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Reunion

Die letzte Instanz
von

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Jubelstadt in Schutt und Trümmern

Sinnoh, Jubelstadt, Pokétch-Firmengebäude
 

Schon seit Tagen wartete sie auf ihre Chance. Es war nicht leicht gewesen, die Stadt zu erreichen und ihre Brandverletzungen und Schürfwunden zeugten von vielen Kämpfen, bei denen sie Team Galaktik entkommen war. Doch nun wäre ihre Stunde gekommen. Egal was diese Typen auch vorhatten, sie würde es heute zunichte machen.

Sie hatte in einer Gasse gegenüber des Firmengebäudes Stellung bezogen. Heute war reges Treiben auf dem Helikopter-Landeplatz des Radioturms gewesen, es musste etwas passiert sein. Diesen Stressfaktor ihres Feindes musste sie ausnutzen.

Gestern hatte sie bereits eine Galaktik-Handlangerin überwältigt und sich ihre Kleidung angezogen. Stand ihr zwar nicht besonders, aber immerhin fiel sie so nicht auf. Im Schatten wartete sie darauf, bis eine Gruppe das Gebäude betreten würde. Sie musste auch nicht lange warten. Nach nur einer Stunde hielt ein Hovercraft vor der Tür und eine Gruppe von fünf Galaktik Mitgliedern stieg aus, bevor das Fahrzeug weiter düste. Kurz einen Blick in alle Richtungen und geschwind lief sie los, um sich der Gruppe anzuschließen. Die beiden Kontrollposten in der Eingangshalle ließen sie auch unbehelligt passieren, man nahm tatsächlich an, dass sie an der Mission der anderen fünf beteiligt gewesen war. Unmerklich entrann ihr kurz ein Seufzer. Glück gehabt.

Während ihre fünf Vordermänner weiter schweigend den Gang entlang gingen, seilte sie sich in den nächstbesten Nebengang ab. Sie musste herausfinden, was Team Galaktik vorhatte und diesen Plan vereiteln. Sie wusste, dass sie hier richtig war, sie musste nur noch den Raum finden, indem das Geheimnis bewahrt wurde. Mit diesem Wissen rannte sie durch den Gang, nur im Nächsten wieder stehen zu bleiben, weil ihr zwei ‚Teamkollegen’ entgegen kamen. Kein Mucks, nicht einmal ein Nicken zur Begrüßung. Bei so einem Verhalten würde sie glücklicherweise keiner so schnell entlarven, doch sie zog es vor, sich lieber nur gehend fortzubewegen, um nicht doch irgendwie aufzufallen. Mit schnellen Schritten setzte sie ihre Suche fort.
 

~*~
 

Reunion – Jubelstadt in Schutt und Trümmern

Oder: Wenn Raum und Zeit sich treffen
 

~*~
 

Sinnoh, Jubelstadt, Helikopterlandeplatz am Rande der Stadt
 

„Es freut mich wirklich, dass auch die Pokémon-Ranger gegen diese Verbrecherorganisationen in den Kampf ziehen.“, meinte Prof. Eibe zufrieden über diese Verstärkung.

„So kann man das nicht sagen.“, Jackie wandte seinen Blick betrübt zur Seite, „Pokémon-Ranger scheint nur noch ein Begriff aus anderen Tagen zu sein.“.

Auch seine beiden Kollegen hielten ihre Blicke gesenkt.

„Was meinst du damit?“, Gary sah vor allem Primo eindringlich an.

Dieser spürte seinen Blick und entschloss sich schließlich, eine Erklärung abzugeben.

„Es ist so, die Ranger-Zentrale gibt es nicht mehr. Sie wurde überfallen und zerstört. Jeder Ranger ist also auf sich selbst gestellt, was wir tun, ist unsere Sache. Vor allem Team Rocket hat auch angefangen, die Gegenden nach Pokémon zu durchkämmen, da haben wir überhaupt keine Chance, weil wir zahlenmäßig unterlegen sind.“.

„Viele Ranger haben deshalb den Kampf aufgegeben und ihr Territorium verlassen. Wir wissen nicht, was aus den anderen geworden ist.“, fügte Solana hinzu.

„Aber wir drei haben uns zufällig hier in Sinnoh getroffen und beschlossen, dass wir den Kampf aufnehmen wollen, wir haben nur ein kleines Problem.“, Jackie kratzte sich ein wenig beschämt am Hinterkopf.

„Was für ein Problem?“, hakte Gary nach.

„Staraptor ist unser einziges Pokémon.“, gab Solana zurück, „Als Pokémon-Ranger besitzen wir keine eigenen Pokémon, wir fangen wilde Pokémon, wenn wir sie zur Unterstützung einer Mission brauchen. Nur leider haben wir in Sinnoh kaum welche angetroffen. Team Galaktik scheint nicht nur die Bevölkerung zu kontrollieren, sondern auch die Pokémon.“.

„Deswegen werden zumindest wir beide keine große Hilfe für euch sein.“, erklärte Primo, „Dabei hätte ich gerne wieder mit dir zusammen gearbeitet.“, er warf Gary ein Grinsen zu.

„Gleichfalls.“, dieser erwiderte die Geste.

Er hatte schon ein paar Mal mit Primo zusammen gearbeitet, um einige Pokémon-Reservate in Sinnoh zu beschützen, daher kannte er seine Arbeitsweise sehr gut und er war sich sicher, dass er und Solana alles andere als nutzlos sein würden.

„Du hast davon gesprochen, dass du den Flugverkehr abgehört hast.“, fügte Gary noch hinzu, „Wie hast du das geschafft?“.

„Das würde mich auch interessieren.“, stimmte Prof. Eibe zu.

„Ach so. Das war ganz einfach. Mit unserer Ausrüstung können wir jedes externe Netzwerk anzapfen.“, Primo hob seinen rechten Arm und deutete auf das Gerät an seinem Unterarm, „Ich hab mich einfach über eine Telefonzelle in das System geschlichen. Ich hab nur die interne Kommunikation knacken können, nach außen konnte ich keine Signale senden.“.

„Sehr interessant.“, stellte Prof. Eibe fest.

„Das könnte sehr hilfreich sein.“, fügte Gary hinzu, „Professor, vielleicht können wir so nicht nur das System lahm legen, sondern auch das Kommunikationssystem der Region wieder herstellen.“.

„Dem stimme ich zu. Junger Mann, ich würde mich freuen, wenn Sie mir assistieren könnten.“.

„Sehr gerne, aber wobei denn?“, Primo blickte ein wenig verdutzt drein.

„Wir haben einen Plan.“, begann Gary und erzählte von der Jagd nach den Icognito und dass Team Galaktik beabsichtigte, eine uralte Macht zu wecken, die lieber nicht angerührt werden sollte.

„Ok. Also wenn das so ist, begleite ich euch natürlich zur Pokétch-Firma.“, meinte Jackie grinsend, der voll von dem Plan überzeugt schien.

„Gut, und wir beide begleiten den Professor zum Radioturm.“, erklärte Primo, Solana nickte.

„Sollte dann nicht einer von uns mit euch kommen?“, warf Lucia ein.

„Das wäre hilfreich. Paul, würdest du uns bitte begleiten.“, wandte sich Prof. Eibe an den neben ihm stehenden Trainer.

Paul hatte bis jetzt nur schweigend mit verschränkten Armen da gestanden und einen mürrischen Blick aufgesetzt. Prof. Eibe blickte ihn erwartungsvoll an, während die anderen bereit zum Aufbruch waren.

„Nein.“, diese kleine Wort lenkte alle Aufmerksamkeit auf Paul, der es ausgesprochen hatte. „Ich werde Sie nicht begleiten.“, setzte er zur Verdeutlichung nach, als alle ihn nur entgeistert angestarrt hatten.

„Sag mal was soll das?“, kam es verärgert von Gary.

„Ich werde gegen Team Galaktik antreten und deswegen werde ich zur Firma gehen.“, erklärte Paul nüchtern.

„Drehst du jetzt völlig durch?! Wir wollen doch nicht offen gegen sie kämpfen!“, Gary verstand ihn nicht und jetzt wäre nicht die Zeit für Streitigkeiten.

„Ich schon.“, erwiderte Paul jedoch.

„Bist du noch zu retten?!“, nun war es Zoey, die ihn anherrschte, „Wir müssen zusammen arbeiten, wenn wir das hier schaffen wollen.“.

„Ich habe nicht die Absicht, euch zu helfen. Wir hatten lediglich dasselbe Ziel, hier trennen sich jedoch unsere Wege.“.

„Aber Paul, das kann nicht dein Ernst sein.“, Lucia war vollkommen verwirrt.

„Glaub es oder nicht. Ich habe hier nichts mehr verloren.“, mit diesen Worten holte Paul einen Pokéball hervor und ließ sein Panferno frei.

„Du bleibst gefälligst hier. Hast du mir nicht vorhin noch gesagt, wem ich trauen soll und wem nicht?! Und jetzt bist du der Nächste, der einfach abhaut?“, rief Gary ihm wütend zu.

„Ich habe nie gesagt, dass ich zu eurer Gruppe gehöre, wenn du das geglaubt hast, ist das nicht mein Problem.“, stur wandte er sich um sprang auf den Rücken seines Pokémon, „Los Panferno, zur Pokétch-Firma.“, mit einem Riesensatz sprang das Affenpokèmon empor und brachte seinen Trainer Richtung Stadtzentrum.

„Was geht hier nur ab?“, Zoey war sichtlich erbost über Pauls plötzlichen Abgang.

