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Magical Girl LaFee

The Destiny of Christina Klein
von

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Verboten

Kapitel 8: Verboten
 

Die Person, die in der Tür stand, war nur unwesentlich größer als Christina. Ein dunkelbrauner Pullover, welcher die Rundungen der stämmigen Dame nicht verstecken konnte, passte ideal zu den ebenso dunkelbraunen Haaren, welche zu einer lockigen Kurzhaarfrisur geschnitten waren.

Christina sah ihre Mutter nur kurz an, dann fiel sie ihr in die Arme. Sie kuschelte sich an diese Frau, die sie so lange vermisst hatte. Zärtlich und liebevoll behütend schlossen sich die Arme von Keriakoulla warm um den schlanken Körper ihrer Tochter. Christina spürte, dass ihr Gesicht nass wurde, von den Tränen ihrer Mutter, welche diese aus Freude vergaß. Mama. Nun endlich bin ich bei dir. Bitte halt mich noch lange so fest. Lass mich nicht mehr los. Nie mehr.

„Christina.“, flüsterte Keriakoulla sanft. „Mein liebes Kind. Ich hatte immer gehofft, dass du kommst. Ich hab dich so vermisst. Jeden Tag.“

„Ich weiß. Ich dich auch.“

„Ich hab dich so lieb.“

„Ich weiß, Mama. Ich weiß.“

Mama. Wie schön es ist, wenn man dieses Wort zu jemandem sagen kann.

Nach einiger Zeit ließ Keriakoulla ihre Tochter langsam wieder los. Sie betrachtete sie eingehend. „Du bist so groß geworden.“, staunte sie kopfschüttelnd. „Und so schön! Ich werde ganz traurig, wenn ich daran denke, dass ich verpasst habe, wie du aufgewachsen bist. Ich wäre so gern dabei gewesen.“

„Aber warum warst du denn nicht da, Mama? Ich hab mir so gewünscht, dass du bei mir wärst.“

„Ich weiß. Aber ich musste es tun.“

„Ja, aber warum denn nur, Mama?“ Auch Christina waren die Tränen gekommen.

„Um dich zu schützen.“, entgegnete die robuste Griechin ernst. „Um dich, deinen Vater und deinen Bruder zu schützen.“

„Vor was?“ Christinas Stimme zitterte.

„Kommt erst mal rein. Ich mach euch einen schönen starken griechischen Kaffee, dann setzen wir uns gemütlich ins Wohnzimmer auf die Couch, und reden über alles.“

Christina wollte etwas einwerfen, doch bevor es dazu kam, erwiderte Anna Vissi schon: „Einverstanden, Koulla. Gute Idee. Einen starken Kaffee kann ich jetzt gebrauchen.“

Nach einigen Augenblicken saßen Christina, Keriakoulla und Anna auf einer alten, doch bequemen Couch, beziehungsweise auf einem der dazugehörigen Sessel. Christina setzte an, den griechischen Kaffee zu trinken, doch sie stellte ihn auf dem Cuchtisch ab, da er ihr noch viel zu heiß war.

„Ich glaube, es ist an der Zeit für Antworten.“, meinte Keriakoulla plötzlich. „Doch damit du mich verstehst, muss ich sehr früh anfangen. Ich wurde ja in Chalkidiki geboren, und dort bin ich auch aufgewachsen. Als ich ungefähr in deinem Alter war, vielleicht noch etwas jünger, verliebte ich mich in einen sehr süßen Jungen. Die Familie dieses Jungen war jedoch ziemlich arm, und meine Eltern waren vergleichsweise wohlhabend. So wurde mir verboten, mich mit ihm abzugeben. Mit wurden sogar solch bescheuerte Dinge eingeredet, dass man vom Küssen schwanger werden könnte. Ich hatte damals noch keine Teeniezeitschriften oder konnte Sendungen im Fernsehen anscheuen, um zu wissen, was stimmte, und was Blödsinn war. Es war damals eben noch eine andere Zeit, besonders dort wo ich lebte. Dieser Junge jedenfalls bekam von irgendwelchen Leuten Aufträge, und zwar ging es immer entweder darum, jemandem zu helfen, oder jemand anderen zu bekämpfen. Es war ziemlich verwirrend, und er wusste selbst nicht genau, worum es jetzt eigentlich ging, nur so viel, dass es das Richtige war, was er tat. Ich traf mich trotz des Verbotes meiner Familie heimlich mit ihm, und er öffnete mir die Augen in vielerlei Dingen. Ich sah die Welt, in der ich lebte nun ganz anders. Auch ich bekam plötzlich Aufträge, durch andere Mitstreiter, oder direkt von oben. Eines Tages griffen uns maskierte Männer an, keine Ahnung, wo sie herkamen. Sie warfen Brandbomben in das Lokal, in welchem ich und Pavlos, so hieß der Junge, saßen. Mehrere Menschen starben, darunter auch Pavlos. Ich selbst überlebte. Hier, schau. Man sieht heute noch die Verbrennungen.“

