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Brüder auf Reisen

von

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Begraben im Sand

Keine lange Vorrede und lest selbst, was mit jetzt mit den beiden passiert:
 


 

Die Sonne ging bereits langsam auf, als Sesshomaru bemerkte, dass etwas nicht stimmte. Der Boden war viel weicher und bei jedem Schritt, den er machte, sank der ganze Fuß ein. Der Youkai witterte augenblicklich Gefahr. Er verlangsamte sein Tempo und blickte sich aufmerksam um.

Inuyasha wurde auch zunehmend unruhiger.

"Hier stimmt doch was nicht. Oder?" fragte er, während seine Augen nach Feinde Ausschau hielten. Sesshomaru blickte zu Boden und fluchte in Gedanken.

"Das ist Treibsand. Bewege dich nicht." befahl er warnend. Inuyasha folgte seinem Blick und nun sah auch er die Veränderung. Staunend blickte er an sich hinunter. Seine Beine waren schon eingesunken und der Rest des Körpers verschwand rasend schnell im Boden.

Er bewegte probehalber einen Fuß und stellte fest, dass er nicht einmal einen Zeh rühren konnte. In diesem Treibsand steckte man so fest, wie in Zement.

Der Ältere stand unbeweglich da und dachte fieberhaft nach. Sie mussten hier irgendwie entkommen, bevor sie noch im Sand erstickten.

Bestimmt steckte wieder dieser fremde Youkai dahinter. Ihr gemeinsamer Feind, der langsam, aber sicher zu nerven anfing. Zudem schien er sehr mächtig zu sein. Immerhin hatte er aus festen Boden Treibsand gemacht

Das heißt sie waren nirgends mehr sicher. Sie mussten die Wüste in einem Zug durchqueren, ohne stehen zu bleiben. Obwohl man dadurch dem Treibsand auch nicht gut entkommen konnte. Jetzt galt es aber erst mal vom Fleck zu kommen.

Sesshomaru konnte nicht in die Luft aufsteigen, da er schon bis zu den Hüften im Sand steckte. Es blieb also nur noch die Alternative: Er musste seine wahre Form annehmen.

"Hör zu Inuyasha." sagte er und drehte den Kopf etwas nach hinten. Überrascht blickte er auf die Leere Stelle. Nicht schon wieder... Inuyasha war natürlich nicht da. Das war ja schlimmer als auf einem kleinen Kind aufzupassen.

Der Youkai zwang sich zur Ruhe und beugte sich hinab. Suchend begann er im Sand zu wühlen. Eine Aktion, die nicht gerade viel brachte. Statt Inuyasha zu finden, sank er wegen der zusätzlichen Bewegung nur noch schneller.

"So ein Hohlkopf von einem Bruder." murmelte er nur und nahm einen tiefen Atemzug, bevor der Sand ihn vollends verschlang. Das war eigentlich gar nicht nötig gewesen. Er bekam schon sehr bald wieder genug Luft.

Der Treibsand ließ ihn schnell in die Tiefe sinken und brachte ihn an einen unterirdischen Ort. Ehe es sich Sesshomaru versah, fiel in eine weite Höhle. Elegant landete er auf beide Füße und blickte sich fassungslos um. Eine so große Höhle direkt unter der Wüste? Er war beeindruckt. Was würde noch alles kommen? Ein mattes Licht ließ ihn genügend Einzelheiten erkennen. Spitze Felsen lagen verstreut auf den Boden herum. Die Wände waren mit vielen Einkerbungen und Löchern tapeziert. Sesshomaru legte den Kopf in den Nacken. Die Decke der Höhle war natürlich nichts anderes als der Wüstensand.

"Ah. Sesshomaru!" rief eine ihm bekannte Stimme. Er drehte den Kopf seitwärts und sah Inuyasha auf sich zulaufen. Wie es aussah war er unverletzt.

