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Reunion

Die letzte Instanz
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Auf James' Anwesen

Hoenn, Prachtpolis City
 

„Endlich haben wir Kyougre.”, Admiral Isabel belächelte den gold-weißen Pokéball in ihren Händen, auf dem man die Gravur ‚GS’ zu erkennen vermuten könnte.

„Damit ist unsere Abmachung fast erfüllt.“, meinte General Harlan mit ernster Stimme.

„Allerdings.“, Isabel sah zu ihm auf, die beiden Teamführer funkelten sich gefährlich an. „Bleibt nur noch eins zu tun, wir müssen Team Rocket aus dem Weg räumen.“.

„Ich denke ich habe da jemanden, der herausfinden kann, wo sie ihre Basis haben.“.

„Ich habe schon gehört, dass du aus Metarost City Geiseln mitgebracht hast. Jetzt weiß ich also auch wieso.“, grinste die Team Aqua Führerin.

„Er ist immerhin der Sohn des Leiters der Devon Corporation und Champion der Hoenn Liga, so jemanden kann man immer gut für sich nutzen.“, der Team Magma General machte seiner Gesprächspartnerin deutlich, dass er darin eindeutig einen Vorteil für sich sah.

„Dann lass ihn mal arbeiten. Wir sind für einen Angriff bereit.“, erklärte Admiral Isabel.

„Wir auch. Und wenn Team Rocket besiegt ist, werden wir ja endlich sehen, was stärker ist.“.

„Richtig. Das Land oder das Meer.“.

Die beiden Führer grinsten sich an. Jeder war von sich und der Stärke seines Teams überzeugt. Irgendwann würde der Zeitpunkt kommen, an dem es nur einen Gewinner geben konnte.
 

~*~
 

Reunion – Auf James’ Anwesen

Oder: Freunde sind Feinde und Feinde sind Freunde
 

~*~
 

Johto, irgendwo zwischen Teak City und Mahagonia City
 

„Von hier oben hat man wirklich eine tolle Aussicht.“, bemerkte Rocko, während sie auf Gluraks Rücken über Johto hinweg flogen.

„Und wir sind dir wirklich nicht zu schwer?“, wollte Misty von dem Feuer-Pokémon wissen.

Glurak grummelte beruhigend, er hatte keinerlei Probleme, alle seine Passagiere zu tragen.

„Ich hab’s euch doch gleich gesagt.“, meinte Ash besserwisserisch, „Ich bin wirklich stolz auf dich Glurak, du bist echt stark geworden.“.

Auch wenn Ash es nicht sehen konnte, weil Glurak seinen Trainer mit den Armen festhielt, lächelte es zufrieden. Denn für Ash und für sich selbst hatte es so stark werden wollen. Jetzt könnte es endlich seine wahre Stärke beweisen, indem es mit seinem Trainer in den Kampf zog.

Es war ein wirklich ruhiger und angenehmer Flug. Von hier oben aus betrachtet schien die Welt noch in Ordnung zu sein.

„Hey, seht mal da vorne.“, bemerkte Ash irgendwann überraschend.

Prüfend blickten auch Misty und Rocko nach vorne, da schien tatsächlich etwas am Himmel zu fliegen, aber aus der Entfernung war es nicht genau zu erkennen. Doch eines sahen sie in der nächsten Sekunde ganz genau: und zwar den Hyperstrahl, der direkt auf sie zuschoss.

„Glurak, du musst ausweichen!“, rief Ash, doch das war bei der Beladung alles andere als einfach.

Glurak versuchte nach rechts abzudrehen, doch der Hyperstrahl kam so schnell, dass er seinen Flügel noch streifte. Sie stürzten ab. Glurak hielt Ash und Pikachu während des Falls fest umklammert, während Rocko und Misty frei in der Luft hingen und schreiend Richtung Boden zusteuerten.

„Glurak, du musst wieder fliegen!“, forderte Ash bittend.

Glurak versuchte, seine Flügel wieder zu bewegen, doch der Schmerz schien sie beide zu lähmen.

„Glurak!“, rief Ash und versuchte seinem Freund Mut zu machen.

„Pika!“, auch Pikachu glaubte an Glurak.

Langsam regten sich die Flügelspitzen. Sie bewegten sich. Die Bewegungen wurden weiter, bis schließlich der gesamte Flügel wieder schwang. Immer schneller, bis Glurak endlich versuchen konnte, sein Gleichgewicht wieder zu finden. Die Flügel stießen die Luft zur Seite und aus dem Fall wurde ein Schweben.

„Misty, Rocko!“, Ashs Freunde befanden sich immer noch im freien Fall.

Glurak machte sich sofort auf den Weg, die beiden noch rechtzeitig aufzufangen, das würde mehr als knapp werden.

„Lass uns fallen.“, meinte Ash zu seinem Freund.

Glurak sah ihn ungläubig an.

„Da unten sind lauter Büsche, wir werden das schon überstehen, aber wenn du uns loslässt, bist du schneller.“, meinte Ash, der sich um sich und Pikachu wenig Sorgen machte.

Anders sah es bei Misty und Rocko aus, die direkt auf dem Weg landen würden, der unter ihnen herführte. Nach kurzem Zögern nickte Glurak schließlich und visierte die Büsche unter ihnen an. Im hoffentlich richtigen Moment ließ er Ash und Pikachu los. Glurak nahm sofort mehr Geschwindigkeit auf und schnellte auf Misty und Rocko zu, die Glurak Hilfe suchend ansahen. Es waren nur noch wenige Meter, die sie vom harten Boden trennten. Glurak versuchte noch schneller zu werden. Es gab sich einen letzten Stoß und ließ Rocko und Misty auf seinem Rücken landen. Doch es war bereits zu dicht am Boden, so dass es eine Bruchlandung hinlegte, als das Gewicht der beiden Trainer auf ihm aufkam. Die drei rumpelten über den Boden, doch sie lebten noch.

„Uah, das war vielleicht knapp.“, stöhnte Rocko am Boden liegend, „Glurak, ist alles in Ordnung bei dir?“.

Das Feuer-Pokémon rappelte sich wieder auf die Beine und nickte leicht.

„Wer hat nur auf uns geschossen?“, fragte Misty verwirrt und setzte sich auf. Dabei hielt sie ihre Schulter für einen Moment.

„Hey, ist alles klar bei euch?“, rief Ash ihnen plötzlich zu und kam ein wenig unbeholfen in ihre Richtung gelaufen.

Seine Landung war auch nicht gerade die sanfteste gewesen. Seine Unterarme waren von den Büschen an einigen Stellen blutig aufgekratzt worden.

„Hey, seht mal da oben!“, warf jedoch Rocko als Nächstes ein und zeigte in den Himmel, während er sich auch wieder auf die Beine richtete.

Alle blickten hinauf in die gewiesene Richtung und entdeckten ein Dragonir am Himmel. Auf dessen Rücken saß seine Trainerin, dessen Umhang im Wind wehte.

„Sandra.“, knirschte Ash mit den Zähnen.

Dann flog sie auch schon wieder davon.

„Ich wollte es nicht glauben.“, murmelte Rocko und sah betrübt zu Boden.

Wieso tat sie das nur?

„Wir werden jetzt wohl erst mal zu Fuß weiter müssen.“, meinte Misty und erhob sich ebenfalls, wenn auch langsam.

„Ist mit dir alles in Ordnung?“, fragte Ash besorgt, der den Eindruck hatte, dass Misty für einen Augenblick ihr Gesicht schmerzhaft verzogen hatte.

„Es geht schon, mir tut nur die Schulter etwas weh.“, gab sie beschwichtigend zurück.

„Du hättest sie doch besser behandeln lassen sollen.“, entgegnete Ash jedoch alles andere als beruhigt.

In Dukatia City hatte Misty nur erste Hilfe leisten und die Schulter verbinden lassen.

„Es ist wirklich halb so wild. Ich werde euch nicht allein lassen.“, gab sie entschieden zurück.

„Aber-“.

„Lass gut sein Ash.“, schaltete sich Rocko ein. „Jetzt ist es ohnehin müßig, darüber zu streiten. Aber sie hat Recht, wir werden uns wohl erst mal zu Fuß auf den Weg machen müssen, Glurak braucht eine Pause.“.

„Du hast Recht.“, gab Ash schließlich nach. „Ähm…“.

„Was ist denn?“, wollte Rocko wissen.

„Ich habe Gluraks Pokéball ja gar nicht mehr, den hatte ich Liza gegeben.“, Ash blickte zu Glurak, „Er kann sich nicht einmal in seinem Ball ausruhen.“.

„Dann sollten wir wohl hier eine Rast einlegen.“, schlug Rocko vor, „Ich werde uns dann mal Mittagessen machen.“, lächelte er und hatte eigentlich angenommen, dass Ash von dieser Idee begeistert wäre, doch dem schien nicht so zu sein.

Sein Freund wirkte immer noch irgendwie bedrückt. Er machte sich offenbar viele Sorgen, aber das war bei der Situation ja auch kein Wunder.

„Hey, hört ihr das auch?“, warf plötzlich Misty ein und alle horchten auf.

„Klingt nach einem Auto.“, vermutete Rocko.

„Wir sollten uns im Wald verstecken.“, meinte Ash und alle nickten, doch da tauchte ein schwarzer Wagen bereits am oberen Ende der Straße auf.

Zu spät, der Fahrer hatte sie sicher bereits gesehen. Mit starrenden Blicken beobachteten sie die sich heran nähernde Limousine. Es schien wenigstens niemand von Team Rocket zu sein, aber wer wäre denn in diesem Zeiten mit einer Limousine unterwegs? Überraschenderweise hielt sie auch noch neben ihnen an und die hinterste Fensterscheibe wurde herunter gefahren. Die drei Freunde trauten ihren Augen nicht, als sie den jungen Mann erkannten, der im Inneren des Wagens saß und sie vertraut anblickte.

„James?“, kam es von allen dreien gleichzeitig.

„Bitte steigt ein.“, bat er und öffnete die Tür.

„Aber… was ist mit Glurak?“, meinte Ash.

„Es kann hier warten, wenn du es nicht in seinen Ball zurückrufen willst. Mein Anwesen ist nicht weit von hier.“, erklärte James.

Die drei sahen sich fragend an, entschlossen sich aber schließlich dazu, James’ Einladung zu folgen. So wurde Glurak aufgetragen, hier zu warten und sich auszuruhen, während die Limousine die Fahrt wieder aufnahm.