„Wirklich ein netter Zeitgenosse, wo habt ihr den denn ausgegraben?“, fragte Jackie scherzhaft und blickte Paul mit der Hand über den Brauen hinterher.

Doch keiner sagte mehr was dazu, Paul war weg und er würde offensichtlich nicht mehr wieder kommen.

Lucia ballte die Hände zu Fäusten. Sie hatte tatsächlich geglaubt, dass er nicht mehr so ein Idiot wie früher wäre.

„Das kann er doch nicht einfach machen. Dieser Idiot!“, rief sie plötzlich zur Überraschung aller und ließ ihr Schlapor aus seinem Pokéball. „Schlapor, wir müssen Paul hinterher.“, meinte sie nur, bevor sie auch auf den Rücken ihres Pokémon stieg, welches sich zum Absprung bereit machte.

„Aber Lucia.“, Zoey wollte sie aufhalten.

„Ich werde ihn zur Vernunft bringen. Ich habe keine Ahnung, was los ist, aber ich werde ihn nicht einfach in sein Verderben rennen lassen.“, ernst blickte sie ihre Freundin an.

Ihre Entschlossenheit ließ Zoey verstummen und ihr zunicken.

„Sei vorsichtig.“, meinte Gary, auch er sah ein, dass man sie nicht aufhalten könnte.

Damit machte sich Lucia auf den Weg, um Paul einzuholen.

„Irgendwie schrumpft unsere Gruppe immer mehr zusammen.“, meinte Jackie und legte seufzend den Kopf schief, „Ich bin dafür, dass wir uns auch langsam auf den Weg machen.“.

„Dann werde ich den Professor zum Radioturm begleiten und ihr beide kümmert euch um die Icognito und den Computer-Virus.“, erklärte Zoey, alle nickten einverstanden.

Gary holte den Mini-Laptop aus dem Helikopter und machte sich schließlich mit Jackie auf Staraptor auf den Weg zur Firma, während Primo den Helikopter startete, um sich, Solana, Zoey und den Professor auf den Radioturm zu bringen. Alle waren sich einig gewesen, dass es nichts brachte, sich durch die Stadt zu schleichen, außerdem wussten sie vielleicht eh längst, dass es Eindringlinge in der Stadt gab, also konnte man auch den Luftweg wählen. Sie durften keine Zeit verlieren.
 

Johto, Dukatia City, Radioturm
 

Mittlerweile waren Officer Rocky und einige Mitarbeiter des Radiosenders eingetroffen und zu Ash, Misty und den anderen gestoßen. Domino, die immer noch bewusstlos auf dem Dach des Turms lag, wurde sofort abgeführt bzw. abgetragen und würde sehr lange Zeit hinter Gittern verbringen müssen, genauso wie ihre Kollegen, die allesamt mit ihr aus dem Turm geführt wurden, nachdem Bill schön nacheinander alle Räume wieder frei gegeben hatte. Tracey wurde ebenfalls bereits, in Begleitung von Mistys Schwestern, in ein Krankenhaus gebracht, nachdem man Rocky mitgeteilt hatte, dass die Polizei mit Hilfe von mutigen Bürgern der Stadt die Straßen von Dukatia City wieder sicher gemacht hatten.

„Ich weiß gar nicht, wie ich euch danken soll.“, meinte Officer Rocky an die Gruppe von Trainern gewandt, ihr war die Erleichterung und das Glück regelrecht anzusehen.

„Keine Ursache. Irgendjemand musste denen doch mal zeigen, wo es lang geht.“, erwiderte Ash und stemmte stolz die Hände in die Hüften.

„Ja, Rocko und Bill haben wirklich ganze Arbeit geleistet.“, fügte Misty hinzu und nahm Ash damit fast buchstäblich den Wind aus den Segeln, dessen Brust nicht mehr ganz so stolz aufgebläht war.

„Hast ja Recht.“, ein wenig verlegen kratzte sich Ash am Hinterkopf, eigentlich hatte er wirklich nicht viel zu Dominos Verhaftung beigetragen.

„Ach hört doch auf, ohne Glurak hätten wir mit Domino noch ganz schön zu kämpfen gehabt und Mistys rechter Haken verdient ja wohl auch seinen Respekt.“, meinte Rocko grinsend.

„Das ist wahr.“, stimmte Ash zu und grinste breit.

„Hey, sollte dieser ganze Schrecken wirklich irgendwann mal ein Ende finden, darf ich dann eine Radiosendung daraus machen?“, fragte der Manager des Radioturms aufgeregt. „Oder noch viel besser, wenn wir jetzt wieder alle Systeme ans Laufen kriegen, könnten wir sofort auf Sendung gehen und der ganzen Welt mitteilen, was ihr in Dukatia City getan habt.“.

Sein Assistent notierte neben ihm fleißig alle Ideen, die aus seinem Chef raus sprudelten.

„Na ich weiß ja nicht. Wenn alle Bescheid wüssten, wird es für uns vielleicht noch schwieriger und-“.

„Machen Sie das.“, unterbrach Ash Misty jedoch in ihren Bedenken und sie und auch Rocko blickten ihn fragend an. „Sagen Sie der ganzen Welt, dass Dukatia City wieder frei ist, genauso wie Azalea City. Aber erzählen Sie auch von Felicias Niederlage in Metarost City und die Kämpfe in Hoenn und Sinnoh!“.

„Aber Ash…“, Misty wollte etwas einwerfen, doch sie begann zu verstehen, worauf Ash hinaus wollte.

„O-Ok, wenn du willst. Aber was passiert denn in Hoenn und Sinnoh?“, fragte der Manager ein wenig überrumpelt.

„Berichten Sie, dass Gary Eich Trainer zusammen gerufen hat, um sich Team Rocket und auch Team Aqua und Team Magma entgegen zu stellen. Wir haben uns in alle Regionen verteilt, um den Kampf aufzunehmen. Erzählen Sie von der Zerstörung von Teak City und Metarost City und der Abschirmung von Sinnoh, dorthin ist jeder Kontakt abgebrochen. Dann können Sie von unseren Siegen in Azalea und Dukatia City berichten, die ganze Welt soll wissen, dass es noch Hoffnung gibt, weil wir nicht aufgeben werden!“, Ash hatte die Faust als Zeichen seiner Entschlossenheit erhoben.

„Er hat Recht.“, kam es nun nickend von Misty, die ihn ebenso entschlossen anblickte.

„Gut gesprochen.“, stimmte Bill ebenfalls zu.

„Hervorragend!“, der Manager war begeistert, „Genauso machen wir es. Haben Sie das alles notiert?“, fragte er seinen Assistenten, der wild am Schreiben war und nur eifrig nickte.

„Sehr gut. Dann machen wir uns jetzt auf den Weg nach Mahagonia City.“, schlug Ash vor.

„Ash, dann trennen sich jetzt unsere Wege.“, kam es von Jens, der an Ash heran trat. „Geben wir alle unser Bestes.“.

„Du sagst es.“, Ash und Jens reichten sich die Hände.

„Viel Erfolg euch dreien!“, kam es auch von Bill, der sich schließlich zusammen mit Jens auf den Weg machte, um in Teak City die Hilfe von Ho-oh zu erbitten. Hoffentlich würden sie Erfolg haben.

„Wie wollen wir denn nach Mahagonia City kommen?“, wollte Misty nun wissen.

„Kein Problem, Glurak kann uns hinfliegen, oder Glurak?“, das Feuer-Pokémon nickte entschieden.

„Uns alle drei?“, fragte Rocko ungläubig nach.

„Klar. Ihr beide steigt auf seinen Rücken und Pikachu und mich kann er tragen.“, erklärte Ash und Glurak versicherte mit einem überzeugenden Grummeln, dass es das schaffen würde. „Also, bereit zum Start?!“.

Seine beiden Freunde nickten. So wollten sich die drei auf den Weg zum Dach machen, doch sie wurden noch von Bianka aufgehalten.

„Hey ihr drei, passt bloß gut auf euch auf und viel Glück.“.

„Danke.“, gab Ash entschlossen zurück, bevor die drei aus dem Raum verschwanden.

„Es ist gut zu wissen, dass es noch solche Trainer gibt.“, meinte Officer Rocky und alle im Raum zurück gebliebenen stimmten mit einem hoffnungsvollen Nicken zu.
 

Hoenn, Flossbrunn
 

Maike und Drew hatten sich auf einer Wiese am Rande von Flossbrunn nieder gelassen. Panzearon brauchte eine Pause und auch sie hatten nichts gegen eine kleine Mittagspause einzuwenden. Morgens hatten sie sich in der Jugendherberge vorsorglich mit ein paar Sandwiches eingedeckt, die nun genüsslich verspeist worden waren. Während Panzaeron ein kleines Schläfchen hielt, um sich wieder zu erholen, hatte sich Drew auf die Wiese gelegt und Maike saß neben ihm, die Beine angewinkelt und die Arme darum geschlungen.

„Das ist also dein Plan?“, merkte Drew an, während er scheinbar verträumt die Wolken beim Vorbeiziehen beobachtete.

„Das ist mein Plan.“, entgegnete Maike und sah genauso verträumt in den Himmel hinauf.

Während ihrer Mittagspause hatte sie ihm endlich von ihrem Vorhaben erzählt, wie sie gedachte, Team Aqua und Team Magma aufzuhalten.

„Und, was meinst du?“, fragte sie ihn ein wenig zaghaft und blickte nun zu ihm herab.

