Gedächtnislücken und andere Katastrophen
Kapitel 11
weiter geht es mit den beiden ^^
vielen Dank für die tollen Kommis an alle *~* ihr seid so toll <3<3<3
ich will diesmal nicht so viel am Anfang labbern also geht es am besten gleich los
***
Tim
Mein erster Gedanke, als ich aufwachte, war, dass hier etwas nicht so war, wie es sein sollte. Das nächste, was ich realisierte, war, dass irgendetwas Schweres auf mir drauf lag. Danach erst schlug ich die Augen auf.
„Waaaaah!“ Tarzan hätte es nicht besser formulieren können, aber bei dem Anblick der sich mir bot, konnte einem nur so ein Laut entfahren. Ach du heilige…! Um die Situation mal klar zu stellen: Daniel hatte es sich bequem auf mir gemacht und ich hatte absolut keinen Plan, wie es dazu gekommen war.
Offensichtlich waren wir gestern Abend einfach auf dem Sofa im Wohnzimmer eingepennt, aber ich konnte mich kein Stück mehr erinnern, warum es so gekommen ist. Das letzte, was ich definitiv noch weiß, ist, dass wir uns in dieser Kneipe professionell die Birne weggeknallt und auch noch ernsthaft Billard gespielt haben. Danach wurde es in meinem Gedächtnis zappenduster. Ich würde es mal als vollen Erfolg bezeichnen.
Andererseits würde ich mir am liebsten in den Arsch dafür treten, dass ich nicht mehr wusste, ob gestern noch etwas Nennenswertes zwischen Daniel und mir passiert war. Du meine Güte, ich hatte absolut keinen Schimmer, wie ich die Situation deuten sollte. Wahrscheinlich war überhaupt nichts zwischen uns passiert und mein Mitbewohner hatte mich im Schlaf nur mit seiner Ollen verwechselt. Auch wenn ich mir wünschte, dass es anders wäre.
Wenigstens hatte ich keinen Kater. Das war momentan aber auch das einzig Positive.
„Daniel! Geh von mir runter!“ Meine Aufforderung unterstützte ich nicht gerade sanft, indem ich an seiner Schulter rüttelte. Doch wenn der nicht bald aufwachte, hätte ich demnächst ein gewaltiges Problem zwischen den Beinen.
Im Gegensatz zu ihm war ich nicht hetero und mich ließ die aktuelle Konstellation alles andere als kalt.
Oh Gott, warum musste der Kerl nur so gut riechen? Je länger ich unter ihm lag, desto mehr sagte mir die Schnapsidee zu, seine hilflose Lage auszunutzen und ihn zu berühren. Gerade in dem Moment, indem ich die Hand hob, schlug er seine Augen auf. Himmel!
Daniel
Irgendetwas schien meinen schönen Schlaf stören zu wollen, was mir nicht sonderlich zusagte, immerhin lag ich gerade durchaus bequem und wollte dies die nächsten Stunden sicherlich nicht ändern.
„Daniel! Geh von mir runter!“
Wer auch immer das gewesen war, ich dachte nicht einmal dran, dieser Aussage Folge zu leisten, immerhin schlief ich noch zu 90%. Nur leider verstand ich nicht so richtig, auf was ich da eigentlich drauf lag. Es fühlte sich zumindest nicht sehr weiblich an und …
OMG! Schnell riss ich die Augen auf und blickte direkt in Tims Gesicht. Heilige Scheiße, hatte ich den Typen mit meinem Kuscheltier verwechselt oder was? Ich spürte regelrecht wie mir das Blut in den Kopf schoss und leider gleich noch woanders hin. So schnell wie möglich rollte ich mich von dem Anderen runter und atmete tief durch.
„’tschuldige“, murmelte ich und zog die dünne Decke, welche wir scheinbar missbraucht hatten, bis über den Kopf. Scheiße, war das vielleicht peinlich.
Was zur Hölle machten wir hier bitte zu zweit auf der Couch? Mir fiel beim besten Willen nicht mehr ein, was wir gemacht hatten, nachdem wir aus der Kneipe verschwunden waren. Oh man, zum Glück waren wir beide noch angezogen, ansonsten hätte ich mich jetzt persönlich erschossen.
„Wie sind wir eigentlich hier her gekommen?“, fragte ich vorsichtig und lugte wieder unter der Decke hervor. Zum Glück schien sich meine Blutzirkulation wieder beruhigt zu haben, mein Magen leider nicht. Scheiß Alkohol.
„Ich hab ’nen verdammten Filmriss“, fluchte vor mich hin und versuchte mich zum Aufstehen zu motivieren. Zum Glück zeigte die Uhr an der Wand, dass ich noch genügend Zeit hatte, bis die Schule beginnen würde, da ich eh nicht vorhatte mich die ersten zwei Stunden dort abzuquälen.
„Kaffee?“, grinste ich leicht, bevor ich mich wirklich von der Couch erhob und in die Küche marschierte. Koffein war jetzt die beste Lösung.
Tim
Auch wenn ich noch leicht mit meiner aufkommenden Erregung zu kämpfen hatte, entging mir keineswegs Daniels putzige Reaktion. Gott, war der niedlich! Wie ein verschrecktes Eichhörnchen klammerte er sich an der Decke fest, als ob sie ihm irgendeinen Schutz bieten würde. Sein knallrotes Gesicht konnte ich trotzdem sehen.
„Da geht’s dir genau so wie mir. Ich kann mich nämlich auch nicht mehr erinnern“, klärte ich ihn auf und konnte mir ein fettes Grinsen nicht mehr verkneifen. Da hatte doch wohl nicht jemand befürchtet, dass etwas zwischen uns gelaufen war. Wenn das mal nicht ein Schritt in die richtige Richtung gewesen war, dann weiß ich auch nicht. Anscheinend wurde Daniel im besoffenen Zustand kuschelbedürftig. Das musste ich mir unbedingt merken und beim nächsten Mal gnadenlos ausnutzen.
Nachdem er in der Küche verschwunden war, nutzte ich die Gelegenheit, um mich wieder zu beruhigen. Seine Nähe tat mir eindeutig nicht gut. Irgendwann würde ich noch über ihn herfallen, ich sah den Tag schon kommen.
Seufzend stand ich nach einer Weile auf, um ihm in die Küche zu folgen und bedankte mich artig für den eingeschenkten Kaffee.
Wir wussten beide mal wieder nicht so recht, was wir reden sollten, als plötzlich mein Handy zu bimmeln anfing. Es war mal wieder eine Erinnerung, die mir sagte, dass ich noch eine halbe Stunde Zeit hatte bis zum Treffen mit Uschi-Muschi. Ich musste zugeben, dass ich soeben ein Gefühl von Unruhe verspürte. Ich sollte mich beeilen! Also stürzte ich unter dem verwunderten Blick Daniels meinen Kaffee hinunter und sprintete in mein Zimmer. Dort angekommen, zog ich wahllos eine zerrissene Stone-Washed Jeans, mein geliebtes In Flames Shirt und natürlich frische Unterwäsche und Socken aus meinem Schrank und rannte als nächstes ins Bad, um mich in ein menschliches Wesen zu verwandeln. Ein Blick in den Spiegel verriet mir, dass ich mich verdammt anstrengen musste, um dieses Wunder zu vollbringen. Was machte man in solchen Momenten also am besten? Genau, einfach sein Hirn ausschalten und nur noch seinen Körper walten lassen. Hinterher hatte man dann keine Ahnung mehr, wie man es in Rekordzeit geschafft hatte, war aber höchst zufrieden mit sich und versprühte dadurch gleich noch unwiderstehliche Ausstrahlung. Ein letzter zufriedener Blick in den Spiegel folgte und ich raste in mein Zimmer zurück, um meine Schulsachen, ein bisschen Geld und meine Jacke zu schnappen und anschließend türknallend die Wohnung zu verlassen.
Auf in den Kampf!
Daniel
Mit einem fetten Fragezeichen über meinem Kopf saß ich nun in der Küche und fragte mich was das gerade sollte. So eilig zur Schule zu kommen, konnte er es gar nicht haben, immerhin war es viel zu früh dafür. Mal ehrlich, wenn er meine Anwesenheit so ätzend fand, dass er flüchten musste, hätte er dies auch einfach sagen können, auf der anderen Seite schien es ihn gestern ja auch nicht zu stören. Argh, dieser Mensch brachte mich noch in eine Irrenanstalt. Schlimm genug, dass ich nicht mehr weiß, was gestern vorgefallen war, nein, jetzt musste mir der Kerl noch den ganzen Morgen im Kopf rumspucken. Ich war doch echt gestraft.
