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Sunset over Egypt

Even if tomorrow dies
von

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Versprechen

Dem Jungen zu entkommen, war an sich schon eine Glanzleistung gewesen, zu der er sich selbst beglückwünschte. Auch wenn er zugeben musste, nicht erwartet zu haben, dass eine einzige zerschmetterte Vase ausreichen konnte, seine Flucht in die Tat umzusetzen.

Der Junge war hartnäckig – das gefiel ihm. Mit ihm ließ sich etwas anfangen und der Zauber, den er kontrollierte, war auch nicht zu unterschätzen. Nebel. Keine Millenniumsmagie, einfach nur Nebel. Ein bisschen heißer Dampf, mehr war das nicht. Und trotzdem. Nie hätte er erwartet, dass es einmal etwas geben würde, das die Seelen von Kul Elna so einfach übergehen würde. Es war wirklich lustig. Normalerweise brauchte er sich nicht auf sie zu stützen und nun tat er es einmal und es hatte praktisch keinen Effekt. Egal.

Bakura grinste. Das machte die Sache nur spannender. Dieser Junge, die Priesterin, der Hohepriester – und natürlich Mana selbst. Der Palast war voll von interessanten Menschen, Spielfiguren, mit denen es sich lohnte zu spielen.

Ja, er hatte es geschafft, dem Jungen zu entkommen. Für einen kurzen Moment hatte selbst er gezweifelt, dass es ihm gelingen würde, doch er hatte das Spiel herum gerissen. Und nun? Nun würde er selbst ein wenig spielen. Nun würde er selbst ein wenig die Fäden ziehen. Er hielt seine kräftigen und muskulösen Arme vor seinem Körper verschränkt. Niemand konnte es sehen. Er war noch immer unsichtbar, stand direkt vor einem Teich. Wieso auch nicht? Sofort in den Tempel des Anubis zurückzukehren, während die Spielfiguren sich gerade bewegten, war ihm sinnlos erschienen und so war er stattdessen hier her gekommen. Der Palastgarten. Viel war hier schon geschehen, wie viel davon war ihm zu Ohren gekommen? Sie würden ganz sicher kommen.

Eigentlich hatte er nicht ganz so schnell mit ihnen gerechnet, doch die lärmenden Rufe, die über die Hecken und Beete klangen, belehrten ihn eines besseren. Die Kleine kam direkt auf ihn zu, wusste nicht, dass er bereits auf sie lauerte. Seine Tochter? Es war ihm egal. Ein kleines Mädchen ohne Erinnerungen? Das war schon weniger egal. Doch ein Kind, für das sie alle in die Bresche springen würden, kam ihm schon sehr entgegen.

Genau so, wie sie ihm entgegen kam. Er grinste kurz. Dann schlang er seine grobe Hand um ihre Hüfte, presste die andere auf ihren Mund und zog sie nach hinten. Er lachte auf. Unsichtbarkeit hin oder her, es war ihm gleich. Sollten sie doch wissen, dass er hier war, es war längst zu spät für sie. Zusammen mit Mana ließ sich Bakura nach hinten fallen, direkt in das Wasser des Teiches. Die Seelen von Kul Elna würden ihn schützen, doch was war mit ihr? Reichte ihre Abstammung um auch sie zu retten?

Nun, es kam auf den Versuch an, nicht wahr? Nur so würde er erfahren, ob sie es würdig wäre, seine Tochter genannt zu werden. Und nur so würde er erfahren, wie weit sie wirklich für sie gehen würden. Er grinste mit geschlossenem Mund. Der Teich war tief, sehr tief. Und er hatte Zeit. Das Mädchen strampelte wild, japste nach Luft, doch alles, was sie einatmen konnte, war Wasser. Sie versuchte an die Oberfläche zu kommen und plötzlich zog etwas an ihr. Er blickte auf, der Hohepriester war ins Wasser gesprungen, hatte ihre Hand ergriffen und versuchte sie nach oben zu ziehen. Doch daran waren zwei Leute beteiligt. Er zog fester an Mana, zog sie weiter in die Tiefe und sich selbst dabei ein Stück nach oben. Geschickt ergriff er die Hand von Seth, die Mana nicht erreichen konnte, und zog auch daran. In seinem schweren Gewand konnte er sich unmöglich dagegen wehren. Der Meisterdieb und der nasse Stoff selbst zogen ihn nach unten. Bakura hatte Mana längst wieder an sich gedrückt. Der Hohepriester war schwerer zu halten als das Mädchen, aber wesentlich leichter hinab zu ziehen. Ihm war es gleich, sollten sie halt beide hier ertrinken. Spielfiguren, die nichts taugten und solch essentielle Fehler machten, waren sowieso nicht zu gebrauchen und gehörten ersetzt. Seth musste wissen, dass es reinster Wahnsinn gewesen war, in vollem Gewand in ein Gewässer zu springen, selbst wenn er glaubte, dieses zu kennen.