„Gewagt.“, kam nur seine knappe Antwort, bevor er sich plötzlich ebenfalls in eine sitzende Position aufrichtete und sie ansah, „Gewagt, aber genial.“, grinste er, „Das passt gar nicht zu dir.“.

„Danke für die Blumen. Sollte er schief gehen werd ich sagen, dass er von dir war.“, gab sie schmollend zurück.

„Hmm, wenn der Plan schief geht, werden wir vielleicht niemandem mehr davon erzählen können.“.

Drews Aussage warf eine betrübte Stimmung über sie, aber er hatte Recht.

„Aber ich denke, es ist unsere einzige Chance, sie gegen einander auszuspielen. Es ist nur bedauerlich, dass wir Groudon und Kyougre auch mit darein ziehen werden.“, meinte Drew mit Bedauern.

„Ich weiß, was du meinst. Wir zwingen sie dazu, gegen einander zu kämpfen, aber wir können diese Organisationen nur aufhalten, wenn sie sich gegenseitig bekriegen und da Groudon und Kyougre gleich stark sind, sollten am Ende beide Teams verlieren. Uns muss es nur gelingen, die beiden Pokémon im richtigen Moment zu befreien.“.

„Genauso wie Troy und Solidad.“, fügte Drew hinzu.

Maike nickte betroffen, hoffentlich ging es ihren Freunden gut.

„Sobald Panzaeron wieder fit ist, sollten wir uns sofort auf den Weg machen.“.

Maike nickte zustimmend. Obwohl sie zugeben musste, dass es auch einmal schön war, an einem ruhigen Ort zu sein. Auch Flossbrunn war bis jetzt kein Ziel eines Angriffs oder Überfalls gewesen, hier war alles noch so wie vorher. Vorsichtig legte Maike ihren Kopf an Drews Schulter. Kurz erschreckte er sich über diese unerwartete Geste, doch dann lächelte er leicht und ließ Maike in ihrer Position verharren. Es war ein schönes Gefühl. Vor allem aber überraschte Maike ihn jedes Mal aufs Neue. So einen Plan hätte er ihr vor ein paar Jahren noch nicht zugetraut. Sie war reifer geworden und ihre Art noch anziehender. Er wusste, dass er sie um jeden Preis beschützen würde, denn sie war schon seit Längerem viel mehr als nur eine einfache Freundin oder Rivalin.

„Du, Maike?“, fragte er behutsam.

„Ja?“, gab sie zurück, ohne sich zu bewegen.

„Was denkst du, ist aus Larousse City geworden?“, er wusste nicht, warum er auf einmal daran denken musste, aber sie hatten schon so viel Zerstörung gesehen, Maikes Zuhause war vollkommen von der Karte gestrichen worden, aber was war wohl mit seinem Zuhause?

„Machst du dir Sorgen um deine Familie?“.

„Irgendwie schon.“, gab er zu.

„Fühlst du dich manchmal einsam ohne sie?“.

„Eigentlich nicht. Auch jetzt nicht, denn du bist ja bei mir.“.

Maike lächelte, auch wenn er es nicht sehen konnte.

„Ich bin auch froh, dass du bei mir bist.“, gab sie zu, „Und ich bin mir sicher, dass es deiner Familie gut geht. Wenn alles vorbei ist, dann können wir beide ja deine Familie besuchen gehen.“.

„Keine schlechte Idee.“.

Irgendwie war es kurios, doch beiden gefiel dieser Gedanke. Den Rest der Zeit verbrachten sie schweigend in ihrer Position, bis es Zeit zum Aufbruch wäre.
 

Sinnoh, Stadtzentrum von Jubelstadt
 

„Schlapor, noch mal Eisstrahl!“, befahl Lucia und augenblicklich schossen gebündelte blaue Blitze aus dem Mund des Pokémon.

Doch es verfehlte sein Ziel, wie schon die Male zuvor.

„Verschwinde endlich!“, rief Paul und konterte mit einem Flammenwurf, dem aber auch Schlapor mit einem gekonnten Sprung ausweichen konnte.

„Warum willst du unbedingt alleine gegen sie kämpfen?!“, schrie Lucia ihm nach.

Die Verfolgungsjagd ging nun schon eine ganze Weile so, die beiden Pokémon sprangen mit ihren Trainern von Dach zu Dach, während sich unten bereits Team Galaktik Mitglieder tummelten, die alles in die Wege leiteten, um die beiden einzufangen.

„Das geht dich nichts an.“, gab Paul ernst zurück und ließ Panferno erneut mit einem Flammenwurf angreifen.

Doch wieder daneben. Keiner von beiden gab auf, diese Jagd könnte scheinbar noch ewig so weiter gehen. Doch den beiden Streithähnen wurde kurz darauf auch schon der Weg abgeschnitten.

„Stehen geblieben.“, ertonte eine kalte Stimme aus einem Lautsprecher und vor Paul hatte sich ein Luftschiff zwischen den Gebäuden erhoben.

Panferno musste augenblicklich anhalten, weil ihm dadurch der Sprung auf das nächste Haus verwehrt wurde.

„Oh nein, das ist doch…“, murmelte Lucia und war ebenfalls auf dem Gebäude hinter Pauls zum Stehen gekommen.

Sie kannte diese Stimme, denn sie war ihrer Besitzerin schon öfter begegnet.

„Ihr kommt jetzt brav mit, wenn ihr nicht wollt, dass euch etwas passiert.“, sagte die Stimme erneut.

„Paul, wir müssen sofort hier weg!“, rief Lucia alarmiert, doch dieser dachte gar nicht an Flucht.

Er stieg von Panfernos Rücken und blickte seinen Gegner entschieden an.

„Feuersturm.“, gab er den Befehl zum Angriff.

Sofort ließ das Feuer-Pokémon seine gewaltigste Attacke los und das Luftschiff wurde direkt getroffen. Jedenfalls sah es im ersten Moment so aus. Doch die Maschine war mit einem Schutzschild ausgestattet, so dass die Attacke keinerlei Schaden hatte anrichten können.

„Noch mal!“, rief Paul, er musste es schaffen.

Erneut prallte die Attacke gegen den Schutzschild, doch wieder passierte nichts. Panferno war zu schwach.

„Ich habe euch gewarnt.“, kam es nur noch von seiner Gegnerin, bevor eine Zange in seine Richtung abgeschossen wurde.

Sie umschlang Paul und Panferno so schnell, dass sie keine Chance mehr hatten auszuweichen. Die Finger der Zange schnappten zu und die beiden saßen fest. Der Fangarm wurde wieder so schnell eingezogen, wie er auch raus geschossen kam und Lucia konnte nur noch zusehen, wie Paul im Inneren des Luftschiffs verschwand.

„Paul!“, rief sie ihm verzweifelt nach, aber da war es schon zu spät.

„Du bist die Nächste.“, erklärte ihre Widersacherin und das Luftschiff steuerte in ihre Richtung.

„Oh nein, Schlapor, bring uns hier weg.“, drängte Lucia und ihr Pokémon wollte gerade kehrt machen, als auch sie beide in einer Fangzange feststeckten, „Was-“.

Lucia hatte nicht damit gerechnet, dass es so schnell gehen würde. Sie hatte keine Chance mehr und wurde auch augenblicklich in das Innere des Schiffs verfrachtet.
 

Ein paar Minuten später fanden sich Paul und Lucia in einer Art Frachtraum wieder, ihre Pokémon waren ihnen sofort abgenommen worden.

„Das war doch schon ein recht erfolgreicher Fang.“, ihre Gastgeberin hatte den Raum betreten und grinste sie siegreich mit ihren kalten Augen an.

Ihre grau-weißen Haare und der dunkelgraue Mantel ließen sie noch düsterer wirken. Sie hatte sich im Türrahmen aufgestellt und eine Hand in die Hüfte gestemmt.

„Wer bist du?“, fragte Paul barsch.

„Das ist Pokémon-Jägerin J.“, gab Lucia ihm die Antwort und blickte ihre Feindin scharf an.

„Ganz recht und ihr seid meine Beute.“, fügte diese hinzu, „Und ihr sagt mir jetzt, wo der Rest von euch ist. Ihr seid doch sicher nicht nur zu zweit.“.

„Seit wann arbeiten Sie denn für Team Galaktik?“, wollte Lucia empört wissen.

Die Frau kannte anscheinend weder Moral noch Ehre.

„Seitdem sie mich dafür bezahlen, dass ich Ihnen Icognitos und rebellische Trainer ausliefere.“.

„Sie haben wirklich kein bisschen Würde.“, meinte Lucia abfällig.

„Mir ist es egal, wer meine Auftraggeber sind, Hauptsache, sie zahlen gut. Aber ich warte immer noch auf eine Antwort.“, eiskalt blickte sie Lucia an, dass diese innerlich bereits zittern musste.

„Ich werde Ihnen auf keinen Fall verraten, wo meine Freunde sind.“.

„Ach nein, soll ich dann vielleicht diesen Freund so lange quälen, bis du es mit verrätst?!“, ihr Grinsen wurde noch bösartiger als zuvor.

„Sie werden Team Galaktik aufhalten, also auch dich!“, gab Lucia so selbstsicher wie möglich zurück.

„Verstehe, also sind sie auf dem Weg zur Firma oder zum Radiosender. Das reicht mir.“, mit diesen Worten drehte sich J wieder um und verließ den Raum.

Mit einem Zischen schob sich die Tür automatisch hinter ihr zu.

