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Genpuku - Tag der Erwachsenen

Eine FF zu dem WB "Was geschah davor"
von

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Pflicht

Noburo sitzt in seiner Kammer und meditiert. So manches geht ihm im Kopf herum. In den letzten Tagen ist viel passiert. Zuerst wurde die Nichte des Daimyou von einigen niederen Dämonen getötet und ihr Sohn von der Dorfjugend gefesselt und zum Sterben zurückgelassen. Man kann nicht wirklich behaupten, dass das sehr erwachsen gewesen wäre. Nun ja, letztlich entscheidet ja nicht er darüber, wer am Genpuku teilnimmt.

Dieses Mal hat die Veranstaltung für viel Aufregung gesorgt, als der Enkel des Daimyou nackt und hysterisch bei der Zeremonie erschien und ihnen die Botschaft dieses Hanyous ausrichtete. Drei Männer mussten ihn niederringen, da er immerzu schrie, Er würde ihn umbringen, wenn er seine Nachricht nicht überbrächte.

Noburo seufzt leicht. Vielleicht hätte er den Jungen gleich läutern sollen, statt ihn nur zu bannen. Wer hätte gedacht, dass der Knabe diesen starken Bann abschütteln könnte. Aber er war ja schon immer zu freundlich gewesen, zu dem kleinen Halbblut. Er hat den Daimyou mehrfach gewarnt, dass der Junge für Unruhe sorgen würde. So wie noch am selben Abend, als er die Frauen der Totenwache beinah zu Tode erschreckte und den Leichnam seiner Mutter stahl. Oder als man das Haus der beiden herrichten wollte und nichts fehlte, bis auf den kostbaren Kimono, den der Daimyou aus Anstand seiner Nichte geschenkt hatte. Vermutlich versucht er ihn zu Geld zu machen. Das Gewand hat sicher den Wert eines kleinen Anwesens. Vielleicht sollte er ihn doch noch einmal aufspüren und endgültig zur Strecke bringen. Wesen wie er gehören nicht in diese Welt.

Doch plötzlich hebt der Mönch den Kopf. Eine dämonische Aura nähert sich ihm, das spürt er. Rasch erhebt er sich und macht sich bereit, dem Feind zu begegnen. Jetzt sieht er jemanden vor der Tür stehen. Eine schlanke Hand schiebt die Papiertür auf. Noburo fasst seinen Stab fester. Vor ihm steht ein hochgewachsener Mann in kostbaren Gewändern. Sein Gesicht ist ebenmäßig und ausdruckslos. Klare, goldene Augen mustern ihn.

„Du warst es, der den Hanyou gebannt hat, nicht wahr?“, fragt der Fremde mit ruhiger Stimme.

Noburo strafft sich: „Ganz recht, Dämon! Und mit dir werde ich das selbe tun! Mach dich bereit, deinem Schöpfer zu begegnen!“

Doch der Fremde zeigt keinerlei Gemütsregung. „Was die Kinder ihm antaten, hätte ihm nicht dauerhaft geschadet“, sagt er, „Doch gebannt, wäre es sein Ende gewesen. Das kann ich nicht tolerieren.“

Doch der Mönch geht nicht weiter darauf ein. Rasch hebt er seinen Stab und schickt mehrere Bannzettel in Richtung des Fremden auf den Weg. Doch kaum treffen sie auf ihm auf, verglühen sie augenblicklich zu Asche. Noburos Augen weiten sich erschrocken.

„Jämmerlich!“, sagt Sesshomaru herablassend und dann funkelt kurz etwas Wildes in seinen Augen auf und unmittelbar darauf geht eine tödliche Klaue nieder.

Kurz darauf, verlässt der schlanke Youkai lautlos das Gebäude, hebt sich in die Luft und ist kurz darauf schon nicht mehr zu sehen, während ein dünnes, dunkles Rinnsal im fahlen Licht des Sichelmondes unter der Tür hindurch über die Veranda hinab in den nächtlichen Staub tropft.



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