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Détours d'amour

Umwege der Liebe (ItaSasu)
von

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Chapter 8 - Die erste Nacht

Ein gellender Schrei durchriss die Stille der Nacht. Sasuke saß kerzengerade im Bett seines Bruders. Er war schweißgebadet und die schiere Panik stand ihm in den Augen. Sein Atem ging flach und unregelmäßig. Tränen rannen über seine Wangen, während sein Körper regelrecht bebte. So saß er da, die Hände fest in die Decke gekrallt. Leise fing er an zu wimmern, er spürte immer noch den Schmerz aus seinem Albtraum, die Berührungen die ihm so zuwider waren. Die Präsens seines Bruders an seinem Bett bemerkte der junge Uchiha gar nicht. Erst als dieser ihn fest in den Arm nahm, ihn an sich drückte und beruhigende Worte flüsternd über seine zerzausten Haare strich realisierte er, dass er nicht alleine war. Und obwohl er im ersten Augenblick, als sein Bruder ihn berührte, zusammengezuckt war, ließ er jetzt von der Decke ab und klammerte sich an den nackten Arm des Älteren, die Fingernägel in diesen gebohrt.

Itachi sagte nichts dazu, er versuchte weiter den Jüngeren wieder zu beruhigen, setzte sich neben ihn auf die Matratze, drückte ihn fester an sich. Selbst Kisame war bei dem Schrei des Jüngsten wach geworden, fixierte nun Sasuke und Itachi und wartete ab, ob Sasuke sich von selbst beruhigen würde oder ob seine Hilfe auch noch erforderlich war.

Es dauerte eine gefühlte Stunde, bis das Zittern verebbt, die Tränen versiegt, das Wimmern verstummt und die Atmung normalisiert waren, doch Sasuke klammerte sich noch immer an seinen Aniki. Dessen Arm wies schon deutliche Abdrücke der Nägel des Jüngeren auf bluteten sogar schon leicht. Doch davon ließ Itachi sich nicht stören, Hauptsache sein Otouto beruhigte sich wieder. Solange würde er ihn festhalten, selbst wenn es den Rest der Nacht und den darauffolgenden Tag dauern würde.

Doch so lange dauerte es nicht, eine gute viertel Stunde später drückte sich der Kurzhaarige von dem Größeren weg, wischte sich mit dem Unterarm die Tränen aus dem Gesicht und starrte auf die Bettdecke.

„Alles wieder in Ordnung?“, flüsterte Itachi ruhig.

Sasuke nickte schwach, ehe er antwortete: „Hai. Nur ein… Albtraum, nichts weiter.“

„…Soll ich vielleicht lieber bei dir schlafen?“

„Iie, das ist unnötig. Ich bin kein kleines Kind mehr, das nach einem Albtraum Angst hat, alleine zu schlafen.“

„Aber verängstigt warst, bist, du trotzdem. Oder irre ich mich da?“

„Das nicht, aber so schlimm ist es nun auch wieder nicht.“

„Ich werde trotzdem bei dir bleiben. Immerhin sollst du dich schonen und nicht von einem Albtraum in den nächsten taumeln.“

„Mach doch was du willst. Abhalten werde ich dich ja wohl kaum können. Oder?“

„Genau. Als dein Aniki trage ich immerhin die Verantwortung für dich.“

Sasuke grummelte kapitulierend, als der Ältere ihn sanft zurück in die Kissen drängte und sich neben ihn legte. Er wollte es nicht zeigen, sich nicht eingestehen, aber in Wahrheit war er froh, dass Itachi bei ihm blieb. Auch wenn er es eben noch geleugnet hatte, eigentlich hatte er fürchterliche Angst wieder alleine einzuschlafen und wieder einem Albtraum zu verfallen. Und als würde Itachi das spüren legte er die Arme um seinen Otouto und drückte ihn wieder etwas an sich. Sasuke rebellierte nicht, schmiegte stattdessen sogar die Wange an die Brust des Älteren. Diesem huschte ein kurzes, kaum merkbares Lächeln über die Lippen ehe er die Augen schloss. Aber an Schlaf war noch nicht zu denken, zuerst wollte er sicher gehen, dass Sasuke eingeschlafen war und ruhig schlief. Erst dann lies auch er zu, dass er in einen leichten Schlaf fiel. Sasuke hielt er dabei weiter in seinen Armen. Hin und wieder zuckte und wimmerte der Jüngste etwas, aber ansonsten verlief die Nacht ruhig und ohne weitere Vorfälle.
 

Laut der Uhr, die über der Eingangstür des Zimmers hing war es erst viertel nach fünf, als Sasuke die Augen aufschlug. Er brauchte einige Minuten ehe er wieder wusste wo er war und was alles passiert war. Eigentlich hätte er sich aufgesetzt, doch es ging nicht. Ein kurzer Blick zu seiner Linken erklärte auch wieso: Itachi lag noch immer neben ihm, die Arme um ihn geschlungen. Er versuchte erst gar nicht von dem Älteren wegzukommen, blieb lieber artig liegen und starrte an die Decke. Itachi hatte also die ganze Zeit an seiner Seite gewacht, hatte ihn nicht wieder seinen grausamen Träumen überlassen, sondern ihn schützend an sich gedrückt. Vielleicht, aber nur vielleicht würden die Brüder sich doch wieder vertragen, würden vergessen was damals vorgefallen war. Aber konnte Sasuke dem Langhaarigen wirklich verzeihen was er damals getan hatte? Dass er seine Welt in Scherben zerschlagen hatte? Er hatte Jahre unter Einsamkeit gelitten, auch wenn Naruto und Sakura immer versucht hatten ihm näher zu kommen. Gut, das Leid das der junge Uchiha durch den San-Nin erlitten hatte war um einiges grausamer gewesen, aber das machte Itachis Tat nicht ungeschehen. Letztendlich war er ja im Grunde sogar der Auslöser für all die Qualen. Hätte er ihm von Anfang an die Wahrheit gesagt, ihn nicht belogen, ihm nicht gesagt, er solle ihn hassen, dann wäre Sasuke nie zu Orochimaru übergelaufen. Dann wären ihm diese brutalen Nächte erspart geblieben. Dann hätte er sich ganz der Ausbildung und Arbeit als Shinobi widmen können. Ausdruckslos starrte der Kurzhaarige in das Gesicht des Älteren. Einerseits war er sein Retter, andererseits sein größter Feind. Er hatte ihn mit seinem Handeln vor dem Tot bewahrt, ihn mit seinen Lügen aber direkt ins offene Messer rennen lassen. Wäre er nicht, wäre Sasuke tot. Dafür hätte er nicht so viel leiden müssen. Wie wäre es ihm nun besser ergangen? So wie es geschehen ist, oder wenn Itachi nie diese Mission vom Sandaime Hokage angenommen hätte? Sicher, sterben wollen hätte er damals nicht, aber auf die Qualen hätte er auch gut verzichten können. Sollte er nun dankbar sein oder hasserfüllt? Wunderbar, er machte sich schon wieder so viele Gedanken. Warum nur konnte er das nicht vermeiden? Er verkraftete die ganzen Fragen, die in seinem Kopf rumschwirrten nicht mehr, er war ein mentales Wrack. Zerstört, nicht mehr zu gebrauchen. Tot.

„Wieso bist du wach?“

Sasuke fuhr zusammen, er hatte wieder nichts um sich bemerkt, nicht mitbekommen, dass sein Aniki aufgewacht war und ihn anschaute. Die roten Iriden leuchteten schwach im Dunkeln, ausglühender Kohle gleich.

„Könnte ich dich auch fragen.“

„Ich habe nie wirklich geschlafen. Bei meinem Status kann ich mir das auch nur schwer erlauben, wer weiß wer oder was an Feinden in der Nähe ist?“

„Du scheinst dich ja ziemlich an dein neues Leben gewöhnt zu haben?“

„Wundert dich das? Du wirst dich ja wohl auch mit der Zeit an die neuen Umstände gewöhnt haben, oder?“

„Ansichtssache.“

Ein schmerzhaftes Ziehen hatte sich in Sasukes Brust breit gemacht. Er hatte innerlich gehofft, dass Itachi seine Frage verneinen würde, ihm sagen würde, dass er ihn vermisse und dass ihm sein Handeln leid täte. Fehlanzeige. Stattdessen hatte er ihn mit seiner Vergangenheit konfrontiert, die Vergangenheit, die er am liebsten ausradieren, ungeschehen machen würde. Aber das war unmöglich; und würde es auch immer bleiben.

Plötzlich spürte der jüngere Uchiha etwas Warmes an seiner Wange. Flüchtig linste er aus dem Augenwinkel in die Richtung um zu erkennen was dieses Etwas war. Es war Itachis Hand. Behutsam hatte dieser sie dem Kurzhaarigen aufgelegt, so wie es ihre Mutter immer tat um einen der beiden zu trösten. Langsam suchte Sasuke den direkten Blickkontakt. Diese vertraute Berührung nahm ihm das Misstrauen, etwas in ihm sagte ihm, dass Itachi sein Sharingan nicht nutzen würde um ihm zu schaden. Sein Instinkt täuschte ihn nicht; nichts geschah. Die beiden Uchiha sahen sich nur stillschweigend in die Augen.

„Du solltest weiterschlafen, Sasuke. Ich weiß nicht wann meine Kollegen zurückkommen. Aber eins weiß ich: Wenn sie wieder da sind wird das Erholen schwer werden.“

„Ist doch auch egal.“

„Nein, ist es nicht. Du wirst dich schonen; ohne wenn und aber. Ich will, dass du möglichst bald wieder der Alte bist.“

„Und wieso? Was hast du denn davon, wenn es mit besser geht, ich aber in Konoha und du weiterhin hier – oder sonst wo – bist?“

„Ich möchte einfach, dass es dir gut geht. Erst recht nach dem was du durchgemacht hast. Im Übrigen war ich nie immer hier oder ‚sonst wo‘. Ich war öfter in deiner Nähe als du glaubst.“

„Warum hast du dann nichts unternommen, als ich mit zu Orochimaru gegangen bin? Warum hast du mich dort nicht ausfindig gemacht? Mich gerettet? Wenn du doch immer näher warst als ich dachte.“, Schmerz schwang in der Stimme des Jüngeren mit.

Auch Itachis Tonlage und sein Gesichtsausdruck veränderten sich: Seine Stimme war leiser geworden, zitterte sogar ein wenig und feine Linien hatten sich auf seiner Stirn gebildet.

„Ich wollte es, Sasuke, ich wollte es. Aber das ist einfacher gesagt als getan. Nachdem ich erfahren hatte, dass du nicht mehr in Konohagakure warst und zu Orochimaru gegangen bist habe ich ununterbrochen überlegt wo, in welchem Versteck, du sein könntest. Immerhin kenne ich Orochimaru selbst, ich weiß was für kranke Vorstellungen er hat. Du bist nicht der Erste dessen Körper er wollte; hinter meinem war er schließlich auch seinerzeit her.“

Sasuke antwortete nicht. Reden konnte schließlich jeder, aber hatte sich wirklich Gedanken gemacht? Er sprach die Frage nicht aus, versuchte sie – und die anderen Fragen die sich nach und nach gebildet hatten – aus seinem Hirn zu vertreiben. Er würde Itachi wohl oder über gehorchen und weiterschlafen. Auch wenn er nicht wollte. Er war noch immer erledigt; und wenn die anderen Akatsuki wirklich so anstrengend sein sollten, wie von Itachi behauptet wurde konnte er sich Schlaf und Erholung wohl wirklich abschminken. Widerspenstig schloss er die Augen, mit der einen Wange an Itachis Brust geschmiegt und dessen Hand auf der anderen ruhend.

Itachi schwieg weiterhin, er spürte wie erschöpft der Kleinere noch immer war und wollte ihm die Ruhe gönnen. Außerdem genoss er dessen Präsens insgeheim. Und auch das Sasuke nicht versuchte ihm den Garaus zu machen, sondern sich friedlich verhielt tat ihm gut. Der Langhaarige lächelte sanft, aber kaum wahrnehmbar. Nichtsdestotrotz würde er seinen Ex-Partner für das, was er Sasuke angetan hatte zur Rechenschaft ziehen. Was seinen Otouto anging würde er ausnahmsweise mal seine eigentlich ruhige Natur vergessen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von: abgemeldet
2011-08-13T21:23:25+00:00 13.08.2011 23:23
ich mag Kisa und weist du ich hatte noch nie so schlimme Alpträume. Ich hatte eher harmlose, sie gingen mir eher auf die nerven, a´ber ich weiche vom thema ab. Das Kpitel war ok nicht so gut wie die anderen, aber nicht jedes Pitel kann man perfekt schreien. Das geht nun mal nicht. Egal und weist ich hab grad ziemlich viel für meine Verhältnisse geschrieben.

LG Rai
Von: abgemeldet
2009-07-02T15:39:14+00:00 02.07.2009 17:39
Armer Sasuke,
aber echt süße Vorstellung, wie er da in Itas Armen schläft voll süß!
Achja, ich habe meinen Namen von Ich_bin_ein_Baka in ToshiroHitsugaya geändert, also ich mein das wegen der ENS-Liste ok?
Lg
Von:  Takui
2009-06-15T17:03:42+00:00 15.06.2009 19:03
Oh Mann der arme sasuke. Q _ Q
Es wird sicher noch sehr lange dauern bis seine seelischen Wunden soweit geheilt siind, dass er keine Alpträume mehr haben wird... ; . ;
Mach Oro fertig Ita!!!! > . <
L.G.
Takui
Von:  Samrachi
2009-06-14T21:50:10+00:00 14.06.2009 23:50
ja itachi räch sasuke! aber bitte so, dass er selber nicht auch draufgeht... ;P
mh ich hoffe sasuke erholt sich bald wieder..
ansonsten freu ich mich noch aufs neue kappi ;)

lg Nan
Von: abgemeldet
2009-06-14T18:37:02+00:00 14.06.2009 20:37
super kapi :D
voll süß die zwei <3
uhh oro *________* x3

toller schreibstil
wie immer :D
ich glaub am anfang
hast du statt füllt fühlt
oder so geschrieben
aber!! das ist auf keinen
fall schlimm oder so >.<
mir passieren ständig fehler
und des is mal ne ausnahme
mein nur also nich sauer sein ja? =/

ich liebe deine ff <33
hoffentlich schreibst du
schnell weiter :D
*knuddel kekse dalass*
hdl ^-^/) *wink*
Von:  Boisterous
2009-06-14T14:20:46+00:00 14.06.2009 16:20
Ich hab diese FF grad in einem Ruck durchgelesen...
Sie hat mich echt gefesselt...
Ich liebe deine FF ^^
Schickst du mir ne ENS wenns weitergeht?
LG _Sasori_no_Danna_
Von:  Norway
2009-06-14T14:14:19+00:00 14.06.2009 16:14
Hach! Die Ff ist einfach nur klasse! >,<
Ich liebe sie!!! ^^
Ita ist einfach nur genial und knuffig und Sasu... der Ärmste! Oh je... ich hab ausnahmsweise mal richtig Mitleid mit ihn...

Aber die Sache mit '3 Jahre und Dreck und Siff' erinnert mich ein wenig an mein Wohnheim (Bad und Klo...) ... wenn man 3 oder 4 Wochen net putzt ist das echt ni schön...

Naja, schreib auf jeden Fall ganz fleißig weiter! ^^
gggglg,
Senda


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