Lucia musste kurz seufzen, da war sie ja in einen schönen Schlamassel hinein geraten.

„Bist du nun zufrieden?“, vernahm sie plötzlich eine ganz und gar nicht freundliche Stimme neben sich.

„Bitte?“, auch Lucia setzte nicht gerade den freundlichsten Tonfall auf.

„Das ist alles deine Schuld.“, fuhr Paul sie an.

Er kochte vor Wut, so hatte Lucia ihn noch nie gesehen. Das konnte einem richtig Angst machen.

„Du bist doch hier der, der alles im Alleingang machen wollte. Ich hab dir gleich gesagt, dass du so keine Chance hast.“, keifte Lucia zurück.

„Du hättest dich nicht einmischen dürfen.“.

„Du kapierst es einfach nicht, was?! Um Team Galaktik aufzuhalten, müssen wir zusammen arbeiten.“, versuchte Lucia ihm endlich klar zu machen.

„Ich will einfach nur gegen sie kämpfen, das ist alles. Und du hast nichts damit zu tun, also hör auf, mir im Weg rumzustehen!“.

Sie wurden immer lauter, so dass sie beide schon leicht nach Luft schnappen mussten. Dennoch funkelten sie sich weiter böse an.

„Wieso? Wieso willst du sie herausfordern? Was hast du denn davon?“.

„Das würdest du doch ohnehin nicht verstehen!“.

„Woher willst du das wissen? Erklär’s mir!“, forderte sie. Sie wollte ihn wirklich verstehen. „Du bist auch gegenüber Gary so aggressiv geworden. Was ist passiert, was hast du erlebt, dass du so besessen davon bist?“, Lucia blickte ihn auf einmal ein wenig mitleidig an. „Du siehst aus wie jemand, der Rache nehmen möchte.“.

Paul blickte zur Seite. Warum sollte er ausgerechnet ihr antworten.

„Bitte, sag es mir. I-ich würde dir gerne helfen.“.

„Lächerlich.“, meinte er abfällig, „Das ist meine Sache! Du würdest mir nur im Weg rumstehen, das hast du ja auch bereits bewiesen.“.

„Ich wollte dir helfen! Gegen Pokémon-Jägerin J hast du nicht gerade eine gute Figur gemacht.“, warf sie zurück.

„Du doch noch weniger.“, knurrte Paul dagegen.

„Das macht doch überhaupt keinen Sinn.“, platzte es aus Lucia, die sich den Kopf hielt, das Gespräch ging in eine ganz falsche Richtung.

Sie atmete einmal tief durch, bevor sie die Arme wieder hängen ließ, „Ich glaube dir nicht, dass du einfach so gegen Team Galaktik antreten willst. Du kannst doch nicht gut finden, was sie mit den Trainern und mit den Pokémon machen.“.

„Und wenn doch?“.

„Dann bist du ein noch mieserer Trainer als ich gedacht habe.“, gab sie entschieden zurück und sah ihn ernst an.

Nein, so ein mieser Trainer und vor allem so ein schlechter Mensch konnte er einfach nicht sein.

„Also, was ist passiert, dass du so zornig bist?“.

Paul sah sie eine Weile abwartend an, doch Lucias Blick blieb beharrlich auf ihn gerichtet.

„Es ist wegen meinem Bruder.“, offenbarte Paul schließlich und blickte zur Seite, er konnte sie dabei nicht ansehen.

„Reiji?“.

Er nickte betroffen.

„Was ist mit ihm? Haben sie ihn auch gefangen genommen?“.

„Nein.“, gab Paul zurück.

Er ließ ein paar Momente verstreichen. Lucia sagte nichts, sondern wartete, dass er fortfahren würde.

„Sie haben ihn getötet.“.

Lucias Augen weiteten sich vor Schock. Reiji sollte tot sein? Dabei war er so ein guter Trainer und ein so talentierter Züchter, wie konnte das nur sein?

„Als Team Galaktik unsere Stadt angegriffen hat, haben sich mein Bruder und diese schwächliche Arenaleiterin sich ihnen in den Weg gestellt.“, Paul ballte die Fäuste zusammen und knirschte mit den Zähnen, als er daran zurück dachte.

„Du meinst Hilda?“, Lucia würde sie niemals vergessen, denn sie war in ihren Augen eine großartige Arenaleiterin.

Außerdem hatte sie gegen Hilda ihren ersten Arenakampf bestritten.

„Sie war so schwach, sie hat kaum gegen Team Galaktik durchgehalten.“, knirschte Paul wütend.

„Und dann?“, warum spannte er sie nur so auf die Folter?!

„Reiji. Er hat sich für sie geopfert. Er hat sich vor einen Angriff geworfen, der eigentlich für sie bestimmt gewesen war. Sie war am Boden und konnte sich kaum noch wehren, also hat er sie gerettet. Er, der die Arenaleiter aller Regionen bezwingen konnte, er hätte Liga-Champion sein können, und dann opfert er sich für so eine schwache Arenaleiterin.“, Paul konnte diesen Gedanken kaum ertragen.

Er hatte sowieso nie verstanden, warum Reiji ausgerechnet Züchter werden wollte, obwohl er so viel mehr hätte sein können. Und dann gab er auch noch sein Leben für diese Arenaleiterin.

„Und was ist aus Hilda geworden?“, Lucia traute sich kaum zu fragen, aber sie musste es wissen.

„Was wohl. Sie wollte bis zum bitteren Ende weiter kämpfen, obwohl mein Bruder sein Leben für ihres gegeben hat. Kurz darauf wurde auch sie getötet und die Stadt wurde eingenommen. Nachdem ich meinen Bruder habe fallen sehen, habe ich mich ergeben.“, gab Paul zu, „Doch während meiner Zeit in dem Trainerlager habe ich den Entschluss gefasst, Team Galaktik herausfordern zu wollen. Wenn ich sie schlage, dann beweise ich damit, dass ich besser bin als mein Bruder.“.

Sein lang ersehntes Ziel, er wollte seinen Bruder schlagen, der alles erreicht hatte.

Plötzlich nahm Lucia seine Hand. Er hatte gar nicht bemerkt, wie sie sich genähert hatte, weil er so in seinen Erinnerungen versunken gewesen war. Perplex blickte er sie an.

„Das tut mir so Leid.“, sagte sie traurig, „Aber was du vorhast, ist reiner Selbstmord.“.

„Na und?!“, kam seine überraschende und zugleich schockierende Antwort, „Nur der Stärkere überlebt.“, mit diesem Worten riss er sich von Lucia los.

Wie vom Blitz getroffen stand sie da. Sie konnte nicht glauben, dass er das gesagt hatte. Als ob sein Leben nichts mehr wert wäre. Sie fasste es einfach nicht, aber sie würde ihn schon noch zur Vernunft bringen, denn das hatte sie sich vorgenommen. Sie holte aus und verpasste ihm mit voller Wucht eine Ohrfeige.

Diese hatte Paul ebenfalls nicht kommen sehen. Wütend blickte er Lucia an, die ihn mit feuchten Augen missbilligend ansah.

„Sag so etwas nie wieder!“, schrie sie ihn an, „Du darfst dein Leben nicht einfach so wegwerfen. Das ist so ein Irrsinn, was du vorhast. Dass ist doch kein Beweis von Stärke, wenn du dich allein gegen eine ganze Organisation stellst. Komm doch endlich zur Vernunft!“, ihre Stimme klang zum Schluss schon beinahe flehend.

„Warum betrifft dich das so?“, fragte er sie auf einmal.

„Wie meinst du das?“.

„Warum interessierst du dich dafür, was aus mir wird? Es kann dir doch egal sein.“.

„Da hast du Recht. Aber mir ist es nun mal nicht egal, weil ich nicht so ein Ignorant bin wie du!“, meinte sie direkt. „Ich kann dich eben nicht einfach ins Verderben rennen lassen.“.

„Und dafür bist du sogar bereit, dich selbst aufzugeben?“.

„Ich kämpfe nun einmal für das, woran ich glaube.“.

„Du bist genau wie mein Bruder.“, mit diesen Worten drehte er sich von ihr weg.

Das Gespräch war für ihn beendet.

Lucia wusste mit dieser Aussage nur leider nicht ganz so viel anzufangen. Meinte er das nun beleidigend oder war es ein Kompliment? Sie konnte es aus seinen Worten und seiner Stimme nicht definieren. Doch eines wusste sie, sie würde ihn nicht einfach so allein lassen. Sie würde ihm schon noch beweisen, dass es mehr gab, als nur Stärke erreichen zu wollen. Aber erst einmal müssten sie zusehen, wie sie hier wieder raus kämen und vor allem mussten sie Gary warnen.
 

Der war inzwischen zusammen mit Jackie auf dem Dach des Pokétch-Firmengebäudes gelandet. Garys Nidoking hatte die verschlossene Tür aufgebrochen und sie waren eingedrungen. Dass dabei jeglicher Alarm ausgelöst wurde, war eher nebensächlich, da man sie bereits bei ihrem Landeanflug entdeckt hatte und auf den Straßen bereits alle alarmiert waren.

„Irgendwie hatte ich mir das anders vorgestellt.“, meinte Gary, während die beiden durch die Gänge rannten.

„Ein bisschen Sport hat noch niemandem geschadet. Aber du weißt, wo wir lang müssen?“.

