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Why can't I?

[ReitaxUruha]
von

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Mad World – Michael Andrews feat. Gary Jules

Why Can’t I?
 

Mad World – Michael Andrews feat. Gary Jules
 

All around me are familiar faces

Worn out places, worn out faces

Bright and early for their daily races

Going nowhere, going nowhere

Their tears are filling up their glasses

No expression, no expression

Hide my head I want to drown my sorrow

No tomorrow, no tomorrow
 

And I find it kinda funny

I find it kinda sad

The dreams in which I'm dying

Are the best I've ever had

I find it hard to tell you

I find it hard to take

When people run in circles

It's a very, very mad world mad world
 

Children waiting for the day they feel good

Happy Birthday, Happy Birthday

And I feel the way that every child should

Sit and listen, sit and listen

Went to school and I was very nervous

No one knew me, no one knew me

Hello teacher tell me what's my lesson

Look right through me, look right through me
 

And I find it kinda funny

I find it kinda sad

The dreams in which I'm dying

Are the best I've ever had

I find it hard to tell you

I find it hard to take

When people run in circles

It's a very, very mad world ... mad world

Enlarging your world

Mad world
 

Vor genau einem Jahr hatte ich dich schon einmal gesehen. Ich hatte dich aus Versehen angeschubst. Mit einem wütenden Blick hattest du mich bedacht. Damals warst du noch kleiner als ich und warst so zerbrechlich. Auf jeden Fall hast du so gewirkt. Dünn und zerbrechlich. Schnell hatte ich mich entschuldigt und hatte den Rückzug angetreten. Nach diesem Vorfall hatte ich dich kein einziges Mal mehr vor den Augen gehabt. Ich hatte dich fast vergessen.
 


 

Nun saß dieser Jemand genau rechts vor mir und beäugte gespannt den Unterricht. Er hatte sich verändert. Nicht nur, dass er jetzt größer erschien – nein – seine Wangen wirkten nicht mehr so eingefallen. Der Lehrer hatte ihn mit dem Namen Kouyou Takashima vorgestellt und der Brünette hatte dabei höflich gelächelt. Er schien oft dieses geschäftsmäßige Lächeln aufzusetzen. Höflich aber doch distanziert. Er musste die Klasse wiederholen. Bevor ein Lachen durch die Runde gehen konnte hatte der Lehrer in einem Atemzug gleich miterwähnt, dass es sich um eine krankheitsbedingte Wiederholung handele. Nicht wegen schlechter Noten.

Kouyou war minder an der Klasse interessiert und achtete auch nicht wirklich auf Andere oder ihre Fragen, noch auf ihre Blicke. Er saß erhaben über all diese Sachen auf seinem Platz und arbeitete sich gerade in das Themengebiet über Eherecht ein als wäre es das Selbstverständlichste auf der Welt. Allgemein schien er über alles erhaben zu sein. Sein Aussehen hob sich von Allem ab, was ich jemals in dieser Klasse gesehen hatte. Nichts war von diesen seltsamen Machos geprägt, die mich mit ihrer hirnlosen Hip-Hop-Musik um den Verstand brachten, oder gar den Visus, die hier rumliefen als wäre es die beliebte Einkaufstraße in Harajuku. Nicht mal normal konnte man ihn beschreiben. Gebleichte Haare waren nie normal. aber wenn man das Haar trug war man immer einer von beiden Gruppen. Nein, er trug eine elegante Jeans mit einem weißen Polo-Shirt. Auf der Lehne seines Stuhls hing ein hellgrau-weiß karierter Pullover, wie er es noch nie gesehne hatte.

Doch, hatte er schon einmal gesehen... aber diese Gruppe hatte verschwindend geringe Mitglieder. Und Kouyou hatte er dort nie so wirklich gesehen, wenn er diese Gruppe wirklich mal zu Gesicht bekommen hatte. Weiter sollte ich auch nicht mehr in meinen Gedanken kommen, da neben mir die Tür aufgerissen wurde und einer meiner Klassenkameraden reingeschossen kam. Typisch Ruki. Die ersten 3 Tage des neuen Schuljahres war er krank gewesen. Und nun kam er zu seinem ersten Schultag zu spät.

„Entschuldigung. War beim Arzt.“, nuschelte er kurz und setzte sich neben mich an unsere schon gepachtete Bank, die wir seit der ersten Stunde in dieser Schule besetzt hatten.