Keriakoulla zog ihr rechtes Hosenbein hoch, und dort sah man, wie die Haut entstellt war. „Wie schrecklich...“, meinte Christina betroffen.

„Es sieht zwar schlimm aus, aber es tut zum Glück nicht mehr weh.“, beruhigte ihre Mutter sie. „Nach dem Tod von Pavlos setzte ich meine Arbeit fort. Immer öfter wurden Attentate auf mich verübt und ich musste gefährliche Kämpfe bestehen, doch ich schaffte es. Dann, nach einigen Jahren lernte ich deinen Vater kennen. Bernhard war ein gutaussehender junger Mann. Er war als Tourist nach Griechenland gekommen. Es war sein erster Urlaub überhaupt, und er wusste selbst nicht, wieso er ausgerechnet nach Griechenland wollte, doch irgendetwas hatte ihn dorthin gezogen. Ich glaube, es war vorherbestimmt. Wir verliebten uns ineinander, und unsere Liebe wuchs sehr schnell und wurde stark. Uns war bewusst, auch wenn wir uns nur circa zwei Wochen kannten, dass dies kein alberner Urlaubsflirt war, sondern wahre Liebe. Ich wusste, dass meine Eltern dies nicht verstehen würden, doch trotzdem gab ich die Hoffnung nicht vorschnell auf und erzählte ihnen von Bernhard. Ihr Reaktion war schrecklicher, als ich es mir vorgestellt hatte. Sie waren entsetzt darüber, dass ich etwas mit einem Deutschen angefangen hatte und sie bezeichneten mich als eine Schande für die gesamte Familie und dass sie sich für mich schämen würden. Sie verboten mir, mich auch nur ein einziges Mal wieder mit ihm zu treffen. Da rastete ich aus. Ich schrie ihnen ins Gesicht, was ich von ihnen hielt und rannte aus dem Haus. Dann ging ich zu Bernhard und flog mit ihm nach Deutschland. An jenem Tage hatte ich meine Eltern zum letzten Mal gesehen. Ich kehrte nie wieder nach Chalkidiki zurück. Ich weiß nicht, ob sie noch leben, es ist mir egal.“

Christina erschrak bei den bitteren Worten ihrer Mutter, doch sie konnte sie verstehen. Solche Eltern zu haben musste auch etwas sehr Schlimmes sein.

