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Sequel zu: "Die Clownarmee"
von

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Von Sexentzug, dem kleinen Pooh und Zuckerwatte

Das letzte Sequel - Das erste Kapitel.
 

Die Jungs gehören nicht mir und ich verdiene auch kein Geld an ihnen.

Es ist reine Fiktion.
 

Viel Spaß beim Lesen ^^
 

~+~
 

Vergnügt vor sich herglucksend und sich Locken drehend, starrte Masato aus dem Fenster, an dem vorbeiziehende Häuser ihm freundlich entgegen lächelten, als wollten sie die Fahrenden davon abhalten weiter zu fahren. „Ach...~“, seufzte Masato verträumt and stützte seinen Kopf auf seiner linken Handfläche am Fensterbrett ab.
 

„... sato?“, drang Chiyus Stimme an sein Ohr, als käme sie von weit her. Blinzelnd schlug er die soeben träumerisch zugefallenen Lider auf und hob ganz langsam den Kopf. War was? „Hm...?“, machte er und schaute fragend zur Seite.
 

„Na? Wieder im Hier und Jetzt?“, fragte Chiyu neckend und grinste.
 

„Jaaa~“, machte Masato vergnügt lachend und breitete die Arme aus, als wolle er die ganze Welt umarmen.
 

Auflachend schüttelte Chiyu den Kopf. „Ich freue mich ja auch, das Takeru wieder da ist, Masato, aber die anderen wissen noch nicht Bescheid. Das müssen wir nachholen. Die drei anderen Pärchen haben jetzt wohl andere Dinge im Sinn.“
 

„Hast ja Recht. Ich rufe wohl am besten Kai zuerst an.“, meinte Masato mehr zu sich selbst und kramte in seiner Handtasche nach seinem Handy. „Ha!“, stieß er breit grinsend aus, als er es gefunden und an die frische Luft gezerrt hatte, denn mit den vielen Anhängern war das gar nicht so einfach, wie er mal wieder feststellen musste.
 

„Ähm...“, machte Masato wenig später und starrte mit gespitztem Lippen auf sein Handy.
 

„Was ist denn? Akku leer?“
 

„Nee, aber mir fiel gerade ein, dass ich seine Nummer gar nicht habe.“
 

„Und von Miyavi?“
 

Kopfschütteln seitens Masato.
 

„Na dann fahren wir eben hin.“, schlug Chiyu vor und musste an einer blauen Ampel halten. Plötzlich verdunkelte sich sein Gesicht, was Masato die Brauen heben ließ. „Chiyu? Was ist denn jetzt?“
 

„Ich weiß nicht, wo er wohnt. Du?“, fragte Chiyu und fuhr weiter, nachdem die Ampel umgesprungen war.
 

„Nein. Ich hab ihn noch nie zu Hause besucht.“
 

„Immerhin kennen wir uns noch nicht allzu lange.“, setzte Chyiu dem hinzu.
 

„Das stimmt. Und jetzt?“
 

„Fahren wir erstmal zum Zirkus. Vielleicht weiß einer von denen mehr.“
 

„Ach Chiyu, wenn ich dich nicht hätte... Immer einen kühlen Kopf bewahren, hm?“, gluckste Masato wieder vergnügt und steckte sein Handy weg.
 

Doch der andere grinste nur zufrieden und machte sich auf den Weg in Richtung Zirkus, wo sie auch wenige Minuten später eintrafen. Nachdem der Motor aus und beide aus dem Auto wahren, um die Türen hinter sich zu schließen, zwängten sie sich an Schülerscharen vorbei, die anscheinend auf einem Schulausflug den Zirkus besichtigen wollten und nun sehnsüchtig darauf warteten, hineingelassen zu werden. Doch noch waren die Türen geschlossen. „Oh. Die haben wohl noch geschlossen. Und jetzt?“, erkundigte sich Masato, nachdem er auf seine Uhr gelinst hatte. „Umso besser für uns. So können wir mit den Jungs sprechen, bevor ihre Schicht beginnt. Komm einfach mit mir, Masato.“, meinte Chiyu, schnappte sich die Hand des anderen und drängelte sich entschuldigend vorbei an den vielen Schülern, die fein säuberlich und Hand in Hand vor den großen Toren standen und aufgeregt untereinander tuschelten. „Waren wir auch mal so brav?“, witzelte Masato und tätschelte das Köpfchen eines kleinen Mädchens, die soeben ihren Lolli fallen gelassen und angefangen hatte zu weinen, ehe sie weiter gezogen wurde und eine Lehrerin wachsam die Kleine an sich zog, um sie zu beruhigen. „Also ich weiß nicht, wie es bei dir war, aber ich schon.“ „Oh~ Und was hat dich so verändert?“ „Die Musik, das Leben und... Takeru...“, lachte Chiyu auf versuchte durch den Zaun hinein auf das Zirkusgelände zu spähen. „Takeru also, he?“, machte Masato und stimmte in sein Lachen mit ein. „Mit seiner verrückten und doch liebenswürdigen Art knackt er halt jeden harten Kern.“ „Oder bringt sich in Gefahr.“, ergänzte Chiyu, während seine Augen Nao erblickte, der etwas desorientiert umher zu blicken schien.
 

„Nao!“, rief er sogleich und brachte damit sowohl ihn als auch Masato zum zusammen zucken.
 

Als der Gerufene sie erblickte, erschien ein Lächeln auf seinem Gesicht und schnell war er bei ihnen. „Hey ihr zwei! Was macht ihr denn zu so einer frühen Stunde hier?“ „Wir würden gerne mit allen sprechen. Würde das gehen? Wir würden euch gerne etwas Erfreuliches verkündigen.“ „Oh das wird nicht ganz einfach werden, Jungs. Die Tore können wir noch nicht öffnen. Könntet ihr euch etwas gedulden?“ „Aber dann müsst ihr doch sicher arbeiten. Wir wollen euch ja nicht davon abhalten.“ „Ihr könnt es auch mir sagen und ich erzähle es allen.“, schlug Nao freundlich lächelnd vor und erhielt ein nachdenkliches Nicken. „Gut, aber sag es jedem, ja?“ „Ja, wenn ihr das wünscht.“ Nun nickte auch Masato und holte im Anschluss tief Luft, wobei er verwirrt gemustert wurde. „Masato...?“, murmelte Chiyu und wollte zum Schlag auf Masatos Rücken ausholen, da er glaubte, er habe sich verschluckt und rang um Luft. Doch ganz im Gegenteil. Viel eher brach ein freudiges und lautes: „Die Jungs sind wieder frei!! Wir haben Takeru wieder!“ aus ihm heraus, woraufhin er Nao, der einen Schritt zurückgetreten war, breit grinsend entgegen strahlte. „Super, oder?“ „Einfach so...?“, wollte Nao verwundert wissen und kam wieder ans Gitter, nachdem er Masato abschätzend gemustert hatte. Man konnte ja nie wissen, wann der nächste Ausbruch kam. „Reita hat sie wohl gerettet. Soweit hab ich das zumindest mitbekommen. Erzähl das also bitte jedem, der von Masatos Geschrei nichts mitbekommen hat.“, bat Chiyu Nao und warf Masato einen vorwurfsvollen Blick zu, der unschuldig mit den Wimpern klimperte und die Hände an der Brust zusammen gefalten hatte.Ein kurzes Murren, dann wurden Chiyus Züge weich. Vergnügt pattete er den nun schmollenden Masato. „Komm, ich geb dir ein Eis aus, mein unschuldiger Engel.“ „ Au jaa~“
 

„Na dann, viel Spaß noch ihr zwei. Ich geh dann mal meine Runde, bevor die Arbeit beginnt und berichte allen davon. Geht es ihnen denn auch gut? Bevor ich's vergesse.“
 

„Ja, es geht ihnen gut. Danke, Nao. Kannst du Kai irgendwie Bescheid geben?“
 

„Kein Problem, Chiyu. Und ja, ich werd' mal rumfragen, ob jemand die Nummer der beiden hat. Wir sehen uns.“
 

„Ja.“, versprach Masato und nickte.
 

„Na dann los, Masato-chan.“
 

„Hey!“
 

„Hab dich lieb.“
 

Masato grummelte auf, gab sich jedoch geschlagen, als Chiyu einen Arm um seine Schulter legte und er sich an ihn schmiegen konnte. "Seit wann bin ich eigentlich sein süßer Schmusekater geworden?", fragte sich Masato etwas verwirrt und zuckte ratlos mit den Schultern, als er keien Antwort darauf wusste.
 

„Ist was?“, wollte der Bassist wissen und dirigierte Masato durch die Menge an Kindern, die noch immer auf den Einlass warteten.
 

„Nein, schon gut.“
 

~+~
 

„Mana?“, sprach Nao den ewig Sprachlosen an und wartete darauf, erhört zu werden. Mit gehobenen Brauen wandte sich Mana von seiner Arbeit ab. Er hatte bereits ganz rote Wangen von Luftballon aufblasen. „Takeru, Aoi und Ruki sind wieder frei! Ihnen geht es gut! Ist das nicht super?!“ Dann nickte Mana und das reichte Nao als Antwort, ehe er zum Nächsten verschwand.
 

~+~
 

„Hey Maya, was tust du denn da?“, wollte Nao verwundert wissen, als er Maya dabei beobachten konnte, wie dieser vor Hitsugis Wagen auf und ab schritt. Erschrocken schrie dieser auf und wirbelte herum. „Pssssstt!!!“, deutete er mit dem Finger auf den Lippen an, eilte auf Nao zu und zog ihn hinter eine Zeltplane. Gerade rechtzeitig. Denn gerade ging die Tür des Wohnwagens auf und ein recht müde aussehender Löwendompteur blickte sich verwirrt um. Zwischen seinen Beinen lugte ein, im Gegensatz zu Hitsugi, ein eher aufgeweckter Hund mit heraushängender Zunge hervor, bis dieser bellend aus dem Wagen sprang und Aufmerksamkeit heischend vor seinem neuen Herrchen auf und ab sprang. „Nero, ich kann jetzt nicht mit dir Gassi gehen. Tob dich noch etwas aus, aber in fünf Minuten bist du zurück, ja? Dann werden hier nämlich die Tore geöffnet und du bist nicht mehr sicher.“, erklärte Hitsugi väterlich lächelnd und verschwand im Inneren des Wagens, wobei er die Tür einen Spalt breit offen stehen ließ.
 

„Maya, was soll denn das? Willst du mich entführen?“
 

„Was?! Quatsch, ich hab Besseres zu tun.“
 

„Danke.“, meinte Nao ironisch und schob die Unterlippe vor.
 

„Jetzt sei doch nicht gleich... Du bist wie Hitsugi. Warum versteht ihr alles gleich immer falsch?“
 

„Weil du dich falsch ausdrückst?“, mutmaßte Nao grinsend und hob überrascht die Brauen, als Maya seinen Kopf bedrückt sinken ließ. „Wahrscheinlich...“, hörte er ihn noch murmeln.
 

„Was denn? Schon wieder gestritten?“
 

„Hm...“, grummelte Maya zustimmend und Nao seufzte. „Eigentlich wollte ich dir nur sagen, das Takeru und der Rest wieder frei sind und es ihnen gut geht, aber wie es scheint, brauch das Kleinkind wieder Hilfe vom Papa. Also schieß los, was liegt dir auf dem Herzen?“
 

„Nao!“, zischte Maya verärgert, konnte diesem jedoch nicht lange böse in die Augen sehen. Seufzend wandte er den Blick ab.
 

„Ist doch so, Maya. So oft gerätst du in Schwierigkeiten und das liegt nun mal daran, das du noch nicht gänzlich erwachsen geworden bist oder nicht willst. Du überschätzt dich einfach, bist tollpatschig oder.. naiv sogar. Du musst dir ja nicht helfen lassen. Ich wollte nur-“
 

„I-Ich... Ich kann es dir nicht sagen! Das ist selbst mir peinlich... Außerdem, wenn du meinst, ich soll erwachsen werden, muss ich das selbst in die Hand nehmen... oder nicht?“ Gekränkt verschränkte Maya die Arme vor der Brust und trat mit Missmut einen Stein beiseite, der einen hohen Bogen flog, an einer Laterne abprallte und Hitsugis Wohnwagen traf. „Mist!“, fluchte Maya leise und kauerte sich im Schatten seines Versteckes zusammen. Verdutzt besah sich Nao dieses Schauspiel. "Die müssen sich ja echt heftig gefetzt haben. Hitsugi sieht wie der Tod persönlich aus mit den Augenringen und Maya ist ein nervliches Wrack. Das wird dem Direktor nicht gefallen.", dachte Nao.
 

Erneut öffnete sich Hitsugis Tür und ein verwirrter Dompteur stand im Rahmen. „Nero, warst du das?“, wollte er wissen und schüttelte gleich darauf seinen Kopf. „Unsinn... Würde sich anders anhören...“, setzte er murmelnd hinzu und hob die Brauen, als Nero kläffend davon huschte und ein überraschtes Quieken hinter einer sich ausbeulenden Zeltplane ertönte und sich diese regte. „Wer da?“, rief er fragend und verließ schweren Schrittes seinen Wagen.
 

Sich die Hand auf den Mund pressend und die Augen zusammenkneifend, gab Maya einen wirklich jämmerlichen Anblick ab, den Nao aufseufzen ließ. „Ach Maya...“, murmelte er, griff sich Nero, der Mayas Gesicht abgeschlabbert hatte, zumindest das, was er davon erreichen konnte, und trat hinter der Zeltplane hervor. „Oh guten Morgen Hitsugi!“, rief Nao breit grinsend und tat überrascht, und stellte sich so hin, das dem anderen der Blick auf die Zeltplane verwehrt wurde. Überrascht blieb der andere daraufhin stehen. „Nao?“, stieß er überrascht aus und sah auf Nero herab, der versuchte über Naos Schulter hinwegzuspringen und schwanzwedelnd bellte. Schmunzelnd lugte er an Nao vorbei, was dieser kläglich versuchte zu verhindern, und erspähte den Schatten hinter der Zeltplane, der sich nicht gelichtet hatte. "Nero bellt nur, wenn er Menschen sieht, die er kennt. Maya also...", schlussfolger Hitsugi im Stillen.
 

„Morgen... Ist was passiert...?“, wollte Hitsugi eher desinteressiert wissen und nahm Nao seinen Hund ab, der sich in seinen Armen wieder etwas beruhigte.
 

„Ja, durchaus! Takeru und die anderen Jungs sind dem Entführer entkommen! Ihnen geht es gut und sie sind wieder zu Hause.“, verkündete Nao strahlend.
 

„Oh... Das ist wirklich eine gute Nachricht. Takeru geht es auch gut, ja? Schön. Dann sehen wir ihn also bald wieder, hm...“, machte Hitsugi nachdenklich und drehte sich zu seinem Wagen um.
 

