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Sharingan-Kinder

SasuSaku +Kinder
von

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Kanae

Es wurde Sommer... und wieder Winter. Damit waren dreieinhalb Jahre seit Yuusukes Tod und Sanosukes Verschwinden vergangen. Der Winter wurde nicht so verschneit wie der letzte, aber dafür sauste eine Eiseskälte über das ganze Land und hüllte alles in einen scheinbar nicht enden wollenden Frost. Der Boden in Konoha war bis diverse Centimeter herunter gefroren und steinhart.

Es klingelte an der Haustür. Seiji lag noch im Bett und sah kurz verstohlen auf die Uhr. Neun. Wer kam denn um Herrgott nochmal neun Uhr früh zu ihnen? Es war ihm eigentlich egal, er wollte es garnicht wissen und drehte sich müde wieder auf die Seite, um noch etwas zu schlafen. Da heute mal keine Mission anstand, sondern bloß Training, war es egal, wann er aufstand. Und draußen war es kalt und ungemütlich, wer stand da schon freiwillig auf?

Er war fast wieder eingeschlafen, da hörte er plötzlich, wie seine Zimmertür aufging, im nächsten Moment wurde er energisch in die Seite gepiekt.

„Aufstehen, du Schlafmütze!! Na los, wach schon auf, Seiji-kun!!“ Seiji wäre, wenn er nicht sowieso schon gelegen hätte, glatt rückwärts umgekippt. Asayos Stimme. Was im Namen von allem, das heilig war, machte sie bitte um neun Uhr früh an seinem Bett, und dann piekste sie ihn auch noch! Er beschloss, so zu tun, als würde er schlafen. Leider war Asayo garnicht so dumm. „Ich weiß, dass du wach bist, kein Mensch kann so schlafen!“ lachte sie vergnügt, und er stöhnte, gab auf und drehte sich zu ihr um.

„Was ist, verflucht??!“ schimpfte er, „Ich hab heute frei, ich will ausschlafen!“

„Seit wann bist du denn so ein Langschläfer?!“ lachte das violetthaarige Mädchen, „Du wirst Sanosuke immer ähnlicher, der konnte auch bis zwölf schlafen!“

„Es ist nicht zwölf, sondern neun, das ist was anderes!“ sagte Seiji trotzig.

„Was? Es ist gleich viertel vor zwölf!“ kicherte Asayo, und Seiji fuhr aus dem Bett hoch.

„Wie bitte??!!“ Er starrte auf die Uhr – stehengeblieben. „Aaargh!! Scheisse!! Warum passiert immer nur mir sowas??!!“ Er sprang auf, schnappte aus dem Schrank ein paar Klamotten und war mit einem Satz im Badezimmer, wo er die Tür zuknallte, Asayo stehen lassend. Sie lachte blöd.

„Morgenmenschen seid ihr wohl alle nicht so...“ Es dauerte nichtmal fünf Minuten, da kam Seiji angezogen wieder aus dem Badezimmer. „Meine Güte,“ machte das Mädchen, „Aber schnell bist du!“

„Pff, duschen kann ich auch heute abend, das dauert zu lange.“ Dann hielt er inne und sah sie an, als ihm etwas einfiel. „Sag mal, äh... was wolltest du eigentlich von mir??“ Die Hokage-Tochter lachte wieder.

„Yuuji und ich gehen heute nachmittag ins Kino, wir wollten dich fragen, ob du mitkommst!“ Seiji blinzelte.

„Wir? Du bist alleine...“

„Na gut, ich wollte dich fragen. Aber es war Yuujis Idee, dich mitzunehmen, und ich fand sie gut!“ Seiji schielte sie an.

„So?... Was... läuft denn im Kino?“ Asayo grinste breit, was ihn beunruhigte – dann zog sie ein Buch aus ihrer Tasche und hielt es ihm unter die Nase.

„Die Verfilmung vom Flirtparadies Band fünfzehn!!“

„... ...“ Seiji fehlten die Worte. Er schnappte das Buch und sah es empört an. „I-ihr lest Schmuddel-Bücher, Asayo?! Ich bin schwer enttäuscht von euch! Vor allem von Yuuji, von dem hätte ich das nicht gedacht!“ Asayo lachte blöd.

„Hey, aber von mir, oder was?!“

„Naja, dein Vater kennt immerhin den Autor, Jiraiya!!“ sagte Seiji perplex. Asayo grinste.

„Du solltest sie auch mal lesen, sie sind so witzig!! Ich hab Yuuji das erste mal angedreht, und danach hat er auch die anderen gelesen, haha! Du siehst also, es macht süchtig!“ Seiji schüttelte den Kopf.