„Hab ich was verpasst?“, fragte mich der Schwarzrothaarige etwas hektisch atmend. Er hatte wohl noch versucht pünktlich in den Unterricht einzutreffen.

„Nicht sonderlich viel.“, gab ich knapp von mir, um so wenig wie möglich Angriffsfläche zu bieten für den Lehrer, der wirklich schnell gereizt war. Wir hatten schon oft genug Stunden vor der Tür verbracht anstatt den Unterricht zu folgen. Lag wohl daran, dass wir Beide sehr mitteilungsbedürftig waren.

„Na, jemand Dummes sitzengeblieben, der jetzt das zukünftige Mobbingoopfer wird?“ Ich gab zu, seine Wortwahl war nicht immer eine Wohltat und sie war auch sehr verquer, aber er meinte es ja nicht böse - so wie Andere dachten. Er war der netteste Kerl, den ich kannte. Auch Kouyou schien darüber nur zu schmunzeln, denn Rukis Worte waren nicht leise genug gewesen, um es zu überhören, wo er doch vor uns saß. Auch mein Nachbar bemerkte diese Lebenssignale des Neuen und brachte ihn Erkenntnis, als er in die feinen Züge des Älteren schaute.

„Takashima-san ist neu, aber nicht wegen Noten sitzen geblieben.“, gab ich peinlich berührt zurück.

„Oh, sorry... war nicht so gemeint.“, nuschelte er verlegen und kratze sich am Hinterkopf. Dessen ungeachtet lächelte der Hellbrünette nur und nickte ihm freundlich zu, bevor er wieder dem Unterricht folgte, der sehr interessant zu sein schien. Oder war es doch etwas Anderes?

Als ich nach vorne schielte, bemerkte ich die reglose Miene des Lehrers und sein geduldiges Warten. Er hatte uns wohl die ganze Zeit belauscht. Da konnte ja nur was sehr Schlechtes bei rauskommen.

„Ich hoffe Sie sind jetzt mit der Vorstellung fertig, Matsumoto-san und Suzuki-san?“, fragte er mit einem strengen Ton, der mir kalten Schweiß auf die Stirn trieb. Wir nickten nur und der Lehrer fuhr fort mit seinem Unterricht. Puh, noch mal Schwein gehabt. Ich hoffte, dass dieses Schwein nicht gleich quieken würde. Sonst gab es noch mal Ärger.

„Idiot.“, fluchte ich gepresst und gab meinem Kumpel einen leichten Klaps auf den Hinterkopf.
 

Ich kam nicht drum herum Takashima die nächsten Tage zu beobachten. Mir war klar gewesen, dass er sich sicherlich durch sein Alter abheben würde. Aber dass es so einen großen Unterschied machen würde, hätte ich ehrlich gesagt nicht gedacht. Im Unterricht war er wie die Ruhe selbst. Die Leute um ihn herum konnten so laut und kindisch sein wie sie wollten, er strahlte immer noch die gleiche Ruhe und Würde aus, wie es nur ein Erwachsener zu Stande brachte. Alle konnten kichern wie sie wollten über den Biologieunterricht, er beugte sich gewissenhaft über seine Aufgaben und bearbeitete sie mit viel Sorgfalt, sodass es eine Freude war für die Lehrer seine Antworten zu hören. Er achtete auf das, was die Lehrer sagten - peinlich genau, um sie mit seinen Fragen zu löchern. Und was ihn wohl am meisten interessierte - und da wollte ich lieber keine Vorurteile entwickeln – war in allen Sichten die Vergleiche zur Homosexualität. Ob es nun im Rechtunterricht war bei dem Ehevertrag, wo er sich sehr mit dem Lehrer in eine Diskussion verstrickt hatte, oder in Biologie und in Sozialkunde. Es kam immer nur beiläufig und doch war er wirklich bemüht bis ins kleinste Detail zu verstehen und die Lehrer auf seine Seite zu ziehen. Nämlich dass homosexuelle Leute in der japanischen Bevölkerung sehr unterdrückt werden. Er selbst schien nicht die Neigung zu seinem gleichen Geschlecht zu haben. Jedes Mal, wenn ich auf den Schulhof trat und ihn bei seiner Gruppe sah hatte er seine Arme um ein hübsches blondes Mädchen gelegt. Sie war eindeutig Europäerin. Ihre Gesichtszüge und auch ihre Aussprache war mehr als genug der Informationen. Allgemein war seine Gruppe von Ausländern durchzogen. Dieses kleine Grüppchen, so unauffällig sie sich auch zu kleiden glaubten, war so auffällig, dass sie einem immer ins Auge fiel. So perfekt ihr Aussehen war wirkten sie alle wie aus einer britischen Teenager-Soap. So gekleidet waren sie ja nun schon, und Europäer waren auch genügend unter ihnen. Ein stilles Statussymbol, was über ihnen hing. Aber wie mag Takashima dort hinein passen, wo sie doch so perfekt wirkten? So als ob das Wiederholen eines Schuljahrs doch etwas ganz Prekäres war. Wahrscheinlich kannten sie ihn schon lange. Aber warum hatte ich ihn nie gesehen und warum passte er da in diese Gruppe, aber irgendwie auch nicht? Ich konnte mir nicht helfen, aber etwas sagte mir, dass diese Gruppe nicht nur oberflächlich schien sondern es auch war. Nur zur gerne wollte ich an ihrer unverschämt makellosen Oberfläche kratzen. Und meine Chance würde kommen, das wusste ich so gut wie das Jahr 12 Monate hatte. Bei Takashimas perfektem Gesicht, ich würde schon noch sehen wie unperfekt dieser Junge war. Es konnte Niemanden geben, der so perfekt war.
 


