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Wo Bu Mi - ich zweifle nicht

So gehts nach dem Turnier bzw. Haos Vernichtung weiter
von

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Izanami und Izanagi

IZANAMI UND IZANAGI
 

[Hymn to the dead von Anti-Flag]
 

„Also gut, wir nehmen einmal an, Hao kommt irgendwann zu uns um uns zu überreden mit ihm zu ziehen oder was weiß ich, wenn es soweit ist, müssen wir gewappnet sein und ihn besiegen können“
 

Ich öffne vorsichtig meine Augen. Langsam beginnt sich das verschwommene Bild vor meinen Augen wieder zu dem Krankenhauszimmer zusammen zu setzen.
 

„Und was sollen wir tun? Wir haben es damals schon nicht geschafft, ohne Yo…und Hao ist stärker, wie sollen wir es jetzt schaffen? Ohne Yo? Und…ohne Ren?“
 

„Tamao, musst du immer alles schlecht reden, was ich sage?“
 

„Nein, Anna, aber…aber ich sehe die Situation als ziemlich hoffnungslos an“, antwortet Tamao.
 

„Na ganz toll, du musst ja nicht mitmachen, aber ich hab einen Plan“, kontert Anna.
 

„Ja, jetzt lassen wir Anna einmal ihren Plan erklären, denn wie es aussieht ist Schlafmützchen schon wach“, sagt Ryo und zwinkert mir zu.
 

„Was ist hier eigentlich schon wieder los? Welcher Plan?“, frage ich. Ich sehe die anderen fragend an.
 

Sie sind mal wieder alle da, sie sitzen im Krankenzimmer verteilt herum und sehen teils nachdenklich, teils verzweifelt und Anna als Einzige unheimlich sicher aus.
 

„Also gut, Horohoro, lass es mich erklären“, beginnt Manta. Er trappelt zu mir herüber und lehnt sich auf mein Krankenbett.
 

„Anna hat uns hier alle zusammengetrommelt und sie meint, sie hat den perfekten Plan, also eine Geheimwaffe gegen Hao und naja, mehr wissen wir auch noch nicht. Wir wollten warten, bis du munter bist. Also Anna?“, sagt Manta und lenkt seinen Blick auf Anna, wie ich.
 

„Gut, jetzt da wir alle da sind und vor allem, alle munter, möchte ich euch in meinen Plan einweihen, den ich gemeinsam mit Yos Großeltern entworfen habe sozusagen“, sie holt tief Luft.
 

Was das wohl für ein Plan ist? Eine Geheimwaffe…hmm…
 

„Aber“…Annas Blick senkt sich. „Wenn es schief geht, schwebt Hana in größter Gefahr“
 

„Hana?“, die ganze Runde sieht sie schockiert und fragend an.
 

„Was hast du mit dem Kleinen vor?“, frage ich sie.
 

„Seine Macht…wie ihr ja wisst, ist Yo der Zwillingsbruder von Hao, das bedeutet, das Yo etwas von Haos Macht hat. Wir haben auch durch das Buch noch viel mehr Macht bekommen.“, sie macht eine Pause.
 

Eine unheimliche Stille liegt in der Luft. Das gekippte Fenster klappt zu. Keiner rührt sich.
 

„Hana ist mein und Yos Sohn und somit wurde eine Menge Energie und Macht von uns beiden auf ihn übertragen. Und nunja, nachdem Hao damals besiegt wurde, hat Yo beschlossen einen Teil seiner Energie wegzusperren, was bedeutet, dass Hao nicht Yos ganze Macht hat“, wieder tritt eine Pause ein.
 

Ich kann nicht mehr. Ich bin so aufgeregt, sie macht es immer so spannend und es geht ja nun mal um Leben und Tot.
 

„Willst du den kleinen gegen Hao kämpfen lassen?“, frage ich sie und fange mir in der nächsten Sekunde einen der schlimmsten Anna-Blicke überhaupt ein.
 

„Nein…ICH werde gegen ihn kämpfen“, sagt sie und holt Luft um weiter zu reden.
 

„Anna das kannst du nicht tun. Mehr Macht hin und her, aber du hast gesehen, was Hao letztens mit deiner Perlenkette angestellt hat“, unterbricht sie Faust.
 

„Oh ja, das weiß ich noch viel zu gut und genau deswegen habe ich beschlossen…“, sie steht auf.
 

[It’s my Life von Jon Bon Jovi]
 

„Die ersten Götter und somit die ersten Geister mit mir zu verbinden und somit den Geist des Feuers oder genauer gesagt den Kagutsuchi no Kami zu besiegen“, beendet sie und zieht hinter ihrem Rücken eine Lanze hervor.
 

