Zum Inhalt der Seite

Change our world with love

Sequel zu: "Die Clownarmee"
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Musik ist Gefühl in allen Facetten und Gefühl ist Musik, die verbindet

Dieses Kapitel widme ich meinen Kommi-Schreibern des vorigen Kapitels: TomorrowJoe, cookie-monster-kyo, xX_REBELL_Xx und SchokokeksYuki
 

Ich möchte mich für die lange Wartezeit entschuldigen, aber seit ich mein Abi habe, geht es hier drunter und drüber und wahrscheinlich werde ich demnächst auch umziehen und eine Ausbildung beginnen. Eine Wartezeit wird also wieder auf euch zukommen, da ich, wie ihr sehen könnt, mich nicht kurz fassen kann und privat viel zu tun habe.
 

Dieses Kapitel ist nicht gebatet.

Fehler sind Gratis.
 

Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen.
 

Doch zuvor noch eines: die Jungs gehören nicht mir, nur Pooh.
 

Und etwas für die Takeru-Fans: Ich bin auch ein Fan von ihm und soooo crazy, wie ich ihn hier beschreibe, ist er nicht. Ich übertreibe gerne, da ich Charaktere benötige, um Humor zu erzeugen. Wer damit nicht klar kommt, sollte die FF nicht lesen.
 

~+~+~+~
 

„Okay, dann bin ich wieder.“, rief Tora und winkte Hiroto grinsend zu, während er näher kam. „Ich habe mit ihm gesprochen. Ich soll mir den Zustand der Tiere ansehen und wir würden dann Morgen mit unserem Transportfahrzeug mit Ersatzkäfigen oder Aquarien die Tier abholen, die wir nehmen. Ist das Tierheim weit von hier entfernt?“, setzte er fragend fort und sah Hiroto abwartend an, der erleichtert lächelnd zu ihm aufsah. „Freut mich, dass es so schnell klappt. Sehr weit nicht. Etwas weiter als der Zirkus, der noch vor einigen Tagen hier in der Gegend war.“ „Ahh~ Leider konnte ich mir den nicht einmal ansehen.“, meinte Tora und schob schmollend die Unterlippe vor. „Können wir dann?“, erinnerte ihn Hiroto schmunzelnd und wandte sich um, um in die entsprechende Richtung davon zu gehen. Tora folgte ihm, sah sich jedoch immer wieder verzückt nach seinen Schätzen um, den Tigern.
 

„Wie kommt es eigentlich, das du ein Tierheim besitzt?“, wollte Tora dann irgendwann interessiert wissen, nachdem sie den Ueno Zoo verlassen hatten und die Stille zwischen ihnen ihm unangenehm wurde. Überrascht warf Hiroto einen Blick zur Seite, bevor er sich wieder auf den Weg konzentrierte. „Den... hab ich von meinem Dad geerbt.“ „Oh... Tut mir Leid.“ „Schon okay.“ „Mhm... Und warum wolltest du ihn behalten? Ist es keine seelische Last, etwas von deinem... Dad aufzubewahren und jeden Tag an ihn zurück erinnert zu werden?“, wollte Tora wissen und warf Hiroto einen nachdenklichen Blick zu. Dieser war erstaunt über Toras plötzlichen Stimmungswechsel von albern und frech auf ernst. Etwas geknickt zuckte er mit den Schultern. „Ich kann die Tier auch nicht im Stich lassen. Es gibt genügend Tiere, die ein Heim suchen und die kommen eben zu mir. Es freut mich, ihnen helfen zu können. So wird die Welt doch gleich ein wenig schöner.“ „Aber macht es dich wirklich glücklich? Du sagtest doch, du hättest nur kleine Käfige. Das kann einen Tierfreund doch nicht glücklich machen.“ Hiroto schluckte. „H-hai, das stimmt. Es macht mich nicht... glücklich.“ „Hm... Wann würdest du den Laden aufgeben wollen? Wenn alle Tiere raus sind?“ Mit einem Schmunzeln auf den Lippen, sah Hiroto nun doch auf und blieb stehen. Verwundert tat es ihm Tora gleich. „Hab ich was Falsches gesagt? Tut mir Leid.“ Doch Hiroto ignorierte Toras Entschuldigung und musterte den Größeren eindringlich. „Warum interessiert es dich? Du kennst mich doch gar nicht?“ „Das ist doch unwichtig. Ich kann dich gut leiden und du bist ein Tierfreund, wie ich.“ „Warum?“ Tora seufzte, zuckte dann mit den Schultern. „Ist halt so.“ „Hm...“, machte Hiroto, der nicht ganz zufrieden mit Toras Antwort war, aber merkte er auch, das keine aussagekräftige Antwort mehr folgen würde und so drehte er sich wieder um 45°, um den zuvor angeschlagenen Weg, weiter entlang zu gehen. Der Schwarzhaarige folgte ihm. „Bei entstehender Symphatie kann man keine Antwort finden, Hiroto.“, entschuldigte sich Tora etwas hilflos und sah sich um. „War hier nicht der Zirkus?“ „Ja, das war er.“, erwiderte Hiroto nun etwas fröhlicher gestimmt. Tora hatte ja recht. Doch lieber auf Nummer sicher gehen, als verarscht zu werden. Dennoch blieb er lieber vorsichtig. Man wusste ja nie.
 

„Wenn der Zirkus wieder da ist, muss ich unbedingt dorthin!“, meinte Tora mit funkelnden Augen und besah sich staunend den riesigen, freien Platz.
 

„Das möchte ich auch. Kommst du, Tora?“
 

Überrascht blinzelte dieser und drehte den Kopf in Hirotos Richtung. „Woher weißt du denn meinen Spitznamen?“
 

„So... So wurdest du doch gerufen im Zoo, oder nicht?“, fragte Hiroto unsicher.
 

„Ah ja~ Hatte mich nämlich gar nicht vorgestellt, wie mir einfiel.“
 

„Nun das liegt an deiner Unhöflichkeit.“, meinte Hiroto mit gehobener Braue und wurde kurze zeit später, nachdem Tora entschuldigend grinsend an ihn heran getreten war, in die Seite geknufft und sogleich wieder an den Schwarzhaarigen gezogen, was Hiroto erst erschrocken aufquieken und dann aufmurren ließ.
 

„Das... sind harte, aber wohl teilweise wahre Worte. Sorry nochmal. Ich kann auch anders. Wirklich.“, versicherte Tora dem Kürzeren grinsend, der sich mit seinen Händen gegen Tora wegzustemmen versuchte. „Du bist halt niedlich und dann hat's Hirn ausgeschaltet.“, fügte Tora dem lachend hinzu und sah auf den brünetten Schopf Hirotos, merkte dann auch mal dessen Proteste. „Oh...!“, fiel es ihm etwas spät auf und nahm sofort etwas abstand, was Hirotos stolpern ließ. „Maaaaa~n“, motzte dieser und boxte Tora in die Seite. „Ich bin nicht niedlich.“, fügte er schmollend hinzu und versuchte seine roten Wangen mit den Händen zu verstecken. „Und gerade bist du's wieder.“, kicherte der Schwarzhaarige und pattete Hiroto auf den wuscheligen Schopf. „Schicksal.“, meinte er und wich einem weiteren Boxhieb aus. „Na na, wirst du wohl deinen Geschäftspartner nicht hauen?“, lachte Tora und tänzelte um Hiroto herum. „Du bist gemein.“, meinte dieser schmollend und sah mit grimmiger Miene, aber gespitzten Lippen und roten Wangen auf, was Tora einen unterdrückten Quietschanfall kostete und einen derben Zuckerschock dazu.
 

„Sag mal, schmeckst du auch so süß, wie du bist?“, platzte Tora heraus und wäre gerne im nächsten Moment mit dem Kopf voraus gegen eine x-beliebige Wand gerannt. Hirn einschalten!
 

Denn geschockt starrte ihn Hiroto nun mit rotem Kopf an und Tora versank in verlegenes Schweigen. Dann räusperte er sich, wollte etwas sagen - doch sah er eher wie ein Fisch auf den Trockenen aus – und sagte nichts. Was sollte man auch sagen? 'Upps... Ist mir so rausgerutscht.' oder 'War das nicht eine tolle Anmache? Setz ich normalerweise immer bei Frauen ein.' Könnte davon irgendetwas Hirotos fassungslosen Gesichtsausdruck nehmen?
 

„Ähhhhhhhm... Gehen wir weiter???“
 

„Toll gemacht, Tora. Sehr elegant rausgeredet.“, motzte der Selbige in Gedanken und wagte einen Blick zu Hiroto. Doch dieser hatte sich bereits schweigsam weggedreht und ging mit großen Schritten voran. Hechtend eilte Tora ihm nah. „Sorry wegen eben...“, murmelte er und wagte einen Seitenblick in das vor Scham errötete Gesicht, welches sofort weggedreht wurde. Verlegen räusperte sich Hiroto. „Hör einfach auf damit...“ Fragend sah Tora den immer schneller gehenden Hiroto nach. „Eh... Womit?“, wollte er wissen und lief dem Kürzeren nach, der erstaunlich flink sein konnte. Doch kaum hatte er Hiroto überholt, drehte er sich um und versperrte ihm den Weg. Genervt blieb der Brünette vor Tora stehen, funkelte ihn wütend entgegen. „Mit mir zu spielen! Können wir einfach dieses Geschäft hinter uns bringen, ja?“, fragte Hiroto schon fast verzweifelt und senkte verlegen den Blick.
 

„Oh... Schüchtern also.“, erkannte Tora gedanklich und nickte verständlich. „Wie ich schon sagte. Es tut mir Leid. Bin vom Typ her eben ziemlich... direkt.“ „Ich nicht, also gehen wir weiter, okay?“, versuchte es Hiroto erneut und ging an Tora vorbei. Sah vom Weitem das Hängeschild seines Tierheims, was ihn erleichtert seufzen ließ.
 

„Da vorn ist es.“, meinte Hiroto lächelnd und versuchte sich auf das kommende Verkaufsgespräch vorzubereiten und Toras aufdringliche Art zu verdrängen, um sich sicherer zu fühlen. Denn noch nie hatte er es mit solch einen Typ von Mann zu tun gehabt, geschweige denn so viele Komplimente bekommen, die ihn ganz wuschig machten. Und überhaupt... von einem Mann? Kopfschüttelnd wischte sich Hiroto diese Art von Gedanken aus dem Kopf und kramte in seinen Taschen nach dem Schlüssel zu seinem Laden.
 

„Ich spiele auch nicht mit dir. Ich meinte das alles ernst.“, meinte nun wieder Tora, der ihn wieder aufgeholt hatte und brachte Hiroto erneut aus dem Konzept und ließ ihn die nächsten Schritte vorwärts taumeln. Sich an der nächstbesten Wand anlehnend, rief sich Hiroto wieder zur Ordnung und schüttelte den Kopf. „Ignoriere ihn einfach...“, dachte er und schluckte schwer auf, als er Tora seufzen hörte. Verlegen wandte er den Blick gen Boden, während seine Wangen erneut vor Scham zu glühen begannen. „Du bringst dieses Geschäft hinter dich und dann ist er wieder weg.“, fügte er dem in Gedanken bei und erreichte mit nun zittrigen Beinen die Tür seines kleinen Geschäfts, welches für Tora wirkte, als wäre es zwischen zwei Wohnungen gepresst worden.
 

Schweigend folgte Tora in das Innere des Ladens, wo die Gäste mit erfreuten Geräuschen der unterschiedlichsten Tiere begrüßt wurden. Sofort hellten sich beider Gesichter auf und vergaßen für einen Moment die unangenehme Atmosphäre, die sich zwischen ihnen aufgebaut hatte.
 

„Das ist mein Laden!“, verkündete Hiroto erfreut und streckte die Arme aus. Lachend betrachtete Tora den Kürzeren und sah sich dann, nachdem Hirotos Arme verlegen sanken, schnell nach den Tieren um. Interessiert trat er näher an die Käfige. „Die sind wirklich klein.“ „Sagte ich ja.“, erwiderte Hiroto. „Hm... Kommt denn niemand vorbei, um die Tiere zu kaufen? Da sind doch richtige Prachtexemplare dabei. Niedliche Welpen, Kätzchen, farbenfrohe Wellensittiche,... Die scheinen alle quicklebendig zu sein.“ „Ich denke mal, es liegt am Standort.“, meinte Hiroto nachdenklich und faltete hoffnungsvoll die Hände zusammen. „Sind auch Tiere dabei, die der Zoo benötigen könnte?“, wollte er neugierig in Erfahrung bringen und versuchte einen Blick in Tora`s Gesicht zu erhaschen. Doch dieses hatte sich nun vollkommen interessiert den Tieren versprochen. „Und wie sieht es mit der Werbung aus?“, fragte Tora und besah sich die Spinnen, wobei er leicht das Gesicht verzog. Tiger mochte er. Große Tiere mochte er. Doch diese Spinnen waren ihm nicht Geheuer. „Ich hänge einmal im Monat einige Plakate in Einkaufszentren aus. Mir fehlt leider das Geld.“, erklärte Hiroto und biss sich geknickt auf die Unterlippe, um den Blick auf seine Finger zu lenken.
 

Doch richtete sich dieser wieder auf, als Tora ihm am Kinn fasste und es unter leichtem Druck aufrichtete. Überrascht, dann verwirrt und schließlich außer Fassung blickte er zu dem Schwarzhaarigen auf, der ihm herzlich lächelnd entgegen sah und nun von seinem Kinn abließ. „Hiroto, das traurige Gesicht steht dir nicht, okay? Ich kann dir zwar nicht bei deiner Werbung helfen, außer meinen Chef zu fragen, ob ich am Eingangstor unseres Zoos ein Werbeplakat von deinem Laden aufhängen könnte, wenn du noch eins hättest, aber wie wäre es denn mit einem zu deinem Charakter und deiner Leidenschaft für Tiere passendem Werbemittel?“, wollte Tora wissen und grinste dem Kürzeren entgegen. „U-und was...?“, entgegnete Hiroto mit großen Augen mit einer Gegenfrage, während seine Wangen sich leicht rosa von der sonstigen hellen Haut abhoben.
 

„Wie wäre es mit einem Hundekostüm?“, schlug der Schwarzhaarige vor, wuschelte Hiroto grinsend durch die Haare und wandte sich wieder an die Tiere. „Würde dem Laden bestimmt etwas bringen.“
 

Sich wie geistig abwesend die Haare zurecht zupfend, starrte Hiroto Toras Rückfront an. „Sowas hab ich noch da... von früher, sofern ich noch rein passe... Aber... warum passt denn ein Hund zu meinem Charakter?“, wollte Hiroto neugierig wissen und pustete sich eine ins Gesicht hängende Strähne aus diesem.
 

„Wenn ich dir das sage, bist du nur wieder sauer auf mich. Lassen wir das einfach.“

„A-aber das würde ich schon gerne wissen!“, widersprach Hiroto und wich einen Schritt zurück, als sich Tora mit einer ernsten Miene umdrehte. „Ano... so schlimm?“

„Hm?“, machte Tora verwirrt und hob die Brauen.

„Bin ich so tollpatschig wie ein Hund...? Oder vielleicht so dumm...? Wie man sagt...?“

„Wie kommst du denn jetzt darauf?“

„Du hast so komisch geguckt.“, nuschelte Hiroto und schob die Unterlippe vor.

Belustigt verdrehte Tora die Augen, trat jedoch näher, um Hiroto seine Hände auf den Schultern zu platzieren.

„Das wollte ich nicht. Ich wollte nur ergründen, ob du sauer werden würdest.“, erklärte der Schwarzhaarige und seufzte.

„Hast du`s?“

„Natürlich nicht. Ich kann ja nicht in deinen Kopf gucken.“

Verstehend nickte der Blondbraungesträhnte, sah aber immer noch abwartend Tora an.

Dieser legte erst fragend den Kopf schief, verstand aber dann oder glaubte es zumindest, was Hiroto von ihm wünschte.

„Bereit für die Wahrheit?“

Hastig nickte Hiroto und sah noch immer mit großen Augen auf. Er wusste zwar nicht, was ihn erwartete, aber wollte er lieber wissen, was Tora von ihm hielt, als es nicht zu tun. Er mochte es nicht zu wissen, was andere von ihm dachten. Vielleicht hatten sie ein schlechtes Bild von ihm vor Augen und er müsse es gerade rücken, um sich besser zu fühlen? Er schluckte. Noch immer lagen Toras Hände auf seinen Schultern und ließen ihn noch nervöser werden.

„Also gut...“, murmelte Tora und ließ den Kopf und musterte beunruhigt Hirotos auf ihn gerichteten, niedlichen Kulleraugen.

„Klingt vielleicht blöd...“, fing er an und wurde von Hiroto unterbrochen, dem vor Ungeduld und das Herz in der Brust pochte. „Tora~“, quengelte er, sodass dieser fragend die Brauen hob.

„Eh... Ja ja. Du bist ein eben einfach süß, wie so ein süßer Welpe zum Beispiel. Man möchte dich am liebsten die ganze Zeit knuddeln und um dich sorgen. Nur das du lieber die Freiheit genießt oder eben vorsichtig bist und das Feste suchst. Nicht verletzt werden möchtest, aber man Angst haben musst, das du zu naiv bist und das eben genau das geschieht.“, endete Tora erklärend und sah Hiroto abwartend, ja leicht besorgt an, aus Sorge, er könne sich etwas aufgrund seines roten Gesichts antun. Seufzend ließ er die Arme sinken und nahm etwas Sicherheitsabstand. „Lass und das hier lieber schnell hinter uns bringen, bevor dir noch etwas platzt.“, meinte er und wandte sich mühsam von dem Jüngeren ab. „Ich hatte dich ja gewarnt...“, murmelte er und biss ich auf die Unterlippe.
 

Hiroto hingegen, starrte noch immer fassungslos und mit wild klopfendem Herzen zu Tora auf, der sich jedoch abgewandt hatte. „Wow... Sowas hat echt noch niemand zu mir gesagt... Das war... wow...“, dachte er und rang um Fassung. „D-du machst mich noch wahnsinnig, Tora... In so kurzer Zeit, so viele Worte über einen fremden Charakter zu finden und dann auch noch Wahres zu sprechen... Also das mit dem frei sein, statt flüchtige Liebe und lieber vorsichtig, als tollpatschig oder naiv...“, zählte Hiroto hastig auf und biss sich selbst, um die Welle an Worte zu stoppen, auf die Zunge. „Danke für die Komplimente. Dennoch... Ja, hast du Recht. Lass uns weiter machen.“, stimmte er schnell zu und nickte hastig. „Das war zwar rührend, aber... werden wir uns danach wohl nicht mehr sehen. Also cut!“, rief sich Hiroto in Gedanken zur Ordnung und fuhr mit der Hand über sein Gesicht.
 

Nur kurz hatte Tora in seiner Arbeit gestoppt, hatte seinen Worten gelauscht und verharrte noch einen Moment länger, als dieser ihn schließlich zustimmte und wieder so 'kalt' wie zuvor wirkte. „Gut.“, meinte er knapp, nahm einen Zettel zur Hand und schrieb konzentriert die Menge an Arten auf, die er für den Zoo mitnehmen würde. Nicht jetzt, aber er oder ein anderer Kollege würden sie am nächsten Morgen abholen kommen. Mit Wagen und größeren Ersatzkäfigen, bis sie im Zoo noch Größeren zugeordnet werden würden.
 

Nachdenklich ließ Hiroto seinen Blick schweifen und seufzte. „Bei Saga war ich verzweifelt... Ja, etwas anhänglich... Nur wegen Pooh!“, dachte er und nickte bekräftigend.
 