„W-warte, Hitsugi!“, rief Nao etwas nach kurzem zögern und war einen Schritt auf den anderen zugegangen, welcher sich zu ihm umdrehte. „Was gibt es noch, Nao? Ich muss mich auf die Show vorbereiten.“
 

„J-ja ähm... tut mir Leid, Hitsugi. Ich wollte dir nur sagen, dass es mir Leid tut.“
 

„Hä? ... Was tut dir Leid?“
 

„Sagte ich 'mir'?! Ähm also ich meinte...“, fing Nao an und strich sich verlegen durch die Haare. „Eigentlich wollte ich sagen, das es Maya, was auch immer zwischen euch vorgefallen ist, Leid tut. Ja, das war's schon. Dann bis später, Hitsugi. Ich muss dann auch mal.“, beendete Nao etwas eilig das Gespräch, drehte sich auf dem Absatz um und ging eiligen Schrittes davon.
 

Nachdem Hitsugi schweigend in seinen Wohnwagen zurückgekehrt war, sprang Maya wütend auf, stiefelte Nao hinterher und riss ihn mit einer groben Bewegung herum. „Nao, was sollte das bitte?!“, fuhr er ihn sogleich an und fluchte leise auf, als der Kleinere seine Hand wegschlug. „Ich habe den Anfang eurer Versöhnung gewagt. Danken kannst du mir, wenn du begriffen hast, warum ich das getan habe. Bis dahin klopfe ich mir selbst auf die Schulter. Und jetzt mach dich bereit, Maya! Der Zirkus öffnet in einer Minute.“
 

Maya stehen lassend, ging Nao weiter, um auch Saga einen kurzen Besuch abzustatten.
 

+~+
 

Währenddessen schritt der Zirkusdirektor in seinem Wohnwagen, welcher als Büro fungierte, fluchend auf und ab.
 

„Wo dieser Yuji sich wieder herumtreibt! Uns fehlt ein Clown... Wenn das man heute gut endet...“, sprach er sorgenvoll und beendete nun schon das dritte nicht angenommene Telefonat zwischen Yuji und ihm. "Er hat sein Handy aus. Schläft er etwa noch?", fragte er sich.

Dann blickte er auf die Uhr, murmelte ein: „Es wird Zeit.“ und verließ seinen Wagen, um nun eigenhändig das Tor zu öffnen.
 

~+~
 

„Morgen Saga!“, rief Nao mit einem eher aufgesetzten Lächeln und erreichte schnellen Schrittes den Wagen, in dem Zuckerwatte und anderer Süßkram verkauft wurde. Doch was ihn dort erwartete, war ein schmollender Saga, der sich selbst die Zuckerwatte in den Mund schob und missmutig vor sich hin starrte. „Ähm... Erde an Saga? Was geht denn hier ab?“
 

Doch Saga reagierte nicht einmal. Erst ein Lolli, der ihn durch einen zielgenauen Wurf Naos im Gesicht traf, ließ ihn erschrocken den Kopf schütteln und von seiner zusammengesunkenen Gestalt in eine stehende Position aufspringen. „Entschuldigen Sie bitte meine Unaufmerksamkeit. Was kann ich ihnen anbieten? ... NAO?!“, entfloh es Saga und verdrehte genervt die Augen. „Was machst du denn hier...? Willst du dich tatsächlich mit mir Kleinkind abgeben, ja? Wow, muss ich mich deswegen geehrt fühlen?“
 

„Hör auf zu zicken und erklär mir mal, warum du den Zuckerwattebestand leerst? Sexentzug?“
 

„Na bitte, da hast du ja deine ersehnte Antwort. War's das, ja? Gut, dann kannst du mich ja wieder in Ruhe lassen.“
 

„Ach und deine Tage hast du anscheinend auch. Kannst wohl die Wahrheit nicht verkraften, hm?“, seufzte Nao genervt und verschränkte die Arme vor der Brust. „Ich wollte dir eigentlich nur sagen, das Takeru und die anderen beide dem Entführer entkommen sind und es ihnen gut geht. Und dir rate ich, mach neue Zuckerwatte und wasch dir den Mund. Dir klebt da überall rosa Zeugs dran.“
 

„Danke, Mama.“, antwortet Saga genervt und besah sich kritisch in seinem mitgebrachten Handspiegel. „Aber freut mich, das die Jungs wieder frei sind. Falls du dich nochmal auf meine Ebene herablassen kannst, könntest du mir später vielleicht auch sagen, wie sie das geschafft haben, nachdem wir versagt haben.“
 

„Saga... Jetzt sei doch nicht so.“
 

„Du lässt mir keine andere Wahl, Nao, wenn du mich so doof anmachst!“
 

„Du hättest eben mehr auf Reitas Gefühle achten müssen, du Trampel, dann wär das gar nicht erst passiert. Wie wir scheint, hast du allerdings, was Gefühle angeht, immer noch deine Probleme. Ich bin dann nach der Schicht wieder bei dir. Ich verdiene damit zwar kein Geld, aber wenn du jemanden zum Quatschen brauchst, kannst du dich gerne bei mir auslassen. Trotz dieser kindischen Streitereien sind wir immer noch Freunde, vergiss das bitte nicht. Also dann, ich muss zur meiner Schicht.“, meinte Nao, hob kurz die Hand zum Abschied und ging davon.
 

„Hm... Danke...“
 

~+~
 

Nachdem die Tore des Zirkus geöffnet wurden, strömten die Reihen an Kinder hinein und hinterließen ein Schlachtfeld aus Bonbonpapier.
 

„Siehst du das, Pooh? Die Kinder haben alle ihre Bonbonpapiere liegen gelassen. Das ist böse, hörst du?“, schimpfte Hiroto mit wedelndem Finger vor der süßen Stubsnase des Welpen in seinen Armen, der nach diesen zu schnappen versuchte. „Na na, Pooh möchte spielen?“ Herzlich lächelnd betrachtete er den Kleinen und sah dann zum Zirkusbogen empor. „Meinst du wirklich, wir können den Leuten glauben schenken, wenn sie behaupten, Saga-kun hier gesehen zu haben?“, fragte er den Welpen, der erst zu ihm hinaufsah, dann jedoch neugierig auf den Mann mit Zylinder, der ihnen begegnete, als sie das Tor passierten.
 

„Ähm Entschuldigung? Sie da, hierher bitte. Sie benötigen eine Eintrittskarte.“, klärte Nao den herum wirbelnden Hiroto auf.
 

„Oh siehst du, Pooh. Da war was, woran wir nicht gedacht haben, hm?“, murmelte Hiroto mit leicht rötlich angelaufenen Wangen und ging unsicheren Schrittes auf Nao zu, der neugierig in seine Arme blickte und plötzlich breit grinste. „Der ist ja niedlich.“, meinte Nao freundlich und brachte Hiroto damit zum Strahlen. „Mhm ja~ Wie teuer ist denn der Eintritt für Pooh und mich? Eigentlich suchen wir hier nämlich nur jemanden, wissen sie...?“, merkte Hiroto etwas verlegen an und strich dem Welpen über den Kopf. „So, wen suchen Sie denn? Und verzeihen Sie bitte, aber wie alt sind Sie denn, wenn ich fragen darf? Vielleicht kommen Sie ermäßigt rein.“ „Uie das glaube ich nicht. Ich bin 22. Und ich suche Saga-kun. Arbeitet er hier? Oder wissen Sie vielleicht, wo dieser Mann arbeitet? Wenn nicht hier, dann brauche ich auch keine Karten, wissen Sie.“, erklärte Hiroto höflich, wie er eben erzogen wurde und sah neugierig zu Nao auf, der ihn überrascht musterte. „Saga? Klar kenne ich den. Der arbeitet hier. Sind Sie sicher, das Sie ihn suchen?“ „Oh bitte, lassen sie dieses Siezen. Dabei komme ich mir so alt vor... Einfach Hiroto, okay?“, bot dieser lächelnd an und nickte Nao aufmunternd zu. „Gut, ich bin Nao. Schön, dich kennen zu lernen, Hiroto. Bist du dir nun sicher?“ “Nun es kann ja sein, das es mehrere Personen gibt, die sich so nennen. Was bleibt mir also anderes übrig als einfach zu hoffen, das er es ist?“ „Und... dürfte ich erfahren, um was es geht...?“, fragte nun Nao, den die Neugier gepackt hatte. Was sollte dieser süße Junge von Saga, dem Sexmonster, wollen? Das wäre Kindesmisshandlung! Ach Moment... "22?!", wiederholte er im Stillen.
 

„Nun ich möchte ihm Pooh schenken. Er wäre das beste Herrchen für ihn. Da bin ich mir sicher.“
 

Verwundert hob Nao die Brauen. „Dann musst du von einem anderen Sage sprechen, denn Saga und Hunde...? Niemals... Wie kommst du auf diese Idee? Also woher kennt ihr euch?“
 

„Du bist ziemlich neugierig, Nao.“
 

„Jaaaa~ Also woher?“, wiederholte Nao grinsend, drehte sich einmal im Kreis um von der Kasse eine Eintrittskarte abzureißen und schmiss sie Hiroto förmlich entgegen, der darüber nur lachen konnte. „Soll das eine Bestechung werden?“ „Wenn's hilft?“ „Ja.“, antwortete Hiroto lachend und strich Pooh beruhigend über den Kopf. „Er war vor kurzem bei mir im Tierheim und fand Pooh total süß. Da hab ich gespürt, das er perfekt für ihn wäre. Außerdem... Ja außerdem wünsche ich mir ein gutes Heim für den Kleinen. Das Tierheim ist nicht besonders groß, musst du wissen und wenn ich die vielen kleinen Käfige sehe, dann...“, seufzte Hiroto und schluckte die aufkommenden Tränen hinunter. Überrascht blinzelnd sah er auf, als Nao ihm eine Hand auf die Schulter legte. „Ich verstehe schon. Also ich weiß zwar nicht, was er davon halten wird, er wirkte vorhin auch recht aufgelöst, aber ich wünsche dir viel Glück. Du findest ihn am Zuckerwattestand.“ „Oh mag er auch Zuckerwatte?“, wollte Hiroto grinsend wissen und erntete ein herzhaftes Lachen. „Nja~ Kann man sagen, ja. Du wirst schon sehen, Hiroto. Geh nun, es kommen neue Besucher, ich muss zurück an die Kasse.“ „Dann bis später, Nao und danke für die Karte.“, winkte Hiroto zum Abschied und erkundete zusammen mit Pooh in den Armen die Zirkusstände auf der Suche nach der Zuckerwatte, wobei er jedoch mehrmals daran gehindert wurde, da Pooh die Aufmerksamkeit vieler Kinder auf sich zog.
 

Als er schließlich ziemlich zersaust japsend vor dem Zuckerwattestand in seinem angenommenen Laufschritt an hielt, musste Hiroto erstmal zu Atem kommen. Meine Güte... Hier fühlte man sich glatt wie ein Ausstellungsstück, wenn man mit einem Welpen im Arm als normaler Besucher gelten wollte. Zumindest hatte er Werbung für sein Tierheim machen können.
 

Beruhigend strich er den fiependen Welpen über's Fell. Zum Glück war ihm nichts geschehen. Das hätte Hiroto sich nicht verzeihen können. „Ja, es ist alles wieder gut, Pooh. Es ist ja vorbei.“, redete er beruhigend auf den Welpen ein, dessen Herzschlag sich allmählich wieder beruhigte.
 

Da spürte er plötzlich ganz deutlich, wie sich jemand fast über ihn beugte und Hiroto hob den Kopf. Große Augen musterten ihn ungläubig, als wäre er eine nicht existierende Erscheinung. Bei diesem Anblick musste Hiroto lachen. „Saga! Endlich hab ich dich gefunden!“, rief er und grinste breit.
 

Bei Hirotos Ausruf, erschrak dieser und wäre beinahe in der Zuckerwattemaschine gelandet, über die er sich gebeugt hatte, um den Kleineren genauer in Augenschein zu nehmen. „Waaah~! Hiroto?! Was tust du denn hier?“, stieß er überrascht auf und konnte sich soeben den Sturz in die Rosa Watte bewahren. Wie sähe das auch aus, wenn er, Sage, über und über mit rosa Watte beklebt wäre?! Mhm~ Würden dann vielleicht viele süße Kerle an ihm nuckeln? "Wohl eher kleine Kinder mit ihren von Bonbons eh schon verklebten Händen, die mich dann antatschen würden. Iiieehh!" Bei dem Gedanken, überkam Saga eine Gänsehaut, die ihn erschaudern ließ.

„Warte, ich komme rum...“, murmelte er etwas abwesend und verließ den Wagen, um Hiroto von Angesicht zu Angesicht gegenüber zu stehen. Der erste, der ihn dabei jedoch begrüßte, war nicht Hiroto, sondern der süße Welpen aus dem Schaufenster, den er im Tierheim gesichtet hatte. „Was macht denn der Kleine hier, hm? Gassi gehen sieht doch anders aus.“, merkte er verwundert an und strich dem Welpen über sein kurz felliges Köpfchen. Dieser begrüßte ihn abschlabbernd. „Wahh~“, entfuhr es ihm zum zweiten Mal in wenigen Minuten und zog etwas angewidert die Hand zurück. „Na na, Kleiner...~ Nicht bei mir.“, warnte Saga den Welpen, der wie es aussah, aus Hirotos Armen springen wollte. „Er heißt Pooh. Außerdem tun Welpen so etwas nun mal. Deswegen müssen sie auch erzogen werden. Kannst du mal halten? Ich glaube, er möchte zu seinem Herrchen.“ „Pohh ja...?“, wiederholte Saga etwas verwirrt und schrak zurück, als Pooh in seine Arme sprang. Reflexartig schloss er die Arme schützend um und unter ihm, damit er ihm nicht hinunter fiel. „Also den Reflex hast du schon mal.“, freute sich Hiroto. „Eh... Moment Mal, sagtest du, er möchte zu seinem Herrchen?“ „Nein, ich sagte, das du den Reflex schon mal hast.“ „Nein, davor!“ „Ähm...“, fing Hiroto verlegen grinsend an und legte den Finger an den Unterlippe. „Jaa~ Muss mir wohl so rausgerutscht sein.“, stimmte er schließlich nickend zu und wich einen Schritt zurück, als Saga mit finsterer Meine auf ihn zu trat. „Hiroto...! Hier nimm ihn zurück! Ich kann ihn nicht nehmen!“ „A-aber warum denn...?“, wollte Hiroto wissen und sah mit großen Augen fast flehend zu Saga empor, der nun versuchte, Poohs Krallen aus seiner Schürze zu bekommen. „Aaaahhh~ Pooh, lass los!“, forderte er ihn auf und sah erst wieder auf, als Hiroto sich, obwohl er gerade noch direkt vor ihm stand, verdünnisiert hatte. Hastig sah Saga sich um. „Hiroto?! Komm zurück!“
 

Doch dieser versteckte sich kichernd hinter einem anderen Wagen und spähte nach Saga.
 

„Du wirst ein super Herrschen für ihn sein, Saga! Pass ja auf ihn auf!“, rief er dann, nachdem er Pooh einen sehnsüchtigen, letzten Blick zugeworfen hatte und lief davon. Dem Ausgang entgegen. Wohl wissend, das Saga seine Arbeitsstelle nicht einfach ohne Aufsicht stehen lassen konnte. Zuckerwatteverkäufer... wie süß!
 

Dieser fluchte gerade unfein und starrte dem kleiner werdenden Hiroto fassungslos hinterher. „A-aber... a-aber... und jetzt...? Hm... Pooh...?“, murmelte er und wusste nicht wohin mit dem Kleinen. Als der Kleine ihm zukläffte, schoss ihm ein Gedanke in den Sinn, der ihn dreckig grinsen ließ. „Ich weiß wohin...~“, sagte er singsangartig und tänzelte leichten Fußes zurück in seinen Wagen. „Nach der Schicht jedoch. Bis dahin wirst du hier brav sitzen.“, befahl er dem Welpen und setzte ihn auf seinem Stuhl ab.
 

Als er sich jedoch umdrehte, spürte er an seiner Seite, wie die Krallen des Kleinen sich dort hineingebohrt haben und zischte schmerzhaft auf. Doch durch den Schwung flog Pooh, nachdem er die Krallen gelöst hatte, direkt auf Sagas Arbeitsfläche zu. „Nein, die Zuckerwatte!“, rief Saga panisch und versuchte den Hund während des Fluges in die rosa Watte zu fangen.
 

„Pooh!!“
 

~+~
 

Nach seiner Schicht stiefelte Hitsugi in seinen Wagen, sah sich träge das Chaos darin an und zog müde die Handschuhe von den Fingern. Heute war aber auch ein Chaos gewesen...~
 

Seine Löwin war rollig und tat alles, nur nicht auf ihn hören. Die Gäste waren aus dem Zelt geflohen und Ärger hatte es mit dem Zirkusdirektor auch noch gegeben, bis dieser zu dem Entschluss kam, den Zirkus weiter ziehen zu lassen, damit ihre Löwin sich wieder beruhigen konnte und sich in der Stadt nicht herum erzählte, das ihr Löwendompteur ihre Löwen nicht unter Kontrolle hatte. Dies konnten sie sich nicht leisten, wie er ihm immer wieder sagte.

Doch sollte Hitsugi sich als Löwe verkleiden um die Löwendame zu zähmen? Wie stellte der Direktor sich das vor? Wenn die Paarungszeit kommt, dann kommt sie eben. Gegen die Evolution konnte selbst Hitsugi nichts tun. "Vielleicht war er schlecht drauf, weil Yuji heute nicht da war. Ja, das wird es wohl sein. Na ja... und weil die Hälfte der Zuschauer ihr Geld zurück haben wollte. Die anderen haben in dem Chaos nicht mal daran gedacht. Glück gehabt. Aber für wen? Für mich? Ja, wohl schon. Sonst wäre es noch mieser drauf gewesen.", schlussfolgerte er und schlüpfte aus den Stiefeln.
 

Sich die schweren Sachen vom Leib nehmend, verließ Hitsugi letzten Endes mit einem Yutaka seinen Wagen und lief zu den Duschanlagen.
 

+~+
 

„Nein, nein, nein!! Pooh, was machst du nur?!“, jammerte Saga und hielt einen von oben bis unten mit rosa Zuckerwatte beklebten Welpen weit von sich gestreckt in die Höhe und biss sich überfordert auf die Unterlippe, als er den Kleinen jaulen hörte. Auf der einen Seite war er wütend auf den Kleinen, doch auf der anderen Seite empfand er sowas wie Mitleid. „Ich würde dir ja gerne helfen, aber wie?! Ich bin kein Hundeexperte.“, versuchte er sich zu rechtfertigen und riss die Augen weit auf, als ihm der rettende Gedanke kam. „Hitsugi!“
 

~+~
 

Erleichtert seufzte der Gepiercte auf, nachdem er sein Duschgang beendet hatte und sich den Yutaka umband. Auf nackten Sohlen schlenderte er unter dem Nachthimmel durch das kitzelnde Gras und atmete die kühler werdende Abendluft ein. Jetzt konnte ihm wohl nichts mehr den Abend verderben...
 

So zumindest hoffte er es, denn in diesem Moment durchbrach ein Ruf die Stille.
 

„HITSUGI!“. Ertönte es panisch wirkend nicht unweit von ihm entfernt und ließ den Dompteur überrascht aufschrecken. "Saga?", erkannte er die Stimme, wandte sich nach dem Ruf um und lief schnelleren Schrittes zurück zu seinem Wagen, wo er diesen vermutete.
 

Und tatsächlich stand Saga vor seinem Wagen, hatte einen rosa Flauscheball in der Hand und wirkte wie ein Häufchen Elend. „Saga?“, sprach er den Größeren vorsichtig an und erkannte beim Näherkommen, das es sich bei dem rosa Flauscheball um Zuckerwatte handelte. Verwundert musterte er den anderen. War jemand gestorben?
 

„Hitsugi, da bist du ja!“, rief Saga erleichtert und sprang auf, wobei er beinahe mit seinem rosigen Tierfreund gegen den anderen gestoßen wäre, wenn Saga nicht rechtzeitig ausgewichen wäre. Ein Jaulen ertönte erneut aus dem Zuckerwatteball und ließ Hitsugi aufhorchen. „War das ein Hund? Kam das von der Zuckerwatte?“ „Ach Quatsch, Hitsugi! Zuckerwatte kann doch nicht bellen!“, lachte Saga auf und klatschte sich kurz darauf die mit Zuckerwatte besetzte Hand gegen die Stirn, auf das sie dort kleben blieb. „Ahhh~ Noooin~! Mist aber auch... Ich Idiot... Spaß beiseite, Hitsugi. Ja, hier ist ein Welpe drin und er ist mir in die Zuckerwatte Maschine gesprungen. Ich brauche deine Hilfe!“, jammerte Saga und wäre die Situation nicht so verflucht ernst, würde Hitsugi jetzt über Saga lachen, dessen Hand an seiner Stirn klebte und damit ein lustiges Bild abgab.
 

„Okay, ich helfe dir. Aber das auch nur, weil ich dem Welpen helfen will. Wenn du glaubst, ich lass dich wegen ihm wieder in meinen Wagen oder meinem Bett, kannst du den Plan gleich verwerfen.“, wollte Hitsugi sicher gehen und meinte es tot ernst, auch wenn er es bei Sagas niedlichen, fassungslosen Blick schwer hatte, die Beherrschung nicht zu verlieren.
 

„Ach Mist, durchschaut...“, grummelte Saga und hielt Hitsugi den Hund entgegen. „Dann lass deine magischen Hände wirken und rette Pooh.“ „Pooh? Sag nich', das ist dein Welpe.“ „Na ja... Sozusagen.“, wich Saga aus und strich sich unüberlegt mit der freien Hand durch sein Haar. „Was ist denn...? Argh verdammt!“, fluchte er kurz darauf auf, als auch diese Hand kleben blieb. „Das gibt’s doch nicht... Heute geht echt alles schief.“ „Wem sagst du das, du Tollpatsch. Nun komm. Retten wir deinen Welpen und anschließend dich. Und sag mir mal, wie du zu dem Kleinen kommst.“, wollte der Gepiercte neugierig wissen und lief schnellen Schrittes auf die Duschen zu, von denen er erst gekommen war. Denn dort befand sich unter anderem eine Haartrimmer, mit dem er nun versuchen musste, den Kleinen von seinem kurzen Fell zu tennen. "So jung und dann sowas. Der Arme...", dacht Hitsugi.
 

~+~
 

„Dann hat dir also der Tierheimbesitzer Hiroto diesen Welpen gegeben, weil er hoffte, du würdest dich gut um ihn sorgen?“, wiederholte Hitsugi zusammenfassend mit kritisch gehobener Braue und erhielt ein geknicktes Seufzen, begleitend von einem Kopfnicken, zur Antwort. „Okay, dann hat er falsch gehofft.“, meinte der Gepiercte kalt und strich dem kleinen Pooh zärtlich über den kahl geschorenen Kopf. Eine Weile beobachtete Saga ihn dabei, bis Hitsugis Worte endlich zu ihm durchrangen. „Hey!“, beschwerte er sich reichlich spät und erntete einen strafenden Blick, der ihn schon etwas abschreckte. Wenn Blicke töten könnten... und das von jemanden, den er selten so zärtlich erlebt hatte. Vielleicht war er einfach zu blind gewesen und hatte es übersehen? Einfach alles, was darauf hindeuten konnte, dass Hitsugi ihn... nein... er wollte es nicht aussprechen.
 

Das Objekt seines momentanen Gedankenchaos war es auch, der ihn mit messerscharfen Worten wieder zurück in die Wirklichkeit holte.
 

„Das glänzt an Tierquälerei, was du dem Kleinen hier angetan hast und dann glaubt dieser Tierfreund noch, du könntest dich gut um ihn sorgen, wenn du nicht mal in den menschlichen Beziehung etwas Sorge, Zärtlichkeit und Fürsorge mit einbringen kannst?! Von Verpflichtungen gänzlich abgesehen natürlich... Was denkt sich dieser Hiroto eigentlich?! Viel besser wäre Pooh bei ihm aufgehoben, nicht bei jemanden wie dir.“
 

„Hitsugi, es reicht okay?! Ich muss mich doch auch erstmal an die neue Situation gewöhnen! Woher sollte ich denn heute Morgen noch ahnen, was Hiroto vor hat? Ihn davon abzuhalten, bevor ich es wusste, ging schließlich schlecht. Er hat mich reingelegt! Ist einfach abgehauen! Was sollte ich bitte machen, hä? Meinen Arbeitsplatz verlassen und ihm den Hund zurück bringen? Nein, danke. Und konnte ich nicht ahnen, was dieser kleine Schlingel vor hat! Es ist nun mal passiert und in Zukunft werde ich... also... vielleicht... wir? Besser auf ihn aufpassen... Was meinst du?“, schlug Saga süffisant grinsend vor und ließ seine Hand über Hitsugis Rücken wandern, hinauf zu dessen Nacken, um ihn dort zu kraulen.
 

Hitsugis Augen funkelten wütend und Sagas Hand wurde mit einem gekonnten Seitenschlag von ihm weggerissen.

„Ich mag den Kleinen, aber wenn du geglaubt hast, du könntest dich mit seiner Hilfe bei mir einschleimen, dann hast du dich geirrt, Saga! Es ist vorbei, wenn es nur um Sex geht! Ich bin nicht mehr länger dein Betthäschen und jetzt raus!“
 

Sich den schmerzenden Arm reibend stand Saga auf, um nach der Abfuhr das Weite zu suchen. Er hasste es abgewiesen zu werden... und wie er es hasste! Ganz besonders jetzt, wo er den Sex doch gerade wieder nötig hatte und nicht mehr auf das verzichten konnte, was Hitsugi ihn bieten konnte. Wenn doch nur diese scheiß Gefühle nicht wären! Wer brauchte die schon! Konnten sie einem doch nur wehtun! Hatte man ja ganz deutlich gesehen, als Aoi, Ruki und Takeru entführt worden waren.
 

„Saga, hast du nicht was vergessen?!“
 

Knurren und Saga drehte sich geschlagen mit eingezogenem Kopf um. Sein Unterkiefer schob sich schmollend vor und abgeneigt streckte er die Hände nach Pooh aus, um ihn auf seine Arme zu nehmen. Noch einmal hob er den Blick. Doch in Hitsugis Augen funkelte Wut und... Enttäuschung?
 

"Sorry Hitsugi, aber die Welt der Liebe ist nichts für mich.", sagte er dem anderen im Stillen und zog den Rückzug vor, als es ihm Laut zu sagen. Lieber würde er sich die Zunge abbeißen, als sich die Blöße zu geben und sein Innerstes zu offenbaren. Auch wenn es nur ein Puzzleteil von vielen in seiner Welt war.
 

Nachdenklich schlug er den Weg zu seinem Wohnwagen an, rieb sich dabei die kürzere Stelle, an der Hitsugi ihn mit einer Schere von der Zuckerwatte befreit hatte. Doch seinen Haaren hinterher trauern konnte er später noch tun, wenn er einen Ausweg gefunden hatte, was er mit Pooh machen sollte. Ihn einfach zu Hiroto bringen? Aber könnte er diesem in die Augen sehen, wenn er den Kleinen wieder zurück brauchte, um dabei zuzusehen, wie Hirotos Augen sich mit Wasser füllten, während er Pooh in seinen viel zu kleinen Käfig sperrte? Kopfschüttelnd seufzte Saga auf und stakste auf seinen langen Beinen weiter, bis er erschrocken aufkeuchend zu dem Bündel in seinem Armen hinabsah. Er hatte den Kleinen ganz nah an seiner Brust getragen und jetzt hatte er den Salat, wie man so schön sagte. Die kleine Schnauze des braunen Welpen schloss sich um seine Brustwarze inklusive Hemd was aufgrund der Nässe und dem Hundesabber, wie Saga befürchtete, aufweichte. „Auu nicht beißen Pooh~!“, jammerte der ach so große Saga und versuchte den Hund von sich zu halten, was nur mit einem stärkeren Ziehen beantwortete wurde. Wieder keuchte er auf. Wenn das jetzt nur... Hitsugi wäre... Ja dann wäre das etwas anderes. Dann würde er nicht darum betteln, das der andere aufhören solle. Er erinnerte sich an keine Situation, bei der er dies getan hatte. Genauso wenig Hitsugi, den er manchmal bis zur Bewusstlosigkeit durch genommen hatte, wenn sie es nicht mehr ohne einander hatten aushalten können. Ein dreckiges Grinsen schlich sich auf Sagas Züge. Nein... Hitsugi hatte sich nur immer auf die Unterlippe gebissen und mit den Piercings gespielt, um sich etwas von eventuellen Schmerzen abzulenken. Saga hatte nie gefragt. Er ließ lieber Taten sprechen und solange ihn Hitsugi nicht von sich stieß, hatte er auch immer so verfahren können. Wenn doch nicht diese blöden Gefühle wären...
 

Sein Grinsen verblasste und anstatt, wie er vorgehabt hatte, in seinem Wohnwagen zu verschwinden, lief er weiter.

Komisch... Sonst war er auch nie in der Laune, spazieren zu gehen.

Noch dazu war helllichter Tag! Also kein langer Gang zur nächsten Disco, Bar oder zum nächsten Love Hotel.

Wieder ließ sich ein erschrockenes Keuchen vernehmen und Saga lenkte seine Aufmerksamkeit auf den kleinen Welpen, der inzwischen aus Frustration seelenruhig weiter an dem herumknabberte, was er da zwischen den Beißerchen spürte. „Na warte...!“, knurrte Saga und hob die Hand, um... Ja was? Um den Armen weh zu tun?

Sofort erschien ihm Hitsugis Gesicht mit mahnender Miene vor ihm, wie dieser zu einer Moralpredigt ansetzte, als Saga seine gehobene Hand auch schon dazu nutzte, um das Gesicht zu vertreiben. „Also so süß wie du bist, du kannst nicht bei mir bleiben.“, richtete er seine Worte dann etwas kühl an den Welpen, der noch vor kurzem sein Herz erweicht hatte. Doch Saga wusste sich keinen anderen Ausweg. Wie Hitsugi schon gesagt hatte. Er ist unfähig, Gefühle zu zeigen. Also besser weg mit dem Welpen, bevor er ihn weiter quälte. Dazu durfte Pooh sich allerdings nicht an ihn binden, was er nun durch Abneigung versuchte.

„Tss...“, stieß er zwischen den Zähnen aus und schaute düster drein, als sich einige Kinder mit begeisterten Gesichtsausdruck nähern wollten, bevor sie jedoch schnell außer Sichtweite verschwanden.
 

„War ich wirklich so ein Arsch...?“
 

~+~
 

„Mhm~“

„Yuji...“
 

Ein Hauchen.
 

„Hm...“
 

Ein Grummeln. Ein erneuter Kuss, der dem Paar wie schon so oft wie zuvor, die Luft raubte.
 

„Yuji~“
 

Ein Drängeln.

Ein genervtes Grummeln. Zwei Arme, die sich fester um ihr Gegenstück klammerten.
 

„Yuji!“

„Was?“
 

„Es klingelt an der Tür!“, wies Takeru mit rotgeküssten Lippen, zerstrubbelter Mähne, schwer atmend und ausgestreckten Finger auf die Haustür, die Yuji seine schimpfen konnte. Ein Anblick, bei dem Yuji sich schwer zurückhalten musste, nicht über den anderen herzufallen.
 

Ein Grummeln. „Ist doch unwichtig... Bestimmt nur irgendein blöder Vertreter. Takeru~“, versuchte er den auf seinem Schoß Sitzenden zum Weiterküssen zu animieren. Wenn da nicht...
 

Wieder klingelte es. Dieses Mal länger. Seufzend legte Yuji den Kopf zurück. Merkte derjenige nicht, der soeben die Tür mit zusätzlichen Klopfen penetrierte, das er störte?!
 

„Ich geh schon.“, meinte Takeru lächelnd, beugte sich noch einmal vor, sodass dessen Gewicht direkt auf Yujis Schoß lag und ihn aufkeuchen ließ, um den Brünetten einen Kuss auf die ebenso rotgeküssten Lippen zu hauchen, bewegte seinen Hintern aus dem warmgesessenen Schoß und stolperte mit eingeschlafenen Beinen zur Tür, wobei er sich immer wieder an den passierenden Möbeln abstützen musste, um nicht zu fallen.
 

„Mah~ Takeru! Dein Hemd!“, wollte ihn Yuji etwas zu spät erinnern und blickte über die Couchlehne zu ihrem Gast um, um ihn gehobenen Brauen genervt zu mustern.
 

„Saga, was willst du denn hier?“
 

„Sei nicht gleich so angepisst, nur weil ich euch gerade bei etwas gestört habe.“, erwiderte dieser dreckig grinsend und wackelte mit den brauen, was Yuji rot anlaufen ließ. Takeru sah währenddessen, noch immer mit geöffneten Hemd, mit großen Augen zu Saga auf, der nun mit schief gelegten Kopf den Blick auf den Weißblondhaarigen senkte. „Was ist? Was schaust du so, Keru-chan, hä? Und...~ Ist dir nicht kalt?“
 

Yuji erhob sich, als wäre er von einer Schlange gebissen wurde. Nur das diese Schlange Saga hieß. Schnellen Schrittes stand er neben Takeru, schenkte Saga mit roten Wangen einen bösen Blick und versuchte mit einer Hand Takerus Hemd zu schließen, was sich als nicht einfach herausstellte. „Yuji, dir fehlt eindeutig die Übung.“, meinte Saga grinsend und lachte auf, als Yuji noch einen Tick röter leise auffluchte, ihm nun den Rücken zuwandte, um den Anblick auf Takerus freigelegten Oberkörper vor Saga zu verbergen und dessen Hemd zu schließen, während der Besitzer noch immer wie paralysiert und großen bettelnden Blick zu Saga auf sah.
 

„Mensch Junge, was is' los, hä?“ Leicht genervt.
 

„Kann ich mal anfassen?“ Chibiblick. Oh bloß nicht... Aber was anfassen? Klang die Frage ja nicht anzüglich. Auch wenn Takeru in einer Beziehung steckte, wie man gut erkennen, und somit in Sagas Beuteschema passen könnte, war ihm Takeru zu unerfahren und eher ein jüngerer Bruder, als ein Bettgefährte.
 

„Takeru!“, stieß Yuji empört aus und hob den verletzten Blick.

Dieser wandte sich nun von Saga ab und musterte besorgt Yujis Miene. „Was hast du denn, Yuji?“, wollte der Weißblonde verwirrt wissen, umfasste mit lieblichen Lächeln die Wangenknochen des anderen und gab ihm einen Kuss auf die Nasenspitze. „Eh... das... eh... ich...“, fing Yuji an, der ganz weiche Knie bekam und Takeru verträumt ansabberte... eh ansah.
 

„Also kann ich?“, wollte Takeru nun mit breitem Grinsen von Saga wissen, der immer noch nicht kapierte, was der Kleinere von ihm wollte. Ein Dreier?
 

„Den Welpen, Saga. Der da an deiner Brust nuckelt. Total süüü~ß.“, kicherte Takeru und Saga fiel es wie Schuppen von den Augen. Deswegen war er ja auch hier. Natürlich! Pooh.
 

„Öh na klar.“, grinste Saga und auch Yuji sah auf. Erblickte den kleinen Welpen. „Was hast du denn mit dem gemacht, Saga?!“ Vorwurfsvoll blickte Yuji, der eben noch wie Wackelpudding in Takerus Händen war, zu ihm auf. Doch Saga ließ sich von einem unerfahrenden Gnom nichts sagen. Tss... Könnte er allerdings seinen Plan zerstören...?

Sofort setzte der Größere ein gespielt freundliches, aber auch geknicktes Lächeln auf. „Er ist mir in die Zuckerwattemaschine gefallen, als ich nicht aufgepasst habe. H-Hits... Jedenfalls wurde er nur so von der Watte erlöst.“, erklärte er und merkte verwundert, wie schwer es ihm fiel, Hitsugis Namen auszusprechen und wie schwer sein Herz dabei wurde. Seltsame Sache. Schulterzuckend schwankten seine Augen zu Takeru und konnte sich ein siegreiches Grinsen nicht verkneifen, als er sah, wie Takeru den kleinen Pooh liebevoll herzte. Der arme Kleine... Aber besser als bei ihm zu bleiben! Er hatte doch überhaupt keine Ahnung von diesen Hunden...
 

„Aha und warum bist du jetzt hier?“, wollte Yuji nüchtern wissen und strich Takerus Rücken auf und ab, sodass dieser sich mit dem Welpen an ihn schmiegte.

"Und störst?", setzte er in Gedanken fort und hob abschätzend die Brauen.
 

„Nun ich dachte, vielleicht könntet ihr ein paar Tage oder sogar Wochen auf ihn aufpassen...? Ich habe keine Ahnung von Hunden und ich kann ihn nichts bieten. Nicht so viel Zuneigung wie Keru vielleicht.“
 

Dieser sah mit glitzernden Augen auf.
 

Oh weh... Yuji ahnte böses.
 

„Gerne!“

„A-aber Takeru, ich-“, fing Yuji an, doch wurde er einfach überhört, als Saga ihm absichtlich, wie ihm schien, dazwischen funkte.

„Danke Keru-chan! Hast was gut bei mir!“

„Takeru, wir können ni-“, fing Yuji wieder an und sein Freund blickte sogar mit gespitzten Ohren zu ihm, bis Saga erneut dazwischen funkte, und Takeru hastig von ihm abließ, um Sagas Worten nickend zu verfolgen. Wie gemein...

„Ich habe ihn Pooh getauft. Wäre vielleicht ganz toll, wenn das so bleiben würde, bis ich ihn irgendwann man mit zu mir nehme. Ich hab gerade einfach ganz andere Dinge um die Ohren. Da kann ich mich nicht um ihn kümmern. Experimentierfreudig ist er auch, hab ich so das Gefühl. Oder einfach nur neugierig und anhänglich. Nicht umsonst musste er das Wattebad ertragen. Also seit schön vorsichtig, ja? Bitte. Ich kann mich ja auf dich verlassen. Schließlich hast du noch einen anderen Hund. Gesellschaft tut Pooh bestimmt ganz gut. Hatte ja im Tierheim genug, von wo er kommt.“

„Ein ausgestoßener Welpe? Oh nein, wie traurig.“, meinte Takeru mit trauriger Miene und senkte den Blick auf den nackten Welpen. „Du hast sicher recht. Gesellschaft brauch jedes Tier. Meinst du, er würde auch an meiner Brust nuckeln?“, wollte der Weißblonde wissen und brachte sowohl Saga als auch Yuji für einen Moment aus dem Konzept. Diese sahen Takeru zweifelnd an. „Ano... W-Weiß nicht.“, stammelte Saga und betrachtete Pooh nachdenklich. Erwischte sich sogar kurz bei dem Gedanken, das Pooh gefälligst nur an seiner Brust nuckeln sollte. Also entweder wurde man in Takerus Nähe Wackelpudding, wie Yuji, oder blöd in der Birne. Hallo? Sollte er jetzt auch noch die Mama für den Kleinen spielen, oder was? Nein, danke.
 

Saga räusperte sich. „Also ich muss dann mal wieder zur Arbeit. Hab die einfach stehen gelassen. Und Yuji? Du solltest dich besser beim Direktor melden oder ganz einfach wieder zur Arbeit kommen, bevor der noch austickt.“, riet er dem Brünetten, der nun mit einem „Upps.“ auf den Lippen zu ihm sah und nickte. Kein Wort mehr der Abneigung.
 

Ha! Saga, du bist genial und gar nicht eingebildet, jawohl! Ein breites Grinsen zierte seine Lippen, bevor er sich abwandte und davon ging, fast schon eilte.
 

„Äh... Mist! Warte Mal! Saga!“, rief Yuji dem größeren hinter her, doch da war Saga bereits hinter die nächste Hecke gestürzt, um sich zu verstecken und nicht von Yuji entdeckt zu werden, der nun bis vor an die Straße gelaufen kam, während Takeru noch immer mit Sternchen in den Augen im Türrahmen verblieben war.
 

Leise konnte er Yuji noch fluchen hören, ehe dieser samt Takeru im Innerem der Wohnung verschwand. Diesen Tag hatte er sich wohl anders vorgestellt...
 

+~+
 

Seufzend auf und ab laufend, verstrich inzwischen in Mayas Wohnwagen die Zeit. Nachdenklich bließ er beide Wangen, hielt sich dann die Hände an diese und drückte zu, sodass die Luft mit einem Mal mit einem „Puuuhh~“ entwich. Dann legte sich sein Kopf schief, als sein Blick zuvor aus seinem einzig vorhandenen Fenster gerichtet hatte. An diesem sah er soeben Saga an sich vorbeiziehen. Mit einem nackten Welpen auf den Armen, einer etwas kahl wirkenden Stelle am Kopf und einem eindeutig aussehenden Fleck an der Brust. Mayas rechte gehobene Braue senkte sich und im Gleichtakt hob sich die andere, als würden das Paar im seitlichen Walzer miteinander tanzen. Prüfend öffnete Maya mit geschickten Fingern das Fenster und lugte neugierig heraus, um Saga nachzusehen. Zerknirscht schob er die Unterlippe vor und zog den Kopf wieder zurück. Bei den Gedanken an Hitsugi und Saga... Augenverdrehend verzog er schmatzend das Gesicht zu einer Grimasse, als wolle er eine Übelkeit ausdrücken wollen, die ihn soeben theatralisch beschert wurde.
 

Eifersucht?
 

Au ja...!
 

Und nie hätte er gedacht, das er jemals auf den Zuckerwatteverkäufer eifersüchtig sein konnte. Auch wenn er Hitsugi nie wirklich hatte. Gefühlstechnisch jedenfalls. Gut, Hitsugi hat sich in den gefühlskalten Esel verliebt, aber ja nicht anders herum, oder? Nein, bestimmt nicht. Maya konnte sich Saga nie in einer Beziehung vorstellen, die mal nicht nur auf Sex basierte. Aber sagt man nicht auch immer: 'Sag niemals nie?'

Kopfschüttelnd stopfte Maya seine Hände in die Hosentaschen und kippte auf den Fußballen auf und ab. „Pff~“

„Was anderes hast du Hitsugi auch nicht anbieten wollen, du Esel...“, murmelte er betroffen und äußerte seine Wut auf sich selbst, in dem er den nächstbesten Gegenstand trat. Dem Tisch. „Auaaaa!“, zischte er auch schon schmerzhaft, beugte sich vor, um sich die schmerzenden Zehe zu reiben und stieß sich vorher an der Tischplatte den Kopf. Fluchend hopste er auf dem nicht schmerzenden Fuß zu seinem nicht gemachten Bett und ließ sich darauf fallen. Dann zog er den betroffenen Fuß zu sich heran und rieb mit zusammengebissenen Zähnen die Zehen. Und sobald seine Zehen nicht mehr schmerzten, würde er sich aufmachen und sich bei Hitsugi entschuldigen. Vielleicht wurde doch noch alles so, wie er es sich erhoffte?
 

Seufzend setzte Maya den Fuß auf den Boden und versuchte aufzustehen. Da es ihm gelang und der Schmerz verklungen war, verpasste er seinen nackten Sohlen noch Socken und passende Schuhe und machte sich schließlich mit ansteigendem Herzschlag auf, um sein Vorhaben in die Tat umzusetzen.
 

+~+
 

Es klopfte.
 

„Was?!“, kam es etwas gereizter über Hitsugis Lippen, als dieser es eigentlich selbst vorgehabt hatte. Zerrte doch die letzte Unterhaltung mit Saga noch zu sehr an ihm, als das er sich wieder schnell beruhigen konnte. Geknickt aufseufzend stand er schließlich auf, um sich bei seinem Gast zu entschuldigen. Als er jedoch die Tür aufmachte, hätte er sie am liebsten wieder zugeschlagen, wenn Mayas langfingrige Hand nicht zwischen Tür und Angel aufgetaucht wäre und ihn so aus besorgter Rücksicht vor dem Zuschlagen hinderte. Er trat zurück als Maya im Türrahmen erschien, während seine Augen bettelnd um Eintritt nach den seinen suchten. Doch Hitsugi hatte den Blick gesenkt und die Hände zu Fäusten geballt. „Was willst du hier, Maya?“, fragte er und wagte es endlich aufzusehen. Maya schluckte, trat jedoch unbeirrt näher. „Mich bei dir entschuldigen und es dir erklären.“, erwiderte er nach stumm vergangener Zeit, indem er nach Hitsugis Händen gegriffen hat, um die angespannten Fäuste zu lösen. Ganz langsam, vorsichtig und für Hitsugi unbekannt zärtlich. War Maya wirklich deswegen gekommen? „Nun, lass hören!“, wollte er mit fester Stimme und Trotz ausstoßen, doch erschrak er selbst über seine unsichere Stimme. Warum sah Maya ihn denn jetzt so komisch an? Den Blick hatte er ja noch nie bei Saga gesehen... Und was bedeutete das jetzt...? Bedeutete es zu recht, nervös zu werden?
 

„Hitsugi, bitte sei mir nicht mehr böse. Das ertrage ich nicht... Ich... Ich hatte d-das nicht so gemeint, wie du es glaubst, verstanden zu haben! A-also nicht wirklich... Ich... Tut mir Leid.“, entschuldigte er sich wieder und biss sich unsicher auf die Unterlippe.
 

„Was meinst du mit 'nicht wirklich'...?“, fragte der Gepiercte mit ruhiger Stimme und wunderte sich darüber, das Maya noch immer seine Hände hielt, obwohl seine Fäuste und damit auch seine Wut längst wie aufgelöst waren! Brauchte der Blonde etwa Halt? Halt für was?
 

„Na ja...“, fing Maya wieder drucksend an und sah auf. Nervös schnellten seine Augen zwischen den Hitsugis hin und her, bis sie sich auf beide verfestigten. Er schluckte. Sein eben noch von einem Grinsen begleitetes Drucksen war erloschen. Erst schaute, ja fast schon starrte, er in Hitsugis Augen, die noch immer fragend auf ihn ruhten. „Du hast wunderschöne Augen...“, fiel ihm flüsternd auf und erschrak leicht, als Hitsugi auflachen musste. „Wolltest du mir das sagen?“, fragte der Dompteur schon etwas enttäuscht, aber schon etwas angetan über die Aufmunterung dieser angespannten Luft. „N-nein! Also auch, aber...“ „Maya, nun sags schon! Ich beiß dich schon nicht! Dafür hab ich meine Löwen.“ Der Blonde überkam augenblicklich ein Schaudern, was Hitsugi nicht entging und grinsen ließ. „Kleiner Scherz. Also was ist los?“

„Haha...“, gab Maya etwas blass im Gesicht trocken von sich, ehe er sich innerlich selbst scholt, endlich mit der Sprache rauszurücken!
 

„W-was ich dir letztens eigentlich sagen wollte, ist, das ich dir nicht nur ein A-Angebot machen kann, wie es Saga tut, sondern darüber hinaus... mich... also... mich in d-dich... verliebt habe!“, stieß er mit einem Mal hastig aus und kniff die Augen zusammen. Sein Atem ging stoßweise und sein Herz schlug Saltos. Seine Hände krallten sich unbewusst in Hitsugis, was diesen jedoch kaum zu stören schien, denn loslassen tat er ihn nicht und somit rettete er Maya wohl davor, wegzulaufen.

„U-und ich weiß, das dein Herz leider schon Saga gehört, aber-“
 

„Könntest du mir mehr geben? Wolltest du das das letzte Mal damit ausdrücken?“, fragte Hitsugi mit recht emotionsloser Stimme, was Maya entsetzt die Augen aufreißen ließ. Zögerliches Nicken.
 

Dann fielen Hitsugis Hände aus seinen und der zierliche Körper trat etwas zurück. Schwer schluckend musterte der Blonde den Kleineren. „H-Hitsugi...?“, stieß er schon fast spitz aus, da ihm seine Stimme nicht mehr recht gehorchen wollte.
 

Traurig sah sein Gegenüber nun auf. „Danke Maya, wirklich..., aber ich kann die Liebe für Saga nicht einfach auf dich umlenken. Das verstehst du doch oder? Ich möchte dich nicht verletzen, indem ich auf das verführerische Angebot eingehe und dabei nicht mit dem Herzen dabei bin. Ich würde mein Herz betrügen, obwohl ich weiß, das es nicht richtig wäre, weiter an diesem Idioten zu hängen... Ich würde dir weh tun und das möchte ich nicht.“, fing Maya mit einem gespielten Lächeln an und spielte grüblerisch an einem seiner zahlreichen Piercings. Schließlich hob er hilflos seine Arme, bevor er sie um seinen Oberkörper schlang. „Auch wenn mein Verstand es nicht will... mein Herz glaubt noch daran, das Saga sich ändern kann.“
 

Er erschrak, als Maya plötzlich ganz dicht vor ihm stand und sein Kinn anhob, sodass er dem größeren direkt in die Seelenspiegel blicken konnte.
 

„Aber jemand muss doch die Scherben deines Herzens zusammen flicken...?“, hauchte Maya, doch Hitsugis Ohren wagten es nicht, etwas so wunderbares überhört zu haben. Ungläubig sah der Gepiercte den Sprecher dieser romantischen Worte an. „Und was ist mit deinem?“, erwiderte er darauf mit einer Gegenfrage und legte, um seine Worte zu bekräftigen, eine Hand auf die Stelle über Mayas Herzen, das ganz deutlich hinter dem Fleisch fleißig ein Lied schlug, in das Maya den anderen einweihen wollte. „Vielleicht verliebst du dich irgendwann in mich..? Ich kann warten. Auch wenn es Jahre dauert. Was hab ich schon zu verlieren. Solange du bei mir bist, und das bist du wohl, da wir beim selben Zirkus arbeiten, bin ich glücklich. Wie du schon sagtest, die Liebe kann man nicht einfach ausschalten. Sie bleibt, bis das Herz entscheidet, in eine andere Richtung zu gehen. Vielleicht wird das bald sein, vielleicht auch nicht. Lass es uns doch bitte probieren, Hitsugi und ich versuche, deine seelischen Narben zu heilen?“ „Gott... bist du unter die Romantiker gegangen...?“, murmelte Hitsugi, doch kein bisschen Spott lag auf dessen Zügen. Nur seine Wangen hatten einen verdächtigen Rotschimmer angelegt und sein Körper schmiegte sich unbewusst an den Mayas, nachdem dieser den Gepiercten an sich gezogen hatte. „Falls du mich mit deinen Worten verführen wolltest, ist dir das gelungen. Seit wann kannst du so... SO sein? Wenn ich an früher denke...“ „Früher, wo anstatt du deine Löwen in meinen Armen lagen...?“, fragte Maya grinsend und strich Hitsugi durch die Wuschelmähne, die er schon immer toll gefunden hatte und die, zu Mayas Überraschung, trotz vieler Färbungen immer noch schön weich waren. Dieser jedenfalls nickte mit entschuldigendem Lächeln und brachte damit auch Maya zum Lächeln.
 

„Wollen wir es versuchen?“
 

„Wenn du wirklich me-“
 

„Ja!“
 

„Okay, dann... ja. Danke, Maya.“
 

„Hm...“

Zu mehr war der Angesprochene gerade nicht im Stande, da Hitsugis Augen ihn förmlich ansogen, bis ihre Nasenspitzen sich beinahe berührten, wofür sich der Größere kleiner machen musste, er nach Zustimmung in Hitsugis Augen suchte, doch da spürte er schon die metallbesetzte Lippe an seiner, wie sie mit ihrem nackten Geschwisterstück leicht an seiner zogen und erst durch Mayas Initiative zu einem anerkennenden Kussmund wurden. Die Mundwinkel beider bogen sich, als sich das frische Paar in die noch geöffneten Augen blickte. Zustimmung. Zuerst fielen Mayas Lider zu, dessen Herz vor Aufregung auf das doppelte anzuschwellen schien. Schließlich musste seine Liebe für zwei reichen...
 

~+~
 

Eine Woche später hatte es sich bereits unter allen Zirkusangestellten herumgesprochen, das Hitsugi und Maya ein Paar waren. Und vor fünf Tagen noch ging alles schief. Alles, was bei Saga eben schief gehen konnte. Die Zuckerwattemaschine ging kaputt, Saga wurde als Clown eingesetzt, weil Yuji sich dazu entschied, sein Vorhaben in die Tat umzusetzen und Takeru in seinem Laden zu helfen, anstatt den Clown zu spielen, und da er keine weiteren Talente besaß, die man beim Zirkus benötigte und immer wenn er Hitsugi oder Maya sah, wollte er sie entweder mit imaginären Pfeilen erschießen oder schloss sich in seinem Wohnwagen ein. Er schob es sexuellen Frustration zu, das er auf alles und jeden so gereizt reagierte. Und zu allem übel vermisste er auch noch den kleinen Pooh. Gerade wegen dem griff er gerade wieder einmal nach seinem Handy.

Den Kopfschüttelnd ließ er es wieder sinken und starrte stattdessen auf seine zitternden Hände. Er bräuchte dringend wieder 'ne schnelle Nummer. Ganz schnell, soviel stand für ihn fest. Das konnte ja niemand ertragen. Vor allem nicht er selbst.
 

Seufzend tippte er die inzwischen wie selbstverständlich zu wählende Nummer Takerus.
 

„Hi Saga! Hab mich schon gefragt, wann du wieder anrufst.“, begrüßte ihn Takeru und Saga fuhr sich mit der Hand über sein Gesicht. Versteckte das Grinsen. Takeru war nicht nicht normal...
 

„Und bestimmt hast du Yuji damit verrückt gemacht, in dem du ständig um dein Handy herumgetigert bist, richtig?“
 

„Woher weißt du das?“, fragte Takeru ehrfuchtig und sah sich neugierig nach Saga in seinem Café um. Lachend lehnte sich Saga zurück. „Weil mir das Yuji beim letzten Mal gesagt hat. Dein Schatz ist ganz schön eifersüchtig.“
 

„Das ist man eben, wenn man liebt, Saga.“, belehrte Takeru glücklich vor sich her kichernd und brachte Saga zum verstummen. „Saga? Hab ich was Falsches gesagt?“ Ängstlich.
 

„Nein, du hast ja Recht. Also wie geht es Pooh?“
 

„Ach wie immer wunderbar. Der Kleine wird immer kräftiger. Liegt vielleicht daran, das er mit meinem Süßen immer zur Musik im Wohnzimmer auf und ab hüpft. Pass auf, irgendwann kann der richtig gut tanzen und schnappt dir deine Beute weg.“
 

Verstehend lächelte Saga in sich hinein und ließ den Kopf sinken. Gleich müsste Takerus Standardspruch kommen...
 

„Und er vermisst dich, Saga. Es war wohl Liebe auf den ersten Blick. Hunde vergessen nicht.“
 

„Beißt er dir immer noch in die Brust...?“
 

„Ja. Bin ja nicht du, ne?“
 

„Hai...“
 

„Wann nimmst du ihn endlich zu dir, hm?“, wollte Takeru wissen und klang dabei vollkommen ernst, was Saga verwundert die Brauen heben ließ.
 

„Du weißt doch, das wir nicht mehr in Tokio sind. Hab ich dir jetzt schon fünf Mal gesagt.“, erklärte Saga und fuhr sich durch die Haare.

Vor genau fünf Tagen war ihr Zirkus aufgebrochen, um den Löwinnen eine angenehme Paarungszeit zu schenken. Dabei befanden sie sich nun nicht mehr im Trubel Tokios, am Rande der Stadt in einem weniger belebten Ort, der wohl, wenn Tokio wachsen sollte, von der Stadt verschluckt werden würde. Hier wo die Einsamkeit keine Bars, Discos und Love Hotels zuließ. Sagas Seufzen wurde schwerer.
 

„Gerade dort, wo ihr jetzt seid, bräuchtest du Gesellschaft. Meinst du nicht auch?“

Seit wann vertraute er sich eigentlich Takeru an? Der Kerl wusste zu viel...

Ein Grummeln.
 

„Du kannst mich natürlich gerne jeden Tag anrufen, wenn du reden möchtest, Saga, aber ich muss auch arbeiten. Also wäre mir später lieber.“
 

„Aber dann ist Yuji genervt.“
 

„Hm... Schon, aber du brauchst jemanden zum reden.“
 

„Danke, Takeru. Ich pack das schon.“
 

„Daran zweifle ich. Tut mir Leid, Saga, aber manchmal kannst du ein echtes Baby sein.“
 

„Sagst du?“
 

„Ja. Was soll das denn jetzt heißen...?“
 

Grinsend schüttelte Saga wieder den Kopf. Naive Frage.

„Ach nichts...“

Ausweichende Antwort.
 

„Wie auch immer... Ich muss jetzt. Wir haben wieder Kundschaft. Seit die Jungs von The GazettE hier Werbung für uns gemacht haben, boomt das Geschäft. Die Jungs haben sich mächtig ins Zeug gelegt. Morgen geben sie ein Konzert in Tokio.“, freute sich Takeru und nachdem Saga ein kurzes Abschiedswort verlauten ließ, legte er auf. Tut. Wieder diese Stille.

Saga legte auf und erhob sich.

Ging er eben etwas spazieren und unterhielt sich mit den Tieren.
 

+~+
 

„Hm~ Hitsugi. Nochmal~?“, säuselte Maya mit verzückten Lächeln schon halb weggedriftet und streckte schlapp die Arme nach den Gepiercten neben sich aus, der sich aufgesetzt hatte und genießerisch an einer Zigarette zog. Den Kopf in den Nacken legend, ließ er den Qualm aus seinem Mund entgleiten. „Nein, es reicht. Ruh dich aus.“, sagte er schließlich im ruhigen Ton und warf einen Blick zur Seite. Schwach lächelnd streckte er die Hand aus, um nach der verrutschten Decke zu greifen und sie über den eingeschlafenden Maya auszubreiten, der in dieser Woche immer wieder versucht hatte, Hitsugis Lust zu stillen und ihn glücklich zu machen, nur um wie jetzt, dem erschöpften Körper nachzugeben, wenn Hitsugi Mayas quälende Versuche nicht mehr aushielt und Maya damit die 'Erlaubnis' gab, sich auszuruhen. Allerdings war Maya danach meist noch geknickter als vorher und wollte es gleich nochmal versuchen, um Hitsugi gerecht zu werden. Maya verstand wohl einfach nicht, das sein Herz noch immer nicht erfüllt war. Wie oft hatte er es versucht zu erklären? Hm... jedesmal wenn Maya hinterfragte, warum er so durstig war. Und trotzdem fragte Maya immer wieder. Hoffte er, er würde irgendwann etwas anderes sagen? Sagte er nicht, er könne warten? Eine Woche bedeutet nicht warten, wenn es um Liebe ging. Hitsugi seufzte und ließ den Kopf etwas sinken. Er wollte Maya nicht weh tun... Aber Maya sah sonst so glücklich aus, wenn es nicht gerade um Sex ging. Anscheinend erfüllte er dem Größeren alle Wünsche, die er sich in seiner Position wünschen konnte. Zärtlichkeiten, Liebe, Verständnis, Vertrauen und das sie über Dinge sprachen, über die sie früher miteinander gesprochen hätten. Gut, früher war eine ganz andere Zeit...

Menschen veränderten sich eben.
 

Warum konnte Saga das nicht...?
 

Nachdenklich legte Hitsugi den Kopf schief und seufzte. Dachte er schon wieder über ihn nach. Dabei wollte er das gar nicht. Oder...?

Verfluchtes Herz! Kannst du nicht einfach Maya lieben? Dann wäre alles viel einfacher.
 

Nachdem Hitsugi die Kippe in den dafür vorgesehenen Aschenbecher ausgedrückt hatte, beugte er sich über Maya und hauchte ihm einen sanften Kuss auf die rotgeküssten Lippen. Schmunzelnd strich er mit den Daumen darüber.

Diese Lippen waren so sanft. Dieser Körper so zart, das Hitsugi es nicht aushalten konnte, wenn er ihn grober anfassen würde. Nicht, wen es nur um seine eigene Lust ging. Nein, er wollte Maya um keinen Preis weh tun. Maya würde das gar nicht ertragen können. Maya... er war so anders als Saga, aber er war es, der bei ihm war und ihm die nötige Liebe schenkte, nach der er sich so lange gesehnt hatte. Die, die ihn Saga nicht geben konnte. Wie es ihm wohl ging?

Kopfschüttelnd verjagte er das Gesicht Sagas aus seinem Kopf und strich sanft Mayas Wangenknochen entlang. Lächelnd beobachtete er seinen Koi dabei, wie er sich unbewusst an seine Hand schmiegte.

Nein, Maya stand ganz und gar nicht auf harten Sex. Und dabei hatte er doch am Anfang so auf harten Kerl getan. Pustekuchen.

Damit wollte er nicht ausdrücken, das ihm der Sex zwischen Maya und ihm nicht gefiel. Nein, er war nur anders. Etwas ganz neues und er bemühte sich immer wieder, Maya das zu geben, nach was er sich sehnte. Er mochte Zärtlichkeiten, sanfte Küsse, Neckereien und eine gute Vorbereitung. Dinge, die für Hitsugi neu waren und an die er sich schwer gewöhnen konnte. Deshalb übernahm er auch die dominante Position. So konnte er den verwirrenden Zärtlichkeiten aus dem Weg gehen, die Maya ihm schenken wollte. Nein, so konnte er das nicht. Auch nicht, wenn Maya mit bettelnden Blick vor ihm saß, in einer devoten Position und sein Herz dazu erweichen wollte, ihn mal ran zu lassen. Doch diesen sehnsüchtigen Wunsch konnte er Maya noch nicht erfüllen. Nicht weil er Angst hatte, sondern weil Saga es immer gewesen war, der ihn genommen hatte und Hitsugi wollte Maya nicht in die zerreißende Situation bringen, sein Gewissen auszuschalten und ihn gleich so zu nehmen, wie er war. Und Saga zu ersetzen...? Nein, das könnte Maya und auch Hitsugi nicht. Jedenfalls wagte er es nicht, es auszutesten. Dafür musste einfach mehr Zeit vergehen, in der sich Maya an ihn gewöhnte.
 

Unsicher nickte Hitsugi und stand auf, erstarrte, als Maya sich regte.
 

„Ich liebe dich...“, hörte er ihn murmeln und schluckte.
 

Mit gesenktem Blick machte er sich daran, sich etwas über zu ziehen und schließlich den Wohnwagen zu verlassen. Er würde seinen Freunden mal einen Besuch abstatten. Vielleicht fand er bei ihnen etwas Trost.
 

"Tue ich überhaupt das Richtige?", fragte er sich mit einem letzten Blick auf Maya, bevor er den Wagen verließ und mit hängenden Schultern davon ging... oder weg lief?
 

Kopfschüttelnd vertrieb Hitsugi den Gedanken und sah schon von weitem die weitläufig ausgebauten Gehege. Mit freudigem Gekläffe begrüßten ihn seine Hunde, die um die Gehege herum patrouillierten und notfalls Ratten oder andere Dinge davon jagten. Lächelnd beugte er sich zu ihnen hinunter und streichelte jeden von ihnen einmal über den Kopf. „Na ihr Süßen, wie geht es euch, hm?“, wollte er wissen und freute sich wirklich, diese quierligen Vierbeiner wiederzusehen.
 

Doch lange ließ er sich nicht von seinen Tierchen ablenken und lief stattdessen weiter, um die junge Löwin aufzusuchen. Wenige Meter vor seinem Ziel blieb er stehen. Was oder besser wen er dort sah, ließ sein Herz schwer werden.
 

„S-Saga...?“, stieß er verwundert aus und verharrte in Position. Als der Genannte überrascht zu ihm sah, wandte Hitsugi den Blick blitzschnell ab, stolperte einen Schritt zurück und machte kehrt. Bloß weg hier, bevor er ihn bemerkte.
 

„Hitsugi? H-hey lauf doch nicht gleich fort! Bitte.“, bat Saga, der sich mit unsicheren Schritten auf den Kleineren zu bewegte, der trotz vorigem Unwillen in seiner Bewegung erstarrte.
 

„Ich laufe nicht davon. Ich habe mich dazu entschlossen, woanders spazieren zu gehen.“, verteidigte sich der Gepiercte und und wandte sich wieder um. Zögernd mit schnell schlagendem Herzen, wobei er versuchte, eine möglichst gleichgültige Miene aufzusetzen, die augenblicklich bröckelte, als Saga direkt vor ihm zum stehen kam und Hitsugi dessen Atem in seinem Gesicht spürte. "Verdammt, denk an Maya!", schollt er sich innerlich und trat zurück, wurde jedoch wieder am flüchten gehindert, als Saga seine Arme ergriff. „Was soll das, Saga? Las los!“, motzte Hitsugi und versuchte sich halbherzig aus der Umklammerung zu lösen. Warum tat Saga ihm das an...?
 

„Hitsugi, bitte... Können wir nicht ganz normal reden? So wie früher?“, bat Saga und ließ Hitsugis Arme los, da er merkte, wie sehr es diesen sträubte von ihm berührt zu werden, wodurch der Dompteur überrascht auf wackeligen Beinen zurück stolperte und auf dem Hintern landete. Schuldbewusst beugte sich Saga vor und hielt Hitsugi seine Hände hin, um ihm aufzuhelfen. „Tut mir Leid, das wollte ich nicht, Hitsugi.“
 

Dieser blickte inzwischen mehr als verwirrt auf. „Wer bist du und was hast du mit Saga gemacht?“
 

„Hä?“, gab dieser nur verwirrt von sich und hätte beinahe das Gleichgewicht verloren, als Hitsugi sich dank seiner Hilfe auf die Beine zog.
 

„Also worüber möchtest du reden?“
 

„Über uns.“, erwiderte Saga mit ernster Miene und lehnte sich an einer der leeren Gitterkäfige.
 

„Ich wusste es... Was muss da noch beredet werden? Es ist doch wohl klar, das du dich niemals binden könntest und damit ist das UNS nicht mehr möglich. Finde dich damit ab und sich dir ein anderes Betthäschen. Kannst ja Mana fragen. Widersprechen wird er dir jedenfalls nicht.“
 

„Binden vielleicht nicht unbedingt, aber ich brauche dich, Hitsugi.“, gestand Saga und zwang sich mit Mühe und Not dazu, sich zu überwinden und seinem Gegenüber dabei in die Augen zu sehen, während er dies sagte.
 

Die Gesichtszüge des Kleineren entgleisten.

„Ach...?“, stieß er überrumpelt aus und musste sich an einem anderen Käfig festhalten, um nicht weg zu knicken, während sein Herz ihm drohte die Brust zu sprengen. Keuchend krallte sich seine zitternde Hand in den Stoff über seinem Herzen. „I-ich... Ich bin mit Maya zusammen...! Ich will ihn nicht verletzen, nur weil ich Depp immer noch an dir hänge. Hör auf mit mir zu spielen, Saga!“
 

Zerknirscht fuhr sich der Größere über sein Gesicht und stieß sich anschließend von den Käfigstangen im Rücken ab. Den Anblick, den Hitsugi ihm bot, konnte man ja nicht mehr ertragen...
 

„Hitsugi?“
 

„Ah!“, schrie Hitsugi überrascht aus, als Saga schon wieder direkt vor ihm stand und fiel zurück in das zertretende Heu. Seufzend schüttelte Saga den Kopf. „Hast du jetzt Angst vor mir, Nervenbündel? Ich habe nicht vorgehabt mit dir zu spielen. Ich habe ein Angebot zu machen. Hör mir einfach zu. Weglaufen kannst du dann immer noch... Auch wenn ich deine Gefühle nicht so erwidern kann, wie du es dir wünschst – Dafür hast du schließlich Maya – kann er dir bestimmt nicht das bieten, was ich dir geben konnte... oder?“ Dreckig grinsend legte Saga den Kopf schief, während er zum wiederholten Mal sein Hand ausstreckte, um Hitsugi aufzuhelfen. Dieser blieb jedoch gleich am Boden, ansonsten wäre er wohl wieder hingefallen. „S-spionierst du uns nach?!“ Oh jetzt wurde aber jemand wütend. Beschwichtigend hob Saga die Hände. „Nein, das habe ich nun wirklich nicht nötig. Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, das ausgerechnet Maya, mich im Bett ersetzen könnte...? Zu Maya passt eher ein Schmusekater und keine Raubkatze wie du.“
 

„Bist du nur hier, um mit mir über Sex zu reden?! Hast du's nicht geschnallt, Saga?! Ich liebe dich, du gefühlskalte Diva! Und Maya ist derjenige, der die Wunden meines Herzens nach und nach zusammenflickt. Nicht du! Und auch wenn du vielleicht Recht haben solltest, heißt das noch lange nicht, das ich ausgerechnet in deine Arme deswegen laufen werde! Ich werde lernen müssen, mich zu beherrschen, um Maya glücklich zu machen und dazu brauche ich dich nicht! Ich bin nicht so wie du, falls du es nicht mitbekommen haben solltest! Ich brauche Mayas Art der Liebe, so wie du hemmungslosen und dreckigen Sex brauchst. Such dir also jemand anderen!“
 

„Ich will doch gar nicht, das du Maya verlässt! Ich kann sehr wohl akzeptieren, das du diese Liebe brauchst, die ich dir nie geben konnte. Aber rede dich damit nicht raus! Du brauchst es doch genauso sehr wie ich, Hitsugi, das weißt du genau! Oder bist du mit Maya glücklich, so wie es ist? Ich verlange doch gar nicht, das es so wie früher wird, aber du könntest dich zumindest kooperativ zeigen, indem wir einen Kompromiss finden. Ich könnte dir das geben, was du brauchst, so wie du mir gibst, was ich brauche und Maya gibt dir die Liebe, nach der du sich sehnst.“
 

Klatsch.
 

Überrascht keuchte Saga auf und fuhr sich anschließend über die aufgeplatzte Lippe. Schmeckte Blut, als er seine Finger gerade anzüglich in den Mund nahm, um mit der Zunge einzeln an ihnen entlang zu fahren, und Hitsugi damit vielleicht umstimmen zu können.

Selbst wenn dieser ihn gerade kräftig geschlagen hatte, was nur dazu führen konnte, das die Raubkatze aus ihrem Käfig gekrochen käme, wusste er längst, das er abhängig war. Abhängig von Hitsugi. Und besondere Situationen benötigten besondere Mittel der Überzeugung. „Komm schon Hitsugi...“, kam es undeutlich aus Sagas Mund, während dieser mit raubtierartigem Gang auf den Gepiercten zu pirschte, der ihn für einen Moment noch mit großen Augen und rot leuchtenden Wangen betrachtete, dann jedoch schnellatmend den Kopf abwandte, um sich sich schwerfällig auf zu rappeln. Doch bevor er die Beine in die Hand nehmen konnte, um Saga und diese für ihn qualvolle Diskussion zu entgehen, spürte er kräftige Arme, die ihn gegen die nächstbeste blecherne Wand pinnten. Erschrocken jappste Hitsugi auf, sah sich mit saltoschlagendem Herzen zwischen Sagas Armen gefangen und dessen Gesicht ganz nah an seinem.
 

„S-Saga...“
 

„Das ist mein Name.“
 

„Lass mich..:“, hauchte der Dompteur panisch und wandte den Kopf abrupt ab, als sich Sagas Lippen gefährlich genähert hatten, sodass sie ihr Ziel verpassten und sich stattdessen in Hitsugis Hals fest bissen.
 

„NEIN!“, stieß Hitsugi mit zu Schlitzen geformten Augen aus und und hatte Mühe, ein erregtes Aufgrollen zu unterbinden, während seine Lider automatisch zufielen.
 

Doch Saga wäre nicht Saga auf Sexentzug, wenn er dem nachgeben würde.

Sehnsüchtig zog er an Hitsugis empfindlicher Haut, erntete ein unterdrücktes Stöhnen, was Sagas Herz vor Aufregung springen ließ und erntete einen reflexartig ausgelösten Tritt Hitsugis, der ihn in die Kniee zwang. Vor Schmerz stöhnte der Dunkelhaarige auf und ließ sich auf den Boden gleiten. „Na warte kleiner Tiger...“, murrte er und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Er würde ihn schon noch bekommen. Ganz sicher...
 

Dann trat jemand in sein Sichtfeld, mit dem er am wenigstens gerechnet hatte. Sein Grinsen erlosch.
 

„Hey Maya, was tust du denn hier, hä? Wolltest du auch faul im Heu herumliegen wie ich? Macht Spaß, das kannst du mir gl-“, versuchte er sich rauszureden und legte demonstrativ die Arme unter seinen Kopf.
 

Doch Maya starrte ihn weiterhin an, mit einem Blick zwischen Wut und Unsicherheit.
 

„Wir müssen reden.“
 

Saga seufzte. „Du hast mitgehört, richtig?“
 

Zögerliches Nicken.
 

„Wie v-“
 

„Alles.“
 

„Oh.“, gab Saga nur seufzend von sich und setzte sich auf. „Na los, dann fang an. Mein Gesicht steht dir zur Verfügung.“ Bereitwillig schloss Saga die Augen. „Aber sei bitte fair.“
 

Klatsch.
 

Verwundert hob Saga den Blick, nachdem der kurz aufgekommende Schmerz wieder verklungen war und kein weiterer Hieb folgte. „Das war's?“, fragte er verwundert und erntete einen ernsten Blick.
 

„Das war für den Biss. Ich möchte nicht, das du etwas tust, was Hitsugi nicht möchte. Aber ich möchte über ihn mit dir sprechen.“
 

„Was denn?“, fing Saga an zu lachen und erhob sich gänzlich. „Wie du es ihm besorgen sollst, oder was?“
 

Maya wurde rot. Saga schüttelte grinsend den Kopf. „Vergiss es.“
 

„N-nein, darüber nicht.“, meinte Maya unsicher und hatte den Blick gesenkt.
 

Verwundert hob Saga die Brauen und musterte Maya eindringlich. Wollte sein Gedanken an seiner Mimik analysieren. Doch Maya kannte er zu wenig, als an seiner Mimik verstehen zu können, was in ihm vorgeht. „Man spucks schon aus, Maya!“, forderte er schließlich neugierig und verschränkte die Arme vor der Brust.
 

„Ich würde gerne mit dir über den Kompromiss sprechen... Mit dem Unterschied, das ich dabei bin, wenn ihr... also...“ Verlegendes Räuspern folgte und ein noch tieferes Rot in Mayas Gesicht.
 

