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Golden Fate

Sequel zu 'Deepest Gold'
von

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Cause for a conflict

Am nächsten Tag war die Stimmung recht gelöst. Als sie zusammen beim Essen saßen, beäugte Kisame die Uchihas mit skeptischem Gesichtsausdruck. Der Haimann bemerkte ganz klar die andersartige Stimmung zwischen den Uchihas. Es war zwar nicht so ungewöhnlich, dass in letzter Zeit die Atmosphäre oft und sehr schnell wechselte, weil sie Situation einfach so instabil und unsicher war, doch heute war es nicht so, dass das Paar gestresst und angespannt und ängstlich wirkte. Nein, im Gegenteil, sie waren so gelassen, wie schon lange nicht mehr. Dies war ein gutes Zeichen und eigentlich sollte Kisame darüber froh sein. Das war er ja auch, aber irgendwie interessierte es ihn doch brennend, wie dieser Wandel zustande gekommen war. Eigentlich konnte er sich ja nur eine Sache vorstellen, aber das traute er den Beiden nicht zu, vor allem nicht in Seikas Zustand. Nein, soweit würden selbst die Beiden nicht gehen. Der Blauhäutige beobachtete, wie Seika bei der Küchentheke hantierte und dann wieder zurückkam, um sich zu setzen. Dabei musste sie an Itachis Stuhl vorbei gehen und als sie das tat, berührte sie ihn kurz an der Schulter, wodurch er schnell seine Hand hob und ihre damit bedeckte. Schmunzelte der schwarzhaarige Mann dabei? Nein, Kisame musste sich geirrt haben, oder nicht? Konnte es sein, dass sie tatsächlich... Dezent wandte der Haimann seine Augen ab. Die Zwei waren wirklich unglaublich!
 

Es war ziemlich viel los in der Küche von Seika und Itachi. Es mochte daran liegen, dass nicht nur die Hauseigentümer am Tisch saßen, sondern auch Kisame, der ja seit kurzem 'ausgezogen' war, Obito und Furiko mit Hana. Sie hatten sich zu einem gemeinsamen Frühstück getroffen, um ein wenig beisammen zu sitzen. Auch Tokui war natürlich dabei. Er war ausgesprochen froh über die Anwesenheit aller Anderen und die Unbeschwertheit, die über ihnen lag. Er hatte zwar den seltsamen Blick bemerkt, den sein Patenonkel Kisame seinen Eltern zugeworfen hatte, doch diese gingen so behutsam miteinander um, sodass der Junge keine Bedenken hatte, dass etwas nicht stimmte. Auch Furiko-san war richtig gut gelaunt und Obito-san auch. Sie hatten alle schneller als erwartet wieder Vertrauen zu ihm gefunden und verstanden sich wirklich ausgezeichnet gut. Der Einäugige trainierte auch mit Tokui, weil er immer zu Hause war und so Seika ein wenig Ruhe verschaffte, wenn keiner im Haus war und sie sich deshalb ausruhen konnte. So sehr beruhigend es aber war, dass sie nun Obito an ihrer Seite hatten, so viele Sorgen machten sie sich unterschwellig doch. Vor allem Obito hatte noch sehr viele Gewissensbisse. Obwohl seine Angst eigentlich unbegründet war, hatte er Bedenken, was geschehen würde, wenn Madara erfuhr, dass er noch am Leben war. Würde er dann wieder versuchen, seinen Körper zu übernehmen? Doch das wichtigste war, würde er es überhaupt bemerken, wenn es soweit kam? Würde ihm Zeit bleiben, seine Freunde zu warnen, damit sie erkannten, dass er plötzlich nicht wieder der gute Obito war? Es nagte fürchterlich an dem Einäugigen und er hatte deshalb seine Sorgen Seika und Itachi mitgeteilt, doch diese hatten ihn beruhigt, dass sie nicht zulassen würden, dass es jemals so weit kam.
 

Furiko war über Obitos Anwesenheit so erleichtert, dass sie es gar nicht in Worte fassen konnte, doch man sah es ihr an. Die Beiden hatten sich lange ausgesprochen, mit viel Tränen und Trauer, doch weil sie genau so dachten und sie der Verlust von Deidara gleichsam schmerzte, hatten sie ihr freundschaftliches Verhältnis schnell wieder aufbauen können. Doch natürlich hatte es sich auch ein wenig verändert, so wie sich Furiko und Obito verändert hatten, in dem letzten halben Jahr. Beider waren ruhiger und ernster geworden und natürlich waren sie nicht mehr so ganz unbeschwert wie früher, obwohl sie das Beste aus ihrer jetzigen Situation machten, und damit mehr als zufrieden waren. Kisame, der jetzt auch bei ihnen wohnte und ihnen dadurch am nahsten war, bemerkte dies natürlich auch und er bemerkte, dass sie vielleicht auch etwas mehr als nur Freunde waren, denn ein erschütternd trauriges Ereignis, der Tod eines geliebten Menschen, hatte sie einander emotionell sehr nahe gebracht. Hana gluckste fröhlich, während sie auf Furikos Schoß saß und von Obito gefüttert wurde. Der Einäugige liebte die Kleine wirklich sehr und kümmerte sich selbstverständlich um sie, wenn Furiko bei der Arbeit war, in der sie sich schon sehr gut eingelebt hatte. Sie zeigte wirklich Talent im Arrangieren und Binden von Blumensträußen und war dadurch Ino eine wirklich große Hilfe.
 

