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When the Snow stops falling down...

Frau x Ayanami
von

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Sometimes I can’t decide what’s wrong or right

Chapter Sixteen: Sometimes I can’t decide what’s wrong or right
 

Die Zeit verging wie im Fluge als der Chief wieder aus der Dusche kam und sie später sich damit beschäftigten, dass verspätete Essen noch nachzuholen. Die ganze Zeit kreuzten immer wieder die Gedanken an Sin die Überlegungen Eve’s … doch sie konnte sich diesen einfach nicht entledigen. Die Erinnerungen waren einfach viel zu klar an ihn und diese unergründlichen silbernen Augen.
 

'Ich kann dich nicht lieben.'

'Es ist wegen Verloren, nicht?'

Das hatte er gesagt, mit einem traurigen Lächeln auf den Gesicht und diesen silbernen Augen - Mondaugen. Sie hatte nicht lange hinein sehen können, denn sie sah ihr eigenes verräterisches Abbild in ihnen. Also nickte sie.

'Verstehe...'

'Es tut mir L-'

'Nein, es tut mir Leid. Ich konnte nicht perfekt genug für dich sein. Ich konnte nicht...'

'Das hat nichts damit zu tun!'

Das Lächeln war von seinen Zügen verschwunden, Hass und Verzweiflung spiegelten sich in den zwei silbernen Monden wieder, die er seine Augen nennen durfte.

'Nicht?! Wieso liebst du ihn dann so sehr - einen Mann ohne Gefühle, der dich am Anfang loswerden wollte?! Ich war immer da für dich - ich bin mit dir in den Armen eingeschlafen, habe dir Zuneigung und Wärme gegeben. Er wird dich TÖTEN, wenn er dich berührt!'
 

Diese Szene ging ihr einfach nicht aus dem Kopf, selbst nicht als sie zusammen mit Verloren sich um den Abwasch hatte kümmern wollen. Eve hatte wirklich vorgehabt zu Ende zu waschen. Schließlich sollte man auch das beenden, was man angefangen hatte, doch als Frau mit einer Ladung Schnee INS Haus kam und es in ihren Nacken rieseln hat lassen hatte sie sich einfach nicht mehr zurück halten können. Mit einem schnellen Kuss auf Verlorens Wangen war sie so, wie sie angezogen war - das heißt ohne Mantel oder Mütze - nach draußen gerannt, hatte selber Schnee genommen und angefangen Frau durch den Garten zu jagen. Lachend stürzte sie sich auf ihn, rollte sich mit ihm zu Boden. Doch Zehel - trainierter Kämpfer, stand in einem Ruck wieder auf, nahm sich schnell Schnee und schmierte es in ihr Gesicht. Laut quiekte Eve auf, schnappte sich, als Frau weglaufen wollte, sein Bein und brachte ihn somit zum Stürzen. Der Silberhaarige nahm es ihr nicht übel, dass sie schließlich doch nach draußen ging und versuchte Frau durch den Garten zu jagen. Außerdem hatten der Bischoff und er selbst nicht viel zum Essen beigetragen also sah er es als selbstverständlich an wenigstens jetzt zu helfen und den Rest noch abzuwaschen, während seine Aufmerksamkeit sich immer mal wieder nach draußen richtete, wo der Blondschopf und Gottes Tochter sich eine ausgelassene Schlacht lieferten. Na wenn da sich nicht irgendetwas einfangen würden, dann wusste er auch nicht weiter. Doch für den Augenblick schien die alles in weite Ferne zu rücken. Selbst jegliche Gedanken bezüglich Sin und den ganzen schrecklichen Dingen war für diesen Augenblick nicht mehr wichtig.

Japsend erhob Eve sich, zog sich zu ihm und drückte Frau‘s Gesicht grinsend in den Schnee.

"Gibst du auf?"

Schneller, als sie gedacht hatte, war er jedoch auf den Beinen gewesen, hatte sie hochgehoben und mit einer Hand festgehalten, mit der anderen hatte er eiskalten Schnee gegen ihren Nacken gedrückt

"Niemals!"

Wieder Schrie sie fast schon entzückt auf, befreite sich aus Frau‘s Armen und nun war es an ihr, durch den Garten gejagt zu werden. Doch Frau stellte seinen Beschuss ein, als er Ayanami sah und entschied fröhlich diesen einfach abzuwerfen. Grinsend stemmte er die Fäuste in die Hüften und beugte sich leicht vor.

„Zwei auf einen ist ziemlich unfair. Finder ihr nicht?“ wollte dieser dann mit einem leichten Lächeln wissen.

"Ausreden!", entgegnete Frau nur.

"Du hast nur Angst zu verlieren."

"Wir machen... einfach alle gegen... alle," keuchte Eve fröhlich, die zarten Wangen vollends Rot von der Kälte und sogar ihre Nasenspitze hatte sich verfärbt. Ayanami hatte nicht gleich mit dieser Attacke gerechnet. Folglich gab es ein leicht überraschtes Keuchen und schon blickte der Violettäugige zu eben jenem Mann, der es gewagt hatte ihn einseifen zu wollen. In seinem Kopf diskutierte er noch darüber ob er mitmachen sollte oder nicht, aber die Entscheidung wurde ihm schon abgenommen als Eve sich auf ihn zu bewegte. Mit geschmeidigen Schritten ging sie zu Verloren, die Hände auf dem Rücken verschränkt. Während der Schnee wie Lilienblätter um sie herum fiel, sah sie ihm tief in die Augen, bevor sie sich auf die Zehenspitzen stellte und ihre nun kalt gewordenen Lippen gegen die Warmen des Todesgottes legte. Zehel sah zu, lächelte sogar. Er war sich sicher, dass er Morgen definitiv nicht so ruhig reagieren würde, aber... im Moment war alles so friedlich. Außerdem war das jetzt Verloren und nicht Ayanami. AYANAMI auf der anderen Seite müsste auch noch eine Schneeballschlacht mit ihm aushalten - irgendwann noch. Grinsend bewarf er Eve nach längerer Zeit von hinten.

"Yo! Haut rein Leute, ich möchte euch beide endlich einseifen."