„Ich bin noch keine achtzehn, ich darf sowas garnicht lesen, und du bist übrigens auch erst siebzehn!!“

„Naja, ich werde ja im August achtzehn,“ sagte sie kichernd, „Hab dich nicht so, Seiji-kun. Etwas Spaß wird dir nicht schaden, meinst du nicht?“

„Aber nicht, wenn es versaut ist...“ murmelte er und gab ihr das Buch zurück, „Das ist, ähm... nicht so mein Ding, weißt du? Sorry, ich werde wohl nicht mitkommen. Ich muss trainieren, ich hab viel zu tun.“ Asayo seufzte resigniert.

„Schade. Aber vergiss nicht, dass es auch noch andere Dinge im leben gibt als Training, Seiji-kun, okay?“ Sie lächelte und piekste ihn auf die Stirn. Er schnaubte nur leise und rieb sich energisch die Stirn an der Stelle, wo sie ihn gepiekst hatte.

„Tss, mach ich schon nicht, Asayo! – Grüß Nara-kun von mir. Viel Spaß im Kino.“

„Ja... danke. Mach's gut.“ Sie neigte höflich den Kopf, bevor sie wieder ging. Seiji sah ihr betrübt nach. Ja, sie hatte ja recht... er kümmerte sich zu wenig um seine Freundschaften. Bis auf Asayo und Yuuji hatte er sowieso keine, und wenn er so weiter machte, würde er auch die beiden eines Tages verlieren. Aber er hatte weder zeit noch Lust, sich zu amüsieren. Ihm war einfach nicht danach, mit Freunden herumzulaufen und albern zu sein. Und mit Asayo war es immer albern.
 

Weil alle anderen weg waren, waren Seiji und Sakura die einzigen im Haus. Shiemi war jetzt sechs und würde diesen Sommer auf die Akademie gehen, noch war sie im Kindergarten. Satoya würde in einem Monat zehn werden und war jetzt in der Akademie, alle anderen waren auf Missionen.

„Und, was wollte Asayo-chan?“ fragte Sakura ihren jetzt ältesten Sohn, als sie zusammen am Stubentisch saßen.

„Ins Kino gehen.“

„Ah, toll,“ freute sich Sakura, „Das ist doch nett. Wann geht ihr?“

„Ich gehe nicht mit.“ Seine Mutter sah ihn an.

„Warum nicht?“

„Weil mich der Film nicht interessiert. Ich muss üben,“ meinte Seiji und sah dabei auf seine Füße. Sakura seufzte.

„Ach, Seiji... merkst du eigentlich, dass du dich immer mehr verschließt? Ich mache mir Sorgen um dich. Du bist so zurückgezogen und unternimmst garnichts mehr mit deinen Freunden... weißt du, eines Tages werden sie es aufgeben, dich zu bitten, mitzukommen, weil sie wissen, dass du sowieso Nein sagen würdest. Freundschaften muss man pflegen, Seiji, es ist nicht selbstverständlich, dass man welche hat.“

„Verdammt, das weiß ich!!“ rief der Junge aufgebracht und legte seine Stäbchen weg. „Das weiß ich selber, Mama!! Das musst du mir nicht erzählen!! Ja, nächstes mal mache ich ja vielleicht wieder was mit ihnen, das ist doch meine Sache!!“ Er stand auf, und Sakura fasste nach ihrem Kopf.

„Seiji, aber du brauchst Freunde! Asayo und Yuuji geben sich so viel Mühe, dich aus deinem Schneckenhaus zu holen... sie mögen dich wirklich, merkst du das garnicht?“

„Doch!“ meckerte Seiji aus dem Flur, „Ich werde schon nicht einsam sein, mann!! Ich habe schließlich immer noch meine Kunais! – Bis später, ich bin weg.“ Damit ging er zur Haustür raus und knallte sie hinter sich zu. Sakura stöhnte. Langsam war sie mit ihrem Latein am Ende bei ihm. Was sollte sie noch machen? Sie und Sasuke hatten inzwischen alles menschenmögliche versucht, um ihren Sohn wieder fröhlicher zu machen, alles war umsonst gewesen. Im Gegenteil, er wurde nur von Tag zu Tag schlimmer, und seine kleinen Geschwister wagten schon garnicht mehr, ihn anzusprechen. Sie hatten es aufgegeben, sich um ihn zu bemühen, und Sasuke war gerade vor einer Woche vor Wut an die Decke gegangen und hatte seinem Sohn ins Gesicht geschrien, dass er keinen Bock mehr auf die Mimosen-Arie hatte, seitdem hatten Seiji und Sasuke kein Wort mehr miteinander gesprochen. Sakura machte das traurig. Sie konnte Sasukes Wut verstehen, sie war oft selbst wütend, weil Seiji ihnen so viel Ärger machte. – Klar, er litt immer noch unter Yuusukes Tod, aber das taten sie alle. Seiji musste doch begreifen, dass sie trotzdem weitermachen mussten. Und den Kopf in den Sand zu stecken war auch keine Lösung. Das Leben ging weiter, auch, wenn Yuusuke tot war, auch, wenn Sanosuke verschwunden war und nie wiederkommen würde. Wenn er zurückkehren würde, dann in den Fängen der Anbu – wenn nicht sogar von ihnen getötet. Sakura schlug bei den Gedanken todunglücklich die Hände vor das Gesicht.

