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The Circle

SasuSaku
von

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Sakuras Sorgen

Als Sakura am nächsten Tag ins Krankenhaus kam und nach Sasuke sah, saß er wie am vergangenen Nachmittag am Kopfende des Bettes auf der Decke, die Beine angezogen und starrte an die Wand ihm gegenüber. Sakura stutzte kurz. Er saß wirklich komplett genauso da wie am vergangenen Tag – als hätte er sich niemals wegbewegt.

„Sasuke-kun?“ fragte sie vorsichtig. Er schien keine Notiz davon zu nehmen, jedenfalls rührte er sich nicht. Sie räusperte sich, und er sah zu ihr herüber. „Sasuke... guten Morgen... geht es dir besser als gestern?“ Sasuke sah durch sie hindurch, während er antwortete. Langsam war er es leid.

„Hör mit dieser dämlichen Frage auf. Ich kann sie nicht mehr hören, verdammte Scheisse.“

Sie sah ihn erst empört an, nickte dann aber. Er war krank. Sie musste nachsichtig sein. Außerdem war er völlig übermüdet, das sah sie ihm sogar auf die Entfernung an.

„Hast du gestern Nacht etwas geschlafen?“
 

Nein, hatte er nicht. Er hatte es tatsächlich geschafft, die ganze Nacht wach zu sein, er hatte sich dazu gezwungen, wach zu bleiben. Nachts war es dunkel gewesen, da hatte er die Vorhänge aufgezogen und hatte sich Konoha angesehen. Seine alte Heimat. Früher hatte er das hier seine Heimat genannt. Er fragte sich, ob er es wieder tun würde... jetzt war alles noch so fremd. Und doch vertraut. Es war nicht so, dass er vergessen hätte, wie es hier aussah. Als er gestern nacht auf das Dorf gesehen hatte, hatte er alles wiedererkannt. Die Straßen, die Häuser, die großen Felsen mit den Hokage-Gesichtern im Hintergrund. Es hatte sich nichts verändert.
 

Nur er hatte sich verändert. Irgendwie.
 

Dass er nicht antwortete, war an sich auch eine Antwort für Sakura.

„Also nicht?“ hakte sie energisch nach und seufzte. „Sasuke... du musst schlafen. Sieh dich an, du bist total übernächtigt und wirst noch ohnmächtig werden-...“

„Ich bin nicht müde!“ fiel er ihr barsch ins Wort, und sie hielt inne.

Klar. Eine größere Lüge gab es garnicht. Wahrscheinlich war er so dermaßen müde, dass er garnicht merkte, wie blöd diese Lüge war.
 

„Okay,“ sagte sie schnippisch, „Du bist nicht müde. Auch gut.“ Ihr Ton wurde wieder sanfter. „Willst du Frühstück? Oder hast du auch keinen Hunger?“

„kein Hunger,“ entgegnete er missgelaunt und warf ihr einen lauernden Blick zu. Warum, verflucht, war sie dauernd da? Warum fragte sie ihn all diesen Schrott? Warum konnte sie ihn nicht einfach alleine lassen?

Oh nein, nachher würde der Depp Naruto womöglich wieder ankommen. Er fragte sich, wessen Gesellschaft er weniger wollte. Ihre oder Narutos.
 

Dann kam er sich bescheuert vor. Er selbst hatte doch gewollt, dass sie ihn herbrachten. Er senkte den Kopf. Warum hatte er das gewollt? Was nützte es? Es wühlte nur alte Erinnerungen und – ja, wirklich – Gefühle auf, und die waren fast genauso schmerzhaft wie diese scheußlichen Bilder, die er in seinen Träumen sah.
 

Sakura seufzte erneut.

„Okay. Auch keinen Hunger. – Na gut, dann lass mich kurz deine Wunden untersuchen und neu verbinden.“ Sie ging auf ihn zu, und als sie neben seinem Bett stand, krabbelte er verwirrt ein bisschen zur Seite. Was tat sie da? Was zum Teufel hatte sie vor?

„Geh weg!“ verlangte er nervös. Plötzlich dachte er an die Schritte aus seinem letzten Traum, die ihn verfolgt hatten. Plötzlich hatte er das Gefühl, der Raum würde kleiner werden. Er hielt sich die Arme vor das Gesicht. „Fass mich nicht an!!“ warnte er sie, und sie setzte sich energisch durch und ergriff mit sanfter Gewalt seinen Arm.