Eve löste sich zart von Verloren, ein friedlicher Ausdruck auf ihrem Gesicht, bevor sie die Hände vom Rücken holte, in denen sich Schnee befand, und es Verloren ins Gesicht warf. Schmunzelnd küsste sie den Todesgott dann nochmal, wobei der kühle Schnee zwischen ihren Lippen schmolz und beide Lippen befeuchteten, löste sich dann jedoch wieder. Bevor sie sich wieder auf Frau stürzte, berührte sie die Hand des Gottes, noch immer ganz fasziniert davon, wie er sich anfühlte. Wie er sich berühren ließ.

"KNIE NIEDER!", kicherte Eve, als sie Frau zu Boden geworfen hatte, doch dieser schlug ihr kurzer Hand die Beine weg und sah lachend zu, wie diese mit einem verdutzten Ausdruck im Schnee landete. Man sollte ein 'Kampfspiel' niemals gegen einen Kämpfer und Krieger spielen. Der Blick des Todesgottes lag auf dem Blondhaarigen, welcher auch schon wieder umgeworfen wurde, bevor sich ein Grinsen auf seine Züge legte und er ebenso etwas von dem Schnee aufhob. Unbemerkt von Eve trat er näher zu den Beiden und warf kurz einen Blick zu Frau der hoffentlich ihn nicht gleich verraten würde. Gerade als er hinter ihr auftauchte, nahm er in einer seichten Berührung den Kragen von ihrem Shirt hinten und ließ den Schnee zwischen diesen fallen, bevor er sich wieder von ihr entfernte. Frau konnte nicht anders, als Eve auszulachen, als sie quiekend aufsprang und umher hüpfte, damit der Schnee aus ihrem Shirt ging. Doch durch die erhitze Haut wurde der Schnee zu Wasser und das Shirt klebte nun angenehm an ihrem schlanken Rücken. Gespielt wütend sah sie zu Eve, bevor sie zu Frau sah.

"Wieso hast du mich nicht gewarnt?"

"Wieso sollte ich? Alle gegen alle," erwiderte er grinsend und das Mädchen konnte es dem Blonden auch nicht sonderlich übel nehmen. Es waren ihre Regeln nicht wahr?

Grinsend klopfte Ayanami sich die Hände ab und setzte dann erneut an etwas Schnee zu nehmen und diesen gegen den blauäugigen Bischoff zu werfen. Oh.. Frau würde es noch bereuen ihn anzugreifen. Just in diesem Moment schlug der Schneeball dem Anderen mitten gegen die Brust wo noch ein paar Überreste auf dem Shirt zurück blieben.

"Das ist die Rache für gerade eben." kam es mit einem leisen Lachen von dem Silberhaarigen, bevor er sich erneut eine Ladung holte und die violetten Augen herausfordernd zu den anderen Beiden blickten.

"Wieso den Rache? Es hat dir doch gefallen."

Damit rannte Frau auf Verloren zu, doch schlug ab zu Haken, damit man ihn nicht treffen konnte, bevor er ihn mit sich zu Boden riss. Gottes Tochter sah nur mit großen Augen zu, völlig vergessen, dass sie eigentlich nachfragen wollte, an was Verloren denn solchen Gefallen gefunden hatte. Stattdessen ging sie gemächlich zu dem in den Schnee rumrollenden Bischoff, der immer wieder- im Liegen wohlgemerkt- Schnee in das Gesicht des Anderen schaufelte. Den einen Arm so um den Chief gelegt, dass dieser sich nicht erheben konnte. Dabei achtete der Silberhaarige gar nicht auf das Mädchen, welches sich neben sie hockte und vor sich hin träumte.

Ja, dass hatten sie gebraucht. Abwechslung, weit weg von Sin. Denn es nagte an Eve, dass Verloren vielleicht herausfinden könnte, was zwischen ihnen war. Das ihr Vater Sin als Ersatz für ihn erschaffen hatte, doch es gab nur eine Perfektion: Den Todesgott selber. War es da nicht zu erwarten, dass Sin nicht so wurde, wie erwartet?

Das Mädchen legte kurz den Kopf schief, als Val, Jeff und die Jungs durch das Gartentor kamen. Val trug Rufus in ihren Armen und Jeff Logen. Beide Teufelsbuben schliefen seelenruhig. Val winkte nur fröhlich, Jeff nickte ihnen mit einem Lächeln zu. Auch die Sonne verabschiedete sich vom dunkler werdenden Himmel. Kurz nachdem Jeff und Valerie im Haus verschwunden waren gingen die Lichter überall in der Stadt an und aus dem Haus ertönten sanfte Klänge - Val musste wohl den Plattenspieler angeschaltet haben. Durch die Fenster konnte man Jeff in der Küche stehen sehen, wie sie das Abendessen für sich vorbereiteten - denn an dem Geschirr konnten sie erkennen, dass die anderen schon gegessen hatten. Sie war vollkommen in Gedanken versunken als sie schon einen kalten, nassen Schneeball gegen die Wange bekam. Grinsend sah sie Frau an, die Haare nass und eingeschneit von den Schneeflocken und dem Schnee. Auch seine Wangen waren rot und der Atem stieg in Form von flauschigen Wölkchen zum Himmel.

"Träumerin."

Ja, das war sie. Trotzdem erhob sich Eve und schmiss sich kurzer Hand einfach quer auf Frau drauf, begrub ihn unter sich. Da er immer noch neben Verloren gelegen hatte und während der Zeit, wo sie geträumt hatte, auch einen Schneeengel erschaffen hatte, lag sie auch mit dem Brustkorb etwas auf den Todesgott. Lachend quetschte sie sich zwischen die beiden, immer noch ein Bein auf Frau abgelagert, den Kopf an die Schulter des Silberhaarigen. Lächelnd sahen Frau und Eve in den Himmel, sahen den Schneeflocken zu, die zu ihnen herunter fielen und langsam anfingen, sie einzudecken.

"Na...das....war mal was," keuchte Frau und er klang überaus zu frieden.

"Ich finde, ich habe gewonnen," lachte Eve und kuschelte sich etwas mehr an Verloren. Kalt.

