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Hilfe, jetzt habe ich einen Hund im Haus!

"Kaibachi" / Puppyshipping | Jou verliert sein Gedächtnis und landet bei Seto
von
Koautor:  Daemion

Vorwort zu diesem Kapitel:
In dieser Version hat Doktor Daisuke keinen Röntgenblick mehr, wir haben ein MRT in Kaibas Keller eingebaut XD
Das ist deutlich logischer XD

(Die sonstige Story ändere ich nicht ab, so schlecht und unlogisch sie auch ist. Sonst könnte ich das ganze Ding gleich nochmal schreiben und ich weiß nicht, ob ich dann nochmal zum selben Ergebnis käme und das wäre doch irgendwie schade.) Komplett anzeigen

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Kapitel 1: "Zugelaufen" (ohne Autorenkommentare)

Der Nostalgie Willen, lasse ichs drin ;)
 

Titel: Hilfe, jetzt hab ich einen Hund im Haus!

Teil: 1/ 13 + Epilog

Autor: Josey

Fanfiction: Yu- Gi- Oh!

Pairings: Auf jeden Fall KaibaxJonouchi, angedeutet OtogixRyou, vielleicht mehr...

Disclaimer: Die Charaktere aus Yu-Gi-Oh! gehören Kazuki Takahashi, inspiriert hat mich ursprünglich der Manga Tramps like us.

Warnung: Außer der ooC-Warnung, würde ich eigentlich gar keine rausgeben. Ein bisschen kitschig und bedrückend könnte es werden.
 

Kommentar:

Ich überarbeite die ersten Kapitel mal wegen der Autorenkommentare, die ja doch einige Leser stören. Ich habe auch hin und herüberlegt, ob ich es i~rgendwie ein bisschen~ logischer hinkriege... Daemions scherzhafter Vorschlag hat mich dann gerettet. Viel besser ist es aber wirklich nicht geworden. Ich hab das Anfangsgespräch etwas ausgebaut... ich hoffe zu seinem Vorteil.

Damit werden wir leben müssen. XD
 

Legende:

"Ich rede, also bin ich (nicht stumm)!" - jemand sagt was Sinnloses

~Ich denke, also bin ich (nicht tot)!~ - jemand denkt was Sinnloses
 


 

Hilfe, jetzt hab ich einen Hund im Haus!
 

Kapitel 1 "Zugelaufen!"
 

Es war ein Tag, wie jeder andere. Zumindest dachte das Seto Kaiba, als er sich mit seiner Limousine, an diesem Freitag Nachmittag, auf den Weg nach Hause machte. Der Besitzer der Kaiba Corporation war, für sein Alter von 17 Jahren, schon recht groß. Er war schlank, betrieb aber regelmäßig Sport, worunter auch diverse Kampfsportarten zählten, wodurch er stärker war, als er aussah. Die braunen Haare hatte er kurzgeschnitten und seine saphirblauen Augen blickten mürrisch unter dem Pony hervor. Er trug einen schwarzen Rollkragenpullover und eine recht enge, schwarze Hose, darüber einen weißen Mantel.

Es goss an jenem Nachmittag wie aus Kübeln, obwohl es jetzt, wo es Anfang Dezember war und es auf Weihnachten zuging, auch mal hätte schneien können.

~17 Uhr...~, dachte der Brünette bei sich, als er auf die Uhr sah und darüber nachdachte was sein kleiner Bruder den ganzen Tag gemacht hatte. Heute war er besonders früh von der Arbeit weg, wollte dem Kleinen eine Freude bereiten.

Während der KC-Firmenbesitzer sinnierend aus dem Fenster schaute, fuhr sein fahrbarer Untersatz mit hohem Tempo durch die Straßen. Dass der Wagen dabei die Passanten auf den Gehwegen total nass spritzte, interessierte ihn herzlich wenig. ~Pff, die sind doch eh schon alle bis auf die Knochen durchnässt.~, rechtfertigte er sich vor sich selbst.

Gerade waren sie in seinem Nobelviertel angekommen und in seine Straße eingebogen, als sein Fahrer Isono mit einem Male das Lenkrad herumriss und Seto im Inneren des Autos herumgeschleudert wurde.