„Ich wusste, dass das Leben in Deutschland ein ziemliches ärmliches sein würde, denn schließlich war dein Vater nur Kraftfahrer. Kein Vergleich zu dem Luxus, den ich bei meinen Eltern hatte. Doch dafür hatte ich einen anderen Luxus, den man mit Geld nicht kaufen konnte. Liebe. Und Freiheit. Noch nie in meinem Leben hatte ich mich so frei gefühlt, als in jenem Augenblick, als ich aus dem Flugzeug stieg und deutschen Boden berührte. Und noch nie so unsicher. Ich wusste nicht, was geschehen würde, wie das Leben in Deutschland sein würde. Und ob unsere Liebe Bestand haben würde, denn sollte sie dies nicht haben, wäre ich verloren gewesen. Doch sie hatte Bestand, und sie hat es immer noch. Ich liebe deinen Vater immer noch sehr, und auch ihn vermisse ich, Christina.“ Keriakoulla hielt einen Moment inne, bevor sie fortfuhr. „Schließlich kam dein Bruder auf die Welt. Andreas. So wie einer der vier Evangelisten. Andreas bedeutet ‚der Männliche’. Er sollte stark sein, stark, um in dieser Welt zu bestehen. Vier Jahre später wurdest du geboren, Christina. Christina bedeutet ‚die Christin’. Ich wollte, dass der Herrgott dich beschützt, denn ich wusste schon zu jenem Zeitpunkt, dass du einmal sehr viel Schutz benötigen würdest, denn auch du hast ein wichtiges Schicksal zu bestreiten. Auch in der Zeit in Deutschland, in Stolberg-Büsbach, diesem kleinen Kaff, kämpfte ich gegen die dunklen Mächte. Ich hatte sehr viel Glück, aber ich war auch gut. Ich konnte mich selbst verteidigen, und ich hatte Leute, die auf mich aufpassten. Aber wie sollte ich dich, deinen Bruder und deinen Vater beschützen? Durch die Sache mit Pavlos war mir bewusst geworden, in was für einer Gefahr sich diejenigen brachten, die gegen das Dunkel kämpften. Doch auch die Leute in unserer Umgebung waren in Gefahr. Ich konnte das Risiko nicht eingehen, dass sie herausfanden, wer ihr seid, und euch etwas antuen würden. Vielleicht kennst du das Problem von den Superhelden her, zum Beispiel Spiderman. Er hat auch Angst um seine Familie, und deshalb darf niemand seine wahre Identität erfahren. Doch ich bin kein Superheld. Ich habe keine andere Identität, als meine eigene. Ich wollte den Kampf nicht aufgeben, dafür war er zu wichtig. Doch selbst wenn ich es gewollt hätte, hätte ich nicht aufhören können, dafür war es schon so spät. Der Feind war auf meiner Spur. Da tat ich das Einzige, was euch schützen konnte. Ich verließ euch. Ich zog hier nach Griechenland, nahm einen anderen Namen an, und eröffnete einen kleinen unauffälligen griechischen Grill. Natürlich kämpfte ich weiterhin gegen den Feind, doch ihr wart erst einmal außer Gefahr.“

„Wusste Papa davon?“, wollte die hübsche Halbgriechin wissen.

„Nein.“, antwortete Koulla. „zumindest glaube ich nicht, dass er es wusste. Aber ich denke, dass er etwas geahnt hat. Als ich ging, hatte ich ihm einen Abschiedsbrief geschrieben, in welchem stand, dass ich ihn immer lieben werde und er gut auf euch aufpassen soll.“

„Davon hat er nie etwas gesagt.“

„Jetzt weißt du also, warum ich euch verlassen musste. Ich musste euch verlassen, weil ich euch liebte, und alle, die ich liebte, waren in Gefahr.“

Christina fiel ihrer Mutter abermals um den Hals. „Ich versteh dich Mama. Ich versteh, dass du das tun musstest.“

Dann setzte sie sich wieder hin. Sie trank den griechischen Kaffee aus. „Möchtest du noch einen?“, fragte ihre Mutter sie.

„Nein, Danke.“, antwortete Christina ihr. „Nur ein Wasser.“

„Kriegst du, mein Kind.“ Kurz darauf gab sie ihrer Tochter das Glas Wasser. „Wie geht es Andreas?“

„Nicht so gut. Er ist ziemlich niedergeschlagen und deprimiert, weil er keine Arbeit findet.“

„Diese hohe Arbeitslosigkeit ist wirklich schlimm.“, stimmte sie zu.

„Aber ich glaube, momentan gehts ihm trotzdem wieder gut.“, entgegnete Christina schmunzelnd, als sie an Berkan dachte. Dieser hübsche Türke würde Andreas wirklich gut tun.

„Ich denke, es wird Zeit, dass du Christina über alles aufklärst, zumindest über das Wichtigste.“, erinnerte Anna Vissi.

„Ja, ich werde es versuchen.“, meinte die nette Griechin ruhig. „Es ist schwer, zu erklären. Also, Christina, du weißt ja, dass in der Geschichte der Menschheit schon oft viele schlimme Dinge passiert sind, und es viele böse Menschen gab. Der letzte Höhepunkt war, zumindest in Europa, der Nationalsozialismus. Aber ist dir aufgefallen, dass in den letzten Jahrzehnten, besonders in den letzten jahren, etwas vor sich geht, wie soll ich es erklären...? Also, das hört sich jetzt blöd an, weil es wie aus einem billigen Horrorschocker klingt, doch es ist leider so. Das Böse gewinnt immer mehr an Macht.“

„Das Böse? Aber was meinst du denn mit ‚das Böse’?“, fragte Christina irritiert. „Satan und die Teufel, oder was?“

„Ja.“

Diese knappe und ehrliche Antwort traf die junge Halbgriechin wie ein Hammerschlg. Ganz plötzlich bekam sie schleichende Angst. „Du meinst also, Satan, also Luzifer, existiert? Ich dachte, der wäre von der Kirche erfunden worden.“

