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Erster Schnee = Erster Kuss

Liebe braucht keine Worte {Shuu ღ Haruka} ~ 1. Platz beim Cover-WB
von

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Es gibt Männer, die sollte es eigentlich nicht geben dürfen…

Kapitel 1: Es gibt Männer, die sollte es eigentlich nicht geben dürfen…

Es war Winter und auch nur noch eine Woche bis Weihnachten. Zwar war bisher noch keine einzige Schneeflocke gefallen, aber dennoch genoss man jeden einzelnen Augenblick, den man nicht auf den Straßen im kalten Wind verbringen musste. Dies bemerkte man auch daran, dass auf den Straßen von Blütenburg nicht wirklich viel los war. Lediglich die Leute, die etwas Wichtiges erledigen mussten und deswegen gezwungen waren das Haus zu verlassen, taten dies.
 

„Ich bin wieder zu Hause!“, hallte eine fröhliche, aber dennoch ziemlich geschaffte, weibliche Stimme durch das Haus.

„Schön, dass du wieder da bist, mein Schatz! Wir essen gleich und unser Besuch ist auch schon da, begrüße sie doch“, informierte sie eine weitere weibliche Stimme, deren Besitzerin kurz darauf aus dem Wohnzimmer in die Eingangshalle trat, in dem sich das Mädchen gerade befand.

„Hallo Mama! Ja, ich komme gleich, bitte lass mich vorher noch kurz duschen und die Schminke abwaschen, ich fühle mich etwas unwohl damit. Bin gleich wieder da“, teilte die junge Frau ihrer Mutter ihr Vorhaben mit und stieg damit mit einigen Schritten die Treppenstufen empor, warf ihre Tasche kurzerhand auf ihr Bett und eilte ins Band hinüber, um sich kurz unter die Dusche zu stellen. Sie genoss das herrlich warme Wasser, das sie aufwärmte, denn draußen herrschten alles andere als angenehme Temperaturen. Da sie so schnell wie möglich nach Hause und den Besuch nicht länger warten lassen wollte, hatte Haruka sogar darauf verzichtet, direkt nach den anstrengenden Proben zu duschen, denn das wollte sie dann doch lieber zu Hause machen, dann konnte sie sich auch gleich umziehen und würde dadurch nicht noch mehr Zeit verlieren.
 

So schnell wie die junge Frau ins Bad und unter die Dusche geschlüpft war, genauso schnell verließ sie die Duschkabine auch wieder und trocknete sich ab. Einige Augenblicke später trat sie auch schon aus dem Waschraum wieder heraus, die langen Haare hochgesteckt, damit diese nicht den Boden oder ihre Kleidung nass machen würden, und gekleidet in einer bequemen, weißen Jogginghose und einem roten Sweatshirt.
 

„Guten Abend!“, begrüßte sie die Anwesenden, die sich gerade im Wohnzimmer aufhielten und verneigte sich etwas vor ihnen.

„Mitsuko, ist das deine Tochter?“, fragte eine Frau mit grünen Haaren und einem freundlichen Lächeln auf dem Gesicht die Mutter des Mädchens.

Die Angesprochene lächelte daraufhin stolz, als sie zustimmend antwortete: „Ja, das ist Haruka! Komm doch zu uns, mein Liebling! … Das ist meine Schulfreundin Ayana, von der ich dir schon erzählt habe. Und das ist ihr Mann Shunto!“

„Freut mich, Sie kennen zu lernen!“, lächelnd ergriff Haruka die ausgestreckte Hand der Frau und schüttelte diese, ebenso wie die ihres ebenfalls grünhaarigen und grünäugigen Mannes.

„Ist sie nicht ein Goldstück? Und so hübsch!“, lobte Ayana die 18-Jährige, die daraufhin erst einmal etwas rot im Gesicht anlief, bevor sie sich für das Kompliment bedankte, mit dem sie überhaupt nicht gerechnet hatte.

„Wo sind eigentlich die Kinder?“, richtete sich nun Herr Kataya an seine Frau, da er sie Haruka vorstellen wollte, weil diese sie ja noch nicht kennen gelernt hatte.

„Ach, die werden mit Sicherheit irgendwo im Haus herumrennen“, erwiderte Harukas Mutter daraufhin lächelnd. Es machte sie sehr glücklich, dass in dem riesigen Haus mal wieder richtig etwas los war, denn obwohl sie selbst ja drei Kinder hatte, waren diese inzwischen alle mehr oder weniger erwachsen und dementsprechend ruhiger.

„Ich werde mal schauen, wie weit der Endira mit dem Essen ist“, fügte sie kurz darauf noch hinzu und verließ das Wohnzimmer anschließend, um sich auf direktem Wege in die Küche zu begeben. Immerhin hatten ihre Gäste eine anstrengende Anreise hinter sich und zur Stärkung brauchten sie nun ein ordentliches Festmahl, so wie sie fand.

Doch kaum hatte sie den Raum verlassen, trat auch schon eine Angestellte ein und servierte Haruka und den übrigen einen warmen Tee.

„Vielen Dank, Kira! Aber das hätte ich doch auch machen können…“, bedankte sich die 18-Jährige bei dem Hausmädchen, das ihr eine Tasse mit dem warmen Getränk reichte.

„So, Haruka… dürfte ich dich vielleicht fragen, wie alt du bist?“, versuchte Ayana nun wieder ein Gespräch mit ihr zu beginnen.

Mit einem Lächeln auf den Lippen setzte sich Haruka auf ein Kissen, das auf dem Boden lag und nahm einen Schluck ihres warmen Tees zu sich: „Natürlich dürfen Sie. Ich bin 18 und gehe in die zweite Klasse der Oberschule.“

„Dann bist du ja fast genauso alt wie unser Sohn!“, stellte der Mann grinsend fest. Nur Gott und er allein wussten, was ihm dabei gerade durch den Kopf ging…

„Wie war die Probe?“, meldete sich nun auch endlich einmal Senri, ihr Vater, zu Wort, der die Zeit zuvor nur still dagesessen hatte.