„Also bist du einverstanden?“, wollte Tora wissen und musterte Hiroto nachdenklich. „Hast du mir überhaupt zugehört?“
 

„W-was? Oh! Nein, tut mir Leid. Kannst du bitte das Gesagte noch einmal wiederholen?“
 

Schmunzelnd betrachtete Tora den Kürzeren, der verlegen zu ihm auf sah und nickte seufzend.

„Der Zoo würde sich für einige der Tiere interessieren. Ich habe sie hier aufgeschrieben, kann sie auch gerne benennen, wenn du möchtest, das ich dadurch länger bleibe, doch würde erst Morgen früh jemand vorbeikommen, um die Tiere abzuholen. Ist das okay?“
 

„J-ja, wunderbar! Bin ich froh, das ihr wirklich welche nehmt. Ich kann mir die Liste gerne ansehen und die Tier auf ihren Abtransport vorbereiten.“, meinte Hiroto und näherte sich Tora, um ihm den Zettel aus der Hand zu nehmen, den dieser ihm hin hielt.
 

„Okay, mach das. Wichtig ist jedoch noch der Preis, bevor ich's vergesse.“

„Die Preise stehen hier... warte mal eben...“, bat Hiroto geschäftig und wuselte zur Kasse, neben der er ein Kärtchen mit den Preisen stehen hatte. „Viel wird es nicht sein. Ich bin ja froh, wenn die Tiere ein neues zu Hause haben.“

„Aber Hiroto, du brauchst Geld um zu überleben.“, meinte Tora im besorgten Ton und erschrak Hiroto dadurch, das er unbemerkt näher getreten war und nun hinter ihm stand, um ihm das Kärtchen aus den zitternden Händen zu nehmen, bevor es vor Schreck fallen gelassen wurde. Wieder seufzte Tora und nahm schnell Abstand. „Tut mir Leid.“
 

„N-nein! Mir tut es Leid! Ich bin einfach zu schreckhaft.“, entschuldigte sich Hioto und betrachtete Tora nervös, wie er sich die Preise durch ließ.
 

„Sind die Preise zu hoch?“, wollte er wissen.

„Nein, eher zu niedrig. Kannst du damit überhaupt die Miete dieses Ladens und deines zu Hauses finanzieren? Das Futter bezahlen, welches die Tiere jeden Tag auf`s Neue benötigen? Dein Essen finanzieren?“, erwiderte Tora mit Gegenfragen und sah wieder auf. Wirkte besorgt, was Hiroto unsicher werden ließ. „Hm... Mein Opa hat genug Geld-“, fing er an zu erklären, als Tora ihn harsch unterbrach.

„Du kannst dich nicht auf den Reserven deines verstorbenes Opas ausruhen, Hiroto. Nun bin ich nicht ein Familienmitglied, dass das Recht hat, dir rein zu reden, aber sie kannst du auf Dauer nicht glücklich werden. Du kannst deine Existenz nicht für diese Tiere opfern. Es...“, fing er an und unterbrach sich kopfschüttelnd. „Tut mir Leid. Das geht mich nun wirklich nichts an. Ich mag es nur nicht sehen, wie gutherzige Menschen enden. Die Preise sind günstig für den Zoo. Die Tiere werden Morgen abgeholt und ich hoffe, du wirst die Tiere alle los, damit du dich vielleicht von diesem Laden trennen kannst. Es wäre das Schlaueste. Schließlich hast du noch dein ganzes Leben vor dir. Ach... Ich tu`s schon wieder. Verzeih mir die direkte Art. Ich geh wohl besser und sag meinem Chef noch Bescheid. Wie es aussieht, scheint es bald regnen zu wollen.“
 

Während des Redens, hatte Hiroto mit den Tränen zu kämpfen. Nicht wegen den Vorwürfen, sondern weil Tora so rührende Worte für ihn, einem Fremden, übrig hatte. Schniefend stolperte er mit weichen Knien auf Tora zu, der verwundert einen Schritt zurück tritt, und warf sich an dessen Brust, um seine Arme um ihn zu schlingen. Irritiert starrte Tora den blondbraungessträhnten Schopf an und spürte, wie etwas seine Shirt benässte, das zwischen der offenen Jacke hervorlugte. Sprachlos schlang nun auch er, zögernd zwar, die Arme um den Kürzeren.

„H-Hiroto...? Hab ich dich zum weinen gebracht...? Es tut mir ehrlich Leid. Das wollte ich nicht.“ Ich hab schon oft Schwierigkeiten wegen meinem losen Mundwerk bekommen. Und nun wieder das... Tut mir Leid. Am besten ich gehe jetzt und verschwinde aus deinem Leben.“, meinte Tora und löste die kurze Umarmung seinerseits, die Hiroto hatte trösten sollen.
 

„N-nein!“, schluchzte Hiroto aufgelöst, dessen Mauer gebrochen war. Wieder friss die Verzweiflung sich in sein Herz und ließ ihn schwach werden. Tora hatte so Recht...
 

„Ähm... nicht...? Was „nein“?“, fragte der Schwarzhaarige verwirrt und ließ seine Hand kurz über Hirotos Schopf ruhen, unschlüssig, ob er ihn trösten sollte.
 

„Du kannst doch jetzt nicht gehen...“, murmelte der Tierheimbesitzer und Tora`s Gesicht machte wieder dem eines Besorgtem platz. „Sag das doch gleich...“, erwiderte der Größere, sah sich nach einem Stuhl um und dirigierte Hiroto dort hin. Nicht, um ihn in diesen zu bugsieren, sondern um sich selbst darauf zu setzen und den Kleineren auf seinen Schoß zu ziehen. Dieser erstarrte erschrocken in seinem Schluchzen und traute sich nicht, sich zu bewegen, weder an Tora zu schmiegen. Wie surreal diese Situation gerade wirkte. Doch war es nicht Hiroto gewesen, der Tora nicht so schnell gehen lassen wollte?
 

„Sag, wenn ich aufhören soll.“, flüsterte Tora beruhigend und zog Hiroto an sich, um ihn tröstend zu umarmen und sanft über dessen Rücken zu streichen. Doch Hiroto war zu verstört, um angemessen zu reagieren. Mit aufgerissenen Augen, betrachtete er nun unfreiwillig Toras sich hebende und senkende Brust, da sein Gesicht an dessen Oberkörper gepresst worden war. Auch war sie durchtrainiert, das spürte Hiroto mit auf vor Aufregung schlagendem Herzen. Seine Tränen waren versiegt. Viel zu sehr fesselte ihn diese Situation, die er zu seinem Erstaunen, immer mehr zu genießen schien. „Hm... Wenn ich Tora beschreiben sollte, könnte ich sagen, er sei ein Schmusetiger. Direkt zeigt er Krallen, ist aber fürsorglich wie ein großer Bruder und er mag Tiger.“, dachte Hiroto und allmählich lockerte sich seine angespannte Haltung. „Warum bist du so zu mir?“, wollte er wissen und schloss die Augen. „Ich... weiß es nicht... Du könntest mein kleiner Bruder sein, den ich nie hatte. Du weckst meinen Beschützerinstinkt. Vielleicht deshalb.“ „Aber wir kennen uns jetzt vielleicht seit einer Stunde und kennen uns auch nicht wirklich.“ „Manchmal reicht eben eine Sekunde allein, um Verbundenheit zu entwickeln.“ „Hm... Ich will nicht, das wir uns nicht mehr sehen. Ist das egoistisch? Ich... mag dich irgendwie.“, nuschelte Hiroto verlegen und verdeckte sein Gesicht, indem er es ganz an Tora presste. Dieser senkte lächelnd den Kopf und legte ihn an Hiroto`s Kopf ab. „Nein, ist es nicht. Was wirst du wegen deinem Laden machen?“ „Werbung. Ganz viel Werbung... Und dann... den Laden verkaufen, denk ich...“ „Mhm... Du musst das nicht tun, nur weil ich das gesagt habe.“ „Es war aber richtig...“ „Oh... Hm...“, machte Tora und strich Hiroto weiterhin über den Rücken. „Dann ist es eine richtige Entscheidung.“ „Dank dir.“ „Mhm... Quatsch.“ „Doch.“, widersprach Hiroto und sah auf. „Hm... Macht dir das nichts aus?“ „Was?“ „Das ich hier wie ein kleines Kind auf deinen Schoß sitze...?“ „Ich hab dich doch rauf gezogen.“ Lächelnd nickte den Blondbraungesträhnte. „Und du weinst auch gar nicht mehr.“, fuhr Tora grinsend fort und wuschelte Hiroto durch die Haare, der nur halbherzig nach Tora`s Hand ausschlug. „Lass das.“, murrte er zusätzlich und schob die Unterlippe vor. „Wer von uns ist jetzt das Tigerchen, Hm?“, lachte Tora und Hiroto erschrak. „Kann der Gedanken lesen?!“, fragte er sich und starrte Tora wohl so erstaunt an, das dieser sich beinahe an seinem Lachen verschluckte. „Hab ich was Falsches gesagt? Tut mir Leid.“ „A-also nein... nicht wirklich...“ „Hm?“ Verwirrt hob Tora die Brauen, als die dunklen Wolken außerhalb ihre Tränen ausschütteten, welche nun gegen das Schaufenster prasselten und ihn aufblicken ließen. „Mist.“, fluchte er leise und strich sich die Haare aus dem Gesicht. Seine Arme hatten sich inzwischen von Hiroto gelöst, der nun vorsichtig von seiner Wärmequelle hinunterrutschte, um wieder auf eigenen Beinen stehen zu können. Fragend blickte der Schwarzhaarige ihm nach und stand dann selbst auf. „Ich dachte nur, du könntest Gedanken leisen... weil... ja weil ich dich für einen Schmustiger gehalten habe... haha...“, lachte Hiroto verlegen und schob die Zeigefinger seiner Hände aneinander auseinander. „Schmuse... tiger?“, wiederholte Tora überrascht und unwillkürlich zeichnete sich ein breites Grinsen in seinem Gesicht ab. „So hat mich noch niemand genannt.“ „Und mir hat noch niemand so viele Komplimente gemacht oder war so lieb zu mir gewesen, wie du.“
 

Es brauchte verstrichene Sekunden, um die aufkommende, aber nicht unangenehme Stille zu durchbrechen.
 

„Ich geh dann wohl lieber.“, warf Tora verlegen ein und machte sich auf dem Weg zur Tür.

„Sehen wir uns wieder?“, fragte Hiroto hoffnungsvoll.

„Die Situation erinnert mich an einen Kitschfilm... Ja, bestimmt, Hiroto.“

„Warte noch!“

„Hm?“, machte Tora und drehte sich um. Kaum hatte er dies getan, spürte er etwas an seiner Brust, das auf diese, aufgrund der Drehung, einschlug. Verwundert senkte er den Blick und erkannte einen...

„T`schuldigung. Den wirst du brauchen.“, meinte Hiroto und drückte Tora seinen einzigen Regenschirm an die Brust.

„Danke. Hast du noch einen?“

„Warum?“, wollte Hiroto verwirrt wissen und legte den Kopf schief. Kopfschüttelnd tippte ihn Tota gegen die Stirn. „Weil du auch einen brauchst, Dummerchen.“ „Hey!“, beschwerte sich Hiroto halbherzig über diesen Spitznamen und knuffte Tora in die Seite, sodass dieser wieder von ihm abließ.

Sekunden später hatte er dafür Hiroto selbst wieder an sich kleben, der seine Arme um Toras Taille geschlungen hatte. „Ja, hab ich.“, log Hiroto und versteckte seine roten Wangen an Toras Brust, nachdem der Regenschirm von dort aus in Toras Hand gesunken war. „Hm...“, machte der Schwarzhaarige und war mit Hirotos ausweichenden Antwort nicht gänzlich zufrieden. Ganz und gar nicht sogar. Kopfschüttelnd drückte er den Kürzeren an sich. „Wir sehen uns schon bald wieder, versprochen? Und wenn du deinen Laden nicht mehr hast, dann musst du mich eben im Zoo aufsuchen. Dann feiern wir, okay?“ „Nur wir beide?“ „Hast du keine anderen Freunde?“ „Ich bin noch nicht lange hier in Tokio.“ „Ach so.“ Tora seufzte. „Okay, dann mach dich für Morgen bereit. Ich geh dann mal. Mein Chef wartet bestimmt.“, meinte er und schob Hiroto lächelnd von sich. „Okay. Mach`s gut, Tora. Komm gut heim.“

„Danke, Kurzer.“

Murrend verengten sich Hirotos Augen zu Schlitzen.

„T'schuldigung, Hiroto.“

„Ich werd's überleben.“, erwiderte dieser und hob die Hand zum Abschied.
 

Nachdenklich biss sich Tora auf die Unterlippe und sah sich etwas hilflos um. „Du, ich glaub, dir ist da eine Spinne entlaufen.“, meinte er plötzlich und sah, wie Hiroto sich sofort umdrehte. Fast erschrocken dabei wirkte. „W-wirklich?!“, quietschte er und schluckte schwer vor Angst. Toras Gesichtszüge entgleisten. Das war jetzt nicht geplant gewesen...

„Du hast Angst vor Spinnen?“ „H-hai!“ Seufzend strich sich der Schwarzhaarige die Haare aus der Stirn. „Hm...“, machte er, legte den Schirm auf einem der Hundekäfige ab, in denen noch zwei kleine Welpen waren und somit nicht an diesem knabbern konnten, und ging an Hiroto vorbei, um so zu tun, als würde er tatsächlich nach dieser entlaufenden Spinne Ausschau halten. „Hum... doch nicht. Tut mir Leid. Das war wohl nur ein Schatten, der so Aussah wie eine.“

Erleichtert hörte er Hiroto aufseufzen.

„Kami sei Dank.“

„Bist wohl froh, wenn du die beiden Morgen los bist, hm?“

„Ja, sehr froh. Mir taten die Mäuse Leid, die ich hin und wieder opfern musste. Aber aus Platzgründen, bekommen die ja immer wieder Zuwachs. Wenn ich wieder mehr Platz habe, muss ich die Mäuse trennen. Das wird was.“

„Wir haben Schlangen im Zoo...?“

„Tora!“

„T'schuldigung. Ich wollte nur helfen.“

„Hm. Danke.“

„Gut, dann geh ich jetzt lieber.“

„Ja.“

„Hm...“

Hiroto auf die Schulter klopfend, versuchte der Schwarzhaarige nun eilig aus dem Laden zu kommen, doch...

„Tora, der Schirm!“
 

„Mist!“, fluchte dieser im Stillen, während hinter ihm der Regen niederschlug. Kurz kniff er die Augen zusammen, überlegte, was er tun sollte und sprang die Treppen mit einem Satz hinunter, als ihm nur eines einfiel: Wegrennen!
 

„Tora!“, rief Hiroto sofort, ahnungslos, da er glaubte, dieser hätte ihn nicht gehört. „Tora, warte! Du wirst doch ganz nass!“
 

Schnell zog Hiroto den Kopf wieder unter das Vordach, als ihn der Regen im nackten Nacken traf. „Hm... Baka. Hat der doch mit Absicht gemacht...“, murrte Hiroto und machte kehrt, um seinen Laden wieder zu betreten. Sein Blick fiel auf den von Nässe unberührten Regenschirm. Unmerklich bogen sich seine Mundwinkel zu einem Lächeln, während sich seine schlanken Finger um den Griff legten, den zuvor noch Tora berührt hatte. „Baka von Bruder...“, murmelte Hiroto und schloss für den Moment eines Blitzes, außerhalb des Ladens, die Augen. Erschrak nicht wesentlich. Eher die Tiere, die er nun zu beruhigen und vorzubereiten hatte auf ihren Umzug. „Also dann...“, setzte er euphorisch fort und sprach mit beruhigenden Worten auf seine Lieblinge ein... Abgesehen von den Spinnen natürlich...
 

~+~
 

Am nächsten Morgen...
 

„Los, ihr beiden. Wir müssen hier raus.“, rief Saga Hitsugi und Maya zu, die Köpfe aufeinander stapelnd, nebeneinander und schlafend im Zug nach Tokio saßen und nur durch zusätzliches an den Schulter rütteln aufschraken. „W-was?“, machte Maya verschlafen und streckte sich. „R-raus?“, machte hingegen Hitsugi und rieb sich die Augen und nach anfänglichen Aufstehproblemen den Hintern, auf das eine ältere Frau neben ihm pikiert die Nase abwand.
 

„Ja, wir sind gleich am Bahnhof! Vergesst eure Habseligkeiten nicht.“, warnte Saga, dem vor Euphorie und Tatandrang nur so strotzte. Schließlich würde er heute seinen Pooh abholen gehen und eine Wohnung für sie drei suchen. Und genau deshalb – und weil Hitsugi Sagas verkorksten Geschmack kannte – wollten die beiden mit ihm nach Tokio. Schließlich mussten sie auf ihr groß gewachsenen Baby aufpassen. Fehlte nur noch der Schnuller und...
 

„Hitsugi, nicht träumen! Aussteigen!“, rief Saga etwas genervt, nahm den Gepiercten schließlich an die Hand und führte ihn durch die Menge, die allmählich anschzuschwellen schien. „Maya, nicht abhängen lassen!“ „J-ja!“
 

„Meine Güte... Wie kann der vor Energie strotzen, während Hitsugi und ich, wie geknickte Strohhalme, ihm hinterher stolpern? Das ist doch nicht normal...“, dachte Maya schmunzelnd, hängte sich mit einer Hand an Hitsugis noch Freie und hielt mit der anderen den Träger seines Rucksacks fest, in der er auch Hitsugis weniges Hab und Gut stecken hatte. An Sagas Schulter hingegen, baumelte eine pinke Handtasche. Wenn das mal nicht schw-
 

„Maya, nicht träumen. Beweg deinen Knackarsch hier her!“, bellte Saga und Maya fuhr erschrocken zusammen.
 

„Saga!“, maulte Hitsugi und knuffte den Größeren in die Seite.

„Was? Darf ich das nicht sagen? Gut, dann... Lollischnute!“

„Saga!“, motzte nun Maya peinlich berührt. „Wir sind hier mitten auf dem Tokioter Bahnhof, halten Händchen und du gibst uns auch noch sehr unauffällige Spitznamen. Echt geil.“

„Meinetwegen kann hier jeder wissen, das ich auf heißen, geilen Se- Hey! Das war mein Fuß!“

„Kannst ihn auch behalten.“, meinte Hitsugi mit gehobener Braue und grinste. „Ein wenig unauffälliger bitte, sonst wird der Sex gekürzt.“

„Was vielleicht besser-“, wollte sich Maya einbringen, doch ein wenig über die anstrengende Nacht zu meckern, als ihn zwei strenge Blicke aufspießten. „Äh... Bin schon still.“

„Schließlich wolltest du Hitsugi-“

„Pssst! Saga, nicht hier bitte.“, unterbrach der Gepiercte, während seine Wangen rot aufleuchteten. „Muss ja nicht jeder wissen, was wir Gestern getrieben haben.“, meinte Hitsugi unbekümmert im leisen Ton und sah fragend auf, als Maya ihn in die Seite knuffte.

„Der Bahnhof hat Ohren. Schau mal, wie die gucken.“, wies Maya ihn auf zwei ältere Leute und einen Jugendlichen hin, die sich wohl beim Vorbeiquetschen gewünscht hätten, ihre Ohrengeräte würden nicht funktionieren oder sich verhört zu haben.

„Was?!“, schnaubte Hitsugi genervt und sah bedrohlich drein, was die drei Gaffer zum Weitergehen animierte.

„Hitsugi, du bist herrlich.“, meinte Saga lachend und klopfte dem Kleineren auf die Schulter.

„Was hab ich denn nun gemacht? Es war Sinn und Zweck der Aktion, die vor Angst flüchten zu sehen. Wenn die sich gleich in die Hose machen, kann ich doch nichts für.“

„Ah ja...“, machte Maya und grinste.
 