„Bist du wirklich der James von dem Team Rocket Chaotentrio?“, fragte Misty sicherheitshalber noch einmal nach.

Er sah wirklich genauso aus mit den blauen fast schulterlangen Haaren und den grünen Augen.

„Ja. Aber ich kein Mitglied von Team Rocket mehr.“, antwortete er, seine Stimme klang schwerfällig.

„Und was ist mit Jessie und Mauzi?“, Ash konnte seine Neugier nicht zurückhalten.

„Ich werde euch alles erzählen, wenn wir mein Haus erreicht haben. Aber ich bin froh, dass ich euch getroffen habe.“, James legte ein leichtes Lächeln auf, doch er wirkte immer noch sehr unglücklich.

Was war ihm und den anderen beiden vom Team Rocket Trio wohl widerfahren, dass sein Gesicht so von Kummer gezeichnet war?
 

Hoenn, Prachtpolis City
 

Panzaeron landete sanft an der Küste und ließ Drew und Maike absteigen. Endlich hatten sie ihr Ziel erreicht.

„Was denkst du, wird uns erwarten?“, wollte Maike von Drew wissen, irgendwie wurde ihr doch ein wenig mulmig.

Immerhin hatten sie vor, zwei gefährliche Organisationen gegeneinander auszuspielen.

„Ich weiß es nicht.“, gab Drew ernst zurück.

Er konnte sich momentan selbst kaum vorstellen, dass sie das wirklich durchziehen wollten. Bis jetzt hatten sie noch keine offene Konfrontation vor sich gehabt, auch er fühlte sich auf einmal nicht mehr ganz so stark, wenn er an die Übermacht seiner Gegner dachte. Doch sie hatten sich für diesen Weg entschieden und gemeinsam würden sie es auch schaffen.

„Aber wir sollten gehen. Jede Minute zählt.“, Drew blickte sie eindringlich an.

Maike nickte. Sie war nicht allein und es gab Menschen, die auf sie warteten und auf sie bauten.

„Los geht’s.“.

Sie ließen Panzaeron an der Küste auf sie warten und näherten sich der Stadt. Sie mussten einen Hügel hinauf steigen, oben angekommen hatten sie einen wunderbaren Blick auf das Stadtgebiet und vor allem auf das große Stadion, in dem gewöhnlich die Hoenn-Liga-Wettkämpfe ausgetragen wurden. Der Stadt schien nichts passiert zu sein, jedoch schien sie verlassen. Die Straßen waren verweist, es sah auch nicht so aus, als hätten irgendwelche Geschäfte geöffnet. Es wirkte alles ziemlich trost- und leblos.

Zu ihrer Rechten erkannten sie am Stadtrand mehrere große Luftschiffe. Sie alle hatten das Zeichen von Team Magma auf ihrer Seite. Sie waren also wirklich hier. Maike und Drew arbeiteten sich weiter vor, sie hielten sich am Küstenabhang des Hügels, um nicht gleich entdeckt zu werden.

„Sieh mal da unten.“, Drew deutete auf einmal hinunter zur Küste.

„Team Aqua ist also auch hier.“, stellte Maike fest und betrachtete die gewaltige Basis, die auf dem Meer schwamm und offenbar gerade an der Küste angelegt hatte.

Sie befanden sich beinahe genau zwischen den beiden Fronten.

„Sie suchen hier sicher nach Kyougre.“, vermutete Drew.

„Da hast du bestimmt Recht. Aber um wen sollen wir uns zuerst kümmern?“.

„Ich bin mir nicht sicher.“, Drew zögerte einen Moment, „Vielleicht-vielleicht sollten wir uns trennen.“.

„Was?!“, kam sofort Maikes Protest.

Diese Idee gefiel ihr ganz und gar nicht.

„Mir passt der Gedanke ja auch nicht, aber was sollen wir sonst machen? Wir müssen die Lage bei beiden erst einmal abchecken, bevor wir entscheiden, wie wir vorgehen wollen. Über unsere PokéComs bleiben wir in Verbindung. Hast du vielleicht eine bessere Idee?“, Drew sprach schon beinahe in einem giftigen Ton zu ihr.

„Drew.“, Maike sah ihn betrübt an.

„Tut mir Leid. Es ist nur…“, er wandte seinen Blick von ihr ab.

„Ist schon ok.“, sie schenkte ihm ein leichtes Lächeln, „Du hast ja Recht. Eine bessere Idee hab ich auch nicht. Wir müssen es wohl so machen.“.

Drew wollte sie nicht gehen lassen, sie nicht alleine lassen. Aber was hatten sie für eine Wahl?!

„Lass uns noch da vorne bis zu dem Abhang gehen.“, meinte Drew abschließend und ging einfach voran.

Ein paar Hundertmeter weiter war der Hügel zu Ende und es ging nur noch bergab.

Drew hatte genauso eine sinkende Laune, das erkannte Maike sofort. Ihm gefiel der Gedanke also auch nicht, dass sie sich trennen würden. Irgendwie machte sie das glücklich. Denn es bedeutete, dass er eigentlich bei ihr bleiben wollte. Leicht schmunzelnd trabte sie ihm schließlich nach.
 

„Wen haben wir denn da?“, General Harlan grinste, während er durch sein Fernglas blickte. „Offenbar haben noch mehr Trainer vor, sich einzumischen.“.

Er nahm das Fernglas runter und drehte sich um.

„Ich hätte nicht gedacht, dass man uns so viel Widerstand leistet.“.

„Es lässt sich eben nicht jeder eure Machenschaften gefallen.“, gab Troy scharf zurück.

Er saß an einem Computer und analysierte Daten, die man ihm gegeben hatte. Er hätte nie gedacht, einmal für diese Bastarde arbeiten zu müssen, aber er hatte keine Wahl.

„Tja, du gehörst jetzt aber offensichtlich dazu.“, meinte Harlan zufrieden.

Es war ein Kinderspiel gewesen, Troy dazu zu bewegen, für ihn zu arbeiten, immerhin hatte er eine wirkungsvolle Geisel. Vor allem ergänzten sie sich so gut. Wenn er nicht tat, was er verlangte, würde er der Frau etwas antun und ihr hatte er gesagt, dass er dem Sohn des Devonchefs etwas antun würde, wenn sie seine Befehle nicht ausführte. Das war einfach nur genial und beide waren sofort darauf eingegangen. So gewann man billige aber kompetente Arbeitskräfte.

Troy arbeitete jedenfalls fleißig daran, den Standort von Team Rocket zu ermitteln, es würde nicht mehr lange dauern. Nun war es aber an der Zeit, die Loyalität seiner Freundin zu testen. Das würde sicher interessant werden.
 

„Sie scheinen sich auf irgendwas vorzubereiten.“, bemerkte Drew, als er sich das Lager von Team Magma genauer ansah.

Es wurden einige Kisten von einem Luftschiff in ein anderes geladen und allgemein liefen viele Magma Mitglieder dort herum, so viel konnten sie von ihrer Position aus erkennen.

„Das wird nicht einfach werden.“.

„Bei Team Aqua wirkt es ruhiger, da unten tut sich gar nichts.“, Maike beobachtete währenddessen die schwimmende Basis ihres anderen Feindes.

Doch am Strand vor der Festung war niemand zu sehen.

„Ich werde mich um Team Magma kümmern.“, sagte Drew schließlich bestimmt.

Er sah Maike in die Augen. Sie wusste, dass er sie nur beschützen wollte. Momentan sah es bei Team Magma gefährlicher aus, deswegen wollte er dorthin gehen.

„Versprich mir, dass du vorsichtig sein wirst.“.

Drew musste leicht lächeln.

„Natürlich. Aber du genauso.“.

Die beiden nickten sich zu. Es konnte los gehen.

„Ich habe befürchtet, dass ihr die beiden Trainer seid, die hier rumschnüffeln.“, plötzlich vernahmen sie beide eine vertraute Stimme und wandten sich in deren Richtung um.

Ihre Augen weiteten sich vor Überraschung: Solidad stand auf ihrem Tauboss, welches in der Luft ein paar Meter vor ihnen entfernt schwebte. Sie hatte die Arme vor der Brust verschränkt und blickte sie eisern an.

„Solidad, dir geht es gut.“, Maikes Überraschung wandelte sich in Erleichterung und sie wollte sich ihrer Freundin nähern.

Doch Drew streckte seinen Arm aus und versperrte ihr damit den Weg. Ernst blickte er Solidad an.

„Drew, was ist los?“, fragte Maike verständnislos und blickte von Solidad zu Drew.

Doch dieser erwiderte nichts. Er und Solidad starrten sich nur weiter in die Augen. Plötzlich legten beide ein leichtes Grinsen auf.

„Wir sollten keine Zeit verschwenden.“, meinte Solidad ernst.

„Sehe ich auch so. Libeldra, du bist dran!“, wieder einmal kam Drews Drachen-Pokémon zum Einsatz.

Entschlossen sprang er auf dessen Rücken und nahm die gleiche Höhe wie Solidad auf.

„Was soll das werden?“, Maike wurde immer verwirrter.

„Solidad ist hier um zu kämpfen.“, erklärte Drew, „Und zwar nicht auf unserer Seite.“.

„Was?“, verzweifelt blickte Maike ihre Freundin an, sie sollte ihr sagen, dass Drew Unrecht hatte.

Doch wie meistens sollte dies nicht der Fall sein.

„Ich habe den Auftrag, euch aufzuhalten.“, erklärte sie nur. „Deshalb hatte ich gehofft, dass es zwei andere Trainer sein würden, die hier rumschleichen.“.

„Aber Solidad…“, Maike verstand nicht, was los war.

Solidad sah nicht so aus, als wollte sie gegen sie kämpfen, aber aus irgendeinem Grund schien sie keine andere Wahl zu haben.

„Maike!“, Drews Ruf riss sie aus ihren Gedanken und sie blickte zu ihm hoch, „Halte dich an unseren Plan. Ich kümmere mich um Solidad.“.

„Drew!“, Maike wollte widersprechen, doch in diesem Moment stiegen Tauboss und Libeldra empor und der Kampf der beiden Koordinatoren begann.

Maike blieb alleine am Boden zurück. Ihr Plan. Sie musste in die Basis von Team Aqua eindringen. Aber sollte sie sich nicht lieber in den Kampf einschalten? Mit besorgtem Blick verfolgte sie den Luftkampf, den ihre beiden Freunde gerade austrugen. Tauboss’ Klingensturm und Libeldras Flammenwurf prallten aufeinander und hinterließen nur eine Rauchwolke. Der Kampf ging eine Ebene höher weiter. Beide Pokémon steuerten irgendwann Richtung Küste zu, so dass Maike sie kaum noch sehen konnte.

Selbst wenn sie es noch so sehr wollte, sie hatte kein Pokémon dabei, welches in der Luft kämpfen konnte, also waren hier die Hände gebunden. Sie musste Drew vertrauen, er würde schon wissen, was er tat. Aber warum war Solidad auf einmal auf der Seite von Team Magma und Team Aqua? Hatte es vielleicht etwas mit Troy zu tun? Doch sie durfte sich jetzt keine Gedanken darum machen, sie konnte ohnehin nichts tun.

„Drew, komm gesund wieder zurück.“, Maike sah noch einmal in die Ferne, in die die beiden verschwunden waren, „Ich brauche dich doch.“.

Mit diesen letzten Worten wandte Maike sich ab und rannte den Hügel hinab Richtung Strand, an dem die Basis von Team Aqua angelegt hatte.
 

Erneut prallten die Attacken der beiden kämpfenden Pokémon aufeinander. Tauboss’ Wirbelwind und Libeldras Sandsturm hatten sich vermischt und beide Pokémon samt Trainer erfasst. Alle landeten hart am Rande der Klippe. Solidad und Drew rappelten sich wieder auf. Auch ihre Pokémon kamen wieder auf die Beine und sahen sich herausfordernd an, auch wenn sie bereits vor Erschöpfung nach Luft schnappten und jedes von ihnen jeden Moment zusammen brechen könnte.

„Lahmus, du bist dran.“, Solidad rief ein zweites Pokémon aus seinem Ball. „Los, Psychokinese. Auf beide.“, befahl sie.

Drew konnte überhaupt nicht schnell genug auf diese unerwartete Situation reagieren. Er und Libeldra wurden von Lahmus’ Psychokinese erfasst und konnten sich nicht mehr bewegen. Das hätte Drew niemals erwartet, was für ein Druckmittel brachte Solidad nur dazu, sogar unfair zu kämpfen?!

„Wie-so?“, knirschte er unter dem Druck der Psychokinese.

Lahmus’ Attacke schien immer stärker zu werden, so dass er auf die Knie sank. Sein Libeldra lag ebenfalls bereits am Boden, es war einfach zu geschwächt.

„Es tut mir Leid Drew.“, an ihrer Stimme erkannte ihr, dass sie das ehrlich meinte, „Aber ich kann einfach nicht anders.“, tiefes Bedauern schwang in ihren Worten mit.

„Lahmus, Eisstrahl!“.

Das Pokémon befolgte den Befehl seiner Trainerin und feuerte während seiner Psychokinese-Attacke auch noch einen Eisstrahl auf seinen hilflosen Gegner. Zu Drews eigener Überraschung hatte sich sein Libeldra mit letzter Kraft aufgerichtet und sich zwischen ihm und den Eisstrahl geworfen. Vor sich sah er nun sein Drachen-Pokémon aufgebäumt eingefroren in einen glänzenden Eisblock. Libeldra könnte ihm jetzt nicht mehr helfen, aber es hatte bereits genug getan, denn die Sicht auf ihn verschwand hinter dem Eisklotz und die Wirkung der Psychokinese ebenfalls. Er konnte sich wieder bewegen. Reaktionsschnell holte er sein Roserade zu Hilfe.

„Roserade, Strauchler!“, rief er, bevor Solidad ihren nächsten Angriff befehlen konnte.

Das Pflanzen-Pokémon ließ Ranken in den Boden, die unter Solidad und Lahmus wieder hervorstießen. Die beiden wurden von den Ranken umwickelt und waren nun diejenigen, die sich nicht bewegen konnten.

Doch dieser Zustand sollte auch nicht lange währen, denn Roserades Strauchler hatte den Boden unter ihnen durch die vielen Ranken so gelockert, dass sich Risse auftaten. Und im nächsten Moment brach der Boden auseinander. Verwirrt zog Roserade seine Ranken zurück, als wenn es dadurch den Erdrutsch rückgängig machen könnte, doch es trat eher das Gegenteil ein. Die Felsen brachen noch schneller ab und stürzten in die Tiefe. Solidad und Lahmus mit ihnen.

„Solidad!“, Drew blickte die Klippe hinab, „Roserade, fang sie mit Rankenhieb auf, schnell!“, drängte er.

Roserade versuchte die beiden zu erreichen, doch zu spät, sie fielen mit einem lauten Platschen ins Meer.

„Verdammt.“, knirschte Drew.

Er musste darunter, doch sein Libeldra war buchstäblich auf Eis gelegt. Sein Blick fiel auf Tauboss.

„Tauboss, ich weiß, dass du erschöpft bist, aber wir müssen deine Trainerin retten.“.

Das Pokémon breitete seine Flügel aus, doch kurz darauf ließ es sie wieder schlapp hängen.

„Ich weiß, dass du es kannst.“, versuchte Drew es zu ermutigen.

Tauboss strengte sich sichtlich an, doch vergebens. Es brach erschöpft zusammen.

„Scheiße.“, rief Drew, er musste sich etwas anderes einfallen lassen.

Er musste Solidad finden, er konnte sie jetzt nicht einfach so ihrem Schicksal überlassen.

„Absol, du bist dran.“, das Unlicht-Pokémon präsentierte sich stolz vor seinem Trainer. „Absol, wir müssen irgendwie zur Küste runter.“, forderte Drew.

Sein Pokémon nickte. Also sprang Drew auf dessen Rücken und wandte sich noch einmal an Roserade.

„Versuch du in der Zwischenzeit, Libeldra aus dem Eis zu befreien. Wir kommen bald wieder.“, mit diesen Worten sprang Absol auf den nächsten Klippenvorsprung und arbeitete sich Richtung Strand vor, der ein paar Hundertmeter weiter anfing.

Die Strömung würde Solidad in diese Richtung treiben, sie musste es einfach bis dorthin geschafft haben.

„Solidad!“, rief er, als Absol suchend den Strand entlang lief.

Es kam keine Antwort, dafür machte das Pokémon auf etwas aufmerksam, was vor ihnen lag. Drew wandte seinen Blick vom Meer ab und sah nach vorne. Dort lag sie, ihr Lahmus war an ihrer Seite. Auch entdeckte er ihr Lapras, welches sich so nah wie möglich dem Strand genähert hatte.

Schnell rannte Absol auf die Gruppe zu und noch bevor es stehen geblieben war, war Drew von seinem Rücken gesprungen, um zu Solidad zu laufen.

„Solidad, ist alles in Ordnung?“, besorgt kniete er neben seiner Freundin nieder und setzte sie auf.

Sie keuchte und hustete Wasser. Hätte sie nicht noch ihr Lapras zu Hilfe rufen können, wäre sie wohl in den Wellen ertrunken oder gegen die Klippe geschellt.

„Es geht schon.“, hustete sie schließlich, „Aber du hast gewonnen, ich kann meinen Auftrag nicht mehr erfüllen.“, traurig blickte sie Drew in die Augen.

„Warum kämpfst du für sie?“.

„Troy.“, flüsterte sie heiser, „Team Magma hat Troy gefangen. Sie werden ihm etwas antun, wenn ich ihnen nicht gehorche.“.

Das war es also. Troy befand sich also aller Wahrscheinlichkeit nach noch in der Team Magma Basis. Aber warum hatten sie Solidad los geschickt und nicht Troy? Immerhin war er Champion der Pokémon-Liga und so was wie ein Höhlenforscher, hätte man sich von seinem Einsatz nicht mehr versprochen? Oder hatten sie mit ihm noch etwas ganz anderes vor?

„Drew.“, Solidad krallte sich mit einer Hand in seinen Ärmel, beunruhigt blickte er sie an, „Ich bitte dich, rette ihn.“.

Drew konnte es kaum glauben, aber Solidad hatte feuchte Augen. Tränen stiegen in ihnen auf und bahnten sich einen Weg aus den Augenwinkeln. Es war das erste Mal, dass er sie weinen sah.

„Du liebst ihn?!“, es war mehr eine Feststellung als eine Frage, dennoch nickte Solidad schwach.

Auf ihrer gemeinsamen Reise hatte sie etwas in Troy gefunden, was ihr kein anderer Mensch geben konnte, sie wollte ihn nicht verlieren. Drew hatte ihren Blick so gut deuten können, weil er genauso empfand. Auch er würde so einen Blick haben, solche Gefühle ausdrücken, wenn es um die Rettung von Maike ginge. Er konnte verstehen, was Solidad empfand und warum sie so gehandelt hatte, denn er würde es genauso machen, denn auch er hatte jemanden, in den er sich verliebt hatte und den er unbedingt beschützen wollte.

„Ich werde ihn retten, das verspreche ich dir.“, das war er Solidad schuldig.

„Danke.“, sagte sie leise und ihre Hand lockerte sich wieder.

Drew zog sie noch ein wenig vom Meer weg, bevor er sie niederlegte.

„Ihr passt auf sie auf, ja?“, meinte er zu Lahmus und Lapras, beide Pokémon nickten, „Warte hier auf mich, ich komme wieder.“, meinte er dann zu Solidad.

„Ist gut.“, sie lächelte leicht.

„Ruh dich solange aus.“, Drew erhob sich wieder und sprang erneut auf den Rücken seines Absol. „Los, wir müssen uns beeilen.“.

Damit ging es wieder zurück die Klippe hinauf, von der sie gekommen waren. Roserade hatte mittlerweile Libeldra aus dem Eis gemeißelt, welches wie Tauboss kampfunfähig am Boden lag. Drew rief beide in ihre Pokébälle zurück, Tauboss würde wohl oder übel hier liegen bleiben müssen, um sich auszuruhen. Schließlich machte sich Drew entschlossen auf den Weg zur Team Magma Basis.
 

Derweil hatte Maike hinter einer Dünenbank Stellung bezogen und überlegte fieberhaft, wie sie in diese Wasserfestung eindringen könnte. So eine Aktion wie in Vertania City könnte sie hier wohl nicht bringen, also musste sie sich was anderes ausdenken.

„Hmm, vielleicht sollte ich es von Dach aus probieren?“, möglicherweise gäbe es dort oben eine Luke. „Lohgock, du bist dran.“.

Maike rief ihr treues Feuer-Pokémon aus seinem Ball, welches sich kampfbereit neben ihr aufstellte.

