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Hidden Truth

Love is a labyrinth
von

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Nearly a normal day

Disclaimer: Der Charakter Hide Zou ist Namentlich und Optisch an den Gitarristen der Band D angelehnt. Wir verdinen hiermit kein Geld.
 


 

Hey ihr lieben Leser ;D Das is unsere also abgemeldet und meine erste FF. Wir hoffen das euch die Chars genauso ans Herz wachsen wie sie uns am Herz liegen...wir haben vor viel und relgemäßig zu schreiben und auch viele Bilder/FA's dazu zu malen und ein Dojin ist auch geplant weil wir so viele Ideen im Köpfchen haben die wir auf 'Papier' bringen müssen weil man sie sich einfach ansehen muss!

So.. jetzt gehts aber los...:
 


 

Eigentlich sollte man davon ausgehen, dass der Normalbürger jetzt noch schlief, aber wenn man es genau nahm, schlief New York nie. Und auch der Wecker des Rechtsanwalts Hide Zou, hatte vor gut einer 3/4 Stunde geklingelt. Es war jetzt halb 6 in der Früh und die Krawatte wurde auf dem Weg ins Arbeitszimmer ganz nebenbei gebunden, als wäre es das Natürlichste auf der Welt. Nun gut, wenn man Hide Zou hieß, war es das Natürlichste auf der Welt. Im Arbeitszimmer angekommen, griff er lediglich nach seiner Aktentasche, die auf dem Schreibtisch lag und ging hinunter in den Flur. An der Garderobe nahm er sich seinen schwarzen Wintermantel und seinen Autoschlüssel von dem kleinen Haken. Er wollte gerade zur Tür gen Garage gehen, als seine Haushälterin Mary ihn noch dazu überreden wollte wenigstens etwas zu frühstücken: "Sir sie müssen doch etwas essen, nur von Koffein lässt sich nicht leben!" Der Rechtsanwalt sah über die Schulter zurück "ich bin doch das lebende Beispiel dafür, dass es geht, Mary. Schönen Tag wünsch ich ihnen, bis heut Abend...!", und schon war er in der Garage verschwunden. Es war doch immer das gleiche mit ihm, dachte sich die schon ältere Haushälterin, die ein wenig so wirkte wie Frida, Dagobert Ducks Haushälterin aus Entenhausen.

Die schwarze BMW 5er Limousine fuhr durch die von Straßenlaternen und blinkenden Werbebannern erhellte New Yorker Innenstadt in Richtung Businessviertel. An dem hohen Geschäftsgebäude angekommen fuhr er in die Tiefgarage, als kurz darauf schon die widerhallenden Schritte der schwarzen Lackschuhe zu hören waren. Er lief durch die Empfangshalle begrüßte die Empfangssekretärin und fuhr mit dem Fahrstuhl hinauf in die oberste Etage. Es war das Geschäftsgebäude der meist gefragtesten Anwälte, die Kanzlei Zou. er hatte insgesamt acht Angestellte Anwälte, die meisten mit dem Schwerpunkt Straf- und Familienrecht. Er selbst hatte sein Fachanwalt in Familien-, Straf-, Erb- und Verkehrsrecht. Neben zwei Angestellten Notaren kümmerte er sich ebenfalls noch um das Notariat. Ein viel beschäftigter Mann also.

"Sir, ich habe ihre zwei Bänder gestern Abend noch getippt. Die Schreiben liegen in der Unterschriftenmappe auf ihrem Tisch, ihr Kaffe ist schon fertig, ich habe ihre 4 Uhr Telefonkonferenz auf halb 4 gelegt, wie sie wollten und die Post liegt auch schon fertig auf ihrem Schreibtisch, sowie die Widervorlagen für heute." Hide lächelte seine Sekretärin einen Moment lang an, ehe er mit einem " was tät ich nur ohne Sie ... ", in sein Büro verschwand.

Wer war dieser Mann, der hier an seinem Schreibtisch saß, im obersten Stockwerk der Kanzlei Zou? Wer war Hide Zou, dessen Licht im Büro manchmal noch bis tief in die Nacht leuchtete? Der einen großen Verschleiß an Sekretärinnen, Praktikantinnen und Auszubildenden hatte? Das ist eine gute Frage. Er war für einen Asiaten erstaunlich groß, hatte dunkelbraunes, schulterlanges, gestuftes Haar und ein schmales Gesicht. Er trug nicht nur an der Arbeit meist Anzüge wo auf den meisten auf der Brusttasche ein goldenes geschwungenes ~HZ~ stand. ~HZ~ - Hide Zou, er Arbeitete für sein Leben gern, ließ was Frauen anbelangte, nichts anbrennen, bekam und gewann die besten und schwierigsten Fälle und galt auch als einer der Besten, wenn nicht sogar der Beste. Und so verlief dieser Tag wie immer: Telefonieren, Diktieren, ab und zu einen Espresso trinken, Mandanten empfangen, Mit Richtern Telefonieren, anderen Anwälten und Sekretärinnen ihre Unfähigkeit vorwerfen und so weiter und sofort. Er war kein sonderlich sympathischer Mensch, nein. Er galt bekanntlich als unsympathisch, selbstverliebt, geldgierig und oberflächlich und wenn man ihn fragte ob das stimmte, würde man wohl ein lächelndes "ja natürlich." als Antwort bekommen. Es war ungefähr 21:00 Uhr als er sich letztendlich von seinem Schreibtisch los reißen konnte und wie meist als letzter das Bürogebäude verließ.

Zurück in seiner Villa stellte er seine Aktentasche im Wohnzimmer neben die weiße Designercouch, ging an den Wohnzimmer Schrank, nahm dort ein bauchiges Weinglas und eine Flasche teuren Rotwein hinaus, ehe er sich wieder auf das Sofa sinken ließ und schlichtweg das Weinglas haltend auf den ausgeschalteten Flachbildfernseher blickte. Jetzt noch etwas Arbeiten, dabei das Weinchen trinken, ins Badezimmer verschwinden und schlafen. Und ein Typischer Tag im Leben Zou würde zu Ende gehen. Jedenfalls, wenn da nicht sein Dauergast wäre, welcher sich jetzt hinter ihm stehend im Fernseher widerspiegelte. "Schönen guten Abend, Cade.", begrüßte er den anderen Japaner.
 

Die Winter in New York waren kalt und erbarmungslos, wie die Stadt selber. Der Frost bedeckte Straßen und Gebäude als hätte man sie mit Zucker übergossen, doch wenn man die Augenscheinliche Süße anfassen wollte, brannte sie eisig auf der Haut. Er beobachtete wie Dampf aus einem Gulli hochstieg und üblen Geruch von Fäkalien und Schmutz verbreitete. Cade, ein kleiner, asiatischer Mann, der jünger aussah als er eigentlich war, rümpfte die Nase als er über den miefenden Kreis hinweg stieg. Er hatte lange, schwarze Haare und Augen von einer schwer definierbaren, dunklen Farbe. Die Hände stopfte er in die gefütterten Taschen seines Mantels und das gerötete Kinn wurde im Schal vergraben. Die Kälte trocknete die Haut total aus, er merkte das jedes mal wenn er in einen warmen Raum kam, dann brannte das Gesicht erst, dann begann es zu jucken und abends klaute er sich heimlich die Creme seines Mitbewohners und behandelte damit die trockenen Stellen. Es würde sicher Ärger geben, wenn er das herausfand. Das kleine Döschen Körperpflege kostete bestimmt einen Arsch voll Geld. Cade lächelte schief in sich hinein als er den Kopf darüber schüttelte, dass er sich schon bildlich vorstellte, wie er Ärger dafür bekam. Während er noch abgelenkt war von seinen Gedanken, sah er nicht was für ein Unheil im drohte. Es war bereits spät am Abend und die flimmernden Straßenlaternen, vermochten kaum alle dunklen Ecken und Winkel auszuleuchten und so war das zwielichtige Treiben für das Auge nicht immer zu erkennen. Als er von der viel Bevölkerten 5th Avenue in eine der vielen kleinen Nebenstraßen abbog, spürte er wie eine Hand um seinen Oberarm griff und schmerzhaft zudrückte. Cade, paralysiert durch die überraschende Situation, wurde herumgerissen und von einem dunkelhäutigen Mann mit Wollmütze gegen die Wand des Gebäudes gedonnert. Ein Szenario, wie es in New York Gang und Gebe war und sicher nicht Grund genug um Aufsehen zu erregen. Der Mann zog ein aufklappbares Taschenmesser und drohte ihm damit. Die kalte Klinge drückte sich gegen seine Wange. Natürlich ging es um Geld, wie alles immer in dieser von Kapitalismus zerfressenen Welt. Aber Geld hatte er ohnehin keines, er hatte ja auch keinen Job, also war es nicht weiter verwunderlich. Und damit gehörte er zum Bevölkerungsdurchschnitt. Der Mann wurde eindringlicher in seinen Bedrohungen und verursachte einen kleinen roten Strich auf der milchigen Haut. Cade hatte inzwischen die Schnauze voll von dem Spiel. Prompt legte der zierlich erscheinende Japaner eine Stärke an den Tag, die ihm rein optisch nicht zuzutrauen war, als er den Schwarzen am Kragen packte und auf den Boden schleuderte. Über ihm kniend begann er auf ihn einzuschlagen. Die Faust kollidierte immer wieder mit Wangenknochen, Nase und Kinn des Mannes, bis dieser nur noch wimmernde Geräusche von sich gab. Cade stand wieder auf und sah auf das Häufchen Elend herab. „Hab kein Geld.“, informierte er den Mann noch, dann machte er einfach auf dem Absatz kehrt. Irgendjemand hatte nun doch die Bullen gerufen und das Blaulicht verhieß nichts Gutes. Im Gefängnis hatte er bereits schon lange genug gesessen. Der Asiat verschwand in den Schatten der Gassen und presste sich gegen die kalte, dreckige Steinwand. Sein Fuß stieß gegen eine Coladose, die scheppernd ein paar Zentimeter von ihm rutschte. Für einen Moment lang hielt er die Luft an und lauschte nur auf die Stimmen und das Rauschen des Blutes in seinen Ohren. Nach einigen Minuten hatte sich die Situation beruhigt und der Mann wurde mit dem Krankenwagen abtransportiert. Sowie die Polizei wieder das Schlachtfeld geräumt hatte, rührte er sich. Es war Zeit nach Hause zu gehen, denn die Nächte waren kalt und tödlich. Ohne Arbeit war es einfach Tag ein Tag aus sein Ziel möglichst viel von der Welt zu sehen und die Menschen die hier lebten zu beobachten und kennenzulernen. Kaum etwas war ihm hier vertraut, denn immerhin kam er von weit her und er war noch nicht lange hier. Während sich der Asiat auf den langen Heimweg machte, legte er den Kopf in den Nacken, sodass er in den Himmel sehen konnte. Die Sterne verhießen eine klare, kalte Nacht. Er hatte Heimweh.
 

Cade kam bei dem großen Herrenhaus an und steckte den Schlüssel leise ins Schloss um einzutreten. Wie jeden Abend hing er seinen Mantel an die Kommode und schlang den Schal mit um den Haken. Die Stiefel wurden im Flur stehen gelassen und die Füße schlüpften in die wolligen Pantoffeln. So schlurfte er weiter durch den Flur und trat leise in das Wohnzimmer ein. In dem großen, schwarzen Bildschirm des ausgeschalteten Fernsehers spiegelte sich das Bild des Mannes, bei dem er momentan wohnte. „Schönen guten Abend, Cade.“, hörte er die Stimme des anderen. Cade lächelte etwas und beobachtete das Spiegelbild im Fernseher. „Guten Abend, Hide.“, sagte er.

Cade riss sich von dem Spiegelbild im Fernseher los und ging um die weiße Couch herum nur um sich neben dem Anwalt nieder zu lassen. "Und wie war dein Tag?" fragte er ihn. Hide sah in sein Weinglas, schwenkte es ein wenig und trank einen Schluck bevor er antwortete "wie immer." Ja, wie immer. Telefoniert, Kaffe getrunken, Akten durchgearbeitet, Briefe verfasst, um die Post gekümmert, eben das was ein Anwalt den ganzen Tag über tat. "Hey..." begann Cade auch schon als er Hide von der Seite her lächelnd ansah "wie wär‘s wenn wir jetzt essen und danach gemütlich zusammen Fernsehen?", fragte er als er auch schon um das feine Handgelenk des Anwalts griff um ihn mit sich hochzuziehen." Hm, ja. Essen klingt gut.", kam es dann von dem Anzugträger, als er sich von Cade hochziehen ließ und mit ihm gen Esszimmer ging. Mary hatte schon begonnen den Tisch zu decken. „Was gibt‘s denn leckeres, Mary?" fragte Cade lächelnd als er auf seinem Stuhl Platz nahm und neugierig über den Tisch blickte, was die Dame für sie gekocht hatte. "Das riecht köstlich!" Im Gegensatz zu Hide, der die Haushälterin zwar dankend anlächelte, dann aber doch nur lustlos in seinem Salat herumstocherte, konnte er sich über die unbekannten kulinarischen Köstlichkeiten freuen und begann interessiert an einem Stück Fleisch herum zu kauen. Gerade hatte Cade den Mund geöffnet um etwas zu sagen, eines der banalen Themen anzusprechen, über die er so gerne versuchte ein Gespräch in Gang zu bringen, als eine Melodie seitens des Anwaltes erklang. Hide zog sein Firmenhandy hervor und Cade ließ die Gabel frustriert sinken, während er den Mund wieder schloss. "Zou" kam es von ihm als er selbst die Gabel mit der er hauptsächlich nur herumgestochert hatte ebenfalls ablegte und sich auf dem Stuhl etwas zurück lehnte und schon war Hide zwar körperlich noch anwesend, Geistig aber schon wieder in seinem Büro Arbeiten. Cade wusste nicht ob er ihm das Telefon aus der Hand reißen und ihn anschreien oder doch lieber verzweifelt in Tränen ausbrechen sollte. Hm, oder erst das eine dann das andere? Hide telefonierte sicher fast eine viertel Stunde als er endlich zum Ende kam. " Gut, ja. Ich bin froh, dass die Gegenseite nun doch so entschieden hat." Nicht, dass ich etwas anderes erwartet hätte, hing er in Gedanken an. "Dann noch einen schönen Abend. Danke. Auf Wiederhören." Schon wurde das Handy wieder abgelegt und mit einem ziemlich selbstgefälligen Grinsen wieder in den Salat gestochen. Cade legte indes die Gabel bei Seite und schob den Teller von sich, denn in der Zeit in der Hide seiner Arbeit nachgegangen war, hatte er das Abendessen sozusagen alleine bestritten. Aber Hide schien das egal zu sein, für ihn gab es nichts Wichtigeres als seine Kanzlei. Der Mann lebte für den Job. Manchmal erwischte sich der Schwarzhaarige dabei wie es ein stechen in seiner Brust hervorrief wenn er mir nichts dir nichts plötzlich zweitrangig war. Die seltsam dunklen Augen, die in dem gemütlichen Licht beim Abendessen irgendwie einen rötlichen Schimmer hatten, blickten Hide einen Moment lang nichtssagend an, dann lächelte er kurz und stand auf. Der Stuhl wurde an den Tisch heran geschoben. "Kannst ja ins Wohnzimmer kommen, wenn du fertig bist." Sollte er sein Essen doch auch alleine essen. Cade war etwas eingeschnappt und ließ den Anwalt alleine im Esszimmer zurück um sich schmollend auf die Couch zu setzen und den Fernseher anzumachen. Dass Cade beleidigt war, löste bei Hide nur ein Hinaufziehen einer Augenbraue aus. Der Salat wurde weiter gegessen, mehr wegen dem bösen Blick Marys als aus wirklichem Hunger. Cade musste also nicht mehr lange auf den Anwalt warten als dieser das Wohnzimmer betrat und sich zu ihm auf das Sofa setzte. Die Lackschuhe wurden nun endlich mal ausgezogen. " Korrigier mich, wenn ich falsch liege, aber du wirkst verstimmt.", kam es von Hide, als er sich nach vorn lehnte in das Fach unter dem Wohnzimmertisch griff und seinen Laptop hervor zog und aufklappte. Dann strich er sich kurz mit Daumen und Zeigefinger über die Augen ehe er nochmals nach vorn griff und ein kleines Brillentui hervor zog und eine Lesebrille mit dünnem silbernen Rand und ovalen Gläsern hervorzog. Das Passwort wurde auf dem Laptop eingegeben. Cade war nun derjenige, der die Augenbrauen anhob und erst auf den Laptop und dann auf Hide blickte. Das konnte jetzt nicht sein Ernst sein, oder? Cade fragte sich, ob Hide ihn heute extra ärgern wollte. Der Kopf neigte sich langsam schief. Dann lehnte er sich zurück an die Lehne der Couch und versuchte den anderen zu ignorieren. Während er allerdings da saß und auf den Fernseher sah, war er innerlich doch nur wütend und traurig , dass der "gemeinsame" Abend darin bestand, dass der andere doch nur arbeitete. So hatte er sich das sicher nicht vorgestellt. Nach ein paar Minuten also drehte sich Cade wieder zu Hide und sah ihn an. "Muss das sein??", fuhr er Hide an, der sich nicht mal die Mühe machte von seinem Notebook aufzusehen. Obwohl er nicht aufsah wirkte es als würde er von oben herab blicken. "Muss was sein?", fragte der Anwalt. "Dass du jetzt da arbeitest, wir wollten zusammen fernsehen! Ich find das nicht in Ordnung. Ist es zu viel verlangt, wenn du nach einem fünfzehnstundentag nach Hause kommst, dann mal wenigstens zwei Stunden deine Aufmerksamkeit auf MICH richtest??“

„Und was verpflichtet mich dazu meine Aufmerksamkeit auf DICH zu richten?" fragte Hide dann auch sogleich schon. "Na wir hatten doch abgemacht den Abend miteinander zu verbringen.", erwiderte Cade, „und.." -"Und das tun wir doch auch.“, unterbrach ihn der Rechtsanwalt, "Ob ich nun auf den Bildschirm", er nickte zum Fernseher, "oder auf den Bildschirm ",er deutete auf seinen Laptop, " blicke ist doch dabei egal. Wir sitzen doch beieinander. Das ist mehr als die meisten bei mir erreichen, also,", er hob die Hand an und tätschelte Cade den Kopf," sei doch zufrieden; mach irgendwas an , ich krieg es sicher nebenbei mit.", beruhigte er den anderen und blickte wieder auf den Laptop und begann schon weiter an dem eben geöffnete Dokument zu arbeiten. Cade fand das allerdings einfach nur beleidigend. Hide war es ja egal ob sie Zeit miteinander verbrachten, aber ihm nicht. Ganz abgesehen davon, dass er es gerne tat, war es für ihn auch notwendig. Und was dieses auf- und zuklappbare Ding war, auf dem Hide so gerne tippte, wusste er sowieso nicht. Cade jedenfalls regte es einfach nur auf. Das nervige Geklacker auf den Buchstaben. "Mach es zu!", kam es dann nur noch wütend von dem Kleineren, der einfach ausholte und mit der Hand auf den Laptopdeckel schlug, sodass dieser zuklappte und sich das Gerät automatisch herunterfuhr. Hide hatte gerade noch schnell genug seine Hände wegziehen können, dass sie nicht zwischen Tastatur und Bildschirm eingeklemmt wurden. Da er aber im Gegensatz zu seinem Dauergast Selbstbeherrschung hatte, schloss er einen Moment lang die Augen und zog die Luft langsam in die Lungen. Trotz Beherrschung war er innerlich natürlich trotzdem am brodeln. Wenn man eins nicht machen sollte, dann war es Hide Zou vom Arbeiten abhalten oder ihm etwas befehlen zu wollen. "Wenn der Speicher jetzt kaputt ist, wirst du dafür aufkommen." Der Schwarzhaarige legte leicht irritiert die Stirn in Falten als würde er nicht ganz verstehen, was der Anwalt damit meinte. Dass er gerade mitten in einem Speichervorgang gewesen war, bei einem äußert wichtigen Dokument, konnte Cade ja nicht wissen, aber Hide war eben der Ansicht, Unwissen schützt nicht vor den Konsequenzen: oder hart ausgedrückt, vor der Bestrafung. Die feinen, gepflegten Hände an deren rechten Ringfinger ein goldener Ring zu sehen war, legten sich auf den Deckel des Laptops, den dieser Choleriker einfach zugeschlagen hatte. "Ich sage dir jetzt etwas.", kam es dann von Hide, der sich zu dem Schwarzhaarigen umdrehte und ihm in die dunklen, rotbraunen Augen blickte: "Wenn du in Frieden mit mir hier leben willst, halte dich an die Regeln." Cade atmete schon ein um etwas Empörtes zu erwidern, als Hide die Hand anhob und den anderen damit zum Warten brachte. "Rühr meine Sachen nicht an. Rede mir nicht rein, widersprich mir nicht, befiel mir nichts und das wichtigste:", er neigte den Kopf leicht schräg, " Halte mich niemals vom Arbeiten ab!" Cade konnte einfach nicht glauben was er hörte. Das meinte Hide jetzt nicht ernst, oder? Er wollte einfach nur auch etwas Aufmerksamkeit haben und er zog ihm dieses Tippding vor und motzte ihn deswegen jetzt noch an? Das war zu viel des Guten. "Also gut, wie du meinst. Dann verbring deinen Abend eben alleine mit deiner dummen Arbeit." Und so stand er einfach auf und präsentierte dem Anwalt seine Kehrseite. Cade stapfte wütend aus dem Wohnzimmer in das Gästezimmer, in dem er derzeit wohnte und knallte die Türe demonstrativ hinter sich zu. Sollte der blöde Mann doch alleine im Wohnzimmer versauern. Man, den Abend hatte er sich aber anders vorgestellt. Er hatte sich so schön ausgemalt wie sie zusammen zu Abend aßen und dann gemütlich auf dem Sofa saßen, fernsahen und er ihn vielleicht noch die eine oder andere Sache fragen konnte. Doch jetzt zog er einfach nur die Bettdecke über seinen Kopf und hielt Hide für einen Idioten.

Dieser saß immer noch im Wohnzimmer und schüttelte über das Verhalten des anderen den Kopf. Wieso ließ er ihn überhaupt hier wohnen? Cade war aufbrausend, zickig und machte manchmal den Eindruck als käme er mit den einfachsten dingen im Leben nicht parat. Cade war wirklich seltsam. Manchmal kam er ihm vor wie von einem anderen Stern. Über den Gedanken lächelte er, er kam anderen mit seinem Arbeitswahn sicher auch manchmal vor wie ein Außerirdischer. Und so Klappte er den Laptop wieder auf und arbeitete in Frieden weiter. Nun gut, ab und an ging der Blick nach oben unter die Decke, in der Etage, wo Cade jetzt lag und womöglich schlief. Es dauerte noch eine ganze Weile, bis auch der Rechtsanwalt die Brille absetzte und den Laptop zuklappte. Gott sei Dank war nichts an Daten verloren gegangen durch Cades Anfall. Im Badezimmer angekommen, zog er sich aus, putzte sich die Zähne und blieb noch einen Moment vor dem Spiegel stehen. Er betrachtete sich eine kurze Weile lang, die Finger strichen unter den Augen entlang, die langsam tiefe Ränder bekamen. Der Spiegelschrank wurde geöffnet und zwei kleine Döschen hervorgeholt. Zwei Pillen verschwanden in dem Mund des Anwalts, als er sich selbst lächelnd im Spiegel ansah und gen Schlafzimmer verschwand. Ein edles Schlafzimmer Seidenbettwäsche, in die er sich sogleich schon hüllte mit Shorts und einem Hemd bekleidet. Er lag im Bett und sah unter die Decke, wartete darauf, dass die Schlaftabletten ihre Wirkung zeigten und er die Augen schließen konnte. Dass Cade so Zickig war, störte ihn, er hätte ja auch glücklich darüber sein können, dass er überhaupt neben ihm saß oder das er überhaupt hier wohnen durfte, oder nicht? "Jetzt Schlaf Hide!", ermahnte er sich selbst als er die Augen schloss. Nur wenige Stunden Später klingelte der Wecker und derselbe Ablauf wie Gestern und den Tag davor und den Tag davor folgte, bis er wieder an der Arbeit war und ein Mandantengespräch führte.
 

Hide war längst auf der Arbeit als Cade im Wohnzimmer saß und seine Fußspritzen betrachtete. Er hatte ein schlechtes Gewissen. Eigentlich wollte er ja gar nicht streiten, aber das hatte ihn gestern einfach so verletzt, dass er nicht wusste wohin mit seiner Wut darüber. Nun hatte er das Gefühl etwas wieder gut machen zu müssen. Hide war doch der Einzige, den er hier hatte, sonst kannte er doch niemanden. Er war der Einzige, der ihm half und dem er vertraute, auch wenn er ihm selbst nicht die ganze Wahrheit über sich erzählt hatte. Doch was sollte er jetzt machen? Zu ihm gehen und sich entschuldigen? Nein, dann wäre er nur sauer, dass er ihn auf der Arbeit störte. Cade blickte die Schnürsenkel an, die er sich selbst zugebunden hatte. Er war stolz darauf dass er das Schleifchen so gut hinbekommen hatte. Vor ein paar Wochen hatte er das noch nicht so schön gekonnt. Just kam ihm eine gute Idee, was er machen konnte um den Streit zu begraben. Enthusiastisch stand Cade auf und lief die Treppen nach Oben.
 

Der Tag war erfolgreich gewesen. Mal ganz abgesehen von der sexy Mandantin, die er in ihrer Scheidungssache vertrat und mit der er zwei schöne Stunden verbracht hatte. Wir gehen nicht näher darauf ein. Als er letztendlich am Abend wieder sein Haus betrat sah er sich auch sogleich schon nach Cade um. Er wollte das von gestern nicht einfach so im Raum stehen lassen. Er wollte Cade einfach nochmal klar machen, dass er sowas nicht tun durfte, wenn sie friedlich hier zusammen leben wollten. Doch in der unteren Etage war er nirgends zu finden, als er oben an der Zimmertür anklopfte und keine Antwort kam hörte er ein Rumpeln und Poltern von weiter oben. Was tat er auf dem Speicher? Der Anwalt zog die Brauen zusammen und ging auf die Treppe zu, die hinauf führte. Als er diese hoch ging und aufpasste an keinem Spinngewebe hängen zu bleiben oder sich sonst irgendwie schmutzig zu machen, blickte er den Schwarzhaarigen leicht verwirrt an. "Was zur Hölle tust du hier?" Cade drehte den Kopf zu ihm, als er die Stimme des Anwaltes hörte, die ihn aus seinem Schaffen riss. In der Hand hielt er einen Hammer und einen Nagel mit dem er gerade ein Brett gegen die Speicherwand am hämmern war. Die Kisten, die hier herumgestanden hatten, hatte er bereits sortiert und ordentlich gestapelt. Nun war er offenbar daran die undichten Stellen auszubessern. Der Asiat pustete sich die langen Haare aus dem Gesicht, die irgendwie wirr durch die Arbeit um seinen Kopf herum flatterten. Er lächelte den Anwalt versöhnlich an, während er den Hammer und die Nägel sinken ließ. "Ich repariere den Speicher!", verkündete er dann irgendwie freudig, "Ich hatte Angst, dass er kaputt ist wegen mir und als ich hier hochgegangen bin, sah es hier echt schlimm aus, also habe ich gedacht, ich bringe das, was ich kaputt gemacht habe wieder in Ordnung." die Lippen verzogen sich leicht, während er den Blick senkte. "Ich wollte mich ja nicht streiten. Ich war nur enttäuscht. Ich wollt ja nichts kaputt machen."

Ok, als Hide das hörte wusste er nicht ob er anfangen sollte ihn auszulachen, ob er einen Krankenwagen rufen sollte um ihn einzuweisen oder ob er ihn in die Arme schließen sollte. Es blieb jedoch bei einem:"Äh... ähm.", und das kam nicht oft vor, dass der Redegewandte Anwalt nach Worten suchte, "das ist, also…“, er atmete tief ein ehe sich die Lippen zu einem Lächeln formten," ich... ", meinte eigentlich nicht diesen Speicher? Hm..."also, ich glaub‘ du hast da was falsch verstanden, aber…", er ging nun lächelnd auf den Schwarzhaarigen zu, nahm ihm den Hammer aus der Hand, strich ihm eine der wirr im Gesicht hängenden Strähnen nach hinten und legte die Hände an die Oberarme des anderen, "danke, das ist echt ..." lieb..süß...nett... ,"lass uns runter gehen und zusammen was essen."

Cade war selbst etwas verwirrt über das überforderte verhalten Hides. Er verstand nicht was hierran so seltsam war. Konnte er ja nicht wissen, dass der Anwalt eigentlich einen anderen Speicher meinte, dass er aber mit ihm etwas essen wollte freute ihn. Also lächelte er einfach nur und nickte. "Klar, machen wir." antwortete er und so gingen sie zusammen wieder herunter. Gerade waren sie auf dem Weg ins Esszimmer, als es an der Türe klingelte. Als Mary sich auf den Weg machen wollte, hielt Cade sie ab. "Lass gut sein.", sagte er, "ich mach‘ das schon, machen sie lieber etwas zu essen." Die Haushälterin wurde angelächelt. Hide selbst ein wenig neugierig wer zu so später Stunde noch bei ihm klingelte, folgte dem anderen Asiaten zur Haustüre. Sicher war es ein Mandant oder besser noch eine Mandantin, die noch etwas Zeit mit ihm verbringen wollte. Hm, vielleicht war es dann doch nicht so gut, wenn Cade die Türe öffnete. Doch das war schon zu spät, er hatte sie bereits aufgemacht. Doch was die Zwei im Eingang sahen war kein Kunde sondern zwei Polizisten, hinter denen ein Polizeiwagen mit Blaulicht stand. "Sie kommen mit.", sagte einer der beiden und fasste Cade am Oberarm um ihn aus dem Gebäude zu ziehen. "Sie stehen unter Verdacht der schwerer Körperverletzung." Die Lippen Hides öffneten sich nicht einmal als die Polizisten Cade fassten, die Hände auf den Rücken drehten und ihm Handschellen anlegten. " Mr. Zou, in welchem Verhältnis stehen sie zu diesem Verbrecher? ", Hide hob den Kopf leicht an," Er ist mein Mieter.", kam es trocken von dem Anwalt. "Hide hilf mir!" flehte der Schwarzhaarige, den sie nun mit einer Hand im Nacken nach unten drückten, sodass er leicht gebückt gehen musste. "Was soll ich denn deiner Meinung nach tun?", kam es mit einem herablassenden Blick des Anzugträgers. Cades Blick wurde flehender: "ich, ich weiß nicht. Irgendetwas, Hide! Lass sie mich nicht mitnehmen, bitte...!" Er hatte angst davor, Angst zurück ins Gefängnis zu müssen. Viel zu viel Zeit hatte er dort schon verloren und das Leben dort war härter noch als das Leben auf den Straßen dieser Stadt. Als zierlicher Asiat, der für westliche Verhältnisse einen ziemlich femininen Tatsch hatte, war der Knast sicher kein Zuckerschlecken. Man konnte sich ja vorstellen, was sie dort mit Leuten wie ihm anstellten.

Hide richtete seinen Blick wieder zu den Polizisten: "wenn es nichts weiter gibt, würde ich gern die Tür schließen; Heizkosten, sie wissen ja." Der Polizist nickte mit einem Grinsen "natürlich Mr. Zou, schönen Abend noch." Als vor Cades Gesicht nur noch die Tür zugeschlagen wurde und Hide nicht einmal mehr den Blick auf ihn gerichtet hatte.
 

~Fortsetzung folgt~

Why Should I?

Disclaimer: Der Charakter Hide Zou ist Namentlich und Optisch an den Gitarristen der Band D angelehnt. Wir verdinen hiermit kein Geld. Neiiin leider nüscht >__<
 

Halli hallo ihr lieben leser, hier sind wir wieder... hat ja nich lang gedauert, eigentlich wollten wir uns noch mehr Zeit lassen aber irgendwie... haben wirs selbst nicht mehr ausgehalten. Danke an euch Leser und Kommi schreiber, hoffentlich bleibt ihr uns treu und euch gefällt das zweite Kapitel auch! Viel Spaß mit unserne zwei Schätzchen ~
 


 

Als er die Tür schloss und sie Cade abführten drehte er den Schlüssel herum und ging in Richtung Küche. „Sir, was ist mit Cade?", er hatte befürchtet, dass Mary ihn gleich schon danach fragen würde. Der Anwalt hob die Schultern leicht an. „Die Polizei hat ihn abgeholt. Was gibt‘s denn zu essen?", wenn er angefangen hätte über die Arbeit zu reden, wäre es ein natürlicheres Ablenkungsmanöver gewesen. Wann fragte Hide schon mal nach dem Essen? „Ich hoffe doch, dass sie den jungen Mann da raus holen. Ich mag mir gar nicht vorstellen, was sie dem Armen alles antu-" „und das sollen sie sich auch nicht vorstellen. Also, was gibt‘s zu essen?" Die ältere Dame zog eine beleidigte und zugleich sorgenvolle Schnute, als sie dem Anwalt das Essen servierte. Hide hatte mit dem einfachen Satz wohl klargemacht, dass er nicht mehr weiter über das Thema „Cade“ reden wollte - und Mary hielt sich daran.