„Ich tue dir schon nicht weh,“ versprach sie, „Hast du... hast du Angst vor mir? Sasuke-kun?“

„Nein, ich hasse es nur, angefasst zu werden.“

Sie seufzte, aber er nahm die Arme langsam wieder herunter. Dann sah er in ihr Gesicht. Was war das für ein Blick in ihren Augen? Er war zwar hundemüde, aber er erkannte dennoch die Sorge in ihren Augen. Und die ehrliche Zuneigung.

Sasuke blickte wieder weg.

„Bitte zieh dein T-shirt aus...“ verlangte sie ruhig, „Ich... muss an deinen Rücken, du bist verletzt...“ Er linste sie an.

„Das tut nicht weh. Das verheilt von allein.“

„Macht nichts, ich erledige hier meinen Job, verdammt.“ Und jetzt duldete ihre Stimme keinen Widerspruch, und er murrte. Sein Kopf fing wieder an, zu pochen, als er sich selbst das T-shirt auszog und sie begann, die Verbände um seinen Brustkorb zu entfernen und sich um die Wunde auf seinem Rücken zu kümmern. Dieser Schlafmangel brachte ihn noch um... aber was sollte er schon machen? Diese Träume waren beängstigend, und sie brachten ihn genauso um. Was war besser, im Schlaf sterben oder im Wachsein?
 

Alles egal. Hauptsache es geht schnell.
 

Er zuckte unbewusst, als Sakuras Hand über seine Wunde strich, während sie sie mit Chakra behandelte. Im Vergleich zu seinen Kopfschmerzen war der Schmerz irrelevant, aber er war trotzdem da.

„Tut wohl doch noch weh?“ stellte Sakura fest, und er schnaubte.

„Tss.“ Sie ließ die Bewegungen etwas langsamer werden.

„So etwas besser?“ Keine Antwort, aber beschweren tat er sich zumindest nicht. Sie fuhr mit ihrer Tätigkeit fort, bis sie plötzlich bemerkte, was sie da indirekt tat – sie streichelte ihn... Prompt wurde sie rot und war froh, dass er ihr den Rücken zukehrte und das nicht sehen konnte.

Hey, verdammt!! schimpfte sie mit sich selbst, Wie kannst du bei der Arbeit an sowas denken?! Sei seriös, Sakura!!

Sie sah ihn von hinten an. Aber sein Oberkörper war durchaus attraktiv, vor allem ohne T-shirt.

Aahh!! Was denke ich da??!! Scheisse – scheisse, hör damit auf!!
 

Sasuke zuckte erneut, als sie mit den Händen kurz innehielt, dann plötzlich den Druck etwas verstärkte und aber sofort danach wieder etwas lockerer weitermachte.
 

Ihre Hände waren noch genauso warm wie am vergangenen Tag im Wald.
 

Er verzog das Gesicht. Oh Gott, was tat er da? Sich etwa innerlich eingestehen, dass die Nähe irgendeines anderen Menschen ihm gut tat?

Sakura ist nicht irgendein Mensch, sie ist Tsunades Schülerin, widersprach er sich selbst – wobei das nicht wirklich ein Widerspruch zu seinen eigentlichen Gedanken war. Er versuchte angestrengt, sich auf die Wärme zu konzentrieren, die ihre Hände auf seinem Rücken verursachten. Sie bewegten sich langsam und jetzt auch wieder gleichmäßig, und das Gefühl, wie sie sich bewegten, war auf eine ihm unerklärliche Weise angenehm... es war warm und ließ ihn tatsächlich für einen Moment die Kopfschmerzen vergessen. Gerade schloss er die Augen, um da gute Gefühl noch etwas intensiver zu spüren, da hörte sie auf.
 

„Das dürfte für jetzt genügen, es sieht schon viel besser aus,“ sagte Sakura zu ihm und lächelte kurz, warum auch immer. Weil es so schön gewesen war, ihn streicheln zu können? Herrgott, diese dämlichen Gedanken.

Sie griff eine Rolle Verband und begann, die Wunde wieder sauber zu verbinden. Dann verband die alle übrigen, kleineren Wunden neu, bis sie ihm schließlich mitteilte:

„Du kannst dich wieder anziehen...“

„Hn,“ machte er nur und folgte ihrem Befehl. Nicht, dass er gerne Befehlen folgte, aber halbnackt hier herumsitzen mochte er auch nicht gerade. Sie ging um das Bett herum, während er sich wieder in seine Ausgangsposition am Kopfende des Bettes begab. Obwohl sie ihn längst losgelassen hatte, spürte er noch ihre Hände auf seinem Rücken. Und die Wärme.

Sakura blickte ihn wieder an, und als er nach einer Weile auch wieder aufsah, erinnerte sein Blick sie sofort an seine endlose Müdigkeit, gegen die sie etwas tun musste.
 

