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[Sasuke-Center; Team 7 | Sommerwichteln '12]
von

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„Sommernacht“


 

Kapitel 1

„Sommernacht“

Das Lied für dieses Kapitel ist Utakata Hanabi von Supercell.
 

Konoha hatte durch den Angriff von Akatsuki einen harten Rückschlag verzeichnen müssen. Das Dorf lag in Trümmern und sie brauchten zum Wiederaufbau ihrer Heimat Hilfe von Außerhalb. Trotz allem ließen sich die Bewohner nicht die Freude an dem anstehendem Sommerfest nehmen. Sie wollten Konohas Neuaufbau und Uzumaki Naruto als ihren Helden feiern. Es sollte der Welt zeigen, dass der Wille des Feuers nicht erlöschen würde, egal was geschah.

Sakura ging zusammen mit Naruto, dem sie vor nicht all zu langer Zeit ihre Gefühle gestanden hatte. Jedoch konnte sie Sasuke dennoch nicht vergessen, doch musste sie realistisch sein, denn sie würde den Uchiha niemals erreichen können und warum sollte sie dann noch länger auf seine Rückkehr warten?

Natürlich blieb er immer noch ein wichtiger Freund für das Mädchen, doch war die Sinnlosigkeit ihrer Liebe, dem Mädchen schon seit einiger Zeit klar, weswegen ihr die Entscheidung für Naruto viel leichter gefallen war, als sie es erwartet hatte.

Somit saß sie am Abend auf dem Hügel, zusammen mit ihrem blondem Freund und wartete auf das Highlight des festes: Dem Feuerwerk!

Dabei erinnerte sie sich daran, seit wann sie schon hoffte hier einmal mit Sasuke zu sitzen und wie oft sie trotz ihrer Fragerei dennoch alleine gegangen war, weil sie Narutos Einladungen bisher immer abgelehnt hatte.

Wenn sie ehrlich war, war ihre Liebe zu Sasuke schon immer traurig und einseitig gewesen. Schließlich hatte der Uchiha sie doch kaum als ein Mädchen beachtet, sondern nur als ein Mitglied seines Teams. Wobei es schon ein paar wenige Momente zwischen ihnen gegeben hatte die-

Nein“, ging es dem Mädchen durch den Kopf. „Es ist Vergangenheit und zählt nicht mehr.

Sasuke hatte sich von ihnen abgewandt um sich an seinem Bruder zu rächen, dafür was dieser ihm angetan hatte. Der Uchiha wählte einen Weg der Dunkelheit, einen, auf dem sie ihm weder folgen konnte, noch wollte. Das Einzige was ihr blieb, war daran zu glauben, dass Naruto es irgendwann schaffen würde, ihren verlorenen Freund und Kameraden zurück zu bringen.

„Sakurachan, wir sollten uns einen guten Platz sichern“, Naruto grinste, nach dem er seinen Satz beendet hatte und das Mädchen musste schmunzeln. „Ich weiß einen guten.“

Sakura nahm die Hand des blonden Jungen. „Dann lass uns gehen bevor der weg ist.“

Ihr war klar, dass sie noch genügend Zeit hatten bis zum Feuerwerk, doch wollte sie sich damit von ihren Gedanken ablenken. Klar würde Sasuke immer ein Teil ihres Herzens gehören, doch nur noch als Freund und Teil von Team 7. Denn ihre Gefühle galten nun Naruto.

Der Blonde Junge lief vor und zog dabei sanft seine Freundin hinter sich her. Sie drängten sich durch die Menschenmenge und sahen sich flüchtig die ganzen Stände an, auch wenn sie schon an allen gewesen waren.

Sakura musste lächeln, als sie kleine Kinder sah, die versuchten ein paar Goldfische mit Papierkescher zu fangen. Naruto hatte es ebenfalls versucht, mit mäßigem Erfolg. Der einzigen Fisch, den der Junge ergattern konnte schwamm nun in einem Glas in Sakuras Zimmer, denn sie konnten ihm kaum die ganze Zeit mit übers Fest tragen.