„Laut dem Plan hier müsste es auf dieser Etage sein. Genau in der Mitte, wo sich auch das Firmenlabor befindet. Es ist nicht weit.“, erwiderte Gary, der seinen eingeschalteten Laptop im Arm hielt und stets ihren Standpunkt kontrollierte. „Aber wir müssen mit Wachen rechnen, falls uns nicht sowieso gleich alles entgegen kommt, was hier im Gebäude stationiert ist.“.

„Damit werden wir schon fertig.“, meinte Jackie zuversichtlich, auch wenn sie Staraptor auf dem Dach zurück lassen mussten, weil es sich hier in den Gängen kaum hätte bewegen können. „Aber ich glaube, da kommt schon der erste Trupp.“.

Es waren Schritte zu hören, die sich ihnen näherten oder umgekehrt. Viele Schritte. Die Schatten ihrer Gegner konnten sie bereits im Gang im die Ecke ausmachen, die Konfrontation stand unmittelbar bevor. Sie verlangsamten ihre Schritte, doch bevor der erste Feind um die Ecke blinzelte, war neben ihnen eine Tür aufgegangen und sie wurden in den Raum hinein gezogen. Die Tür fiel zurück ins Schloss, als der Galaktik-Trupp gerade um die Ecke bog. Mit schnellen Schritten passierten sie den Raum. Dann waren sie weg.

Verwirrt blickten Gary und Jackie zu der Person, die sie hier rein gezogen hatte. Ein kurzer Schock durchfuhr sie, als sie in das Gesicht einer von Team Galaktik blickten, doch diese hatte beruhigend den Zeigefinger auf die Lippen gelegt als Zeichen, dass sie bloß nicht los brüllen oder in Panik verfallen sollten. Die beiden nickten und die Spannung löste sich ein wenig. Die fragliche Person nahm ihre sehr hightech aussehende Brille ab und bei eingehender Betrachtung kam ihnen beiden das Gesicht der Frau nun eindeutig bekannt vor.

„Bist du nicht Silvana-“, setzte Gary an.

„-die Arenaleiterin von Ewigenau?“, beendete Jackie den Gedanken.

„Ganz recht, live und in Farbe.“, grinste diese sie nun entspannt an, „Naja, auch wenn diese Farben alles andere als schön sind.“, sie deutete auf ihr Outfit, „Aber was tut man nicht alles, um die Welt zu retten.“.

„Hey, das ist ja mal eine Überraschung. Du scheinst dich eleganter ins Gebäude geschlichen zu haben als wir.“, lachte Jackie.

„Ja, ihr könnt einem echt den Tag verderben mit eurem rüden Auftreten.“, sie verschränkte die Arme vor der Brust, und doch musste sie lächeln, „Aber es ist schön, endlich mal Unterstützung zu bekommen. Denn ins Labor hab ich es noch nicht geschafft. Ich hab mir leider die falsche Person zum Ersetzen ausgesucht, denn mit dem Ausweis von meiner Vorbesitzerin gelte ich nicht als autorisiert, das Labor zu betreten.“, sie seufzte immer noch enttäuscht.

„Dann kannst du die Klamotten doch auch gleich wieder wechseln. Mit diesem Outfit brauchst du dich bei uns eh nicht sehen zu lassen.“, grinste Jackie.

„Das ist wohl wahr.“, Silvana nickte und schälte sich dann aus der Uniform.

Endlich kam ihre gewohnte Kleidung wieder zum Vorschein mit den kurzen braunen Hosen und ihrem markanten waldgrünen Kurzcape.

„Wie sieht denn eigentlich euer Plan aus?“, wollte Silvana neugierig wissen.

„Wir wollen einen Virus in den Laborcomputer einspeisen, aber für das Eindringen ins Labor haben wir leider keinen wirklichen Plan.“, erklärte Gary.

„Schade.“, Silvana stöhnte kurz, „Aber wie wär’s, wenn ihr mir erst einmal eure Namen verratet?“.

„Ich bin Gary Eich.“, stellte er sich vor.

„Und ich bin Jack Walker, aber nenn mich ruhig Jackie.“.

„Freut mich.“, lächelte die Arenaleiterin, „Was meint ihr, sollen wir einfach ins Labor einbrechen? Alarmiert ist hier ja ohnehin schon jeder dank euch.“.

„Ich denke, das deckt sich mit unseren bisherigen Überlegungen.“, Gary lächelte ein wenig verlegen.

Eigentlich war das nicht so wirklich seine Art, so einen Einbruch hätte man wohl eher Ash zugetraut, aber so lagen nun einmal die Dinge und sie würden jetzt das Beste aus der Situation machen müssen.

„Ach ja sagt mal, bevor wir gleich hier los stürmen. Sind auch noch Freunde von euch in der Stadt?“, warf Silvana ein.

„Ja, wieso?“, wollte Gary alarmiert wissen.

„Es scheint so, als hätte man zwei von ihnen gefangen genommen. Hier ist vor ein paar Minuten ein ziemlicher Aufruhr ausgebrochen, als es hieß, dass zwei Trainer auf dem Dach gelandet sind, zwei andere Trainer bereits im Stadtzentrum geschnappt wurden, und ein nicht genehmigter Landeanflug fand wohl auch auf dem Radioturm statt.“.

„Na großartig, dann haben sie bestimmt Paul und Lucia geschnappt.“, Gary knirschte mit den Zähnen, nur wegen diesem Paul steckte jetzt auch Lucia in Schwierigkeiten.

„Ich denke, wir sollten versuchen, sie zu befreien, bevor man sie in eines der Trainerlager bringt.“, meinte Silvana, „Da du der mit dem Laptop bist, würde ich vorschlagen, dass du mich begleitest, was meinst du?“, sie grinste Jackie freudig an.

„Nichts lieber als das.“.

Gary verkniff sich sein Seufzen, die beiden schienen sich ja blendend zu verstehen. Aber Silvana hatte Recht, sie sollten die beiden befreien, bevor es zu spät wäre. Hoffentlich war ihnen noch nichts passiert.

„Dann sollten wir-“, Silvana stockte, als plötzlich jemand die Tür öffnete.

Alle drei blickten entgeistert zu dem unerwarteten Eindringling. Jackie war sofort alarmiert, denn er hatte schon viel von ihr gehört. Gary dagegen hatte sie sogar schon einmal live erlebt.

„Pokémon-Jägerin J.“, knirschte er fassungslos und blickte in die kalten Augen der Jägerin.

„Ich wusste doch, dass ich Stimmen gehört habe. Heute ist wirklich ein beutereicher Tag.“, sie grinste gefährlich und funkelte ihre Opfer bösartig an.

„Sehen wir so aus, als würden wir uns einfach so ergeben?!“, konterte Silvana empört.

„Jeder ergibt sich mir.“, J schnipste einmal und ein ganzer Trupp ihrer Männer flutete in den Raum und richtete seine Waffen auf die drei.

„Gutes Argument.“, Silvana schluckte, dagegen hatten sie keine Chance.

Gary warf noch kurz einen Blick auf seinen Laptop und stellte fest, dass sich das Signal der anderen im Radioturm nicht mehr bewegte. Entweder hatten sie also ihr Zielt erreicht oder saßen genauso fest. Er hoffte schwer auf ersteres. Mit bitterer Miene klappte er seinen Laptop zu.

„Den kannst du mir sofort übergeben.“, meinte J und grinste Gary fies an.

Ohne ein Wort tat er einen Schritt nach vorn und reichte ihr das Gerät. Zufrieden nahm sie den Laptop entgegen.

„Wir sollten gehen, eure Freunde warten schon.“, meinte sie noch, bevor sie voran schritt.

Gary biss die Zähne zusammen. Das waren nicht gerade die besten Aussichten, wie er zugeben musste. Er wusste nicht wieso, aber er wünschte sich, dass Green noch bei ihm wäre, sie hätte sicher wieder eine geniale Idee. Doch er sollte nicht unrealistischen Gedanken hinterher hängen, er musste einen Weg finden, in das Labor zu kommen und zwar sofort!
 

Sie hatten gerade den Aufzug erreicht, als plötzlich das gesamte Gebäude anfing zu beben. Eine gewaltige Erschütterung brachte alles zum Zittern, jeder hatte Mühe, sich auf den Beinen zu halten. Pokémon-Jägerin J stolperte gegen eine Wand.

„Was ist hier los?“, schrie sie empört, während sie ihre Gefangenen und ihre Leute im Auge behielt.

Aber ihre Leute lagen zum größten Teil auch bereits auf dem Boden, Gary, Jackie und Silvana drückten sich gegen die gegenüber liegende Wand, aber es war kaum möglich, auch nur einen Schritt zu tun. Plötzlich ertönte auch eine Alarmsirene, die den Flur mit einem ohrenbetäubenden Geräusch flutete, welches neben den Erschütterungen noch mehr für Kopfschmerzen sorgte.

„Das ist doch kein normales Erdbeben.“, meinte Gary mit wackeliger Stimme.

„Wer weiß, was diese Typen jetzt wieder angestellt haben.“, kam es von Jackie, der eine Chance sah, vielleicht zu entkommen.

Doch im nächsten Moment stolperten ihnen einige Wissenschaftler und Team Galaktik Mitglieder entgegen und kurz darauf gab es hinter diesen eine laute Explosion.

„Wir müssen… hier raus… alles… außer Kontrolle…“, keuchte einer der Ankommenden und brach einen Schritt später zusammen.

Zwei weitere Wissenschaftler stolperten über ihn drüber, während sich die Team Galaktik Mitglieder gewaltsam Platz machten, bis sie Pokémon-Jägerin J erblickten.