Die nächsten Tage verliefen eigentlich wie die Tage und Wochen davor, zumindest was den Arbeitsablauf Hides betraf. Jetzt war es etwas über eine Woche her, dass sie Cade abgeholt hatten und Hide sah im Bett des Hotelzimmers eines 5 Sterne Innenstadthotels neben sich auf die junge Frau oder nun ja, doch eher auf das junge Mädchen neben ihm. Sie hatte vielleicht gerade mal ihr 18tes Lebensjahr erreicht, das sie knappe 20 Jahre jünger war als er selbst interessierte ihn dabei nicht wirklich und sie wohl genauso wenig. Kathrin oder Karin, oder wie auch immer sie hieß, hatte die Arme um ihn geschlungen, den Kopf auf seine Brust gelegt und sah ihn verliebt von unten her an: „Hide oder", sie kicherte, „hihi. Mr. Zou. Und wie ist der weitere Abend geplant nachdem wir ihn so schön intensiv angefangen haben uns miteinander zu beschäftigen? Wow es war einfach fantastisch. Sie sind der Beste Mr. Zou. Wiederholen wir das?", fragte sie mit einem herzerweichenden Augenaufschlag und streichelte mit den Fingerspitzen über seine Brust den Hals hinauf und wieder hinab. Hide sagte nichts sondern richtete den Blick unter die Zimmerdecke. Der Sex tat ja gut und war entspannend, aber jetzt war ihm nicht nach Kuscheln und Liebhaben. Genau genommen war ihm nie nach Kuscheln und Liebhaben. Wenn er sich etwas Junges zum vö – zum Vergnügen suchte, dann auch wirklich nur zum Vergnügen ohne irgendwelche Rechtfertigungen danach. Darum schlief er auch so gern mit seinen Mandantinnen, wenn sie schon ein etwas älteres Semester waren. Und gerade in einer Scheidung träumten sie nicht nach dem Sex von einer Traumhochzeit mit ihm. Ganz im Gegenteil zu dem jungen Ding das jetzt hier neben ihm lag und ihn mit Herzchen förmlich beschoss. „Jetzt, denke ich, dass es das Beste ist, wenn du heim gehst." Sie sah empört an zu ihm hinauf. „Aber, aber Hide, ich " - „ Aber Hide was? ", unterbrach er sie. Der Anwalt setzte sich nun auf und ging in Richtung Badezimmer. Die Tür geöffnet begann er sich langsam wieder anzuziehen: „Du musst noch ein bisschen weiter suchen, bei mir wird das leider nichts." Er band sich die Krawatte und dachte an die weiteren 4 Bewerber, von denen nochmal zwei junge Mädchen waren. "A –aber, aber... sie- sie sagten doch, dass ich bei ihnen das ein Jahres Praktikum machen kann wenn ich, also wenn wir ..." Hide lehnte sich leicht aus der Tür heraus und sah mit angehobener Augenbraue zu ihr herüber, " ich sagte dass ich es mir überlege und ich denke das die Sache hier", er deutete um sie herum, „unsere Arbeitsverhältnis negativ beeinflussen würde." Sie presste die Lippen zusammen und begann nun selbst ihre Kleider zusammen zu suchen und sich anzuziehen. Sie war eine junge hübsche Frau mit lockigen braunen Haaren, recht zierlich und einem süßen Schmollmund. Das Äußere hatte es Hide gleich angetan. Der letzte Knopf des Hemdes wurde geschlossen und das schwarze Jackett angezogen. „Soll ich dich fahren?" Sie stemmte eine Hand in die Seite und hob den Finger leicht wedelnd an " NEIN ganz sicher nicht, du Arschloch. Ich will den scheiß Praktikumsvertrag! Ich vögel doch nicht mit dir, dafür, dass ich jetzt gar nichts kriege." Er lächelte leicht. „..nichts? Wie war das mit -sie sind der beste Mr. Zou?- Regel Nummer eins, mein Herzchen, schlafe erst mit jemandem, wenn du bekommen hast, was du willst." Sie warf ihren Stöckelschuh nach dem Anwalt der gerade so ausweichen konnte. " Vorsicht du könntest mir damit ein Auge ausstechen." Sie sah ihn wütend an „Das hatte ich vor, du Mistkerl! Also gib mir den Vertrag!!!" Hide griff in seine Tasche, zog ein kleines Bündel scheine hervor. „Fürs Taxi." Tja, was ein Gentleman. "Ich nehm‘ doch kein Geld, ich bin doch keine Hure!" Hide warf ihr das Geld entgegen. „Jetzt bist du’s.“, als er seine Aktentasche nahm und das Hotelzimmer verließ.

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Die Amerikanischen Gefängnisse hielten, was ihr Ruf versprach. Sie waren hart, erbarmungslos und brutal. Und genauso wie die Einrichtung, waren auch die „Bewohner“. Cade saß auf einer Steinbank im Außenbereich, die Beine an den Körper gezogen und das Kinn auf die Knie gelegt, wie ein kleines Paket. Er beobachtete die Männer, die auf dem Platz vor ihm ein komisches Spiel spielten, bei dem sie mit einem Orangenen Ball auf hoch hängende Körbe warfen. Sie erfüllten wirklich jedes Klischee, dass es über Insassen gab. Die Meisten waren groß und überaus Muskulös, denn hier galt das Gesetz des Stärkeren. Dann gab es massig beleibte, die mit ihrer Fülle imponierten, die Tätowierten, die Kahlschädel, die Schwarzen, die Weißen. Alle hatten ihre Gruppe, zu der sie gehörten und Leute, die zu keiner Gruppe gehörten waren schutzlos ausgeliefert. Cade war so Jemand. Er war neu hier. Der Neue.

Im Endeffekt war es nur eine Frage der Zeit, bis sie seine Lage ausnutzten. Bisher hatten ihm nur Seitenblicke verheißungsvolle Situationen in der Zukunft versprochen, auf die er lieber verzichten wollte.

Dann erklang das Warnsignal; hörte sich etwa so an wie eine Schulklingel. Sie leitete neue Tagesabschnitte ein. Sein Gefühl sagte ihm, dass es Zeit fürs Essen war. Der Japaner erhob sich und zog sich die rutschende Hose hoch. Auch wenn die schlichte, graue Gefängniskluft zwei Nummern zu groß war, weil es seine Größe einfach nicht gab, kam er sich darin beengt vor. Aber vielleicht lag das auch nur an den hohen, mit Stacheldraht umwickelten Zäunen? Der Japaner betrat, umringt von der Masse, das Gebäude und bahnte sich seinen Weg zum Speisesaal und versuchte dabei die Hände zu ignorieren, die sich nicht mal die Mühe machten unauffällig nach ihm zu greifen und ihn nahezu schmerzhaft zu begrabschen. Cade tat einfach so, als bemerkte er das nicht, hielt den Kopf aufrecht und den Rücken durchgestreckt. Sich jetzt klein machen und einen auf verängstigten Hasen machen war nicht seine Art. Aber er wusste, dass er hier mit falscher Arroganz in sein eigenes Fleisch schnitt. Also versuchte er völlig normal und unauffällig zu wirken, was allerdings nicht sehr einfach war mit der asiatisch schmalen und androgynen Gestalt.

Er nahm sich ein Tablett, Teller, Besteck und ein Glas.

„Aus dem Weg“, kam eine tiefe Stimme von hinten, von oben herab. Gerade wollte er sich umdrehen, als er einfach bei Seite geschoben wurde. „He- hey!“, protestierte er, doch er wurde einfach ignoriert und auch von den Nachfolgenden weitergeschubst, bis auch der letzte an ihm vorbei gegangen war. Cade stand vor den leeren Schüsseln, aus denen die Reste des unappetitlichen, undefinierbaren Breies für ihn gekratzt und lieblos auf den Teller geschleudert wurden. Skepsis lag in den rötlichen Augen, als er die Grütze betrachtete. Widerlich.

Der Blick hob sich und schweifte durch den Raum, suchend nach einem freien Platz, bei nicht ganz so grimmig aussehenden Kerlen. Ah! Da, der junge Mann, der selbst nicht der Stärkste schien, das war doch ein guter Ort! Der Japaner machte ein paar Schritte vorwärts, als er einen Griff am Handgelenk spürte, der ihn herum- und das Tablett aus der Hand riss, sodass dieses zu Boden fiel und der Teller scheppernd zerbrach. Cade erschrak und sah den Mann an, der nach ihm gegriffen hatte. Er sah in das Gesicht eines Glatzköpfigen Mannes, dessen kompletter Schädel mit rechtsradikalen Zeichen übersät war. Die Augen waren Stahlgrau und starrten ihn voller Hohn und seltsamer Perversion an. „Hey Neuer.“, sagte der Mann mit kratziger Stimme. Die Insassen in der Umgebung drehten die Köpfe zu ihnen, „Bei uns gibt es ein paar Regeln. Und eine davon ist, dass kein Essen verschwendet wird. Da solltest du dich besser dran halten, wenn du hier überleben willst. Also worauf wartest du noch?“ Mit dem Blick deutete der Mann auf den Boden, zu dem verschütteten Brei. Cade schluckte. Sein Hals war wie zugeschnürt. Das Herz hämmerte gegen die Brust, als wollte es herausspringen. Der Atem ging schnell und stockend. Und die Zeit verlief wie in Zeitlupe als er sich umsah, in die Gesichter der Männer blickte und all die Grausamkeit und Demütigung in ihren Augen erkannte. Er zögerte. Eine Hand packte ihn im Nacken und drückte seinen Oberkörper daran gen Boden, sodass sein Gesicht kurz vor dem Boden stoppte. Die langen, schwarzen Haare fielen in die Essensreste. Cade schnappte erschrocken nach Luft und riss die Augen auf während sich der Glatzkopf, der nun hinter ihm stand und sich daran aufgeilte sich nun in dieser Position gegen sein Gesäß zu drücken. Die Lippen des Asiaten verzogen sich während er die Augen zusammen kniff und sich vorzustellen versuchte er sei an einem anderen Ort. „Hm, magst du das?“, fragte die Stimme hinter ihm, „du findest das geil, du kleine Schwuchtel oder?“, er rieb sich an ihm. Cade wurde schlecht.

Dann das erlösende Klingeln, dass das Essen vorüber war und alle Insassen zurück in ihre Zelle mussten. Der Kerl löste sich und sah ihm grinsend ins Gesicht: „Beim nächsten mal sind wir alleine.“

Cade blickte an die Wand seiner Zelle. Unter ihm im Etagenbett lag ein Mann, der ein Glück einfach nur seine Ruhe wollte und die Finger von ihm ließ. Der Japaner zog die Decke hoch bis über seine Schulter zu den Ohren und kniff die Augen zusammen…
 

Als er sie öffnete sah er in ein schmales Gesicht. Dunkle, mandelförmige Augen blickten ihn an. Ein Mundwinkel war zu einem äußerst charmanten Lächeln angehoben und trotzdem lag eine gewisse Traurigkeit in dem Blick. Dunkelbraune Haare umrahmten das edle Gesicht. Cade hob die Hand an und streichelte über die Wange des bekannten Mannes. „Das mit deinen Kindern tut mir so leid, das muss schrecklich sein.“, sagte er und versuchte ihn aufmunternd anzulächeln. „Hide, wenn wir hier rauskommen, dann will ich dir helfen, dass du sie wieder öfter sehen kannst.“ Das Lächeln, auf das sr blickte, versiegte. „Lass uns jetzt einfach schlafen und erinnere mich bitte nicht nochmal daran.“, sagt er und drehte sich dann von ihm weg, sodass Cade nur noch auf die Haare blicken konnte. „Ich will doch nur-„ „Gute Nacht.“ Er gab es auf. „Ich bin echt froh, dass ich zu dir in die Zelle gekommen bin, Hide.“ Dann schloss er die Augen…
 

Cade schreckte auf, geweckt von dem Wärter, der die Besuchszeit verkündete. Er setzte sich auf und strich sich die Haare aus dem Gesicht. War er etwa eingeschlafen? „Hide?“, fragte er und lehnte sich über das Bett hinunter um in die Etage unter sich zu sehen. Grimmige, fremde Augen sahen ihn an und der Insasse drehte sich um. Nur ein Traum.

Besuchszeit! Der Asiat sah die vielen Gefangenen, die an seiner Zelle vorbei in die Richtung des Besucherraumes gingen. Immer wieder wurden Leute abgeholt und zu ihren Liebsten gebracht und kamen dann zurück in ihre Zellen um Platz für die Nächsten zu machen. Er musste Hide dringend sagen, dass er ihn schnell hier raus holen musste. Er hatte Angst und er war alleine und er wollte zurück „nach Hause“. Er wollte ihm sagen, dass er ihn vermisste. Cade blickte durch den kleinen Türschlitz.

Als die Klingel zum Essen Schlug stand er noch immer an der Türe und wartete. Sie wurde aufgeschlossen und aufgezogen. Der Wärter wollte ihm den Weg frei machen um in den Speisesaal zu gelangen. „Sir, es waren doch noch nicht alle Insassen dran mit dem Besuch. Ich durfte noch gar nicht zu meinem Besuch!“ Der Wärter kräuselte die Stirn: „Die Besuchszeit ist seit einer Stunde um, wenn du nicht geholt wurdest, war kein Besuch für dich da.“

Kein Besuch? Unmöglich. Hide kam ihn ganz, ganz sicher besuchen um ihm ein paar Aufmunternde Worte zu sagen und ihm heimlich den Plan für seine Freilassung zuzuflüstern. „Sind Sie sich da ganz sicher? Da muss noch ein Mann sitzen, schwarzer Anzug, auch ein Asiat…!“ Cade griff unüberlegt nach dem Hemd des Wärters und alles, was er dann noch spürte war ein Schlag auf seinen Hinterkopf. Dann war alles schwarz.

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Auf dem Weg nach Hause bemerkte er schon, dass es ihm nicht die Befriedigung gegeben hatte, die es ihm sonst gab. Und er war auch noch fieser gewesen als für gewöhnlich. Auch, wenn dieses Miststück ihn aufgeregt hatte. Was erwartete sie? Dass sie sich von ihm flachlegen ließ und dann würde er ihr aus der Hand fressen? Er? Ha! Sehr witzig. Er trommelte auf dem Lenkrad herum und versuchte diese doch bestehende innere Unzufriedenheit irgendwie erklären zu können. Die letzten Tage an der Arbeit waren gut. Sex hatte er auch genug gehabt, genug geschlafen? Nun, für seine Verhältnisse schon. Als sein Auto in der Garage stand und er in seine Villa hinein ging überlegte er immer noch. Jedesmal, wenn der Gedanke irgendwie auf Cade kam, schüttelte er über sich selbst den Kopf und sagte sich, dass es doch Blödsinn war. Er war froh, dass er ihn los war. Im Wohnzimmer angekommen setzte er sich auf das Sofa und sah auf den ausgeschalteten Fernseher. -Und wie war dein Tag?- -wie immer- -Hey ich hab n Film ausgeliehen es geht um einen kleinen Jungen allein bei sich zuhause. Ich bin heute in der Stadt gewesen und da war eine Frau die hat…- was hatte er nicht alles für einen Blödsinn geredet. Sein Blick glitt zu der großen, alten Standuhr, deren hin- und herklackendes Pendel das einzige Geräusch war, das in dem leisen Raum zu hören war. -klack-klack-klack-klack- Er lehnte sich nach vorn und zog seinen Laptop unter dem Tisch hervor und legte ihn sich auf den Schoß. „Ganz schön still hier oder?" - " GROOOßER Gott Mary! Müssen sie mich so erschrecken!?", kam es von Hide, der stark zusammen zuckte als seine Haushälterin ihn plötzlich ansprach. „.waren sie ihn denn schon besuchen?", ein Kopfschütteln seitens des Anzugträgers, „Finden sie das in Ordnung...?" Er drehte den Kopf zu ihr: „Ob ich was in Ordnung finde? Ich bin nicht sein Kindermädchen, außerdem fall ich jetzt über keine Schuhe mehr von ihm und muss ihm auch sonst nirgendwo hinterher räumen und " – „ und sie essen wieder allein und schauen wieder allein fern. Ich gehe jetzt ins Bett. Bis Morgen, Chef!", und so verließ Mary, die sich wohl mehr rausnehmen konnte als die meisten anderen in Hides Umfeld, das Zimmer.

"Bin ich froh, dass ich ihn los bin...."

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Die Tage vergingen und kein Besuch kam.

Cade versuchte die Zeit möglichst nur in seiner Zelle zu verbringen und verzichtete häufig freiwillig auf das Essen. Dem Mann mit Glatze war er noch ein einziges mal begegnet. Ein Wächter hatte ihn niedergeschlagen, als er halb nackt über ihm gehangen hatte. Aber das alles war nur eine Frage der Zeit. Früher oder Später würde er von „ihnen“ gerettet werden, wenn sie bemerkten, dass er in der Klemme saß. Zumindest wenn er solange überlegte.

Er saß in der Ecke seiner Zelle. Das Gesicht war bleich und die Augen dunkel unterlaufen. „Insasse Nummer 01643, bitte folgen sie mir.“ Ein erschreckender Anblick bot der abgemagerte Körper als Cade aufstand und wortlos zu dem Wächter ging, der in der Türe auf ihn wartete. „Was ist denn?“, fragte der Asiat, „Herzlichen Glückwunsch.“, antwortete der Wärter als er mit ihm durch den Gang ging und die Ausgangstüren aufschloss, „Sie werden freigelassen.“ Cades Stirn kräuselte sich verwirrt während er die Kleidung in einen Container warf und seine persönlichen Sachen zurück erhielt. „Wieso?“ fragte er, doch der Mann zuckte nur ahnungslos mit den Schultern. Sie gingen zusammen durch den siffigen Gang. „Genießen Sie ihre Freiheit.“, der Mann lächelte ihn an. Cade konnte das im Moment leider nicht erwidern. Schweigend trat er hinaus in die Welt außerhalb der Steinernen Mauern und hob den Kopf dort an.

Der Blick fiel auf eine schwarze BMW Limousine, die auf dem großen, leeren Parkplatz stand. Dann wanderte er an Lackschuhen und einer schwarzen Anzugshose hinauf. Die Arme des Anwalts waren vor der Brust verschränkt und ein süffisantes Lächeln lag auf den Lippen.

„Hide?“, kam es sogleich schon von dem Asiaten, der langsam auf den Anwalt zuging, welcher die Beifahrertür öffnete und zur Seite trat damit Cade einsteigen konnte.

"lass uns nach Hause fahren Cade."
 

~Fortsetzung Folgt~

Was erwartet uns in Kapitel 3?

~Cade hielt Hide die beiden Fotos entgegen, die er auf dem Speicher in den Kartons gefunden hatte. „Denkst du nicht, dass Erinnerungen verloren gehen, wenn man sie in Kartons einsperrt?“, fragte er den Anwalt, in dessen Blick sich eine seltsame Sanftheit und Traurigkeit wiederspiegelte, als er auf die Bilder blickte. „Das geht dich nichts an, Cade.“ Aber so einfach würde sich der Japaner nicht abwimmeln lassen. Er wusste, dass es ein Thema war, das Hide sehr verletzte. Und er würde ihm helfen!~

Lost Things...

Disclaimer: Der Charakter Hide Zou ist Namentlich und Optisch an den Gitarristen der Band D angelehnt. Wir verdinen hiermit kein Geld.
 

So, da ist es! Das nächste Kapitel! Danke für die Kommis wir freun uns so riesig *_* So, viel Spaß mit Kapitel Nr. 3 ~
 

Hide war gekonnt jedem näheren Gespräch aus dem Weg gegangen. Er wollte keinen Vorwurf hören wieso er ihn nicht besucht hatte und er wollte auch kein 'Danke' hören. Zumindest noch nicht. Der Anblick Cades hatte den Anwalt offiziell ziemlich kalt gelassen. Dass das allerdings eine Fassade war, sah man wohl spätestens daran, dass er Mary sagte, sie solle sich gut um den anderen kümmern und, dass er selbst mitten in der Nacht die Zimmertür leise aufgedrückt hatte um nach ihm zu sehen. Er konnte ja erahnen was er im Gefängnis durchgemacht hatte, gerade jemand mit Cades Aussehen. Zwischen den ganzen muskelbepackten Schwerverbrechern. Dann so ein kleines zierliches Japanerchen dazwischen.

Er hatte recht lange in der Tür gestanden und einfach nur still zugesehen wie der Schwarzhaarige dalag und schlief.

Am nächsten Morgen war es nicht so früh wie gewöhnlich, als Hide an der Tür des Asiaten klopfte und die Tür öffnete: „ Komm, Frühstück...!",der Schlafende blinzelte daraufhin langsam und schlug die Augen auf, die sich verwirrt nach Hide umsahen. Im ersten Moment wirkte es als musste er sich erst orientieren um dann erleichtert festzustellen, dass er zuhause war. Der Anwalt wurde mit einem Lächeln begrüßt. „Wir frühstücken zusammen?", fragte Cade schlaftrunken und setzte sich auf. Er rieb sich über die erschreckend dünnen Arme und schluppte in seine Pantoffeln, dann hievte er sich aus dem Bett. Hide sah ihn noch einen Moment an, ehe er sich umdrehte, „Ja, ich habe mir heute frei genommen." nuschelte er in den Flur hinein, als ob es ihm lieber wäre, dass man es gar nicht verstand. Cade Ohren wie ein Luchs. "Wegen mir?", in der Stimme klang Freude und Hoffnung mit. Hide gab keine Antwort, sondern deutete ihm lediglich endlich zum Esszimmer zu folgen. Gut, er nahm es erstmal so hin, dass Hide offenbar weiterhin ein verklemmter Idiot war. Aber das war er ja gewohnt. Aber so leicht würde sich ein -Cade!- nicht abschieben lassen. Und so schlurfte er hinter ihm her in das Esszimmer wo der Tisch reichlich gedeckt war. Überall Silbertablettes mit vielen Sorten Käse, Wurst, Glasschälchen mit verschiedenen Marmeladen und Schokolade, und natürlich mehrere Behälter mit Müsli. Unten angekommen setzte sich Hide vor seinen Teller auf dem ein Brötchen lag mit Käse und Salamistücken die zu einem Lächelgesicht gelegt worden waren. „ Mary" ,kam es von Hide sogleich schon ,„Aufessen!" befahl die Haushälterin konternd und schenkte ihm Kaffee ein.

Cade setzte sich an den Tisch und sah beinahe schnuppernd wie ein Hund über den Tisch und begann sich recht schnell den Teller voll zu laden. Als er dann von allem möglichst viel auf seinem Teller hatte, begann er eins nach dem anderen in sich zu stopfen. In Hides Blick sah man wie dessen Vorstellung von gesitteter Tischmanier gnadenlos zerschlagen wurde. Cade beschäftigte sich eine ganze Weile damit möglichst viel in möglichst kurzer Zeit zu essen und Mary dabei immer wieder zu loben, wie gut es doch schmeckt und dass sie die beste Köchin der Welt sei. Der Anwalt kämpfte noch mit den letzten bissen seines Brötchens, dass er auch nur weiter aß, weil er keine Lust auf Marys vorwurfsvolle Blicke hatte. Die hecktische Situation am Tisch legte sich ein wenig und der Kleinere schenkte sich nun ein Glas Milch ein. „Satt?" fragte Hide und hob dabei eine Augenbraue an. Cade nickte langsam: „Pappensatt. Und du?", der Blick wanderte auf das angeknabberte Brötchen auf dem Teller des anderen. Gesund war Hides Essgewohnheit jedenfalls auch nicht. „War‘s denn erträglich...?“ wollte der Anwalt wissen und Cade setzte das Glas Milch ab und sah ihn mit einem weißen Schnurrbart an, der von der Zunge letztlich weggewischt wurde. Ob es erträglich war? Was war das nur für eine Frage. Er zuckte mit den Schultern und lächelte dann. "bis aufs Essen. Kennst mich doch, mich kriegt man nicht unter." aus dem Lächeln wurde ein Grinsen, doch dieses erreichte die seltsam rötlichen Augen nicht, sie verrieten etwas ganz anderes. Doch einen Lügner konnte man nicht belügen. Hide wusste, dass der andere nicht die Wahrheit sagte und das alles lieber unter den Teppich kehrte, also hakte er nicht weiter nach. „Kannst du mir die New York Times reichen?", eigentlich nur ein Ablenkungsmanöver um das Thema zu wechseln. Hide nickte auf den Zeitungsstapel, der neben dem Frühstück auf dem Tisch lag. Cade blickte auf die Zeitungen. Welche war die New York Times? Auf gut Glück zog er eine zu sich und sah sie an. Die Augen verengten sich. Er grübelte. Dann reichte er sie einfach an den Anwalt weiter:„Hier bitte.",der Blick Hides fiel auf die Zeitung die er ihm reichte. "Cade, das ist das Wall Street Journal. Es ist doch die zweite von oben, die seh‘ ich doch von hier.", kam es dann von dem Anwalt, der die Zeitung wieder auf den Tisch legte und die Hand wieder gen Cade aufhielt. Dieser lächelte leicht verlegen und nickte, „Ja, ja, tut mir leid, war in Gedanken.", als er nach dem Stapel griff und die zweite heraus zog. Wieder sah er kurz grübelnd darauf und hielt sie dem Anzugträger entgegen. "Danke.", sagte der Koffeinjunkie, der einen Schluck trank und auf die Zeitung herab blickte, jedoch nicht ohne noch einige Male mit angehobener Augenbraue zu Cade zu sehen, welcher sich jetzt schnell selbst eine Zeitung schnappte und vor das Gesicht hielt. Les interessiert! Sagte sich der Schwarzhaarige und spürte Hides skeptischen Blick quasi durch die Zeitung hindurch. „Cade, was ", er hielt kurz inne und ließ die Zeitung selbst wieder sinken, „was stimmt mit dir nicht?“

Cade spürte, wie ihm das Blut in die Ohren schoss. Er fühlte sich ertappt. Der Blick starrte noch immer auf die seltsamen Hieroglyphen vor seinen Augen, die auf das Papier gedruckt waren. „Wieso?" , flötete er letztlich unschuldig in die Zeitung hinein und Hide lehnte sich jetzt vor, griff über den Tisch hinweg und drückte das Magazin nach unten, welches das Gesicht des anderen Verbarg. „Du hältst sie falschrum. Also sag mir jetzt was mit dir los ist.", Ein Befehl, über den Cade peinlich berührt lachte. Mist. " Ich, ach, nichts, ich bin wohl nur noch etwas durch den Wind wegen dem Gefängnis.", mit einer Hand wedelte er abwehrend herum. Hide verengte die Augen. " Lüg‘ mich nicht an." Worte, denen man nicht widersprechen sollte. Cade schluckte. Dann atmete er tief ein. „ich...", begann er dann langsam, „hatte einen Schlaganfall. Deswegen kann ich nicht mehr lesen und habe auch viele andere Dinge verlernt, die früher selbstverständlich waren." Cade sah in Hides Gesicht, der dieses zur Abwechslung mal nicht komplett unter Kontrolle hatte, durch diesen unerwarteten Schock. Es tat weh nochmal zu lügen.

Er hatte die Lippen geöffnet und schloss sie erst als sie durch das Atmen leicht trocken wurden. Die Zunge glitt letztendlich dann über die Lippen ehe er seine eigene Hand von der Zeitung auf Cades Hand wandern ließ. Ein kurzes Drücken dieser. "Das", ja jetzt musste er sogar überlegen was er sagte, "tut mir leid. Das muss schlimm für dich sein, wieso hast du mir das nicht vorher schon gesagt? Das hätte so einige seltsame Dinge erklärt, die du ständig machst." In dem Alter? So ganz wusste er nicht, ob er der Sache Glauben schenken sollte. Aber mit Cade stimmte etwas nicht und das etwas Schlimmes passiert sein musste, war klar. Aber jetzt war das hier die Antwort die er ihm gab und die musste Hide vorerst akzeptieren. Cade spürte wie die Fingerspitzen der gepflegten Hände über seine eigene Hand streichelten. Der Blick wanderte zu diesen herab. Dann leckte er sich über die Lippen und lächelte verlegen. Wenn er ihm doch nur die Wahrheit sagen könnte, doch dann würde er ihn für verrückt halten. Er kam sich schlecht vor, vor allem weil Hide darauf so emotional reagierte. Hätte er nicht genauso kalt reagieren können wie sonst auch? Wieso ausgerechnet jetzt? „A-ach ist doch halb so wild. Ich kann ja noch sprechen und mich bewegen und es könnte viel schlimmer sein. Die paar Sachen, die ich neu lernen muss. Mach dir keine Gedanken, alles halb so wild. Lass uns nicht drüber nachdenken, sondern lieber den schönen Tag genießen, ja?", er zog seine Hand weg und tat so als müsste er sich ausgiebig strecken. „ist doch dein freier Tag!"

Hide sah der Hand des anderen kurz hinterher als dieser sich streckte als er seine Hand selbst zurück zog und auf seinen Teller blickte.

„So, wie gedenkst du deinen ersten Tag in der Freiheit zu verbringen? Du solltest dir was überlegen, denn wie ich mich kenne, werde ich anfangen zu Arbeiten wenn uns nichts anderes einfällt."

Cade sprang sogleich übermotiviert auf: „Dann gucken wir jetzt Fernsehen, da kommt so ne witzige Sendung von so Idioten im Krankenhaus um die Uhrzeit. Über die schmeiß ich mich immer weg. Der Chefarzt ist übrigens wie du…! Und dann gehen wir in die Stadt und trinken einen Glühwein auf dem Markt und dann gehen wir in dieses Dings, wo immer Filme auf riesiger Leinwand gespielt werden und dann gehen wir wieder heim und dann überlegen wir weiter!"

Hide seufzte. Das würde ein anstrengender freier Tag werden.

Er hatte den Tag zusammen mit seinem "Gastwirt" genossen, von dem er normalerweise nur wenige Minuten wirklich etwas hatte. Cade hatte Hide viele Sachen gefragt, wie was in dieser Welt funktionierte. Sie hatten alles gemacht, wozu er den Anwalt zwingen konnte und es war schön, fand Cade zumindest, seit langem wieder so viel gemeinsam zu machen. Letztlich ging aber auch dieser Tag vorbei und der Asiat hatte die Geschehnisse aus dem Gefängnis schon beinahe verdrängt. Nun spukten andere Dinge in seinem Kopf herum. Dinge, die ihn seit dem Tag, an dem er den Speicher aufgeräumt hatte, beschäftigten. Er Klopfte an die Türe zu Hides Büro an, in das sich der Anwalt wie so oft verzogen hatte. Dann öffnete er die Türe. Im Türrahmen blieb er stehen und kratzte etwas verlegen mit dem Fuß auf dem Boden herum. „Darf ich stören?" – „Das tust du doch schon, oder?", kam es von dem Anwalt, der von seinem Laptop aufblickte und sich auf seinem Sessel zurück lehnte und auf den Stuhl vor seinem Schreibtisch deutete. Cade wäre aber nicht Cade wenn er nicht auf den Schreibtisch zugehen und sich direkt vor Hide auf die massive Mahagoniholzplatte setzten würde. Auch Hide hatte der Tag gefallen, so anstrengend es auch gewesen war, so oft hatte er auch geschmunzelt und fühlte sich wie Prinz Eric als er mit Arielle das erste mal in der Stadt gewesen war. Und ja, er hatte den Film mehr als einmal gesehen. „Was gibt‘s denn?", fragte er letztendlich, als er nach dem Weinglas neben seinem Laptop griff und einen Schluck des roten, teuren Getränkes nahm. Cade druckste noch ein wenig herum, hielt die Hände hinter dem Rücken. Er versteckte etwas und traute sich nicht ganz damit heraus zu rücken. Als er aber bemerkte, wie der Anwalt die Geduld verlor, zog er es endlich hinter seinem Rücken hervor. Es waren zwei Fotos. Auf dem einen war Hide in seinen jungen Jahren abgebildet und mit ihm ein kleiner, fröhlicher Junge und auf dem anderen waren zwei kleine, blonde Mädchen mit Löckchen, die zuckersüß in die Kamera lächelten. „Ich hab beim Aufräumen diese Fotos hier gefunden und ich finde es schade, dass du sie auf dem Speicher unter Verschluss hältst. Sind das deine Töchter? Und wer ist der Junge?"

Konnte Cade nicht einfach reinkommen und mit einer Waffe auf seinen Kopf zielen und abdrücken? Nein er musste ihn hinterrücks mit diesen Fotos erdolchen. Ein Nicken folgte: „Ja, das sind meine Töchter Sarah und Jana." Hide nahm Cade die beiden Fotos ab und betrachtete sie kurz schweigend. "Das ist mein kleiner Bruder.", begann er dann und lächelte leicht schräg. „Hito, er ", Hide atmete tief ein, „ist schon vor sehr langer Zeit weggelaufen." So wie irgendwie alle um dich herum gehen oder?

Cade blickte Hide an und neigte den Kopf ein wenig fragend schief: „Dein kleiner Bruder?" die Lippen formten sich zu einem Lächeln: "Wie süß, ich wusste gar nicht, dass du einen Bruder hast. Er sieht dir aber eigentlich überhaupt nicht ähnlich." Der Asiat lehnte sich etwas vor um auf die Bilder in Hides Hand sehen zu können. Schwarze Haare rutschten über die Schulter nach vorne. Er lachte. „Deine Töchter allerdings auch nicht. Wie können solche Engel nur dem Teufel entspringen?", dann wurde er allerdings wieder ernster. „Du solltest die Bilder nicht verstecken. Es sind doch so schöne Erinnerungen. Aber, warum ist er weggelaufen, wovor?" Hide brauchte nicht lang um sogleich schon mit einem „vor meiner Familie", zu antworten. Vor seiner Familie? Cade blickte ihn leicht unverständlich an. Hide hob die Schultern leicht an. „Er ist adoptiert. Aber er wusste nicht, dass er adoptiert ist, aber das erklärt wohl das keine Ähnlichkeit besteht. Meine Familie ist sehr erfolgsbezogen. Er war ein Freidenker, er wollte lieber mit seiner Gitarre um die Häuser ziehen und nicht auf Privatschulen gehen.", er ließ die Schultern wieder leicht hängen und sah zu Cade hinauf, der sich die Haare etwas zurück strich und ihn weiter neugierig und traurig zugleich anblickte. „Als ich dann nach Amerika zog kam kurz darauf die Nachricht von meinen Eltern, dass er weggelaufen ist.“ Ich denke nicht, dass sie großartig nach ihm gesucht haben, hing er in Gedanken noch an. „Und meine zwei Töchter, ja, es sind Engel.“, ein leichtes nicken als er den Blick wieder auf die Bilder richtete. "Ja, Erinnerungen, schöne Erinnerungen, die mir jeden Tag aufs neue zeigen, was für ein perfektes Leben ich hatte, das ich jetzt nicht mehr habe.", sagte er nur noch als er die Bilder auch schon verkehrtherum auf den Schreibtisch legte.

Cade blinzelte und zog die Bilder zu sich, sammelte sie ein und hielt sie fest. Dann sah er den Anwalt wieder an. „Aber diese Sachen verschwinden nicht. Sie gehören zu deinem Leben dazu, auch wenn sie gerade nicht hier bei dir sind. Sie sind dein Fleisch und Blut und du solltest dieses Bild ansehen und stolz auf deine Töchter sein und dir sollte dieses Bild den Ansporn geben um sie zu kämpfen. Und dein Bruder - irgendwo ist er! Wir können ihn suchen und finden und hierher holen. Das wär doch schön oder? Hide dein Leben ist wundervoll. Du lebst im Wohlstand, du hast zwei wunderschöne Töchter und bist gut in allem was du tust. Und auch, wenn dein Leben jetzt anders ist, kann es trotzdem toll sein. Wir haben doch eine schöne Zeit zusammen, oder?" Cade lächelte ihn aufmunternd an. Doch er schüttelte nur den Kopf: „ sie gehörten zu meinem Leben dazu, jetzt sind sie weg. Ich hatte eine Frau, Kinder, ein perfektes Leben. Ich hab sie verloren. Ende der Geschichte. Kapitel abgeschlossen. Und ja, mir geht es gut, ich lebe im Wohlstand, ich habe meine Töchter, die ich einmal im Monat sehe, ich habe meine Arbeit, dich, was will ich mehr?", er zuckte nochmals mit den Schultern als Cade eine Augenbraue anhob. „Also ich denke, dass du ein toller Vater bist und, dass du sicher einen Weg findes,t dass du deine Töchter öfter sehen kannst. Jedenfalls werden diese Erinnerungen nicht mehr auf dem Speicher versteckt.", entschlossen schwellte Cade die Brust. Hide blickte ihn skeptisch an und entschloss, dass es das Beste war ihn zu ignorieren, vielleicht würde er ihn dann bald wieder in Ruhe lassen. Cade hoppste er vom Schreibtisch herunter und lächelte Hide noch einen Moment lang an: „Arbeite nicht mehr zu lange."