Du kannst nicht ewig wach bleiben, Sasuke... auch, wenn du dich noch so sehr vor dem Schlafen fürchtest.
 

Mit einem Lächeln ging sie zur Tür.

„Ich hole dir Antiseptikum zum Schlucken, damit die Wunden sich nicht entzünden,“ versprach sie, „Willst du sonst noch etwas? – Oh, außer dass ich verschwinde?“

„Nein.“

„Okay.“

Weg war sie, und er war wieder allein in seinem halbdunklen Zimmer.
 

Er kauerte sich mehr zusammen und starrte wieder an die Wand. Er hatte inzwischen so oft und so lange an diese Wand gestarrt, dass er sie bereits auswendig kannte. Das Krankenhaus müsste mal wieder neu gestrichen werden, dachte er sich dabei manchmal, wenn er die Flecken hier und da an der Wand begutachtete.

Wenn man eine Wand lange genug anstarrte, konnte man irgendwann Bilder darauf sehen. Pure Einbildung, aber es funktionierte. Und die Flecken nahmen dann irgendwann Formen an, die sie garnicht hatten.
 

Sasuke hob ohne es selbst zu merken langsam den Kopf, als seine Augen an den Flecken festklebten und er die Bilder sah. Wieder. Wie in seinen Träumen. Es war wie ein Aufblitzen für einen Bruchteil einer Sekunde, als er die blutroten Sharingan sah. Die Augen seines Bruders. Und plötzlich waren da keine Sharingan mehr, sondern nur noch Flecken aus Blut an der Wand, und das Blut rann langsam hinunter auf den Boden. Und schneller, und schneller...

Sasuke hob zitternd die Hände und starrte wie eingefroren darauf. Und dann waren die Flecken von der Wand plötzlich auf seinen Händen, als hätten sie sich teleportiert. Und sie starrten ihn an. Sasuke war unfähig, sich zu bewegen.
 

„Und was wirst du tun, wenn du mich getötet hast, kleiner Bruder? Was dann? Den großen Uchiha-Clan wieder aufbauen... damit alles wieder von vorne anfängt?“
 

„HALT DIE SCHNAUZEEEE!!!“ brüllte Sasuke so laut er konnte und vergrub das Gesicht in den Händen. Sein Schrei musste im ganzen Krankenhaus nachhallen.
 

In dem Moment kam Sakura wieder herein.

„Was ist los?“ fragte sie verwundert, „Was-... Sasuke-kun? Was hast du?!“ Sie eilte sofort an seine Seite, und er riss das gesicht wieder hoch und starrte sie gefährlich an wie ein verwundetes Tier. Sie fuhr zurück.

„Bleib... mir vom Leib...!“ zischte er lauernd, und sie blinzelte. Was war nur mit ihm los? Was machte ihm denn solche Angst, dass er so hysterisch wurde?

Sie entschied, dass es am besten war, wenn sie ihre Fassung einfach behielt, und hielt ihm ein Glas Wasser hin.

„Ich hab dir die Tabletten mitgebracht. Für die Wunden.“ Sie hielt die andere Hand auf, auf der zwei kleine, runde Pillen lagen.
 

Sasuke keuchte und beruhigte sich wieder. Was fuhr er sie so an? Sie hatte ihn ja garnicht angerührt. Wortlos nahm er ihr die Pillen und das Glas ab, stopfte sich die Tabletten in den Mund und spülte sie mit Wasser hinunter. Sakura sah ihm dabei zu, und als er ihr wortlos das leere Glas wieder hinhielt, nahm sie es ihm lächelnd ab.

„Ruh dich aus... versuch es wenigstens,“ flüsterte sie ruhig. „Niemand tut dir etwas, du bist hier in Sicherheit. Was auch immer dich in deinen Träumen verfolgt, es-... ... es ist nur ein Traum, Sasuke-kun. Keine Realität! Also... keine Angst.“ Ein wohlwollendes Lächeln, und obwohl er sie für ihre Worte hasste, war er ihr im Inneren sehr dankbar für ihr aufmunterndes Lächeln – und das Bild der süß lächelnden Sakura brannte sich fest in sein Gehirn wie die anderen Bilder... nur war dieses hier mal ein Bild, das er gerne sehen würde.

Du hast keine Ahnung. Von wegen Traum. Rede nicht so von Dingen, die du nicht kapierst... du unschuldiges, wohl behütetes, kleines Mädchen, das nie im Leben erfahren hat, was Leid bedeutet!
 