„Ich weiß auch nichts hundertprozentiges, aber teils ja, teils nein. Dämonen gibt es schon viel länger als das Christentum, auch länger als das Judentum sind sie den Menschen bekannt. Man wusste eigentlich schon immer von ihnen. Dass Satan Luzifer war, ist ein Irrtum, denn Luzifer ist jemand anders. Satan war vorher nicht Luzifer, sondern Samael, falls wenigstens das stimmt, aber das ist nicht wichtig Es komtm nicht darauf an, wie sie heißen, ob sie Teufel, Dämonen, das Böse oder sonstwie nennt. Fakt ist, dass sie existieren, und dass sie das gesamte menschliche Geschehen beeinflussen. Es gibt zwei wichtige Ratschläge, die ich nicht oft genug wiederholen kann, und die du niemals vergessen sollst. Erstens: Mach die Augen auf. Sieh, was in der Welt geschieht. Sieh es selbst, mit deinen Augen, und mit deinem Bewusstsein. Zweitens: Wenn irgendetwas ist, egal was, dann hinterfrage es für dich und überlege immer gründlich, wer etwas davon hat.“

„Ich werde es versuchen.“, entgegnete Christina ernst.

„Gut, denn das ist sehr wichtig. In unserer heutigen materiellen Zeit glaubt kaum jemand mehr, dass es so etwas wie Satan oder Dämonen geben könnte. Dämonen werden eher mit Monstern aus Kinderserien gleichgesetzt, oder höchstens für irgendwelche Gruselstreifen wieder ausgekramt. Und jetzt denke daran, was ich dir gesagt habe. Wer hat etwas davon, wenn niemand mehr an Dämonen glaubt?“

„Die Dämonen selbst?“

„Richtig, denn wer nicht daran glaubt, kann sich nicht dagegen schützen. Und wer nicht daran glaubt, braucht auch keine Angst davor zu haben, dass nach seinem Tode etwas Schlimmes mit ihm geschehen würde, und kann deshalb tun was er will, egal ob belügen, betrügen oder morden. Heutzutage steht das Christentum ziemlich schlecht da. Warum? Da sind zwei gründe. Der erste wäre, dass Jesus und Gott überall, egal ob in den Medien, oder wo auch immer, lächerlich gemacht werden. Wieso sollte man also noch an so etwas Lächerliches wie einen Gott glauben? Das zweite ist die Kirche, besonders die katholische Kirche. Sie ist nicht schlecht, denn schließlich tut sie viel Gutes, besipielsweise durch die Caritas. Andererseits hat sie ein sehr schlechtes Image durch ihre Fehler in der Vergangenheit, also die Kreuzzüge, Hexenverbrennungen und Ähnliches, andererseits durch die Fehler, die sie heute macht, beispielsweise viele falsche Dogmen, wie Verbot der Verhütung oder Diskriminierung der Homosexualität. Nicht zu vergessen, dass einige Pastöre oder Priester menschlich totale Versager sind, also vom Gefühl her. Dadurch, dass sehr viele Menschen die Kirche, vor allem die katholische Kirche, ablehnen, lehnen sie auch gleichzeitig Jesus und Gott ab, obwohl das eine mit dem Anderen überhaupt nichts zu tun hat. Und wer hat etwas davon, wenn die Menschen nicht mehr an Gott glauben?“

„Wieder die Dämonen.“

„Richtig.“

„Aber der Vatikan, die Priesterschaft...“

„Das alles besteht auch nur aus Menschen, die von den negativen Wesen beeinflusst werden können. Wenn ein Priester keinen Glauben hat, sondern das einfach so macht, wie einen gewöhnlichen beruf, dann hat er keine chance, sic gegen die negativen Einflüsse zu wehren.“