„Probe? Was für eine Probe? Etwa die, von der uns Mitsuko vorhin erzählt hat und wegen der du und dein Bruder erst so spät nach Hause gekommen seid?“, fragte die Frau neugierig weiter.

„Ähm… ja genau! Immer zwischen Weihnachten und Neujahr führen mein Bruder, unsere Freunde und ich ein Theaterstück auf und die ganzen Einnahmen werden dann für wohltätige Zwecke verwendet. Aus diesem Grund müssen wir gerade jetzt noch einmal besonders viel proben, damit die Vorführung ein großer Erfolg wird und wir viele Spenden bekommen! Da kann es auch schon einmal vorkommen, dass wir bis nach Mitternacht in der Schule hocken…“, erläuterte die Gefragte lachend, als sie an diesen Abend letzte Woche zurückdenken musste, es war einfach nur zu lustig gewesen. Doch dann widmete sie sich der Frage ihres Vaters: „Lief alles soweit ganz gut, nur diese eine Stelle verpatze ich noch immer… na ja… Ray ist noch dort geblieben, wollte noch irgendetwas erledigen. Aber ich bin mir sicher, dass er auch jeden Augenblick kommen wird!“

Eigentlich wollte Haruka damit das Thema beenden, doch damit schien sie offensichtlich das Interesse der grünäugigen Frau geweckt zu haben: „Wirklich sehr interessant, genau das, was die Weihnachtszeit auch vermitteln soll. Und worum geht es in dem Stück?“

„Tut mir sehr Leid, aber das ist ein Geheimnis, wenn Sie es wissen wollen, dann müssen Sie schon zur Aufführung am 26. kommen“, entschuldigte sich Haruka dafür, dass sie ihr auf diese Frage keine Antwort geben konnte, „Der Eintritt ist sogar frei, denn wir möchten, dass jeder kommen kann, der möchte. Es soll niemand gezwungen werden…“
 

„Ich bin wieder da!“, hörten sie alle plötzlich eine weitere Stimme, die von der Eingangstür aus kam und kurz darauf betrat auch ein junger Mann von etwa 23 Jahren den Raum und begrüßte die Anwesenden, „Guten Abend! Sie müssen Herr und Frau Kataya sein. Ich bin Ray!“

„Guten Abend mein Junge, freut mich, dich kennen zu lernen. Setz dich doch zu uns!“, begrüßte Herr Kataya ihn und freute sich über seine Gesellschaft. Lächelnd nahm Ray auch sehr gerne Platz und setzte sich neben seine kleine Schwester auf ein weiteres Kissen.

„Und du kommst auch gerade von den Proben, mein Junge?“, erkundigte sich der über 40-Jährige bei dem Neuankömmling.

Dieser blickte den Mann vor sich freudig an: „Genau! Als Regisseur hat man immer etwas mehr zu tun und deswegen konnte ich leider nicht mit Haruka zusammen kommen…“

„Von wegen, tu bloß nicht so, als ob du ALLES allein machen würdest! Immerhin schreibe ich ja die Stories und die Songs“, meckerte Haruka ihren Bruder an, der sich mal wieder etwas wichtig machen wollte. Doch der junge Mann wusste sofort, wie er darauf zu kontern hatte: „Ich habe ja auch niemals behauptet, dass ich ‚ALLES’ allein machen würde. Aber ich bin doch dafür verantwortlich, dass es auf der Bühne auch vernünftig herüberkommt, nicht?“

„Das Essen ist nun fertig, wir können uns also hinüber ins Esszimmer begeben“, verkündete plötzlich Mitsuko und unterbrach damit den kleinen Streit der beiden Geschwister, die sich daraufhin mit einem zustimmenden Nicken von ihren Plätzen erhoben und sich ins Speisezimmer begaben, ebenso wie die Gäste.

Auch Senri erhob sich, folgte den anderen allerdings nicht sofort, was er damit begründete, dass er noch kurz Masato und den beiden Mädchen über das interne Haustelefon Bescheid geben wollte.
 

Gerade als alle Erwachsenen ihre Plätze eingenommen hatten, betrat auch schon Masato zusammen mit zwei Mädchen den Raum und auch sie setzte sich auf ihre Plätze.

Beide besaßen wie ihre Eltern auch sowohl grüne Haare als auch Augen. Das eine Mädchen, das neben dem Brillenträger Platz nahm, schien auch in etwa in seinem Alter zu sein und das andere Mädchen, das sich neben Haruka setzte, war um einiges jünger, ein richtiges Kind noch.

„Oh… wow… du bist total hübsch! Bestimmt bist du Masatos große Schwester Haruka. Freut mich dich kennen zu lernen, mein Name ist Aiko!“, sagte die Kleine fröhlich und lächelte ihre Sitznachbarin an. Auch Haruka lächelte fröhlich zurück und war ziemlich erstaunt darüber, dass jetzt auch schon die Kleine anfing, ihr Komplimente zu machen, das war Haruka ja so gar nicht gewohnt: „Freut mich, Aiko! Ja, ich bin Masatos große Schwester. Und? Wie gefällt es dir denn hier? War mein Bruder auch schön lieb zu dir?“

„Jetzt hör aber mal auf, Haruka! Warum sollte ich denn nicht nett zu ihr sein?“, mischte sich Masato ins Gespräch mit ein, der sich natürlich gleich verteidigen musste.