~Wieso habe ich mich nicht angeschnallt?!~, schoss es dem Firmenbesitzer durch den Kopf.

Dann erklang ein dumpfer Schlag. Das Auto kam zum Stehen. Über die Frontscheibe zogen sich spinnennetzartige Risse.

"Verdammt, was ist passiert!?", brüllte der Blauäugige vom Boden aus den Grünhaarigen an, der - im Gegensatz zu ihm - angeschnallt gewesen war.

"I...ich wollte ausweichen....", antwortete jener etwas benommen, "Die Straßen sind nass... wir sind ins Schleudern geraten...", keuchte er weiter. "Wir haben jemanden überfahren!"

Erschrocken richtete sich der Braunhaarige auf, ~Oh nein! Warum ausgerechnet hier? Konnte das nicht irgendwo in einem der Randviertel passieren? Das wird ein gefundenes Fressen für die Presse! Ich sehs schon: 'Seto Kaiba überfährt rücksichtslos Mitbürger!' Verdammt!~

Er stieg aus und trat langsam zu der zusammengesunkenen Gestalt am Boden.

Für einen Moment blieb sein Herz stehen. Schulterlange, blonde Haare hingen wüst verstrubbelt und durchnässt in das weiche, braungebrannte Gesicht des kleineren, aber genauso alten Jungen. Die bernsteinbraunen Augen waren halb geschlossen und ein kleines Rinnsal Blut floss, kurz neben ihnen, die Haut herab. Sein Hemd war nur teilweise zugeknöpft und seine verwaschene Hose durchlöchert. Zudem trug er nicht mal Schuhe oder Strümpfe. "Verdammt, Jonouchi, was machst du hier?", der Brünette konnte einfach nicht anders als seine Bestürzung damit zu lösen, indem er das tat, was er am besten konnte: Laut sein und Streit anfangen.

Doch von dem leblosen Jungen am Boden kam keine Antwort. Das verstörte den Duell-Monsters-Zweitplatzierten nur noch mehr.

Inzwischen war Isono bei ihm, fühlte Jonouchis Puls, betastete vorsichtig dessen Finger und leuchtete ihm in die Augen. Der Junge stöhnte leise, blinzelte einmal kurz, schien jedoch nichts wahrzunehmen, dann rollte er sich auf den Rücken und blieb liegen.

"Vermutlich Gehirnerschütterung...", murmelte Kaibas rechte Hand.

Der Blauäugige atmete tief durch, bevor er wieder etwas sagte: "Isono, rufen Sie sofort Doktor Daisuke! Sie finden mich dann im Haus."

Der eben Angezischte starrte seinen Chef durch die Sonnebrille hindurch unergründlich an. "Sollten wir ihn nicht in ein Krankenhaus bringen?", harkte er vorsichtig nach.

Ein eisblauer, harter Blick traf ihn. "Und mein Leben ruinieren? Was glauben Sie, wie schnell die Presse davon Wind bekommt? Sie sagen selber, er hat wahrscheinlich nur eine Gehirnerschütterung, Röntgen können wir auch selber.", knurrte er.

Immerhin hatte er nicht umsonst eine Forschungsabteilung im Keller seiner Villa! Die hatte er einrichten lassen, als Mokubas Quengeleien, er sei zu selten zuhause, täglich in seinen Ohren klingelten. So konnten er und seine Leute die Wochenendschichten bei sich zuhause durchziehen und er war zu den Mahlzeiten bei seinem Bruder.

Isono nickte knapp und wandte sich mit seinem Handy ab, während Seto sich zu dem Blonden herabbeugte. Sanft, und darüber selber erstaunt, hob er ihn an und trug ihn kurzerhand in seine Villa.
 

Kaibas Keller sah nicht aus, wie ein gewöhnlicher Keller. Es war sauber, trocken, gefließt und durchgängig beleuchtet. Es gab hier unten mehrere Abteilungen, seine Serverräume waren hier und der Sicherheitsbereich. Zusätzlich führte ein Gang in eine Game-Abteilung, wo er neue Devices für Videospiele austesten konnte, vor allem in Richtung virtuelle Realität. Es konnte immer noch realer werden!

Nun aber führten seine Schritte ihn eine Etage tiefer in seine private Forschungsabteilung, die der der Kaibacorp in nicht viel nachstand. Sie genügte zumindest um erste Ergebnisse zu testen, egal ob es Richtung Pharmazie, Kybernetik oder Bionik ging.

Er betrat eines der Gästezimmer hier unten, die eingerichtet worden waren, um den Forschern einen Schlafplatz zu bieten. Grimmig legte er den Kleineren auf das Bett und schmiss leicht angesäuert eine Decke über ihn.

Eine Weile betrachtete er den Jungen und tat etwas, dass er sich bisher immer geweigert hatte, zu tun: Er dachte über einen anderen Menschen nach. Ausgenommen seines Bruders wurde diese Ehre bisher nur sehr wenigen zuteil.

~Was hast du bloß hier getrieben...?~

Bisher war ihm nie aufgefallen, dass Katsuya Jonouchi noch ein anderes Leben haben musste, als das in der Schule, wo er den Kleineren regelmäßig triezte. Der Blonde war auch der Einzige, der ihm Paroli bot, oder es zumindest versuchte.

Lange konnte er jedoch seinen Gedanken nicht nachhängen, da kam schon ein älterer, schlanker Mann mit kurzen, schwarzen Haaren, die mit grauen Strähnen durchzogen waren, genannt Dr. Daisuke, hereingestürmt. Er trug eine eckige Brille und einen weißen Arztkittel. "Ein Autounfall?", fragte er sofort hektisch.

"Ganz ruhig, niemand hat was gesehen..."

Entgeistert blickte der Arzt ihn an, "Wie können Sie nur? Ein Menschenleben steht auf dem Spiel!"

"Pah, das ist Katsuya Jonouchi, ein Straßenköter durch und durch. Der wird das schon überleben." Innerlich jedoch zitterte er.

Mokuba, der kleine, 12- Jährige Bruder Setos, der mir seinen langen, schwarzen, verstrubbelten Haaren und den dunklen Augen seinem Bruder nicht im geringsten ähnlich sah, war inzwischen hereingekommen und betrachtete neugierig das Geschehen. Er trug bereits seinen Pyjama der mit Luftballons bedruckt war.

"Sie kennen den Jungen?", fragte der Doktor, während er sich über Jounouchi beugte, um ihm in die Augen zu leuchten.

"Ja, zu meinem Bedauern. Er ist ein Mitschüler.", mit seinen eisblauen Augen beobachtete er jeden Schritt, jeden Handgriff des Arztes. ~Er versteht was von seinem Handwerk~, dachte er anerkennend.

"Helfen Sie mir mal!", die Worte von Dr. Daisuke rissen ihn vom Anblick des Verletzten weg.

"Was?"

"Sie haben ihn doch sowieso schon bewegt, oder?", der Arzt klang irgendwie giftig, fand Kaiba. Wieso der so sauer war, konnte er aber nicht nachvollziehen. Also nickte er nur knapp. "MRT.", war die kurze Anweisung des Docs. Also schob Seto seine Arme noch einmal unter den völlig durchnässten Körper und brachte ihn zu ihrem MRT, dass sie hier unten stehen hatten. Katsuya wurde abgelegt, das Gerät programmiert und nur eine halbe Stunde später hatten sie ein Ergebnis. Zur Sicherheit hatten sie mit Kaibas High-Tech-Gerät (das solche Sachen sehr viel schneller erledigen konnte, als die handelsüblichen Geräte) gleich den ganzen Körper gescannt.

Doktor Daisuke ließ seine Augen über die Aufnahmen huschen, während Kaiba schon wieder den verletzten Jungen anstarrte.

"Gut, Entwarnung.", murmelte der Ältere und Mokuba hinten atmete auf. "Zuerst müssen wir ihm die nassen Sachen ausziehen und seine Wunden desinfizieren. Soweit ich festgestellt habe, ist bis auf die Wunde am Kopf, einigen blauen Flecken und einer ziemlich großen Beule am Hinterkopf alles in Ordnung. Eine Gehirnerschütterung können wir ausschließen. Auch die Wirbelsäule ist unbeschädigt, keine neueren Knochenbrüche."