Das stolze Grinsen des Blonden, würde sie so immer sehen können, sobald sie das orangefarbene Tier ansah.

„Zuckerwatte!“, völlig unerwartet blieb Naruto plötzlich stehen, sodass Sakura gegen ihn prallte und beinahe auf den Hintern gefallen wäre, hätte der Blonde sich nicht festgehalten. „Warum bleibst du einfach stehen?“, murrte das Mädchen und sah ihn dabei verurteilend an.

„Hehehe ...“, gab Naruto nur von sich und kratzte sich verlegen am Hinterkopf. „Naja, ich dachte wir könnten uns welche holen und sie beim Feuerwerk zusammen essen.“

Sakura seufzte und schmunzelte dann. „Ja, das ist eine gute Idee“, sagte sie und bemerkte erst jetzt, dass rechts neben ihr ein Stand war, der die besagte Süßigkeit anbot. Der blonde Junge drängelte sich durch die Menge nach vorne um zwei zu bestellen.

Sakura blieb an ihrem Platz stehen und beobachtete das Treiben. Wie schon so oft konnte er beobachteten, dass die Standbesitzer sich über Narutos Bestellung freuten und sich geehrt fühlten. Dabei wirkte der Held des Dorfes ein wenig verlegen und so als wenn er keine Ahnung hätte, wie er damit umgehen sollte.

Für das Mädchen wirkte er dann wie der kleine Junge, der er damals war, als das mit Team 7 begonnen hatte, nur das er größer geworden war und auch etwas reifer.

Sakura spürte wie ihr Gesicht an Röte gewann und klopfte sich mit den Fingerspitzen gegen die Wangen. Doch warum? Warum war es ihr so peinlich, dass sie rot wurde, wenn sie an ihren Freund dachte?

Freund“, dachte sich die Kunoichi[1]. Es war so unwirklich und niemals hätte sie das gedacht, das sie einmal mit Uzumaki Naruto, der Nervensäge des Dorfes zusammen sein würde. „Wie sich Menschen doch ändern konnten. Das solltest du doch am besten wissen, Sakura ...

Erneut glitten ihre Gedanken zu dem abtrünnigem Uchiha und sie wand ihren Blick zum Himmel empor.

Unzählig viele Sterne funkelten auf dem schwarzblauem Hintergrund: Die perfekten Bedingungen für ein Feuerwerk also.

Das Feuerwerk!“, ging es Sakura durch den Kopf und sofort wand sie sich wieder in Narutos Richtung. Dieser war immer noch dabei sich die Lobeshymnen über sich anzuhören. Es waren sogar noch mehr Leute um ihn herum dazu gekommen um sich bei ihm für die Rettung des Dorfes zu Bedanken. „Und das, wo es doch schon ein paar Tage her ist ...“, so sehr sie darüber auch schmunzeln musste, sie konnten nicht weiter trödeln, denn immer mehr Besucher des Festes machten sich auf Weg um sich die besten Plätze für das Feuerwerk zu sichern. „Jetzt komm endlich, Naruto!“

Die laute Stimme Sakuras, holte den Jungen zurück auf den Boden. Kurz sah er zu seiner Freundin, die eine hastige Handbewegung in Richtung Himmel machte um ihn darauf aufmerksam zu machen, dass sie noch etwas vor hatten, dann bat er noch mal um die zwei Zuckerwatten.

Die nette Verkäuferin reichte ihm die zwei und meinte, dass die zweite aufs Haus gehen würde und verlangte nur den Preis von einer.

Hastig überreichte Naruto ihr die fälligen Ryo und nahm die gekaufte Süßigkeit dankend entgegen. Jetzt musste er nur noch zu Sakura und sie zu dem Hügel führen, von wo aus sie einen perfekten Ausblick auf das Feuerwerk und auf das Festgelände hatten.