Das ist alles so furchtbar... Sanosuke... warum hast du das alles bloß getan...?
 

Mein Sohn...
 

––
 

Seiji war so verärgert, dass er einfach vor sich hinstampfte, irgendwohin. So wütend, wie er war, achtete er nicht darauf, wohin er lief, und als er um die Ecke bog, stieß er prompt mit etwas zusammen, dann stürzte er schreiend zu Boden und auf ihm landete ein ganzer Haufen Krempel. Dann hörte er eine Stimme.

„Uaahh!! Entschuldige, das war mein Fehler! – Ist alles okay bei dir?“

Seiji öffnete benommen die Augen. Er lag auf der Straße, über ihn verteilt war ein riesiger Stapel Lebensmittel. Zwei Äpfel kullerten gerade über die Straße von ihm weg, auf seinem Kopf lag ein Bündel Bananen, auf seinem Bauch eine Dose Katzenfutter, auf deren Etikett eine Katze gedruckt war, die Seiji blöd angrinste.

„Autsch...“ machte er murmelnd, nahm sich die Bananen vom Kopf und setzte sich auf. Unter seinem Rücken zog er eine jetzt geknickte Karotte hervor. „Mann...“ Seine Kunais und Shuriken lagen auch überall verstreut auf dem Fußweg herum. Er rappelte sich langsam hoch, dann erst sah er in das Gesicht des Mädchens, das vor ihm stand.

„Entschuldige!“ wiederholte das Mädchen gerade und kratzte sich nervös lachend am Kopf, „Das wollte ich nicht! Ich war so in Eile, dass ich nicht auf den Weg geachtet habe und...“

„Schon okay, es war auch meine Schuld,“ sagte er seufzend, „Ich hab auch nicht nach vorne geguckt.“ Er begann, seine Kunais und Shuriken einzusammeln, und sie hockte sich herunter und sammelte ihre Lebensmittel ein, die sie in eine große Tüte stopfte. Seiji musterte sie kurz. Sie war blond und hatte blaue Augen. Er konnte sich nicht entsinnen, sie schonmal gesehen zu haben, aber sie musste etwa im selben Alter sein wie er.

„Ich hatte es etwas eilig, weil ich noch so viel vorhabe!“ erzählte das fremde Mädchen ihm da einfach frei heraus und lachte, „Mutti hat mich zum Einkaufen geschickt, und ich war bei meiner kleinen Schwester im Krankenhaus, es geht ihr aber schon wieder besser. Und dann muss ich Berichte schreiben, die Hokage-sama noch bekommt-...“ Seiji sah sie ungläubig an. Wie konnte ein Mensch so viel und so schnell reden?! Die war ja ein noch größerer Papagei als Asayo... dabei kannte er sie nichtmal.

„Ähm, entschuldige...“ machte er darum auch, „Ist schon okay, ich, äh, wollte dich nicht aufhalten! Ich helfe dir beim Packen.“

„Oh, das ist nett!“ lachte das Mädchen fröhlich. „Oh mein Gott, wie dumm von mir, das vergesse ich auch immer wieder!! Ich wollte nicht unhöflich sein... ich habe mich garnicht vorgestellt!“ Sie strahlte und hielt ihm die Hand hin. Er sah sie an. „Ich bin Kaneko Kanae! Freut mich!“ Ehe er eine Chance hatte, ihr zu antworten, plapperte sie weiter: „Weißt du, ich renne so oft in Leute, dass das schon fast Gewohnheit ist, da vergisst man schonmal, seinen Namen zu sagen, also...“

„Ist ja schon gut!“ hielt er sie perplex auf, „Ich verzeihe es dir ja, meine Güte. Ich bin Seiji.“ Sie gaben sich die Hand. Schließlich hatten sie alle Lebensmittel eingeräumt, und sie erhoben sich. Kanae umschlang mit beiden Armen fest ihre riesige Tüte und taumelte los.

„Cool, danke für deine Hilfe, Seiji! Äh, ich torkel dann mal nach Hause – WAAH! Schon so spät! Meine Berichte!“ Sie wollte rennen, und Seiji riss den Mund auf, weil er nichts Gutes ahnte – dann sah er auch schon, wie sie stolperte.