Widerwillig ließ sich Seto einspannen, dem Braunäugigen die Klamotten auszuziehen. Mit jedem Körperteil, das so zum Vorschein kam, wuchs die Anerkennung Setos für den Körperbau des Kleineren, aber auch seine Abscheu gegen sich selbst, weil immer mehr Blutergüsse erschienen. Als sie bei der Unterwäsche angekommen waren, drehte er sich schließlich doch weg. Nachdem der Doktor Jou in eine Boxershorts gesteckt und die Schürfwunden mit Jod behandelt hatte, wandte sich der Blauäugige erneut um. Dr. Daisuke war gerade dabei, den Blonden zuzudecken.

"Ist das alles meine Schuld?", fragte Seto mit einem gewaltigem Kloß im Hals.

Es dauerte einige Zeit, bis der Arzt antwortete: "Nein, zu meinem Bedauern nicht."

~Na danke!~, dachte Seto.

"Viele dieser Verletzungen sind mehrere Tage alt, andere erst einen oder zwei. Die Beule am Hinterkopf stammt wohl von heute Morgen..."

"Und das bedeutet...?"

"Das bedeutet, dass der Junge entweder häufiger gegen Autos läuft, oder in Prügeleien gerät..."

Der Blauäugige erinnerte sich, dass der Blonde heute früh nicht beim Unterricht anwesend war. ~Wenn ich die Kerle erwische, die dir das angetan haben, zerreiß ich sie in der Luft! Öhm... was denke ich da? Vergiss das ganz schnell wieder, Seto!~ Er schüttelte den Kopf und fragte lieber, "Und jetzt?"

"Ich verordne absolute Bettruhe!"

"Soll das heißen, der Straßenköter soll diese Nacht hier bleiben?"

"Das wäre das beste. Sie wollen ihn doch nicht in diesem Zustand nach Hause schicken?"

Seto schien kurz davor zu sein, eben dies zu tun.

"Aber Seto!", warf dessen kleiner Bruder ein, der sich bis jetzt im Hintergrund aufgehalten hatte und nicht gewagt hatte, etwas zu sagen, "Jonouchi ist doch immer so nett zu mir!" Flehend blickten ihn die Augen des Kleineren an.

"Na schön", knurrte der ältere Bruder, ihm nicht widerstehen könnend, "Aber nur eine Nacht!"

"Ich komme morgen früh noch mal vorbei.", meinte Dr. Daisuke noch, während er zur Tür hinausging, "Da Sie ihn und damit seine Freunde kennen, möchte ich Sie noch bitten jemandem Bescheid zu sagen, der es dann der Familie des Jungen ausrichtet."

"Tss, soll ich jetzt auch noch das Hausmädchen für diesen Köter mimen?"

"Kaiba-sama, alles, was ich von Ihnen verlange, ist, dass Sie ihr Temperament zügeln und dafür sorgen das der Junge wenigstens für diese eine Nacht ruhig und warm schlafen kann." Dr. Daisuke machte ein Gesicht wie Sieben- Tage- Regenwetter. ~Nein, ich will gar nicht wissen, was er damit meint!~, redete sich der Brünette ein, während der Arzt nun endgültig das Zimmer verließ.

Seto sah herüber zu dem Bündel, das mal der temperamentvolle, großklappige, gegen Alles und Jeden rebellierende Katsuya Jonouchi war. Dieser hatte sich inzwischen auf die Seite gedreht und zusammen gerollt. ~Und da beschwerst du dich, wenn ich dich Hund nenne?~, dachte der Größere und musste leicht schmunzeln. "Wie ein kleiner Welpe...", flüsterte er noch, unhörbar für seinen Bruder, als er sich zu dem Blonden auf die Bettkante setzte und sein Handy zur Hand nahm, um Yugi Muto anzurufen.

"Mokuba, es tut mir leid, aber ich hab jetzt keine Zeit für dich. Geh ausnahmsweise ohne Theater ins Bett.", erklärte er dem kleinen Wuschelkopf. Dieser nickte sachte und verschwand, nach einem letzten Blick auf seinen Bruder, stumm in seinem Zimmer. Dieser wählte nach kurzem Suchen im Telefonbuch die Nummer der Mutos.
 