Es dauerte noch ungefähr zwei Stunden bis auch der 38 jährige sich dazu entschloss ins Bett zu gehen. Im Schlafzimmer angekommen wollte er sich gerade ausziehen als sein Blick auf den Nachttisch fiel. Er ließ sich auf das Bett sinken und nahm die drei Bilder vom Nachttisch und betrachtete sie. Das von seinem kleinen Bruder war das erste, welches er ansah zögerlich wieder zurück stellte. Dann das Bild von seinen Töchtern und, eines von ihrer Taufe, als er die zwei kleinen Engel in den weißen Kleidchen festhielt und in die Kamera Lächelte seine Frau im Hintergrund. Er zog die zwei Bilder an seine Brust heran und drückte sie kurz dagegen. Die Augen schlossen sich einen Moment ehe der Anwalt die Erinnerungsstücke doch recht schnell wieder auf den Nachttisch stellte wobei eins dabei nach hinten umkippte. Egal!

Im Badezimmer angekommen öffnete er den Spiegelschrank und schüttete ein Pillchen mehr aus den Döschen hervor und schluckte sie mit etwas Wasser aus dem Wasserhahn herunter. Der Anwalt blickte in den Spiegel und zog die Luft tief in seine Lungen. Die Wangenknochen traten leicht hervor, da er die Zähne stark zusammen biss. Du lebst im Wohlstand, du hast zwei wunderbare Töchter, du bist gut in allem was du tust. Gut? Der Beste. In allem, was er anfing. Er stützte sich an dem Waschbecken ab und klammerte sich förmlich daran als sein Blick leicht verschwommen wurde. „Du hast alles, Hide.", flüsterte er leise, „Alles verloren." Die Stirn legte sich in Falten. „Warum...bist du so?", fragte er sich nun irgendwie selbst, als er den leicht verschwommenen Blick wieder auf sein Spiegelbild richtete. " Ehe die Schultern hinab sanken und sein Gesicht in den Händen vergraben wurde. Man hörte nichts. Nur ein leises leicht angestrengtes Atmen. Dabei bemerkte der Anwalt nicht, wie Cade ihn durch die offene Badezimmertür ansah. Ein wenig Angst hatte er, Hide in einer Situation zu stören, in der er Schwäche zeigte. Ein wenig Angst hatte er, Hide in einer Situation zu stören, in der er Schwäche zeigte. Cade fasste sich ein Herz. Er wollte jetzt bei ihm sein und ihm sagen, dass er nicht alleine war. Langsam trat der Asiat also in das Badezimmer ein und betrachtete den anderen von hinten, wie er über das Waschbecken gebeugt und mit in den Händen vergrabenem Gesicht dastand. Er hatte absolut keine Ahnung, was er tun oder machen sollte und so spürte Hide letztlich einfach, wie sich zwei Arme von hinten um ihn legten und sich ein Kopf an seinen Rücken lehnte. „Man kann verlorenes wiederfinden.", sagte der Schwarzhaarige leise und hoffte, dass Hide ihn jetzt nicht wegstieß oder sonst irgendetwas Abweisendes tat. Doch nichts dergleichen passierte. Hide ließ die Hände leicht sinken und bis auf ein leichtes Glitzern der Augen sah man auch in dem Spiegelbild nichts, das auf einen Gefühlsausbruch hinwies. Er hatte sich einfach fast immer unter Kontrolle. Hide lehnte sich leicht nach hinten gegen Cade. „Ich will meinen Kindern keine Anhörungen und Gerichte mehr zumuten. Ich habe akzeptiert, dass sie bei meiner Frau, Ex-Frau, sind.", er ließ die Zunge kurz über die Lippen gleiten als er sich nun umdrehte und die Arme seinerseits um den Körper des Kleineren legte und ihn leicht an sich oder sich leicht an ihn drückte. „Was machst du eigentlich jetzt noch hier? Solltest du nicht schon längst im Bett liegen?" - "Lenk nicht vom Thema ab!", wandte Cade ein und streichelte Hide über den Rücken. Wenn man das bei ihm tat, fand er das nämlich beruhigend. „Ich bin noch hier um einen traurigen Freund zu trösten.", fuhr er dann fort und erntete dafür ein schiefes Lächeln, das nicht so arrogant wirkte wie sonst. „Ich kann verstehen, dass du deinen Kindern keinen Stress antun willst. Dann heißt es für dich warten. Warten bis sie alt genug sind um selbst entscheiden zu können, wann sie ihren Vater sehen können. Und bis dahin bist du ihnen, immer wenn du sie siehst, der beste Papa, der du sein kannst und genießt die wenige Zeit, die du mit ihnen hast. Und ich helf dir, dass die Zeit ganz schnell rumgeht bis du vor zwei ausgewachsenen Schönheiten stehen kannst, die dich jeden Sonntag besuchen kommen." Cades Optimismus war unumstößlich. Mit vorfreudig glitzernden Augen sah er den anderen an. „Freu dich auf die Zukunft, Hide." Zukunft. Bei dem Wort senkte der Anwalt den Blick wieder. "Ja auf die Zukunft." er nickte leicht. Was wenn sie mich gar nicht sehen wollen? Was wenn sie alt genug sind alles zu hinterfragen? Was wenn sie über ihren Vater nachforschen? Wenn sie ihre Mutter fragen, wieso wir getrennt sind. Hm? Wenn sie die Zeitung lesen, in der ab und an doch nicht unbedingt nette Dinge über mich stehen? „Ja, ich freu mich auf die Zukunft. Du hast recht Cade." Cade lächelte zufrieden, auch wenn er den Blick noch immer gesenkt hatte. Hide, der die Arme immer noch um ihn geschlossen hatte griff ihm nun unter das Kinn und hob es langsam an um ihm ins Gesicht zu blicken. „Und wie ist deine Zukunft? Erzähl mir was über deine Zukunft. Jetzt bin ich dran mit den unangenehmen Fragen!" Cade versuchte dem Blick des anderen auszuweichen als er den Kopf heben musste. „Meine Zukunft, ja - haha!", er lachte etwas peinlich berührt, genau wie heute morgen beim Frühstück, kam sich in die Enge gezwängt vor. Er wusste, was die Zukunft brachte, und das war nichts Gutes. Doch weder von seiner eigentlichen Vergangenheit noch von der wahrhaftigen Zukunft könnte er dem Anwalt erzählen, der ihn auffordernd ansah: „und lüg‘ nicht wieder." Der Schwarzhaarige ließ das gespielte Grinsen wieder versiegen. „Ich hoffe, dass ich noch eine lange Zeit bei dir sein kann und wieder alles lerne, was ich vergessen habe.", murmelte Cade dann leise. Das war das Wahrheitsgetreuste, was er ihm sagen konnte. Wieso logen sie sich eigentlich nur an? „Noch lange bei mir ? Ich hab gedacht ich bin dich bald los. Und was sagst du mir jetzt? du hoffst, dass du noch lange bei mir bist. Püh! Also irgendwas mach ich doch falsch.", Er schenkte ihm dann ein kleines Lächeln: "weißt du was Kleiner?", er schlang die Arme nun seitlich um Cade und hob ihn hoch, sodass er ihn nun trug. „ich bring dich jetzt in dein Heiabubu Bettchen." Ja, er fühlte sich manchmal als müsset er Cades Vater sein. Schließlich musste er ihm so viel erklären, so viel beibringen und darum ließ er es sich jetzt nicht nehmen, ihn zu behandeln wie ein Kind. Cade ließ sich auch gemütlich tragen und fühlte sich gerade, wie ein Prinzesschen als Hide ihn das weiche Bett legte und ihn zudeckte. „Das heißt wohl, dass unsere Zukunft erstmal zusammen geplant ist. Ich weiß nicht, ob ich jetzt glücklich sein muss, oder ob ich angst haben sollte.", meinte er lächelnd und setzte sich nochmal neben ihn auf das Bett, „vielleicht beides?", lächelte Cade und drückte sich in das weiche Kissen. Den Schlafanzug hatte er längst angehabt, bloß die Hausschuhe musste er noch von den Füßen strampeln. "Und nenn‘ mich nicht Kleiner. Ich reduzier dich doch auch nicht auf deine Körpermerkmale." Cade schmollte Hide einen Moment gespielt an ehe der Blick sich stumm auf die dunklen Augen des Anwalts richtete. Er betrachtete ihn eine Weile lang und Hide wunderte sich, warum er so ernst und musternd angesehen wurde. Kam jetzt noch irgendeine schlimme Frage, die ihm mehr weh tun würde als ein Dolchstich? Als Cades Lippen sich zu einem Grinsen verzogen fühlte er einen Funken Erleichterung. " Wenn du heute Abend keine Lust hast allein in deinem Bett zu schlafen, erlaube ich es auch, dass du dich zu mir legst.", kam es dann dreist von dem Schwarzhaarigen, was den Rechtsanwalt dazu brachte erneut einmal nicht gleich Worte zu finden. Er hob die Hand an: „ich müsste dir eigentlich die Nase langziehen. Du würdest es mir erlauben? Dir ist schon klar, dass du in me..." Hide, das ist Spaß. Er ließ lächelnd die Hand sinken. „Danke für das Angebot, aber ich bin glücklich in meinem großen, eigenen Bett." Cade hätte Hide ja am liebsten in den Hintern getreten zuzugeben, dass er lieber bei ihm und nicht allein schlafen wollte. Also, zumindest glaubte Cade das Hide so dachte, tief in seinem verwirrendem Inneren. "Gute Nacht.", hauchte Hide, der einen Moment auf den Mann, der ungefähr 10 Jahre jünger war als er, hinab sah. Er legte die Hand an die Wange des Schwarzhaarigen und streichelte eine der langen Strähnen aus dem Gesicht nach hinten. „Ich bin f...", froh das du wieder hier bist, „fürchterlich müde. Bis Morgen". Er lächelte und wuschelte ihm dann wieder durch das Haar, "Kleiner.", ehe er sich aufrichtete und zur Tür ging. Und schon war alles wieder vergessen. Es war nichts mehr zu sehen von seiner Trauer und der Einsamkeit. Cade trauerte der warmen Hand nach, die sich an seiner Wange schön angefühlt hatte. "Gute Nacht, Hide!", rief er dem Anwalt hinterher, der seiner Meinung nach einfach zu verklemmt war um bei ihm zu schlafen. Dabei war es doch viel schöner nicht alleine zu sein! Wie auch immer, Cade drehte sich zur Seite und sah noch einen Moment lang an die Wand. Schöne Wand. Keine Gefängniswand. Nein, eine schöne, edle Tapete. Und wenige Zimmer weiter Hide und keine fiesen Insassen. Er schloss die Augen und vergrub sich tief im Bett. Endlich wieder zu Hause. Ja, keine fiesen Insassen. Doch wenn Cade eine Ahnung hätte wer dieser Mann eigentlich war, den er wenige Zimmer neben sich liegen hatte, ob er dann immer noch so glücklich wär? Hide lag nun selbst im Bett und spürte schon wie die zwei Schlaftabletten langsam ihre Wirkung entfalteten und so war es nur noch eine Frage der Zeit bis er eingeschlafen war.
 

„Dreck!" hörte man es morgens aus der Küche als Hide den Brief auf die Küchenzeile warf. „Aber Sir, solche Ausdrücke am frühen Morgen!", mit dem Kochlöffel, den Mary gerade aus der Spülmaschine räumte, wurde Hide auf den Po gehauen. „Was‘n los?," kam es kurz darauf von Cade der noch leicht verschlafen ebenfalls in die Küche kam. „Hier", er hob den Brief an und las vor, "wir freuen uns die Abschlussklasse des blablabla Zum Klassentreffen einzuladen, wir, die Veranstalter hoffen auf ein Zahlreiches Erscheinen, damit wir sehen, was aus euch geworden ist. Bringt eure Frauen, Männer und Kinder mit! Für Essen und Trinken ist gesorgt bla bla." Hide setzte sich auf den hohen Hocker in der Küche und ließ die Schultern hängen. "ich..." will nicht allein dahin gehen...
 

~Fortsetzung folgt~
 

So, das war ja jetzt mal ein etwas ruhigeres Kapitel. Wir freuen uns im übrigen über jedes feedback. Ihr dürft uns auch gern eure Wünsche äußern ~ Interessant zu hören was ihr euch so vorstellt und wollt ;)
 

So
 

Was erwartet uns im nächsten Kapitel? ;)

~"Hide, lange her. Um dich gab es ja einiges an Wind. Schade, mit deiner Ehe, dass sie in die Brüche gegangen ist. Liz war doch eine so wundervolle Frau. Hast du jemand neues?" Hide blickte seinem ehemaligen Studienkollegen in das Gesicht. "Ja, ich bin verlobt. Aber sie..." begann er zu lügen. "sie..."

Die neugierigen Blicke von allen seiten lasteten wie blei auf ihm. Was sollte er jetzt sagen?~

Surprise, Surprise!

Wie immer, der Charakter Hide-Zou gehört nicht uns und wir verdienen hiermit leider kein Geld!
 

Hallo ihr lieben Leser, jetzt ham wa euch aber lange warten lassen mh? Eine ganze Woche! Schande über uns ;) Wir wünschen euch viel Spaß mit dem neuen Kapitel das nicht so düster/traurig ausfällt wie das letzte. Wir wünschen euch viel Spaß, freuen uns wie immer über Kommis, Wünsche und Anregungen! Und vielleicht kommen ja noch ein paar Leser dazu...
 

Klassentreffen, alte Studienkollegen, Freunde und alle, die im Beruf vielleicht nicht so erfolgreich waren wie er, die aber sicher noch dieses Perfekte leben führten mit Ehefrau, Kindern und die regelmäßig Grillabende mit ihren Nachbarn im Bonzenviertel machten. Vielleicht waren auch ein zwei Geschiedene dabei, aber keine, die so in den Schlagzeilen gewesen waren wie er. Er wollte nicht allein dahin, er würde das nicht ertragen. Wieso hast du keine Frau? Will dich nach der Sache niemand mehr? Auch wenn sie es nicht sagen würden, er würde es an ihren Blicken sehen. Hide saß in der Küche auf einem der hohen Hocker und blickte auf die Zeitung, jedoch ohne wirklich zu lesen. Nein, es ratterte in seinem Kopf wie er den Abend überstehen sollte...Allein.

Mary stellte Hide eine Tasse schwarzen Kaffee auf den Tisch und sah ihn mitleidvoll an. Sie kannte ihn lange genug um zu wissen, was durch seinen Kopf ging. Hide konnte den Gedanken nicht ertragen vor anderen Leuten nicht als die personifizierte Perfektion dazustehen. „Wieso fragen sie nicht eins von den netten Mädchen, die sie sich so häufig einladen, Sir?", Hide warf ihr einen vorwurfsvollen Blick zu. Sie wusste doch, dass da nicht mehr lief als gefühlloser Sex. "Oder sie fragen..." - "wagen sie es sich ja nicht!", unterbrach Hide seine Haushälterin, die daraufhin die Schultern hob und ihn jetzt mit schweigen strafte. Manchmal kam sie sich vor wie seine Mutter. Der Hausherr brauchte so oft jemanden, der ihm den richtigen Weg wies. Cade hatte eine Weile lang in der Türe gestanden und schlurfte jetzt in die Küche. "Worum geht‘s?" neugierig sah er über Hides Schulter hinweg. Och ne, dachte Hide, Marys verbündeter war da. Hide sah seitlich zu dem Hereinschlurfenden. "Los ich find‘s doch sowieso raus also, erzähl!", kam es von Cade, der sich einen Hocker dazu zog und selbst darauf krakselte und sich neben Hide breit machte. Den Ellenbogen auf den Küchentisch und den Kopf auf die Handfläche gestützt sah er ihn lächelnd an. Cade eben. "Um nichts was kleine Cade's was angeht. Wie hast du geschlafen?", fragte er als er in der Zeitung weiter herumblätterte als würde er interessiert darin lesen. Sport! Football, sehr interessant. "Nein los komm sag schon!", stocherte Cade, der nun nach Hides Arm griff und leicht daran rüttelte. Mary stellte derzeit ein Tablett vor ihn auf den Tisch: "bitte hab dir etwas zu Essen gemacht." sagte sie mit einem Lächeln und Cade konnte einen Brief unter seinem Glas Milch sehen. Marys Blick deutete ihm wohl das er Hide nicht darauf aufmerksam machen sollte.

Cade blickte auf das Tablett und schnappte es sich als er den zettel sah. Aber er konnte doch nicht lesen! Die Haushälterin wurde einen Moment hilflos angesehen. "Oh danke, Mary! Is ess‘ im Wohnzimmer, ok? Da kommt wieder diese lustige Ärztesendung, die will ich sehen, auch wenn ich die neuen Folgen nicht mehr so gut finde wie die alten. Witzig ist es trotzdem.", schwafelte der Japaner zurück während er das Tablett aus der Küche und weg von Hide trug. Dieser sah Cade hinterher als er die Küche verließ. "Lustige Ärztesendung. Hab ich gar keine Zeit zu so einen Kram zu gucken." Mary schlug mit dem Abtrockentuch kurz gegen Hide, „Ja, aber heute ist Samstag und sie könnten ja den Tag lieber mit Cade verbringen als in ihrem Büro." Hide ließ den Kaffee wieder sinken, den er gerade trinken wollte. „Ist heute der ärgere meinen Chef Tag? Los raus mit ihnen! Sie haben sicher irgendwo was abzustauben oder so." Mary lächelte: „ja natürlich" im Wohnzimmer, hing sie noch in Gedanken an und ging dann zu Cade. Sie und Hide behandelten sich immer so und sie war wohl auch die Einzige, die seinen oft verletzenden Humor verstand und die wohl so mit ihm reden durfte, wie sie es eben tat. Im Wohnzimmer angekommen sah sie Cade an. „Und was sagen sie dazu?", fragte sie ihn. Dieser senkte den Kopf leicht während er den Brief in der Hand hielt und diesen dann an Mary herüber reichte. „Ähm", begann er und blickte sich etwas verlegen auf die Fußspitzen, „Können sie es mir vorlesen? Ich kann's nicht. Also lesen meine ich." Mary neigte den Kopf schief als der junge Mann sie ansah wie ein getretener Hund. Ach man. Er hatte sich mit Hide aber auch keinen einfachen Gastgeber ausgesucht. „Natürlich." lächelte sie und verschob das Ausfragen warum er nicht lesen konnte auf später. Es war ihm ja sichtlich unangenehm, also begann sie ihm einfach den Brief vorzulesen.

Cade verstand nicht wirklich wieso Hide deswegen offenbar so 'mürrisch' war. War doch schön alte Bekannte wieder zu treffen und so sah er sie auch etwas verständnislos an. „Und was ist daran jetzt so schlimm?", Mary sah kurz zu der geschlossenen Wohnzimmertür, als die ältere Dame leise weiter sprach. „Er möchte nicht allein hingehen. Weil alle ihre Ehefrauen, und die Damen ihre Ehemänner mitbringen werden. Wissen sie Cade, Mr. Zou ist gerne Mr. Perfekt und wenn er als geschiedener Mann und auch noch allein dort auftaucht, ist das sehr unangenehm für ihn.", sagte sie und ließ leise seufzend die Schultern hängen.

Nein hatte er nicht. Er hatte genau die zwei die gerade im Wohnzimmer waren und sich unterhielten. Na gut, seine Sekretärin vielleicht noch aber auch nur weil er nicht mit ihr schliefund sie danach entlassen musste. Aber nun gut. In der Zeit, in der Hide in der Zeitung endlich beim Wirtschaftsteil angekommen war, lächelte Mary Cade wieder etwas an und legte ihre Hand auf seine. „Ich denke ich bin zu alt für den werten Herrn. Er steht doch nur auf so junge, hübsche, knackige Dinger." Welche die er unterdrücken und herum schubsen kann wie er will. Zumindest was das Bett angeht. "Und einfach eine junge Frau schnappen und mitnehmen." sie schüttelte den Kopf „Nein, es muss ja eine Frau sein, die Hides Freundin auch gut darstellen kann. Verstehst du? Er will nicht nur etwas hübsches das einfach nur neben ihm steht.“ Cade nickte verstehend und verzog dann die Lippen. „Sie wissen am besten, was zu ihm passt. Vielleicht helfen sie ihm ja ein bisschen. Machen sie sich nur keine Sorgen." Mary nickte leicht und lächelte den jungen Mann an. "Dann mal auf in den Kampf, was?" die kleinen Fältchen um ihre Augen, wenn sie lächelte machten sie unheimlich sympathisch, fand Cade. Die Haushälterin drehte sich um und kehrte in die Küche zu dem Anwalt zurück, der die Zeitung gerade wieder faltete und weglegte. „Na, kommen sie mich wieder ärgern?", fragte der Hausherr mit einem vielsagenden Seitenblick zu der Dame. Diese wedelte einen Moment mit dem Staubwischer. „Ich hab beschlossen, dass ihr Leben mehr aufgeräumt werden muss als das Haus." sie setzte sich zu ihm auf einen der hohen Höcker. „Erklären sie mir mal, wie die Frau sein muss, die sie mitnehmen wollen würden. Wir lösen das Problem schon...!" Wir? Wir lösen das Problem schon? Eine der irgendwie zur Perfektion gebrachten Augenbrauen wurde in die Höhe gezogen. „Hübsch!", kam es sofort von ihm, als er auch schon lächelte und den Arm anhob da Mary zum Schlag ausholte. „Nein! Was sie nicht sagen, das ist das letzte womit ich bei ihnen gerechnet hätte.", lächelte sie, „ und weiter?" – „und weiter", er überlegte und verzog die Lippen nachdenklich. Wieso tat er das ganze eigentlich? Eher um Mary einen Gefallen zu tun als dass er irgendwie daran dachte, dass sie hier wirklich eine Lösung für ihn fanden. „Nun, sie sollte schon bei mir Leben oder es sollte glaubhaft sein, daas sie bei mir lebt. Außerdem, wenn man sie etwas über mich fragt müsste sie es wissen. Wissen sie, was ich meine Mary? Was wäre wenn einer meiner Ehemaligen Studienkollegen sie ansieht und Fragt.", er überlegte und versuchte irgend eine völlig irrsinnige Frage zu finden die sowieso niemand stellen würde aber die eben sein Problem beschrieb. „Hey was ist eigentlich Hides Lieblingsfarbe? Oder von welcher Marke sind seine Shorts?"
 

Mary öffnete die Lippen um etwas darauf zu erwidern als sie eine Stimme unterbrach. „Gold.", sagte Cade, der das leere Tablett zurück in die Küche brachte und es auf der Ablage abstellte. „Und Armani. Worum geht‘s?", er blinzelte einen Moment ahnungslos zu dein beiden herüber. Mary wandte den Kopf zu Hide und sah ihn triumphierend an. Der Anwalt schnappte sich seine Kaffeetasse und warf ihr über den Rand dieser hinweg einen mahnenden Blick zu: „vergessen sie es!" Cade schüttelte nur etwas irritiert den Kopf und wollte den Raum wieder verlassen, als die Haushälterin ihn aufhielt. „warte noch einen Moment." „Ja?", der Japaner sah die Frau neugierig an und sie überlegte einen Moment: „wie trinkt Hide seinen Kaffee?"

„Schwarz."

„Was ist sein Lieblingsfilm?"

„Titanic."

„Moment mal!", warf Hide ein und blickte Cade erschrocken an, „woher weißt du das?" Der andere lächelte etwas "Das ist der einzige Film, den wir zusammen gesehen haben, bei dem du nicht nebenbei gearbeitet hast."

Mary lächelte Hide einfach nur siegreich an. „Denken sie einmal daran, was gut für sie ist und nicht nur an ihren Stolz", dann begann sie weiter staub zu wischen.

Bla blaaa. Hide trank den Kaffee aus und stellte die leere Tasse in die Spüle, als er sich aufgerichtet hatte. „Ja gut für mich ist, dass ich irgend ein Escort Girl hole, der ich eine Liste in die Hand drücke, die sie auswendig zu lernen hat.", er verzog die Lippen, wusste selbst das das völliger Blödsinn war. Dann kurz Stille in der Cade und Hide einfach dastanden und Hides Blick einen Moment musternd über den Körper des anderen glitt. „Ihr seid furchtbar. Das kommt überhaupt nicht in Frage. So ein Blödsinn. So, ich weiß die Lösung, ich stell mich meiner Situation und geh allein! Ende der Diskussion. Ich geh Arbeiten.", als er auch schon an Cade vorbei ging, Richtung Treppe um hinauf zu seinem Arbeitszimmer zu gehen. Mary hielt inne und schüttelte den Kopf. Der zurückbleibende Asiat warf einen verwirrten Blick zu dieser: "Nennt man das Midlife Crisis?", fragte er und hatte das Gefühl, dass ihm ein imaginärer Bürolocher an den Kopf geworfen wurde. Die Haushälterin lachte in sich hinein als sie dann das Tablett abräumte.
 

Er war nicht mit seinem BMW gefahren sondern ließ sich von seinem Chauffeur in seiner schwarzen Lincoln Strech-Limousine zu der Feier fahren. Schließlich war ihm klar, dass er sicher mehr als nur ein Glas Wein trinken würde. Er fühlte sich furchtbar und war unglaublich nervös. Allein im Wagen trank er schon Champagner und redete sich ein -du bist besser als alle anderen da drin, du bist mit Abstand der Erfolgreichste, gutaussehendste- und so weiter. An der Halle angekommen stieg der werte Herr Anwalt aus dem Wagen aus, nachdem ihm die Tür geöffnet wurde, strich sich den Anzug glatt und ging auf den Eingang zu. Ein großes Willkommensschild war über den Türen aufgehängt und drinnen hörte man schon die Musik und das Gemurmel der Menschen. Er atmete tief, sammelte nochmal seine Gedanken und betrat den Saal. „Name?", sagte der Herr am Empfang, der die Namen der Eingeladenen abhakte. „Zou“ „Zou, Hide Zou nicht wahr? Gehen sie durch!", Hide lächelte freundlich, nickte ihm zu und ging auch schon in den Raum, in dem die Damen und Herren mit den schicken Klamotten waren. Es gab einige Gesichter, die er sofort wiedererkannte und andere, bei denen er zweimal überlegen musste und wieder welche, die er noch nie gesehen hatte. Alle waren hier etwa in seinem Alter und kaum jemand alleine unterwegs. Hide war sich sicher, dass hier manche Partnerschaften auch nur gespielt waren. Aber von niemandem wurde so viel erwartet wie von ihm. Dem Jahrgangsbesten. „Hide, lange nicht gesehen!", der Anwalt spürte, wie ihm jemand den Arm um die Schulter legte. Er bekam ein Champusglas in die Hand gedrückt. Es war Ryan. Er erkannte ihn sofort. Früher war er Freund als auch der größte Konkurrent gewesen. „Gut siehst du aus. Darf ich dir meine wundervolle Frau vorstellen?", der Anwalt lächelte sein charmantestes Lächeln. Für seine schauspielerische Leistung hätte er einen Oscar bekommen sollen. Hide hatte für einen Moment den Gedanken einfach jemandem sein Weib auszuspannen und den Abend doch nicht allein zu verbringen. Zweifelsohne traute er sich zu, das zu schaffen. Aber er hatte keine Lust darauf, wie sich alle die Mäuler zerreißen würden. „Das ist Catherine.", Hide lächelte die Brünette Schönheit an und hauchte ihr einen Kuss auf die Hand. „Und“, begann Ryan wieder. „Wie geht es Liz?“ Der Pfeil traf direkt in Hides Herz. Er starrte den anderen an wie vom Blitz getroffen. Dieser gab einen erschrockenen Laut von sich. „Tut mir leid. Ich hatte ganz vergessen, dass ihr ja jetzt geschieden seid. Schade, wirklich. Sie war doch eine so tolle Frau.“ Ja, das war sie, dachte Hide und wusste nichts zu sagen. „Bist du jetzt also alleine?“, fragte der Ehemalige Kollege. Hide schüttelte sofort den Kopf. Lieber würde er lügen als das zuzugeben. „Nein ich bin verlobt.“, begann er, „aber sie…“ - „aber sie? Ich will sie kennenlernen.“, Warf Ryan ein. Hide schüttelte den Kopf. „Sie hatte leider einen wichtigen Termin heute Abend. So ist das bei Karrierefrauen.“ Gut gemeistert. „Oh, Karrierefrau, so so." man merkte, dass er Hide nicht glaubte oder vielleicht auch einfach nicht glauben wollte. Er war Hides größter Konkurrent gewesen, verbissen besser zu sein als Hide, was er jedoch Karrieretechnisch nie geschafft hatte. „Und was macht sie?" Herrgott musst du jetzt noch genauer nachfragen? „Designerin." Er trank einen großen Schluck von dem Champus und lächelte die Ehefrau Ryans kurz an. „So, ich schau mich mal um, wen wir noch alles hier schönes haben. Ist ja schließlich schon ewig her."

Hide ließ sich seufzend auf das Ledersofa in der Lounge sinken und kippte den Rest Champagne in sich. Er hob die Hand, rief den Ober zu sich und ließ sich einen edlen, trockenen Roten bringen. Wie schön hätte es sein können jetzt, wenn er sich sein Leben nicht selbst zerstört hätte. Und jetzt saß er hier und musste den anderen glücklichen Paaren zusehen, wie sie von ihren Kindern erzählten und von ihrem beschissenen spießigen Leben, das er sich eigentlich wünschte. Er hätte kotzen können. Das er hier der Erfolgreichste war, war in dieser Situation eigentlich sogar egal. Hier hatte keiner Geldprobleme. Das worum es hier ging war, wer das perfekte Leben hatte. Er lehnte sich auf dem Sofa zurück, setzte das Glas Rotwein an seine Lippen, das ihm gebracht wurde und für einen Moment war er mal nicht der genießerische Weintrinker, denn er leerte es gleich schon zur Hälfte. „So, werte Kolleginnen und Kollegen. Kommen wir mal zum kuscheligen Teil des Abends, schnappt euch eure Partner und kommt zum Kuscheln auf die Tanzfläche." Das machte der doch absichtlich. Das Glas wurde fest mit den Fingern umschlossen als er zu den ganzen ehemaligen Mitstudenten sah, welche ihre hübschen Püppchen in die Arme schlossen und gen Tanzfläche liefen. „Wieso hab ich dich verloren Liz?", sprach er leise zu sich selbst als er in Gedanken zu versinken schien.

Ryan ging mit Catherine an der Hand an Hide vorbei und schenkte ihm ein bemitleidendes Lächeln. Dann allerdings blieb er stehen und sah etwas verwundert an dem Anwalt vorbei. Dieser war etwas irritiert, als sich eine schmale, mir schwarzem Samt überzogene Hand vor sein Gesicht schob und ihm auffordernd hingehalten wurde. Er sah an dem Arm entlang zu dem Gesicht der Person. Schwarze, lange Haare, seltsam rötliche Augen, glänzende Lippen lächelten ihn an. Ein langes, rotes Kleid floss elegant den Körper herab und ein schwarzer Federschal war um den Hals geschlungen. „Tut mir leid, dass ich so spät bin, Schatz."

Hide Zou spürte, wie ihm die Hitze ins Gesicht stieg und ihm, wie es öfters in Cades Gegenwart war, die Worte fehlten. Das war doch Cade, oder? Ja, er war es aber die Schminke, das Kleid, die glänzenden Lippen, die Brüste. Die Brüste?! „Hey", er brachte ein Lächeln zustande. „Schatz. Ist doch nicht schlimm, ich bin froh das du überhaupt gekommen bist.", Hide griff nach der Hand des Asiaten und richtete sich auf. Mit dem Rücken zu Ryan sah er Cade kurz leicht, überfordert an, als man auch schon Ryan hörte. „ Ah, da lernen wir die unbekannte Verlobte ja doch noch kennen. Ryan, und das ist meine Frau Catherine!", stellte er sich und seine Frau auch sofort schon vor. „Und sie sind?" - "Kate!", kam es sogleich von dem schmalen Asiaten, der Hides Hand fest hielt, da er spürte, dass dieser sich förmlich an seine klammerte. Innerlich fiel Cade ein Stein vom Herzen. Er hatte absolut keine Ahnung gehabt, wie Hide reagieren würde. In seiner Vorstellung hatte er ihn vor allen anderen entblößt und fortgeschickt. Aber er spielte das kleine Schauspiel mit. Cade lächelte die beiden Herrschaften Kokett an: "Freut mich, sie kennen zu lernen." Ryans Blick musterte die 'falsche' Frau eindringlich. „Ein ganz anderer Typ als Liz.", stellte er fest. „wäre auch schlimm, wenn ich ihn an seine Ex erinnern würde.", warf 'Kate' ein „stimmt.“, sagte Ryan. „dann wünsche ich euch viel Glück in eurer Zukunft. Dass eure Ehe etwas länger halten wird als die letzte." „Natürlich!" Protestierte der kleinere Asiat „ich lass meinen Hide nicht mehr gehen!", er umklammerte Hide und sah zu ihm herauf. „Nicht wahr? Wir bleiben immer zusammen." Hide entspannte sich langsam wieder etwas und drückte Cades Hand nun nicht mehr verkrampft sondern 'dankend', „natürlich, ich hätte dir keinen Antrag gemacht, wenn ich nicht vor hätte, den Rest meines Lebens mit dir zu verbringen", meinte er lächelnd. „Nun ja, mit Liz hattest du das ja auch vor." Warf Ryan ein. Hide war kurz davor, dem Nächsten, der ihren Namen aussprach, ins Gesicht zu schlagen. „Naja, es sollte bei Liz und mir einfach nicht sein." Ryan sah 'Kate' kurz etwas neugierig an. „Haben sie denn kein Problem mit seiner Vergangenheit?", Cade lächelte und schüttelte den Kopf, als er sich auf die Zehenspitzen stellte und er ihm, oder in dem Falle eher, sie ihm einen Kuss auf die Wange hauchte. „Ich nehme ihn so wie er ist und war. So ein schwarzer, ungerechter Fleck im Lebenslauf hält mich nicht auf. Dafür liebe ich ihn viel zu viel." nicht, dass sie sich selbst genug belogen, jetzt fingen sie auch noch dieses falsche Spiel in der Öffentlichkeit an.

