Zum Inhalt der Seite

Sunset over Egypt

Even if tomorrow dies
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Abstammung

Ich widme dieses Kapitel abgemeldet ^^ Noch einmal alles Gute zu deinem Geburtstag ^^ Und nun viel Spaß!
 

Abstammung

Er konnte sie schon sehen und dann doch wieder nicht. Braunes Haar wehte in sein Gesicht, Tropfen fielen die hellen Strähnen hinab.

War es Mana? Hatte sie es geschafft? Eine Unruhe in ihm, die er sich nicht erklären konnte. Wieso war sie in den Teich gezogen worden, wieso gerade sie? Wieso traf es immer sie?!

Der Schmerz in seinem Arm war dumpf, aber störend. Es pochte im Einklang mit dem Blut, das er noch immer verlor. Was war das? Wer war der Mann gewesen? War etwa Shada zurück an den Palast gekommen? Ungesehen von allen?

Natürlich hatte er die Wachen angewiesen unter allen Umständen, nach ihm Ausschau zu halten. Ein einziger Schritt nur in die Nähe des Palastes und er wäre endlich sein. Dann könnte er ihm nicht mehr entkommen.

Doch war es Shada? Seth schloss einmal kurz die schweren Lider über seinen blauen Augen und blinzelte einige Male. Seine Sicht wurde klarer. Eines jedoch wurde ganz deutlich. Es war nicht Shada. Und was war auch nicht Mana, die über ihn gebeugt saß und seinen Arm begutachtete. Es war Adalia.

Sie ergriff den Dolch, der in seinem fleisch steckte und wollte ihn gerade herausziehen, als er merkte, dass es schief ging. Er hatte es gespürt in dem Moment, als die Priesterin das Metall berührt hatte. Ein einzigartiges Pickeln durchzog seinen ganzen Körper, ausgehend von der Verletzung und Adalias spitzer Schrei allein wäre wohl Beweis genug gewesen.

Was war nun geschehen? Er konnte es nicht verstehen. Doch dann erregte etwas seine Aufmerksamkeit, das ihn an der Priesterin vorbeisehen ließ: Wieso hielt Mana ihren Stab in den Händen? Wie hatte sie ihn rufen können? Es war völlig unmöglich, dass sie ihn zu kontrollieren vermochte.

Leicht verzweifelt versuchte er sich auf die Füße zu ziehen. Sie brauchte seine Hilfe, jetzt und sofort. Er konnte nicht warten, bis es Adalia gelungen war, ihn von diesem Dolch zu befreien.

Er musste ihr doch helfen können, irgendwie. Er hatte es ihr doch versprochen.

Adalias empörte Blicke versuchte er soweit es ging zu ignorieren. Sie hielt sich ihren Arm, der den Schlag abbekommen hatte und war wieder an seine Seite gekommen, nur um zu beobachten, dass Seths Leichtsinn noch nicht vorbei war.

Doch Mana war ihm wichtiger. Sie konnte nicht allein gegen den Weißhaarigen antreten und auf Akim wollte er sich nicht verlassen. Es war von vornherein klar, dass der Junge keinen einzigen Befehl mehr von ihm annehmen würde und er hätte es nicht einmal getan, wenn sein Leben davon abhängig gewesen wäre. Der Hohepriester musste schluckend verstehen, dass er es ihm nicht einmal mehr verübeln konnte. Langsam aber sicher begann er, die Bedeutung seines eigenen Zaubers zu verstehen, seines Fluches. Er war es, der ihm die Erinnerungen genommen hatte, niemand sonst.

Das einzige, das dem Hohepriester blieb, war ein wackliges Vertrauen darauf, dass der Nebeljunge Mana nicht betrügen würde. Ein Vertrauen, für das es keinerlei Sicherheiten oder Rückhalt geben konnte.

Mit schweren Lidern beobachtete Seth, wie Akim von den Geistern angegriffen wurde und der Mann so die Gelegenheit bekam, seine Aufmerksamkeit ganz auf Mana zu verlegen.