„ACHTUNG!!“ schrie er, und er sah, wie sie in hohem Bogen durch die Luft flog und die Tüte volle Kanne wieder auskippte. Er war mit einem Satz wieder neben ihr und fing sie gerade noch auf, bevor sie auf die harten Steine hätte knallen können.

Kanae lachte.

„Oh mein Gott! Oh mein Gott, was bin ich doch für ein Tolpatsch! Ähm...“ Sie lächelte und rappelte sich auf, „Danke für das Fangen... du bist wirklich lieb.“

„Meine Güte, die Tüte ist doch viel zu voll,“ seufzte er, „Ich gehe und hole dir eine zweite, warte hier. So kommst du ja nie zu Hause an.“ Sie blieb sitzen, während ihre Katzenfutterdosen über die Erde kullerten. Wenig später kam er mit einer Tüte zurück, und sie sammelten die Sachen ein und verteilten sie auf zwei Tüten.

„Ich helf dir tragen, weil du es so eilig hast,“ schlug er ihr etwas schüchtern vor, und sie strahlte.

„Oh! Wirklich?! Du bist ein Schatzomat! Ich nehme eine Tüte, und du die andere, ja? Wirklich, vielen, vielen Dank...“

„Kein Problem... ich habe nichts zu tun.“ Er biss sich selbst auf die Zunge. Wenn Asayo ihn jetzt sehen würde, wäre sie sicher stinksauer... weil er eben vor ihr noch rumgetönt hatte, er müsse trainieren... musste er ja eigentlich auch, aber dieses trottelige Mädchen einfach sich selbst zu überlassen grenzte ihm beinahe an fahrlässige Tötung...

Sie gingen zusammen in Richtung von Kanaes Haus.

„Du bist vom Uchiha-Clan, wie ich sehe!“ stellte sie fest und musterte das Uchiha-Symbol auf seinem Rücken. Er nickte.

„Ja, Uchiha Sasuke ist mein Vater.“

„Oh!“ machte Kanae, „Das ist toll! Ich bewundere euch Uchihas, ihr seid Ninja-Genies! – Wenn ich da meine kleine Schwester nehme... sie hat ihre Kräfte als Ninja noch nicht so unter Kontrolle, weißt du? Sie ist erst neun!“

„Die, die im Krankenhaus liegt? Was ist ihr denn passiert?“ wollte Seiji wissen. Kanae kicherte.

„Och, meine Mutter ist völlig wütend gerade, weil eine Katze unser ganzes Haus verwüstet hat! Und meine Imouto wollte die Katze aufhalten und hat sich an ihren Schwanz gehängt, dabei wurde sie durch das ganze Haus geschleift!“ Seiji blieb stehen und sah sie blöd an. Kanae sah zurück. „W-was ist?“

„Äh-... eine Katze hat sie durch das... Haus geschleift?!“ fragte er entsetzt. Kanae nickte.

„Ja doch! – Naja, eine große Katze, so groß wie du vielleicht! Ich bin aus dem Kaneko-Clan, wir beschwören Katzen!“ Seiji ging ein Licht auf. Kaneko? Den Namen kannte er doch, jetzt fiel es ihm ein.

„K-...Kaneko?“ fragte er, „Kennst du einen Kojiro??“

„Kojiro?! Klar!!“ rief sie, „Das ist mein großer Bruder!!“ Seiji hustete. Ihr Bruder. Das erklärte einiges. Er fragte sich, ob die ganze Familie Kaneko so trottelig war. Aber sympathisch waren sie. „Woher kennst du ihn? – Oder ist er einfach nur berühmt als der älteste Genin der Welt?“ Sie musste lachen. „Er ist etwas untalentiert, er ist jetzt einundzwanzig und immer noch Genin!“ Seiji musste lächeln. Armer Kojiro.

„Nein, ich kenne ihn... von früher. Er war mal im selben Team wie mein-...“ Er brach ab.

Mein Bruder? – Nein, Sanosuke ist schon lange nicht mehr mein Bruder.

„Im selben Team wie... jemand, den ich mal kannte. Unter Kakashi-sensei!“

„Ah, genau!“ sagte Kanae lachend. „Ach... stimmt! War er nicht mit der Hyuuga-Tochter und einem Sanosuke Uchiha in einem Team? – Ach, Sanosuke Uchiha! Genau, ich kenne die beiden doch von Kojiros erster Chuunin-Prüfung! Dein Bruder, nicht?“ Seiji zuckte. Er wich ihren Blicken aus und ging dann weiter.

„Nein, das verwechselst du.“ Sie sah ihm ungläubig nach.

„Hey, so viele Uchihas gibt’s nicht!“ sagte sie, „Natürlich ist er dein Bruder!“ Seiji murrte.

