Zum Inhalt der Seite

Hilfe, jetzt habe ich einen Hund im Haus!

"Kaibachi" / Puppyshipping | Jou verliert sein Gedächtnis und landet bei Seto
von
Koautor:  Daemion

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Kapitel 6: "Der Kaiba-Tower"

XD~

Ich würde das heutzutage nimmer mehr so machen, aber um die alte Form zu behalten:
 

Titel: Hilfe, jetzt hab ich einen Hund im Haus!

Teil: 6/? (etwa 10)

Autor: Das dürfte immer noch ich sein (Josey). :P

E-mail: Die stelle ich schon lange nicht mehr öffentlich XD

Fanfiction: Yu- Gi- Oh!

Pairings: Offensichtlich KaibaxJounouchi, nebenbei erwähnt OtogixRyou, angedeutet YamixYugi

Disclaimer: Die Charaktere aus Yu-Gi-Oh! gehören Kazuki Takahashi, inspiriert hat mich ursprünglich der Manga Tramps like us- und dafür schäme ich mich gar nicht mehr XD (Und inzwischen rede ich auch nicht mehr so, als stünden die fiktiven Charas neben mir, das war damals vielleicht lustig, aber ich glaub, dafür bin ich zu alt geworden. Nicht wahr, Naruto? :3 Naruto: "Auf jeden Fall, Josey, das ist doch voll lächerlich! >^<")

Warnung: Außer der ooC-Warnung, würde ich eigentlich gar keine rausgeben. Sicherlich wirds äußerst kitschig, so wie es sich gehört.
 

Kommentar: Nun- lang ists her. Mein Schreibstil wird wohl ein bisschen abweichen und heute würde ich die ganze Fanfiction vollkommen anders aufziehen, weniger Logikfehler reinhauen und sicherlich auch ein bisschen~ mehr In-Charakter bleiben... aber nunja. Ich bin ja nicht hier, um meine alten Schandtaten zu vertuschen, sondern um sie zu beenden. Zumindest diese hier. :D

Ich hoffe, ich mache damit einigen Lesern eine Freude, die seit langer Zeit auf einen Abschluss warten. Tut mir leid, dass es so lange gedauert hat.
 

Sorry für das verwechseln des Namen von Jonouchi ;D

Damals dachte ich noch, dass Katsuya sein Nachname wäre. Ich habs jetzt überall angepasst :3
 

Widmung: Dies tue ich für alle Leser, für mich und für meinen liebsten Ehemann Daemion.
 

Die heimlichen Leser:

Vielen Dank für das Lesen meiner FF :)

Ich hoffe ihr hattet Spaß und konntet ein bisschen mitfiebern!
 

Die Kommischreiber:

Vielen Dank für eure Treue und eure lieben Worte- obwohl die Fanfiction wirklich nicht sehr gut ist, habt ihr immer nette Dinge geschrieben, die mich zum damaligen Zeitpunkt sehr motivierten und dazu brachten, mich weiterhin dem Schreiben zu widmen. Heute ist das eine große Leidenschaft von mir geworden.

Vielen Dank an:

(Reihenfolge nach aktuellen Usernamen-Alphabet)

-Kuri-, Chicha, destroyer, Eiji, Engelchen_Fynn, feuerregen, Jono, Karu, abgemeldet, MagicNicole, Mari_dark, roterose1, Sanira, Schreiberling, Tamashii, VULGAR, windhauch

Und alle die sich leider inzwischen abgemeldet haben.

Vielleicht ist einer von euch ja trotzdem unter neuem Account auf Mexx und findet zufällig die FF und kann nun endlich das Ende lesen. :)

Ich wünsche es mir für diejenigen, die es heute vielleicht immer noch interessiert.
 

Danke speziell an MagicNicole- du hast dir immer Zeit für meine FFs genommen, hast dich sogar privat mit mir unterhalten, zwischendurch RPG gespielt und es hat Spaß mit dir gemacht. Ich hoffe, du bist immer noch so glücklich, wie beim letzten mal ENS-schreiben :)
 

Ich selbst möchte die Sache endlich abschließen. Das Ende habe ich schon lange im Kopf und ich denke, es ist besser, die FF zu beenden, statt sie herumliegen zu lassen. Auch wenn sie nicht so gut ist, wie sie könnte und meinem heutigen Standart nicht mehr entspricht, so ist sie ein Teil meiner Vergangenheit, der mich dem Schreiben näher brachte und mir doch viel Freude gemacht hat.
 

Mein liebster Mann, Daemion:

Danke für deine Unterstützung! :D Ohne dich, hätte ich die FF nicht beendet. Du hast mich motiviert und stehst voll hinter mir. Ohne dich wäre mein Leben leer und einsam. Danke, dass du da bist. Danke, dass du mir hilfst. Danke, dass du mich unterstützt. Du bist mein Leben.

Deine MSTing ist witzig, schreib sie mal weiter! XD

Und: Auf dass es dich motivieren wird, auch deine alten Projekte zu beenden!

Ich liebe dich! :*
 

Außerdem, neu dazugekommen:

Betaleser

Daemion. Danke Liebling, du hast tolle Arbeit geleistet und hätte ich dich gelassen, wäre diese FF ein Meisterstück geworden ;D So hast du aber nur brav die Rechtschreibfehler ausgebessert (außer mein geliebtes 'fieß') und ein paar Wiederholungen abgeschwächt. Danke! :*
 


 

Kapitel 6 "Der Kaibatower"
 

Etwas besorgt ruhten violette Augen auf einer angeschlagenen Digitaluhr.