„Lohgock, glaubst du, du kannst bis da oben auf das Dach springen?“, Lohgocks waren schließlich für ihre enorme Sprungkraft bekannt.

„Lohgock!“, gab das Pokémon bestimmt von sich, das wäre kein Problem für es.

Lohgock umfasste Maike mit seinen Armen und hielt sie gut fest, bevor es auch schon zum Sprung ansetzte. Mit einem gewaltigen Satz sprang es in die Lüfte.

„Whoa.“, Maike war selbst überrascht, wie hoch ihr Lohgock springen konnte.

Aber es sprang nicht nur hoch, sondern landete auch zielgenau auf dem Dach der Basis und ließ seine Trainerin wieder runter.

„Wow, das war echt cool.“, lobte sie ihr Pokémon begeistert, „Vielen Dank, komm wieder zurück.“.

Das Feuer-Pokémon hatte seinen Dienst getan und verschwand wieder in seinem Pokéball.

„So, wollen doch mal sehen, ob ich hier nicht irgendwie rein komme.“, Maike ließ einmal ihren Blick rundum schweifen, konnte aber noch nichts Interessantes entdecken, aber das Dach war ja auch groß. So machte sie sich auf den Weg. Doch schon tat sie ihren ersten Schritt und rutschte prompt auf der nassen Oberfläche aus.

„Oh nein!“, schrie sie unachtsam und rutschte über das Dach.

Leider hatte das Dach eine runde Wölbung, weshalb sie zielstrebig Richtung Meer glitt. Sie musste irgendwo wieder Halt finden. Ihre Abfahrt nahm bereits eine sehr senkrechte Richtung an, als ihr eine Strebe entgegen kam, die aus der Festung hinaus ragte. Selbstsicher visierte sie die Stange an und griff im richtigen Moment danach. Sie schaffte es tatsächlich, doch es zog tierisch in ihren Armen, als sie schließlich anhielt, da sie eine ganz schöne Geschwindigkeit drauf gehabt hatte.

Nun hang sie da, an der Basis ihres Feindes und hatte nur das Meer unter sich, das seine Wellen gegen die Festung schlug.

„Na großartig, warum muss so was immer mir passieren.“, beschwerte sich Maike über ihre Unglückssituation.

Vor allem, was sollte sie jetzt machen? Ihr Bisaflor konnte sie nicht rufen, es gab ja keine Fläche, auf der es stehen könnte. Ihr Papinella wäre nicht stark genug, sie bis zum Strand zu tragen, der leider genau auf der anderen Seite der Festung lag.

Maike seufzte. Zu allem Überfluss wurden ihre Arme auch immer schwerer. Sie musste sich etwas einfallen lassen und das möglichst schnell. Maike versuchte sich an der Strebe hochzuziehen, doch keine Chance, so sportlich war sie leider nicht.

„Was mach ich denn jetzt nur?“, in ihrer Stimme schwang Verzweiflung mit.

„Hey, du?!“, wurde sie plötzlich von der Seite angeschnauzt.

Maike erschreckte sich und blickte panisch nach links, wo sie von einer Frau in Team Aqua Uniform angestarrt wurde. Sie hatte gar nicht bemerkt, dass sie vor einem Fenster baumelte, welches von dieser Person gerade eben geöffnet worden war.

„Was treibst du da?“, der böse Unterton war nicht zu überhören.

Maikes Gegnerin zog eine Augenbraue hoch und holte langsam einen Pokéball hervor, das sah gar nicht gut für sie aus.

„Hey, warte doch mal.“, versuchte Maike die Situation zu retten, aber Worte wären hier nur Schall und Rauch.

„Golbat, du bist-“, die Aqua Agentin hatte bereits den Arm mit dem Pokéball in der Hand erhoben, doch immer Eifer des Gefechts hatte Maike einfach wagemutig eine Hand von der Strebe gelöst und ebenfalls ihrerseits nach einem Pokéball gegriffen.

„Lohgock, Megakick!“, das Pokémon erschien hinter der überraschten Aqua Agentin und beförderte sie mit einem gekonnten Kick gegen die nächste Wand.

Bewusstlos ging die Frau zu Boden. Schließlich zog Lohgock Maike in das Zimmer hinein. Glücklicherweise war sonst niemand hier. Überhaupt war der Raum nicht sonderlich groß, es war eher ein kleines Büro. Es gab ein paar Aktenschränke und einen Schreibtisch, auf dem Unterlagen ausgebreitet waren. Sah richtig bürokratisch aus. Nach kurzer Überlegung öffnete Maike den Spint, der neben dem Schreibtisch stand. Er war ein Stück größer wie sie und mit einer Kleiderstange ausgestattet, ansonsten war er leer. Das brachte sie auf eine Idee.

„Lohgock, ich brauche deine Hilfe.“, Maike musste ein wenig grinsen.

Das war zwar gemein, aber sie wollte schließlich nicht sofort verraten werden, wenn diese Frau wieder zu sich kam. Sie zog der Agentin ihre Uniform aus und ließ Lohgock die Bewusstlose anschließend in den Sprint legen. Maike zog sich die Sachen über und steckte ihr Kopftuch in ihre Gürteltasche. Diese konnte sie zwar nicht verbergen, aber so war sie auf jeden Fall unauffälliger.

Gerade wollte Maike schließlich die Türen des Spints schließen, in dem die nun nur in Unterwäsche bekleidete Aqua Agentin schlummerte, als ihr Blick noch einmal kurz auf den Schreibtisch fiel.

„So nett sollten wir sein.“, sie nahm sich die Wasserflasche vom Tisch und legte sie der Agentin auf den Schoß.

Dann schob sie die Tür des Spints zu und schloss sie ab. Den Schlüssel warf sie kurzerhand aus dem Fenster, welches sie danach ebenfalls wieder schloss.

„Es kann los gehen.“, bereit zur Tat zu schreiten, rief sie ihr Lohgock zurück und öffnete die Zimmertür.

Vorsichtig spähte sie durch den Gang. Niemand zu sehen. Maike atmete noch einmal tief durch, jetzt würde es ernst werden. Entschlossen trat sie endlich auf den Gang hinaus und schloss die Bürotür hinter sich. Sie hatte eine Mission und die würde sie jetzt erfüllen, egal was kommen würde!
 

Johto, James’ Anwesen
 

Die Limousine fuhr durch ein großes, doppeltüriges Tor und hielt schließlich vor dem Eingang einer riesigen Villa. Mit großen Augen stiegen Ash, Misty und Rocko aus dem Wagen und sahen an dem Gebäude empor.

„Wow, ich hab ja noch das eine Anwesen von dir in Erinnerung, aber diese Villa scheint mir noch mal so groß zu sein.“, staunte Misty.

Ash und Rocko konnten nur nickend zustimmen. Alle drei erinnerten sich an ihr eines Abenteuer, wo sie James Eltern und seiner Verlobten begegnet waren. Wegen seiner Verlobung mit dieser schrecklichen Jessibell war er auch unter anderem seinerzeit von zu Hause weggelaufen.

„Das kann ich dir nicht genau sagen.“, erwiderte James nur belanglos auf Mistys Bemerkung und schritt die drei breiten Stufen bis zur Haustür hoch.

Endlich wandten die drei Freunde ihre Blicke wieder nach vorn und folgten ihrem Gastgeber, der gerade die Tür öffnete. Es wunderte sie schon ein wenig, dass ihnen niemand die Tür aufhielt, aber manche Dinge erledigte man einfach lieber selbst.

Sie betraten eine riesige Eingangshalle, an deren Decke ein gewaltiger Kronleuchter prunkte. Vor ihnen führte eine breite Treppe nach oben, die mit einem roten Teppich in der Mitte ausgelegt war und dieser wurde mit goldenen Stäben zum ordentlichen liegen bleiben gezwungen.

Rocko schloss ordnungsgemäß die Tür hinter sich, ehe sie Stimmen wahrnehmen konnten. Ihre Blicke wanderten nach rechts, wo offenbar eine angeregte Diskussion im Nebenraum lief. Die Tür war einen Spat breit geöffnet und eine aufgebrachte Frauenstimme war deutlich zu vernehmen.

„Das höre ich mir nicht länger an.“, aufgebracht wurde ein Türflügel besagten Raumes aufgestoßen und eine empörte Dame schritt auf sie zu.

Sie hatte ihre pink-roten Haare zu großen Locken gedreht und trug ein auffälliges violettes Rüschenkleid. Auf ihrem Arm hielt sie ein Mauzi, welches zusammengerollt dort auf wundersame Weise ein kleines Schläfchen zu halten schien.

Vor James blieb sie stehen und funkelte ihn an.

„Du hast Besuch.“, meinte sie verstimmt.

Offenbar deutete sie auf die anderen Personen, die sich noch in dem Salon aufhalten mussten, die sie durch die geöffnete Tür allerdings nicht sehen konnten.

„Ich werde mich sofort darum kümmern.“, seufzte James, er schien genau zu wissen, wer dort auf ihn wartete, „Würdest du unsere Gäste bitte nach oben begleiten?“.

Sie starrte die besagten drei an und schien nicht sonderlich glücklich über ihre Anwesenheit zu sein.

„Meinetwegen.“, gab sie jedoch zurück und schritt ohne ein Wort an die drei jungen Trainer zu verschwenden die Treppe nach oben. Kurz blickten Ash, Misty und Rocko zu James, dieser nickte jedoch, was sie dazu bewegte, der aufgebrachten Dame zu folgen. James begab sich währenddessen in den Salon und schloss die Tür nun endgültig.
 

Die drei Freunde folgten der Dame mit ein paar Metern Abstand.

„Denkt ihr dasselbe wie ich?“, flüsterte Misty ihren beiden Freunden zu.

„Das kann ich mir nicht vorstellen.“, meinte Ash ungläubig.

„Warum denn nicht, vielleicht hatte er keine andere Wahl. Er sagte doch, dass er nicht mehr bei Team Rocket wäre, vielleicht ist er also nach Hause zurückgekehrt.“, warf Rocko ein.

„Was tuschelt ihr da?!“, fuhr ihre Führerin sie an, ohne sich umzudrehen.

„Gar nichts.“, gab Misty unschuldig zurück.

Endlich erreichten sie schließlich den 1. Stock und folgten der missgelaunten Dame einen Gang entlang, von dem viele Türen abgingen. Auch hier war die Mitte des Fußbodens mit roten Läufern ausgelegt.

„Ich sag euch, dass ist Jessibell, das würde auch James’ verstörtes Gesicht erklären. Wenn er mit ihr Leben muss, muss es ihm doch schlecht gehen.“, meinte Misty bestimmt.

Den beiden Jungs fiel kein Gegenargument dazu ein. Sie sah aus wie diese Jessibell, benahm sich genauso zickig und egoistisch und hatte nicht mehr für sie übrig als einen abfälligen Blick.

Vor einer der Türen machte sie irgendwann halt und öffnete diese. Sie trat ein, ohne die Tür zu schließen, was die drei dahin gehend auffassten, dass sie mit eintreten sollten oder durften.

Dieses Zimmer hatte für sie eine normale Größe. Es gab nur einen niedrigen Tisch, um den eine edle Couch und drei Sessel standen. Alle waren sie weiß mit goldenen Verzierungen und in zartem Orange gepolstert. Jessibell ließ sich auf der Mitte der Couch nieder.

„Würdet ihr die Tür wohl schließen.“, gab sie in einem Befehlston von sich.

Ash kam der Aufforderung augenblicklich nach. Jetzt waren sie mit dieser Person also allein in einem Raum. Und nun?

Jessibell lehnte sich zurück und seufzte einmal ausgelassen, was den drei Trainern jetzt doch einen perplexen Blick abrang. Das Mauzi öffnete seine Augen, entrollte sich und sprang von ihrem Schoß. Es richtete sich auf die Hinterbeine auf und reckte herzhaft die Arme.

„Ich dachte schon, wir kommen da gar nicht mehr raus.“, stöhnte das Mauzi und ließ sich erschöpft neben Jessiball auf die Couch fallen.

„Kann-nicht-sein.“, stotterte Ash ungläubig.

„Hey Knirpse, ihr könnt ruhig aufhören, uns so anzustarren. Was macht ihr überhaupt hier?“.

Das Mauzi konnte tatsächlich sprechen, aber das bedeutete ja…

„Mauzi, bist du’s wirklich?“, Misty sprach den Gedanken als Erste aus, „Aber dann bist du-“.

„Habt ihr jemand anderen erwartet?“, meinte die Angesprochene genervt, „Ich versteh überhaupt nicht, warum James euch angeschleppt hat.“.

„Jessie.“, vollendete Ash immer noch überfordert mit der Situation Mistys Satz.

Das war wirklich kaum zu glauben. Was war mit den dreien nur passiert? Lebten sie jetzt zusammen hier? Und warum tat Mauzi so, als wäre es ein normales Mauzi?

„Ihr könnt euch ruhig setzen, es macht mich nervös, wenn ihr da so rumsteht.“, meinte Jessie zu ihnen.

Stumm nahmen die drei auf den Sesseln Platz.

„James wird sicher auch gleich kommen, wenn er die Typen da unten abgewimmelt hat. Die kommen auch immer häufiger.“, Jessie war über diesen Umstand offensichtlich alles andere als glücklich.

„Was für Typen sind denn das?“, fragte Ash aus der Neugierde heraus.

„Ich wüsste nicht, dass euch das was anginge.“, gab Jessie bissig zurück.

„Du musst ja nicht gleich so unfreundlich sein.“, schnauzte Misty nun zurück, sie mussten sich doch nicht alles gefallen lassen, „Außerdem hat James uns eingeladen. Wir haben nicht darum gebeten hier zu sein.“.

„Ihr hättet auch lieber gar nicht herkommen sollen. Warum seid ihr der Einladung gefolgt?“.

„Nun ja…“, setzte Misty an, doch ihr fiel keine Antwort ein.

Auch ihre Jungs konnten keine plausible Antwort darauf geben. Sie waren so überrascht gewesen, James auf diese Weise anzutreffen, dass sie gar nicht groß darüber nachgedacht hatten.

„James ist einfach zu naiv.“, Jessie schüttelte den Kopf.

„Wie meinst du das?“, wollte nun Rocko wissen.

„Er hofft wohl, dass ihr den Kampf mit Team Rocket aufnehmt und uns damit aus unserer fast unerträglichen Lage befreit.“.

„Wir haben den Kampf bereits aufgenommen.“, erklärte Ash, weshalb Jessie ihn überrascht ansah, „Wir haben die Pokéball-Fabrik in Azalea City zerstört und Domino in Dukatia City geschlagen. Jetzt sind wir auf dem Weg nach Mahagonia City.“.

„Ist das euer Ernst?“, fragte Jessie sicherheitshalber noch einmal nach, um nichts verpasst zu haben.

Doch Ash nickte bestätigend.

„Das ist unglaublich.“, brachte Mauzi ebenfalls erstaunt hervor, „Vielleicht gibt es ja doch noch Hoffnung.“, der Gedanke war zu schön.

„Aber warum ist euer Leben so unerträglich?“, warf nun Misty ein, „Ihr lebt doch hier im puren Luxus, worüber beklagt ihr euch denn?“.

„Was weißt du denn schon?“, fuhr Mauzi sie plötzlich an, „Unser Leben ist härter als es aussieht. Wir würden alles darum geben wieder frei zu sein.“.

Die drei blickten wiederum nur fragend drein.

„Es ist so, wir sind bei Team Rocket ausgestiegen, dennoch muss James sie immer noch unterstützen.“, erklärte Jessie, ihr Blick wirkte traurig und erschöpft, „James wird nämlich dazu gezwungen, mit seinem Vermögen Team Rocket finanziell zu unterstützen.“.

„Also sind die Typen da unten im Salon von Team Rocket?“, hakte Rocko nach.

Jessie nickte leicht.

„Sie wollen schon wieder Geld. Offenbar läuft Einiges nicht so, wie sie es geplant hatten, das hat bestimmt mit euren Aktionen zu tun.“, dieses Mal klangen ihre Worte jedoch nicht vorwurfsvoll, „Doch es war dumm von James, euch herzubringen. Wenn man euch entdeckt hätte, hätte man uns vermutlich alle getötet.“, erneut keimte Wut in ihr auf.

James durfte doch nicht so leichtsinnig sein.

„Aber wieso seid ihr gefangen?“, Misty fehlte immer noch ein Teil im Puzzle.

„Sie überwachen uns.“, erklärte Jessie, „Ich darf das Anwesen nicht verlassen und auch James darf nur zwischen seinen Villen hin und her pendeln, je nachdem, wo gerade Geld gebraucht wird. So halten sie ihn bei der Stange, damit er nicht auf dumme Gedanken kommt.“.

„Das erklärt natürlich, warum man euch hat aus dem Team aussteigen lassen. Denn es wirkt nicht so auf mich, als wenn das so ohne Weiteres möglich ist.“, überlegte Rocko.

„Man hat uns nicht einfach so aussteigen lassen.“, es war James Stimme, die sich in das Gespräch einschaltete.

Der Hausherr hatte gerade das Gästezimmer betreten und setzte sich neben Jessie auf die Couch. Das einstige Chaotentrio von Team Rocket war also nun komplett und saß in bizarrer Weise ihnen gegenüber. Sie waren irgendwie kaum wieder zu erkennen, ein sehr merkwürdiges Bild. Vor allem sahen sie alle so traurig und am Ende ihrer Kräfte stehend aus.

„Wie meinst du das?“, Ash wollte mehr wissen, auch wenn es vermutlich nur noch mehr Grausamkeiten wären.

„Wir wollten aussteigen, weil wir bei dieser Welteroberungstour nicht mitmachen wollten. Das ist doch nicht mehr menschlich.“, James’ Stimme trug etwas Verletztes mit sich, seine Hände zitterten, „Also wollten wir nicht mehr dabei sein. Aber man hat uns nicht gehen lassen. Wir sind weggelaufen, haben sogar gegen andere ehemalige Teamkollegen gekämpft, doch wir hatten keine Chance. Sie hatten mir den Vorschlag unterbreitet, ich sollte doch zurück nach Hause gehen, meine Verlobte heiraten und mein Erbe antreten. Würde ich sie damit finanziell unterstützen, dürfte ich gehen. Das war der Preis für mein Leben.“.

„Es ist keine Schande, das Angebot angenommen zu haben.“, meinte Misty mitfühlend.

Sie sah James an, wie unglücklich er war.

„Das ist es nicht. Nicht nur.“, James starrte die Hände auf seinem Schoß an.

Jessie legte behutsam ihre Hand auf seine und drückte sie leicht. Sie wusste genau, was ihm zu schaffen machte. Auch sie machte das nicht glücklich, aber es war nun einmal die Entscheidung, die er getroffen hatte. Die er für sie getroffen hatte.

„Was ist los?“, fragte Misty.

Was konnte so Schreckliches passiert sein? Alle drei waren sich nicht sicher, ob sie es wirklich wissen wollten, aber es war einfach so merkwürdig, dieses Trio so vor sich zu sehen, dass sie einfach wissen wollten, was geschehen war.

„Mich und Jessie wollten sie nicht gehen lassen.“, kam es nun von Mauzi, da James offenbar nicht in der Verfassung war, weiter zu reden.

„Da wir nicht mehr mitmachen wollten, wollte man uns ausschalten.“, erklärte Jessie weiter, „James hatte bereits das Angebot von Giovanni angenommen und war nach Hause gefahren, wir beide waren weiter auf der Flucht. Uns war klar, dass man uns töten würde, sollte man uns finden. Es war wirklich aussichtslos, zudem dachten wir, dass James uns einfach fallen gelassen hat. Wir überlegten wirklich, uns einfach zu ergeben, weil alles keinen Sinn mehr hatte.“.

„Doch James war nur gegangen, weil er einen Plan hatte.“, sagte Mauzi. „Er hat Jessie doubeln lassen.“.

Die drei Freunde verfolgten aufmerksam jedes Wort. Langsam aber sicher konnten sie sich den Plan vorstellen. Es war ein grausamer Plan.

„Ich habe Jessibell dazu gebracht, eine Team Rocket Uniform anzuziehen. Sie hatte sichtlich Spaß dabei, denn sie hielt Team Rocket für eine großartige Organisation und es wäre für uns eine Ehre, die nächsten Weltherrscher finanziell unterstützen zu dürfen. Damit wäre unser Stand für immer gesichert.“, endlich war es wieder James, der das Wort ergriffen hatte, „’Zum Spaß’ bin ich dann mit ihr raus gefahren, sie wusste nicht, dass uns das eigentlich verboten war. Ich hatte Jessie gefunden und ihr meinen Plan erzählt. Es war nicht schwer, zur rechten Zeiten ein paar Leute von Team Rocket aufzutreiben. Sie sind auch sofort drauf reingefallen. Sie hatten sich nicht einmal genau angeguckt, auf wen sie geschossen haben. Sie trug einfach nur die passende Uniform und sah Jessie recht ähnlich. Jessibell hatte nicht die geringste Chance gehabt.“, James’ Stimme war zu einem Schluchzen verkommen und er hatte sein Gesicht in seinen Händen vergraben.

Den Anblick, wie Jessibell tot zu Boden fiel, würde er wohl niemals vergessen.

„James.“, Jessie versuchte ihn zu beruhigen und legte ihren Arm um seine Schultern.

Ash, Misty und Rocko wussten nichts dazu zu sagen. Es war wirklich grausam gewesen. James hatte Jessibells Leben geopfert und es gegen Jessies eingetauscht.

„Seitdem gibst du dich also für Jessibell aus und hast James als sie geheiratet?“, erklärte sich Misty das Ende der Geschichte.

„So ist es. Es war die einzige Möglichkeit. James hat uns alle gerettet.“, entgegnete Jessie, während ihr Blick auf dem verzweifelten James verharrte.

Er nahm sich das alles so zu Herzen und sie wusste nicht, wie sie ihm helfen könnte.

„Und was ist mit dir Mauzi?“, warf nun Rocko ein.

„Nach mir sucht keiner mehr. Sie sehen mich wohl nicht als Bedrohung an.“, er zuckte schwach mit den Schultern, „Solange ich mich hier also benehme wie ein ganz normales Mauzi schöpft keiner Verdacht.“.

Die drei taten ihnen wirklich Leid. Sie hatten zwar immer Ärger gemacht, aber das hatten sie nicht verdient. Das hier war auch kein Leben, dabei haben sie so viel dafür gegeben.

„Ihr braucht euch nicht mehr lange Sorgen zu machen.“, stieß Ash plötzlich überraschend hervor und erntete jeden Blick in der Runde. „Wir werden Team Rocket aufhalten, darauf könnt ihr euch verlassen. Dann könnt auch ihr euer Leben leben, so wie es euch gefällt.“.

„Ist das dein Ernst?“, schluchzte James und sah zu ihm auf.

Diese Worte klangen zu schön um wahr zu sein.

Ash nickte verständnisvoll lächelnd. James’ Augen wurden feucht vor Freude. Dieser Knirps hatte sich überhaupt nicht verändert, er hatte immer noch dieselbe Entschlossenheit wie damals in den Augen.

„Können wir euch irgendwie helfen?“, wollte James wissen.

„Na ja, wir müssen nach Mahagonia City und alles wäre schneller als Laufen.“, deutete Rocko an.

„Ich kann euch gerne bis zur Stadt bringen lassen, das ist das kleinste Problem.“, gab James zurück.

„Sehr gut, dann sollten wir keine Zeit verlieren.“, Ash sprang von seinem Sessel auf.

„Pika!“, auch Pikachu stimmte seinem Trainer munter zu.

„Wirklich unglaublich.“, murmelte Jessie.

„Was meinst du?“, Misty hatte ihre Worte durchaus verstanden.

„Ach nichts.“, Jessie schüttelte nur den Kopf.

„Ich benachrichtige sofort meinen Fahrer.“, damit hatte James auch schon ein Handy aus seiner Jacketttasche hervor geholt und eine Nummer eingegeben.

Eine Minute später war die Limousine wieder herbestellt.

„Sie wird gleich vorfahren, aber ich habe extra eine kleinere als die von eben angefordert.“, berichtete James. „Ich bringe euch noch zur Tür.“.

„Nicht nötig, wir finden den Weg schon alleine. Danke für eure Hilfe.“, damit lehnte Ash das Angebot ab, „Komm Pikachu.“.

„Pikachu.“, energiegeladen verließen die beiden Partner auch schon das Zimmer.

„Passt auf, dass euch niemand sieht!“, rief James ihnen noch nach.

„Wir gehen lieber hinterher.“, warf Rocko ein und lief Ash und Pikachu bereits nach.

Misty erhob sich auch endlich und blickte nachdenklich zur Tür. Warum hatte es Ash auf einmal nur so eilig? Er hätte doch nicht gleich so aus dem Zimmer stürmen müssen. Außerdem hatte er auch irgendwie wieder so einen bedrückten Ausdruck in den Augen. Oder hatte sie sich das nur eingebildet?

„Ihr könnt euch auf uns verlassen, bald werdet ihr wieder frei sein.“, Misty nickte den dreien noch einmal aufmunternd zu, bevor sie ihren beiden Jungs schließlich folgte.
 

„Und weg sind sie wieder.“, Jessie entrann ein Seufzer.

„Die Knirpse haben sich irgendwie überhaupt nicht verändert.“, meinte Mauzi, „Allerdings sind sie auch nicht mehr wirklich knirpsig.“.

„Ich bin mir sicher, dass sie Erfolg haben werden.“, James lächelte zuversichtlich.

„Denkst du wirklich?“, Jessie sah ihn erwartungsvoll an.

„Sie haben doch immer alles geschafft.“, er warf ihr ein freudiges Lächeln zu, so wie sie es schon lange nicht mehr gesehen hatte.

Doch Jessie wandte den Kopf nur nachdenklich ab.

„Was ist los?“.

„Es ist irgendwie merkwürdig. Ausgerechnet die Knirpse sind unsere Retter. Dabei waren wir immer nur gemein zu ihnen. Aber andererseits ist es mir egal, ich will einfach nur wieder frei sein.“, knirschte Jessie und krallte ihre Hände in den Rock ihres Kleid, „Ich dachte immer, dass ich glücklich bin, wenn ich reich bin und jeden Luxus genießen kann. Doch was soll ich mit diesem Luxus, wenn ich mich verstellen muss und hier gefangen bin?! Endlich verstehe ich, was dich damals bewegt hat, von zu Hause wegzulaufen. Du wärst ein Gefangener in deinem eigenen Leben gewesen. Und selbst mich hast du nun aus Pflicht heraus heiraten müssen. Nun ist es doch so gekommen, wie du es nie haben wolltest.“.

„Jessie.“, betrübt blickte James sie an und nahm sie schließlich in den Arm.

Auch Mauzi blickte betrübt zu Boden, er konnte Jessies Gefühle verstehen. Ausgerechnet die Knirpse würden ihre Retter sein, aber ob sie es nun verdient hätten oder nicht, für ihre Freiheit würden sie alles geben.

„Es wird alles gut werden.“, versuchte James erneut Jessie wieder zu ermuntern.

Er legte eine Hand auf ihre Wange und ließ sie ihn ansehen.

„Ach James.“.

„Wir dürfen jetzt nicht aufgeben. Dafür haben wir schon viel zu viel durchgemacht.“.

„Du hast Recht.“, gab sie leise zu.

„Außerdem solltest du wissen, dass ich dich nicht nur aus Pflichtbewusstsein heraus geheiratet habe.“, wieder schenkte James ihr ein Lächeln.

Endlich bewegten sich Jessies Mundwinkel nach oben und formten ein leichtes Lächeln. James war zufrieden über den Erfolg seiner Worte. Trotz des erreichten Lächelns führte seine Hand ihr Gesicht näher an das seine, bis er ihren Lippen einen Kuss stehlen konnte. Ein Lächeln war schön, doch ein Kuss war noch schöner.

„Oh bitte, ich hab euch schon tausendmal gesagt, dass ihr das in meiner Anwesenheit lassen sollt.“, tönte Mauzi und sprang von der Couch, „Ich verschwinde.“.

So trabte Mauzi aus dem Zimmer und konnte sich so wenigstens nicht mehr über die schmunzelnden Gesichter seiner Freunde aufregen und auch nicht über die weiteren zärtlichen Küsse, die folgten.
 

Ash rannte den Gang entlang und die Treppe runter, er durchquerte die Eingangshalle und riss die Eingangstür auf, um nach draußen zu gelangen. Darauf zu achten, nicht von irgendwem, beispielsweise Leuten von Team Rocket, gesehen zu werden, daran dachte er natürlich nicht. Leicht keuchend blieb er schließlich vor der Tür stehen. Er war allein, bis Rocko eine Minute später zu ihm aufschloss.

„Hey Ash, alles ok?“.

Sein Freund antwortete ihm nicht, er blickte nur starr gerade aus, während eine leichte Brise an ihnen vorbei zog.

„Pika?“, auch sein bester Kumpel zog mittlerweile eine besorgte Miene und sah ihn von der Schulter aus an.

„Hey, Jungs.“, Misty kam nun ebenfalls die Treppe runtergelaufen und lugte den beiden über die Schulter. „Hab ich was verpasst oder warum starrt ihr so ins Leere?“.

Ihre Stimme klang locker, doch auch ihr Blick ruhte mit einem leicht besorgten Ausdruck auf Ash.

Dieser ging schweigend die drei Eingangsstufen hinab, während Misty leise die Eingangstür hinter ihnen schloss.

„Ash?“, Misty konnte sich nicht erklären, was auf einmal los war.

„Die drei haben ganz schön was durchgemacht.“, erklang plötzlich leise seine Stimme, doch er stand immer noch mit dem Rücken zu seinen Freunden.

„Das ist wahr. Sie tun mir richtig Leid, das haben nicht einmal die drei verdient.“, musste Misty traurig zustimmen. „Aber was beschäftigt dich?“, wollte sie lieber von ihm wissen.

„James hat jemand anderen sterben lassen, nur um seine Freunde zu retten.“, knirschte Ash und seine Hände, die er zu Fäusten geballt hatte, zitterten leicht.

„Aber Ash.“, war er etwa raus gerannt, um James keinen Vorwurf zu machen?

„Diese Entscheidung war ihm sicher nicht leicht gefallen.“, kam es beschwichtigend von Rocko.

„Ich weiß.“, meinte Ash schwach, es schien ihm egal zu sein.

„Na hör mal, du kannst ihm doch keinen Vorwurf daraus machen!“, entgegnete Misty und positionierte sich neben Ash, weil er ihr endlich ins Gesicht sollte, wenn er mit ihr sprach, „Wie hättest du denn gehandelt an seiner Stelle?“, fragte sie ihn scharf, doch erstarrte einen Moment später, als er sie direkt anblickte.

Ash war nicht wütend, er war zutiefst schockiert. Misty konnte seine Betroffenheit in seinen Augen sehen.