Mit einem leisen Seufzen war der Silberhaarige auf dem Rücken liegen geblieben und hatte in den Himmel gestarrt, als Eve sich dann auch schon zwischen sie quetschte. Die violetten Augen lagen kurz auf ihrem reinen Lächeln, bevor er sich wieder dem Himmel und den fallenden Schneeflocken zuwandte.

"Wer sagt denn dass du gewonnen hast? Du hast keinen Beweis dafür." antwortete Verloren nur mit einem leisen Lachen und bemerkte dann auch schon wie sich eben jene Brünette mehr an ihn kuschelte. Für den Augenblick vergaß die Wiedergeburt des alten Geistes den Blondhaarigen und erwiderte ihre Nähe insoweit, dass sie wenigstens etwas Wärme abbekam.

"Wir sollten trotzdem langsam rein gehen... Nicht das du dich noch erkältest." Mit diesen Worten erhob sich der Chief auch schon und hielt ihr dann auch schon beide Arme hin um ihr aufzuhelfen, sie kurz musternd als sie ebenso aufstehen musste, damit auch Zehel wieder hoch kam. "Außerdem fragen sich Val und Jeff sicher, was wir hier veranstalten. Und ich bin nicht dafür verantwortlich, wenn jemand von euch krank wird." grinste er dann nur kurz und strich Gottes Tochter ein paar Strähnen aus dem Gesicht.

Eve sah mit rötlichen Wangen zu ihrem Todesgott hoch, als dieser ihr die Strähnen aus dem Gesicht strich. Mit klopfenden Herzen sah sie zu diesem hoch, bevor sie ihre Arme ganz um seinen Nacken schlang, sich an ihn drückte und ihre Lippen auf die Sündigen von seiner presste. Ihr Herz klopfte sogar noch, als sie sich voneinander lösten - sie nach Luft schnappend, denn sie hatte es gewagt weiter zu gehen und die Lippe des Todes Gottes verführerisch zwischen ihren Zähnen zu nehmen und sanft zu ziehen, als ob sie mehr haben wollte. Den Kopf hatte sie nun gegen seine Brust gelehnt, während sich Frau erhob und sich den Schnee von den Sachen abklopfte. Der Gesichtsausdruck war zärtlich, als er die Beiden sah, doch dann - wurde er ganz, ganz ernst.

"Wir müssen noch zu den Statuen, Ayanami. Möchtest du es heute noch machen oder morgen?"

Wahrscheinlich morgen. So wie Eve in seinen Armen lag, sich an ihn schmiegte, hieß es morgen.

„Ich weiß nicht… wir können auch noch heute Nacht losgehen, was meinst du?“ An sich hatte er nur einlenken wollen um herauszufinden wie Frau darauf reagieren würde. Gerade jetzt wo er sich so hin und hergerissen fühlte, konnte er nicht genau sagen was das Beste wäre. Denn auf der anderen Seite wollte er schon gerne bei der jungen Frau bleiben, die sich hier an ihn kuschelte. Doch sie hatten eine Aufgabe und die würden sie erledigen müssen, egal was dazwischen stand.

Der Blonde zwang sich zu einem Lächeln und hustete kurz.

"Ich, ähem, geh dann trotzdem schon mal rein?"

Der Bischoff winkte den beiden kurz zu.

"Ich will nicht stören. Ich bin bei Val und Jeff..."

Damit betrachteten die meerblauen Augen das Pärchen kurz, dann verschwand er hinter der Tür. Ein leises Seufzen entkam den Lippen des Violettäugigen, bevor er sich wieder Eve zuwandte.

Eve sah Zehel etwas bedauernd hinterher, die violetten Augen getrübt von Unsicherheit. Während der Schnee um sie herum fiel wie zuvor, vor langer Zeit die Lilienblüten, drehte sich Eve in den Armen ihres Gottes so, dass sie zu ihm hoch ins Gesicht sehen konnte.

"Verloren? Ich glaube ich habe es nie so gesagt, aber... ich liebe dich."

Es war offensichtlich, natürlich. Aber es war auch etwas ganz anderes, wenn man es aussprach. Wenn das Herz dabei viel zu schnell schlug und die Hände nichts Sehnlicheres wollten als über die weiche Haut zu streicheln, die seine hohen Wangenknochen überspannten. Trotzdem blieb die Unsicherheit in ihren Augen. Sicher… er hatte es immer gewusst und er hatte ebenso dieses Gefühl empfunden gegenüber der Tochter des Himmels, welche er damals verloren hatte. Doch diese Worte von ihren Lippen zu hören, hatte eine ganz andere Wirkung auf den Todesgott.

Das Schweigen legte sich wie ein schwerer Schleier über sie während der Silberhaarige einfach nur da stand und in die fliederfarbenen Steine blickte, die ihn nun irgendwie halb entsetzt ansahen und die Unsicherheit in diesen deutlich herauszulesen war. Das Herz des wiedergeborenen Gottes schlug schneller, wahrscheinlich in demselben Takt wie dem des Mädchens vor ihm und die Zeit um sie herum schien still zu stehen. Er blendete alles in seiner Umgebung für diesen kurzen Augenblick aus, während er Eve musterte. Vergessen war die Kälte, der sie vielleicht versuchen sollten zu entgehen und vergessen war auch der Schnee, der ihn so sehr an die damalige Zeit erinnerte. Wenn die damals Grünäugige durch das Feld der Lilien sprang und die Blüten durch den Wind flatterten.

"V-Verzeih... d-das... also... ich hätte... wir sollten reingehen, oder?" Verlegen entfernte sich Eve und strich sich nervös über den Oberarm. Aus einem reinen Instinkt heraus griff er nach ihrem Handgelenk – der Todesgott selbst begann wieder mehr Einfluss zu gewinnen und verdrängte das was sonst wichtig schien – zog das junge Mädchen wieder zu sich zurück in einer sanften Art und Weise. Sachte drehte er sie dabei um, so dass sie wieder gegen ihn lehnte und er wieder in diese Spiegel blicken konnte, welche seinen so ähnelten. Er hätte sich in diesen endlosen Seen verlieren können, die diese gleiche Ewigkeit wie die Seinen kannten – auch wenn sie nicht mehr diese tiefgrüne Farbe von damals besaßen. Eine ganze Weile blieb er kurz so stehen, die Arme schweigend um ihre Taille geschlungen, bevor er sich wieder darauf besann wo sie waren und er wieder das Wort ergriff.

„Du sagst mir das einfach so und denkst dann, dass du einfach so gehen kannst?“ Es war eher eine rein rhetorische Frage auf die er keine Antwort brauchte. Aber das spielte keine Rolle als er sich zu ihr beugte und die kühlen Lippen wieder mit den Seinen versiegelte. Seine eigenen hatten mittlerweile von ihrem Aufenthalt in der Kälte ebenso schon ihre Wärme verloren. Doch die der Brünetten schienen in diesem Moment so warm wie nie. Der Chief wusste nicht wie lange sie dort wirklich standen und wie lange er die Zeit bei diesem Kuss ausblendete, bevor er sich von ihr löste und ihre Hand nahm. „Dann lass uns reingehen, damit du dich auch umziehen kannst. Du erkältest dich noch.“ Mit diesen Worten begleitete er sie wieder mit rein, wo man auch schon die Musik hören konnte und die Stimmen der beiden Gastgeber, welche so unbeschwert wirkten. Doch Frau hatte er für diesen Moment nirgends entdecken können. Ein Grund mehr warum es plötzlich einen leichten Stich in seinem Herzen gab. Verdammt… was tat er hier eigentlich? Aber er schaffte es einfach nicht gegen Verloren anzukommen, der in Bezug auf Eve immer mehr Einfluss auf ihn hatte.

Eve hatte wirklich vorgehabt einfach reinzugehen. Die Worte gesagt hatte, diese magischen Worte waren so verletzend wie ein Messer, denn sie wurden so oft schon nicht erwidert. So oft wurde man verlassen oder alleine gelassen, obwohl sie doch das Schönste waren, was es gab- diese Liebe. Träumte nicht jeder davon wenigstens einmal diese Worte zu der Person zu sagen, dem man sein Herz geschenkt hatte? Und auch wenn der Kuss eine Bestätigung hätte sein sollen, auch wenn die Wärme sie erfüllte und ihre Schmetterlinge im Bauch Purzelbäume schlugen, so hatte Gottes Tochter ein sehr komisches Gefühl. Denn Verloren hatten ihre Worte nicht erwidert. Lag es daran, dass er sich en Körper teilte? Aber was sollte daran so kompliziert sein? Schließlich liebte Ayanami doch niemanden außer seine Arbeit- so weit, sie das hatte sehen können. Doch dann tauchten langsam andere Bilder auf, während sie ins Haus gingen, ihren Arm fest um seinen Körper geschlungen um ihn so nahe wie möglich zu sein, wie in diesem Augenblick nur möglich. Frau's merkwürdige Stimmung, die Sehnsucht in den Augen des blassen Mannes, als Frau das Zimmer verließ, bevor er sich ganz auf sie konzentrieren konnte. Die zurückgehaltene Zuneigung ihr gegenüber, wenn Frau sie anzusehen schien. Konnte es sein...?

Fragend sah die Brünette hoch in das ihr so vertraute Gesicht. Konnte es sein, dass die zweite Seele sich zu jemand anderen hingezogen fühlte? Es würde erklären, wieso sie zusammen unterwegs waren... Nein. Eve schüttelte kaum merklich den Kopf und vergrub ihr Gesicht in das Hemd des Anderen, atmete fast schon gierig seinen Geruch ein. Nein. Wieso musste es sein? Früher, so viel früher waren es Gott und Sin gewesen. Jetzt Zehel. Wieso stand ihnen immer etwas im Weg? Fast schon wollte Eve weinen, doch sie riss sich zusammen, kuschelte sich einfach nur an den Anderen.

'Lass mich nicht los,' dachte sei flehend. Ob Verloren ihre Gedanken hören konnte, die so laut in ihrem Kopf herum schrien?

'Bitte lass mich nie wieder los!'

Es war einfach nur eine verdammt schwere Situation, denn der Chief begann langsam selbst mit seinen Emotionen nicht mehr zurecht zu kommen. Er sehnte sich nach der Nähe des jungen Mannes mit den tiefblauen Augen und gleichzeitig schlug ihm das Herz bis zum Hals wenn die Brünette bei ihm war und er ihre Nähe genoss. Am liebsten hätte er einfach nur geschrien…. Und die Zeit angehalten um zu hoffen, dass dieses Problem sich von alleine lösen würde. Er konnte und wollte das nicht. Vielleicht sollte er sich von beiden fern halten… er wollte keinen der Beiden verletzen, aber das schien zu diesem Zeitpunkt nicht mehr möglich. Und diese Erkenntnis traf ihn wie ein Vorschlaghammer als Val plötzlich mit Jeff auftauchte.

"Ach- habt ihr zu einander gefunden?" kicherte Valerie und riss Eve aus ihren deprimierenden Gedanken. Verwirrt sah diese zu der blonden Frau, die ebenfalls in den Armen ihres Liebsten lag

"W-Was...?"

"Nun- so wie ihr aneinander gekuschelt sein könnt ihr mir nicht weis machen, dass ihr 'nur gute Freunde' seid. Ich bin eine Frau."

"Und was für eine," grinste Jeff, küsste Val auf die Wange und widmete sich wieder dem Essen. Die Blondine wurde kurz rot, bevor sie sich räusperte und lächelnd zu Eve und Verloren sah.

"Schön ausgetobt?"

Leicht benommen, nickend, ließ Eve den Todesgott los und lächelte - doch es sah eher wie eine Routine aus.

"Ja- ich glaube ich geh mich warm duschen um den Schnee loszuwerden." Damit drehte sich das zierliche Mädchen mit erröteten Wangen zu Verloren, stellte sich auf die Zehenspitzen und hauchte ihm einen sanften Kuss auf die Lippen, hungrig für mehr. Doch sie würde es sich nicht nehmen, wenn Verloren nicht genauso bereit dazu wäre. Danach nahm sie seine Hand in ihre.

"... Ich glaube, ich werde nie davon genug bekommen dich endlich berühren zu können," flüsterte Eve kichernd und legte die Hand des Chiefs kurz an ihre Wange und schloss die Augen. Dann löste sie sich jedoch verlegen und kratze sich am Hinterkopf.