„Ahh~ du stehst also auf Dreier, ja?“
 

„Es muss doch jemand aufpassen, das Hitsugi nicht weh getan wird!“
 

„Ja klar...“, äußerte Saga sich scheinbar gelangweilt, während er in Wahrheit ernsthaft darüber nachdachte. Hin und Her abwägte.
 

„Gut, ich könnte es nicht ertragen, wenn ihr hinter meinem Rücken miteinander schläft! So kann ich das Ganze wenigstens etwas kontrollieren und Hitsugi glücklich sehen. Das ist es, was ich mir wünsche. Das Hitsugi glücklich ist und das ist er bei mir nicht, also-“
 

„Halt mal die Backen! Ich überlege...“
 

Maya verstummte augenblicklich und beobachtete Saga nervös dabei, wie dieser Auf und Abschritt.
 

„Du möchtest also, das Hitsugi glücklich wird...“, fing Saga an und hob kurz den Blick, um Maya nicken zu sehen.
 

„Selbst wenn ich dabei meinen Spaß haben kann...?“
 

Wieder ein Nicken. Jedoch zögerlicher als zuvor. „Wenn Hitsugi damit einverstanden ist! Mit all dem, meine ich. Ich muss noch mit ihm darüber reden.“
 

„Klar. Aber bist du dir wirklich sicher? Schließlich liebt er mich.“
 

Traurig senkte Maya den Blick und schluckte. „Ich denke schon... Ich denke mal, es wird das Beste für ihn sein. Ich möchte nicht, das er sich damit abmüht, sich zusammen zu reißen. Dann geht er nur noch mehr kaputt.“
 

Verwundert hob Saga den Kopf. „Er brauch mich also wirklich...~“, schlussfolgerte Saga grinsend und musterte Maya, bemerkte die Angespanntheit und Unsicherheit. Sah es, als der Blonde sich auf die Unterlippe biss und seinem Blick auswich.
 

Seufzend trat Saga auf den anderen zu und legte seinen Arm kumpelhaft um dessen schmale Schultern, sodass dieser überrascht zusammen zuckte und wie ein verschrecktes Reh zu ihm aufsah.
 

„Warst du in eurer Beziehung schon mal der Dominante?“, wollte Saga wissen und sah dabei ernst, aber auch nachdenklich drein.
 

Mayas Brauen verengten sich. „Warum interessiert dich das?“, erwiderte er mit einer Gegenfrage und verschränkte die Arme vor der Brust. Ging in den Abwehrmodus.
 

„Ganz ruhig, Maya ja? Ich möchte eine Lösung finden. Eine, die für uns Drei am besten ist.“
 

„Seit wann scherst du dich um das Wohl anderer, hä?“, wollte der Blonde wissen und blickte Saga kritisch an. Musterte ihn möglichst unauffällig, als dieser gerade nicht zu ihm sah.
 

„Seit ich gemerkt habe, das ich Hitsugi brauche. So wie du ihn brauchst und er uns. Reicht das als Antwort? Antwortest du mir jetzt auf meine Fragen? Bitte...?“
 

Wow. Sprachlos. Genau so sah Maya nun den Brünetten an, bevor er schließlich nickte, als dieser einen kurzen Blick zu ihm warf. „N-nein, war ich nicht...“, gestand Maya hastig und sah wieder weg. War wieder rot geworden.
 

„Wie ich mir schon dachte.“
 

„Warum fragst du dann?“
 

„Wollte dich ein bisschen aufziehen.“, gestand Saga grinsend und knuffte den nun schmollenden Maya in die Seite, sodass dieser empfindlich weg zuckte. Noch eine Spur breiter grinsend, musterte Saga den anderen interessiert und streckte die Hand nach ihm aus, was diesen von ihm wegspringen ließ. „Hey!“, hörte er den Maya nervös ausstoßen und lachte auf. „Schon klar, Lollischnute. Möchtest du gerne einmal der Dominate sein in eurer Beziehung? Was... wünschst du dir, hä?“, wollte Saga wieder ernst werdend wissen und verdrehte seufzend die Augen, als Maya wieder unsicher wurde und ihm nicht in die Augen sehen konnte. "Meine Güte... Harter Brocken...", dachet Saga.
 

„Schon... hai... Aber für ihn verzichte ich gerne-“
 

„Nein! Weiter.“
 

Irritiert hob Maya die Brauen. „Ähm... und... ich würde ihn gerne küssen, ihn streicheln und-“
 

„Zärtlichkeiten eben, hm? Au man... Genau auf das steht Hitsugi nicht so.“
 

„Und warum hast du nein gesagt?“
 

„Weil wir Hitsugi dazu bringen werden, das du mal einlochen kannst.“, meinte Saga mit wippenden Augenbrauen, so dass Maya knall rot anlief. "Scheiße ist das peinlich...! Das ich mal mit Saga darüber reden würde...", dachte der Blonde und hob abrupt den Kopf, als Sagas Worte in seinem Kopf nachklungen. „Wie sollen wir das schaffen? Ich möchte Hitsugi nicht dazu zwingen!“, erwiderte Maya sofort und endlich klang wieder etwa Sicherheit mit diesen Worten mit.

„Ich verzichte gerne-“, fing er weiter an, als sich Sagas Zeigefinger auf seine Lippen legte und er ihm zuzwinkerte. „Lass das mal meine Sorge sein, hm? Und dann kannst du ihm gerne mit deinen Zärtlichkeiten zeigen, wie sehr du ihn liebst, okay? Ist nicht so mein Ding, wenn du verstehst.“, raunte Saga und wollte seinen Finger durch seine Lippen ersetzen, als Maya mit weit aufgerissenen Augen den Kopf zur Seite neigte. Dieses Mal jedoch ging Saga nicht weiter. Schließlich wollte er es sich nicht mit Hitsugi verscherzen, zumal Maya einen Biss vielleicht nicht aushielt? Wer weiß...

„Dir ist schon klar, das wir beide uns auch näher kommen werden, wenn wir dieses Abkommen schließen?“
 

Ein Schaudern lief Maya den Rücken hinunter, als er Sagas geraunte Worte nah an seinem Ohr vernahm und fiepte überrascht auf, als Saga nur kurz in sein Ohrläppchen biss. Sein Herz drohte ihm den Brustkorb zu sprengen, so glaubte Maya und mit zitternden Händen versuchte er Saga von sich zu schieben.
 

„W-wir w-werden sehen! I-ich spreche erstmal mit Hitsugi...“, stotterte Maya und stolperte mit wackligen Knien an Saga vorbei. "Daran habe ich gar nicht gedacht!", gestand sich Maya ein und blickte nervös über die Schulter zurück. War erleichtert, als Saga ihm nicht folgte, ihm nur grinsend nach winkte.
 

Seine Mimik verdüsterte sich, als er sich wieder von Saga abwandte und auf dem Weg zu seinem Wohnwagen lief, den Hitsugi und er so gut wie zusammen bewohnten. Schließlich glich der Wagen des Dompteurs eher einem Trümmerhaufen als einer gemütlichen und romantischen Zweisamkeit.

"Haben Saga und Hitsugi dort miteinander geschlafen?", schoss es ihm durch den Kopf und dachte an die vielen Kratzer an den Wänden. "Neeeeein, das waren die Löwen, Ganz sicher!" Schwer schluckend setzte er einen Fuß nach dem anderen auf. Wurde immer nervöser, je näher er ihrem Wagen kam. Wie sollte er Hitsugi nur ihr Vorhaben erklären? Würde er mitmachen? Würde er ihn danach von sich stoßen?!
 

„Maya, da bist du ja!“, holte ihn kein anderer als Hitsugi aus seinen Gedanken und hatte wenig später starke Arme um sich und einen Kopf an seiner Brust, über dem noch immer schnell schlagendem Herzen. „Maya, was hast du denn? W-wo warst... du?“, wollte Hitsugi etwas zögerlich wissen und hob den Kopf, um Maya direkt in die Augen sehen zu können. „Hat dich etwas aufgeregt?“, setzte der Gepiercte fort und legte eine Hand an die Stelle über Mayas Herzen. Blickte nervös drein. Schluckte.
 

„I-ich... hab euch beide gehört und-“, fing Maya an und stockte ,als Hitsugi mit geweiteten Augen zurück trat. „E-es tut mir so Leid Maya! Ich hätte gleich gehen sollen! Ich wollte dich nicht verletzen oder-“
 

„Das weiß ich doch.“, meinte Maya lächelnd, trat auf Hitsugi zu und zog ihn in seine Arme, um ihm beruhigend über den Rücken zu streichen. „Es ist alles gut, okay? Ich hab ihm eine rein gehauen.“, druckste der Blonde und grinste dem überraschten Hitsugi an. „Für den Biss...“, erklärte Maya und strich sanft über die wunde Stelle an Hitsugis Hals, die dieser versucht hatte mit Schminke zu vertuschen. „Du hast mich nicht verletzt, Hitsugi. Schließlich hast du zu mir gehalten und ich bin dir dankbar dafür, was du für mich versucht hast. Aber jetzt weiß ich auch, wie sehr du mit dir kämpfst. Dich zurückhalten musst. Ich hatte gedacht, es liegt an mir, das du unglücklich bist. Also das ICH dir nicht das geben kann, was du brauchst. Gut, nun liegt es an mir, aber eher daran, das du dir nicht zutraust, mich so zu behandeln, wie du behandelt wurdest oder wie du Saga behandelt hast. Vielleicht... wenn wir versuchen-“
 

„Nein! Nein... Maya, ich habe in der Zeit doch gemerkt, auf was für Berührungen du stehst. Versuche nicht, dich selbst zu betrügen, nur um mich glücklich machen zu wollen! Damit gewinnst du nur psychische Wunden und mein schlechtes Gewissen. Ich könnte dir nicht wehtun. Ich möchte doch auch nur, das du glücklich wirst, weil du mir diese schöne Woche gegeben hast.“
 

Geknickt senkte Maya den Blick. „Heißt das, es ist aus...?“
 

„Was?! N-Nein! Verdammt so wollte ich es nicht ausdrücken... Tut mir Leid. Lass uns erstmal rein gehen ja? Nao guckt schon so komisch hier rüber.“
 

Wieder der Strahlemann vom Dienst, nickte Maya, griff nach Hitsugis Hand und geleitete ihn in den Wagen.
 

„Ich möchte, das du glücklich wirst, Maya. Deswegen strenge ich mich auch für dich an. Das ist schon okay...~“, fing Hitsugi wieder das Thema an und sah verwundert auf, als Maya ihn in seine Arme drehte. Lächelnd sah der Gepiercte auf. „Ich doch auch nur für dich...“, murmelte Maya, aber gut hörbar, und verdrängte für einen Moment all seien Gedanken, nur um all seine Liebe in einen Kuss für Hitsugi zu stecken. Dieser seufzte erleichtert auf und erwiderte den Kuss hingebungsvoll. In solch romantischen Momenten wurde Hitsugi immer wie Butter in Mayas Armen...
 

Doch aufgrund ihrer Atemnot mussten sie sich notgedrungen voneinander trennen.
 

„Hitsugi, es gibt da noch etwas... Etwas worüber wir reden müssen.“, fing Maya nun etwas nervöser an und brachte den Angesprochenen damit zum stutzen. „Was gibt es denn?“ „Am besten du setzt dich und versprichst mir etwas... ja?“ Nun wurde auch Hitsugi nervös. Was war denn nun?

„Öhm... okay...?“ „Hör mir gut zu und lass uns das gemeinsam zu ende diskutieren. Nicht weglaufen.“ Skeptisch erwiderte Hitsugi seinen Blick. „Es geht um Saga, sehe ich da richtig...?“ Seufzend schüttelte der Sitzende den Kopf und verschränkte die Arme vor der Brust. Was Maya jedoch, trotz dürftigem Lichteinfall, bemerkte war, das Hitsugi leicht zitterte.
 

„Ja...“, brachte der Blonde deswegen noch nervöser hervor und schluckte schwer, während er sich so hinstellte, das er Hitsugi den Weg nach draußen versperrte.
 

„Dann schieß los.“, meinte Hitsugi etwas kühl und erschrak selbst. „Tut mir Leid... Bei dem Thema werd' ich immer etwas... empfindlich...?“, setzte er entschuldigend nach und erhielt ein verstehendes Lächeln.
 

„Gut. Ich sagte dir ja, das ich mir wünsche, du wärst glücklich. Nein, unterbrich mich nicht!“, überfuhr er Hitsugis anfängliche Protestworte und fuhr fort, als dieser sich grummelnd beruhigt hatte. „Und du möchtest, das ich glücklich werde... Nun... deshalb... also... Hitsugi, ich möchte wirklich nur das beste für dich... für uns! Also ich wünsche mir, das du auf Sagas Angebot eingehst. Nein, warte!“, überfuhr er Hitsugis Proteste erneut, der aufgesprungen war und ihn mit großen Augen irritiert ansah, den Kopf hastig schüttelte. „Mit dem Unterschied, das ich dabei sein werde. Ich habe mit Saga gesprochen. Über uns. Und wenn du mit dabei bist, finden wir den besten Weg für uns drei, bei dem jeder glücklich wird.“ Und mit einem Mal sank Hitsugi erschüttert zurück auf's Bett. „Du scherzt...?“, murmelte er fassungslos und starrte mit aufgerissenen Augen auf seine zitternden Hände, bis da Bett plötzlich neben ihm nachgab und zwei größere Hände seine umfassten, sich mit ihnen verhakten. „Hitsugi... Ich scherze nicht. Ich meine das vollkommen ernst. Doch wir machen das nur, wenn du damit einverstanden bist. Du bekommst meine Liebe, den Sex mit Saga und er auch umgekehrt. Dann wirst du glücklich! Versteh doch, ich-“, versuchte er weiter mit ruhigen Worten zu erklären und stieß ein überraschtes Keuchen aus, als Hitsugi sich plötzlich über ihm befand und ihn küsste, als gäbe es keinen Morgen. Reflexartig schlangen sich Mayas Arme um den Kleineren und seine Lider fielen zu, bis etwas Nasses auf seine Wange tropfte. Schnell riss er die Augen auf und sah, das Hitsugi weinte. Hitsugi hatte noch nie geweint! Verdammt, was hatte er angerichtet?! Unfreiwillig löste er sich von den verführerischen Lippen, die mit allerlei Schmuck verziert waren, und strich mit den Händen wie betäubt über Hitsugis Wangen. Dieser schien jetzt auch zu bemerken, wie er weinte. Ungläubig hielt er Mayas Hand auf, die dieser zu seinem Mund führen wollte, und betrachtete die nasse Fingerkuppen, wischte sich dann selbst über die Wangen.
 

„Es tut mir Leid, Hitsugi. Ich hätte gar nicht erst auf die Idee kommen dürfen. Es tut mir Leid... Hör bitte auf zu weinen. Bitte!“, bat Maya mit besorgter Miene und trauriger Stimme und strich erneut über dessen Wangen.
 