Frustriert hatte ich es irgendwann geschafft, mich zur Schule zu bewegen, also zumindest in diese Richtung. So wirklich motivieren konnte ich mich jedoch nicht den Hof zu betreten und holte mir erst einmal einen Kaffee beim nahe gelegenen Kiosk. Koffein war immerhin die Antwort auf alles und beruhigte mich ungemein.
„Moin Daniel“, schallte es plötzlich hinter mir und eine Hand fiel krachend auf meine Schulter, so dass ich mich vor Schreck an der heißen Brühe verschluckte. Super, das würde heute wieder ein Tag werden.
„Morgen Nick“, murmelte ich wenig begeistert die Antwort und versuchte nicht auch noch das Zeug auf meine Sachen zu kotzen, weil mein werter Freund es für nötig hielt, mich in seinen Wahn der guten Laune durchzuschütteln.
„Heut mal wieder die Lebensfreude in Person, hä?“ Scherzkeks, wenn der so ne Nacht und den dazu gehörigen Morgen hinter sich gehabt hätte, würde der genauso gucken.
Natürlich ließ das neugierige Wesen nicht locker, bis ich ihm alles erzählt hatte, was ich jedoch sofort bereute, wenn ich dieses dämliche Grinsen in seiner Fresse sah. Man, der Junge war kurz davor, dass ich ihm die Visage polieren würde. Ich hoffte, dem war das klar.
„Uhhh, das heißt, ihr hattet eine heiße Nacht“, smilte mein jetzt ehemals bester Kumpel vor sich hin und mein Drang zum Töten stieg immens.
„Sicher nicht. Wir waren angezogen, A.N.G.E.Z.O.G.E.N.!!!!“
„Türlich.“
Zum Glück für Nick blieb mir eine Antwort im Halse stecken, da wir gerade den Hof betreten hatten und sich der Horror schlecht hin vor meinen Augen abspielte. Tim stand genau in der Mitte, für jeden und für MICH sichtbar im Hof und schlabberte irgendeine Tusse ab. Wuargs, in meinem Magen fing es definitiv an zu rumoren. War das echt mal …
„Mensch, so genau scheint es Tim ja nicht mit dem Schwulsein zu nehmen.“
Ich ignorierte das Ding neben mir völlig und starrte weiter fassungslos in die Richtung des neuen Traumpaares. So ein aufgeblasener Arsch. Mir die Ohren voll heulen und dann so was abziehen.
Stocksauer wäre echt die Untertreibung des Jahres gewesen. Seltsamer Weise hatte ich eher den Drang diese hässliche Sumpfkuh umzubringen oder zu foltern. Wie konnte die es wagen, Hand an m ….
OH nein, diesen Gedanken würde ich nicht zu Ende denken!!!!
Was tat man also in dieser Situation? Richtig man(n) stürmte davon und ignorierte die verwirrten „Daniel“-Rufe seitens meines Kumpels.
Ich hätte heute wirklich daheim bleiben sollen. Das war eindeutig schon wieder nicht mein Tag. Und da es ja immer schlimmer kommt, als man denkt, lief ich auch noch direkt in die Arme von Annika, welche mich strahlend empfing.
„Hast du schon gehört? Uschi ist offiziell mit Tim zusammen. Eigentlich müsste ich ja total eifersüchtig sein ….“
‚Dafür war ich es’, fügte ich in Gedanken hinzu und war regelrecht geschockt über diese Erkenntnis. Klar, ich wollte mal was von Uschi der Usche (HAHAHA mei bist du lustig du Buckelfips), aber das war Ewigkeiten her. Vielleicht wollte ich sie trotzdem vögeln. Das muss es sein. Jede andere Erklärung wäre hirnrissig.
„Also was sagst du?“, riss mich die schrille Stimme aus meinen Gedanken und ich blickte sie an, wie ein überfahrenes Eichhörnchen.
„Zu was?“
„Ob wir es noch mal probieren wollen? Du fehlst mir wirklich.“
TBC
ob zwischen den beiden in der Nacht etwas war oder nicht wird ein ewiges Rätsel bleiben *fg*
Kommischreiber dürfen Annika abknallen oder erhalten ersatzweise einen Kaffee XDD