"I-Ich geh dann mal."

Es versetzte ihm einen Stich als Eve ihn losließ und er ihre Hand losließ, sich selbst dazu zwingend diese Distanz zwischen ihnen aufrecht zu halten, auch wenn es sein Herz nur noch mehr schmerzen ließ. Rückwärts aus der Küche gehend sah sie nicht, dass Frau hinter ihr auftauchte und sie gegen ihn lief. Erschrocken sprang sie zurück und sah Zehel mit großen Augen an.

"Zehel," flüsterte sie leise, doch Frau hob nur eine Augenbraue

"Hu?"

"I-ich geh," murmelte Eve schnell, den Blick gesenkt. Damit machte sie sich aus der Küche, Frau's Blick auf ihr lastend.

Ein schwerer Stein schien sich in Ayanamis Magen auszubreiten und am liebsten hätte er sie aufgehalten, auch wenn es wahrscheinlich wieder der Teil Verlorens gewesen wäre, der sie nicht gehen lassen wollte. Gerade als er gehofft hatte er könne für einen Moment versuchen seinen Kopf frei zu bekommen, tauchte auch schon der Bischoff wieder auf und ließ diesen verdammten Stein in seiner Magengegend nur noch schwerer werden als es sowieso schon war. Er versuchte ein falsches Lächeln aufzusetzen, sich halb von ihm abwendend. Langsam betrat der Bischoff die Küche und sah Ayanami amüsiert an.

"Hast du ihr von deinen perversen Träumen erzählt oder wieso ist sie so schnell abgehauen?"

„Ich bin nicht wie du. Also setz mich nicht immer gleich mit deinen eigenen Taten.“ Erwiderte der Silberhaarige in einem ironischen Ton und drehte ihm dann den Rücken zu. Er durfte es nicht sehen. Er sollte es nicht sehen! Frau dürfte niemals diese Schwäche sehen, der er versucht war zu erliegen und die ihn langsam zu Boden zerren wollte. Er liebte ihn. Wirklich. Aber Verloren hatte genauso ein Wort mitzureden.

"Ich würde niemals so weit gehen, als sie sexuell in irgendeiner Art zu belästigen. Dafür hätte ich viel zu viel Angst, denn ihre Einseiftechnik ist wirklich tödlich." Es zuckte in seinen Fingern. Er wollte Ayanami so gerne berühren, ihn an sich drücken und ihn fühlen, doch dieser drehte sich von ihm weg. Wieso? Hatte er etwas falsch getan? Mit meerblauen Augen sah er dem Chief hinterher.

„Ich… werde am besten mal hochgehen und ein paar Informationen zusammentragen, wie diese Statuen mit uns reden werden und welche Aufgabe dieses Mal zu erledigen ist. Vielleicht… finde ich etwas.“ Es war eigentlich nur eine Ausrede, nur ein Ausweg um dem Bischoff nicht nahe sein zu müssen. Aber das musste er ja nicht wissen. Ayanami setzte sich in Bewegung und steuerte wieder auf die Treppen zu, in seinem Kopf schrie alles danach zu gehen… er musste früher oder später eine Entscheidung treffen. Aber er wollte sie nicht fällen, er wusste ja wie das Ergebnis danach ausfallen würde…

Die Zeit schien wie erfroren, doch nun ging sie erbarmungslos weiter. Die Geräusche prallten auf Frau ein wie Hammerschläge. Das köcheln das Herds, das Zischen der Wasserkanne auf dem Herd. Und es war alles zu laut für den Bischoff. Ohne ein Wort zu sagen ging Frau aus dem Haus hinaus, wieder zurück in die Kälte. Seine Haut fühlte sich an, als ob sie brennen würde und seine Beine wollten laufen. Weg. Nein, nicht weg, sondern zu ihm. In die Arme des Silberhaarigen, um seinen Namen zu flüstern, um ihn in seine Arme zu schließen und ihm zu sagen, dass er ihn gefälligst lieben sollte, sonst würde er ihn wieder anketten. Ein trauriges Lächeln umspielten die Lippen des Blonden, bevor er an Ort und Stelle zu Boden sank und in den Himmel sah. Wieso? Der Schnee fiel sanft auf sein Gesicht. Wieso drehte sich die Welt weiter, wenn so viele Menschen litten? Wenn sein Schmerz so groß war, dass er ihn nicht aushalten konnte.

"Und du?! Hast du Spaß!?" schrie Frau beinahe erbarmungslos in den Himmel, doch zur Antwort bekam er nur eiskalte Flocken auf seinem Gesicht
 

Der Silberhaarige hatte nicht bemerkt wie der Andere wieder das Haus verließ und draußen in der Kälte ausharrte und er ahnte nicht mal wie sehr Eve ebenfalls anscheinend unter ihrer eigenen Erkenntnis litt. Mit einem leisen Seufzen schloss er die Tür seines Zimmers hinter sich und lehnte sich an eben jene an, den Blick der endlosen Augen zu Boden gerichtet. Es war einfach zum verrückt werden… wie sollte das denn nur enden? So würde niemand damit zufrieden sein und diese Situation machte ihn noch wahnsinnig. Schweigend stieß er sich wieder von der Tür ab und ließ sich dann auf sein Bett sinken. Kurz nach dem Buch hangelnd, welches in dunkles Leder eingeschlagen wurde und dann in diesem weiter blätternd. Viel Neues konnte er allerdings nicht in Erfahrung bringen, denn weiterhin konnte er nur herauslesen das die Dämonen wohl auch fähig waren die Gefühle der Menschen zu beeinflussen. Der Zorn und der Neid herrschten ohne jegliche Gnade hervor und sie waren die Emotionen, welche am dunkelsten die Herzen der Menschen überschatteten. Allerdings konnte er nicht herauslesen was ihre Aufgabe dieses Mal beinhalten würde. Irgendwann begann er das Zeitgefühl zu verlieren wie lange er schon hiergelegen hatte. Selbst als Val nach oben kam und an seine Tür klopfte wegen dem Abendessen, schickte er sie wieder weg und die Tür blieb ungeöffnet. Am liebsten wäre es ihm gewesen, wenn er einfach seine Ruhe gehabt hätte und er weder den Bischoff noch jemand anderen um sich wissen musste. Nach gefühlten Stunden hatte er das Buch zur Seite gelegt und den Blick hoch zur Decke gerichtet. Doch auch dies hatte ihm keine wirkliche Lösung beschaffen können. Stattdessen entschied er sich dazu, dass sie lieber so schnell wie möglich mit ihrer Mission weiter machen sollten, weswegen er sich dann auch schon wieder von der Matratze erhob und sein Zimmer verließ. Ein Blick nach draußen war Beweis genug, dass es schon spät genug war. Und wenn er schon niemanden hatte, dem er sich anvertrauen konnte, dann musste er wenigstens sich irgendwie davon ablenken.