Ab da, wo die Leute immer weniger wurden, fingen sie an zu rennen. Naruto hatte die Führung übernommen und lotste Sakura nun durch einen kleinen Wald. Völlig unpassend dafür gekleidet, sprangen sie von Ast zu Ast um etwas Zeit zu sparen. Während Sakura sich Sorgen um ihren Yukata und ihrer Hochsteckfrisur, mit der sie sowie so schon genug Probleme, wegen ihrer kurzen Haare, gehabt hatte, schien Naruto daran keinen Gedanken zu verschwenden. Klar trug er ebenfalls einen Yukata, doch bei ihm war es wohl eher die Tatsache das er durch und durch ein Shinobi war. Der Junge dachte wohl möglich nicht mal daran, dass es Kleidung gab, die nicht für solche Aktionen gedacht waren.

Als sie endlich den Wald verlassen hatten und auf dem Boden weiter gehen mussten, stoppte Sakura erst einmal um ihren roten Yukata nach Löchern, oder Rissen zu untersuchen. Zum Glück fand sie keine. Anders bei dem Orangefarbenem von Naruto. Dort entdeckte sie auf Anhieb welche und seufzte. Ihr Freund war eben der Chaosninja, da sollte sie so etwas kaum überraschen. Zum Glück, fielen sie nicht so sehr auf, wenn man nicht den unteren Saum ansah. Außerdem waren hier keine anderen Leute außer sie.

Sakura sah sich um. Wirklich niemand war hier. „Wo hast du mich hingeführt? Wir sind viel zu weit entfernt von dem Festplatz!“, gab die Kunoichi fast schon panisch von sich. Doch Naruto winkte ab. „Das ist ein Geheimtipp! Keiner außer mir kennt diesen Platz!“, er schnappte sich die Hand des Mädchens und zog sie weiter. Sie liefen in die Richtung einiger Hügel und hielten erst auf dem höchsten. „Sieh!“, forderte Naruto das Mädchen stolz auf und diese folgte der Worte.

Das was sie für einen Hügel gehalten hatte, war in Wirklichkeit die Kuppel eines Berges, der nicht gerade nah an dem Platz des Festes lag. Von hier oben aus hatte man dennoch einen perfekten Blick zu dem buntem Ort, mit all den Buden und Lampe, die durch all ihr Licht gut zu erkennen waren.

„Wie die Armeisen!“, kommentierte das Mädchen die winzigen Menschen die sich über den Festplatz drängten. „Ja ne? Hehehe“, sie wand sich zu Naruto um und lächelte. „Wie bist du darauf gekommen hier her zu gehen?“

„Naja, früher wollten mich die Dorfbewohner nicht dabei haben.“

Ja, Sakura hatte diese Zeit beinahe schon vergessen. Damals hatten sich alle aufgrund des Kyuubis, das in dem Jungen versiegelt wurde, vor ihm gefürchtet und ihn von sich fern gehalten.

„Und weil sie mich immer von ihren Plätzen verjagt haben, habe ich mir einen eigenen gesucht. Hier kommt keiner her, deswegen durfte ich immer hier bleiben.“

Sakura nickte. Der Platz hier war wirklich schön, doch die Geschichte dahinter war traurig. Doch das war nun vorbei. Das Mädchen widmete sich wieder der Aussicht und sah hinunter zum Fuß des Berges. Dort lag ein See, in dem sich die Sterne am Himmel, so wie der Vollmond spiegelten. „Wie ein Teppich mit Diamanten“, murmelte die junge Kunoichi.