Doch es war nicht zu verleugnen, dass allein Seikas immer weiter fortschreitende Schwangerschaft allen ein wenig Sorgen bereitete. Nicht deswegen, weil die Brünette oder ihr Kind krank waren oder sich irgendwelche Komplikationen wegen der Geburt anbahnten, nein, es war wieder einmal die Situation. Was, wenn etwas in nächster Zeit passieren würde? Es war nicht ausgeschlossen, denn Madara war unberechenbar und niemand kannte seine Pläne. Und vielleicht wusste er ja, durch die Gefangennahme und Manipulation von Sasuke, in welchem Monat Seika sich befand. Vielleicht hatte er etwas vor, und nur der Gedanke daran war wirklich grausam, sodass niemand ihn ausformulieren wollte... Tatsache war, dass sie aber alle darüber nachdachten, wenn auch nicht aktiv, weswegen vielleicht auch Seikas Träume zu erklären waren. Tokui trainierte sogar bereits schon heimlich, um auf einen Ernstfall vorbereitet und kein Hindernis zu sein, aber nur er glaubte, dass es sonst niemand bemerkte, denn seine Eltern hatten natürlich schon entdeckt, wie sehr ihr Sohn sich selber bemühte, seine Kräfte unter Kontrolle zu bekommen und zu verbessern. Doch das alles war an diesem Morgen kein Thema. Es war Wochenende, Furiko hatte frei, Itachi auch, nur Kisame musste abends noch zum Dienst. Doch bis dahin konnten sie alle noch ein wenig zusammen sitzen.
 

"Hana-chan! Leg das sofort wieder weg!", sagte Furiko streng, als sie ihre kleine Tochter sah, die sich gerade einen Spülschwamm geschnappt hatte, der von der Küchentheke auf den Boden gefallen war. Das Mädchen mit dem kurzen blonden Haar sah etwas verwirrt zu ihrer Mutter auf.
 

"Sofort weg?", fragte sie verdutzt und ihre blauen Augen sahen ein wenig skeptisch zu den Erwachsenen. Sie schien nicht wirklich begeistert von dieser Zurechtweisung zu sein. Kurz stand sie noch so da, bis plötzlich ein schmatzendes Geräusch verkündete, dass die Münder an ihren Handflächen bereits am Werk waren.
 

"Hana!", rief Furiko noch einmal mahnend und sprang entschlossen auf, um ihrer Tochter den Schwamm wegzunehmen, wenn sie diesen nicht freiwillig loslassen wollte. Schmollend verzog das Mädchen ihre Lippen, als sie erkannte, was ihre Mutter tun wollte und quietschte widerwillig auf, während sie ihre neue Errungenschaft fest an ihre Brust drückte und wild den Kopf schüttelte. Sie rang Furiko ein entnervtes Seufzen ab, doch Kisame, Obito, Seika und Tokui lachten leise.
 

"Sie ist ein kleiner Sturkopf, genau wie Deidara", meinte der Haimann und obwohl die Anderen nun befürchteten, dass durch die Erwähnung von Hanas Vater die Stimmung kippen würde, passierte dies nicht. Furiko stand nur weiter mit nun verschränkten Armen da und obwohl ihr Gesicht deutlich die Traurigkeit über den Verlust des von ihr so sehr geliebten Mannes zeigte, war es nicht so, dass es sie komplett runterzog, denn sie war eine starke Frau geworden. Es waren nun schon fast acht Monate seit seinem Tod vergangen und die blonde Frau hatte gelernt, damit zu leben. Natürlich war ihr das Anfangs alles andere als leicht gefallen, trotzdem hatten ihr ihre Freunde und ihre neue Arbeit geholfen, das Andenken an Deidara in Ehren zu halten, dabei jedoch ihren Lebensmut nicht zu verlieren, gerade eben wegen Hana und sich selber. Obitos Rückkehr hatte ihr noch mehr geholfen, den Schmerz zu verdauen. Doch in diesen Momenten, in denen sich Hana wie ihr Vater verhielt, wurde sie immer ziemlich wehmütig.
 

"Ich müsste ihr Handschuhe anziehen, irgendwann holt sie sich noch eine Infektion, wenn sie an allen möglichen Sachen herum nuckelt!", meinte Furiko und lächelte ironisch. Seika machte einen verneinenden Laut.
 

"Du darfst sie nicht ganz so steril halten, wenn Du das meinst. So schlimm ist es gar nicht. Es wird ihrem Immunsystem helfen, damit sie später nicht erkrankt, wenn sie vielleicht mit Ton arbeiten wird", meinte die Brünette beschwichtigend und bekam dafür einen neugierigen Blick von Obito.
 

"Ach, meinst du, sie kann später wohl auch die gleiche Technik wie Deidara erlernen?", fragte er und warf wieder einen Blick auf das blonde Mädchen, welches sich nun auf den Boden gesetzt hatte und den Schwamm mittlerweile völlig vergnügt in seine Einzelteile zerkaute und zerrupfte.
 

"Nun ja, dafür sind diese zusätzlichen Münder gemacht. Nur wird sie versuchen müssen, alleine herauszufinden, wie es geht, Ton mit Chakra anzureichern, weil es ihr leider niemand genau erklären kann", meinte Seika. Auch diese Aussage war wieder sehr bedauerlich, denn niemand kannte dieses Kekkei Genkai so gut wie Deidara, doch dieser war ja nicht mehr am Leben. Langsam wurden es aber zu viele Erinnerungen, weshalb es plötzlich sehr angebracht war, das Thema zu wechseln.
 

"Äh... Kakashi wollte später noch zu uns zu Besuch kommen, ist das in Ordnung, Furiko?", fragte Obito seine blonde Mitbewohnerin mit einem leichten Zögern, welche ihn ein wenig verwundert ansah.
 

"Warum fragst Du denn?", wollte sie wissen und der Mann mit der Augenklappe kratzte sich am Kopf.
 