Wie lange war sein Freund nun schon allein in seinem Zimmer?, fragte sich Yugi, während er mit schwingenden Beinen (welche zu seinem Groll den Boden nicht berührten, während er auf dem Holzstuhl saß) zusammen mit seinen Freunden und dem Vater Katsuyas in der Küche der Jonouchis saß. "Yugi..." Der Angesprochene blickte auf, schaute dabei in das sanft lächelnde Gesicht Anzus. "Er kommt sicher gleich raus. Lass ihm Zeit.", riet diese ihm ruhig, woraufhin der Milleniumspuzzleträger sachte nickte und seinen Blick wieder auf seinen erkalteten Tee senkte.

"Die Kekse sind auch gleich fertig. Wenn der Duft Jou nicht aus dem Zimmer lockt...", lachte der Älteste im Raum fröhlich und wieder konnte man deutlich sehen, dass er der Vater von Katsuya Jonouchi war. Beschwingt riss dieser den Ofen mit einer Euphorie auf, dass man dachte, das klapprige, alte Ding würde sicher gleich auseinander fallen. Mit Ofenhandschuhen an den Händen griff er nach dem Blech und zog die Plätzchen ein Stückchen hinaus. Der saftig-süße Duft, der bereits vorher dezent im Raum geschwebt hatte, breitete sich jetzt unaufhaltsam wie ein Tsunami in der ganzen Wohnung aus.

Jonouchi senior schlüpfte behände aus dem schützenden Stoff über seinen Händen heraus und prüfte behutsam die Festigkeit seiner Backwaren.

Allen Anwesenden lief das Wasser bereits im Munde zusammen. Erst machte der dunkelblonde Mann ein besorgtes Gesicht- alle Beobachter taten es ihm gleich- schließlich schaute er einen Moment lang noch nachdenklich drein- die Jugendlichen reckten hoffnungsvoll die Hälse- dann wandte er sich zu seinen Gästen um, lächelte und hob einen Daumen. "Fertig.", verkündete er.

Honda stand bereits auf. Skeptisch schaute der Älteste drein: "Wollt ihr nicht noch Zuckerguss drauf?"

Yugi lächelte breit. "Ach was, ich bin sicher, dass sie jetzt schon perfekt schmecken!", erklärte er rasch, bevor sie alle noch länger auf die Leckerei warten mussten.

Just in diesem Moment öffnete sich die Tür zu Katsuyas Zimmer und die Kekse waren vergessen. Außer bei eben jenem jungen blonden Mann, der mit großen Augen, geradezu schnüffelnd aus dem Flur in die Küche trat. "Kekse?", fragte er und fixierte mit einem geradezu starrem Blick die Teigwaren.

Sein Vater grinste breit und hielt ihm einen hin. "Deine Lieblingskekse. Die mit dem Honig.", versprach er, während der noch etwas scheue Jugendliche die Süßigkeit entgegennahm und sie im Ganzen in den Mund steckte.

"Hmmmm~!", schnurrte er, setzte sich hin und kaute genüsslich auf den Krümeln herum. "Das ist soooo lecker! Du kannst aber gut backen!", lobte er den älteren Mann, welcher verlegen lachte und sich dabei am Kopf kratzte.

Yugi schaute seinem besten Freund ins Gesicht. "Jou? Ähm... und?", fragte er schüchtern.

Dieser aber blickte ihn blinzelnd an. "Huh?", fragte er mit einem recht unintelligenten Gesichtsausdruck und griff nach einem weiteren Keks.

"Hast du...", setzte der kleine Stachelhaarige nochmal behutsam an, "...irgendetwas gefunden, dass dir bekannt vorkam?"

Der Blonde kaute auf und spülte rasch mit einem großen Schluck Milch nach, den er von seinem Vater in einem Glas gereicht bekam. Anschließend nickte er. "Ja, ganz viel... irgendwie... aber auch nicht so richtig... aber ich fühl mich hier zuhause!", gab er zu und strahlte über das ganze Gesicht.

Anzu legte eine Hand auf seine Schulter, "Hey, das ist doch toll! Dann kannst du ja wieder bei deinem Papa einziehen, hm?"

Sofort wich sämtliche Freude aus dem sonst weichen Gesicht, blankes Entsetzen breitete sich in dem inzwischen blassen Antlitz aus. "Was?"

Doch Yugi ging sofort dazwischen. "Nein, keine Sorge. Du kannst trotzdem bei Kaiba bleiben. Selbst wenn du dich erinnerst, ist das sicher immer noch okay für ihn!", versprach er. ~Fragt sich nur, ob das dann noch okay für dich ist...~, schoss es dem Milleniumspuzzleträger durch den Kopf. ~Ach Yami... ich brauche dich jetzt mehr denn je...~

"M-meinst du...?", fragte Katsuya unsicher, dabei blickte er zu seinem lächelnden Vater.

Dieser nahm seinen Sohn einfach mal fest in den Arm. "Hey.", dabei drückte er ihn mit geraden Armen von sich und schaute ihm fest in die Augen. "Es kommt alles in Ordnung, okay? Lass dich nicht unterkriegen, sei du selbst und lächele, dann sind alle glücklich, die dich gern haben!", versprach er, woraufhin der Blonde wieder zaghaft zu lächeln begann.

