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Magical Girl LaFee

The Destiny of Christina Klein
von

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Mama

Kapitel 9: Mama
 

„Christina, es ist Zeit zum Aufstehen.“, rief eine liebevolle weibliche Stimme.

Christina öffnete langsam die Augen. Die Sonnenstrahlen fielen durch ein großes steinernes Fenster und blendeten sie. Langsam setzte sie sich auf, gähnte einmal herzhaft, während sie sich streckte, und stand schließlich auf. Gemütlich schlenderte sie ins Badezimmer und erfrischte sich mit kaltem Wasser, welches sie sich ins Gesicht spritzte. Dann zog sie sich an und ging in die Küche. Auf dem Tisch war das Frühstück vorbereitet: Milch, frische Brötchen, Margerine, Honig und Marmelade standen zur Auswahl bereit. Sie setzte sich auf einen Stuhl und begann zu essen. Ihre Mutter kam durch die Tür, in der Hand eine Flasche Orangensaft.

„Guten Morgen, mein Schatz.“, begrüßte Keriakoulla ihre Tochter, während sie sich zu ihr setzte. „Hast du gut geschlafen?“

„Ja, wie ein Stein.“, berichtete die Angesprochene fröhlich.

Es war wie ein Traum. Sie hatte es sich immer gwünscht, mit ihrer Mutter gemeinsam zu leben, und so gewöhnliche Dinge wie ein gemeinsames Frühstück zu machen. Sie war nun schon über zwei Wochen in Griechenland, und es war das Paradies. Wenn dieser wunderschöne Traum doch niemals enden würde! Aber sie wusste, dass es nicht für immer sein konnte, die Realität würde schon bald erneut gnadenlos zuschlagen. Aber solange würde sie die Zeit, die ihr noch gemeinsam mit ihrer Mutter verblieb, genießen.
 

Bernhard Klein verabschiedete die Polizisten und schloss die Haustür hinter ihnen. Sie hatten immer noch keine Spur, wo seine Tochter sein könnte. Keine einzige. Was war nur mit ihr geschehen? Und diese Vorwürfe, dass sie diese anderen Jugendlichen ermordet haben sollte... Er konnte es nicht glauben. Wie sollte sie dies bewerkstelligt haben? Er setzte sich auf das Sofa und grübelte.

Andreas kam in das Zimmer und setzte sich zu ihm. „Mach dir keine Sorgen, Papa.“

Bernhard schaute seinem Sohn irritiert ins Gesicht. „Ich soll mir keine Sorgen machen? Meine sechszehnjährige Tochter ist verschwunden, ich habe keinen einzigen Anhaltspunkt wo sie sein könnte, sie wird wegen mehrfachen Mordes gesucht, ihr Mitschüler wollten sie lynchen, und ich soll mir keine Sorgen machen?“

„Sie ist in Sicherheit. Sie ist bei Mama.“

„Was?“ Er starrte ungläubig auf Andreas und versuchte ein Anzeichen in seinem Gesicht zu erkennen, dass es sich um einen Scherz handelte.

„Sie hat mir eine SMS geschickt, dass sie Mama gefunden hat und dass er ihr bei ihr gut geht. Und dass wir uns keine Sorgen machen sollen.“

„Wie hat sie sie gefunden?“, wollte der kräftige Mann wissen.

„Ich weiß es nicht, aber das ist ja auch egal. Die Hauptsache ist, dass sie sie überhaupt gefunden hat, und dass es ihr gut geht.“

„Bist du sicher, dass die Nachricht tatsächlich von Christina gesandt wurde?“

„Ja, ich bin mir hundertprozentig sicher.“

„Wir müssen sofort der Polizei Bescheid sagen. Vielleicht kann sie das Handy orten, mit dem die SMS verschickt worden war.“

„Tu das bloß nicht!“, warf der junge Mann aufgeregt ein. „Sie will nicht gefunden werden. Außerdem, ... Willst du, dass sie ins Gefängnis muss?“

„Nein, natürlich nicht.“

„Dann sag der Polizei kein Wort davon.“

„Gut, du hast Recht.“ Er erleichtert richtete er sich auf. „Aber mir fällt jetzt ein so großer Stein vom Herzen! Ich bin so froh, dass ihr nicht passiert ist. Kann ich die SMS sehen?“

„Klar.“ Andreas nahm sein Handy hervor und zeigte seinem vater die SMS: ‚Hi, Andreas. Ich hab Mama gefunden und bin bei ihr. Mir geht es gut. Macht euch keine Sorgen. Sag auch Papa, dass ich ihn lieb hab und er sich ekine Sorgen machen soll. Lg Christina’
 

Christina sah sich zusammen mit ihrer Mutter Fotos von früher an.