„Er... war es einmal.“ Damit war das Thema für ihn erledigt. Kanae lief ihm eilig nach, jetzt wieder strahlend.

„Du warst auch bei der Chuunin-Prüfung, nicht wahr?! Ich bin auch schon Chuunin, weißt du? Schon seit zwei Jahren!“

„Ich bin Jounin.“

„Oh!“ machte sie erstaunt, „Du bist aber... jung für einen Jounin! Wie alt bist du, Seiji? – Ich bin vierzehn!“

„Ich auch,“ antwortete er, womit sich seine Vermutung bestätigte, dass sie gleich alt waren. „Du bist mit zwölf Chuunin geworden? Dann bist du aber ziemlich gut, hm?“ Sie kratzte sich mit ihrer freien Hand am Kopf.

„Naja, zumindest nicht ganz schlecht. Ich bin, hm, zufrieden mit mir. Hey, ich bin besser als mein großer Bruder, das ist irgendwie traurig.“ Er sah zur Seite.

„Und dein Bruder... hasst er dich deswegen?“

„Was?!“ lachte sie, „Wieso sollte er? Er ist nur maulig, weil er schlecht ist, wir beide kommen aber super klar! Er will immer, dass wir zusammen üben, das machen wir auch oft!“ Seiji sah zu Boden.

Dann hat Kojiro nicht diesen Stolz-und-Ehre-Wahnsinn, den Sanosuke hatte... der hätte sich nie dazu herabgelassen, mit mir zu üben, und dabei war ich es, der mit ihm üben wollte...
 

Sie erreichten das Haus der Kanekos. Seiji hatte an sich vorgehabt, gleich wieder zu gehen, aber Kanae bat ihn überfröhlich herein und ließ nicht locker, so tat er ihr den Gefallen. Er musste zugeben, er bewunderte ihre Fröhlichkeit. Das bewunderte er eigentlich auch bei Asayo, wobei es auf die Dauer auch nerven konnte.

„Trink doch noch einen Tee bei uns!“ forderte Kanae ihn auf, „Ich mach dir einen! Was möchtest du? Jasmintee? Früchtetee? Schwarzen Tee?“ Sie fing an, die ganze Küche auf den Kopf zu stellen und nach Tee zu suchen.

„Ähh, hast du nicht gesagt, du hättest so viel zu tun?“ fragte er, „Ist schon gut, danke, Kanae, aber ich... muss jetzt los.“

„Ach, die halbe Stunde können die Berichte auch warten!“ meinte sie, und er seufzte. Weil sie so freundlich war, wäre es ungerecht von ihm, so unhöflich zu sein und ihre Einladung abzuweisen. Er hoffte nur, dass sie mit einer halben Stunde auch wirklich dreißig Minuten meinte und nicht dreihundert.
 

––
 

Chidori war, nachdem das kleine Team, in dem sie war, die Mission beendet hatte, noch mit zu Nishiki gegangen, weil er ihr etwas zeigen wollte, das hatte er gesagt.

„Was ist es jetzt, was du mir zeigen willst, du großer Held?“ fragte sie ihren Freund verwirrt, als sie das Haus der Uzumakis betraten. In der Küche saßen Hinata und Asayo.

„Hallo, Chidori-chan!“ grüßte Hinata sie fröhlich, und Nishiki grüßte seine Schwester und seine Mutter kurz, dann verschwand er mit Chidori in seinem Zimmer. Aus einem Schrank kramte er eine Videokassette.

„Das hier!“ sagte er zu ihr, und Chidori blinzelte.

„Ein Video?“

„Ja! Du sammelst doch all die alten Sachen von eurer Familie, Fotos und so... das Video hat mein Vater gedreht, als wir bei uns im Garten noch das Plantschbecken hatten, weißt du?... Sanosuke ist auch mit drauf...“ Chidori schnappte sich die Kassette.

„Zeig schon her! Das will ich sehen, jetzt gleich!“

„Okay...“ Sie gingen zwei Räume weiter, wo ein Fernseher stand, und der blonde Junge warf die Kassette ein und schaltete den Fernseher an. Die Kinder setzten sich auf den Boden vor dem Fernseher, dann ging es los. Der Garten hinter Uzumakis Haus, auf dem Rasen war ein aufblasbarer Swimmingpool, wie auch Sakuras Eltern einen hatten – nur war der von Uzumakis größer. Durch das Bild rannte ein johlendes, nacktes Kleinkind, und man hörte Naruto laut lachen, der die Kamera hielt.

„Heeey!! Renn nicht so schnell, Nishiki, sonst bist du nicht mehr im Bild! – Hol mal Chidori-chan! Hol sie mal, Nishiki!“

Der echte Nishiki stöhnte.