„Noch lange nicht so schön wie deine Augen“, gab Naruto von sich und ließ sich in das Gras sinken, so als wolle er von seinen Worten ablenken. Doch das wirkte nicht. Sakuras Gesicht zierte ein rosaroten Farbton und sie konnte nur kurz zu dem Jungen sehen, dann sah sie wieder nach vorne, einfach nur in die Ferne, ohne einen bestimmten Punkt zu fixieren. „Ich habe aber grüne Augen, Naruto und keine dunkelblauen“, sie sprach leise und lächelte dabei. So ein Kompliment hatte ihr noch keiner gemacht. Noch nicht einmal Rock Lee, der ihr in der Vergangenheit schon oft gesagt hatte, er würde sie lieben. Ein kalter Schauer lief ihr den Rücken hinunter, so war es immer noch, wenn sie daran dachte. Auch wenn Lee ein wirklich toller Freund war, er war nicht mehr als ein Kamerad und Gefährte. Mehr nicht …

Erneut musste sie an Sasuke denken und sie fragte sich, ob jemals mehr aus ihnen hätte werden können, wenn sie es geschafft hätte ihn damals, in jener Nacht, aufzuhalten, oder wenn sie mit ihm gegangen wäre … Doch das war Vergangenheit, vorbei. Nun musste sie in die Zukunft schauen.

„Bald fängt es an.“

Es war erneut Narutos Stimme die das Mädchen zurück holte. In den ersten Sekunden musste sie überlegen, was der Blonde meinen könnte, doch dann fiel es ihr wieder ein: Das Feuerwerk.

Der Junge ergriff das Handgelenk seiner Freundin und zog sie hinunter auf den Fußboden, sodass sich Sakura zu ihm setzen musste.

Vorsichtig lehnte sich das Mädchen an seine Schultern und sah erwartungsvoll in den Himmel.

Auf dem Festplatz waren nun kaum noch Menschen unterwegs, denn alle hatten sich auf die Wiese am Ufer des Sees verteilt, an dessen anderen Ufer gegenüber das Feuerwerk gezündet werden sollte.

Viele der dort sitzenden Personen hatten sich Lampen mitgebracht, die sie nun anzündeten. Das konnte Sakura daran erkennen, dass nach und Nach Lichter am Ufer des Sees aufflackerten, so als wollten sie die Sterne am Himmel imitieren.

„Es ist wirklich schön hier“, bemerkte das Mädchen mit einem Hauch von Sehnsucht in ihrer Stimme. „Das sagst du nun. Warte erst mal ab, bis das Feuerwerk losgeht.“

Sakura schielte zu dem Blonden, der bereits jetzt schon zum Himmel sah, als wäre das Feuerwerk bereits im vollem Gange. Das Mädchen konnte die blauen Augen sehen, die nun im schwachem Licht des Mondes wie der Nachthimmel wirkten, nur ohne die abertausende Sterne, die funkelten und glitzern. Aber trotzdem war es ein Blau, das sie einzusaugen schien. Und dann: Plötzlich funkelten die Augen von Naruto und seine Freundin brauchte ein paar Minuten, bis sie bemerkte, das es das Feuerwerk war, welches sich in den Augen des Jungen spiegelte.

Langsam wand sich Sakura zum Himmel, an dem die bunten Lichter aufleuchteten und kunstvoll die Nacht erleuchteten. Das Feuerwerk war jedes Jahr das Highlight des Festes und der Kreativität, der Zeichen, welche die Raketen in den Himmel malten, war keine Grenze aufgelegt. Ob Herzen, Sterne, Blumen, oder auch das Zeichen des Dorfes, viele verschiedene Kunstwerke leuchteten für ein paar wenige Minuten am nächtlichen Himmel und brachten die Besucher des Sommerfestes ins Staunen.

„So wunderschön ...“, murmelte Sakura und bestaunte die bunten, funkelnden Lichter.

„Nur halb so schön wie du“, hörte sie Naruto murmeln, welcher fast schon starr in den Nachthimmel sah. Ob er ihrem Blick ausweichen wollte?