Sie ging zur Tür, und er senkte den Kopf, als er spürte, dass ihm wieder schwindelig wurde. Seine Augenlider waren so schwer... als würden Gewicht daran hängen... und plötzlich hatte er das Gefühl, noch tausend mal müder zu werden als vorher schon. Er legte sich mit einem kurzen Stöhnen auf den Rücken und schlug sich die Decke über. Das war auch alles, was er schaffte, denn dann fielen ihm die Augen einfach zu, so sehr er auch dagegen kämpfte.

Das Letzte, das er sah, bevor es schwarz wurde, war Sakuras warmes Lächeln.
 

Sakura stand noch in der Tür und beobachtete ihn leicht besorgt, wie er einschlief. Es besorgte sie wirklich, wie unheimlich verspannt er war, als er sich mit aller Kraft gegen den Schlaf wehrte – als hätte er Angst, nicht wieder aufzuwachen, wenn er zuließ, dass er einschlief. Und als er dann eingeschlafen war, entspannte er sich ganz plötzlich völlig. Und dann war alles gut. Das Mädchen seufzte leise.

Die Tabletten, die sie ihm gegeben hatten, würden garantiert nichts an seinen Wunden ändern, und das hatten diese auch nicht nötig, so schlimm waren sie nämlich nicht. Aber verdammt, sie hatte doch irgendetwas tun müssen, damit er schlafen konnte. Und wenn er es nicht freiwillig tat, musste sie ihn eben zwingen. Die meisten Leute fielen nach den Schlaftabletten in einen traumlosen Schlaf, sie hoffte, dass Sasuke jetzt auch einmal verschont bleiben würde von seinen Alpträumen.
 

––
 

Nach ihrer Arbeit im Krankenhaus ging Sakura ein wenig trainieren und dann nach Hause. Sie hatte Naruto garnicht gesehen an dem Tag, fiel ihr zwischendurch auf, als sie zu hause ankam. Sie hatte eine ihrer Kolleginnen im Krankenhaus beauftragt, regelmäßig nach Sasuke zu sehen und sie unbedingt zu rufen, wenn er aufwachen sollte – sie hoffte allerdings, dass er jetzt die Nacht durchschlief.
 

„Oh, Sakura!“ wurde sie von ihrer Mutter begrüßt, als sie die Treppe hinaufgehen wollte. „Du bist zurück, essen wir heute zusammen Abendbrot, Schatz?“

„Ich hab keine Zeit, tut mir leid...“ antwortete die Tochter und war untröstlich, „Ich muss noch duschen und ein bisschen Papierkram erledigen, und außerdem wollte ich noch bei Naruto vorbeischauen...“

„Für alle anderen hast du Zeit, nur nicht für uns,“ tadelte ihre Mutter sie, und Sakura schloss die Augen und seufzte tonlos. Wie sie diese Predigten hasste. Diese Du-machst-so-wenig-mit-uns-Schatz-Tour war auf die Dauer wirklich ätzend, so gern sie ihre Eltern auch hatte. Manchmal war es auch echt nett, mit ihnen zu abend zu essen, aber momentan war die Gesellschaft ihrer Eltern nicht gerade motivierend. Sie hatte so viel im Kopf...
 

Vor allem Sasuke natürlich.
 

„Mami,“ sagte das rosahaarige Mädchen, „Wir essen morgen zusammen, okay? Versprochen.“

„Na schön. – Und, geht es Sasuke jetzt besser? Du erzählst zwar nichts, aber ich habe gehört, sein Zustand wäre so schlecht...“

„Naja, zumindest schläft er endlich mal. – Bis morgen, Mami, gute Nacht!“

„Gute Nacht, Schatz!“
 

Sakura brachte ihre Sachen in ihr Zimmer, schloss die Tür und ließ sich rückwärts auf das Bett fallen. Sie seufzte tief. Gestern war sie abends auch schon so müde gewesen, und heute wieder, was war los mit ihr? Sie machte doch garnichts anderes als sonst auch... na gut, Sasuke war wieder da, aber na und? Das war doch nichts anderes, als würde sie irgendeinen anderen Patienten betreuen...

Aber andere Patienten mag ich ja nicht auf dieselbe Weise wie Sasuke-kun...

Sie schüttelte mürrisch den Kopf. Herrgott. Schon wieder diese Gedanken! Sie war kein pubertierendes Kind mehr! Und über Sasuke Uchiha war sie längst hinweg! Immerhin hatte er das Dorf verraten, sie alleine gelassen und Naruto beinahe umgebracht!

Sie dachte an den Vormittag, als sie Sasukes Wunden versorgt hatte. Es war das erste mal gewesen, dass er zugelassen hatte, dass sie ihn anfasste. Es war schön gewesen...

