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Wo Bu Mi - ich zweifle nicht

So gehts nach dem Turnier bzw. Haos Vernichtung weiter
von

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Wiedersehen macht Freude, oder etwa nicht?

Wiedersehen macht Freude, oder etwa nicht?
 

Wo bleiben die denn? Hab ich sie etwa schon verpasst? Nein, es ist ja sonst noch keiner hier raus gekommen.
 

Es stehen schon eine Menge Leute hier, die warten wohl auch.
 

Ich werfe einen Blick auf die Uhr und muss feststellen, dass die Maschine schon seit einer halben Stunde da sein sollte. Verspäten sich wohl. Doch irgendwie habe ich ein ungutes Gefühl.
 

„Mama, Mama, da bist du ja wieder, wann kommt denn Papas Flugzeug“, fragt ein kleines Kind gerade seine zurückkehrende Mutter.
 

„Die Frau am Schalter hat gesagt, dass sie an ein Gewitter geraten sind und herum fliegen mussten, deswegen dauert das so lange“, erklärt sie dem Kind und hält ihm anschließend die Ohren zu.
 

„Sie sind mitten drinnen, wir müssen dem Piloten vertrauen“, sagt sie zu der Frau, die auf ihr Kind aufpasste und nimmt die Hände von des Kindes Ohren.
 

Sie sind mitten drinnen? Was soll das heißen? Ich lege meine Hand auf meinen Mund und versuche sämtliche Tränen zu stoppen.
 

Die Halle wird merklich nervöser. Münder fallen auf und Augen werden größer.
 

„Die Frau hat gesagt, sie lässt es durchsagen, wenn sie angekommen sind“, sagt die Frau mit dem Kind und mit der Zeit wird der Warteraum leer. Nur noch ich bin da. Vor mir der Leere Ankunftsraum.
 

Hoffentlich passiert nichts. Langsam senke ich meine Hand und balle sie zu einer Faust.
 

„Ich warte hier, bis du da bist Ren“, sage ich.
 

„Der Flug E 4582 aus China wird voraussichtlich nicht ankommen, es tut uns unheimlich Leid, der Pilot versucht sein bestes, aber er sprach selber davon, dass es ihm aussichtslos erscheint. Wir haben keinen Kontakt mehr zu dieser Maschine. Es tut uns Leid. Falls es Informationen gibt, wird dies sofort durchgegeben“, die Stimme aus dem Lautsprecher verstummt.
 

Eine Welt in mir bricht zusammen. Ren, Run bitte, bitte schafft das.
 

Toll, jetzt habe ich es geschafft. Die erste Träne läuft mir die Wange hinunter. Was mache ich nur? Was, wenn ihm was passiert? Was, wenn ich ihn nie wieder sehe?
 

Langsam gehe ich zu Boden.
 

Er soll bald wieder hier sein. Bitte.
 

Ich schlage mit meinen Fäusten gegen den Boden.
 

Das kann doch nicht sein, dass Ren Tao so seinen Abgang macht, das ist einfach nicht fair.
 

„Das ist nicht fair!“, schreie ich. Wieder schlage ich mit den Fäusten gegen den Boden.
 

Jetzt merke ich erst, dass Kororo schon die ganze Zeit versucht mich aufzumuntern.
 

„Kororo, ich hab dich nicht bemerkt, das tut mir Leid“, sage ich zu ihr und nehme den kleinen Kolopockulu in meine Arme. Sie verspricht mir, dass Ren zurückkommt.
 

„Ich glaube dir“, sage ich und stehe auf. Nein, ich zweifle nicht. Ren ist ein Schamane, er ist schon einmal aus einem Flugzeug gefallen. Er überlebt das und er wird mit Sicherheit auch Run retten können, aber wird er das ganze Flugzeug vor dem Tod beschützen können? Ich hoffe es. Immerhin ist er viel stärker geworden. [It’s my life von Jon Bon Jovi]
 

Ich drehe dem Ankunftsraum meinen Rücken zu und setze mich auf den Boden. Ich werde einfach nur hier sitzen und warten, warten bis sie angekommen sind.
 

„Was machst du hier?“, fragt plötzlich eine Stimme hinter mir. Sie ist mir bekannt, doch irgendwie ganz anders.
 

„Horo? Ich rede mit dir, du Hornochse“, sagt die Stimme wieder. Ich drehe mich um und sehe in zwei wunderschöne Katzenaugen.
 

„Ren?“, frage ich langsam.
 

„Horo“, sagt er mit sanfter und erleichterter Stimme und wirft sich mir um den Hals.
 

„Ich hab dich vermisst du Idiot, es war wirklich langweilig und sehr Actionlos zu Hause“, sagt er und lässt mich dann los.
 

Run ist auch da, logisch.
 

Ich mustere die zwei erst einmal. Rens Haare sind um einiges gewachsen und er trägt jetzt nicht mehr so eine komische Frisur. Seine Gesichtszüge zeichnen immer noch einen sehr angriffslustigen Jungen, wenn nicht sogar mehr als zuvor. Das schwarze Shirt, das er trägt, lässt seinen Körper noch schlanker wirken und macht ihn unheimlich attraktiv. Schon wieder so doofe Gedanken. Raus, weg.
 

Run hat sich auch sehr verändert. Sie trägt ihre Haare lang und offen. Eine hellgelbe beinahe weiße Bluse überzieht ihren Oberkörper und eine farblich gleiche Hose ihre Beine. Ryo wird ihr kaum widerstehen können.
 

„Du hast dich verändert Horo“, sagt Ren und zieht an meinen Haaren.
 

„Lass meine Haare“, sage ich und nehme seine Hand in meine. Ein sanftes Zucken durchfährt mich und ruckartig lasse ich seine Hand los. Er sieht mich mit einem leicht schüchternen Blick an. Süß sieht er aus, unheimlich süß. Wa, raus ihr bösen Gedanken.
 

„Du hast deine Giftzwergfrisur abgelegt?“, frage ich ihn.
 

„Was? Selber Giftzwerg!“, schreit er und spring auf mich, dass wir beide zu Boden fallen. Mit seinen Fingern zwickt er mich in die Wange.
 

„Au, du Idiot“, schreie ich und ziehe an seinen Haare.
 

„Selber Idiot“, wir rollen dort auf dem Boden rum und keiner nimmt uns wahr. Da alle so froh sind, dass den Leuten aus dem Flugzeug nichts passiert ist. Der Pilot hatte es doch noch geschafft.
 

„Ihr seid doch wirklich immer noch die Alten“, sagt Run und hält sich die Hand vor den lachenden Mund.
 

„Ich hab das vermisst“, sagt Ren zu mir und beendet den kleinen Streit. Er sieht zu mir hinunter, da er ja immer noch über mir liegt, und grinst.
 

„Ich auch, aber am meisten habe ich dich vermisst“, sage ich und umarme ihn noch einmal.
 

„Ihr seid so süß Jungs, aber jetzt kommt, das Taxi wartet“, sagt die immer noch schmunzelnde Run.
 

„Run, ich bin nicht süß“, sagt Ren und springt auf um seiner Schwester nach zu laufen. Ich stehe ebenfalls auf, klopfe mir den Staub von den Klamotten und laufe dann zu den beiden.
 

„Die anderen warten sicherlich schon“, sage ich, da ich gerade daran denken musste, wie sie die zwei empfangen werden. Da fällt mir ein, es weiß doch keiner, dass ich die zwei abhole. Pilica bringt mich um. Sie macht sich sicherlich sorgen.
 

„Ihr zwei könnt die Rückbank haben, ich bin nicht heiß drauf, mitten in euren Streitereien zu sitzen“, sagt Run, legt ein Lächeln auf und öffnet uns die Türe ehe sie selbst vorne einsteigt. Ich lasse Ren den Vortritt, steige nach ihm ein und schließe die Türe.
 

Run unterhält sich schon tüchtig mit dem Taxifahrer, er hatte sie nach dem Flug gefragt, da er ja von dem Unglück hörte. Freundlicher Mensch.
 

„Auch wenn ich es nur sehr ungern zu geben. Ich bin warnsinnig froh, dass du auf uns gewartet hast“, sagt Ren und schmiegt seinen Kopf wie ein kleines Kätzchen an meine Schulter.
 

Was ist denn jetzt kaputt?
 

„Weißt du noch, als ich dich angekotzt habe?“, fragt er.
 

„Ja, danke, das werde ich wohl nie vergessen“, sage ich streng zu ihm
 

„Du hast gesagt, dass ich dich an ein Kätzchen erinnere und ich hab dir gesagt, dass ich dein Kätzchen bin“, sagt er und atmet ganz tief ein.
 

„Ich dachte du“, aber er unterbricht mich schlagartig.
 

„Schhh, darüber reden wir wenn wir zuhause sind“, sagt er und tut so als wäre gerade nichts passiert.
 

Was ist denn überhaupt passiert? Es kribbelt immer noch alles in mir. Ich konnte gerade seinen Atem direkt auf meiner Haut fühlen. Ein eiskalter Schauer läuft mir alleine beim Gedanken daran den Rücken hinunter.
 

Eigentlich sollte ich froh sein, immerhin ist er mir nicht böse, wegen dieser Liebhabattacke, damals am Flughafen.
 

Doch irgendwie bin ich schockiert. Was will er zuhause mit mir bereden? (Autorin: Na was wohl Horo-chan?, Horo: Was denn?, Autorin: Ich weiß nicht, ich dachte du weißt es)

Da fällt mir ein, wo ist denn überhaupt Bailong?
 

„Run, wo hast du denn Bailong gelassen?“, frage ich sie.
 

„Ach, er kommt noch nach, er hat mir versprochen, den Garten zu machen und Ren muss jetzt auf mich aufpassen, ich weiß aber nicht, ob das so gut ist, er benimmt sich nämlich in letzter Zeit sehr eigenartig“, sagt sie und sieht ihren Bruder an.
 

„Ich bin gar nicht eigenartig. Man soll mich fürchten, Eigenartigkeit ist nicht zum Fürchten“, giftet er sie an. Na das ist ja schon viel weniger eigenartig. Viel eher, so wie immer.
 

„Horohoro! Warum hast du nicht gesagt, dass du sie abholst? Ich hab mir Sorgen gemacht. Weißt du, ich stehe auf, es gibt Frühstück und du bist nicht da. Der erste Schock. Dann, ich gehe in dein Zimmer schauen, ob du schläfst. Zweiter Schock: Du bist nicht da. Ich habe das ganze Haus abgesucht, dann der dritte Schock: Du bist wieder nicht da“, schreit Pilica, als wir endlich bei Yo angekommen sind.
 

„Ja, aber“.
 

„Kein aber, konntest du nicht irgendjemanden etwas von deinem Vorhaben erzählen? Du hättest doch Kororo schicken können. DU Idiot!“, schreit sie und wirft mir die Türe vor der Nase zu. Ren und Run sind schon drinnen, sie bekommen gerade Frühstück.
 

„Du bleibst da draußen und du bekommst erst wieder was zum Abendessen!“, sie klingt sehr ernst. Oh nein, kein Essen.
 

„Du darfst auch erst wieder zum Abendessen REIN!“.
 

Stille. Doch dann kann ich die anderen hören wie sie mit Ren und Run reden. Verstehen kann ich nichts, doch ich höre, dass sie essen. Das ist so gemein, ich wollte doch nur freundlich sein.
 

Wollte ich das überhaupt? Freundlich sein? Nein, ich habe es einfach nicht mehr ausgehalten ohne ihn. Er hat mir so gefehlt. Jetzt kann ich ihn erst recht nicht sehen. Pilica ist doch so gemein.
 

Meine Augen betrachten den Garten der angehenden Familie Asakura. Es sieht hier noch genauso aus, wie damals, als wir hier zum Schamanen Kampf eine Feier abgehalten hatten. Das ist lange her, und nun ist auch der Schamanen Kampf vorbei. Das war eine Zeit.
 

~Erinnerung~
 

Ich wache auf und strecke mich. Bei mir im Zimmer sind noch Ren und Choco. Wir sind ein Team, also haben wir ein Zimmer. Genau wie Yo, Ryo und Faust (und Elisa).
 

Heute sind keine Kämpfe angekündigt. Das heißt wohl den ganzen Tag Blödsinn machen.

„Horohoro, auf zum Training!“ Pilica zerstört wieder einmal alle meine Träume mit zu einem blöden Satz.
 

Ich seufze. Langsam krieche ich unter meiner Decke hervor und ziehe mich an.
 

„Weißt du was? Heute will ich einmal nicht so hart sein, du musst heute nur zehn Runden weniger laufen und deine Liegestütz wollen wir auch reduzieren, und zwar auf 250. Immerhin hast du heute frei und du solltest dich auch einmal ausruhen“, sagt sie und schickt mich laufen.
 

Was hat sie gerade gesagt? Hat sie tatsächlich gesagt, sie will mich ausruhen lassen?
 

Wunder gibt es also doch.
 

„He, Horohoro, warte auf mich, ich muss auch laufen“, ruft Yo hinter mir her und ich werde für den kurzen Moment indem er mich einholt langsamer.
 

„Komm Ren heute nicht zu nahe, er ist wieder einmal sehr wütend. Ich glaube heute gibt es verletzte“, sagt Yo und lacht.
 

„Hat das wieder mit diesem komischen Weib zu tun?“, frage ich Yo und dieser nickt.
 

„Sie hat ihm heute wieder Blumen geschickt“, erzählt er und grinst.
 

„Wer ist die denn überhaupt?“, will ich wissen, doch auch Yo kennt sie nicht. Er weiß nur, dass sich auch Schamanin ist.
 

„Also ich finde sie eigentlich hübsch, so blaue Augen bekommst du nirgendwo zu sehen“, sage ich. Sie ist wirklich extrem hübsch, trübblaue Augen, blondes Haare, tolle Figur und genau die richtige Größe für Ren.
 

„Ja schon, aber Ren will einfach kein Mädchen an seiner Seite“, antwortet Yo.
 

„Was? Will er etwa einen Jungen?“, frage ich ihn geschockt.
 

„Nein, das wollte ich damit nicht sagen, aber ich meine er will keinen anderen Menschen an seiner Seite“, erklär er mir.
 

„Aso, das musst du doch dazu sagen. Wissen wir denn überhaupt, wie sie heißt?“.

Yo sieht mich an und schüttelt den Kopf um mir zu verklickern, dass wir keine Ahnung haben, wie sie heißt.
 

„Wie lange läufst du heute?“, fragt er mich nach einer kurzen Weile des Schweigens.
 

„Ich muss heute nur 190 Runden laufen“, sage ich stolz.
 

„Was? Anna lässt mich 300 Runden laufen, weil sie meint, ein freier Tag soll für Training genutzt werden“, jammert er.
 

„Ich hoffe sie ist heute nicht viel mit Pilica zusammen, sonst werde ich dir wohl oder übel Gesellschaft leisten müssen“, sage ich und bete. Hoffentlich ist sie nicht gemein.
 

„Aber vielleicht lässt sich Anna durch sie besänftigen“
 

„Nein!“, sagen wir beide und lachen. Anna und sich besänftigen lassen, da friert früher die Hölle zu. Wobei Anna die Hölle zu gefrieren bringen könnte.
 

„Yo, es tut mir Leid, aber ich muss jetzt schneller laufen“, sage ich und beschleunige.
 

Ich weiß auch nicht, wo das auf einmal her kam. Plötzlich hatte ich nur noch die Gedanken an meinen Traum. Ich muss stark werden, vielleicht vertraut mir Pilica schon soweit, dass ich das Training ernst nehme. Jetzt nehme ich es ernst. Ich werde hart trainieren, aber nicht mehr als verlangt.
 

Ich muss stark sein, für die Kleinen, denn die können nicht stark sein. Naja, Kororo ist schon stark, aber sie ist so klein und die anderen auch. Ich muss unseren Traum wahr machen.
 

Ich könnte ein Lied singen. Nein, zu doof.
 

Langsam geht mir die Luft aus. Egal, ich bin stark, ich schaff das.
 

„Hey Yo“, rufe ich. Zum zwanzigsten Mal habe ich ihn überrundet und mir bleiben noch zwei Runden.
 

„Hey Horo“, schnauft er mir nach. Zwei Runden noch, gleich bin ich am Ende.
 

„Komm schnell Horohoro, eine Runde noch“, ruft mir Pilica vom Start zu und ich laufe, laufe und laufe meine letzte Runde zu ende.
 

„Da hast du Wasser“, sagt Pilica und reicht mir eine Flasche Wasser.
 

„Danke“, sage ich und trinke.
 

„Bitte, dann mach jetzt deine Liegestütz“, befielt sie und ich mache.
 

Oh nein, da kommt wieder dieses Mädchen. Ich sehe ihr nach und beobachte Rens Reaktion.
 

„Lass mich ihn Ruhe, ich will nichts von dir wissen!“, schreit er sie an.
 

Sie sagt irgendetwas, ja sie sagt es, deswegen höre ich nur Ren, denn der schreit ja.
 

„Nenn mich nicht Ren-chan!“, er schüttelt ihre Hand ab, dreht sich um und geht. Doch sie läuft ihm nach und nimmt ihn wieder an der Hand.
 

Sie wollte etwas sagen, doch sie hatte keine Zeit dazu und schon hatte sie eine kleben.
 

„Das war zu viel Ren, ich kämpfe mit dir, wenn ich gewinne wirst du mein Freund und wenn du gewinnst lasse ich dich auf ewig in Ruhe“, schreit sie unter Tränen.
 

„Super Horohoro, nur noch 200“, sagt Pilica. Solange sie hier ist, kann ich da nicht eingreifen, aber irgendwie ist es lustig.
 

„Ein Kampf?“, fragt er sie erschrocken, aber immer noch laut genug, dass ich es ihn hören kann.
 

„Ja, nur du gegen mich, gleich hier wenn du willst“, sagt sie streng und gereizt und wischt sich ihre Tränen aus dem Gesicht.
 

Mann, wie kann man nur so kreuzdumm sein. Ein Kampf gegen den wütenden Ren. Heute gibt es Tote, das ist klar.
 

„Wir treffen uns in zwei Stunden am Kampfplatz, ich nehme den Schiedsrichter mit“, sagt Ren energisch und laut und lässt sie alleine stehen.
 

Einige Minuten sehe ich sie an. Kein Anzeichen von Schwäche. Kein einziges Funkelchen von Zweifel.
 

„Was kuckst du denn so blöd?“, schreit sie mich fragend an und geht. Was war denn das? Dieser Blick war alles andere als zweifellos. Ich sah ihn gerade zum ersten Mal auf ihrem Gesicht.
 

Was findet sie nur an Ren?
 

~Erinnerung Ende~
 

Was findet sie nur an Ren? Das habe ich mich damals gefragt, doch irgendwie verstehe ich sie jetzt. Es stimmt schon, dass Frauen viel schneller bemerken, was wichtig ist.
 

Ich weiß es jetzt. Ren ist mir wichtig, doch weiß ich nicht wie wichtig. Wir waren immer wie zweieiige Zwillinge. Dummsinn im Kopf was nur geht und ständig am streiten. Aber wir haben uns stets verstanden, wir wussten immer genau, wann der andere gereizt war, wann man ihn am besten nicht anspricht, wann man ihn am besten erst gar nicht anschaut.
 

Ich sehe zum Himmel empor. Es dämmert schon beinahe und dabei ist es doch erst zwei Uhr. Seltsames Wetter hier, aber das bin ich ja gewohnt. Wahrscheinlich essen sie gerade zu Mittag, weil das Frühstück so spät stattgefunden hat, denn ich kann das Besteck klimpern hören. Hunger.
 

Ich lege meine Hände auf den Bauch und versuche das Knurren zu unterdrücken.
 

Da fällt mir das Ende dieser Geschichte wieder ein.
 

~Erinnerung~
 

„Horohoro, es gibt Essen!“, ruft Pilica, aber will nichts, ich kann nicht. Ren geht gleich zu dieser verrückten und will so gerne wissen, wer gewinnt.
 

„Ich habe keinen Hunger“, sage ich und gehe außer Haus. Pilica sieht mich an, als man ihr die Gabe genommen, Geister zu sehen. Doch das ist mir egal. Ich gehe einfach.
 

Eigentlich kann mir doch egal sein, was mit Ren ist, nein, es ist viel zu spannend, wenn es um alles geht.
 

Das muss ich einfach sehen.
 

Hoffentlich wird er von diesem Mädchen fertig gemacht, nicht nur, weil ich Ren verlieren sehen will sondern auch, weil ich ihn gedemütigt sehen will. Weil ich sehen will, wie Ren gegen ein Mädchen verliert.
 

Ich beschleunige meine Schritte und erreiche den Kampfplatz an dem schon gekämpft wird.
 

Ich schleiche mich hinter ein paar Steine an einen günstigen Ort, an dem mich keiner sehen kann, ich aber alles.
 

Ren hatte Silver beauftragt, den Kampf als Schiedsrichter zu beurteilen und dieser steht auch seelenruhig am Rand und verfolgt den Kampf.
 

Dieses Mädchen muss unheimlich stark sein, denn gerade hat sie es geschafft Ren mit ihrer Drachenlanze so nahe zu kommen, dass er einen Schnitt über seinen gesamten Oberarm hat.
 

Ren, der ja ebenfalls eine Drachenlanze hat, weicht sogleich zurück und schneidet ihr nur ganz knapp und vermutlich auch nicht beabsichtigt, die Träger ihres Kleides ab, da sie sich ein paar Zentimeter zurück beugen konnte um nicht durchschnitten zu werden.
 

Dieser Anblick ließ mich schocken. Trägt die denn rein gar nichts unter ihrem Kleid. Doch auch Ren will das nicht gefallen und er wendet sich ab. Sein Gesicht kann man von einer zu groß geratenen Tomate gar nicht mehr vergleichen.
 

Selbst Silvers Gesicht erlangt an roter Farbe. Meines wahrscheinlich auch, aber das kann ich ja nicht sehen. Zum Glück kann keiner sehen, dass ich das gerade sehe.
 

„Was ist denn Ren? Kannst du deine zukünftige nicht anschauen?“, fragt ihn die wahnsinnige auch noch. Ist die pervers?
 

„Kämpf weiter!“, schreit sie ihn an und springt so über ihn, dass er wieder freien Blick auch eh schon wissen hat.
 

„Zieh dich wieder wie ein normaler Mensch an, dann kämpfe ich auch weiter“, schreit er sie an und lenkt seinen Blick weg.
 

Sie schnaubt ihn an und bindet sich anschließend die Enden, die Ren feinsäuberlich abgetrennt hatte, zusammen.
 

Wie sie fertig ist, attackiert sie Ren auch schon wieder, doch dieser kann sich ohne sie gesehen zu haben, aus der Schussbahn entfernen und lenkt einen Gegenangriff ein.
 

Langsam fallen die blonden Haare zu Boden. Aber nicht nur die Haare weisen Schäden auf. Entlang ihrer Schulter zeichnet sich ein langer Schnitt.
 

Es scheint ihr nichts aus zu machen, denn sie startet einen neuen Angriff, wieder wird sie geblockt. Es sieht für beide nicht gut aus. Ren ist überseht mit Kratzern und das Mädchen ist nur noch sehr kurz bekleidet. Schnitte auf Beinen und Händen bluten.
 

Also entweder sie gewinnt schnell, oder Ren gewinnt indem sie zusammenbricht, wegen zu starkem Blutverlust.
 

Langsam schleiche ich mich wieder aus der Arena. Mir ist klar, wer diesen Kampf gewinnt. Es wird ja eh schnell zu ende sein.
 

~Erinnerung End~
 

Ein hübsches Gesicht reißt mich aus meinen Gedanken.
 

„Was soll der Scheiß, du hast mich erschreckt!“, gifte ich ihn an.
 

„Tut mir Leid, ich dachte nur, du willst vielleicht etwas zu essen haben“, sagt Lyserg und streicht sich lächelnd die Haare hinter sein Ohr. Er reicht mir einen Teller mit Makki und ohne viel zu überlegen nehme ich den Teller und esse ihn leer.
 

„Mann, ich bin dir echt was schuldig“, sage ich und halte ihm den Teller hin.

„Du solltest das am liebsten ganz schnell rein bringen und zwar bevor dich meine Schwester sieht“, sage ich ihm und er nimmt den Teller.
 

„Stimmt, wenn sie mich erwischt, bin ich erledigt“, lächelnd lässt er mich wieder draußen sitzen.
 

War gerade wirklich lieb von ihm, mir etwas zu essen zu bringen. Eigentlich wäre ich glücklicher gewesen wenn mir jemand anders etwas gebracht hätte. Doch das ist nicht seine Art. Wobei, es ist auch nicht seine Art seinen Kopf an meine Schulter zu schmiegen nachdem er ganz komische Andeutungen gemacht hat und dann auch noch sagt er würde das später bereden wollen.
 

Ich glaube, der Flug hat ihm einfach nicht gut getan. Genau, das ist es. Er war wohl einfach selbst ein wenig schockiert darüber, dass die Maschine hätte abstürzen können.
 

Langsam sinkt meine rechte Hand auf den Boden.
 

„Mein rechter rechter Platz ist frei, ich wünschte, dass hier Ren jetzt sei“, denke ich mir in Gedanken.
 

„Au“, wie durch einen Reflex habe ich mir gerade selbst eine gescheuert. Warum denke ich so einen Bullshit?
 

Ich weiß nicht warum, ich weiß nur, dass.
 

Vorsichtig greife ich mir auf die Stirn.
 

Genau, das ist es, ich habe Fieber. Alles ist in Ordnung, ich habe nur Fieber.
 

Ich höre ein Knacken. Es kommt jemand auf mich zu. Ich lasse meine Hand langsam auf den Boden sinken und sehe mich um.
 

Da steht er, Ren Tao, in aller Pracht. [Hyjo de la loona von Loona]
 

„Was machst du hier?“, frage ich ihn. er antwortet nicht. Was soll das?
 

Er kniet sich hinunter zu mir. Mein Herz klopft.
 

Er sieht mir fest in die Augen. Seine rechte Hand bewegt sich auf mich zu. Sanft berührt er meine Wange. Ich weiche erschrocken zurück, doch er berührt mich wieder an der Wange. Er lächelt, doch seine Augen sind leer und kalt.
 

Und so schnell konnte ich gar nicht schauen, hatte er schon seine Lippen auf meine gelegt.
 

Was soll das? Was ist los? Kann ich endlich aufwachen?!
 

Er lässt von mir ab.
 

Schockiert greife ich auf meine Lippen. Er hat das gerade wirklich gemacht.
 

„Warum hast du das getan?“, frage ich ihn und rücke noch ein Stück zurück.
 

„Weil ich es wollte“, sagt er und geht.
 

Weil ich es wollte? Was soll das denn heißen? Und, warum geht er jetzt einfach wieder?
 

Soll das heißen, dass er mich liebt? Oder, dass er es einfach nur einmal probieren wollte?
 

Vielleicht wollte er mich einfach nur ärgern. Genau, das wird es sein. Er will nichts von mir.
 

Ich atme ganz schwer. Es ging viel zu schnell. Es ist noch gar nicht so lange her und ich sehne mich schon danach.
 

Nein, diese Gedanken müssen aufhören.
 

Ich hohle tief Luft und atme ordentlich aus, dann sehe ich zum Himmel. Es ist schon dunkel. Viel zu schnell vergeht die Zeit.
 

Es wird wohl bald Essen geben. Doch ich habe irgendwie gar keinen Hunger, geschweige denn die Lust dazu etwas zu essen.
 

Nein, nicht nach diesem Ereignis.
 

Das gibt es ja nicht, mein Herz rast noch immer.
 

Ich stehe auf und gehe zur Türe. Vorsichtig klopfe ich an.
 

„Du bleibst noch draußen!“, schreit Pilica.
 

„Aber ich will doch nur schlafen!“, rufe ich hinein.
 

Pilica öffnet die Türe.
 

„Du willst nur schlafen? Kein Essen? Na gut, aber geh wirklich schlafen“, sagt sie und lässt mich hinein.
 

Ich lenke meine Schritte in mein Zimmer. In das Zimmer, das ich mir mit Ren teilen muss. Es ist wohl besser, ich schlafe schnell ein, dass er mich nicht irritiert.
 

Ich schiebe die Papiertüre zur Seite, betrete den dunklen Raum und schiebe die Türe wieder zu.
 

Drinnen gehe ich langsam zu Boden, mir ist kalt. Ich verschränke meine Hände fahre langsam meine Oberarme auf und ab.
 

Wie konnte er mich nur so herablassend ansehen? Er hat mich geküsst und es sah aus als hätte es ihm nichts bedeutet.
 

Tränen laufen mir die Wangen hinunter. Warum weine ich jetzt? Ich verstehe das nicht.
 

Mein ganzer Körper zittert. Was hat er nur mit mir gemacht?
 

Ich fühle dieses ganz komische Gefühl. Ich hatte es noch nie. Warum war nur diese Gleichgültigkeit in seinen Augen?
 

Eigentlich ist es ja nichts. Es hat nichts zu bedeuten für mich.
 

Aber es ist nicht nichts für mich! Es bedeutet mir sehr viel!
 

Mit meiner linken Hand wische ich eine Flut Tränen weg.
 

Er ist ein Junge. Ich bin ein Junge. Das kann doch nicht normal sein. Nein, das ist einfach nicht normal.
 

Warum liebe ich ihn so?
 

Nein, scheiße, habe ich das gerade gedacht? Liebe ich ihn wirklich? Muss wohl so sein. Weist doch alles darauf hin.
 

Ich will seine Hand halten, will seine Lippen mit meinen berühren und will ihm sagen, was ich für ihn empfinde.
 

Doch wird er mich zurückweisen. Er wird mich mit seinen kalten leeren Augen ansehen und sagen, dass ich ihn mit meiner Abnormalität in Frieden lassen soll.
 

Ich streiche mir die Haare hinter die Ohren und schleppe mich langsam zu meinem Futon. Die Kleidung von mir abgestreift (außer meiner Shorts) rolle ich mich unter die Decke und schließe meine Augen.
 

Es ist still.
 

„Horo, bist du wach?“, fragt jemand. Hört sich an wie Ren. Langsam öffne ich meine Augen. Es ist stockdunkel. Ich muss wohl schon geschlafen habe.
 

„hmm“, mache ich und schließe meine Augen wieder, mit dem Ziel ihm einfach mal nur zuzuhören.
 

„Schhh“, macht er. Ich höre Schritte auf mich zukommen. Nicht laut, nur ganz leise, wie die eines Kätzchens.
 

Eine Hand streicht mir über die Wange. Was wird denn das schon wieder?
 

Mit einem Mal sind meine Augen offen. Nur sehen kann ich nichts.
 

„Schhh“, macht er wieder. [nichts ist kälter als deine Liebe von Oomph]
 

Er küsst meine Wange, streift die Decke von mir ab. Will er mich wieder nur ärgern?
 

„Was machst du da?“, flüstere ich leise.
 

„Schhh, dreh dich um“, sagt er und versucht mich brutal an meiner Schulter umzudrehen. Mit einem Mal liege ich auf dem Bauch und er sitzt auf meinen Oberschenkeln.
 

Was wird denn das?
 

Er zieht mir die Shorts hinunter und hält mir mit der linken Hand den Mund zu.

Scheiße, was wird das wirklich?
 

„Hab keine Angst, das wird nur ganz kurz weh tun“, sagt er.
 

„Ich bin noch nicht soweit“, will ich sagen, aber ich bekomme kein Wort heraus.
 

Warum tut er das?
 

Ich versuche mich zu wehren, aber er ist der stärkere. Ich will nicht, dass er das ohne Gefühle tut. Das ist nicht das, was ich will. Wieder laufen mir die Tränen über die Wangen.
 

Das ist nicht fair. Entweder ich bekomme ihn ganz oder gar nicht. Nur zur hälfte will ich ihn nicht.
 

Ja, ich will, dass er glücklich wird, aber es schmerzt nicht nur körperlich, auch innerlich. Das tut so weh.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  sumomo_hioru
2008-07-24T09:19:51+00:00 24.07.2008 11:19
öööhhh...
wie jetzt?
seit wan is horo denn der Uke???
Ren war doch immer Uke und horo Seme...
das is ja ma was ganz neues^^
aber ich hab mich auch gleich gewundert...
dass ren schon vo anfang so anhänglich war...
Von: abgemeldet
2008-01-17T18:32:18+00:00 17.01.2008 19:32
Jetzt hab ich noch den anderen Teil gelesen^^
ich stimme meinen Vorschreibern zu^^
Von: abgemeldet
2008-01-17T18:23:35+00:00 17.01.2008 19:23
hab jetzt erst nur ein Teil des Kapitels gelesen^^
les gleich weiter wollte nur schon ein Kommi schreiben
also erstmal war das Wiedersehen unheimlich SÜÜÜÜßßßßßßßß!!!!!!
Aber was heißt "Rens komische Frisur"??
die is doch nicht komisch! Fand das nicht so gut das er die geändert hat^^
les gleich weiter^^ und schreib natürlich wieder ein Kommi^^
Von: abgemeldet
2007-08-30T22:19:20+00:00 31.08.2007 00:19
Das ist doch gar nicht Rens art! *drop*

Echt schockiert ist! >.<

Bin gespannt wie es weiter geht!

Schauen wir mal!

by by

Mimi
Von:  Lunaticus
2006-09-02T12:05:03+00:00 02.09.2006 14:05
Renny!! Was machst du da mit dem armen Horo! *entsetzt sei*
Nicht weh tun!!
Bin gleich wieder da. Muss schnell kapi 5 lesen...
*weg sei*


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