Für einen kurzen Moment warf er einen Blick in das Zimmer des jungen Mannes, der ihm so wichtig geworden war doch er schien nicht da zu sein. Vielleicht war er noch unten bei Val und den Anderen? Eve wollte er gar nicht sehen, denn er würde ihr nicht in die Augen sehen können. Vielleicht war auch das der Grund warum er ohne ein Wort die Treppen herunter ging und am Wohnzimmer vorbei ging um Stiefel und Mantel wieder anzuziehen, bevor er nach draußen ging. Kurz hob er das Gesicht und schloss die Augen, der Schnee wirkte auf eine gewisse Art und Weise beruhigend und schien die Unruhe in seinem Herzen ein wenig zu besänftigen. Doch jetzt musste er sich erst mal auf ihre Aufgabe konzentrieren, welche wesentlich wichtiger war.

Frau war in der Zeit ein wenig umher gewandert und hatte versucht seine Gedanken zu sortieren, bevor er wieder zum Haus zurückgehen wollte. Nur nebensächlich bemerkte er, dass er eine ganze Weile vor der Kirche dieser Stadt gestanden hatte – schweigend diese anstarrend. Mit gerunzelter Stirn wandte sich Frau von der Kirche ab, die ihn weniger heilig vorkam, als vorher. Ayanami und Verloren hatten seine Sichtweise in diesem Aspekt ziemlich verändert.

Die Schneeflocken hatten aufgehört zu fallen, als er das Haus erreichte, woraus Ayanami in dem Moment kam. Der Blondschopf wusste nicht genau wieso… aber er musste einfach das Gespräch erneut suchen, wo der Violettäugige doch vorhin einfach so gegangen war.

"Als aller Erstes: Mir ist es egal, ob Verloren und du dir diesen Körper teilen, denn solange ich weiß, dass ich nur dir gehöre und keinem stink alten Todesgott mit Tochterkomplexen - nichts gegen dich Verloren, ich hab nur das Gefühl, dass ich etwas bissiger sein darf, zumal ich jetzt mit deiner Sense rumlaufe - bin ich okay mit allem was du tust und zu wem du es tust. Verstanden?" Das leicht belustigte, lebensfrohe verschwand aus den meerblauen Augen, als seine Hände die Oberarme des Silberhaarigen hochglitten zu dessen Schultern. "Ich weiß, es ist hart für dich. Du kämpfst mit dir selber und ich weiß nicht wer gewinnen wird. Aber ich gehöre dir, Ayanami." Ein sanftes Lächeln auf den rosigen Lippen, bevor sich der blonde Mann zu dem blassen Chief beugte und seine Lippen sanft auf seine legte. Nur ganz kurz und es war nicht mehr als ein süßes Versprechen. Damit distanzierte er sich wieder von ihm, steckte die Hände lässig in den Hosentaschen und grinste wieder frohen Mutes.

"Was machste überhaupt hier draußen?"

Den Kuss hatte besagter Silberhaarige gar nicht so schnell erwidern können, denn er war viel zu kurz gewesen. Dafür sah er nur kurz zu Boden, bevor er sich schnell wieder fing.

„Nachdenken.“ Er schob sich an Zehel vorbei und ging ein paar Schritte von dem Haus weg. „… Begleitest du mich ein Stück?“ wollte er dann wissen und die amethystenen Augen musterten den Anderen ein wenig gedankenverloren. Wenn er jemanden vertrauen konnte, dann war es genau dieser Bischoff mit dem er hier diese Aufgabe zu erledigen hatte. „Ich wollte mit dir reden…“ begann er dann nach einer Weile und steckte die Hände in die Taschen. „Also… eigentlich wollte ich erst nicht darüber reden. Aber ich glaube, wenn ich es nicht tue, dann kann ich das nicht mehr lange so zurückhalten.“ Erklärte er dann und beobachtete die vielen Kinder, die durch den Schnee tobten und lachend wieder in ihrem Zuhause verschwanden als ihre Mutter nach ihnen rief. „Wegen dem was du vorhin gesagt hast… ich glaube genau das ist das Problem.“ Die Hände fanden wieder ihren Platz in den Manteltaschen, wo sie ein wenig gewärmt wurden. Den Blick hatte er konsequent auf die Umgebung vor ihnen gerichtet. „Weißt du…. Ich will niemanden von euch beiden verletzen. Weder dich noch Eve. Aber das wird wahrscheinlich geschehen, wenn es so weiter geht wie jetzt.“ Ein Seufzen entkam den blassen Lippen des wiedergeborenen Todesgottes, während sie weiter durch die Straßen liefen.

„Wäre es da nicht besser … wenn ich mich von euch beiden fern halte?“ Bei dieser Frage war der Silberhaarige stehen geblieben, der Blick lag auf dem Blauäugigen Partner, den er mittlerweile so lieben gelernt hatte.

Etwas verwirrt begegneten die meerblauen Augen den violetten des Chiefs, als beide wie im selben Moment verharrten. Frau wollte etwas sagen - nur irgendetwas, damit diese Augen ihn aufhörten anzusehen, als ob es ein Abschied wäre. Der Bischoff rang wirklich mit sich - was sollte er ihm sagen? Natürlich war es besser, verdammt. Aber damit würde er Eve und sich viel mehr schaden - vor allem Eve.

"Du willst also die Person, nach der Verloren so lange gesucht hat, der Grund, wieso du in dieser Lage steckst, einfach von dir wegschieben? Was denkst du würde das bringen? Ich mach mir keine Sorgen um mich, denn ich habe dir gesagt ich bleibe bei dir. Und ob du es willst oder nicht, das werde ich auch tun." Der Blonde atmete kurz ein, wandte seinen Blick schmerzlich ab und sah in den dunklen Himmel, der keine Flauschbällchen aus vereistem Wasser zu produzieren schien.

Für einen Augenblick schien die Zeit still zu stehen und Ayanami beobachtete den Bischoff nur während sie beide in dem sanften Schneefall stehen blieben und er diesen meerblauen Augen begegnete, die ihn so oft in ihren Bann gezogen hatten. Irgendwie schmerzte es ihn, wenn er daran versuchte zu denken, dass er diesen vielleicht nie wieder berühren könnte – würde. Er wollte ihn nicht verlieren. Um nichts in der Welt wollte er diesen Mann, mit dem frechen Mundwerk verlieren. Auch wenn der Geist des Todesgottes vielleicht sich zu jemand anderem hingezogen fühlte, so spielten doch seine eigenen Gefühle eine ebenso große Rolle und dieser konnte er sich nicht entziehen. Nur für Eve würde es noch schwerer werden, wenn sie erst mal herausfinden würde was sich zwischen ihm und dem Blondschopf abspielte.

"Wenn du dich fern hältst, dann läufst du davon. Du verletzt uns nur noch mehr damit, denn nichts desto trotz fühlen wir uns zu dir- oder zu euch- hingezogen und uns wegzuschieben würde irgendwann ganz böse enden... ich kann dir leider nicht sagen, was du stattdessen tun solltest, denn Eve wird es nicht einsehen."

Frau lachte freudlos.

"Sie ist stur und dickköpfig. Außerdem wart ihr so lange getrennt... und was mich anbelangt..."

Langsam sahen die blauen Augen zu Ayanami, ein trauriges Lächeln auf den Lippen.

"Ich... will bei dir sein. Egal was zwischen und war, ist und sein wird. Aber ich werde dich bei Gott nicht zu etwas zwingen, von dem du selber denkst, dass es nicht das Beste wäre. Ayanami - du bist der beste Stratege der Armee und einer ihrer besten Soldaten. Du weißt, was du tun musst und brauchst weder von Eve noch von mir Bestätigung. Wir beide werden dich so oder so lieben und dagegen ist nichts machbar. Keine Distanz, kein Krieg, rein GAR nichts wird uns davon abhalten können dich zu lieben. Denn genau jetzt, wo du zeigst wie viel wir dir bedeuten, gibst du uns mehr, als wir dir bisher gegeben haben: Sicherheit, dass du nur das Beste für uns willst."

Ayanami musste tatsächlich Schlucken nur um den Kloß in seinem Hals loszuwerden, der gerade sich auf eine andere Art und Weise bemerkbar machen wollte, aber er würde jetzt nicht anfangen irgendwelche Schwächen zu zeigen. Und sicherlich nicht auch noch direkt vor dem Blauäugigen, der sowieso ihn dauernd versuchte aufzuziehen. Er hatte ja Recht… weglaufen brachte nichts und er konnte sich genauso wenig gegen seine eigenen Gefühle stellen. Vielleicht wollte er nur das Beste für die Beiden… vielleicht war es aber nur auch eine Überlegung aus einem reinen Selbstschutz. Der Chief wurde sich, je länger er hier stand und dem Schnee beim Fallen zusah, bewusster dass er keinen von beiden wirklich abweisen konnte. Doch sein eigenes Herz, über das Verloren nicht bestimmen konnte, hatte eine ganz eigene Entscheidung getroffen.

Damit ging Frau auf den Chief zu, legte seine Hand an dessen Wange und strich für den Moment das letzte Mal über diese, strich zärtlich den Nacken hinein und gab dem Chief einen Kuss auf die Wange, zögerlich darüber ihm seine Sünde wieder ein Stückchen zu klauen und ihm dafür etwas von seiner eigenen zu geben. Er liebte ihn. Und er würde sicherlich jetzt nicht damit aufhören. Mittlerweile war fast niemand mehr auf den Straßen, selbst die Stimmen der Kinder waren verklungen und langsam aber sicher schienen die Schneeflocken weniger zu werden, die vom Himmel fielen. Er befand es für besser wenn er versuchte wieder vom Thema wegzukommen und sich auf ihre Mission zu konzentrieren, dann würde Frau vielleicht auch nicht so schnell bemerken, was sich wirklich in seinem Herzen abspielte.

„Also… hast du noch etwas herausgefunden? In dem Buch stand irgendetwas davon, dass die beiden Dämonen wohl die Herzen der Menschen beeinflussen können und gleichzeitig damit Kontrolle über ihre Gefühle erlangen….“

Grinsend verwuschelte der Bischoff dem Anderen die Haare, bevor er sich etwas von ihm distanzierte und die Hände in die Hosentaschen legte, den Blick gen Himmel gerichtet.

"Wahrscheinlich müssen wir uns diesen Gefühlen stellen - Neid und Zorn."

Der Gesichtsausdruck des Blonden verdunkelte sich schon, denn er ahnte, welches Gefühl er bekommen würde. Es war nicht schwer, die Sünden und ihre Vorgehensweise zu durchleuchten. Sie würden ihm den Neid aufdrängen und es würde nichts geben, was er dagegen tun konnte. Neid auf Eve, denn Verloren würde stärker als Ayanami sein. Ayanami gab es von Anfang an nur, um Verloren in sich zu haben, genauso wie es ihn- Frau- nur gab um Zehel in sich zu tragen. Sie waren Gefäße, Spielfiguren von Gott, die nur dazu gut waren, so zu handeln, wie er es wollte. Oder HABEN wollte. Langsam wanderten die Augen von dem klaren Himmel wieder zu dem Mann mit dem sonst so emotionslosen Gesicht.

Ja… das hatte Ayanami irgendwie auch schon vermutet. Es war sehr wahrscheinlich, dass sie beide sich diesen beiden Sünden stellen müssten und das sie mit diesen Gefühlen umgehen müssten. Doch so richtig wusste natürlich auch der Stratege nicht, dass sich eben jener Mann der sich an seiner Seite befand, sich mit dem Neid aussetzen müssen würde. Gleichzeitig hieße das auch dass der Silberhaarige sich dem Zorn stellen müsste – auch wenn er noch nicht so genau sagen konnte warum es gerade diese Emotion sein würde.

"Es wird nicht einfach werden, Ayanami. Wir sind kurz vor dem Ziel und Sin wird es uns sicherlich nicht leicht machen, aber ich..." Frau's Wangen wurden kurz rot, nur für einen Augenblick, bevor er dem Chief direkt in die Augen sah. "Werde bei dir bleiben und dich beschützen. Egal was passiert, weil um ehrlich zu sein, selbst wenn ich es nicht wollte, würde mein Körper von alleine handeln. Dich zu beschützen ist und wird immer meine Priorität sein. Verstanden?! Und es gibt nichts was du dagegen tun oder sagen kannst also schluck deinen Protest sofort wieder runter."

Damit ging der Bischoff wieder auf den Anderen zu, verwuschelte diesem sanft die silbernen Strähnen und sah in Richtung des Todesbrunnen.

"Wir sollten langsam los- es ist bald Mitternacht."

„Frau…?“ Der Blondschopf wandte sich wieder zu seinem Kameraden um. „Danke.“ Damit setzte sich der Silberhaarige auch schon in Bewegung und steuerte auf den besagten Brunnen zu.

Frau wusste nicht ganz, was er davon halten sollte. Danke? Kein 'Ich würde das Gleiche für dich tun'? Nichts? Er wollte nun wirklich nicht fordernd sein, aber mehr hatte er sich schon erwartet. Tja, dann würde er eben auch nicht 'Ich liebe dich' sagen, auch wenn die Worte wie Säure auf seiner Zunge brannten, darauf warteten rausgelassen zu werden. Der Bischoff schluckte sie hinab, sich sicher darüber, dass jeder andere Zeitpunkt geeignete wäre, als vor den zwei Sünden, die ihnen den Kopf verdrehen würden. Sie würden sie gefangen nehmen und... ja, was dann? Was Beelzebub schon mit ihm getan hatte, fand Frau schon schlimm genug. Diese Begierde, diese... Hilflosigkeit. Unwillkürlich ballte er seine Hände zu Fäusten, als sie vor dem Brunnen angekommen waren. Der Wintermond schien erbarmungslos auf die Gestalten herab, eine Frau und ein Mann. Sie standen einfach nur im Brunnen, doch um ihre Hälse hingen jeweils Amulette. Ein roter Stein und ein grüner Stein leuchteten im silbernen Licht unheilvoll auf.

Von weitem hörte der Blonde die Uhren laut erklingen.
 

Dong, Dong.
 

"... Ayanami? Ich... muss dir etwas sagen. Wegen vorhin."
 

Dong.
 

Was hatte er sich denn eingeredet? Jeder Zeitpunkt war für diese Worte geeignet. Das flaue Gefühl in seinem Magen breitete sich weiter auf. Würde gleich etwas passieren? Etwas... wirklich Schlimmes?
 

Dong.
 

Die violetten Spiegel richteten sich wie automatisch auf den jungen Mann neben sich, welcher jetzt begann irgendwie vor sich hin zu drucksen.

„Frau was…“ begann er, verstummte jedoch je her wieder durch die Uhren, bevor er sich wieder auf den Bischoff konzentrierte.

"Ich..."

Der Blonde sah zur Seite, wo er stand. Der Chief mit den kalten Augen, die ihm doch immer wieder Einblick in seine Seele gewährten. Die ihn zeigten, wie er fühlte, oder wann er in den Arm genommen werden wollte. Das leichte Zucken in seinem Mundwinkel, wenn er eigentlich lächeln wollte, doch nicht konnte. All das hatte Frau bemerkt und lieben gelernt. Schluckend legte er seine Hand an dessen Schulter.
 

Dong.
 

Ayanami zog nur eine Augenbraue nach oben und konnte sich schon langsam zusammenreimen was dieser wohl zu sagen hatte. Es war nicht so dass er es sich nicht denken konnte.

"Ich denke ich..."
 

Dong, Dong.
 

„Frau…“ Es war nicht mehr als ein Flüstern gegen die weichen Lippen des Blondhaarigen als Ayanami ihm sich wieder näherte. Oh Gott… er … konnte sich einfach nicht dagegen stellen… er konnte sich nicht gegen sein eigenes Herz stellen.

Die meerblauen Augen sahen in die violetten, die sich zu ihm gewandt hatten. Frau leckte sich kurz nervös über die Lippen, bevor er Ayanami zu sich zog und ihn hungrig küsste. Es fühlte sich an, als ob es ihr Letzter wäre - für den Moment.
 

Dong.
 

Langsam beugte sich Frau zu dem Silberhaarigen, hauchte sie in sein Ohr.
 

Dong.
 

"Ich liebe dich."
 

Dong.
 

Und schon wurden sie eingehüllt von einem undurchdringlichen Nebel, die Statuen sahen nun nicht mehr sich, sondern die beiden Herausforderer an. Und sie sahen nicht im positiven Sinne erfreut aus.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  dadgrin
2011-09-28T16:55:44+00:00 28.09.2011 18:55
ich wusste es, ich wusste es, ich wusste es, ich wusste es, ich wusste es :D wenn frau was auf der zunge liegt, dann wirds auch ausgesprochen, egal wie die situation is xD
armer ayanami, armer frau, arme eve, ich hatte wirklich mit einem nach dem anderen mitleid in diesem kappi
und als die eine zeile da kam, das es aufhört zu schneien wusste ich schon es wird ernst, der titel lautet ja wohl nich umsonst 'when the snow stopf falling' gell? aw man ich bin wirklich gespannt aufs nächste kappi, auch wenn ich weiß das mein armer frau wieder leiden wird D: meine innere magdalen macht sich schonmal bereit die dämonen in grund und boden zu stampfen dafür xD
die schneeballschlacht am anfang hat mir sehr gut gefallen, weiß nich so recht wieso, aber ich fand sie schön :3 konnt ich mir richtig gut vorstellen wie die da durch den schnee toben <3


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