"Du bist richtig lieb...", murmelte er leise und senkte betreten den Blick.

Der Größere lachte laut auf und beließ es vorerst dabei. "Danke!", freute er sich. "Und nun iss die Kekse, solange sie noch warm sind!", schlug er vor und schob ihm den Teller mit den Plätzchen hin.
 

Erst spät gegen Abend, es war beinahe 22:00 Uhr, fuhr eine schwarze Limousine vor dem Wohnblock, in dem die Wohnung der Jonouchis lag, vor.

Ein völlig ungewohnter Anblick für sämtliche Anwohner, von denen mindestens die Hälfte an den Fenstern hing, um zu schauen, welche hohe Persönlichkeit denn da ein- oder ausstieg. Niemand anderer war es, als Seto Kaiba persönlich, dem soeben von seinem Mädchen-für-alles Isono die Tür geöffnet wurde. Zwei lange Beine schwangen sich aus dem Inneren des teuren Autos, gefolgt von einer hohen, eleganten Gestalt. Mit festem, sicheren Schritt betrat er das Wohnhaus, zu dem die Haustür nicht einmal geschlossen war, der weiße Mantel um seine Schultern rauschte hinter ihm her, die edlen, glänzenden Schuhe ließen den abgenutzten Holzdielenboden nur umso schäbiger wirken. Energisch klopfte er gegen die Tür der Jonouchis, nachdem er die Stufen erklommen hatte.

Im Inneren hörte er Gepolter, heftiges Atmen und dann wurde die Tür aufgerissen.

Einen Moment lang hielt der große Firmenboss seine emotionslose Maske aus Eis noch aufrecht- doch als sein Hündchen ihm freudestrahlend um den Hals fiel, die kräftigen Arme um seinen Nacken schlang und ihm vor überschäumender Freude tatsächlich einen weiteren kleinen Kuss auf die Lippen hauchte, konnte auch der große Kaiba nicht mehr anders, als zärtlich lächelnd den freien Arm um sein Anhängsel zu legen.

"Se-chan!", freute sich der Blonde und strahlte ihn aus unschuldigen, braunen Augen an. "Du kommst mich extra holen!"

Seto seufzte, die Miene nun wieder etwas härter. "Ja, extra.", nörgelte er. "Weißt du, wie spät es ist?"

Der Kleinere zog eine Schippe. "Ja...", murmelte er schuldbewusst.

"Was macht ihr denn da?", fragte die tiefe Stimme des älteren Jonouchis, kurzerhand schnappte er seinen Sohn am Kragen und zog ihn in die Wohnung. Zu aller Verwunderung ergriff seine andere Hand Kaibas Arm und zerrte ihn gleich mit. "Kommen Sie, Sie mögen doch sicher Kakao?", sagt's- und zog beide in seine noch immer nach Keksen duftende Küche.

Der arme Isono stand draußen vor der Tür.

"Hmpf.", murrte Seto und fand sich auf einem Stuhl bei dem Kindergarten wieder. "Aber nur fünf Minuten.", beharrte er. Er dachte bei sich ~Ich bin sicher, Mokuba wartet und ist noch nicht im Bett.~ "Und lieber Kaffee."

"Natürlich!", bestätigte der ältere Mann und stellte dem innerlich überrumpelten Firmenbesitzer eine Tasse mit nicht allzu altem Kaffee hin. Höflicherweise nahm er einen Schluck, stellte die Tasse dann aber angewidert weg. Nicht seine Marke.

Ohne es zu wollen, hörte er nebenbei seinem Hündchen zu, welches ihm in langen, ausführlichen Schilderungen davon berichtete, was es heute alles gesehen und erlebt hatte.

Und tatsächlich, exakt 300 Sekunden, nachdem er sich auf dem Stuhl niedergelassen hatte, stand der Braunhaarige wieder auf. "Vielen Dank für Ihre Gastfreundschaft. Ich muss nun nach Hause."

Wie selbstverständlich stand Katsuya mit ihm auf. "Bringen wir Yugi und die anderen noch nachhause?", fragte er mit einem strahlenden Funkeln in den Augen, dem der Größere einfach nicht widersprechen konnte.

Er seufzte resigniert. "Wenn es sein muss."
 

Endlich... ENDLICH waren sie zuhause!

Es war nach 23:00 Uhr als sie beide endlich in der Villa ankamen, Mokuba hatte natürlich noch im großen Wohnzimmer ferngesehen, anstatt zu schlafen, der Ich-bin-noch-nicht-müde-du-musst-trotzdem-ins-Bett-Ritus verschlang auch wieder eine halbe Stunde und Seto fiel anschließend wie ohnmächtig ins Bett.

Vollständig angezogen.

"Seto!", schimpfte da der Blonde. "Du kannst doch nicht in Sachen schlafen!", protestierte er und begann dem Größeren die Schuhe aufzumachen. Dieser murrte nur abwehrend, ließ es allerdings mit sich geschehen.

Als jedoch die flinken, warmen Finger sich an seiner Hose und seinem Hemd zu schaffen machten, rastete etwas im Gehirn des Genies ein. "Warte!"

Irritiert blickten braune Augen ihn an. "Was denn?"

Rasch wandte Seto sich ab, "Ich mach das alleine.", beharrte er, stand auf und flüchtete ins Badezimmer.