"Ja, hier Kaiba. Kann ich bitte mal Yugi sprechen?... Ja, ich warte...."

Er hörte wie der Millenniums- Puzzle- Träger gerufen wurde, dann ein kurzes Fussgetrappel, ein poltern und schließlich der Verlangte am Hörer, "Ja, Kaiba? Was ist denn los?", kam es außer Atem von diesem.

"Hör zu, Yugi. Dein Schoßhündchen Jonouchi bleibt heute Nacht bei mir."

Ein entsetztes Keuchen.

"Denk jetzt nichts Falsches!" Setos Stimme war abweisend und kalt wie immer, innerlich war ihm aber doch ein wenig mulmig zumute, "Es gab einen kleinen Zwischenfall und er ist nicht in der Lage, heute Nacht das Bett zu verlassen! Du wirst seinen Vater anrufen und morgen früh mit dem restlichen Kindergarten hier aufkreuzen und diesen verlausten Straßenköter abholen!"

Erst mal kam gar keine Antwort.

"Hey, hast du mir zugehört?", fauchte Seto.

"Ähh, entschuldige Kaiba! Klar, wir kommen morgen vorbei! Also bis dann."

Grußlos legte der Brünette auf.

~Mann, sind die denn alle begriffsstutzig?~ Er ließ seine Augen wieder über den Verletzten gleiten. "Und was mach ich jetzt mit dir, Hündchen?" ~Moment mal! Hündchen? Bäh, das klingt ja schon niedlich....~ Dennoch wich er nicht von der Seite des Kleineren. Er starrte ihn an und wann immer er das bemerkte ärgerte er sich über sich selbst. Seine Augen wanderten jedoch immer wieder zu ihm zurück. ~Mann, der ist aber auch zu niedlich...~
 

Am nächsten Morgen wachte Yugi, ein kleinwüchsiger Junge mit Stachelfrisur, schon sehr früh auf. Er hatte gestern noch Honda, einen großen brünetten Jugendlichen mit einer ebenfalls sehr eigenwilligen Stachelfrisur, die seiner allerdings nicht das Wasser reichen konnte, und auch Anzu, einem hübschen, braunhaarigen, aber sehr redseligem Mädchen mit einer Schüttelfrisur Bescheid gesagt. Auch hatte er Jou bei seinem Vater abgemeldet, allerdings hatte er nur den Anrufbeantworter erreicht.

Er zog sich seine Sachen an und spurtete los. Noch bevor er Setos nobles Wohnviertel erreicht hatte, traf er auf seine Freunde. Gemeinsam begaben sie sich zur Kaiba-Villa.

Dort angekommen, stand der Brünette bereits im Tor und stützte sich mit der rechten Schulter an dem Torbogen ab. "Ihr kommt verdammt spät!", knurrte er gleich.

"W.. wo ist Jonouchi?", fragte Yugi ohne darauf einzugehen.

Missmutig betrachtete Seto irgendwas rechts neben sich und zog dann seinen Arm hervor.

Der Anblick, der sich ihnen bot ließ sie laut los prusten. Jou hatte beide Arme um den Setos geschlungen und selig lächelnd die Augen geschlossen. Er trug wieder seine Sachen vom Vorabend, frisch gewaschen und gebügelt.

"Verdammt, lass endlich los!", blaffte der Brünette ihn an.

"Se-chaaaan!", säuselte jener unbeeindruckt, "Wer sind diese Leute?"

Der Blauäugige war kurz davor, die Beherrschung zu verlieren, blaffte erst Yugi, samt seiner Freunde an: "Hört auf zu lachen!" und dann den Blonden: "Ich hab dir doch gesagt: Das sind deine Freunde und sie nehmen dich jetzt mit!" Die braunen Augen blickten erschrocken und füllten sich mit Tränen. "Du willst mich wegschicken?"

"Verdammt, ja!"

Honda, Yugi und Anzu verstanden inzwischen gar nichts mehr, konnten nur noch lachen. Der Blonde schlang seine Arme nun um den Bauch des Größeren und fing an zu jammern.

"Nein, Se-chan, bitte nicht! Ich will bei dir bleiben!"

Der Firmenbesitzer fing langsam an, wie ein wütender Drache auszusehen und keiner außer Jou- und der inzwischen neugierig hinzugekommene Mokuba- wagten sich an ihn heran.

Es fehlte nur noch das er anfing Feuer zu spucken.

"Kaiba-sama! Hatte ich Sie nicht gebeten ihr Temperament im Zaum zu halten?", kam es von Dr. Daisuke der eben hinter ihnen hergelaufen kam.

"Soll das heißen, dass Sie wussten, was für ein Theater dieser Köter abziehen würde?", schnaubte Seto wütend.

"Natürlich nicht, aber es kann weder Ihnen noch dem Jungen schaden, wenn Sie das mal tun würden!", giftete der Doc zurück. Er seufzte und trat zu dem Blonden hinzu, inzwischen hatten Yugis Freunde sich wieder beruhigt und schauten neugierig zu, im Moment noch nichts böses ahnend.

Kaiba schwieg jetzt, kurz ließ der Ältere den Blick über die Szenerie schweifen. Er kratzte sich am Kopf und achtete erst nicht weiter auf Yugi und seine Freunde. "Zumindest aber so was Ähnliches habe ich erwartet, wenn auch gehofft, ich irre mich. Er verhält sich doch untypisch? Die Beule am Hinterkopf, wissen Sie noch? Ich befüchtete bereits das er an Gedächtnisverlust leiden könnte. Bei der Untersuchung heute morgen habe ich bemerkt, dass er Verhaltensweisen aufweißt, die infantil wirken und er erinnerte sich nicht an seinen Namen oder wo er herkam."

Unverständig sahen der Brünette genauso wie Yugi & Co, den Doc an.

"Ich bin Dr. Daisuke", wandte er sich den Kindern kurz zu, "...und habe Jonouchi gestern Abend und heute morgen untersucht. Soweit wir wissen gab es da einen Zwischenfall über den wir noch nichts Genaueres wissen, dann einen Zusammenstoß mit Kaiba-sama und jetzt kann er sich nicht mal an seinem Namen erinnern. Oder hat er ihnen gegenüber etwas gesagt?", fragte er an Kaiba gewandt.

"Keine Ahnung, ich hab ihn nicht gefragt.", nörgelte Seto.

Der Arzt sah den blonden Jungen besorgt an und fragte noch einmal nach: "Wie heißt du, Junge?"

Der lächelte freudestrahlend zurück: "Ich heiße Hündchen!"

"Wer hat dir das gesagt?", verlangte der Arzt zu wissen, während er eine Augenbraue anhob.

"Se-chan!"

Sämtliche Anwesenden waren sprachlos.

Schließlich meldete sich Honda zu Wort: "Ähh, Kaiba? Mal ne Frage. Dass du Jonouchi als Köter betitelst kennen wir ja, aber...", er stockte und warf den Anderen einen unsicheren Blick zu, "Ähh... Hündchen??!"

"Das war mir so rausgerutscht!", versuchte der Firmenchef sich zu rechtfertigen. Zu spät entfuhr ihm dann: "Und außerdem, was geht euch das an?"

Grinsend sahen ihn die Jugendlichen an.

"Pff!" Er drehte sich um und wollte ins Haus gehen. Da bemerkte er das der Braunäugige immer noch an ihm klebte. "Gehen wir jetzt was Frühstücken, Se-chan?"

"Lass mich endlich los!" Es sah schon merkwürdig aus, wie der große Seto Kaiba mit dem kleineren Katsuya rang, damit dieser endlich von ihm ließ. Doch der war wie angeschweißt.

"Kaiba-sama! Es tut mir leid, aber diesen Jungen werden Sie so schnell nicht los."

Der Blauäugige starrte ihn an. "Wie bitte?"

Dr. Daisuke seufzte. "Hören Sie...", er stockte, betrachtete dabei seinen Patienten, von dem er nicht wollte, dass er mithörte.

Mokuba schaltete sofort: "Hey, Jou!" Er zubbelte an dessen Ärmel, "Komm wir gehen spielen!"

Das ließ sich der Angesprochene nicht zweimal sagen, löste sich- trotzdem ein wenig unwillig- von seinem Se-chan und rannte gleich hinter dem kleinen Schwarzhaarigen her.

"Kaiba-sama, es ist wirklich ernst. Wenn ich dieses Problem anders lösen könnte würde ich es Ihnen ersparen, aber...", wieder seufzte er müde.

"Aber?!", fragte der KC-Firmenbesitzer gereizt.

"Heute morgen hatte ich ein Gespräch mit ihm. Der Junge weiß nichts mehr von seinem früheren Leben und hält Sie für seinen einzigen... ähh... Freund."

"Und ist das mein Problem?"

"Stellen Sie sich doch bitte vor, Sie wachen eines Morgens auf und wissen nicht wer und wo Sie sind. Dann ist da ein Mensch, der sich die ganze Nacht über um Sie gekümmert hat."

Seto knurrte hörbar, ungerührt fuhr der Arzt jedoch fort, "Der ist nun der Einzige, dem Sie vertrauen. Plötzlich schickt dieser Mensch Sie weg, will nichts mehr mit Ihnen zu tun haben."

Jetzt reichte es Seto und er blaffte den Doktor an: "Was soll das? Ich hatte jahrelang niemanden, der sich um mich geschert hat!"

"Und was ist mit Ihrem Bruder?", erwiderte der, "Außerdem ist das hier etwas anderes! Wenn Sie den Jungen komplett von sich weisen, wird er einen tiefen Schock erleiden und wahrscheinlich niemals wieder er selbst sein können!"

Erschrocken holten Jonous Freunde Luft. Yugi blickte flehend zu Seto. "Kaiba, bitte!" Honda fügte hinzu: "Komm schon, wir sind dir dann auch alle etwas schuldig!"

"Was könntet ihr mir schon geben!"

"Kaiba, denk doch einmal nicht nur an dich!", rief Anzu wutentbrannt. Der Brünette fühlte sich ein wenig in die Enge getrieben, zeigte das aber natürlich nicht.

Er seufzte resigniert, was ihm einige verwunderte Blicke einbrachte und sah zu seinem kleinen Bruder herüber der glücklich mit seinem neuen 'Hündchen' spielte. "Na schön. Aber nur ein paar Tage."

Erleichtert sahen Jous Freunde ihn an. "Danke Kaiba!", kam es aus ihrem Mund.

"Mehr als ein paar Tage dürfte es auch nicht dauern, wenn Sie von ihm erfahren können was, mit ihm passiert ist.", meinte der Doktor.

Yugi sah ihn an, "Aber wie soll er sich denn daran erinnern?"

"Ich gehe davon aus, dass die Amnesie nicht nur durch den Zusammenstoß mit Kaiba-sama eintrat, sondern durch ein Erlebnis, dass ihn durcheinandergebracht hat. Und der anschließende Zusammenstoß- die Beule am Kopf- hat dann dafür gesorgt, dass die Verwirrung sich manifestiert hat. Dieses Ereignis müssen wir triggern, er müsste sich anschließend daran erinnern können und das könnte die Amnesie lösen. Also muss Kaiba-sama es dem Jungen nur entlocken.", schloss er zufrieden.

"Können wir ihm nicht einfach einem Baseball- Schläger über den Schädel ziehen?", der Brünette meldete sich, fieß grinsend, zu Wort.

"Kaiba-sama,", begann der Arzt tadelnd, "Das hier ist kein Cartoon, in dem man dieses Problem so einfach lösen könnte!" Der Arzt sah den resignierenden Seto streng an. "Ich komme nachher noch mal vorbei. Passen Sie auf den Jungen auf!" Seufzend begab sich der Firmenbesitzer zurück in seine Villa, ohne die Anderen noch einmal zu grüßen. Sie sahen nun noch einmal rüber zu Jonouchi, der arglos mit Mokuba spielte.

Honda schüttelte den Kopf, "'Hündchen', ja, jetzt passt das schon..."