Doch der Kleinere lächelte. „Wie hab ich dich nur verdient, hm...?“, fragte er andächtig, beugte sich wieder über Maya und küsste ihn zuerst auf die Mundwinkel, dann die geschlossenen Augenlider und schließlich auf den Mund. „Würde dich das wirklich glücklich machen?“, hakte er mit anschließend mit besorgter Miene nach und strich Maya ein paar Strähnen aus dem Gesicht. Einiges hatte er sich dank Maya angeeignet und er konnte es nicht oft genug tun, um den Blonden lächeln zu sehen.
 

„Wenn es dich glücklich macht, ja.“, erwiderte Maya lächelnd und lehnte sich den Berührungen entgegen. „Also bist du nicht sauer?“
 

„Eher total überrumpelt. Natürlich wird es nicht einfach... Für uns beide nicht. Machst du dann mit?“
 

„Natürlich. Ich kann nicht dabei zusehen, wie dich Saga dich anfässt. Nur dich anfassen darf. Verstehst du...? Das soll jetzt nicht heißen, das... e-er mich anfassen soll! Ich möchte nur nicht untätig daneben sitzen und dich nicht berühren dürfen. Egoistisch, aber... ich liebe dich eben und das ist auch die beste Ausrede, die man finden kann, oder?“, fragte Maya zum Ende hin lachend und wuschelte durch Hitsugis Mähne.
 

„Aber bei einem Dreier muss man sich unweigerlich gegenseitig berühren, das ist dir bewusst oder? Ich möchte es nur, wenn du damit einverstanden bist. Wirklich damit einverstanden bist. Auch damit einverstanden bist, mich in Situationen zu erleben, die du bisher nicht erlebt hast. Ich möchte nicht, das du vor mir Angst bekommst, Maya.“
 

„Hm... hai. Wenn er zu weit geht, unterbrichst du ihn hoffentlich, mein Beschützer. Und ja, ich bin damit einverstanden. Ist ja nicht so, das man sich vor Saga ekeln muss. Ich hab nur Angst davor... das Opfer zu sein... hm... Und Angst vor dir? Na ich hoffe doch nicht.“, lachte Maya nervös und versuchte sich von seiner Nervosität nichts anmerken zu lassen, indem er Hitsugi für einem Kuss an sich zog.
 

Kaum hatten sie sich wieder von einander gelöst, hob Maya fragend die Brauen, als er Hitsugi an seiner Unterlippe knabbern sah. War er über irgendetwas unsicher. „Was ist los?“
 

„Nya~ das mit dem Opfer...“, fing Hitsugi drucksend an und setzte sich von Maya ab.
 

Dieser schluckte. „W-was meinst du...?“
 

„Weißt du... Manchmal bin ich halb bewusstlos und bekomme gar nichts mehr von meiner Umgebung mit...“, murmelte der Gepiercte verlegen und sah unsicher auf. „Du kannst noch rechtzeitig nein sagen.“
 

„Ach du willst mich doch nur abschreck-“
 

„Nein, das war mein Ernst.“
 

„Oh...“ Tief die Luft einatmend setzte sich Maya neben seinen Freund und fuhr sich nachdenklich über sein Gesicht.

„S-Sooo krass ja?“
 

„Mhm...“, machte Hitsugi etwas verlegen und hob erneut den Blick. „Hast du Angst...?“
 

„Schon, aber-“
 

„Wir müssen ni-“
 

„Doch! Hitsugi, ich bin zwar nicht viel gewöhnt, aber... aber i-ich will das. Ja!“ //Damit ich dir zeigen kann, wie sehr ich dir verfallen bin.//, setzte er gedanklich hinzu und dachte an Sagas Vorhaben.
 

„Wenn du meinst...“, murmelt Hitsugi immer noch unsicher und tastete nach seinen Zigaretten. Beruhigungsdroge, wo bist du~?
 

„Soll ich dann Saga Bescheid sagen?“, wollte Maya wissen und hielt Hitsugi das Feuerzeug hin.
 

Lächelnd bedankte sich dieser und dachte nach. „Du willst doch nicht etwa heute schon...? Oder?“
 

„Warum nicht?“, entgegnete Maya grinsend und erntete ein Schulterzucken. „Wir hatten nicht besonders viel Schlaf und Energie ist das, was wir brauchen.“
 

„Dann Morgen? Ehrlich gesagt, bin ich sowas von aufgeregt und gespannt, das ich heute noch weniger schlafen könnte.“, gestand Maya ein und sprang auf seine kribbligen Beine.
 

„Okay...~“, murmelte Hitsugi zustimmend und kämpfte einen erfreuten Aufjuchzer nieder. Endlich wieder... richtigen Sex.
 

+~+
 

Währenddessen arbeitete weiter entfernt im Ueno Zoo ein schwarzhaariger Schönling seinem wohl verdienten Feierabend entgegen, wenn... er sich nicht gerade schwärmend vor den Tigerkäfigen befand, um die Tiger zu beobachten und zuzuherzen.
 

„Tora! Du sollst arbeiten!“, rief ihm ein Arbeitskollege genervt zu und brachte den Angesprochenen zum Augen rollen. „Jaaa~ doch...“, murrte er, winkte der Tigerdame zu, drehte sich abrupt um und-
 

„Woaaa~!“, wurde überrascht ausgetoßen und das Geräusch vom herum fliegenden Papier, das seelenruhig zur Erde flog, während der Besitzer hektisch nach den einzelnen Blättern fischte, wurde Laut. Tora, der bei dem soeben geschehenen Zusammenstoß zurückgestoßen wurde und nun nicht sehr galant am Boden lag, rappelte sich mit entschuldigenden Worten auf. „Verzeihen Sie, aber ich habe sie nicht kommen sehen.“ „Mich sieht nie jemand kommen... Vielleicht war ich einfach wieder mal zu hektisch. Nur dieses Schlamassel!“, stöhnte der Anzugträger genervt auf und klaubte nun auch die einzelnen Blätter vom Boden auf, wobei ihm Tora schuldbewusst half. „Nun, kann ich das wieder gut machen, indem ich Sie zu einem Kaffee einlade?“, fragte er mit einem entwaffnenden Lächeln, doch die Miene des anderen blieb wie es war. Ernst mit einem Hauch von Verwirrung. „Aber ich habe Sie angerempelt.“ „Dann können Sie mich ja einladen.“ „Dreiste Vorstellung. Tut mir Leid, aber ich muss jetzt auch schon weiter. Ich habe in zehn Minuten einen Termin beim Vorsprechen für meine nächste Synchronisationsrolle.“ „Geben Sie mir ihre Nummer? Dann können wir einen Termin machen?“, versuchte es Tora erneut, der von dem malerisch perfekten Antlitz seines Gegenübers überwältigt war. „Sprechen Sie mit meinem Anwalt. Ich muss jetzt wirklich los.“, beendete der Anzugträger den kurzzeitigen Dialog, reichte dem Schwarzhaarigen mit einem kurzen Blick ein Kärtchen, bevor er um die nächste Abbiegung hechtete. „Sportlich, trainiert, gut verdienend, talentiert, elegant, schneller Wegrenner und ein Schönling durch und durch.“, zählte Tora fasziniert auf und besah sich das Kärtchen von dem Anwalt dieses Schönlings. „Ach herrje... Da hab ich mir wieder ein neues Date eingehandelt. Die Sache mit dem Anwalt finde ich allerdings merkwürdig. Gackt-sama. Von dem Anwalt muss ich schon mal gehört haben...“
 

„Tora!“, wurde er wieder gerufen und ließ ihn genervt herum fahren. „Ja doch!“, schnauzte er und steckte das Kärtchen in seine Brusttasche.
 

Was er allerdings nicht bemerkt hatte war, wie jemand, der etwas kürzer war als er selbst, recht eingeschüchtert vor ihm stand und mit großen Augen zu ihm auf sah. Einen Zuckerschock-Quietschanfall hinunter schluckend, musterte Tora den Fremden neugierig. „Na woher kommst du denn auf einmal, Chibi hm?“, wollte er wissen und druckte belustigt auf, als der Kleinere sich verwirrt umsah und dann verwundert auf sich selbst zeigte. „Ja du, Chibi.“ „A-aber mein Name ist doch Hiroto.“, stellte der Kleinere sich vor und legte den Kopf schief. „Da du mir vorher deinen Namen nicht nanntest, musste ich dich eben Chibi nennen.“, erklärte Tora seltsam vertraut und legte einen Arm um den Kleineren. „Was macht so ein Süßer wie du hier im gefährlichen Raubtierbereich? Weißt du nicht, das es hier durchaus gefährlich werden kann? Wo sind deine Eltern, hm?“ Schmollend verzog Hiroto den Mund. „Ich bin 22.“, meinte er patzig und knuffte Tora von sich, der ihn überrascht musterte. „Woa dann sorry! Manchmal ist mein Mund etwas vorschnell.“ „Nun ich hoffe, das ist bei Verhandlungen nicht der Fall, denn-“ „Und wie erwachsen zu reden kannst! Das ist ja -“ „Du nimmst mich nicht ernst oder was ist dein Problem?“, schnitt Hiroto dem anderen das Wort ab und sah mit zusammen gezogenen Brauen auf. Sich verlegen durch's Haar streichend, zuckte Tora mit den Schultern. „Tut mir Leid. Du könntest mein kleiner Bruder sein, den ich mir immer gewünscht habe.“ „Äh... Okay, so genau wollte ich es doch nicht wissen. Nun, kann man mit dir im Namen des Zoos Verhandlungen treiben, oder muss ich deinen Chef aufsuchen? Und verzeih mir bitte, das ich dich duze, aber ich wurde ja auch nicht gefragt.“ Beeindruckt musterte Tora Hiroto erneut. „Warum geht es denn? Kommt auf den Fall an. Tut mir Leid mit dem „du“, aber ich dachte, das ist okay...?“ „Nun, ist ja auch egal. Ich bin bei sowas nie besonders sauer. Macht es alles doch viel einfacher. Nun zum ernsteren Teil. Ich besitze ein kleines Tierheim und das quillt mit den verschiedensten Tieren nur so über, das ich alle in kleine Käfige sperren muss. Deshalb bin ich hier, um so viele Tiere wie nur möglich an den Zoo zu verkaufen, damit sie größere Käfige bekommen und mehrere Artgenossen und damit sie so angesehen werden, wie sie es verdienen. Nämlich mit Bewunderung.“, erklärte Hiroto und gestikulierte wild mit den Armen, woraufhin Tora lachen musste. „Machst du dich jetzt auch noch lustig über mich?!“ „Sorry, aber das sah jetzt einfach zu niedlich aus. Kann ich mir deinen Laden ansehen und dann entscheiden, wie viele Tiere wir benötigen könnten? Was für Tiere sind es denn? Ich muss vorher noch mit meinem Chef reden. Bloß weg hier. Die wollen nur, das ich arbeite.“, lachte Tora und freute sich über ein kleines, belustigtes Schmunzeln in Hirotos Gesicht. „Nun ich habe verschiedene Schlangen, Eidechsen, zwei Vogelspinnen, Mäuse – und nein, die gebe ich nicht als Futtertiere weg - , Papageien, Wellensittiche, Hunde, Katzen und Schildkröten hab ich noch drei.“, zählte Hiroto an den Fingern auf, während es hinter Toras Stirn zu rattern begann. „Die exotischen Tiere werde ich mir gerne ansehen. Hunde und Katzen nimmt kein Zoo. Papageien haben wir, aber Wellensittiche... Da müsst ich wirklich nachfragen. Hier im Ueno Zoo sind eher die Exoten und ich kenne nicht jede Ecke, da ich größtenteils in diesem Bereich hier arbeite.“ Verstehend nickte Hiroto. „Hauptsache einige der Tiere finden ein schöneres Heim.“ Lächelnd nickte Tora. „Wartest du hier? Ich bin eben bei meinem Chef.“ „Klar.“
 

~+~
 

Rechtschreibfehler sind gratis.
 

Edit: Pooh ist Fiktion ne. Kenn mich bei Alice nine. nicht so aus, wenn's um private Dinge geht.
 

Was meint ihr?

NaoxHiroto

oder

ToraxHiroto?
 

Owari



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  xHan_Ichiban
2010-11-08T19:09:46+00:00 08.11.2010 20:09
Achja, teilweise war es natürlich auch ziemlich mitreissend und emotional xD.
(muss immer noch lachen :D)
Also nein. Ernsthaft :)
Ich fühl immer mit Hitsugi mit. Aber irgendwie nur mit ihm. Hm. Ich mag den jungen mann halt^^

Von:  xHan_Ichiban
2010-11-08T19:04:22+00:00 08.11.2010 20:04
also ich find ja beides süss, aber irgendwie eher Tora x Hiroto... Oder? Hm. Wie wär's mit nem 3er??? xDDD so wie Saga, Maya & Hitsugi das jetzt vorhaben..
Also wo ich das gelesen hab dachte ich auch mein schwein pfeift.. xD
Aber ich hab mich köstlich amüsiert darüber.. Die vorstellung ist zu ulkig - obwohl ich es mir lieber nicht vorstellen sollte *lach*
Naja, jedem das seine..
Und dann der harte Saga total verzweifelt und hilflos mit dem kleinen pooh :D
Achja, und seit wann sind ampeln blau? ö.ö hab ich was verpasst? Hm.
Auf jeden fall scheint's ganz schön drunter und drüber zu gehen in dem zirkus - dessen name ich schon wieder vergessen hab *gg*
Tora is ja auch eher einer von der extrovertierten sorte oder?
Macht der sich erst mal ran *atomrofl* ahahahaa~ ich kann nich mehr.. *rumrollt*
Aiaiai, ja.
Und dann der spruch von Tora dass sein mund manchmal zu vorschnell is.. xDDDDDD
Boah ich kann nich mehr - das gibt dem ganzen echt den rest :D
Naja, ich les dann mal weiter - mit spass in den backen..

Liebsten grüße, Yuki
Von:  _Nyoko_
2010-05-22T11:40:16+00:00 22.05.2010 13:40
Wie süß, Saga und ein Hundewelpe^^ (ich dachte ja eigentlich, der Welpe wäre Chiko, als er in der story aufgetaucht ist, aber pooh ist auch ein süßer name xD)
ob die Sache mit mya, hitsu und saga wohl gut geht?
*skeptisch guckt*^^
und ich frag mich langsam echt, was gackt mit der ganzen Sache zu tun hat.
Ich freu mich schon auf das nächste kapitel.
Von:  xX_REBELL_Xx
2010-05-20T21:29:19+00:00 20.05.2010 23:29
aaaaaaaaaaaaaaaaaaaah~
es ist toll...
*schwärm*
*kopfkino hatte*
xD
die szenen mit maya hitsu und saga~
einfach toll...
auch die idee mit der lösung und so, einfach genial!
mehr kann ich auch schon nicht dazu sagen xD~

lg

tsutsu
Von:  cookie-monster-kyo
2010-05-20T10:46:32+00:00 20.05.2010 12:46
so.. das hasu nun davon..
ich weis nich ob ich an nem zuckerschock sterben soll oder nich XD"
das war echt total süß <3333
wobei du mich teilweise fast dazu gebracht hast, meinen saga zu hassen û.u
aber egal XDDD
freu mich schon wenns weiter geht
*dumm grins*


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