„Auch noch Nacktfilme!“

„Als ob man dir was weggucken könnte,“ stichelte Chidori gemeinerweise und erntete einen Tritt gegen das Schienbein. Sie lachte. Im nächsten Moment stöhnte sie auf: „Oh scheisse, ich hab ja auch nichts an!!“ Jetzt war auch eine kleine Chidori im Bild aufgetaucht, ebenfalls nackt.

„Pornos hier, mann,“ machte Nishiki grummelnd. „Naja, wir waren erst zwei, das ist nicht schlimm.“ Er zeigte auf das Datum, das unten in der Ecke des Bildes stand.

„Nein, jetzt lauft mal nicht so rum,“ hörten sie Sakura im Fernseher sagen, „Chidori-chan! – Komm mal her, ich will dir einen Badeanzug anziehen! – Komm mal...“

„Nishiki läuft jetzt wenigstens wie ein Mensch, und nicht mehr wie ein Pinguin,“ sagte Sasuke dazwischen, der genau neben Naruto stehen musste, der Lautstärke seiner Stimme nach zu urteilen. Die echte Chidori rollte sich grölend vor Lachen über den Boden.

„Wie ein Pinguin!! Geiler Spruch, Papa!!“ Dann kam Seijis großer Auftritt im Video.

„Nein... nein, ich will nicht!“ hörten die zwei ihn brüllen, und Naruto schwenkte die Kamera herum auf Seiji, der von Asayo und Sanosuke quer über den Rasen gezerrt wurde und sich heftig wehrte. „Ich will nicht!!“ kam wieder, und von Sasuke kam die glorreiche Unterstützung:

„Schmeiß ihn rein, Sanosuke!“ War natürlich auch nur scherzhaft gemeint.

„Sasuke!!“ kam es empört von Sakura, „Sanosuke, lasst ihn!! Wenn er nicht ins Wasser will, ist okay!!“

„Der soll sich nicht so anstellen!!“ brüllte Sanosuke, und Naruto verwackelte das Bild vor Lachen. „Seiji, du bist nicht aus Zucker!! – Hau Ruck!!“ Im nächsten Moment hatten er und Asayo den heulenden Seiji ins Wasser des Pools geworfen. Sakura war wütend und schimpfte, und Sasuke lachte amüsiert. Als Seiji dann heulend und schluchzend wieder aus dem Pool kletterte, nahm Sanosuke ihn in den Arm und tätschelte ihm den Kopf. „Och... ‘tschuldigung, Seiji-chan. War nicht böse gemeint. Wein nicht, ja?“

„Das ist voll kalt!!“ plärrte Seiji außer sich, und Sasuke rief:

„He! Sanosuke, da auf dem Stuhl hängt ein Handtuch, gib ihm das, wenn er friert.“

„Mann, die Kamera läuft noch, macht mal was lustiges!“ rief Naruto und drehte sich mit Kamera um, bis er genau Sasuke ins Bild fasste, und dieser drehte den Kopf weg und hielt die Hand vor das Objektiv.

„Eh, hör sofort auf damit, Usuratonkachi!“

„Ach komm, du bist doch total fotogen,“ kam es scherzhaft von Naruto, und Sasuke zeigte der Kamera den Mittelfinger.

„Leck mich, Naruto! – Sakura??! Wo hast’n du diese... Reis-Dinger hingetan?!“

„Reis-Dinger?!“

„Papa? Papa, kann ich auch mal die Kamera halten?“ Naruto lenkte die Kamera auf Asayo, die mit stolzen sechs Jahren und Zahnlücke auf dem Rasen stand, im Badeanzug.

„Klar, hier!“

„Muss ich irgendwo draufdrücken?“

„Nein, nur festhalten! Aber gut festhalten, hörst du? So, guck...“ Da ging die Kamera plötzlich aus. Nishiki lachte.

„Tja, hat Nee-chan wohl auf ´nen falschen Knopf gedrückt! Nachher geht’s noch weiter, aber das kannst du ja zu Hause gucken. Es gibt gleich Essen, ich muss dich leider wegschicken...“

„Schon gut!“ meinte Chidori, „Danke für das Video, Nishiki-chan!“

„Kein Problem, Chidori-kun.“ Die beiden verarschten sich mit den Kosenamen eigentlich nur gegenseitig – Chidori neckte ihren Freund, indem sie ihn chan nannte, als wäre er ein kleines Kind, und er nannte sie dann Chidori-kun, weil sie so burschikos war. Chidori nahm das Video mit, verabschiedete sich also und ging nach Hause.
 