"Tja, also... Ich habe vergessen, Einkaufen zu gehen, denn wir haben nichts im Haus vorrätig und ich dachte, wir könnten einen Kuchen backen", gab er zu, doch Furiko lachte nur gutmütig. Einkaufen zu gehen wäre kein Problem, gab sie zurück, dann könnten sie auch Hana mitnehmen und sie von ihrem Rumgekaue am Schwamm ablenken. Seika sah den Beiden bei ihrem Gespräch zu und schmunzelte. Die Zwei benahmen sich wirklich komisch, als ob sie es bloß dem Anderen Recht machen wollten und jede kleine Unannehmlichkeit zu einer großen Katastrophe werden würde. Obwohl sie merklich froh waren, die Anwesenheit des Anderen genießen zu können, kam bei den Beiden manchmal wieder diese Schüchternheit hervor, welche man früher von ihnen gekannt hatte, dann aber verschwunden war. Irgendwie war das richtig süß, solange es nicht in einem furchtbaren Theater ausartete. Dieses hatte es nämlich gegeben, kurz nachdem Furiko in Obitos Haus gezogen war. Bei Kisame hatte es keine Probleme gegeben, er hatte sich einfach ein Zimmer ausgewählt und fertig. Doch nein, bei Furiko und Obito war die Auswahl ganz schwierig ausgefallen. Die Blonde sollte es nicht zu warm haben, aber auch nicht zu kalt und das Zimmer neben Kisame sollte sie auch nicht bekommen, weil dieser immer so laut schnarchte. Aber ob sie das Zimmer neben Obito haben sollte, war auch unklar, denn vielleicht mochte sie nicht so nahe bei ihm schlafen und so weiter, und so fort...
 

Nun ja, Kakashi und Obito hatten sich in den Tagen nach der Entlassung des Einäugigen aus dem Krankenhaus viel miteinander unterhalten, vor allem darüber, was in Konohagakure alles passiert war, nachdem Obito als tot erklärt wurde: Darüber, was mit ihrer damaligen Teamkameradin Rin geschehen war, und was es mit dem Hinterbleiben ihres Sensei zu tun hatte. Es war wohl keine leichte Zeit für alle gewesen, nach dem 'Tod' von Obito, denn sein Team hatte sich große Vorwürfe gemacht. Obito jedenfalls hatte gar nicht daran gedacht, denn er war ziemlich lange ohnmächtig gewesen. Das erste, an das er sich hatte erinnern können, war, dass er lange in einem dunklen Raum ausgeharrt hatte, bis ein Mann hereingekommen war, mit Sharinganaugen, welcher ihn dann wieder in lange Trance versetzt hatte. Erinnerte er sich nur noch an furchtbare Schmerzen und danach, danach war in seinem Kopf alles 'Tobi'. Er hatte wirklich sehr viele Jahre seines Lebens als der maskierte, tollpatschige, naive Mann namens Tobi verbracht, doch trotzdem hatte er nun, da er wieder er selber war, die Erlebnisse des Anderen in seinem Kopf abgespeichert. Jetzt wusste er natürlich, dass diese Schmerzen davon gekommen waren, dass Madara seinen Körper übernommen hatte. Zwar hatte es nicht nur seine Vorteile, dass Obito wusste, was in den vergangenen Jahren geschehen war, vor allem nicht das, was er getan hatte, nachdem Madara seinen Geist vollständig übernommen hatte, doch die anderen Erinnerungen wollte er nicht missen, denn sonst würde er ja seine Freunde, die er bei den Akatsuki gefunden hatte, gar nicht mehr kennen und dies wäre wirklich sehr bedauerlich gewesen.
 

Sie frühstückten noch zu Ende und dann trennten sich ihre Wege wieder. Furiko, Hana und Obito gingen tatsächlich einkaufen und auch Kisame hatte vor, ein wenig in die Stadt zu gehen, was ein nicht ganz einfaches unterfangen war, doch er wollte es einfach ausprobieren und ein paar Leute erschrecken. Seika lachte leise, als er ging und auch Tokui sagte, er wollte ein wenig vor das Haus gehen. Er sprach zwar nicht aus, was er tun wollte, doch natürlich konnten es seine Eltern sich wieder einmal denken. So friedlich alles wirkte, so war es nicht. Kaum waren die Anderen weg, da seufzte die Brünette tief und barg ihr Gesicht in ihren Händen. Itachi blickte zu ihr.
 

„Was ist?“, fragte er, und obwohl seine Stimme ruhig klang, zeigten seine Augen, die seine Frau ganz genau betrachteten, dass ihre plötzliche Reaktion ihn ein wenig beunruhigte. Dass sie vor Anderen so tat, als ginge es ihr gut und dann jedoch auf einmal wieder völlig in sich zusammen sackte, kannte er gar nicht von ihr.
 

„Ich werde mich noch einmal etwas hinlegen“, sagte sie, ohne ihren Mann dabei anzusehen und erhob sich langsam von ihrem Stuhl. Der Schwarzhaarige sah ihr dabei zu, doch er tat es nicht für lange Zeit.
 

„Was ist los?“, fragte er noch einmal und seine Stimme klang fordernd, denn er wollte eine klare Antwort. Vor allem nach der letzten Nacht war er recht aufmerksam, was Seikas Zustand anging. Seika blieb stehen und atmete tief aus, während sie ihre Hände in einer leicht hilflosen Geste hängen ließ.
 

„Ich bin einfach nur müde, ja?“, gab sie zurück, doch obwohl sie eigentlich ganz normal klang, fing Itachi den abblockenden Ton in ihrer Stimme ein. Sie verheimlichte ihm etwas. Normalerweise bemerkte er immer, wenn etwas mit seiner Frau nicht in Ordnung war, doch die Stimmung in der Früh war doch ganz ausgeglichen gewesen, oder täuschte er sich da? Er sah, wie Seika ihm einen verstohlenen Blick zuwarf und von sich aus erkannte, dass er nachdachte und ihr nicht glaubte. Ohne noch länger abzuwarten, wandte sich die Brünette wieder ab und ging zur Tür. Doch nur ein paar Schritte brauchte Itachi, um sie zu erreichen und sich in ihren Weg zu stellen.
 

„Seika, sag mir, was los ist“, verlangte er mit Nachdruck und sah den bitteren Ausdruck in Seikas Augen, als sie ihren Blick mit seinem verband. Ihr Mund zuckte, als würde sie damit kämpfen, nichts zu sagen. Itachi verwunderte dies und er runzelte seine Stirn. Er hatte gedacht, sie hatten keine Geheimnisse mehr voreinander und vor allem nicht in dieser Zeit. So viele Dinge waren schon passiert, die ihnen große Sorgen gemacht hatten, weil die Angst tief in ihnen fest saß, dass Madara, der Mann, der ihnen und ihrem Sohn nach dem Leben trachtete, wiederkehren und seine Drohungen wahr machen könnte. Und was war nun mit Seika los? Ahnte sie etwas? Hatte sie etwas gefühlt? Wenn dies der Fall war, dann musste sie es ihm sagen!
 

„Wie Du willst... Es ist immer noch dieser Traum. Ich habe auch den Rest der Nacht kaum geschlafen...“, sprach sie schließlich nach einem schweren Seufzer aus und klang dabei leicht verzagt. Dafür fing sie sich einen ungläubigen Blick von Itachi ein, der seine Augenbrauen gehoben hatte und auf seine Frau herab sah. Das war doch nicht ihr Ernst, oder? Sie ließ sich von so etwas fertig machen, von einem, ihrer eigenen Aussage nach, verschwommenen Wirrwarr, ohne konkrete Bilder, Geräusche oder gesprochene Worte?
 

„Seika, ich habe Dir schon gesagt, dass das Unsinn ist. Lass Dich nicht so gehen“, sagte er zu ihr und er meinte es wirklich ernst. Doch er merkte nicht, wie dieser Ernst Seika verletzte. Er hatte sie aufgefordert, zu reden, und sie hatte ihm nachgegeben. Und nun? Verspottete er sie etwa? Nahm er sie nicht für voll? Dachte er, sie bildete sich das alles nur ein? Wie konnte er so etwas nur behaupten.
 

„Ich weiß nicht, was Du auf einmal von mir denkst, Itachi. Glaubst Du etwa nicht, dass ich pausenlos versuche, herauszufinden, an was es liegt? Mir ist das wichtig, denn ich weiß nicht, was diese Träume bedeuten und-“, sprach die brünette Frau, doch der Schwarzhaarige ließ sie mit einer Geste verstummen.
 

„Es ist sinnlos darüber zu reden. Du bist durcheinander, ich nehme es Dir nicht übel, die Zeit ist nicht leicht für u-“, versuchte Itachi seine Frau wieder zu beruhigen, doch er erzielte damit genau das Gegenteil und brach deshalb mitten in seinem Satz ab. Seikas Irriden blitzten so gefährlich, als würden sie sich in diesem Moment als Gegner in einem erbitterten Kampf gegenüberstehen. Und Tatsache war, dass mit so jemandem als Feind wirklich nicht zu spaßen war. Doch nicht nur erzürnt war sie, auch enttäuscht.
 

„Sprich bloß nicht so mit mir! Hast Du eine Ahnung, was Du da sagst? Fast würde ich glauben, Du denkst, ich wäre verrückt…“, flüsterte sie, doch ihre Augen waren leicht geweitet. Ihre Stimme hatte einen wirklich furchterregenden Ton, doch dieser klang nicht so, als ob sie völlig abgedreht wäre. Sie war offen geschockt, dass Itachi so etwas zu ihr sagte. Sie sei 'durcheinander'? Auf keinen Fall. Nie hatte sie so klar gedacht wie jetzt, da sie eine Mutter war, die eine so große Verantwortung für ihren Sohn trug und bald noch ein Kind bekam, während ihre Familie in einer immer präsenten, großen Gefahr lebte, von der niemand wusste, wann diese zuschlagen würde. Sie war jede Sekunde wachsam, achtete darauf, dass es ihrer Familie und ihren Freunden gut ging und nun behauptete Itachi, sie wäre ‚durcheinander’? Im Gegenteil, der Traum rüttelte sie wach, sagte ihr, dass ihre Situation nicht so harmonisch und friedlich war, wie sie sich das eingebildet hatte. Innerhalb kürzester Zeit war es zuerst dazu gekommen, dass sich Madara Sasuke bemächtigt hatte, um Seika und ihre Familie zu töten und dann hatte sich auch noch Pain völlig unbemerkt Zugang nach Konohagakure verschafft. Die Brünette hatte anerkennen müssen, dass sie verletzlicher waren, als sie gedacht hatten, dass diese Stadt ihnen trotz der dicken Mauern und trotz des Schutzschildes keinen vollkommenen Schutz gewährleisten konnte. Und denn dieser Traum. Er sagte Seika, dass etwas nicht in Ordnung war und sie suchte den Grund dafür und dachte nach, ganz bewusst, und deshalb konnte sie auch nicht schlafen. Doch Itachi rechnete es ihr gleich als Hirngespinst an.
 