Doch aufzugeben schien er nicht. Bakura spürte, wie etwas an ihm zog, feste, verzweifelte Griffe mit dem Ziel dem Dieb näher zu kommen. Seth rüttelte an seinem Arm. Mit aller Kraft, die er aufbringen konnte, versuchte er den Griff um Mana zu lockern, sodass wenigstens sie frei kam. Der Weißhaarige hatte keine Chance. Wenn er sie unter Wasser halten wollte, dann musste er die Kleine loslassen. Doch so blieb der Hohepriester gefangen und wenn er ehrlich war: Das war doch wirklich wesentlich interessanter als ein kleines, gedächtnisloses Mädchen. Doch er würde den Preis zahlen, dafür, dass er ihn um seine Geisel gebracht hatte. Oh ja, das würde er schon noch bereuen. Ihn einfach nur ertrinken zu lassen, kam dem Meisterdieb zu langweilig vor, es war nicht seine Art, einfach zu warten. Nein, er nahm die Dinge gern selbst in die Hand und was er besonders gern in die Hand nahm, war sein Dolch. Sein über alles geliebter Dolch, den er nun mit aller Kraft in den Unterarm des Priesters rammte.

Und er genoss es. Er genoss das Gefühl, wie sich die Klinge langsam in das Fleisch bohrte, das zwar ein wenig Widerstand bot, aber letztendlich kein Hindernis darstellte. Er genoss den Schrei, den Seth ausstieß, während es ihn weiter nach unten zog. Und er genoss es zu sehen, wie das Wasser sich langsam färbte. Seine Aufgabe hier war getan. Er schubste den Hohepriester noch ein weiteres Mal in die Tiefe und löste sich dann wie bereits zuvor in Sand auf, der still in die Tiefe rieselte.
 

„MANA!!“, sie wusste nicht, was geschehen war, doch eines war klar: Es war alles viel zu schnell gegangen. Und wieder der Teich. Wieso geschah so viel an diesem Teich? An dem Ort, wo Manas Erinnerungen am lebendigsten waren? Es konnte nicht sein. Adalia riss die hellen Augen weit auf. „Ich wusste, wir hätten nicht nach draußen gehen sollen!“, fluchte sie, ehe sie entsetzt mit ansehen musste, wie Seth ohne zu zögern hinterher sprang. Hatte er denn den Verstand verloren? Was sollte das bringen? Er konnte doch so nicht schwimmen! „MEIN PRIESTER!“, rief sie außer Atem, fassungslos.

Sie rannte zum Teich, kniete sich davor, sah hinein, konnte jedoch kaum etwas erkennen. Das Wasser war viel zu aufgewirbelt dafür und doch wusste sie, dass es in diesem Gewässer nur eine Richtung gab: Nach unten. Es konnte nicht sein, es durfte nicht sein. Was sollte sie tun? Einfach abwarten? Warten und nichts tun war grausam. Einfach nur hoffen, brachte niemanden voran. Doch nun hatte sie keine Wahl. Wie gebannt starrte die Priesterin in das Wasser, hielt ohne es zu bemerken den Atem an. Sekunden. Minuten. Wie viel Zeit verging? Verging, ohne dass es ihr klar war? Es dauerte alles viel zu lange. War der Teich schon immer so tief gewesen?

Sie zögerte. Dachte sie wirklich darüber nach? War sie wirklich so dumm?

Nein, der Teich war definitiv nicht so tief gewesen. Niemand hätte sich eine solche Mühe gemacht ihn anzulegen, nicht einmal für den Palastgarten. Wie also konnte es sein? Wieso war das Was-

Adalia stockte. Magie? Nichts als ein Zauber? Dann konnte der Hohepriester ihn auflösen, wenn er es nur verstehen würde. Doch jegliches Denken schien ausgesetzt zu haben. Für Mana. Wieder Mana. Was hatte dieses Kind an sich? Sie konnte es nicht verstehen. Natürlich, auch sie sorgte sich um Mana, doch war es nicht nur, weil Seth es ihr aufgetragen hatte? Nein, entschied sie, sie sorgte sich aus freien Stücken um sie.

Warten war grausam. Man dachte über so vieles nach, gab sich den hinterhältigsten Gedanken hin, nur um die Zeit zu überbrücken. Deswegen war es besser zu handeln, anstatt einfach nur zu hoffen.

