem Herzen wiederspiegelte. "Verloren?... Wir werden jetzt zusammen bleiben nicht wahr? Für immer?"

Für einen Moment überlegte Ayanami ob er diesem Wunsch nachgeben sollte, doch er konnte einfach nicht anders, weshalb er sie noch einmal sanft am Handgelenk zu sich zog und ihr einen Kuss auf die Stirn hauchte.

„Sicher. Solange du willst.“ Wahrscheinlich dachte er in diesem Augenblick nicht so genau nach, denn seine Gedanken hätten normalerweise zu Frau wandern sollen… und zu dieser Nacht, die die beiden verbracht hatten. Und trotzdem konnte der Teil von Verloren in ihm die Oberhand gewinnen und dies einfach so heraus sagen. Er deutete mit einer Geste zu dem Laden, der gleich schließen wollte und ließ die Hand – mit der er eben noch ihr Handgelenk umfasst hatte – in die ihre gleiten. „Wollen wir dann?“

Evangeline beobachtete die Hand, die sich um ihre legte. Etwas verblüffte blinzelte sie, nicht ganz begreifend. Sie konnten sich noch nicht ganz daran gewöhnen, dass Verloren sie jetzt einfach so berühren konnte- und wollte. Ihre Stirn brannte immer noch von dem Kuss, den er ihr gegeben hatte- das schönste, was sie je in diesem menschlichen Körper erhalten hatte. Mir klopfenden Herzen verschränkte sie ihre Finger mit seinen und sah ihn glücklich lächelnd an. Sie hatte ihn wieder.

"Du weißt, dass 'für immer' eine ziemlich lange Zeit ist, oder?" Hätte sie gewusst, dass Ayanami - nicht Verloren - mit Frau eine gewisse Bindung eingegangen war, dass sie sich ebenfalls zu einander hingezogen fühlten... Sie wusste nicht, ob sie dann so mit Verloren umgegangen wäre. Es lag nicht an ihr, egoistisch zu sein oder etwas zu verlangen, was ihr nicht zustand. Dass Frau dieselben Gedanken wie sie hegte, wusste Eve natürlich auch nicht. Keiner durfte ihn besitzen - weder Ayanami noch Verloren. Aber wenn es darauf ankommen würde - für wen würde er sich entscheiden? Der Mann, mit dem silbernen Haar.

Eve hob ihren Blick zögerlich zu der Tür, die in den Laden führte, bevor sie mit ihrem Gott hinein ging.

"Guten Abend- ich hätte gerne Kräuter."

Der unfreundliche Mann schnaubte und auch wenn der Anblick Eve's seine Stimme mysteriöser Weise etwas hob, grummelte er immer noch.

"Natürlich willste das - das ist ein verflixter KRÄUTERladen, Lady. Wozu wärst du sonst hier?!"

„Hören Sie, Sir. Ich weiß nicht was Ihr Problem ist, aber Sie sollten versuchen nicht so unfreundlich zu Ihren Kunden zu sein, wenn sie weiter bei Ihnen kaufen sollen.“ Zischte er ihm entgegen und blieb an dem Platz stehen als sich eben jenes Mädchen von ihm löste. Seine Augen durchbohrten den Verkäufer noch immer mit einem wütenden Blick, schienen ihn gleich erdolchen zu wollen.

Etwas abgeschreckt blieb Eve stehen und schien für einige Sekunden ziemlich eingeschüchtert. Sie mochte es nicht, böse zu sein oder Menschen zu sehen, die ihr ganzes Leben so... sauer waren.

"A-Also... ich.. hätte dann einmal gerne Pfefferminze, Thymian und Koriander. Eine Handvoll von jedem."

Es war nicht mehr als ein Flüstern und als der Mann sie auch noch wahnsinnig schlecht gelaunt ansah zuckte sie unter seine Blick zusammen. Mit schweren Schritten ging er um die Theke herum, öffnete an dem Schrank an der Wand ein paar Schubladen und holte die Ware hervor, dann dackelte er wieder zurück und packte das Gewünschte ein.

"Noch was?!" blaffte er und schob die Tüte auf den Tisch. Eve hatte sogar etwas Angst sich dem Mann zu nähern. Mit schnellen Schritten huschte sie zu der Kasse, schnappte sich die Tüte und legte im Austausch Geld auf den Tisch. Dass sie dabei Verlorens Hand loslassen musste, fand sie mehr als nur schade. Sie wollte sie ab heute so oft wie möglich halten. So viel wie möglich. Schließlich musste sie die verloren gegangene Zeit wieder aufholen, oder etwa nicht?

"N-Nein... das war's."

