Zum Inhalt der Seite

Harry Potter und das Buch des Mondes

Angedeutetes Harry x Ginny, kann später noch expliziter werden
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Ausgetrickst

Sorry, dass ich letzten Monat nichts hochgeladen habe, mir ist einfach nichts für den Mittelteil als Überleitung eingefallen... und als ich was hatte, war die erste Juni-Woche schon fast vorbei. Also habe ich mir gedacht, ich lasse einen Monat einfach mal aus und verspreche euch dafür, im Laufe des restlichen Jahres ein Kapitel außerhalb meines Rhythmus hochzuladen. Das ist ein Versprechen und ich plane, meine Versprechen einzuhalten ;)

Aber jetzt zum Kapitel...
 

----------------------------------------------
 

Schweigend blickte Harry auf seine Hände, welche auf seinen Knien lagen. Es war schwer für ihn, daran zu denken. Und es war noch schwerer, diese Gedanken in Worte zu fassen. Sein Vater schien zu verstehen, was in ihm vor sich ging, denn er hakte nicht nach, sondern ließ Harry alle Zeit, die er brauchte.
 

„Ich… ich hab Mist gebaut“, sagte er nach langem Grübeln. James legte seinem Sohn eine Hand auf die Schulter und fragte: „Was hast du denn gemacht? Ich meine, du wirst sie weder beleidigt noch verletzt haben, ich sehe also keinen Grund, warum sich das nicht wieder einrenken sollte.“ Harry blickte zu seinem Vater auf, kaum noch in der Lage, seine Tränen zurückzuhalten. „Doch, ich hab sie verletzt. Ich hab ihr weh getan.“
 

James nahm den Jungen in den Arm und strich ihm über den Hinterkopf. Das hatte bislang immer geholfen, um ihn zu beruhigen. „Das war bestimmt nicht mit Absicht“, sagte er in leiser, melodischer Tonlage, „und das weiß sie auch. Ihr kennt euch lange genug. Möchtest du mir erzählen, was los war?“
 

„Es… es war alles nur wegen diesem blöden Training“, erzählte Harry, mit sich selbst um Fassung ringend. „Als Hermine gestern aus den Ferien gekommen ist und erzählt hat, dass man nicht mit Gewichten trainieren sollte, bis man 16 ist. Und da habe ich ihr gesagt, dass es nicht schlimm wäre, weil wir ja vorsichtig waren und es nicht übertrieben haben.“ Harry, noch immer in James' Armen, wischte sich über die Augen, welche ein wenig feucht waren, aber es tat ihm gut, seinem Vater davon zu erzählen. Er wurde immer ruhiger und sprach weiter: „Da ist Ginny dann sauer auf mich geworden, weil ich das wusste und nichts gesagt habe. Weil Ron sich dadurch verletzt hat. Damit habe ich auch ihr weh getan. Ich habe ihr Vertrauen missbraucht.“
 

Den letzten Satz murmelte er eigentlich nur zu sich selbst, vergaß aber für einen Moment, dass sein Vater ihm so nah war. James fasste seinen Sohn bei beiden Schultern und hielt ihn auf Armlänge von sich. „Harry, das ist der größte Mist, den ich je von dir gehört habe. Du hast ihr Vertrauen missbraucht? Wie oft hast du Ron schon einen Streich gespielt? Hast du nicht dabei auch jedes Mal in gewisser Weise „sein Vertrauen missbraucht“? Und ihr seid trotzdem noch die besten Freunde. Warum sollte das bei Ginny anders sein?“, versuchte er Harry zu erklären. Doch der stellte auf stur. „Ja schon, aber Ron hat auch immer über die Streiche gelacht. Ginny ist richtig wütend geworden.“
 

„Das hat doch damit nichts zu tun, Harry“, erklärte James, „Ginny ist ein Mädchen, die sind in solchen Sachen manchmal einfach ein wenig empfindlicher. Gib ihr einfach ein paar Tage Zeit, um mit der Sache ins Reine zu kommen. So wie ich sie kenne, hält sie es eh keine Woche ohne dich aus.“ James grinste bei diesem letzten Satz, was auch Harrys Selbstvertrauen ein wenig stärkte. „Meinst du wirklich, dass sie mir das verzeiht?“, fragte er, noch immer leicht verunsichert.
 