„Weißt du, diese Fotos waren einige der wenigen Dinge, die ich von zu Hause mitgenommen hatte. Ich habe sie so oft angeschaut, doch diese ganzen Erinnerungen haben mir so weh getan, dass ich sie nach einigen Jahren weggepackt hatte. Dan habe ich sie nur noch selten angeschaut, doch schau hier, dieses Foto. Und dieses hier auch. Die habe ich nochmal und trage sie immer im Geldbeutel bei mir.“ Das erste Foto zeigte Bernhard und einen dreijährigen Andreas beim gemeinsamen Spielen. Auf dem zweiten Foto war Keriakoulla mit der neugeborenen Christina auf dem Arm zu sehen. „Und dieses Foto hier steht bei mir auf dem Nachttisch.“ Es war eine Fotografie von der gesamten Familie klein. Bernhard und Keriakoulla standen Arm in Arm verschlungen, vor ihnen stand Andreas, der seine Arme beschützend um Christina legte. „Ich habe jeden Tag vor dem Zubettgehen und nach dem Aufstehen gebetet, dass es euch gut gehen möge. Ich wusste ja gar nicht, was ihr so machtet, ich wsste immer nur, dass ihr am Leben seid, was mich sehr beruhigt hatte. Manchmal spürte ich es, wenn es euch schlecht ging, so wie in den Tagen, bevor du zu mir kamst.“

„Da ist ja auch meine Tante!“

„Ja, weißt du, woran sie gestorben ist?“

„Nicht genau. Ich dachte immer, es sei ein Tumor gewesen, doch sie sagte mir, sie sei von den Leuten, die unsere Feinde sind, umgebracht worden.“

„Deine Tante hat diesen Krebs nicht durch Zufall gekriegt. Da waren die Dämonen beteiligt gewesen, denn deine Tante hat auch für unsere Sache gekämpft. Die negativen Wesen hatten sich in den kranken Hautzellen eingenistet und alles verschlimmert. Sie hatten dies so geschickt gemacht, dass es zu spät war, als der Tumor entdeckt wurde. Diese Wesen, die sich im tumor festgesetzt hatten, waren sehr hartnäckig und stark, sodass der Krebs weder durch die Selbstheilungskräfte des Körpers, noch durch andere Heilkräfte besiegt werden konnte. Und so ist sie schließlich gestorben.“

„Ich vermisse sie so sehr.“

„Ich sie auch, doch die Toten muss man loslassen, sonst sind sie in einer Zwischenwelt gefangen. Wenn man am Bett eines Sterbenden sitzt, und diese Person stirbt, darf man niemals den Wunsch äußern, sie solle wieder zurückkommen. Das macht es der Seele nur schwerer, auf eine höhere Ebene zu gelangen.“

„Ich werds mir merken.“, antwortete Christina.“

„So, ich pack die Fotoalben jetzt mal weg, denn es ist Zeit für das Mittagessen. Ich mache die Tracchana, das ist du doch so gerne.“

„Ja, griechische Brotsuppe ist mein Lieblingsessen.“, freute sich die junge Halbgriechin. „Danke, Mama.“
 

Er hatte sie entdeckt. Er wusste, dass diese beiden die Gesuchten waren. Sein Griff fand ein langes Messer. Der richtige Augenblick würde kommen, das wusste er, man musste sich nur gedulden. Dann, wenn sie unachtsam sein würden, würde er zuschlagen und sie beide vernichten. Seine Auftraggeber würden zufrieden sein.
 

Nachmittags hatte Christina ihrer Mutter im griechischen Grill geholfen. Nachdeme er geschlossen wurde, streiften sie beide noch gemeinsam durch Athen. Mit der U-Bahn fuhren sie zum Sýntagmaplatz und in der Nähe des Platzes aßen sie ein Eis. Christina nahm ein Haselnusseis.

„Lass und weiter.“, meinte Keriakoulla plötzlich. „Ich glaube, wir werden beobachtet.“

Christina spürte ein unangenehmes Kribbeln auf dem Rücken. „Ja, lass uns gehen.“

Schließlich gingen sie weiter. Nach einiger Zeit waren sie auf dem Musenhügel, welcher südwestlich der Akropolis liegt. Beeindruckt stand Christina vor dem Philopapposdenkmal, welcher aus pentelischem Marmor besteht. Es war ein besonderer Anblick, auch wenn nur noch diese eine Wand stand. Die beiden steinernen Männer, die weit oben wie Herrscher saßen, hatten beide keine Köpfe mehr. Wer diese wohl gewagt hat abzuschlagen?

Von Norden her, dem Hügel Pnyx, welcher westlich der Akropolis liegt, näherte sich ein dunkle Gestalt. Es war in großer muskulöser Mann mit dunklen Haaren und schwarzen Kleidern. Keriakoulla drehte sich zu ihm um. Sie spürte eine negative Energie, welche von ihm ausging. „Was wollen sie?“

„Ich will euch töten. Das Philopapposdenkmal. Ein schöner Ort zum Sterben, findet ihr nicht auch?“

„Vielleicht für dich! Wir haben jedenfalls noch nicht die Absicht zu gehen!“, rief sie ihm wütend entgegen.“

„Ihr werdet gar nicht erst gefragt!“, entgegnete der Mann und grinste.

„Mama, wer ist das?“, wollte Christina wissen.

„Ich weiß es nicht. Er ist ein Feind, das ist alles, was wir wissen müssen.“

In diesem Augenblick zog der Mann sein Messer hevor und rannte auf die beiden Frauen zu. Keriakoulla lief ihm entgegen und in ihrer Hand erschien plötzlich ein Stilett. Mit diesem Dolch wehrte sie den Messerstich des Gegners ab und trat ihm mit voller Kraft in die Weichteile. Dieser krümmte sich vor Schmerzen, und die toughe Griechin versetzte ihm einen harten Tritt gegen den Kopf, sodass der Mann nach hinten flog. Doch er rappelte sich augenblicklich wieder auf, denn er wusste, dass ansonsten sein letztes Stündchen geschlagen hätte. Eine starke Energie traf Keriakoulla und lähmte sie. Christina bemerkte, was mit ihrer Mutter los war und wollte sie beschützen. Vor Wut zitterte sie und die starke Energie floss erneut durch ihren Körper. Diese Kraft erschuf tödliche Geschosse aus Eis, welche auf den großen Mann zuflogen. Mit voller Kraft baute er ein unsichtbares Schutzschild aus Energie auf, um den Angriff abzuwehren, was ihm auch gelang. Dadurch konnte er allerdings den Paralysationszustand von Keriakoulla nich aufrechterhalten. Diese nutzte diese Chance und griff von der anderen Seite an. Die relativ schmale, aber keineswegs allzu kurze Klinge des Stiletts traf den Angreifer direkt in sein Herz. Schnell zog Keriakoulla die Klinge wieder heraus und die Waffe verschwand. Man konnte bei dem Mann nur einen geringen äußerlichen Schaden erkennen, doch die innere Verletzung war umso größer. Tot brach er zusammen.

Christina lief zu ihrer Mutter. Diese betrachtete sie und bemerkte, wie die Energie langsam wieder aus ihr entwich. „Jetzt haben sie uns also schon gefunden. Ich wusste, dass es nicht mehr lange dauern würde, doch ich hatte gehofft, dass uns noch ein bisschen mehr Zeit bleiben würde. Christina, du musst noch heute diesen Ort verlassen.“

„Mama...“, protestierte die junge Frau mit traurigem Blick.

„Es muss sein. Es ist hier zu gefährlich. Wenn der nächste Gegner kommt, kann ich nicht garantieren, dass ich dich beschützen kann.“

„Kommst du mit?“

„Nein, ich bleibe hier. Ich muss hier ein wenig die Stellung halten. Ich werde Anna Vissi anrufen. Sie wird dich zu einem kleinen Privatflieger bringen. Mit diesem wirst du schließlich nach Hamburg gebracht werden. Unsere Seite hat dort ihr Ausbildungslager, dort wirst du sicher sein. Du wirst viele Leute kennen lernen, die sich gut um dich kümmern werden. Sie werden dir helfen, deine Kräfte zu kontrollieren und zu verstärken. Außerdem wirst du die nötigen Kampfkenntnisse erlernen und noch viele wichtige Dinge erfahren, die du brauchen wirst.“

„Wieso jetzt schon? Ich hatte dich gerade erst gefunden...“

Keriakoulla drehte sich zur Seite, damit ihre Tochter nicht die Tränen in ihren Augen glitzern sah. „Ich weiß, mein Kind, ich weiß.“ Dann sagte sie: „Komm, wir müssen schnell deine paar Sachen zusammenpacken, damit es schnell losgehen kann.“
 

Nach kurzer Zeit war alles fertig. Sie warteten nur noch darauf, dass Anna kam, und sie abholte. „Mama, wie hast du das eigentlich mit diesem Dolch gemacht?“, fragte Christina. „Der war plözlich da, und dann genauso schnell wieder weg. Anna Vissi hat auch so etwas Ähnliches gemacht, als sie mit diesen Wurfsternen, oder was das war, gekämpft hat.“

„Das war Materilisation. Das wirst du auch noch lernen. Aber es ist ein sehr langer Weg. Zuerst muss man das Visualisieren lernen, und erst dann, wenn man dies perfekt beherrscht, kann man Gegenstände erscheinen lassen.“

„Ich werde mir Mühe geben.“

Wenige Minuten später kam schließlich Anna. Zum Abschied umarmten sich Christina und ihre Mutter sehr lange, doch dann war es Zeit zu gehen. Christina stieg in Annas Auto, einen Honda Civic Hybrid, und zusammen fuhren sie irgendwo in die Pampas, wo weit und breit neimand zu sehen war. Dort stand ein kleines Flugzeug, eine Dornier Do 27, mit ihrem Piloten. Christina nahm ihr Gepäck aus dem Auto und gab sie dem Piloten, der sie im Flugzeug verstaute.

„Machs gut, Christina.“, verabschiedete sich Anna von ihr.

„Auf Wiedersehen, Anna.“ Christina stieg nach dem Piloten in den Viersitzer ein. Der Motor startete. Sie winkte noch zum Abschied, dann hob die Maschine ab.
 

„Der Killer, den wir jetzt geschickt haben hat auch versagt. Es ist einfach nicht zu fassen, was es für Weicheier gibt.“ Manuel Romeike starrte wütend Löcher in die Luft, doch dies sah man Aufgrund seiner Sonnenbrille nicht, die er trug, obwohl er in einem Raum war. Missmutig zog er an seiner Zigarette. „Diese Christina könnte eine große Gefahr für uns werden, wenn man bedenkt, wer ihr Mutter ist. Dieses blöde Miststück hatte unseren Bossen schon genug Ärger bereitet.“

„Denk nicht zu viel über diese kleine Schlampe nach.“, meinte Danny Bokelmann mit einer abweisenden Handbewegung. „Wenn mir diese Christina Klein mal über den Weg laufen sollte, dann mach ich sie kalt.“

„Halts Maul.“, entgegnete Manuel routiniert. Er war es gewohnt, Befehle zu geben. „Wir haben unsere Anweisungen bekommen, dass sie vernichtet werden muss. Die über uns geben keine Ruhe, bis sie abgekratzt ist. Deshalb sollten wir sie schnell kalt machen, und dann ist die Sache vergessen.“

„Wenn wir weiterhin einfach irgendwelche Killer hinschicken, werden wir sie nie kalt kriegen.“, warf Fabio Ferzan Cataldi. Der Deutsche mit türkisch-italienischer Abstammung sah Manuel genervt an. „Unser Geld wird uns nicht so viel nützen. Wir müssen uns schon selbst um die Sache kümmern, Alter.“

„Ja, da muss einer von uns professionellen ran, Atze.“

„Aber einer von unserer Seite.“, meinte Danny. „Wenn einer von, du weißt schon wem, es fertig bringt, und sie killt, dann hat er bei den Bossen gute Karten, und wir haben die Arsckarte gezogen. Noch haben sie sich nicht entschieden, wer aufsteigen wird, und wenn es einer von uns werden wird, dann soll es einer von uns sein, und nicht dieser Penner.“

„Ach, fick doch diesen Spast!“, warf Fabio ein. „Wenn einer diese Nutte fickt, dann einer von uns. Du glaubst doch wohl nicht echt, dass dieser Assi was auf die Reihe kriegt?“

„Das Problem ist,...“, entgegnete Manuel, „... dass er immer mehr Macht im Vergleich zu uns kriegt. Am Liebsten würden wir ihn auch kalt machen, doch bis jetzt hat er noch keinen Scheiß gebaut, also können wir nichts gegen ihn machen. Deswegen ist er auch der Liebling von den Bossen.“

„So ein Kack, Alter.“ Fabio kippte sein nur noch halbvolles Glas in einem Zug herunter. Warum regte er sich eigentlich so auf? Das Böse gewann immer mehr an Macht. Und das wa das Einzige, was zählte.

„Wir beide, wir kommen groß raus.“, flüsterte Fabios großer Bruder Aldo Ferzan Cataldi. „Und unser kleiner Bruder natürlich auch, den nehmen wir auch mit. Wir werden so etwas wie eine Triade sein. Im Vergleich zu uns werden selbst unsere Bosse wie nichts erscheinen, wenn wir erst mal an der Macht sind. Und Manuel auch.“

„Psst, sag das nicht zu laut!“, warnte Fabio ihn. „Noch ist es nicht so weit. Noch hält er uns ziemlich klein.“

„Reg dich ab, Alter. Was soll schon passieren?“, wehrte Aldo ab.

„Kein Plan. Aber halt dich mal etwas zurück.“

„Ist ja schon gut.“ Ja, noch würde er sich zurückhalten, aber eines Tages würde jeder von den Cataldi-Brüdern mit Ehrfurcht reden.



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