Einen Moment lang blieb der Blonde sitzen und blickte seinem Liebling nach.

Dann seufzte er und entkleidete sich selbst, zog sich anschließend einen mitgebrachten Schlafanzug an und legte sich schon einmal ins Bett. Bis zur Nasenspitze zog er die Decke hinauf. Als der Brünette geduscht und umgezogen das Badezimmer wieder verließ, musste er unwillkürlich lächeln. Sein Hündchen war eingeschlafen.

Ein glückliches Seufzen verließ seine Kehle. Sachte hob er die Decke an, löschte im vorbeigehen noch das Licht und legte sich zu dem Kleineren in die weichen, aufgewärmten Laken. Sofort schmiegte sich der kräftige Körper an ihn heran, kuschelte sich in seine Arme und murmelte im Schlaf sanfte Worte, die dem Firmenbesitzer das Blut in die Wangen schießen ließ.

Einen Moment herrschte Stille in der Dunkelheit des Raumes.

Dann fuhr Seto seinem Schützling behutsam durch das weiche, goldene Haar. "Ich dich auch...", hauchte er kaum hörbar und küsste zärtlich die nun freigelegte Stirn.
 

Der nächste Morgen kam abrupt. Der Wecker schrillte, Kaiba brachte ihn rasch zum Schweigen, kämpfte sich von den Armen und Beinen seines Hündchens frei und ließ mit einem Ruck an den Vorhängen das Licht in den Raum.

Ein Murren. "Se-chaaaaaan...", jammerte jemand in seinem Bett. "Mach das Licht wieder aus..."

Ein kleines Lächeln schlich sich auf das Gesicht des Brünetten, während er auch noch die Fenster öffnete und die kühle beinahe-Winterluft einließ. Fast schon munter schlendernd begab er sich zu seinem großen Himmelbett, ergriff die Decke, unter der Jonouchi lag und entriss sie ihm mit extrem viel Schadenfreude.

Ein schrilles Aufquietschen war seine Belohnung! "Seto!", schimpfte der Blonde, "Du Sadist! Was soll der Scheiß, Mann!?", motzte er, woraufhin der Beschimpfte sachte eine Braue hob.

"Nun ja, ich habe eben Freude daran, mir jeden Morgen eine neue Weckmethode für dich auszudenken.", konterte der Firmenbesitzer mit einem überheblichen Grinsen, froh, Jonouchis altes Temperament wieder vor Augen zu haben.

"Du bist so ein Arsch, Geldsack!", motzte dieser weiter, packte sich eine andere Decke und zerrte diese über sich drüber, um dann bewegungslos darunter liegen zu bleiben. Seto indess war etwas überrascht ob der Wortwahl. War dies wieder einer dieser Erinnerungsmomente?

Behutsam kletterte er wieder in das Bett, ergriff die Schulter des zusammengekugelten Jungen und zog ihn sanft herum, so dass dieser nun wieder auf dem Rücken lag. Die braunen Augen verwundert, aber neugierig aufgerissen, bemerkte Katsuya, dass Seto seine Arme links und rechts von seinem Kopf auf das Bett gestützt hatte und über ihm lehnte- er hatte ihn eingekesselt. Nicht so, dass er nicht fliehen könnte, aber er fühlte sich mit dem flauen Gefühl im Magen regelrecht auf dem Bett festgeklebt.

Etwas unsicher zog der Blonde die Arme an seinen Körper, während er von zwei Eiskristallen durchbohrt wurde.

Stumm harrten beide gefühlt endlos lange so aus. Dann: "Seto, du machst mir Angst...", murmelte der Kleinere verschüchtert.

Doch dieser begann zu grinsen. "Jetzt bist du wach, ja?", damit wandte er sich leicht lachend ab und verschwand ins Badezimmer.

Zurück blieb ein verwirrter Jugendlicher. Er atmete einmal tief ein- und wieder aus. Er musste dringend duschen gehen! Vor lauter Panik war ihm glatt der Schweiß ausgebrochen!
 

Seto stand währenddessen bereits unter der Dusche. Die Arme gegen die Duschwand gestützt, ließ er das lauwarme Wasser auf sich prasseln und seine Gedanken um den Moment kreisen. Was hatte er eigentlich gerade gefühlt? Es war so viel. Er konnte sich nicht erinnern, jemals so aufgewühlt gewesen zu sein. Was wünschte er sich überhaupt? Sollte Jonouchi sich wieder erinnern? Dieser würde das hier niemals gutheißen. Wie sollte er sich denn vor dem echten Jonouchi rechtfertigen? Er hatte sich mehr als nur eine Blöße gegeben! Wie vielfältig er sich schon vor seinem Hündchen offenbart hatte! Jonouchi würde sich schlapplachen- Seto Kaiba. Der große, unbesiegbare Seto Kaiba... war lediglich eine Illusion. Sein Hündchen hatte ihn sowas von ihm Griff! Wie viele Tage waren es jetzt? Freitag Abend waren sie zusammengestoßen, das konnte man kaum zählen. Doch, eigentlich schon. Immerhin war er ihm in der Nacht bereits sehr nahe gekommen. Also Freitag Nacht, da begann es. Jetzt war es Mittwoch morgens. Fünf volle Tage und ein paar Zusatzstunden. Konnte ein Mensch in so kurzer Zeit so viel durcheinander bringen?