„Scheint so, als ob ihr euch sehr gern habt“, stellte das Mädchen neben ihm lachend fest, bevor sie sich selbst auch dem Mädchen und dem ältesten Sohn vorstellte, „Mein Name ist übrigens Diana!“

„Hey, wir haben eine Göttin im Haus!“, antwortete Ray daraufhin lachend, bevor er noch hinzufügte, „Hi, ich bin Ray!“

Auf seinen Kommentar hin brachen alle erst einmal in schallendes Gelächter aus, denn auch die Geste, mit der er seine Worte noch unterstrichen hatte, war mal wieder typisch Ray. Manchmal konnte seine Familie es kaum glauben, dass er tatsächlich schon 23 Jahre alt sein sollte, denn er benahm sich öfters eher wie ein Teenager. Aber dann gab es auch immer wieder Momente, in denen er richtig erwachsen war und sich auch so verhielt… offensichtlich hing sein Verhalten ganz von seiner Umgebung ab, was doch ziemlich seltsam war.

„Du Mami…“, ergriff die kleine Aiko nun wieder das Wort, „… wo ist eigentlich Shuu?“

„Gute Frage, mein Liebling. Ich dachte, er sei mit euch zusammen gewesen“, äußerte sich die Frau und dachte angestrengt darüber nach, wo ihr Junge nun schon wieder abgeblieben sein könnte. Doch auch dieses Mal wusste ihre beste Freundin Mitsuko eine Antwort auf ihre Frage: „Ich glaube, er hatte gesagt, dass er sich in seinem Zimmer etwas hinlegen wollte. Haruka, sei doch so gut und wecke ihn, damit das Essen nicht noch kalt wird. Er liegt im Gästezimmer, gegenüber von deinem!“

„Alles klar!“, bestätigte sie die Aufforderung ihrer Mutter und erhob sich wieder vom Tisch, um hinauf in den zweiten Stock zu gehen und den noch fehlenden Gast zu wecken.
 

Als sie gerade an seine Tür klopfen wollte, hörte sie ihr Handy in ihrem Zimmer klingeln und beschloss aus diesem Grund, kurz das Gespräch anzunehmen und ihn anschließend zu wecken, immerhin könnte es sich ja um etwas Wichtiges handeln: „Hallo Kanata, was gibt’s? Ich habe leider nicht lange Zeit, wir wollen jetzt gleich essen!“

„Hi Haruka! Kein Problem, ich wollte dir eigentlich nur kurz Bescheid sagen, dass wir für morgen komplett frei bekommen haben, damit wir und unser Komitee alles für die Feier am Mittwoch vorbereiten könnt. Ich habe dummerweise vorhin vergessen es dir zu sagen…“, berichtete ihr ihre Schulfreundin, die ebenfalls zuvor bei den Proben anwesend gewesen war.

„Wirklich? Das ist ja super! Dann würde ich sagen, dass wir uns morgen um zehn Uhr in der Sporthalle treffen, könntest du vielleicht noch Keru Bescheid sagen und dass er dann die Telefonkette fortführen soll?“ – „Alles klar, werde ich gleich tun… bis morgen dann!“, verabschiedete sich das Mädchen von ihrer besten Freundin und legte anschließend auf, damit sie den nächsten Anruf tätigen konnte.

Haruka unterdessen stellte ihr Handy zurück auf die Ladestation und verließ ihr Zimmer wieder, nur um kurz darauf an der gegenüberliegenden Zimmertür wieder zum Stehen zu kommen und an diese zu klopfen.

„Wie war sein Name noch gleich? Ähm… Shuu, glaube ich…“, ging es dem Mädchen noch durch den Kopf, als sie sich zurück an die Worte der kleinen Aiko erinnerte.

Doch sie erhielt auf ihr Klopfen keine Antwort, weswegen sie es noch einmal versuchte: „Shuu? Bist du wach? Das Essen ist fertig!“

Zu ihrem Bedauern erhielt sie noch immer keine Antwort oder vernahm auch sonst kein Geräusch aus dem Inneren des Raumes, das ihr verraten könnte, dass der Junge auf war. Seufzend öffnete sie daraufhin die Zimmertür und trat mit den Worten: „Ich komme jetzt herein!“, ein.

Als sie den Raum betrat und sich umblickte, erkannte sie schnell, dass er sich tatsächlich noch im Bett aufhielt. Langsam schritt sie auf den jungen Mann zu und kniete sich leicht zu ihm hinunter, um ihn wachrütteln zu können.

„Wow, er sieht ja wirklich gut aus…“, ging es der jungen Frau durch den Kopf, als sie sich das schlafende Gesicht des ihr Unbekannten ansah, woraufhin sie leicht kichern musste, „Wenn er schläft, sieht er richtig niedlich aus… … Was denke ich denn da? Ich muss ihn aufwecken, immerhin warten unten alle auf uns.“

Und somit begann sie damit an seiner Schulter zu rütteln und hoffte inständig, dass er schnell aufwachen würde, denn wenn sie ehrlich war, hatte Haruka einen riesigen Appetit: „Hey, wach auf! Das Essen ist fertig und alle warten auf uns!“
 

Endlich, er regte sich… doch anscheinend wollte er noch nicht aufstehen.

„Ach Aiko… lass mich noch ein bisschen schlafen, ich esse dann nachher…“, murmelte er und befand es noch nicht einmal für nötig seine Augen auch nur ansatzweise zu öffnen, denn dann hätte er sicherlich bemerkt, dass sie nicht seine kleine Schwester, sondern die Gastgeberin war. Und so sehr wie er weiterschlafen und Haruka endlich etwas essen wollte, so sehr wusste Haruka auch, dass sie ohne ihn sich unten bei ihrer Mutter erst gar nicht blicken zu lassen brauchte. Es half nichts, er musste jetzt aufstehen, ob er es nun wollte oder nicht!

„Ich bin nicht Aiko und jetzt wach doch bitte endlich auf“, kam es etwas verzweifelt über ihre Lippen, denn sie wusste nicht, wie sie ihn sonst dazu bewegen sollte, sich endlich zu erheben. Doch dieses Mal erhielt sie schon gar keine Antwort mehr, im Gegenteil!

Shuu drehte sich einfach herum, so dass er nun mit dem Rücken zu Haruka liegen würde… wenn sein Arm dabei nicht Haruka angeschubst und damit aus dem Gleichgewicht und sie zu Fall gebracht hätte.
 