Adalia atmete tief durch. Endlich stieg das Mädchen wieder höher. Drückte sie jemand? Oder schaffte sie es von allein? Im Augenblick war es egal. Adalia griff besorgt ins Wasser, tastete nach etwas, das sie packen konnte und schließlich bekam sie Manas Kleid zu fassen. Sie handelte instinktiv, zog sie aus dem Teich ans rettende Ufer.

Diese lag nun hustend auf dem Boden, keuchend und Wasser spuckend. Viel zu viel davon hatte sie geschluckt, alles musste nun wieder raus. Die Kleider klebten an ihr, doch ansonsten schien es ihr soweit gut zu gehen. Wenigstens war sie wieder frei. Sie würde es überstehen. Irgendwie. So, wie sie alles überstand. Was war mit Seth? Wieso kam er nicht zurück? Was hielt ihn da unten?

Panisch fast rief die Priesterin nach dem Hohepriester. Sie musste die Nerven behalten, es brachte nichts, wenn auch sie durchdrehte. Sie musste einen kühlen Kopf bewahren. Was hielt ihn da unten? Wieso kam er nicht hinauf? Mana war frei. Also konnte das nur bedeuten, dass er keine Wahl hatte. Sie schüttelte den Kopf. Musste es also doch sein. Kurzentschlossen stand die Priesterin auf, rannte auf Akim zu, trat ihm einmal kräftig gegen das Bein. „PASS‘ AUF MANA AUF!“, befahl sie, „UND WEHE IHR PASSIERT ETWAS!“

Verblüfft blinzelte der Nebeljunge sie an, überrascht und überrumpelt zugleich, gehorchte dann aber und lief zu Mana. Gut. Sie hatte keine Zeit zu verlieren. Blitzartig zerriss Adalia ihr langes Gewand und ließ es zu Boden fallen, darin konnte sie nicht schwimmen. Sorgsam legte sie den Fetzen der Pergamentrolle, den sie noch immer am Körper trug, dazu und sprang dann in den Teich. Sie musste ihn da heraus holen.

Das Wasser war kalt. Viel kälter, als es hätte sein dürfen. Ein Zauber. Es war nur ein Zauber. Gefährlich nur, wenn man nicht wusste, was es war. Sie tauchte tief hinab, die Kälte ignorierend, versuchte sich umzusehen, doch aufgrund des wenigen einfallenden Lichtes war ihre Sicht stark eingeschränkt. Wieso war es überhaupt schon so dunkel? Sie durfte jetzt nicht nachgeben, sie hatte nur wenig Zeit. Sie musste sich darauf konzentrieren, dass es nur ein Zauber war, und jede Magie war zu knacken. Sie hatte nur so lange Zeit, wie sie Luft hatte. Luft und Kraft, doch sie gab nicht auf. Schließlich hatte sie ihn. Sie konnte nur einen Arm um ihn legen, wenn sie schnell wieder an die Oberfläche wollte, doch er war unglaublich schwer. Der schwere Stoff und all der Schmuck waren ein zusätzliches Gewicht, das selbst im Wasser noch schwer zu bewegen war. Ihn jetzt jedoch von dem Schmuck zu befreien hätte Zeit gekostet, die sie nicht hatten. Wie lange schon war der Priester unter Wasser? Sie hatte jedes Zeitgefühl verloren.

Lange.

Viel zu lange.

Mit aller Kraft schwamm sie und zog ihn mit sich, bis sie schließlich erschöpft die Wasseroberfläche durchstießen. Sie kletterte aus dem Wasser und zog Seth dabei hinter sich her. Er hatte das Bewusstsein verloren. Erst jetzt konnte sie das Blut sehen, das langsam aus der Wunde an seinem Arm sickerte und den Dolch, der noch immer darin steckte.

Dolch.

Dolch? Sie schüttelte den Kopf. „Bakura...“, keuchte sie verstehend und blickte sich rasch um. Wo war er? Wo versteckte er sich? Denn eines war sicher, in dem Teich war niemand mehr gewesen...

Doch sie konnte ihn nicht finden. Grimmig griff sie nach dem Fetzen, der einst ihr Gewand gewesen war, und wickelte sich den Stoff um den Körper. „Ich kriege dich schon...“, murmelte sie, „Verlass‘ dich drauf...“

Seth. Sie musste das Wasser aus seinen Lungen drücken. So leicht würde sie ihn hier nicht sterben lassen. Immer wieder presste sie ihre zitternden Hände auf seine Brust, bis er schließlich zu husten begann und das Bewusstsein zurückerhielt.

