Zum Inhalt der Seite

Magical Girl LaFee

The Destiny of Christina Klein
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Sterben für dich

Kapitel 13: Sterben für dich
 

„Das kann einfach nicht sein! Diese Mistfotzen!“, schrie Aldo Ferzan Cataldi aufgebracht, während er in das Quartier seiner Mitstreiter in Berlin stürmte.

Sein jüngerer Bruder Fabio Ferzan Cataldi war sich sofort bewusst, dass etwas sehr Schlechtes passiert sein musste, denn wegen Kleinigkeiten würde Aldo sich nicht in solch einer Art und Weise aufregen. „Was ist denn los?“

„Unser kleiner Bruder...“, stieß der Halbitaliener mit wie unter Schock geweiteten Augen mühsam hervor. „Er ist tot, ey. Sie haben ihn umgebracht.“

„Was?“ Fabio war sofort hellwach. „Wie ist das denn passiert?“

„Diese verdammten Schlampen, ey! Er wollte sie sich allein schnappen, er hat gedacht, er könnte sie alle kalt machen, alleine. Warum hat er es denn nicht mit uns gemeinsam gemacht? Die waren zu viele. Er ist tot.“

„Nein, so ein Scheißdreck!“ Fabio brauchte Zeit, um die neue Situation zu realisieren. Das ganze Leben waren sie zusammen gewesen, sie waren zusammen aufgewachsen, haben zusammen gestohlen und gedealt, haben zusammen Bunnies aufgerissen. Sie waren das Cataldi-Trio, doch jetzt war es endgültig vorbei. Sie waren nur noch zu zweit. EiTeil fehlte plötzlich, sie waren unvollständig. Tränen des Zorns stiegen in ihm auf, und er drehte sich schnell zur Seite, damit seine Kollegen nicht bemerkten, wie sie aus seinen Augen traten. Er wollte nicht als Weichei dastehen.

„Fabio, Alter.“ Fabios großer Bruder näherte sich ihm und legte ihm beruhigend die Hand auf die Schulter. „Wir machen diese bitches fertig, wir rächen den Tod unseres Bruders. Sie haben unsere Familienehre beschmutzt, deshalb haben wir keine andere Wahl, ald die die Vendetta durchzuführen. Blutrache, Alter. Blut für Blut. Das Blut dieser Straßenschlampen für das Blut unseres kleinen Bruders! Die wissen gar nicht, worauf sie sich da eingelassen haben, wir machen sie fertig, bis zum letzten Tropfen Blut.“

Fabio wischte sich schnell die Tränen weg, und sah seinen großen Bruder an. „Korrekt, Alter. So machen wirs.“

Aldo sah ihn ernst und durchdringend an. „Doch wir müssen unsere Aktionen richtig planen, sonst bleiben wir auch auf der Strecke, Alter. Ich will nicht so enden, wie unser Bruder, ey. Verstehst du?“

„Auf jeden.“

Danny Bockelmann hatte diese Szene beobachtet. Auf der einen Seite war es natürlich schlecht, dass einer der Mitstreiter gestorben ist, auf der anderen Seite war es allerdings auch ein Rivale weniger. Die Cataldi-Brüder waren sehr mächtig, als sie alle zusammen waren. Nun hat sich ihre Kraft mindestens um ein Drittel reduziert. Einer von ihnen hatte versagt. Danny war zwar ein Mitläufer, doch er wollte nicht mit den Cataldi-Brüdern zusammenarbeiten. Er würde auf den richtigen Moment warten, und wenn sich die Gelegenheit ergab, eine der Schlampen allein zu erwischen, würde er sie kalt machen, und dafür würde sich sein Ansehen erhöhen. Er hielt sich momentan zwar sehr an Manuel Romeike, doch im Endeffekt wäre er gern selbst der Boss. Doch solange es ging, würde er Manuel, wenn es sein musste, in den Arsch kriechen, um weiter an Einfluss zu gewinnen und in der Hierarchie aufzusteigen. Eine Trophäe, nämlich ein getötete Feind, würde ihm dabei sehr von Vorteil sein. Er grinste bei dem Gedanken an seine Pläne kalt.
 

Mit höchster Konzentration, soweit es möglich war, versuchte Christina der Dose ihren Willen aufzuwzingen. Undtatsächlich schwebte sie für mehrere Sekunden lang ziemlich und nur mit geringem Wackeln in der Luft. Zufrieden ließ sie das Blechgefäß wieder scheppernd auf den Boden knallen.

„Sehr gut, Christina.“, lobte sie Jasmin Wagner stolz. „Du hast dich innerhalb der letzten Tage sehr gesteigert. Ich bin positiv überrascht. Es zeigt mir, dass in dir noch sehr viel mehr Kraft stecken muss, als wir alle bislang ahnen.“

„Schön, das höre ich natürlich gern.“, stimmte die Halbgriechin der Halbkroatin zu. „Das gibt mir noch mehr Ansporn, noch mehr zu trainieren und noch besser zu werden.“

Etwas weiter weg zischte Elvira zu Eliana: „Jetzt ist dir hier auch noch besser! Scheint, als würde sie sich überall zum allgemeinen Liebling hochschleimen.“

„Du hast Recht.“, stimmte Eliana ihr zu. „Erst dachte ich, das wäre ein ganz normales Mädchen wie wir alle heier, soweit man und als normal bezeichnen kann natürlich, doch nun glaube ich, dass mit ihr irgendetwas nicht stimmt. Sie scheint mir richtig eingebildet und hochnäsig zu sein. Sie hält sich für etwas Besseres, nur weil ihre Kräfte manchmal stärker sind, als Unsere. Und wie sie Jasmin und Dero vollschleimt! Ich könnte kotzen, wenn ich sehe, dass die darauf auch noch reinfallen.“

„Eines Tages wird die blöde Kuh schon noch merken, wie es in der richtigen Welt zugeht, dann wird sie vielleicht endlich aufwachen.“

Senna hatte einen Teil des Gespräches mitangehört. „Ihr seid doch auch nicht mehr alle ganz dicht, oder? Was sollen denn diese dummen Gespräche? Wir sind ein Team, und deshalb sollten wir uns auch über Fortschritte der Anderen freuen, und sie nicht durch solche Gespräche abwerten. Ich habs mit euch langsam satt. Jasmin und Dero versuchen ständig, euch alles beizubringen, und unterstützen euch, wo sie nur können, ich helfe euch, so gut es geht,...“

„Danke, auf deine Hilfe können wir verzichten.“, erwiderte Elvira trotzig. „Spiel dich mal nicht so auf. Du befindest dich genauso wie wir auch in der Ausbildung, du bist weder unsere Mutter, noch selbst ein Ausbilder.“

„Bitte, was?“, wurde Senna nun wütend. „Ist das der Dank, dass ich euch geholfen habe, wenn ihr Hilfe brauchtet? Das ist ja wohl total unverschämt von euch.“

Seit dem Diskobesuch war das Verhältnis innerhalb von Christinas Ausbildsgruppe verändert. Eliana, Elvira und Kristina verhielten sich Christina gegenüber ziemlich kühl, und auch Lulu, Mandy und Bahar gegenüber waren sie sehr reserviert, welche nämlich immer, wenn es nötig war, Partei für Christina ergriffen. Und da Elvira total unzuverlässig war und sich auch weigerte, zu sagen, wieso sie plötzlich an jenem Tage verschwunden war, ohne Bescheid zu sagen, war Senna ziemlich sauer auf sie, und Elvira war sauer auf Senna, da diese Christina immer in Schutz nahm und sich überhaupt aufspielte wie sonstwer.

Senna verstand einfach nicht diesen ganzen Neid. Wie oft hatten Dero und Jasmin ihnen schon eingebleut, dass sie alle ein Team seien, und trotzdem schienen sie es nicht kapiert zu haben. Außerdem hätte eher Senna einen Grund, auf Christina eifersüchtig zu sein, da sie selbst in Anis verliebt war. Doch da sie eine faire Verliererin war und Christina mochte, gönnte sie der jungen Halbrgriechin ihren Erfolg.