Ohne darauf weiter einzugehen, sah Sakura wieder zum bunt aufleuchtenden Nachthimmel hinauf und wurde durch den Schrei eines Falken erschreckt. Sie sah zum Wald zurück, aus dem der Laut kam und wenige Minuten später, flog der stolze Vogel über ihre Köpfe hinweg in Richtung des Dorfes. Wahrscheinlich hatte das Feuerwerk ihn aufgeschreckt.

Sakura wand sich wieder dem Höhepunkt des Festes zu und lehnte sich an Narutos Schulter. Nun, wo sie eine Stütze hatte, spürte sie auch wie müde sie bereits war und ließ es zu, dass ihre Augenlider zu fielen. Die Geräusche des Feuerwerkes, schienen immer leiser zu werden, so als würde sich das Mädchen von ihm entfernen. Vielleicht trug Naruto sie auch nach Hause. Seit sie die Augen geschlossen hatte, schien es so als hätte sie ihre Wahrnehmung verloren. Sie fühlte sich, als würde sie sanft zu Boden schweben.

Sakura hatte das Gefühl, dass einige Stunden vergangen waren, seit sie die Augen geschlossen hatte und als sie diese wieder öffnete stand sie an einem Ufer eines Sees. Es war eine Warme Sommernacht und kühlendes Wasser schwappte gegen ihre Füße, ein lauer Wind wehte ihr den Hut vom Kopf, welcher draußen auf der Wasseroberfläche des Sees landete.

Sakura wurde es erst jetzt bewusst, dass sie andere Sachen wie zu vor auf dem Fest trug:

Bis auf einen roten Bikini trug sie nichts. Ihre Haare waren nicht hochgesteckt, sondern zu zwei Zöpfe, jeweils einer links und einer rechts, gebürstet.

Zudem war Naruto nirgends zu sehen. War das Fest denn nur ein Traum gewesen, oder befand sie sich jetzt in einem?

Sie wusste es nicht, denn das Mädchen fühlte sich wie eine verirrte Wanderin ohne Kompass und Karte.

Kurz schloss sie die Augen und sah dann hoch in den Himmel. Zuvor hatte sie dort das bunte Feuerwerk sehen können und nun leuchteten dort nur die abertausende Sterne, so als hätte jemand einen Sack voll mit Diamanten ausgekippt. Zusätzlich spiegelten sich die Sterne im Wasser des Sees, dessen Oberfläche dadurch wie ein samtener, glitzer Teppich wirkte.

Sakura setzte sich in Bewegung und ging ihrem Hut entgegen, der von den sanften Wellen des Wassers immer weiter zum Ufer getrieben wurde. Vorsichtig, so als könnte er zerbrechen, nahm sie ihr Accessoire empor, welches noch ein wenig tropfte. Sie setzte sich ihren Hut jedoch nicht auf, sondern hielt ihn in ihrer rechten Hand, während die Linke an ihrem Kopf lag und die Haare davon abhielt, in ihr Gesicht zu wehen und ihr die Sicht zu beeinträchtigen.

Die Umgebung um den See war wirklich wunderschön. Am anderem Ufer konnte sie die Lichter einer Ortschaft sehen. Doch wo sie genau war, wusste sie nicht. Ihr schien alles unbekannt zu sein. Deswegen vermutete sie, dass dies ein Traum sein musste.

Ein wirklich realistischer dazu. Sakura hob ihren Fuß etwas an und glitt mit der Zehenspitze durch das angenehm kühlende Wasser, welches ihre Haut sanft um strich.

Sie atmete kurz die warme und feuchte Luft ein, setzte sich ihren Sommerhut wieder auf und watete zurück zum Seeufer. Kurz sah sie sich dort um und entschied nach Rechts zu gehen um doch noch herauszufinden, wo sie hier war.

Um den See herum war ein Steinmäuerchen gebaut worden, auf das das Mädchen nun stieg um darauf zu balancieren. An ihren nackten Füßen klebte der Sand, welcher sie bei jedem Schritt pickte.

