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[Sasuke-Center; Team 7 | Sommerwichteln '12]
von

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„Eine Geschichte“


 

Prolog

„Eine Geschichte“
 

Sakuras blassrosanes Haar hatte in den vergangenen Jahren langsam ihre Farbe verloren und einen gräulichen Ton angenommen. Seit einiger Zeit arbeitete sie nur noch im Krankenhaus des Dorfes als Ausbilderin neuer Iryounin[1] und verzichtete dafür auf die Arbeit einer Kunoichi. Missionen erledigte sie daher nur noch im Notfall, allein schon weil ihr Körper nicht mehr ganz so wollte wie sie.

Zudem hatte sie einen Schützling bekommen, auf den sie achtgeben musste: Ihre Enkelin Hanami, die Tochter ihres Sohnes. Er und seine Frau, kamen während einer Mission ums Leben und seitdem lebte das Mädchen, welches damals gerade einmal fünf Jahre alt war, bei ihrer Großmutter. So wurden die Beiden von einer schmerzhaften Trauer aneinander gebunden, jedoch auch durch eine tiefe Liebe.

Sakura liebte das mittlerweile zwölfjährige Mädchen, welches erst vor kurzem die Akademie abgeschlossen hatte und nun unter einem Jounin als Genin ausgebildet wurde.

Oft sah die Frau in der jungen Kunoichi ihren verstorbenen Mann, den Großvater des Mädchens. Besonders in den Pech schwarzen Augen. Aber auch in ihrer Zielstrebigkeit spiegelte sich dieser wieder. Sie hatte viel mehr von ihm wie ihr verstorbener Vater, der ihrem Großvater optisch ähnlicher sah.

„Zumindest hast du nicht seine schlechten Eigenschaften geerbt“, hatte sie Hanami einmal erzählt, als sie nach ihrem Großvater gefragt hatte und das geschah sehr oft. Obwohl sie ihn kaum kannte, denn sie war erst sechs Jahre alt, als dieser starb verehrte sie ihn wie einen Helden.

Doch dieses Mal war es etwas anderes mit dem das Mädchen zu ihrer Großmutter eilte.

„Obaachan!“, Hanami kam von dem Training mit ihrem Team und sah dementsprechend auch aus, denn sie pflegte sich immer bei diesem zu beschmutzen, auch wenn es nur einfache Shurikenübungen waren, sie gab immer alles, als würde ihr Leben davon abhängen.

„Wie siehst du denn aus?“, fragte Sakura und musste schmunzeln.

Aufgeregt rannte das Mädchen, das die Haarfarbe ihrer Großmutter geerbt hatte, auf die Frau zu und fiel ihr mit der Farbe einer Tomate im Gesicht um den Hals. „Obaachan!“

„Was ist denn los, meine Kleine?“, fragte Sakura und lächelte immer noch. Sie legte die Arme um ihre Enkelin und drückte sie sanft an sich.

„Ich hatte heute Training!“

Die Frau lachte und nickte dann. „Das weiß ich doch! Ist denn heute etwas aufregendes passiert?“

Sakura war so, als würde der Rotton in dem Gesicht ihrer Enkelin, noch eine Nuance dunkler werden.

„Da sind diese beiden Jungs. Du kennst sie doch auch, oder?“

„Ryuusei und Tao?“

Hanami nickte aufgeregt. „Sie haben Beide gesagt, dass sie mich süß finden!“, erneut wurde die Farbe in ihrem Gesicht dunkler. „Und ich weiß nicht was ich tun soll! Sie sind beide total süß, aber ich kann doch nicht beide Jungs mögen!“

Sakura musste lachen, was ihre Enkelin sichtbar verwirrte.

Die Frau musste an ihre Zeit mit Team 7 und mit Team Kakashi denken. Damals konnte sie sich nicht zwischen den beiden Jungs entscheiden.

„Was ist so lustig, Obaachan?“, die Stimme Hanamis riss Sakura aus ihren Gedanken heraus.

„Ich habe mich gerade an etwas erinnern müssen. Als ich noch jünger war, war ich in der selben Situation wie du, Hanami.“

Die schwarzen Augen des Mädchens funkelten wie der nächtliche Sternenhimmel und Sakura konnte ihre Frage bereits in diesen ablesen: „Du warst als Mädchen auch beliebt?“

Der Frau kam es so vor, als würde das Mädchen nun mehr zur ihr aufsehen als zuvor schon.

„Ich schätze das es bei mir etwas anders war, als bei dir.“

„Erzähl es mir!“, verlangte die junge Kunoichi und Sakura begann die nun folgende Geschichte zu erzählen. Sie stammt aus einer Zeit in der sie eine junge Chuunin war und unzählige Abenteuer zusammen mit ihren Kameraden erlebt hatte, die sie nur noch mehr zusammen geschweißt und manchmal auch auseinander gerissen hatte.
 

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[1] Medizin-Ninjas (Iryounin, 医忍) oder auch Sanitäter sind Shinobi, die neben ihren Kampffähigkeiten medizinische Fähigkeiten haben.

„Sommernacht“


 

Kapitel 1

„Sommernacht“

Das Lied für dieses Kapitel ist Utakata Hanabi von Supercell.
 

Konoha hatte durch den Angriff von Akatsuki einen harten Rückschlag verzeichnen müssen. Das Dorf lag in Trümmern und sie brauchten zum Wiederaufbau ihrer Heimat Hilfe von Außerhalb. Trotz allem ließen sich die Bewohner nicht die Freude an dem anstehendem Sommerfest nehmen. Sie wollten Konohas Neuaufbau und Uzumaki Naruto als ihren Helden feiern. Es sollte der Welt zeigen, dass der Wille des Feuers nicht erlöschen würde, egal was geschah.

Sakura ging zusammen mit Naruto, dem sie vor nicht all zu langer Zeit ihre Gefühle gestanden hatte. Jedoch konnte sie Sasuke dennoch nicht vergessen, doch musste sie realistisch sein, denn sie würde den Uchiha niemals erreichen können und warum sollte sie dann noch länger auf seine Rückkehr warten?

Natürlich blieb er immer noch ein wichtiger Freund für das Mädchen, doch war die Sinnlosigkeit ihrer Liebe, dem Mädchen schon seit einiger Zeit klar, weswegen ihr die Entscheidung für Naruto viel leichter gefallen war, als sie es erwartet hatte.

Somit saß sie am Abend auf dem Hügel, zusammen mit ihrem blondem Freund und wartete auf das Highlight des festes: Dem Feuerwerk!

Dabei erinnerte sie sich daran, seit wann sie schon hoffte hier einmal mit Sasuke zu sitzen und wie oft sie trotz ihrer Fragerei dennoch alleine gegangen war, weil sie Narutos Einladungen bisher immer abgelehnt hatte.

Wenn sie ehrlich war, war ihre Liebe zu Sasuke schon immer traurig und einseitig gewesen. Schließlich hatte der Uchiha sie doch kaum als ein Mädchen beachtet, sondern nur als ein Mitglied seines Teams. Wobei es schon ein paar wenige Momente zwischen ihnen gegeben hatte die-

Nein“, ging es dem Mädchen durch den Kopf. „Es ist Vergangenheit und zählt nicht mehr.

Sasuke hatte sich von ihnen abgewandt um sich an seinem Bruder zu rächen, dafür was dieser ihm angetan hatte. Der Uchiha wählte einen Weg der Dunkelheit, einen, auf dem sie ihm weder folgen konnte, noch wollte. Das Einzige was ihr blieb, war daran zu glauben, dass Naruto es irgendwann schaffen würde, ihren verlorenen Freund und Kameraden zurück zu bringen.

„Sakurachan, wir sollten uns einen guten Platz sichern“, Naruto grinste, nach dem er seinen Satz beendet hatte und das Mädchen musste schmunzeln. „Ich weiß einen guten.“

Sakura nahm die Hand des blonden Jungen. „Dann lass uns gehen bevor der weg ist.“

Ihr war klar, dass sie noch genügend Zeit hatten bis zum Feuerwerk, doch wollte sie sich damit von ihren Gedanken ablenken. Klar würde Sasuke immer ein Teil ihres Herzens gehören, doch nur noch als Freund und Teil von Team 7. Denn ihre Gefühle galten nun Naruto.

Der Blonde Junge lief vor und zog dabei sanft seine Freundin hinter sich her. Sie drängten sich durch die Menschenmenge und sahen sich flüchtig die ganzen Stände an, auch wenn sie schon an allen gewesen waren.

Sakura musste lächeln, als sie kleine Kinder sah, die versuchten ein paar Goldfische mit Papierkescher zu fangen. Naruto hatte es ebenfalls versucht, mit mäßigem Erfolg. Der einzigen Fisch, den der Junge ergattern konnte schwamm nun in einem Glas in Sakuras Zimmer, denn sie konnten ihm kaum die ganze Zeit mit übers Fest tragen.

Das stolze Grinsen des Blonden, würde sie so immer sehen können, sobald sie das orangefarbene Tier ansah.

„Zuckerwatte!“, völlig unerwartet blieb Naruto plötzlich stehen, sodass Sakura gegen ihn prallte und beinahe auf den Hintern gefallen wäre, hätte der Blonde sich nicht festgehalten. „Warum bleibst du einfach stehen?“, murrte das Mädchen und sah ihn dabei verurteilend an.

„Hehehe ...“, gab Naruto nur von sich und kratzte sich verlegen am Hinterkopf. „Naja, ich dachte wir könnten uns welche holen und sie beim Feuerwerk zusammen essen.“

Sakura seufzte und schmunzelte dann. „Ja, das ist eine gute Idee“, sagte sie und bemerkte erst jetzt, dass rechts neben ihr ein Stand war, der die besagte Süßigkeit anbot. Der blonde Junge drängelte sich durch die Menge nach vorne um zwei zu bestellen.

Sakura blieb an ihrem Platz stehen und beobachtete das Treiben. Wie schon so oft konnte er beobachteten, dass die Standbesitzer sich über Narutos Bestellung freuten und sich geehrt fühlten. Dabei wirkte der Held des Dorfes ein wenig verlegen und so als wenn er keine Ahnung hätte, wie er damit umgehen sollte.

Für das Mädchen wirkte er dann wie der kleine Junge, der er damals war, als das mit Team 7 begonnen hatte, nur das er größer geworden war und auch etwas reifer.

Sakura spürte wie ihr Gesicht an Röte gewann und klopfte sich mit den Fingerspitzen gegen die Wangen. Doch warum? Warum war es ihr so peinlich, dass sie rot wurde, wenn sie an ihren Freund dachte?

Freund“, dachte sich die Kunoichi[1]. Es war so unwirklich und niemals hätte sie das gedacht, das sie einmal mit Uzumaki Naruto, der Nervensäge des Dorfes zusammen sein würde. „Wie sich Menschen doch ändern konnten. Das solltest du doch am besten wissen, Sakura ...

Erneut glitten ihre Gedanken zu dem abtrünnigem Uchiha und sie wand ihren Blick zum Himmel empor.

Unzählig viele Sterne funkelten auf dem schwarzblauem Hintergrund: Die perfekten Bedingungen für ein Feuerwerk also.

Das Feuerwerk!“, ging es Sakura durch den Kopf und sofort wand sie sich wieder in Narutos Richtung. Dieser war immer noch dabei sich die Lobeshymnen über sich anzuhören. Es waren sogar noch mehr Leute um ihn herum dazu gekommen um sich bei ihm für die Rettung des Dorfes zu Bedanken. „Und das, wo es doch schon ein paar Tage her ist ...“, so sehr sie darüber auch schmunzeln musste, sie konnten nicht weiter trödeln, denn immer mehr Besucher des Festes machten sich auf Weg um sich die besten Plätze für das Feuerwerk zu sichern. „Jetzt komm endlich, Naruto!“

Die laute Stimme Sakuras, holte den Jungen zurück auf den Boden. Kurz sah er zu seiner Freundin, die eine hastige Handbewegung in Richtung Himmel machte um ihn darauf aufmerksam zu machen, dass sie noch etwas vor hatten, dann bat er noch mal um die zwei Zuckerwatten.

Die nette Verkäuferin reichte ihm die zwei und meinte, dass die zweite aufs Haus gehen würde und verlangte nur den Preis von einer.

Hastig überreichte Naruto ihr die fälligen Ryo und nahm die gekaufte Süßigkeit dankend entgegen. Jetzt musste er nur noch zu Sakura und sie zu dem Hügel führen, von wo aus sie einen perfekten Ausblick auf das Feuerwerk und auf das Festgelände hatten.

Ab da, wo die Leute immer weniger wurden, fingen sie an zu rennen. Naruto hatte die Führung übernommen und lotste Sakura nun durch einen kleinen Wald. Völlig unpassend dafür gekleidet, sprangen sie von Ast zu Ast um etwas Zeit zu sparen. Während Sakura sich Sorgen um ihren Yukata und ihrer Hochsteckfrisur, mit der sie sowie so schon genug Probleme, wegen ihrer kurzen Haare, gehabt hatte, schien Naruto daran keinen Gedanken zu verschwenden. Klar trug er ebenfalls einen Yukata, doch bei ihm war es wohl eher die Tatsache das er durch und durch ein Shinobi war. Der Junge dachte wohl möglich nicht mal daran, dass es Kleidung gab, die nicht für solche Aktionen gedacht waren.

Als sie endlich den Wald verlassen hatten und auf dem Boden weiter gehen mussten, stoppte Sakura erst einmal um ihren roten Yukata nach Löchern, oder Rissen zu untersuchen. Zum Glück fand sie keine. Anders bei dem Orangefarbenem von Naruto. Dort entdeckte sie auf Anhieb welche und seufzte. Ihr Freund war eben der Chaosninja, da sollte sie so etwas kaum überraschen. Zum Glück, fielen sie nicht so sehr auf, wenn man nicht den unteren Saum ansah. Außerdem waren hier keine anderen Leute außer sie.

Sakura sah sich um. Wirklich niemand war hier. „Wo hast du mich hingeführt? Wir sind viel zu weit entfernt von dem Festplatz!“, gab die Kunoichi fast schon panisch von sich. Doch Naruto winkte ab. „Das ist ein Geheimtipp! Keiner außer mir kennt diesen Platz!“, er schnappte sich die Hand des Mädchens und zog sie weiter. Sie liefen in die Richtung einiger Hügel und hielten erst auf dem höchsten. „Sieh!“, forderte Naruto das Mädchen stolz auf und diese folgte der Worte.

Das was sie für einen Hügel gehalten hatte, war in Wirklichkeit die Kuppel eines Berges, der nicht gerade nah an dem Platz des Festes lag. Von hier oben aus hatte man dennoch einen perfekten Blick zu dem buntem Ort, mit all den Buden und Lampe, die durch all ihr Licht gut zu erkennen waren.

„Wie die Armeisen!“, kommentierte das Mädchen die winzigen Menschen die sich über den Festplatz drängten. „Ja ne? Hehehe“, sie wand sich zu Naruto um und lächelte. „Wie bist du darauf gekommen hier her zu gehen?“

„Naja, früher wollten mich die Dorfbewohner nicht dabei haben.“

Ja, Sakura hatte diese Zeit beinahe schon vergessen. Damals hatten sich alle aufgrund des Kyuubis, das in dem Jungen versiegelt wurde, vor ihm gefürchtet und ihn von sich fern gehalten.

„Und weil sie mich immer von ihren Plätzen verjagt haben, habe ich mir einen eigenen gesucht. Hier kommt keiner her, deswegen durfte ich immer hier bleiben.“

Sakura nickte. Der Platz hier war wirklich schön, doch die Geschichte dahinter war traurig. Doch das war nun vorbei. Das Mädchen widmete sich wieder der Aussicht und sah hinunter zum Fuß des Berges. Dort lag ein See, in dem sich die Sterne am Himmel, so wie der Vollmond spiegelten. „Wie ein Teppich mit Diamanten“, murmelte die junge Kunoichi.