Erschrocken über das plötzliche Gewicht auf seinem Körper, riss der bis eben noch schlafende junge Mann seine Augen auf, nur um daraufhin in zwei saphirfarbene Kristalle zu blicken. Die Gesichter der beiden waren sich sehr nah und als Haruka realisierte, wie sie gerade auf ihm lag und in welcher Situation sie sich überhaupt befanden, erhob sie sich, so schnell es ging, wieder und drehte sich mit dem Rücken zu ihrem Gast, damit dieser ihr rot angelaufenes Gesicht nicht zu sehen bekam.

„Eine nette Begrüßung“, hörte sie ihn auf einmal sagen, „Sehe ich so gut aus, dass du dich gleich auf mich stürzen musst?“

Grinsend blickte er den Rücken der Unbekannten an und schnippte sich lässig mit einer Hand eine Haarsträhne aus dem Gesicht, wohl wissend, dass sie es nicht sehen konnte. Auf seine Worte hin wurde das Mädchen noch röter, aber auch wütend, wobei sie mit aller Macht versuchte, dies zu unterdrücken: „Entschuldige bitte vielmals… aber du bist es doch gewesen, der mich mit seinen Arm getroffen und damit aus dem Gleichgewicht gebracht hatte…“

„Ja natürlich, eine bessere Ausrede ist dir nicht eingefallen?“, gab er mit einem noch breiten Grinsen zurück. Ihm gefiel es sichtlich, dass es ihr auf der einen Seite peinlich war, sie sich auf der Anderen aber über seine Worte ziemlich aufregte, weswegen er noch hinzufügte: „Und wenn es nicht so sein sollte, warum bist du dann überhaupt in mein Zimmer gekommen? Gib doch einfach zu, dass du dich auf den ersten Blick in mich verliebt hast!“

„Was fällt dir eigentlich ein, du eingebildeter Kerl“, nun war es auch um Harukas Selbstbeherrschung geschehen und sie hatte sich nun mit wutverzerrtem Gesicht zu ihm herumgedreht, „Meine Mutter hat mich geschickt, damit ich den Herrn zum Abendessen aufwecke. Wenn es nach mir gegangen wäre, dann hätte ich dich hier oben weiter pennen und, wenn ich könnte, auch noch verhungern lassen!“

Aufgebracht, wie sie im Augenblick war, stapfte sie daraufhin wieder aus dem Zimmer und begab sich wieder hinunter zu ihren Familie, den ganzen Weg über versuchend sich wieder zu beruhigen, um sich nichts anmerken zu lassen.
 

„Hm… lustiges Mädchen…“, grinste Shuu noch immer übers gesamte Gesicht und erhob sich daraufhin auch endlich aus seinem Bett. Kurz ging er noch ins links gegenüberliegende Zimmer, um sich in diesem Raum den Schlaf aus den Augen zu waschen. Nachdem er nun wieder vollkommen fit war, begab auch er sich hinunter in den Speiseraum, um endlich etwas zwischen die Zähne zu bekommen.
 

„Och Mann, das ist unfair…“, hörte Shuu Masato meckern, als er gerade den Raum betrat und natürlich wollte er sogleich wissen, was der Junge denn so gemein fand: „Was ist unfair?“

„Oh Shuu. Schön, dass du endlich zu uns kommst!“, begrüßte ihn seine Mutter, doch er achtete nicht wirklich auf ihre Worte, wollte er doch viel lieber ein Antwort auf seine Frage haben.

„Hi, du musst Shuu sein! Wow, hast du ein Glück, du bist der Älteste und einzige Junge der Familie. Ich bin Ray“, begrüßte ihn nun auch noch ein Junge, den er bisher noch nicht kennen gelernt hatte. Aber eigentlich konnte es sich ja bei ihm auch nur um den ältesten Sohn des Hauses handeln, immerhin hatte Shuu Masato ja schon kennen gelernt und das Mädchen, das ihn wecken sollte, konnte logischerweise auch nur Haruka sein…

„Freut mich!“, freundlich schüttelte er kurz die Hand des jungen Mannes und nahm anschließend seinen Platz neben ihm und gegenüber von Haruka ein, da alle anderen Stühle bereits besetzt waren, wobei er noch hinzufügte, „Aber tut mir Leid, dich enttäuschen zu müssen. Ich bin zwar der einzige Sohn, aber nicht der Älteste! Meine große Schwester Noriko hat es dieses Jahr nur vorgezogen, ihre freien Wintertage mit ihrem Freund zu verbringen, und ist deswegen nicht mitgekommen.“
 

Gleich nachdem sie nun endlich alle vollzählig waren, wurde ihnen auch schon das Abendessen serviert. Doch Shuu hatte ja noch immer keine Antwort auf seine eben gestellte Frage erhalten, weswegen er diese nun noch einmal stellte und dieses Mal ging sie nicht unter und er erhielt auch eine Antwort von dem Jungen selbst: „Ach, Haruka hat für morgen eine Beurlaubung bekommen und ich darf mich bis zum Nachmittag in der Schule langweilen…“

„Wirklich? Dabei sollte man doch meine, dass gerade sie es nötig hat, keinen Unterrichtsstoff zu verpassen… vor allem dann nicht, wenn ihr etwas über gute Manieren beigebracht werden würde, wie zum Beispiel nicht einfach über einen Schlafenden…“, doch weiter kam der junge Mann nicht, denn sein Gegenüber hatte ihm ziemlich schmerzhaft gegen sein Schienbein getreten. Und zu allem Überfluss hatte er sich daraufhin auch noch auf die Zunge gebissen.

Als er sein Gegenüber anschaute, erkannte er, dass Haruka ihn mit ziemlich wütenden Augen anfunkelte und ihm damit mitteilen wollte, dass er ja den Mund halten sollte.