Christina hatte sich während der letzten Zeit des Öfteren mit Anis Ferchichi verabredet, und trotz des Altersunterschiedes war sie dabei, sich total in ihn zu verlieben. Sie dachte oft an ihn. Seine dunklen Augen, seine Pseudo-Ghetto-Sprache, die so niedlich unbeholfen klang, seine ganze irgendwe schon so erwachsene Art. Sie brauchte jemanden, bei dem sie Halt fand, und vielleicht war Anis ja derjenige, der sie schützen würde.

Es war wieder Kampftraining an der Reihe. Dero Goi hatte ihnen schon viele gute Selbstverteidigungtechniken beigebracht, und nun sollten sie sie gegeneinander einsetzen. Als Trainingspartnerin hatte sie dieses Mal Liza Wilke. Liza war in solchen Sachen, da es ihr großen Spaß machte. Christina stand ihr gegenüber und sah Liza direkt in die Augen.

„Bist du bereit, Christina?“, fragte sie und stand schon in Position.

„Ja, ich bn soweit.“, meinte sie sicher.

„Dann kanns jetzt losgehen.“

Liza griff mit einem Kinnhaken an, vernachlässigte dabei jedoch nicht ihre eigenen Deckung. Christina wehrte diesen Schlag ab und zog ihr Knie hoch, um es ihr in den Magen zu rammen, doch auch dieses Manöver wurde abgewehrt. Dann trat sie ihr gegen die Seite. Liza nutzte diese Gelegenheit udn hielt das Bein fest, doch damit hatte die junge Blondine gerechnet. Sie nutzte, dass ihr eines Bein festgehalten wurde, um sich mit dem anderen Bein vom Boden abzustoßen und kam dadurch hoch genug, um mit dem Sprungbein Liza am Kopf zu treffen. Die schwarzhaarige junge Frau wurde zu Boden geschleudert, doch rollte sich elegant ab. Sofort stand sie auf und nutzte den Überraschungsmoment, um Christina mit einer schnellen Abfolge von Boxschlägen in Bedrängnis zu bringen. Diese wich immer weiter zurück, doch gelang es ihr, sich nach vorne zur Seite zu werfen, sich abzurollen, aufzustehen und in der selben Bewegung Liza mit einem Tritt hart in den Rücken zu treffen. Liza verlor das Gleichgewicht, legte sich ab und ehe sie reagieren konnte, kniete Christina auf ihr drauf, sodass sie sich nicht mehr bewegen konnte.

„Ich gebe auf.“, sagte sie laut und deutlich. „Du hast sehr gut gekämpft.“

„Dankeschön. Du aber auch.“, antwortete Christina lächelnd.

Nachdem sie von ihr wieder runtergestiegen war, sah sie sich um. Matt Mockridge hatte seinen Kampf gegen einen anderen Jungen ebenfalls gewonnen. Er konnte gut kämpfen, denn Christina hatte ihn schon mehrmals dabei beobachtet, wie er mit spektakulären Rückwartssaltos allen Angriffen ausgewichen war, nur um ihm nächsten Augenblick selbst zurückzuschlagen.

Als der Kampfunterricht für den Tag zu Ende war, sah Christina auf ihr Nokia N90. Anis hatte eine SMS geschrieben. Er wollte sich heute wieder mit ihr treffen. Aufgeregt machte sie sich für ihn fertig. Es war nun schon ihr viertes Date mit ihm.
 

Anis erwartete die hübsche Halbgriechin schon. Der Treffpunkt war am zweithöchsten Bauwerk Hamburgs, dem Heinrich-Hertz-Turm. Dieser Fernsehturm in Hamburg-Mitte erstreckt sich majestätisch und weithin sichtbar mit einer beachtlichen Größe von 279,2 Meter über Grund Richtung Himmel.

Christina dachte bei sich, wie schnell dieser Halbtunesier doch sehr wichtig für sie geworden war. Irgendwie gab er ihr Sicherheit. Er war groß, breitschultrig und muskulös. Christina war sich nicht darüber bewusst, dass dieses Aussehen so ziemlich alle Frauen aufgrund eines uralten Instinktes anzog. Schon in der Steinzeit suchten sich die Frauen ihre Partner nach solchen äußerlichen Kriterien aus, da es ihnen Sicherheit gab. Ein muskulöser großer Mann war in der Lage, genügend Nahrung zu erjagen und konnte somit für sie und eine gemeinsame Familie sorgen. Doch nicht nur die Frauen waren unbewusst auf diese Art und Weise Sklavin ihrer Urtriebe.

Anis sah Christina an. Auch ihm gefiel, was er sah. Er wusste nicht, dass die wohlgeformten Hüften Christinas ihm unterbewusst die Information gaben, dass sie ein gebärfreudiges Becken habe, welches viele Kinder in die Welt setzen könnte, wodurch seine Art gesichert sein würde. Er schielte wie nebenbei auf die festen Brüste der jungen Frau. Die Größe des Busens sagte seinem Instinkt, dass sie in der Lage war, seine Kinder zu stillen.

Doch auch wenn das gegenseitige Wohlgefallen auf diesen Dingen lag, war das Letzte, woran die Beiden momentan dachten, der Erhalt ihrer Erblinie.

„Hi, Habibi.“, begrüßte er sie. „Was geht? Alles fit?“

„Klar.“

„Du, Süße, ich muss was mit dir bereden.“, sprach Anis langsam. „Mit uns beiden kann das so nicht weitergehen, weißt du? Ich weiß gar nicht, wo ich bei dir dran bin. Meinst du es ernst? Weil, wenn du es nicht ernst meinst, dann ist das nix. Du bist so viel jünger als ich, Babe. Ich hab keinen Bock wegen nem Flirt in den Knast zu gehen, verstehst du? Die deutsche Gesetzgebung verbietet das. Verführung Minderjähriger nennen diese Wichser das. Die Penner da oben wissen doch gar nicht was hier mit uns abgeht. Das sind doch selber alles Kinderficker, wenn du mich fragst! Aber dann machen sie einen auf weiße Weste. Wenn du nicht weißt, was du willst, und einen auf Zicke machst, sollten wir das Ganze jetzt besser hier beenden.“

Christina erschrak bei diesen Worten. Nein, sie wollte ihn nicht verlieren. Anis wendete sich gerade zum Gehen, als sie aufgeregt rief: „Nein, bleib hier! Ich... Ich mein es wirklich ernst, glaube ich.“

Ein kurzes befriedigtes Lächeln, welches einem Grinsen ähnelte, spielte über das Gesicht des dunkelhäutigen Mannes, bevor er sich zu Christina umdrehte. „Du glaubst es?“

„Nein, ich bin mir sicher!“, sagte Christina ernst, doch gleichzeitig fast flehend. „Ich bin mir ganz sicher, ich weiß es. Bitte verlass mich nicht.“

„Ich weiß nicht.“, sprach Anis langsam. „Uns Ausländer haben die Bullen doch eh auf dem Kicker. Die warten doch nur auf ne Gelegenheit, um uns zu ficken. Kann ich mich wirklich hundertprozentig auf dich verlassen?“

„Ja. Ja, das kannst du, ich würde alles für dich tun. Ich würde auch sterben für dich, wenn es sein müsste.“

Anis sah ihr in die grünen Augen und stellte zufrieden fest, dass sie es ernst meinte. „Bist du dir sicher? Bin ich nicht zu alt für dich?“

„Nein, man ist so jung, wie man sich fühlt. Und ich selbst bin auch sehr reif, körperlich und geistig. Man kann das Alter doch nicht an irgendeinem Datum festmachen! Jeder Mensch ist doch vershieden! Und ich persönlich fühle mich alt und reif genug, um selbst entscheiden zu können, mit wem ich zusammen sein will, und mit wem nicht.“

„Einverstanden.“ Anis trat auf die hübsche Blundine zu. „Dann lass uns unseren Entschluss besiegeln, Habibi.“