Adalia lächelte kurz. So, und nun war es an der Zeit, ihn von diesem Dolch zu befreien und sich um die Blutung zu kümmern. Was sonst um sie herum geschah, war egal, dies hatte Vorrang. Sie biss auf die Zähne. Welch eine Teufelei... Oh ja, sie würde Bakura kriegen, wenn dies hier erledigt wäre... Und wenn es das Letzte wäre, das sie tat, sie würde ihn dafür bezahlen lassen.

Adalia packte den Griff des Dolches um ihn herauszuziehen, bekam einen starken Schlag, der über ihre Finger in ihren ganzen Körper zu schießen schien, schrie auf und flog nach hinten. Ihre Augen waren vor Schreck und Schmerz geweitet. Was war das? Sie konnte den Dolch nicht herausziehen?!

Aber wie sollte sie ihm dann helfen?!



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2009-12-16T16:44:33+00:00 16.12.2009 17:44
Mein toller Kura~ ^^° Er will doch nur spielen, lalala~ *sing*

>>Dieser Junge, die Priesterin, der Hohepriester – und natürlich Mana selbst. Der Palast war voll von interessanten Menschen, Spielfiguren, mit denen es sich lohnte zu spielen.<< ^^ Das er die Priesterin da schon als interessant ansieht, find ich gut, und auch das er die anderen interessantfindet. Und natürlich Mana. Seine Tochter xD

>>Seth musste wissen, dass es reinster Wahnsinn gewesen war, in vollem Gewand in ein Gewässer zu springen, selbst wenn er glaubte, dieses zu kennen.<< Aber Seth is in solchen rettungsaktionen doch immer überfordert xD Er hat doch keine Mana mehr die ihn anschreit und ihm damit sagt, was er zu tun hat xD Er muss dich doch jetzt in depressionen stürzen und is deswegen nicht so aufnahmefähig xDD armes, kleines Sethi xD Wie doof von ihmd as Gehirn einfach im zimmer liegen zu lassen ^^°

>>wie Seth ohne zu zögern hinterher sprang. Hatte er denn den Verstand verloren?<< xDDDD Man rechnet ja mit nem Köpper ne? XDDD Ich hatte gerade im Kopf, wie Seth voll die Arschbombe hinterher macht xDDDD ich kann gerade gar nicht, allein die vorstellung xDDD zu toll xD Und ja, wie gesagt, Gehirn vergessen xDDD Ich mag das Adalia darüber so entsetzt ist xDDD

>>Für Mana. Wieder Mana. Was hatte dieses Kind an sich? Sie konnte es nicht verstehen.<< Blödes ^^° Adalia ~ xDD Ich find sie toll , aber diese Einstellung. Naja, man muss es verstehen. Seth denkt so über eine andere frau(mädchen ^^°) und nicht über sie, das is schon verletzend, aber trotzdem xDDDD Blödes Adalia ^^°

>>Irgendwie. So, wie sie alles überstand.<< Jaja, unglaublich selbsterhaltungssinn von ihrem Körper ^^° Schon beeindruckend, was sie alles mitmacht und rumturnt und sox DDDD ich kann nichmal einen Volleyball ab ^^°°°°

>>Kurzentschlossen stand die Priesterin auf, rannte auf Akim zu, trat ihm einmal kräftig gegen das Bein. „PASS‘ AUF MANA AUF!“<< xDD Das is so toll das du das eingebaut hast ^^ Einfach gut! Passt, und ihre art und das alles spielt super zusammen. Dein Schreibstil bringt gut spannung auf ^^ is voll toll! Und das Ende und Adalia, wie sie Seth retten muss xDD alles voll gut xD Ich mag das total, hab ich das erwähnt? ^^
Von:  TeaGardnerChan
2009-11-11T14:41:55+00:00 11.11.2009 15:41
mana ist Bakuras Tochter das können wir nun mal nicht mehr ändern und auch bakura kann das nicht.
Selbst wenn er es wollte.
Und das sollte er endlich mal einsehen.

Arme Mana.
Wieso zerren denn alle an ihr.
Das ist doch nicht nett.

Von: abgemeldet
2009-11-10T12:06:45+00:00 10.11.2009 13:06
b.l.ö.d.e.r.b.a.k.u.r.a !xD das kann der doch nicht einfach machen, das ist doch total kacke1 aber das ist voll toll, das ist so spannend. adalia ist ja richtig sauer oder? und wie sie akm gegen das bein trtt, da hab ch total gelacht! aber seth schafft das doch oder? mana doch auch und adalia ich weiß nicht, das ist alles so toll und ach ich weiß auch nicht, das is so klasse wie du das machst1 schnell weiter lesen, aber schade das nur noch ein kapitel da ist! aber bald ist donnerstag ^^


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