"Äh... ich bin so schnell eingesunken, dass ich nichts mehr tun konnte..." druckste der Jüngere. So wie er es sagte, klang es fast wie eine Entschuldigung. Sesshomaru legte die Stirn in Falten.

"Du solltest besser aufpassen." riet er ihm nur und betastete die dunklen Wände. Sie waren kalt und rau. "Wir müssen hier irgendwo raufklettern." sagte er und ließ seinen Blick suchend die Wände entlang tasten.

"Das ist nicht nötig." rief sein Halbbruder. "Ich habe einen anderen Weg gefunden." Aufgeregt deutete er zum anderen Ende der Höhle. Sesshomaru folgte seiner Geste und erspähte einen dunklen Tunneleingang.

"Ist doch viel bequemer hier unten weiterzugehen." fuhr der Hanyou fort. "Es ist nicht so heiß und die Luft ist feuchter." Der Ältere zögerte etwas. Was Inuyasha sagte stimmte zwar, aber...

"Wir wissen nicht wo Osten ist." wandte er ein.

"Oh..." Inuyasha war sichtlich enttäuscht. Er war von seiner Idee so begeistert gewesen, dass er diesen Punkt wohl übersehen hatte.

"Jedoch...." sagte Sesshomaru leise und ging mit schnellen Schritten zum Tunneleingang. Sein Bruder folgte ihm gespannt. Der Youkai trat in den Tunnel und sog prüfend die Luft ein.

"Wir müssen zum Meer." sagte er mehr zu sich selbst. "Dann sind wir hier richtig."

"Ach ja? Warum?"

"Es riecht nach Meer. Warum denn sonst?"

Es roch nach Meer? Aufgeregt trat Inuyasha neben seinem Bruder und schnüffelte. Er roch Erde, Sand, Fels und... ja, da war tatsächlich ein neuer Geruch. Inuyasha rümpfte die Nase.

"Das riecht ja salzig." bemerkte er verwundert.

"So ist das Meer."

"Was denn? Salzig?" Der Hanyou konnte sich das beim besten Willen nicht vorstellen.

Sesshomaru verzog die Mundwinkel, zu einem amüsierten Lächeln, etwas nach oben und sparte sich die Antwort. Ohne einen weiteren Kommentar, ging er in den Tunnel. Inuyasha war rasch neben ihm. Man sah ihm an, dass er etwas verärgert war, keine Antwort bekommen zu haben, aber er versuchte erst gar nicht aus seinem Bruder noch irgendetwas herauszubekommen.

Die Brüder gingen schweigend weiter, wobei sie sich aufmerksam umblickten und alle verdächtigen Ecken gründlich inspizierten. Man konnte ja nie wissen, was an so einem Ort lauern mochte und sie hatten wahrlich keine Lust von einem Feind überrascht zu werden.

Von wegen eine große Höhle unter der Wüste, dachte der Youkai nach einer Weile. Es scheint sich hier um ein ganzes Tunnel- und Höhlensystem zu handeln.

Seine Vermutung wurde schon bald bestätigt, als die beiden eine zweite Höhle erreichten. Sie glich fast haargenau der ersten, nur, dass hier gleich fünf verschiedene Gänge wegführten. Missmutig ließ Inuyasha seinen Blick über jeden einzelnen Tunnel steifen. Sesshomaru fasste schnell eine Entscheidung.

"Du nimmst die zwei dort drüben und ich den Rest. Wo es am stärksten nach Meer riecht müssen wir hin." befahl er kurz angebunden. Inuyasha nickte und ging zu seinen zugewiesenen Tunneln. Seine gute Nase vergaß niemals wieder einen Geruch. In diesem Fall ließ sie ihren Besitzer auch nicht im Stich und nahm bald wieder die gesuchte Witterung auf.

"He, Sesshomaru!" rief er über die Schulter. "Ich glaube das hier ist der richtige!" Sein Bruder kam auf ihn zu und musterte den Gang aufmerksam. Er roch kurz und nickte dann leicht, schien jedoch zu zögern.

"Da drüben gibt es aber auch einen." sagte er und blickte zu einem Tunnel, den er inspiziert hatte. Inuyasha seufzte.

"Und was jetzt?"

"Ich nehme an beide führen zu unserem Ziel." vermutete Sesshomaru. "Es ist egal welchen wir nehmen."

"Dann gehen wir in meinem." beschloss der Jüngere. Ein zaghafter Versuch den Ranghöheren einmal zu übertrumpfen. Sesshomaru antwortete nicht, bog aber in Inuyashas Tunnel ein. Der folgte ihm mit einem zufriedenen Lächeln. Na also, geht doch.

Ihre Wanderung ging noch stundenlang so weiter und wurde zunehmend langweiliger. Hier unten schien alles nur aus Höhlen und Gänge zu bestehen. Ein einziges Labyrinth.

Es war ein langweiliges und monotones Unterfangen, jedes Mal einen Tunnel zu wählen und diesem zu folgen, nur um dann wieder zu einer Höhle zu kommen. Inuyasha fand diese Art von Vorwärtskommen sinnlos und viel zu langsam. Er schlug sogar vor, einfach mit Tessaiga durch die Wand zu schlagen und somit einen "geraden" und "ebenen" Weg zu schaffen.

"Untersteh dich!" hatte ihm Sesshomaru barsch eingeschärft, woraufhin Inuyasha verärgert den Mund verzogen hatte.

Je länger sie gingen, umso ungeduldiger wurde der Hanyou. Jegliches Zeitgefühl ging verloren. Er konnte nicht einschätzen, ob Stunden oder gar erst einige Minuten vergangen waren. Seine Geduld, von der er sowieso nicht viel besaß, wurde auf eine harte Probe gestellt.

Er bemühte sich zwar zusammenzureißen, aber nach und nach viel ihm das immer schwerer.

Außerdem sah hier alles gleich aus. Man konnte sich nur auf die Nase verlassen, die Augen hatten hier nicht viel zu bestimmen.

Ein besonderes Merkmal war, dass die Gänge immer gleich groß waren. Breit, sodass die Brüder nebeneinender gehen konnten und zusätzlich auch noch hoch genug, dass selbst Sesshomaru aufrecht gehen konnte. Diese Gänge waren viel zu symmetrisch und abgerundet. Es schien, als ob sie von jemanden gebaut worden wären. Wenn ja, dann hatten sie aber noch niemanden gesehen.

Das änderte sich, als sie die zwölfte Höhle an diesem Tag erreichten. Sie sahen zwar niemanden, aber sie fanden dafür etwas.

"Woha!" rief Inuyasha erstaunt. "Was ist das?" Diese Höhle war nicht länger leer, sondern überfüllt mit ovalen, weißen Dingen. Sie waren riesig. Der Hanyou ging vorsichtig auf eines von ihnen zu und berührte es leicht. Es fühlte sich glatt und warm an. Im Inneren bewegte sich etwas Schwarzes.

Erschrocken hüpfte Inuyasha zurück und zückte Tessaiga.

"Das Ding bewegt sich!" rief er warnend, aber Sesshomaru nahm ihn nicht zur Kenntnis.

"Steck dein Schwert weg Inuyasha. Das sind nur Eier und ich kann hier nichts gefährliches wahrnehmen."

"Eier?" wunderte er sich und schob Tessaiga beruhigt in die Scheide zurück. "Die sind ja so groß wie wir!"

"Und?"

"Na, ich möchte nicht den Eltern begegnen. Die müssen ja Riesen sein."

"Beunruhigt?"

"Wa... nein! Ich will nur keine unnötige Zeit mit diesem Vieh verbringen." Etwas verärgert drehte er sich um und schritt schnurstracks auf den nächsten Tunnel zu. Sesshomaru zog verwundert eine Augenbraue hoch.

Die Halbbrüder gingen schweigend weiter. Inuyasha gingen diese merkwürdigen Eier nicht mehr aus dem Kopf. Er dachte die ganze Zeit an sie. Diese vielen Gänge und Höhlen erinnerten ihn zudem an etwas.

"Weißt du nach was das alles aussieht?" fragte er schließlich und machte eine weit ausholende Geste, die den gesamten unterirdischen Bereich umfassen sollte. "An einem Ameisennest."

Sesshomaru blickte erstaunt zu seinem Bruder. Das war mal eine kluge Schlussfolgerung, die er da hatte. Er dachte ja mal richtig nach.

"Du könnest recht haben." antwortete er etwas kühl, um seine Anerkennung zu verbergen. Er hegte zwar nicht mehr einen so tiefen Groll gegen seinen kleinen Bruder, aber er musste nicht unbedingt mit Lob überschüttet werden. Das würde ihn nur viel zu eigensinnig machen.

Inuyasha ließ sich dadurch aber nicht beirren. Ein stolzes Lächeln huschte über sein Gesicht. Seit er mit Sesshomaru zusammen war, fühlte er sich von ihm dauernd angespornt. Es war ihm nicht klar, dass er dadurch versuchte von ihm aufgenommen und akzeptiert zu werden.

Er wollte einfach nur beweisen, dass auch ein Hanyou es zu etwas bringen konnte.

Inuyashas Vermutung, dass sie in einem Ameisennest waren, wurde bald darauf bestätigt. Es dauerte nicht lange, da begegneten sie den ersten Bewohnern: Riesige, schwarze Tierchen mit eindeutig zu vielen Beinen, krabbelten geschäftig hin und her. Sie hatten die Brüder noch nicht bemerkt, die wie winzige Körnchen neben den großen Insekten aussahen.

"Sie dürfen uns nicht sehen." sagte Sesshomaru flüsternd. "Für sie sind wir Eindringlinge, die sie vernichten werden. Nein, wir werden nicht mit ihnen kämpfen! Es sind zu viele." fügte er rasch hinzu, als Inuyasha schon nach Tessaiga griff. Er verzog das Gesicht zu einer Grimasse.

"Hatte ich doch gar nicht vor." rechtfertigte er sich und kramte unter seinen Kleidern etwas hervor. Er hielt es ins schwache Licht und zeigte es seinem Begleiter.

"Glaubst du das könnte uns was von Nutzen sein?"

Sesshomaru starrte auf die Handfläche seines Bruders. Eine leichte Überraschung konnte er nicht verbergen. Inuyasha hielt ihm einige Blütenköpfe der Wyraden hin. Sie waren geschlossen und somit ungefährlich, aber den Staub, im Inneren, konnte man jederzeit freisetzten.

"Hast du sie die ganze Zeit aufbewahrt?" fragte er und nahm vorsichtig eine der Blüten zwischen den Fingern. Sie fühlte sich weich und ein bisschen vertrocknet an.

"Als wir diese Wiese verlassen haben, habe ich einige eingesteckt. Ich dachte wir könnten sie brauchen." erklärte der Jüngere mit gewissem Stolz. Er war sehr zufrieden mit sich. Wie es aussah benötigten sie wirklich die Hilfe des Blütenstaubs. Er hatte es doch gewusst.

Sesshomaru nickte langsam. Sein kleiner Bruder war immer wieder für Überraschungen gut. Es war also doch kein Fehler gewesen ihn mitzunehmen, wie er Anfangs gedacht hatte. Er erwies sich als recht brauchbar.

"Das ist gut." gab er zu. "Damit können wir die Ameisen außer Gefecht setzen ohne gleich die ganze Masse anzulocken." Er blickte wieder zu den Insekten hinüber und musterte sie abschätzend. "Wie viele Blüten hast du?" fragte er. Inuyasha wühlte wieder in den Falten seiner Kleider herum und zog alle Wyraden heraus, die er hatte.

"Äh.... es sind fünfzehn." antwortete er, nachdem er sie sorgfältig abgezählt hatte. Sesshomaru überlegte eine Weile. Das waren nicht gerade viele, aber irgendwie müssten sie es schaffen.

"Vor uns sind drei Ameisen." erklärte er schließlich. "Wir nutzen zwei Blüten. Und halt die Luft an. Wir dürfen den Staub nicht einatmen."

"Ja, schon klar."

Diese Taktik erwies sich als recht wirksam. Die Brüder warfen je eine Blüte in die Nähe der Ameisen. Sobald sie auf den Boden prallten, platzten sie auf und stießen ihre Pollen in einer großen, gelben Wolken aus. Die Wirkung zeigte sich fast augenblicklich: Die schwarzen Insekten erstarrten zuerst und ließen sich dann schlaff zur Seite fallen.

Diesen Moment nutzten die Halbbrüder aus, um an ihnen unbemerkt vorbeizustürmen. Zeit zum Freuen hatten sie allerdings noch nicht, da die Wirkung der Pollen bei diesen großen Tieren nicht lange anhielt. Sie begannen sich nach einigen Sekunden bereits zu regen. Außerdem waren da noch viele andere Ameisen. Die nächste Gruppe tauchte schon auf.

Diesmal benötigten sie vier Wyraden. Inuyasha stellte erschrocken fest, dass der Vorrat an Blütensehr schnell zur Neige ging. Sie würden nicht genug davon haben. Wenn es so weit war, würden sie eben zu ihren Waffen greifen müssen.

Sie hatten schon ein großes Stück des Weges zurückgelegt, als sie an eine Abzweigung kamen. Die Brüder hielten langsam an. Bisher hatten die Gänge immer geradewegs zu einer Höhle geführt, doch jetzt hatten sie diesen Komfort wohl nicht mehr. Trotzdem war das kein großes Hindernis. Ohne lange zu zögern bogen die Brüder dort ein, wo es luftiger und salziger roch. Prompt stießen sie auf eine fünfköpfige Ameisenpatrouille. Schnell warfen sie die Wyraden auf die verblüfften Tiere, die zu langsam reagierten und benommen umkippten.

Inuyasha atmete tief aus, als sie an ihnen vorbei waren.

"So. Das waren die letzten Blüten." verkündete er bedauernd.

"Dann müssen wir jetzt kämpfen." sagte Sesshomaru schlicht, der bereits Tokijin zog. Inuyasha machte es ihm gleich. Kampfbereit hielt er Tessaiga in der Hand.

Vorsichtig gingen die Brüder weiter. Sie nutzten kleinere Felsen als Deckung und versuchten an den großen Insekten unbemerkt vorbeizuschleichen. Auf Dauer funktionierte das allerdings nicht. Die Ameisen waren wachsam und nahmen schon bald die ungebetenen Gäste wahr.

Mit einem wütenden Zischen kamen drei von ihnen auf die Hundebrüder zugekrabbelt. Ihre Fühler zuckten nervös und ihre Zangen waren zum zupacken bereit. Bevor sie jedoch etwas ausrichten konnten, ging Inuyasha selbst zum Angriff über und beseitigte die Feinde mit gekonnten Schwerthieben.

"Beeilen wir uns." sagte Sesshomaru zu ihm. "Da kommen noch mehr und sie sind uns zahlenmäßig weit überlegen. Wenn wir gegen alle kämpfen bringen wir vielleicht den Tunnel zum Einsturz."

"Du hast recht. Hauen wir ab." Auch Inuyasha hatte keine große Lust lebendig begraben zu werden. Hastig liefen die beiden weiter, bogen immer wieder in Abzweigungen ein, ihren Nasen vertrauend. Die Ameisen waren ihnen die ganze Zeit dicht auf den Fersen und ihre Zahl nahm stetig zu. Zwei solche gefährliche Eindringlinge durften sie nicht entkommen lassen. Da mussten alle mithelfen sie zu beseitigen.

Es sah fast so aus, als ob das Glück auf der Seite der Feinde stand, denn als die Brüder um die Ecke bogen ragte vor ihnen eine schwarze Wand auf. Sie erschien so plötzlich, als ob sie aus dem Boden gewachsen wäre. Die Brüder bremsten scharf ab und blickten fassungslos auf den Fels.

"Eine Sackgasse." sprach Inuyasha überflüssigerweise aus. "Und was jetzt? Hier können wir nicht kämpfen ohne uns selbst zu begraben!"

"Ich weiß." antwortete Sesshomaru zerknirscht. Er konnte es nicht glauben! Seine Nase ließ ihn nie im Stich. Er war sich ganz sicher, dass sie den richtigen Weg gelaufen waren. Diese Sackgasse konnte und durfte nicht sein! Hatte er sich wirklich so sehr getäuscht?

Die Schritte der Verfolger kamen näher und näher. Inuyasha fasste Tessaiga fest am Griff und starrte grimmig in den Tunnel.

"Wir müssen jetzt doch kämpfen!" rief er, obwohl ihm das gar nicht behagte. Sesshomaru hatte recht. In diesen brüchigen Erdtunneln zu kämpfen wäre reiner Selbstmord.

Der Youkai antwortete nicht. Nachdenklich betrachtete er immer noch die Wand vor sich. Das konnte nicht sein. Unmöglich, dass e so einen großen Fehler begangen hatte! Außerdem war Inuyasha ja auch seiner Nase gefolgt. Sie konnten sich nicht beide derart geirrt haben.

Sesshomaru schnupperte nochmals. Verwundert fixierte er die Wand.

Es roch es hier sehr stark nach Meereswasser- viel intensiver als vorhin. Der Youkai lächelte kaum merklich. Jetzt hatte er verstanden.

Langsam strich er mit der flachen Hand über die Wand. Erde bröckelte herab. Inuyasha war währenddessen zurückgelaufen, um nach den Ameisen Ausschau zu halten und kam jetzt beunruhigt zu seinem großen Bruder.

"He onii- san. Sie sind fast da!" rief er und stellte sich schon mal kampfbereit hin.

"Wir müssen nicht kämpfen." sagte der Ältere ruhig. Inuyasha wandte den Kopf und sah ihn fragend an.

"Was?"

"Wir sind am Meer angekommen Inuyasha. Hinter dieser Wand ist das Wasser."

Dem Hanyou klappte ungläubig die Kinnlade herunter. Sein Blick wanderte zu der Wand und musterte sie skeptisch.

"Das hilft uns jetzt auch nicht mehr weiter." meinte er zweifelnd.

"Das würde ich so nicht sagen." entgegnete sein Bruder und blickte den Jüngeren aufmerksam an. "Ich habe einen Plan, aber er ist auch ziemlich riskant."
 


 

Ziemlich gemein jetzt hier aufzuhören(Hehe), aber vielleicht könnt ihr versuchen selbst zu erraten, was Sesshomaru vorhat... ;)

Das nächste Kapitel heißt dann: "Eine kleine Kostprobe." Ihr werdet da auch wieder etwas von Koga hören, der sich in ziemliche Schwierigkeiten bringt.



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Kommentare zu diesem Kapitel (9)

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Von: abgemeldet
2005-09-24T12:45:10+00:00 24.09.2005 14:45
Na
also dieses Kapi fand ich wirklich amüsant ;-) *freu*
Lustig war u.a , wie Inuyasha sich sozusagen entschuldigt hatte, weil er schneller eingesunken war. Und cool ist auch, wie Sessi immer mehr merkt, wie nah im Inu steht und eben das ganze verhalten der beiden...klasse!
Bis dann...halbdaemonin
Von: abgemeldet
2005-09-15T09:15:07+00:00 15.09.2005 11:15
Hallo Mondvogel *Knuddel* Immer wieder ein Vergnügen deine FF zu lesen!!!!!
Dieser Youkai ist wirklich ein sehr unangenehmer Feind und er hat ganz schöne Kräfte, dass er den Boden so einfach in Treibsand verwandeln kann.
*gg* Ich liebe diese Kabbeleien der Beiden...immer wieder mal zum Schmunzeln oder Lachen.
Heee, Inuyasha hat richtig mitgedacht, alle Achtung!! Sesshy ist doch bestimmt ein wenig stolz auf ihn, auch wenn er es nicht zugeben will.
Also werden die Ameisen betäubt, aber es sind ja so viele.
Und welchen Plan hat sich Sesshy ausgedacht?
Und wie sollen die beiden übers Meer kommen?
Mit Sesshys Wolke?
*gleich mal weiterlesen muss*
Liebe Grüße
Lina
Von:  Sesshoumaru-sama
2005-09-04T11:29:15+00:00 04.09.2005 13:29
Wieso denken nur alle, daß Sesshoumaru und Inuyasha ein gutes Team wären? Inuyasha ist doch viel zu impulsiv, stur und ungeschliffen für so eine hochkarätige Gesellschaft *fg*...

Das mit diesem Meer versteh ich nicht ganz... kann da nicht wer fliegen und nur der Halbbruder muß sehen das er schwimmt? *fg*... viel Spaß^^

Schreib schnell weiter und lass uns nicht zu lange warte :)
Sesshoumaru-sama, Lord of the Western Lands
GVD
Von:  shippi
2005-09-04T11:19:51+00:00 04.09.2005 13:19
So, ich bin auch wieder da.^^ Also erstmal ne kleine Warnung: Ich werd wegen der Schule jetzt wohl nur noch am Wochenende an den Compi kommen, also nicht wundern wenn ein Kommi ziemlich spät kommt.^^" Und jetzt zum Kapi:
Die Idee mit der Ameisenhöhle war echt gut. Da wär ich nie drauf gekommen. Jaja, Inu ist halt ein kleines Genie.^^ Und das er die Blüten mitgenommen hat, das hat den beiden ja auch ziemlich geholfen. Also ohne Inu wär Sess irgendwie doch ein kleines bisschen aufgeschmissen.^^ Das er das Meer nicht kennt ist echt irgendwie süß.^^ Und Sess muss Fragenbeantworter spielen.^-^ Und jetzt die 1 Millionen Juwelensplitter Frage: Was ist ein Meer? ^^ Superklasse Kapi, ich hoffe du schreibst schnell weiter!^^
Bye shippi
Von:  Xell
2005-09-01T15:24:36+00:00 01.09.2005 17:24
Was würde Sess ohne seinen Bruder tun! ;) Nee, Spaß bei Seite. Die zwei Brüder geben ein wunderbares Team ab und ergänzen sich. ^^ Die Idee mit dem Ameisennest hat mir ebenfalls gefallen. Ich kann mir auch schon denken was Sesshoumarus Plan ist. Schreib ganz schnell weiter!
Von:  InaBau
2005-09-01T15:13:36+00:00 01.09.2005 17:13
Das ist ein gutes Kapitel! Bitte schreib schnell weiter! Ich bin schon gespannt, wie es weitergeht.
Von:  Lizard
2005-09-01T09:58:02+00:00 01.09.2005 11:58
Woah, ich nehme alles zurück, was ich in meinem letzten Kommentar über eintönige Beschreibungen von Wüstenlandschaften gesagt habe... *mich intensiv schämend über diese Meckerei am Boden verkriech*... nie hätte ich gedacht, dass sich die Sandwüstengeschichte nun so entwickelt und in einem gewaltigen Ameisennest endet.
Überraschung gelungen und ich bin rundum zufrieden.
Außerdem liebe ich Insekten, Spinnen und diese netten Krabbelviecher. Ich finde es wunderschön, dass du dich davon inspirieren lässt und lese sehr gern was von deinen ganzen ,niedlichen' Monstern (denen ich in dieser Form im Gegensatz zu normalen Insekten und Spinnen aber lieber doch nicht persönlich begegnen möchte...;)
Am genialsten aber waren die Aktionen, Gespräche und Gedanken der beiden Brüder. Einfach super wie du das rübergebracht hast. Inuyasha war wieder einmal so richtig niedlich und lustig (habe mich kringelig über ihn gelacht), klasse, genau wie im Manga/Anime! Das mit dem für Inuyasha unbekannten Meer ist übrigens so übermäßig süß!!!
Und Sesshomarus Verhalten war ebenfalls perfekt gestaltet. Einfach herrlich wie er immer wieder feststellen muss, dass sein kleiner Tollpatsch von Bruder durchaus für einige Überraschungen gut ist (liegt wahrscheinlich an der menschlichen Seite von Inuyasha, was? Damit kann der Dämon nicht viel anfangen, weswegen er wohl immer wieder Probleme bei der richtigen Einschätzung von Inuysaha hat). Und selbstverständlich würde Herr Dämon eine gewisse Anerkennung natürlich niemals offen zugeben...
Hmm und spannend ist alles natürlich auch wieder... ich denke mal, Sesshomaru plant den Gang zu überfluten und ins nahe Meer zu tauchen?!? Rate ich da richtig? (Und darf man so öffentlich Vermutungen anstellen?!?)
Können die beiden eigentlich schwimmen? Mit Rüstung ist das bei Sesshomaru sicher nicht einfach und ich habe, glaub ich, Inuyasha noch nie richtig schwimmen sehen (nur halt in niedrigen Bächen etc. badend). Naja, als Verwandte von Hunden müssten sie das instinktiv ja können und zur Not kann Sesshomaru sich ja verwandeln...
Tolles Kapi, mach schnell weiter (mit beiden FFs)!
Von:  elena-mcgrey
2005-09-01T08:07:45+00:00 01.09.2005 10:07
Hey meine kleine Mondvogel!!!!

*dich erstmal knuddeln tu*

Vielen lieben Dank für die ENS, hab mich ja auch direkt dran gemacht, dein neues Kap zu lesen!!
*smile*

Joah, is ein netter Cliffhanger, den du uns da gelassen hast, aber ich denke, dass ich weiß, was Sesshoumaru vorhat!
*grinsel*
Liegt wohl an meiner kranken Phantaise!!
*rofl*

Alles in allem war es ein klasse Kap, und ich wurde in meinem Glauben bestätigt, dass Inuyasha nicht so trottelig ist, wie es manchmal den Anschein hat!
*grinsel*
War eine klasse Idee von ihm, die Blüten mitzunehmen!!
*smile*

Und auch Sesshoumaru sieht endlich ein,dass sein kleiner Bruder keine Last sondern eine Hilfe ist!!
*grinsel*

Freu mich jetzt schon auf das neune Kap, du machst das echt klasse!!

*cheese*

Hab disch lüp, meine kleine Mondvogel!!

Greez, deine Elle - san !!
Von:  Hotepneith
2005-09-01T07:22:56+00:00 01.09.2005 09:22
Was ist dieser Typ auch für ein unangenehmer Gegner...
Und ein netter Cliffhanger, den du da fabriziert hast. Ich denke, ich weiß, was Sesshoumaru vorhat. Mal sehen, ob ich richtig liege.

In jedem Fall ein toll geschriebes, spannendes Kapitel.Ich bin in jedem Fall schon neugierig, wie du sie über das Meer befördern willst.Per Albatros Airlines?

Ich muss mich wohl überraschen lassen.
Mach nur so schnell weiter.

bye

hotep


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