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Ein Licht in der Dunkelheit

[Sasuke/Hinata | Winterwichteln '14]
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hier ist dann auch Kapitel 2 für euch! <3 Komplett anzeigen

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▷ Kapitel 2

Hinatas Wecker klingelte an diesem Morgen bereits um 4:00 Uhr, damit sie sich vor Sasukes Ankunft noch fertigmachen und Essen für sich und ihren Trainer vorbereiten konnte. Vielleicht war das eine Chance, ihn besser kennenzulernen, so unähnlich waren sie sich zumindest nicht. Sie stammten beide aus angesehenen Familien des Dorfes, die mächtige Dou-Jutsu – Kekkei Genkai genannt – beherrschten.
 

Nach der Dusche betrat Hinata die Küche. Im ganzen Anwesen herrschte Ruhe, weil alle noch am Schlafen waren. Wahrscheinlich war der Einzige, der schon wach war, Neji, doch der wohnte in einem anderen Gebäude.

Ein Blick auf die Uhr verriet, dass Hinata nicht mehr lange alleine bleiben würde, ihr Vater wäre der Nächste, der aufstand. Also band sie sich eine fliederfarbene Schürze um und begann, ein paar Onigiri für sich und Sasuke zu machen. Es war das erste Mal, dass sie für einen einzigen Jungen etwas kochte, sonst stand sie nur für ihr Team in der Küche und das sah ihr Vater nicht gerne. „Verschwendete Zeit“ nannte er das Kochen für Andere, auch wenn er die Meinung vertrat, dass gutes Essen wichtig war.
 

Uchiha Sasuke war jedoch etwas Besonderes, das konnte man zumindest Hiashis Worten entnehmen. Und dass er ihrem Training zugestimmt hatte, ohne dass sie sich wirklich kannten, grenzte beinah an ein Wunder. Ein kleines Dankeschön war also mehr als nur angebracht.
 

Die Zutaten, die Hinata vorsorglich am vorherigen Tag gekauft hatte, reichten für genau sechs mit Thunfischpaste gefüllte Onigiri. Sie hoffte, es würde für Sasuke und sie reichen. Vielleicht sollte sie noch etwas mehr mitnehmen? In der Küche fand sie noch ein wenig Obst und Gemüse – Äpfel, Trauben und ein paar Tomaten. Schnell hatte Hinata all‘ die Lebensmittel in einem kleinen Picknickkorb verstaut und stellte sicher, dass sie durch die Bentobox, in der sich die Onigiri befanden, keine matschige Dellen bekommen oder braun werden konnten.
 

Erneut sah Hinata zur Uhr. Ein wenig Zeit hatte sie noch, ehe Sasuke hier auftauchen würde. Allerdings sah er aus wie jemand, der überpünktlich war, also bestand die Möglichkeit, dass er schon längst unterwegs war und früher als geplant hier auftauchten würde. Immerhin war Sasuke nicht wie Naruto.
 

Sie legte die Schürze ab und hängte sie an ihren angestammten Platz, ehe sie die Küche wieder aufräumte und alle von ihr hinterlassenen Spuren entfernte. Niemand musste wissen, dass sie hier gewesen war, um zu kochen. Vor allem nicht ihr Vater, denn das wäre in seinen Augen sicherlich wieder mal verschwendete Zeit, die sie für die Vorbereitung ihres Trainings hätte verwenden sollen. Schnell hatte Hinata das kleine Chaos beseitigt und alle Geräte, die sie gebraucht hatte, weggeräumt. Alles sah wieder so aus wie vorher.
 

Hinata schnappte sich ihren Korb und machte sich auf den Weg in den Eingangsbereich, wo sie sich ihre Schuhe anzog und vor dem Spiegel noch einmal kurz ihr lang gewachsenes Haar, insbesondere ihren Pony, ordnete. Kurz überlegte sie, ob sie sich einen Zopf machen sollte, entschied sich dann jedoch dagegen. Mit einem letzten Blick vergewisserte sie sich, dass sie alles hatte – Korb, Schuhe, Jacke, Ausrüstung – Ihre Ausrüstung! Dabei hatte sie ihre Waffen gestern Abend noch gesäubert und in ihren Taschen verstaut. Und dann ließ sie diese einfach in ihrem Zimmer liegen?
 

Energisch schob sie ihren Korb beiseite, zog ihre Schuhe aus und lief wieder zurück in ihr Zimmer. Auf dem Weg dorthin begegnete sie ihrem Vater, weswegen sie abrupt stehen bleiben musste, um diesen zu grüßen.
 