Seto dachte, er hätte sich im Griff. Da hatte er falsch gedacht. 126 Stunden hatten ausgereicht, um ihn völlig zu entblößen. Ihn sich nackt fühlen zu lassen.

Würde Jonouchi nun 'wach' werden und all diese intimen Informationen über ihn in sein Leben mitnehmen... dann wäre er ruiniert.

Jonouchi durfte sich einfach nicht erinnern.

Sein Ruf wäre zerstört! Seine Firma könnte durch solch einen Skandal in den Bankrott getrieben werden! Dann verlor er alles, was er sich aufgebaut hatte! Macht, Geld, Einfluss... Mokuba...!

/Übertreibst du nicht ein kleines bisschen?/

~...~

Doch schrecklich wäre das Ende der Amnesie nicht nur, wegen der Blamage, die er ertragen müsste, sondern auch, weil er diesen Jungen bei sich behalten wollte. Und bei sich behalten konnte er nur sein Hündchen- Katsuya Jonouchi würde nicht bleiben wollen, können oder dürfen.

Doch er wollte ihn niemals wieder verlieren.
 

Das Frühstück verlief, wie die Tage zuvor- unglaublich chaotisch, aber auch äußerst fröhlich. Seto hatte Mokuba lange nicht mehr so viel lachen gehört, wie in den letzten Tagen. Lächelnd saß er in seiner Limousine, sein Hündchen auf dem Schoß, und lauschte den beiden beim Plappern. Jou hatte wohl durch Zufall irgendeinen Geheimgang in diesem anderen Spiel entdeckt, dass die zwei im Moment neben dem Autorennspiel auf ihrer X-Megastation 64 noch spielten und beide tauschten sich rege über Bugs, Eastereggs und Secrets in Spielen aus.

Seto seufzte, lehnte sich zurück, schloss die Augen und ließ seine schlanken Finger zärtlich über den kräftigen Rücken vor sich tanzen. Zwischendurch kicherte sein Hündchen deswegen, doch es beschwerte sich nicht.

Auch der restliche Tag verlief verhältnismäßig friedlich. Jou passte im Unterricht so gut auf, wie er konnte- doch ließ seine Konzentration scheinbar langsam wieder nach. Die Zettelchen, die er sich dennoch mit Seto schrieb, wollte er sich aber nicht nehmen lassen.

In der Pause saßen sie wieder mit Yugi und Co. im Schulgarten, beobachteten Ryou Bakura und Ryuji Otogi und amüsierten sich köstlich darüber, als der Ringgeist plötzlich meinte, die Kontrolle übernehmen zu müssen, dem Würfelfreak- wie er ihn nannte- eine 'reinzuschlagen und dann laut schimpfend nach Yami-Malik und dessen Hikari Mariku zu rufen- er hätte doch noch eine Rechnung mit ihnen offen.

Besonders Honda war gehässig, er hatte aus verschiedenen Gründen etwas gegen diese Verbindung. Ryous Noten waren schlechter geworden, Schwule waren sowieso doof, und ihm passte es auch nicht, dass der Würfelheini dadurch jetzt auch noch ein fester und regelmäßiger Bestandteil ihrer Clique geworden war. Immer hing er hier herum!

Zudem er sicher war, dass der Schwarzhaarige es nicht ernst mit Ryou meinte! Dieser blöde Casanova flirtete doch alles an, was nicht bei Drei auf den Bäumen war! Serenity, Ryou. Ihm hatte er auch schon Avancen gemacht!

Deswegen gönnte er ihm das Gezeter des Ringgeistes mit breitem Grinsen!

Beruhigt bekamen sie ihn mit dem Versprechen, Marik ganz sicher bald mal wieder zu sich einzuladen. Daraufhin drohte er dem Schwarzhaarigen massive Prügel an, sollte er es nochmal wagte, ihn zu knutschen und zog sich zurück.

Lautes Gelächter seitens Anzu und Honda brach aus, als Ryou- der nichts von dem Ausbruch mitbekommen hatte- sich an seinen Freund kuscheln wollte, dieser aber panisch vor ihm wegkrabbelte. Yugi- der das Ganze nicht witzig fand- klärte die Situation rasch auf und recht schnell war wieder Ruhe eingekehrt.

Den Nachmittag verbrachte Katsuya erneut mit seinen Freunden, während Kaiba in seine Firma fuhr, und Arbeit nachholte. Die Freunde verbrachten einen herrlich entspannten Nachmittag zusammen, Jonouchi hatte Geld von seinem Liebling bekommen und gemeinsam gingen sie in einer Pizzeria essen und sahen sich einen Film im Kino an. Anzu, die gerne eine romantische Komödie sehen wollte, wurde mehrfach von den Jungs überstimmt, die lieber den neuen Action-Streifen mit Arnold Stallone sehen wollten.

Doch dann mussten seine Freunde nachhause. Anzu musste dringend für eine Aufnahmeprüfung für eine renommierte Tanzschule üben, die sie am Wochenende haben würde. Honda musste auf seine kleinen Geschwister aufpassen. Ryou und Ryuji wollten schauen, ob sie nicht Marik anrufen könnten, da die Ausbrüche des Ringgeistes sich in letzter Zeit häuften und Yugi hatte seinem Großvater versprochen, heute Abend den Laden zu hüten.

"Ich bringe dich noch heim. Oder zu Kaiba.", bot der kleine Stachelhaarige an, doch der Blonde winkte ab.

"Schon okay, ich komm zurecht.", versprach er und knuddelte seinen besten Freund einmal feste durch. "Geh schon, dein Opa wartet!", grinste er.

Etwas skeptisch noch wandte sich Yugi ab. Der Arzt meinte ja, er solle ihn normal behandeln und nicht bemuttern. Also versuchte er seine Sorgen herunterzuschlucken und ging nachhause.

Er fühlte sich so schrecklich allein, seit Yami nicht mehr bei ihm war. Nachdem dieser nach dem Battle City wie aus dem Nichts beim Besuch dieses Ägyptenmuseums plötzlich einen eigenen Körper bekommen hatte, hatten sie sich anfangs kaum noch, dann gar nicht mehr gesprochen.

Die ersten drei Wochen wohnte Yami noch bei ihm. Irgendwie hatte ständig dieses betretene Schweigen geherrscht. Daraufhin meinte sein Yami plötzlich, er müsse nun sein eigenes Leben führen, woraufhin er von Opa einige wenige Sachen als Startkapital annahm (nicht mal ein Zehntel von dem, was dieser ihm angeboten hatte und erst recht kein Geld!) und war verschwunden. Yugi wusste, wo er wohnte. Doch weil er auf keinen Kontaktversuch mehr reagierte, stellte Yugi seine Bemühungen, ihn zu erreichen, ein.

~Yami...~

Einige Tränen kullerten dem Hüter des Puzzles über die Wangen.
 

Katsuya Jonouchi wusste indessen genau, was er jetzt vorhatte.

Auf dem Absatz machte er kehrt und hielt zielgerichtet auf die Kaiba Corporation zu. Wie ein stummer Riese ragte das Gebäude in den Abendhimmel, als der Blonde vor diesem stand. Wie schon so oft, fühlte er sich noch kleiner und unbedeutender, als sonst schon. Das Gebäude erfüllte seinen Zweck ganz sicher.

Er schluckte. Hoffentlich klappte das.

Mit einem breiten Grinsen auf den Lippen, trat er an die Empfangsdame heran, die direkt hier unten im Foyer hinter einem gigantischen Tresen saß und ihn streng über ihre Brille hinweg musterte.

"Wie kann ich Ihnen helfen?", fragte sie den Jugendlichen mit einem falschen Lächeln und einem undurchsichtigen Blick.

Jou grinste noch breiter. "Ich würd gern mit Seto Kaiba sprechen."

Sie hob ihre Brauen so hoch, dass sie beinahe ihren Haaransatz berührten. "So?", harkte sie nach, "Wie ist Ihr Name, bitte?"

Etwas unsicher zog der Angesprochene seine Augenbrauen zusammen, "Öhm... Katsuya Jonouchi..."

Die brünette Dame mit dem Dutt tippte kurz auf ihrer Tastatur herum, las einige Zeilen, nahm schließlich ein Heft aus ihrer Schublade und blätterte darin herum. "Heute ist kein Termin für Sie eingetragen, Jonouchi-san. Möchten Sie einen Termin vereinbaren?"

Der Schüler blinzelte einige Male, bevor er zu einer Antwort ansetzte: "Öh... eigentlich... nicht...?", das war mehr eine Frage gewesen.

Die Dame nickte. "Wie Sie möchten. Einen schönen Tag wünsche ich Ihnen noch.", damit wandte sie sich ab und sortierte ihr Heft wieder säuberlich in die Schublade.

Jou zog erneut irritiert die Augenbrauen zusammen, dann trat er näher an den Schalter heran, "Entschuldigung...?"

Sofort blickte sie streng auf, ihre grauen Augen lagen anklagend auf ihm. "Bitte übertreten Sie nicht die Linie.", damit deutete sie deutlich mit ihrem Kugelschreiber, den sie in der Hand hielt, auf den Boden.

Verwirrt huschten die braunen Augen des überforderten Jungen über den Untergrund. Dort war tatsächlich eine Linie mit schmalen schwarzen Steinen direkt in dem hochwertigen, fast weißen Marmorboden eingearbeitet. Eingeschüchtert trat Jonouchi einen Schritt zurück, als er ein weiteres mal aufblickte, hatte sich die Empfangsdame bereits abgewandt.

Der blonde Junge räusperte sich. "Ähm- Entschuldigung!"

Seufzend blickte sie auf. "Bitte."

Jou fasste wieder neuen Mut: "Ich möchte sofort zu Kaiba. Ich bin ein Mitschüler von ihm und habe etwas mit ihm zu besprechen.", verlangte er, doch ihm fiel noch etwas ein: "...f-für die Schule! Es ist wichtig!"

Die zugeknöpfte Dame blickte erneut abschätzend über ihre Brille hinweg und musterte den jungen Mann vor sich. "Katsuya Jonouchi, war Ihr Name, richtig?" Er nickte. "Kaiba-sama hat eine ausdrückliche Notiz unter ihrem Namen hinterlassen, Sie niemals hineinzulassen. Zudem soll ich Ihnen das- ich zitiere...", sie machte Gänsefüßchen mit den Fingern, "...ruhig sagen."

Dem Blonden klappte vor Empörung der Mund auf, während die Frau ihre Hände auf dem Tresen ineinander faltete. Rasend schnell dachte der Blonde nach. "Ich hab mich geirrt- ich meine, versprochen. In Wirklichkeit bin ich Yugi Muto!"

Diesmal hob sich nur eine der schmalen, gezupften Brauen. "Jonouchi-san. Ich weiß, dass Sie nicht Yugi Muto sind. Zudem für ihn ebenfalls eine Eingangssperre besteht. Was ich ebenfalls laut äußern soll.", fügte sie hinzu. Sie wollte nicht, dass jemand der Ansicht war, sie plauderte geheime Notizen des Chefs aus.

In ihren Unterlagen stand tatsächlich ausdrücklich, dass sie die Tatsache, auf der schwarzen Liste zu stehen, den Jugendlichen unter die Nase reiben soll. "Und bevor sie weitere Namen nennen: Hiroto Honda, Ryuji Otogie, Ryou Bakura und Anzu Masaki stehen ebenfalls auf der Liste. Unter der Überschrift 'Kindergarten'."

Der Braunäugige senkte seinen Blick. Das war nicht fair! Seine Fäuste ballten sich. Wie konnte Seto ihm das nur antun! "Dabei bin ich doch sein Hündchen...!", quetschte er frustriert hervor.

Die Dame merkte auf. "Hündchen?" Sie tippste auf ihrer Tastatur herum. "Der Eintrag kam mir gleich bemerkenswert vor. Er ist neu und steht unter 'V.I.P.', gleich nach Mokuba Kaiba. Ihre Daten sind dort ein zweites Mal vermerkt, samt isometrischem Passbild, Blutgruppe, Fingerabdruck und DNA-Sequenz. Sie dürfen passieren, Hündchen-san."

Das sagte sie vollkommen professionell, ohne auch nur eine Miene zu verziehen. Sie tippselte noch einmal auf ihrer Tastatur herum, infolgedessen öffnete sich einer der Fahrstühle. "Bitte treten Sie ein, der Fahrstuhl bringt Sie direkt zu Kaiba-samas Büro."

Jonouchi stand ein weiteres Mal der Mund offen.

Auf den ungeduldigen Blick der Sekretärin hin, wandte er sich jedoch wie in Zeitlupe um und ging hinüber zum nun offenen Fahrstuhl. Kaum war er im Inneren, schloss sich die Tür und es ging hinauf in die oberste Etage.

Er konnte es noch immer nicht fassen...!

Er war sich gerade nicht sicher, was ihn mehr entsetzt hatte! Dass 'Katsuya Jonouchi' auf der schwarzen Liste stand, oder dass 'Hündchen' auf der V.I.P.-Liste vermerkt war! Das war... irgendwie vollkommen absurd.

~Ich BIN Katsuya Jonouchi!~
 

Der Fahrstuhl glitt beinahe lautlos immer weiter in die Höhe. Die ersten paar Etagen hatte er noch seitlich aus dem Fahrstuhl ins Innere des Gebäudes blicken können- im Übrigen hatte er da die ganze Zeit die große Eingangshalle betrachtet- doch dann war er in ein dunkles Loch gesaugt worden.

Keine Dudelmusik, kein Maschinenrauschen. Nur er selbst, in einem schicken, runden Glasfahrstuhl, ausgelegt mit irgendeinem teuren Teppich. Es war sehr geräumig, gut zwanzig bis dreißig Menschen hätten hier drin Platz gehabt! Man hätte einen Tisch und Stühle aufstellen und hier zu Abend essen können! Er sah eine digitale Anzeige, die ihm das Stockwerk präsentierte, aber keine Knöpfe. Nicht einmal einen Notfallknopf!

Er wurde etwas nervös. Offenbar bediente man den Fahrstuhl vollständig von außerhalb. Doch dann rutschte ihm das Herz in die Hose. Die Röhre, durch die er eben noch durch die Dunkelheit gezogen wurde, begleitet ledglich von dem angenehmen, künstlichen Dämmerlicht des Fahrstuhls, öffnete sich plötzlich!

Nein. Sie bestand ab diesem Stockwerk aus Glas!

Was er sah, war atemberaubend und erschreckend zugleich! Domino City streckte sich vor seinen Füßen aus. Die Metallstreben der einzelnen Stockwerke rasten an ihm vorbei! Wie schnell er wohl war? Die Stadt wurde immer kleiner, der Himmel fühlte sich immer weiter an.

Dann stoppte sein Transportmittel überraschend sanft.

Die Türen hinter ihm glitten lautlos auf.

Er war da.

Unsicher wollte er hinaustreten, hier befand sich noch einmal eine Art Vorzimmer. Dort saß eine etwas ältere Dame, die im ersten Moment so unglaublich liebenswürdig wirkte, ihn jedoch mit einem eisigen Blick festnagelte, woraufhin er es nicht mehr wagte, auch nur einen Muskel zu rühren. Sie betätigte einen Schalter. "Louise?"

Aus dem kleinen, schwarzen Gerät ertönte verzerrt die Stimme der Frau ganz unten: "Greta?"

"Gast?"

"'Hündchen-san'."