„...sie sind Hides neue Verlobte?", Cade drehte sich um und sah in das Gesicht eines jungen Mannes. „Mein Name ist David Tylor. Ich bin Journalist." na klasse. Das hatte ihnen jetzt noch gefehlt. Der Mann hob einen kleinen, schwarzen Kasten mit einem Glasauge an, über dem plötzlich ein heller Lichtblitz erschien. Cade klammerte sich erschrocken an Hides Jackett. Das-war-ja-schrecklich. Hide lächelte in die Kamera und schauspielerte weiter so gu,t wie er konnte. „Komm Kate, wir gehen tanzen, wurde ja so schön drum gebeten." er griff etwas fester um Cades Hand und führte 'sie' gen Tanzfläche. Die Hände wurden um die Taille des anderen gelegt und er zog ihn dann leicht zu sich. „So, versuch dich einfach von mir führen zu lassen.", sagte er leise, "Also, außer du bist plötzlich ein riesen Tanztalent." Die Musik wurde langsamer und der Abstand zwischen Cade und Hide weniger. "Einfach verliebt zu mir hinauf sehen. Wir ignorieren jetzt den Journalist und alle anderen hier, ok?" Ryan hatte Hide und Kate hinterher gesehen und sich kurz mit dem Journalisten unterhalten der anscheinend noch einige Fragen zu der 'Unbekannten' an Hide Zous Seite hatte.

Cade tappelte irgendwie ein wenig ahnungslos hinter Hides Tanzschritten hinterher. Für einen Walzer-Crash-Kurs hatte die Zeit leider nicht mehr gereicht. Er blinzelte mit den geschminkten Wimpern zu Hide herauf und lächelte ihn an. „Natürlich. Ich hab nur Augen für dich, mein Hase." Der Anwalt unterdrückte ein skeptisches Gesicht und lächelte stattdessen gespielt „übertreib es nicht.", flüsterte er leise und erntete aber nur ein amüsiertes leises Lachen. "Seh ich nicht schick aus? Mary hat sich viel Mühe gegeben." Mary, ja er hatte es sich denken können, dass sie hinter der Sache steckte. Aber, er musste ja zugeben, dass Cade in dem Kleid echt gar nicht mal so furchtbar schwul aussah. Mary hatte gute Arbeit geleistet. „du erwartest jetzt keine Antwort darauf, oder?", antwortete er dann auch schon und drehte sich mit dem Kleineren, der eng an ihn gedrückt wurde. Aus welchem Grund auch immer fand er es gar nicht so Abartig, wie er gedacht hatte. Solange Cade das Ganze hier nicht übertreiben würde, würde der Abend vielleicht doch nicht so schrecklich werden, wie befürchtet. „Und nenn‘ mich nicht Hase, hab ich riesen Ohren?", Der Japaner allerdings lächelte bloß weiter und schüttelte den Kopf „Aber Hasen sind süß. Und du nennst mich Kleiner- ich nenn dich Hase. Ausgleichende Gerechtigkeit!“ Nachdem er noch einen Moment zu ihm herauf gesehen hatte, drückte er sich enger an ihn um den Kopf an seine Schulter zu legen. „Keine Angst, ich gebe mir Mühe dich nicht zu blamieren.“, flüsterte Cade. Hide sah auf den schwarzen Schopf herab. Die Brüste, die sich gegen ihn drückten, fühlten sich gar nicht mal so unecht an, stellte er fest. „Wie habt ihr das eigentlich gemacht?" fragte der Anwalt als er sich selbst auch etwas mehr an ihn heran drückte. „Wie haben wir was gemacht? Ich hab ein Kleid angezogen und Mary hat mir gezeigt wie man sich schminkt" Hide lächelte und sah nun auf ihn herab, „Ich meine deine", er sprach etwas leiser damit es niemand der anderen Gäste hörte. „Brüste, sie fühlen sich gut an. Ich will", er lächelte "oder eher, ich kann nicht dran fassen aber sie fühlen sich echt an." Die Antwort kam auch recht schnell. "Ja, es ist ein Push-up BH von Marys Tochter, mit Silikonkissen drin." Hide verzog die Lippen kurz zu einem schiefen lächeln „Marys Tochter, hm? Soso." Ein kurzes nicht festes Schlagen gegen den Rücken Hides folgte. „Denk gar nicht erst dran!", ermahnte Cade ihn vorwurfsvoll. Der Anwalt lachte nur noch hinter verschlossenen Lippen als sie dann stumm weiter tanzten bis das Lied und das folgende zu Ende waren. Dann gesellten sich die beiden noch kurz an die Bar und unterhielten sich ein wenig mit alten Klassenkameraden. Oder eher Hide unterhielt sich und Cade versuchte so wenig wie möglich falsch zu machen und antwortete nur wenn er etwas gefragt wurde. Und so war der Abend doch nicht ganz so schrecklich, wie der Rechtsanwalt zunächst gedacht hatte. Um ehrlich zu sein, fand er es sogar ganz schön. Man bewunderte sie und wünschte ihnen Glück. Auch wenn es keine echte Beziehung war, so reichte es doch um den anderen etwas vorzuspielen. Die Feier neigte sich dem Ende und so gingen sie langsam zum Ausgang. Cade löste dann allerdings seinen eingehakten Arm von Hides: „ich muss nochmal schnell auf Klo, geh ruhig schon mal raus." „Damentoilette nicht vergessen", meinte Hide lächelnd zu Cade, damit dieser nicht in Gedanken auf das Herrenklo gehen würde. Als Cade Richtung Toilette verschwunden war, ließ Hide die Hände in seine Taschen wandern und blickte zu der Lincoln Limousine die abfahrbereit dastand. „Hide Zou!" hörte man dann eine weibliche Stimme, zu der er sich gleich umdrehte. Eine Frau mit gelocktem, langem, braunem Haar ging ihre Handtasche schwenkend auf den Anwalt zu. „Viona." „Richtig. Ich freu mich, das du mich erkannt hast", sie stellte sich dicht vor den Anwalt. „Deine Verlobte, wie ich gehört habe, ist sich noch schnell das Näschen Pudern?" Hide nickte einfach nur. „Du hast nichts von deiner Ausstrahlung verloren. Als ich dich drinnen nur von weitem gesehen habe, hat mein Herz gleich wieder schneller geschlagen." Der Anwalt hob die Mundwinkel zu einem Lächeln an. „Du weißt, dass ich mich dir damals schon angeboten habe und auch, wenn mein Lebensgefährte jetzt noch da drin ist.", sie stellte sich dicht zu ihm, dass sein Bein zwischen ihren war und sich ihr ohnehin kurzer Rock leicht hinauf schob, „biete ich mich dir heute auch wieder an." Hides Lächeln wurde breiter. "Wie kommst du auf die Idee, dass du heute eine Chance hast?" Sie spitzte die Lippen und lächelte selbst etwas „Sie", Viona nickte zur Toilette „ist nicht Liz". Erneut nickte Hide leicht, „da hast du wohl recht. Du hast heute Abend nichts mehr vor gehe ich mal von aus?" Sie schüttelte den Kopf. „Nein, habe ich nicht." Hide griff um ihre Taille und führte sie zu der Limo, welche von dem Chauffeur geöffnet wurde. "Dann verbringen wir den restlichen Abend doch einfach zusammen.“

Cade sah sich im spiegel an. Großer Gott, er sah wirklich aus wie eine Frau. Er drehte sich etwas nach links und nach rechts und posierte vor dem Spiegel. Mary hatte eine richtig hübsche Frau aus ihm gezaubert. Der Asiat riss sich letztendlich von seinem Spiegelbild los und verließ die Toilette wieder. Über die Tanzfläche stelzte er in den hohen Schuhen zum Ausgang und überlegte dabei, wie der Rest des Abends wohl werden würde. Ob Hide sich bei ihm bedanken würde? Nein sicher nicht. Aber wahrscheinlich würde er irgendwas Liebes machen, was nicht direkt danke sagte, aber es dennoch irgendwie bedeutet. Cade lächelte vor sich her als er die Türe nach draußen aufdrückte und die schwarze Limo dort stehen sah. Eines der schwarz getönten Fenster wurde herunter gelassen und Hide sah hinaus, neben ihm eine brünette Frau. „Nimm dir ein Taxi", sagte der Anwalt bloß und hielt ein paar Dollar aus dem Fenster. Der Schwarzhaarige kräuselte verwirrt die Stirn „was, aber...?", langsam nahm er das Geld entgegen. Die Frau neben Hide lächelte ihn an. „Tja, Schätzchen. Pech gehabt." ehe sich das Fenster wieder schloss und er nur noch die Rücklichter der Limousine sah. Cade schluckte leicht und leckte sich über die trockenen Lippen während er einen Schritt hinter dem Fahrzeug her machte "...Hide?"
 

~Fortsetzung folgt~
 


 

Ein kleiner Einblick in Kapitel 5:
 

~Der drahtige Mann legte den Arm um ihn und zog ihn leicht zu sich. Er roch nach Nikotin und Gras. Dunkel unterlaufene, kupfergrüne Augen sahen ihn an und ein Lächeln umspielte die Lippen des Fremden. Im schein der Straßanlaterne blitzte der metallring in dieser auf. "Soll ich sie heimbringen, Lady?" hauchte eine rauchige stimme ~

Don't promise something you can't keep

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Leaving

Bla bla bla, Hide-Zou gehört leider nicht uns und wir verdienen hiermit auch kein Geld so ärgerlich das auch ist...
 

Heureka! Da das Kapitel kürzer ist als die anderen, wird es wohl nicht lange bis Kapitel 7 dauern : )

Wie immer vielen lieben Dank an unsere Leser und all die lieben Kommentatoren, die ihr uns so toll unterstützt...und jetzt viel Spaß mit Kapitel 6 ~
 


 

Romantischer Kerzenschein erhellte das Esszimmer und der Geruch der Duftkerzen breitete sich schnell aus. Cade rückte die zwei Teller auf dem schön gedeckten Tisch noch einmal zurecht und betrachtete dann stolz sein Werk. Das Silberbesteck glänzte poliert im Licht der kleinen Flammen und die frischen Rosen in der Vase sahen einfach wunderschön aus. „Oh, die Ente!", fiel es dem Asiaten ein, als er in die Küche lief und sich schnell die Kochhandschuhe überstülpte und die gefüllte Ente aus dem Backofen zog. Er hievte das gute Stück auf die Untersätze und betrachtete es stolz.

Es hatte ihm einiges an Mühe gekostet so etwas zu kochen, da er davon eigentlich absolut keine Ahnung hatte. Aber er wollte einfach irgendetwas tun, was die Stimmung zwischen ihm und Hide wieder auflockern könnte. Nach dem „Vorfall" waren sie sich aus dem Weg gegangen und hatten kein Wort mehr miteinander gewechselt. Cade versteckte sich in seinem Zimmer wenn der Hausherr daheim war. Doch das ging nicht mehr. Er fühlte sich furchtbar alleine und wollte diese Distanz eigentlich gar nicht. Er hörte, wie die Haustüre aufgeschlossen wurde. Ah, perfekt! Gleich würde Hide in die Küche kommen und sehen, was er für ihn gekocht hat.

Cade zog die Handschuhe aus und wischte sich die Hände an der Schürze ab, die Mary ihm geliehen hatte. Diese hatte heute früher Feierabend gemacht und Cade das Haus anvertraut. Hide hatte nicht das Gefühl gehabt sich mit Cade irgendwie aussprechen zu müssen. Er hatte es ihm angeboten, also sollte er sich jetzt nicht so anstellen. Und wer weiß, vielleicht dachte der Anwalt schon gar nicht mehr an das, was passiert war. Es war schließlich 'nur Sex' gewesen und Cade sollte sich glücklich schätzen, überhaupt die Ehre zu haben, mit ihm schlafen zu dürfen. Zumindest sah es Hide Zou so und der junge Mann, der mit dem Anwalt nun das Anwesen betrat.

„Wirklich unglaublich schön haben Sie es hier", sagte der Junge, der die Fingerspitzen an Hides Hemdärmel hatte und mit ihm durch den Flur Richtung Esszimmer ging. Der Anwalt blickte auf den gedeckten Tisch und Cade stellte sich gleich mit einem strahlen vor ihn: „Überraschung!"
 

Einen Moment der Stille trat ein, in dem der Anwalt sich mit angehobener, zur Perfektion gebrachter Augenbraue umsah. „Was wird das hier?", der Blick wanderte an Cade herab und er sagte sich selbst, dass er die Schürze albern fand. Dann sah er hinüber zu der gebackenen Ente und jetzt wurde ihm klar, dass Cade für ihn gekocht hatte. Und deswegen auch dieser romantisch gedeckte Tisch? Cade konnte in Hides Gesicht nicht ablesen, was er über das Alles hier dachte, als er sich umsah. Aber er war sich sicher, dass er sich innerlich freute.

„Ich habe gekocht! Für dich und mich", antwortete der Schwarzhaarige, dessen Lächeln so langsam wieder in sich zusammen fiel. Er musterte den Jungen, der an Hides Seite stand und die Umgebung hier abfällig betrachtete. Er war vielleicht gerade volljährig, blond, hatte übertriebene Schmolllippen und lange Wimpern. Cade fand ihn auf Anhieb unsympathisch. Der Anwalt ergriff wieder das Wort: „Das hier ist Justin, er wird heute Abend mit uns essen", stellte er den blonden Jungen vor, der sich weiterhin an Hides Ärmel festhielt und nun nur ein gezwungenes Lächeln zu Stande brachte. „Aber", begann Cade und hatte das Gefühl ihm würde sein Herz schlagartig in die Hose rutschen, „ich habe für uns zwei gekocht." Doch Hide schien das nicht sonderlich zu interessieren, denn dieser zuckte nur die Schultern. „Na und? Dann stellst du noch einen Teller auf den Tisch, oder übersteigt das dein Können?"
 

Der Schwarzhaarige hatte förmlich das Gefühl als würde sich ein Stacheldraht um seine Brust schnüren und zu ziehen. Er hatte doch nur wieder Frieden gewollt. Er wollte doch nur, dass sie sich wieder vertrugen und lieb hatten. „Nein, das ist kein Problem, also, ich hol dann einen", als er gen Küche lief und sich dort erst einen Moment lang gegen die Küchenzeile lehnte und die rötlichen Augen schloss.
 

Hide setzte sich schon mal an den gedeckten Tisch während sich auch der blonde Junge setzte. „Wer ist das?", fragte er nun und die Arroganz in seinem Blick konnte es fast mit der Hides aufnehmen. „Das ist", er atmete tief ein und schien zu überlegen, wie er am besten ausdrückte was er war.

Cade blieb einen Moment vor der Tür stehen mit dem Teller und dem Besteck in der Hand. Er wollte wissen, was Hide sagen würde. „Er wohnt hier." Der blonde Junge setzte sich im Schneidersitz auf den Stuhl und drehte sich zu dem Anwalt. „Vögelt ihr?" Hide hob eine Augenbraue an. „Ich weiß nicht, wieso dich das interessiert, Justin.", der Schmollmund wurde noch etwas schmollender gezogen als er die Arme verschränkte, "ich möchte einfach wissen, was -mein- Anwalt so alles treibt.“ Hide lächelte. „Eifersüchtig?", der Blonde nickte, " sie sind ein gutaussehender, reicher, erfolgreicher Mann und ich möchte, dass sie von nichts abgelenkt sind, wenn sie sich", er rückte mit dem Stuhl etwas näher, "um mich kümmern.“

Cade presste die Lippen aufeinander und drückte die Türe zum Esszimmer wieder auf. „Das ist mein Platz.", sagte er zu Justin als er den Teller lieblos auf den Tisch stellte und das Besteck daneben legte. Der fremde Junge richtete seinen Blick auf Cade und ließ ihn musternd an diesem herab wandern, „oh, das tut mir leid. Naja, macht doch nichts. Dann setzt du dich jetzt einfach da hin", und deutete auf den lieblos gedeckten Platz. „Bitte?!", rief der Asiat und sah Hide hilfesuchend an, „sag ihm, dass ich da sitze!", doch der Anwalt dachte gar nicht daran. Er seufzte lediglich. „Ich habe keine Lust auf diesen Zirkus. Setz dich einfach, Cade, und sei still."

Dieser ließ den Kopf ein wenig sinken und ballte die Hände zu Fäusten. „Du bist so ein herzloses Arschloch, Hide. Ich hasse dich!", schleuderte er dem Anwalt entgegen, „esst doch alleine!" Mit einer Handbewegung fegte er den Teller vom Tisch, dass er scheppernd zu Boden fiel, dann stand er auf. Hide sah Cade nach, wie er aus dem Zimmer lief und schüttelte den Kopf. „Ich frage mich, was er sich einbildet."

Justin lächelte ein wenig, „Ich frage mich sowieso, wieso Sie sich mit so einem dahergelaufenen Kerl abgeben. Das haben Sie doch gar nicht nötig. Wieso werfen Sie ihn nicht einfach raus?" Der Anwalt strich sich mit den Fingern gestresst über die Stirn, „das frage ich mich manchmal auch."
 

Er war tot müde und suchte verzweifelt nach einer Koffeintablette, aber da er keine mehr fand, müsste er wohl auf andere Mittel zurück greifen um endlich wach zu werden. Er band sich die Krawatte, heute trug er einen Anzug mit Nadelstreifen und wenn er sich im Spiegel ansah, war er auch, bis auf die Müdigkeit, sehr zufrieden mit sich. Klopf, klopf, machte es und als er sich zur Tür drehte, stand Cade in dieser, trug einen Schlafanzug mit Bärchen Muster und sah von unten zu dem Anwalt hinauf. „Morgen", sagte Hide, während Cade etwas auf ihn zuging. „Ich hab‘ eine Frage." „Dann beeil dich, ich muss zur Arbeit", drängte Hide und zog sich die Krawatte zurecht. Cade nickte leicht, „ähm ja", sagte er und hielt dem bohrenden Blick Hides nicht lange stand. Die roten Augen senkten sich gen Boden. „ich wollte mich entschuldigen wegen gestern Abend."

In Hide machte sich eine Zufriedenheit breit, auch wenn er es eigentlich für selbstverständlich hielt, dass sich der Kleinere für sein falsches Verhalten entschuldigte. Er sollte immerhin dankbar sein, dass er ihn nicht rauswarf. „Und ich wollte fragen, da es gestern Abend nicht ging, ob wir dann nicht vielleicht diesen Abend zusammen verbringen wollen. Etwas zusammen machen? Nur wir zwei, ja?"

Es war furchtbar für Cade auf seine Frage hin das Kopfschütteln des Rechtsanwalts zu sehen. „Nein, Cade, heute geht‘s nicht.", er ging auf den Schwarzhaarigen mit den seltsamen rötlichen Augen zu und meinte nur, „komm mit". So gingen die beiden in Hides Arbeitszimmer, wo er sein Jackett vom Stuhl nahm, es anzog und seinen Geldbeutel hinaus holte.

Er öffnete diesen und sogleich fiel Cades Blick auf das Bild, das über die zwei Bilder seiner Töchter geklemmt war. Es war der blonde Junge mit dem Schmollmund und den langen Wimpern. Cade tat einen Schritt zurück „was tust du heut Abend?", fragte er dann und hatte irgendwie schon Angst vor der Antwort. „Ich treff mich mit Justin, wir wollen das, was wir gestern angefangen haben, heut Abend zu Ende bringen. Er kann es kaum erwarten. Ich konnte ihn Gestern Abend schon kaum zur Ruhe bringen.“

Er zog etwas Geld hervor und hielt es Cade entgegen. „Wir wollen ziemlich viel von einander und je früher wir es bekommen, desto besser. Hier!", er hielt ihm das Geld entgegen, „mach dir einen schönen Abend ohne mich." Cades Lippen wurden fest zusammengepresst, dass sie lediglich ein weißer, schmaler Strich waren.

„Ist das dein letztes Wort?", fragte er leise und wollte diese Situation einfach nicht wahr haben. Hide sah ihn an und verengte die Augen ein wenig, dann steckte er ihm das Geld einfach in die Brusttasche des Schlafanzuges, da er es bis jetzt noch nicht angenommen hatte.

„Was ist dein Problem, Cade?", fragte der Anwalt, den diese Situation so langsam nervte. Er wollte seine Arbeit einfach in Ruhe machen und jetzt funkte Cade ihm ständig dazwischen. Als dieser den Kopf einfach abwandte und sich umdrehte um abermals fluchtartig den Raum zu verlassen, stemmte Hide die Hände in die Seiten und so langsam kam ihm der Verdacht, dass der Andere schlichtweg eifersüchtig war. Immerhin klebte Justin ganz schön an ihm und er musste viel Zeit in ihn investieren. Die Mundwinkel des Anwalts formten sich zu einem süffisanten Lächeln. „Das ist ja fast niedlich, Cade. Wollen wir mal sehen ob ich recht habe..."
 

Er befand sich schon im Central Park. Er trug einen langen, schwarzen Trenchcoat, einen Schal um den Hals und die Aktentasche in der Hand wartete er, auf einer Bank sitzend, auf Cade, den er zu sich bestellt hatte. Dieser ging nun auch dick eingepackt und neugierig, was Hide wohl wollte, zu diesem. „Hey!", kam es von Cade, der immer einfach nur Glücklich war, wenn Hide ihm von sich aus etwas Aufmerksamkeit schenkte. „Hier ", meinte Hide und hielt ihm eine Tüte entgegen, „da sind zwei Brötchen drin. Ich dachte du hast sicher Spaß daran hier die Enten zu füttern."

Cade nahm ihm die Tüte ab und sah hinein. Dann lächelte er den Anwalt an. „Danke!", sagte er und wartete, dass Hide aufstand und mit ihm zusammen zum See herüberging, der keine zwanzig Meter von ihnen entfernt war. Am Ufer angekommen blieben sie wieder stehen. Hide ein wenig weiter hinten um die schwarzen Lackschuhe nicht zu versauen und Cade ein wenig weiter vorne um die Enten zu füttern. Der Anwalt beobachtete über die Schulter des Kleineren hinweg, wie dieser in die Tüte griff und ein Brötchen hervor zog. Bevor Hide eingreifen konnte landete es mit einem lauten Platschen im Wasser. „Was tust du da??", fuhr Hide ihn an und nahm ihm die Tüte wieder ab. „Ich füttere die Enten?", Cade drehte sich um und sah ihn fragend an und verstand nicht, was er falsch gemacht hatte. Hide konnte bei diesem unschuldigen Blick nur resignieren.

"Damit erschlägst du die Enten höchstens. Du musst es klein machen, schau", der Anwalt riss ein Stück von dem Brötchen ab und warf die kleine Ecke ins Wasser. Cade beobachtete entzückt wie die Enten quakend heranschwammen. Cade begann sich gleich zu freuen, als die Tiere nach den Stückchen schnappten, die Hide ihnen hinwarf, ehe der Anwalt ihm das Brötchen wieder in die Hand gab. "Sei froh, dass kein Tierschutz hier war und dich wegen versuchtem Entenmordes einbuchtet. Ich glaube dann würde selbst ich dich nicht aus dem Gefängnis holen können.", lächelte während er nun doch zufriedener zusah, wie Cade die Enten vernünftig fütterte und sich dabei sehr freute.

Manchmal war er ja schon wie ein Kind. Der Gedanke brachte Hide zum lächeln. „Wie komm ich zu der Ehre?", fragte Cade nun und lachte kurz auf „Ha, siehst du wie die zwei sich m das Krümelchen streiten?", Hide ließ die Hand, die den Aktenkoffer nicht hielt in die Tasche wandern, "wir bekommen heut Abend wieder Besuch und der wird auch bei uns übernachten."

Völlig ahnungslos beschäftigte sich der kleinere Asiat damit weiter vergnügt den Tieren zuzusehen, wie sie die kleinen Brotkrümel aßen und mit ihren Flügeln flatterten. „Ja, wirklich?", fragte er, "wer denn? Und dafür gehst du mit mir hierhin?", etwas irritiert wurden die Augenbrauen zusammen gezogen als er sich jetzt wieder zu dem Mann in schwarzem Mantel umdrehte. "Oder willst du mir sagen, dass ich das Gästezimmer deswegen frei machen muss?"

Hide schüttelte den Kopf, "es geht um Justin. Er wird eine Weile bei uns wohnen. Aber du musst das Zimmer nicht frei machen. Er wird einfach mit bei mir schlafen." Hide konnte sehen, wie jedes einzelne Wort den Jüngeren wie Ohrfeigen traf. Mit jedem Wort sackte er ein wenig mehr in sich zusammen und verkrampfte. „Bei dir?", ganz einfach so? Cade senkte den Blick, der langsam aber sicher glasig wurde. Wie oft hatte er sich etwas Nähe gewünscht, gewünscht nicht alleine einzuschlafen. Wie oft hatte Hide ihn wieder weggeschickt. Und jetzt kam dieser Junge einfach und durfte es. Cades Hals schnürte sich zusammen und brannte, genauso wie seine Brust.

Der Anwalt nickte. „Ja, bei mir.", zeig mir, wie eifersüchtig du bist, schlag mir gegen die Brust, fang an zu heulen, frag mich wieso er das darf und du nicht. Los Cade, lass mich nicht zu lange warten, nur in deinen Augen zu sehen, wie sehr es dich verletzt, was ich sage, reicht mir nicht. Zeig mir, wie du es hasst, dass er bei mir schlafen darf. Sag mir deine Gedanken - was glaubst du was ich mit ihm tun werde? Was du dir ganz sicher wünschst, dass ich es mit DIR tue. „Cade?" Cade ließ das letzte Stück des Brötchens sinken und atmete leicht zitternd tief ein. Dann begann er langsam zu nicken. „Ich", sagte er leise und trat ein paar Schritte zurück, "ich verstehe." Das ist alles? Hide wollte schon enttäuscht sein, als sich der Andere umdrehte. Doch dann fiel ihm der kleine Tropfen auf, der dabei gen Boden fiel.

Ein siegreiches Lächeln machte sich auf Hides Lippen breit als er dem Kleineren hinterher sah, wie er aufgelöst in den Park davon lief.

"Wie ich es mir dachte.", sagte Hide zu sich selbst als er sich ebenfalls umdrehte. Es erfüllte ihn mit einer seltsamen Zufriedenheit. Cade würde sicher sauer sein, wenn er ihm nachher erzählte, dass das nur ein Test gewesen war und Justin niemals bei ihnen schlafen würde. Gut gelaunt, wie er jetzt war, machte er einen kleinen Abstecher zu seinem Lieblingsfloristen um dort eine der Rosen zu kaufen, von denen er wusste, dass Cade sie unheimlich mochte. Das würde ihn nachher schon wieder beruhigen.
 

Seine Beine trugen ihn ziellos durch die kalten Straßen von New York. Cade sah nicht einmal wohin er lief; viel zu verschwommen war sein Blick von den vielen Tränen, die einfach unaufhörlich aus seinen roten Augen tropften und alles was ihm immer wieder durch den Kopf flog, war die Frage „warum?". Doch er konnte keine Antwort darauf finden. Völlig aufgelöst bemerkte er nicht, wie er immer tiefer in die dunkleren Gassen lief. Hide ist so ein Arschloch, dachte er sich während er lief und lief, ich will ihn nie wieder sehen! Dass er sich damit selbst belog war ihm eigentlich klar und trotzdem war er fest entschlossen nie wieder zu ihm zurück zu gehen. Dann plötzlich ein großes Hindernis. Cade prallte zurück und wäre definitiv nach hinten auf den Boden gefallen, wenn ihn nicht zwei Arme sofort festgehalten hätten. „wow, wow.", kam eine bekannte Stimme, „Immer langsam, sonst wirst du noch geblitzt." Cade blinzelte leicht und wusste gar nicht wirklich was geschehen war. Als er auf sah fand er sich in den Armen eines Mannes wieder, dem er vor nicht allzu langer Zeit schon einmal begegnet war „Zeke?"
 

~Fortsetzung Folgt~
 

Und im nächsten Kapitel von Hidden Truth...:
 

Er sah die Pille etwas skeptisch an. Und damit würden sie fligen können? Er war sich unsicher ob das funktionieren würde, aber er war gutgläubig genug um die kleine Tablette mit einem Schluck von dem widerlichen Getränk herunter zu würgen...~

Maybe a Hero

Hide-Zou von D gehört nicht uns, so gern wir ihn auch hätten und wir verdienen hiermit kein Geld! :(
 

Hallo ihr Lieben!

Wir begrüßen Euch recht herzlich zu Kapitel 7, das deshalb so früh hochgeladen wird, weil Kapitel 6 und 7 eigentlich ein Teil war, der aber so lang geraten ist, dass wir ihn lieber gesplittet haben. Das Kapitel beinhaltet einige Themen, die moralisch anstößlich wirken. Wir möchten darauf hinweisen, dass wir Drogenkonsum, Besitz und Handel in keinster weise befürworten! Bitte denkt daran, dass es sich hierbei lediglich um Fiktion und keine darstellung der Wirklichkeit handelt! Wir hoffen es gefällt euch trotzdem und wünschen euch viel Spaß beim Lesen.

Dank gilt wie immer allen Kommentatoten und Lesern unserer Geschichte : )
 


 

„Zeke?“ „Hundert Gummipunkte!“, kam es sogleich von dem schlacksigen, jungen Mann, der Cade an den Oberarmen fest hielt und ihm in das Gesicht sah. Schon taten Cade die Piercings in Zekes Gesicht irgendwie wieder weh.

„So sieht man sich wieder. Herrjemine, du armes Ding.", sagte Zeke, der in seine hintere Hosentasche griff und eine Packung Tempos heraus holte und gleich eines der Papiertaschentücher hervorzog um damit Cade erst selbst über die Wange zu tupfen und dann das Tuch in die Hand zu geben. „Was ist denn passiert, Spätzchen?", fragte er dann und sah ihn eine Schnute ziehend an. „Er", Cade schluchzte nochmal und wischte sich über die Augen „er ist so ein blödes Arschloch!" Zeke legte einen Arm um 'die Schwarzhaarige' und zog sie mit sich. „was hat der Drecksack denn gemacht, hm? Schieß ihn in den Wind. So ein hübsches Ding wie du sollte nicht wegen `nem Kerl weinen."
 

Cade ließ sich einfach von ihm mitziehen und kam überhaupt nicht auf die Idee, dass dieser Mann vielleicht nicht unbedingt Gutes wollte. „Ich", begann er dann und schluchzte noch einmal leise „ich wollte immer, dass er ein bisschen was mit mir macht und dass ich nicht alleine sein muss. Aber er verdirbt immer alles und jetzt hat er diesen blöden Jungen, Justin, der sogar bei ihm im Bett schlafen soll. Und ich bin ihm ganz egal. Dabei ist er der einzige, den ich habe und wo ich hin kann. Ich hab sonst niemanden in der Welt."

Er spürte wie Zekes Hand an seine Taille wanderte und tröstend über die Seite streichelte. „Dann haben wir etwas gemeinsam. Aber kein Grund den Kopf hängen zu lassen. Mit mir bist du nicht allein, ich kann dir helfen."

„wirklich?", fragte Cade. Zeke sah lächelnd zu ihm herab und meinte: „ja, Kate." Er ging mit 'ihr' die Gasse weiter entlang ehe sie wieder an eine der belebteren Straßen kamen und auf einen Waschsalon zugingen. „Und du, du bist auch allein?", fragte der Schwarzhaarige und griff mit einer Hand an den weiten Pulli des zotteligen Kerls und hielt sich an ihm fest. Im Waschsalon angekommen ging Zeke mit ihm nach hinten hin durch bis zu einer Tür, auf der 'privat' stand, vorbei an den Menschen, die ihre Wäsche wuschen und sich dabei unterhielten.
 

Hinter der Tür gingen sie zusammen einen langen Gang entlang ehe sie eine Treppe herab liefen und ein großer breiter Kerl vor einer weiteren Tür stand. „Passwort?", sagte der Mann, der mehr an einen Gorilla erinnerte.

„Leck mich Joe", war die Antwort des Gepiercten, als er an dem Türsteher vorbei hinein in die wirkliche New Yorker Unterwelt ging. Überall um sie herum waren Huren, Stricher, Drogensüchtige, Drogendealer die teilweise bewusstlos oder vielleicht auch eher tot auf oder unter den Tischen lagen.

Cade sah sich um und hielt sich dabei sehr dicht an Zeke. Er kannte solche Leute nur aus Filmen oder wenn er möglichst schnell an ihnen vorbei lief, doch jetzt so mit ihnen konfrontiert zu sein machte ihm irgendwie Angst. Sie gingen zusammen auf eine Bar zu, die sich ziemlich Zentral in dem großen, siffigen Raum befand. Zeke bestellte ihnen zwei Drinks und reichte Cade einen und setzte sich dann mit ihm zusammen auf eine alte Stoffcouch, die ihre besten Tage schon hinter sich hatte. Hinter ihnen war eine Türe, aus der man immer wieder Stöhnen und Schreie hörte.
 

„Wo sind wir hier?", fragte Cade leise und nippte an dem Getränk, das fürchterlich brannte als er es herunter schluckte. „Bei mir zu Hause", antwortete Zeke lächelnd und beobachtete 'sie', wie sie das Gesicht über dem Drink verzog und ihn ihm entgegen hielt „ich glaube das ist abgelaufen."

Der gebürtige Engländer musste leise lachen. „Nein, nein", meinte er dann und lächelte schief. „Das ist Alkohol. Trink ruhig weiter, mit der Zeit schmeckt es gut.", sagte er während an seinem Versauten trank. „Ok", nuschelte Cade und sah das Getränk wieder an .Naja, wenn‘s nachher noch gut schmecken würde. „Und du wohnst hier?" Zeke nickte und drehte das Bierglas ein bisschen zwischen seinen Fingern. "Ja, das is‘ mein zu Hause, mein trautes Heim. Also, was gedenkst du jetzt zu tun? Ich kann verstehen und find es auch völlig in Ordnung, dass du nicht mehr zu ihm wi..." Doch da wurde Zeke leicht zur Seite gezogen als eine junge Frau mit verschmiertem Lippenstift, schwarz umrandeten Augen, kurzem, hochgeschobenen Rock und ohne Unterwäsche an Zekes Ärmel zuppelte.