„Noch lange nicht so schön wie deine Augen“, gab Naruto von sich und ließ sich in das Gras sinken, so als wolle er von seinen Worten ablenken. Doch das wirkte nicht. Sakuras Gesicht zierte ein rosaroten Farbton und sie konnte nur kurz zu dem Jungen sehen, dann sah sie wieder nach vorne, einfach nur in die Ferne, ohne einen bestimmten Punkt zu fixieren. „Ich habe aber grüne Augen, Naruto und keine dunkelblauen“, sie sprach leise und lächelte dabei. So ein Kompliment hatte ihr noch keiner gemacht. Noch nicht einmal Rock Lee, der ihr in der Vergangenheit schon oft gesagt hatte, er würde sie lieben. Ein kalter Schauer lief ihr den Rücken hinunter, so war es immer noch, wenn sie daran dachte. Auch wenn Lee ein wirklich toller Freund war, er war nicht mehr als ein Kamerad und Gefährte. Mehr nicht …

Erneut musste sie an Sasuke denken und sie fragte sich, ob jemals mehr aus ihnen hätte werden können, wenn sie es geschafft hätte ihn damals, in jener Nacht, aufzuhalten, oder wenn sie mit ihm gegangen wäre … Doch das war Vergangenheit, vorbei. Nun musste sie in die Zukunft schauen.

„Bald fängt es an.“

Es war erneut Narutos Stimme die das Mädchen zurück holte. In den ersten Sekunden musste sie überlegen, was der Blonde meinen könnte, doch dann fiel es ihr wieder ein: Das Feuerwerk.

Der Junge ergriff das Handgelenk seiner Freundin und zog sie hinunter auf den Fußboden, sodass sich Sakura zu ihm setzen musste.

Vorsichtig lehnte sich das Mädchen an seine Schultern und sah erwartungsvoll in den Himmel.

Auf dem Festplatz waren nun kaum noch Menschen unterwegs, denn alle hatten sich auf die Wiese am Ufer des Sees verteilt, an dessen anderen Ufer gegenüber das Feuerwerk gezündet werden sollte.

Viele der dort sitzenden Personen hatten sich Lampen mitgebracht, die sie nun anzündeten. Das konnte Sakura daran erkennen, dass nach und Nach Lichter am Ufer des Sees aufflackerten, so als wollten sie die Sterne am Himmel imitieren.

„Es ist wirklich schön hier“, bemerkte das Mädchen mit einem Hauch von Sehnsucht in ihrer Stimme. „Das sagst du nun. Warte erst mal ab, bis das Feuerwerk losgeht.“

Sakura schielte zu dem Blonden, der bereits jetzt schon zum Himmel sah, als wäre das Feuerwerk bereits im vollem Gange. Das Mädchen konnte die blauen Augen sehen, die nun im schwachem Licht des Mondes wie der Nachthimmel wirkten, nur ohne die abertausende Sterne, die funkelten und glitzern. Aber trotzdem war es ein Blau, das sie einzusaugen schien. Und dann: Plötzlich funkelten die Augen von Naruto und seine Freundin brauchte ein paar Minuten, bis sie bemerkte, das es das Feuerwerk war, welches sich in den Augen des Jungen spiegelte.

Langsam wand sich Sakura zum Himmel, an dem die bunten Lichter aufleuchteten und kunstvoll die Nacht erleuchteten. Das Feuerwerk war jedes Jahr das Highlight des Festes und der Kreativität, der Zeichen, welche die Raketen in den Himmel malten, war keine Grenze aufgelegt. Ob Herzen, Sterne, Blumen, oder auch das Zeichen des Dorfes, viele verschiedene Kunstwerke leuchteten für ein paar wenige Minuten am nächtlichen Himmel und brachten die Besucher des Sommerfestes ins Staunen.

„So wunderschön ...“, murmelte Sakura und bestaunte die bunten, funkelnden Lichter.

„Nur halb so schön wie du“, hörte sie Naruto murmeln, welcher fast schon starr in den Nachthimmel sah. Ob er ihrem Blick ausweichen wollte?

Ohne darauf weiter einzugehen, sah Sakura wieder zum bunt aufleuchtenden Nachthimmel hinauf und wurde durch den Schrei eines Falken erschreckt. Sie sah zum Wald zurück, aus dem der Laut kam und wenige Minuten später, flog der stolze Vogel über ihre Köpfe hinweg in Richtung des Dorfes. Wahrscheinlich hatte das Feuerwerk ihn aufgeschreckt.

Sakura wand sich wieder dem Höhepunkt des Festes zu und lehnte sich an Narutos Schulter. Nun, wo sie eine Stütze hatte, spürte sie auch wie müde sie bereits war und ließ es zu, dass ihre Augenlider zu fielen. Die Geräusche des Feuerwerkes, schienen immer leiser zu werden, so als würde sich das Mädchen von ihm entfernen. Vielleicht trug Naruto sie auch nach Hause. Seit sie die Augen geschlossen hatte, schien es so als hätte sie ihre Wahrnehmung verloren. Sie fühlte sich, als würde sie sanft zu Boden schweben.

Sakura hatte das Gefühl, dass einige Stunden vergangen waren, seit sie die Augen geschlossen hatte und als sie diese wieder öffnete stand sie an einem Ufer eines Sees. Es war eine Warme Sommernacht und kühlendes Wasser schwappte gegen ihre Füße, ein lauer Wind wehte ihr den Hut vom Kopf, welcher draußen auf der Wasseroberfläche des Sees landete.

Sakura wurde es erst jetzt bewusst, dass sie andere Sachen wie zu vor auf dem Fest trug:

Bis auf einen roten Bikini trug sie nichts. Ihre Haare waren nicht hochgesteckt, sondern zu zwei Zöpfe, jeweils einer links und einer rechts, gebürstet.

Zudem war Naruto nirgends zu sehen. War das Fest denn nur ein Traum gewesen, oder befand sie sich jetzt in einem?

Sie wusste es nicht, denn das Mädchen fühlte sich wie eine verirrte Wanderin ohne Kompass und Karte.

Kurz schloss sie die Augen und sah dann hoch in den Himmel. Zuvor hatte sie dort das bunte Feuerwerk sehen können und nun leuchteten dort nur die abertausende Sterne, so als hätte jemand einen Sack voll mit Diamanten ausgekippt. Zusätzlich spiegelten sich die Sterne im Wasser des Sees, dessen Oberfläche dadurch wie ein samtener, glitzer Teppich wirkte.

Sakura setzte sich in Bewegung und ging ihrem Hut entgegen, der von den sanften Wellen des Wassers immer weiter zum Ufer getrieben wurde. Vorsichtig, so als könnte er zerbrechen, nahm sie ihr Accessoire empor, welches noch ein wenig tropfte. Sie setzte sich ihren Hut jedoch nicht auf, sondern hielt ihn in ihrer rechten Hand, während die Linke an ihrem Kopf lag und die Haare davon abhielt, in ihr Gesicht zu wehen und ihr die Sicht zu beeinträchtigen.

Die Umgebung um den See war wirklich wunderschön. Am anderem Ufer konnte sie die Lichter einer Ortschaft sehen. Doch wo sie genau war, wusste sie nicht. Ihr schien alles unbekannt zu sein. Deswegen vermutete sie, dass dies ein Traum sein musste.

Ein wirklich realistischer dazu. Sakura hob ihren Fuß etwas an und glitt mit der Zehenspitze durch das angenehm kühlende Wasser, welches ihre Haut sanft um strich.

Sie atmete kurz die warme und feuchte Luft ein, setzte sich ihren Sommerhut wieder auf und watete zurück zum Seeufer. Kurz sah sie sich dort um und entschied nach Rechts zu gehen um doch noch herauszufinden, wo sie hier war.

Um den See herum war ein Steinmäuerchen gebaut worden, auf das das Mädchen nun stieg um darauf zu balancieren. An ihren nackten Füßen klebte der Sand, welcher sie bei jedem Schritt pickte.

Die Mauer auf der sie lief, war nicht besonders hoch, Sakura schätzte sie auf unter einem halben Meter ein. Leichtfüßig balancierte sie auf der Steinfläche, die arme hinter ihrem Rücken verschränkt, schlenderte sie ihren Weg entlang und sah sich den nächtliche Umgebung genau an. Es war genauso ruhig, wie sternenklar in dieser Nacht. Ein wirklich wundervoller Anblick. Wenn nur noch Naruto hier wäre, dann …

„Sakura ...“

Das Mädchen meinte eine ihr bekannte Stimme zu hören, doch ehe sie sich nach ihr umsehen konnte, wehte der Wind ihren Hut noch ein weiteres Mal hinfort. Es schien fast schon so als hätte die Person, deren Stimme sie gehört hatte, ihr ihn weggenommen. Doch das konnte nicht sein. Er hatte vor fast vier Jahren das Dorf verlassen und es schien nicht so als würde er es vorziehen zurück zu kommen, egal was geschah.

Nein, es war ganz unmöglich, dass Sasuke hier bei ihr war und trotzdem spürte Sakura seine Anwesenheit und vor allem seine Nähe.

Fast schon zögerlich sah die junge Kunoichi nach links und rechts und musste erkennen, dass sie immer noch alleine war. Aber das Gefühl ihm nahe zu sein schwand einfach nicht. Ganz im Gegenteil:

Es schien immer stärker zu werden, wie eine Blume aufzukeimen, heranzuwachsen und schließlich zu erblühen.

Dabei war sie sich doch im Klaren gewesen, dass ihre Liebe zu Uchiha Sasuke einseitig, verletzend und Sinnlos war. Doch trotzdem keimte in ihr eine so starke Sehnsucht nach ihm auf. War sie denn eine Masochistin? Nein und deswegen würde sie ihre Gefühle vergessen.

Sakura sprang von der Mauer hinunter und ging zu dem See um erneut ihren Hut zu holen. Sie watete durch das recht flache Wasser und als sie bis zu den Knien tief in diesem Stand, ertönte ein Knall über ihr. Erschrocken sah sie empor und entdeckte die bunten Farben eines Feuerwerks. Wahrscheinlich lag es daran, dass das Mädchen nicht darauf vorbereitet war, aber sie war der Meinung noch nie ein schöneres gesehen zu haben.

„Sakura.“

Erneut vernahm sie Sasukes Stimme und nicht nur das:

Sie war der Meinung in dem Funkeln der Lichter die Konturen seines Gesichts zu erkennen und sofort drängte sich die Erinnerung an ihn, in ihr Gedächtnis.

Sie sah ihn, als würde er vor ihr stehen:

Sein rabenschwarzes Haar, mit dem leichtem Blauschimmer. Seine dunklen Augen, die einen wie die tiefe Finsternis zu verschlingen drohten. Diese blasse, porzellanfarbene Haut war ein starker Kontrast zu seinen Haaren und ließ ihn zerbrechlich wirken, was er auf keinen Fall war.

Sakura schloss ihre Augen, spürte dadurch den verschwundenen Kameraden nur noch deutlicher und hatte das Gefühl sich an ihn anlehnen zu können.

„Sakurachan!“

Dieses Mal hörte sie Narutos Stimme und öffnete ihre Augen. Sie saß wieder neben ihm, an seine Schulter gelehnt und hatte anscheint geschlafen.

Dem dunklen Himmel nach, war das Feuerwerk wohl schon vorbei.

„Du bist eingeschlafen“, sagte der Blonde mit einer sanften Stimme. „Ich habe mich nicht getraut dich zu wecken. Es sah so aus als hättest du einen guten Traum gehabt.“

„Hmmm ...“, erwiderte die Kunoichi nur und dachte über ihren Traum und vor allem über Sasuke nach. Ihre Gefühle für den Uchiha waren nun wieder präsent und stark, sodass die Haruno ihre, sonst verborgene, Sehnsucht nach ihm spürte, genauso ihre Liebe.

Sie seufzte leise und sagte nach kurzem überlegen: „Ich denke das ich Heim gehen sollte.“

Naruto sah mit an, wie seine Freundin aufstand und ihren Kimono richtete.

„Ich begleite dich!“, der Junge sprang regelrecht auf und grinste das Mädchen an. Diese erwiderte es mit einem leichtem lächeln und sagte leise: „Danke, Naruto.“
 

Naruto verabschiedete sich vor der Haustüre von Sakuras Elternhaus. Sie sah ihm noch eine Weile nach, ehe sie hinein ging, sich in der Küche etwas zutrinken genehmigte und dann hinauf in das erste Obergeschoss des Hauses ging, wo ihr Zimmer lag.

Ihre Eltern schliefen bereits, dass konnte sie aus den Geräuschen im Flur schließen, die aus ihrem Schlafzimmer drangen. Also ging das Mädchen lautlos ins Badezimmer, schminkte sich ab, löste ihre Hochsteckfrisur, wusch sich und ging dann weiter in ihr Zimmer um sich ihren Kimono auszuziehen.

Sie wollte sich gerade ein T-Shirt anziehen um sich endlich schlafen zu legen, denn sie war doch recht müde, als ein Klopfe von außen an ihrem Fenster erklang. Sie dachte zu erst an Naruto und suchte sich bereits die passenden Worte für den Spanner zusammen, als sie einen Falken entdeckte.

Sofort ging sie zum Fenster und öffnete dieses um das Tier herein zu lassen. Anmutig flatterte der Vogel in das Zimmer der Kunoichi und lies sich auf dem Geländer des Bettes nieder. Er stieß einen Schrei aus, spannte die Flügel weit auf und drehte sich dann mit dem Rücken zu dem Mädchen. Dort war eine Art Rucksack befestigt, in dem eine Papierrolle befestigt war.

Sofort griff Sakura nach der Nachricht und erkannte an dem Sigel, dass diese aus dem Hukagebüro stammte.

Wenn Tsunade zu einer solchen Uhrzeit noch einen Botenvogel schickte, dann musste es wirklich wichtig sein.

Eilig löste sie das Siegel und öffnete die Schriftrolle. Während sie las, erkannte sie die Schrift von Shizune. Sie musste hastig geschrieben haben, das bemerkte Sakura an den Fehlern und der unsauberen Schriftzeichen. Sie musste manche noch einmal lesen um sie verstehen zu können, was völlig unüblich für Shizune war.

Als Sakura das letzte Wort gelesen hatte, konnte sie nicht glauben das sie stimmen sollten. Sie legte das Schriftstück beiseite, ehe sie sich hastig anzog und dann erneut ihr zu hause verließ. Während dessen war der Botenvogel schon längst wieder weggeflogen.

Sakura steuerte ihr Ziel direkt an und schlug keinen Umweg ein, denn der Brief drängte sie zur Eile. Außerdem wollte sie mit eigenen Augen sehen, dass es stimmte.

Sie musste ins Krankenhaus!
 

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[1] Eine Kunoichi (くノ一) ist ein weiblicher Shinobi. In jedem Team gibt es meistens eine Kunoichi. Sie muss nicht nur kämpfen können, sondern wird auch auf das Leben als Frau vorbereitet. Oft sind sie auch in medizinischen Nin-Jutsus ausgebildet. Der Begriff Kunoichi ist ein Kunstwort, welches sich aus dem japanischen Kanji für "Frau" ergibt. Zerlegt man das Kanji in seine drei Striche, erhält man Kunoichi.
 

Kapitel 2 kommt am 04.11.2012 und trägt den Titel „Bei Nacht und Nebel“.

„Bei Nacht und Nebel“


 

Kapitel 2

„Bei Nacht und Nebel“
 


 

Das Lied für dieses Kapitel ist Even if I could von Papa Roach.
 

Dunkel hörte er die Worte von diesem „Madara“ in seinem Kopf. Immer wieder, wie bei einem Echo musste er sie sich immer wieder anhören. Ohne die Kraft dazu zu haben, sich dagegen zu wehren. Er konnte kaum aufrecht stehen, trotzdem bewegte sich sein Körper quasi von alleine. Sein Kopf steuerte ihn, fixierte nur einen Gedanken, nur ein Verlangen:

Er wollte die Wahrheit wissen!

Nach all der Dunkelheit in seiner Vergangenheit, sehnte er sich nach einem Licht, das Klarheit in sein Leben brachte.

Dazu hatte Madara ihm einen Anhaltspunkt gegeben, welchen er nun ansteuerte:

Konohagakure!

Seine ehemalige Heimat sollte der Ursprung seines Leids sein, so sagte es der Mann, der sich als Madara ausgab, also musste er all die Antworten die er suchte dort finden können.

Er schleppte sich durch den Wald. Es war schon lange Nacht und er war bereits seit einigen Stunden, wahrscheinlich auch Tagen, dass konnte er in seinem Zustand nicht genau sagen, unterwegs. Wie nah er an seinem Ziel war, wusste er nicht. Das wolle er auch gar nicht, denn das würde unter Umständen nur noch mehr Verzweiflung in seinem Herz sähen.

Nein, er würde einfach weiter laufen, bis er das Dorf erreicht hatte.

Der junge Shinobi hielt inne, denn er vernahm merkwürdige Geräusche in der Nacht und sah zum Himmel. Da er gerade erst aus dem Wald gelangt war, konnte er den klaren Sternenhimmel sehen, genauso wie das Feuerwerk, welches den Himmel in bunte Farben tauchte.

„Heute müsste das Sommerfest sein ...“, murmelte der Junge und seufzte. Das Dorf sollte gerade am Ufer des Sees versammelt sein um dem Schauspiel beizuwohnen.

Er selber hatte schon früher dem fest keine große Beachtung geschenkt, nur ein Mal, an dem sein Sensei ihn dazu gezwungen hatte ihn zu begleitet. Natürlich hatte er das Fest mit seiner Familie besucht, doch seit diese tot war, hatte er es kein einziges Mal besucht, außer das eine Mal mit Hatake Kakashi.

Nein, er hatte nun keine Zeit für Sentimentalitäten, er musste weiter. Also setzte er wieder einen Fuß vor den Anderen und führte seinen Weg fort. Entlang des Waldrandes, denn von dort aus, sollte es nicht mehr so weit sein.

Der Weg war anstrengend und hart für seinen vom Kampf geschundenen Körper. Bei jedem Vogelschrei, der die Nacht durchschnitt, wünschte der junge Mann sich, ein solches Tier sein zu können, denn so hätten ihn seine Flügel zu seinem Ziel tragen können, ohne das er seinen Weg entlang stolpern musste. Als Beschwörungstier wäre eines Falke sicher praktisch, besonders wo Manda gestorben war.

Das Tier seines Bruders, war ein Rabe gewesen, so weit er das wusste.

'Mein Bruder ….'

Schon seit der Junge denken konnte, beeinflusste der Ältere sein Leben, Baute ihn auf, oder zerbrach ihn wie Glas. Er hatte zu seinem Bruder aufgesehen und dieser hatte alles zerstört, hatte ihm den Hass gelehrt, welcher bisher sein Leben bestimmte und nun kam dieser Mann, der sich als Madara vorstellte und ihm sagte, dass alles eine von seinem Bruder inszenierte Lüge war?

Nein, das war alles zu viel für den Jungen und er wollte nur eines:

Die Wahrheit!

Seit geraumer Zeit fragte er sich bereits, warum er nicht schon früher auf die Idee gekommen war die Hokage zu fragen, oder den Dritten vor ihr. Was wäre, wenn Madara recht hatte und das Dorf wirklich die Schuld an seinem Leid trug? Was dann?

Rache!

Sie würden alle dafür bezahlen, denn während er gelitten hatte und durch die Hölle gegangen war, hatten sie alle ein behütetes Leben gehabt, auf den Kosten seiner Familie!

Doch erst einmal musste er in dem Dorf ankommen.

Von dem Waldrand aus, hatte er es nicht mehr weit bis zu dem Haupttor hin. Wie ein Schatten tauchte es vor ihm auf, nur durch das Feuerwerk, am anderem Ende des Dorfes, erhellt.

Der junge Mann ging weiter auf das Tor zu, dessen Wachen sich ihm direkt in den Weg stellten.

„Halt! Wer ist da?“, rief der Rechte der Beiden.

„Weisen Sie sich aus!“, verlangte der Linke, doch kamen sie nicht dazu irgendetwas gegen den Jungen zu unternehmen, denn dieser brach aufgrund seiner Erschöpfung und Wunden endgültig zusammen.

Sofort eilten die Wächter ihm zu Hilfe, doch der Jüngere stieß sie nur weg. „Fasst mich nicht an!“, fauchte er sie an. Er musste zu geben, dass er etwas unfreundlich war, aber da stand ihm sein Stolz im Weg.

„Ist das nicht ..?“, begann der Rechte Wärter und der Andere nickte nur. „Es wird am Besten sein, wenn wir es Tsunadesama melden.“

Während der Eine verschwand, blieb der Andere bei dem Ankömmling und sah mit an, wie dieser umständlich auf stand.

„Du bist verletzt und solltest dich schonen.“, bemerkte der Wächter, doch der Junge schien ihn zu ignorieren. „Wirklich Kleiner.“

„Halt deine verdammte Fresse!“, herrschte der Junge ihn an. Er hatte keine Lust sich vorschreiben zu lassen, was er zu tun und zu lassen hatte. Nur weil er wieder hier war, bedeutete dies noch lange nicht, dass er wieder zu ihnen gehörte.

Nein, dafür wogen die Anschuldigungen von Madara zu schwer. Er war nur hier um herauszufinden ob es stimmte und wie er ab sofort weiter machen sollte.

Bisher hatte er es nicht geschafft nur einen klaren Gedanken zu fassen. Sein Kopf war völlig leer.

„Ah … Da ist eine Nachricht vom Hokage...“

Der Junge sah zum Himmel hoch. Ein Falke flog auf sie zu und landete auf dem Arm des Torwächters..

Wie viel Zeit war denn bisher schon vergangen? Hatte der junge Shinobi denn keinerlei Zeitgefühl mehr?`

Der Wächter las die Nachricht und machte dabei ein ernstes Gesicht, dann sah er in die Richtung des Dorfes. Wahrscheinlich würde irgendjemand kommen um den Ankömmling abzuholen.

Wen sie wohl schicken würden? Ob es jemand war den er kannte? Jemand aus seinem altem Team? Er konnte nur hoffen, das es nicht so war.

Der Junge wand sich um, sah den Weg entlang den er gekommen war und dachte darüber nach, wie er sich seinen ehemaligen Kameraden gegenüber verhalten würde.

„Sasuke!“, eine dem Jungen bekannte Stimme riss ihn aus seinen Gedanken und er drehte sich zu dieser um. Er sah in das kaum gealterte Gesicht seines ehemaligen Lehrmeisters. Das einzig freie Auge war müde, jedoch wachsam, so wie es der Uchiha von ihm gewohnt war.Auch wenn heute das Sommerfest war, trug Kakashi die üblichen Sachen der Jounin, was Sasuke daraus schließen lies, das der Ältere diese Nacht Dienst hatte.Vielleicht weil er keine Begleitung für das fest gefunden hatte.

Ein Grinsen schlich sich auf Sasukes Lippen, ohne das dieser es bemerkte.

Kakashi stoppte kurz vor seinem ehemaligen Schüler und musterte ihn eingehend. Er registrierte jeder seiner Wunden und unterschied welche dringend behandelt werden mussten und davon trug der Uchiha so einige am Körper.

Doch entschied sich der Hatake ihn nicht darauf anzusprechen, denn jedes Wort konnte bei Sasuke das falsche sein. Ihn auf Verletzungen anzusprechen, war für ihn, als würde man ihm seine Schwächen aufzählen und das war etwas, was man bei Sasuke niemals tun sollte, auf keinem Fall!

Also entschied sich Kakashi für ein wenig smal talk: „Da bist du ja wieder, Sasuke.“

Nur eine minimale Regung kam von dem Jungen, denn er versuchte den Älteren, wie zuvor schon den Wächter, zu ignorieren.

„Ich bring dich erst einmal zu mir, da kannst du dich ausruhen“, Kakashi hob einladend seinen rechten Arm und Sasuke setzte sich in Bewegung.

„Aber wir müssen ihn-“, begann der Torwächter, doch der Hatake schnitt ihm das Wort ab: „Tsunadesama weiß Bescheid. Die Formalien regeln wir dann Morgen.“

Ungeachtet der Bedenken des Wächters, der ja nur seiner Arbeit verrichtete, machte sich der Jounin mit seinem wiedergekehrten Schützling auf den Weg zu seiner Wohnung. Er hätte ihn zwar auch in seine eigener bringen können, jedoch wollte er den Uchiha nicht alleine lassen. Außerdem musste da wohl erst einmal gründlich gereinigt werden.

Das was der Hatake nun nicht beachtete, war die Tatsache, dass Sakura nun zum Krankenhaus bestellt worden war und sie nun dort auf den Uchiha wartete. Das bedeutete, dass er sie abholen musste, ob Sasuke sie dann gewähren lies, war eine Frage, die sich dann fast von alleine beantwortete, wenn es soweit war.

Der junge Uchiha folgte still schweigend dem Hatake. Kakashi würde es jedem schriftlich geben, wenn es sein musste, doch klar war, dass Sasuke nun noch schweigsamer zu sein schien, als er vor seiner Abreise aus Konoha gewesen war.

Es dauerte gar nicht lange bis sie die Wohnung des Jounin erreicht hatten und Kakashi seinen Gast ins Wohnzimmer führen konnte. Den Satz „Du kennst dich hier ja schon aus, Sasuke“, verkniff er sich, der Jüngere starrte eh nur Anteilslos vor sich hin.

Kakashi versorgte Sasuke mit etwas zu trinken und erklärte ihm, dass er noch kurz vor die Tür musste. Der Junge reagierte nicht, so wie der Jounin es erwartet hatte, deswegen machte der Ältere sich dann auch gleich auf den Weg zum Krankenhaus.

Wahrscheinlich wartete Sakura bereits und so wie er die Kunoichi kannte, würde sie ihn erst einmal zusammen stauchen, weil er viel zu unpünktlich und unverantwortlich war, jedoch sollte sie in der Lage sein, seinen Standpunkt zu verstehen. Schließlich kannte sie den Uchiha genauso gut wie der Hatake es tat.

Als Kakashi am Krankenhaus des Dorfes ankam, stand Haruno Sakura in dem Licht einer Straßenlaterne und wartete am Eingang. An ihrer Gesichtsmimik konnte Kakashi ablesen, dass er viel zu spät war.

Aber nicht nur das:

Sakura schien nervös zu sein. Also empfand sie nach all den Jahren noch immer etwas für Sasuke. So stark wahren ihre Gefühle für den Uchiha, sodass sie all die Jahre der Trennung und des Hasses überstanden. Das musste wahre Liebe sein.

Kakashi trat näher an das Mädchen heran, sodass diese ihn nun auch bemerkte. Sofort änderte sich ihre Mimik in Ärger.

„Ihr seid zu spät!“, beschwerte sie sich und bemerkte erst in der nächsten Sekunde, dass Kakashi alleine gekommen war. „Wo ist Sasukekun?“

Beruhigend schüttelte der Jounin den Kopf. „ich habe ihn zu mir gebracht, deswegen bin ich auch zu spät“, erklärte er und sah wie Sakuras Gesichtszüge sich entspannten. Wahrscheinlich hatte sie befürchtet, dass Sasuke wieder verschwunden war.

„Er ist also bei dir ...“, murmelte die Haruno und seufzte. „Warum? Du solltest ihn ins Krankenhaus bringen, damit ich ihn behandeln kann.“

„Sei nicht so streng mit mir, Sakura. Du kennst doch Sasuke genauso gut wie ich“, fing Kakashi an und lehnte sich lässig an die Mauer, die das Krankenhaus umgab. „Sasuke würde niemals freiwillig im Krankenhaus bleiben, oder sich da untersuchen lassen und das weißt du.“

Sakura wollte erst etwas erwidern, doch sie schüttelte nur seufzend den Kopf. „Du hast wahrscheinlich recht. So sollte es etwas einfacher sein. Weiß Tsunadesama denn schon Bescheid?“

Kakashi nickte und stieß sich dann von der Mauer wieder ab. „Besorge das was du brauchst und komm dann zu meiner Wohnung“, gab der Jounin von sich. „Ich muss zurück, denn so lange kann ich Sasuke nicht da alleine lassen.“

Erneut seufzte Sakura und während Kakashi wieder ging, betrat sie das Krankenhaus um sich ein paar Kleinigkeiten zusammen zu suchen. Eigentlich waren das nur ein paar Verbände und Pflaster, so wie eine Wundsalbe. Die eingehendere Untersuchung musste sie dann machen, wenn Sasuke sich bereit erklärte mit ihr ins Krankenhaus zu gehen. Falls das überhaupt von Nöten war. Schließlich hatte sie den Uchiha noch nicht gesehen und auch Kakashi hatte nichts zu seiner Verfassung gesagt.

Mit einer gepackten Tasche, die von Teams für den Notfall mit auf Mission genommen wurde, machte Sakura sich auf den Weg zu der Wohnung des Hatake. Sie überlegte ob sie Naruto Bescheid sagen sollte, entschied sich dann aber dagegen, denn wahrscheinlich würde das für Sasuke zu viel werden. Schließlich war der Uchiha impulsiv und launisch, dazu noch leicht reizbar.

Naruto würde Sasuke eh schon noch früh genug treffen, außerdem konnte die Kunoichi so besser mit dem Jungen alleine reden.

Sakura kannte den Weg zu Kakashis Wohnung und war recht schnell dort. Alles war still und nur durch die Fenster, die zu der Wohnung des Hatake gehörten, drang Licht hinaus.

Sakura sah hinauf und spürte auf einmal wieder ihre Nervosität.

Was sollte sieh ihm sagen?

Was würde Sasuke sagen?

Wollte er sie überhaupt sehen?

Warum war er so plötzlich wieder zurück gekommen? Hatte er sein Ziel erreicht?

So viele Fragen, die die junge Kunoichi verunsicherten. Doch warum nur? Sie war kein kleines Kind mehr und Sasuke würde ihr schon nichts tun, sonst würde seine Rückkehr auch keinen Sinn machen.

Sakura hob ihren Arm an und drückte auf die Klingeln ihres ehemaligen Lehrmeisters. Sie musste sich zusammenreißen, schließlich war sie Chuunin und eine Schülerin Tsunades, eine der Legendären Sannin! Sie hatte einen Ruf zu verlieren!

Die junge Frau stieg die Treppe hinauf und ging zu der Wohnungstür Kakashis, wo dieser auch schon auf sie wartete.

„Noch ist er wach, aber er sieht richtig fertig aus. Eine ordentliche Portion Schlaf würde ihm sicherlich gut tun“, erklärte der Mann, während die Kunoichi die Wohnung betrat.

„Ich werde mich beeilen. Wo ist Sasukekun?“

„Im Wohnzimmer.“

Sakura ging vor und blieb in der Tür des besagtem Zimmer stehen. Sasuke saß auf der Couch und schien ins Nichts zu starren. Es wirkte auch nicht so, als hätte er sie bemerkt.

Vor dem Uchiha, auf einem kleinem Tisch, stand ein Glas, das nur halbvoll mit Wasser befüllt war, also trank er, was schon mal gut war.

Die ganzen dreckigen Verbände, die der Junge trug, würde Sakura wechseln, sich die Wunden darunter ansehen und sie eventuell mit einer Wundsalbe versorgen. Ansonsten sah er recht gut aus. Nur das Kakashi wohl recht hatte. Der Uchiha brauchte wirklich eine Menge Schlaf, so viel stand fest. Den sollte er aber auch bekommen, sobald Sakura fertig war. Jedoch würden dann all ihre Fragen warten müssen.