Greta wandte sich wieder ihm zu. "Bitte folgen Sie meinen Anweisungen." Jou nickte eingeschüchtert. "Legen Sie Ihre Hand auf die Glasfläche." Innerhalb des Fahrstuhls leuchtete tatsächlich auf dem Glas ein Viereck auf, indem eine Handsilhouette zu sehen war. Der Blonde tat, was ihm gesagt wurde und legte seine darauf. "Gehen Sie mit ihrem Gesicht so nahe wie möglich an das Digitalfeld heran." Das Benannte leuchtete auf- dort waren vorhin noch die Zahlen der Stockwerke zu sehen gewesen und tatsächlich wurde es Jou schwindlig, als er kurz noch die Zahl '101' aufleuchten sah. Doch schon verschwand die Nummer, ein flach gefächertes Licht glitt über sein Gesicht. Von links nach rechts. Von oben nach unten. Dann von der Mitte nach außen. Von außen wieder nach innen, wo es sich bei seinem Auge sammelte. Die Anlage piepste leise.

Greta wandte sich ab, blickte auf ihren Monitor. "Bestätigt.", berichtete sie monoton.

"Bestätigt.", antwortete Louise von unten. Die ältere, freundlich wirkende Dame lächelte nun herzlich, als sie sich erneut dem Jugendlichen zuwandte. "Willkommen, Hündchen-san. Ich kündige Sie kurz an, Kaiba-sama erwartet Sie bereits."

Jetzt wurde er wieder aufgeregt. Das war ja voll krass gewesen! Ob Seto das mit jedem machte? Langsam ging er an Greta vorbei und starrte sie unwillkürlich an. Sie lächelte freundlich zurück. Greta trug keine Brille, und der Knoten in ihren Haaren saß lange nicht so straff, wie der bei Louise. Sie besaß schon einige Falten, die jedoch darauf hinwiesen, dass sie sehr viel zu lachen in ihrem Leben hatte. Ihre Kleidung war schick und sie wirkte selbst wie eine Geschäftsfrau.

Er blieb stehen. Er MUSSTE fragen: "Woher wollen Sie eigentlich wissen, dass ich keine Pistole dabei habe? Ich könnte voll der krasse Attentäter sein!"

Die ältere Dame lächelte wissend. "Während Sie im Fahrstuhl waren, haben wir Sie bereits geröngt und mit unseren digitalen Fühlern abgetastet." Wieder einmal klappte Jou der Mund auf. "Ich hoffe, die Pasta heute Nachmittag hat geschmeckt? Ihre Verdauung ist übrigens sehr effektiv."

Sie lächelte breiter. Jou wurde rot. "Ge-geröngt? Abgetastet?", haspelte er.

"Keine Sorge, die Kaiba Corp. verwendet äußerst milde Röntgentechnik, wir könnten Sie den ganzen Tag damit beschießen, ohne, dass es Folgen haben könnte.", berichtete sie ihm.

Als sei das sein Problem gewesen! Wie peinlich!

"M-muss ich das jetzt jedesmal machen...?", fragte er unsicher. Greta nickte bestimmt. "Aber natürlich. Selbst Kaiba-sama durchläuft all diese Routine- und noch einige weitere, individuelle. Er möchte nicht, dass sich jemand für ihn ausgibt. Oder dass jemand unbefugt hereinkommt.", sie plauderte aus dem Nähkästchen.

Vielleicht tat sie das nur, weil er ein V.I.P. war?

"Und... und wieso durfte ich bis hier hoch fahren, wenn Sie doch gar nicht sicher sind, dass ich das bin?", harkte er nach.

"Die Türen dort-", sie deutete auf die zwei großen Flügeltüren, die zu Setos Büro führten, "-sind absolut sicher. Wenn wir Waffen gefunden hätten, hätten wir Sie im Fahrstuhl eingesperrt, bis der Sicherheitsdienst Sie abführt. Hätte sich hier oben herausgestellt, dass Sie nicht Sie sind, wäre der Fahrstuhl ebenfalls sofort wieder abgeschlossen worden." Jou nickte verdattert. Nun hob sie einen Finger und grinste, "Und die letzte Kontrolle ist bei mir. Wenn ich Sie nicht leiden könnte, würde ich Sie einfach an Ihrem Ohr packen und hier herausschmeißen."

Der Blonde schaute so verdattert drein, dass Greta unwillkürlich zu lachen begann. "Sie sind mir ja ein süßer Bursche. Mokuba-sama ist auch darauf hereingefallen!", sie kicherte wie eine alte, freche Omi. "Nun gehen Sie, Kaiba-sama wartet.", sie deutete auf die Tür.

Nun wagte er auch nicht mehr zu widersprechen.

Kaiba hatte aber komische Angestellte, fand er.

Eigentlich hatte er vorgehabt, richtig cool und voller Elan die Türen zu Setos Büro aufzustoßen, ihn an sich zu reißen und zu umarmen und zu drücken, bis er um Gnade winselte!

...aber nun...

Vorsichtig schob er die rechte Tür einen Spalt auf.
 


 

~6. Kapitel Ende~
 


 

..und das wars auch schon mit dem sechsten Kapitel ;)

Weiter gehts im Siebten.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Onlyknow3
2016-01-06T19:40:44+00:00 06.01.2016 20:40
Anscheinend ist mein Kommi nicht gespeichert worden, denn gelesen habe ich das Kapitel schon. Es gefällt mir wie die ganze Geschichte, von daher freue ich mich auf das nächste Kapitel. Weiter so.

LG
Onlyknow3
Antwort von:  Josey
06.01.2016 20:44
Danke :3
Kapitel 7 ist auch schon draußen :)


Zurück