Abschied nehmen
Für imasyon, meine Lieblings-Hausgöttin ^.^
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Und ich wollte noch Abschied nehmen
Das werd ich mir nie vergeben
Man, wie konntest du von uns gehen
Jetzt soll ich dich nie wieder sehen…
Etwas war passiert. Itachi Uchiha, der Nuke-Nin aus dem Dorf Konoha wusste es genau, etwas war passiert. Mit Sasuke, seinem kleinen Bruder. Unruhig schaute er in den Himmel. Dicke Regenwolken zogen auf.
„Hey, Itachi…“, vernahm er dann die Stimme seines Partners, „Orochimaru ist gesichtet worden.“
Langsam drehte sich der Akatsuki um und schaute Kisame über seinen hohen Kragen hinweg an. Von seiner Beunruhigung war nichts zu spüren.
„ Gar nicht so weit weg von hier. Sollen wir uns um ihn kümmern?“, fragte der blaue Nuke-Nin mit einem diabolischen Grinsen, „Immerhin haben wir noch eine kleine Rechnung mit ihm offen.“
„Du hast einen Auftrag, den du erledigen musst.“, erwiderte Itachi ruhig und abwehrend, „Ich werde Orochimaru beseitigen.“
Sein Partner schaute ihn geradezu beleidigt an, doch als er dem kalten Blick des Uchiha begegnete, wandte er sich schließlich ergeben ab.
„Wo ist er?“, stellte Itachi eine letzte Frage.
Und nachdem Kisame ihn darüber aufgeklärt hatte, trennten sich die beiden Akatsuki schweigend.
Immer noch hatte Itachi das Gefühl, dass irgendetwas nicht stimmte. Und er hat die Befürchtung, dass Orochimaru, der Verräter etwas damit zu tun hatte. Aus diesem Grund beschloss der Uchiha sich zu beeilen. Aber auch etwas Sorge um Sasuke, seinen Bruder, hatte etwas damit zu tun.
Während er zu der Stelle, an der Orochimaru gesichtet wurde, eilte, dachte Itachi nach. Über das, das damals in Konoha geschah. Als er seinen gesamten Clan tötete. Der Regen, der jetzt sanft auf ihn niederprasselte, erinnerte ihn daran und versetzte den Uchiha in der Vergangenheit zurück.
Er hatte alle umgebracht, seine gesamten Verwandten, er musste es damals tun. Der heutige Nuke-Nin hatte seine Gründe, auch wenn die meisten Dorfbewohner nur einen blutrünstigen Mörder in ihm sahen. Ja, er hatte seine Eltern, Onkel, Tanten, Cousinen und Cousins getötet, aber seinen Bruder, den hatte er leben lassen. Sasuke war am Leben. Auch das hatte seinen Grund.
Sein kleiner Bruder sollte Rache an ihm nehmen, er sollte stark werden und er sollte den Clan neu beleben. Die Uchihas sollten nicht ganz aussterben. Das klang seltsam, selbst für Itachi, doch es war sein Wunsch.
Das Sharingan war ein mächtiges Kekkai Genkai, dieses vollkommen auszurotten, das wäre eine Schande und selbst für einen Verräter, wie Itachi es war, unvorstellbar. Aber er hatte noch mehr Gründe, von denen niemand etwas wusste und so sollte es auch bleiben. Warum Sasuke Uchiha noch lebte, das sollte für die Bewohner Konohas ein Rätsel bleiben.
Itachi näherte sich seinem Ziel immer näher an und spürte langsam eine unheimliche Aura. Und er hörte nichts außer dem Regen. Keine Tiere und das in einem Wald voller Leben. Es herrschte eine unnatürliche Stille. Der Nuke-Nin hatte immer mehr das Gefühl, das etwas nicht stimmte.
Während er von einem Baum zum anderen Sprang aktivierte er schließlich sein Sharingan, gerade noch rechtzeitig um eine gewaltige Chakra-Explosion wahrzunehmen.