Die Mauer auf der sie lief, war nicht besonders hoch, Sakura schätzte sie auf unter einem halben Meter ein. Leichtfüßig balancierte sie auf der Steinfläche, die arme hinter ihrem Rücken verschränkt, schlenderte sie ihren Weg entlang und sah sich den nächtliche Umgebung genau an. Es war genauso ruhig, wie sternenklar in dieser Nacht. Ein wirklich wundervoller Anblick. Wenn nur noch Naruto hier wäre, dann …

„Sakura ...“

Das Mädchen meinte eine ihr bekannte Stimme zu hören, doch ehe sie sich nach ihr umsehen konnte, wehte der Wind ihren Hut noch ein weiteres Mal hinfort. Es schien fast schon so als hätte die Person, deren Stimme sie gehört hatte, ihr ihn weggenommen. Doch das konnte nicht sein. Er hatte vor fast vier Jahren das Dorf verlassen und es schien nicht so als würde er es vorziehen zurück zu kommen, egal was geschah.

Nein, es war ganz unmöglich, dass Sasuke hier bei ihr war und trotzdem spürte Sakura seine Anwesenheit und vor allem seine Nähe.

Fast schon zögerlich sah die junge Kunoichi nach links und rechts und musste erkennen, dass sie immer noch alleine war. Aber das Gefühl ihm nahe zu sein schwand einfach nicht. Ganz im Gegenteil:

Es schien immer stärker zu werden, wie eine Blume aufzukeimen, heranzuwachsen und schließlich zu erblühen.

Dabei war sie sich doch im Klaren gewesen, dass ihre Liebe zu Uchiha Sasuke einseitig, verletzend und Sinnlos war. Doch trotzdem keimte in ihr eine so starke Sehnsucht nach ihm auf. War sie denn eine Masochistin? Nein und deswegen würde sie ihre Gefühle vergessen.

Sakura sprang von der Mauer hinunter und ging zu dem See um erneut ihren Hut zu holen. Sie watete durch das recht flache Wasser und als sie bis zu den Knien tief in diesem Stand, ertönte ein Knall über ihr. Erschrocken sah sie empor und entdeckte die bunten Farben eines Feuerwerks. Wahrscheinlich lag es daran, dass das Mädchen nicht darauf vorbereitet war, aber sie war der Meinung noch nie ein schöneres gesehen zu haben.

„Sakura.“

Erneut vernahm sie Sasukes Stimme und nicht nur das:

Sie war der Meinung in dem Funkeln der Lichter die Konturen seines Gesichts zu erkennen und sofort drängte sich die Erinnerung an ihn, in ihr Gedächtnis.

Sie sah ihn, als würde er vor ihr stehen:

Sein rabenschwarzes Haar, mit dem leichtem Blauschimmer. Seine dunklen Augen, die einen wie die tiefe Finsternis zu verschlingen drohten. Diese blasse, porzellanfarbene Haut war ein starker Kontrast zu seinen Haaren und ließ ihn zerbrechlich wirken, was er auf keinen Fall war.

Sakura schloss ihre Augen, spürte dadurch den verschwundenen Kameraden nur noch deutlicher und hatte das Gefühl sich an ihn anlehnen zu können.

„Sakurachan!“

Dieses Mal hörte sie Narutos Stimme und öffnete ihre Augen. Sie saß wieder neben ihm, an seine Schulter gelehnt und hatte anscheint geschlafen.

Dem dunklen Himmel nach, war das Feuerwerk wohl schon vorbei.

„Du bist eingeschlafen“, sagte der Blonde mit einer sanften Stimme. „Ich habe mich nicht getraut dich zu wecken. Es sah so aus als hättest du einen guten Traum gehabt.“

„Hmmm ...“, erwiderte die Kunoichi nur und dachte über ihren Traum und vor allem über Sasuke nach. Ihre Gefühle für den Uchiha waren nun wieder präsent und stark, sodass die Haruno ihre, sonst verborgene, Sehnsucht nach ihm spürte, genauso ihre Liebe.

Sie seufzte leise und sagte nach kurzem überlegen: „Ich denke das ich Heim gehen sollte.“

Naruto sah mit an, wie seine Freundin aufstand und ihren Kimono richtete.

„Ich begleite dich!“, der Junge sprang regelrecht auf und grinste das Mädchen an. Diese erwiderte es mit einem leichtem lächeln und sagte leise: „Danke, Naruto.“
 

Naruto verabschiedete sich vor der Haustüre von Sakuras Elternhaus. Sie sah ihm noch eine Weile nach, ehe sie hinein ging, sich in der Küche etwas zutrinken genehmigte und dann hinauf in das erste Obergeschoss des Hauses ging, wo ihr Zimmer lag.

Ihre Eltern schliefen bereits, dass konnte sie aus den Geräuschen im Flur schließen, die aus ihrem Schlafzimmer drangen. Also ging das Mädchen lautlos ins Badezimmer, schminkte sich ab, löste ihre Hochsteckfrisur, wusch sich und ging dann weiter in ihr Zimmer um sich ihren Kimono auszuziehen.

Sie wollte sich gerade ein T-Shirt anziehen um sich endlich schlafen zu legen, denn sie war doch recht müde, als ein Klopfe von außen an ihrem Fenster erklang. Sie dachte zu erst an Naruto und suchte sich bereits die passenden Worte für den Spanner zusammen, als sie einen Falken entdeckte.

Sofort ging sie zum Fenster und öffnete dieses um das Tier herein zu lassen. Anmutig flatterte der Vogel in das Zimmer der Kunoichi und lies sich auf dem Geländer des Bettes nieder. Er stieß einen Schrei aus, spannte die Flügel weit auf und drehte sich dann mit dem Rücken zu dem Mädchen. Dort war eine Art Rucksack befestigt, in dem eine Papierrolle befestigt war.

Sofort griff Sakura nach der Nachricht und erkannte an dem Sigel, dass diese aus dem Hukagebüro stammte.

Wenn Tsunade zu einer solchen Uhrzeit noch einen Botenvogel schickte, dann musste es wirklich wichtig sein.

Eilig löste sie das Siegel und öffnete die Schriftrolle. Während sie las, erkannte sie die Schrift von Shizune. Sie musste hastig geschrieben haben, das bemerkte Sakura an den Fehlern und der unsauberen Schriftzeichen. Sie musste manche noch einmal lesen um sie verstehen zu können, was völlig unüblich für Shizune war.

Als Sakura das letzte Wort gelesen hatte, konnte sie nicht glauben das sie stimmen sollten. Sie legte das Schriftstück beiseite, ehe sie sich hastig anzog und dann erneut ihr zu hause verließ. Während dessen war der Botenvogel schon längst wieder weggeflogen.

Sakura steuerte ihr Ziel direkt an und schlug keinen Umweg ein, denn der Brief drängte sie zur Eile. Außerdem wollte sie mit eigenen Augen sehen, dass es stimmte.

Sie musste ins Krankenhaus!
 

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[1] Eine Kunoichi (くノ一) ist ein weiblicher Shinobi. In jedem Team gibt es meistens eine Kunoichi. Sie muss nicht nur kämpfen können, sondern wird auch auf das Leben als Frau vorbereitet. Oft sind sie auch in medizinischen Nin-Jutsus ausgebildet. Der Begriff Kunoichi ist ein Kunstwort, welches sich aus dem japanischen Kanji für "Frau" ergibt. Zerlegt man das Kanji in seine drei Striche, erhält man Kunoichi.
 

Kapitel 2 kommt am 04.11.2012 und trägt den Titel „Bei Nacht und Nebel“.



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