 

Und sie kam, schneller als ich gedacht hatte. Sie sprang mir mitten ins bandagierte Gesicht, sodass ich glaubte sie würde mir noch mal die Nase brechen. So unvorbereitet traf mich die Erkenntnis.

Gerade hatte ich noch der Stimme Takashimas zugehört, der über die verschiedenen Arten der Religionen sprach. Der Vortrag war perfekt und minuziös geplant und die Vorgehensweise, wie er Sprach und welche Worte er verwendete, ließen ihn in seinen Bann ziehen. Man hatte noch gar nicht richtig kapiert, dass der Vortrag zu Ende war, da lief er schon elegant und mit vollkommener Körperbeherrschung zu seinem Platz. Oh ja, dieser Mann wusste ganz genau wie man’s macht und säbelte uns alle mit seiner Intelligenz den Kopf ab. Ziemlich sadistisch, dieser Takashima - wenn man bedachte, dass er wusste, dass da vor ihm ein paar unwissende Küken standen und er uns damit regelrecht in Minderwertigkeitskomplexe stürzte bei seinem Auftreten. Ich hatte bereits die ersten verzweifelten Seufzer von einigen Mädchen gehört, die noch ihren Vortrag vor sich hatten und nun total entmutigt waren. Ja, dieser verdammte Sadist. Kleiner Möchtegern Einstein. Obwohl, Einstein hatte ne 4 in Mathe. Konnte man den gleich knicken.

„So, Takashima: ne eins. War ja klar.“, nuschelte der Lehrer in sein Klassenbuch, bevor er aufschaute und die Klasse mit wachsendem Interesse beobachtete.

„Ich möchte Ihnen sagen, dass sie nicht so verzweifeln sollten. Das Schuljahr is noch lang und sie haben genug Chancen sich sehr gute Noten zu angeln.“ Der Standartspruch eines Lehrers, um die Schülerschaft zu beruhigen.

„Zum Beispiel das Sozialprojekt über das ich mit Ihnen sprechen möchte.“ Der Klassenraum wurde still und aufmerksam. Ich konnte sehen, wie Hinako, eines der Mädchen die verzweifelt losgeheult hatten und weiter an der Tür saß, nun mit großen Augen aufschaute als würde er ihr einen Lösungsvorschlag für all ihre Probleme vor die Nase setzten.

„Dieses Projekt muss jeder von Ihnen mit einem Partner ihrer Wahl ein halbes Jahr bearbeiten - in einem ihn vorgegebenen Thema. Es kann so gestaltet werden wie Sie es wollen.“

Bang, da war es. Direkt in meinem Schoß gelandet. Das war ja fast schon zu einfach. Da musste doch noch ein Haken an der Sache sein, lieber Reita. Das ging viel zu einfach. Ein unbemerktes Lächeln zierte meine Lippen, als ich immer mehr den Plan in meinem Kopf ausarbeitete, der nun festere Form annahm.

„Die Themen hab ich für sie ausgewählt und werde Sie einen direkt aufgeben. Derjenige der dieses Thema bekommt, darf sich auch aussuchen mit wem er dieses Thema ausarbeiten möchte.“

Zu EINFACH!! Wo war der Haken?

„Und das erste Thema, man da hab ich sofort an unseren kleinen Rebellen Suzuki gedacht.“, lachte der Lehrer freundlich. Ich staunte nicht schlecht und starrte den Lehrer mit großen Augen an. Ich wusste, dass er mir nichts Böses wollte, dafür kannte ich ihn und er mich zu gut. Aber ich kam nicht drum rum, dass er mich für meine anfänglichen Dummheiten immer noch neckte.

„Da Sie sich ja in den ersten Schulwochen an dieser Schule so sehr über ‚Schwuchteln’ ausgelassen haben möchte ich, dass sie das Thema „Homosexualität“ behandeln.“

Ich fasste es nicht. Da war der Haken der mir die Röte ins Gesicht trieb. Wie schon gesagt: Die Dummheit von damals holte mich immer wieder ein. Grummelnd schrieb ich diese Information in mein Notizbuch und fluchte fortfahrend weiter über den ‚verkappten Lehrer’.

„Nur wegen nen doofen Spruch vor 2 Jahren. Dass der es auch nie gut sein lässt.“, nörgelte ich in einer Tour in mein Buch und hörte schon das Lachen und Kichern. Vom Rebell zum Clown. Ich hatte nichts dagegen, ich musste ja selbst meist über mich lachen.

„Und ihr Partner?“, fragte er mich noch sehr aufmerksam. Das hatte ich ja fast vergessen. War ja fast so peinlich wie das Glas Krötenschleim was mir in Biologie über den Schoß gelaufen war.

„Ähmm... ja.“ Ruki schaute mich schon mit großen Augen an. Innerlich entschuldigte ich mich bei ihm. Er konnte ja immer noch mit Aoi oder Kai zusammen arbeiten.

„Ich würde gerne mit Takashima-san zusammen arbeiten.“ Das Kichern verstummte so plötzlich wie es gekommen war und ließ etwas unangenehm meinen Magen zusammenziehen. Selbst der helle Schopf drehte sich verstört zu mir um und musterte mich argwöhnisch. So als würde er nicht glauben können, was gerade passiert war. Komisch wie es war, dass sein Blick auf mir lag obwohl er mich die letzten 2 Wochen eher ignoriert hatte, wie alle Anderen in seiner Umgebung. So als hätte ich nicht mehr alle Tassen im Schrank.

„Klar, das is ne interessante Combo. Wird sehr vielversprechend.“, lächelte der Lehrer mit seinen tiefen Lachfältchen als wolle er mich aufmuntern über meine mutige Entscheidung, die ich langsam zu bezweifeln begann. Ich hatte wohl ins Schwarze getroffen an diesem Tag. Denn der Blick, den mir Takashima schenkte ließ mich im ersten Moment in mich zusammen sinken, doch dann den Trotz in mir hinauf beschwören. Ich straffte die Schulter und lächelte ihn offen an, doch er hatte sich schon mit wehendem Haar zum Lehrer umgedreht, der weiter vor sich hinschmunzelte
 

Es war ein Dienstag. An einem Dienstag war ich immer mit meinem Vater auf der Golfanlage, abgelegen von Tokyo, um mal auszuspannen und das zu genießen, was mir meine Mutter nicht bieten konnte. Meine Mutter hatte viel zu viel zu tun und auch kein Geld. Ich gab zu, dass mich mein Vater verwöhnte, aber meine Mutter fand es auch gut. Golf war eh nicht ihr Ding, doch ich genoss das helle und warme Licht auf meiner Haut und das Rauschen der Blätter an den Bäumen, die durch den seichten Wind hin und her wogen. Auch Shou stand hinter mir und hielt die Handfläche vor die Augen, um den Schlag meines Vaters zu beobachten und zu verfolgen. Das leichte Zischen und dann das ‚Klong’ des Balles, wenn der Schläger ihn traf.

„Nicht schlecht, Atsuaki-san.“, gab mein Kumpel anerkennend zu, als mein Vater sich in eine Siegerpose stellte und mich anlächelte.

„Nicht schlecht, aber nicht gut genug.“, gab ich geflissentlich von mir und das Lächeln meines Vaters wurde noch breiter.

„Ja, mein Sohn ist viel zu kritisch als mir auch nur ein Mal den Sieg zu gönnen.“

„Es ist nur die Wahrscheinlichkeit, die bei dir öfter siegt, mein alter Herr.“, entgegnete ich gut gelaunt und erwartete nichts Böses, da der Älteste aus unserer Runde seinen Schläger gerade wieder in seiner Tasche verstaute.

„Na na, werd nicht unverschämt. Du hast eindeutig zu viel von deiner Mutter geerbt.“, lachte er und bewegte sich mit uns zu unserem Mittag was bereits begonnen wurde. Das war gut, ich hatte schon lange nichts mehr gegessen. Mein Magen druckte sich auch schon langsam an meine Bauchwände. Im freien zu essen war doch immer wieder etwas befreiendes.

„Und wie geht’s bei dir in der Klasse weiter. Ich hoffe die jungen Küken machen dir keinen ärger.“ Diesmal wirkte mein Erzeuger ernster. Klar ging ihm das Thema sehr nah. Immerhin fühlte er sich an meinen Problemen mit schuldig.

„Ach, Uruha und Probleme. Der wischte die doch alle glatt mit einem Zitat von Platon über den Boden damit die Putze nichts mehr zu tun.“, griente mein blondierter Kumpel und pattete mir auf die Schulter. Ich schmunzelte nur und aß weiter. Wenn er nur wüsste das diese kurze Zeit in der ich jedes Problem mit solch einen Zitat weggewischt hatte nur die war in der ich eine Facharbeit dazu ausarbeiten musste würde er sich schämen. Sie waren doch alle so begeistert von meiner ‚Intelligenz’. Bis jetzt hatte ich nämlich sämtliche Zitate vergessen. Bei bedarf fielen sie mir vielleicht ein. Aber ich wollte mich Problemen nicht mehr mit Zitaten und einem Lächeln stellen. Die hatten mir genug ärger bereitet.

„Wie liebenswürdig von dir Kouyou.“ Eine steile Lachfalte legte sich über den beiden Augenbrauen an seiner Stirn. So sah er aus wie eines der Männer die für Anti-Aging Produkte warben mit ihren Zahnpastelächeln.

„Kennst du mich den anders.“, gab ich die Konter und riss ein Brot in zwei und wischte mit einer hälfte den Teller leer.

„Nein, aber verfall bitte nicht wieder in alte Muster. Du kannst dich ruhig bei mir auslassen. Ich weiß doch wie beschäftigt deine Mutter ist.“ Meine Kehle entkam nur ein ernstes Seufzen.

„Außer den ganzen Kindern ist es wirklich okay. Ich komm schon klar. Die Lehrer sind verständnisvoll.“ Es gab keine Bedenken wie sich meine Eltern immer einreden wollten. Aber er war mein Vater, genauso wie mein andere Vater sich genauso Sorgen machte. Gut er war nicht mein Erzeuger aber trotzdem kannte ich ihn von Kindesbein an und er war einer der wohl großherzigsten Menschen die ich je kennen gelernt hatte. Somit waren sie beide für mich richtige Väter. Mir konnte doch gar nicht mehr viel passieren mit so viel Liebe.

Doch das konnte mir, ich hatte es letztes Jahr am eigenen Leib gespurt... es lag mir immer noch in den Knochen.

„Aber du kannst dich doch nicht so abschotten von deinen Klassenkameraden. Man braucht immer ein wenig Rückenwind.“ Mein Vater... immer nur unter Sorge.

„Du bekommst ja bald graue Haare Pa. Macht dir da mal keine Sorge, ich werd bald mehr als genug mit einem Klassenkameraden haben.“

„Ach so?“, setze nun auch wieder Shou ein der von dieser Information auch noch keinen Wind bekommen hatte.

„Ja, ich muss mit Suzuki-san ein Projekt in Sozialkunde bearbeiten.“

„Oh ja, das mussten wir letztes Jahr auch machen. Ein halbes Jahr lang. Und was hast du für ein Thema bekommen?“ Kurz hielt er inne und schaute mich verwirrt an.

„Suzuki ist doch dieser Punk... oder Visu... oder was auch immer er darstellen soll.“

Ich konnte bei all dieser Aufmerksamkeit nur lächeln. Ich hatte ja gewusst wie wenig meine Freunde von meiner Klasse hielten, aber es war immer wieder lustig wie künstlich man sich aufregen konnte über Menschen die man kaum kannte.

„So lange er gut arbeitet und nett zu mir ist, kann mir doch egal sein was er darstellen will. Die Leute sind doch nur auf der suche nach sich selbst.“ Ich war zwar überrascht gewesen als er mit mir ins Projekt wollte, besonders bei diesem Thema, aber ich wollte mir da keine Vorurteile erlauben. Ich hatte im Gefühl das ich ihn schon ohne Mühe so biegen würde, dass es eine tolle Arbeit werden würde.

„Weise gesprochen Kouyou. Und Suzuki-san ist glaub ich sogar ein Geschäftspartner. Er hatte noch nie irgendwie gezeigt das es Probleme mit seinen Sohn gab.“ Er nahm ein Schluck von seinem Wasser und ich tat es ihm nach. Gut wie ich das Thema über meine Arbeit unter den Tisch fallen lassen konnte. Jetzt musste nur noch ein netter Hund vorbei kommen und es wegessen bevor noch mal jemand darauf zurück kam und es wieder auf den Tisch zurück holte. War ja unappetitlich Dreck auf dem Teller zu haben.

„Naja, Suzuki ist ein weitverbreiteter Name. Vielleicht hat ihr Geschäftspartner auch gar nicht mit dem zu tun was wir an unserer Schule haben. Ich bezweifle das ein Vater seinen Sohn nicht peinlich ist wenn er um den Kopf bandagiert, nur zum Spaß, herum läuft weil es grad Mode ist in der Szene.“, wollte sich Shou verteidigen. Selbst ein Politiker musste doch mal einsehen das er auf taube Ohren traf. Shou hingegen war dafür noch nicht ganz auf dem richtigen Weg.

„Könnten wir bitte das Thema wechseln. Eine Diskussion würde mir nur auf den Magen schlagen.“ Sofort sah mein Vater Shou böse an und ich konnte nur Mitleid mit ihm haben. Ja es war eine miese Ausrede da sie alle wie ein Blitz aufschrecken ließ. Doch so hatte ich meine Ruhe vor Themen die mich nur unnötig stressten.

„Genau, was ist das den nun für ein Thema was du bearbeitest? Darüber hast du dich ja noch gar nicht ausgesprochen.“ Sofort verfluchte ich den nicht vorhandenen Hund für seine unsaubere Arbeit. Diese Thema war mir angesichts meines Vater sehr peinlich. So wie ich Shou kannte, kannte ich auch meinen Vater der schon längst den Braten gerochen hatte und nun weiter stochern würde.

„Naja... es geht um... Homosexualität.“, gab meine Stimme nur heiser und leise von sich die Worte die meinen Vater undefinierbar schauen ließ.

„Oh!“, war sein einziges Kommentar. Mein Vater war ja wohl keine Ausnahme was die Peinlichkeit dieses Thema anging. Wahrscheinlich war jeder Vater sehr empfindlich bei diesen Thema. Was bei ihm nur einen anderen Auslöser hatte. Mit meiner Mutter konnte ich eh besser über solche Sachen sprechen.

„Du weißt das du zu mir oder deiner Mutter immer kommen kannst wenn du fragen hast.“, schluckte er den ersten Schrecken hinunter.

„Oh Pa, bitte! Ihr habt mich von klein auf aufgeklärt. Ich wusste schon mit 4 wie man Babys bekommt und mit 6 was für Unterschiede es beim Geschlechtsakt gibt. Noch mal brauch ich das Alles nicht mehr hören.“

Das war halb gelogen, denn ich wusste schon früher das mit meiner Familie etwas nicht stimmte. Das es nicht normal war das man keinen Vater hatte der bei dir wohnte sondern immer besuchen musste. Auch wenn ich väterliche Geborgenheit bekam wie kein anderes Kind war ich anders. Wenn man zwei Elternpaare hatte dann bekam man mehr als andere Kinder, den beide Paare wollten den anderen übertrumpfen. Als ich älter war zeriss es mich zu sehr so das ich ihnen klar machen musste das es so nicht ging.

„Na ja, du wirst deine Aufgaben auch ohne unsere Hilfe so perfekt wie immer machen.“, lächelte mein Vater bitter.

„Die Perfektion hab ich aber von dir.“, lächelte ich eben so bitter zurück und stand auf.

„Wir werden auch dann auch langsam. Ich hab heute noch einmal Meditation und Massage.“ Auch Shou erhob sich und verbeugte sich höfflich.

„Dann will ich dich nicht von deiner Entspannung abhalten. Gib deiner Mutter einen Kuss von mir.“ Wie zur Bestätigung zog er mich zu sich runter und gab mir ein Kuss auf die Stirn.