Sein Vater konnte nicht umhin, ihm dafür die Haare zu zerstrubbeln. „Natürlich. Mensch, Kleiner, ihr kennt euch, seit du vier Jahre alt bist. Und glaub mir, besonders anfangs hast du häufiger Sachen gemacht, die sie zum Weinen gebracht haben. Und was ist? Ihr seid noch immer die besten Freunde, auch wenn das gerade kurzzeitig pausiert. Du darfst dir nicht immer an allem selbst die Schuld geben. Das ist egoistisch und du willst doch nicht egoistisch sein, oder?“, grinste der ältere Potter.
 

Nun musste auch Harry lachen. Nein, egoistisch wollte er nicht sein. Und wenn er es sich recht überlegte, hatte Ginny auch vor zwei Jahren schon für drei Tage nicht mit ihm gesprochen, weil er ihren Haargummi geklaut hatte. Und sie waren trotzdem noch beste Freunde.
 

„Du hast ja Recht, Dad. Es ist nur einfach so ungewohnt, dass sie zwar in der Nähe ist, wir aber nicht miteinander reden. Mal sehen, wie lange sie braucht, um mir zu verzeihen. Was meinst du? Ich sage übermorgen“, bot er seinem Vater eine Wette an. „Na gut, dann tippe ich auf morgen Abend, beim Abendessen“, nahm James diese breit grinsend an.
 

Harry gefiel dieses Grinsen nicht. Er kannte es bereits und wusste, dass sein Vater etwas vor hatte. Nur was, da hatte er keine Idee. „Also“, sagte James, „was ist dein Einsatz? Wie wär's mit einem Referat in Verteidigung gegen die dunklen Künste, wenn ich Recht habe? Nichts zu schweres, wie wär's mit dem Wabbelbein-Fluch? Der ist eh demnächst auf der Liste.“
 

Nachdem Harry seine Kinnlade wieder vom Boden aufgehoben hatte, bildete sich auch auf seinem Gesicht ein Grinsen. „OK, Deal. Und wenn ich gewinne, bekomme ich Hedwig geschenkt. Ich bin glaube ich der Einzige hier ohne Haustier und das nur, weil ich außer Hedwig und vorher Ariadne nie ein Haustier haben wollte. Naja, bis auf Tatze, aber das sähe etwas komisch aus hier im Schloss. Und die Eulen gehörten auch immer der Familie“, äußerte der Gryffindor seinen Wunsch. In Gedanken fügte er hinzu: „Dann muss ich mir auch nicht immer eine Schuleule schnappen, wenn ich Mum schreiben will.“
 

„Weißt du“, gab James zu bedenken, „Wenn du einfach mal dein sonst so großes Mundwerk aufgemacht und etwas gesagt hättest, dann könntest du dir jetzt was anderes als Wettschuld ausdenken, aber das nehm ich gerne so an. Du solltest jetzt aber besser in den Gemeinschaftsraum gehen, gleich ist Sperrstunde. Ich begleite dich noch zur Fetten Dame, wir müssen ja nicht riskieren, dass Sna… ich meine Professor Snape bei der Ausführung seiner abendlichen Kontrollrunde den Sohn seines Lieblingsfeindes in den Gängen antreffen und ihm Punkte abziehen kann.“
 

Wie von James vermutet liefen die beiden Professor Snape über den Weg, um genau zwei Minuten nach Beginn der Sperrstunde. Wenn Harry es nicht besser gewusst hätte, hätte er vermutet, Snape könnte hellsehen oder hätte auch eine Karte des Rumtreibers. Aber beides war einfach zu absurd.
 