„Das ist es ja gerade. Ich habe das Gefühl, dass ich auch so handeln könnte, um dich zu beschützen.“, das sagte er ihr direkt ins Gesicht. „Im Radioturm war ich wie gelähmt, als du dich vor mich gestellt hast, wo Domino ihre Waffe auf mich gerichtet hatte. Oder als du vom Turm gestürzt bist. Ich konnte dir nur hilflos nachsehen. Ich glaube, ich hätte jeden an deine Stelle gewünscht, nur damit du es nicht bist, die fällt oder von der Kugel getroffen wird.“.

Endlich wandte er seinen Blick wieder ab und sah zu Boden. Misty schluckte leicht.

„Bin ich deshalb ein schlechter Mensch, weil ich so denke?“.

„Nein, das bist du nicht.“, sagte Misty mit sanfter Stimme zu ihm und nahm seine Hand. Ein wenig überrascht blickte er wieder zu ihr auf, „Ich bin mir nicht sicher, ob ich dir so etwas wie James wirklich zutrauen würde, ich kann selbst nicht sagen, ob nicht auch ich so handeln könnte, aber ich weiß nur, dass ich alles in meiner Macht stehende tun möchte, um dich zu beschützen.“.

„Misty.“, Ash fühlte sich sichtlich berührt.

„Lass uns einfach gemeinsam weiter gehen, ok?“, ihre Reise war schließlich nicht zu Ende.

„Ok.“, Ash nickte und setzte ein leichtes Lächeln auf.

Misty schmunzelte beinahe unmerklich, wie sie ihn so anblickte. Irgendwie war er immer noch der kleine Hitzkopf, den sie damals kennengelernt hatte, aber auf der anderen Seite überraschte er sie immer wieder aufs Neue, vor allem seitdem sie diese Mission angetreten hatten. Aber sie war froh, ihn so noch besser kennenzulernen. Genau aus diesem Grund war sie auch Garys Einladung gefolgt und nach Alabastia gekommen. Sie hatte genau gewusst, dass sie Ash dort begegnen würde. Ihn hatte sie wieder treffen wollen, nach all der Zeit, die verstrichen war. Und sie bereute ihre Entscheidung nicht, denn Ash war der Mensch auf der Welt, den sie auf unter keinen Umständen verlieren durfte.
 

Die beiden lösten ihre Blicke wieder von einander, als sie plötzlich das Geräusch von fahrenden Autoreifen wahrnahmen. James’ Coupé fuhr vor und hielt genau neben den beiden an.

Rocko, der die Arme vor der Brust verschränkt und sich das Ganze in aller Seelenruhe angesehen hatte, trat nun ebenfalls zu den beiden. Er konnte sie nur belächeln, auch wenn er innerlich ein wenig eifersüchtig war. Da hatten sich zwei gefunden, das war aus seiner Perspektive offensichtlich, doch offenbar würde er immer derjenige bleiben, der niemanden fürs Leben fand.

„Wollen wir dann?“, fragte er die beiden, die scheinbar ganz vergessen hatten, dass er ja auch noch da war.

„Auf geht’s. Wir müssen nur noch Glurak Bescheid geben.“, meinte Ash und die drei Freunde stiegen in den Wagen ein, dessen Tür von ihrem Chauffeur bereits aufgehalten wurde.
 

Kanto, Zinnoberinsel
 

Silver hatte den Jeep am Fuße des Vulkans abgestellt und zusammen mit Green hatte er sich mit dem Einsatzteam von Koga getroffen, der Pyro gefunden hatte. Der einstige Arenaleiter dieser Insel sah sehr mitgenommen aus. Sein bereits brauner Mantel war von Schmutz und Dreck besudelt und der rechte Ärmel war sogar abgerissen. Die Adern seines Armes hatten eine ungesunde violette Farbe angenommen und er keuchte schwer, als Koga ihn Silver vor die Füße warf.

„Da haben Sie ihn.“, Koga verschränkte zufrieden die Arme vor der Brust, während er grinsend zu seinem Opfer herab blickte, „Giovanni wird zufrieden sein. Endlich können wir mit der eigentlichen Arbeit beginnen.“.

„Ganz recht.“, Silver würdigte Pyro keines Blickes, sondern starrte Koga mit seinen silbern schimmernden Augen an. „Du und dein Team könnt jetzt die Küste sichern.“.

„Was? Aber ich dachte, ich-“.

„Was du denkst interessiert hier niemanden.“, schnitt Silver ihm scharf das Wort ab, „Sicher die Nordseite der Insel!“, befahl er erneut mit Nachdruck.

„Zu Befehl.“, knirschte Koga und missbilligend zog er mit seiner Truppe von Team Rocket Rüpeln ab.

Dieser Silver saß leider am längeren Hebel, dabei war er doch noch ein halbes Kind! Aber seine Zeit würde noch kommen, er musste nur dafür sorgen, nicht mit Sabrina und Major Bob teilen zu müssen.
 

„Folgen Sie mir.“, mit kühler Stimme wandte sich Silver nun an Pyro und machte bereits auf dem Absatz kehrt, um zum Jeep zurück zu kehren.

Green hatte das Ganze bis jetzt mit verschränkten Armen teilnahmslos mitverfolgt. Diesem Koga könnte man nicht vertrauen, aber das wussten Silver und auch Giovanni sicherlich selbst. Und was hatten sie wohl mit Pyro vor?

Sie beobachtete den schwachen Arenaleiter, der sich wieder auf die Beine aufraffte und seinen Arm hielt. Koga war Spezialist für Gift-Pokémon, sicher hatte er Pyro irgendein Gift verabreicht und ihm erst im letzten Moment das Gegengift gegeben. Ihre Blicke trafen sich. Pyros Körper war vielleicht schwach, sein Geist aber war es nicht. In seinen Augen funkelten vor Entschlossenheit.

Stumm ging Pyro an ihr vorbei und folgte Silver. Nach ihm setzte sich auch Green in Bewegung. Sie wüsste zu gerne, was hier vor sich ging. Die ganze Fahrt über hatte Silver nur geschwiegen, außerdem fragte sie sich, warum sie ihn überhaupt begleiten sollte, sie hatte nicht wirklich etwas zu tun gehabt bei dieser Aktion.

„Steigen Sie ein und machen Sie keine Faxen.“, befahl Silver und Pyro gehorchte widerstandslos.

Mühsam aber ohne Hilfe kletterte er hinten in den Jeep. Green wollte bereits wieder auf dem Beifahrersitz einsteigen, als Silver mit einer Kopfbewegung signalisierte, dass er sie noch kurz sprechen wollte. Und das nicht in Pyros Hörweite.

„Was ist?“, fragte sie erwartungsvoll und blickte zu Pyro rüber, als sie in einer paar Metern Entfernung stehen blieben.

Pyro schien keine Anstalten zu machen, abhauen zu wollen, dabei wäre die Gelegenheit doch günstig. Überhaupt benahm sich der Arenaleiter ihrer Meinung nach viel zu kooperativ.

Doch gerade als sie ihren Blick wieder zu Silver wenden wollte, weiteten sich ihre Augen vor Überraschung. Ganz plötzlich hatte er sie in den Arm genommen. Er hatte seine Arme um sie gelegt und seinen Kopf auf ihrer Schulter gebettet.

„Silver.“, Green wusste gar nicht, was sie sagen sollte.

„Ich habe dich so vermisst.“, offenbarte er ihr mit vertrauter Stimme, zum ersten Mal ohne diese Kühle.

Green lächelte leicht. Ihr Freund schien sich nicht verändert zu haben. Er tat immer so taff, dabei war er durchaus sehr sensibel.

„Wir haben nicht viel Zeit, bevor auffällt, dass wir schon zu lange mit Pyro an Bord nicht los gefahren sind.“, meinte er und löste die Umarmung.

Er schien wieder in seine andere, böse Rolle schlüpfen zu wollen, doch Green blickte ihn ein wenig flehend an und hielt seine beiden Hände in den ihren umfasst.

„Was ist hier los? Warum arbeitest du für Team Rocket?“.

Egal wie wenig Zeit sie hätten, eine Antwort auf diese Frage musste er ihr einfach geben. Silver erkannte, dass er es ihr wirklich schuldig war. Voller Erwartung blickte sie ihm tief in die Augen, dass er gar nicht mehr anders konnte. Seine Lippen bewegten sich wie von selbst, ihr hatte er noch nie etwas verheimlichen können.

„Giovanni.“, begann er mit leiser Stimme und ließ einen Moment verstreichen, bevor die Wahrheit seinen Mund verließ, „Er ist mein Vater.“.