„Sasukekun ...“, gab das Mädchen von sich und ging in den Raum hinein, doch der Junge reagierte nicht auf sie, oder er ignorierte sie einfach. Doch Sakura wollte nicht so einfach aufgeben und sprach weiter: „Schön dich wieder zusehen.“

„Was mach ich denn hier? Es liegt doch auf der Hand. Dass er mich ignoriert ...“, ging es der jungen Kunoichi durch den Kopf.

Das Mädchen setzte sich neben den Uchiha auf die Couch, doch auch jetzt reagierte er nicht auf sie, sondern starrte nur gerade aus. Es wirkte fast schon Krampfhaft.

„So ist er schon die ganze Zeit. Mit mir hat er auch noch kein einziges Wort gesprochen“, gab Kakashi von sich, der mit einem Glas voll Wasser den Raum betrat. Er stellte das kleine Gefäß vor dem Mädchen auf dem Wohnzimmertisch ab. „Ich denke du kannst anfangen.“

Sakura nickte, bedankte sich für das Wasser und wand sich dann dem Uchiha zu. Er wirkte so abwesend und teilnahmslos, so als würde in dem Körper keine Seele innewohnen. So wollte sie den Jungen, den sie liebte niemals sehen.

Vorsichtig legte sie ihre rechte Hand auf Sasukes linken Unterarm um ihn auf sich aufmerksam zu machen.

Diesmal reagierte der Uchiha auch, jedoch nicht so, wie sie es beabsichtigt hatte:

Sasuke schlug ihr Hand weg und das nicht gerade sanft. Dabei zischte er ein „Fass mich nicht an!“ und sah sie warnend mit seinen blutroten Sharingan an.

Sakura zuckte aufgrund dieser Reaktion zurück und fragte sich was sie nun falsch gemacht hatte. Sie wollte ihm doch nur helfen.

„Sasuke!“, herrschte Kakashi den Uchiha an, welcher darauf von der Couch aufstand. „Sie will dir nur helfen!“

Ich habe weder sie, noch dich um Hilfe gebeten! Also lasst mich in Ruhe!“, fauchte der Junge und sah nun auch Kakashi wütend an. Er wollte nur die Wahrheit über seine Familie erfahren, keine Hilfe.

„Du hast Wunden! Dein Körper ist erschöpft! Lass mich dir helfen!“, gab Sakura fast schon flehend von sich. Sie konnte mit den kalten Worten des Uchihas kaum umgehen.

„Kümmere dich um deinen eigenen Dreck!“

Nun stand die Kunoichi auf und ging einen Schritt auf Sasuke zu, hielt dabei ihren Kopf gesenkt um die aufkommenden Tränen zu verbergen.

„Sasuke, wir wollen dir nur helfen, wir sind schließlich immer noch Team 7“, versuchte Kakashi seinen Schüler zur Vernunft zu bringen. Er konnte es kaum verstehen wie sich Sasuke so hatte verändern können.

„Hört endlich auf von diesem Team zu reden! Das ist vorbei! Ich bin kein Kind mehr! Ich habe keine Zeit mehr für eure Spiele!“

Das war der Punkt, der bei Sakura das Fass zum überlaufen brachte. Völlig in Trance hob sie den Arm und schlug auf Sasuke ein, so wie sie es schon so oft bei Naruto gemacht hatte. Durch die Wucht des Schlages, wurde der Uchiha gegen die nächste Wand geschleudert, wo er ein Loch hinterließ und im dahinter liegendem Badezimmer landete.

Während Kakashi völlig sprachlos und geschockt seine demolierte Wand betrachtete und von unten Klopfen und Schreie, sie sollten gefälligst leise sein, ertönte, atmete das Mädchen schwer und ihre Tränen tropften zu Boden.

Sasuke, der sich aus den Trümmern erhob und völlig verwirrt von den „neuen“ Kräften Sakuras war, sah das das Mädchen weinte und blieb in den Steinbrocken der Wand sitzen, während das beschädigte Waschbecken leckte und ihn nass spritzte. „Was ...“, er fand keine Worte für diese Szene.

„Sasuke no Baka ...“, gab Sakura von sich und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. „Du hast keine Ahnung was Naruto und ich wegen dir durchgemacht haben ...“

Statt etwas auf die Worte zu erwidern, zog der Uchiha es vor zu schweigen, denn die Kraft des Mädchens war ihm eindeutig unheimlich.

„All die Jahre haben wir dich nicht aufgegeben! Wir haben versucht dich zurück zu holen, doch du bist so egoistisch und denkst nur an dich!“

„Ich habe euch nie darum gebeten! Es war eure Entscheidung, mach mich also nicht dafür verantwortlich“, Sasuke erhob sich aus dem Geröllhaufen. Woher hatte das Mädchen so viel Schlagkraft? Nein, sie war eindeutig nicht mehr das kleine Mädchen, das er kannte. „Und außerdem, habt ihr keine Ahnung was meine Beweggründe sind.“

„Weil du nie mit uns geredet hast!“, warf sie ihn vor. Sie hatte alles ausgeblendet, für sie gab es nur noch Sasuke. Keine zerstörte Wand, kein geschockter Kakashi, keine wütenden Rufe der Nachbarn. Auch das sturmschellen hörte sie nicht. „Du hast nur von Rache und Macht geredet, aber dich uns nie geöffnet! Wir sind ein Team! Wir unterstützen uns gegenseitig!“, erneut fing sie an zu weinen und schaffte es nicht die Tränen aufzuhalten. „Du bist so ein egoistischer Idiot, Sasukekun!“

Der Uchiha konnte nichts anderes, als das Mädchen schweigend anzusehen. Kakashi war aus dem Raum gegangen um an die Wohnungstüre zu gehen, denn die beiden jungen Shinobi hatten einiges an Krach verursacht. Der Uchiha sah sich die Trümmer an, dann die Wand und dann Sakura, die nur da stand und weinte. Sie weinte … Wegen ihm?

Die Frage warum sie weinte, drängte sich ihm auf, gelang aber nicht über seine Lippen. Er schwieg und sah sie an. Sakura schwieg nun ebenfalls. Sie schwieg und weinte.

Sasuke musste unweigerlich an die Zeit denken, wo sie Team 7 waren. Damals hatte sie oft geweint und war ein nerviges und schwaches Mädchen gewesen und jetzt?

Er sah sich noch mal die Wand an und ging zurück ins Wohnzimmer. Sein Körper trug neue Wunden und Schrammen davon, doch spürte er den Schmerz gar nicht mehr. Er war wie betäubt.

„Woher kommt diese Kraft?“, hatte am Ende nicht nur Naruto, sondern auch Sakura ihn überholt? „Wieso können sie so stark werden?“

Es war weniger Anerkennung ihrer Stärke, sondern mehr eine Registrierung, dass sie nicht mehr das kleine Mädchen von damals war.

Sie schwiegen, sich gegenseitig an und wahrscheinlich wäre es noch ewig so weiter gegangen, wenn Kakashi nicht gewesen wäre.

Der Jounin räusperte sich und die beiden jungen Shinobi sahen fast schon erschrocken zu ihm. „Ich will euch ja nicht in eurer Aussprache stören, jedoch ...“, er seufzte innerlich, ehe er strenger und vor allem wütend weiter sprach: „Ist es euch im Klarem, dass ihr da MEINE Wohnung auseinander genommen habt?!“

Sakura zuckte zusammen und sah dann zu Sasuke, der fast schon ungerührt vor dem Loch in der Wand stand. Erst jetzt wurde sie sich dem bewusst was sie angerichtet hatte. „Es tut mir leid, Kakashisensei ...“, gab sie kleinlaut von sich. „Natürlich bringe ich das wieder in Ordnung.“

„Nicht nur du, Sasuke wird dir helfen.“

„Warum ich?“, warf der Uchiha empört ein. „Ich hab ja wohl nichts damit zu tun!“

Kakashi schüttelte seufzend den Kopf. „Du bist jawohl der Auslöser für all das.“

Sasuke murrte, gab jedoch ansonsten keine Wiederworte, was den Hatake fürs Erste zufrieden stimmte. „Und jetzt wirst du dich von Sakura behandeln lassen. Danach geht es ins Bett“, der Jounin genoss es dem Uchiha sagen zu können, was er zu tun hatte. Doch dieser hatte eindeutig etwas dagegen. Jedoch wurde sein Protest im Keim erstickt und der junge Shinobi musste sich den Worten des Älteren beugen und lies Sakura sich um seine alten und neuen Verletzungen kümmern.
 

Kapitel 3 kommt am 11.11.2012 und trägt den Titel „Unser Freund“.

„Unser Freund“


 

Kapitel 3

„Unser Freund“
 


 

Das Lied für dieses Kapitel ist Comeback von Redlight King.
 

Es war Naruto der Sakura aus dem Schlaf riss, indem er an der Balkontüre ihres Schlafzimmers klopfte.

Murrend drehte sich das Mädchen weg, doch das Klopfen wurde einfach nicht leiser. Es war eher das Gegenteil, welches eintrat.

Also drängte sich Sakura dazu auf zustehen um die Quelle des Lärms zu eliminieren.

Sie zog sich ihren Morgenmantel an, ehe sie die blickdichten Vorhänge der Balkontüre, aufzog und die Tür öffnete.

Naruto sah sie aufgeregt an, doch so müde, wie das Mädchen war, interessierte sich Sakura mehr für die Uhrzeit. Draußen war es bereits hell und der alltägliche Tumult herrschte auf den Straßen unter ihrem Balkon. Doch Sakura fühlte sich nicht ausgeschlafen, was auch kein Wunder war, schließlich war sie erst um 04:29 Uhr nach Hause gekommen.

„Was gibt es, Naruto?“, fragte sie etwas mürrisch und dazu hatte sie alles Recht der Welt, denn Naruto hatte sie schließlich um ihren Schlaf gebracht.

Der Uzumaki drängte sich an Sakura vorbei, in ihr Zimmer. „Die Leute draußen erzählen sich, dass Sasuke zurück sei, aber Shizune will mir nichts dazu sagen!“

Der Haruno gingen so viele Bilder durch den Kopf:

Wie sie Sasuke durch die Wand vom Wohnzimmer geschlagen, wie sie mit ihm die Trümmer beiseite geräumt und seine Wunden versorgt hatte.

Naruto hatte von der Rückkehr des Uchihas viel früher als erwartet erfahren, doch was sollte sie nun sagen? Würde er es ihr glauben, wenn sie sich unwissend stellte?

Doch bevor Sakura irgendeinen Entschluss fassen konnte, nahm Naruto ihr die Entscheidung ab: „Weil ich mir dachte, dass du davon noch nichts weißt, dachte ich mir, ich sage es dir. Du kommst doch bestimmt viel leichter an Informationen von Shizune als ich, oder?

Sakura seufzte und antwortete ihm etwas genervt: „Ich kann dir nichts versprechen. Aber versuchen, kann ich es auf jeden Fall „, kurz schloss sie die Augen und ging etwas durchs Zimmer, ehe sie weitersprach: „Und jetzt verschwinde! Was fällt dir überhaupt ein mich zu wecken?!“, während das Mädchen sprach, holte sie mit der Faust aus und schlug zu, so wie sie es bei Sasuke getan hatte.

Naruto, der dem Schlag nicht ausweichen konnte, wurde zurück geschleudert und zwar direkt durch die Balkontüre nach draußen.

„Du kannst draußen auf mich warten!“, rief sie ihm nach, schloss die Türe und zog die Vorhänge wieder zu.

Erleichtert seufzte Sakura, denn Naruto ahnte nicht, dass sie Sasuke schon begegnet war. Aber warum verschwieg sie es eigentlich? Und warum klopfte ihr Herz so aufgeregt und wild?

Sie setzte sich in Bewegung und machte sich fertig, während ihre Gedanken sich die ganze Zeit nur um Sasuke und Naruto drehten.

„Was wäre, wenn Shizunesan Naruto etwas von meinem nächtlichem Auftrag verrät?“, ging es ihr durch den Kopf.

Wahrscheinlich wäre Naruto dann viel mehr als nur enttäuscht von ihr. „Nein, ich muss es ihm selber sagen, nur wie und wann?“, still fasste sie für sich den Entschluss und verließ ohne Frühstück das Haus.

Draußen wartete Naruto auf sie. Seine Klamotten wiesen Spuren des Schlages auf und in seinem Gesicht befand sich etwas Dreck, welches sie sanft von seinem Gesicht wischte.“

„Gehen wir zu Shizune“, sagte Sakura sanft lächelnd und ging vor.

„Konoha macht sich, oder?“, hörte sie Naruto fragen, der etwas hinter ihr lief.

Das Mädchen nickte und sah sich die Häuser an. Der Bezirk in dem sie lebte, war bereits vollständig wieder hergerichtet worden, was noch nicht über all der Fall war, leider.

„Es wäre cool wenn jetzt auch noch Sasuke zurück kommen würde.“

Sakura schwieg dazu. Der Uchiha war schon hier, nur war es nicht klar ob er auch bleiben würde, denn er wollte, laut seiner eigenen Aussage, nichts mit ihnen zu tun haben.

„Dich würde das doch sicher auch freuen, oder Sakurachan?“

Das Mädchen nickte. „Ja klar!“

„Du wikst so bedrückt. Ist es weil ich dich geweckt habe?“, fragte der blonde Junge reumütig. „Wenn ja, dann tut es mir wirklich leid. Ich war deswegen nur so aufgeregt und ich dachte du würdest es sofort erfahren wollen.“

Sakura fühlte sich schlecht, denn schließlich wollte sie eigentlich Sasukes Ankunft vor Naruto noch geheim halten.

„Aber nur, weil ich Sasukekun schützen will. Naruto ist stürmisch und wild. Das könnte einfach zu viel sein und Sasukekun verschwindet wieder.“

„Du bist so still ...“

Narutos Stimme riss das Mädchen aus ihren Gedanken. Sie lächelte und sprach dann: „Wir werden wissen was los ist, wenn wir mit Shizune geredet haben.“

Den Rest des Weges unterhielten sie sich über das Sommerfest, wobei man Naruto seine Aufregung anmerken konnte. Sakura konnte es durchaus verstehen, schließlich war es ihr gestern Nacht nicht anders ergangen. Sie hätte Kakashi dafür bestrafen können, dass er immer zu spät kam. Es war noch schlimmer als sonst und dann war Sasuke nicht einmal bei ihm, sondern wartete in der Wohnung.

Sakura spürte wie ihr Herz höher schlug, genauso wie es letzte Nacht gewesen war. Ihr war klar, dass sie Shizune von Sasukes Zustand berichten musste, doch wann? Schickte sie vorher Naruto weg? Oder sollte die Haruno das später machen?

„Wir sind da!“, hörte sie Narutos aufgeregte Stimme sagen. „Endlich erfahren wir die Wahrheit!“

Sakura war es etwas mulmig zu mute. „Mach dir nicht zu viele Hoffnungen ...“, sagte sie mit leiser Stimme, ehe sie das Gebäude betraten, welches sich noch immer im Wiederaufbau befand.

Sie stiegen die zahlreichen Treppen hinauf zu der Etage in der das Büro der Godaime Hokage, deren Aufgaben momentan Shizune erledigte, befand.

Die Assistentin der Hokage saß hinter dem großem Schreibtisch als die beiden jungen Shinobi den Raum betraten.

„Ah, ich habe auf dich gewartet, Sakurachan“, Shizune sah müde aus und die Haruno vermutete, dass die Nacht der Älteren genauso kurz gewesen war wie die ihre.