„Was willst du mit dem Ding? Du bist doch keine Schamanin, du bist nur eine Itako“, sagt Manta und fängt sich einen ebenso grausamen Blick ein, wie ich zuvor.
 

„Ich dachte, du würdest wissen, was das ist“, kontert sie und hält ihm die Lanze unter die Nase.
 

Mante schüttelt den Kopf.
 

„Nie gesehen“, sagt er.
 

„Ich dachte, du würdest deine Nase nie aus den Büchern rausbringen, aber da hab ich mich wohl geirrt. Ich dachte doch ernsthaft, du hättest dich mit Japans Schöpfungsgeschichte befasst“, sagt Anna.
 

„Nein…um ehrlich zu sein“, antwortet Manta und senkt den Kopf.
 

Anna sieht durch die Runde.
 

„Da ihr sie sicherlich alle nicht kennt, werde ich sie euch erzählen. Also hört gut zu ok?“ Alle nicken.
 

„Nun gut, alles beginnt als Izanagi und Izanami aus dem Himmelsgebilde Takamagahara herab steigen und das Festland aus dem uranfänglichen Chaos schaffen, indem sie, auf der Schwebebrücke des Himmels stehend, die himmlische Juwelenlanze in das Meer tauchen und darin herumrühren. Als sie die Lanze aus dem Wasser heben, tropft von der Spitze Salz herab, das zum ersten Land, der Insel Onogoro gerinnt. Sie steigen auf die Insel hinab, errichten einen Palast und vollführen den Hochzeitsritus. Weil Izanami während des Rituals aber zuerst spricht, gebärt sie ein missgebildetes Kind, Hiruko. Richtig durchgeführt, zeugen beide viele Nachkommen, darunter auch die großen und kleineren Inseln des japanischen Archipels.

Schließlich aber gebärt Izanami den Feuergott Kagutsuchi no Kami. Dieser verbrennt die Genitalien seiner Mutter so schwer, dass sie stirbt. Izanagi erschlägt daraufhin die Feuergottheit“
 

Wir alle sehen Anna sprachlos an. So alt also ist Haos Geist?
 

„Und was willst du jetzt gegen so einen alten Geist tun?“, frage ich sie.
 

„Dummkopf“, sagt sie und hält mir die Lanze unter die Nase.
 

„Das ist die Juwelenlanze. Und da ich eine Itako bin, habe ich mir die beiden Geister gerufen, die sie kontrollieren“, antwortet sie.
 

„Du hast Izanami und Izanagi?“, fragt Manta, der es kaum glauben kann.
 

Anna nickt.
 

Das ist doch genial, wie ist sie denn darauf gekommen? Und wozu um Himmels Willen braucht sie dann Hana?
 

„Und was ist mit Hana?“, fragt Lyserg, der bis jetzt nur leise auf seinem Sessel am Ende meines Bettes saß.
 

„Ja, darauf wollte ich eben zurückkommen. An die weg gesperrte Macht von Yo kann ich leicht kommen, aber ich hoffe, es geht alles gut, wenn ich versuche an Hanas Schamanen Macht zu kommen und durch deren beiden Mächte, kann auch ich Schamane sein“
 

„Anna, das ist so genial und hirnrissig, dass es nur funktionieren kann“, sagt Manta und springt vor Euphorie im Raum herum. Auch für mich wächst gerade ein großer Hoffnungsschimmer.
 

„Und wann und wie? Und… Oh mein Gott, ich bin so aufgeregt, das klingt so Märchenhaft“, Ryo ist auch ganz außer sich. Eigentlich sind alle ein bisschen außer sich, nur Run nicht. Sie steht auf und geht mit gesenktem Blick aus dem Zimmer.
 

„Was ist…“, doch Anna unterbricht mich.
 

„Ist doch klar, wir alle freuen uns über Hoffnung und ihr Bruder hat die eigentlich überhaupt nicht.“
 

Ren…oh ja…Auf einmal wird die Stimmung im ganzen Raum trüb. Für Ren bleibt keine Hoffnung…

Ich weiß nicht, wie ich das ohne ihn schaffen soll.
 

Doch, es gibt Hoffnung…er liegt im Koma, so aussichtslos es auch ist, Ren könnte es schaffen…
 

Würde ich das den anderen sagen, sie würden mir nur sagen, dass ich es vergessen soll.
 

Der Arzt hat gesagt, dass der künstliche Tiefschlaf nur sehr schwer erstellt werden konnte oder so, was weiß ich, ich bin doch ein Mediziner. Aber die kennen Ren nicht. So aussichtslos es ist, er schafft es…ich hoffe es so sehr.
 

Sie fragen sich wohl gerade, wann ich ihn endlich aufgebe. Ich weiß nicht, wahrscheinlich nie.
 

„Und wann kann ich hier endlich wieder raus? Wann können wir den Plan endlich wahr machen? Und wir müssen Anna doch unterstützen, kommt schon, lasst mich hier raus, es geht mir gut“, rege ich mich ein bisschen auf.
 

„Horohoro, du musst erst gesund werden, du hast noch immer Verletzungen! Du musst dich ausruhen“, Pilica ist außer sich.
 

„Pilica, erstens es geht mir gut und zweitens, ich bin schön langsam alt genug, das selber zu entscheiden, außerdem, geht’s hier um Hao, der wird mich sicher nicht schonen, nur weil ich verletzt bin“, kontere ich.
 

„Aber…aber Horohoro…ich“, Pilica weint.
 

„Ach Pilica, du brauchst dir keine Sorgen machen, Anna ist dabei und die anderen auch. Was soll denn da noch schief gehen?“, versuche ich sie aufzuheitern.
 

Sie seufzt, nickt aber dann und zaubert ein sanftes Lächeln auf ihre Lippen.
 

„Gut, dann würde ich sagen, wir gehen jetzt. Yomei und Kino warten mit Hana“, sagt Anna und steht auf ohne jegliche Regung im Gesicht.
 

Es war sicher eine schwere Entscheidung Hana vielleicht opfern zu müssen. Ich glaube, das hat noch nicht mal Anna so richtig verdaut. Hoffentlich passiert dem Kleinen nichts.
 

Wir machen uns alle (auch die Mädchen) auf den Weg, raus aus dem Krankenhaus und dann zu Kino und Yomei, dass uns Run nicht mehr fährt haben alle gemeinsam beschlossen. Ist wohl auch besser so.
 

„Und wie geht’s dir wirklich?“, Lyserg kommt gerade an meine Seite.
 

Ich zucke mit den Schultern.
 

„Wie soll’s mir denn gehen? Ich hab keine Ahnung, wie das hier ausgehen soll“, sage ich ein wenig verzweifelt. Ich glaube zwar an Anna, aber ich habe trotzdem irgendwie Angst. Beim Schamanen Turnier war das anders. Hao war nicht so übermächtig und Yo war bei uns.
 

Aber Anna scheint zu wissen, was sie tut.
 

„Wir können ihr nur vertrauen Horohoro“, sagt Faust und lächelt leicht.
 

„Na was sagt ihr Jungs, es ist wieder wie früher. Wir gehen alle gemeinsam und machen Hao alle“, sagt Ryo optimistisch wie immer.
 

„Wird schon schiefgehen, wir hatten damals auch keinen genauen Plan und diesmal bleibt er ein für alle mal weg dieser Hao. Dafür wird Anna schon sorgen“, sagt Manta mit seinem Laptop unterm Arm.
 

Wir unterhalten uns alle darüber, wie es wohl ausgehen wird. Die meisten Meinungen sind optimistisch.
 

Anna lässt ab und zu ein sanftes Lächeln sehen, Tamao und Run gehen schweigend neben ihr. Auch Anna schweigt lieber. Verständlich, es geht immerhin um ihren Mann und ihren Sohn und nun ja um ihren grässlichen ungewollten Schwager den es zu vernichten heißt.
 

Ich setze langsam einen Fuß vor den nächsten, auf die Umgebung achte ich gar nicht. Ich sehe meinen Füßen einfach beim gehen zu und versinke in Gedanken.
 

Endlich bin ich aus diesem Krankenhaus raus. Es war die Hölle. Ich seufze.
 

[Scharlachrotes Kleid von Eisregen]
 

Ich denke an die letzten Stunden mit Ren. Die Bilder fressen sich wieder in mein Gehirn. Wie Ren mich abfällig ansieht. Ich konnte es in diesen Moment noch immer nicht glauben, dass er sich so verändert hatte.
 

Das Bild als Ren und Yo gemeinsam einen Schlag gegen Hao richten projiziert sich vor mir auf. Er hatte gegen Hao gewonnen, er hat sich seiner Kontrolle entzogen. Das war doch ein deutliches Zeichen, dass Hao schwächer ist…oder?
 

Doch er hat sich gewährt, er muss Ren mit enormer Kraft auf den Boden geworfen haben und hat sich dann Yo geschnappt.
 

Ich balle meine Hand zu einer Faust.
 

„Ren“, flüstere ich ganz leise. Höchstens Lyserg neben mir hätte es hören können, doch das glaube ich nicht. Er sieht selbst viel zu sehr in Gedanen vertieft aus.
 

Was wird wohl mit Hana passieren, wenn Annas Plan schief geht? Was passiert mit Anna, wenn etwas schief geht?

Es ist doch sicherlich für sie auch nicht so ungefährlich.
 

„Anna was…“ Doch sie wimmelt meine Frage ab. Sie wird sich wohl auch Gedanken gemacht haben.
 

Anna…
 

„Ich weiß sehr wohl, dass dieses Risiko zu hoch ist, für mich und Hana, aber…“, sie macht eine Pause, folgt ihren Schritten und sieht dann wieder zu mir.
 

„Was würde Yo jetzt sagen? Wir packen das schon oder so…“, sagt sie und sieht gen Himmel.
 

„Anna, ich…es…“, beginne ich, doch wieder unterbricht sie mich.
 

„Es braucht dir nicht leid tun. Du kannst nichts dafür. Es hätte jedem von uns passieren können und nun ja…“, sie schweigt.
 

„Ich verstehe, was du sagen willst“, sage ich und klopfe ihr auf die Schulter, ich glaube, sogar Anna kann so was einmal brauchen.
 

Und ich hatte recht, denn sie sieht mich an und lächelt.
 

„Danke Horohoro“, sagt sie und wir gehen den verbliebenen Weg schweigend zu Ende.
 

Vor uns offenbart sich das Anwesen der Asakura Familie. Yos Großeltern stehen vor dem großen Eingangstor und Yos Großmutter hält Hana in der Hand. Hana weint nicht, er liegt ruhig in ihren Armen.
 

„Meister Yomei, Meisterin Kino“, sagt Anna, kniet sich vor ihnen auf den Boden und senkt den Kopf. Wir anderen tun es ihr gleich.
 

„Du hast dich also entschieden, es wirklich zu machen“, Kino machte ein besorgtes Gesicht.
 

„Du weißt, du musst es nicht tun, es ist deine Entscheidung“, sagt Yomei und deutet uns aufzustehen.
 

„Und wie ich es muss Meister Yomei“, antwortet Anna und schreitet mit entschlossenem Blick an den dreien vorbei ins Innere.
 

Yomei und Kino mit Hana folgen ihr und wir anderen ebenfalls.
 

„Ich bin jedes Mal neu überrascht wie groß das hier ist“, sagt Manta und sieht sich um.
 

Ich war hier überhaupt noch nie und von den anderen war bis jetzt soweit ich weiß nur Ryo hier, weil er bei Yomei trainierte.
 

Anna weiß genau, wo sie hin muss. Ein Tempel wird immer größer sichtbar. Da müssen wir wohl hin.
 

„Und nun…“, Annas Stimme zittert.
 

„Ich werde mit dir und Hana hinein gehen und das Ritual vollziehen“, sagt Kino und nimmt Anna am Handgelenk.
 

„Du musst nur vertrauen haben“, sagt sie noch.
 

„Anna, wie wäre es, wenn…“, Lyserg haltet noch kurz inne und spricht nach einer kurzen Pause in der sich Anna umdrehte weiter.
 

„Wie wäre es, wenn wir dir unsere Macht überlassen, wir reden immerhin von Hao“
 

An das habe ich ja noch gar nicht gedacht. Aber die anderen auch nicht, denn sie sehen alle sehr überrascht aus.
 

„Wie? Das, aber was ist wenn ich es nicht schaffe, dann war alles umsonst…“, sagt Anna und schaut fragend in die Runde.
 

„Na komm schon, nimm meine Macht“, sagt Ryo und macht einen Schritt zu ihr.
 

„Und unsere auch“, sagen wir anderen und stellen uns zu Ryo.
 

„Leute…“, Anna sieht uns allen in die Augen, Tränen erfüllen ihre Augen.
 

„Ich danke euch…ich weiß gar nicht was ich sagen soll“
 

„Sag einfach, dass du es schaffst“, sage ich und lache ihr wie die anderen entgegen.
 

„Meister Yomei, ist das möglich?“, fragt sie Yomei
 

„Liebe Anna, wenn ihr euch so sehr vertraut, wie ich denke und alles gut geht, hast du bei weiten mehr Macht als Hao damals in Dobeivillage“, antwortet er.
 

„Dann ist doch klar was wir machen“, sagt Lyserg und wir gehen gemeinsam mit Anna, Kino und Hana in den Tempel.



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