Entgeistert ließ Green seine Hände los. Sie hätte Vieles erwartet. Aber das nicht. Nun bekam sie doch das Gefühl, ihren alten Freund nicht mehr zu kennen.
 

~~~
 

Preview chapter 17:
 

Ash, Misty und Rocko erreichen Mahagonia City. Sie rechnen mit den nächsten Kämpfen, doch diese Arbeit haben ihnen zwei andere Trainer bereits abgenommen. Dafür gibt es neue schlechte Nachrichten.
 

Maike findet Kyougre, welches von Team Aqua gefangen wurde. Und sie hat einen Plan.

Drew ist derweil mit einer mehr oder weniger erfolgreichen Rettungsaktion beschäftigt. Doch wie diese wirklich ausgehen wird, vermag er nicht mal selbst zu sagen.
 

Doch es gibt auch noch Hoffnung, denn Bill und Jens haben Teak City erreicht. Sie wissen nun, dass auch die legendären Pokémon von Johto nicht untätig bleiben werden.
 

Zu Lesen in Kapitel 17 ‚Kyougre und Maikes Plan’, upload-Termin ist der 27.03.09
 

See ya :D



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Kommentare zu diesem Kapitel (13)
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Von: abgemeldet
2010-12-06T21:06:28+00:00 06.12.2010 22:06
Verdammt mach mir Silver nicht auch noch symbatisch XD. Das erste was ich mir dachte, als ich las "Er ist mein Vater"........ STAR WARS- Dam dam dam dabadam dabadam dam dam damm und so weiter- Darth Vader like
Von:  Super_Mani
2009-08-24T22:07:03+00:00 25.08.2009 00:07
Dieses Kapitel war sehr emotionsgeladen! Toll weiter so. Armer James, Jessie und Mauzi! Die Armen.

LG Manuel
Von:  Miyako-Hanabi
2009-08-24T19:56:33+00:00 24.08.2009 21:56
WoW...
Also ich hab mich ja schon gefragt, was aus dem Trio geworden ist aber das...ist echt heftig.
Komisch dass ich das sage, aber ich hoffe wirklich, dass es für sie gut ausgeht.

Was mir aber echt Kopfzerbrechen bereitet ist diese Sache mit Pyro...und dann ausgerechnet die Zinnoberinsel...ich hab so eine Ahnung...
Und das gefällt mir ganz und gar nicht!!!!

Wie jetzt?
Silver????
...langsam überrascht mich gar nichts mehr...
Von:  Kacon
2009-03-21T12:04:54+00:00 21.03.2009 13:04
Hey =)
Ich wollt dir ma für dei gesamte Story a dickes Lob geben!!
Sie ist wirklich total klasse!!
Dei FF ist durch und durch spannend und trotz all der Zerstörung und Unterdrückung,bringst du immer an den richtigen Stellen etwas erfreuliches oder romantisches rein. ;)
Die Persönlichkeiten von Gary,Ash und co. beschreibst du auch wirklich super!!
Ich freue mich immer total aufs nächste Kapi und ich kanns kaum noch erwarten wies weiter geht!!
Mach weiter so!!
LG Kacon
Von:  Schmusehase
2009-03-09T17:34:23+00:00 09.03.2009 18:34
*jetzt gern wissen will, was mit Lucia&Paul los ist*
Aber sonst war das Kapi wieder super, hab ich schon erwähnt, dass James&Jessie zwei meiner lieblingscharacktere sind? xD

Mach weiter so ;D
Von:  Yurippe
2009-03-09T16:54:53+00:00 09.03.2009 17:54
Sorry, aber sogar ich wusste, dass Giovanni der Vater von Silver ist. ^^; Wieso wundern sich jetzt alle so?

Ich wollte eigentlich nur meinen Senf zu dem Cover abgeben, das ist nämlich TOLL geworden! *_____*
Von:  -Kikyou-sama-
2009-03-04T22:52:19+00:00 04.03.2009 23:52
WAAAAAAAAHHHH !!!! Michüüüü !!! Mein Herz !!! OMG, Du bist einfach nur die BESTE *Schrein bastel*...Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll zu kommentieren...

Also erstmal: Schön, dass Du das Rätsel bzw den Verbleib des GS-Balls gelöst hast *kicher*. Endlich weiß ich, was es mit dem Ding auf sich hat, nachdem er im Anime nie wieder Erwähnung gefunden hat ^__^

JAAAMEES *kreisch*!!! Er ist es tatsächlich!! Oh wie ich ihn herbeigesehnt habe!
Und Michi: ICH LIEBE DICH!!! *vor Glück heul*... Du hast meinen Traum tatsächlich wahr werden lassen und das Wort "KNIRPSE" perfekt mit eingebaut! Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll...*sprachlos desu*.
Das arme Chaoten-Trio *schluchz*...ich hätte echt nicht gedacht, dass die drei Gauner mir echt mal leid tun würden. Aber echt genial geschrieben, ich dachte auch erst, Jessie wäre Jessebell.

Wow, der Kampf zwischen Drew und der armen Solidad war ja erbarmungslos klasse beschrieben *___* Ich bin mehr als begeistert und noch überraschter von Solidads Gefühlen für Troy.

Bei dieser Szene musste ich einfach nur herzhaft lachen, wie Maike mehr oder weniger in der Luft hing und das Team Aqua Mitglied aufgetaucht ist:
>„Golbat, du bist-“
Und Lohgock kickte sie weg! Einfach nur genial!

Oh ja, und mein Ash ist wieder Sex pur!!! Einfach toll, wie er Glurak gebeten hat, ihn fallenzulassen, nur um seine Freunde zu retten und wie er dann zerkratzt angehumpelt kam *sabber* und die Szene fand ich auch wieder äußerst lecker: Ashüüü und seine Selbstsicherheit
>„Ihr braucht euch nicht mehr lange Sorgen zu machen.“, stieß Ash plötzlich überraschend hervor und erntete jeden Blick in der Runde.

OMG, Du hast es einfach perfekt drauf, Ash darzustellen, wie er leibt, lebt und ich ihn liebe *__*

>Dieser Knirps hatte sich überhaupt nicht verändert, er hatte immer noch dieselbe Entschlossenheit wie damals in den Augen.

Das ist mein absoluter Lieblingssatz in dem Kapitel und meine Augen sind tatsächlich feucht geworden. Daran merkt man, dass Du Deine Charaktere, mit denen Du arbeitest, perfekt studiert hast, schreibtechnisch gesehen. Von meiner Gefühlsseite her stimmte mich dieser Satz sehr melancholisch, man denkt wirklich an den Friede-Freude-Eierkuchen-Anime zurück...Einfach nur total schöööön.

>„Die Knirpse haben sich irgendwie überhaupt nicht verändert.“, meinte Mauzi, „Allerdings sind sie auch nicht mehr wirklich knirpsig.“.
*wechlach* Das gute, alte Mauzi...Ich liebe diesen Satz *__*

Und auch etwas für Rocketshipping-Fans ist dabei...wobei ich mir bei James noch immer nicht vorstellen kann, dass der Gute nicht doch zumindest ein bißchen bi ist *grins*.

ACH DU SCHANDE!!! Giovanni ist Silvers VATER??? Ich hätte ja mit allem gerechnet, aber DAMIT garantiert nicht *umfall*. Das erklärt natürlich einiges.
Aber ich wusste einfach, dass Green noch immer auf der Seite unserer Knirpse ist und bin gespannt, wie sie mit der momentanen Situation umgehen wird und vor allem, welchen Schritt Silver als nächstes geht. Wird er seinem Vater weiter dienen oder wird er sich gegen ihn stellen?

Fazit: Wieder einmal liegen meine Nerven blank, mein Herz klopft wie wild und ich bin glücklich, endlich das neue Pitel gelesen zu haben.
Diese FF ist die beste Idee, die jemals ein FF-Autor hatte und ich fühle mich nach dem Lesen immer so, als wäre ich ein Teil von der Geschichte.
Meine Begeisterung dafür lässt sich einfach nicht in Worte fassen! Mit Spannung erwarte ich natürlich Deine nächsten Zeilen!

*knuffz*
Kiki
Von:  miramiri
2009-03-04T19:44:55+00:00 04.03.2009 20:44
ich glaub, dass ist das erste kappi bei dem mir die tränen gekommen sind.
jessi und co tuen mir so leid*schnief* aber ich hätte nicht gedacht, dass das wirklich jessi ist so wie du sie beschrieben hast ich hatte schon die befürchtung sie und mauzi sind nicht mehr. und das mit sandra fand ich ja im letzten kappi schon nicht so toll. armes glurak. bin gespannt welche 2 trainer da noch unterwegs sind. kennen wir die?

echt unfair, dass sie jetzt auch noch kyogre gefangen haben und dann auch nich nit dem gs-ball!!!! das geht ja mal garnicht(ging wohl doch..)

solidat hats ja auch nicht einfach. und ich hab mir iwie schon gedacht dass du sowas in der art schreiben wirst. drews feststellung war ja echt die einleuchtenste^^war das nicht eigentlich offensichtlich, wo sie doch so beharrlich war und nicht zugelassen hat, dass er einfach entführt wird. bei ihm kann ich mir echt nicht vorstellen, dass er am computer sitzt^^

und am schlimmsten war die nachricht, dass govanni der vater von silber ist. die beiden haben es dort echt nicht leicht. und green ist so geschockt. das wird dauern bis sie es verarbeitet hat.

bin gespannt auf den neuesten plan von maike mit kyogre. in deiner ff hat sie immer so richtig tolle ideen, das gefällt mir gut, ich mags nicht, wenn sie immer als saudoof dagestellt wird. und das mit dem wasser und nett sein ist auch keine schlechte idee.

freu mich schon auf das nächste kappi, ich find das dauert garnicht sooo lange diesmal. und bleib bei der länge der kapitel, die ist echt super so.!!!!!
Von: abgemeldet
2009-03-04T19:44:07+00:00 04.03.2009 20:44
Arme Solidad... Armer Silver.. die Liste könnte man endlos weiterführen...
1. Irgendwie hoffe ich das entweder Troy oder Solidad stirbt.. ich steh nicht so auf Kinderfilm-alles-ist-super-wie-im-Paradies-Happy Ends ^-^' aber ich mag Solidad.. bleibt die Frage wen es schlimmer trifft, denjenigen der stirbt oder denjenigen der zurückgelassen wird... Naja.. ich werds sehen ^-^
Dann freut mich total, dass trotz der düsteren Situation und der schwieren Mission 1. immer noch die kindlichen oder freundlichen Charakteristiken durchkommen (wie z.B als Maike der Aqua Agentin Wasser da lässt ^-^) und 2. dass die kitsch-romantik-Szenen bleiben, und zum Glück sind sie bei dir nicht zu kitschig und romantisch.. sondern realistisch..
Als Ash da rausgerannt ist, dachte ich anfangs auch, dass er wütend wegen James' Aktion ist... aber naja, so ist es viel besser ^-^
(Wieso schreib ich dir eigentlich immer das ganze Kapitel noch mal hin?)
Irgendwie hoffe ich dass jemand von der guten Seite stirbt.. keine Ahnung.. ^-^
lg und bis zum nächsten Kapitel *wink*
Von:  xRajani
2009-03-04T18:31:14+00:00 04.03.2009 19:31
Ein spannendes Kapitel. Das muss ich dir lassen. <3

Der arme Silver... Er hat die Warheit endlich erfahren, aber er wünscht sich sicherlich, dass Giovanni nicht sein Vater wäre...
Finde es toll, wie du ihn eingebaut hast. Yay! Super. x3

Soledad hat den 'Verrat' aus einem guten Grund getan, daher war ich hinterher nicht mehr so geschockt. Aber es war anfangs ein ziemlicher Schock. x_x
Ich hoffe Drew schafft es Troy zu befreien... *Daumen drück*

Und Maike schlittert in eine gefährliche Situation in die Andere. Bin gespannt, wie es bei ihr weitergeht und ob Drew es noch rechtzeitig schafft ihr zur Hilfe zu eilen. <3

Ich habe mir direkt gedacht, dass Jessibell in Waheit Jessie ist. :/ Aber es ist traurig, dass James seine einstige Verlobte geopfert hat. Umso schöner war der Kuss von Jessie und James. <3

Bin gespannt auf's nächste Kapitel. x3


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