Anis legte seine großen Hände um Christinas Hüften und zog sie zu sich heran. Dann küsste er sie. Seine Zunge drang zwischen Christinas weichen Lippen hindurch und fand ihre Zunge. Die junge Frau genoss diesen Moment, welcher ihr ein Gefühl von sexueller Lust gab. Gleichzeitig hatte sie das Gefühl in ihm zu ertrinken. Sie verlor sich ganz in ihm, doch als sie die Augen öffnete, bemerkte sie, dass seine Augen weg sahen. Sah er sie nicht? Schnell schob sie diesen Gedanken beiseite. Sie schlang ihre Arme um seinen Hals, wie ein Ertrinkender sich an ein Stück Treibholz krallt.
 

Senna Guemmour befand sich in einer sehr angesagten Disko, welche an diesem Abend vorwiegend RnB spielte. Sie hatte wie wild getanzt, und es hatte ihr sehr viel Spaß gemacht, doch nun merkte sie erst, wie verschwitzt sie war. Sie suchte den Weg zur Toilette, um sich etwas frisch zu machen. Als sie die Frauentoilette gefunden hatte, öffnete sie die Tür und trat ein. Erfreut bemerkte die dunkelhäutige Frau, dass sich niemand drinnen befand, sodass sie für einige Minuten ihre Ruhe hatte. Sie stellte ihre Tasche neben das Waschbecken und suchte hektisch ihren Lippenstift. Verärgert stellet sie fest, dass es nicht besonders hell war, da nur zwei Röhren der Hallogenbeleuchtung funktionierten, die restlichen schienen kaputt zu sein. Diese beiden funktionierenden flackerten zu allem Überfluss auch noch. Senna atmete einmal tief durch, befor sie sich das Gesicht mit kaltem Wasser erfrischte. Dann sah sie in den großen Spiegel über dem Waschbecken, welcher mit einem filigranen Riss am Rande durchdrungen war.

Irgendwie die schwarzhaariger junge Frau kalt, doch sie wusste nicht wieso. Sie nahm ihren karmesinroten Lippenstift zwischen die Finger der rechten Hand und wollte beginnen, sich die Lippen zu schminken, als sie im Spiegel hinter sich eine Gestalt wahrnahm. Erschrocken wollte sie sich umdrehen, doch da packten sie schon starke Hände am Kopf und schlugen ihn gegen den Spiegel. Diese bekam eine ganze Anzahl neuerlicher Risse und ein roter Fleck an der Aufprallstelle kündete von einer Platzwunde auf Sennas Stirn.

„Verdammt!“ Sie rieb sich die schmerzende Stelle an ihrem Kopf und sah sich um, doch da war niemand mehr. „Zeig dich, du Dreckskerl!“, schrie sie wütend. Doch als keine Antwort kam, lief sie, während sie sich vorsichtig umsah, zur Tür. Als sie daran zog, wurde ihr bewusst, dass sie sich nicht öffnen ließ. Sie war gefangen! „Verdammt, du feiges Arschloch! Zeig dich endlich.“ Sie ärgerte sich über den verzweifelten Ton in ihrer Stimme.

Eine Gestalt trat aus einer der Tilettenkabinen. Es war ein Mann, welcher zwischen zwanzig und dreißig Jahren alt sein musste. Er trug einen einfachen und etwas schäbig wirkenden grauen Pullover, untr welchem er vermutlich ein schwarzes Shirt trug. Seine pechschwarzen Haare waren sehr kurz geschnitten und setzten sich, wie auch der in kantigen Formen rasierte Bart, überhaupt nicht zu den teerschwarzen Augen ab. Doch seine Lippen wirkten ungewöhnlich rosig. „Was hast du es denn so eilig zu sterben, Senna?“, sprach er in höhnischem und kaltem Ton.