„Severus, alter Freund“, rief James diesem mit einem gespielt freundlichen Gesicht zu, „was verschlägt dich in den Korridor, der den schnellsten Weg von meinem Büro zum Gryffindorturm darstellt? Hattest du erwartet, hier jemanden anzutreffen? Möglicherweise einen Schüler? Gar noch alleine?“ Seine Miene verfinsterte sich in Sekundenschnelle. „Glaube ja nicht, dass ich dich damit davonkommen lasse, meinen Sohn schikanieren zu wollen. Du willst ihm Punkte abziehen? Schön. Strafarbeiten geben? Meinetwegen. Aber nicht aus purer Willkür, damit wir uns da verstehen. Ich habe kein Problem damit, dass du mich hasst, aber lass meinen Sohn aus dem Spiel.“
 

Severus Snape wandte seinen unverändert nichtssagendem Blick nicht von Harry ab, als er das Wort an dessen Vater richtete: „Arrogant wie eh und je, was Potter? Wie immer denkst du, es ginge alles nur um dich. Aber ja, ich wollte deinen Sohn hier treffen, doch nein, ich wollte nicht, dass er allein ist. Im Gegenteil, ich hatte gehofft, dass du ihn begleitest. Denn du sollst mitbekommen, was ich ihm sage. Außerdem könnte ich das nicht im Unterricht tun, da ich einen Ruf zu verlieren habe. Mr Potter“, sprach er nun Harry an, „Ich möchte Ihnen zu einem erfolgreichen Anfang in der Kunst der Zaubertrankbrauerei gratulieren. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich glatt denken, dass Ihre Mutter sich jemand würdigeren als Ihren Vater gesucht hätte. Aber leider bleibt mir dieser Wunsch wohl verwehrt. Meine Herren, eine angenehme Nachtruhe wünsche ich. Wobei deine, Potter senior, beileibe etwas unruhig sein darf, wenn es nach mir ginge.“ Damit machte der Meister der Zaubertränke kehrt und ließ die beiden Potters allein.
 

„Also ganz ehrlich?“, sagte Harry, der seine Sprache als Erster wiederfand, „DAMIT hab ich als Letztes gerechnet.“ Vater und Sohn sahen sich sekundenlang stumm an, bevor Harry fortfuhr: „Korrigiere: Als vorletztes, das Letzte, womit ich gerechnet hätte, wäre ein Heiratsantrag an dich.“ Den restlichen Weg zum Eingang des Turms lachten die beiden herzhaft über diesen Gedanken.
 

Am nächsten Morgen sah Harry, wie eine dunkelbraune Schuleule einen Brief an Ginny zustellte. Ihr Gesicht zeigte immer mehr Verwirrung, je länger sie auf das Pergament starrte. Sie blickte kurz auf in Richtung Harry, welcher keine fünf Meter entfernt saß, drehte sich jedoch gleich wieder weg, als sie bemerkte, dass er auch in ihre Richtung schaute. Das bestätigte nur, dass irgendetwas Seltsames vorging, doch Harry konnte sich nicht wirklich erklären, was das war.
 

Der Unterricht an diesem Tag verlief größtenteils reibungslos. In Verwandlung sollten sie einen Teller in eine Tasse verwandeln. Hermine war wieder einmal als Erste fertig, woran Harry sich mittlerweile gewöhnt hatte, aber auch er machte gute Fortschritte. Zum Ende der Stunde hatte er es fast geschafft, lediglich der Henkel fehlte noch. Trotzdem schätzte er seine Leistung besser ein als die von Lavender, welche vor ihm saß, bei der sich lediglich die Ränder des Tellers nach oben gebogen hatten.
 

Nach dem Mittagessen, in Zauberkunst, fingen sie damit an, unbewegliche Objekte so zu verzaubern, dass sie sich bewegen konnten. Mit einem vielsagenden Zwinkern erwähnte Professor Flitwick, dass man zum Beispiel auch eine Ananas einen Stepptanz machen lassen konnte. Danach folgte eine Stunde Schlafen, das hieß Geschichte der Zauberei , bevor es dann zum Abendessen ging.
 