„Mach ich, sie wird sich freuen.“ Bei diesem Satz lächelte er mich so liebevoll an, dass mein Herz regelrecht erblühte. Ach Mensch. Warum kannst du nicht einfach in Ma verliebt sein, dann wäre mein Leben um Einiges leichter. Dieser Satz ging mir schon meine ganze Kindheit durch den Kopf.
 


 

Du bist wie eine Naturgewalt. Du fegst über den unwissenden Köpfen hinweg wie ein Hurrikan und erhobst dir Herzen im Sturm. Dein Blick lodert wie ein Waldbrand und fällst auf mich herab wie eine Sturmflut.
 


 

So der erste Teil wäre geschafft. Man sollte jetzt gemerkt haben was der Fehler in Uruhas Familie wo ich`s doch so direkt vor eure Augen gesetzt habe.^^

Wenn nicht kommt die Auflösung später.XD

Die Kapitelüberschriften sind alle von Liedern und haben mal mehr, mal weniger mit dem Kapitel zu tun. Meist ist es nur die Grundstimmung und mal ist es der Text. Es werden auch Deutsche Texte vorhanden sein die verständlicher sind. Und die FF wird lang wollt ich nur gesagt haben. Über Kommentare würde ich mich freuen und wie es euch gefallen hat. Jeder bekommt ne Info-ENS wenn er Kommis schreibt.

Schon mal im voraus Daaaaaaankeeeee!!!

Und bis zum nächsten Kapitel.^^V



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  aloha
2010-01-17T21:56:57+00:00 17.01.2010 22:56
Also das echt nen guter Anfang
macht lust auf weiter lesen und die Anlage der Charaktere ist mal anders.
Aber irgendwie passend und ich bin gespannt ^^
da les ich gleich mal weiter

Auch schön geschrieben ^.^~
toll~
Von:  EmilyFitch
2009-10-20T18:43:27+00:00 20.10.2009 20:43
isch mag die ff die is voll toll x3~
also jah ich mag die idee xD
und jetzzt bin ich schonma gespannt beim weiterlesen, was hier noch so wird ;D
Von:  Jiyong
2008-12-02T14:49:56+00:00 02.12.2008 15:49
Uiii~
Nice Story ^________^
*grad entdeckt habs*
Das Uruha so gehoben daherspricht X"DDD urks XDD
Aber das hat was ;P
Und Reis Art find ich bis jetzt auch sehr interessant x3
Forschungsobjekt Uruha XDD

Yay, ich kann mir denken was mit den Eltern ist XD
Zumindest mit dem Vater ^^
Hoffentlich denke ich nicht falsch ;P

*keks dalass*
Von:  Koakuma
2008-11-13T00:12:54+00:00 13.11.2008 01:12
Was für eine schöne Story!
Also gehts doch noch weiter? Ich hoffe es sehr, bin richtig neugierig, was da jetzt so zwischen Uru und Rei abgehen mag.. XD
Uruha wirkt wirklich sehr erwachsen und perfekt und alles.. macht mir schon fast Angst, wenn das alles mal zerbricht ..
Ahja.. meine Seminarfacharbeit schreib ich übrigens auch über Homosexualität XD
War irgendwie lustig, das hier so zu lesen^^
LG
Von: abgemeldet
2008-11-12T15:30:05+00:00 12.11.2008 16:30
Ich finde die FF wirklich gut, aber äh dir ist schon bewusst dass sie auf abgeschlossen steht, oder?

Naja, ich würde mich freuen wenn es weiter geht, auch wenn ich eigendlich keine Au storys mag ^^

Wenn du Ens verschicken solltest wäre es echt klasse, wenn ich eine bekommen könnte.

Wirklich sehr schön

dat nawa
Von:  Donald
2008-11-11T19:53:12+00:00 11.11.2008 20:53
Okay: Zum Ersten!
WIE PEINLICH!
Ich hab doch noch Fehler gefunden >_<
Tritt mich~
Ich änders gleich xD
So ein Dreck!
Du weißt aber, dass du für die FF schon das erste Fangirly hast xD Du hast es ja nicht anders gewollt.
Ich freu mich auf Weiteres!
Und... mach die Beiden ein wenig drollig... tollpatschig xD Kann sicherlich zu einigen lustigen Situationen führen chrchrchr~


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