Diese Reaktion ihrerseits zauberte ihm ein erneutes Grinsen auf die Lippen: „Sag mal, Haruka… sind deine Beine so lang oder warum hast du mich getreten?“

„Meine Beine sind so lang, entschuldige!“, gab diese darauf ironisch zurück und hoffte nun in aller Ruhe ihr Abendessen genießen zu können, es war schließlich das Erste, was sie heute zwischen ihre Zähne bekam, wenn man von dem Frühstück mal absah, das heute auch eher üppig ausfallen musste.

Zu ihrem Glück hielt dieser unfreundliche Kerl endlich mal sein viel zu großes, arrogantes Mundwerk, so dass sie sich in aller Ruhe ihrem Nudelgericht widmen konnte. Das Einzige, das die 18-Jährige ansonsten noch vom Abendessen mitbekam, waren Wortfetzen von irgendwelchen Gesprächen ihrer Eltern und dass sich Shuu und Ray prächtig zu verstehen schienen… hoffentlich bedeutete dies dann, dass sie sich nicht weiter mit ihm beschäftigen musste, sie hatte weiß Gott besseres zu tun…
 

„Ach ja… jetzt noch ein bisschen fernsehen und dann ins Bett!“, dachte sich die Blauäugige, deren Magen nun reichlich gefüllt war. Doch so erholsam, wie sie sich ihn vorgestellt hatte, sollte der restliche Abend dann wohl doch nicht für sie werden…

„Du Mami… wann darf ich denn jetzt endlich schwimmen gehen?“, fragte die kleine Aiko ungeduldig ihre Mutter und aus ihren Worten heraus konnte sich Haruka denken, dass sie wohl schon vorher einmal gefragt haben musste, ob sie in dem Kellerpool des Hauses schwimmen gehen durfte.

Lächelnd antwortete Ayana ihrer Tochter darauf: „Jetzt ist dein großer Bruder ja wach. Frag ihn doch einfach mal, ob er mit dir gehen möchte!“

Nickend sprang die Kleine von ihrem Stuhl und rannte gleich darauf den Tisch herum zu Shuu, der gerade in einem offensichtlich sehr interessanten Gespräch mit Ray vertieft war.

„Shuu? Jetzt wo du ausgeschlafen hast, gehst du da mit mir schwimmen?“, fragte sie ihn mit zuckersüßer Stimme, doch das schien bei diesem eingebildeten Wichtigtuer nichts zu nützen: „Wir haben doch gerade erst gegessen, Aiko! Ich gehe nachher mit dir schwimmen, versprochen!“

„Aber…“, kam es traurig über die Lippen der Kleinen, als sich Shuu schon längst wieder zu seinem Gesprächspartner herumgedrehte hatte, „Aber nachher ist es doch viel zu spät und ich muss ins Bett…“

Traurig zog die Kleine von dannen und ließ ihren Bruder sein Gespräch weiter führen. Haruka hatte alles genaustens mitbekommen und hatte mit dem kleinen Mädchen Mitleid, da sich offensichtlich niemand um sie kümmern wollte. Masato und Diana waren gleich nach dem Essen wieder abgezogen, wahrscheinlich machten sie zusammen irgendetwas in Masatos Zimmer. Dass ihre Eltern sich mit Harukas unterhalten wollten, war irgendwie selbstverständlich, immerhin waren sie deswegen auch den weiten Weg aus LaRousse bis nach Blütenburg gekommen, und Shuu… tja, ihren eigenen Bruder interessierte es überhaupt nicht, dass seine kleine Schwester nun ganz allein war und sich unheimlich langweilte.

Lächelnd verließ deswegen auch die 18-Jährige das Esszimmer, um der 5-Jährigen zu folgen und sie fand sie auch recht schnell, denn sie schlenderte gerade mit gesenktem Blick, die große Haupttreppe hinauf.

„Hey Aiko!“, rief sie dem jungen Mädchen nach, die sich daraufhin mit Tränen in den Augen zu ihr herumdrehte. Mit einem warmen Lächeln ging die Ältere nun immer weiter auf sie zu, bis sie vor dem Kind stand. Sie kniete sich zu ihr hinunter und wischte ihr die kleinen Tränen, die gerade dabei waren ihre Wangen hinunter zu laufen, mit ihren Fingern fort: „Weißt du was? Mir ist sooooo langweilig und deswegen wollte ich etwas schwimmen gehen, möchtest du mit mir kommen?“

Mit einem mal hellte sich das Gesicht ihres Gegenübers auf und Aiko blickte das erwachsene Mädchen mit leuchtenden Augen an: „Wirklich? Ja, ich möchte unbedingt schwimmen gehen!“

„Gut, dann lass und unsere Badeanzüge holen und in den Keller gehen, ja?“, auf eine Antwort auf ihre Frage, brauchte Haruka nicht lange warten, denn mit einem glücklichen Nicken, ergriff die Kleine ihre Hand und zog sie hinter sich her bis in den zweiten Stock, in dem sich auch ihr Gästezimmer befand.
 

Schnell hatten die beiden Mädchen ihre Schwimmbekleidung zusammengesucht und sich hinunter in die Kellerräume begeben.

Haruka war als erstes mit Umziehen fertig und war schon einmal aus der Umkleidekabine in den Pool gestiegen, nachdem sie in den CD-Spieler eine beruhigende Musik eingelegt hatte. Auch wenn sie vorhin schon eine schnelle und angenehme Dusche genommen hatte, so genoss sie das warme Poolwasser sehr. Entspannt warf sie einen Blick aus den großen Fenstern, denn dieser Teil des Kellers befand sich nicht unter der Erde und so konnte sie von dort aus hinaus in ihren großen Garten blicken.

„Du, Haruka!“, holte sie das kleine Mädchen wieder zurück in die Realität, „Könntest du mir vielleicht meine Schwimmflügel aufpusten?“

Verwundert blickte die Braunhaarige das Kind an: „Du kannst noch gar nicht schwimmen?“

Kopfschüttelnd antwortete die Kleine etwas niedergeschlagen: „Shuu wollte es mir mal beibringen, aber…“

Nun war alles klar, sie brauchte überhaupt nicht weiter zu sprechen, denn Haruka verstand sofort, dass er es ihr zwar einmal versprochen, sein Wort allerdings nicht gehalten hatte.

Doch da kam Haruka eine Idee, die eigentlich sehr naheliegend war: „Möchtest du vielleicht, dass ich dir das Schwimmen beibringe?“

„Wirklich, das würdest du machen?“, vergewisserte sich Aiko noch einmal, dass sie sich auch wirklich nicht verhört hatte. Die Ältere musste etwas lachen und schwamm nun zum Rand des Beckens: „Aber natürlich! Gib mir deine Schwimmflügel, die wirst du am Anfang trotzdem noch brauchen.“

Fröhlich setzte sich die 5-Jährige an den Beckenrand und zog die Schwimmhilfen über ihre Arme, damit ihre neue Freundin sie anschließend mit Luft füllen konnte. Dies ging auch recht schnell und nun war Aiko bereit für ihre erste Schwimmstunde.

Mit schnellen Schritten eilte sie zur Leiter und platschte kurz darauf auch schon ins Nasse, woraufhin sie begann stark mit ihren Füßen zu treten, doch vergebens, sie kam einfach nicht wirklich von der Stelle. Grinsend schwamm Haruka nun zu ihr hinüber und wollte ihr erst einmal die Grundbewegungen beibringen.

„Warte! Schau her“, forderte sie das Mädchen auf und machte ihr erst einmal die Bewegungen, die sie zum Vorankommen ausführen musste, vor, „siehst du! Mit den Händen musst du vor deinem Körper ein Herz malen und vor deiner Brust wieder zusammenführen und sie wieder nach vorne führen, um die Bewegung zu wiederholen.“

Aiko sah genau zu wie Haruka ihr die Bewegungen zeigte und versuchte es anschließend selbst, was ihr auch recht schnell und gut gelang. Dies bemerkte auch ihre Lehrerin, die sie gleich lobte: „Super Aiko! Genau so musst du es machen! … Und jetzt musst du die gleichen Bewegungen mit deinen Beinen machen, allerdings umgekehrt. Sieh her!“

Die Grünäugige begriff schnell und lernte diese Bewegungen deswegen auch dementsprechend rasch. Nach nur wenigen Minuten schaffte sie es schon sowohl Hände, als auch Beine synchron einzusetzen. Das Einzige, das Haruka noch tun musste, war sie in der waagerechten Position zu halten, denn mit ihren Flügelchen wäre dies für sie alleine viel zu schwierig gewesen.
 

„Das war wirklich klasse, Aiko! Du lernst ziemlich schnell“, lobte die Brünette sie, „Aber lass uns jetzt lieber Schluss machen, es ist schon spät und ich bin mir sicher, dass du zu Hause schon längst im Bett sein müsstest, nicht wahr? Aber wenn du möchtest, dann können wir morgen Abend weiter üben, sollte ich nicht so spät nach Hause kommen. Und dann versuchen wir es mal ohne die Schwimmflügel, wenn du es dich traust.“

„Du bist ja bei mir, dann habe ich keine Angst!“, erwiderte das Mädchen voller Vorfreude. Doch plötzlich wurde ihre traute Zweisamkeit durch eine weitere Stimme unterbrochen: „Sonst hast du doch immer Angst, es seid denn, ich bin dabei…“

„Was willst du denn hier?“, fragte Haruka nun vollkommen verstimmt nach, denn sie war alles andere als begeistert ihn hier zu sehen.

Doch der Angesprochene ließ sich davon nicht beirren und schnippte sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht: „Warum denn so unfreundlich? Ich weiß doch, dass du dich insgeheim freust mich zu sehen,… außerdem ist das hier nicht dein Pool und ich habe die Erlaubnis, hier sein zu dürfen, wenn ich will!“

„Was du dir schon wieder einbildest… wie auch immer, Aiko und ich wollten gerade gehen, also lass dir ruhig Zeit und pass auf, dass du nicht absäufst!“, konterte die Blauäugige und ging ansonsten nicht weiter auf die Kommentare des Jungen ein. Im Gegenteil, sie bekräftigte ihre Aussage damit noch, dass sie die völlig geschaffte Aiko aus dem Becken hob und selbst anschließend aus diesem stieg.
 

Doch weit kamen die beiden Mädchen nicht, denn als Haruka an Shuu vorbei in die Mädchenumkleidekabine gehen wollte, wurde sie von ihm am Handgelenk ergriffen und dementsprechend am Weitergehen gehindert.

„Wie wäre es mit einem Wettschwimmen?“, fragte er sie und grinste sie herausfordernd an. Doch die Angesprochene hatte überhaupt kein Interesse daran, sich mit dem jungen Mann zu messen, weswegen sie seine Herausforderung auch ablehnte.

Shuu musste etwas lachen, da er mit einer Ablehnung gerechnet hatte, weswegen er sie auch losließ: „Verstehe… du willst dir die Blöße ersparen, gehen mich zu verlieren!“

„Wie war das?“, zischte Haruka zornig, doch Shuu hatte keine Probleme damit, sich zu wiederholen: „Du weißt, dass du gegen mich keine Chance hast, und deswegen willst du nicht gegen mich antreten. Das ist schon in Ordnung, ich an deiner Stelle würde auch nicht gegen mich antreten wollen!“

„Warum bist du denn so gemein zu ihr? Immerhin ist Haruka die Einzige, die mit mir Zeit verbracht hat! Selbst du hast mich nicht gewollt…“, begann Aiko nun zu weinen, weil sie nicht verstehen konnte, wie ihr geliebter großer Bruder so fies zu ihrer neuen Freundin sein konnte.

Haruka bemerkte natürlich sofort ihre Trauer, weswegen eine ziemliche Wut in ihr aufstieg: „Gut, wenn du unbedingt verlieren willst, dann treten wir eben gegeneinander an!“

„Hm… wer hier tatsächlich verlieren wird, werden wir ja sehen“, konterte er und ging damit zum gegenüberliegenden Beckenrand, denn dort war es tiefer als an der Stelle, vor der sie gerade gestanden hatten, auch wenn die Tiefe dort bestimmt auch noch 1,30 m betrug. Haruka hasste diese arrogante Art bei Leuten und deswegen würde sie auch alles Erdenkliche versuchen, um nicht gegen ihn zu verlieren, nur um ihm sein selbstgefälliges Grinsen aus dem Gesicht zu wischen.

Somit ging sie auf den Schrank rechts von ihr zu, in dem auch die Musikanlage stand, und holte aus diesem ein kleines Gerät heraus, das sie anschließend mit zu Shuu auf die andere Seite des Raumes nahm.

„Dieses Ding wird uns das Startsignal geben. Masato ist im Schwimmteam unserer Schule und deswegen trainiere ich öfter mit ihm, also glaub ja nicht, dass es so einfach werden würde!“, warnte sie ihn der Fairness wegen vor, als sie das Gerät einschaltete und sich selbst in Stellung brachte.

Doch Shuu kümmerte es nicht wirklich, dass sie öfters Rennen schwamm: „Gut zu wissen, das macht es für mich nur noch interessanter und der Sieg wird danach umso schöner sein!“
 

Damit brachten die beiden jungen Erwachsenen sich in Startposition und warteten auf das Signal, um ins Wasser springen zu können. Und dann ertönte auch endlich der lang ersehnte Laut! Mit einem kräftigen Sprung beförderten sich die beiden ins Wasser, nur um kurz darauf wieder aufzutauchen und so schnell wie möglich mit ihren Kraulbewegungen ans andere Beckenrand zu gelangen.

Anfangs lag Shuu etwas weiter vorne, doch Haruka war schon immer eher der Typ gewesen, der erst am Ende alles gab. Damit hatte der Grünäugige offensichtlich nicht gerechnet und so gelang es der 18-Jährigen auf alle Fälle den Sieg zu erringen, wenn auch nur um wenige Sekunden.

„Juhu! Du hast gewonnen, Haruka!“, freute sich auch Aiko lauthals über den Sieg des Mädchens, doch als diese ihren geschlagenen Gegner ansah und dachte, dass er nun nicht mehr so selbstsicher grinsen würde, musste sie feststellen, dass sie sich irrte.

„Warum grinst er denn jetzt noch breiter, als vorher? Was hat das zu bedeuten? … Komischer Kerl!“, ging es Haruka durch den Kopf, doch die entsprechende Antwort seinerseits ließ auch nicht lange auf sich warten: „Nicht schlecht… aber wie wäre es mit einer Revanche?“

„Was soll das denn bitte bringen? Willst du unbedingt noch einmal verlieren?“, fragte sie ihn überrascht, da sie sich nicht vorstellen konnte, das er es bei einem weiteren Rennen schaffen würde, sie auf einmal zu überholen, wo er doch eben schon einige Sekunden hinter ihr gelegen hatte.

„Ich bitte dich, wo ist denn der Spaß dabei, wenn man von Anfang an schon alles gibt?“, erwiderte er darauf und schnippte sich mal wieder seine nasse Strähne aus dem Gesicht, „Aiko, geh dich doch schon mal umziehen, ja?“

„Na gut…“, stimmte seine Schwester nach einer kurzen Zeit des Nachdenkens zu, „Du benimmst dich heute wirklich seltsam, weißt du das…“
 

„Du scheinst ja ziemlich selbstsicher zu sein… noch mehr als eben!“, meinte die junge Frau schließlich und schaute ihren Herausforderer mit ernstem Blick an. Sie dachte einen Augenblick darüber nach, ob sie sich auf eine Revanche einlassen sollte, immerhin hatte sie eigentlich für heute weiß Gott schon mehr als genug Sport betrieben und eigentlich hatte sie auch wenig Lust dazu. Ihrer Meinung nach gab es wichtigeres, um das er sich kümmern sollte, als sie ständig zu ärgern oder herauszufordern. Und dabei kannten sie sich erst seit wenigen Stunden.

„Anstatt dich hier ständig wie ein arroganter Schnösel aufzuführen, solltest du dich lieber etwas mehr um deine kleine Schwester kümmern! Und wenn du ihr schon irgendwelche Dinge versprichst, dann halt sie wenigstens… gute Nacht!“, mit diesen Worten drehte sie sich herum und stieg über die Leiter hinaus aus dem Becken, schaltete im Schrank noch schnell die Musik ab und begab sich, wie Aiko zuvor auch, ebenfalls in die Umkleidekabinen.
 

Als Haruka schließlich den Raum betrat, erblickte sie auch gleich schon das kleine Mädchen, das offensichtlich auf sie warten wollte, dabei hatte sie allerdings doch die Müdigkeit übermannt und sie war auf der Bank eingeschlafen.

Lächelnd zog sich Haruka schnell ihre trockenen Sachen an, hob die 5-Jährige auf ihre Arme und verließ anschließend den Keller, um die Kleine schließlich in ihrem Zimmer ins Bett zu legen und sich dann selbst in ihrem Zimmer in ihr Kissen zu kuscheln.

Der Tag war wirklich sehr anstrengend für Haruka gewesen und aus diesem Grund dauerte es auch nicht lange, bis sie einschlief und das Land der Träume betrat.



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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

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Von:  MichiruKaiou
2008-11-05T18:38:29+00:00 05.11.2008 19:38
Das Kapitel ist wirklich sehr gelungen. Du leitest sehr gut in die Geschichte ein, gibst zu allem Erklärungen, du beschreibst Situationen und Umgebungen, die Gedankengänge der Personen kommen sehr schön und alle Charaktere sind wunderbar dargestellt. Deine Wortwahl ist vortrefflich, ich habe im ganzen Kapitel nur fünf Schreibfehler gefunden und die Dialoge sind für mich der absolute Hammer.
Ich weiß kaum, was ich sonst noch sagen soll, bei Gelegenheit kann ich ja mal eine Lobeshymne schreiben. Die Szenen waren einfach nur toll und du zeigst auch eine schöne Liebe zum Detail. Das gefällt mir alles richtig gut.

Es sind mir nur ein paar Details ausgefallen, die nicht 100%ig stimmig sind.
Am Anfang habe ich es so verstanden, dass Haruka ihre Gäste mir nassen Haaren und in Jogginghose und T-Shirt begrüßt, das finde ich ja nicht sonderlich passend.
Die Theateraufführung hast du sehr schön erklärt und dass die Einnahmen für einen guten Zwecke dienen. Aber wenn der Eintritt frei ist, was wollen sie denn da groß einnehmen? Ein bisschen was Inhaltliches zum Stück sollte schon bekannt sein, denn z.B. würde ich mir kein Theaterstück ansehen, wenn ich nicht mal eine Idee habe, um was es gehen könnte.
Und hat sich Haruka mit nassen Haaren schlafen gelegt? Wäre ja nicht so eine gute Idee.

Bis auf diese Kleinigkeiten war wirklich alles super dargestellt. Die Familien sind mir auch auf jeden Fall sympathisch und ich finde es richtig knuffig, wie Haruka sich um die kleine Aiko kümmert, die du auch super in dem Kapitel rüber gebracht hast.

Noten: 14/15/14/14/15
Von:  Crazy1412
2008-09-08T17:06:53+00:00 08.09.2008 19:06
So...jetzt bekommst du gleich noch nen Kommi von mir *lach*
Also ich muss sagen:
Die FF gefällt mir...so richtig schöne Kappeleien zwischen den beiden...perfekt *g*
Und mein Lieblingschara steht jetzt schon fest: Aiko!
Die ist ja echt süß...und ich bin überzeugt davon, dass sie i-wann Shuu und Haruka helfen wird...wie? Das überlass ich natürlich der Autorin *g*
Mehr weiß ich leider noch nicht zu sagen...
Aber das nächste Mal bestimmt...
Ok...dann geh ich mal

Lg
Crazy ♥

P.s.: Damit du das nicht vermisst: Schreib schnell weiter *g*
Von:  Crimson_Shades
2008-09-04T22:09:24+00:00 05.09.2008 00:09
So, hab es auch geschafft diese hier zu lesen ^^

Ich finde den Anfang schon mal echt genial.
Es ist einfach mal was anderes. Außerdem erinnert mich Shuu an einen meiner Lieblingscharakter aus einem Buch. Er ist ein bisschen anders als in der Serie, i-wie so... mir fällt leider kein passendes Wort ein ^_^"
Trotzdem gefällt er mir seeeeeehr gut XD
Aiko finde ich auch total süß >///<

Bekomme ich auch bitte eine ENS wenn es weiter geht?
Liebe Grüße,
Angel
Von:  Dragon88
2008-09-04T16:06:25+00:00 04.09.2008 18:06
Ich LIEBE deine Shuu x Haruka Storys!!!!
War ja klar das sich Haruka gleich auf Shuu wirft obwohl sie ihn noch nicht mal kennt ^^
Ich find Aiko soooo süß und irgentwie finde ich Ray cool obwohl man bisher noch nicht allzu viel über ihn erfahren hat aber er ist mir von anfang an sympatisch!!!!
Und ich glaube Masato und Diana wären auch ein süßes Pärchen ;-)
Ich finds aufjedenfall gut das Haruka gegen Shuu beim Wettschwimmen gewonnen hat!!!Eingebildeter Kerl (ach deshalb mag ich ihn so!!!).
Kann ich nen ENS bekommen wenn es weiter geht???
Freu mich schon auf das nächste Kapitel!!!

Lg Dragon88
Von: abgemeldet
2008-09-02T15:27:30+00:00 02.09.2008 17:27
hi ich find den anfang super!!! bekomm ich bitte ne ens?
Von:  Yuni
2008-09-02T15:15:20+00:00 02.09.2008 17:15
> Masato und Diana waren gleich nach dem Essen wieder abgezogen, wahrscheinlich machten sie zusammen irgendetwas in Masatos Zimmer. <
*ehem....räusper* was die wohl gemacht haben?! xDDDDD

ok ich finde das kappi total toll und ich finde es auch cool das es so lang ist.....ist echt toll geworden und du hast Shuu ech geil hingekriegt! Und Haruka ist zickig wie immer zu Shuu^^ aber die beiden werden sich ja noch mögen oder besser gesagt lieben lernen^^
freu mich schon aufs nächste Kappi!!


lg&bis_bald Sakura-chan

PS: KRIEG ICH AUCH NE ENS WENNS WEITER GEHT!?!
PPS: Warum hast du nicht die deutschen namen genommen?

Von:  Yurippe
2008-09-01T15:20:19+00:00 01.09.2008 17:20
Interessant...
Ich muss ganz ehrlich zugeben, diese FF gefällt mir bis jetzt von deinen am wenigsten- was nicht heißt, dass sie schlecht ist! Irgendwie irritiert es mich immer, wenn so viele Charaktere hinzukommen. (Vor allem sind die Namen ziemlich bunt gewürfelt. ^^;)

> Masato und Diana waren gleich nach dem Essen wieder abgezogen, wahrscheinlich machten sie zusammen irgendetwas in Masatos Zimmer. <
*huuuuuuuuuuuuuuuuust*

Bin ja mal gespannt, wie es weitergeht mit der Geschichte. Außerdem sollte ich mal langsam meine schreiben...
Von: abgemeldet
2008-09-01T12:30:26+00:00 01.09.2008 14:30
ohh wow ... das Kapitel ist soo toll!!
Ist nal was anderes wenn keine Pokemon dabei sind!
Bekomme ich eine ENS wenns weiter geht??
Ansonsten Mach weiter so!!


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