Sasuke, er war dort, aber…
Noch einmal beschleunigte Itachi und erreichte kurz darauf eine kleine Lichtung. Ungläubig blieb er am Waldrand stehen und betrachtete die Szenerie vor ihm. Orochimaru, Blut, viel Blut und… und Sasuke.
Den Verräter beachtete der Uchiha in diesem Moment gar nicht, sein Blick war nur auf seinen kleinen Bruder gerichtet. Und was er da sah, war unglaublich, sein stolzer kleiner Bruder hing von einem Schwert durchbohrt an einem Baumstamm. Die Augen weit aufgerissen, den Mund zu einem Schrei, der nie erklang, verzogen.
Fassungslos stand Itachi da, das war nicht in seinem Plan vorgesehen gewesen, nein, das war es nicht. Erst ein höhnisches Lachen aus der anderen Richtung lenkte ihn von der Leiche seines Bruders ab. Langsam, ganz langsam drehte er sich zu Orochimaru um.
„Der Kleine hat nichts getaugt, schade eigentlich, jetzt hab ich meine schönes neues Gefäß töten muss. Schicksal, er wollte es nicht anders.“, röchelte der stark geschwächte Oto-Nin gehässig.
Der Akatsuki betrachtete seinen alten Partner nur. Schweigend, ruhig, zu ruhig. Und dann, ganz langsam näherte er sich dieser Schlange, die sich vor ihm auf dem Boden wand. Unter seinem weiten Mantel verborgen hielt er ein Kunai. Doch alles, was Orochimaru sehen konnte, waren seine Augen. Das Sharingan hielt Itachi verborgen, doch seine schwarzen Augen lehrten seinen Feind mehr das Fürchten, als es sein Kekkai Genkai je getan hatte.
Orochimaru versuchte wegzukriechen, doch der Uchiha folgte ihm ruhig, geradezu gelassen. Die Gefühle, die in ihm drinnen tobten, konnte man nur an seinen Augen ablesen.
Der Oto-Nin versuchte zu fliehen, doch irgendwann sah er ein, dass es hoffnungslos war. Stattdessen drehte er sich um und fing laut an zu spotten: „Dein kleines Brüderchen, es hat gewimmert vor Angst, gefleht, dass ich es nicht töten soll. Mit seinen großen Augen hat er mich bittend angesehen und dann, als ich ihn mit seinem eigenen Schwert aufgespießt hatte…“
Doch weiter kam die Schlange nicht. Itachi griff ihn am Kragen und hob ihn mühelos hoch. Sein kalter, unbarmherziger Blick traf Orochimaru bis ins Mark, er wusste, jetzt war es aus.
„Eigentlich solltest du leiden, aber ich habe keine Lust auf dein Gewimmer.“
Mit einem einzigen Schnitt hatte der Uchiha die Halsader des ehemaligen San-Nin durchtrennt. Dann warf er das blutverschmierte Kunai und den Leichnam des Verräters von sich.
Itachi wandte sich um und musste schlucken. Vor dem widerlichen Orochimaru hatte er sich aufrecht halten können, doch Sasukes Tod traf ihn schlimmer, als er erwartet hatte. Sein kleiner Bruder, tot, aufgespießt. Nur langsam konnte er an den Leichnam herantreten.
Die Hände des Nuke-Nin zitterten, als er das Schwert schließlich vorsichtig heraus zog. Sasuke fiel runter, direkt auf Itachi. Dieser wurde mit zu Boden gerissen und lag nun unter seinem toten Bruder.
Du bist weg, was nützt der ganze Mist
Mein kleiner Bruder wird vermisst
Während sich der Uchiha vorsichtig befreite, traten ungewollt Tränen in seine Augen. Erschrocken über sich selbst, wischte Itachi sie eilig weg. Nie hätte er gedacht, dass er noch zu solchen Gefühlen fähig war. Er dachte immer, er hätte alle seine Gefühle verschlossen, doch dem war nicht so. Immer weiter liefen die Tränen und der Uchiha fühlte eine unbändige Trauer tief in sich. So hatte er nicht einmal gefühlt, als er seine Eltern getötet hatte.
Die Verbindung zu seinem Bruder war immer etwas Besonderes gewesen, zu seinem geliebten kleinen Bruder. Und nun war er tot. Tot, weg für immer.
Ein schmerzhafter Schrei entfuhr aus Itachis Kehle, er hatte seinen Bruder verloren, für immer. Der Einzige, der überleben sollte, war tot. Gott im Himmel, warum wurde ihm das nur angetan? War das die Strafe? Die Strafe für seine Sünden? Sollte das hier seine persönliche Hölle sein? Oh Gott, wenn er nur etwas früher gekommen wäre, dann hätte er Sasuke retten können, aber er kam zu spät. Warum musste er nur seinen Gedanken nachhängen? Er hatte doch gespürt, dass etwas nicht stimmte und…
Verzweifelt kniete Itachi neben seinem Bruder und wiegte sich hin und her. Der Tod Sasukes hatte ihn tief getroffen.
Doch dann richtete er sich auf, er wusste jetzt, was zu tun war. Sanft schloss er die Augen des jüngeren Uchihas, dann zog er seinen Mantel aus und wickelte Sasuke vorsichtig darin ein.
Fast schon liebevoll hob er dann den Leichnam hoch und wandte sich seiner Heimat zu. Sein kleiner Bruder sollte ein Begräbnis in Konoha erhalten. Das war Itachis innigster Wunsch und danach…
Zwei Tage brauchte der Nuke-Nin, bevor er endlich das Dorf vor sich liegen sah. Schweigend legte er Sasukes Leiche vor das Tor und wartete.
Nicht lange, dann hatten sich die besten Shinobi kampfbereit versammelt und auch die Personen, die für seinen kleinen Bruder am wichtigsten waren, waren da.
Es war die Hokage selbst, die ihr Wort an Itachi richtete: „Was willst du hier?“
Der Uchiha beugte sich schweigend zu seiner wertvollen Fracht und öffnete einen Teil des Mantels, so dass Sasukes Gesicht sichtbar war.
In dem Moment, als die Konoha-Nins ihren alten Freund erkannten, ertönten einige entsetzte Aufschreie und Schluchzen erklang.
„Du Mörder!“, schrie der beste Freund des Toden wütend, „Du hast Sasuke getötet!“
Naruto wollte schon auf Itachi zustürmen, doch ein paar seiner Freunde, Shikamaru, Neji, Lee, hielten den blonden Chaoten auf.
Tsunade blickte unterdessen schweigend auf den Nuke-Nin und sah seine vom tiefen Leid geprägten Augen.
„Wir werden ihn standesgemäß begraben.“, versprach die Hokage ihm dann mit ernster Stimme.
Der Uchiha lächelte leicht, kaum merkbar und richtete dann sein Wort an die Bewohner Konohas: „Orochimaru, der Mörder meines Bruders, ist tot. Alles, was ich getan habe, war umsonst.“
Verblüfft sahen die Shinobi den Akatsuki an, sie erkannten die Tränen in seinen Augen und bemerkten das Kunai in seiner Hand.
„Ich will Konoha nicht weiter schaden. Es hat keinen Sinn mehr, alles hat keinen Sinn mehr. Es ist vorbei.“, sprach der Uchiha gebrochen weiter.
In der Zwischenzeit hatte er die volle Aufmerksamkeit aller Konoha-Nins. Selbst die von Naruto, der immer noch von seinen Freunden zurückgehalten wurde.
Wie in Trance schauten die Dorfbewohner zu, wie Itachi langsam das Kunai anhob und es sich dann in sein Herz stieß. Ein ungläubiger Seufzer ging durch die Reihen, als der Uchiha neben seinem Bruder auf den Boden sank.
Itachi lächelte seinem Bruder zu und entschuldigte sich im Geiste für alles bei ihm. Dann, mit einer letzten Träne, die seine Wange herunter lief, schloss der Nuke-Nin die Augen. Dieses Mal war es wirklich vorbei.
Wir vermissen dich
Wir vermissen dich
Wir vermissen dich
Wir vermissen dich…, ich vermisse dich