„Und wir kämpfen also gegen diese Dämonen?“

„Indirekt. Gegen Dämonen kämpfen andere Leute auf dieser Welt, die auch unsere Verbündeten sind. Beispielsweiße weiße Hexen, Schamanen, Neu-Druiden oder wer auch immer. Unsere Gegner sind hier auf der grobstofflichen Ebene. Durch negative Beeinflussung ist es dem Feind gelungen, die gesamte Gesellschaft zu verändern. Böse sein gilt als etwas erstrebenswertes. Man hört ständig Jugendliche sagen, dass sie böse seien, und das meinen sie im Sinne von cool. Lieb sein hört sich blöd an, ist kindisch und uncool. Ebenfalls ein Synonym für Coolness ist es seit mehreren Jahren, wenn man ein Gangster ist. Ein Gangster wird als etwas Cooles angesehen, doch gangster ist eigentlich nur ein anderes Wort für Verbrecher. Das kann ein kleiner Dieb sein, aber auch ein Mörder. Es ist auch so, dass wenn jemand in einem Horrorfilm brutal ermordet wird, dass so etwas cool gefunden wird. Das ist nichts Neues, und ehrlich gesagt seh ich mir das auch hin und wieder gerne an. Aber hör mal verschiedenen Menschen zu, wenn in den Nachrichten über so etwas Schreckliches berichtet wird. Manche finden das geil, zum Glück nur einige Ausnahmen, aber erschreckend viele machen darüber Witze. Die finden das total lustig! Das waren jetzt nur einige Beispiele von vielen. Du wirst noch viel mehr erfahren. Aber du hast es jetzt eben, während ich sprach, vielleicht selbst bemerkt. Es geht um Kinder, um Jugendliche, um junge Erwachsene. Das ist das Fiese an diesen Drecksviechern! Sie fangen schon an, kleine Kinder so zu beeinflussen, machen es später weiter, wenn sie Jugendliche sind, und wenn sie schließlich erwachsen sind, ist es zu spät. So wird die gesamte Gesellschaft verdorben. Diese Kinder werden nämlich später Eltern und können ihren Kindern keine Werte mehr beibringen, udn diese werden dann noch schlimmer und immer so weiter. Das ist der schreckliche Plan des Feindes.“

„Oh Gott.“, entgegnete Christina. „Du hast mit allem Recht. Dass es solche Ausmaße annimmt...“

„Das meine damit, dass du die Augen aufmachen sollst. Seit wirklich erst mehreren Jahren ist es so, dass sehr sehr viele Jugendliche nicht mehr wissen, was Liebe ist. Woher auch? Das sieht man höchstens in irgendwelchen Schnulzen oder Telenovelas. Aber in der Realität nicht. Die Eltern lassen sich scheiden, und reden nur noch Schlechtes voneinander. In der Schule wird geprügelt, und selbst Grundschüler benutzen die schlimmsten Ausdrücke wie ‚Fotze’ oder ‚Hure’. Und das sieht man alles, wenn amn die Augen nur aufmacht und hinsieht. Was ist denn mit den jungen Liebespärchen? Sie küssen sich nicht mehr, sie halten nicht mehr Händchen, sie wissen nicht was Liebe ist. Sie haben nur noch Sex, kalten, gefühllosen Sex. Sie verwechseln Geschlechtsverkehr mit Liebe. Sie denken, wenn man zusammen ist, hat man Sex, mehr nicht. Das ist alles so was von schrecklich!“

„Aber nicht alle sind so.“, erwiderte Christina mit fast flehender Stimme.

„Richtig. Nicht alle sind so. Es gibt noch welche, die Liebe empfinden können, weil sie es selbst erfahren haben. Noch ist es nicht so spät. Auch wenn sich ein immer größer werdender Teil der Menschen nur noch für sich selbst, für Sex, für materielle Güter und für Alkohol interessiert, gibt es einen ebenfalls größer werdenden Teil, der sich für andere Leute einsetzt, der sich für Umwelt und Tiere interessiert, der sich gegen Armut engagiert. Noch nie wollten soviele Leute soziale Berufe ergreifen, wie in letzter Zeit. Der Numerus Clausus für Soziale Arbeit, den es vor einigen jahren noch teils gar nicht gab, da zu wenig dies studieren wollten, ist mittlerweile größtenteil höher als der NC für Medizin! Das muss man sich mal überlegen. Und aus diesem grunde, lohnt es sich zu kämpfen. Es gibt Menschen, denen ist alles egal und sie sind rücksichtslos allen anderen gegenüber, doch es gibt auch das genaue Gegenteil. Unsere Gesellschaft wird eine Gesellschaft zweier Extreme werden, von Apartheid bis hin zu sozialem Engagement höchster Stufe. Wir müssen uns nur entscheiden.“

„Ich habe mich entschieden.“, antwortete Christina fest entschlossen. „Ich werde für das Gute kämpfen, und wenn ich dabei zugrunde gehe!“

Keriakoulla sah ihre Tochter an. Sie hatte sich nicht in ihr getäuscht! Voller Freude schloss sie sie in die Arme.



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