„Ach, verdammt,“ murrte sie und versuchte, an etwas anderes als Sasuke zu denken. Sie beschloss, erstmal zu duschen, dann den Papierkram zu erledigen und dann nach Naruto zu sehen.
 

Während sie unter der Dusche stand und das heiße Wasser über ihren Körper fließen ließ, grübelte sie darüber, was Sasuke so Furchtbares passiert sein könnte. Von was träumte er wohl, dass er solche Panik hatte?

Ihr fiel der Auftrag ein, den sie und Naruto von Tsunade bekommen hatten. Sie sollten herausfinden, was aus Itachi geworden war. Ob Sasuke das wusste? Vielleicht hatten seine Alpträume ja etwas mit seinem Bruder zu tun, den er doch so dermaßen hasste? Es war immer Sasukes Ziel gewesen, Itachi zu töten... Sakura fragte sich, ob er es geschafft hatte...

Dann dachte sie über Lösungen nach, wie sie ihn am besten auf dieses Thema ansprechen könnte. Tsunade hatte recht, sie konnten nicht einfach zu ihm gehen und ihn fragen, ob er Itachi umgebracht hatte. Das war taktlos. Außerdem war Sasuke kein Mensch, der einfach antwortete, sehr zu ihrem Leidwesen übrigens. Vermutlich würde er nichtmal dann, wenn sie eine passende Weise fänden, ihn danach zu fragen, einfach eine Antwort geben. Naja, immerhin ging es um einen Mord – wer gab schon gerne zu, jemanden getötet zu haben? Andererseits kam das bei Ninjas öfter mal vor. Und Sasuke hatte nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass er ihn umbringen wollte... vielleicht war er – angenommen, er hatte es geschafft – letzten Endes sogar stolz darauf?
 

Sie kletterte aus der Dusche und schnappte sich ein Handtuch, begann, sich abzutrocknen. Ihnen würde schon was einfallen. Sie hatten etwas Zeit. Und vielleicht hatte Naruto ja schon eine Idee. Narutos Ideen waren immer die schrägsten... aber meistens im Endeffekt auch die besten.

Bevor sie sich anzuziehen begann, stellte sie sich noch vor den Spiegel und betrachtete ihren nackten Körper von allen Seite. Na, war sie dick geworden? Zu ihrem Glück nicht. Im nächsten Moment fragte sie sich, wieso sich Frauen immer mit diesen blöden Fragen beschäftigten. Früher war sie garnicht so gewesen, damit hatte nur Ino angefangen! Ino war irgendwie immer dünner als sie gewesen, irgendwie war sie immer etwas neidisch auf ihre blonde Freundin gewesen. Aber so sehr sie es auch versuchte und egal, wieviele Diäten sie machte, sie wurde nicht so gertenschlank wie Ino...

Macht nichts, sagte sie sich schmollend, Dafür habe ich viel mehr weibliche Kurven als Ino! Und größere Brüste!

Das war doch ein guter Gedanke. Sie nahm ihre Brüste in die Hände und sah wieder in den Spiegel.

Ob Sasuke-kun mich wohl so, wie ich bin, hübsch fände...?

Sie wurde rot, als sie daran dachte. Was war denn das schon wieder?! Als ob Sasuke sie je nackt sehen würde! Ach was, sie wollte doch garnicht, dass er sie nackt sah. Obwohl, wenn sie die Augen schloss und sich vorstellte, Sasuke wäre jetzt hier... und würde ihr sagen, dass er sie liebte... und dann würde er sie küssen, genau. Ein sanfter, aber inniger Kuss. Und seine Hände...

„AAHH!!“ kreischte Sakura errötend, schnappte das Handtuch und wickelte sich darin ein, „Ich muss verrückt geworden sein!!“ Schnell zog sie sich an, bevor sie ihre Haare kurz fönte und zurück in ihr Zimmer stampfte.

„Ist was passiert?“ hörte sie unten ihren Vater fragen, der vermutlich ihren Schrei gehört hatte. Sie seufzte.

„Nein, nein, alles okay!“

Sie ging wieder in ihr Zimmer und schloss die Tür. Sie sah auf den Stapel Papiere, die sie sortieren wollte... aber irgendwie war ihr gerade weder nach Sortieren noch danach, Naruto zu besuchen. Sie wollte mit irgendjemandem über Sasuke reden und über das, was sie fühlte... aber Naruto war da der Falsche, erstens war er ein Kerl und hatte überhaupt keine Ahnung von Frauenproblemen, zweitens schnallte er eh‘ nie etwas und drittens würde es ihn nicht die Bohne interessieren, was sie für Sasuke empfand. In diesem Punkt war ihre Freundin Ino ein besserer Gesprächspartner...
 

––
 

Inos Vater sah Sakura verwirrt an, als sie so spät am Abend noch vor der Haustür stand.

„Äh... du willst sicher zu Ino...?“ war alles, was er herausbrachte. Sakura sah zur Seite.

„Tut mir leid, dass ich so spät störe... Ino ist doch sicher noch wach...?“

„Naja, klar... komm doch rein.“

Ino kam schon in den Flur.

„Stirni!“ rief sie erstaunt – sie nannte ihre Freundin immer noch so, obwohl sie es nicht böse meinte. In Anwesenheit von Inos Vater verkniff sich Sakura ein Schweinchen, was aus dem ursprünglichen Ino-Schwein geworden war und nicht ganz so beleidigend klang. Immerhin verstanden sie sich ziemlich gut – vor allem, weil Ino Sasuke endgültig aufgegeben hatte.
 

„Ja, ich wollte mit dir reden...“ maulte Sakura, und der Vater, der das alles zunächst interessiert beobachtet hatte, ging jetzt. Die Mädchen gingen auf Inos Zimmer, wo sie sich auf das Bett setzten. Die Blonde war gerade dabei gewesen, ihre Zehennägel zu lackieren, und fuhr einfach damit fort.

„Was machst du so?“ fragte sie Sakura, „Alles okay bei dir?“

„Ja... ich mache mich glaube ich nur selbst verrückt... ...“ Sie brach unschlüssig ab. Doch bevor sie sich die Worte zurechtlegen konnte, hatte Ino schon erraten, um was es ging.

„Na, Probleme mit Sasuke-kun??“
 

Sakura sah Ino an. Wieso erriet sie eigentlich immer, was los war?

„Naja, an sich nicht... es ist nur... – ich mag ihn... irgendwie immer noch...“
 

Das war das erste mal, dass Sakura das aussprach. Und ihr wurde klar, dass sie in diesem Moment sich selbst eingestanden hatte, dass sie Sasuke noch liebte. Obwohl er sie verraten hatte. Obwohl er sie alleine gelassen hatte. Trotz all dem Scheiss, den er gemacht hatte, liebte sie ihn immer noch.

Ino grinste.

„Weiß ich doch, du Dummie,“ gluckste sie, „Mal ehrlich, das merkt doch jeder! – Naja, außer Naruto vielleicht, der merkt ja nichtmal, dass Hinata auf ihn steht.“

„Was?!“ empörte sich Sakura, „Das merkt jeder??!“ Ob Sasuke es auch merkte? Das wäre ja zu peinlich...

„Und jetzt, wo er wieder hier ist, ist plötzlich alles viiieel schwerer, huh?“ fuhr Ino mit ihrer Gedankenleserei fort, und Sakura schnappte empört nach Luft.

„Hey, hast du ohne mein Wissen eine Ausbildung zum Psychologen gemacht?!“

„Nein, aber ich kenne dich so gut, dass ich das schon so weiß, Sakura-chan...“ Er gutmütiges Grinsen, und die Rosahaarige schwieg kurz. Ino lackierte weiter ihre Fußnägel. „Meinst du, er steht auf dich?“

„Wie bitte??!“ fragte Sakura erschrocken.

„Na, Sasuke-kun! Meinst du, er steht auf dich?“

„Nein...“

„Na gut, er ist ja auch krank,“ warf Ino ein und grübelte kurz. „Versuchst du denn... dich bemerkbar zu machen, sagen wir mal? – Ich meine, du willst doch, dass ihr zusammen kommt, oder?“

„Oh Gott, Ino...“ seufzte Sakura, während Ino schon eifrig Verkupplungspläne schmiedete, „Ich... nein, so... so ist das auch nicht! Sasuke-kun ist gerade erst wieder gekommen, und... es geht ihm scheisse, okay? Sowas ist sicher das Allerletzte, da er jetzt braucht, ein Mädchen, dass ihm ständig schöne Augen macht! Außerdem hat er früher schon nichts von mir wissen wollen, warum sollte es jetzt anders sein?“

„Weil du anders bist als früher!“ grinste Ino motiviert und stellte den knallroten Nagellack weg, schüttelte ihre Füße etwas. „Früher warst du ein unreifes, kleines Mädel, aber jetzt bist du eine Frau, okay? Und ich glaube nicht, dass du Sasuke-kun völlig egal bist... hey, ihr wart immerhin ein Team! Und jetzt kümmerst du dich im Krankenhaus um ihn...“ Sakura lachte leise.

„Du bist so süß...“ machte sie, „Du gibst wohl nie auf!“

„Nicht, dir endlich mal einen Freund zu besorgen,“ bestätigte Ino, „Herrgott, du bist siebzehn und hattest noch nichtmal deinen ersten Kuss! Das ist doch traurig, es ist, sagen wir, meine freundschaftliche Pflicht, dir einen süßen Typen zu besorgen – und da rein zufällig praktischerweise dein Gott Sasuke Uchiha jetzt wieder da ist, wird es das um einiges leichter machen, da du ja auf keinen anderen Mann reagierst als auf ihn!“
 

Ja, sie hatte es nämlich oft versucht! Die tapfere, unnachgiebige Ino hatte ihre Freundin zu etwa tausend Geburtstagspartys mitgeschleift, damit sie da endlich mal jemanden kennenlernte – aber Sakura hing nunmal an ihrem Sasuke...
 

Sakura lehnte sich an die Wand und sah aus dem Fenster. Da versuchte sie, sich auszureden, dass sie immer noch in Sasuke verliebt war, und Ino versuchte, sie mit ihm zu verkuppeln. Wirklich hilfreich war das ja nicht... oder sollte sie letzten Endes doch Ernst machen?

Keine halben Sachen, Sakura, sagte sie sich verbittert, Entweder, du gibst ihn für immer auf, oder du schnappst ihn dir... Sie zögerte. Dann dachte sie weiter: Hey, du magst diesen Typen seit Jahren! Dein halbes Leben lang – mindestens – hast du ihn gemocht, das kannst du garnicht aufgeben, selbst, wenn du es willst...
 

Das war wohl wahr. Aber zunächst galt es, Tsunades Auftrag nachzukommen. Sie würde die Wahrheit über Itachi aus Sasuke heraus bekommen, egal, wie.
 

Sie erhob sich.

„Danke, Ino-chan,“ meinte sie lächelnd, „Ich... ich guck mal, was sich ergibt.“

„Neinneinnein,“ widersprach Ino energisch, „Du gibst dir bitte Mühe, kapiert?! Oder willst du als alte Jungfer sterben und nie deinen ersten Kuss bekommen?!“

„Ino, ich bin erst siebzehn...“

„Nichtsda! – Ich denke, du willst mir in nichts nachstehen, huh?“ Oh je, jetzt kam die Tour. Sakura verdrehte schonmal die Augen. „Ich gehe morgen mit Shika-kun ins Kino! Wer weiß, was da passiert, hm? Also beeil dich mal, Püppchen!“

„Ich gehe dann mal...“ lachte Sakura, „Viel Spaß im Kino morgen... also, danke nochmal.“ Jetzt lächelte Ino wieder.

„Kein Problem. Du weißt, ich bin immer für dich da, Süße.“

„Ja... gute Nacht...“
 

––
 

--
 

Frauengespräche XD Hatte irgendwie Lust sowas zu schreiben XD Und Ino die Barbie lackiert sich die Fußnägel.... uû naja, sowas durchgeknalltes passte irgendwie zu ihr^^' Ach ja, und weil sakura sich so beschwert dass Ino dünner ist als sie - nicht dass jetzt jemand dnkt Sakura wäre dick o_O' ist sie natürlich nicht, sie hat nur eben mehr Figur XD außerdem sind solche wie hübscher als diese dünnen Bohnenstangen uû



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Kommentare zu diesem Kapitel (32)
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Von:  Enyxis
2011-05-01T15:47:00+00:00 01.05.2011 17:47
XDDD Sakura, Sakura! *Kopf schüttel, aber nebenbei totlach* XDD Wo sie so rumschreit, ich fand das hamma XDD
Wenn Ino und Sakura sich unterhalten fällt das immer lustig aus XD

Hammer Kapi ^^

PS:
Sasu tut mir immer noch total leid ._.
Von:  Buchruecken
2008-07-19T22:02:38+00:00 20.07.2008 00:02
öhmm
*schüchtrern nach links und rechts guck*
Ich weiß grad gar nicht was ich schreiben soll *dir zu flüster*
Nya ausser das übliche ^^ Ich find deine Geschichte richtig klasse und ich liebe deinen Schreibstil ^^
jaja Sakus Frauenprobleme hat sicher jede einmal^^Aber ich weiß echt nicht,was sie an ihrem Körper zu meckern hat *mit Kopf schüttel* Aber ich find Inos "Idee" XD richtig klasse ^^ ich meine Sakura liebt Sasuke wirklich und für sie gibt es einfach keinen anderen.. nya .. auch wenn ich in manchen Geschichten ItaXSaku auch ganz süß find *rot werd und schnell Thema wechsel*
Nya aber das hat ihr ja nichts zu sagen^^

Bin auf jeden schon aufs nächste Kapi gespannt :)

hdl achja ganz vergessen bescheid zu geben *auf favo pack*^^
Von:  Nami-Kikyo
2008-04-28T12:44:26+00:00 28.04.2008 14:44
Inoo du Barbiie hehe ich find Ino und Saku sind geile freunde xD
+ins nächste kapi hüpf+
Von:  Cilia
2008-04-04T20:28:35+00:00 04.04.2008 22:28
Frauengespräche schreib ich auch gerne^^
Sie hat mehr Figur xD aber hey, ich bin eine Bohnenstange :/ und die Fußnägel lackier ich mir im Sommer auch ~.~ schwarz^^

Agesehen davon, dass ich dir in der Hälfte deiner Meinungen zustimme und in der andern überhaupt nicht, fand ichs doch ganz gut^^
Nicht zu lang - obwohl lange Kappis immer besser sind als die kurzen - und echt schön.
Sasuke ist ja mal kein einfacher Patient. Sein "bleib mir vom Leib" etc. fand ich ganz toll, das kam irgendwie total cool^^
Und dass er es hasst angefasst zu werden und es bei sakura trotzdem genießt ist auch geil..aahh, ich liebe dich, du schreibst Sasuke so total real^^
*knutsch*
Ich würd ja noch weiterlessen, aber "du solltest um halb zehn Schluss machen" blabla...~.~
Gomen^^"
Weiter so! *wedel*
LG
Cilia
Von:  sumomo_hioru
2008-03-07T14:23:28+00:00 07.03.2008 15:23
is ja süß, wie die beiden jetzt miteinander auskommen^^
aber sasu muss immernoch in die ihrrenanstallt gabracht werden...
wo bleiben die männer mit ihren weißen jacken?
*sich umschau*
Von: abgemeldet
2008-02-18T18:55:52+00:00 18.02.2008 19:55
Mhm...Saku hat ganz schön sorgen,
ob die nicht auch noch ohnmchtig wird?!?
Na ja tolles kapi^^

Frauengespräche, dass hat saku gebraucht
und Ino ist dafür am besten geeignet^^
bb
Von:  -Izumi-
2007-10-24T10:56:41+00:00 24.10.2007 12:56
Sooooo, dieses Kappi hab ich jetzt durch! ^-^
War wie immer total supi! *-*
Saku macht sich ja Gedanken! Die tut mir fast schon mehr leid als Sasu oô Immer so viel an sonen Kerl denken zu müssen und diese ganzen Sorgen die man mit dem hat.... die habens nicht leicht ^^"
Nja, jetzt weiß ich nichts mehr, bin nochn bissl benebelt ^^"
Cucu,
Hoshi
Von:  Inner_me_is_chaos
2007-10-20T18:25:42+00:00 20.10.2007 20:25
Û,U
Das mit der Tapete stimmt wirklich! Bei uns laufen immer kleie Löwen rum und dann gibt's da noch so komische Gesichter mit Hakennasen und buschigen Augenbrauen xD

Ok, zurück zum Kapitel.
Man konnte sich, auch dank Ino, voll gut in Sakura hinein versetzen. Ich frag mich jetzt schon, wie sie Sasue zum reden bringen will... (vllt ihm mit ner Taschenlampe ins Gesicht leuchten und alleie guter Bulle böse Bulle spielen? Ok, ich fang langsam an durch zu drehen... xD)Und wo ist Naruto jetzt eigentlich? Vllt bei Sasuke und probiert ie oben genannte Nummer aus? *sich das richtig gut vorstellen könnte*

War wirklich echt klasse geschrieben.
deine Mangafan93
Von:  Himmelslied
2007-10-17T21:41:11+00:00 17.10.2007 23:41
Einfach geiles Pitelchen xD hoho x3
Hoffe es geht bald weiter ^^
Und ich find es sit SasuSaku schon sehr viel drin oo muss sich halt alles nur noch entwickeln x3
nyuhuhuuuuu ^^
*Liebe Grüße dalass*
^-^
Shiemi-chan ^^~
Von: abgemeldet
2007-10-17T15:34:26+00:00 17.10.2007 17:34
^0^ mach doch nicht die gute, alte Ino so runter XD
Oke, einen Satz muss ich noch los werden...Saku du Betrügerin!...gibt dem armen Sasuke einfach die falschen Tabletten...>_>

Naja egal ^^ das Kapitel war wieder mal derbe genial. Da ich jetzt lernen muss nur ein kurzer Kommi, aber beim nächsten wird er länger ;)

MFG Ave


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