Naruto trat sofort einen Schritt vor und sah die Frau hinter dem Schreibtisch mahnend an. „Wir sind hier weil wir wissen wollen ob-“, indem Sakura ihm die Hand vor das Gesicht hielt und einen Schritt vor ihn ging, schnitt sie ihrem Freund das Wort ab. „Ich war gestern Nacht bei Kakashi“, begann das Mädchen. Sie konnte den verwirrten Blick des Blonden auf sich ruhen spüren. Jedoch fuhr sie unbeirrt fort: „Bis auf einige Verletzungen, die ich bereits versorgt habe, scheint es ihm gut zu gehen.“

Shizune nickte. „Und weiter? Was konntest du herausfinden?“

„Er weigert sich mit mir über seine Pläne zu reden.“

„Hä? Was ist hier los?“, gab Naruto von sich, doch die beiden Kunoichi ignorierten ihn nur.

„Sasuke hat oft genug gesagt, er würde sich uns nicht anschließen“, gab Sakura von sich.

Schweigen trat ein, während dem die junge Haruno darauf wartete, dass Naruto sie an meckerte, weil sie ihm nicht schon früher etwas gesagt hatte.

„Wann hast du Sasuke getroffen?“, fragte der Blonde endlich und Sakura atmete innerlich auf. Ein wütender Naruto war ihr lieber wie ein schweigender. Jedoch fiel ihr dennoch keine Begründung für ihren Alleingang ein.

Daher war sie glücklich darüber, dass Shizune ihr die Antwort abnahm: „Du kennst Sasuke fast besser wie wir alle, Naruto. Deshalb solltest du auch in der Lage sein unsere Gründe zu verstehen, wegen denen wir Sakura alleine zu ihm geschickt haben, oder?“

Naruto gab als Antwort nur ein gebrummtes „Vielleicht“, von sich. In ihm herrschte immer noch die Enttäuschung über Sakuras Tat.

„Sasuke war so lange für uns nicht erreichbar. Zwar hat er sich nie wirklich gegen und und das Dorf gestellt, doch trotzdem hat er für einen Nukenin gearbeitet, der uns schon einmal angegriffen hatte, weswegen wir erst herausfinden müssen, was er hier will“, Shizune stoppte um einen Schluckwasser zu trinken.

Währenddessen dachte Naruto über die gesagten Dinge nach: „Aber er gehört doch noch immer zu uns! Er ist mein Freund!“

„Versteh doch, Naruto. Wir wissen nicht warum er hier ist und was seine Pläne sind!“, gab Sakura von sich und der Blonde wand sich zu ihr um.

„Wie kannst du so etwas nur sagen, Sakurachan? Du liebst ihn doch! Du bi-“, der Uzumaki stockte und sprach dann mit leiser Stimme weiter: „Deswegen warst du ohne mich bei ihm gewesen.“

„Das stimmt nicht, Naruto!“

Der Blonde gab einen gespielt belustigten Ton von sich. „Mir war klar das ich gegen Sasuke keine Chance habe, aber, dass du mir seine Ankunft auch noch verheimlichst, hätte ich nie im Leben vermutet.“

„Du irrst dich, Naruto!“, mischte sich nun auch Shizune mit ein. „Es ist wie Sakura es gesagt hat. Wir müssen erst herausfinden was er hier will! Was ist wenn er sich mit Akatsuki zusammen getan hat und nun hinter dir her ist?“

Naruto war entsetzt wegen der Vermutungen die man über den Uchiha aufstellte und brachte kein Wort der Verteidigung über seine Lippen.

„Wir müssen erst herausfinden was Sasukekun vor hat“, Sakura sprach mit sanfter Stimme, denn sie ahnte, dass Naruto als dies eigentlich gar nicht hören wollte und ihnen auch nicht glaubte.

„Wie könnt ihr nur solche Vermutungen aufstellen? Und dann auch noch du, Sakurachan. Sasuke ist unser Kamerad, er ist unser Freund! Wir waren zusammen im Team 7!“

„Waren, Naruto, waren! Die Zeit von Team 7 ist vorbei!“, gab Sakura fast schon verzweifelt von sich. Wie blauäugig war sie eigentlich gewesen, dass sie nicht auf eine solche Reaktion vorbereitet war? „Du kennst seine Einstellung genauso gut wie ich, Naruto!“

„Er hat bis her noch nie mit Akatsuki zusammen gearbeitet! Warum sollte er das auch tun? Ihm geht es nicht um das Kyuubi, sondern nur um seine Rache!“

„Du kannst doch gar nicht wissen, was er vorhat!“, warf die junge Kunoichi ihm vor. Sie konnte nur hoffen, das Naruto Einsicht zeigte und einlenkte. Doch danach sah es ganz und gar nicht aus.

Der Uzumaki schüttelte verständnislos den Kopf. „Ich dachte immer du liebst Sasuke, aber so wie du redest, habe ich mich wohl geirrt.“

„Du verstehst das völlig falsch, Naruto!“, versuchte sich die Haruno zu verteidigen, doch so wie es schien, traf sie damit auf taube Ohren.

Naruto drehte sich einfach um, setzte sich dann in Bewegung und verließ das Büro. Er ließ die beiden Frauen alleine in dem Raum.

Stille trat ein und es vergingen ein paar Sekunden, bis Shizune das Schweigen brach: „Anscheint, ging das völlig in die Hose“, sie seufzte und stützte ihren Kopf auf ihren Händen ab. Sie war eindeutig nicht für den Job als Ersatz der Hokage, geeignet.

„Das war doch von vornherein klar gewesen“, gab Sakura fast schon geistesabwesend von sich. Sie sah aus einem der Fenster hinaus. Was hatte sie nur angerichtet? Sie hätte daran denken müssen, dass so etwas geschehen würde.

„Ich dachte du liebst ihn!“, sie hörte Narutos Worte noch immer in ihrem Kopf. Das war doch eigentlich der wahre Grund gewesen, warum sie ihm Sasukes Ankunft verheimlicht hatte, oder? Sie hatte mit dem Uchiha alleine reden wollen. Und was hatte es ihr am Ende gebracht? Nichts außer Ärger. Sasuke hatte kaum ein Wort mit Sakura gewechselt und wenn, war es fast schon verletzend gewesen.

Nein, sie musste so handeln wie sie es Naruto erklärt hatte:

Sie musste herausfinden, was Sasuke in Konoha wollte, auch wenn es schwer werden würde, sie durfte dem Uchiha erst einmal nicht trauen. Wobei ihr der Gedanke daran schon Schmerzen bereitete.

„Ich werde mich um die Beiden kümmern und herausfinden, was Sasukekun vor hat“, erklärte Sakura während sie Shizune mit einem festem und entschlossenem Blick ansah. Sie war fest dazu entschlossen, ihre Gefühle über Board zu werfen und ihre Pflicht zu erfüllen.

„Meinst du, du kannst das schaffen?“

Die junge Kunoichi nickte als Antwort. „Ich bin ein Chuunin von Konoha und kein Genin mehr. Ich habe meine Pflichten zu erfüllen!“, die Haruno setzte sich in Bewegung und verließ das Büro.

Shizune konnte nichts Anderes tun, als dem Mädchen nach zu sehen.

Naruto war derweilen auf dem Weg zu Kakashis Wohnung um mit Sasuke zu reden. Er wollte mit eigenen Augen sehen, dass sein verlorener Freund wieder zurück war, auch wenn er Sakura eigentlich in solchen Dingen glauben konnte, er wollte es nur nicht.

Vor allem wollte der Uzumaki allen beweisen, dass Sasuke nichts schlechtes im Schilde führte, sondern nur heim gekommen war.

Wo sollte er auch sonst hin?“, ging es Naruto durch den Kopf und im nächsten Augenblick, sah er auch schon zwei ihm bekannte Personen auf ihn zugehen.

„Kakashisensei … Sasuke ...“

Der Jounin hob zur Begrüßung seinen rechten Arm, während der Uchiha so wirkte, als würde ihn das alles nicht interessieren.

„Du bist wirklich zurück, Sasuke“, gab Naruto von sich und die Beiden blieben kurz vor ihm, stehen, doch der Schwarzhaarige sah desinteressiert weg.

„Wir sind auf dem Weg zu Shizune“, erklärte der Hatake während Naruto seinen ehemaligen Teamkollegen musterte: Er trug die Klamotten von Kakashi. Als sie noch klein waren, hatte er sie schon einmal getragen, da waren sie ihm nur zu groß gewesen, doch jetzt passten sie ihm fast schon. Es fiel so gut wie nicht auf, dass der schwarze Rollkragenpullover und die gleichfarbige Hose dem Hatake gehörten. „Ich komme gerade von dort“, murrte der Blonde. „Deswegen weiß ich, dass Sasuke wieder zurück ist ...“

„Ah, nicht von Sakura?“, fragte der Jounin und Naruto schüttelte den Kopf. „Nein, sie traut Sasuke nicht, deswegen wollte sie mir seine Ankunft verschweigen.“

Nun sah Sasuke zu dem Blonden, doch ob es wegen dem Namen des Mädchens, oder ihrer Vermutung war, wusste der Uzumaki nicht.

„Sie traut mir nicht?“, fragte der Uchiha, wobei seine Stimme voller Verachtung war. „Das sah gestern Abend ganz anders aus!“

Der Blonde konnte ein Murren nur schwer unterdrücken. Er verschränkte seine Arme hinter seinem Kopf um lässig zu wirken, wo er innerlich doch völlig aufgewühlt war. „Sie meint, wir könnten nicht wissen, was du vor hast. Du könntest schließlich zu Akatsuki gehören“, gab er grinsend von sich.

Sasuke antwortete nicht, sondern sah einfach weg.

„Im Grunde handelt Sakura richtig“, gab Kakashi mit ruhiger Stimme von sich. Sofort widmete der Uchiha ihm seinen Blick, sprach jedoch immer noch nicht.

„Nicht du auch noch, Kakashi. Warum sollte Sasuke sich solchen Verbrechern anschließen?“, fragte Naruto fast schon empört. Hatte er etwas verpasst, weswegen alle so negativ dachten?

„Ich bin ja bei ihm, das heißt ich werde es schon merken wenn der Kleine etwas ausheckt“, nachdem der Hatake seinen Satz beendet hatte, legte er seine Hand auf den Kopf den Schwarzhaarigen ab und zerzauste ihm seine Haare. Sasuke quittierte dies mit einem murrigem „Hey!“

„Aber im Grunde hat Sakura Recht mit ihren Worten. Sasuke war lange weg und bisher hat er es immer vorgezogen uns zu erklären, warum er nichts mehr mit dem Dorf zu tun haben will“, Kakashi sah seinen Schüler an, welcher wieder schwieg. Der Jounin konnte die Bedenken seiner Schülerin verstehen. Auch er hatte sich vorgenommen Sasuke im Auge zu behalten. Es war einfach zu viel Zeit vergangen in der sich sein Schüler verändert hatte.

„Aber wir müssen nun weiter, Naruto. Shizune will selber noch mit Sasuke sprechen.“

Naruto nickte. „Wir sehen uns dann später, oder Sasuke?“

Der Uchiha wand sich zu dem blondem Genin. „Ich will noch einmal gegen dich kämpfen, Naruto“, sagte er mit ernster Stimme. Naruto grinste und antwortete: „Jederzeit!“
 

Kapitel 4 kommt am 18.11.2012 und trägt den Titel „Meine Welt“.

„Meine Welt“


 

Kapitel 4

„Meine Welt“
 


 

Das Lied für dieses Kapitel ist Tell your world von Hatsune Miku.
 

Tage vergingen in denen Sasuke sich ruhig verhielt und sich mit Training beschäftigte. Das er durch Naruto erfahren hatte, dass man ihm nicht traute, kam ihm recht, so war er vorgewarnt.

Entweder war Sakura oder Kakashi bei ihm. Den Uzumaki schienen sie die Aufgabe, ihn zu überwachen wohl nicht wirklich übertragen zu wollen, denn es gab keinen Tag, an dem man ihn mit seinem ehemaligem Teamkamerad alleine ließ.

An diesem Tag war er mit Sakura alleine. Naruto war mit Sai Ino und Shikamaru auf einer Mission, weswegen der Blonde nicht dabei sein konnte, denn er ließ die Beiden nur ungern alleine.

„Es sind bereits sieben Tage vergangen, seit du hergekommen bist“, gab Sakura von sich, die Sasuke bei seinem Training beobachtete.

Immer wieder schlug und trat der Uchiha auf einen Holzpfahl ein und ließ sich nicht von seiner Begleitung unterbrechen.

Das Mädchen seufzte, denn das verhalten des jüngeren war ihr nun fast schon vertraut. „Das alles nur, weil ich meine Pflicht mache und Naruto es nicht verstehen will warum ich es tun muss ...“, ging es ihr durch den Kopf. Sie saß auf einem Felsen und sah auf den Uchiha hinab.

Sasuke unterbrach sein Training um eine Pause zu machen und setzte sich unter einen Baum. Ehe er zu essen und trinken begann, wischte er sich den Schweiß aus dem Gesicht. Sein Blick streifte dabei den von Sakura. Es war nicht so, dass er ihr Denken und handeln nicht verstehen könnte, er würde genauso wie sie handeln, doch hinderte es ihn an seinem Vorhaben, mehr über das Ableben seines Clans zu erfahren.

Er musste das Dorf also auf seine Seite ziehen und da war es doch ein guter Anfang, wenn er Sakura und Kakashi auf seine Seite zog, oder?

„Ich habe all' die Jahre nur für die Rache an meinem Bruder gelebt“, fing der Uchiha an und Sakura wurde hellhörig. „Jetzt ist er tot und ich weiß nicht wohin. Was soll noch mein Ziel sein?“

Die Haruno schloss kurz die Augen und überlegt, ehe sie ihm Antwortete: „Nur du kannst dein neues Ziel finden.“

Sasuke grinste kurz. Er stand mit dem Rücken zu Sakura, sodass diese seine kurze Regung der Gesichtsmimik gar nicht mitbekam. „Ich denke nicht, dass irgendetwas mein Leben so erfüllen kann, wie die Rache.“

Er hörte wie Sakura von dem Felsen Sprang und auf dem Boden landete. Dann setzte sie sich in Bewegung und sprach zu ihm: „Das braucht Zeit. Irgendwann wird dir dein neues Ziel schon begegnen“, das Mädchen blieb neben dem Uchiha stehen und Sasuke konnte ihren Blick auf sich ruhen spüren. „Warst du eigentlich schon wieder zu Hause ..?“

Der Junge stutzte. Wie kam sie auf die absurde Idee? Wobei, eigentlich war es keine so absurde Idee … Das Grab seiner Eltern hatte er seit Jahren nicht mehr besucht.

„Es tut mir Leid, wenn ich dich verletzt habe“, hörte er das Mädchen sagen und schwieg eine Weile. „Nein schon gut“, gab er dann von sich. „Das kannst du ja nicht wissen ...“

Nun schwieg Sakura. Sie erinnerte sich daran, dass er ihr diesen Satz schon einmal an den Kopf geworfen hatte, nur war es voller Hass und Verachtung. Nun war es anders, der Satz klang eher verständnisvoll. Vielleicht hatte die Zeit und der Tod seines Bruders ihn ja verändert? Vielleicht konnte er jetzt seinen Seelischen Frieden finden und mit seiner Vergangenheit abschließen.

„Lass uns ...“, sie brach ab und schwieg.

„Was denn?“, Sasuke wand sich dem Mädchen zu, doch diese winkte ab. „Vergiss es, es war eine dumme Idee.“

Der Uchiha schüttelte den Kopf. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass von dir eine dumme Idee kommen kann.“

Sie lief leicht rosa an, im Gesicht und wand sich ab. „Naja, ich dachte, vielleicht magst du mir dein Zuhause zeigen. Ich mein, ich wüsste gerne wie du aufgewachsen bist … Aber vergiss es, es ist eine dumme Idee!“, nun wand sie sich komplett von ihm ab um ihr vor Scham errötetes Gesicht zu verbergen.

Sasuke musste erneut grinsen. Es sollte also einfach sein um an die Informationen zu kommen, die er brauchte. „Warum sollte es eine dumme Idee sein?“, fragte er mit gespielt nüchterner Stimme und Sakura drehte sich wieder zu ihm um. „Wirklich?“

Der Uchiha nickte. „Warum nicht? Was ist dabei?“, der Junge zuckte mit seinen Schultern.

Ungläubig sah sie ihn an. Vor ein paar Jahren, hatte er nicht gewollt, dass man sich in sein Leben einmischte und das es sie nicht anging was mit ihm war.

„Warum schaust du wie ein Huhn bei Regenwetter?“, fragte Sasuke und sah sie belustigt aus.

„Ich schaue nicht wie ein Huhn“, gab sie verwundert von sich. Dieser Uchiha Sasuke, schien ihr so ganz anders zu sein, wie der, den sie kannte, so als wäre dieser zusammen mit Uchiha Itachi gestorben wäre.

„Gut, dann lass uns gehen.“

„Gehen? Wohin?“

Der Uchiha schüttelte den Kopf. „Wohin sollten wir denn gehen? Worüber haben wir uns gerade unterhalten?“, belustigt setzte sich Sasuke in Bewegung und ging schon mal vor, denn er wusste, Sakura würde ihm folgen. Sie war schon immer besessen von ihm gewesen und er konnte sich nicht vorstellen, dass es sich geändert hatte.

Und tatsächlich folgte das Mädchen ihm nach wenigen Schritten.

Sie schwiegen den ganzen Weg hin, bis zu dem Viertel der Uchihas, dass nun kein Mensch mehr bewohnte. Selbst Sasuke war nicht mehr da gewesen, seit dem einen Abend.

Stur und vor allem schweigend ging er an den ganzen Gebäuden vorbei. Er konnte ihr nichts über das Leben hier erzählen, egal wie sehr er sich zusammen reißen und den Starken vorgeben wollte, er schaffte es nicht.

Einige Gebäude sollten jedoch selbst erklärend sein.

Sakura folgte dem Uchiha und als sie den Bezirk seiner Familie betraten, wurde sie immer langsamer und der Abstand zwischen ihnen Beiden größer.

Zu gerne würde sie wissen wie es war hier zu leben. Wie die Menschen gelebt hatten und wie ihr Alltag aussah. Zum Glück sprachen die Läden für sich, doch die einfachen Wohnhäuser, konnten ihre Geschichte nicht erzählen.

Ob es hier genauso gewesen war wie in Konoha? Hatten die Kinder hier auch auf der Straße gespielt?

Bei dem Gedanken daran wurde Sakura plötzlich übel, denn wieso konnte es ein Mensch über sich bringen so viele Menschen zu töten? „Und dann auch noch seine eigene Familie ...“, sie sah zu Sasuke, der schon viel weiter vor raus war wie sie. Sakura hatte sich schon immer für den Grund interessiert, den Itachi zu dieser Tat trieb. Sie wollte es verstehen können, nicht wegen dem Nukenin, nein, wegen Sasuke.

Alles was sie tat, tat sie wegen ihm. Sie trainierte um stärker zu werden, damit sie den Uchiha zurückbringen konnte. Und jetzt war er zurück. Die Haruno konnte es noch nicht wirklich glauben, doch jede Minute die verging, wurde dieses Gefühl stärker. „Er ist zurück. Er ist zurück!“, beflügelt von dem Gedanken lief sie los und holte den Jungen ein, lief in seinem Tempo neben ihm her und besah sich weiterhin die Umgebung.

Sakura sah erst zu Sasuke und dann gerade aus. Sie gingen auf ein großes Anwesen zu. Es war bereits etwas heruntergekommen und man konnte ihm die leere ansehen, wie auch den anderen. Doch dennoch hatte das Gebäude seinen Stolz nicht verloren, sodass Sakura die einstige Pracht des Anwesens erahnen konnte.

„Hier habe ich gelebt“, hörte sie Sasuke sagen. „Das Haus meiner Eltern.“

Sakura blieb stehen, während der Uchiha auf den Eingangsbereich zuging, welcher stark bewuchert wurde, von unzähligen Arten Unkraut. Die Haruno wollte sich jeden Winkel ansehen, doch je mehr sie sich einprägen konnte, desto bewusster wurde ihr die Tragödie, die sich hier vor 8 Jahren abgespielt hatte. Sie senkte ihren Kopf gen Boden, der aus gelbem Sand gemacht wurde. Ungepflegt und von zahlreichen Kämpfen gezeichnet.

Dieser Ort war ein einziger Platz des Todes. Sie konnte es spüren, denn dieses Gefühl, dem Tode nahe zu sein, kroch ihr bis in den letzten Knochen hinein.

„Einst war dieser Bezirk voll von Leben. So als wäre dies seine eigene Stadt.“

Sakura sah auf und dachte über die Worte Sasukes nach. „Das stimmt. Es wirkt wirklich wie eine eigene Stadt“, sie fragte sich ob sie eigentlich dumm war. Wozu wiederholte sie den Satz des Uchihas eigentlich?

„Mein Vater war der Leiter der Konohapolizei und das Oberhaupt des Clans“, gab Sasuke von sich. „Auf seinen Schultern lasteten viele Verantwortungen und er hatte kaum Zeit für mich.“

„Das wusste ich gar nicht“, gab das Mädchen verwundert von sich.

Der Junge setzte sich in Bewegung und ging weiter zum Eingang seines Elternhauses. Er öffnete die Türe und deutete Sakura einzutreten, welche zögerlich der Aufforderung folge leistete.

„War es nicht schwer für dich? Ich meine, du warst gerade erst acht Jahre alt. Wenn ich mir vorstelle das mein Vater keine Zeit für mich hätte ...“, sie stoppte und seufzte in einem traurigem Tonfall. „Das kann ich mir gar nicht vorstellen.“

Sasuke trat ebenfalls in das Gebäude ein und zuckte mit den Schultern. „Natürlich war es hart für mich. Ich habe fast schon um Aufmerksamkeit kämpfen müssen, aber wenn ich jetzt darüber nachdenke, erkenne ich den Grund dafür.“

„Welchen?“, fragte Sakura wie aus der Pistole geschossen. Sie kannte so etwas nicht. Sie hatte in ihrer Kindheit von beiden Elternteilen immer genügend Liebe und Aufmerksamkeit bekommen, viel mehr als sie es eigentlich brauchte und so war es auch heute noch.

„Itachi ist … War der erstgeborene Sohn und damit der Erbe meines Vaters. Natürlich blicken da alle auf ihn“, jetzt, wo Sasuke älter war, konnte er das alles verstehen. Warum so viel Druck auf Itachi lag. Zum einen, war er der Erbe und zum anderen, der Spion. „Ein Doppelspion. Sag, Itachi, als was sahst du dich? Als Konohanin, oder als Uchiha? Ich will es verstehen ...“

Zögerlich setzte sich Sakura in Bewegung. Sie streifte ihre Schuhe ab, bevor sie das Innere des Hauses erkundete, aus Respekt, auch wenn der Boden alles Andere als sauber war. Es war alles so groß und geräumig, jedes einzelne Zimmer. Selbst die verstaubte Küche. Alles war ganz anders wie in ihrem zu Hause.

„Wie war deine Beziehung zu Itachi eigentlich zuvor?“, fragte das Mädchen, ohne vorher großartig darüber nach zu denken und erst als Sasuke einen undefinierbaren Laut von sich gab, wurde sie sich dem bewusst, was sie da angesprochen hatte und entschuldigte sich: „Es tut mir leid, ich wollte dir nicht zu nahe treten. Verzeih bitte.“

„Itachi war für mich ein großer Bruder, so wie man sich ihn nur wünschen konnte. Er hat sich um mich gekümmert und mir vieles beigebracht. Er war für mich die wichtigste Person auf der Welt. Ich dachte, wenn er sich von mir abwendet, dann würde meine Welt zerbrechen“, Sasuke hatte die Augen geschlossen und erinnerte sich an die Zahlreichen Situationen zwischen ihm und seinem großen Bruder. „Und so war es dann ja auch. Innerlich, bin auch ich gestorben.“

Als er seine Augen wieder öffnete, meinte er sich und Itachi durch den Flur tollen zu sehen. Der Uchiha schüttelte den Kopf um die Illusion loszuwerden.

„Es muss schwer für dich gewesen sein, diese Nacht ...“

Sasuke ging nicht weiter auf die Worte seiner Begleitung ein, sondern ging an ihr vorbei in den Garten seiner Mutter. Sie hatte ihn geliebt, all die Blumen und Pflanzen. In jeder freien Minute hatte sie hier gearbeitet und im Sommer hatten sie oft auf dem gepflegtem Rasen, zwischen all den Blumen gesessen und eine Geschichte von ihr vorgelesen bekommen.

Doch jetzt war von der einstigen Pracht nicht mehr zu sehen. Alles war von Unkraut überwuchert, sodass der Garten kaum wieder zu erkennen war.

Die Steine waren von einer dicken Schicht Moos überzogen und die bunten Blumen mussten dem Wildwuchs weichen. Ein Paradies für Schmetterlinge und anderen Insekten.

Auch hier hatte er einst mit seinem Bruder gespielt, oder sie hatten auf der Veranda gesessen und geredet. Viele Nächte lang haben sie die Sterne beobachtet.

Wenn Sasuke so daran dachte, konnte er nicht glauben, dass Itachi ihm nur den lieben, großen Bruder nur vorgespielt hatte. Nein, dafür fühlte sich das alles viel zu echt an.

„Es muss alles wunderschön hier gewesen sein“, die Worte Sakuras rissen den jungen Uchiha aus seinen Gedanken. „Es ist so schade, dass es nicht gepflegt wird.“

„Egal“, antwortete der Junge daraufhin nur und ging weiter. Er wollte zu dem Raum, in dem er seine Familie gefunden hatte. Er achtete gar nicht darauf, ob Sakura ihm folgte, schließlich konnte ihm das egal sein.

Zögernd stieß er kraftvoll die Tür auf, so als wolle er der Vergangenheit beweisen, dass sie ihm nichts mehr ausmachte und ging dann in den Raum hinein. Er war gereinigt worden, das Blut seiner Eltern war weg und auch die aufgezeichneten Umrisse, die zur Ermittlung des Falles dienten, waren nicht mehr zu sehen. So war es für Ahnungslose einfach nur ein leerer Raum, ohne großer Bedeutung, doch für Sasuke war er voller Erinnerungen, voller Trauer, Leid und Angst.

Er sah seinen Bruder vor sich, wie er sein Schwert anhob und es auf ihre Eltern nieder sinken lies, ihnen so ihr kostbares Leben nahm. Er hörte die Stimme des Älteren und auch die von Madara.

„Auge um Auge … Um einem Uchiha entgegen zu treten braucht man Sharingen. Genau … Die Aufgabe hieß … Vernichtung des Uchiha-clans.“

Je länger Sasuke hier war und sich alles ansah, desto wirklicher kamen ihm die Worte des maskierten Mannes vor. Itachi war ein sanfter und mitfühlender Mensch gewesen. Egal was Sasuke angestellt hatte, er war nie böse mit ihm gewesen, hatte ihn nie geschlagen, oder angeschrien. Es konnte doch kaum sein, dass all das gespielt war! Nein, für Sasuke wurde es immer klarer, welche Rolle gespielt war und zwar: Die des gefühlskalten Nukenin.

Sasuke ließ sich zu Boden sinken, ohne darauf zu achten, dass Sakura hinter ihm stand und seine Schwäche mitbekam.

Das Mädchen schwieg, denn aufgrund seines Handelns und seiner Reaktion, konnte sie sich schon denken was hier in diesem leerem Raum so wichtig war: Eine Erinnerung die viel schwerer auf den Schultern des Uchihas wog, als sie sich vorstellen konnte.

Es vergingen Minuten, bis Sakura sich zu einer Frage durchringen konnte, die ihr schon seit der Ankunft des Uchihas auf der Zunge lag: „Hast du denn von Itachi den Grund, oder die Hintergründe zu dieser Tat erfahren?“

Doch der Junge schwieg. Was hatte sie auch etwas anderes erwartet? Es war doch klar, dass er nicht auf so etwas antworten wollte.

Doch Sasuke antwortete nicht, weil er nicht dazu in der Lage war, sondern weil er seinen Bruder vor sich sah, wie er ihn, trotz blutverschmiertem Gesicht, angelächelt hatte und sprach: „Verzeih mir Sasuke … Das ist das letzte Mal“, trotz seines nahen Todes, erschien ihm Itachis Mimik so glücklich, so zufrieden, so als hätte er ein lang ersehntes Ziel erreicht.

Sasuke schloss die Augen um das Bild vor ihm los zu werden und erneut drängten sich ihm die Worte Madaras auf: „Er war entschlossen gegen dich zu kämpfen und zu sterben ...“

„Wie konntest du nur..?“, murrte Sasuke in einem leisen Ton, jedoch hörte Sakura diese Worte und wich von dem Uchiha zurück.

Erneut trat Schweigen ein, in dem man hörte wie es draußen zu regnen begann, was die Szenerie noch mehr drückte.

„Es tut mir Leid, Sasuke. Ich wollte-“, begann Sakura mit zitternder Stimme, doch der Uchiha schnitt ihr das Wort ab: „Was entschuldigst du dich?“, Sasuke stand auf und klopfte sich den Staub von den Klamotten ab. Als würde es ihn sonderlich stören. „Ich meinte nicht dich, sondern Itachi mit meinen Worten.“

Das Mädchen spürte Erleichterung in sich aufkommen, wagte sich aber nicht nur einen laut von sich zu geben. Es kam ihr vor, als wäre Sasuke eine Seifenblase, die plötzlich und ohne jegliche Vorwarnung zerplatzen könnte.

„Er hat mir nichts gesagt, bevor er gestorben ist, ganz im Gegenteil, er hat immer wieder gesagt, er würde sich meine Augen nehmen, damit er nicht erblindet“, während er sprach legte er seine rechte Hand über sein ebenfalls, rechts liegendes Auge. „Er sagte, ich wäre sein Ersatzteillager, das ist der Grund warum ich noch leben würde.“

„Das ist doch widerlich! Wie kann er so etwas nur sagen?“

Sasuke zuckte mit den Schultern. „Ich denke er wollte damit nur erreichen, dass ich ihn aus tiefstem Herzen hasse und mit all diesen Gefühle gegen ihn kämpfe, mehr nicht.“

Sakura schwieg, denn sie konnte diese Worte weder verstehen, noch nachvollziehen.

„Itachi ist vor meinen Augen zusammengebrochen und gestorben, Kurz darauf sackte auch ich bewusstlos zu Boden“, während Sasuke zu reden begann, ging er weiter in den Raum hinein, in dessen Mitte er stehen blieb und sich zu Sakura umdrehte. „Ich wachte in einem fremden, dunklen Raum auf, der nur von einer Kerze erhellt wurde. Ich war noch zu geschafft um zu realisieren was geschehen und wo ich zu dem Zeitpunkt war.“

Sakura hing Sasuke quasi an den Lippen. Sie konnte es nicht erwarten, seine Geschichte zu hören. Geschweige denn, dass sie glauben konnte, dass er ihr dies wirklich erzählen wollte!

„Ein Mann mit orangefarbener Maske hatte mich dorthin gebracht, sich um meine Wunden gekümmert und mir etwas über meinen Bruder erzählt, was ich nicht glauben konnte.“

„Mit Maske?“, die Haruno kannte die Person. „Er gehört zu Akatsuki! Was soll er dir schon erzählt haben? Mit Sicherheit nicht die Wahrheit!“

Der Uchiha schüttelte den Kopf. „Es ist mir egal wer er ist, ich will nur die Wahrheit erfahren. Deswegen bin ich hier.“

Schweigen trat ein. Was sollte das Mädchen schon sagen? Sasuke wollte die Wahrheit, doch ging sie nicht davon aus, dass dieses verlassene Haus ihm das verraten konnte, was er wissen wollte. Mit Sicherheit nicht. Und eigentlich schätzte er ihn für intelligent genug ein, sodass er das wissen müsste. Sie schwieg einfach weiter und wartete darauf, dass Sasuke weitersprach. Das er ihr noch mehr darüber erzählte was ihm zugestoßen war.

Minuten vergingen, in denen sie hören konnten, wie der Regen immer stärker wurde. Der Herbst kündigte sich an und leitete die Regenzeit ein. Eine Zeit voller Trauer und Krankheiten. Doch passte der Regen perfekt in die Situation zwischen den beiden jungen Shinobi.

„Ich hoffe, dass Konoha mir meine Antworten geben kann, doch wenn man mir nicht vertraut, kann ich es gleich vergessen ...“

Sakura stutzte. Warum sollte Konoha ihm seine Fragen beantworten können? Doch Sasuke schien nicht weiter sprechen zu wollen und das Mädchen wusste nicht, ob sie näher nachfragen wollte. Wollte sie es denn wissen? Ja, doch warum fürchtete sie die Worte des Uchihas? Was sollte er ihr schon sagen?

„Was erhoffst du dir von Konoha?“, fragte sie dann nach wenigen Minuten, die sich wie eine Unendlichkeit angefühlt hatten.

Zunächst jedoch, ging Sasuke nicht darauf ein. Er schloss kurz die Augen, bevor er sie ansah. „Die Person, die mich fand, erzählte mir eine wirklich wirre Geschichte. Er sagte, das Itachi einen Auftrag hatte, eine Mission, im Namen des Dorfes.“

Sakura schien nicht zu verstehen, oder es gar nicht erst verstehen zu wollen. „Das ist nichts ungewöhnliches, Sasuke. Ich hab auch einige Missionen. Der Kerl erzählt Unsinn-“, dann wurde es ihr mit einem Schlag klar, was gemeint sein könnte. „Du meinst etwa, dass Itachi im Auftrag des Dorfes eure Familie-“

Sasuke nickte. „Das sagte der Kerl.“

Wenn selbst Sakura auf diese Idee kam, dann war es für den Uchiha nicht völlig unmöglich, außerdem sprach alles in diesem Bezirk für den Verdacht, dass sein Clan hier eingepfercht und von dem Dorf ferngehalten wurde.

„Aber wie kann das sein? Ich meine, warum?“, fragte das Mädchen. „Warum sollte das Dorf so etwas tun?“

„Ich weiß es nicht, ich will es eigentlich selber nicht wahrhaben, aber sieh dir den Bezirk an! Konoha hat meine Familie all die Jahre zurückgedrängt, aus Angst vor unserer Macht!“

„Aber dafür gab es doch keinen Grund!“, gab Sakura bald schon empört von sich. Sie versuchte gegen die Worte und den Verdacht zu argumentieren. „Oder?“

Sasuke schwieg auf das verzweifelte Wort der jungen Kunoichi hin und diese bildete sich daraus ihre eigene Antwort. Sie stampfte kurz und wütend mit dem Fuß auf. „Das kann nicht sein! Das ist ein Irrtum! Dieser Kerl von Akatsuki versucht dich nur gegen Konoha aufzuhetzen! Wahrscheinlich will er, das du bei dieser „Organisation“ mit machst! Deswegen sagt er all diese Sachen!“

„Was wenn du falsch liegst?“

Sakura stockte kurz. Sie überlegte und nickte dann: „Wir werden Shizune fragen! Es muss Dokumente geben, wenn all das stimmt! Wir werden einen Weg finden, jetzt sofort!“

Ohne auf Sasuke zu warten, setze sich das Mädchen in Bewegung und er bleib alleine im Raum zurück.

Es lief alles nach Plan, Sakura hatte angebissen und mit ihrer Hilfe würde er seine Antworten bekommen, ganz gewiss.

Langsam setzte der Uchiha sich in Bewegung und folgte dem Mädchen. Er war der Wahrheit einen Schritt näher gekommen, das spürte er und wenn er sie erst einmal kannte, dann würde er seine Rache bekommen, ganz gewiss.
 


 

Kapitel 5 erscheint am 25.11.2012 und trägt den Titel „Dem Ende entgegen“.
 

„Dem Ende entgegen“


 

Kapitel 5

„Dem Ende entgegen“
 


 

Das Lied für dieses Kapitel ist The question is What is the question? Von Scooter.
 

Es regnete, sodass es wirkte, als würde jemand ein ganzes Meer über Konoha auskippen.

Kakashi stand am Fenster seines Wohnzimmers und sah auf die Straße unter ihm hinab. Sasuke war zum trainieren gegangen und bisher noch nicht zurück gekehrt. Ob er einfach nur irgendwo unterstand und auf das Ende der Sintflut wartete?

Eigentlich schätzte er ihn nicht als jemanden ein, der sich aus regen etwas machte, oder darauf achtete nicht nass zu werden, ganz im Gegenteil. Sasuke war eine der Personen, die trotzdem weiter trainierten, oder den Regen dazu nutzten um ihre Tränen zu verbergen um ja nicht schwach zu wirken.

Kakashi trank aus der Tasse mit heißem Kaffee und sah kurz zum Himmel hoch, ehe er noch einmal auf die überschwemmte Straße hinunter sah und genau in dem Moment rannte Sakura wie von einem Bären gejagt diese entlang. Eigentlich sollte sie doch bei Sasuke sein und auf ihn achten.

Genau in dem Moment rannte der Uchiha den selben Weg entlang und die Straße weiter hoch.

„Was ist nur da los?“, fragte sich der Hatake und lauschte ob es nicht doch Geräusche an der Wohnungstüre erklungen, doch es blieb still. „Ich hab, ein ungutes Gefühl ...“, murmelte der Jounin.

Kurzerhand stellte er seine Tasse auf der Fensterbank ab, schnappte sich einen Regenschirm, zog seine Schuhe an und verließ die Wohnung.

Er konnte sich das merkwürdige Gefühl nicht erklären, das ihn plötzlich über kommen war. Er wollte Sasuke vertrauen, was er auch bisher geschafft hatte, doch jetzt änderte es schlagartig.

Warum rannte Sakura wie gehetzt durch die Straße? Wo wollten sie bei diesem Wetter nur hin?

Es dauerte bis er Sasuke in der Ferne sehen konnte und bis er vor allem erahnen konnte wohin seine beiden Schüler hin wollten: Sie strebten den Hokageturm an!

Die beiden waren wirklich schnell, den Kakashi schaffte es nicht sie einzuholen, ehe sie das Gebäude betraten. Was war nur so wichtig das sie zu Shizune rannten? Und vor allem, warum erzählten sie ihm nichts davon? So war es schließlich abgemacht. Kakashi hatte die Verantwortung über Sasuke.

Erleichtert darüber endlich ins Trockene zu gelangen, betrat der Jounin das Gebäude und schüttelte sich kurz das ganze Wasser vom Leib, ehe er die Treppen hinauf in das Büro der Hokage eilte. Diese lästigen Stufen! Es kam Kakashi so vor, als wollten sie ihn davon abhalten nach oben zu gelangen. Nach einer gefühlten Ewigkeit kam der Hatake endlich in der Etage, in der das Büro lag, an. Schon draußen auf dem Flur, konnte er die Stimme Sakuras hören. Anscheinend war sie kurz davor zu schreien.

Kakashi stoppte vor der Tür und lauschte zunächst. Er wollte wissen worum es da gerade ging.

„Wir müssen sie aber sehen!“, das war Sakura. Sie klang flehend. Ihre Bitte musste ihr anscheinend sehr wichtig sein.

„Das geht nicht und das weißt du Sakura!“, antwortete Shizune ernst.

„Es geht um meine Familie!“

Wegen der Worte des Uchihas stutzte Kakashi. Deswegen öffnete er auch einfach die Türe, ohne vorher anzuklopfen. „Worum geht es hier bitte?“

„Kakashi?!“, Sakura war überrascht, so wie auch die anderen beiden im Raum. „Was machst du hier?“

„Ich will nur wissen, warum meine beiden Schüler so schnell zum Hokageturm wollen, bei diesem Unwetter da draußen und dann höre ich, wie ihr hier mit Shizune diskutiert … Also ...“, der Jounin sah speziell zu Sasuke, denn er ahnte bereits, dass dieser an dem Ganzen hier die Schuld trug. Sakura würde sich nicht so vor Shizune stellen, nicht ohne Grund.

Schweigen trat ein in der Kakashi zu Shizune sah. Diese blickte ernst zu den beiden jungen Shinobi. „Wenn ihr es ihm nicht sagt, dann mach ich es.“

„Und wenn schon“, gab Sasuke murrend von sich. „Es wird nichts daran ändern, dass ich es wissen will.“

Erneutes Schweigen, die Kakashi durchbrach: „Was ist hier los, Shizune. Was wollen die Kinder hier?“

Die Assistentin der Hokage schüttelte den Kopf und sprach: „Sie wollen Einsicht in die Unterlagen von vor acht Jahren“, mit ihrem Blick gab sie Kakashi zu verstehen, dass sie es auf keinen Fall zulassen würde.

„Was interessiert euch an den Akten von vor acht Jahren? Damals wart ihr noch Kinder und-“, während der Hatake sprach, sah er von Sakura zu Sasuke und als er den Uchiha ansah, fiel ihm ein was vor acht Jahren gewesen war. „Du bist hier falsch, Sasuke. Die Polizei hat die unterlagen über die Ermordung deiner Familie. Doch ob du sie be-“

„Halt die Klappe, Kakashi!“, herrschte der Junge den Erwachsenen kalt an. „Das interessiert mich nicht! Ich will Einblick in die Akten der ANBU, von vor acht Jahren!“

„Sasukekun ...“, sagte Sakura besänftigend und legte eine Hand auf die Schulter des Jungen, doch dieser beachtete sie kein Stück.

„Du bekommst keine Einsicht in die Akten der ANBU, Sasuke! Die unterstehen allein der Hokage! Sie sind streng geheim!“, argumentierte Shizune, doch den Uchiha interessierte dies ganz und gar nicht. Er befreite sich von Sakuras Hand in dem er einen Schritt vor zum Schreibtisch ging. „Mir ist es scheiß egal ob sie mich nichts angehen! Ich will die Akte meines Bruders sehen!“

Das verwirrte Kakashi nun noch mehr. „Das ist die Akte deines Bruders ...“

Der Uchiha drehte sich zu seinem ehemaligen Lehrmeister um. „Wenn ihr euch mir in den Weg stellen wollt, gut. Dann tut das, aber glaubt nicht, dass ich auf euch hören werde!“, der Junge ballte seine Hände zu Fäusten. „Also?“

„Jetzt beruhige dich, Sasuke und erkläre uns die Situation! Erst dann können wir dir helfen!“, gab Kakashi mit einem beschwichtigenden Tonfall von sich. Doch, so wie es aussah, wollte sich Sasuke nicht von seinem Trip abbringen. Ganz im Gegensatz: Sein Blick fixierte Shizune, eisern, so als würde es nichts anderes mehr geben. Er war völlig besessen von seiner Idee.

„Sasukekun“, Sakura versuchte es noch einmal sich einzumischen. „So kommen wir nicht weiter.“

„Also weißt du, was Sasuke vor hat?“, fragte die Assistentin die Haruno, doch diese sah nur zu Sasuke.

Sie wusste etwas, doch wollte sie anscheinend nichts verraten, ohne die Zustimmung des Uchihas.

„Du bist doch sonst so vernünftig!“, sagte Shizune streng, doch die junge Kunoichi schwieg weiter.

„Gebt mir einfach das was ich haben will und alles ist gut“, forderte Sasuke erneut, doch diesmal etwas ruhiger, doch der kalte Ton seiner Stimmer war nicht verschwunden. „Also?“

Shizune schwieg jedoch und schien den Uchiha mit seinen eigenen Methoden bekämpfen zu wollen: Sie ignorierte ihn. Stattdessen versuchte sie lieber über Sakura an Informationen zu gelangen. „Sakura-“

Doch bevor die Frau zu ende sprechen konnte, stellte sich Sasuke dazwischen, doch gewiss nicht weil er seine ehemalige Kameradin schützen wollte, nein, er hasste es, wenn man ihn ignorierte und ihn nicht für voll nahm. „Entweder sie verraten es mir, oder“, der Uchiha formte schnell seine Fingerzeichen und erschuf sein Chidori. Kakashi wollte ihn aufhalten, doch Shizune deutete ihm sich daraus zu halten. „Oder was?“, fragte sie in einem Tonfall, der nicht daran zweifeln ließ, dass sie keine Angst davor hatte es mit dem Uchiha aufzunehmen.

Dieser erwiderte den Blick. Stur und stolz, so wie man ihn kannte. „Ich weiß noch genügend andere Wege um an die Informationen zu kommen und alles was mir dabei im Weg steht, werde ich vernichten.“

„Dann werde ich wohl dein erstes Hindernis sein“, gab die Frau von sich.

„Sasukekun!“, Sakura konnte nichts anderes außer schreien, denn der Uchiha preschte in einer Geschwindigkeit voran, in der die Haruno nicht agieren konnte. Selbst Kakashi blieb erschrocken an seinem Platz stehen, als Sasuke mit seinem Chidori Shizune angriff.

Doch der Junge lief an ihr vorbei, ohne sie auch nur zu streifen und durchbrach die Scheibe hinter ihr.

In den Ohren von Sakura klang dieses Geräusch, zusammen mit dem zwitschern des Justus ohrenbetäubend laut. Sie hielt sich die Ohren zu. Gleichzeitig schrie sie den Namen des Jungen, doch dieser verschwand aus ihrem Blickfeld und das Mädchen sackte zu Boden. „Sasukekun“, wimmerte sie immer wieder, ansonsten sagte keiner nur ein Wort.

Es verstrichen Minuten in denen man nur die Laute des Mädchens hören konnte, bis Shizune aufstand und zum Fenster ging. „Das Glas. Es war gerade erst eingesetzt“, gab sie von sich und seufzte. Sakura hatte aufgehört zu schluchzen, doch sie hockte immer noch am Boden.

Kakashi hockte sich gerade zu ihr, als sich Shizune an Sakura wand. „Was wollte Sasuke?“, fragte sie mit sanfter Stimme.

Sie ließ ihr Zeit, ihre Gedanken zu ordnen, wodurch erneut einige Minuten verstrichen.

„Wir waren in seinem Elternhaus“, murmelte das Mädchen und sah zu Boden. Ich war klar, dass sie Sasuke nie wieder sehen würde, zumindest nicht in Konoha, als Kamerad. „Er hat mir davon erzählt was passiert war, nachdem er Itachi getötet hatte.“
 

Sasuke rannte. Er rannte durch die leeren Straßen, während sich über ihm ein Gewitter aufbaute, doch das war ihm völlig egal. Dieses Dorf hatte ihm wieder bewiesen wie unnötig es für ihn war. Was sollte er noch hier bleiben wollen? Wo ihm mit jeder Minute klar wurde, das Madara recht hatte. Es musste so sein und wieso sollte er sich dies ausdenken?

Der Uchiha nahm den direkten Weg zum Tor. Auch wenn es da Wachen gab, war es ihm egal. Mit ihnen würde er schon fertig werden.

Gerade als der junge Shinobi am Tor ankam, erhellte der erste Blitz den Himmel und er blieb stehen. Unter dem Torbogen stand keiner der Beiden Wächter, sondern Naruto.

Sein zerzaustes Haar hing wirr hinunter, durch das ganze Wasser. Seine Klamotten waren völlig durchnässt, so wie die, die Sasuke trug. Doch Beide schien das nicht zu interessieren.

In manchen Punkten waren sie eben doch gleich. Doch nicht in den Ausschlaggebenden.

Sasuke ging weiter, in einem ruhigem und gelassenem Tempo. Naruto stand da, fest entschlossen, das konnte der Uchiha in seinen blauen Augen lesen.

„Ich hatte gehofft, dass mein Gefühl mich täuscht ...“, gab Naruto mit einer Stimme von sich, die klang als würde er sich dazu zwingen dies auszusprechen. „Ich habe dich und Sakura rennen sehen, genauso wie Kakashi, deswegen stehe ich hier.“

Sasuke schwieg eine weile und antwortete erst dann: „Es ist so klar das keiner von euch sich aus meinen Angelegenheiten heraushalten kann.“

„Du bist eben unser Freund, Sasuke“, gab der Blonde von sich.

Fünf Meter vor dem Anderen, blieb der Schwarzhaarige stehen. Viel zu viel Abstand, so empfand es der Uzumaki. Aber dennoch war es eine bekannte Situation. „Wir sind wirklich dafür bestimmt uns immer Gegenüber zustehen, oder?“

„Wenn du das so sehen willst“, gab Sasuke nur von sich. „Du hast zwei Möglichkeiten. Entweder du lässt mich ziehen, oder du stellst dich mir in den Weg. Egal was du wählst, du wirst mich nicht aufhalten können.“

„Warum tust du das?“, fragte Naruto und fixierte seinen Freund. „Du kommst hier her und haust wieder ab. Was sollte das?“

Sasuke gab ein belustigten Laut von sich, der in ein Lachen wechselte. „Es ist so typisch das du an so etwas fest hältst, Naruto.“

„Warum sollte ich das nicht? Du bist mein Freund! Wir alle sind froh darüber, dass du zurück gekommen bist und jetzt gehst du einfach wieder. Warum machst du das?“

„Ich will ehrlich mit dir sein. Ich hatte daran Interesse hier mit euch auf heile Welt zu machen. Das einzige was mir wichtig ist, sind Informationen und da man mir diese nicht geben will, werde ich sie mir anders holen.“

„Was ist dir denn so wichtig, dass du zurück nach Hause kommst?“

Sasuke schüttelte den Kopf. „Ich gehe davon aus, dass du mich nicht passieren lässt“, bedrohlich zischte das Chidori an seiner linken Hand und schien auf seinen gesamten Körper überzugehen.

„Ich werde es nicht zu lassen, dass du noch mal verschwindest. Du gehörst hier her, zu uns!“

Ohne auf die Worte des Blonden weiter zu achten, raste Sasuke auf ihn zu und griff den Anderen an.

Die Blitze des Chidori konzentrierten sich nun wieder auf die linke Hand, mit der, der Uchiha nach seinem Freund schlug.

Naruto wich dem Angriff Sasukes aus, wurde jedoch von dem Jutsu am rechten Oberarm gestriffen.

Der Uchiha meinte es also wirklich ernst.

„Warum tust du das immer und immer wieder? Siehst du nicht, dass du Sakurachan damit verletzt?“, rief der Blonde.

„Sie ist doch selber Schuld. Ich habe Niemanden darum gebeten an mir zu hängen.“

Naruto gab einen verächtlichen Laut von sich. „Du belügst dich doch selber Sasuke! Komm endlich zurück nach Hause!“

„Geh mir endlich aus den Weg Naruto!“, man konnte es an der Stimme des Uchihas hören, dass er keine Lust mehr darauf hatte, sich die Worte des Blonden anhören zu müssen. Er stieß sich ab, rannte auf den Anderen zu und formte, währenddessen ein neues Chidori.

Naruto zog aus seiner Tasche am Oberschenkel drei Kunai, welche er Sasuke entgegenwarf, bevor er ihm auswich.

„Taiju Kagebunshin!“, rief der Uazumaki und kurz darauf wurde der Uchiha von mehreren Naruto-Doppelgänger eingekreist.

„Du entkommst mir nicht!“, riefen sie im Chor, woraufhin Sasuke nur grinsen konnte. „Versuch es!“, gab er von sich und formte Fingerzeichen für ein neues Jutsu: „Katon: Goukakyuu no Justu!“

Gerade als Sasuke die gewaltige Feuerkugel ausspie, stürmte ein Teil der unzähligen Doppelgänger auf den Uchiha zu. Doch als sie mit dem Feuer in Berührung kamen, verpufften sie.

Das selbe machte Sasuke auch mit den andere: „Katon: Housenka no Jutsu!“

Ein Doppelgänger nach dem Anderen verschwand, sodass nur noch der Echte übrig bleiben sollte.

Umgeben von dem Qualm und Wasserdampf, sah sich Sasuke nach Naruto um, der die Deckung genutzt hatte um seinen eigenen Angriff vorzubereiten. Mit seinem Rasengan stürmte der Blonde auf den Uchiha zu, welcher es gerade noch rechtzeitig schaffte sein Chidori zu formen um den Angriff zu kontern.

Doch durch die geschaffene Energie der beiden aufeinander prallenden Justu, wurden die beiden Shinobi weg geschleudert und landeten in zwei sich gegenüberliegenden Hauswänden.

Der Lärm und die Erschütterungen lockten Schaulustige an den Ort des Geschehens, was Sasuke überhaupt nicht gefiel. Genauso wenig wie Kakashis Chakra, welches sich ihnen näherte.

Der Uchiha erhob sich aus den Trümmern, richtete seine Klamotten und setzte seinen Weg zum Eingangstor vor um endlich das Dorf verlassen zu können. Doch der Klang von Narutos Stimme ließ ihn inne halten: „Selbst wenn du jetzt gehst, werde ich dich zurückholen, selbst wenn es das Letzte ist, was ich in meinem Leben tue!“

Der Uchiha gab einen belustigten Laut von sich und antwortete ihm darauf dann: „Es ist besser, wenn du mich nicht mehr verfolgst.“, dann setzte er seinen Weg fort und verschwand aus Narutos Blickfeld.

Der Uzumaki erhob sich aus den Trümmern und seufzte. Er hatte es mal wieder nicht geschafft Sasuke aufzuhalten. Doch irgendwann würde er es schaffen, denn vorher würde er es schaffen, denn vorher würde er nicht aufhören es zu versuchen.

„Naruto“

Der Uzumaki zuckte zusammen als er die Stimme Kakashis vernahm und drehte sich zu ihm um. Erst jetzt wurde es dem Blondem bewusst, dass es immer noch regnete. „Kakashisensei. Er ist weg.“

Der Hatake nickte und sagte nur: „Ich weiß.“

Schweigen trat ein und die Beiden sahen zum Tor, durch das Sasuke verschwunden war. „Aber, er wird wieder zurück kommen, das weiß ich. Ich werde ihn finde und zurück nach Hause bringen! Das schwöre ich, Sensei!“

Kakashi konnte ein Schmunzeln nicht unterdrücken, doch es erstarb kurz darauf, denn ihm war es bewusst, dass dies keines Falls ein leichtes Unterfangen werden würde. Nein, ganz und gar nicht. Sasuke würde alles dagegen tun. „Gib einfach nicht auf, Naruto.“

„Nein, niemals ...“, gab Kakashi von sich und sah zu dem Tor des Dorfes. Das war er dann, der letzte Tag des Sommer und der, vor dem Herbst, der Kälte und Unwetter mit sich brachte.
 


 

Der Epilog erscheint am 02.12.2012 und trägt den Titel „Sakuras erwähltes Herz“.
 

„Sakuras erwähltes Herz“

Hiermit kommt nun der Epilog meiner FF "Lovers" und damit auch die Enthüllung welchen Mann Sakuras Herz erwählt. Ich hoffe euch hat die FanFiktion gefallen. Für Kritik bin ich immer offen, den die braucht man schließlich um besser zu werden. Also würde es mich freuen, wenn ihr mir schreiben würdet was euch gefallen hat und was nicht. Was ich besser machen könnte und was perfekt war.

Ich wünsche euch allen einen schönen ersten Advent.
 

Rizumu
 

P.s.: Wer Informationen zu meinen FFs haben will, noch bevor sie auf Animexx online gehen, kann meinen Blog besuchen: http://hikarimichi.wordpress.com/
 

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Epilog

„Sakuras erwähltes Herz“
 

Hanami hatte ihrer Großmutter zugehört und gebannt an ihren Lippen gehängt. Und als diese ihre Geschichte beendet hatte, drängte sich ihr eine Frage auf: „Aber, was hat das mit mir zu tun?“

Sakura musste Lachen, hielt sich jedoch dabei zurück und verstummte wenige Minuten später wieder. „Oh, es ist eine ähnliche Situation wie die deine gewesen.“

Das junge Mädchen legte fragend ihren Kopf schief. „Wie meinst du das? Was war mit Sasuke und Naruto?“

„Ich konnte mich nicht entscheiden. Da war Sasuke, der Junge den ich seit ich denken konnte liebte und um dessen Aufmerksamkeit ich kämpfte und Naruto, der all die Jahre für mich da war und für mich Sasuke suchte. Nur weiß ich nicht ob er ihn wirklich nur wegen mir gesucht hatte, oder ob dahinter noch viel mehr steckte. Wer weiß?“

„Warum ist Sasuke eigentlich gegangen?“, fragte die junge Kunoichi, doch Sakura schüttelte den Kopf. „Das erzähle ich dir ein anderes Mal.“

Hanami nickte verständnisvoll. „Aber warum hast du dich dann für Ojiichan entschieden?“

Sakura lächelte sanft. „Ich habe immer zwischen Sasuke und Naruto gestanden. Da war meine große Liebe, die ich niemals erreichen würde, weil er einen Weg gewählt hatte, den ich nicht gehen konnte. Und dann war da der Junge, der immer für mich da war, der mich liebte und alles für mich tat, doch die Gefühle die ich für ihn hegte, waren nicht die Selben wie seine. Sie waren noch nicht mal ansatzweise vergleichbar.“

„Aber du sagtest, du warst mit Naruto zusammen!“

„Wir haben eingesehen, dass es besser wäre wenn wir es belassen und uns auf unsere Freundschaft beschränken, denn ich konnte Sasuke unmöglich vergessen, das hatten uns die Tage, die er im Dorf war gezeigt. Dennoch habe ich sie Beide geliebt. Jeden auf seiner eigenen Art und weise. Sasuke war der Coole Junge, von dem jedes Mädchen schwärmt und Naruto hatte so ein warmes und sonniges Gemüt, welches jede meiner Tränen, ohne viele Mühen trocknen konnte. Er war einfach für mich da. Manchmal dachte ich, das ich diese innige Freundschaft zwischen uns nur mit Liebe verwechselt habe. Genauso wie die Begeisterung für Sasuke und das Ganze Mitleid, aufgrund seiner Familiengeschichte.“

„Und warum dann Ojiichan?“

Sakura lächelte und sah dann zu einem Foto ihres verstorbenem Ehemanns, welches auf einem Regal stand. „Weißt du, irgendwann kann man all die vergangenen Liebesgefühle vergessen, damit Platz für eine neue ist. Warum er, weiß ich nicht. Schließlich ist er auch um einiges Älter als ich gewesen. Eigentlich war er immer wie ein Vater für mich gewesen.“

Hanami grinste, worin ihre Großmutter immer wieder aufs Neue ihren Mann erkannte.

Sie konnte es sich wirklich nicht erklären warum sie ihn gewählt hatte, doch sie bereute es nicht. Sie hatte eine wundervolle zeit mit ihm gehabt. So viele Erinnerungen, die sie auf keinen Fall missen wollte.

Dann war da noch ihr Sohn und nicht zu vergessen, ihre Enkelin, die ihr jeden Tag ihr Lächeln schenkte.

„Aber“, gab Hanami dann plötzlich von sich. „Wie soll ich mich nun verhalten? Ich kann doch nicht mit den beiden Jungs trainieren.“

„Genießt du es denn nicht, dass Beide sich für dich interessieren?“

„Doch schon ...“, gab die Jüngere von sich und wippte auf ihren Füßen vor und zurück. „Aber meinst du nicht, dass es unser Teamwork stören würde?“

Sakura sah zur Zimmerdecke hinauf und tat so, als würde sie nachdenken. „Das ist jedoch etwas, was die Beiden Jungs unter sich klären müssen. Egal wie du dich entscheidest.“

„Wie meinst du das?“, fragte sie neugierig noch einmal nach.“

„Ein Shinobi muss seine Gefühle abschalten, sonst würden diese ihn nur behindern. Sieh es also als Test für die Beiden. Außerdem bin ich mir sicher, das sich alles regeln wird.“

Hanami nickte und sah zu dem Foto ihres Großvaters. „Meinst du Kakashiojiichan schaut mir zu, wenn ich trainiere?“

Lächelnd strich Sakura ihrer Enkelin über den Kopf. „Nicht nur er. Auch deine Eltern sehen dir zu, egal wo du gerade bist. Weil sie dich lieben, genauso wie ich es tue.“
 

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Kommentare zu dieser Fanfic (2)

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Von:  shibui
2012-12-18T19:23:08+00:00 18.12.2012 20:23
Danke für die Benachrichtigung. Das wäre sonst an mir vorüber gegangen XD
Blöd bei mir ist definitiv, dass ich alles immer schon im Thread schreibe, was mir einfällt. Also auch auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole: Was mir bei deiner FF besonders zugesagt hat, neben der Länge!!!, war definitiv das Ende. Das es eben kein SasuSaku geworden ist, einfach weil Sasuke an der Stelle, die du gezeigt hast, nicht bereit gewesen wäre, ins Dorf zurückzukehren und alles zu vergessen, was war und was er erfahren hat. Dazu braucht es auch jemand anderen als Sakura. Egal, was sie für ihn empfindet, sie versteht ihn nicht. Sehr nett fand ich deshalb auch, wie Sasuke sie manipuliert hat und wie willig sie sich hat manipulieren lassen.
Narutos Rolle kam am Ende auch noch mal richtig raus, was mir ebenfalls sehr gefallen hat. Und wo ich dir besonders zustimmen muss: die Argumentation, warum Sakura sich auch nicht für Naruto hätte entscheiden können. Kakashi kam trotzdem sehr überraschend, ich hatte ja, wie gesagt, zwischen drin mal an Lee gedacht XDD

Ein schöne und vor allem lange(!!!) Story. Dafür muss ich dir echt danken, ich lese wirklich viel lieber lange FFs. Und ich hatte beim Wichteln auch schon das Pech mit 900 Wörtern ohne Inhalt abgespeist worden zu sein O.o

Also ganz dickes Danke für dein tolle FF und für die Mühe, die du reingesteckt hast *verbeug* Und wer weiß, vielleicht wichteln wir uns ja wirklich noch mal wieder, so als ziemlich einzige Naruto-Fans im Wichtelzirkel XDD

lg shibui^^

PS: lieben Dank für dein Kommi zu Undercover *freu* War jetzt einige Zeit nicht online, bzw. nicht auf Mexx und hab es jetzt erst gesehen O.o
Von:  shibui
2012-10-22T20:18:59+00:00 22.10.2012 22:18
Ah, der Prolog ist ja schon oben^^ Irgendwie hätte ich jetzt das Gefühl, wenn ich ein Komplettkommi oder meineabschließende Meinung schreibe, würde ich andere Leser spoilern O.o Muss ich dann beim Epilog machen. XD Sag mir da unbedingt noch mal Bescheid, wenn du den hochlädst, ja?
Aber ich hab mich, wie gesagt, sehr über die Länge der FF gefreut und über die Storyentwicklung zum Ende hin. Beim Prolog war es so, als ich da so anfing zu lesen, war ich erst total überrascht, als so kam, dass Sakura graue Haare bekommen hat. Der Schockfaktor *lach*
Dein IC, also die Enkelin stört mich übrigens nicht, die gehört ja nur zur Rahmenhandlung *gg*

lg shibui^^




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