Es durfte nicht sein! Wie sollte sie sich verteidigen? Wie sollte er sie beschützen? Es gelang ihm kaum sich aufzurichten. Er biss die Zähne zusammen, doch es half nichts. Er fand einfach keinen Halt. Er hatte so viel Blut verloren, dass ihm schwindelig war. Die Welt drehte sich vor seinen Augen. Gift. Die Klinge des Dolches war vergiftet und verzaubert. Das Metall konnte nicht entfernt werden, die Wunde sich nicht verschließen. Einzig und allein das fließende Blut war in Bewegung.

Und irgendwie gelang es ihm doch. Er stand. Zweifellos würde dies nicht lange so bleiben können, doch er stand - und zuckte unwillkürlich zusammen.

Töchterchen?

Er nannte Mana sein Töchterchen?!

Der Hohepriester war wie vom Donner gerührt. War das ... Das war also der König der Diebe? Das war Manas Vater!?

Doch ... Wie konnte er davon wissen? Hatte er sie wirklich wiedererkannt? Nach all den Jahren? Hatte Mana vielleicht eine solch große Ähnlichkeit zu ihrer Mutter? Kümmerte er sich denn so sehr um seine Sklavinnen, dass er ihre Gesichter selbst noch nach Jahren wiedererkennen konnte?

Sklavin. Konnte er wirklich so von ihr denken?

Es machte nur wenig Sinn.

Nein. Irgendjemand musste sie verraten haben. Die Schriftrolle war geheim und Adalia hätte ihr niemals etwas gesagt. War es etwa Akim gewesen?

Die zwei ungebetenen Gäste waren sich hier und jetzt nicht zum ersten Mal begegnet, das war vollkommen kar. Sprach denn etwas dagegen, dass er sich nicht auf Manas Kosten an ihm rächen wollte?

Er würde sich darum kümmern müssen. Es war nicht sicher für Mana, wenn der Nebeljunge in ihrer Nähe war. Fürs erste jedoch war er Meisterdieb das größere und dringendere Problem.

Die Geister wurden abgelenkt. Hatte Akim etwa irgendeinen Nebel gerufen um sich zu verteidigen? Es hätte zu ihm gepasst. Er spielte gern mit seinen Gegnern. Und wenn er nicht aufpasste, dann verpasste sein Gegner ihm den entscheidenden Schlag in der richtigen Sekunde. So war es zwischen ihnen damals abgelaufen. Akim - sich seiner Überlegenheit gänzlich bewusst - spielte und musste deshalb verlieren.

Doch was hatten diese Geister mit Mana zu tun? Sie umschwirrten ihren Kopf, schienen sich um sie zu versammeln, als würden sie sie decken wollen.

Nun vollends verwirrt, hielt das Mädchen inne. Sie blickte zwischen Bakura und Akim hin und her, anschließend fiel ihr Blick auf Adalia. Tränen stiegen in ihre Augen, sie blickte hilflos umher. Er musste ihr helfen, sie war völlig überfordert mit der ganzen Situation und es war seine Schuld. Er hätte sie nicht in den Garten bringen sollen, nicht an diesen Ort, der für sie beide sovieles beherbergt hatte.

Den Kopf schüttelnd kam sie auf ihn zu. Es war ganz offensichtlich, dass jeder Mut sie wieder verlassen hatte, wo auch immer er plötzlich hergekommen war. Sie griff nach seinem gesunden Arm und hielt ihn fest, den Blick jedoch ganz und gar auf den anderen fixiert. „Seth braucht nun Ruhe…“, murmelte sie leise und kindlich. Sie betrachtete den Dolch, konnte den Blick nicht davon abwenden und wieder schüttelte sie den Kopf. „Das ist böse…“

Adalia begriff als Erste, was Mana vorhatte. „Nein!“, rief sie entsetzt, und griff nach Manas Hand, die sich der Waffe genähert hatte, „Du darfst das nicht anfassen!“ Ein leichtes Flehen legte sich in ihren Blick. „Bitte, du musst mir unbedingt vertrauen…“ Ihre Gefühle waren gespalten, das konnte Seth selbst in seiner Besorgnis noch sehen. Sie wollte nicht, dass der Dolch noch länger in seinem Arm stecken blieb, doch sie wollte auch nicht, dass Mana etwas solch gefährliches versuchte. Sie hatte gespürt, wozu das führte und Mana hatte genug durchmachen müssen für einen einzigen Tag, es reichte.

Er richtete sein Augenmerk auf seine Verlobte. „Du hast recht, das ist böse“, stimmte er ihr zu, „Aber Adalia hat auch recht.“ Er sah sie an, sah es in ihren Augen glitzern. „Du musst keine Angst haben“, flüsterte er, „Bitte weine nicht.“ Nicht seinetwegen. Sie hatte genug leiden müssen seinetwegen. Es war an der Zeit, dass er sie endlich mal glücklich machte. Das Mädchen jedoch schien nicht allzu viel von alle dem zu halten und hören zu wollen. Sie fixierte die Priesterin kurz mit einem durchbohrenden Blick, dann stampfte sie laut mit den Füßen auf. „Ich will ihm aber helfen!“, protestierte sie fauchend, schluckte und senkte verzweifelt den Blick. Sie schüttelte leicht trotzig den Kopf, ohne die Tränen aufhalten zu können. Als sie wieder wahrnahm, was um sie herum geschah, erschrak sie kurz, bevor sich ein Lächeln auf ihr Gesicht legte. Wieder war da einer dieser Geister. Wieser war er bei ihr. Er umschlängelte leicht ihre Hand. Sie betrachtete ihn eine ganze Weile, ehe sie ihren Entschluss getroffen hatte.

Seth blieb nichts anderes übrig als sie zu beobachten. Er wusste nicht, was sie vor hatte, er wusste nicht, was der Geist an ihrer Hand zu bedeuten hatte und er wusste nicht, was er dagegen hätte tun sollen, ohne sie zu verschrecken. Ihr Lächeln beunruhigte ihn über alle Maßen. Niemand konnte sie aufhalten. Niemand konnte sie stoppen. Als Mana nach dem Griff des Dolches fasste, stockte sowohl dem Hohepriester als auch der Priesterin der Atem. Doch nichts geschah. Seelenruhig lag Manas Hand an der Waffe, bis sie ihn ruckartig aus der Wunde herauszog und zu Boden fallen ließ.
 

Es war unfassbar, wie einfach die Seelen abgelenkt wurden. Es war interessant. Es war überraschend. Und doch nicht völlig unerwartet. Das Schicksal schrieb sich seine eigene Wege, beeinflusste alles und doch nichts.

Von Mana dürfte keine Gefahr ausgehen. Sie war jung und unerfahren und außerdem absolut naiv. Er hatte sie nicht zu fürchten. Sie lenkte die Seelen? Es war eben ihre Aufgabe. Das Blut ihrer Mutter klebte in den Ruinen Kul Elnas an den zerstörten Wänden, ebenso wie ihr eigenes dort hätte kleben sollen.

Viel nervtötender war der Junge. Bakura verzog grimmig das Gesicht. Seine Haut brannte, als hätte man ein Feuer darauf angezündet. Er hatte sich das alles nun viel zu lange gefallen lassen, es war von Nöten, dass Akim lernte, was es hieß zu bereuen.

Doch dieser ließ sich nicht beeindrucken. Anstatt sich von ihm einschüchtern zu lassen, warf er eine weitere ätzende Nebelkugel auf den Meisterdieb, die sich durch dessen Kleidung fraß. Es wurde Zeit, dass er ging. Dass er verschwand und dem Palastleben ein wenig Ruhe gönnte. Nicht für Seth, sondern für Mana.

Es war Zeit, dass er ging. Bakura fauchte auf, sah Akim sauer an. Der Junge machte nichts als Ärger, jedes Mal, wenn er ihn sah. Es musste endlich etwas geschehen. Etwas, was nicht einfach so an ihm vorbei ging und dass Eindruck bei ihm hinterließ. Bakura griff mit den Fingern seiner rechten Hand an die Klinge des Dolches aus seiner linken und brach die Spitze ab. „Du hast es gewagt...“, sagte er finster und trat auf einigermaßen wackligen Beinen auf den Jungen zu, der davon völlig ungerührt schien, „Aber niemand wird mich je töten können!“ Er war davon überzeugt. Er hatte bis hierhin überlebt und er würde auch weiter überleben. Egal, wer sich gegen ihn stellte, ob es Akim war oder jemand anderes, er würde ihn immer besiegen können. Er würde jede Herausforderung annehmen.

Mit einer plötzlichen Bewegung schleuderte Bakura den Splitter des geliebten Dolches auf Akim zu, er verfing sich in der Haut seines Halses. Wenigstens er würde ihm nicht entkommen.

Sollte Mana sich doch um den Hohepriester kümmern, sollte sie das Spiel doch künstlich verlängern. Er würde damit zurecht kommen. Der Dolch, den er benutzt hatte um Seth zu verletzen, war ein ganz besonderer gewesen. Eine der Seelen war in ihn eingewoben gewesen und hatte eine bessere Wirkung gezeigt als jedes Gift oder jeder Zauber, der dem Meisterdieb bekannt war. Er hatte nicht erwarten können, dass Mana die Verbindung würde lösen können, doch es war halt letztendlich ihre Aufgabe. Wie sollte er eine solch edle Abstammung anzweifeln?

Doch während sie sich um den Priester kümmerte, sollte der lästige Nebeljunge leiden. Er würde ihn schon noch gefügig machen, irgendwann. Unter allen Umständen. Jetzt jedoch war er es, der gehorchen musste. Er musste die Substanz von seinem Körper loswerden und das so schnell es ging. Es war wirklich ausgesprochen unangenehm, doch das würde ihn nicht aufhalten. Er würde schon noch bekommen, was er wollte. Würde bekommen, was ihm rechtmäßig zu stand. Und er würde sich an Akim rächen.

Doch gegen die Säure gab es nur eines, dass er tun konnte: Er musste fürs erste verschwinden, ganz nach Akims Geschmack.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (3)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2009-12-16T20:58:40+00:00 16.12.2009 21:58
^^° Ich komm so langsam zum Kommentar-Ende xD Ich muss das einfach mal regelmäßig machen, irgendwie ^^°

>>Ein einziger Schritt nur in die Nähe des Palastes und er wäre endlich sein.<< "Oh Shada!" "Oh Seth" xDDD tut mir leid, das war nur gerade so absurd in meinem Kopf, wie die aufeinande rzu laufen und *kopfschüttel* Tut mir leid, natürlich will er ihn u mbringen, schon verstänldich ^^° *nick nick*

>>Sklavin. Konnte er wirklich so von ihr denken?<< Böser Gedanke ^^° Was ist Mana denn anderes? Sie stammt nunmal von einer ab und wirklich frei in ihren handlungen und entscheidungen ist sie auch nicht, Akim selbst nannte sich auch "versklavt" und dann ist sie doch auch nichts anderes, auch wenn sie dazu einen passenden hintergrund liefert oder? ^^° Ach, Sunset ist shcon toll, so komplex ^^°

>>„Bitte weine nicht.“<< Hat er das nicht schonmal zu ihr gesagt? ^^° Jedenfalls find ich das voll toll. Allein die vorstellung wie Seth, Hohepriester, voll wichtiger Macker, da steht und nicht möchte das sie weint, ich finde die vorstellung einfach super süß und ach ja~ ^^ total toll, ich sag es immer wieder, ich finde es einfach klasse ^-^
Von:  TeaGardnerChan
2009-11-23T05:51:19+00:00 23.11.2009 06:51
Ja so muss es sein *g*
Mana rettet Seth.
Einfach klasse gemacht ^^

Und Bakura lässt mal wieder seine boshaftigkeit raushängen.
Wie er eben leibt und lebt ^^
Weiter so
Von: abgemeldet
2009-11-14T21:52:22+00:00 14.11.2009 22:52
Danke nochmal für die Widmung!! Das find ich voll gut! Danke schän!!
Das Kapitel ist ja sooo hammer! Seth ist ja soo süß wie er nicht will das Mana weint und das er sich so sorgen macht! Und Mana rettet ihn einfach >__<"" das ist so toll! Richtig toll! Und Bakura ist so schön böse, aber was macht er mit Akim?!?!? Er knn dem kleinen süßen akim doch nicht wehtun oder? Ich hab angst um ihn ^^" aber ich muss gar keine angst haben weil Akim schafft das ganz sicher! Und Mana und Seth auch und dann werden alle glücklch, jaaa? Das wäre so schön! aber ist doch wohl nur ein traum, hehe


Zurück