»Guten Morgen, Otosama«, sagte sie und verneigte sich vor dem Familienoberhaupt, das wie immer beschäftigt und reserviert wirkte.
 

Hiashi nickte seiner Tochter kurz zu und ging einfach weiter. Als sie gerade an ihm vorbei war, hielt er inne und drehte sich zu ihr um. »Wo willst du hin, Hinata? Solltest du dich nicht für dein Training bereitmachen?«
 

»Ich wollte nur noch mal kontrollieren, ob ich alles habe«, antwortete Hinata hastig und verschwieg, dass sie bereits etwas vergessen hatte.
 

»Das ist ein guter Gedanke«, sagte ihr Vater, jedoch konnte man aus seinem Tonfall keinerlei Lob oder Anerkennungen heraushören. »Das sollte aber nicht von Nöten sein.«
 

»Gewiss nicht, Otosama. Jedoch kann man nie ordentlich genug sein, das ist es doch, was Ihr immer sagt.«
 

»Deine Schwester hat so etwas nicht nötig. Du solltest dir ein Beispiel an ihr nehmen«, sagte er streng. »Vielleicht solltest du Uchiha Sasuke-san fragen, wie er seine Vorbereitung handhabt.«
 

»Gewiss … Das werde ich machen, Otosama«, erwiderte Hinata und senkte ihren Blick. »Wenn Ihr mich nun entschuldigen würdet. Sasuke-kun wird sicherlich bald eintreffen.«
 

»Beeile dich und lass ihn nicht warten. Mach‘ uns keine Schande.«
 

»Gewiss nicht, Otosama.« Hinata verneigte sich ein letztes Mal und setzte dann ihren Weg fort.

Manchmal wünschte sie sich, er wäre nicht so streng mit ihr. Wenn sie die Väter ihrer Teamkameraden so anschaute, so kam sie nicht umhin, einen großen Unterschied zu ihrem eigenen festzustellen. Bei den Hyuugas lief es eben etwas anders, aber trotzdem fand sie es nicht gut.
 

Hinata stand in ihrem Zimmer und griff nach ihrer Waffentasche. Sie wusste zwar nicht, ob sie diese brauchen würde, weil Sasuke und sie sich noch nicht abgesprochen hatten, aber besser sie nahm ihre Ausrüstung mit und brauchte sie nicht, als dass sie diese hier ließ und doch hätte nutzen sollen.
 

Schnell zählte sie die Kunai und Shuriken ab, verstaute sie in den Taschen, die sie sich umschnallte – die Kunai an ihren rechten Oberschenkel und die Shuriken hinten an den Rand ihrer Hose – und zog ihre Jacke darüber, sodass man diese nicht mehr sehen konnte. Vielleicht war das ein wenig unpraktisch im Kampf, weil sie nicht sonderlich gut da rankam, aber fürs Training sollte es reichen.
 

»Hinata!«, drang die laute und strenge Stimme ihres Vaters zu ihr hoch. »Beeile dich!«
 

»Ich komme schon, Otosama!«, rief sie und eilte wieder zurück. Sie lief schneller als sonst, vor Aufregung und irgendwie auch vor Vorfreude, so genau konnte sie das nicht sagen. Sie flog quasi die Treppenstufen hinunter und fühlte sie sich leicht und aufgeregt wie ein kleines Mädchen, das gerade erst Genin geworden war und nicht wie eine Kunoichi die bereits zu den Jonin gehörte.
 

Noch gerade rechtzeitig kam sie am Ende der Treppe zum Stehen, ehe sie in ihren Vater hineinrennen konnte.

»Verzeiht mir, Otosama«, sagte sie, doch Hiashi gab nur einen abfälligen Laut von sich und ging an ihr vorbei hoch in die obere Etage.

Hinata wartete einen Augenblick, ehe sie zum Eingangsbereich lief, ihren dort versteckten Korb nahm und hinausging.
 

Sasuke wartete bereits auf sie. Er stand am Rand des Gehweges zum Anwesen der Hyuugas und betrachtete den Vorgarten, in den Hinatas Mutter sehr viel Zeit investierte. Sasuke trug ein blaues, kurzärmliges Oberteil mit hohem Kragen und dem Wappen seiner Familie auf dem Rücken und dazu eine weiße, etwas gräulich wirkende Hose. Das Outfit hatte er schon damals getragen, als sie noch zur Akademie gegangen waren. Seine Hände waren lässig in die Hosentaschen gesteckt und er schien sie gar nicht zu bemerken. Erst als sie die Tür wieder zuschob, wandte er ihr seinen Kopf zu.
 

»Guten Morgen, Sasuke-kun«, sagte sie und strich sich verlegen eine lange Haarsträhne hinters Ohr. »Habe ich dich lange warten lassen?«
 

Sasuke schüttelte den Kopf und wandte sich ihr komplett zu.
 

»Das ist gut.« Innerlich seufzte sie erleichtert auf. »Ich habe schon befürchtet, dass ich zu langsam war.«
 

Erneut schüttelte der Uchiha den Kopf und musterte sie. Sein Blick blieb an dem Korb hängen, was Hinata leicht errötend auffiel.
 

»Ah, das?« Sie hob den Korb an. »Ich dachte, wir könnten ein wenig Verpflegung gebrauchen für eine Mittagspause oder so. Ich hoffe, du magst Onigiri.«
 

Sasuke zuckte mit den Schultern. »Warum nicht.«
 

»Das dachte ich mir auch.« Sie ließ den Arm mit dem Korb wieder sinken. »Zu welchem Trainingsplatz wollen wir gehen?«
 

Sasuke trat auf sie zu und griff nach dem Korb. »Lass mich den tragen«, sagte er nur und Hinata überließ ihm mit roten Wangen ihre Verpflegung. »Mein Clan hat einen Platz im Wald.«
 

Die junge Frau nickte. Ihre Familie hatte auch ihre eigenen, teilweise geheimen Trainingsplätze, schon allein aufgrund des Byakugans.
 

»Dann komm.«
 

Hinata lies Sasuke vorgehen und folgte ihm schweigend. Es war merkwürdig, dass gerade er derjenige war, der ihr beim Training helfen würde, wo er doch als so unnahbar galt und als Schwarm aller Mädchen des Dorfes bekannt war. Sie wollte nicht daran denken, wie die anderen Mädchen darauf reagieren würden, wenn sie erführen, dass sie Zeit mit Sasuke verbrachte, wo sie sich doch bereits wegen jeder Kleinigkeit, die ihn betraf, in den Haaren lagen.
 

Sasuke führte sie quer durch das Dorf und sprach kaum mit ihr. Sie war noch nie im Viertel der Uchiha gewesen. Es hatte bisher aber auch nie einen Grund dafür gegeben. Die Uchihas zogen sich zurück und so hatte sie manchmal sogar das Gefühl, dass es den Clan nicht wirklich in Konoha gab, dass er überhaupt nicht zum Dorf gehörte. Warum war das eigentlich so? Sie hatte sich noch nie darüber Gedanken gemacht und jetzt war doch die perfekte Gelegenheit, um hinter dieses Geheimnis zu kommen.
 

»Oh hallo, Sasuke-kun«, sagte eine alte Frau, die gerade den Weg vor ihrem Laden fegte.
 

»Guten Morgen, Obasan«, grüßte Sasuke sie und blieb stehen. Hinata tat es ihm gleich und stellte sich daneben.
 

»Ah, was hast du da für eine hübsche Freundin?«, fragte die Frau lächelnd und Hinata verneigte sich nervös.
 

»Mein Name ist Hyuuga Hinata. Ich bin nicht Sasuke-kuns Freundin, er hilft mir nur bei meinem Training.«
 

Die Frau lachte. »Ich freue mich darüber, dass Sasuke eine so hübsche Trainingspartnerin hat.«
 

»Das reicht langsam, Obasan«, meldete sich nun auch Sasuke zu Worte.
 

»Aber es ist doch wahr. Du bringst so selten Freunde mit. Dein Onkel und ich haben uns schon gefragt, ob du überhaupt welche hast.«
 

Hinata sah zu Sasuke, doch seine Miene war regungslos.
 

»Ich habe eben viel zu tun.«
 

»Genauso wie dein Vater«, merkte die Frau an und winkte die Hyuuga zu sich. »Warte eben kurz auf mich, ich bin gleich wieder da.«
 

Hinata bekam den Besen in die Hand gedrückt und die Frau verschwand in ihrem Laden. Sasuke rief ihr noch ein „Wir haben keine Zeit“ hinter her, doch seine Tante reagierte nicht darauf. Ihm war die Situation sichtlich unangenehm, denn sonst würde er sie nicht anlügen, schließlich hatten sie keinen Zeitdruck.
 

»Ich bin doch schon wieder da«, sagte die Frau unbekümmert und reichte Hinata eine durchsichtige Tüte voller Kekse. »Lass sie dir schmecken, Liebes. Und vor allem: Lass dich nicht von Sasuke ärgern. Er ist in Wahrheit ein lieber und sensibler Junge.«
 

»Obasan!«
 

Hinata nickte und lächelte. »Vielen Dank für die Kekse. Sasuke und ich werden uns sicherlich gut verstehen.«
 

»Komm, Hinata«, sagte Sasuke barsch und wandte sich zum Gehen. Hinata hörte den Unmut aus seiner Stimme raus, schwieg jedoch, weil es sie nichts anging. Sie waren ja nur Kameraden, keine Freunde.
 

Hinata folgte Sasuke wieder durch das Viertel der Uchiha. Immer mal wieder grüßten die Bewohner sie und Hinata winkte freundlich zurück. Der Bezirk wirkte wie ein ganz eigenes, kleines Dorf voller netter Menschen. Doch warum war das so? Sie sah zu Sasuke, der ihr den Rücken zugewandt hatte, was nicht wirklich verwunderlich war, schließlich ging er vor.
 

»Sasuke-kun?«
 

»Hm?«
 

»Was-« Hinata verstummte. Es ging sie wirklich nichts an, warum der Uchiha-Clan so lebte. Vielleicht hatte es ganz banale Gründe und sie interpretierte lediglich zu viel in die Sache hinein. So wie es aussah, war der Uchiha-Clan viel größer als der ihre oder es lag einfach daran, dass sie alle auf einem Fleck versammelt lebten. »Ich wollte fragen, wo wir hin gehen.«
 

»Zum Wald da vorne.«
 

Hinata sah geradeaus, wo sich Baumkronen über die Hausdächer erhoben, um sich gen Himmel zu strecken. Er sah wundervoll einladend aus.
 

»Trainierst du oft da?«
 

Sasuke nickte.
 

Sie gingen schweigend die Straße entlang, an Häuser und Menschen vorbei, an einem Seeufer entlang, immer näher dem Wald entgegen und schließlich hinein. Da Hinata den Wald nicht kannte, wusste sie auch nicht, wie weit sie hineinlaufen würden. Um sie herum war außer den Bäumen nichts zu sehen, noch nicht einmal den Himmel konnte man erkennen.
 

Sie folgten einem Trampelpfad, der wohl über all die Jahre in den Boden eingestampft worden war. Hinata fragte sich, ob sie die erste Clanfremde war, die hierherkam. Oder trainierte er auch mit Naruto und Sakura hier?
 

Sasuke führte sie zu einer nicht sehr großen Lichtung. An den Bäumen und dem großen Felsen in der Mitte waren Zielscheiben angebracht, die mit hunderten von Löchern übersät waren und deren Farbe abblätterte und teilweise schon verblichen war. Hinata konnte sich kaum von dem sich ihr bietenden Anblick losreißen und erschrak als sie ein Knacken hörte. Ein Blick zu ihren Füßen verriet ihr, dass sie auf eine Zielscheibe getreten war. Warum sie auf den Boden lag, wusste sie nicht.
 

»Es tut mir leid, Sasuke-kun ...«
 

Sasuke zuckte mit den Schultern. »Die sind eh schon alt«, sagte er und deutete auf einen Haufen zerstörter Zielscheiben. »Mach‘ dir deswegen keine Sorgen.«
 

Hinata nickte. »Wie sieht der Trainingsplan aus, Sasuke-kun, ich meine, -sensei?«
 

»Sasuke reicht voll und ganz aus«, meinte der junge Uchiha und sah sich um, als wäre er selber lange nicht mehr hier gewesen. »Mit deinem Byakugan kannst du jede der Zielscheiben ausmachen oder?«
 

Erneut nickte sie.
 

»Hmm.« Sasuke schien zu überlegen. »Wir nutzen diesen Ort, um unsere Kunai-Techniken zu trainieren.«
 

»Es ist nicht leicht, jede Scheibe zu treffen, oder?«
 

Sasuke zuckte mit den Schultern. »Versuch es.«
 

Hinata aktivierte ihr Byakugan, um alle Ziele auszumachen, und musste feststellen, dass sie nicht genügend Kunai dabei hatte. Aber darum wollte sie sich erst später Gedanken machen. Sie griff in ihre Waffentasche und zog ein Wurfmesser heraus.
 

»Nicht einzeln«, sagte Sasuke, »sondern alle auf einmal.«
 

»Wie soll das denn gehen?« Hinata hielt inne.
 

»Du musst es nicht alles gleichzeitig schaffen«, erklärte er und stellte den Korb ab, um selber ein paar Kunai aus seiner Waffentasche am Oberschenkel zu ziehen.
 

Er ging in die Mitte der der Lichtung und sprang mit einer geschmeidigen Bewegung hoch. Am höchsten Punkt drehte er sich und warf kopfüber seine Kunai. Im Fall drehte er sich erneut und landete mit den Füßen wieder auf dem Boden. Nicht alle Messer hatten ihr Ziel getroffen, erst recht nicht die Scheibe hinter dem großen Felsen, trotzdem kam Hinata nicht aus dem Staunen raus.
 

»Unglaublich«, sagte sie und schaute sich um. »So viele Treffer.«
 

Sasuke schüttelte den Kopf. »Eigentlich sollte das besser gehen, aber ich hab den Sprung schon falsch angesetzt.«
 

»Trotzdem war das eine tolle Leistung!«
 

Der junge Uchiha zuckte mit den Schultern. »Es geht hier auch nicht darum, alle zu treffen. Wir machen das nur für den Anfang. Wobei …« Er musterte Hinata von oben bis unten. »Du solltest dich zunächst aufwärmen. Am besten läufst du ein paar Runden.«
 

»Laufen?«
 

Sasuke nickte. »Das schaffst du oder?«
 

Hinata bejahte vorsichtig. »Und welche Strecke?«
 

Er seufzte und fasste sich an die Stirn. »Hier um den Platz reicht völlig aus. Versuch, so lang wie möglich zu laufen, ohne eine Pause zu machen.«
 

Sie nickte und sah sich noch einmal um. Der Platz war nicht sonderlich groß, demnach dürfte sie viele Runden schaffen. Um nicht zögerlich zu wirken, lief sie unter dem strengen Blicken Sasukes sofort los und erhöhte bereits nach wenigen Sekunden ihr Tempo.
 

»Es geht nicht darum, schnell viele Runde zu laufen, sondern lange durchzuhalten«, wies Sasuke sie plötzlich an. »Wenn du deine Energie jetzt schon verbrauchst, ist dein Lauf sehr bald schon vorbei.«
 

»Ja-jawohl!«, keuchte Hinata. Er hatte Recht und das spürte sie bereits, denn langsam ging ihr die Puste aus. Ein wirklich klägliches Bild einer Kunoichi. Warum hatte sie so wenig Ausdauer? Wobei die Antwort einfach war: Sie hatte ihre Energie jetzt schon verbraucht, weil sie direkt alles geben wollte, zumindest während einer Mission achtete sie darauf, diese einzuteilen.
 

Als Hinata schließlich anhielt, war sie nicht lange gelaufen.
 

„Zehn Minuten höchstens“, sagte Sasuke, während sie nach Luft schnappte. »Das machst du am besten regelmäßig. Und wenn du deine Energie einteilst, wird das auch besser, glaub mir.«
 

Hinata nickte. »J-ja.«
 

»Wenn du wieder zu Atem gekommen bist, fangen wir mit den Wurfübungen an.«
 

Erneut nickte sie, sagte jedoch nichts und ließ sich zu Boden sinken.
 

»Du nutzt deine Waffen nicht oft oder?«
 

Hinata schüttelte den Kopf.
 

»Das dachte ich mir«, sagte Sasuke eher zu sich selbst. »Du bist im Nahkampf spezialisiert. Es sollte aber nicht schaden, wenn wir mit den Kunai und Shuriken trainieren.«
 

»Okay.«
 

»Bist du eigentlich mit allem einverstanden, was ich sage?«
 

»Ja.«
 

»Warum?«
 

»Wie meinst du das?«
 

»Ich frage mich, ob du alles machst, was man dir sagt.«
 

Hinata sah ihn verwundert an. Sie verstand nicht, worauf Sasuke hinaus wollte.
 

»Du hast dich gegen das Training mit mir nicht gewehrt, nicht einmal etwas eingeworfen und das obwohl wir uns kaum kennen. Warum?«
 

»Ich weiß es nicht.« Sie sprach leise, kaum hörbar, und schaute dabei auf den Boden.
 

Sasuke zuckte mit den Schultern. »Ist ja auch egal. Wenn du etwas nicht willst oder andere Wünsche hast, dann trau dich ruhig, etwas zu sagen. Ich beiße nicht, auch wenn ich so aussehe.«
 

»Okay«, sagte sie, schaute aber wieder auf ihre Füße und sah deshalb sein kurzes, kleines Grinsen nicht. »Aber … Warum hast du zugesagt, mich zu trainieren?«
 

»Hmm«, gab Sasuke nur von sich und Hinata glaubte nicht daran, dass sie eine Antwort von ihm bekommen würde, doch dann sprach er plötzlich weiter: »Weil ich denke, dass wir in ähnlichen Situationen sind. Du wünscht dir die Aufmerksamkeit deines Vaters, ein Lob, und ich das Gleiche von meinem. Nur mit einem Unterschied: Du bist die Erbin und ich nur der Zweitgeborene.«
 

»Nur?«, fragte Hinata.
 

Sasuke zuckte mit den Schultern. »Mein Bruder ist der erstgeborene Sohn und damit der Erbe unseres Vaters.«
 

»Aber das spielt doch keine Rolle!«
 

»Doch, tut es. Auf den Schultern meines Bruders lasten viel mehr Erwartungen und Verpflichtungen als auf den meinen.«
 

»Du bist dennoch wichtig.«
 

»Genau wie du. Dein Vater bevorzugt deine jüngere Schwester, weil er dich für zu schwach hält, habe ich Recht?«
 

Hinata zuckte zusammen. Sie war gewiss nicht stolz auf ihre Situation, dennoch hatte sie mit der Zeit gelernt, zu akzeptieren, auch wenn sie alles gab, um ihrem Vater das Gegenteil zu beweisen. Und der Beitritt bei den ANBU sollte der erste Schritt sein.
 

Schließlich murmelte sie seufzend: »Ich sollte dir nicht Mut für etwas zureden, was ich seit Jahren selbst ignoriere, nehme ich an.«
 

»Genau.«
 

»Vielen Dank, Sasuke-kun.«
 

»Wofür?«
 

»Dass du mich trainierst und mir Mut machst.«
 

Sasuke zuckte lediglich mit den Schultern, als würde ihn das alles gar nichts angehen.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Hier ist nun (endlich) das zweite Kapitel und das dritte habe ich auch schon zurück bekommen. Ich muss es nur noch überarbeiten und dann kommt das auch schon online, nur wie ich mich kenne nicht direkt im Anschluss. Danach fehlt dann leider nur noch der Epilog :/
Schade.

Vielen Dank für eure lieben Kommentare und Reviews! Ich bin wirklich überrascht wie viel positive Rückmeldung man für Sasuke X Hinata bekommt. Ich habe mehr mit Hate gerechnet, weil mir gesagt wurde, dass es total verhasst ist.

Ich mag das Pairing auf jeden Fall und daher werde ich mich wohl mit SEHR großer Wahrscheinlichkeit mehr darum kümmern. Wirklich wundervoll.


Liebe Grüße
Rizumu



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  KITE-MAISON
2015-03-30T00:04:19+00:00 30.03.2015 02:04
Ich liebe sasuhina ebenfalls(Lieblingpair), und hatte kann man es nich nennen..es ist eher eine Art Unwissen , wieso und warum man dieses Shipp schippen sollte. Egal auf jeden fall Super Story!❤️
Antwort von: Rizumu
06.04.2015 13:00
Man sollte es shippen weil es süß ist! Das ist der einzige Grund der zählt! Alles andere ist unwichtig! So :D

Danke für deinen Kommentar <3
Von:  Izuya
2015-03-24T20:41:05+00:00 24.03.2015 21:41
Coole FF, bin gespannt wie's weiter geht :D
Ich mag es wie sich Sasuke bei dir verhält und ich liebe SasuHina ^^
Achja, fast vergessen, du schreibst super, liest sich echt gut :]

Antwort von: Rizumu
24.03.2015 21:44
vielen lieben Dank für dein Lob *3*~
Es freut mich das dir die Geschichte gefällt :)
Von:  Suta98
2015-03-22T09:38:36+00:00 22.03.2015 10:38
Erst mal toll geschrieben ☺
Ich mag SasuHina...
Ok ich mag eigentlich fast alle Pairs von Hinata ( bin voll der Hina-Fan *-*)
Und bin schon gespannt wie es weiter geht ☺

Antwort von: Rizumu
22.03.2015 19:33
Es freut mich das dir meine FanFiction gefällt. Danke schön >/////<


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