Als Harry sich an den Gryffindor-Tisch setzte, war Ginny in der Großen Halle noch nicht zu sehen. Ron setzte sich ihm gegenüber und fragte: „Sag mal Harry, du scheinst heute irgendwie nicht ganz bei der Sache zu sein. Nach wem guckst du dich denn die ganze Zeit um?“ „Ganz ehrlich, Ron“, tönte es hinter dem Rothaarigen, als Hermine sich zu den beiden gesellte, „manchmal bist du wirklich ein wenig schwer von Begriff, oder? Mit wem außer uns hängt Harry normalerweise die ganze Zeit rum? Kleiner Tipp: sie redet seit zwei Tagen nicht mehr mit ihm.“
 

Kurze Zeit später stand eben diese Person mit ihrem Winterumhang über dem Arm hinter Harry. „Harry? Bist du fertig? Ich würde gerne mit dir reden. Allein“, sagte sie. Harry sah zu Ron und Hermine hinüber und verabschiedete sich mit einem kurzen „Bis später“, woraufhin beide nickten. So stand er auf und folgte Ginny aus der Großen Halle heraus. „Gehen wir ein wenig an die frische Luft? Heute ist es nicht so kalt“, schlug sie vor. Keiner der beiden sprach ein weiteres Wort, bis sie an einem Baum auf halber Strecke zwischen dem Tor und dem See ankamen.
 

„Ginny, es tut mir wirklich leid“, beteuerte Harry, nachdem sie ein paar Minuten gemeinsam zum See hinaus gesehen hatten. „Ich weiß, dass ich hätte erwähnen sollen, dass Gewichtstraining gefährlich sein kann, aber bitte glaube mir, wenn man aufpasst – und wenn ich das Missgeschick, das Ron passiert ist, mal außer Acht lasse, dann haben Blaise und ich immer darauf geachtet – kann nichts passieren.“
 

„Das weiß ich, Harry. Ich war nur so enttäuscht, dass du mir nichts davon gesagt hattest. Immerhin möchte ich ja, wenn ich schon was mache, wofür ich Ärger mit Mum bekommen kann, wenigstens wissen, dass das so ist. Meinst du, Fred und George hätten so viel Spaß an ihren Streichen, wenn sie nicht wüssten, dass sie dafür bestraft werden könnten, wenn man sie erwischt?“, grinste sie schelmisch, was auch Harry zum Lachen brachte.
 

„Eigentlich“, konstatierte Harry gutgelaunt, „müsste ich dir ja böse sein.“ Auf Ginnys verwirrtes Gesicht hin erklärte er sich. „Ich hab gestern mit meinem Dad gewettet, wie lange du nicht mit mir reden würdest. Ich hatte auf morgen gewettet, er auf heute zum Abendessen. Jetzt muss ich ein Referat zum Wabbelbein-Fluch halten. Aber das ist es mir wert, solange du mich nicht mehr ignorierst.“
 

„Das verstehe ich jetzt nicht“, erwiderte Ginny, „du hattest mir doch eine Eule geschickt, dass es dir Leid tut, ich aber unbedingt erst zum Abendessen mit dir reden soll, eben wegen der Wette. Und glaub mir, ich erkenne das Gekrakel, das du Handschrift nennst.“
 

Da fiel es Harry wie Schuppen vor die Augen. „Dad! Dieser verdammte Betrüger. Mum witzelt schon immer rum, dass ich die Handschrift meines Vaters geklaut habe. Der Brief kam nicht von mir, den hat dir mein Dad geschickt, damit ich die Wette garantiert verliere. Wenn ich nicht so erleichtert wäre, dass wir wieder Freunde sind, würde ich jetzt zu meinem Dad gehen und ihm erzählen, was ich von so einem Mist halte.“
 

„Der Trick bei der Sache ist, einfach selbst eine Idee für einen Streich zu haben“, sagte Ginny. „Wie wäre es hiermit:…“



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück