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One-Shot-(WB-Beitrags)-Sammlung
von

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Noch kein Titel

die hier verwendeten Charaktere gehören eigentlich in diese FF:

http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/autor/159919/268747/

Da sie meine eigenen sind, habe ich sie mir eben mal selbst ausgeborgt.
 

Er hätte sich diesen Film gestern nicht ansehen sollen! „Ghostbusters“ Zugegeben, es war eine Komödie und ein Kerl seines Alters sollte sich von so etwas keineswegs beeindrucken lassen, doch die Tatsache, dass ihn sein geraumer Zeit ein vermeidlicher Geist verfolgte, hatte ihn zu einem nervlichen Frack werden lassen. Wenn man bedenkt, dass er auch vorher bereits recht schnell aus der Ruhe zu bringen war. Da half auch nicht die Gegenward der Frau, an die er seine Unschuld verloren hatte.

Scott hatte diese Nacht kein Auge zugetan. Immer wieder war er bis zum Morgengrauen herumgelaufen, um sich abzulenken, doch die Bilder aus dem Film kamen immer wieder hoch. Speziell die es Glibbergeistes. Wie er überall sein grünes Ektoplasma verteilte, wenn er irgendwo durchflutschte. Wenn er nicht so müde wäre, wäre ihm wohl übel bei diesem Gedanken. Irgendwie war er froh, dass sein Geist, den er seit Tagen nicht gespürt hatte, keine derartige Sauerei machte. Er stützte den Kopf auf den Arm und starrte mit halboffenen Augen auf den Frühstückstisch. Genaugenommen hatte er das Marmeladenglas vor Augen. Da war ebenfalls so ein Zeug drin, auch wenn dieses rot war. Laut gähnend kniff er die Augen fest zusammen. So fertig war er lange nicht gewesen. Glücklicherweise war Samstag. In diesem Zustand hätte er unmöglich auf Arbeit gehen können, aber wenn das nicht bald aufhörte, wurde er sicherlich noch verrückt. Die ganze Sache mit dem Geist war einfach zu unheimlich und er hatte keine Ahnung, was er dagegen tun könnte.

Seite Mutter begann ihn zu beobachten, während sie sich einen Kaffee einfüllte.

„Schlecht geschlafen, Scott?“

Ihre Worte ließen ihn kurz aufschrecken und ihr kritischer Blick schaffte das ein weiteres Mal.

„Ich... ja.“

Noch immer kritisch blickend, ließ sie sich ebenfalls am Tisch nieder und nahm sich ein Zuckertütchen, aus der kleinen Schale, um dieses Aufzureißen und in den Kaffee zu schütten.

Außerdem am Tisch saß noch Christopher, Scotts kleiner Bruder. Sie hatten den Film zusammen gesehen und seit Scott die Küche betreten hatte, war das schelmische Grinsen aus seinem Gesicht nicht wegzubekommen. Er konnte sich kaum aufs Essen konzentrieren. Immer wieder sah er seinen großen Bruder frech an. Der Kurze wusste Bescheid. Er hatte Scott gestern Abend beobachten können. Immer wieder hatte dieser bei Slimer komisch geguckt. Hatte sein großer Bruder etwa Angst, vor Gespenstern? Er hatte vor so etwas NIEMALS Angst! Geister gab es nämlich nicht! Christopher verzog den Mund und schaute auf seinen Waldmeister-Wackelpudding und wieder musste er so tun, als wäre alles in Ordnung und das fiel ihm im Augenblick schrecklich schwer, denn er hatte plötzlich einen Plan.

„Vielleicht solltest du heute eher schlafen gehen“, brachte seine Mutter schließlich als Vorschlag, während sie den Zucker verrührte.

Sie hatte auch nicht die Geringste Ahnung, warum Scott gerade derartig erledigt war. Keiner hier wusste es. Einzig seine Freundin und deren griesgrämige Großmutter wussten Bescheid. Beim Gedanken an die alte, mürrische Dame wurde ihm nicht gerade wohler. Aber sie hatte ihm geglaubt. Beide hatten ihm geglaubt. Sie hatten ihn nicht für verrückt gehalten. Jedenfalls nicht, was es das anging.

Scott erhob sich schließlich, ohne überhaupt etwas gegessen zu haben. Selbst zu kauen war er zu müde.
 

Doch anstatt sich wieder zu Bett zu begeben, trat er den Weg in den Garten an. Über den Hintereingang verließ er das Haus und blieb einen Moment in der offenen Tür stehen. Scott schloss die Augen und atmete tief durch. Wie er den Duft von Blumen liebte. Es war zwar noch Frühling, aber so einige sonnige, warme Tage hatten den Garten in ein blühendes Meer verwandelt. Er schlurfte hinaus und ließ sich auf der Holzbank, neben der Tür nieder. Und es dauerte auch nicht lange, da war er bereits eingenickt. Wäre er nur wieder zu Bett gegangen...
 

Dass sich die Hintertür erneut öffnete, bemerkte er nicht. Christopher gab sich jedoch auch die größte Mühe, leise zu sein. Er trat hinaus und blieb einen Moment mit einem breiten Grinsen im Gesicht neben seinem schlafenden Bruder stehen. Nur kurz, denn er hatte bereits andere Pläne.
 

Das Plappern seiner Mutter am Telefon ließ Scott schließlich aufschrecken. Verschlafen blinzelte er wegen dem grellen Sonnenlicht und es dauerte einen Moment, bis ihm klar wurde, wo er sich befand. Die Gartenbank, kam es ihm in den Sinn und keinen Moment später bemerkte er endlich, wie ihm doch sein Nacken schmerzte. Er konnte sich nur allzu gut ausmalen, wie er hier jetzt gesessen haben musste. Sein Bett wäre bedeutend bequemer gewesen. Während er sich den Nacken rieb, stand er schließlich auf, um doch endlich in seinem Zimmer zu verschwinden, doch als er nach der Türklinke fasste, überkam ihn das Grauen. Was war das? Er wagte es kaum hinzusehen. Es fühlte sich so... Glibberig an. War das etwa...?

Hektisch blickte er sich um und besah sich dann doch die Finger. Da fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Er schnupperte kurz daran und tatsächlich. Was er roch, war Waldmeister. Er hätte es besser wissen müssen. Scherzkeks, dachte Scott im Groll. Ihm war längst klar, wem er diesen Unsinn zu verdanken hatte. Das war wohl das erste und letzte Mal, dass er mit ihm einen solchen Film angesehen hatte. Sollte er doch jemanden anderes fragen. Mutti zum Beispiel. Aber die würde es eh nicht erlauben. Mit dem grünen Glibber an den Fingern betrat er schließlich die Küche. Seine Mutter war noch hier und wieder blickte sie äußerst kritisch, während sie ihr Gespräch kurz unterbrach. Scott hob lediglich die Hand an, um ihr zu zeigen, was er da hatte. Diesen ekelhaften, grünen Wackelpudding, den er noch nie gemocht hatte und der ihn verdammt nochmal an diesen Slimer erinnerte! Ohne ein Wort wusch er sich die Finger und verschwand mit einem Lappen wieder. Die Türklinke war immerhin noch versaut. Das Kopfschütteln seiner Mum bekam er nicht mit.
 

Von Christopher fehlte jede Spur. Auch als er die Klinke säuberte, schien er nicht in der Nähe zu sein. Zu Recht, wie Scott fand. Hatte dieser Wicht wohl doch Angst vor einem Anschiss? Scott war zwar nicht der Typ Mensch für so etwas, aber wenn derartige Scherze überhandnahmen, schaffte auch er es, laut zu werden. Manchmal wünsche er sich wirklich, er wäre ein Einzelkind geblieben. Aber er hatte sich das eben nicht aussuchen können.
 

Während er den Lappen zurück in die Küche brachte, herrschte fast schon verdächtige Stille im ganzen Haus. Seine Mutter telefonierte nicht mehr und auch seinen Bruder hörte er nicht herumtoben. Sollte er ihn suchen gehen? Vielleicht heckte er bereits die nächste Dummheit aus. Scott entschied sich dagegen. Sollte er doch Unfug machen, wie er wollte. Er war einfach zu Müde, um sich jetzt über irgendetwas aufzuregen. Er würde sich jetzt einfach hinlegen. Bis zu Mittag war noch Zeit. Selbst bis zur Vorbereitung, bei der er seiner Mutter wieder helfen würde. Noch ein, zwei Stunden Schlaf waren jetzt genau das richtige. Er schlurfte ans Schuhregal um die Schlappen abzustellen und sich die eigentlichen Hausschuhe zu nehmen. Dass seine Mutter nicht gesagt hatte, wunderte sich ein bisschen. War sie doch sonst so erpicht darauf, dass die Straßenschuhe unten im Flur ausgezogen werden sollten. Seine Hausschuhe waren jedenfalls nicht hier. Hatte sie Christopher versteckt? Einen Hund hatten sie jedenfalls nicht, der sie hätte wegschleppen können. Sich an den Ort erinnernd, wo er sie abgestellt hatte, trat er schließlich gedankenverloren die Treppe nach oben und dort sah er sie auch bereits stehen. Ohne weiter darüber nachzudenken, schlüpfte er hinein und stürzte dabei um ein Haar nach vorne. Nur im letzten Moment konnte er sich abfangen. Als er alle Sinne wieder beisammen hatte, Besah er sich seine Schuhe genauer und musste feststellen, dass auch hier ein Scherzkeks am Werke gewesen war. Hatte sie doch tatsächlich jemand, mit Kaugummi auf dem Linoleum festgeklebt. Ein langer, weißer Faden zog sich jetzt vom Boden bis zum Schuh, in seiner Hand. Scott entfuhr ein Knurren und ein gut hörbares: „Chris!“

Der konnte was erleben, wenn er wieder etwas munterer war. Wütend über diesen Mist warf er sie in die nächste Ecke. Die würde er dann davon befreien! Jetzt nicht! Dann schlug auch bereits seine Tür zu.
 

Verärgert ließ er sich aufs Bett fallen. Wer weiß, was dieser kleine Unhold noch angerichtet hatte. Aber das würde er wohl erst erfahren, wenn er wieder wach war. Was für ein beschissener Samstag. Scott schloss die Augen und versuchte nicht mehr daran zu denken. Doch diese Stille währte jetzt nicht lange. Sein offenes Fenster, welches ihm den Blick auf den Garten bot, brachten Worte herein, die ihn zusammenzucken ließen.

„HILFE SCOTT! DA IST EIN GESPENST!“

Nur wage blinzelte er mit einem Auge. Gönnte ihm Christopher jetzt nicht einmal mehr Schlaf? Er wand sich auf die Seite und versuchte seine Worte zu ignorieren. Um Aufzustehen und das Fenster zu schließen war er nicht mehr in der Lage.

„HILFE! DAS IST EIN NOTFALL!“

Na klar, dachte sich Scott verärgert. Fiel ihm nichts Besseres mehr ein? Dass er hoffte, sein Bruder sei so Blauäugig, stürzte hinunter und rannte in die nächste Falle? So nicht, Freundchen!

Doch die Rufe verebbten nicht. Wo war nur seine Mutter, wenn der Kurze mal Probleme machte? Ganz bestimmt bei der Nachbarin. Unwillig erhob er sich wieder. Wenn Christopher hier so weiter herum plärrte, bekam er ohnehin keine Ruhe, also blieb ihm wohl gerade nichts anderes übrig, als dem nachzugehen.

Hatte ihn womöglich wirklich das Muffensausen gepackt? Es klang so überzeugend.

Unweigerlich stellten sich ihm die Nackenhärchen auf, während er sich diese Worte in den Kopf zurückrief, als er die Treppe hinunter trat. Ein Gespenst? Etwa seins? Hatte sein Bruder sie etwa gesehen? Wäre das möglich? Hatte er doch gehofft, sie losgeworden zu sein. Immerhin war sie ihm seit einer ganzen Weile nicht mehr aufgefallen.
 

Das Gewimmer und Gezeter kam ganz klar aus dem Gartenhäuschen, wie er feststellen musste, als er endlich wieder hinausgetreten war. Nur langsam trat er auf dieses zu. Er fühlte sich unwohl. Er wusste nicht, was er davon halten sollte. War das vielleicht doch nur wieder ein Scherz? Immerhin wäre das nicht der Erste heute gewesen. Aber so derartig panisch, wie Christopher eben geschrienen hatte, war das niemals nur gespielt. Irgendetwas hatte er wohl gesehen. Seine Müdigkeit war mit einem Male wie weggeblasen. Zaghaft stieß er die quietschende Holztür auf und lugte hinein. Und da sah er seinen kleinen Bruder bereits. Und zwar rücklings auf dem Boden liegend. Er war wohl in der Dunkelheit über den liederlich zusammengerollten Gartenschlauch gestolpert und hatte sich darin anständig verheddert. Wie eine Schildkröte ruderte er mit Armen und Beinen. Für Scott sah es beinahe so aus, als würde er mit einer riesigen Schlange ringen. Kein Geist also. Er atmete auf und trat hinein, um seinen wimmernden Bruder davon zu befreien. Nur kurz gelang es ihm, ein schadenfrohes Grinsen aufzusetzen.

„Ein... G.. Gespenst?“ Dabei hielt er ihm das Ende des Schlauches entgegen.

Christopher verzog verärgert das Gesicht und verschränkte die Arme.

„Ja, ein Gespenst. Ich meine nicht den Schlauch! Ich bin nur über ihn gestolpert!“ Er kam sich veräppelt vor und das vertrug er gar nicht. Schon gar nicht jetzt, wo er es doch gewesen war, der seinen Bruder veräppeln wollte.

Scott seufzte. Dann erhob er sich, rollte den Schlauch wieder halbwegs ordentlich zusammen und hängte ihn über die Halterung. Dabei bekam er nur wage mit, dass sich Christopher verängstigt umblickte und dabei ganz nah an ihn herangetreten war.

„Da drüben“, flüsterte er schließlich und deutete mit zitterndem Finger in eine der dunkleren Ecken.

Scott sah zwar in jene Richtung, schüttelte jedoch den Kopf.

„Meinst du n... nicht, es reicht?!“

Auf seine Worte hin klammerte sich Christopher an seinem Shirt fest.

„Ich lüge dich nicht an. Da ist wirklich etwas...“

Scott ließ den Blick daraufhin genauer schweifen und zwischen den leeren Blumentöpfen und einem angerissenen Sack Blumenerde bewegte sich wirklich etwas. Etwas sehr kleines. Ohne zu zögern lief er drauf zu und trat ein paar Mal kurz gegen den Sack, bis dieses Etwas fluchtartig dahinter hervorgesprungen kam. Eine Maus.
 

Das kleine Nagetier verließ fluchtartig den Schuppen. Mit einem müden Lächeln sah er ihr nach, wie sie fiepend verschwand. Ganz bestimmt würde sie nun draußen unter dem Holzstapel Schutz suchen. Christopher stand da wie angewurzelt, als sie an ihm vorbeihastete.

„Nur eine Maus.“ Doch dann spürte Scott diese kalte, seltsame Berührung am Arm, die er schon einige Male gespürt hatte. Seine Gesichtszüge schliefen ihm augenblicklich ein, als er die raunende Stimme wieder hörte, die er bereits widerholt in seinem Kopf gehabt hatte. Vor seinen Augen wurde sie plötzlich sichtbar und sie schwebte so verdammt nah neben ihm. Die Erscheinung eines Mädchens mit wallendem Haar. Und dennoch konnte man durch sie hindurchsehen.

Christophers kreischen bekam er kaum mit, genau wie seine anschließende Flucht aus dem Gartenhäuschen. Er war viel zu sehr damit beschäftigt, diesen Geist anzustarren, den er gehofft hatte, losgeworden zu sein. Ihr fester Blick ließ es Scott ganz anders werden. Und ihr Schmunzeln, welches diesem folgte, machte die Sache nicht besser.

‚„Er war sehr ungezogen...‘“



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