„Wir evakuieren, nehmen Sie die Gefangenen mit.“, sagte man zu ihr.

„Was ist hier los?“, wollte sie jedoch zunächst von ihren Auftraggebern wissen.

„Die Icognito, sie versuchen tatsächlich ein Dimensionstor zu öffnen, unglücklicherweise reichten unsere Sicherheitsvorkehrungen nicht aus. Das Firmengebäude wird also bald einstürzen, aber das macht nichts. Wenn alles nach Plan läuft, haben wir es geschafft.“, der Galaktik Typ grinste überheblich.

Pokémon-Jägerin J war das reichlich egal, sie wusste nur, dass sie nicht hier sein wollte, wenn das Gebäude in sich zusammen fiel.

„Alle Mann die Treppe runter.“, befahl sie ihrem Trupp, „Und behaltet die Gefangenen im Auge.“.

Mit Mühe versuchte sich jeder wieder aufzurappeln, doch eine weitere Explosion folgte, offensichtlich aus dem Labor. Hier würde wirklich alles einstürzen.

„Verdammt.“, knirschte Gary.

Es durfte noch nicht zu spät sein. Entschlossen machte er einen Satz nach vorne und schnappte sich seinen Laptop aus Js Hand. Diese war von der Aktion völlig überrumpelt und bevor sie ihn aufhalten konnte, spurtete Gary auch schon Richtung Labor.

„Gary!“, rief Jackie ihm noch nach, war er denn verrückt jetzt dahin zu rennen?!

„Ich muss es verhindern!“, gab Gary nur zurück, bevor um die nächste Ecke bog, aus der die Wissenschaftler zuvor gekommen waren.

„Wir verschwinden von hier.“, stellte J klar, sie entschied sich dafür, diesen einen Gefangenen hier sterben zu lassen, wenn er so wild darauf war.

Zusammen mit ihrem Trupp, den Team Galaktik Mitgliedern und den Wissenschaftlern machten sie sich auf, die Treppe nach unten zu nehmen. Jackie und Silvana entschieden sich dafür, sich von ihnen ebenfalls hinunter geleiten zu lassen, aber von Bewachung konnte auch nicht mehr gesprochen werden. Einige fielen aufgrund der Erschütterungen sofort das erste Treppenstück hinunter. Jetzt ging es einfach nur noch darum, heil und vor allem rechtzeitig aus dem Gebäude zu kommen. Hoffentlich wusste Gary, was er tat, denn jetzt könnten sie ihm nicht mehr helfen.
 

Gary rannte durch den Flur so schnell er konnte, immer wieder eckte er irgendwo an, weil die Erschütterungen einfach zu stark waren, um geradeaus laufen zu können. Doch er gab nicht auf, er arbeitete sich immer weiter vor. Das Labor war auch nicht schwer zu finden, es musste dort liegen, wo der Rauch herkam.

„Turtok, du bist dran.“, Gary ließ seinen alten Begleiter aus seinem Pokéball und das Schildkröten-Pokémon präsentierte sich in voller Stärke neben ihm. „Turtok, setz die Hydropumpe ein, damit wir versuchen können, durch den Rauch zu kommen.“.

„Turtok.“, das Wasser-Pokémon nickte und richtete seine großen Kanonen, die aus seinem Panzer herausragten, geradeaus in den Gang, aus dem der Rauch kam.

Gezielt dosierte es die Wassermengen und die Sicht wurde klarer.

„Sehr gut.“, Gary spurtete weiter, sein Turtok neben ihm, bis er die große Doppeltür des Labors erreichte.

Die einstige Glastür war aus den Angeln gerissen und hatte einen Scherbenhaufen zurück gelassen. Gary hustete, als ihm neuer Qualm entgegenkam.

„Turtok.“, hustete er und das Pokémon verstand sofort.

Erneut löschte er das dieses Mal sogar in Sicht liegende Feuer und Gary atmete einmal tief durch. Das Labor war sehr groß, mittlerweile aber vollkommen verwüstet. Viele der technischen Anlagen waren explodiert, überall lagen Metallteile auf dem Boden herum, doch Garys Aufmerksamkeit galt etwas viel unglaublicherem. Sein Blick wanderte Richtung Decke, die es mittlerweile nicht mehr gab, dafür aber einen ganzen Schwarm Icognitos, die kreisende Bahnen zogen. Sie bildeten drei Ringe, die zwei Äußeren bewegten sich in dieselbe Richtung, der in der Mitte in die ihnen entgegen gesetzte. Die Icognitos waren mittlerweile von einer violetten Kugel umgeben, die stetig größer zu werden schien. Gary bemerkte sofort, dass die Pokémon nicht wussten, was sie taten, denn ihre Augen waren nicht weiß, sondern rot.

„Das sieht nicht gut aus.“, murmelte er.

Wenn das so weiter ging, würden sie hier vielleicht noch alles verschlingen. Plötzlich ging ein Energiestoß auf das Labor nieder und das violette Umfeld wurde schlagartig größer. Turtok hatte sich vor Gary aufgerichtet und die Druckwelle mit seinem Panzer abgefangen, so dass Gary nichts weiter passiert war.

„Danke Turtok.“.

„Turtok.“, das Pokémon zog ein leicht schmerzverzehrtes Gesicht.

Die Druckwelle musste wirklich gewaltig gewesen sein, wenn Turtok sie durch seinen Panzer hindurch spüren konnte. Ein paar weitere Computer knisterten und Bildschirme explodierten. Eine weitere Erschütterung zog sich durch das Gebäude und langsam fielen auch die Wände auseinander.

Gary sah sich um. Das Einzige, was von der Druckwelle offenbar nie getroffen zu werden schien, war so etwas wie ein Elektrizitätsleiter in der Mitte des Labors. Die violette Kugel war mit einem dünnen Strahl damit verbunden. So hatte Team Galaktik die Pokémon anscheinend kontrolliert. Irgendwie musste er diesen Leiter abstellen, nur wie? Einfach zerstören wäre zu riskant. Er ließ seinen Blick die Wände entlang schweifen und entdeckte tatsächlich noch einen Computer, der unversehrt zu sein schien. Schnell eilte er dort rüber, während sein Turtok ihm weiter Deckung gab. Zu seiner Erleichterung bekam er wirklich ein Bild, das System des PCs arbeitete noch, wenigstens einigermaßen. Er entdeckte auch eine Öffnung, in der das Verbindungskabel passte, welches er aus seiner Hosentasche hervor holte, um seinen Laptop mit dem System zu verbinden.

„Komm schon.“, wild tippte er auf seiner Tastatur herum, um Zugang zu dem Programm zu bekommen, doch das war alles gar nicht so einfach.

Die nächste Druckwelle folgte. Langsam stürzte auch bereits der Boden ein. Er musste sich beeilen.

„Turtok!“ sein Begleiter machte auf sich aufmerksam.

Gary wandte sich um und blickte zu den Icognito hoch. Mittlerweile war aus der violetten Kugel etwas ganz anderes entstanden: der ganze Himmel war von violett-schwarzer Farbe bedeckt und hoch oben erkannte er, auf was es Team Galaktik wohl abgesehen hatte. Er sah Dialga und Palkia, die erbittert gegen einander zu kämpfen schienen. Die Icongito hatten ein Tor zu der Dimension geöffnet, in der diese beiden Ursprungspokémon offensichtlich lebten. Doch was wäre, wenn sie in diese Welt eindringen würden? Gary wollte es lieber gar nicht wissen. Er musste die Icognito dazu bringen, das Tor wieder zu schließen, bevor es zu spät wäre.
 

Lucia und Paul saßen immer noch in Jägerin Js Luftschiff fest, doch auch sie merkten die Erschütterungen.

„Was ist da nur los?“, fragte Lucia besorgt.

Sie wüsste zu gerne, wie es den anderen wohl ging. Paul war das natürlich egal, so antwortete er auch nicht. Doch plötzlich zog auch er eine leicht beunruhigt Miene, als plötzlich etwas auf das Dach fiel und die Decke über ihnen eingedrückt wurde. Glücklicherweise war die Decke recht hoch, so dass die Delle sie nicht erreichte.

„Was war das nun wieder?“, Lucia gefiel das überhaupt nicht.

Paul war wütend. Offenbar schienen alle gegen Team Galaktik zu kämpfen, nur er saß hier fest und das war alles nur die Schuld von dieser nervigen Person, die er hier jetzt auch noch ertragen musste.

Doch die beiden sollten Glück im Unglück haben. Irgendwo anders schien es eine Explosion auf dem Schiff gegeben zu haben, der laute Knall und das Rumsen sprachen jedenfalls stark dafür. Aber irgendwas schien mit der Technik nicht mehr zustimmen, das Licht ging ständig an und wieder aus und die elektrische Türöffnung hatte wohl auch was abbekommen, jedenfalls hatte sich die Tür bis zur Hälfte geöffnet, bevor sie wieder stecken blieb.

„Hey, das ist unsere Chance. Verschwinden wir hier!“, meinte Lucia begeistert und rannte zur Tür.

Paul folgte mit schnellen Schritten. Wenigstens sagte sie einmal etwas nicht so Sinnloses, auch wenn es etwas Offensichtliches war. So schoben sie sich recht problemlos durch den Türspalt, aber wo lang jetzt?

„Wir müssen unsere Pokémon finden.“, stellte Lucia fest, ohne ihre Freunde würde sie hier nicht weggehen.

„Wir müssen erst wissen, was los ist.“, hielt Paul jedoch dagegen und lief auch schon los.

Doch alles schien hier zu wackeln, gab es draußen etwa ein Erdbeben? Das machte das vorwärts kommen nicht gerade einfach.

„Hey, wo willst du hin?“, rief Lucia ihm nach, der natürlich nicht antwortete, sondern sich so schnell vorwärts bewegte, wie es Situation ihm erlaubte.

„Dieser Egoist.“, schnaufte Lucia empört und lief ihm schließlich nach.

„Du musst mir nicht schon wieder nachlaufen.“, schnauzte er sie an, ihm war natürlich nicht entgangen, dass sie hinter ihm blieb.

„Vergiss es!“, gab sie nur zurück.

Er verstand wirklich nicht, warum sie sich so für seine Sicherheit interessierte. Wenigstens wurde er von sonst niemandem aufgehalten, aber die Crew hatte sicherlich momentan anderes zu tun. Als er um die nächste Ecke bog, entdeckte er auch die ausgefahrene Rampe, die nach draußen führte. Endlich. Entschlossen schritt er nach draußen, doch er blieb augenblicklich stehen, als er den dunklen Himmel erblickte und das, was in ihm zu sehen war.

Als Lucia zu ihm aufgeschlossen hatte, folgte sie fragend seinem Blick und auch sie erstarrte, als sie Dialga und Palkia entdeckte.

„Das… kann nicht sein…“, stotterte sie ungläubig.

Sie war den beiden schon einmal begegnet, damals zusammen mit Ash und Rocko. Die beiden Pokémon hätten seinerzeit beinahe eine ganze Stadt in eine andere Dimension gezogen, nur mit Hilfe von Darkrai und dem Raum-Zeit-Turm war es ihnen gelungen, die beiden zu besänftigen und die Stadt wieder frei zu geben. Doch hier hatten sie weder die Unterstützung von Darkrai, noch die besänftigende Melodie, die von Raum-Zeit-Turm gespielt worden war. Wie sollten sie diese nahende Katastrophe nur abwenden?
 

Währenddessen sprinteten Zoey, Prof. Eibe, Primo und Solana durch den Radioturm und versuchten sich in Sicherheit zu bringen.

„Hier wird gleich alles zusammen brechen, wenn das Beben so weiter geht.“, stellte Primo klar und führte die Gruppe an.

Ihnen blieb keine Zeit, sich mit einer Kontaktaufnahme der Außenwelt zu beschäftigen, sie mussten einfach nur noch hier raus. In dieser Hinsicht waren sie mit ihrem Feind auch relativ einer Meinung, denn auch die Team Galaktik Mitglieder, die hier stationiert waren, hatten zur Evakuierung aufgerufen, so dass sich niemand um sie kümmerte.

„Oh mein Gott, seht euch das an!“, rief Zoey plötzlich aus, als sie beim Runterrennen der Treppe einen Blick durch die Fenster nach draußen warf.

Alle blieben ebenfalls stehen und folgten ihrem entgeisterten Blick.

„Das kann nicht sein.“, Solana war fassungslos.

„Das war also ihr Plan.“, stellte Prof. Eibe entsetzt fest.

Team Galaktik hatte offensichtlich wirklich vor, Dialga und Palkia zu fangen, wie größenwahnsinnig konnte man sein?!

„Die Icognito müssen das Fenster zu Dialgas und Palkias Dimension geöffnet haben.“, schlussfolgerte Solana.

„Jetzt können wir nur noch hoffen, dass es Gary und Jackie gelingt, das Tor wieder zu schließen, bevor unsere beiden Welten miteinander verschmelzen oder hier alles zu Schutt und Asche zerfällt.“, knirschte Primo.

So gut es ging, eilten sie schließlich wieder die Treppe hinunter. Das würde alles mehr als eng werden.
 

Die Icognito zogen immer größere Kreise, immer mehr Energie wurde frei gesetzt. Das Dimensionstor wurde immer größer. Die Attacken der beiden kämpfenden Pokémon wurden immer gewaltiger, dass man sie bereits genau spüren konnte.

Gary kniete mit seinem Laptop bereits am Boden, weil ihn der Druck, der von allem ausging, nicht mehr aufrecht stehen ließ. Doch er durfte nicht aufgeben, er hatte das System fast geknackt. Schweiß lief ihm das Gesicht hinunter und tropfte auf den Boden, er schnappte bereits nach Luft, die hier oben immer dünner zu werden schien.

„Komm schon, komm schon.“, versuchte er dem System gut zuzureden. Nur nicht abstürzen.

„Ich hab’s!“.

Endlich hatte er Zugang zu der Stromversorgung des Leiters bekommen, der die Icognito befahl. Nur noch richtig umpolen. Schneller, schneller…

Die Dimension legte sich langsam aber sicher über der Stadt nieder, er spürte den tobenden Kampf immer deutlicher, alles wurde einfach immer lebendiger. Es drohte ihn zu verschlingen.

„Turtok!“, rief das treue Wasser-Pokémon aus und Gary sah von seinem Laptop auf.

Dialga sowie auch Palkia schienen Energie zu sammeln und zwar für eine gewaltige Attacke. Wenn diese beiden Kräfte auf einander prallen würden, würde von Jubelstadt nichts mehr übrig bleiben.

„Schneller, das muss schneller gehen.“, gehetzt starrte Gary wieder seinen Laptop-Bildschirm an, auf dem er nur zusehen konnte, wie der Umpolungsvorgang lief.

‚Umpolung wird initiiert… 50%... 60%... 70%...

Die Energiekugeln der beiden kämpfenden Pokémon wurden immer größer. Gleich wäre es soweit.

„Jetzt mach schon.“.

80%... 90%...

Dialga und Palkia ließen ihre Attacken aufeinander los.

100%

„Los!“, schrie Gary und der Energieleiter sendete keine violette Strahlung mehr, sondern gelbe.

Die Icognito wurden eines nach dem anderen in sekundenschnelle davon angesteckt und auch ihre Augenfarbe änderte sich wieder von rot zu weiß. Sie lösten ihre Formation auf und das Dimensionstor begann mit rapider Geschwindigkeit zu schrumpfen.

„Verdammt!“, hilflos blickte Gary in den Himmel.

Zu langsam. Auch wenn es nicht die volle Wucht war, der Attackenzusammenprall war so gewaltig, dass er dennoch über sie niederging, bevor sich das Tor restlos geschlossen hatte. Eine gewaltige Druckwelle erschütterte die Stadt und wie Dominosteine fielen alle Häuser in sich zusammen. Nichts blieb stehen, nichts blieb verschont. Jubelstadt wurde innerhalb Sekunden zu einem Haufen aus Schutt und Trümmern.
 

~~~
 

Preview chapter 16:
 

Maike und Drew sind endlich in Prachtpolis City angekommen und wollen ihren Plan in die Tat umsetzen. Doch sie erhalten Gegenwehr: eine alte Freundin stellt sich ihnen zum Kampf.
 

Ash, Misty und Rocko treffen währenddessen ebenfalls ‚alte Bekannte’ wieder, bevor sie ihren Weg nach Mahagonia City fortsetzen.
 

Und Green erfährt etwas über Silver, was selbst sie nicht für möglich gehalten hätte.
 

Zu Lesen in Kapitel 16 ‚Auf James’ Anwesen’, nächster Upload-Termin ist der 04.03.09.
 

See ya ;)



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Kommentare zu diesem Kapitel (10)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Super_Mani
2009-08-24T12:59:04+00:00 24.08.2009 14:59
Dieses Kapitel war mal mehr als spannend! Es war zum Zerreißen geil!

LG Manuel
Von:  Kimie_Yashi
2009-02-20T01:06:35+00:00 20.02.2009 02:06
Hui, jetzt muss ich das alles erst einmal verarbeiten...... .............. ....................................
okay, verarbeitet XD
Wow, war wirklich ein sehr nervenkitzelndes Kapitel. Finde es super, dass es erst so 'friedlich' beginnt und dann immer spannender wird!!
Auch das du am Anfang noch erzählst, dass Ash & Co. weiterziehen und auch was Maike und Drew gerade so treiben, supi.... *vor allem die Stelle mir Drew & Maike ♥ & Drews 'Gedanken'* <3

Ja ja, der liebe Pauli... was soll man dazu noch sagen, der wird sich wohl niemals ändern, oder? (aber mich wundert, dass er ein Panferno hat, wo er doch Panfam an Ash abegeben hatte...)
Aber ich find Lucias Verhalten toll und auch, dass sie Paul unbedingt zur Vernunft bringen will, auch wenn der wohl niemals verstehen wird, was so etwas wie Liebe und Fürsorge ist....
Hatte eigentlich, als er erzählt hat wie Reiji gestorben ist, 'erwartet', dass Lucia ihm das erklärt, also dass Hilda Reiji sehr wichtig gewesen ist und so und dass er dann durch Lucia irgendwann versteht, was sein Bruder gefühlt haben muss, aber bei dem habe ich irgendwie die Hoffnung schon fast aufgegeben, der wird's wohl wirklich nie lernen. Ich meine, da stirbt sein einziger Bruder und das Einzige an das er denken kann ist: Ich muss beweisen, dass ich besser bin als er! <~ da können einem nur die Worte und die Hoffnung fehlen, oder??

ICH ♥ JACKIE!! Den haste wirklich supi ins KP hineingebaut, ich ♥ leine Sprüche ja so und es ist wirklich typisch er XD
Als dann auf einmal Silvana auftauchte, musste ich wirklich lachen, weil ich mir am Anfang des KPs schon überlegt hatte, was kann diese Frau nur sein? Und da heute die Episode mit ihr lief, fiel sie mir auch gleich ein und schwups, da war sie lol
Aber sie und Jackie sind wirklich ein super Gespann, der arme Gary ;-D
Das mit den Inkognito und Garys heldenhaftem Einsatz hat auch gut reingepasst, hätte eh niemand von den anderen machen können, da er der Einzige ist, der vernünfitg mit dem Laptop umgehen kann ^.~
Und auch hier musste ich zuvor gleich an den 10. Movie denken, als es hieß, dass die Inkognito da irgendetwas machen und voilá, polötzlich tauchen Dialga und Palkia auf und es wird erwähnt, dass Lucia ihnen schon einmal begegnet ist XD

Hm... eine alte Freundin?? - Wehe es ist Soledad, die einer Gehirnwäsche unterzogen wurde, das geht nicht Ò__Ó
hm..... wer könnte es noch sein?? Brianna würde mir da auch nur noch einfallen ansonsten noch Savanna mit ihrer Tochter oder Grace, wobei ich letztere am Wahrscheinlichsten fände, weil sie ja auch in Hoenn vorkam. Savanna kann ich mir nicht wirklich vorstellen, weil sie ja eine Mutter ist und so und sie sich nicht solch dunklen Machenschaften anschließen würde, glaub ich einfach nicht. Und Brianna kommt ja aus Kanto, wobei, beim Reisen weiß man ja nie wo es einen überall hinverschlägt, fänd es aber trotzdem irgendwie seltsam, wenn sie es wäre!! - Lass mich einfach überraschen!!

Ui, kommen nun endlich Jessi, James und Mauzi, wenn das nächste KP schon mit seinem Anwesen zu tun hat??
Bin gespannt was aus denen geworden ist, die wäre bestimmt sehr hilfreich, weil die sich ja durch nix und niemanden umnieten lassen und voll die Stehaufmännchen/-weibchen sind, wie sie es in den letzten 5oo Episoden schon bewiesen haben XD

So, ich freu mich schon auf das nächste KP und kann es kaum noch erwarten bis es endlich kommt ^___^
Also, bis dann und ich gehe jetzt schlafen
*knuddel* ^.^o
Von:  xRajani
2009-02-18T16:35:44+00:00 18.02.2009 17:35
Ein ziemlich heftiges Kapitel... Wie konntest du nur an der spannendsten Stelle aufhören? Jetzt kann ich es kaum mehr erwarten das nächste Kapitel zu lesen. x_x

Und Paul... Selber Schuld. XD Aber Lucia klebt an ihm wie ne Klette. x3 Yay, ich freue mich aufs nächste Kapitel. ^^
Von: abgemeldet
2009-02-12T21:44:59+00:00 12.02.2009 22:44
O.O
An so einer Stelle hörst du auf?
Das bringt mich um...
Ich finde gut, wie du die ganzen (wirklich ALLE) wichtigeren Personen integrierst...
Das Dimensionstor hast du auch super beschrieben, genau wie die ganzen Chara's
Mein persönlicher Lieblingsmoment in diesem Kapitel, war bei Drew und Maike, über all anders, passiert alles schlag auf schlag und action und so weiter und jaa... ^-^ Aber die Szene zwischen Paul und Lucia war auch gut, ich hätt ihm auch eine geklatscht ^^'
WIeder einer super Kapitel...
Und freu mich schon wie ein Keks aufs nächste..
Von:  ShadowHunter19
2009-02-12T16:04:55+00:00 12.02.2009 17:04
wow, wahnsinn das kapitel wie die ganze ff bisher^^
ich freu mich schon auf die 'alten bekannten' von ash und co
anscheinend sind sie ja keine mitglieder mehr von team rocket
aber das highlight für mich in diesem kappi waren ganz klar lucia und paul *ikarishipping liebt*
ich freu mich schon auf dein nächstes kappi^^
LG
Shadow
Von:  Schmusehase
2009-02-11T21:26:06+00:00 11.02.2009 22:26
Wow! Ein wirklich tolles Kapi ._.

Ich glaube ich kann mir sogar denken, welche alten Bekannten Ash&Co. treffen werden *sich ganz arg freut*

Lucia war spitzenklasse! Paul braucht wirklich mal Jemanden, der ihm zeigt wo's langgeht ;)

Mach weiter so :D
Von:  -Kikyou-sama-
2009-02-11T20:08:30+00:00 11.02.2009 21:08
WHOAAAAAA, das war mal wieder der absolute WAHNSINN!!! Ich liebe Deine Story und hyperventiliere jedes Mal, wenn ich ein neues Kapitel zu lesen bekomme *_*.

Erstmal ist es natürlich total klasse, dass die Ranger auch mitmischen und unseren Trainern unter die Arme greifen, wobei Du natürlich an alles gedacht hast, um es ihnen angesichts der Situation auch nicht allzu leicht zu machen dank der geminderten wildlebenden Pokémon. Wär ja auch sonst zu einfach ^^

>"Irgendjemand musste denen doch mal zeigen, wo es lang geht.“, erwiderte Ash.
*lol* Mein Ash, wie er leibt und lebt und wie ich ihn liebe!!! Sein selbstsicheres Verhalten ist einfach nur extrem anziehend *Ash ansabber*.
Nur das arme Glurak tut mir leid, wenn es alle drei Trainer plus Pikachu bis nach Mahagonia City schleppen muss. Glurak Airlines - ein heißer Flug *wechlol*.

Die Szene zwischen Maike und Drew war absolut hinreißend und inmitten des aufregenden Kapitels wie eine Oase des Friedens. Das hätte echt nicht besser eingefügt werden können.
Drew kann ja richtig gefühlvoll sein und -ja, ich gestehe- seit der Szene kann ich ihn ein klein wenig besser leiden, denn es gibt ja nun noch Kotzbrocken Numero UNO:

PAULE, dieses miese, kleine ...okay, ich schreibe es lieber nicht aus. Wäre ich an Lucias Stelle gewesen, hätte ich ihm nicht nur eine Ohrfeige verpasst, sondern ihm mit der Faust eine reingesemmelt!!! Dieser egoistische Vollpfosten ist doch kein bißchen reifer geworden, auch wenn die Story mit seinem Bruder sehr rührend ist, hätte er ja nun endlich mal zur Vernunft kommen können und über die Bedeutung des Wortes TEAMWORK nachdenken können, aber so isser nun mal ^^'
Nebenbei gesagt: Du hast Pauls Charakter super beschrieben (wie auch alle anderen) und keiner kann behaupten, dass jemand OOC ist! *an ein weit entferntes Kommi denk und pfeif*

>„Naja, auch wenn diese Farben alles andere als schön sind.“, sie deutete auf ihr Outfit, „Aber was tut man nicht alles, um die Welt zu retten.“.
*kicher* Wie ich sehe, hat Silvana ihren Humor nicht verloren. Gut gewürzt, Michi, würde ich mal sagen!

Übrigens: klasse Auftritt von Pokémon Jägerin J *schwärm*. Ich bin ja ein heimlicher Fan von ihr, aber genauso schnell, wie sie in der Story auftauchte, war sie auch wieder weg o_O
Ich mag sie trotzdem und freue mich, dass auch sie den Weg in dieses Jahrhundertwerk gefunden hat *Fähnchen schwenk*.

Uiii, mit Dialga und Palkia hätte ich ja so früh nicht gerechnet. Genial war die Anspielung auf den Movie, doch es macht mir Angst, dass Jubelstadt nun dem Erdboden gleich ist. Was ist mit unseren Helden? *Fingernägel abknabber*
Du kannst doch nicht ernsthaft an so einer Stelle aufhören und mich nun einen Monat zittern lassen *wütend schnaub*. ^^

Die Preview auf das neue Chapter lässt genug zum Spekulieren *kicher*. Wer ist Maikes alte Freundin? Harley??? *vor Lachen von der Couch kugel*
Und über die "alten Bekannten" von Ash und Misty freue ich mich jetzt schon wie Schnitzel *hüüüüst*. "Ist es die Stimme eines Knirpses, die ich da hören kann???" Nun ja, Dein Chapter-Titel hat mir das zumindest schonmal verraten *puh*.
Und Green kommt auch endlich mal wieder vor *yay*.

Fazit des Kapis: Wie immer, genialer geht's nicht, spannender geht's nicht, sprachlich gesehen eine Köstlichkeit für alle Linguisten und für Kiki war es EINFACH NUR DER HAMMER!!!!

*knuddel*


Von:  Yurippe
2009-02-11T17:08:01+00:00 11.02.2009 18:08
Doch nicht Brianna, oder?

Das war wieder mal super spannend, aber die Shipping-Momente waren auch klasse. ^.^
Von:  miramiri
2009-02-11T16:43:14+00:00 11.02.2009 17:43
ich denke mal ash und co werden auf james und so treffen oder?? alte freundin von maike...da müsste ich jeetzt sehr viel länger nachdenken.#ich fand es super, dass lucia ihm mal so richtig eine geschmiert hat. weitere spekulationen folgen per ens wie sonst auch.
super langes kappi^^
Von:  Kyuuo
2009-02-11T15:00:41+00:00 11.02.2009 16:00
tolles kapi
hoffentlich haben alle überlebt
gegen wen müssen maike und drew kämpfen
freu mich aufs nächste
mfg kyuuo


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