Der Arzt verabschiedete sich noch von ihnen und gab noch einen Rat mit auf den Weg: "In der Schule müsst ihr ihn dann ganz normal behandeln! Und wenn er nicht von allein zu euch kommt lasst ihn in Ruhe, dass ist das Beste. Auch wenn es euch schwer fallen sollte."

Yugi, Honda und Anzu nickten schweren Herzens und gingen dann jeder zurück zu sich nach Hause, ihren Gedanken nachhängend.
 

In der Kaiba- Villa ließ sich Seto gestresst auf den nächsten Sessel fallen. ~Oh man, das heißt, jetzt darf ich mich um zwei Kinder kümmern! Diese Großklappe scheint aber ganz anders zu sein als bisher. Nur die Augen, die sind genauso voller Leben und schön wie immer.... Upps, nicht schon wieder! Wieso denke ich in letzter Zeit so merkwürdige Sachen?~

Um sich abzulenken, ging der Brünette nach draußen und beorderte Mokuba und Jou herein. Beide kamen sofort angesprungen und der Blonde hing ihm auch gleich wieder am Arm. "Was machen wir jetzt, Se-chan? Essen wär' mir am liebsten!"

Amüsiert blickte der Größere auf ihn herab, ~Na, da haben wir ja schon wieder den alten Jonouchi!~ "Zuerst gehst du dich mal baden! Und dann bekommst du was Frisches zum Anziehen. Mokuba, geh und hilf schon mal den Tisch decken!"

Der Kleine nickte und verschwand. Seto schnappte sich den Blonden und zerrte ihn hinauf ins Bad, "Komm, Hündchen!"

"Hmm, sag mal, Se-chan, warum haben mich diese Leute 'Jonouchi' genannt?"

Der Blauäugige schwieg kurz, "Weil du so heißt, du Dummerchen!", erklärte er dann.

Der Kleinere lächelte glücklich, "Und nur du nennst mich 'Hündchen'? Das finde ich schön! Also bin ich wohl für dich was besonderes!"

Seto stutzte. ~Er freut sich wirklich darüber! Nein, das ist nicht mehr mein Jou...~ Er wunderte sich inzwischen gar nicht mehr, dass er so über ihn dachte.
 

Im Badezimmer angekommen, staunte der Blonde erst mal über dieses riesige, geflieste Zimmer. Der Brünette begab sich zur Wanne, drehte das warme Wasser auf und fügte einen Badezusatz hinzu. "So geh da rein und wasch dir ordentlich deine verdreckten Haare!"

Eifrig zog Jou sich seine Sachen aus und Seto beeilte sich herauszukommen. Erst als er ein Platschen hörte kam er wieder zurück in den Raum, mit den neuen Sachen für den Kleineren, ein frisches Hemd und eine lange Hose, sowie Unterwäsche. Dieser saß in der Wanne und spielte mit dem Schaum. "Was wird das, wenn's fertig ist?"

Der Braunäugige lächelte zufrieden, "Eine Schaumparty!"

"Und wie lange soll Mokuba noch mit dem Frühstück warten?" Seto griff sich eine Shampoo-Flasche mit Honig- Duft, krempelte sich die Ärmel seines Hemdes hoch und begann, die blonden Haare des Wuschelkopfes einzuschäumen. Dieser fing wohlig an zu schnurren,

"Jetzt bilde dir bloß nichts darauf ein, Hündchen. Ich will bloß sicher sein, dass du ordentlich sauber wirst!"

Als dies sicher gestellt war, reichte er dem Braunäugigen noch Duschgel und ein Handtuch, anschließend drehte er sich um. Er musste ja noch dafür sorgen das der Braunäugige auch zur Küche fand. Er hörte wie der Kleinere sich abschrubbte, dann die Wanne verließ, um sich abzutrocknen und im Anschluss in die Sachen stieg. Gerade wollte er sich umdrehen als er von zwei kräftigen Armen umschlossen wurde.

"Hmm, du riechst so gut, Se-chan!", der Blonde kuschelte sich von hinten an ihn heran. Eine leichte Röte kroch in Setos Wangen.

"Lass das, Hündchen!", er machte sich los, zog jedoch seinen Kleinen mit sich in die Küche, wo Mokuba bereits auf sie wartete.
 

~1. Kapitel Ende~



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