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家 Kazoku 族

The Next Generation
von

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Kapitel 13

Als Sasuke nach langer Zeit wieder zurückkehrte, brannte nur noch in Chiakis Zimmer Licht. Leise betrat er das Haus und ging geradewegs zum Zimmer seines Sohnes. Er klopfte an und trat ohne Aufforderung in den Raum.

Der Rothaarige hatte die ganze Zeit über auf dem Bett gesessen und an die leere Wand gegenüber gestarrt. Tief in Gedanken versunken.

Erst, als es geklopft hatte, war er aufgeschreckt und hatte zur Tür gesehen. Sein Vater trat in das Zimmer und sah ihn ausdruckslos an. Chiaki wich dem Blick aus und starrte auf den Boden. Sasuke schloss die Tür hinter sich und lehnte sich mit verschränkten Armen an die Schreibtischplatte.

Keiner von ihnen sagte ein Wort und Chiaki vermied es, sich unter dem strengen Blick seines Vaters zu winden. Bisher hatte er sich noch nie in einer solchen Situation befunden. Wenn seine Mitschüler oder andere Jugendliche sich über ihre Eltern beschwerten, hatte er nur ungläubig eine Augenbraue gehoben. Schließlich verstanden sein Vater und er sich bestens. Und er hatte auch nie den Drang verspürt, die Beziehung zu seiner Mutter zu verbessern.

Aber nun hatte der Rothaarige ganz einfach Angst. Angst vor seinem Vater. Etwas, das noch nie vorgekommen war und eine Erfahrung, die er auf keinen Fall wiederholen wollte. Das Schweigen wurde für ihn unerträglich, aber Sasuke ging es auf der anderen Seite auch nicht besser. Er wusste nicht, wie er beginnen sollte. Bei der Erziehung hatte er bis zu diesem Zeitpunkt eigentlich keine Probleme gehabt. Aber nun war ausgerechnet Chiaki derjenige, der gerügt werden musste. Doch er wollte nicht auf seinen Sohn sauer sein. Er wollte einfach nur eine Erklärung für den heutigen Schlamassel.

„Es tut mir leid, Dad", Chiaki hatte es nicht mehr ausgehalten und die Stille leise durchbrochen.

„Was tut dir leid?", oh, das hatte härter geklungen, als es sollte!

„Ich wollte dich nicht enttäuschen, Dad! Ich", er stockte und schien seine Worte zu überdenken, „weißt du, Itachi-san hatte so überzeugend geklungen und er hatte ja auch recht. Er hat uns doch gewarnt und-"

Der Rothaarige brach ab. Er wusste nicht, wie er sich erklären sollte. Es gab nur eine Begründung, warum er all das gemacht hatte. Nur einen Grund, weshalb er diese ganzen Regeln gebrochen hatte. Und es kostete seinen ganzen Mut, das seinem Vater zu sagen: „Ich weiß, ich habe alles falsch gemacht. Aber für mich war es in diesem Augenblick richtig."

Sasuke schwieg, was für seinen Sohn wieder die reinste Folter war. Aber er musste lächeln. Wenn er es nicht besser wüsste, dann hätte er gesagt, Chiaki hatte einen Wesenszug von Sakura übernommen: seinem Herzen zu folgen. Einfach das zu tun, was er für richtig hielt.

Sakura hatte diese Ansicht von Naruto übernommen und Sasuke vor Jahren gezeigt, wie wichtig sie war. Und es freute ihn, dass Chiaki einen kleinen Teil davon übernommen hatte. Wenn vielleicht auch im unpassendsten Moment.

„Würdest du es wieder tun?", fragte er seinen Sohn.

Chiaki dachte nach und erinnerte sich an das zweite Gespräch mit Itachi und den Überfall. Langsam nickte er.

„Ich denke, ich würde es wieder tun."

Sasuke seufzte tief: „Meinetwegen. Aber wenn mein Bruder dir wieder irgendwelchen Mist erzählt, dann sag mir vorher bescheid. Ich hasse es, unvorbereitet zu sein."

Vorsichtig sah Chiaki seinem Vater in die Augen. Er bemerkte erleichtert, dass der harte Ausdruck darin verschwunden war.

„Ich war mir nicht sicher, ob du mir glauben würdest. Ich dachte, du würdest mich in der Luft zerreißen."

„Erst nachdem ich Itachi umgebracht habe. Für den Schwachsinn, zu dem er dich angestiftet hat.", er lächelte ein wenig. Erleichtert atmete Chiaki auf. Schien, als wäre sein Vater nicht mehr sauer auf ihn.

Sasuke richtete sich auf und ging zur Tür. Bevor er in den Flur trat, drehte er sich noch einmal um: „Aber der Einbruch bleibt eine einmalige Sache!"

Damit ging er.
 

Tenten war überglücklich. Fröhlich bereitete sie das Frühstück vor. Tomoe hatte bei einer Freundin übernachtet und sie selbst war die Nacht allein gewesen, denn Neji würde erst in wenigen Minuten von seiner Schicht heimkommen. Aber das tat ihrer Freude keinen Abruch.

Endlich hörte sie die Tür zuschlagen und Schritte im Flur.

„Ich bin in der Küche!", rief und wenig später erschien ihr Mann. Er sah müde und erschöpft aus. Kein Wunder, er hatte ja zehn Stunden Wachdienst zu absolvieren.

„Morgen", brummte er nur und setzte sich auf einen Stuhl. Tenten reichte ihm eine Tasse Kaffee und lächelte ihn fröhlich an. Neji bemerkte es erst einige Schlucke später und hob fragend eine Augenbraue: „Was ist denn los?"

Tentens Lächeln wurde breiter: „Sakura war gestern Abend hier."

„Aha", er klang wenig begeistert. Neji hatte nichts gegen Sakura, aber er mochte ihren Ehemann nicht. Und in dem Zustand physischer Erschöpfung nicht über Sasuke reden. Dazu brauchte er seine gesamten Kräfte, denn nur dann konnte er zeigen, wie sehr er den Uchiha verabscheute.

„Sie hat mich untersucht."

Nun wurde Neji hellhörig. Es konnte doch nichts schlimmes sein oder? Immerhin strahlte sie die ganze Zeit.

„Ich bin schwanger!"

Neji schwieg und starrte in Tentens grinsendes Gesicht.

„Schwanger?", hauchte er fassungslos. Tenten nickte leicht unsicher. Freute er sich etwa nicht? Neji hatte doch oft davon gesprochen, dass er mehr Kinder haben wollte.

„Schwanger?", wiederholte er und sprang dann von seinem Stuhl auf, „Schwanger?"

Und als Tenten noch einmal nickte, nahm er sie in die Arme und hob sie hoch. Ihm fehlten die Worte vor Glück. Immer hatte er Sasukes Familie mit wehmütigem Blick betrachtet, denn ein Haus voller Kinder wäre sein größtes Glück gewesen. Aber Tenten hatte sich nach Tomoes Geburt nicht mehr bereit für weiteren Nachwuchs gefühlt. Er hatte es akzeptiert, war jedoch froh gewesen, als die Braunhaarige sich irgendwann für seinen Kinderwunsch zugänglich gezeigt hatte.

Trotzdem konnte er es noch immer nicht fassen. Er wurde noch einmal Vater!
 

Tsunade hatte diese Nacht außergewöhnlich schlecht geschlafen. Nach Itachis Rückkehr musste eine Menge geregelt werden.

Sie nahm zwei Blätter hervor. Das eine war voll beschrieben. Schnell unterzeichnete sie es und legte es zur Seite. Gestern hatte sie doch glatt vergessen, Itachis Aufenthaltserlaubnis zu beurkunden! Gut, damit würde der Uchiha aus dem Bingo-Buch gestrichen werden. Und Konoha hatte wieder einen fähigen Jo-nin mehr. Hoffentlich gab es keine Probleme mit Sasuke.Ach, was! Der war alt genug und würde das schon verkraften. Solange diese Nacht keiner im Uchiha-Anwesen gestorben war, waren sie über den kritischen Punkt hinweg.

Dann legte sie das zweite Blatt zu einem Konoha-Stirnband. Das würde später Kojiro Uchiha gehören, aber vorher musste sie noch einige Sachen erledigen.

Sie schrieb einen Brief an Gaara, in dem sie ihm die gegenwärtige Situation schilderte und ein gemeinsames Vorgehen gegen den Feind vorschlug. Damit es für die außenstehenden Länder nicht zu offensichtlich wurde, wollte sie erst zur Chuunin-Prüfung mit dem Kazekage sprechen. Gaara weilte dann offiziell in Konohagakure und ein Gespräch unter beiden Oberhäuptern war nicht außergewöhnlich.

Außerdem wollte Tsunade ein zusätzliches Ge-nin-Team bilden. Ihr war klar, dass Kojiro dem Rang eines Chuunin überlegen war, aber ihn so einfach zu ernennen, wäre wohl zuviel des Guten.

Aber Narutos Tochter Aiko hatte die Prüfung schon zweimal nicht geschafft und Kojiro wäre sicher ein guter Kamerad. Des Weiteren war ihr zu Ohren gekommen, dass Ino samt Familie im Dorf weilte. Deren Tochter Chiyo sollte letztes Jahr schon an der Prüfung teilnehmen, aber ein Teamkamerad war verletzt gewesen.

Natürlich wäre ein gemischtes Team auch gut für die diplomatische Beziehung von Suna und Konoha. Besonders, wenn die Nichte des Kazekage und ein Uchiha in dem Team waren. Tsunade war sich Gaaras Zustimmung sehr sicher, auch wenn sie erst einmal sechs Tage auf die Antwort warten musste. Aber die Prüfungen begannen sowieso erst in anderthalb Wochen. Es war also noch genügend Zeit.
 

Madara war belustigt. Kabutos Scheitern hatte ein gewisses Amüsement innegehabt. Der Grauhaarige hatte Konoha anscheinend ziemlich unterschätzt. Nun, das überraschende Auftauchen Itachis trug sicherlich seinen Anteil dazu bei. Denn der Uchiha hatte das Dorf bestimmt vorgewarnt.

Nun, man konnte es nicht ändern. Aber es war ja nicht so, dass diese Aktion nichts gebracht hatte. Schließlich war Kabutos Entdeckung von immenser Wichitgkeit.

Aus diesem Frund hatte er beschlossen, sie aufzusuchen. Deswegen war Madara in ihre Gemächer getreten. Ihr wütendes Fauchen ignorierte er einfach.

„Es gibt Neuigkeiten, die dich interessieren dürften."

Sie sah ihn kalt an: „Was?"

„Es scheint, als würde deine Rache in greifbare Nähe rücken."

In ihre Augen trat ein manisches Funkeln und Madara empfand keine Reue, sie auf seine Seite gezogen zu haben. Er selbst hatte noch eine Rechnung mit Itachi offen.
 

Die Woche war fast vergangen und Chiakis Nerven waren zum Zerreißen gespannt. Er hasste es, wenn das Haus voll war. Und zurzeit war das Haus für ihn fast überfüllt. Er hatte sich damit angefunden, dass die Zwillinge ständig mit Kazutaka für Wirbel sorgten. Auch Shigeko war für ihn erträglich, solange sie sich nicht in seiner Nähe befand. Aber Kojiro war eine ganz neue Variable in dieser Gleichung.

Bisher hatte es keiner gewagt, ihn mit Absicht zu provozieren. Selbst Ryotaka nervte nur mit kleinen Kommentaren und das nicht wirklich. Aber Kojiro trieb es regelmäßig auf die Spitze. Es wäre ja noch halbwegs ersträglich, wenn Kojiro sich nicht mit den drei Kindern zusammengetan hätte. Der Lärm, den die vier jeden Tag veranstalteten, war unerträglich. Ständig ging es die Treppen rauf und runter und der Garten war vor ihnen auch nicht sicher.

Es gab nur einen einzigen Pluspunkt in dieser Situation. In weiser Voraussicht vor möglichen Streitereien hatte sich Ino mit ihrer Famlie in einer Pension eingemietet. Aber ihre Tochter lud sich jeden Tag selbst bei ihnen ein. Und genau damit schwand der Pluspunkt auch wieder dahin.

Um diesem ganzen Trubelzu entkommen saß Chiaki nun auf der Plattform unter den Hokage-Häuptern. Hier war es ein wenig schattig und nicht so warm. Er mochte den Sommer nicht.
 

Suchend sah sich Sasuke um. Wo steckte sein Sohn? Seit Itachi mit Kojiro bei ihnen eingezogen war, war Chiaki oft unauffindbar. Kein Wunder, denn sobald Kojiro und Chiaki aufeinander trafen, flogen die Fetzen. Nach Sakuras ausschweifender Standpauke fanden die Küchenutensilien zwar keine Verwendung mehr, aber die Wortgefechte waren für alle nervenaufreibend.

Aber die Situation würde sich in Zukunft vermutlich entspannen. Die Chuunin-Prüfungen fanden in wenigen Tagen statt und er musste unbedingt Chiaki finden. Sasuke sah nach oben und entdeckte eine Gestalt bei den Hokage-Felsen. Wahrscheinlich Naruto. Der war hier oft zu finden und ein kleiner Plausch mit einem alten Freund wäre auch nicht schlecht. Schnell sprang er an den Wänden hinauf auf das Dach. Doch zu seiner Überraschung fand er hier nicht seinen blonden Freund vor, sondern seinen Sohn.

Bei den Geräuschen in seinem Rücken hatte sich der Jugendliche umgedreht und entdeckte nun seinen Vater.

„Hier bist du", sprach dieser ihn auch gleich an, „ich habe dich gesucht."

„Wieso denn das?"

Sasuke reichte seinem Sohn ein Blatt Papier: „Von der Hokage."

Verwirrt starrte der Rothaarige auf das Formular in seinen Händen und las es langsam durch. Dann schaute er überrascht auf: „Ich soll Prüfer sein?"

Sasuke nickte: „Es ist zwar ungewöhnlich so kurz nach der Ernennung Prüfer zu werden, aber die Hokage hat sich so entschieden."

„Ich frage mich, warum sie das gemacht hat, nach dem Desaster."

Diese Frage hatte sich Sasuke auch schon gestellt. Aber er konnte sie damit beantworten, dass die Prüfer vor dem Angriff ausgesucht worden waren. Und es wäre auffällig gewesen, wenn sich das noch einmal geändert hätte. Denn die Prüfer waren schon verzeichnet und eine entsprechende Notiz an die Fürsten verschickt. Für diese waren die Prüfer fast genauso wichtig wie die Prüflinglinge selbst. Denn je strenger der Prüfer, desto überschaubarer war das Ergebnis. Und als Tsunade die Namen veröffentlicht hatte, war die Begeisterung groß gewesen. Denn schließlich war ein Uchiha unter den Prüfern. Und die Begeisterung würde noch größer werden, beim Bekanntwerden der Prüflinge.
 

„Was?", Kojiro sah seinen Vater fragend an, „Ich soll an den Chuunin-Prüfungen teilnehmen?"

Itachi nickte und sah dann zu Chiyo, die auch an diesem Tag wieder in dem Uchiha-Anwesen weilte. Die Blonde sah ihn fragend an: „Was ist denn los?"

„Tsunade-sama hat euch beide zusammen in ein Team gesteckt. Euer Partner wird Aiko Uzumaki sein. Dann seid ihr ein Dreierteam."

Chiyos Wangen färbten sich vor Freude rot: „Wirklich? Das ist ja toll!"

„Cool!", stimmte Kojiro dem zu und Itachi konnte sich gut vorstellen, dass er das toll fand. Kein Wunder, bei zwei Frauen im Team. Sein Sohn hatte noch nie etwas anbrennen lassen. Aber Itachi stellte sich schon Kojiros Gesicht vor, wenn der erfuhr, dass Chiaki einer der Prüfer war. Das würde bestimmt noch amüsant werden.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2008-12-26T14:23:49+00:00 26.12.2008 15:23
Eine super Geschichte! Toll geschrieben. Ich hab sie gerade in einem Rutsch durchgelesen.
Die Streitigkeiten zwischen Chiaki und Kojiro sind das beste ^^ mal abwarten wie Kojiro reagiert, wenn er erfährt WER sein Prüfer sein wird. ;)
lg
TwitteringOfBirds


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