Auf dem Weg traf sie unerwarteterweise auf einen leicht genervten Seiji, der sich nach einer Stunde endlich von dem Haus der Kanekos hatte lossagen können. Und jetzt hatte er so viel Tee getrunken, dass ans Trainieren erstmal nicht mehr zu denken war.

„Nii-chan!“ rief Chidori ihn erstaunt, als sie ihn sah, und er fuhr herum und sah sie an.

„Huh, Chidori... hi.“

„Was machst du denn hier?“ grinste das Mädchen, „Gehst du auch gerade heim? Dann können wir ja zusammen gehen!“ Das taten sie dann.

„Was ich mache, ja... aufgehalten werden...“ murrte ihr Bruder missgelaunt, und Chidori musste verstohlen grinsen, als sie ihn von der Seite ansah. Sie war so schlau, es nicht auszusprechen, aber immer, wenn sie ihn sah, dachte sie unwillkürlich an Sanosuke, dem er mit seiner zunehmenden Griesgrämigkeit immer ähnlicher wurde. Sie fragte sich, ob das einfach passierte, weil Seiji und Sanosuke nunmal vom selben Blut und sich daher ähnlich waren, oder ob Seiji in Wahrheit nicht doch genauso oft an Sanosuke dachte wie sie. Ihn zu fragen, wäre glatter Selbstmord gewesen, deswegen ließ sie es.

„Warum, was hält dich auf?“

„Asayo, die perverse Filme gucken will, und trottelige Kaneko-Mädchen, die Leute mit Tee abfüllen-... beeilen wir uns ein bisschen, ich muss voll dringend auf Klo.“ Chidori lachte, und sie gingen schneller.

„Asayo guckt perverse Filme?!“

„Ja, das Flirtparadies! Was ist das eigentlich für’n Video, was du hast?“ Als sie nicht gleich antwortete, schnaubte er los: „Hey!!! Nishiki hat dir doch nicht etwa Pornos ausgeliehen??!“

„Natürlich nicht!“ lachte Chidori verwundert, „Hey, ich bin dreizehn, ich interessiere mich nicht für Pornos! – Du ja scheinbar schon, wenn du ständig davon redest!“

„In Kanaes Tee war irgendwas drin,“ schlussfolgerte Seiji grummelig, und Chidori musste grinsen.

„Kanae?? Uuuuh... Seiji trifft sich heimlich mit Mädchen!!“

„Blödsinn, das ist die, die mich umgerannt hat, die mit dem Tee! Sie ist Kojiro Kanekos Schwester.“

„Oh, cool! Und, ist sie nett?“

„Naja, wie soll ich sagen, ich kenne sie doch erst einen Tag.“

„Uui,“ machte seine kleine Schwester schelmisch kichernd, und Seiji verdrehte die Augen.

„Du bist kindisch.“ Dann rutschte es Chidori einfach heraus:

„Aber du hast Nii-san auch immer mit Haruka aufgezogen!“ Seiji blieb ruckartig stehen, und Chidori merkte schon, dass sie einen Fehler gemacht hatte. Sie blieb auch stehen und sah ihn an. „Nii-chan...“ Er ballte die Fäuste so fest, dass die Knöchel hervortraten, und Chidori fuhr zurück, als er den Kopf hob und sie anstarrte – Sharingan. „W-waah!! Bist du wahnsinnig, schalt sofort deine Sharingan aus!! I-ich hab doch bloß Nii-san gesagt!!“

„Grund genug!“ zischte er, senkte den Kopf und ließ die Sharingan verschwinden. Was war denn in ihn gefahren, das war seine eigene Schwester! Er würde bestimmt nicht zu einem zweiten Sanosuke mutieren. Aber der Hass auf seinen Bruder war so groß...

Seiji drehte den Kopf weg.

„Vergiss ihn, Imouto. Wir haben keinen großen Bruder mehr, er ist längst tot.“

„Wie kannst du das wissen?!“ rief sie ärgerlich, „Er lebt! Wenn du ihn nicht mehr deinen Bruder nennen willst, mir wurst, aber mir verbietest du es nicht!“

„Ich will bloß nicht, dass du auf dumme Gedanken kommst!“ sagte er, „Ich... habe Angst um dich!! Du redest zu viel von ihm! Ich habe Angst, dass du losziehst und ihn suchst, und dass er dich dann tötet wie Yuusuke!“ Chidori zuckte mit der Braue.

„Wow, gute Idee, Nii-chan...“ sagte sie grübelnd, und als sie merkte, wie er vor Angst erstarrte, lächelte sie. „Verarscht, mann... ich bleib schon hier, keine Angst!“ Sie ging zu ihm hin und streichelte seine schwarzen Haare. Obwohl er eineinhalb Jahre älter war als sie, war sie genauso groß wie er, weil er so irre klein war, was ihn tierisch ärgerte. „Nii-chan. Hab keine Angst! Ich werde Nii-san nicht vergessen, das geht nicht. Er ist mein Bruder. Und wenn du mal in dich hineinhorchst, merkst du, dass es bei dir auch so ist, sicher!“ Seiji senkte den Kopf. Er schwieg lange. Dann drängte er sich mit sanfter Gewalt an ihr vorbei und ging einfach weiter.