Damit entfernte sich Eve rückwärtsgehend von der Theke und ging dann- von Ayanami begleitet- aus dem Laden. Sofort als die Tür hinter ihr zuschlug wurde diese abgeschlossen. "Unfreundlicher Tunichtgut," murmelte Eve etwas beleidigt und steckte die Papiertüte mit den Kräutern weg. Ihre Hand zuckte kurz und ging den Wunsch nach, denn sie umfasste die blasse Hand des Gottes wieder und drückte sie einmal fest. Er war da. Er würde sie nicht noch einmal alleine lassen, nie wieder... Zum Glück hatte es aufgehört zu schneien und so blieb nur noch die Kälte in der Luft zurück, die schon die ganze Zeit bestanden hatte. Langsam aber sicher begannen die Menschen sich wieder in ihre Häuser zurückzuziehen und den Abend zu genießen. Wahrscheinlich mit ihren Familien und vor einem Kaminfeuer saßen sie zusammen und erzählten sich Geschichten. Irgendwie bedauerte es der Violettäugige schon wieder, dass er kein normaler Mensch war. Es hätte alles so viel einfacher gemacht. Frierend kuschelte sich Eve an den Arm des silberhaarigen Mannes und atmete erleichtert die kühle Nachtluft ein. Sie ging die Straße entlang ohne etwas zu sagen, nur die Nähe zu genießen, die sie endlich wieder hatte. Nicht, dass sie nicht gerne etwas gesagt hätte, denn in ihrem Kopf schwebten ihr so viele Fragen vor.

Wieso war er hier?

Erinnerte er sich denn an alles?

Was tat Frau bei ihm?

Wie lange würde er bleiben?

Würde sie mitkommen oder hier auf ihn warten?

Was würde passieren, wenn Gott-

Ja, wenn ihr Vater es wieder mitbekam? Würde er Verloren wieder von ihr wegschicken? Würde er sie wieder darin hindern den Gott zu sehen, dem sie schon vor so langer Zeit ihr Herz geschenkt hatte?

Die Dunkelheit kroch langsam in die Stadt, die Sonne war bereits vom Horizont verschluckt, als sie stehen blieb, den Kopf gesenkt.

"War es... schwer?" flüsterte sie leise in die kommende Dunkelheit und sah langsam zu ihm hoch.

"Mich zu suchen. Hast du je daran gezweifelt, dass wir uns wieder sehen?" Sie hatte ziemlich lange geschwiegen, doch jetzt, als sie vor dem Haus standen, wollte Eve diese Frage beantwortet haben, bevor sie hinein gingen. Das Mädchen stand ihm gegenüber, hatte beide seiner Hände mit ihren umfasst. Sie konnten wenigstens zusammen kalt sein. Irritiert blieb er stehen und musterte Evangeline, welche seine beiden Hände genommen hatte und die Amethyste beobachteten sie in dem Licht der Laternen. In ihren fliederfarbenen Augen bildeten sich faszinierende Lichtspiele und ein leichtes Seufzen entkam den blassen Lippen. Er musste kurz zu Boden sehen und seine Gedanken sammeln.

„Nun… ich muss gestehen… ich habe immer mal wieder Zeiten gehabt wo ich gezweifelt habe. Aber ich wollte die Hoffnung nicht aufgeben dich wiederzusehen. Ich bin froh das ich dich gefunden habe.“ Mit diesen Worten drückte er ihre Hände, die sich in den Seinen befanden und schenkte ihr ein erneutes Lächeln. Sie sollte sich einfach keine Sorgen machen. „Am besten.. gehen wir rein? Nicht das du dich noch erkältest? Sie warten sicher auch schon auf uns.“ Fuhr er dann fort und strich ihr ein paar der brünetten Strähnen aus dem wundervollen Gesicht. Der weichen Haut und diesen tiefen Augen, die bis auf seine Seele zu blicken schienen.

Schweigend öffnete er dann die Tür und hielt sie für Eva auf, damit diese eintreten konnte und betrat dann nach ihr wieder ihre zeitweilige Unterkunft. Schon im Eingang konnte man den Duft des Essens wahrnehmen und erst jetzt fiel dem Chief auf, dass er in den letzten Tagen nicht sehr viel gegessen hatte.
 

„Wir sind wieder zurück.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  dadgrin
2011-09-01T16:04:16+00:00 01.09.2011 18:04
oh mein gott... ich mein ich bin es gewohnt viel zu lesen und auch viel, aber so viel kitsch das... das war echt eine herausforderung xD! aber wie schon gesagt es ist guter kitsch, ich habe es gerne gelesen ^^ trotzdem freu ich mich jetzt schon wieder auf mehr frauxayanami <3
armer frau D: ich freu mich ja wirklich für die beiden schnuffies das sie sich wiedergefunden haben und es ehrt eve auch das sie frau ayanami überlassen würde, aber er tut mir doch schon leid, der größe D: wenigstens hat er sich instinktiv ein gutes mittel gegen liebeskummer gegriffen und sich in die hausarbeit gestürzt xD gut das das tier schon tot war was er da in mundgerechte happen zerstückelt hat
ich weiß das nächste kappi is schon in arbeit und ich freu mich echt schon auf die fortsetzung, ich bin gespannt wie es weitergeht und wie die nächsten aufgaben aussehen
ach eines muss ich noch sagen, ich mag eve wirklich, ich weiß das sie verloren haben will und so, aber ich mag sie trotz allem :3


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