„Zeke, Baby, mein Held, mein Retter, mein aller Liebster " „komm zum Punkt Angelina", unterbrach er die Frau, die nun neben ihm auf die Knie sank. „Hier ich hab‘s, 50 Mäuse." Zeke lächelte: „50 sind aber keine 80 Angie." Die junge Frau bekam Tränen in die Augen und Cade bekam Mitleid. „Bitte tu mir den Gefallen Zekiboy, bitte, ich bin doch immer so zuverlässig und bitte, bitte..." Zeke sah zu Cade, der einen Gesichtsausdruck machte, als würde er der Frau gleich das Taschentuch anbieten, das er vorhin von ihm bekommen hatte. „Na gut", sagte Zeke und sah die junge Frau wieder an, " komm erstmal hoch." Er zog sie am Oberarm wieder auf die Beine, griff neben sich und schnappte sich seine Umhängetasche, die er immer bei sich trug und zog ein braunes Mäppchen hervor. Er öffnete es, so dass Cade nicht hinein blicken konnte, ehe er ein kleines Tütchen mit zwei kleinen Pillchen darin heraus zog und der Frau gab, welche ihm die 50 Dollar entgegen hielt und das Tütchen mehrfach küsste. „Oh Zeke, mein Schatz, mein Bester, mein Tollster, ich liebe dich, du bist so wunderbar." Sie sah zu Cade. „Er ist so ein lieber, gütiger Mann, er ist ein Held!"
 

Cade dachte, dass die Frau sicher krank war und Vitamine brauchte. Hide nahm ja auch immer so ähnliche Pillchen und nachdem er ihn gefragt hatte, was das sei, hatte er ihm erklärt dass es Vitamine sein.

Die Arme Frau, dann war Zeke also eine Art Arzt? Ein Untergrund-Arzt sicher. Er lächelte die Dame an und nickte leicht. „Ich denke auch, ja." Sie sagte ihm, dass sie ihn liebte! Er hatte das im Fernsehen gesehen. „Dann ist sie also deine Freundin? Oder deine Frau?", fragte Cade und sah den "Helden" fragend an.

Ein Kopfschütteln seitens des 'Arztes' . „Nein, sie ist eine Freundin, ich hab hier unten ganz viele Freundinnen und Freunde denen ich helfe."

Diese Kate war, unglaublich Weltfremd. Ob sie von ihrem Freund, der sie immer so schlecht behandelte quasi eingesperrt war? Hm, nein, sonst hätte er sie ja das letzte mal nicht allein stehen lassen.

„Du Kate?", er rückte in dem verqualmten Raum auf der versifften Couch etwas weiter zu Cade herum und griff nach seiner Hand, „erzähl mal bitte, was genau mit dir los ist, mh? Du wirkst mir so weltfremd, ist alles in Ordnung mit dir? Oder gibt es etwas, über dich, das ich wissen sollte?", fragte der 'Held' mit einem Blick, der jeden geschlagenen Hund neidisch machen würde. Er war ganz definitiv ein Arzt, so wie er das jetzt fragte, dachte sich Cade, dessen Blick nun auf die Hand fiel, die von dem Arzt gehalten wurde. Er fand die Berührung angenehm und auch, dass er näher kam.

Auf eine seltsame Weise fühlte er sich bei ihm geborgen. „Weltfremd?", er biss sich einen Moment auf die Lippen, „erstens bin ich nicht von hier, da wo ich herkomme, ist alles ein wenig anders", was von Asien ja bekannt war, "und zweitens hatte ich einen Schlaganfall. Seit dem hab ich einige Dinge Vergessen, die ich früher mal wusste." Der junge Mann, der noch immer für eine Frau gehalten wurde, lächelte ein wenig verlegen und drehte seine Hand ein wenig in der des anderen. „Das fühlt sich schön an.", sagte er dann leise.

Zeke streichelte mit den Fingerspitzen über die Handfläche des Asiaten und sein Gesicht nahm einen sorgenvollen Ausdruck an als Cade sagte, dass er einen Schlaganfall gehabt hatte. „Das ist ja furchtbar, Kate", sagte er und hob eine Hand an und legte sie nun an die Wange des Schwarzhaarigen. "Wenn sich das schon gut anfühlt, wie fühlt sich das an?", fragte der 'Arzt' und streichelte ihm über die Wange ehe die Hand weiter nach hinten wanderte und der Engländer den Asiaten näher zu sich zog und seinen Kopf selbst auf den des anderen zubewegte wohl mit der Absicht seine Lippen auf die der vermeintlichen jungen Frau zu legen und während er näher kam spürte Cade, wie sein Herz begann schneller zu schlagen und das da dieses seltsame Gefühl der Angst war, fast wie er als er sich Hide angeboten hatte.

Cade schloss die Augen. Und hob die Hände abwehrend an.

„Nicht! Ich weiß du machst das nur, weil du denkst ich wäre eine Frau, aber das bin ich nicht. Ich hatte mich nur als eine verkleidet um -ihm- aus der Patsche zu helfen. Eigentlich bin ich ein Kerl, sieh." der schmale Asiat hob die Hände an und öffnete seine dicke Jacke. Es war ihm ohnehin total heiß. Er klopfte sich auf die flache Brust unter dem Pullover, den er trug und senkte dann den Kopf „tut mir leid."

„Ernsthaft?", fragte der halbe Engländer, der nun nach dem Pulli des Asiaten griff und ihn leicht hoch zog und mit der Hand darunter fasste. Cade zuckte leicht zusammen als Zeke ihm über die männliche Brust strich. „Ey, echt!", rief Zeke der Cade nun lächelnd ansah. „Wow, du bist echt, der bestaussehendste Kerl der mir je begegnet ist" Er zog die Hand unter dem Pulli raus. „Jetzt bin ich ja echt platt."
 

Cade stieß die Luft wieder aus, die er angehalten hatte, als man ihm unter das Oberteil gefasst hatte. Er war es nicht gewohnt plötzlich berührt zu werden, jedenfalls nicht so "intim". Irgendwie aus Schutz legte er zunächst die Arme um sich um weitere solcher unvorhergesehenen Berührungen zu vermeiden. Nicht, dass es sich schlecht angefühlt hatte. Es war bloß so ungewohnt. „Danke.", murmelte der Asiat auf das Kompliment hin leise und sah Zeke lieber nicht an, sondern irgendwo nach unten. „Tut mir leid, dass ich es dir nicht gleich gesagt habe. Verzeihst du mir? Magst du mich jetzt noch?"

„Natürlich!" erwiderte Zeke sofort, was Cade erneut dazu brachte die Luft erleichtert auszustoßen. „Wieso sollte ich dich nicht mehr mögen? Wie ist dein richtiger Name?" Zeke schien es beinahe sogar ein wenig zu freuen, dass die Person vor ihm gar nicht 'Kate' war. „Cade, ich weiß, das war nicht sehr einfallsreich“ antwortete der Asiat etwas verlegen doch Zeke schüttelte den Kopf „Ich mag den Namen. So, weißt du was? Ich bring dich jetzt mal in meine heiligen vier Wände und wir machen uns `nen ganz tollen Abend, ok? Das hast du dir nämlich verdient."

Einen tollen Abend. Wir. uns. Zeke hatte keine Ahnung, was für eine riesige Freude er ihm allein mit diesen Worten machte Zeke griff nach Cades Handgelenk und zog ihn auf die Beine. Cade folgte ihm in einen der hinteren Räume, der aussah wie ein, nun ja, wie Hides Büro in dunkel, siffig und heruntergekommen. „Setz dich!", sagte der 'Arzt' und deutete auf das schwarze Ledersofa neben seinem Schreibtisch. „Wonach ist dir jetzt? Entspannung? Spaß? Action? Oder wollen wir zwei einfach nur gemütlich chilln und zu den Sternen fliegen?" „zu den, ...zu den Sternen fliegen?", fragte Cade dann aufgeregt.
 

Zeke lächelte. „Wunderbar, dann fliegen wir zu den Sternen.“ Er legte seine Tasche auf den Schreibtisch und holte braune Mäppchen erneut hervor. Er schlug es auf, jedoch konnte Cade nicht hinein blicken von da unten und sah somit nicht die Döschen und Tütchen mit Pillchen oder welche, in denen kleine braune 'Steinchen' waren, keine der Spritzen oder den kleinen Phiolen, in denen Flüssigkeiten waren, oder die durchsichtigen Plastiktütchen in denen weißes Pulver war.

„So, hier is‘ es", sagte er als er eine schon offene Bierflasche von seinem Schreibtisch nahm -wer weiß von wann die war- und ein kleines Pillchen vor Cade legte. Er selbst nahm eins zwischen die Lippen "Dann, guten Flug männlicher gutaussehender Cade!" sagte er und trank einen Schluck spühlte damit die Pille herunter und gab das abgestandene Bier dann Cade.

Dieser nahm es entgegen und sah die Pille etwas skeptisch an.

Und damit würden sie fliegen können? Er war sich unsicher ob das funktionieren würde, aber er war gutgläubig genug um die kleine Tablette mit einem Schluck von dem widerlichen Getränk herunter zu würgen.

Cade schloss die Augen und wartete ab. Aber es passierte nichts, jedenfalls nicht sofort. Also öffnete er sie wieder und blickte Zeke ein wenig fragend und enttäuscht an. „Es funktioniert nicht. Ich fliege nicht, ich sitze noch hier." Cade rückte seinerseits ein wenig mehr an den anderen heran. Einfach um das Gefühl zu haben, nicht alleine zu sein. Er musste an Hide denken. Ob er auch an ihn dachte und ihn vermisste? Nein. Sicher nicht!

"Warte einfach etwas Cade, das dauert."

Zeke lächelte und lehnte sich nach hinten auf das Sofa, die Beine breit, damit die Hose nicht ganz herunter rutschte. Der Pulli schob sich etwas hinauf und Cade konnte einen Blick auf ein Tribal werfen, das sich seitlich seines Bauchs hinab schlängelte, über die Hüftknochen hinweg und unter der Liverpool-Shorts verschwand. „Lehn dich mit mir zurück und warte einfach ab. Wir zwei können ganz gemütlich hier liegen und warten. Wir haben doch alle Zeit der Welt.“ Er legte einen Arm um den Schwarzhaarigen und zog ihn daran leicht zu sich, dass er sich an ihn lehnen konnte wenn er das wollte und das wollte Cade sehr gerne, der hier irgendwie auf der Suche nach Nähe und Aufmerksamkeit war, die er bei Hide erfragt und nicht bekommen hatte.

Zeke spürte, wie sich der Asiat nicht nur an ihn lehnte, sondern sich auch zu ihm drehte und irgendwie unauffällig versuchte ihn zu umarmen. Cades Blick fiel dabei auf das Tattoo, welches sich auf dem Bauch des Engländers offenbarte. „Du hast da was." „r befeuchtete den Daumen mit der Zunge und versuchte es weg zu wischen, aber es ging nicht. Die abstrakte Malerei blieb bestehen. Zekes Bauch zuckte ein wenig kitzelig als man ihn berührte „Mah! Nicht, das kitzelt! Das kann man nicht wegwischen. Das ist eine Malerei unter der Haut." „oh", sagte Cade und er spürte wie sich ein Schwindelgefühl in ihm breit machte.

Die Zeit tat hier unten nichts zur Sache und so konnte man wohl nicht sagen, wie lang es dauerte bis die beiden in völliger Entspannung dalagen und die Schreibtischlampe plötzlich ganz viele Birnen hatte, die glühten. Zeke lehnte sich nach hinten um irgendwie an den Lichtschalter zu kommen. Er schaltete die große Lampe aus, so dass es jetzt nur noch das Schreibtischlicht als einzige Lichtquelle war. „Cade, ich sag dir jetzt was.", kam es von dem „Arzt“, der in Cades Augen ein Held war, ein Arzt, so lieb und nett, der aber eigentlich nichts weiter war als ein drogensüchtiger Dealer und Zuhälter, förmlich aus der untersten Schublade. Wenn man Zeke so ansah, wirkte er sympathisch und nett, ein guter Kumpel. In seinen Augen sah man immer etwas anderes: manchmal den Spaßvogel, mit dem man immer viel zu lachen hatte, oder den beistehenden Freund, der den Arm um einen legte und einen auffing wenn man fiel, aber auch einen einsamen, kranken Mann, der nirgendwo so Glücklich war, wie in der siffigen Vorhölle, die er sein 'zu Hause' nannte. „Komm her, mein liebes Spätzchen", sagte er als er sich auf die

Seite drehte und Cade in die Arme schloss. Cades Gesicht wurde an der nach Zigarettenqualm riechenden Brust des Dealers vergraben.

Es war ihm ganz egal was er war oder wer er war, Hauptsache er war da und ließ ihn nicht alleine. Zeke hatte nicht gelogen. Er flog. Zumindest geistig. Hide war vergessen, ganz weit zurück gelassen auf einer anderen Ebene des Verstandes. Was zählte war der Moment. Und der Moment war schön, denn er war nicht allein. Cade hatte das Gefühl, dass ihm nichts passieren könnte und das alles gut werden würde. Und langsam wiegte der Rausch und Zekes schützende Arme ihn in den wohlverdienten Schlaf...
 


 

~Fortsetzung Folgt~
 

Wie immer ein Blick in die Zukunft:
 

Zeke hielt ihn noch einmal an und überprfüfte sein Aussehen mit dem Blick eines Kenners. Er schien zufrieden. Dann nahm er Cades hand und öffnete diese um etwas hinein zu legen. Es war ein kleines Pillchen. "Nimm das. Wenn du gleich da rein gehst, wird es dir helfen, dass du nichts davon mitbekommst, was mit dir gemacht wird." die gepiercten Lippen formten sich zu einem Lächeln, dem Cade nichts abschlagen konnte...

Let me stay with you

Wie immer: Hide-Zou gehört nicht uns und wir verdienen mit dem ganzen Kram hier kein Geld.
 

So ihr Lieben. Viel Spaß bei Kapitel 8! Wir erinnern nochmal daran, dass wir Drogenkonsum, Besitz und Handel in keinster weise befürworten! Das ist alles frei Erfunden und lediglich zum "würzen" der Story gedacht. Also, viel Spaß euch lieben Lesern und danke ihr fleißgen Kommischreiber :D
 

„Mary?", hörte man den Anwalt durch den Flur rufen. „Ich komme", antwortete die Haushälterin als sie aus der Küche heraus kam und den Hausherr ansah. Hide hing seinen Mantel auf und ging mit seiner Aktentasche Richtung Treppe, da er noch etwas arbeiten wollte. „Sagen sie Cade bescheid, dass ich heute gern mit ihm zu Abend essen würde.“ Mary runzelte die Stirn. „Aber", begann sie und tat einen Schritt aus der Küche heraus, „Cade ist nicht hier."

Der Anwalt blieb stehen und sah üebr die Schulter zurück zu der Haushälterin. „Was heißt er ist nicht hier?" Mary hob die Schultern leicht an. „Ich dachte er wäre weg sie an der Arbeit besuchen. Hier war er zumindest den ganzen Tag nicht." Zu ihm an die Arbeit war er allerdings auch nicht gekommen. Hide öffnete die Türe zu Cades Zimmer. Er musste feststellen, dass es genauso aussah, wie heute Morgen noch. Der Anwalt zog die Stirn grübelnd kraus. Cade ging nie ohne zumindest Mary Bescheid zu sagen. War er jetzt etwa so beleidigt, dass er einen auf Weglaufen machte, nur damit er ihn suchen kam? Wenn er dachte, dass Hide Zou klein beigab, hatte er sich allerdings geschnitten.

Die Rosen, die er auf den Nachttisch des Asiaten gestellt hatte, waren als Entschuldigung völlig ausreichend. Früher oder später würde er schon wieder auftauchen. Ohne ihn war er ja sowieso vollkommen aufgeschmissen. Hide schloss die Türe wieder. Dann aß er eben doch allein.
 

Er lag noch immer an dem Ort, an dem er eingeschlafen war, bloß, dass er alleine hier lag und die Arme, die ihn im Schlaf gehalten hatten, waren wieder verschwunden. Ein seltsames Schweregefühl überkam den jungen Asiaten als er feststellte, dass er nicht zu Hause war, er keinem arroganten und trotzdem liebenswürdigen Anwalt begegnen würde. Aber das würde wohl nie wieder so sein.

Er setzte sich auf und hielt sich den Kopf. Alles drehte sich und sein Kopf fühlte sich an, als würde er gleich platzen. Zeke, der längst am Schreibtisch gesessen und die gestrigen Einnahmen durchgerechnet hatte, kniete sich lächelnd zu ihm an das Sofa und reichte ihm ein Glas Wasser und eine Tablette. Cade nahm beides zerknittert entgegen. „Ist das wieder so ein Fliegeding?“ Der Dealer lächelte ein schiefes Lächeln. „Nein, das ist gegen Schmerzen. Warum, willst du nochmal fliegen?“ Der Asiat schüttelte schnell den Kopf, was er jedoch sofort wieder bereute.

„Nein, ab jetzt bleib ich auf dem Boden!“ Ab jetzt blieb er auf dem Boden? Hm, nicht die Antwort, die der Junkie hören wollte. „Wie soll es denn jetzt weiter gehen?", kam es fragend von dem Asiaten, der noch stärker in sich zusammen sank. „Naja", begann der Dealer, der in seine hintere Hosentasche griff, eine flache metallene Zigarettenschachtel heraus zog und Cade eine anbot. „Hier ne SSZZ." Cade schüttelte den Kopf. "Was ist eine SSZZ?" Neugierig war er eben. Der junge Mann mit den dunkel unterlaufenen Augen, der sich selbst eine Zigarette anzündete, lächelte schief. „Ne Selbstgedrehte Special Zeke Zigarette." Er nahm einen tiefen Zug und setzte erneut zum Sprechen an: „Also, was du brauchst ist ja erstmal eine Wohnung." Wenn Cade noch weiter hätte zusammen sinken können, hätte er es wohl getan. „Aber ich... ich kann doch nicht allein sein und ich, ich möchte das auch nicht. Kann ich nicht bei dir bleiben?" Die gepiercte Augenbraue wurde angehoben. "Du, ich mag dich echt gern und ich würde dich auch sehr gerne hier haben nur ich muss so viel Arbeiten und hab eigentlich da keine Zeit und auch nicht das Geld für. Aber", Zeke sah Cade einen Augenblick lang überlegend an, "Wenn du für mich Arbeiten würdest...?"

Der gebürtige Engländer wurde einen Moment lang von roten Augen hilfesuchend gemustert. „Das heißt, wenn ich für dich Arbeite, dann darf ich bei dir bleiben?" Ein Nicken bestätigte die Nachfrage und Cade senkte langsam den Kopf, als er begann sich ein wenig an den Fingernägeln zu knibbeln. „Aber ich", begann er leise und presste die Lippen aufeinander. Zeke neigte den Kopf schief und blies den Rauch der Zigarette in die andere Richtung fort ehe er fragend zu ihm herauf sah. „Aber du?" „Aber ich kann nichts. Ich kann nicht mal lesen."
 

Zeke ließ sich nun mit dem Hintern auf den Boden fallen und lehnte sich zurück, so dass er mit dem Rücken gegen den Couchtisch gelehnt war. „Naja dann", begann er, ehe er kleine Kringel in die Luft blies, was Cade sehr interessant fand, „hätte ich was für dich." Cade hatte gelächelt und den Zeigefinger durch die einzelnen Kringel gesteckt. „Und was?" Zeke erfreute Cade mit noch ein, zwei Kringel, ehe er etwas ernster wurde. „Du müsstest nur mit Geld umgehen können, aber das ist ganz leicht, das bring ich dir bei." Hoffnung schimmerte in Cades rötlichen Augen auf. Er rückte etwas näher an den Dealer heran. „Und was muss ich tun?" Ein kurzes lecken über die Lippen. „Du verkaufst dich für mich an Männer."

Einen Moment lang blinzelte Cade einfach nur ahnungslos mit den Wimpern. „Mich verkaufen? Und was mach ich dann?", fragte er also leise und Zeke war wirklich erstaunt über diese absolute Naivität und Unwissenheit. Er fragte sich ob dieser junge Japaner überhaupt schon mal mit jemandem geschlafen hatte. Aber das war irrelevant. „Du machst alles, was sie wollen. Und das ist bei meiner Kundschaft meistens etwas sexuelles. Du lässt dich vögeln oder machst einfach nur einen Hand-job er bläst ihnen einen. Je nach dem, wofür sie zahlen."

Cade's Augen wurden mit jedem Wort größer und füllten sich letztendlich beinahe mit Tränen. „Vögeln?!", inzwischen wusste er ja, was das bedeutete. Und das war nichts Gutes. „bitte nicht!" Der Totenkopf blickte zwischen den Zähnen Zekes hindurch, als er lächelte und auf das Zungenpiercing biss. „Heeey hey“, kam es nun tröstend von dem Zuhälter, als er sich erhob und neben Cade auf das Sofa setzte. Er schloss einen Arm um ihn und strich ihm mit der anderen Hand über die Wange, die Zigarette Im Mundwinkel, „ganz ruhig bleiben. Du siehst mich ja an, als hätte ich dir gesagt da du von ner Klippe springen sollst." Cade atmete zitternd tief ein. „Weißt du, es ist eigentlich ganz einfach. Ich kann machen, dass das ganz schnell vorbei geht und du keine Schmerzen hast und es sogar noch schön für dich ist. Mh?" Der Engländer sah ihm in die rötlichen Augen und streichelte weiter über die Wange. Zeke war ein Held, ja. Er half jedem der seine Hilfe brauchte. Oder nicht?
 

Cade, der den ersten Schock überwunden hatte, schluckte und sah den Dealer und Zuhälter mit großen, angsterfüllten Augen an. „Und wie willst du das machen?", fragte er dann leise. Zeke griff nach dem braunen Ledermäppchen, das er immer dabei hatte, und schlug es auf. Er nahm eine kleine Pille zwischen die Finger und hielt sie Cade entgegen. „Das hier wird dir dabei helfen. Du wirst sehen, es ist gar nicht so schlimm. Wir machen es so: Ich suche deinen ersten Kunden aus, gebe dir dieses wunderschöne Medikament hier und ich bleibe dabei und wenn es nicht geht, sagst du stopp und ich bring dich sofort weg, okay?" Der Schwarzhaarige zögerte und hatte fürchterliche Angst davor.

Aber er wollte nicht alleine gelassen werden. Was blieb ihm also übrig. „ok." Zeke unterdrückte einen leicht triumphierenden Blick, nahm sich stattdessen die Zigarette aus dem Mund, lehnte sich nach vorn und hauchte dem Asiaten einen Kuss auf den Mundwinkel.

Cade fand das Gefühl des Metallringens sehr interessant, sagte jedoch nichts dazu. „Das freut mich! Sieh mal, so wird alles gut. Du bleibst bei mir und bist nicht allein und ich hab dich bei mir und kann trotzdem noch meiner Arbeit nachgehen." Ja das klang doch alles wunderbar. Auch wenn Cade nicht so glücklich war, wie er es doch eigentlich hätte sein müssen. Oder nicht? Zeke half ihm schon wieder, aber er hatte so große Angst davor. „Also, ich bin bereit wenn du bereit bist." Was wohl eine Aufforderung dazu war, das Cade recht bald sagte das er 'Arbeiten' wollte.
 

Es war noch der selbe Abend, an dem Zeke mit Cade an der Hand, zu einem unauffälligen Gebäude in New Yorks mittelständigen Gassen brachte. Er Klingelte und sie wurden herein gelassen. Es war eine geräumige, gemütlich eingerichtete Wohnung und ein freundlicher Mann in mittlerem Alter, der sie begrüßte. Ein Handschlag für Zeke und ein Küsschen auf die Wange für Cade. Der Mann musterte den Asiaten, der seinen Körper in einen langen Mantel hüllte. „Du hast ganz schön Angst, oder? Ich weiß, es ist dein erstes Mal bei sowas. Aber du brauchst dich nicht fürchten. Dein Boss hat dir einen Gefallen mit mir getan.“

Der Mann lehnte sich nach vorne und drückte Cades Kinn herauf, dann sah er ihn an. „Sehr interessante Augen hast du da.“ Cade rang sich ein Lächeln ab. „Zeig dich doch mal.“ Er warf einen unsicheren Blick zu Zeke, der es sich inzwischen auf der Couch bequem gemacht hatte und breitbeinig da saß, die unangezündete Zigarette schon im Mundwinkel. Er nickte dem Asiaten aufmunternd zu, der daraufhin den Mantel fallen ließ. Noch unten im 'Waschsalon' hatte Zeke dem Schwarzhaarigen die Pille gegeben, schließlich brauchte sie eine Weile bis sie ihre Wirkung entfaltete. Langsam fühlte sich Cade auch schon etwas 'entspannter'.

Cade ließ den Mantel über seine Schultern gleiten und dann zu Boden sinken. „Sehr schön", sagte der Mann, als er seinen Blick nun noch einmal über den Körper des Asiaten wandern ließ. Dieser trug eine kurze, enge Stoffhose und ein ebenfalls sehr enges, schwarzes, weit ausgeschnittenes Shirt. Die Kleidung hüllte den Körper so eng und wenig wie möglich ein, ohne nuttig zu wirken.

Der Mann lächelte und zog Cade an der Hand gen Bett, während Zeke sich die Zigarette anzündete und nach kurzer Zeit schon zog er sein IPhone aus der Tasche und begann weitere Termine zu planen und geschäftliches zu regeln. Selbst noch als sich zwei nackte Körper auf dem Bett vor ihm wälzten und er während dem Telefonieren in Cades leere, rote Augen blickte, die ihn abwesend vom Bett aus ansahen, während er Mann über dem schmalen Körper hing und Nutzen von der Dienstleistung machte, für die er hier bezahlte.

„Nur für meine private Sammlung. Kriegst auch nen Abzug.", hatte Zeke gesagt als das Geräusch der Kamera zu hören war. Ein schönes Bild. Der Mann kniete hinter Cade, hielt ihn an den langen schwarzen Haaren fest mit dem Gesicht in das Kissen gedrückt. Cade bekam davon nicht wirklich etwas mit, für ihn war alles sehr weit weg. Er konnte nicht einmal sagen ob es Schmerz war das er fühlte. Zeke kaute auf seinem Piercing herum, als er auf die Uhr des Iphones sah. Aber es schien als wenn die zwei ohnehin langsam zum Ende kamen.

Und auf das gedankliche Stichwort hörte man den älteren genüsslich Seufzen, als er in dem weggetretenen Asiaten kam. „Ich kann ja davon ausgehen, dass du mir was Sauberes gibst, hm?" Zeke stand lächelnd auf, holte ein Handtuch aus dem Badezimmer und warf es dem Mann zu. „Solltest du sowas nicht vorher fragen? Aber natürlich. Du kriegst von mir nur Qualität."

Und von diesem Moment an, wurde es Alltag diese Dienstleistung zu erbringen. Es wurde Alltag mit Pillchen oder Pulver den Schmerz und die Demütigung erträglich zu machen. Es wurde Alltag den eigenen Körper dafür zu verkaufen, etwas Geld zu verdienen und das meiste davon an Zeke zu geben. Doch das war Cade alles gleichgültig solange er nicht alleine war und bei ihm bleiben konnte. Es wurde Alltag nachts spät mit ihm ins Bett zu gehen und morgens mit ihm aufzustehen. Und mit jedem neuen Tag brauchte er ein bisschen häufiger und ein bisschen mehr von den „Medikamenten“, um die Arbeit erträglich zu machen. Es war jetzt eine Woche her, seitdem er weggelaufen war und angefangen hatte für Zeke zu arbeiten.
 

Es war echt erstaunlich. So, verpeilt und unwissend Cade auch war, so erstaunlich war sein Lernfortschritt. Er lernte erst seid wenigen Tagen immer wieder mal ein zwei Stunden mit ihm und er war wirklich sehr intelligent. „Ok, das hier?", meinte der Dealer mit der SSZZ schräg im Mundwinkel und drehte das Blatt zu seinem besten Stricher. „B!" kam es von Cade, der stolz und mit riesigen Pupillen lächelte. Es sah schon erstaunlich aus, diese riesen Pupillen dagegen Zekes stecknadelkopf große. „Richtig, los! Malen!", das spielten sie schon seit einer ganzen Weile. Cade musste einen Buchstaben erkennen und daraufhin ein Bild malen von einem Wort, das mit einem B begann. Völliger Blödsinn aber es machte sogar dem Dealer Spaß.

Cade hatte seinen Zuhälter so lange bettelnd angesehen, bis dieser auch begann mit ihm zu malen. Und so saßen sie jetzt hier, verbargen mit dem Arm vor dem anderen wie in der Grundschule was sie malten und zeigten es sich danach. „Da! Eine Blume!", sagte Cade als er das Blatt zu Zeke drehte, der lächelte, als er das Gänseblümchen sah. „Was hast du gemalt?", fragte Cade der nun auf Zekes Blatt sah und auf zwei Brüste blickte. Typisch. Cade rollte die Augen, lächelte aber.

„Ich glaube ich muss eine neue Regel aufstellen. Nichts malen, was mit Sex oder Drogen zu tun hat!" Ja, das hatte er inzwischen gelernt. Die Medikamente, die er nahm, bezeichnete man hier eher als Drogen. Zeke rümpfte die Nase „Nee! Dann weiß ich ja nie, was ich malen soll!" Cade lächelte. „Doch das machen wir jetzt so. Nur mal zum Test." Zeke resignierte und hielt einen Buchstaben hoch „Das ist ein Z!", rief Cade und klatschte in die Hände. „Schlaues Kerlchen", lobte Zeke ihn und sie begannen wieder zu malen. Diesmal konnte man ein weißes Pferd mit schwarzen Streifen auf Zekes Blatt sehen und der Asiat malte einen strubbeligen Kerl mit Zigarette im Mund und eingefallenen Wangen. Der Dealer sah dieses Portrait lächelnd an. „Lass mich raten, was das darstellen soll: Zeke?!" Cade grinste und schüttelte den Kopf „Falsch!" Zeke hob eine Augenbraue und sah den anderen nun fragend an „nicht? Was dann?" Er blickte in die roten Augen des Schwarzhaarigen, die ihn sanft ansahen.

„Es bedeutet Zu Hause." Diese Worte brachten den Engländer dazu einen Moment einfach nur stumm da zu sitzen und wortlos die Lippen geöffnet zu halten. Er kratzte sich am Hinterkopf und hätte nicht gewusst, wie er sich aus dieser Situation retten sollte, wenn nicht dieser abgemagerte Kerl auftauchte, der ihm zitternd halb auf den Schoß fiel...
 

„Oh, hilf mir Zeke ja? Bitte, du bist doch mein Freund, ja? Du bist doch mein Freund. Hier, ich hab auch alles, Jack wollte es mir nich geben aber du gibst mir, oder?" Zeke unterdrückte ein glückliches Seufzen, als dieser abgefuckte Junkie vor ihm erschien. "Wie viel willst du denn?", kam es von Zeke, der sich an Cade vorbei lehnte um nach seiner braunen Ledermappe griff und sie aufschlug.

Die Dosis die der Junkie dann wollte, das wusste Zeke, war viel zu hoch. Und doch griff Zeke in die Mappe hinein und gab dem Kerl, der das zerknitterte, siffige Geld entgegen hielt , die gewünschte Droge entgegen. „Bitte mein Lieber, aber nicht alles auf einmal nehmen.", meinte er mit einem Schmunzeln, als er das Geld zählte und dem Typ lediglich nochmal den Kopf tätschelte. Dieser sagte noch einige male, wie dankbar er Zeke doch war und verschwand dann aus dem Raum. „Brandon", rief er etwas lauter, so dass Cade kurz etwas zusammen zuckte. Ein etwas kräftigerer Kerl kam hinein und blickte zu Zeke. „Jap, Chef?" Der Dealer, der das Geld einpackte, nickte dem abgefuckten Kerl hinterher. „Geh Kevin nach, wenn er in irgend ner Gasse verreckt, die ungut für uns is, werf ihn irgendwo in einen der Müllcontainer oder verfrachte ihn dahin, wo er uns nichts mehr angeht, bring mir aber seine Brieftasche mit. Vielleicht ist noch was Brauchbares drin." Der Kerl nickte kurz: „Klar Zeke.", kam es nur von ihm bevor er dann ging
 

Cade blickte Kevin und Brandon nach. Zeke hatte ihm die Dosis gegeben, obwohl er wusste, dass es ihn umbringen würde. Das war schon ziemlich grausam, fand er. Alles hier unten war grausam, aber so einfach jemanden passiv umzubringen? Cade fragte sich, ob Zeke das mit ihm auch machen würde. Niemals! Sie waren doch Freunde. Er musterte den Dealer einen Moment lang ehe er selbst ein paar Scheine aus seiner Gesäßtasche zog und auf den Tisch legte.

„Zeke, gibst du mir eine der Spritzen aus deinem Ledermäppchen?", fragte er, „ich würde das gerne mal ausprobieren." Der halbe Engländer sah auf das Geld, das Cade ihm zuschob. Es war ein Großteil von dem, was er verdient hatte, nun ja von dem, was er behalten durfte. Also nicht gerade wenig Geld. Zeke legte die Hand auf die Scheine und schob sie über den Schreibtisch zurück zu dem Asiaten. „Nein.", sagte er und schüttelte dabei leicht den Kopf, „Nächster Buchstabe..." S wie Spritze!", sagte Cade und kräuselte die
 

Augenbrauen. „Wieso gibst du sie mir nicht? Du hast immer gesagt, dass man damit das beste Gefühl hat. Ich bezahle doch!" Cade plusterte die Backen beleidigt auf. Wieso wollte Zeke sie ihm nicht geben?

Zekes Zunge glitt über den Metallring in seiner Lippe, drehte ihn etwas. „Das is nix für dich. Außerdem sind wir doch grad am lernen oder nicht? Und damit", er klopfte auf seine braune Mappe, " bist du nich mehr in der Lage zu lernen. Also, Konzentration! Nächster Buchstabe. " Als er ein L aufmalte und es gen Cade drehte. Damit schien für ihn das Thema Spritze abgehakt.

Cade legte die Stirn in Falten und ließ die Luft geräuschvoll aus seinen Wangen entgleiten. Dann wanderte das rote Augenmerk hinab auf den Buchstaben. Cade stand auf und drehte Zeke seinen Po zu, lehnte sich leicht vor und gab sich selbst einen Klapps auf das Hinterteil „L, wie Leck mich!" Dann hüpfte er flüchtend um das siffige Sofa herum bis er außer Reichweite war. „Woooha! Warts ab! Das tu ich! Ernsthaft Das tu ich!", erwiderte der Dealer, der sich beinahe noch hinlegte, da er so schnell von seinem Stuhl gesprungen war um Cade zu jagen...lachend...
 

~Fortsetzung folgt~
 

Wer fängt ihn, wenn er stürzt...?
 

Die edlen lackschuhe gingen die siffige treppe am Waschsalon herunter. Wenn es einen Ort gab, an dem Außreißer strandeten, dann war es hier, bei Zeke. Der Anwalt betrat diesen Ort, der eher der Hölle glich und Klopfte an die Bürotüre. "Zeke, ich suche jemanden."

Hell's Angel

So, ihr wisst ja: Hide-Zou gehört nicht uns und wir verdienen hiermit kein Geld... außerdem wird wieder dran erinnert das wir Drogenkonsum, Besitz und Handel in keinster Weise befürworten! Es ist alles nur frei Erfunden und soll alles einfach etwas spannender machen.
 

Viel Spaß beim Lesen und... nebenbei, Cade und ich haben was gaaaanz besonders vor was ihr euch bald ansehen könnt! Freut euch drauf!

Ach und Danke an eure super schnellen und lieben Kommis! <3
 

Zeke hing über einem 'Angebot' eines Kolumbianers und versuchte doch irgendwie noch etwas mehr rausschlagen zu können. Zeke machte keine Kleinen Geschäfte bei denen es um ein paar Hundert oder ein paar Tausender ging, nein, er spielte ganz oben mit. Auch, was seine Huren und Stricher anging. In seinem 'Bezirk' hatte niemand was zu suchen. So freundlich der 27 Jährige Dealer und Zuhälter auch sein konnte. So sehr man ihn mochte, da er einen ansehen konnte wie ein geschlagener Hund, so skrupellos war er auch. Er tötete die Menschen. Er feuerte eine Kugel auf sie hab, die im Zweifel erst viel später einschlug. Wo war Cade hier nur gelandet…?
 

Klopf Klopf- machte es an der Bürotür. „offen!", rief der Zuhälter, der an seiner SSZZ zog. Die Tür öffnete sich. „Was eine Überraschung, wie komm ich denn zu der Ehre? Haste dich nach hier unter verlaufen?" Der erste schwarze Lackschuh trat in das Büro des Dealers ein. Ein Asiat in schwarzem Anzug , der sich zu dem Straßenköter gesellte. „Verlaufen? Seid wann muss ich mich zu dir verlaufen, Zeke?" „naja, für gewöhnlich rufst du erst an, wenn du vorbei kommst, Hide."

Der Anwalt lief über den versifften Teppich gen Schreibtisch, versuchte so wenig wie möglich zu berühren, als er ein Taschentuch aus seiner Brusttasche zog und mit diesem den Stuhl etwas zurück zog damit er sich darauf setzten konnte.

„Gibt es was wichtiges? Is ne Razzia angesagt? Oder kommst du um mir neues Material zu verkaufen?" Hide lächelte und schüttelte den Kopf. " nein, um ehrlich zu sein, bin ich diesmal aus privaten Gründen hier."
 

Was ein Anblick, der Straßenköter mit dem Bärtchen, den Piercings, dem eingefallenen, ungesund wirkenden Gesicht und den lässigen Klamotten, und gegenüber der geschniegelte Rechtsanwalt bei dem man das Gefühl hatte, dass jeder Fussel und Dreck einen großen Bogen um den gepflegten Japaner machte. „Dann schieß mal los, mein Freund." Hide griff in die Innentasche seines Jacketts und zog ein Foto hervor. Es war aus einer Zeitung, ein Artikel. die große Überschrift über dem Foto zwei tanzender -Die Neue Mrs. Zou?- Zeke begann noch zu lesen -Staranwalt...neues Glück...wann wird er sie wohl der Öffentlichkeit vorstellen...wer ist die mysteriöse Schöne an Hides Seite....
 

"Nur das Foto, Zeke, der Text ist uninteressant. Ich suche sie, ihn, was auch immer und da bei dir immer gern hilflose Wesen landen, die nicht wissen wohin, wollte ich bei dir mal nachfragen. Sein Name ist Cade, also offiziell Kate." Zeke erkannte Cade auf dem Bild.

Hide sah dem Dealer ins Gesicht, hoffend, dass dieser ihm jetzt sagte, ja natürlich kenn ich ihn - obwohl, ob es so gut für Cade war, wenn er bei dem Dealer landete? „Und?", fragte Hide, der nun etwas ungeduldig wurde. „Zeke schob mit dem Ellenbogen ein Blatt etwas zur Seite um das Bild Cades zu verdecken, das auf seiner 'Bestellmappe' zu sehen war. Man konnte sich die Bestellmappe vorstellen wie einen Katalog, in dem die 'Kunden' sich einen Stricher oder eine Hure aussuchten und sie buchten. Escort Service eben. „Hm, nee sorry, Hide", er schüttelte den Kopf, „nie gesehen..." Hide atmete tief ein und lehnte sich etwas nach vorn. „Stell ihn dir, hm, vielleicht noch etwas dünner vor und nicht so stark geschminkt ich - oh hier" er zog sein Iphone hervor und zeigte ihm ein Bild von sich und dem Schwarzhaarigen. Erneut schüttelte Zeke den Kopf. „nein, echt nich, Hide, tut mir leid, nie gesehen."

Hide biss sich auf die Unterlippe und nickte. „Ich lass es dir mal hier, wenn du ihn siehst sag mir bescheid, also wenn er bei dir strandet." der Dealer nickte und hielt ihm die Hand entgegen. „Klar. Kann ich sonst irgendwas für dich tun?" Der Anwalt richtete sich auf. „Ich bräuchte mal wieder Schnee, aber da komm ich in den nächsten Tagen nochmal auf dich zurück. Ach und hier“, der Anwalt zog einen USB-Stick aus der Hosentasche und hielt sie dem Zuhälter entgegen. "wirf mal einen Blick drauf. Es lohnt sich." Ehe er nun seinen Anzug richtete und sich schon gen Tür bewegte. „Danke, Hide", kam es, den USB-Stick betrachtend, von dem Engländer. „Du bist und bleibst mein liebster Geschäftspartner.“ Hide lächelte ihn an. „Wir verdienen ja auch viel Geld miteinander."
 

Als Hide gegangen war zog Zeke nochmal den Zeitungsartikel zu sich und betrachtete Cade darauf.

„Was willst du mit ihm, Hide?", murmelte er leise und zündete sich eine neue Zigarette an. „Keine Sorge Cade, ich halt dich von diesem kranken Menschen, den ich mein Freund nenne, schon fern.", sprach derjenige, der Cade drogenabhängig machte und auf den Strich schickte. Wo war da die Logik?
 

Er hatte Glück. Zumindest, wenn man das so sagen konnte. Als Frau hätte er wohl kaum so gut verdient, wie er es als Mann tat. Schöne Frauen gab es wie Sand am Meer, Leute wie ihn jedoch sehr selten. Dementsprechend hatte er als Einzelperson einen recht großen Kundenkreis zu decken.

Cade knöpfte sich den Mantel zu und gab dem Mann, in dessen Türe er stand, noch einen Kuss rechts und links auf die Wangen. „Mach’s gut, Brian. Wir sehen uns hoffentlich bald wieder.“ Er hatte heraus gefunden, dass Kunden darauf standen, wenn man so tat, als hätte es einem gefallen und als wolle man sie wieder sehen. Brian war er netter Kerl, zweifelsohne und es gab Frier, die wesentlich schlimmer waren als er. Trotzdem hoffte Cade ihn nie wieder sehen zu müssen. Zumindest nicht geschäftlich. Kaum war die Türe hinter ihm geschlossen, griff er in seine Manteltasche und zog eine kleine Schatulle heraus, in der er die winzigen, kostbaren Pillchen aufhob, die er von Zeke bekam, damit alles erträglicher war. Er legte es sich zwischen die Lippen und schluckte es trocken herunter.

Cade bog in eine der vielen Einkaufspassagen ein, die New York zu bieten hatte und durch die er wieder zurück zu dem Waschsalon gelangen würde, in dem er inzwischen lebte. Oder eher in dessen hinteren Privaträumen.

Es waren kleine, sich bewegende Fellknäule, die ihn dazu veranlassten stehen zu bleiben. Der Asiat mit den langen, schwarzen Haaren, drehte sich zu dem Schaufenster, an dem er gerade vorbei gehen wollte. Es waren kleine Welpen von Hunden, die ihren mit ihrem viel zu kurzen, wedelndem Schwanz und riesigen, braunen Kulleraugen ansahen. „Oh, wie liebenswert!“, quietschte Cade entzückt und drückte sein Gesicht beinahe gegen die Glasscheibe.

Allerdings sah er dann etwas in der Spiegelung der Scheibe. Einen Schemen eines Menschen, der ihm in letzter Zeit öfter über den Weg gelaufen war. Es war ein junger Mann, der etwa in seinem Alter war, braune, gestufte, schulterlange Haare hatte und ebenfalls braune Augen. Cade drehte sich zu ihm um. So nah wie jetzt war er ihm bisher allerdings nicht gekommen. Für gewöhnlich hielt er fast hundert Meter Abstand, wenn er ihn verfolgte und glaubte nicht entdeckt zu werden. Jetzt erkannte er erst, dass er eine Hornbrille mit schwarzem Rahmen trug, durch deren Gläser ihn die dunklen Augen fixierten. Der Anzug, den er trug und die Aktentasche, erinnerten ihn schmerzlich an Hide. „Die armen kleinen Tiere. Sie werden dort in den Glaskästen gehalten und wie ganz gewöhnliche Ware verkauft. Lebewesen sollten keine simple Verkaufsware sein.“ Er sah ihn über den Rand der Brille hinweg an und kam näher. Cade ignorierte die Anspielung auf seinen „Beruf“ gekonnt.
 

„Hören sie auf mich zu verfolgen!“, verlangte der kleine Asiat, der einen erstaunten Blick erntete. „Du hast mich bemerkt?“ Cade nickte lediglich ein wenig und wollte weiter gehen, da hielt ihn der Fremde an dem Handgelenk fest. „Warte. Ich will dir nichts Böses. Ich hab dich beobachtet, wie du dich an andere Männer verkauft hast.“ Cade zuckte die Schultern. „Was geht dich das an?“, fragte er und wollte sich los reißen, wurde allerdings weiter festgehalten. Er hatte Angst. Er konnte keinen Stalker gebrauchen! „Zuerst wollte ich diesen Dienst auch von dir. Aber als ich dich von näherem gesehen habe, da dachte ich, wie kann so jemand Schönes nur so etwas Schlimmes tun müssen? Ich will dir helfen, komm mit mir. Ich biete dir ein schönes Leben, ein warmes zu Hause, Essen, Kleidung, alles was du dir wünschst!“ „Verschwinden Sie endlich!“, fuhr Cade ihn aus einer Wut heraus an, „ich will Ihre Hilfe nicht. Sie sind widerlich. Kommen Sie mir nicht noch einmal zu nahe!“ Dann riss er sich endlich los und ging schnellen Schrittes weiter, die Hände in die Manteltaschen vergrabend. Was war das für ein irrer Mensch? Er kannte ihn doch gar nicht, wieso wollte er ihm dann helfen?

Ein Blick über die Schulter zurück verriet ihm, dass der Mann stehen geblieben war. Er sah ihm nach, die Schultern hängend. Für einen Moment empfand Cade so etwas wie Mitleid. Allerdings nur kurz.
 

Einige Minuten Später und mehrere hundert Meter weiter machte der Japaner ein weiteres Mal Halt. Es war eine dieser roten News-Paper Säulen, die ihn auf sich aufmerksam machten. Denn auf dem zur Ausschau gehängten Titelblatt erkannte er einen Namen, der ihm sofort ins Auge Stach. Zou. Cade ging näher heran.

Seine Kenntnisse in Sachen Lesen reichten nicht aus um alles zu entschlüsseln. Aber die Headline konnte er entziffern: „Die neue Mrs. Zou?“ und darunter direkt eine große Aufnahme von ihm und Hide, wie sie zusammen tanzten und einander tief in die Augen sahen. Einen Moment lang lehnte er sich vor und sah auf dieses Bild und dachte zurück an die Situation, wie er die Arme um Hides Nacken gelegt hatte und er ihn an sich gedrückt hielt und wie Hide zuvor so dankend seine Hand gehalten hatte. Es war ein Stechen in der Brust, das Cade die Nase rümpfen ließ. Er hätte das ganze Blatt am liebsten aus der Säule gerissen und zerknüllt. Blöder Idiot. Sicher saß er an der Arbeit oder vögelte irgendeine Mandantin und es war ihm scheiß egal wo er steckte. „Ich will dich nie wieder sehen.“, hauchte er ins Nichts.
 

Er hatte es übertrieben, total. Er hatte es so sehr übertrieben, dass er sogar nicht mal mehr mit seinem Motorrad zurück fuhr sondern gegangen war. Auf dem Weg zum Waschsalon riss er immer wieder die Arme in die Höhe und rief „Liverpool! Ein Leben lang! Bis in den Tod." Er war auf einer privaten Feier gewesen, eigentlich nur zum Fußball gucken. Liverpool, der Verein für den sein Herz schlug, hatte gewonnen und war in der Champions League eine Runde weiter. Es waren alles alte Bekannte von ihm, die eigentlich noch abgefuckter waren als er. Und das wollte was heißen. Zeke bekam schließlich sein Leben noch auf die Reihe.

Eigentlich war es viel zu früh um heim zu gehen. Ein Blick auf das IPhone verriet das es halb 3 war. „Weg da, du Junkie", sagte ein Mann, der an ihm vorbei lief. „Fick dich", erwiderte Zeke nur mit einem Lächeln als er sich über den Arm strich.
 

Einige Finger kribbelten etwas, als er letztendlich nochmal nach rechts in die Gasse abbog. Dort sank er zwischen zwei Müllcontainern zusammen und sah in den New Yorker Himmel, in dem man keine Sterne sah. Nein, hier war man zu weit unten, der Hölle zu nah um den Himmel sehen zu können. Er schlug sein braunes Ledermäppchen auf, was sollte es schon schaden? Außerdem spürt er das Kribbeln nun schon überall.
 

Einzige Zeit später liefen zwei junge Kerle aus der Seitengasse heraus und lachten schadenfroh. „Der Verreckt da gleich in der Kälte, typisch Junkie".

Cade war auf dem Weg „nach Hause“, als er an einer Gasse vorbei kam, aus der zwei Jugendliche kamen, die sich über jemanden lustig machen. Die Herzlosigkeit, mit der sie sprachen, tat ihm irgendwie weh. Wenn dort jemand war, der Hilfe brauchte, egal aus welcher Schicht er kam, dann müsste man ihm helfen! Und wer weiß, wer dieser Junkie war! Vielleicht ja sogar jemand, den er aus dem Waschsalon kannte.

Das ohnehin porzellanweiße Gesicht des Asiaten, wurde noch ein Stück bleicher, als er denjenigen erkannte, der dort zwischen den Containern lag. „Zeke!“, keuchte er und lief auf den Engländer zu und kniete bei ihm nieder. Den Ärmel hatte er noch immer hochgekrempelt und man sah die vielen Narben und blau angelaufenen Nadeleinstiche an seinem Arm. Bisher hatte er das noch nicht bemerkt, da Zeke für gewöhnlich aus gegebenem Grund nur langärmlige Pullis trug. Der Dealer und Zuhälter lag einfach dort, den Blick abwesend in die Ferne gerichtet und leer. Die Pupillen waren so klein, dass sie kaum mehr sichtbar waren.
 

„Hey, hey?!“ Cade legte ihm eine Hand an die Wange und streichelte sachte darüber. „Kannst du mich hören?“ Diesmal flog Zeke nicht, er fiel. Ganz tief. Und obwohl die ganze Situation furchtbar beängstigend war, denn überall griffen schwarze Schatten nach ihm, war es doch ein unglaublich geiles Gefühl. Dann wurde er berührt. Erst geschah gar nichts, dann schien er sich zu erschrecken. Er blickte ihn an „Cade!“, kam es von ihm als er ihn anlächelte, „Was machst du denn hier unten? Du musst doch da oben rumfliegen“, meinte er und deutete in den Himmel, „Du bist doch ein Engel“.

Das weiße Gesicht des Asiaten gefiel ihm sehr und ließ ihn auch wirklich einen Engel vor sich sitzen sehen. „Ich bin voll da“, sagte er ehe er lächelte. „Voll da, verstehst du? Voll!“

Der Japaner fragte sich, was sein Freund und Zuhälter dort redete. Engel? „Ja, verstehe.“, sagte er nur ohne ihm wirklich zugehört zu haben. Der Zustand, in dem sich der andere befand, machte ihm Angst. „Komm, wir gehen heim, ok?“, sagte er sanft und legte einen Arm um ihn und versuchte ihn irgendwie auf die Beine zu ziehen. „Und dann legst du dich in dein Bett und schläfst dich aus, hm?“ Zeke ließ sich von ihm aufrichten und schaffte es kaum sich auf den Beinen zu halten. Hätte Cade ihn nicht gestützt, wäre er wohl sofort wieder zusammengebrochen. „Wo kommst du eigentlich her?“, fragte der Junkie, für den der andere einfach aus dem Nichts aufgetaucht war. „Von der Arbeit“, antwortete Cade knapp und musste aufpassen nicht zusammen mit ihm in einen Container zu kippen. „Wieder bei dem Typ?“, fragte Zeke und Cade hatte keine Ahnung wen er meinte, nickte aber trotzdem. „Boah!“, rief der Mann, dem der Waschsalon gehörte. „ich schlag ihn kaputt!“

„Zeke lass uns einfach heim gehen ja?", kam es nur noch von Cade, der Zeke weiter mit sich gen Waschsalon zog. Zeke taumelte schwer und fiel immer wieder seitlich leicht gegen ihn.

Endlich kamen sie in ihrem zu Hause an. Sie liefen zusammen die Treppe herunter. „Hat sich wieder schwer abgeschossen, hm?", sagte der Türsteher, der diesmal nicht mal nach einem Passwort frage, sondern gleich schon die Tür für die beiden aufhielt. Sie liefen an den Junkies und Huren vorbei, durch das Büro hindurch in Zekes private Räume, wo er ihn letztendlich auf das Bett sinken ließ.
 

Der Dealer hielt Cade am Handgelenk fest als dieser sich von ihm lösen wollte um ihn auszuziehen. „Ich mein das ernst!", kam es von dem Mann, der ihn in seinen Augen gerettet hatte und ein Leben nicht in Einsamkeit ermöglichte. „Was?", fragte er und sah zu dem Sitzenden herab. „Na, dass ich ihn kaputt schlag. Ich mach ihn alle. Keiner rührt meinen Cadibaydischnuffelwu an." „Deinen Cadi-was?“, fragte der Japaner und kräuselte irritiert die Stirn.

Was waren das plötzlich für ungewöhnliche Besitzansprüche, die Zeke hier stellte? Er hatte ihn immerhin erst auf den Strich geschickt. „Zeke, aber das ist doch mein Beruf“, sagte er leise und löste sein Handgelenk aus dem Griff des anderen, damit er ihm endlich die versifften Klamotten ausziehen konnte und er sich ins Bett legen konnte. Cade zog ihm den Pullover über den Kopf und sein Blick fiel jetzt auf den nackten Oberkörper, der sicher kein Gramm Fett zu viel an sich hatte. Lediglich die Haut spannte sich über die sehnigen Muskeln des drahtigen Mannes. Das rote Augenmerk sah noch einen Moment interessiert auf das Tattoo, das sich an der Hüfte hinab schlängelte und unter dem Hosenbund verschwand.
 

„jaja ja. Ich weiß ja.", sagte Zeke und wedelte mit den Händen leicht vor sich her. „Aber jetzt isses irgendwie, ich weiß nicht. Du bist so lieb und…und so... lieb und ... ich", er hielt kurz inne und drehte den Kopf, mit einem Hundeblick, seitlich zu Cade um ihn anzusehen. „Ich glaub ich mag dich.“ Kurz brach Stille ein. „Echt“.
 

Cade hielt in der Bewegung inne, als er das hörte und leckte sich einen Moment über die Lippen. Dann lächelte er allerdings. „Ich mag dich doch auch“, sagte er leise und spürte, wie ihm sein Herz gegen die Brust klopfte. Seltsames Gefühl. „Ist doch schön, wenn wir uns mögen.“ Irgendwie wusste er nicht wirklich, was er davon halten und vor allem wie er sich verhalten sollte.

Zeke sah, wie das blasse Gesicht etwas an Röte gewann, während er sich zu ihm lehnte und den Gürtel an der sowieso viel zu tief hängenden Baggy öffnete.

Zeke, zugedrogt ohne gleichen, sah an sich herab und beobachtete ihn dabei. Er sagte noch nichts dazu, sondern ließ den Kopf lediglich kurz in den Nacken sinken und sah unter die Zimmerdecke.
 

Er begann an seinem Piercing herum zu kauen. „Darf ich dir n Geheimnis verraten?“, fragte er letztendlich und lächelte schief. „Natürlich“, sagte Cade und zog ihm die Hose nun langsam herunter und warf sie gen Boden. „Ich bin kein Engländer“, meinte er eine Schnute ziehend ehe er fortfuhr, „eigentlich bin ich nur n halber. Also meine Mum war ne Nutte in London.“ Cade zog die Brauen leicht zusammen und strich mit den Fingerspitzen über den Bund der Shorts, die er trug. „Deine Mutter war eine Prosituierte?“, kam es dann fragend von ihm, woraufhin Zeke nickte. „ Mein Vater war ein Russe“, er begann kurz blöd zu lachen.

„ Ein Russe, man, kannste dir das vorstellen? Ich bin n halber Russe. Ich heiße, Andrej aber“, er winkte mit einer Hand gleich ab, „ich bin Zeke! Nur Zeke!“. Er sah nun an sich herab und griff nach Cades Händen, die noch immer an dem Gummibund der Shorts lagen. „Ich würd so unglaublich gern mit dir schlafen.“, sagte der Junkie und rieb sich mit der anderen Hand über das Gesicht.

Cade, der die Geschichte, dass Zeke ein halber Russe war, gar nicht so seltsam fand, hielt wieder inne und löste die Hände von ihm. „Was?“, fragte er nochmal und war sich nicht ganz sicher, ob er richtig gehört hatte oder nicht. Spätestens jetzt war sein Herz drauf und dran davon zu rennen.

Er setzte sich zu ihm auf das Bett und schlug die Decke auf. „Wieso? Und warum tust du es nicht?“, flüsterte er dann und senkte den Kopf ein wenig. Immerhin schlief er so oder so mit allen möglichen Männern. Gezwungenermaßen.

„Ich kanns nicht," murmelte der halbe Russe und tippelte sich selbst auf dem Bauch herum. Cade schmunzelte „Na, wenn du keinen Sex haben kannst, dann keiner, so viele von deinen Prostituierten du oft mit dir nimmst.“, meinte er mit einem eigentlich eher bitteren Lächeln. „Nein, also ich kann, ich bin sogar gut“, behauptete Zeke mit einem schiefen Lächeln als er den Kopf etwas sinken ließ und sich nun leicht an Cade lehnte. „Ich mag dich dafür zu viel.“, war die Erklärung, eine Erklärung die Cade nicht verstand. „Aber sollte man nicht genau dann miteinander schlafen?“, murmelte der Asiat leicht unsicher. „Versteh, ich bin krank Cadilein“.

Dieser lächelte etwas „soll ich in der Apotheke was für dich holen?“, fragte er, fürsorglich, wie er war. Der Dealer schüttelte den Kopf „Nein, ver…versteh doch, ich bin HIV positiv und jetzt gute Nacht.“ Damit war für Zeke wohl das Gespräch beendet als er sich, halb nackt wie er nun war, auf die Seite drehte und die Decke bis hoch unter die Nase zog.

Cade blickte seitlich zu ihm herab, wie er da lag, und legte die Stirn in Falten. War positiv nicht eigentlich was Gutes? Fragte er sich und irgendwie fühlte er so etwas wie Enttäuschung. Wenn man sich jeden Tag nur mehrfach irgendwelchen fremden Leuten anbieten musste, vor denen man sich eigentlich ekelte, was wäre es dann für eine schöne Erfahrung gewesen, mal mit jemandem zu Schlafen ohne die schrecklichen Gefühle mir irgendwelchen Mitteln unterdrücken zu müssen, weil es sonst nicht aushaltbar wäre?

Cade zog sich seine Schuhe aus und schlüpfte unter die Decke. Er schob einen Arm unter Zeke hindurch und rückte eng zu ihm heran um seine Nähe zu spüren und ihn fest zu halten. „Ich versteh’s nicht“, flüsterte Cade, „aber ich bin immer für dich da.“ Gerade musste er es auch nicht verstehen. Gerade genoss er, so schlimm die Situation auch war, dass er seinen Zuhälter hier in den Armen halten konnte. „Schlummer gut. Engel…“. Kurz darauf war der Fußballfan auch schon eingeschlafen.
 

Es war Nacht und das Treiben außerhalb von Zekes Zimmer im Waschsalon lief auf Hochtouren. Jeder, der nicht schon am Tag auf den Beinen war, kam spätestens jetzt aus dem Loch gekrochen um Teil zu haben an der Drogen- und Nuttenparty.

Hier in dem Raum hörte man den Lärm nur gedämpft, dennoch wachte Cade auf. Aber nicht wegen der Geräusche sondern, weil er das Gefühl hatte, dass irgendetwas nicht stimmte. Als er die Augen aufschlug und Zeke dort neben sich liegen sah in dem düsteren Zimmer, irritierte ihn eine unnatürliche Stille und Bewegungslosigkeit. Es dauerte einen Moment, bis er registrierte, was falsch war: er atmete nicht. „Zeke!“, rief Cade erschrocken und spürte eine unglaubliche Panik in sich. Er setzte sich auf und fasste dem Dealer an die Schultern. „Zeke, atme!“, flehte er ihn an. Der Junkie zog ruckartig die Luft ein, allerdings ohne aufzuwachen.

In der Dunkelheit starrten die roten Augen des Asiaten noch eine Weile lang fassungslos auf ihn. Doch er atmete jetzt wieder weiter, wenn auch nur flach. Cade ließ sich langsam wieder sinken und legte ihm eine Hand auf die Brust um fortan zu spüren wie sich der Brustkorb bewegte. Und während er da lag und nicht mehr einschlafen wollte, aus Angst, dass etwas passieren könnte, spürte er, wie ihm ein paar heiße tropfen aus den Augen fielen und seine Wangen herunter kullerten.

„Ich pass auf dich auf“, flüsterte er leise. Für Zeke dauerte die Nacht eine halbe Ewigkeit. Alpträume über Alpträume plagten ihn was ihn immer wieder im Schlaf zum zusammenzucken brachte. Der nächste Tag war angebrochen und so langsam begann sich auch das Leben wieder in den Körper des Chefs vom Waschsalon zu schlängeln. Er blinzelte einige male, schmatzte und begann sich etwas zu bewegen. Cade, der die ganze Nacht lang wach gewesen war und immer wenn Zeke nicht mehr atmete sogleich wieder hellwach war blickte auf den nun müde blinzelnden Dealer herab.

„Guten Morgen“, hauchte er. „Morgen“ , gab Zeke zurück, der nun an sich herab sah. Er war ja so gut wie nackt? Er richtete sich ruckartig auf und saß nun Kerzengerade im Bett. „ Oh, scheiße“, Murmelte er und rieb sich über das Gesicht.
 

Es fühlte sich unglaublich schön an, nicht in einer versifften Gasse, halb erfroren aufzuwachen oder vor seinem Bett liegend. Es war, wirklich schön das Cade bei ihm war. Sehr schön, aber, dass er hier halb Nackt war, beunruhigte ihn. „Was, was machst du hier?“ „Ich hab die ganze letzte Zeit bei dir geschlafen, falls es dir nicht aufgefallen ist“, sagte Cade leise und setzte sich dann auf.

Die dunkel unterlaufenen Augen verrieten, dass er die Nacht kaum ein Auge zugemacht hatte. Er lehnte sich zu dem Dealer herüber, umarmte ihn gleich wieder und streichelte ihm mit den Fingerspitzen über die Brust. Das machte natürlich einen relativ anhänglichen Eindruck, war aber eigentlich nur Sorge. „Wie geht es dir? Geht es dir besser? Ich hatte so Angst um dich“, sagte Cade, der den Eindruck machte, als würde er gleich wieder in Tränen ausbrechen. „Und was ist HIV, Zeke? Kann ich dir da nicht einfach ein Medikament in der Apotheke holen? Oder einen Tee kochen? Du solltest dich auskurieren!“ Auskurieren? Er sprach es nicht aus, diese Frage war ihm nur ins Gesicht geschrieben. „Nein, Cade.“, sagte er und schüttelte den Kopf. Er wusste wirklich nicht was es war und das aller schlimmste: Woher wusste er das? War er so zu gewesen letzte Nacht, dass er ihm erzählt hatte, dass er an dieser Scheiße litt? „Ich nehm schon Medikamente dagegen, Scheiß teuer das Zeug, mehr kannste da nicht machen. Wenn du das mal hast, dann wirst du es nicht mehr los." , erklärte er versuchte aber so simpel wie möglich zu bleiben. Das HIV irgendwann zu Aids werden würde –bei seinem Lebensstil ganz sicher- war alles zu kompliziert zu erklären. „Das ist eine Krankheit, die irgendwann so schlimm wird, dass man dran stirbt.“, er presste die Lippen kurz zusammen und kratzte sich am ohnehin verwuschelten Kopf.

Auch wenn er, sollte die Krankheit ausbrechen, sich lieber das Gehirn wegschoss als daran zu verrecken. Das hatte er mit sich schon so abgemacht. „Keine Sorge das is nur durchs Blut übertragbar.“, erklärte er weiter „also damit du jetzt nicht denkst, dass ich dich anhuste und du bist dann krank.“ Ich will nicht, dass du angst bekommst wenn du mit mir zusammen bist. Zeke verdammt nochmal SPINNST DU? Ermahnte er sich selbst in Gedanken. Er erwischte sich selbst dabei wie er etwas näher zu Cade gerutscht war und sich an ihn lehnte.

Es war schön gewesen nicht allein aufzuwachen. Aber das war auch das Problem. „ So und jetzt raus! Verschwinde ich brauch jetzt meine Ruhe!“ Verließen dann diese zu seinem Verhalten widersprüchlichen Worten seine Lippen, woraufhin Cade ihn mit großen, ängstlichen Augen ansah, nicht weil er ihn wegschicken wollte, sondern, weil er gesagt hatte, dass er daran sterben würde. Dann allerdings senkte er den Kopf. Es würde nicht dazu kommen, dass er daran starb, da war er sich sicher.
 

„Hab“, begann er leise und schloss, anstatt zu gehen, seine Arme noch etwas Enger um den Dealer „keine Angst.“ Der Asiat schloss die Augen. Zekes Befürchtung, dass Cade nun, wie die meisten Leute, Angst vor Ansteckung hatte, verflüchtigte sich. Der Asiat schien überhaupt keine Berührungsängste zu haben. Im Gegenteil. „Aber wieso kannst du dann nicht mit mir schlafen?“

Zeke ließ die Zunge über sein Lippenpiercing gleiten. „Na, weil sich die Krankheit durch Sex überträgt. Google mal bei Gelegenheit danach. Kriegst auch meinen Laptop. So jetzt, jetzt weißt du ein ziemlich intimes Detail von mir das ich sonst niemandem verrate." Auch nicht den Huren, mit denen ich ungeschützt schlafe, hing er in Gedanken noch an. „Jetzt musst du mir auch ein Geheimnis von dir verraten", verlangte Zeke, der es unwahrscheinlich genoss von Cade trotz, dass er versucht hatte ihn weg zu scheuchen, noch so festgehalten zu werden. Es war so ungewohnt und um ehrlich zu sein, machte es ihm sogar etwas Angst. Aber es war schön.

„Okay“, sagte Cade und atmete tief ein. „Ich werde dir etwas verraten, das ich noch nie jemandem gesagt habe und das du auch unbedingt für dich behalten musst.“ Er wartete darauf, dass Zeke nickte, dann begann er leise: „Ich bin nicht von hier. Nicht nur nicht aus diesem Land, sondern nicht von diesem Planeten. Man würde mich wohl als Alien beschreiben. Ich komme aus dem All.“ Zeke blickte Cade an und drückte ihn nach einem Moment von sich. „Ich rede mit dir über ein ernstes Thema und du laberst jetzt so ne Scheiße. Ersthaft. Verpiss dich jetzt.“ Allerdings wollte der Asiat sich nicht rühren. Der Dealer sah kein Lächeln in seinem Gesicht, kein Scherz in seinen Augen. „Ich meine es wirklich ernst, Zeke.“, hörte er den Rotäugigen sagen.

„Du bist echt davon überzeugt, oder?“ Jetzt musste er lächeln. Entweder war Cade voll auf Droge oder auf eine liebenswerte Art und Weise total verrückt. Manchmal verhielt er sich ja wirklich so Weltfremd, dass man es ihm glauben könnte.

Er blickte in das Gesicht des anderen und war selbst erstaunt, als er merkte, wie er eine Hand hob und seitlich durch die schwarzen, langen Haare fuhr. Dann wanderte Zekes graugrünes Augenmerk zu den weichen Lippen herab, die ihn so oft sanft anlächelten, wie auch jetzt. Er schluckte und drückte Cade von sich, dann stand er auf. „Danke, dass du heute für mich da warst, Cade. Leg dich jetzt mal schlafen, ich hab noch einiges an Papierkram zu erledigen.“ Dem sorgenvollen Blick, den er nun zugeworfen bekam, entgegenete er mit einem Seufzen. „Keine Angst. Ich bleib doch hier bei dir im Raum und mir geht es wieder gut.“ Endlich legte sich Cade langsam hin und zog die Decke über sich. Zeke wandte sich ab und setzte sich an seinen versifften Schreibtisch, bei dem die Unterlagen in einem heillosen Chaos querbeet lagen. Er warf sich in den Schreibtischstuhl und blieb wie ein Schluck Wasser in der Kurve darin sitzen. Über den Tisch hinweg beobachtete er den Asiaten, der vor Erschöpfung sofort eingeschlafen war. „Zeke“, sagte er leise zu sich selbst. „Du brichst deine eigenen Regeln. Du fängst an ihn zu sehr zu mögen.“
 


 

~Fortsetzung Folgt~
 

Und in Kapitel 10?
 

Zeke zündete sich die Zigarette an und beobachtete wie der Qualm sich in der Dunkelheit der Nacht ausbreitete. Eine kalte, trostlose Nacht. Eine Nacht in New York. Als er in die nächste Gasse abbog zog etwas seine Aufmerksamkeit auf sich. "Großer Gott!" die Zigarette fiel ihm aus dem Mundwinkel als er auf jemandem am Boden zu lief und nach dessen kalten, bleichen Hand griff, die dann leblos in seiner Lag. "Cade! Hörst du mich?!" er strich ihm eine schwarze Strähne aus dem kreideweißen Gesicht.

Because i like you

Wie immer: Hide-Zou gehört nicht uns und wir verdienen hiermit kein Geld... außerdem wird wieder dran erinnert das wir Drogenkonsum, Besitz und Handel in keinster Weise befürworten! Es ist alles nur frei Erfunden, damit ihr mehr Spaß habt :D
 

Schaut ab und an mal im Zirkel vorbei und bald ist unser 'Special' fertig ;D freut euch drauf <3 und mal wieder danke ihr lieben Kommischreiber bleibt uns treu ^-^
 

„Ist der Mond nicht schön?“, fragte Cade leise, der auf Zekes Chefsessel saß mit einem Buch über Astrologie auf dem Schoß, in dem viele schöne, farbige Bilder waren. Auf dem, was er aufgeschlagen hatte befand sich das Abbild eines riesigen Vollmonds, umfangen von der tiefen Schwärze des Universums. Er saß im Schneidersitz und wippelte wie auf einem Schaukelstuhl. Der weite Pulli und die Jogginghose, die eigentlich Zeke gehörten, verschluckten den Körper des schwarzhaarigen Asiaten fast komplett.

Der eigentliche Besitzer der Kleidung lag bereits auf seinem Bett, einen Arm hinter dem Kopf verschränkt.

Das T-Shirt, das er zur Abwechslung trug, ließ einen Blick auf seinen Oberarm frei, um den sich sein Tattoo wie Stacheldraht schlang. Zwischen seinen Lippen steckte noch eine halb abgebrannte Zigarette und zwischen zwei Fingern der Hand, die an der Bettkante hinab baumelte, klemmte eine Flasche Versautes. Er sah herüber zu seinem derzeitigen Mitbewohner seines kleinen, heruntergekommenen Untergrundzimmers und blies den Zigarettenqualm durch die Nase hinaus während er schon wieder neuen Qualm durch den Mund inhalierte. „Ja, sehr schön“, murmelte Zeke vor sich her und hob die freie Hand an um Cade mit den Fingerspitzen zu sich zu winken. „Komm doch mal rüber, Schätzchen. Du blätterst jetzt schon seit einer Stunde in dem Buch da herum.“
 

Cade klappte besagtes Buch zu und stand auf um zu Zeke herüber zu watscheln und sich zu ihm auf das Bett zu legen. Er lehnte sich etwas über den Dealer und verschränkte die Arme auf seiner Brust und legte dort dann sein Kinn ab. So sah er ihm dann tief in die Augen, deren Pupillen heute erschreckend groß und Schwarz waren. „Augen sind auch wie ein Universum. So tief und weit und schwarz“, flüsterte er. Zeke lächelte darüber nur und nahm sich die Zigarette aus dem Mundwinkel.

Sie wurde schlichtweg auf dem Boden ausgedrückt und dort liegen gelassen. „Lach nicht. Findest du Augen nicht auch schön?“, schmollte Cade, der das Licht ausschaltete und nun nur noch die kleine Nachttischlampe das Zimmer davor bewahrte komplett von der Dunkelheit verschlungen zu werden. „Doch, Augen sind schön“, erwiderte Zeke, „besonders deine. Die sind ziemlich“, er suchte nach dem richtigen Wort, „speziell.“
 

Der Asiat lächelte und stupste seinem Zuhälter mit einem Finger auf die Nase, dann legte er seinen Kopf an Zekes Schulter und ließ seine Hand über die Brust wandern während er mit dem eigenen Körper etwas näher an den des anderen drängte. Der Engländer legte einen Arm um den Asiaten und streichelte ihm über den Rücken hinab. Für einen Moment strich die Hand über den Po, als er das aber registrierte, wanderte sie schnell wieder ein paar Stockwerke hinauf. Cade blinzelte einen Moment und zögerte, dann streichelte er über Zekes Arm langsam nach hinten und drückte sie ganz heimlich wieder hinab.
 

„Na? Versuchst du dich an mich ranzumachen?“, fragte der Dealer mit einem Grinsen. Cade sah ihm lediglich leicht schmollend an. „Vielleicht will ich dir einfach nur nahe sein“. Nahe sein. „Du weißt aber, dass es gefährlich sein kann, mir nahe zu sein.“, erwiderte Zeke leise und konnte irgendwie ein leicht melancholisches Lächeln nicht unterdrücken.
 

„Hey hey…“, kam es aufmunternd von dem Asiaten, der sich nun leicht über Zeke lehnte und zu ihm herab sah. „Ich hab in Google nachgesehen, wie du gesagt hast. Ich weiß jetzt alles.“, hauchte er und führte Zekes Hand wieder ein Stück weiter herab. „Ich weiß was es bedeutet, ich weiß auch das wir mit einem Gummi-„ was ihn kurz etwas skeptisch gucken ließ - wie sollte ein Gummi ihn schützen? Damit band man sich doch die Haare zusammen, „verhindern können, dass ich mich bei dir anstecke.“ „Ja aber-„ Cade legte ihm den Zeigefinger auf die Lippen. „Lass mich ausreden. Ich weiß auch, dass es kaputt gehen kann, aber selbst dann ist es nur eine ganz geringe Chance. Es ist meine Entscheidung, Zeke. Ich will dir trotz meiner Angst vor Sex nahe sein. Ich will dich trotz meiner Angst vor Sex so spüren wie ich die anderen Männer jeden Tag spüre. Weil“, Ja weil? Der Junkie blickte Cade abwartend mit dem Zeigefinger auf den halb geöffneten Lippen abwartend an, „weil ich dich sehr gern hab.“

Die Bierflasche wurde die letzten paar Zentimeter auf den Boden herab sinken gelassen als er die Arme nun um den Körper des Asiaten schlang und den Zeigefinger bei Seite zog, ehe er die Lippen auf die des anderen drückte und die Augen schloss.

Auch Cades rote Augen schlossen sich langsam, nachdem sie sich zunächst geweitet hatten. Es war ein schönes Gefühl seine warmen, weichen Lippen zu spüren und seinen Atmen so nah bei sich. Es beschleunigte noch einmal das Herzklopfen, das er ohnehin schon hatte.
 

Er hatte das Gefühl sein Herz wollte einen Marathon gewinnen. Er spürte auch den kühlen Stahl des Piercings in den Lippen des Dealers, die sich jetzt einen Spalt breit öffneten, sodass sich zu dem Metall auch das Kügelchen in seiner Zunge gesellte. Für Cade war diese Situation zunächst ungewohnt – aufregend, doch die schönen Gefühle gaben ihm bald den Eindruck, dass er sich fallen lassen konnte.

Zeke spürte wie der Kleinere, der erst ein wenig krampfig gewesen war, sich in seinen Armen entspannte und sich nun eng an ihn drückte. Doch nur für einen Moment. Dann löste er sich wieder ein wenig von ihm und brachte etwas Luft zwischen die beiden Körper, jedoch nur damit seine Hände Platz hatten unter das T-Shirt zu wandern.

Zeke richtete sich ein wenig auf und Cade kletterte über ihn auf seinen Schoß. Die Finger griffen um das Shirt und wollten es ihm über den Kopf ziehen. Zeke half ihm. Zittrige Finger glitten durch seine Haare, die ganz nach dem Vorbild Chaostheorie gestylt waren. Während Cade die Arme nun um seinen Nacken schlang und den Kuss wieder aufnahm, den sie hatten unterbrechen müssen, legte er eine Hand an die Hüfte des Kleineren und drückte ihn daran gegen sich.

Zeke, was tust du hier? Fragte er sich selbst. Du handelst gegen deinen Verstand. Bist du etwa selbst schon so blind und taub? Doch die in Gang geratene Kettenreaktion war nicht mehr aufzuhalten – erst recht nicht als sich Cade den Pullover über den Kopf zog und er die weiche Haut an seiner eigenen spüren konnte. Eine im schlimmsten Falle tödliche Kettenreaktion. Schieb den Gedanken weg Zeke, er tut das aus freien Stücken, er kennt die Gefahr. Kennt er sie wirklich?

Der junge Mann, dem du erst das Lesen und Rechnen beibringen musstest? Bist du sicher, dass er sich über die Gefahr wirklich im Klaren ist?

Komm schon, Andreij Romanov. Sei Egoistisch. Das bist du doch sonst auch immer. Genieße es jetzt, genieße es wie er dich spüren will, keine kleine Hure die dir einen blasen will um an etwas Heroin zu kommen. Zeke lehnte sich auch nicht wie gewöhnlich zurück und ließ Cade einfach nur an seiner Zunge lutschen. Nein, der Kuss ging auch von ihm, sehr leidenschaftlich aus. Den immer leicht verplanten Japaner freute es sehr zu spüren wie Zeke offenbar auf ihn einging. Wie er sich selbst langsam fallen ließ. Das er jetzt das mit ihm tun würde, was er schon so oft hatte mit ansehen müssen, bei seinen ganzen Mädels. Nun ließ der Asiat die Hand herunter wandern und begann Zeke auf der Hose mit sanftem Druck zu streicheln. Er hatte es schon oft getan und wusste wie er es tun musste um gewisse Reaktionen zu bekommen. Aber bei noch keinem hatte er sich so über jene gefreut wie bei seinem Zuhälter. Dieser zog die Luft tief ein ehe er Cades Beine nun rechts und links von sich herunter drückte und seine eigene Hose, leicht hecktisch öffnete und herab strampelte.
 

Cade’s Fingerspitzen glitten sogleich wieder herab zu ‚ihm‘ Huh. Nanu? Was war denn das?

Der Blick senkte sich erstaunt und neugierig. Dann wurde er zunehmend blasser um die Nase während sich die roten Augen Zeitgleich weiteten. Ein Metallring durch…Oh Gott. Zeke, der praktisch sehen konnte, wie das Blut aus dem Kopf des Asiaten wich, hob er schnell die Hand an und streichelte ihm über die Wange.

„Hey, Schätzchen. Nicht umkippen jetzt. Es tut nicht weh.“ Nicht mehr. „Lass dich nicht irritieren. Es fühlt sich sogar schön an für dich und für mich auch.“ Zögerlich sah Cade hinab und ließ seine Hand dem Blick folgen. Der Daumen strich über den metallenen Ring. Tief wurde die Luft in die Lungen gezogen während Cade unentwegt hinab starrte und Zeke dabei nun weiter streichelte. Der Dealer, dessen Hand über den Hals hinab zu Schultern und Brust seines kleinen Freundes streichelte, bemerkte den Blick mit Skepsis.

„Scheint dich ganz schön zu faszinieren das Piercing.“ „Nein“, erwiderte Cade dann leise und neigte den Kopf schief während er den Blick nun los riss und hinauf in die grünen Augen des leidenschaftlichen Liverpoolfans richtete. „Aber ich finde du hast den schönsten Penis, den ich bisher gesehen habe.“ Er sagte das mit so einer ahnungslosen Unschuld, dass Zeke zunächst die Spucke wegblieb. Was ein Kompliment. Die schmalen Lippen zogen sich zu einem verzweifelten Lächeln. „Danke.“ Mit diesem Wort hatten seine Finger Cades Hosenbund erreicht und zogen die ohnehin lockere Jogginghose samt Unterwäsche hinab und stellte interessiert fest, dass das alles den Kleineren ganz schön erregt hatte. Der Asiat spürte nun wie die wärmen Hände des Dealers über die Hüften nach hinten glitten und über seinen Po strichen. Erst nur über die Rundungen doch dann fanden die Finger langsam ihren Weg zu einer empfindlicheren Stelle.

Erstaunt über das angenehme Gefühl, dass sich in ihm ausbreitete als er zunächst einen und dann auch zwei Finger seines Zuhälters in sich spürte, ließ er von Zekes bestem Stück ab und umarmte ihn stattdessen einfach wieder eng. Dass es ihm sogar ein Keuchen entlockte, erschrak ihn selbst. Sexuelle Erregung – das hatte er bisher noch nicht bewusst gespürt. „Zeke“, hauchte er leise „wieso fühlt sich das so gut an? Was machst du?“ Der Dealer entfernte seine Finger wieder von ihm und sah ihn tief einatmend an. „Was ich mache? Schnell n Gummi finden jetzt.“ „Hier nimm meins!“ kam es sofort heroisch von Cade, der sich in sein Haar griff und das Haargummi aus diesen Löste und Zeke mit großen Augen entgegenhielt.
 

Nun ging es nicht anders. Der selbst drogenabhängige Dealer konnte erst ein Grinsen, dann ein Prusten nicht unterdrücken. „ Cade. Oh man du… du bringst mich irgendwann nochmal… nee ey. Ich …“, stammelte er sich zurecht und schlug eine Hand vor sein Gesicht. „ Das würde dich nicht schützen mein Lieber, das ist ein Haargummi. Für die Haare.“ Und damit mein ich nicht die Sackhaare. Hing er in Gedanken noch an. „ Moment.“ Er griff neben das Bett wo seine Hose lag, zog sie hinauf und wühlte in seinen Taschen herum ehe er das richtige ‚Gummi‘ hervorzog. „ Das hier ist ein Kondom, umgangssprachlich auch Gummi genannt“, sagte er grinsend. Auch wenn das Grinsen langsam wieder in sich zusammen fiel. „ Cade“, begann er und dieser sah leicht beschämt und nun fragend zu ihm herab. „Ich möchte, dass du das ab jetzt auch bei deinen Kunden benutzt.”

Der Schwarzhaarige nickte leicht und sah dem Dealer der es ihm nun genau zeigte wie es funktionierte zu wie er sich dieses dünne Gummi über sein ‚Männlichkeit‘ herab rollte.
 

„Ich warne dich!“ Cade sah Zeke einen Moment lang fast schon ängstlich an, als dieser so drohend zu sprechen begann. Der Dealer jedoch deutete mit dem Zeigefinger drohend auf sein bestes Stück. „Wehe du gehst kaputt! Dann, dann… weiß ich auch nicht. Fang ich an zu heulen oder sowas“, murmelte er als er nun die Arme wieder um den Japaner schlang und ihn zu sich zog.

„Bist du dir sicher, dass du das willst?“, hauchte er leise und Cade ließ seinen Kopf nach vorne sinken, sodass er mit der Stirn gegen seine lehnte. „Zeke“, flüsterte er, „ich bin mir so sicher wie die Sonne heiß, die Erde rund und das Universum groß ist. Und wenn es meinen sicheren T-“ Zeke legte ihm einen Finger auf die Lippen. „Psscht. Ich hab verstanden.“

Seine Hände legten sich wieder an Cades Hüften und zogen diese über sich in Position. Er drückte ihn soweit hinab, dass die Spitze schon die Stelle berührte, in die sie gleich eindringen wollte.

Er zögerte. Er wollte es und eigentlich doch wieder nicht. Cade war es, der ihm den entscheidenden Schritt abnahm und sich sehr langsam und sehr vorsichtig sinken ließ. Die Augen wurden zusammengekniffen, die Lippen verzogen. Es schmerzte. Jetzt war er wieder auf Augenhöhe mit dem Dealer und als er seine öffnete sah er in die grünen des anderen. Es dauerte einen kleinen Moment, dann konnte Zeke sehen, wie sich die Mundwinkel des anderen zu einem Lächeln zogen. „Es tut weh“, sagte er leise, „aber ich bin glücklich.“
 

Cade war so, putzig, so verplant und so unwissend, dass er einfach nur unglaublich süß war. ARG, man, Zeke, jetzt komm wieder runter, das ist nur Sex hier. Mehr nicht! Herrgott! Ermahnte er sich erneut selbst.

„Du fühlst dich gut an. Ich hoffe das, der Schmerz bald vorbei geht. Also, bei dir…“ er zog Cade’s Oberkörper zu sich herab um ihn erneut zu küssen, ehe er sich langsam und für Zekes Verhältnisse unglaublich vorsichtig in dem anderen zu bewegen begann. Cade genoss es wie sein Zuhälter so vorsichtig war. Wie er, sobald er sich etwas verkrampfte, sofort inne hielt um es ihm so schön wie möglich zu machen. Es machte ihn unglaublich Glücklich. Ja, Cade machte es sehr Glücklich.

Und Andreij? Was machte es mit dem HIV positiven Engländer?

Er versuchte alle Sorgen bei Seite zu drängen und den Moment zu genießen. Einen der wenigen Momente in seinem Leben, in dem er mit jemandem wegen einem Gefühl schlief und nicht aus reiner Geilheit. Es war schön zu sehen, wie Cade immer mehr genießen konnte, wie er letztlich sogar die Augen schloss, sich an ihm festhielt als er ihn von sich herunter hob und auf den Rücken legte um sich selbst über ihn zu lehnen und mehr Kontrolle über seine Bewegungen zu haben und wie er den Kopf in den Nacken legte als die Stöße leidenschaftlicher wurden und intensiver.

Wie er leise seinen Namen flüsterte und ihn noch tiefer in sich zog, als die schönen Gefühle endgültig den Schmerz verdrängten. Und die warme Enge um sich zu spüren und die nackte, feuchte Haut an seiner. Zitternde Fingerspitzen, die sehnsüchtig über seinen Körper glitten und eine heiße Spur auf ihm hinterließen.

Es waren die letzten Bewegungen, bei denen sich die Beine des Kleineren noch etwas weiter spreizten und sich der Körper ihm sogar wollüstig, verlangend entgegen reckte und der Blick vor Lust verhangen war ehe sich alle aufgebaute Anspannung zuckend und erlösend in wenigen aber unendlich langen und intensiven Sekunden entlud.

Er spürte wie ‚er‘ immer wieder noch sich leicht bewegte, als er die Augen öffnete und auf den Asiaten herab sah, der schwer atmend unter ihm lag und sich noch immer hitzig gegen ihn drückte, wenngleich sich auch auf seinem Bauch ein paar weiße Tropfen befanden. Zeke zog sich aus ihm zurück. Er legte sich neben ihn und der brennende Körper des anderen kuschelte sich direkt an ihn.

„Es war wunderschön, Zeke. Wunderschön.“ Schweigend küsste er ihn auf die Schläfe als er die Decke über die beiden Körper zog.

Die Arme wurden um den noch leicht zitternden Körper des Asiaten geschlungen, was dieser unglaublich schön fand. Nein, nicht schnell seine Kleidung wieder anziehen, das Geld nehmen und gehen, sondern hier liegen bleiben und in den Armen gehalten werden. War das ein schönes Gefühl. „ Schlaf gut.“, hauchte der halbe Engländer leise, der es unterdrückte jetzt noch eine zu rauchen. Nein, er schloss selbst die Augen. Er wollte jetzt einfach nur schnell und die Entspannung genießend einschlafen. Keine großartigen Gedanken mehr, einfach schlafen.

„Du auch Zeke.“, flüsterte er, lehnte sich zu ihm um ihm einen Kuss auf die Wange zu hauchen. „Träum schön.“, flüsterte Cade unglaublich Glücklich als er die Augen ebenfalls schloss. Auch er genoss es noch ein wenig, diese Entspannung, die sich in seinem Körper ausgebreitet hatte. So dauerte es nicht lange bis beide, der Zuhälter und sein Stricher, Arm in Arm eingeschlafen waren.
 

Der nächste Morgen kam und mit ihm die Gedanken. Zeke war schon etwas länger wach gewesen und hielt es jetzt nicht mehr aus wach neben dem ab und an schmatzenden Cade zu liegen. „Hey, aufwachen, Kleiner. Aufwachen!“, kam es von ihm als er leicht an Cade rüttelte. „Hm, mah!“ Die roten Augen blinzelten verschlafen als sie aufgeschlagen wurden. Er lächelte und sogleich lagen die Arme wieder um Zekes Nacken.

So schön nach dieser Nacht bei ihm aufzuwachen. „Cade, ich…“, begann der Dealer, der die Arme wieder von sich zog und den Blick senkte. Er hatte die letzten Minuten sehr intensiv darüber nachgedacht, wie es weiter gehen sollte. Und er war zu dem Entschluss gekommen, dass er einfach das Beste für Cade wollte. Und das Beste war, wenn es überhaupt nicht weiter ging. Denn er selbst war definitiv das Schlechteste, was ihm passieren konnte. Der kleine Asiat war jung, niedlich und hatte in der Welt dort oben noch eine Perspektive. Zeke hatte schon so viele Leben zerstört, doch dieses hier, musste er sich eingestehen, wollte er eigentlich nur schützen. „Cade“, begann er nochmal und schluckte. Doch der Schwarzhaarige lächelte weiter so unglaublich glücklich und sprach nun selber: „Zeke, es ist so schön bei dir. Ich will nie wieder fort von hier. Ich bleibe immer bei dir!“ Die Worte Stachen in der Brust des Dealers – er würde ihm das Herz brechen. Aber es musste sein.

„Cade“, begann er ein letztes mal als der Schwarzhaarige aufsah und zu Uhr blickte „Oh, Mist! Ich hab doch einen Termin bei einem Kunden, ich muss los! Wir reden später, ja? Ich hab dich gern Zeke.“ Mit einem Küsschen auf der Wange blieb der große, schlacksige Mann mit den strubbligen Haaren, dem Kinnbärtchen und den Piercings alleine auf dem Bett sitzend zurück.
 

„Mr. Zou, Sie hören mir jetzt zu!“, kam es in einem ungewohnt harten Tonfall von der Haushälterin, die dem auf Durchzug geschalteten Rechtsanwalt bis in das Arbeitszimmer hinterher gelaufen war.

„Mary, ich hab Ihnen doch schon gesagt, dass es mir egal ist wo er ist.“, sprach er leise obwohl er wusste, dass es Mary klar war, dass es nur eine Lüge war. „Aber hören Sie doch, ich hab ihn gesehen!“ Das brachte Hide nun doch zum aufhorchen. „Und wo?“, fragte er seine Haushälterin nicht ansehend als er seine Aktentasche auf den Tisch legte und öffnete. „Ich sah wie er wenig bekleidet in ein Auto einstieg. Hide, ich denke er verkauft sich. Sie müssen ihn zurück holen, Sie...“ –„Ich muss gar nichts!“, kam es nun barsch von dem Anwalt der sich zu ihr drehte. „Es war seine Entscheidung einfach abzuhauen. Ich hab keinen Grund ihm nachzulaufen. Ich bin froh, dass er endlich weg ist. Er hat doch nur genervt und mein ruhiges und geordnetes Leben durcheinander gebracht“. Mary atmete tief ein und lehnte sich nun seitlich gegen das Bücherregal.

„Er hat etwas Licht in ihr trostloses, dunkles Leben gebracht. Etwas Farbe in dieses schwarze, verbitterte Anwesen.“ „Reden Sie nicht so mit mir.“ Oh Hide wieso geben sie es nicht einfach endlich zu? Wieso geben sie nicht zu, dass sie ihn vermissen, dass sie sich um ihn sorgen? Mary seufzte leise und die ältere Frau drückte sich die Hand leicht gegen die Brust.

„Dann geh ich ihn allein suchen, wenn Sie zu stolz und zu feige dafür sind, Hide!“, warf sie ihm dann letztendlich noch entgegen als sie sich zum Gehen drehen wollte. „Gut, machen Sie das, aber glauben Sie nicht, dass ich Ihnen dafür Frei gebe und… Mary?“, fragte der Anzugträger erschrocken, als die ältere Dame sich in die Schürze Krallte und gegen die Türzarge sank. „Mary?!?“, wiederholte er nochmals als er auf sie zulief und sich zu der nun auf den Boden gesunkenen Frau kniete. Etwas sehr Seltenes war nun in dem Gesicht Hide Zou’s zu sehen: Angst in den braunen Augen des Anwalts. „Ganz ruhig atmen! Hier, halten Sie sich an mir fest, ich ruf den Notarzt...“
 

Es war jetzt schon ungewöhnlich viel Zeit verstrichen, seitdem Cade aufgebrochen war. Eigentlich hätte er schon längst zurück sein müssen. Zeke ging in seinem Zimmer auf und ab, mit einer für ihn ungewöhnlichen Nervosität. Er hatte irgendwie ein ungutes Gefühl. Zeke beruhig dich, sagte er zu sich selbst und warf sich auf seinen Sessel. Er zog ein Päckchen weißes Pulver aus seinem braunen Ledermäppchen und zog es auf seinem Schreibtisch zu einer Linie. Das würde ihm helfen ruhiger zu werden. Bald würde Cade heim kommen und er würde ihm alles schonend beibringen. Er lehnte sich zurück und schloss die Augen. Sicher hatte sich der kleine Idiot nur in irgendwas in einem Schaufenster verliebt und die Zeit vergessen.

Er schloss die Türe des Hauses hinter sich, aus dem er gerade kam. Der Mantel wurde geschlossen und schützte den kleinen Asiatenkörper vor der kühlen, schmutzigen Luft in den Straßen New Yorks.

Auf dem Weg nach Hause bemerkte er, wie ihn Schritte verfolgten. Ihr klang verebbte wenn er anhielt und setzte sich fort, als er weiter ging. Die Spiegelung eines Schaufensters verriet ihm, dass sein Gefühl ihn nicht hinters Licht geführt hatte. Sein Stalker war wieder da. Und die Gegend war menschenarm. Cade flüchtete sich in eine nahegelegene Bar, in der er lautes Treiben hörte. Hier würde er ihn sicher in Ruhe lassen. „Eine Cola bitte.“ Doch diese Hoffnung löste sich alsbald in Rauch auf. Kaum hatte sich der Asiat an den Tresen gesetzt, verrieten ein kühler Windzug und das Scharben von Hockerbeinen auf dem Boden, dass er nicht mehr alleine war.

„Hier, bitte. Ihre Cola.“ Er hörte wie das Getränk abgestellt wurde, dann drehte er sich langsam um. Aus dem Augenwinkel erkannte er neben sich den Mann, der ihn seit Tagen verfolgte. Die Gläser der Hornbrille spiegelten das Licht, sodass er die schwarzbraunen Augen darunter nicht erkennen konnte, doch er war sich sicher ihre Blicke auf sich zu spüren. Cade atmete tief ein und spürte wie sich der Stoff um seine Brust dabei straffte. „Sag nichts“, unterbrach ihn die Stimme seines Verfolgers, ehe er etwas sagen konnte. Cade ließ die Luft unverrichteter Dinge wieder aus den Lungen entweichen.

„Ich sage es noch einmal: Du hast dieses Leben hier nicht verdient. Komm mit mir mit ich kann dir alles geben.“

Die roten Augen des Kleineren verengten sich nicht sonderlich zugeneigt. „Ich will nichts von dir, versteh das endlich.“ „Gib mir nur die eine Chance dich von mir zu überzeugen.“, flehte der Mann neben ihm. Cade rollte die Augen, nickte dann aber „dann schieß los.“ Er sah wie der Mann nun selber aufgeregt war und nervös einatmete. „Ich heiße Mika und ich arbeite als Abteilungsleiter bei der City Bank. Ich habe ein schönes Appartement direkt in einem angesagten Viertel der Stadt.“

Hecktisch leckte er sich über die Lippen, als er den gelangweilten und alles andere als beeindruckten Blick des zierlichen Mannes sah. „Stell dir vor“, fuhr er fort und lehnte sich etwas zu ihm herüber, „wir zwei suchen uns einen kleinen Welpen aus dem Laden aus, vor dem du gestanden hast. Ich kauf ihn dir!“ Das war das erste, wirklich interessante, das Mika in Cades Augen sagte. Dieser allerdings schüttelte den Kopf. „Tut mir leid. Ich bin glücklich, hier wo ich bin. Lass mich einfach in Frieden.“

Mit diesen Worten drehte er ihm seine Kehrseite zu. Fortan hörte er nur noch Stille neben sich, doch Mika blieb sitzen. Cade wartete eine Weile ab, doch als sich nichts regte, trank er nur schnell seine Cola aus, bezahlte und verließ die Bar wieder. Diesmal blieb sein Verfolger zurück. Draußen angelangt atmete er erleichtert aus. Vielleicht hatte der Spuk jetzt ein Ende. Er bog gerade in die Gasse zum Waschsalon ein, als er sich irgendwie ungut fühlte. Kalter Schweiß trat auf seine Stirn und ein Schwindelgefühl breitete sich aus. Die Atmung wurde schwer und er bekam Angst.

Mit einer Hand stützte er sich an einer Hauswand ab. Was geschieht hier? Was ist los mit mir? Die freie Hand krallte sich in den Stoff des Mantels als er langsam auf die Knie sank. Zeke, Hilf mir!
 

Er hatte es einfach nicht mehr ausgehalten. Das Iphone in Cades Tasche vibrierte vor sich hin. Der Ton war noch von seinem 'Kundenbesuch' ausgeschaltet, aber selbst wenn es klingeln würde, hätte er wohl keine Kraft gehabt ran zugehen. Zeke lief durch die Straße vor dem Waschsalon, er hatte in der Akte nachgesehen bei welchem Mann Cade gewesen war und würde einfach den Weg abgehen, den Cade auf dem Weg zum Waschsalon hätte zurücklegen müssen. „Cade, Scheiße, geh ran!", fluchte er leise und trat die zerknüllte Coladose, die er schon eine ganze Weile vor sich her kickte, nun mit Wucht nach vorn. „Großer Go...-" mehr brachte er nicht hervor als er schnell die paar Schritte nach vorn lief. Der Asiat lag gar nicht weit entfernt von ihm an eine Hauswand gesunken auf dem Boden. Zeke lief zu ihm und ging sofort auf die Knie und rüttelte leicht an ihm.

„Hey, Cade, mein Kleiner. Schnuffel, hey", sprach er recht schnell und drehte das blasse Gesicht des Asiaten zu sich. Er sah es in den Augen. Zu oft hatte er schon in das Gesicht eines Menschen mit Überdosis gesehen. „Wieso?", brachte er leise hervor und griff nach seinem Iphone. Erst jetzt merkte er, wie sehr er zitterte. „Großer Gott, Cade, wieso? Wieso hast du das gemacht? Fuck."

Er spürte, wie die Augen zu brennen begannen als er auf den leblosen Körper seines 'Strichers' herab blickte, der in seinen Armen lag, als er die Stimme am anderen Ende hörte -911 Emergency...- „Ich... ich brauche einen Krankenwagen“…
 

~Fortsetzung Folgt~
 

Und im nächsten Kapitel:
 

Die dunklen Augen des Anwalts sahen noch einmal auf die ungewöhnlich blasse und älter, sorgenvoller als sonst erscheinende Haushälterin herab. "Ich gehe mir einen Kaffee holen.", sagte er und stand von dem Stuhl auf, der an Marys Krankenbett stand. Die Schritte führten ihn hinaus auf den unnatürlich steril riechenden Krankenhausflur. Kaffee aus dem Automaten. Hide verzog die Lippen als er eine Münze in den Automarten warf. Als er sich wieder umdrehen wollte fiel sein Blick in die offen stehende Türe eines Krankenhauszimmers, in das gerade eine Schwester gegangen war. Schwarze Haare breiteten sich auf dem weißen Kopfkissen aus und ein kreideweißes Gesicht wurde von ihnen umrahmt. er traute seinen Augen nicht, das war doch....

Please don't leave me alone

Hide-Zou gehört leider nicht uns und wir verdienen auch kein Geld hiermit. So schön das auch wär. Wir sind gegen Drogen, und Gewalt und befürworten oder verherrlichen das in keinster Art und Weise! Alles böses Zeug!
 

Halloooo ihr Lieben, heute mal wieder ein kürzeres Kapi, nicht böse sein! Wir hoffen das ihr trotz des geilen Wetters zum Lesen kommt. Wie immer vielen lieben Dank für die Kommis, freut uns das ihr Zeke mögt :D (Auch wenn der Hide in mir irgendwie angepisst ist ;) Viel Spaß und schaut euch das Special im Zirkel mal an, is cool!
 

Er sah eine weiße Decke und roch sterile Krankenhausluft. Es war warm und weich um ihn herum und er fühlte sich schwerelos. Nur ein leichtes Pieken durch eine Infusionsnadel in seiner Armbeuge war irgendwie unangenehm. Cades rote Augen betrachteten das weiße Bett, dann wanderten sie herüber zu dem Nachttisch, auf dem ihm gleich der Blumenstrauß auffiel, der in einer Vase stand. An ihm hing ein Zettel. „Vergiss mich nicht“, stand darauf, mehr nicht. Von wem war das? Der Blick wanderte weiter und fand letztendlich einen Zettel. Vorsichtig griff der Schwarzhaarige danach und zog ihn zu sich. Was er dort fand war ein Scheck von einer gewaltigen Summe, ausgestellt von einem gewissen Herrn „Hide Zou“. Die Augenbrauen zogen sich kritisch zusammen und die Augen weiteten sich ein wenig. Allein diesen Namen zu lesen ließ ein schmerzhaftes Stechen durch seine Brust wandern. „Was soll das?“, fragte er an sich selbst gewandt. Hide war also hier gewesen und hatte ihm einfach nur diesen Scheck hinterlassen. Wie freundlich. „Denkst du wirklich du könntest das mit dem Geld wieder gut machen?“ Die Lippen verzogen sich und er zerknüllte das Blatt Papier, dann senkte er den Kopf. „Oder, dass es dich ersetzen könnte?“ Nur ein leises Flüstern.
 

„Das Geld ist nicht für dich.“ Cade erschrak als er die Stimme von der Anderen Seite seines Bettes hörte. Der schwarze Schopf fuhr herum und entdeckte dort einen Asiaten mit dunklen Augen, langen Haaren und einem viel zu perfekt sitzenden Anzug. „Das Geld ist für das Krankenhaus. Weißt du wie viel eine Nacht hier kostet? Ganz zu schweigen von den Medikamenten, die sie dir geben müssen.“

Cade blies sich eine Strähne aus dem Gesicht und lies das zerknüllte Stück Papier wieder auf den Tisch fallen. „Kosten?“, fragte er und Hide nickte. „Ja natürlich oder denkst du, dir wird hier umsonst geholfen?“ Nichts ist umsonst, hing er noch in Gedanken an. „Wieso hilfst du mir?“, fragte Cade leise als Hide wieder auf sein Bett zuging und sich auf dieses sinken lies. „Soll ich nicht? Ich hab dich zufällig hier gesehen, nicht das du denkst, dass ich wegen dir hier bin. Mary hatte einen Herzinfarkt. Sie hat es sehr mitgenommen, dass du weg warst. Vor lauter Sorge ist sie dich suchen gegangen und während einem kleinen“ Streit „bei einer kleinen Meinungsverschiedenheit mit mir ist sie dann zusammengebrochen. Sie ist sicher sehr froh wenn sie erfährt, dass du wieder da bist“, sagte er ruhig und hob den zerknitterten Scheck auf, dieser wurde zerrissen, ehe ein weiterer aus seiner Tasche gezückt und ausgefüllt wurde. „Wer sagt, dass ich wieder da bin?“, kam es von dem Schwarzhaarigen, der ganz und gar nicht vorhatte wieder zurück zu dem Anwalt zu gehen.

Hide hob eine Augenbraue an und musterte das krankenblasse Gesicht des Anderen. Dann lächelte er ein wenig herablassend. „Wo willst du denn sonst bitte hin? Solltest du nicht dankbar sein, dass ich dich wieder aufnehmen würde?“ Allerdings erkannte er keine Freude in den Augen des kleineren Asiaten, der mit den Händen in die Bettdecke griff und ihn verbissen ansah. „Zurück, da wo ich gewesen bin. Zurück zu Zeke. Der war nämlich immer für mich da, hat mich nie alleine gelassen und hat mich sehr gern.“ Hide konnte kaum fassen wie man lieber wieder zurück in so einen Drogensumpf wollte als bei ihm im Luxus zu leben. „Außerdem mag ich ihn“, hängte Cade noch nuscheld an. Er beobachtete wie Hides Blick ihn nun eine Weile lang stumm musterte und dabei nicht sonderlich erfreut wirkte. „Sag Mary, dass es mir leid tut und dass sie sich keine Sorgen machen brauch, dass ich da, wo ich jetzt lebe, gut auf gehoben bin.“

Er kam hierher, bezahlte für ihn das Krankenhaus, machte ihm das Angebot wieder bei ihm leben zu können und Cade zeigte kein bisschen Dankbarkeit dafür? Der Anwalt schloss die Augen einen Moment und drehte sich dann um. Mit dem Rücken zu Cade stehend zuckte er mit den Schultern. „Gut. Mach was du willst.“ Mit diesen Worten schloss sich die Türe und Cade war wieder allein in seinem Zimmer. Er sah gegen die Türe. Es stach immer noch in seiner Brust. Jetzt noch viel mehr als vorher. Warum? Warum konnte es ihm nicht einfach egal sein, so wie Hide auch alles egal war?!

Hide sah jetzt schon Mary ihn mit drohendem Blick ansehen und ihn dazu ermahnen Cade doch noch zu sich zu holen. Aber nein. Er hatte die Rechnung bezahlt, hatte ihm wieder angeboten ihn aufzunehmen, er hatte seinen Soll erfüllt, sogar noch mehr als das. Der Heiligenschein über Hides Kopf blendete einen schon fast. Es dauerte nicht lange als Cade schon ohne einen Entlassungsbericht aus dem Krankenhaus floh. Von wem der Strauß Rosen war, der auf seinem Nachttisch gestanden hatte, hatte er nicht rausgefunden. Doch der Gedanke, dass er vielleicht von Zeke war, hatte ihn immer zum lächeln gebracht. Cade hatte alles bei sich was ihm gehörte und das trug er an seinem Körper, denn bis auf etwas Kleidung hatte er nichts. Er lief durch die Straßen, wurde einmal von einer netten Frau mitgenommen, ehe er frierend und ziemlich fertig bei dem Waschsalon ankam.

„Zuhause“, hatte er leise gehaucht als er durch den Salon hindurch ging, durch die Privat Tür, den Gang entlang und die Treppe herunter. „Du hast hier nichts zu suchen“, kam es von dem Türsteher, der ihn eigentlich immer mit einem Lächeln hineingelassen hatte. „A -aber Ben, ich“, weiter kam er nicht als der Türsteher ihn mit der flachen Hand zurück stieß. „Verschwinde. Zeke ist nicht mehr hier und wenn du noch einmal hier vorbei kommst prügel ich dich hier wieder raus, dass du nie wieder den Weg hier her findest!“, brachte der kräftige Mann brummend hervor. Die Tränen stiegen in die Augen des Asiaten als er die Lippen fest zusammen presste. Aber, das hier war doch sein zu Hause.

Er konnte es einfach nicht fassen. „Wo ist Zeke hin?“, fragte er leise doch der Türsteher zuckte nur die Schultern. Hatte er ihn einfach sitzen gelassen? Cade konnte sich das einfach nicht vorstellen. Sie waren doch so gute Freunde und hatten eine so schöne Zeit miteinander verbracht.

Er zog sein Handy hervor und wählte Zekes Nummer, erreichte allerdings nur die Mailbox. Der Asiat spürte, wie ihm sich der Hals zuzog und die Tränen in die Augen stiegen. Gerade fühlte er sich einfach unheimlich alleine und verloren. Der Gedanke, dass er den stubbeligen Liverpoolfan nie wiedersehen würde war einfach unvorstellbar. Und die Frage wieso er ihn verlassen hatte ohne eine Nachricht oder einen Hinweis wo er hingegangen war, blieb ohne Antwort. Hatte er sich in ihm getäuscht? War er doch von Anfang an nur ausgenutzt worden?

Es war spät in der Nacht als es an dem Herrenhaus klingelte. Hide, der nur noch seine Hose und ein offenes Hemd trug, die Krawatte locker um den Hals gelegt, öffnete die Türe. Er blickte in unterlaufene, rote Augen, die ihn aus einem tränenverschmierten Gesicht ansahen. „Kann ich“, hörte er Cades zitternde Stimme „doch zu dir?“

Man konnte, wie so gut wie immer, nicht wirklich erkennen, was der Rechtsanwalt dachte. Der Kopf hob sich langsam an als es für Cade den Anschein machte als ob der Anzugträger von noch weiter oben auf ihn herab blickte als für gewöhnlich. „Bitte?“, flüsterte er nur noch als Hide an ihm vorbei griff und die Tür hinter dem Anderen Asiaten zuzog. „Dann komm rein, dein Bett ist gemacht, Heizung ist an. Alles bereit, dass du dich rein kuscheln kannst.“ Er sagte nichts. Auch wenn ihm viele Dinge durch den Kopf gingen, die er Cade gerne an den Kopf geworfen hätte. Ob sein Lover ihn vor verschlossener Tür hat stehen lassen. Ob er doch erkannt hatte, dass der Dealer sich nur für Geld und Huren interessierte. Aber Hide war so freundlich nichts dergleichen zu sagen. Hach, er war wirklich ein Heiliger.

Sie gingen zusammen die Treppe hinauf und als Hide die Tür zu Cades Zimmer öffnete, blieb dieser davor stehen. Dieser Anblick war einerseits schön, sein eigenes Bett, sein eigenes Zimmer, doch diese Einsamkeit, dieses leere, große Bett.

„Bitte lass mich bei dir schlafen“, leise und vorsichtig, als hätte er schon Angst vor Hides Antwort. „Hm, muss das sein? Ich brauch meinen Schlaf und“, doch diese rötlichen Augen, die ihn nun von unten her ansahen ließen ihn leicht resignierend seufzen. „Na gut, heute Nacht!“, sagte er leise ehe sie erst ins Badezimmer gingen, wo Cade sich den blauen Bärchen-Schlafanzug anzog und Hide seine ‚Medikamente‘ einnahm, wie immer und sich ebenfalls bis auf das Hemd und Shorts auszog.

„Du erdrückst mich.“, murmelte der Anwalt als Cade sich beinahe, nähesuchend wie ein Kind an ihn drückte als sie im Bett lagen.

Daraufhin ließ der Kleinere wieder etwas lockerer, suchte aber dennoch verzweifelt seine Nähe. Hide verschränkte die Arme hinter dem Kopf und machte nicht den Eindruck als sei er sonderlich angetan davon oder als hätte er die Intension eine dieser Gesten in irgendeiner Weise zu erwidern, obgleich er natürlich spürte, wie Cade mit seinem Verhalten nahezu darum bettelte im Arm gehalten zu werden. Eine Weile lang lagen sie so da, keiner wirklich in der Lage zu schlafen als Cade das Wort ergriff.

„Hide?“, begann er leise, „wieso bist du so abweisend? Kuscheln ist doch so schön.“ Der Anwalt rollte die Augen ein wenig und stieß die Luft aus. „Ja, aber ich hab es einfach nicht so mit Nähe.“ Diese Antwort war allerdings weniger zufriedenstellend. „Aber bei Frauen hast du doch auch kein Problem.“ „Du bist aber keine Frau.“ Cade seufzte leise und legte seinen Kopf auf Hides Brust. „Gerade dann sollte es doch ok für dich sein, oder? Du hast Angst davor etwas zu empfinden, das weiß ich. Aber ich bin ein Kerl, also ist das doch überhaupt kein Problem. Und ich kann dir versprechen, dass ich nicht die Absicht habe mich zu verlieben oder so.“ Der Anwalt zog die Hände hinter dem Kopf hervor und strich sich über die Augen. „Die Absicht habe ich sicherlich auch nicht.“ Cade lächelte jetzt und drückte sich noch etwas enger an ihn. „Dann ist Kuscheln doch schön und okay oder?“ Einen Moment lang herrschte Stille während Hide zu überlegen schien. Dann hielt er Cade seine Hand entgegen. „Abgemacht. Wir verlieben uns nicht.“ Der kleinere Asiat sah die Hand kurz an, dann ergriff er sie. „Abgemacht.“

Nun schaffte es Hide endlich seine Arme um den jungen Mann zu legen und ihn seinerseits an sich zu drücken, woraufhin ein sehr glückliches Lächeln auf Cades Gesicht erschien, das jedoch irgendwie schnell wieder in sich zusammenfiel. „Darf ich jetzt immer bei dir schlafen?“, fragte er dann leise.

„Du schaffst es immer wieder mir den letzten Nerv zu rauben.“, murmelte der Japaner erneut genervt ehe er den Kopf schüttelte. „ Und nein, darfst du nicht“, war dann die wohl nicht gewünschte Antwort. „Aber warum denn nicht? Es ist doch so schön. Oder etwa nicht?“, fragte er als er nun über Hides Bauch zu streicheln begann, über seinen Arm, zur Schulte hinauf und sein Gesicht an seine Brust schmiegte. „Ich bin mir sicher du findest es gar nicht so schrecklich hier mit mir hier zu liegen und ich weiß, dass du genauso ungern alleine bist wie ich und dir eigentlich wünschst-“, da wurde er auch schon unterbrochen. „Herrgott, ja, ich bin auch nicht gern allein. Ja, ich finde es auch nicht schrecklich mit dir hier zu liegen, zumindest solange du die Klappe hältst. Und Ja, du darfst jetzt immer bei mir schlafen, wenn du dich an unsere Abmachung hältst darfst, wenn ich da bin und keinen Frauenbesuch hab.“, er atmete tief ein und hoffte, das der Andere jetzt endlich still sein würde.

Aber da hatte er sich geschnitten. Es dauerte nicht lange als man im dunklen Zimmer nach kurzem erneut ein leises „ Hide?“ hörte. „ Ich schlafe!“, gab er als Antwort was Cade dazu brachte irritiert die Brauen zusammen zu ziehen. „Wieso hast du solche Angst vor Nähe?“ der Kleinere konnte einen Kuss auf die Stirn spüren. „ Gute Nacht, Cade.“, sagte er nur und Cade glaubte, dass es jetzt wohl besser war, wirklich ruhig zu bleiben.

Es war genau zwei Stunden, bevor der Wecker eigentlich klingeln würde, als der Anwalt aus seinem Schlaf erwachte und feststellte, dass er alleine in seinem großen Bett lag. Er tastete neben sich, doch da war niemand und die Matratze war kalt. Sicher war Cade nur auf Toilette oder etwas trinken. Der Anwalt wartete vergebens und als der Andere nicht zurück kam, schwang er seine Beine aus dem Bett und stand auf. Über den kalten, dunklen Flur ging er hinaus und sah sich um. „Cade?“, hallte Hides stimme in der düsteren Villa. Es kam keine Antwort.

Ein Lichtschein unterhalb einer Türe, zog die Aufmerksamkeit auf sich. Hide spürte wie sich Erleichterung in ihm breit machte. Cade war also doch nur im Bad. Der Anwalt klopfte „Cade? Brauchst du noch lange?“ Doch es kam keine Antwort. Im Bad herrschte Stille. „Cade?“, fragte er noch einmal und drückte dann die unverschlossene Türe auf. Was er dort sah ließ ihn in seiner Bewegung erstarren. Der Schwarzhaarige saß auf dem Boden, an die Wand gelehnt und der Kopf war ihm auf die Brust gesackt. In seiner Hand hielt er eine Dose, die dem Anwalt sehr bekannt vorkam: Schlaftabletten, die teilweise über den Boden gerollt waren und sich verteilt hatten. „Cade!!!“
 

~Fortsetzung Folgt~
 

So! Und das erwartet euch beim nächsten Kapi:
 

"Hide? Sag mal wie wäre es wenn-" der Asiat brach mitten im Satz ab und blieb in der Bewegung stehen als er Hides Büro betrat und sah wie dieser Junge es sich auf Hides Schoß bequem gemacht hatte und sich an den Anwalt drückte und Hide das ganze auch noch zu ließ. "Du störst." Diese Worte waren wie ein Dolch durch das Herz des Schwarzhaarigen, der auf die beiden zu ging und nach Justins Kragen griff. Mit Gewalt wurde er von dem Schoß gerissen und auf die Tischplatte gedonnert. "Finger weg."

Jealous

Hey Ihr Lieben!

Erstmal ein großes Entschuldigung, dass wir uns so lange Zeit mit dem neuen Kapitel gelassen haben. Es war viel los und wir brauchten mal eine kleine Pause. Aber wir haben unsere FF natürlich nicht vergessen und jetzt geht’s weiter! Wir hoffen, dass Ihr uns das verzeiht und nun trotzdem fleißig weiter lest :)

Im Übrigen haben wir vor Hide gestanden! Also vor Hides optischem Vorbild. UND wir haben ihn umarmt und seine Hand geschüttelt. Ist das nicht Klasse?!

Aber jetzt wollen wir auch nicht mehr viel reden sondern Euch endlich das neue Kapitel präsentieren. Auf geht’s: mehr Drama, mehr Action!

Disclaimer: Wie immer gehört der Name Hide Zou nicht uns und wir verdienen hiermit natürlich kein Geld.
 

„Cade, hey, hörst du mich?“, so diszipliniert und undurchsichtig der Anwalt auch meistens war, in dieser Situation schaffte er es nicht die Sorge komplett aus seiner Stimme zu verbannen. Da war sein ungebetener Gast gerade wieder zurück und schon lag er hier mit einer Überdosis Schlaftabletten.

Hide ekelte sich zwar ungemein, doch die Situation ließ keinen anderen Schluss zu: Er packte den kleinen Asiaten unter den Armen und zog ihn hoch. Der schwarze Schopf wurde hinten zusammengerafft und der Kopf über die Kloschüssel gebeugt. Und jetzt musste alles, was reingekommen war, auch wieder raus.

„Urgh“, machte Hide angewidert als Cade ungewollt nichts als mit Tablettenstücken zersetzte Galle ausspuckte. Zumindest schien ihn dieses Massaker wieder aufzuwecken.

Hide lehnte den gequält stöhnenden Cade wieder an die Wand und wischte ihm mit einem befeuchteten Waschlappen die Mundwinkel ab.

„Für das hier bist du mir was schuldig“, sagte der Anwalt zu seinem Dauergast, der die roten Augen flatternd aufschlug. „Warum hast du dir schon wieder eine Überdosis geben wollen?! Ist das Leben bei mir nicht gut genug für dich?“, verpackte Hide seine Sorge über die Suizidgedanken des anderen in einen Vorwurf.

„Wieder?“, fragte Cade schwach und verzog die Lippen. Er hatte einen sauren Geschmack im Mund und fühlte sich fürchterlich. Ein heißes brennen zog sich wie ein glühender Faden durch seinen Schädel.

„Ja, du hast dir schon einmal eine gegeben. Du bist ins Krankenhaus eingeliefert worden, schon vergessen?“ Hide fand, dass Cades verwirrter Gesichtsausdruck unerwartet authentisch war.

„Ich eine Überdosis?“, fragte der Schwarzhaarige, der nun soweit wieder bei Sinnen war, dass er sich den Mund am Waschbecken ausspülen konnte um den sauren Geschmack zu beseitigen. Dann lehnte er sich mit dem Rücken dagegen.

„Ich habe nicht viel genommen an dem Tag“, behauptete er und blickte dann nachdenklich auf die edlen marmorfliesen des Bades. „Da war dieser Mann, der mich schon seit einiger Zeit ständig verfolgte und dem ich immer wieder eine Abfuhr erteilt habe. Vielleicht war er es und hat etwas in meinen Drink getan während ich nicht hingesehen habe. Aber ich habe mir keine Überdosis gegeben.“

„Und was sollte das hier dann jetzt?“, wollte Hide wissen, der die restlichen Tabletten vom Boden aufhob.

„Ich wollte nur eine nehmen!“, beteuerte Cade sogleich, dann senkte sich der Blick schuldbewusst. „Aber sie hat nicht gewirkt, nicht so, wie das, was ich von Zeke bekommen habe.“

Hide seufzte und stellte die Tabletten ab. Dann griff er nach Cades Handgelenk und zog ihn mit sich aus dem Bad zurück ins Schlafzimmer.

„Du wirst keine Tabletten mehr ohne mein Wissen nehmen, haben wir uns da verstanden?“

„Ja.“ Wieder sah Cade zu Boden.

„Gut, dann lass uns jetzt einfach weiterschlafen.“ Also legten sich der Anwalt und sein seltsamer Gast wieder zusammen in das Bett, auch wenn der Wecker ohnehin gleich wieder klingeln würde. „Wegen dir kriege ich noch graue Haare“, war das letzte was Hide noch zu Cade sagte als er ihn wieder in den Arm nahm und diesmal sicherstellte, dass er sich nicht wieder unbemerkt entwinden konnte.
 

Da war er. Dieses kleine, widerliche scheiß Schwuchtel. Er bekam schon das große Kotzen wenn er diesen Jungen nur sah, wie er alle auf seine falsche Weise mit diesem zuckersüßen Lächeln bezirzte. Die blonden Haare, das zarte, bubenhafte Gesicht.

Cade lehnte hinter einer Hauswand und beobachtete still diesen Justin wie er sich gerade noch mit einem Mann unterhielt und dann in seine Richtung davon ging. Er wusste, dass er hier lang kommen würde. Cade hatte ihn beobachtet und heraus gefunden dass er hier jeden Freitag entlang kam um zu seinen Klavierstunden zu gehen. Und das war seine Chance.

Als der Junge um die Ecke bog wurde er am Schopf gepackt während sich eine andere Hand auf seinen Mund presste um ihn vom Schreien abzuhalten.

Cade donnerte ihn mit Wucht gegen die Hauswand an der er stand und sah ihm in das Angsterfüllte Gesicht. „Hör zu, du kleiner Schleimscheißer“, zischte er ihn an, „weißt du eigentlich was ich wegen dir durchmachen musste? Du wirst deine Hände von Hide lassen. Du wirst ihn nicht mehr ansehen, anfassen und dich ihm nicht mehr auf hundert Metern nähern, haben wir uns da verstanden?“

Justins Blick wurde trotzig, durch die Hand auf seinem Mund konnte er natürlich nicht reden. Aber sein Blick reichte, dass er den Kopf des Blonden an den Haaren wieder ein Stück von der Wand wegzog nur um ihn dann wieder dagegen zu schlagen, dass sich die Haare am Hinterkopf rot färbten. „Verstanden??“, fuhr er Justin noch einmal an, doch dessen Blick wurde nur noch ein Stück herablassender. Cade zog das Bein hoch und rammte sein Knie in den Magen. Justin krümmte sich. Ein Schlag mit dem Ellbogen auf den Hinterkopf folgte und der Körper des Jungen schlug auf dem Boden auf. Er hatte ihn losgelassen und Justin stöhnte gequält.

Cade drückte seinen Stiefel gegen das Kinn des Jungen und zwang ihn so herauf zu sehen. „Wenn ich dich noch einmal in seiner Nähe sehe, mach ich dich kalt.“

Mit diesen Worten wandte sich der Asiat schwungvoll um und ließ den anderen einfach in der Gasse liegen.
 

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Die Brotkrümelchen wurden ins Wasser geworfen. Die Enten schnatterten und quakten, freuten sich sehr darüber das Cade ihnen die Krümel zuwarf. Nur kleine Krümel, mehr nicht. So kleine Krümel wie er von Hide bekam. Kleine Krümel, die ihm erlaubten, dass er eine Nacht bei ihm schlafen durfte. Ein Krümel, dass der Rechtsanwalt mit ihm einen Film fast bis zum Ende anschaute. Es war nicht viel, es war nicht liebevoll, es war nicht sonderlich schön. Der Moment, wenn er sich in den Arm des Hausherren legen konnte, ja, der war wunderschön. Aber der Rest war einfach nur trostlos.

Zeke hatte ihn verlassen, er war nicht mehr aufzufinden und Hide war eigentlich so nah aber, eigentlich noch viel weiter entfernt als es der Dealer war. Es war einfach nur deprimierend. Auch wenn er neben Hide saß, hatte das Gefühl, als wäre alles nur erzwungen. Als wollte er ihn gar nicht bei sich haben. Im Grunde war Cade furchtbar allein.

Auch jetzt saß er allein hier und fütterte die Enten. Der andere war nur noch am Arbeiten. Es war in den letzten Wochen noch schlimmer geworden und er sah es auch eigentlich nicht gern wie er abends mehr und mehr der Medikamente nahm, die er ihm verboten hatte. Ein Blick auf die Uhr: „schon so spät“, murmelte er und warf die letzten Stückchen in das Wasser als er sich aufrichten wollte um heim zu gehen, da der Arbeitssüchtige bald nach Hause kommen würde. Er drehte sich um und….
 


 

„Ihnen ist doch klar, dass Sie bei der ganzen Geschichte das Opfer sind oder?“, er saß an seinem Schreibtisch, in der einen Hand das Telefon die andere unter dem Schreibtisch. „Ja, verstehen sie doch, er hat mit seinem Verhalten dazu beigetragen, dass sie fremd gegangen sind. Sie sind das Opfer. Er sollte sie lieben und Ehren und was er hat er getan? Er… er…“ er atmete tief ein und schluckte einmal ehe er weiter sprach. „Er hat sie vollkommen vernachlässigt, dass sie in die Arme eines anderen Mannes flüchten mussten.

Er hat sie mit Abwesenheit und Kälte gestraft. Und genau so erzählen sie das auch ihrer Psychologin, ich rede auch nochmal mit…“ erneut ein tiefes Einatmen und kurze Stille. „Ja, ja ich bin noch da. Ich rede mit Mrs. McKenna darüber, dass sie ihnen bestätigt dass sie unter schlimmen Depressionen gelitten haben es nicht um die… Sex…u…elle…Befrie…digung…“, er klemmte das Telefon zwischen Schulter und Ohr ein und strich sich kurz über das Gesicht. „…bei … dem anderen Mann ging, sondern um die Nähe und Geborgenheit, die ihnen ihr Mann nicht gegeben hat. Glauben sie mir, ich bin damit schon mehr als einmal durchgekommen. Sie bekommen die Hälfte seines Vermögens, das garantiere ich ihnen. Frauen die Fremdgehen haben weniger Probleme als Männer.“

Bei seiner kurzen Sprachpause war der Anzugträger kurz etwas in sich zusammen gesunken und hatte mit einem Lächeln auf den Schreibtisch gesehen. Man hörte das Klirren einer Gürtelschnalle. „Gut, dann melde ich wenn ich mit mit Mrs. McKenna gesprochen habe. Ja, danke ihnen auch. Tschüss.“ .

Er setzte sich wieder aufrecht hin und sah auf die junge Frau die unter dem Schreibtisch hervor kam und sich die Lippen mit den Fingerspitzen abwischte. „ Claudia, sie dürfen sich den Rest des Nachmittags frei nehmen, ich muss ohnehin jetzt zu einem Außentermin.“ Die Junge Praktikantin nickte eifrig und bedankte sich. Sie hatte Angst, dass sie es nicht gut gemacht hatte, sie hoffte schließlich auf eine Ausbildungsstelle als Rechtsanwalts und Notarfachangestellte. Sie verschwand mit einem ziemlich beschämten Lächeln aus dem Zimmer als der Telefonhörer erneut gegriffen wurde.

Intern 1 „Laura? Ja, Versetz Claudia runter ins Archiv, ich glaube wir haben noch viele Altakten zum vernichten, hier oben kann ich sie jetzt nicht mehr gebrauchen. Schlechte Arbeit?“ Fragte er „ Oh, sie ist durchschnittlich, in allen Hinsichten. Lediglich ihr Alter ist reizvoll. Aber als Praktikantin muss man eben neben den schönen Arbeiten eben auch mal die schlechten machen und das ist eben jetzt im Keller die Altablage zu vernichten…Laura, ja ich weiß , ja, ja ich liebe sie auch.“ Und schon wurde aufgelegt. Laura, seine Chefsekretärin und eine der wenigen mit denen er noch nicht geschlafen hatte, war wohl in einer ähnlichen Position wie Mary, sie durfte ihm auch mal sagen was sie dachte.

So, glücklich und befriedigt, konnte er zufrieden zu dem Außentermin. Die gepackte Aktentasche, ehe er in den Fahrstuhl stieg, hinunter in die Tiefgarage fuhr und durch die dunkle, verlassene Garage gen Auto ging. Der Schlüssel wurde gezückt und….
 

„Ah, verdammt“, dass Chlorophyll aber auch so furchtbare Kopfschmerzen verursachen musste wenn man wieder aufwachte. „Hide, Hide…endlich!“, kam es von einer bekannten Stimme. Cade rüttelte wild an dem 38 jährigen herum, welcher ihn etwas von sich stieß „Vorsicht nicht so doll, ich hab Kopfschmerzen“, gab er leicht grummelig von sich und fasste sich seitlich an den Kopf.

„Was ist passiert?“ Erst jetzt fiel ihm auf, wie schrecklich kalt es hier war. Sie waren in einem Kühlhaus. Um sie herum gingen halbe Schweine von der Decke auf Haken aufgespießt. „Mir ist so kalt.“ Kam es von dem zitternden Schwarzhaarigen, der offenbar auch nicht wusste wo sie hier waren.

Der Anwalt richtete sich auf, sah sich kurz um, ehe er Cade an den Oberarmen fasste und zu sich zog „Was ist das letzte woran du dich erinnern kannst?“

Das zitternde Häufchen Elend hob die Schultern an „Ich war Enten füttern“, sagte er und versuchte sich gegen Hide zu drücken um etwas Wärme zu bekommen. „Hallo? HALLO?“, rief der viel zu perfekte Mann, als er auf die Tür zuging und, nach kurzer Überwindung, dagegen schlug. “HALLO?“ Elendiger Dreck. Warum waren sie hier? Was war los?
 

Cade sah ihm hinterher und zog es vor einfach sitzen zu bleiben und sich selbst etwas warm zu halten. Wer auch immer sie hier eingesperrt hatte, würde sie sicher nicht freilassen wenn sie ein bisschen klopften und wenn er was zu sagen hatte, würde er sich schon melden. Hide ließ die Arme resignierend sinken. „Ich glaub es nicht“, stieß er fassungslos hervor und schüttelte den Kopf. Gerade eben war der Tag doch noch so perfekt gewesen. Und jetzt saß er hier fest in diesem dreckigen, stinkenden Raum mit toten Schweinen in Eiseskälte und zu allem Überfluss noch mit diesem ungebetenen Gast, der ohnehin immer nur Ärger machte. Der Anwalt wollte sich gerade einen Fleck suchen, der vielleicht nicht ganz so kontaminiert war als sich ein Riegel an der Türe knirschend zurück zog und Hide sich wieder zu dieser wendete.

„Na, geht es euch gut?“ Justin. Cade dachte er müsste kotzen.

„Was läuft hier für ein Film, Justin, lass uns sofort hier heraus“, verlangte Hide und war schon fast erleichtert dass es nur dieser Junge war.

„Oh nein, so einfach ist das nicht. Du kannst dich bei deinem kleinen, eifersüchtigen Mitbewohner dafür bedanken, dass du dich nun in dieser Situation befindest. Niemand bedroht mich und vor allem sagt mir niemand mit wem ich Umgang habe und mit wem nicht.“
 

„Bitte?“, kam es nun mit angehobenen Augenbrauen von dem Größeren, der sich von Justin weg zu Cade drehte. „Du hast was?“

Dieser verschränkte trotzig die Arme und hob den Kopf stolz an. „Ich habe ihm gesagt das er sich von dir fern halten soll und“ – „Und mit welchem Recht hast du ihm das gesagt? Du Dämlicher Idiot wegen dir sitz ich hier, frier mir den Hintern ab, verpass ein wichtiges Meeting, nur weil du mal wieder einen Eifersuchtsanfall hattest?“, die langen gepflegten Finger wurden zur Stirn geführt über die er strich, ehe er sich wieder zu Justin umdrehte.

„Ok, Justin. Ich kann mich nur dafür entschuldigen was dieser Idiot vollbracht hat, lass mich jetzt wieder hier raus. Ok?“ Justin schüttelte mit einem Lächeln den Kopf. „ Oh nein Hide, so einfach mache ich es dir nicht. Ich will, dass wir zwei nie wieder in so einen Konflikt kommen.“, sagte er und schob sein Bein halb durch die Tür „berühr mich…“, hauchte er ihm entgegen als der Anwalt seine Hand auf den Oberschenkel des blonden Jungen legte und darüber streichelte. „Und wie soll ich das machen?“ kam nun die Frage ganz leise. „Töte ihn und dann, schlaf mit mir.“ Nur geflüstert als er Hide eine Waffe durch die Tür reichte. Die Hand mit dem goldenen Ring griff nach der Waffe als der kleine sein Bein zurück zog die Tür gleich wieder zuzog das sie nur noch einen ganz geringen spalt groß war. „Es ist nur eine Kugel drin, du solltest besser treffen.“

Ein Blick auf die Automatik in seiner Hand ehe er sich zu Cade umdrehte, die Waffe wurde auf diesen gerichtet ehe er auf ihn zuging. Er würde sehr nahe zu ihm gehen damit er ihn auf keinen Fall tödlich traf.
 

Allerdings passierte dann etwas, mit dem Hide einfach nicht gerechnet hatte. Unerwartet schnell spürte der Anwalt einen kräftigen Griff um das Handgelenk der Hand mit der die Waffe hielt, der dieses dann mit einem Ruck so umdrehte dass er gezwungen war los zu lassen. Mit der anderen Hand fing Cade die Waffe erstaunlich geschickt auf und versetzte Hide einen Tritt gegen die Brust, sodass er ein paar Schritte zurück stolperte und dann gegen die verschmierte, kalte Wand prallte. Der Lauf der Waffe richtete sich auf ihn.

„Ich hab mich lange genug von dir verarschen lassen, Hide,“ kam es von Cade, dessen Stimme ebenfalls eine ungewohnte Kälte an den Tag legte.

„Du behandelst mich wie den letzten Dreck, du scherst dich einen Scheiß um mich und machst dich über mich lächerlich. Und jetzt willst du mich erschießen weil dieser kleine, dumme Junge mit dem Finger wedelt. Erbärmlich, Hide, erbärmlich. So langsam glaube ich, dass ich ohne dich besser dran bin.“

Mit diesen Worten lud er die Automatik durch, die weiterhin auf Hides Kopf zielte und legte den Zeigefinger an den Abzug.
 

~Fortsetzung Folgt~
 

Vorschau:
 

...Als er den Abzug drückte...



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Kommentare zu dieser Fanfic (76)
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Von:  ReinaDoreen
2022-02-03T14:50:22+00:00 03.02.2022 15:50
Schade hier ist schon so lange Ruhe . Vielleicht schreibst du ja doch noch weiter
LG reni
Von:  Cho-Yen
2016-04-13T17:56:54+00:00 13.04.2016 19:56
Ohh ich hab das voll verpennt hatte mal den Anfang gelesen sogar was gezeichnet und dann sehe ich 13 Kapitel !!!muss ich nachholen '^^
Antwort von:  Cho-Yen
13.04.2016 19:58
Ohh ich sehe mein altes ich hatte doch alles gelesen haha hat gerade Kommentare angesehen und muss feststellen mein altes ich weiß mehr als ich jetzt weiß lÖl
Antwort von:  MasterThief
13.04.2016 20:12
*lach* außer den neuen Eintrag in 13 ;) der ist neu!
Von: abgemeldet
2011-05-25T19:02:46+00:00 25.05.2011 21:02
Nicht auf Hide Schießen Cadeeee!!!
Auf Justin!!! Voll in die kleine Goldlöckchenfresse!!!!
>.<

Wow is schon cool das Cade auch mal ne andere Seite von sich Zeigt.
Irgendwie erinnert mich da an Saw XDDD
Von:  _haiiro_
2011-05-23T17:55:56+00:00 23.05.2011 19:55
ich liebe cade :DD
hide is so ignorant wie immer und justin is ne verdammte nervensäge :DD
Von:  Inan
2011-05-23T17:44:57+00:00 23.05.2011 19:44
Justin hat schon nen Schaden :'D
Und das Hide wirklich schießen würde..das glaub ich irgendwie nicht, ich mein, er ist nicht sooo ein Arsch, glaub ich zumindest xD
Cade mal ganz anders zu sehen, ist echt toll, wer hätte gedacht, dass er auch eine so berechnende Seite hat~
Tolles Kapitel, beim Schuss nen Cut zu machen, war ne gute Idee :)
Von:  Cho-Yen
2011-05-23T17:01:27+00:00 23.05.2011 19:01
wohaaaa das is ja gemein.. will wissen wie es weiter geht ^^

und ich mag Justin nicht!!! *musste mal gesagt werden*

woha das cade so abgehen kann.. *angst*

ich wette der knallt jetzt justin ab XDD oder schießt ausversehen in so nen schwein XDD oder er schiesst und es ppassiert nix XD XDDD

aufjedenfall sehr spannend ^^

in so nem kühlhaus ist es arsch kalt.... die armen
Von: abgemeldet
2011-05-23T13:06:08+00:00 23.05.2011 15:06
liblings film?
Titanic!
XDD ich komm nicht klar ich hätte alles erwartet aber nicht das XD
hmm ja hide war ja auch recht niedlich bis diese komisch kuh da kam >.<

das nächste kapitel ahh darauf freu ich mich *fg*
Von: Leda
2011-04-07T15:35:47+00:00 07.04.2011 17:35
mah!
kam endlich zum lesen x_X
hat ja ewig gedauert~

also...
ich find gut das zeke weg ist
*lach*
und...
cade nervt mich momentan einfach nur...O_o"
kA warum..~

und..
warum is hide so lieb ?!?!
*drops*
Von: abgemeldet
2011-04-05T19:31:02+00:00 05.04.2011 21:31
Schlimm und schön und schlimm und schön.. wahh :D
aber hide is ganz anders..so lieb :D gar gewöhnungsbedüftig!
<3 schreibt schnell weiter, bin gespannt!
Von: abgemeldet
2011-04-05T19:07:45+00:00 05.04.2011 21:07
Okay, jetzt bin ich ein bisschen verwirrt... aber das wird schon wieder ^^' echt jetzt, ein Alien? nee oder?


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