„Ich gehe heim. Mach, was du willst.“
 

––
 

--
 

YEAH Kanae-chan ist aufgetaucht! ^^ Kojiros Schwester! Sie wurde sogar früher schonmal erwähnt!^^ zwar nicht namentlich aber Kojiro hat gesagt er hat eine Schwester!^^ in dem Kapi mit der kleinen Rie, als sani die Sharingan gekriegt hat^^

Ich find Kanae-chan so süß XD sie ist so trottelig XD Und JA, Jiraiya lebt noch und schreibt immer noch Flirtparadies! XD



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Kommentare zu diesem Kapitel (36)
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Von: abgemeldet
2013-05-15T17:47:36+00:00 15.05.2013 19:47
Oh man!
Kanae ist genauso wie ich...
Tolles Kap!!
Von:  Enyxis
2011-03-04T21:17:57+00:00 04.03.2011 22:17
>„Nishiki läuft jetzt wenigstens wie ein Mensch, und nicht mehr wie ein Pinguin,“ sagte Sasuke dazwischen<
XDDDDDDDDD zu geil hahaha XDDD Tja schöne Erinnerung....*___*

Aber schön das Jiraiya noch lebt (wenn nich hätte ich sehr wahrscheinlich geheult ><)
Ich mag Kanae XD die is cool
Tolles Kapi ^^
Von: abgemeldet
2009-06-20T09:52:17+00:00 20.06.2009 11:52
xDDD Asayo liest Flirtparadies xD Das ist zu geil! Und Yuuji auch Oo DAS ist beängstigend...
Kanae ist cool! Tollpatschige Typen sind immer toll xD! Und so das ganze Gegenteil von Seiji... aber Gegensätze ziehen sich an!
Chidori ist immer noch auf Sanis Seite!! Wenn man das so ausdrücken kann <.<...
Hach Na ja... Was gibt es noch zu sagen? Ohm... SupI KapI wIe Immer^^
LG Sango^^

Von:  sumomo_hioru
2008-01-27T20:10:31+00:00 27.01.2008 21:10
hach got die liebe...
war ja lar, dass da ihrgendwann noch sowas kommt^^
Von:  Sasuke-chan
2007-08-10T16:49:54+00:00 10.08.2007 18:49
Die Kappis wern ja imma bessa^^
Ich hoffe da kommt dann mal was mit Kanae und Seiji xDD ;)

saku
Von:  Tomoyo-san
2007-08-01T02:44:32+00:00 01.08.2007 04:44
jaja, dass er noch schreibt ist ja auch ok, aber wenn er jetzt beim 19. band ist, dann ist es schon seltsam, dass das noch verfilmt wird... sowieso erstaunlich, dass des alte, notgeile eremit noch lebt...
Von:  hundefrau
2007-07-09T13:39:24+00:00 09.07.2007 15:39
wie alt muss Jiraiya denn dann sein, weil als er naruto getroffen hat war er ja 50 und dann muss er ja jetzt noch älter sein
also
ich fand das kappi wieder voll niedlich
Kanae ist so niedlich, die ist genau so trottelig wie ich, mir fällt auch immer i-was hin
^^ hihi so bin ich halt^^
freu mich schon darauf die nächsten kappis zu lesen
das video band ist auch cool

insgesamt find ich die ff einfach nur genial und auch wenn du so viele kappis hast und auch wenn die manchmal sehr lang sind wird es einem troztdem nicht langweilig zu lesen
suppi^^
Von: abgemeldet
2007-06-19T11:24:55+00:00 19.06.2007 13:24
S schreib erstmal alle kommis nachhhhh
hammer geil kanae die is so funny
so tollpatschig wie nie hahahahahahah
volll cooolllllllllll
einst würd ich gern wissen werden sie bald wieder eine familie
LG
dein größter Fan
Kagome45
*lin-chan Fahne wedel*
Von:  Dahlie
2007-06-15T08:55:55+00:00 15.06.2007 10:55
chidi vor mach weiter so !!!!!!!!
ich liebe dieses mädchen!!!!!
Mach weiter so mädel!!!!!!!!!!!!!11
Von: abgemeldet
2007-06-14T18:19:13+00:00 14.06.2007 20:19
das war ein super kapi^^
ich find kanae genial! so trottelig XD
ich freu mich schon auf mehr kapis mit ihr^^


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