„Hör auf, Dich so hineinzusteigern. Gut, geh Dich hinlegen, vielleicht beruhigst Du Dich dann wieder“, sprach der Schwarzhaarige und auf seinem Gesicht war Skepsis, aber auch wieder diese Gleichgültigkeit zu lesen, als ob es ihn nerven würde, dass seine Frau von solchen Dingen sprach. Doch Seika wurde blass, blass vor Zorn. Lange hatte sie so etwas nicht mehr gefühlt, ganz lange war es her, als sie das letzte Mal gedacht hatte, sie würde Itachi am liebsten eine runterhauen. Er sollte bitte wieder von seinem hohen Ross herunter steigen. Sie hasste es, wenn er so mit ihr redete, denn die Brünette hatte gedacht, dass sie diese Phase schon längst überwunden hätten. Das Bild von kalten Augen erschien in ihrem Kopf, das Bild eines Dämons, das Bild von fliegenden Porzellanscherben, die mit ihrem kochenden Blut benetzt waren. Genauso hatte Itachi vor ihr gestanden, als es damals vor ungefähr fünf Jahren dazu gekommen war, dass er sie nicht gerettet hatte, als das Monster von Kaze no Kuni sie unter Sand und Felsbrocken begraben hatte. Sie war später auf ihn getroffen, vor der Küche und er hatte ihr nicht aus dem Weg gehen wollten. Da hatten seine Irriden den gleichen Ausdruck gehabt. 'Lass Dich nicht so gehen', hatten sie gesagt. Als ob Itachi wusste, was in ihr vorging! Trug er ein Baby in sich, welches einen großen Teil seiner Energie benötigte, um gut aufzuwachsen? Machte er sich denn keine Sorgen um Tokui, der eigentlich immer noch ohne die Wahrheit lebte und im Moment ebenfalls so unstabil war? Itachi schien Seikas Gesichtsausdruck in die richtige Richtung zu deuten und wandte sich ab, um selber den Raum zu verlassen. Oh ja, das konnte er gut, sich schweigend aus der Affäre zu ziehen und sie mit ihren quälenden Gedanken alleine zu lassen.
 

„Verdammt noch mal, bleib hier! Wenn Dir etwas nicht passt, dann sag es mir ins Gesicht! Du beweist mir damit nur wieder, dass Du mich überhaupt nicht verstehst!“, rief sie ihm scharf zu. Itachi blieb sofort stehen und drehte sich zu der Brünetten um. Sein Gesicht war wie eine Maske. Ihren Mann so zu sehen, schmerzte Seika sehr. Sie hatte immer geglaubt, dass sie diese Phase schon hinter sich hatten.
 

„Seika, treib es nicht zu weit. Geh dich ausruhen“, sagte er und seine Worte waren knapp, kalt und abweisend. Damit verließ er letztendlich die Küche und er zuckte nicht einmal, als er den Krach in der Küche hörte, als Geschirr zu Bruch ging, weil Seika es wohl zu Boden geworfen hatte. Er erlaubte sich dazu einfach keine Reaktion, denn er stand zu seinem Wort und würde sich niemals eine Blöße geben.
 

Laute Schritte, die sich entfernten, verkündeten, dass Seika das Haus verließ. Die Stille, die sie hinterließ, war durchdringend. Der vorherige Lärm war aber nicht ungehört geblieben. Tokui hatte sich nur hinter dem Haus aufgehalten und natürlich mitbekommen, das es im Gebäude laut geworden war. Als er wieder zurückkam, war es ungewöhnlich ruhig, nicht so, dass es völlig geräuschlos war, sondern es lag an der Stimmung. Ruhe hatte nicht zu bedeuten, dass alles friedlich war. Denn genau das war es nicht. Der Junge ging in die Küche, denn dort hatten sie vor ungefähr einer Viertelstunde noch gesessen. Das Bild erstaunte und erschreckte Tokui. Das Chaos strahlte irgendwie große Verzweiflung aus. Was war geschehen? Seine Mutter räumte doch nach dem Frühstück immer alles gleich auf, doch diesmal stand alles Geschirr, Besteck und das nicht ganz aufgegessene Frühstück immer noch auf dem Tisch und der Küchentheke. Doch über diese und den Boden waren überall Scherben verteilt. An ein paar weißen Porzellanteilen haftete sogar ein wenig Blut. Mit geweiteten Augen drehte sich der Junge auf dem Absatz um und lief hinauf in den ersten Stock, weil er dort eine Aura spürte - und zwar nur die seines Vaters. Wieder blieb Tokui stehen. Wo war seine Mutter hin? Langsam bewegte er sich in Richtung des Schlafzimmers seiner Eltern und klopfte an die Tür, bevor er diese öffnete und einen Blick in den Raum warf. Er sah seinen Vater, welcher auf dem Bett saß, vorgebeugt, mit auf die Knie gestützten Ellenbogen und zwischen seinen Beinen baumelnden Armen. Als Tokui dessen Gesicht sah, wurde ihm nicht wohl in seiner Haut.
 

„Otou-san…“, sagte er leise und Itachi hob seinen Kopf, um zu seinem Sohn zu schauen. Seine Augen waren leicht verengt und das gab den schwarzen Irriden einen abweisenden Ausdruck. Wenn er die Verwirrung und Sorge seines Sohnes bemerkte, dann ging er nicht darauf ein.
 

„Geh auf Dein Zimmer“, sagte er leise und auch seine Stimme hörte sich sehr abblockend an. Tokui wagte nicht, im diesem Moment etwas anderes zu tun, als zu gehorchen. Rasch trat er zurück und zog die Tür wieder zu. Er war trotzdem noch unentschlossen, was er machen sollte, nachdem er seinem Vater nicht mehr gegenüber stand. Dieser würde sicher spüren, wenn sein Sohn sich aus dem Haus schlich. Doch der Junge hatte trotz aller Beunruhigung nicht das Gefühl, dass irgendetwas Gravierendes passiert war, sonst hätte sich sein Vater nicht so… gefasst verhalten. Deshalb beschloss Tokui, doch in sein Zimmer zu gehen und abzuwarten. Hoffentlich war wirklich alles soweit in Ordnung, dachte er und überlegte, was er denn nun machen sollte.
 

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Es klopfte an der Tür. Der Morgen war bisher ruhig gewesen, mit einem guten Frühstück und nun einem gemütlichen Beisammensein im Wohnzimmer. Er ging die Post durch, während sie einen Block auf dem Schoß hatte und einen Stift in der Hand hielt, und sich einige Notizen machte, einfach über das, was in der nächsten Zeit anfiel: Ihre Schichten im Krankenhaus, verschiedene Termine und andere Angelegenheiten, die sie klären musste. Außerdem hatte sie ein paar ihrer alten Freunde zum Essen einladen wollen, einfach so, damit sie ungezwungen Mal wieder etwas Zeit zusammen verbringen und plaudern konnten. Diese Leute musste sie anrufen, einen Termin mit ihnen finden und dann musste sie natürlich für das Essen einkaufen gehen. All diese Dinge gingen ihr durch den Kopf, bis sie hörte, dass draußen vor ihrer Tür jemand war.
 

„Ich geh schon!“, sagte Sakura und legte ihre Sachen weg. Sie hatte heute früh schon sehr gute Laune und Sasuke vergönnte es ihr nur zu gerne, nicht nur wegen sich selber, denn es war für ihn immer entspannter, wenn seine Frau nicht gerade wieder ihre Phase der Schwarzmalerei hatte. Er sah deshalb gar nicht auf, als die Rosahaarige aus dem Zimmer ging, um die Tür zu öffnen.
 

„Seika?“, hörte er jedoch ein paar Sekunden später und der Name seiner Schwägerin ließ Sasuke endgültig von dem Papierkram aufsehen. Sakura klang sehr überrascht, doch keine weiteren Worte wurden ausgetauscht und auch das war seltsam. Der Schwarzhaarige vernahm jedoch Schritte und nur kurz darauf erschienen die beiden Frauen in der Tür. Sasuke konnte nur starren. So hatte er Seika noch nie gesehen, nein, selbst nicht damals, als sie bei dem Kampf gegen die Osoroshisa aufeinander getroffen waren. Die Brünette hatte damals sehr erschöpft und verzweifelt gewirkt, doch eigentlich war es nicht mit jetzt zu vergleichen. Denn nun strahlte sie etwas ganz anderes aus.
 

„Komm, setz Dich!“, sagte Sakura sanft und führte Seika zu einem Sessel, in welchen sich die Brünette auch gleich nieder ließ. Sie gab ein Bild ab, von dem die Rosahaarige nie gedacht hatte, dass es überhaupt existierte! Sie sah wütend aus, abgespannt, enttäuscht. Die Farbe war ihr aus dem Gesicht gewichen und ein wenig wirkte sie auch verloren, während sie so dasaß, ihren Ellenbogen aufstützte, ihre Stirn in ihre Handfläche legte und den Anschein machte, als würde sie sich fragen, warum sie überhaupt hier war. Das gleiche ging auch Sasuke durch den Kopf.
 

„Warum bist Du hier?“, fragte er in seiner normalen Manier und zog damit Seika Augen auf sich. Ihr Blick hatte ein durchdringendes Funkeln, welches ihm einen Schauer über den Rücken jagte. Seine Stimme. Er klang fast so wie Itachi, doch sein Anblick sagte Seika, dass er es nicht war und sie kam wieder runter. Das merkte Sasuke wiederum und runzelte leicht die Stirn.
 

„Gibt es... Probleme?“, fragte er und Seika war froh, dass er sich nicht gefragt hatte 'Was los ist'. Sie wäre ausgetickt, wenn sie diese Worte noch einmal gehört hätte. Der Ausdruck in ihren Augen wurde wieder milder, doch dafür umso bedrückter. Sie öffnete ihre Lippen, als wollte sie etwas sagen, doch sie wusste nicht, wie sie es tun sollte. Doch der jüngere Uchiha konnte sich nur eine Sache vorstellen, weswegen sie hierher gekommen sein konnte, weil es sonst eigentlich nichts gab, was sie nicht innerhalb ihrer eigenen Familie klärte - wenn es überhaupt etwas zu klären gab.
 

„Hat es etwas mit Itachi zu tun?“, fragte der Schwarzhaarige nach, weil er nicht das Gefühl hatte, dass Seika so leicht reden würde. Er konnte den missbilligenden Ton nicht verbergen, den seine Stimme angenommen hatte, als er an seinen Bruder dachte und daran, was er wohl angestellt hatte, dass seine Frau, die immer so ruhige und beherrschte Seika, in diesem Zustand hier bei ihm auftauchte.
 

„Hn, ihr Uchihas seid doch alle gleich“, sagte die Brünette und schnaubte. Sie hörte sich aber nicht ironisch, sondern bitter ernst an. Das Komische dabei war, dass sie Itachis Ton genau nachahmte und dies ließ Sasuke schlucken. Er sah zu Sakura, denn er glaubte nicht, dass er das Gespräch weiterbringen konnte.
 

„Seika, willst Du uns denn nicht sagen, was passiert ist?“, sprach die Rosahaarige deshalb und ihr besorgter Ton brachte Seika letztendlich wieder dazu, aufzusehen und leise zu seufzen. Sakura hatte Recht, sie konnte doch nicht einfach in das Haus ihres Schwagers hereinplatzen und dann schweigen.
 

„Es ist nichts geschehen, wenn du das meinst… Aber ich… Ich konnte es einfach nicht mehr in seiner Nähe aushalten…“, erklärte die Brünette und knurrte frustriert, während sie mit ihren Händen eine hilflose Geste machte. Sie wandte ihren Blick ab, doch Sasuke hatte noch die feuchte Spur in ihrem Augenwinkel gesehen. Er hob seine Augenbrauen und auf seinem Gesicht war ehrliche Verwunderung zu erkennen.
 

„Also doch wegen Itachi. Was hat er getan?“, fragte er nach und hätte nicht das erwartet, was danach kam. Es brach aus Seika hervor, wie aus einem einstürzenden Damm, und die Fluten waren heiß und kalt zugleich.
 

„Wir sind schon mehr als vier Jahre verheiratet, haben einen Sohn, bekommen noch ein Kind und leben gemeinsam in unserem eigenen Haus! Und ich dachte ich kenne ihn, aber nein, er muss mich wieder einmal enttäuschen! Ich hätte nie von ihm gedacht, dass er so etwas zu mir sagen könnte! Wisst ihr was? Es hat zu mir gesagt, ich sei durcheinander, dabei hatte er doch ganz bestimmt gemeint, ich wäre durchgedreht! Und das nur, weil ich Dinge träume, die mich so sehr beunruhigen! Ich weiß, dass etwas passieren wird und dass es immer näher rückt… Ich weiß es, doch er will es nicht wahrnehmen! Und dann sagt er es mir nicht mal ins Gesicht! Damit könnte ich klar kommen… ich… ich könnte es ihm erklären und… und… Nach all den Jahren… Ich glaube, er versteht mich immer noch nicht…“, hauchte sie am Schluss und ihre Worte gingen Sasuke wirklich ans Herz. Aus ihrer Stimme sprach so viel Liebe und Sorge und Verzweiflung und wieder einmal fragte sich Sasuke, was diese Frau nur an Itachi fand. Natürlich, die Beiden passten so gut zusammen, wie er noch kein anderes Paar gesehen hatte, doch in ihrer Harmonie gab es auch verborgene Felsspalten, die so abgrundtief waren, dass ein Einbruch wirklich schlimme Folgen hatte. Er war auch nicht der Erste, der dachte, dass es zwischen Seika und Itachi wirklich nur Superlative zu geben schien. Als er plötzlich hörte, wie Sakura laut nach Luft schnappte, fokussierte Sasuke seine Gedanken wieder auf das hier und jetzt.
 

„Du blutest ja!“, rief sie und ließ sich neben Seika auf der Lehne des Sessels nieder, um sogleich ihre Hand zu behandeln, weil die Brünette sich wohl irgendwie in den Daumen geschnitten hatte. Ja, das hatte sie auch, vorhin, bei ihrem Wutausbruch in der Küche… Doch diese Verletzung hatte Seika eigentlich gar nicht gespürt. Itachis Verhalten verletzte Seika viel mehr, jetzt sogar noch stärker, weil sie doch schon so lange miteinander lebten. Damals, als er sich nicht vor dem Dämon gerettet hatte, war ihre Beziehung rein sexueller Art gewesen. Doch konnte sie denn jetzt nicht einfach erwarten, dass er sie Ernst nahm und zu ihr stand? Er kannte ihre Vergangenheit, kannte ihre Eigenart, dass sie immer so viel nachdenken musste. Nachdenken war doch nicht schlimm, oder? Es musste nicht gleich bedeuten, dass sie mental instabil war!
 

„Warum sagst Du ihm nicht direkt, was Sache ist? Gib ihm einen verdammten Arschtritt, er hat es nicht anders verdient. Itachi versteht niemanden, weil er in seiner eigenen mickrigen Welt lebt, er-“, begann Sasuke aufbrausend und aggressiv, doch nun unterbrach Seika ihn, bevor er viel weiter reden konnte.
 

„Das stimmt nicht! Ich würde ihm wirklich am liebsten eine runterhauen, doch wenn ich nur sein Gesicht sehe, ich... So kann ich nicht mit ihm reden, verstehst Du? Du tust ihm Unrecht, er ist nicht mehr der, der er früher war, weil er nie wirklich so war!“, fuhr sie ihn an und es tat in ihrer Brust weh, weil die Gegensätze sie zerrissen. Einerseits musste sie Itachi verteidigen, weil das, was Sasuke sagte, nicht der Wahrheit entsprach, weil er die wahre Geschichte ja nicht kannte, aber andererseits hatte Itachi es doch verdient, oder, wenn er es schaffte, einfach jeden auf Distanz zu halten! Er wäre noch jetzt in seinem dunklen Loch gefangen, wenn es Seika nicht in seinem Leben gegeben hätte. Doch er sah es immer wieder als selbstverständlich an, oder? Auch letzte Nacht hatte er sicher unwahrscheinlich stark genossen, nicht wahr? Es war ihm doch egal gewesen, warum sie es getan hatte, Hauptsache, er hatte seinen Spaß gehabt!
 

Dies war zu viel und sie ließ ihren Emotionen freien Lauf. Seika lehnte sich gegen Sakura. Sie brauchte jetzt Halt, egal von wem, doch der Gedanke, die bei Menschen zu sein, die zu ihrer Familie gehörten, tröstete sie ein wenig. Und so blieb sie noch eine ganze Weile bei Sakura und Sasuke, welche versuchten, die Brünette ein bisschen aufzumuntern, und vor allem der Schwarzhaarige merkte, dass er seine Rolle als Schwager wohl etwas ernster nehmen musste, als er es bisher tat. Er versuchte immer, die Schuld weiterzuschieben, um sich selber zu entlasten. Sicher, so etwas war einfach und es gab ihm ein grimmig zufriedenstellendes Gefühl, wenn er Itachi für dieses und jenes anklagen konnte. Doch gerade an dem Bild dieser mit sich kämpfenden Frau, die mit seinem Bruder verheiratet war, sagte ihm, dass es andere Dinge gab, die wichtiger geworden waren, als irgendwelche Rachegedanken. Viel hatte sich geändert und würde sich ändern, das lag in seinem Gefühl, welches nur verstärkt wurde, als Seika begann zu erzählen, was genau passiert war.
 

So vergingen einige Stunden. Das Uchiha Gelände war ruhig, doch eigentlich brodelte es, verborgen, aber vielleicht nicht gewollt. Zumindest war das so im Haus des älteren Uchihas. Seika kam ins Schlafzimmer herein. Itachi hatte sie schon gespürt und erwartete, dass sie ihn wütend anfahren würde, doch das geschah nicht. Sie sah völlig fertig aus, auch ihre roten Augen verbarg sie nicht. So war es nur allzu deutlich zu erkennen, dass sie geweint hatte. Aber sie würdigte ihm nicht mal einen kurzen Blick, so, als wäre er gar nicht da gewesen, so, als wäre er diese Kraftanstrengung nicht einmal würdig. Steif ging sie zu ihrer Seite des Bettes, setzte sich langsam auf die Matratze und legte sich dann hin. Sie drehte sich sofort mit dem Rücken zu ihrem Mann und ihr vorhin so kontrolliert eingesogener und ausgestoßener Atem wurde schnell ruhig und gleichmäßig. War sie etwa so erschöpft, dass sie trotz der Wut, sie die dem hier anwesenden Mann entgegenbrachte, so einfach einschlafen konnte? Itachi warf einen flüchtigen Blick auf seine Frau, doch dann erhob er sich und ging aus dem Zimmer. Es war einfach ein bedrückendes Gefühl, mit ihr in ein und demselben Raum zu sein.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  GoldenBird
2009-12-21T18:52:57+00:00 21.12.2009 19:52
HI!
Ich wünsche dir auch schöne Weihnachten und einen guten Flutscher ins neue Jahr^^
Vielen Dank, dass es so Leute wie dich gibt, die sich so viel arbeit machen und ihr ganzes Herzblut in ihre Geschichtchen stecken! (Ich weis wie es ist, eine FF zu schreiben, und es braucht echt viel gute Laune, Disziplin und ansporn!)

Also mach weiter so und beglücke uns mit deinen gedanken ;)

PS: freu mich schon auf einen richtig heftigen streit zwischen den beiden... ( ne scherz, das würde ich mir nieee wünschen^^)
bis dann
Von: abgemeldet
2009-12-21T16:13:45+00:00 21.12.2009 17:13
Danke dir auch erstmal frohe weihnachten und einen guten rutsch auch wenns noch paar tage sind bis dahin XDDD
*freu*
*lächel*
es war wieder ein sehr schönes kapi auch wenn es bei seika und ita kießelt...
i-wie kann ich seika verstehen...
sie muss mit sooo viel fertig werden...
ich denke ich wäre längst zusammengebrochen...
ich denke auch nicht, dass sie sich das alles einbildet...
sie ahnt etwas...
und ich denke auch itachi...
nur er weiß nicht wie er mit umgehen soll...

auch finde ich die situation zwischen obito und furiko schön ^^
ob sich da noch mehr anbahnt???
möglich wäre es.. zumindest fühlt er sich für sie und hana verantwortlich, was ja auch verständlich ist....


Ich freue mich schon rießeig auf weitere kapis von dir in 2010 <333
*lächel*
ich liebe deine geschichten einfach <3

weiter so


lg Sama

Von:  Nabiri
2009-12-21T15:24:03+00:00 21.12.2009 16:24
schön zu sehen, dass bei den uchihas nicht nur alles friede, freude, eierkuchen ist ^^
ich hoffe aber dennoch (und ich geh auch davon aus), dass sie sich wieder zsuamemnraufen XD
das kappi war wie immer wunderbar geschrieben
glg yami
Von: abgemeldet
2009-12-21T13:01:51+00:00 21.12.2009 14:01
Wow!
Ich hätte nicht gedacht, dass die Beiden so reagieren und vorallem das Itachi Seika als 'durcheinander' einstuft. Er müsste sie doch eigentlich gut genug kennen.
Er müsste doch wissen, dass das nicht ohne Grund ist...
Und wenn dann was passiert dann heißt es wieder: Hättest ja was sagen können oder so...
Männer! grml...
Das mit Furiko und Obito find ich total süß. Wie eine kleine Familie mit Hana zusammen. Und ich fände es nicht schlimm, wenn sie und Obito zusammen kommen würden. Das heißt ja nich, dass sie Deidara vergessen und ich denke mal so wäre es für beide leichter zu verarbeiten....

Also bevor dieser Text jetzt länger als das Kapitel wird, schreib ich dir lieber gleich dass ich- wie immer- deinen Schreibstil und deine Ideen einfach genial finde^^

Vorweg schonmal frohe Weihnachten und einen guten Rutsch
lg
sassifer95
Von:  Kerstin-san
2009-12-21T12:53:06+00:00 21.12.2009 13:53
Hey!
Also das aus sowas simplen gleich ein handfester Konflikt wird. Ne, da haben beide falsch reagiert.
Itachi könnte das ganze mal ein bisschen ernster nehmen und Seika vlt. nochmal mit Itachi probieren zu reden.
Aber prinzipiell find ichs gut, dass da nicht immer alles Friede, Freude, Eierkuchen ist und es würde mich nicht wundern, wenn diese Träume auf was kommendes hineweisen, sozusagen ne Warnung sind und sich Ita noch ganz schön drüber ärgern wird, dass er das als ungutes Gefühl oder Einbildung abgetan hat.^^
Du hast jetzt aber bitte nicht vor, dass Obito und Furiko ein Paar werden, oder? Da bin ich absolut dagegen.
lg
Kerstin


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