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Niemand hört dich

Niemand sieht dich!?
von

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Niemand hört dich

Es gibt Nächte wie diese, in denen ich wach auf meinem Bett liege, zusammen gerollt mit einem Kissen unterm Arm, während ich stundenlang in die Dunkelheit sehe, die mich einhüllt und mir heuchlerisch Schutz anbietet. Schutz welchen ich dringend benötige, jedoch nicht von der Dunkelheit.

Meine Gedanken kreisen und immer wieder schweifen sie zu dir. Denn du bist der Menschen den ich liebe, so sehr liebe und es gibt nichts was vermag, dieses Gefühl in mir auszulöschen.
 

Was es ist, dass mich wach hält? Möchtest du es wissen? Nun ich denk an unser Versprechen, das mit der Zeit langsam zerbrach. Das Verspechen immer für den anderen da zu sein, ihn nie alleine zu lassen. Schon einmal zerbrach dieses Versrechen, doch wir haben es wieder zusammen gesetzt und wieder daran geglaubt, nichts könnte uns dieses Mal auseinander bringen. Aber dieser Glaube war Irrsinn. Wie hätte das mit uns klappen sollen, wo doch von Anfang an unsere Verwandten gegen diese Beziehung waren. Dennoch sind nicht sie die Schuldigen am erneuten Aus. Nicht sie sind schuld sondern wir. Ja genau WIR! Nicht du oder ich…nein WIR! Wir haben die Fehler gemacht, wir haben dem jeweils anderen nicht immer zugehört, wir haben uns gegenseitig angeschrien, mit Worten verletzt und uns gegenseitig mit Emotionslosigkeit bestraft. Es gab so oft Streit zwischen uns, weil ich respektlos zu dir war, da ich vor niemanden Respekt habe, ich habe dir Vorschriften gemacht und dich immer als Schuldigen hingestellt.

Nun und du…du hast mich eingeengt, versucht mich gegen meinen Willen zu ändern und hast mich wie ein kleines Kind bevormundet.

Tja was soll ich sagen. Zwar haben wir uns, seit wir auseinander sind, eigentlich gar nicht mehr gestritten, doch weißt du was. Selbst diese belanglosen und manchmal völlig sinnlosen Streits fehlen mir.
 

Langsam ziehen draußen dunkle Wolken auf und verdecken den Mond vollkommen, welcher bis eben durch mein Fenster schien und meine kleine Welt etwas erhellte. Schließlich setze ich mich auf, da eh nicht zur Ruhe komme und den ersehnten Schlaf finde. Jedenfalls gleitet mein Blick zum Fenster, als ein Lichtblitz die nun herrschende Finsternis durchtrennt und der Regen einsetzt.

Ein Seufzend entweicht meinem Mund, aus welchen in der letzten Zeit nicht mehr viele Worte heraus kamen, weil mir jedes Wort irgendwie sinnlos erscheint. Zum Leidwesen von dir, nicht wahr? Du kannst mit mir nichts anfangen wenn ich schweige. Du kommst damit nicht zurecht, wenn kein frecher Spruch oder ein sarkastischen Kommentar über meine Lippen tritt, oder nicht?

Während ich mich langsam von meinem Bett erhebe, zieht draußen ein Sturm auf und der Regen prasselt unermüdlich gegen das Fenster.

Wie gern würde ich jetzt in deinen Armen liegen, deine Nähe und Wärme spüren, mich in die von dir ausgehende Geborgenheit fallen lassen. Doch das ist Vergangenheit…leider.

Dennoch, obwohl es Vergangenheit ist, frage ich mich oft, denkst du eigentlich ab und zu an unsere gemeinsame Zeit? An die schönen Stunden zusammen. An die Stunden in denen wir zusammen gelacht und geweint haben, uns gegenseitig im Arm haltend Mut zu gesprochen haben. Zählt diese Zeit und alle Gefühle die dabei waren nicht mehr?

Kann man alles einfach ausblenden? Ich kann es nicht, selbst wenn ich es wollte. Es geht nicht, denn immer wieder frag ich mich, wie das jetzt mit dir wär, jetzt wo wir nicht mal 100 Meter voneinander entfernt leben.

Jetzt wo der Weg sich von 540 Kilometer auf nicht mal 100 Meter verkürzt hat, doch eigentlich bringt es mir nichts darüber nach zu denken, denn ich ertrinke dabei nur innerlich in meinem Selbstmitleid. Aber ich kann nicht anders als immer wieder daran zu denken und somit ertrinke ich in meinem Inneren, während frische Wunden meinen Arm zieren.
 

Ich sehe auf meinen linken Arm. Ja ich habe es nach langer Zeit wieder getan. Ich habe mich wieder geritzt und das weil ich deinen Verlust als Partner nicht ertragen kann. Wenn ich jetzt so darüber nachdenke wie konntest du mich eigentlich lieben? Wie konntest du nur irgendwas an mir lieben? Man ich kann's nicht verstehen, wo ich mich selbst doch so verachte.

Auch wenn es mir so scheiße und dreckig geht, daran trifft dich keine Schuld und ich will dir auch keine Vorwürfe, im Gegenteil! Ich danke dir. Weil du hast es geschafft mich aus dem Dunklen zu holen, mich ins Licht zu führen und mich an deine Seite zu holen.

Jedoch spüre ich nun, nachdem jetzt alles vorbei ist, wie die Dunkelheit ihr Eigentum zurück fordert. Langsam und kriechend schleicht sie sich in meine Seele und reißt alte Wunden wieder auf, holt Ängste hervor, welche ich schon längst vergessen hatte.
 

Ich gehe den Flur entlang und schon sehe ich längst vergangene Bilder. Bilder von dir und mir. Mein Kopf fühlt sich an als würde er jeden Moment zerspringen. Kopfschmerzen dominieren meinen Kopf, denn ich will diese Bilder nicht sehen. Sie zerreißen mich, zeigen mir meine Sehnsucht nach dir. Mir bleibt nichts anderes übrig als diese Erinnerungen zu verbannen und schon schlage ich mit geballter Faust gegen die Wand neben mir, denn ich halt's nicht aus.

Ich muss raus, raus aus der Wohnung, raus aus meinen Gedanken. Ich will nur noch weg.

Ich nehme meine Jacke vom Harken und verlasse meine Wohnung. Abschließen werde ich nicht, denn bei mir gibt es eh nichts zu holen. Nichts von dem was ich besitze ist wertvoll. Nicht so wertvoll wie du, denn du bist das wertvollste…was ich verloren habe. Es ist wirklich ironisch, dass man erst bemerkt wie wichtig einen etwas ist, wenn man es verloren hat.

Nur deshalb will ich hier weg. Weg von dem Kampf in meinen Gedanken den ich jeden Tag führ. In welchen ich immer überleg, ob es wirklich richtig ist was ich tu. Der Grund dafür ist, dass wenn ich dir gegenüber stehe, weiß ich nicht mehr wie ich mich verhalten soll. Alles ist dann immer so vertraut und doch so anders.

Weißt du wenn ich ehrlich sein soll, muss ich sagen, dass du viel von mir erwartest. Du möchtest meine Freundschaft und ich habe dem zu gestimmt. Ob ich dabei das richtige tat? Ich weiß es nicht. Versteh das nicht falsch, es ist nur so, für dich bin ich nur noch ein Freund. Jemand der da ist um sich weiterhin deine Sorgen an zu hören, womit ich auch kein Problem habe und es auch aufrichtig gern mach. Dennoch, für dich bin ich jemand der mit dir was unternimmt, mit dir Spaß macht, dich unterstütz und so, aber ich kann das nicht alles für dich sein. Es geht nicht, denn du fehlst mir meine Liebe, meine Wärme, mein Licht, mein Leben.
 

Ich wusste von Beginn an, dass es schwer sein wird allein zu sein. Aber ich bin Junkie. Ein Süchtiger der seine Droge brauch und nicht ohne sie kann. Nicht ohne die Droge, nicht ohne dich!

Man ich möchte bei dir sein! Zu zweit wollt ich immer alle Wege mit dir beschreiten doch plötzlich bin ich allein und verzweifelt. So verzweifelt dass ich ständig mein Spiegelbild anschrei und diesem Vorwürfe mach…mir Vorwürfe mach.

Warum haben wir nur nie richtig mit einander gesprochen. Über deine Zukunftspläne und über meine. Du wolltest immer Kinder haben, aber ich nicht, weil ich kein Vorbild sein kann, nicht gerne Verantwortung trage.

Ist es sarkastisch zu sagen „Ich bin doch noch ein Kind!“ Wenn es genau das ist, was ich nicht leiden konnte.
 

Manchmal weiß ich nicht ob ich schlafe oder wache, denn wie eine Marionette erlebe ich meine Umwelt. Monoton stehe ich alles durch, was von mir verlangt wird. Während Gefühle und Emotionen sich immer mehr in mir zurück ziehen, sodass meine Augen stumpf und matt, ohne leben alles nur noch stumm betrachten.

Bin ich gefangen in meiner Melancholie? Bin ich ein Gefangener meines Selbst? Das vermag ich nicht zu deuten, doch eines weiß ich, ich habe in letzter Zeit viel geweint, nächtelang ohne das es jemand bemerkt und ich tu es auch immer noch, im geheuchelten Schutz der Nacht. Wie schwach ich doch bin. Schwach viel zu schwach um der Einsamkeit zu entkommen, denn ich bin am Ende und die Kälte friert mich in mein Selbstmitleid ein.

Doch ich versuch nach außen stark zu sein, stark für die Menschen die ich mag und für dich. Vor allem für dich. Damit du dir keine Sorgen um mich machen musst. Damit du dich nicht um mich kümmern brauchst, so wie du es versprochen hast, als du Schluss machtest. Damit du dir ein neues Leben aufbauen kannst. Ich kann nicht anders als dir dabei viel Glück zu wünschen. Auch wenn ich weiß, dass ich zu Grunde gehen werde, wenn du eine neue Liebe gefunden hast. Denn ich würde es nicht ertragen, dass jemand anders den Platz in deinem Herzen einnimmt. Gott bin ich egoistisch.
 

Ich sehe auf und lächele gequält. Es ist fast Tagesbeginn, ich bin nun schon stundenlang wach, weil sich alles in meinem Kopf dreht. Ich bin aus der Wohnung gegangen um den Erinnerungen zu entkommen, doch wo haben meine Füße mich hingetragen!?

Sie haben mich an einen Ort getragen, welcher für uns beide eine große Bedeutung hat.

Erneut steigen Bilder der Vergangenheit aus meinem Unterbewusstsein empor und holen mich ein. Hier standen wir einmal zu Silvester. Du hieltest mich im Arm und wir versprachen uns, dass nichts uns trennen würde. Das war noch bevor wir uns das erste Mal trennten. So geht es schon die ganzen Tage und Nächte. Immer sehe ich dein lachen, dieses wunderschöne lachen, welches mich lächeln ließ.
 

Wenn ich mich doch nur aus deinem Bann befreien könnte.

Ich sehe gen Himmel. Es hat aufgehört zu regnen und am Horizont geht gerade die feuerrote Sonne auf. Ihre Strahlen ziehen über meine kalte Haut und versuchen Wärme zu spenden. Wie töricht. Es funktioniert doch sowie so nicht.

„Kai.“ Höre ich deine Stimme rufen.

Ein letztes Mal steh ich vor dir. Ich dreh mich um, seh in dein Gesicht, hoff du verstehst eines Tages was ich fühle, wie es mir geht, denn mehr als hoffen werd ich nicht.

„Lass uns nach Hause gehen, Kai.“ Ich folge dir zurück, doch ein zu Hause besitze ich nicht mehr. Ich geh meinen Weg, den niemand versteht.

Doch ich hoffe, dass du ihn eines Tages verstehst.
 

Denn ich liebe dich….Yuriy.



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  WeißeWölfinLarka
2009-08-26T11:29:40+00:00 26.08.2009 13:29
Ich glaube ich sollte nicht zu viele melancholische Storys lesen im Moment ^^°°
Aber deine ist irgendwie besonders einprägsam und sehr sehr traurig. Weil sie so hoffnungslos erscheint. Ganz ohne Perspektive.
Wahrscheinlich will ers nicht, aber ich habe Mitleid mit Kai.
Von: abgemeldet
2007-11-02T11:36:51+00:00 02.11.2007 12:36
oh man der arme Kai...er tut mir wirklich leid
*schnief*

Sonst war der OS mal wieder richtig geil!
Man konnte sich wieder gut in die Situation hineinversetzten und du ahst das mal wieder richtig gut hinbekommen^^
*knuddel*
mach weiter so^^
Von:  Tala-chan
2007-10-30T20:54:25+00:00 30.10.2007 21:54
Die FF ist echt sehr schön geworden.
Ich konnte mich echt in die Gefühle hineinversetzen.
Weiter so!!!
Deine Tala-chan
Von: abgemeldet
2007-10-23T18:10:18+00:00 23.10.2007 20:10
erst so wenig kommis *ts*...man ich hab beim lesen deiner ff boulevard of broken dremas gehört und traurige lieder und traurige ffs sind keine gute mischung ^^
also...ich finde es echt gut, wie du die gefühle beschreibst...das geht einem richtig nahe; aus dem ritzen machst du keine große sache und doch ist es sehr auffällig, ein lob hierfür *g*
auch die kurze storyline gefällt mir; beschreibt knapp und doch nicht ZU knapp die vergangenheit der beiden, einen traum der endete bevor er richtig begann... und dann das doch recht offene ende...alles in allem sehr gut und auch rührend...

nur ist mir aufgefallen das du bei manchen wörtern die buchstaben weggelassen hast oder vergessen hast; ich würde das an deiner stelle noch mal korrigieren, dann haben die worte gleich noch mal eine bessere wirkung...
nun denn, weiter so...
lg, Vincs
Von:  Statjana
2007-10-20T08:55:09+00:00 20.10.2007 10:55
das ist klasse, die ist mega geil.
Schön geschrieben, mir gefehlt es sehr,
mach nur weiter so.


Von: abgemeldet
2007-10-11T17:24:14+00:00 11.10.2007 19:24
Yeah!^^
Die ist geil, einfach nur geil...
Ich mag die Band, den Song, den du so gut eingebaut hast!XD
Ehrlich, man konnte sich richtig in die Gedanken von Kai hineinsetzen und verstehen
*nick*
bin Stolz auf dich und hoffe du schreibst weiter so!
du kannst es°
kiss

Chaos, dein Fan^^v


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