Da sie ihrem Feind nun endlich Auge in Auge gegenüberstand, begab sich die geübte Kämpferin in Angriffsposition. „Das gleiche könnte ich dich fragen.“, entgegnete sie kühl. „Wer bist du?“

„Ich bin Danny Bockelmann, doch diese Information wird dir nichts mehr nützen, da du sie niemandem mehr erzählen kannst. Du bist die Erste von euch, welche ich töten werde, doch nicht die Einzige. Ihr werdet alle sterben.“

„Du gehörst zum Feind.“, sprach Senna anklagend. „Ich werde dich genauso vernichten, wie wir diesen Arsch letzte Woche vernbichtet haben.“

„Halt deine Fresse, Schlampe.“, meinte Danny, nun etwas unbeherrschter, und schleuderte eine schwarze Energie auf Senna. Doch diese wich mit einem Sprung geschickt aus. Danny schoss weiter und immer weiter. Senna sprang n alle möglichen Richtungen. Die Kabinen explodierten und der Geruch der Kanalisation breitete sich schnell aus. Senna errichtete ein unsichtbares Schutzschild, von welchem die dunkle Macht abprallte. Schnell rannte der Mann auf sie zu und sein Körper zerschlug die Energiewand. Seine Hände schlossen sich um Sennas Hals und pressten die Frau gegen die kalten Wandfließend. Senna zog ihre Knie an und rammte sie ihrem Angreifer in die Magengegend, sodass dieser sie losließ. Diese Gelegenheit nutzte sie, um ihrerseits eine starke Welle mentaler Energie ihrem Gegener entgegenzuschleudern. Danny flog auf die andere Seite des Raumes und er spürte, dass bei der Wucht des Aufpralles einige Rippen angebrochen sein mussten. Er kümmerte sich nicht um die Schmerzen, sonderne rschuf mit seiner Wut eine finstere Energiekugel, welche zwischen seinen Händen immer weiter wuchs. Senna wusste, dass sie nicht ausweichen würde können, und diese Kraft sie zerfetzen würde, also konzentrierte sie sich ebenfalls auf die Kugel und ließ sie auf diese weise vorzeitig explodieren. Da sie noch nicht das volle Ausmaß erreicht hatte, überlebte Danny Bockelmann diese Explosion, doch er gab noch nicht auf. Er attackierte Senna nun mit seinen Fäusten, doch er verließ sich nur auf seine Kraft. Senna wendete die Dinge, welche sie von Dero Goi gelernt hatte, an, und konnte sich so ohne große Probleme unter den Schlägen wegducken und selbst austeilen.

Noch während er zuschlug benutzte Danny überaschend wieder seine dunklen Kräfte. Da Senna nicht damit gerechnet hatte, wurde sie gegen die Wand geschleudert. Der Spiegel, welcher wie durch ein Wunder noch an der Wand hing, fiel dabei herunter und zerbrach in viele kleine Teile. Senna spürte, dass ihr Knöchel verstaucht war. Mit schmerzverzerrtem Gesicht fuhr sie darüber. Danny verstand, dass sie nicht mehr entkommen konnte. Langsam, um ihr die letzten Momente mit Angst zu erfüllen, trat er auf sie zu und in seinen Fäusten pulsierte schon die schwarze Energie, welche den tod bringen sollte. Doch Senna wartete nicht einfach auf ihr Ende, sondern nutzte ihre telekinetischen Fähigkeiten. Um die Energie zu unterstützen, machte sie eine Armbewegung nach vorne. Die Glasscherben des Spiegels flogen auf den unvorbereiteten Angreifer zu. Senna schloss die Augen, und sah somit nicht, wie die scharfen Geschosse Danny Bockelmann regelrecht zerfetzten. Arterien, Sehnen, Adern und Nerven wurden überall durchtrennt, Splitter drangen durch den Schädel ins Gehirn ein und die blutige Leiche fiel mit einem flatschenden Geräusch auf die Fliesen. Blutgestank mischte sich zu dem Fäkal- und Uringeruch.

Senna stand unter Schmerzen auf und humpelte zur hinteren Wand. Dabei vermied sie den Blick auf den zerfetzten toten Körper. Sie sprengte mit letzter Kraft ein Loch in die Wand und ging hinaus. Sie wollte jetzt nur noch zurück zur Basis. Sie hatte keine Kraft und keine Möglichkeit, dieses Mal die Spuren des Kampfes zu beseitigen.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück