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Feuerberg

von

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Ranas war so einige Runden um das Schloss geflogen, bis er sich wieder unter Kontrolle hatte. Völlig flügellahm war er mit dem Gesicht auf das Bett gefallen und genauso lag er auch jetzt noch dort. Das er Valerie auf diese Weise beschimpft hatte, hatte ihm zwar sofort Leid getan, doch sicherlich war es das Beste so. Die Arme kraftlos nach beiden Seiten hängend und das Gesicht nach wie vor in den Kissen, merkte er schwach wie seine Tür aufsprang. Es war nicht das leise öffnen, was erkannte und doch war es auch nicht das von Daron, welches ihm im Traum erschreckt hatte. Ein surren kam näher. Es verharrte an beiden Seiten seines Kopfes. Nur kurz hörte er ein seltsames Kichern und anschließend brüllten die beiden Knirpse auf ihn ein.

"AUFSTEHEN!", plärrten sie wie aus einem Mund.

Das ihn Valerie nicht wecken würde, so wie er sie am gestrigen Abend angefahren hatte, hätte er wissen müssen. War das also seine zusätzliche Strafe dafür?

Ranas wollte sich die Ohren zuhalten, doch bei beiden hatten ungemein schnell nach seinen Armen gegriffen und zogen ihn jetzt abwechselnd hin und her. Dem Drachenmenschen fehlte allerdings noch jegliche Kraft für eine Gegenwehr. Also lies er sich dieses unfreiwillige hin und her eine ganze Weile gefallen. Irgendwann würden sie schon aufhören.

"AUFSTEHEN!", drang erneut dieser unangenehme Klang an seine Ohren.

Endlich hatte er die Kraft, seine Arme von den kleinen Händen zu befreien. Schnellstens hielt er sich die Ohren zu. Dieses gequäkte war nicht auszuhalten, denn es erklang bereits erneut. Einer der Jungs lies sich auf dem Bett über seinem Kopf nieder und begann ihm mit dem Finger an den Kopf zu tippen. Ganz sicher würde Ranas das nicht allzu lange aushalten, also hob er langsam den Kopf. Möglicherweise saß der Knirps im Bereich seiner Hörner, was jedoch nicht der Fall war. Die Augen hatte er bis dahin allerdings noch nicht aufbekommen. Erst jetzt riss er diese mit einer ruckartigen Bewegung auf. Auch dieses mal wusste Ranas nicht, um welchen der beiden es sich handelte. Der Kleine schaute ihn irgendwie erschrocken an.

Mit einem "Buh!" und einem breiten Grinsen brachte er den Knirps wieder zu kichern.

"Na? Hat euch Valerie heute geschickt, um mich zu wecken?"

Er nickte eifrig.

"Sie hatte keine Lust dich zu wecken." Im selben Moment sprang er bereits wieder auf und stellte sich vor ihn.

Sie hatte also keine Lust. Ranas wunderte sich darüber jedoch nicht im geringsten. Schließlich hatte er das ja selbst verschuldet.

"Steh endlich auf!", zischte die kleine Fee und verschränkte die Arme, dabei sah er über Ranas hinweg. Ganz sicher heckte sein Bruder gerade wieder Dummheiten aus, welche auch nicht sonderlich lange auf sich warten ließen. Ein unangenehmes Kitzeln an beiden Füßen drang in ihn ein. Ranas biss tapfer die Zähne zusammen. Unmöglich konnte er nach dem Jungen treten um ihn davon abzuhalten. Wie sollte er sich dann befreien? Er überlegte nur kurz, dann breitete er seine Schwingen aus und brachte sich mit deren Hilfe auf dem Bett zum stehen.

"Schon gut. Ich bin wach! Ihr habt gewonnen!"

Ranas stieg vom Bett und streckte sich erst einmal ausgiebig. Dabei sprang ihm der Kleine vom Bett auf die Schulter. Mit einem schnellen Griff hielt er ihn fest.

"Trag mich!", bestimmte der Junge.

"Kein Problem."

Wie zu erwarten, wollte sein Bruder natürlich auch nicht laufen.
 

Mit den Beiden Feen auf dem Arm betrat er den Speiseraum. Trotz dass es ein eher ungewöhnliches Bild war, schien Valerie daran nicht im geringsten interessiert. Im Gegenteil. Sie hatte zudem noch den Platz mit Daron getauscht, neben dem sich Ranas jetzt niederlassen durfte. Nach dem üblichen "Guten Morgen", bei dem er nur von den wenigsten eine Antwort bekam, setzte er sich an die Tafel. Die beiden Jungs waren ihm in der Tür von der Schulter gesprungen und hauten bereits tüchtig rein. Ranas verspürte heute keinen so rechten Appetit. War er doch zu beginn der Meinung gewesen, dass es besser wäre, wenn Valerie böse auf ihn war, tat es ihm jetzt ungeheuer leid. Irgendwann lief er ihr heute schon einmal allein über den Weg und dann würde er sich sofort bei ihr entschuldigen.

Bereits nach wenigen Bissen verspürte Ranas bereits keinen Appetit mehr. Mit einer spärlich bestückten Entschuldigung verließ er sogar schon den Raum, als die beiden kleinen noch am essen waren. Das ihn Valeries Gleichgültigkeit jetzt bereits so schmerzte, hätte er nicht erwartet.

Ranas setzte sich in der Halle auf den Absatz der breiten Treppe, welche zu den Schlafgemächern führte und stützte den Kopf auf. Wie sollte er sich nur dieses Mal entschuldigen? Sollte er ihr wirklich den wahren Grund für sein Verhalten nennen? Das er seine tierischen Triebe nicht länger unter Kontrolle halten konnte und er ihr diesen Anblick nur zu ersparen versucht hatte? Ausgeschlossen! Damit würde er sie garantiert noch weiter von sich wegbringen.

Ranas rieb sich die Augen, als das klappern von Geschirr an sein Ohr drang. Es war einer der Bediensten. Er war damit auf dem Weg zur Königin und musste jetzt am Drachenmenschen vorbei. Schnell sprang er auf und streckte die Hände nach dem Tablett aus.

"Lass mich ihr heute das Essen bringen", sagte er mit einem zuversichtlichen Lächeln im Gesicht.

Der Angestellte sah ihn skeptisch an.

"Ach komm schon. Was kann ich dabei denn schon falsch machen und außerdem hast du bestimmt noch andere Sachen zu erledigen." Erneut sah er sein Gegenüber erwartungsvoll an.

"Na schön."



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