„Gehen wir? Takeru`s Café macht gleich auf und er wird sich sicher wundern, das ich ihn nicht, wie jeden Tag die letzten Tage, anrufe und nach Pooh ausfrage.“, bat Saga und dirigierte seine Küken in Richtung Ausgang.

„Der große, starke Saga, der sich Sorgen um seine kleine nicht honigschleckende, nicht honigfarbene Zeichentrickfilmfigur mit Hängeohren macht... Nein wie süß!“, betonte Maya ironisch und grinste.

„Du hast an-Brust-nuckelnden-Watteball vergessen.“, fügte Saga hinzu und zwickte den Lollischlecker in die Seite, was diesen erschrocken aufquietschen ließ. „Mäh du bist doof, Saga!“, maulte der Blonde und stolperte vorwärts.

„Und du bist'n Schaf.“, erwiderte der Brünette grinsend, was Hitsugi seufzen ließ.
 

„Das ist der Beginn einer wunderbaren Freundschaft...“
 

+~+
 

Mal auf Zehenspitzen stellend, mal so weit vorlaufend, das man Angst haben könne, er würde die Straße unter seinen Füßen Küssen, wenn er das Gleichgewicht auf der Bordsteinkante verlor oder mal Auf und Ab laufend, um seiner Aufregung und hoffentlich Wiedersehensfreude Platz zu schaffen, wartete Hiroto nun schon gefühlte Stunden auf einen näherkommenden Wagen mit weiträumiger Ladefläche, obwohl er erst seit 10 Minuten den Laden eröffnet hatte, darauf, das die Tiere aus seinem Tierheim für den Zoo abgeholt werden würde. Schon ganz warm war ihm durch das viele Laufen in diesem fellbesetzen Anzug und so fächelte sich der Blondbraungesträhnte stetig Luft zu.
 

Die Nacht war er fleißig gewesen. Er hatte zahlreiche Flyer fertig gestellt, und das Hundekostüm aus Kindertagen auf seine jetzige Größe erweitert. Zum Glück hatte er Omas Nähmaschine noch gefunden und ein paar Stoffreste aus alten Zeiten, in denen ihm seine Mutter dieses Kostüm angefertigt hatte.
 

Ein erfreutes Auflachen glitt über Hirotos vollen Lippen, nachdem tatsächlich ein großer, schwarzer Wagen um die Kurve herum gefahren kam und einen großes Volumen an Transportmöglichkeit offenbarte. „Ja!“, stieß der im Hundekostüm aus und freute sich wie ein kleines Kind... in dem Falle Hundejunges. „Hier her!“, rief er aufgeregt dem Fahrer entgegen und wedelte mit seinen Pfotenbesetzten Händen. Wenn er gekonnt hätte, würde seine Hundeschwanz nun wohl auch wedeln.
 

Doch als der Wagen näher kam und schließlich knapp vor ihm stoppte, war Hirotos Freude mit einem Mal vergessen. Seine Hände sanken, als würden sie plötzlich Tonnen wiegen, und seine Mundwinkel taten es gleich. Dort saß nicht Tora...
 

Hatte er den Schwarzhaarigen doch im Stillen sehnsüchtig und voller Hoffnung erwartet.
 

„Guten Morgen. Sie müssen wohl Hiroto-san sein, richtig?“, wollte der Fahrer mit einem freundlichen Lächeln wissen, nachdem er ausgestiegen war und die Wagenschnauze umrundet hatte.
 

„Ja, das bin ich. Hat Tora-san sie geschickt?“
 

„Tora? Ach richtig... der... Nein, der Zoodirektor hat mich geschickt.“, erklärte der Mann in Uniform und folgte dem verständlich nickenden Hiroto, der sich mit ernstem Gesicht seinem Laden zugewandt und mit hängenden Schultern hinein trottete.
 

„Dann zeige ich ihnen mal die Tiere.“, meinte er sachlich und hielt die Ladentür geöffnet, damit sein geschäftlicher Gast eintreten konnte.
 

Mit einem letzten, traurigen Blick auf die Straße – wohl in der Hoffnung, Tora würde um die Ecke und seinen Laden stürmen - , schloss sich die gläserne Tür hinter ihnen.
 

+~+
 

Seufzend kickte währenddessen eben Genannter im Zoo einen Kiesel von sich und betrachtete müde dessen Flugbahn. In den Händen hielt er jeweils zwei mit Futter befüllte Eimer.

Er musste an Hiroto denken, den er laut Rüge seines Chefs nicht besuchen sollte. Er hätte ja Gestern furchtbar lange getrödelt... Also musste er zur Strafe heute länger arbeiten. Dementsprechend müde war er auch, da er dafür früher aus dem Bette hatte kommen müssen.

Stöhnend, da das Gewicht der beiden gefüllten Eimer auf Dauer ihm auf den Rücken gingen, stellte er diese ab, um sich zu strecken.
 

„Wenigstens etwas kann ich noch tun, wenn ich schon viel zu früh hier bin.“, dachte der Schwarzhaarige und sah sich aufmerksam nach weiterem Personal um.

Da niemand zu erspähen war, zückte Tora sein Handy aus der hinteren Tasche seiner Hose und dazu ein Kärtchen aus seiner Brusttasche, auf der die Telefonnummer eines Anwalts vermerkt war.
 

„Gackt-sama.“, murmelte er leise und betrachtete schmunzelnd das säuberlich ausgedruckte, rechteckige Papier in seiner Hand. Sollte er anrufen...?
 

Doch waren seine Finger wohl schneller als der Entschluss, der noch getroffen werden musste, und so erschrak der Schwarzhaarige überrascht aus seinen Gedanken, als ihm ein bekanntes Tuten entgegen drang und kurz darauf eine angenehme Stimme.
 

Verwirrt blinzelte Tora, fasste sich dann aber relativ schnell, als sein ungeduldiger Gesprächspartner noch einmal nach hakte, wer ihn denn bitte störe.
 

„E-eh hier Tora!“, meldete er sich unsicher, während seine freie Hand wie von selbst in der Luft herum gestikulierte, nachdem die Karte des Anwalts in seiner Brusttasche verschwunden war.
 

„Wer?“, wurde verwirrt nachgefragt und Tora klatschte sich mit flachen Hand gegen die Stirn. Richtig. Er sprach hier nicht mit dem Mann, der ihm die Karte gegeben hatte, sondern mit dessen Anwalt.
 

„Ein Tierwärter aus dem Ueno Zoo, der mit ihrem Klient, dessen Name mir nicht genannt wurde, am gestrigen Tag in diesem, zusammengestoßen war. Er hat mir Ihre Karte gegeben und gemeint, ich solle Sie anrufen, wegen einem Termin, den ich gerne mit Ihrem Klienten vereinbaren würde. Entschuldigen Sie bitte, das ich Sie zu solch einer frühen Stunde störe, aber sonst hätte ich erst gegen Abend anrufen können.“
 

Ein Seufzen war zu hören, was Tora stutzig werden ließ. „Störe ich Sie gerade?“, wollte er sofort wissen und lauschte.
 

„Ich hätte nicht gedacht, das Sie noch anrufen. Natürlich erinnere ich mich an Gestern. Doch das Sie hartnäckig sind, hätte ich nicht gedacht. Sie wollen sich also immer noch mit mir treffen, weil Sie sich schuldig fühlen, seh ich das richtig?“, entgegnete Gackt und verwirrte Tora mit seinen Worten.
 

„S-Sie sind das?!“, stieß dieser überrascht aus, kaum hatte Gackt geendet.
 

„Ja, sagte ich Ihnen eben indirekt. Könnten wir nun bitte zum Wesentlichen kommen? Ich habe noch zu tun.“
 

„Also sind sie ihr eigener Anwalt? Wie verschärft ist das denn?“, lachte Tora belustigt und fuhr sich durch die Haare.
 

„Wenn Sie damit ein Problem haben, können wir das gerne vor Gericht ausfechten.“
 

„N-nein, nein!“, sagte Tora schnell und kämpfte das Lachen nieder. „Also schön, haben Sie heute Abend Zeit?“
 

Wieder ein Seufzen. „Wann?“, kam es schließlich etwas genervt von Gackt, dem eigenen Anwalt seiner selbst. „Ich hätte gegen 19 Uhr noch keinen Termin. Merkwürdig... Also können Sie?“, wollte Gackt wissen und schrieb dieses Treffen bereits in seinen überfüllten Terminkalendar. „Sie haben Glück, das wohl mein 19 Uhr Termin abgesagt hat.“
 

„19 Uhr? Na ja, das wird schon gehen. Wollen wir uns vielleicht im Café-“
 

„Wie wäre es, wenn wir uns im Restaurent Hilton treffen? Liegt etwa 250m vom Ueno Zoo entfernt. Da ich um 19,30Uhr einen Termin in der Nähe habe, wäre das Restaurent perfekt, oder?“, unterbrach ihn Gackt hektisch und versuchte sich während des Laufens zu seinem nächsten Termin ein paar Notizen in seinem Kalender zu machen, wobei sein Handy zwischen Schulter und Kopf eingeklemmt war und sein Aktenkoffer zwischen den Achseln der linken Seite steckte.
 

„Aber das Hilton ist teuer! Ich weiß nicht... Sagten Sie 19,30Uhr haben Sie den nächsten Termin? Ich hatte eher gedacht, wir würden etwas länger den Abend zusammen verbringen?“
 

„Dann lade ich Sie eben ein. Mein Teil der Schuld wäre damit also ausgeglichen?“
 

„Aber ich habe Sie doch angerempelt!“, erwiderte Tora leicht genervt und zog die Stirn kraus. „Na wenn sie wollen...“, fügte er seufzend hinzu, da er im Geheimen schon immer ein mal ins Hilton Restaurent gehen wollte und Gackt offensichtlich spendabel... Aber hatte er seine erste Frage nicht beantwortet!
 

„Sie haben meine Frage nicht beantwortet.“, merkte Gackt sachlich an, was Tora schmunzelnd die Brauen heben ließ. „Sie auch nicht meine. Ja, wäre sie. Obwohl ich meinte, Sie wären nicht dran schuld.“, erklärte Tora, obwohl er das feine Essen im Restaurent damit wohl vergessen konnte. Blöde Ehrlichkeit!
 

„Was hatten Sie denn gefragt?“, wollte Gackt wissen und schimpfte leise über ein Kind, das ihn anrempelte, wobei er fast seinen Kalender fallen gelassen hätte, den er nun versuchte irgendwie in seine Jackentasche zu befördern, wenn da nicht der Aktenkoffer wäre.

Ein verzweifelter Blick wurde auf seine Uhr am Handgelenk geworfen. „Ich komme noch zu spät!“, dachte er entsetzt und erhöhte das Tempo seines Laufschrittes.
 

„Wie lange Sie bleiben können?“
 

„Vielleicht 20 Minuten, wenn ich gut in Form bin. Es gibt Tage, da renne ich wohl wie eine Schnecke. So wie jetzt zum Beispiel. Wir treffen uns dann, Tora-san. Ich muss auflegen und die Beine in die Hand nehmen.“, verabschiedete sich Gackt und beendete das Gespräch, bevor Tora auch nur protestieren konnte.
 

„Was zum...?!“, machte Tora überrascht, musterte das Display seines Handys kritisch und seufzte schlussendlich. „Na wenigstens 20 Minuten. Da kann man sich gar nicht richtig kennen lernen...“, murmelte er etwas geknickt und steckte sein Handy ein.
 

„Tora!“
 

Der Gemeinte zuckte überrascht zusammen und hob den Kopf in die Richtung, aus der der Ruf kam.
 

„Du sollst arbeiten und nicht rumstehen! Es gibt da draußen eine Menge anderer, die nur danach lechzen, das deine Stelle frei wird. Also beweg dich.“
 

„Ja, ja...“, grummelte der Schwarzhaarige, ging etwas in die Knie und griff nach den Eimern, um im gestreckten Zustand mühsam voran zu schreiten. „Jeden Tag der gleiche Mist...“, seufzte er unzufrieden und näherte sich den Tigergehegen, die ihn von seiner getrübten Laune aufheitern konnten. „Wir verstehen uns oder? Schließlich seid ihr auch in einem Käfig eingefangen. Wenn ich nur wüsste, was ich tun könnte, um aus meinem auszubrechen...?“, warf er fragend auf und betrachtete die näher kommenden Tiger mit einem wehmütigen Blick. Urplötzlich lachte er auf und schüttelte darauf über sich selbst den Kopf. „Als ob ihr mir darauf antworten könntet. Ihr habt doch nur eines im Kopf: Frühstück. Na dann los...“
 

+~+
 

„Yuji? Könntest du bitte das Café öffnen? Pooh hat hier gerade ein niedliches Häufchen gesetzt.“, erklärte Takeru grinsend mit Schürze und zückte sein Handy, während er vor diesem Häufchen kniete. „Meinst du, Saga würde sich freuen, das auch zu sehen? Siehst aus wie diese Manga-Häufchen. Pooh hat Talent Mangaka zu werden! Pooh und die Häufchen von Saga-Ville.“, lachte er über seine eigenen Worte und sah auf, als Füße unweit des Häufchens vor ihm in sein Gesichtsfeld traten. Neugierig sah er auf.
 

„Ich dachte du scherzt? Das ist nicht dein Ernst oder, Takeru? Jetzt leg doch dein Handy weg.“, bat Yuji etwas verzweifelt und fuhr sich durch die bereits mehrfach gerauften Haare. Es machte einfach keinen Sinn die Haare zu kämmen, wenn entweder Takeru damit spielte und versuchte Zöpfchen zu machen oder man sich wegen Takeru die Haare des öfteren rauft. So oder so herrschte nach wenigen Minuten der Ordnung wieder Chaos auf seinem Kopf.
 

„Meinst du nicht, das sieht nach Kunst aus?“, erwiderte der Weißblonde verwirrt, musterte erst Pooh's Häufchen kritisch und schenkte dem Besitzer, der neben ihm saß und wohl verwirrt das Schauspiel betrachtet hatte, einen entschuldigenden Blick. „Siehst du, Pooh, ich sagte doch, er erkennt dein Talent nicht. Du wolltest ja wieder nicht auf mich hören. Jetzt muss ich dein Kunstwerk zerstören.“ „Takeru bitte, das ist nur Hundedreck. Mach es weg und ich mach den Laden auf. Fehlt nur noch, das ihr beiden Wetten abschließt und das Bild wäre komplett gewesen von einem durchgeknallten Hundebesitzer, den ich außerdem abgöttisch liebe. Manchmal zweifle selbst ich an meinem Verstand...“, seufzte der Blonde und hatte im nächsten Moment einen ihm zuherzenden Takeru an sich kleben. „Das hast du süß gesagt, Yuji.“, schnurrte Takeru grinsend und kraulte seinem Freund durch die Haare. „Aber Pooh ist noch nicht geschäftsfähig. Dazu fehlen noch ein paar Jährchen. Meinst du nicht auch?“ „Ich glaub, ich muss jetzt froh darüber sein, das du nicht auch noch mit Pooh's Kunst gespielt hast... Und ja, Pooh ist noch zu jung für deine Albernheiten.“, kommentierte Yuji lachend und setzte Takeru wieder auf den Füßen ab, die dieser beim Anspringen hoch gerissen hatte. Wenn Yuji berühmt wär, dann würde Takeru ganz sicher als weibliches Fangirl durchgehen... oder? Manchmal tastete er sogar, um ganz sicher zu gehen, Takeru's Brust ab, wenn ihm solch ein Bild in den Kopf schoss...
 

„Äh Yuji?“, machte Takeru mit unschuldiger Stimme und blickte mit großen Augen zu ihm auf. „Hm?“, erwiderte der Größere und schüttelte das Bild aus seinem Kopf. „Ja? Was denn?“
 

„Du weißt, ich liebe dich... Aber... Da draußen stehen Kunden und du... also...“, nuschelte Takeru immer verlegender werdend und schob Yuji's Hand mit entschuldigenden Blick von seiner Brust.
 

„Hm? Oh! Sorry Keru, ich war kurz in Gedanken.“, entschuldigte sich Yuji ebenso verlegen und sah lächelnd auf, nachdem sein weißblonder Freund ihm einen Kuss auf die Nasenspitze gegeben hatte.
 

„Solange du von mir träumst.“, gluckste dieser und drückte ihm den Ladenschlüssel in die Hand.

„Du machst auf und ich mach das hier weg.“, fügte er weniger verlegen seinen Worten hinzu und suchte in den Schubfächern unter der Kassentheke nach Plastikhandschuhen, um Pooh's künstlerisches Gebilde seiner vergangenen Mahlzeiten zu entsorgen, während Yuji mit einem festgewachsenen Lächeln zum Caféeingang schwebte.
 

Erst nach dem aufschließen und öffnen der Tür, holte ihn der Anblick dreier bekannter Gesichter zurück auf Erden und wusch ihm das Lächeln aus dem Gesicht, um den eines Überraschten zu weichen.
 

„M-Maya? Hitsugi? Saga???“, stieß er überrumpelt aus und kniff sich in die Wange, um sie sich dann wegen der Schmerzen zu reiben.
 

„Warum hab ich das Gefühl, das er sehr viel überraschter über mich ist, als über euch? Hattet ihr euch angekündigt?“, wollte Saga schmunzelnd wissen und sah mit gehobener Braue von Hitsugi zu Maya, die nur ahnungslos mit den Schultern zuckten. „Nein. Ich wusste gestern ja nicht mal, das ich mich heute wieder so viel bewegen muss.“, meinte Maya und blickte zu Hitsugi, der ihn breit grinsend und die Seite gepiekst hatte. „Immer noch nicht genug?“, raunte dieser anzüglich und Maya fiel es wie Schuppen von den Augen. „NEIN!“, rief er schon etwas entsetzt aus, denn heute wieder Sex... Das würde seine Kondition nicht mitmachen. „Nein?“, wiederholte Hitsugi überrascht, der damit nun wirklich nicht gerechnet hätte. „Ich wollte dich eigentlich nur auf den Arm nehmen.“ Mit großen Augen starrte Maya den Gepiercten an. Erst mit dessen überraschten Gesichtsausdruck, machte es bei Maya Klick. „Ich meinte: ja! Heute bloß nicht nochmal. Ich bin noch von Gestern erledigt. Das soll nicht heißen, das es ni-“, wollte Maya rot werdend erklären, bis Saga enttäuscht dazwischen fuhr: „Und wer soll unser neues Bett einweihen?“ Drei überraschte Augenpaare wanderten zu ihm. „Haben wir denn schon eines?“ „Noch nicht, aber wenn wir eine Wohnung gefunden haben, kaufen wir als erstes ein Bett.“, erklärte Saga wie selbstverständlich und wippte grinsend mit den Brauen. „Und was hältst du von einem Kühlschrank? Einer Waschmaschine? Einer Mikrowelle? Denn wie du weißt, mein Lieber, kann ich nicht kochen.“, erklärte Hitsugi mit kritischer Miene. „Vielleicht kann Maya kochen?“, warf Saga ein und sah hoffnungsvoll zu diesem auf. „Wenn ihr einen frühzeitigen Tot wünscht?“, entgegnete Maya verlegen grinsend und fuhr sich durch die Haare. „Gut, aber wehe du mutierst zur Hausfrau, Hitsugi.“ „Seh ich so aus?“ „Nein!“, lachte Saga und auch Maya und Hitsugi mussten lachen, was von einem mehr als verwirrten und ignoriert fühlenden Yuji beobachtet wurde.

„Ich hoffe, du hast Besichtigungstermine ausgemacht?“, wollte der Dompteur schmunzelnd wissen, nachdem er sich etwas beruhigt hatte.

Da nun fünf Augenpaare Saga musterten, noch dazu nach dieser pikanten Frage, ließ dieser seinen Blick über die Anwesenden schweifen, um auf ein anderes Thema abzulenken. Wie sollte er auch Termine ausmachen, wenn ihm die Idee mit der Wohnung erst heute Morgen gekommen und danach der Anblick der noch nackten Leiber einfach zu schön gewesen war, als sich an die Arbeit zu machen?
 

„Pooh!“, rief er dabei überrascht aus und streckte die Arme nach dem kleinen Welpen aus, der, seit er in Takeru's Arm mit nach draußen gekommen war, bereits unruhig in dessen Arme gezappelt hatte, sich nun aus Takeru's sich lockernder Umklammerung befreite, und Saga entgegen sprang...
 

„Oh!“, stieß Saga stöhnend aus, schlang die Arme wie automatisch unter und hinter Pooh, der ihm an die Brust gesprungen war und sah nun fassungslos an sich hinunter. „Mein Shirt!“, jammerte er genervt und stimmte in das Lachen seiner Freunde ein. Da hatte ihn wohl jemand wieder erkannt.
 

„Schön, das du gekommen bist, Saga.“, meinte Takeru ehrlich lächelnd und ging in sein Café, um ihren Gästen Platz zu machen, wobei er Yuji mit hinein zog. „Setzt euch doch.“, bat er und begrüßte Hitsugi mit einer kurzen Umarmung, der diese mit leisem Gemurmel erwiderte: „Ich befürchte, er hat keine Termine gemacht...“ „Es ist Saga.“, erwiderte Takeru erklärend und sah sich nun Maya gegenüber, nachdem Hitsugi nickend zur quietsche bunten Bank weiter gegangen war. „Hey...“, murmelte der Größere ein wenig verlegen und musterte Takeru. „Ich bin froh, das dir nicht passiert ist.“ „Danke, Maya.“

Vielleicht um sich eine Bestätigung zu holen, sah Maya zu Yuji auf, der ihm ohne weiteres auffordernd zu nickte. Erst dann umarmte der Blonde Takeru, bevor er wieder von ihm abließ.
 

„Nicht das du glaubst, das wird alltäglich, aber du darfst knuddeln kommen.“, erlaubte Saga grinsend den Café-Besitzer, der sich dies nicht zweimal sagen lassen musste und nun seitlich, wegen Pooh, an diesem mehr hing als stand. „Bin ich zu groß?“ Schmollend nickte Takeru und ließ eine Hand über Pooh's kleinen Kopf wandern, was ein wenig an Sagas's Nippel zog. „Der beißt ganz schön.“ „Er hält dich immer noch für seine Mutter.“ „So ein Unsinn. Der hat sich das von dir abgeguckt.“ „Ach? Du hast ihn doch viel eher kennen gelernt als ich. Außerdem nuckel ich nicht an Yuji's Brust. Wie soll ich ihm das also gezeigt haben?“ „Vielleicht kann er in die Zukunft sehen.“ „S-Saga!“, grummelte Yuji verlegen und stellte sowohl Maya als auch Hitsugi ein Getränk auf den Tisch. Seine Wangen leuchteten rot, als ihm ein Bild von Takeru in den Kopf schoss, wie er an seiner...

Heftig den Kopf schüttelnd, um das durchaus antörnende Bild aus seinem Kopf zu verdrängen, setzte sich Yuji den beiden Kuschelnden gegenüber. „Seit ihr zusammen?“, fiel ihm überrascht auf und blickte neugierig von einem zum anderen, während Takeru und Saga sich hinter seinem Rücken gegenseitig pieksten, wobei mehr Takeru auflachen musste, da er kitzlig war. Verwundert sah Yuji über die Schulter zurück. „Was habt ihr denn mit dem gemacht?“, fragte er stutzig werdend und musterte Saga verwirrt. Takeru's Verhalten hingegen war alltäglich. Nichts Neues.
 

„Was sollen wir denn mit ihm gemacht haben?“, warf Hitsugi grinsend eine Gegenfrage auf und hob belustigt eine Braue, als Yuji sich noch verwirrter wieder umdrehte. „Hm... Weiß nicht...?“ „Er verändert sich, so wie jeder Mensch sich wandelt, wenn etwas Neues im Leben passiert.“, meinte Maya und nickte mit geschlossenen Augen, die an Hitsugis's Schulter ruhten. „Und ja, sind wir.“, fügte er noch hinzu und lächelte glücklich. „Und Saga auch.“, meinte nun auch Hitsugi und der Genannte wandte sich neugierig von Takeru ab, der schon ganz rot im Gesicht war vor lachen. „Was ist mit mir?“ „Ich habe eben gesagt, da du ein Sexgott bist.“, log Hitsugi grinsend und rollte mit den Augen, als sich der sogenannte Sexgott mit geschwellter Brust hinstellte und sich auf die Schulter klopfte. „Ha! Da hört ihr's! Autogramme gibt’s später.“
 

„Wie jetzt? Ihr DREI?“, wiederholte Yuji fassungslos und ignorierte Saga, der schmollend über diese Ignoranz seinen niedlichen und noch immer an ihm knabbernden Pooh den Kopf kraulte.
 

„Pah! Später braucht ihr gar nicht erst anzukommen.“, murrte er und musste über den Anblick von Hitsugi und Maya unwillkürlich grinsen, als er einen Blick zu ihnen wagte.
 

„S-Saga?“
 

Klang das gerade Ehrfürchtig?
 

Verwirrt sah eben Genannter sich nach der Ursache um und auch Yuji, Maya und Hitsugi sahen auf, obwohl Yuji noch immer der Schock über die bejahenden Nicken der beiden Letzteren im Gesichtsausdruck haftete.
 

„Was denn, Keru?“, wollte Saga mit gerunzelter Stirn wissen und musterte kritisch das Stück Papier und den Stift in den Händen Takeru's, die dieser mit großen Augen zu ihm hoch hielt.
 

„Kann ich ein Autogramm haben?“
 

„...“
 

Perplex starrte Saga die zweifelhafte Erscheinung, auch genannt Takeru, an, während Hitsugi und Maya in Gelächter ausbrachen und Yuji sich die Hand gegen die Stirn schlug.
 

„Nein, das ist nicht mein Freund... Lass das nicht Takeru gesagt haben...“, murmelte Yuji zweifelnd und ließ seinen Kopf auf den Tisch sinken.
 

Verwundert über das Gelächter und die Perplexität seiner Freunde, ließ Takeru langsam Stift und Papier sinken. „Was denn?“
 

„Schon gut, Kleiner. Komm her, ich geb dir einfach dieses Autogramm und-“
 

„Saga!“, lachte Hitsugi protestierend und wischte sich eine Lachträne aus den Augenwinkeln.
 

Ein wenig verarscht fühlte Takeru sich schon. Zumal Yuji weder einen Ton sagte, noch ihn verteidigte. Was war denn bitte falsch daran? War das Fangirliemäßig? Aber er fragte doch sowas auch nicht jeden Tag, weder schwärmte er tagtäglich von Saga, noch trug er Frauenklamotten. Wenn war er also ein Fanboy und es wäre Fanboymäßig oder Fanboyiemäßig? Was klang besser?

Nachdenklich beobachtete er Saga dabei, wie sich dieser merklich das Lachen verkneifen musste und seine Unterschrift auf das Stück Papier mehr krakelte als ordentlich unterschrieb. Wie sollte er auch, wenn er nur eine Hand zum Schreiben hatte, wenn er Pooh nicht fallen lassen wollte?
 

„So hier, bitte.“
 

„Danke. Hab ich jetzt mehr Erfolg im Sexleben?“, wollte Takeru mit ernster Miene wissen und wunderte sich über das jämmerliche Wimmern Yuji's.
 

Was war denn nun kaputt? Wollte Yuji nicht auch tollen Sex? Macht man das nicht, wenn man sich liebt? Am besten, er würde später mal mit Yuji darüber sprechen... Oder war ihm das zu peinlich?
 

Er schreckte aus dem Grübeln auf, als Saga ihm den Kopf pattete und ihm dann Stift und Papier in die Hand drückte. „Machst du mir bitte einen Kaffee? Und einen starken für Yuji.“, bat Saga lächelnd und schlug Yuji mitleidig auf die Schulter, bevor er um die bunten Stühle herum ging und sich neben Hitsugi fallen ließ. „Ja, kann ich machen.“
 

Und so verschwand Takeru in der Küche und Yuji seufzte deutlich hörbar auf.
 

„Einfach hast du es nicht, hm?“, traute sich Maya zu Wort und fixierte Yuji, dessen Kopf knallrot glühte, jedoch weiter den Tisch küsste. „Hm... Aber... ich liebe ihn trotzdem.“ „Das möchte ich dir auch geraten haben. Takeru ist ein guter Freund von mir.“, meinte Hitsugi und hob bedrohlich eine Braue.

„Jetzt mach ihn nicht noch fertig, Cat.“, bat Saga und versuchte Pooh von seinem mehr als durchweichten Shirt zu lösen.

„Warum denn Cat?“, erwiderte der Gepiercte verwirrt und selbst Maya blinzelte etwas schläfrig an Hitsugi's Gesicht vorbei.

„Mal weil du ein richtig wilde Raubkatze im Bett sein kannst und manchmal eher der Schmusekater.“

„Willst du Yuji fertig machen?“, brummte Maya kritisierend, hob seinen Arm, der zwischen Hitsugi und ihm eingequetscht worden war, legte ihn auf die Banklehne und kraulte seinen Nebenmann im Nacken, was diesen zufrieden schnurren ließ. „So hast du mich noch nie genannt.“ „Dann wurde es Zeit. Tut mir Leid, Yuji.“
 

„Ach was... Wofür? Das ist eben Takeru, wie ich ihn liebe. Verrückt, aber liebenswert. Seine Art bringt nur manchmal peinliche Momente mit sich. Zumindest für mich.“
 

„Tja, wird einem der kleine Finger geboten, sollte man sich gut überlegen, die ganze Hand zu nehmen.“
 

„N-Nein, ich komme ja damit klar! Es ist nur neu für mich. Das wird schon. Ich akzeptiere ihn so, wie er ist. Sonst würde ich ihn nicht lieben mit all seinen Macken. Ich bin auch nicht perfekt.“, gestand Yuji und hob den Kopf, um noch etwas verlegen drein zu blicken.“U-Und ihr seit also alle drei zusammen???“
 

„Ja, sind wir sozusagen.“, bejahte Maya und selbst Saga nickte lächelnd.
 

„Und was habt ihr mit Saga gemacht?“
 

„Hey, ich sitze hier unter euch!“, protestierte Saga sofort.
 

„Also schön. Wer oder was bist du und was hast du mit Saga gemacht?“, verbesserte sich Yuji und hob die Brauen.
 

„Soll das ein Scherz sein? Ich bin ich plus Hitsugi, Maya und Pooh.“, erklärte Saga langsam und mit einem für ihn unpassendem, unschuldigen Grinsen.
 

„Es bringt nichts oder?“, seufzte Yuji und erhielt dreifaches Nicken.
 

„So euer Kaffee ist fertig.“, platzte Takeru in die aufkommende Stille und verteilte die beiden Tassen mit dampfenden Kaffee an Saga und Yuji.

„Yuji, ich hab dir Milch und etwas Zucker mit rein getan. So wie du's magst.“

„Aber du bist mir doch Zucker genug?“, erwiderte Yuji noch etwas verwirrt und sah dem aufsteigenden Dampf entgegen, was ihn tränen ließ. „Uhh~ Hab ich das gerade laut gesagt?“
 

„Jep!“, rief Takeru quietsch vergnügt aus und und fiel dem Brünetten um den Hals. „Verpeilt bist du richtig niedlich, Yuji.“ „Ach... und sonst?“ „Auch, aber so noch viiiiiiiel mehr!“
 

Fehlte nur noch, das Herzchen um sie herum flogen...
 

Saga war es, der sich als erster durch ein Räuspern äußerte und die beiden dadurch auseinander schrecken ließ.

Auch liefe beide ein wenig rot an, was sowohl Maya als auch Hitsugi mit je einem Lächeln auf den Lippen verträumt aufseufzen ließ. „Hey, muss ich jetzt auch so schwuchtelig seufzen?“, wollte Saga darauf gespielt entsetzt wissen und knuffte Hitsugi mit dem Ellenbogen in die Seite, sodasss dieser überrascht zu ihm aufsah. „Man Saga, sei nicht so'n Romantikkiller...“, murrte der Gepiercte mürrisch und strich mit einem aufkommenden hinterhältigen Grinsen über Pooh's Köpfchen, was diesen fester zubeißen und Saga aufzischen ließ. „Das war Absicht!“ „Ach komm, sonst stehst du doch auch drauf.“ „Hm... Punkt für dich... Mach nochmal.“ „Doch nicht hier vor Takeru's Augen!“, meinte Hitsugi entsetzt und hielt sich eine Hand vor den Mund, um sein Grinsen hinter dieser verschwinden zu lassen. „Was?“, machte Saga verwirrt und schob die Unterlippe bettelnd vor. „Nein.“ „Doch?“ „Nein!“ „Dooooch...?“ „Na gut.“, stimmte Hitsugi plötzlich zu, strich noch einmal mit der Hand über Pooh's Köpfchen und zwirbelte mir der anderen, die er nun aus seinem Gesicht nahm, Saga's freie Brustwarze, sodass sich dieser vor Überraschung hart auf die Unterlippe beißen musste, um nicht laut aufzustöhnen.
 

„Hits....“, knurrte Saga angriffslustig und funkelte den Rothaarigen mit lüsternen Blick an.
 

„Hey lasst mich doch auch mit ma-“, wollte Maya eifersüchtig aufmuckieren, als sowohl Yuji, als auch Takeru ihn unterbrachen.
 

„Nein! Hier in Takeru's Café wird nicht's dergleichen getan!“, kam es aus den beiden Mündern und nun galten vier fragende Blicke dem nun verwirrten Takeru.
 

„Was hab ich denn jetzt wieder falsch gemacht?“ Der Weißblonde schmollte sichtbar mit verschränkten Armen und vorgeschobener Unterlippe.
 

„Warum sprichst du von dir in der dritten Person?“, merkte Maya an und Takeru legte den Kopf schief.
 

„Liebe äußert sich durch Verbundenheit. Ich übe das synchronsprechen mit Yuji.“, erklärte der Weißblonde, als er wäre es alltäglich voraus zu sehen, was der andere sagen würde, und blickte nun verwirrt in die Runde.
 

„Nicht gut?“

„Doch gut.“, meinte Yuji sofort, um die anderen zum schweigen zu bringen und Takeru zu verteidigen, hinterfragte nicht, sondern schloss seinen Freund ohne Worte in die Arme.
 

„Scheint so, als wüsste Yuji nichts davon.“, dachte Hitsugi und schmunzelte in sich hinein.
 

„Warum...“
 

„Hm?“
 

„Warum seid ihr überhaupt hergekommen? Ist euer Zirkus nicht außerhalb Tokios?“, nahm Yuji seine Frage wieder auf und kraulte den zufrieden vor sich hinschnurrenden Takeru im Nacken.
 

„Was nicht bedeutet, das wir an ihn gebunden sind. Wir suchen eine Bleibe hier in Tokio, um uns dort so richtig-“, fing Saga mit einem breiten, versauten Grinsen an und wurde von einem aufhustenden Hitsugi unterbrochen, der ein wenig rot um die Nasenspitze geworden war und ihm nun den Mund durch eine Hand verbot.
 

„Was Saga sagen wollte, ähm...“, fing der Gepiercte an und erschauderte angenehm, da Saga's freche Zunge seine Handfläche erkundete.
 

„Eh...“
 

„Was Saga und Hitsugi sagen wollten...“, unterbrach Maya die aufkommende, verlegende Stille und warf einen kurzen, eifersüchtigen Blick zu seinen Partnern hinüber.
 

„Wir suchen eine Wohnung für uns drei hier in Tokio.“
 

„Ganz recht, Maya.“, stimmte Saga zu und wuschelte Hitsugi grinsend durch die Haare, der ungläubig die Bissstelle seiner Handfläche betrachtete.
 

„Und um dort-“, fing Sag erneut an, von seinen versauten Gedanken erzählen zu wollen, bis Hitsugi erneut die Initiative ergriff und strich Pooh über den Kopf, während er Saga mit warnenden Blick im Auge behielt. Wieder biss Pooh in Saga's bereits wunden Nippel und ließen ihn unterdrückt aufstöhnen.
 

„Setz Takeru ja keine Flausen in den Kopf. Nicht jeder ist so versaut wie du, Saga.“, warnte Hitsugi den ein wenig verkrampft auf der Bank Sitzenden Saga und wand abrupt den Kopf, als Takeru, der bis eben wie von der Welt entrückt auf Yuji's Schoß gesessen hatte, sich nun weit nach vorn über den Tisch gebeugt dort abstützte und sie mit neugierig aufgerissenen Augen betrachtete, während seine Mund, der soeben eher Saga typische Vokabeln ausgesprochen hatte, sich wieder schloss und Platz für ein wieder typisch breites Takerugrinsen machte.
 

„T-Takeru??? Du hast nicht eben wirklich das gesagt, was ich gehört habe oder? Muss ich meine Ohren wieder waschen...?“, fragte ich Hitsugi ungläubig und erstarrte als Takeru bejahte.
 

Während Yuji auf seinen Platz immer röter wurde und ungläubig, fast schon ängstlich Takeru's Rückfront anstarrte, wurde Hitsugi immer blasser, bis rote Wut sich dieser bemächtigte. „Saga?!“
 

„Was denn?“, fragte Saga unschuldig und zwinkerte Takeru grinsend zu. „Hitsugi, jetzt reg dich doch nicht gleich wieder auf, nur weil ich Takeru scheinbar ein paar versaute Worte gelehrt habe. Irgendwann musste er-“
 

„Er musste gar nicht! Der arme Yuji.“, unterbrach ihn sein gepiercter Freund und hob besorgt den Blick auf den Genannten, der allmählich seine Stimme zurückfand.
 

„Yuji sieht keinesfalls so aus, als könne er mit jemanden zurecht kommen, der etwa so versaut ist wie du.“, murrte Hitsugi und fuhr sich seufzend über sein Gesicht.
 

„S-Saga...?“, machte Yuji, dessen Blick immer panischer zu werden schien.
 

„Siehst du...“, murrte Hitsugi und linste durch eine Lücke zwischen seinen Fingern.
 

Verwundert blickte Takeru zurück. „Tut mir Leid, Yuji... ich wollte nicht sagen „Und dann wollt ihr es die ganzen Nächte lang bis zum äußersten überall im Haus treiben, bis die Polizei vor der Tür steht, da die Nachbarn sich Sorgen der vielen Schreie wegen gemacht haben?“ D-das war nur... Bist du sauer?!“, wollte Takeru sorgenvoll wissen und lehnte sich wieder gegen Yuji, der ihn mit großen Augen musterte. Schimmerte da eine Träne in Yuji's linkem Augenwinkel???

„Yuji... Bitte... Was hast du?“, fragte Takeru irritiert und strich Yuji über die nun blass gewordenen Wangen.
 

„W-was h-habt... ihr... i-ihr am T-Tele... fon be-besprochen?“, wollte Yuji mit einem Zittern in der Stimme wissen und sah zwischen Saga und Takeru Hin und Her.
 

Takeru's Augen weiteten sich ungläubig.
 

„Über Pooh haben wir gesprochen. Über das Leben beim Zirkus und mangelnde Kundschaft in Takeru's Café. Über viel anderes nicht.“, erklärte Saga, um die Situation zu entschärfen und die strafenden Blicke seiner Partner zu mildern.
 

„S-Stimmt d-das?“, wandte sich Yuji an Takeru, der daraufhin sofort heftig nickte und sich an Yuji klammerte. „Ja! Ja ja ja! Mehr nicht, Yuji! Ich würde nie mit Saga... ich liebe doch nur dich...“, bekräftigte Takeru mit nun ebenso wässrigen Augen und küsste Yuji liebevoll die einzig verloren gegangene Träne von der Wange. „Wirklich...“, murmelte Takeru wieder und küsste Yuji wieder und wieder, bis dieser ihr Lippen aufeinander treffen ließ und sich schniefend an die Takeru's klammerte.
 

Verlegen schwiegen ihre Gäste vor sich hin und warfen sich hin und wieder fragende Blicke zu. Doch immer, wenn einer ansetzen wollte, verabschiedende Worte loszuwerden, versagte ihre Sprache beim Anblick der Umschlungenen.
 

Pooh hatte sich inzwischen an Saga's Brust ausgenuckelt und beschäftigte sich nun stattdessen damit, sich auf Saga's Armen zu einer Fellkugel zusammenzulegen und ein Welpen-Schlummerchen zu halten.
 

Seufzend betrachtete Saga den Kleinen und blickte schließlich auf, als Mayas's Hand in sein Gesichtsfeld trat und Pooh über sein wieder neugewachsenes Fell zu streicheln.
 

Doch sein Blick ging höher, über die Bank vorbei, hinaus auf die Straße vor dem Schaufenster des Café's. Überrascht blinzelte der Brünette.
 

„Was hast du...?“, wollte Hitsugi leise wissen und folgte Saga's Blick hinaus. „Wer ist das?“
 

„Hiroto.“
 

„Wer? Ah...“, fiel es Hitsugi wieder ein und klaubte Pooh aus Saga's Armen, wobei der kleine Welpe sich gähnend streckte und träge aufschaute.

„Geh schon.“
 

Überrascht betrachtete Saga Hitsugi's lächelnde Gesichtszüge, nickte dann ebenso lächelnd und stand auf, um sich an Takeru und Yuji vorbei ins Freie zu schleichen. „Nehmt euch ein Zimmer...“, dachte er grummelnd und schloss die Glastür hinter sich.
 

„Hiroto!“, rief er dem Tierheimbesitzer nach und setzte einen unsicheren Schritt nach dem Nächsten. Seine Beine waren eingeschlafen.
 

Überrascht drehte sich der Angesprochene um, der in einem Hunde-Kostüm mit Schlappohren steckte und Flyer an seine Brust gepresst hielt. „Saga?“
 

„Na Wuff?“, entgegnete Saga lachend, als er das Kostüm erkannte.
 

Schmollend schob Hiroto die Unterlippe vor. „Süßer Wuff, hoffentlich.“
 

„Na wenn du meinst.“
 

„Sag nichts gegen mein Kostüm aus der Kindheit, Saga! Was machst du überhaupt hier?“, wollte Hiroto wissen und sah sich um. „Uie... Neues Café?“
 

„Ja, von einem guten Freund. Da saß ich grad'. Aber eigentlich wollte ich dich das selbe fragen?“
 

„Hm?“
 

„Na was du hier machst und in diesem Kostüm?“
 

„Ich mache Werbung für mein Tierheim. Sieht man das nicht?“, wollte Hiroto trotzig wissen und drehte sich auf den Tierpfoten, um Saga lachend seinen Hundeschwanz zu zeigen, der sich bei jeder Bewegung mitbewegte. „Das Kostüm musste ich die halbe Nacht über umnähen. Ich war etwas rausgewachsen.“
 

„Etwas?“
 

Mit warnenden Zeigefinger vor Saga's Gesicht herum wedelnd, knurrte Hiroto auf. „Wag es dir, dich lustig über meine Größe zu machen.“
 

„Tu ich nicht.“
 

„Versprochen?“
 

„Ja, aber putzig siehst du ja darin aus.“
 

„Na wenn's hilft, erfüllt es doch seinen Sinn.“
 

„Und wer hat dich auf diese Idee gebracht?.“
 

„Tora, ein Tierpfleger aus dem Zoo.“, erklärte Hiroto und sah sich erneut neugierig um.

„Wo hast du denn Pooh gelassen? Ist er nicht bei dir?“
 

„Der ist im Café und sitzt auf dem Schoß meines Partners.“
 

„Du... Du hast einen Partner?“
 

„Nein.“
 

„Nicht? Aber das sagtest du doch eben?“, merkte Hiroto verwirrt an und hob die Brauen, als Saga's Grinsen immer breiter wurde.
 

„Gut, ich korrigiere. Ich habe zwei.“
 

„ZWEI?!“
 

„Psssst! Hitsugi mag es gar nicht, wenn ich angebe... Wenn er mal nicht in der Nähe ist, musst du allerdings lauter schreien, damit es auch jeder hören kann, wie genial ich bin.“
 

„W-wie... Woah...“, machte Hiroto nur ungläubig, drückte Saga seine Flyer in die Hand und tapste mit wedelnden Schlappohren die Treppen zum Café hinauf, um hinein zu gelangen.
 

„Eh... Warte doch!“ , rief Saga ihm nach und eilte dem Hund... also Hiroto nach.
 

„Zu spät...“, stieß er seufzend aus und betrachtete über den Kopf Hiroto's hinweg kritisch die fragenden Gesichter, zu denen sich selbst Takeru und Yuji hinzugesellten.
 

„Leute... Das ist Hiroto. Hiroto das sind...“
 

„Hallo! Ich bin Takeru.“, stellte sich dieser wie selbstverständlich vor und unterbrach Saga, der dies murrend kommentierte.
 

„Und ich heiße Yuji. Freut mich, dich kennenzulernen.“
 

„Sind sie das, Saga?“, wollte Hiroto mit großen Augen wissen und ließ den Kopf in den Nacken sinken, um zu Saga aufsehen zu können.

„Nein, Takeru ist der Café-Besitzer und Yuji sein Freund. Das da sind sie. Hitsugi und Maya.“, stellte er seine Partner vor und zeigte auf die Jeweiligen, die Hiroto freundlich lächelnd zu nickten.
 

„Von ihm hab ich Pooh bekommen.“, klärte er Takeru auf, bevor dieser ihn fragen konnte und gesellte sich wieder neben Hitsugi, der wie Maya etwas zur Seite rückte, damit Hiroto sich zu ihnen auf die Bank gesellen konnte. Doch Hiroto blieb stehen wo er war. „Ich wollte mich nur davon überzeugen, das Saga die Wahrheit sagt und Pooh sehen. Ich muss gleich wieder los-“
 

„Möchtest du einen Tee haben, Hiroto?“, wollte Takeru wissen und versuchte aufzustehen, doch Yuji hielt ihn fest. „Wenn du jedem etwas spendierst, wirst du nie den Laden halten können, Keru.“, meinte Yuji mit leiser Stimme an Takeru's Ohr und schnappte nach dem Ohrläppchen, was Takeru aufkichern ließ. Da war er doch so verdammt kitzlig... „Du Schuft...“, seufzte Takeru ergeben auf und konnte gerade so die Augen offen halten, so schläfrig machte ihn die Situation. Am liebsten würde er sich wie eine Katze auf Yuji's Schoß einrollen und...
 

„T-Takeru?“
 

Der Angesprochene schrak auf und sah sich schmatzend um. „Hum...?“
 

„A-also danke... für dein Angebot, aber ich könnte dir den Tee nicht bezahlen. Also geh ich jetzt lieber.“, entschuldigte sich Hiroto und neigte den Oberkörper, wobei die Schlappohren von Hiroto's Kostüm vornüber fielen und den Blick auf Hiroto's Gesicht versperrten.
 

„Süßes Kostüm!“, meinte Takeru plötzlich wieder hellwach und grapschte nach den Ohren, wodurch Hiroto dazu gezwungen wurde, so zu verharren. Unsicher ah er zwischen den Ohren zu Takeru auf. „Danke.“, nuschelte er verlegen. „Und wie süß dein Freund ist, Saga.“, setzte Takeru staunend hinzu und kniff in Hiroto's Wangen, was diesen überrascht blinzeln ließ.
 

„Yuji, kann ich ihn haben???“
 

Saga's und Yuji's Kinnladen beehrten den ebenso bunten Boden des Cafés mit ihrer Anwesenheit, während Maya und Hitsugi aufgrund von Takeru's Verhalten auflachen mussten.
 

Hiroto wusste nicht, ob er lachen oder weinen sollte. War das ein Scherz gewesen?
 

„T-Takeru! Hiroto ist doch kein Hund!“, belehrte Yuji seinen Freund mit Unverständnis in der Stimme, nachdem er seine Kinnlade wieder aufgesammelt hatte, und versuchte Takeru's Finger von den Schlappohren zu lösen.

„Du hast doch mich.“, merkte er noch etwas eifersüchtig an und zog Takeru an sich, wodurch Hiroto sich wieder dankbar aufrichten konnte.
 

„Stimmt.“, strahlte der Weißblonde und betrachtete noch immer wie verzaubert das Hundekostüm.
 

„Äh... Ich kann dir das Kostüm schenken, wenn ich es schaffen sollte, das mein Tierheim leer wird. Dann brauch ich es nicht mehr.“
 

Hinter Takeru's heftig vor Freude nickendem Kopf, schüttelte Yuji panisch den Seinen. Dann würde Takeru ganz sicher Tagelang darin rumlaufen...
 

Verwirrt musterte Hiroto die beiden, wand sich dann jedoch überfordert ab und ließ sich von Saga seine Flyer wieder geben. „Du hast ja seltsame Freunde...“, murmelte Hiroto, so dass nur Saga ihn verstehen konnte und trat lächelnd zurück. „Ich geh dann mal. War schön, euch kennen zu lernen. Kümmert euch gut um Pooh und Saga.“, bat er an Hitsugi und Maya gerichtet, die beide grinsend nickten.
 

Zum Abschied winkend, verließ Hiroto mit wedelnden Schwänzchen das bunte Café I.S.P. und verschwand.
 

„Wir müssen dann auch mal langsam.“, warf Saga ein und erhob sich wieder.
 

„Schließlich hat Saga sicherlich Termine gemacht, hm?“, merkte Hitsugi unsicher an und blickte kritisch auf. Ach verdammt...
 

„Ehrlich gesagt...“
 

„Jaaaaa...?“, zog Hitsugi fragend lang und hob die zweite Braue.
 

„Hum... Ich konnte mich heute Morgen einfach nicht von euch losreißen.“, gestand Saga und strich sich verlegen durch die Haare.
 

„Dann hast du also keine gemacht. Na irgendwie war mir das klar.“, meinte Hitsugi kopfschüttelnd und rutschte über die Bank, um am Ende aufzustehen und die Beine etwas zu schütteln. „Aber die Ausrede gefällt mir.“ „Und der Anblick erst...“, meinte Saga träumerisch und wippte mit den Brauen. „Schon klar, Saga.“, lachte Maya verlegen auf und hob Pooh auf seine Arme, um mit ihm aufzustehen. Sowas von Saga gehört zu bekommen, war noch immer seltsam...
 

„Danke für die Getränke, euch beiden.“, richtete sich Hitsugi an Takeru und Yuji, die nun beide unsicher aufstanden. „Gern geschehen. Kommt ihr heute Abend nochmal vorbei?“, wollte Yuji wissen und streckte sich.
 

„Was ist denn heute Abend?“, wollte Maya wissen und strich Pooh beiläufig über das kurze Fell.
 

„Hat euch Nao nichts erzählt?“, entgegnete Takeru mit einer Gegenfrage und sah überrascht drein.
 

„Nein, nicht das ich wüsste. Euch?“, wollte Hitsugi von Maya und Saga wissen, doch diese sahen genauso überrascht drein.
 

„Seltsam. Ich sagte doch Nao, er soll euch-“, fing Takeru verwirrt an und wurde von Saga unterbrochen. „Was sagen, Takeru? Schieß los. Vielleicht war Nao zu beschäftigt damit zu packen. Er ist vor uns noch nach Tokio.“
 

„Heute Abend kommen GazettE von ihrem ersten Auftritt wieder und wollen das feiern.“, klärte der Weißblonde die Ahnungslosen endlich auf, woraufhin erstauntes Nicken folgte. „Das ging ja schnell.“, meinte Hitsugi überrascht. „Ihr müsst unbedingt in ihre Musik reinhören. Ruki hat wirklich eine tolle Stimme. Wenn ich könnte, würde ich auch Sänger werden wollen.“, meinte Takeru schwärmend. „Du kannst singen, Keru?“, warf Saga fragend auf und auch Yuji betrachtete Takeru mit überraschter Miene. Warum sagst du nichts? Ich würde dich gerne einmal singen hören?“ „Soll ich?“ „Jetzt?“, fragte Yuji überrumpelt und Saga räusperte sich. „Später dann, Takeru. Wir müssen jetzt, wenn wir heute noch etwas finden wollen. Ich geh mal davon aus, das Nao heute Abend auch dabei ist. Dann bekommt er was von mir zu hören... Wann genau?“ „Gegen neun.“ „Mist, dann... muss das Bett heute auf uns verzichten.“, murrte Saga die Stunden an den Finger abzählend, was ängstlich von Maya beobachtet wurde. „Dann würden wir nicht mal die erste Runde schaffen, wenn ich richtig kalkuliere... Gut, wir sind da.“ „Saga, du und kalkulieren, hä? Hör lieber auf, bevor Maya vor Angst das Weite sucht.“, lachte Hitsugi und strich dem Genannten beruhigend über den Rücken. „Auf was habe ich mich da nur eingelassen...?“, murmelte der Blonde leise vor sich hin und schluckte schwer. „Maya, ganz ruhig... Wenn du etwas nicht möchtest, dann musst du das auch nicht.“, versuchte Hitsugi seinen Freund zu weiter zu beruhigen, nahm dessen Gesicht in seine Hände und küsste den Größeren zärtlich. Seufzend löste sich Maya's Anspannung. „Genau, du kannst auch zugucken.“, warf Saga ein und erhielt einen Seitenhieb von Hitsugi.

„Was denn?“ „Nimm bitte etwas mehr Acht auf seine Gefühle, ja?“ Murrend verschränkte Saga die Arme vor der Brust und betrachtete Augenrollend die beiden aneinander Geschmiegten, soweit es eben mit Pooh in der Mitte ging.
 

„Seid ihr bald mal fertig?“, wollte Saga wissen und schob unbemerkt die Unterlippe schmollend vor.
 

„Wie süß, Saga ist eifersüchtig!“, fiepte Takeru vergnügt auf und brachte Hitsugi und Maya damit zum ungläubig auseinander lösen.
 

„Saga? Wirklich...?“, wollte Hitsugi wissen und sah mit großen Augen auf.
 

„Quatsch. Ich werde doch nicht eifersüchtig. Ich bin Saga. Takeru, du brauchst eine Brille.“
 

„Stimmt. Du bist Saga.“, wiederholte Hitsugi ein wenig angeschlagen und lächelte leicht, als Maya stärkend seine Hand ergriff.
 

„Aber ich hab doch schon eine Brille, Saga!“
 

„Aber nicht auf...“
 

„Ich weiß doch, was ich sehe. Da brauch ich die nicht.“, murrte Takeru schmollend und lehnte sich hinter Yuji an diesen. „Sag doch aus was, Yuji. Saga ist gemein zu mir.“
 

„Hm... Tut mir Leid, Keru, aber... ich habe eben nicht hingesehen.“ , gestand Yuji verlegen und hörte Takeru seufzen. „Schon gut, Yuji. Beim nächsten Mal musst du aber hinsehen.“ „Versprochen.“
 

Die Augen verdrehend winkte Saga Maya und Hitsugi zu sich. „Wir sollten gehen, bevor die imaginären Herzen uns begraben, die hier in der Luft liegen. Das wird mir hier zu viel. Bis später ihr beiden.“
 

„Sei lieb, Saga.“, murrte Takeru und piekste den größeren in die Seite, was zum gegnerischen Pieksen führte und Takeru zum lachen und Yuji zum straucheln brachte, da der Weißblonde noch immer an ihm lehnte.
 

„Bin ich immer.“, meinte Saga selbstverliebt und hielt die Eingangstür grinsend auf, um Hitsugi und Maya den Vorgang zu lassen.
 

„Und vergesst die Zeit nicht!“, rief Yuji ihnen noch hinterher, bevor auch Saga hinter der Glastür verschwand. „Hm... Und jetzt? Was machen wir?“, richtete sich der Brünette fragend an seinen Freund, der bereits mit tatkräftigen Schritten auf die Abstellkammer zulief, in der er vor wenigen Wochen noch genächtigt hatte.
 

„Takeru, was hast du vor?“
 

„Ich werde den Boden schrubben.“, erklärte der Weißblonde und ließ Yuji allein im mit den leeren Tassen ihrer Gäste. „Ist der nicht schon sauber genug?“ „Ich hab langeweile!“, rief Takeru aus den Weiten der Kammer und trat mit einem Eimer und Küchentüchern in den Händen wieder hervor. Er hatte sich die Haare nach hinten zu einem Zopf gebunden, was Yuji für einen Moment aus der Fassung brachte und die Tassen, die er soeben in die Küche zum Abspülen bringen wollte, Tassen sein ließ. „Du hast die Bürste vergessen, Keru.“, fiel Yuji verwundert auf und fädelte sich die letzte noch auf dem Tisch stehende Tasse auf den kleinen Finger seiner Rechten, um in Takeru's Richtung zu marschieren. „Hab ich nicht.“, meinte dieser nur grinsend, hob den rechten Fuß und wackelte mit den nackten Zehen. Irritiert blinzelte Yuji. „Und warum trägt du die Bürsten unter den Füßen???“ „Kennst du das nicht aus dem Fernsehn? Man kippt Wasser auf den Boden und schrubbt Schlittschuhlaufend darüber.“ „Ach Herrje... Wo hast du das nun wieder her...“, murmelte Yuji, schüttelte nachgiebig mit dem Kopf und ging in die Küche, um seiner Arbeit nach zu gehen. „Aber fall mir ja nicht hin.“ „Wenn dann falle ich ja in die rettenden Arme meines Liebsten.“, flötete Takeru träumerisch und stakste Yuji wie ein Storch hinterher, was diesen auflachen ließ. „Du bist verrückt, Keru.“ „Aber du hast mich trotzdem lieb.“ „Ja, das stimmt.“ „Na dann kann ich ja gar nicht so schlimm sein, wie alle meinen.“ „Die Liebe macht blind für sowas.“ „Siehst du mich dann überhaupt noch?“ „Wie meinst du das jetzt?“, wollte Yuji wissen und ließ warmes Wasser in Takeru's Eimer. „Na wenn man vor Liebe blind wird, und du sagst mir ständig, wie lieb du mich hast, dann musst du doch blind sein oder nicht?“ „Das war symbolisch gemeint.“, lachte der Brünette und strich Takeru verliebt ein paar Strähnen aus dem Gesicht.

„Hm... Aber falls du doch mal meine Brille-“

„Nein, Keru.“

„Okaaaaaay“, zog Takeru lang und hievte den Eimer aus der Spüle, um sich mit diesem dem Laden zuzuwenden und davon zu staksen, was schon wieder mehr süß als tollpatschig aussah und Yuji verträumt aufseufzen ließ.
 

Das Klingeln der Ladentür ließ ihn aufschrecken. Wow, sie hatten Kunden! Und... Oh oh! Takeru! „Ich bin sofort da!“, rief er hastig, drehte den Wasserhahn ab und eilte aus der Küche, um in Chiyu hineinzulaufen. „Ch-Chiyu?!“ „Hi Yuji, komm lass dich drücken, Alter!“, rief Chiyu aus und hob Yuji vom Boden. „Woah! Und Masato!“, rief Yuji erstaunt aus, der Takeru fast die Luft abdrückte, so wie's schien und ein wenig schief in dessen Armen zugleich hing, da ihm die Bürsten unter den Füßen wegrutschten. „Was hast du denn mit Keru gemacht?“, wollte Masato sogleich schockiert wissen. „Nicht mal gerade stehen kann er noch. War die Nacht etwa wild gewesen?“

„Masato!“, nuschelte der Weißblonde verlegen und versuchte sich aufzurichten, um ihn zu zeigen, das es ihm gut ginge. „Und wenn, dann würdest du es ganz sicher nicht erfahren.“, setzte er noch hinzu und drückte sich von Masato's Brust ab. „Ich hab Bürsten unter meinen Füßen. Deswegen konnte ich nicht stehen. Yuji brauchst du also nicht zu beschuldigen.“ „Also nicht. Da sind Chiyu und ich-“ „Masato!“, räusperte sich Chiyu und setzte Yuji wieder auf dem Boden ab. „Sorry Kleiner, aber Takeru steckt an.“
 

„Warum bin ich eigentlich immer Schuld?“, murrte Takeru auf und verschränkte die Arme.
 

„Na weil...“, fing Chiyu achselzuckend an und wollte seine Erklärung fortsetzen, als Takeru plötzlich den Halt auf den Bürsten verlor, mit den Armen ruderte und seine Beine spagatförmig auseinander gingen, bevor er mit Mühe und Not auf wackligen Beinen in der Haltung verharrte. „Ahhh!!!“
 

„Oh Kami! Takeru!“, lachten Masato, Chiyu und Yuji los, und der Letztere war es, der seinem Freund zur Hilfe eilte, damit kein größerer Schaden entstehen konnte.
 

Mit erhöhten Puls lies der Weißblonde sich nach vorn direkt in Yuji's Arme fallen. „W-war vielleicht doch keine... so gute Idee...“, hörte Yuji seinen Freund nuscheln und tätschelte diesem den Haarschopf. „Was hälst du davon, wenn wir, wenn Masato und Chiyu weg sind, gemeinsam den Boden putzen. Dann können wir uns gegenseitig helfen oder gemeinsam hinfallen.“
 

„Yuji...“, seufzte Takeru glücklich und schlang die Arme noch fester um Yuji. „Ich mag dich nicht mehr loslassen...“ „Aber in die Hose machen möchte ich mir nicht irgendwann.“, meinte dieser und brachte Takeru damit zum lachen.
 

„Hey, wir sind doch gerade erst gekommen! Sollen wir etwa schon wieder gehen?“, motzte Masato und riss die beiden Turteltäubchen auseinander, um sein Gesicht dazwischen zu schieben. „Wollt ihr uns loswerden?“, wiederholte er bedrohlich flüsternd und sah von einem Gesicht zum anderen. „N-Nein, nein! Bleibt ruhig! Wollt ihr was?“, versuchte Takeru die Situation zu lockern und senkte den Blick auf seine Füße, nachdem Masato's Blick zuvor dorthin gewandert war. „Das du dir Schuhe anziehst UND... einen Cappuccino bitte.“ Strahlend wandte sich Masato wieder ab und sprang seinem Chiyu in die Arme. „Also da kriegt man richtig Sehnsucht nach Liebe, wenn man die beiden so betrachtet.“, erklärte er Chiyu, der sich mit ihm grinsend auf einen der Stühle niederließ.
 

„Sag mal, Yuji? War das deine Idee gewesen?“
 

„Das mit den Bürsten? Nee.“
 

„Warum frag ich eigentlich?“, fragte sich Chiyu verwundert und lächelte Takeru dankbar zu, wie dieser wieder mit einer Schürze bekleidet und mit Flipflops zwinkernd an ihnen vorbeilief, um Wasser für die Getränkte aufzusetzen.
 

„Ich möchte ja nicht unhöflich wirken, aber was ist diesmal der Anlass eures Besuches?“, wollte Yuji wissen und ließ sich ihnen gegenüber nieder.
 

„Na holla, Yuji!“, lachte Masato auf und lehnte sich zurück an Chiyu. „Was für eine Frage. Um euch zu nerven... also zu besuchen, mein ich natürlich.“, verbesserte Masato grinsend seine Worte und sah sich um. „Noch immer nicht viel los, hum?“ „Nee, nicht wirklich. Eigentlich kommen nur unsere Freunde hierher und dann bekommen sie auch noch alles Gratis.“ „Na das geht ja nicht auf Dauer.“, meinte Masato und nickte verständlich. „Aber heute schon noch oder?“, fragte Chiyu verlegen und deutete leere Hosentaschen an.
 

„Ja, klar.“
 

„Danke.“
 

„Wir stören auch nicht lange.“, versprach Chiyu und veranlasste Masato zum bestätigenden Nicken. „Wir wollen noch etwas shoppen.“

„Masato will shoppen.“

„Aber Chiyu möchte mit.“

„Einer muss ja darauf achten, das nicht wieder ein paar Schuhe oder noch mehr Sonnenbrillen nach Hause mitgehen.“

Gekränkt verdrehte Masato die Augen. „So schlimm bin ich auch wieder nicht.“

„Och ähm...“

„Chiyu...?!“

„Neeeeeeeeein, gar nicht schlimm.“, antwortete dieser sofort und schüttelte übertrieben den Kopf, was ihm einen Knuffer seitend Masato einbrachte,

„Außerdem wollte ihr scheinbar den Boden schrubben. Ihr plant doch nicht wohl, das wir heute Abend nach der Feier so zu sind, das wir auf dem Boden schlafen oder?“
 

Takeru, der soeben mit den Cappuccino's aus der Küche kam, musterte fragend den Boden.

„Sollen wir noch einen Teppich hinlegen?“
 

„Ähm nein, danke. Lieb gemeint, aber nach Hause werden wir wohl finden.“
 

„Okay. Schade. Hätte bestimmt ein lustiges Bild abgegeben.“, meinte Takeru und stellte die beiden Tassen auf dem Tisch ab.
 

„Was aber nicht gerade förderlich für GazettE's Karierre wär. Danke, Takeru.“, bedankte sich Chiyu und Yuji rutschte etwas zur Seite, damit der Weißblonde sich neben ihn setzen konnte.
 

„Warum denn nicht? „Schaut her Leute, wir sind genauso wie ihr.“ Wär das nicht Imagefördernd?“
 

„Normale Menschen schlafen in Betten, Takeru. Yuji, schläft Takeru bei dir auf dem Boden?“
 

„Nein! Bloß nicht.“, verneinte Yuji kopfschüttelnd.
 

„Richtig. Ich schlafe auf oder auch mal neben Yuji. Für das nächtliche Hin und Her rollen kann ich nichts. Wirklich...“
 

„Na immerhin wirst du nachts nicht getreten, Yuji. Schätze dich glücklich.“, meinte Chiyu und nickte mit ernster Miene, die jedoch bei Masato's Schmollmund wieder weich wurde. „Das tut mir ehrlich Leid, Chiyu.“, schniefte Masato gespielt auf.
 

„Erzähl doch mal, Masato.“, fing Takeru neugierig an und knabberte an seinem mitgebrachten Keks.
 

„Was möchtest du denn wissen, Keru?“
 

„Wie läufts mit deinem Job?“
 

„Hm...“ Ein schweres Seufzen. „Irgendwie... fehlt mir dabei was. Ich weiß auch nicht... Vielleicht gehört ein Mann einfach nicht in ein Nagelstudio. Es macht Spaß, aber es ist nicht das, was ich mir für mich vorgestellt habe.“, versuchte Masato zu erklären und zuckte hilflos mit den Schultern.
 

„Damit liegt er mir schon seit Tage in den Ohren, aber da kann ich ihm auch nicht weiterhelfen.“, meinte Chiyu und lehnte seinen Kopf an den Masato's.
 

„Und wie sieht es bei dir aus, Chiyu? Wie läufts mit deiner Band?“
 

„Ach eigentlich ganz gut. Die Jungs sind gut, die Musik ist... gut, aber es könnte besser sein. Manchmal kommen wir gar nicht zum proben, sondern diskutieren nur. Über die Musik, die wir machen. Über die Outfits. Ich glaube, es wäre besser, dort auszusteigen. Aber da es mir ein wenig Geld bringt, kann ich die Band nur verlassen, wenn ich eine neue hätte.“
 

„Also sieht es im Allgemeinen eher nicht so gut aus.“, stellte Yuji fest.
 

„Es fehlt der richtige Pepp im Leben. Dieses Gefühl, wenn wir unter uns sind, fehlt mir. Diese ansteckende gute Laune. Ein bisschen Takeru fehlt uns.“, meinte Masato und zwinkerte Takeru zu.
 

„Das hast du lieb gesagt. Aber wie soll ich euch dabei helfen?“
 

„Erzähl uns, wie du das machst.“
 

„Also wie ich bin wie ich bin?“
 

„Ja!“, rief Masato nickend aus und nippte vorsichtig an seinem Cappuccino.
 

„Wie soll man das erklären...? Ich bin einfach ich. Wenn ich mir etwas in den Kopf setze, dann tu ich das auch und ich gebe immer mein Bestes, damit ich mir nie irgendwann sagen muss, ich hätte mein Leben verspielt. Ich genieße es. Egal ob ich wenig Geld habe oder das Unglück mich verfolgt. Ich bin es, der den Tag gestaltet, den ich erlebe. Und Freunde machen die ganze Sache etwas bunter. Versucht ihr selbst zu sein. Das ist alles. Ich lasse mir nichts vorschreiben, bin in der Hinsicht vielleicht ein Dickkopf, aber danach kann man von sich selbst behaupten, etwas getan zu haben, was andere nicht tun. Das finde ich cool. Ich lasse mir auch nicht vorschreiben, was ich anziehen soll. Wenn ich was cooles finde, kauf eich es mir, egal wie crazy es aussieht.Die Schwarz-Weiß Welt unseres alltäglichen Lebens braucht Farbe. Also... seid Farbe.“, erklärte Takeru und lachte aufgrund der verdutzten Gesichter seiner Freunde.

„Okay, etwas zähflüssig vorzustellen, aber wenn ihr mit eigener Hand die Farbe rührt, kann das Leben aus Spaß bestehen wie immer man hinsieht und man kann sich ein buntes Heim schaffen, in dem man sich entfalten kann. Hm... ihr schaut immer noch aus, als würdet ihr nicht verstehen, worauf ich hinaus will. Gut, anderes Beispiel. Stellt euch vor, ihr wärt Musik. Eine Note. Eine Notenlinie zieht sich durch eurer Leben hindurch, wie ein roter Faden ein Drama. Und nur ihr könnt diesem Faden eure Note aufsetzen. Deutlich machen, das es euer Leben ist, welches ihr bestimmt.“
 

Takeru legte eine Pause ein und wartete auf die Erkenntnis auf den Gesichtern seiner Freunde, das sie verstanden hatten.
 

„I-ich muss sagen... Wow... Du solltest Songtexte schreiben oder so. Du redest wie unser Sänger, wenn er kurz davor ist, einen neuen Songtext zu schreiben.“, meinte Chiyu beeindruckt. „Allerdings klingen seine 'inspirierten Worte' wenigster beeindruckend als deine. Du könntest doch so einen Songtext über das Leben schreiben. Was meinst du? Dann würde unsere Band vielleicht endlich einen Aufschwung schaffen.“
 

„Aber Chiyu, du kannst doch Takeru's Fähigkeiten nicht für diese nichtskönnende Band vergeuden wollen.“
 

„Hey, zufällig bin ich auch noch in der.“
 

„Dich meinte ich damit nicht.Gut nicht die Band ist schlecht. Der Rest ist schlecht. Du machst deine Sache gut, aber wenn ich die Gitarristen nur sehe, wie sie ihre Gitarren misshandeln... Urks...“, meinte Masato mit kritisch zusammengezogenen Brauen und verzog theatralisch angewidert das Gesicht, um Takeru und Yuji seine Meinung zu verdeutlichen.
 

„Die Gedanken auf's Blatt zu fesseln ist gar nicht so einfach, wenn man dazu singen soll. Vor allem bei so einem Thema. Ich würde viel lieber über Videospiele singen oder über Make up.“, meinte Takeru und erhielt zweifelnde Blicke. „Also gut, das ist Takeru, wie wir ihn kennen. Aber vergeude dein Talent nicht, Keru.“, riet ihm Chiyu, der über dessen scheinbares Desinteresse enttäuscht aufseufzen musste. „Ich hätte vielleicht doch bei Arc bleiben sollen...“, meinte er plötzlich und verzog nachdenklich die Stirn.
 

„Die haben doch meines Wissens längst wieder einen Bassisten.“, warf Masato ein.
 

„Warst du wirklich bei Arc?“, wollte Yuji wissen und musterte Chiyu mit offenem Mund. „Die sind doch noch heute bekannt oder? Die Musik ist gut.“
 

„Ja, sind sie. Früher mit Tüll und Rüschen bekleidet, recht weiblich... Streitthema Nummer eins und kaum bin ich draußen, fangen die an in Lack rumzulaufen. Komische Vögel.“, antwortete Chiyu und wandte sich an Masato. „Haben sie.“
 

„Na dann kannst du die Jungs eh vergessen. Oder würdest du in Lack rumlaufen wollen?“
 

„Vielleicht für dich, aber nicht vor den Fans. Lack ist auch viel zu heiß auf der Bühne. Finde ich jedenfalls.“
 

„Vielleicht kann man diesbezüglich deine Meinung noch irgendwann ändern?“, säuselte Masato mit wippenden Brauen und strich Chiyu langsam mit dem Nagel unter dem Kinn entlang. „Bring mich ja nicht auf Gedanken.“, warnte Chiyu grinsend und griff nach seiner Tasse.
 

„Wow...“, kam nur von Yuji und blickte aus dem Fenster. „Es wird schon ein wenig dunkel. Wolltet ihr nicht noch los? Wir müssen hier noch alles für heute Abend vorbereiten.“, fiel Yuji wieder ein.
 

„Aber wehe, ihr verlegt Teppichboden.“, warnte Masato scherzend und trank seinen Cappuccino leer.
 

„Nur wenn wir eine Teppich Party veranstalten.“, warf Takeru auf und lachte.
 

„Und wie sieht das aus? Rollen wir dann über den Boden?“
 

„Wenn ihr wollt?“
 

„Nein, danke.“, lachte Masato und erhob sich von Chiyu's Schoß.
 

„Soll ich's euch zeigen? Ist ganz einfach.“, meinte Takeru und hätte sich beinahe, wenn Yuji ihn nicht davon abgehalten hätte, auf den Boden gelegt, um sein Können zu demonstrieren.
 

„Dann höchstens mit Teppich... Takeru, aus!“, bat Yuji und verdeckte peinlich verlegen sein Gesicht mit der freien Hand, da die Andere Takeru an der Schürze festhielt.
 

Masato aber lachte nur und Chiyu schloss sich dem an.
 

„Ach Keru-chan, wir lieben dich.“, stieß Masato schwer atmend zwischen den Lachern aus und hielt sich an Chiyu fest, um nicht den Halt zu verlieren und sich womöglich auf dem Boden vor Lachen zu kringeln... Man musste ja nie... wenn Takeru in der Nähe ist...
 

„A-aber das könnt ihr doch nicht sagen, wenn Yuji mit im Raum ist! Yuji-Pupsi-Schatzi... Ich liebe nur dich! Nur dich! Keine Sorge.“
 

„Keru...“, murmelte Yuji errötend und sah sich hilfesuchend um. „Weiß ich doch.“
 

„Am besten gehen wir lieber... bevor Masato nicht mehr zum shoppen kommt und mir die Ohren zujammert UND weil Yuji sonst noch etwas Dummes tut, wenn wir Keru noch weiter auf verrückte Gedanken bringen.“, warf Chiyu ein und schluckte sein Lachen hinunter. „Los Masato, komm... Takeru fängt schon mit den Spitznamen an. Der muss heute Morgen irgendwas gegessen haben, was ihm nicht bekommen ist.“ „Meinst du Yuji...?“, flüsterte Masato zurück und warf einen vorsichtigen Blick in deren Richtung. „Quatsch... Woran du wieder denkst... Außerdem isst Takeru doch wohl nicht Yuji auf.“ Seufzend ließ Masato den Kopf hängen. „Du weißt, wie ich das meine... Meinst du, die brauchen eine Aufklärungsstunde, damit Yuji der Grund Takeru's guter Laune wird?“ „Lass mal die beiden... Die kommen schon klar. Takeru ist doch auch so mit Yuji glücklich. Komm, gehen wir shoppen.“, bat Chiyu drängend und strich Masato lächelnd durch die Haare. Dieser blickte verstört auf. „Das ist das erste Mal, das du freiwillig shoppen gehen möchtest.“ „Äh... Kannst mal sehen. Los, lassen wir die beiden alleine.“ „Na gut...“
 

„Keru, -“, fing Chiyu an und löste sich von Masato.
 

„Jaaa???“, erwiderte der Weißblonde sofort und drehte sich abrupt um, während sich in Yuji's Kopf ein Wort formte, der außerdem in die Schräge ging: „Hyperatktiv?“
 

„Wir wollten uns verabschieden.“
 

„Ohhh... Aber ihr kommt wieder, ja?!“
 

„Ja.“
 

„Supi!“ Und damit fiel Takeru erst Chiyu und dann Masato um den Hals, die daraufhin Yuji mitleidig in den Arm nahmen und auf den Schopf patteten. „Noch einmal und ich beiße...“, murrte Yuji leise bei Masato's Umarmung. „Oh ho... Beiß lieber Keru. Wir lassen euch auch jetzt alleine.“
 

Kaum hatte Masato diesen zweideutigen Satz losgelassen, erstarrte Yuji zur Salzsäule und errötete erneut.
 

„Das wird schon.“, meinte Masato lachend und pattetete Yuji erneut, der jedoch nur ein wenig verstört zurückschaute.
 

„Masato.“, zischte Chiyu warnend und winkte seinen Freund zu sich.
 

„Ja, ja... Ich bin ja brav.“, murrte Masato widerwillig, wuschelte beim Vorbeigehen Takeru durch das Strubbelhaar und verließ mit Chiyu an seiner Seite das Café.
 

Erleichtert sank Yuji auf dem nächstbesten Stuhl zusammen. „Du machst mich fertig...“, murmelte er und schüttelte ungläubig den Kopf. „Keru? Was hast du heute Morgen getrunken? Kaffee? Das hab ich dir doch verboten.“
 

„Ja aber... Den brauch man doch am Morgen und mit extra viel Zucker schmeckt der sogar.“, versuchte sich Takeru zu verteidigen und quetschte sich zwischen Tisch und Yuji auf dessen Schoß. „Bist du sauer...?“
 

„Nein... Nur sauer auf mich, das ich nicht aufgepasst habe.“
 

„Du hast geschlafen.“
 

„Eben.“
 

„Und du sahst so süß aus, wie du ein wenig das Kissen vollgesabbert hast. Da konnte ich dich doch nicht wecken, um dich zu fragen, ob ich Kaffee trinken darf.“
 

„Was hab ich...?“, fragte Yuji entsetzt und wischte sich wie automatisch über die Mundwinkel.
 

„Du hast-“
 

„Neeeein! Ich will es gar nicht mehr hören...“, fuhr Yuji dazwischen.
 

„Bist du sauer?“
 

„Nein, Keru!“
 

Ein gespieltes Schniefen kam aus Takeru's dramatisch zitternden Körper, wie Yuji erschreckend zu spüren bekam und aufschrecken ließ.
 

„N-nein, nein! Keru... Liebes... Ach nein, nicht weinen... Es tut mir Leid. Das wollte ich nicht. Ich liebe dich doch! Nur manchmal... bist du etwas anstrengend. Tut mir Leid! Keru... Schau mich an... Bitte!“, flehte Yuji ängstlich und könnte sich dafür schlagen, , das er für einen Moment seine Nerven nicht unter Kontrolle gehabt hat. Mit zitternder Hand hob er Takeru's gesenkten Kopf unter'm Kinn an.
 

„A-aber... Takeru!“, rief Yuji ernüchtert sauer, aber auch erleichtert aus. „Maaaaaaan ey! Du solltest Schauspieler werden.. Nur mach das nie wieder, ja? Ich dachte wirklich, ich hätte dich zum weinen gebracht.“, erklärte der Brünette, dem ein Stein vom Herzen fiel, und zog Takeru an seine Brust.
 

„Tut mir Leid, Yuji. Das ich so anstrengend bin... Aber... meinst du wirklich???“
 

„Ja, warum nicht? Wenn es mit dem Café nicht klappt, dann werde doch Schauspieler.“, schlug Yuji vor anhaltender Erleichterung lachend vor und schmiegte sich an seinen weißblonden Engel.
 

„Wenn ich mir vorstelle, dich verlieren zu können...“, murmelte der Brünette und seufzte traurig.
 

„Wie kommst du denn auf den Gedanken, Yuji?“, erwiderte Takeru ein wenig eingeschüchtert und rieb seine Nase an der Yuji's. „Warum sprichst du von verlieren, wenn wir doch erst zusammengefunden haben? Wenn du über so etwas nachdenkst, machst du mir Angst. Wir sind hier und hier sind wir gerade so...“, versuchte er Yuji zu beruhigen und nippte schüchtern an dessen Lippen. „Und das bleibt doch... oder?“
 

„Ja, Keru. Danke. In der Vergangenheit hab ich nur immer wieder erleben müssen, das positive Momente nicht lange anhielten.“
 

„Dann vergiss das alles... lass das nicht an dich heran. Genieße das Jetzt.“, bat Takeru und schlang seine Arme um Yuji, der erleichtert in dessen Armen aufseufzte. „Ja...“
 

„Schrubben wir jetzt-“
 

„Ja. Na dann los.“, meinte Yuji wieder etwas fröhlicher und schubste Takeru schon fast von seinem Schoß, was diesen aufglucksen ließ. „Na da hat es aber wer eilig.“
 

„Für dich doch immer. Komm, lass uns fangen spielen.“
 

Lachend verschwand Takeru, um weitere Bürsten zu suchen, während Yuji sich die Hände rieb.

„Verbindet man Arbeit mit Spaß, kann man es doch gleich viel besser ertragen. Außerdem erwarten wir heute Abend sehr viele Gäste... Da muss doch alles glänzen wie frisch poliert...“
 

~+~
 

„Ausgesetzte Tiere suchen ein neues zu Hause! Kommt Kinder! Wer wollte nicht schon immer einen Hund oder eine Katze haben? Euer Traum kann wahr werden! Im Tierheim warten dutzend herrenlose Tiere auf eine neue Familie! Eidechsen, Vögel, Hunde, Katzen, Schildkröten! Kommt Kinder, kommt!“, rief Hiroto im Hundekostüm den Menschen zu, die ihn auf den Straßen begegneten. Kinder und Erwachsene verirrten sich jedoch äußerst selten in seine unmittelbare Nähe. Doch Hiroto wäre nicht Hiroto, wenn er so leicht das Handtuch werfen würde! Jawohl!
 

„Herrenlose Tiere suchen neue Familien! Welpen, ausgewachsene Hunde, Katzen, Schildkröten, Vögel! Kommt, Kinder, kommt! Keine Angst, ich beiße nicht! Wau!“, rief er erneut und bog in die nächste Straße.
 

„Leute, schaut euch das an! Ein Wurf kleine Kätzchen! Alle herrenlos! Sie suchen neue Familien! Sie können entwurmt abgegeben werden! Kleine Kätzchen! Schaut doch, wie niedlich! Kleine Kätzchen zu verkaufen! Schaut Kinder! Das könnten eure Kätzchen werden!“, hörte Hiroto jemanden rufen, doch konnte er bis auf eine kleine Menschentraube niemanden sehen. Wo kam denn diese Stimme her? Und wer machte ihn als Konkurrent den Platz streitig?

Neugierig näherte sich der als Hund Verkleidete der Menschentraube. Kam der Ruf von hier?
 

„Ja, kleine süße Kätzchen, nicht wahr? Gerade mal sechs Wochen alt. Nein, Muttermilch brauchen sie nicht mehr. Ein Schälchen Milch für die Kleinen reicht. Da gibt es extra Milch in Tiergeschäften zu kaufen. Aber keine normale Milch geben. Dann bekommen die Kleinen Durchfall und das möchte doch niemand, hm? Möchtest du die Kleine mal halten?.“, hörte Hiroto wieder die unbekannte, aber angenehme Stimme sprechen und drängte sich zwischen den Menschen hindurch.
 

Da stand doch tatsächlich jemand im Katzenkostüm und trug ein Körbchen vor dem Bauch, in dem sich junge Katzen tummelten. Gerade unterschrieb eine ältere Frau einen Zettel, den sich die Katze... als der Verkleidete mit dem Geld in eine kaum sehbare Tasche an der Brust steckte, und nahm ein Kätzchen mit. Wie sich der Korb leerte. Unglaublich!
 

Mit großen Augen betrachtete er die süßen, unterschiedlich gemusterten Kätzchen. Die waren ja wirklich Zucker! Hätte er doch nur die Welpen mitgenommen oder die Schildkröten. Schöne Idee. Wirklich schön.
 

Langsam wurde der Fremde auf ihn Aufmerksam und betrachtete ihn neugierig.
 

„Und? Läuft das Geschäft, Nyan?“
 

In das Gesicht des Fragenden aufschauend, schüttelte Hiroto betrübt den Kopf. „Eher nicht, Wau. Süße Kätzchen. Wirklich.“
 

„Danke, aber nicht zum Fressen geeignet.“, scherzte der Fremde, der braune Haare unter dem genähten Katzenkopf hatte.
 

Eine angenehme Seltenheit. Überrascht, aber freudig zugleich, lächelte Hiroto dem anderen entgegen. „Ich bin Hiroto. Freut mich dich kennenzulernen.“
 

„Angenehm. Mein Name ist Shinpei. Tut mir Leid, Hiroto-kun, aber ich muss die Kleinen noch ein wenig weiter verkaufen. Vielleicht-“
 

„Vielleicht kann ich dich ja begleiten, wenn ich neben dir Werbung für mein Tierheim machen darf?“
 

„Oh! Interessant! Na klar.“
 

„Kätzchen! Süße Kätzchen zu verkaufen! Wollen sie...?“, fing Shinpei freudig grinsend an und zwinkerte Hiroto zu.
 

„Oder süße Welpen in meinem Tierheim! Auch Schildkröten, Hunde, Katzen und Vögel brauchen ein neues zu Hause. Hier nehmen Sie den Flyer! Danke.“ Dankbar wurde ihm der Flyer aus der Hand genommen und ein paar Kätzchen gestreichelt. Zwei fanden in den nächsten Minuten sogar ein neues zu Hause.
 

„Wenn ich deinen immer leerer werdenden Korb so betrachte...“, fing Hiroto seufzend an, dessen Flyer weniger gut ankamen. „Du hast nur noch zwei und ich hab ein ganzes Heim!“
 

„Ach lass den Kopf nicht hängen, Schlappohr! Dann versuchst du es morgen wieder. Wenn du magst, kann ich dir helfen!“
 

„Aber wir kennen uns doch kaum.“
 

„Geteiltes Leid ist halbes Leid. Außerdem möchte ich den Tieren helfen, so wie du. Sind es viele Tiere?“
 

„Ja, sehr viele.“, meinte Hiroto traurig und drückte einem vorbeilaufenden Kind einen Flyer in die Hand, da es die von Eis verklebten Hände danach ausgestreckt hatte.
 

„Das wird schon. Ich habe auch klein angefangen. Der Trick dabei ist, du musst die Tiere mitbringen, um Mitleid zu erregen.“, riet Shinpei und klopfte dem falschen Hund auf die Schulter.
 

„Ja, das hab ich begriffen. Danke.“
 

„Ach jeder fängt mal unerfahren an.“, meinte Shinpei grinsend und steuerte eine Truppe Jugendlicher mit selbstbewusster Miene an.
 

„Hallo! Wollt ihr vielleicht Kätzchen haben? Die süßen sind gerade Mal sechs Wochen alt, sind entwurmt und flauschig.“, versprach er und zeigte stolz das Körbchen vor. Etwas schüchterner tauchte Hiroto nehmen ihm auf. „Und hier... in Flyer von meinem Tierheim. Dort gibt es noch andere Tiere die ein Heim suchen.“
 

Tuschelnd hielten sich die Jungs die Hände vor die Münder, lachten leise und gingen weiter.
 

„Na so was... Die Jugend heutzutage. Ich meine... Sind die Kostüme so dämlich?“, fragte Hiroto schmollend und zupfte an seinen Schlappohren.
 

„Nein, wir sind zu niedlich für die. Lass die Doofen doch lachen. Dein Kostüm ist wirklich goldig, so war ich ein Kätzchen bin. Nyan!“, machte Shinpei und lachte, was auch Hiroto lachen ließ. „Deines ist aber auch niedlich. Ähm... Wau!“

Und ihr lachen wurde lauter und lauter, was weniger freundlich, eher kritisch betrachtet wurde. Komische Vögel die beiden, dachten sie wohl und schlecht erzogen noch dazu. Shinpei und Hiroto ließen sich davon jedoch nicht beirren. Redeten und lachten weiter. Shinpei schaffte es sogar im Laufe der Stunden, in denen sie versuchten, Hiroto's Flyer loszuwerden, die beiden letzten Kätzchen loszuwerden.
 

Als auch Hiroto's Flyer zur Neige gingen und die Mägen der beiden unangenehm knurrten, nahm Hiroto Shinpei an der Pfote und zog ihn mit sich. „Ein gaaaanz toller Laden, wirklich. Essen hab ich da auch schon mal gesehen.“, meinte Hiroto mit glühenden Wangen voller Freude über ihren Erfolg und dem vielen Lachen, während seine Schlappohren im Wind in der Luft flatterten.
 

„Na wenn du das sagst, Nyan. Man wird Zeit, das ich aus dem Kostüm komme! Bevor ich noch Mäuse jage und bei jeder Katze halt mache, die ich sehe.“, lachte Shinpei, während er Hiroto hinterher stolperte.
 

~+~
 

„Ruki, wirst du bald mal fertig?“, brummte Reita genervt und strich sich seine Straßenklamotten glatt, die er nach ihrem Auftritt angezogen hatte. Der Energiepush strömte noch immer durch seinen Körper und ließen ihn voller Tatendrang vor dem kleinen Bad Auf und Ab tigern, welches sich hinter der Bühne mitsamt einer recht schmalen Umkleide verbarg. „Ja doch, gleich. Noch einen Kajalstrich.“, erwiderte Ruki mit belegter Stimme und setzte den Stift mit zitternden Händen an.
 

„Wo bleibt denn Ruki wieder? Habt ihr's bald? Die anderen warten.“, meinte Kai, der seinen Kopf in die Umkleide steckte, an der das Bad grenzte, in dem sich Ruki verschanzt hatte, bevor sein Kopf auch schon wieder verschwand, als Reita Uruha's Stimme vernahm, die wohl nach Kai verlangte.
 

„Hühnerhaufen... Ruki!“
 

„Ich bin ja schon fertig.“, murrte der Sänger, schloss auf und trat hervor. Die mit trägen Lidern verdeckten, müden Augen sahen auf. „Ich habe schließlich ein Image zu bewahren.“, verteidigte er Reita's genervten Blick und setzte Richtung Tür an, die aus der Garderobe führte. Er war wohl der Letzte und das, obwohl Uruha sonst gerne das Bad blockierte.
 

„Welches Image?“, erwiderte Reita provizierend gut gelaunt und eilte sofort hinterher. Endlich ging es los!
 

Auf dem Gang begegneten sie, wie befürchtet, Kai und Uruha, die in eine heiße Diskussion verfallen waren, bei der es wohl um die Bühne und den Aufbau ging oder so ähnlich. Ruki war zu müde, um richtig zuzuhören. Er war froh, das es erstmal vorbei war. Diese Technikausfälle hatten ihm auf der Bühne genug den Nerv geraubt. Unfähige Techniker! Hoffentlich würden sie irgendwann so berühmt sein, das dass nicht mehr passiert. Sollte es jedenfalls nicht! Schädigte ja auch ihrer Musik.
 

Wo steckte Aoi eigentlich?
 

Ach da rannte er ja mit seiner Gitarre!
 


 

Nanu? Warum rennt er denn so? Uruha steht doch hier?
 

Kopfschüttelnd lief Ruki an der Wand entlang schleifend und mit geschlossenen Augen weiter. Bloß nicht unnötig grübeln. Dann verfliegt nur der Moment des Auftritts...
 

„Waaaahhhh! Uruha!! Rette mich!“, nahm ihm Aoi die wunderbare Leere in seinem Kopf mit einem einzigen Hilferuf und ließ ihn zusammen fahren.

Knurrend ballten sich die Hände des Sänger's zu Fäusten... Ganz ruhig... Sie brauchten Aoi noch...
 

„Was ist denn los, Aoi?“, unterbrach Uruha seine Diskussion mit Kai und nahm Aoi besitzergreifend in die Arme. „Was hast du denn?“
 

„Der Typ da verfolgt mich die ganze Zeit und wollte mir an die Wäsche!“, erklärte der Schwarzhaarige und versteckte sich hinter seinem Freund.
 

Der Mann, der laut Aoi diesem an die Wäsche wollte, machte nach Luft japsend vor den dreien Halt, von denen einer eingeschüchtert die anderen belustigt dreinblickten.
 

„I-ich...“, fing der Mann an, doch hatte ihn das Fangen spielen anscheinend den Atem geraubt.
 

„Aber Aoi... Der wollte dir nur deine Gitarre abnehmen und sie reinigen. Hat er mit meiner auch gemacht.“, versuchte Uruha den Ängstlichen zu beruhigen, drückte Aoi etwas von sich und nahm ihm nun selbst die Gitarre ab. „W-was? A-aber...! Oh...“ Vor peinlicher Verlegenheit errötend, starrte der Kleinere zu Boden, während seine Gitarre dem dankbaren Mann erreicht wurde, der für die Pflege der Instrumente zuständig war.
 

„Tut mir Leid. Ich hab wohl etwas übertrieben.“, meinte Aoi schließlich und verbeugte sich, was sein Gegenüber gleich tat, bevor er die fünf im Flur stehen ließ.
 

„Man wie peinlich...“, murrte Aoi sogleich, kaum war der Fremde weg, und verdeckte sein Gesicht an Uruha's Brust.
 

„Hoffentlich passiert das nicht nochmal, hm? Nicht, das du von der Entführung ein Trauma erlitten hast.“
 

„Ach Quatsch... Da war doch nix... Jedenfalls kann ich mich an nichts erinnern. Das weißt du doch... Dauert das jetzt noch lange mit der Reinigung? Wir wollten doch schon längst bei Takeru und Yuji sein.“
 

„Wenn du nicht vor dem Mann weggelaufen wärst, könnten wir jetzt gehen.“, schnaubte Ruki genervt und ließ sich nur widerwillig von Reita's Kraulen am Rücken besänftigen.
 

„Ruki, jetzt lass deine schlechte Laune nicht an Aoi aus. Wenn ich Uruha nicht davon abgehalten hätte, Aoi zu stalken, um ihn darauf hinzuweisen, was der junge Mann von ihm wollte, wäre dies gar nicht erst passiert. Hätte Uruha mich jedoch nicht angesprochen, damit ich ihn hätte ablenken können, wäre dies nicht passiert. Hättest du nicht solange im Bad gebraucht und wäre Reita nicht so nett und würde dich freundlicherweise an die Zeit erinnern, wäre Aoi vielleicht viel eher davon abgehalten worden, wegzulaufen und wir wären schon längst weg. Also... hat jeder Schuld. Okay?“, wandte sich Kai fragend mit gehobenen Brauen an Ruki und sah ihn abwartend an.
 

Doch diesem war nicht nach Nachgeben zu Mute. „Denkt doch, was du willst. Ich geh eine Rauchen. Wenn Aoi seine Gitarre hat, kommt ihr nach. Rei...? Kommst du mit?“
 

„Ja. Mir juckt's schon in den Fingern.“, erwiderte Reita seufzend und stürmte an Ruki vorbei ins Freie.Dieser folgte ihm schweigend.
 

„Na los, schauen wir, was mit den Instrumenten ist. Ich komme mit. Reita hat seinen Bass wohl völlig vergessen.“, seufzte Kai kopfschüttelnd und spähte den Gang entlang. „Wo war der Raum noch gleich...?“
 

„Dritte Tür links, wenn du im rechten Gang nach rechts abbiegst.“, erklärte Uruha und ging mit Aoi an der Hand voraus.
 

„Also deinen Orientierungssinn muss man wirklich loben, Uruha. Ich hätte mich hier schon längst verlaufen, wenn ich dich nicht hätte.“, erwiderte Kai beeindruckt und folgte den beiden.
 

Als sie vor der die von Uruha genannten Tür standen, stieß dieser sie mit stolz geschwellter Brust auf.

Und während Kai zu lachen begann und Uruha etwas dumm aus der Wäsche schaute, legte Aoi den Kopf schief, verkündete skeptisch: „Aber... das ist eine Abstellkammer. Da sind unsere Instrumente doch nie.“ und fing den auf sie zufallenden Besen auf.
 

„J-ja ehm... dann war es die nächste Tür.“, stammelte Uruha und räusperte sich verlegen. „Ein Leader kann auch mal Fehler machen.“
 

„Bist du sicher?“
 

„... Probieren wir halt alle Türen! Ja, lach nur Kai!“, schnauzte Uruha, schob die Unterlippe schmollend vor und ging zur nächsten Tür, um sie zu öffnen.
 

Die Vorband strahlte ihm entgegen. „Super Konzert!“, rief der Bassist und stand auf, um Uruha hinein zu beten.

„Tut mir Leid, wir müssen los. Ich wollte mich nur verabschieden und... fragen wo die Instrumente hinkommen?“, log Uruha mit einem gespielten Lächeln und könnte im Boden versinken vor Scham.
 

„Nach rechts den Gang entlang, wieder rechts, dann links, zweite Tür.“
 

„Wow danke. Dann mal viel Erfolg euch allen.“
 

„Danke, Uruha-san.“ Die Jungs verbeugten sich und Uruha tat es ihnen schnell gleich.

Ebenso schnell verließ er die Band, deren Name ihm entfallen war. Na ja... so gut wie sie waren sie ja nicht...
 

„Und? Weißt du, wo wir hinmüssen?“, riss Aoi ihn aus seinen Gedanken, der den Besen bereits wieder in der Abstellkammer verfrachtet und die Tür geschlossen hatte.
 

„Ja, folgt mir.“
 

Und so folgten sie ihrem Leader, der die Wegbeschreibung wie ein Mantra im Kopf wiederholte und sicheren Schrittes voran ging.
 

Als sie dann schlussendlich vor der vermissten Tür standen, atmete Uruha erleichtert auf. „Ha, nicht verlaufen. Ein Hoch auf mich.“, dachte er und wollte schon nach der Klinke greifen, als Aoi im zuvor kam und als erster den Raum dahinter betrat.
 

„Mein Schmuckstück!“, hörte Uruha ihn noch rufen, als etwas am Boden seine Aufmerksamkeit auf sich zog und Aoi panisch werdend nach hechten ließ.
 

„Aoi, das Kabel!“
 

~+~
 

„Ha ha, Aoi! Dein blauer Fleck am Arm sieht aus wie eine Malvenblüte.“, meinte Nao lachend und ließ sich von Reita, der neben Aoi saß, patten.
 

„Ja, lach nur...“, murrte der Gepiesakte, dessen Kopf auf der kühlen, aber bunten Tischplatte verhaarte,
 

„Tu ich doch.“, erwiderte Nao schmunzelnd und zuckte hilflos mit den Schultern, als Aoi kein weiteres Kommentar ansetzte.
 

„Aoi, würdest du bitte den Kopf von der Tischplatte heben? Da stellen wir normalerweise die Getränke hin, weißt du? Eis hab ich dir auch mit gebracht für die Beule.“ Etwas träge hob der schwarzhaarige Gitarrist, nun auch gerne Einhorn von Ruki genannt, seinen Kopf und blinzelte den breit grinsenden Takeru irritiert an. Bei dem Farbenmeer an Klamotten, die sich Takeru nach getaner Arbeit übergeworfen hatte, war das schon fast eine Vergewaltigung seiner tränenden Augen. Das man Takeru in seinem eigenen Café überhaupt noch erkennen konnte, glänzte an ein Wunder. Vielleicht lag das an den Weißblonden Haaren? Aoi mochte darüber nicht nachdenken und griff mit einem schwachen Lächeln nach dem von Takeru versprochenen Eis, das er sich ohne bedenken an die Beule an seiner Stirn hielt. Schmerzhaft zischte er auf und legte den Kopf in den Nacken.
 

„Ach Aoi, du süßer Tollpatsch.“, seufzte Uruha neben ihm und zog seinen Freund an sich, der sich dankbar an ihn lehnte. „Besser ich als du, hm?“, kam er zurück gemurmelt und Aoi linste durch ein Auge hinauf in das ihm bekannte Gegenpaar. Ein Grinsen huschte über Aoi's Gesicht, als Uruha merklich schmollend die Lippen verzog. „So tollpatschig bin ich nun auch wieder nicht.“, versuchte er sich zu verteidigen, während sein Blick auf den Tisch huschte, auf den soeben Energiedrinks gestellt wurden. Eine seiner fein geschwungenen Braue hob sich amüsiert. „Das bekommt Takeru also jeden Tag, damit er so ist wie er ist.“, meinte er schmunzelnd und sah auf, während er Aoi, der sich ignoriert fühlte, durch die Haare strich.
 

„Nein, ich darf keine Energiedrinks trinken. Haben mir meine Mutter, Yuji, Masato und Chiyu verboten.“, verteidigte ich Takeru, während Yuji sich von hinten an seinen Schatz kuschelte.
 

„Interessant, das Yuji gleich nach deiner Mutter folgt.“, warf Saga ein, der im Stillen noch immer der neu gewonnen Wohnung samt Luxusbett für dreckige Bettgeschichten hinterher jammerte...
 

„Saga, lass den armen Jungen doch mal in Ruhe.“, warf Hitsugi tadelnd ein und kraulte Maya neben sich im Nacken, der geistesabwesend, aber vor sich hinlächelnd, Pooh streichelte, der sich auf seinem Schoß zusammengerollt hatte und schlief. Etwas, das er um diese Uhrzeit auch gerne tun würde...
 

„Oder wie wohl Obelix sagen würde: Er ist als kleiner Junge in einen ganzen Kessel voller Energiedrinks gefallen.“, warf Reita ein, der genervt von den Kuschelnden Aoi und Uruha an Ruki herangerückt war, der das drohende Ende der Bank kritisch musterte. Nun sah er allerdings auf. „Seit wann liest du denn Comics?“
 

„Warum nicht? Wenn man Mangas lesen kann, kann man auch Comics lesen.“, meinte Reita und fügte nachdenklich hinzu: „Außerdem kam das letztens im Fernsehen.“
 

„Hast du keine DVD's mehr, die du anschauen kannst?“, wollte Aoi wissen und wand den Kopf zu ihm um, wodurch seine Haare Uruha an der Nase kitzelten und niesen ließ.
 

„Entschuldigung.“, sagten Aoi und Uruha gleichzeitig und sahen sich erst fragend, dann amüsiert an.
 

„Jetzt wo du's erwähnst... Nein, wir müssten mal wieder DVD's einkaufen gehen.“. Stellte Reita fest und sah Aoi... auf den Haarschopf. Brummend verschränkte er die Arme vor der Brust.
 

„Warum ihr? Du kannst auch mit mir shoppen gehen, wenn du nicht den ganzen Laden mitnimmst.“, meinte Ruki mit gehobenen Brauen und lehnte sich erschöpft an den Bassisten. Falls dieser weiter auf ihn zurutschen würde, könnte er ihn wenigstens mitreißen und kuschelig auf dem Boden schlafen...
 

„Aber wenn WIR mein Lieblings-DVD-Shop aufsuchen wollen, müssen wir an einem Süßigkeiten Laden vorbei und ich hab keine Lust darauf, erst alle Süßigkeiten mit mir rumzuschleppen, um dann noch den DVD Laden zu plündern.“, erklärte Reita maulend und ließ den Blick hinauf an die Decke schweifen, an der zahlreiche bunte Ballons hingen.
 

„Vielleicht könnte man sich darauf einigen, das jeder eine Kiste voll von dem mitnimmt, was er mag und selber trägt?“, schlug Masato vor, der mit Chiyu auf einer an den Tisch hinzugestellten Bank saß und erneut an seinem Drink nippte.
 

„Aber wie soll ich denn die ganzen Süßigkeiten mit meinen mikrigen Ärmchen tragen?“, jammerte Ruki kläglich auf und stubste seinen Bizeps der rechten Hand kritisch an.
 

„Reita hilft dir sicherlich gerne.“, meinte Chiyu etwas ratlos und beobachtete amüsiert, wie Ruki hinter seinen Arm versteckt die Haut nach unten schob, sodass es aussah, als würde sich sein Bizeps im Keller befinden, wie man so schön sagte.
 

„Fallt ja nicht auf die Jammertur rein. Das will er doch nur. Am liebsten noch auf meinen Schultern sitzen, wie ein kleines Kind, und Süßigkeiten aus seiner Kiste stibizen, die ich auf meiner Kiste balancieren würde.“, malte sich Reita die Situation aus und blickte grimmig drein.
 

„Spielverderber.“, maulte Ruki und lehnte sich gespielt schmollend zurück.
 

„Das war lieb gemeint, hoffe ich, aber hältst du mich für so tollpatschig?“, wollte in der Zeit Uruha von seinem Freund wissen und und rümpfte die noch immer kitzelnden Nase.
 

Doch bevor Aoi etwas erwidern konnte, mischte sich Kai in das Gespräch. „Nicht unbedingt tollpatschig, lieber Uruha, aber anscheinend hast du einen Drang, Aoi wehzutun. Man erinnere an die erste Tür, bei der ein Besen Aoi beinahe erschlagen hätte. Vielleicht hält er dich nicht für tollpatschig, aber du hast vermutlich einen Drang dazu, dir selbst wehzutun, wovon dich Aoi von abhält, indem er deine möglichen Ungeschicke auf sich überträgt. Wenn man's so sieht, hat Aoi einen Hang zur Romantik.“
 

„Kai, danke für's Antworten... Könntest du deine nächsten Sätze bitte etwas unpsychologisch kurz fassen, sodass normale Menschen sie um diese Uhrzeit und nach einem anstrengenden Konzert noch verstehen kann?“, erwiderte Uruha leicht genervt und massierte sich eine Schläfe, während die andere Aoi an sich hielt, der nur verwirrt drein blickt. Anscheinend stimmte er ihm zu. Eins zu null für Uruha. Yay!
 

„Ach hälst du mich für keinen normalen Menschen? Ich weiß auch nicht, warum ich das gerade gesagt habe... Ha! Ich hab etwas von dem Energiedrink getrunken. Vielleicht liegt es daran. Fakt ist doch, das ich tollpatschige Momente bei dir noch nie bemerkt habe. Bei Aoi allerdings häufen sie sich. Mal ist es ein Kabel, mal der Verstärker, mal du, mal - „
 

„Kai, sag mal... Wo hast du Miyavi gelassen?“, warf Aoi ein und unterbrach Kai, sich nicht einmal deswegen beschwerte und stattdessen weiter redete: „Miyavi? Miyavi...? Ach ja! Woa... Ich sollte aufhören zu trinken... Der sollte gleich-“, wollte Kai ihm antworten, als die Tür des Cafés aufging und der eben Vermisste lauthals eintrat, „KAI!“ rief, Kai zum Aufstehen veranlasste und beide sich stürmisch umarmten.
 

„Psssssst! Du weckst doch alle.“, schimpfte Yuji und strich Takeru weiterhin über den Bauch, der soeben aus seinem Döschen erwachte. „Setzen wir uns doch, Yuji...“, schlug der Weißblonde vor und gähnte hinter vorgehaltener Hand. Hatte er eben im Stehen geschlafen?
 

„Wir das hier zum Pärchen treffen? Wolltet ihr uns nicht erzählen, wie das Konzert war?“, warf Saga ein und schenkte Miyavi, der ihn jedoch ignorierte, einen strengen Blick. Er hatte Pooh geweckt, der daraufhin vom Schoß des überrascht aufschreckenden Maya's gesprungen war und nun im dämmrigen Licht weniger Lampen – Takeru wollte seine Gäste nicht mit zu grellem Licht strafen – zwischen den vielen bunten Stühlen verschwand.
 

Seufzend erhoben sich Maya und Saga, um den Kleinen zu suchen. Hitsugi legte sich auf der Bank lang und schloss zufrieden die Augen. Vielleicht käme er jetzt zu etwas Schlaf...? Er konnte ja mit einem Ohr zuhören oder es sich hinterher erzählen lassen. Normalerweise lag er nämlich schon um diese Zeit im Bett.
 

„W-was? Ach ja... richtig:“, fiel Reita ein und erschrak fürchterlich, als jemand oder etwas über seine Füße kletterte. „Maya, muss das sein?“
 

„T'schuldigung...“, nuschelte Maya verschlafen und suchte weiter den Boden ab.
 

Takeru aber klatschte in die Hände. „Uie spielen wir verstecken?“
 

„Nein, Schatz.“, erwiderte Yuji droppend und drückte Takeru an den Schultern auf die Bank neben Chiyu.
 

„Hi.“, machte Takeru und strahlte Chiyu entgegen.
 

„Hi.“, erwidert der Ange-hi-te und musste lachen.
 

„Es war... ganz gut das Konzert. Na ja... das beste, das wir bisher hatten.“, fing Aoi an zu erklären, nachdem er darauf gewartet hatte, das Chiyu's Lachen und Saga's Triumphschrei aus einer Ecke des Cafés, verbunden mit einem Geräusch, das wie ein Zusammenprall von Kopf und Tischplatte klang, und einem schmerzhaften „Autsch“ von Maya, erstarb.
 

„Die Technik hatte einige Fehler, aber irgendwie haben wir die Zeit doch rumbekommen. Stellt euch vor, da waren Fans von uns!“, meinte Ruki träumerisch.
 

„Einige Fehler? Zwischendurch war dein Mikro ausgefallen, Ruki. Und die Fans waren vielleicht wegen der Vorband da... Wie hießen die noch gleich? Als die ihren Auftritt hatten, waren Aoi und ich nämlich-“, fing Uruha an zu erklären, wurde jedoch von Aoi's Hand unterbrochen, die ihm den Mund verbot. Allerdings reichte Aois' gesunde Rottönung, um allen klar zumachen, was die beiden getrieben haben. „Ihr Schweine.“, maulte Reita angewidert. „Ich hoffe, die Couch war es nicht? Da saß ich nämlich einmal. Wehe ihr-“, fing er drohend an, doch Uruha schüttelte besserwisserisch den Kopf. „Nein, der-“, wollte er stolz erwidern, doch wieder verbot Aoi ihm den Mund. „Uruha, das geht niemanden was an, das wir es auf dem Tisch getrieben haben.“, meckerte er belehrend und zuckte verwirrt zusammen, als fast alle – Hitsugi wurde soeben aus seinem Schlaf gerissen und mit einem Energiedrink wiederbelebt, damit Saga, Maya und Pooh sich dazusetzen konnten – belustigt lachen mussten. Doch auch Reita, Kai und Ruki lachten nicht. „Schweine.“, brummte Ruki genervt und verschränkte die Arme. „Ich dachte, ihr hättet euch besser im Griff? Deine Anti-Sex-Therapie hat doch etwas gebracht, Uruha oder nicht? Das sagtest du doch?“ „Ja, schon, aber ein wenig Sex kann doch niemanden schaden... Aoi's Kostüm war einfach zum Anbeißen.“
 

„Also jetzt hört bitte auf mit den dreckigen Details, Jungs.“, bat Kai und verdrängte die aufkommenden Bilder, indem er sein Gesicht in Miyavi's Halsbeuge presste und dessen angenehmen Geruch aufsog. „Mach das ich vorläufig taub werde. Ich hab die beiden nach dem Konzert umarmt...“ Bei diesen Worten erstarrten augenblicklich Miyavi's Streicheleinheiten. Und das sagte ihm Kai, während er sich an ihn presste...?
 

„Also kommt mal runter, So schlimm es es auch nicht. Und keine Sorge, Kai. Die Kostüme haben nichts abbekommen.“, meinte Uruha schmollend und betrachtete das Häufchen Elend, das inzwischen auf seinem Schoß saß, skeptisch, wie es das Gesicht in den Händen verbarg. „Du brauchst dich nicht dem Sex wegen zu schämen, Aoi. Der war doch geil.“ „Darum geht es nicht...“, murmelte der Angesprochene und wurde immer kleiner... Bildlich gesprochen natürlich...
 

„Ich weiß nicht, wie ihr das seht, aber wenn es weiter um Sex geht, gehe ich. Es ist spät, wie ihr vielleicht mitbekommen habt und da hilft selbst ein Energiedrink auf Dauer nicht. Wie das Konzert nun war, wissen wir. Schön. Sonst noch etwas? Ein neues Bett wartet.“, meinte Hitsugi etwas wacher, aber genervt und sofort blickten ihn zwei Augenpaare fragend an. „Ein Bett zum Schlafen.“, setzte Hitsugi nach, ohne seinen Liebhabern eines Blickes zu würdigen. Enttäuscht wichen diese von ihm und ein amüsiertes Grinsen zierte nun das Gesicht des Gepiercten, wobei Metall leise aneinander schlug.
 

„Amüsier dich nur...“, murmelte Saga, der solch verräterische Laute inzwischen besser kannte.
 

„Jetzt geht es ja schon wieder um Sex.“, maulte Masato gespielt genervt und Takeru lachte auf.
 

„Warum lachst du?“, wollte Yuji verwirrt wissen.
 

„Weiß nicht.“, erwiderte Takeru neutral und beschäftigte sich wieder mit sinnlosem in die Luft starrens...
 

„Hm... Hitsugi hat Recht. Wir sind alle müde. Vielleicht sollten wir uns später nochmal treffen? Also Morgen, meine ich.“, schlug Yuji vor, doch bevor alle auf seinen Vorschlag eingehen konnten, lenkte der kleine Welpe Pooh die Aufmerksamkeit der weniger aufmerksamen Zuhörer Yuji's auf sich, indem Pooh aus Maya's Armen sprang, auf den Tisch, wo er die Tischdecke und somit die Tassen ins rutschen brachte, und aufgeregt kläffte.
 

„Pooh, aus!“, befahl Saga und sprang auf, um den Kleinen zu bändigen, indem er ihn zunächst versuchte zu packen. Die anderen retten inzwischen ihre bunten Tassen.
 

„Was ist denn los?“, wollte Chiyu wissen und erntete ahnungsloses Schulterzucken.
 

„Irgendwas hat seine Aufmerksamkeit erlangt.“, meinte Saga nachdenklich und hatte Mühe, den quierligen Hund in seinen Armen zu halten.
 

„Nicht irgendwas... Schau mal, Saga. Da draußen!“, rief Maya aus und deutete auf das Schaufenster, vor dem zwei Kostümierte standen, von dem der Hundeähnliche recht enttäuscht zur Ladentür des Cafés aufblickte, an dem ein Schild hing:„geschlossen“.
 

„Kein Wunder, das ist Hiroto! Takeru, ist die Tür verschlossen?“, wollte Saga wissen uns quetschte sich zwischen Tisch und Bank aus der Sitzecke.
 

„Nein.“
 

Sofort riss Saga die Ladentür auf und grinste Hiroto entgegen. „Hei, Kleiner!“
 

Hiroto guckte ganz schön verwirrt, wie plötzlich trotz Geschlossen-Schild Saga's Kopf dahinter zum Vorschein kam. Er vergaß sogar, sich über den Spitznamen zu beschweren. „Was machst du denn da, Saga? Bist du eingebrochen?“
 

„Quatsch. Vom Café-Besitzer eingeLADEN. Er hätte sicherlich nichts dagegen noch einen oder... zwei Gäste zu haben.“, meinte Saga und blieb an der Katzengestalt haften. „Ein Freund von dir?“
 

„Kann man so sagen, ne Shinpei? Da ich eh vor hatte, ihn mal das Café zu zeigen, trifft sich das ganz gut. Und Pooh hast du auch dabei!“, rief Hiroto erfreut aus und lief auf weichen Pfoten die Treppen zu Saga hinauf, der die Tür nun weiter öffnete, um Platz zu machen. „Na komm, Shinpei. Es wird kalt und wir beißen nicht. Ich bin, wie du vielleicht schon mitbekommen hast, Saga.“
 

„Schön dich kennen zu lernen.“, erwiderte Shinpei etwas überrumpelt, einfach stehen gelassen zu sein, und folgte Hiroto etwas zögerlich, wobei er seine Katzenkapuze vom Kopf striff.
 

Hinter ihm schloss Saga die Tür und Wärme umfing ihn, sowie lauter ihm unbekannter Gesichter, die neugierig zu ihm aufsahen. Also... bis auf den einen, der da auf einer quietschgelben Bank vor sich hin schlief und selbst jetzt nicht wach werden wollte.
 

Hiroto lief inzwischen von Saga angespornt von einem zum anderen, um sich vorzustellen, wobei er nicht umhin kam, kräftig von dem Energiebündel Takeru geknuddelt, von Chiyu und Masato als putzig bezeichnet und von anderen freundlich oder müde angegrinst zu werden. Doch ein anderer zog seine Aufmerksamkeit auf sich. Inzwischen war er vor dem schlafenden Nao stehen geblieben und legte den Kopf schief. „Den kenn ich doch.“, dachte er und überlegte, woher er ihn kannte.
 

Nao, der vom ansteigenden Lärmpegel und Angestarre allmählich erwachte, streckte sich zufrieden lächelnd, rieb sich die Augen, wollte sich in seinem Bett umdrehen und weiter schla-
 

„Uff! Aua...“
 

Nao war von der Bank gefallen und lag nun auf dem Boden des Cafés. Neben seinem Gesicht tauchte eine Hand auf. Verwirrt folgte er dem Handverlauf, wobei er an einem ihm bekannten Gesicht hängen blieb. Verwundert blinzelte Nao den Schlaf weg.
 

„Ähm... Hi-Hiroto?“
 

„Ganz recht. Nao oder?“
 

„Hm... hai?“
 

„Also ja oder nein?“
 

„Ja!“
 

„Geht doch. Schön dich wieder zu sehen. Soll ich dir aufhelfen?“
 

„Uhm... Danke, ja.“, bat Nao lächelnd und erhebte sich auf die schmerzenden Knien. „Ich dachte, ich läge in meinem Bett...“, murmelte er verlegen und sah sich um. „So kunterbund, wie ich's in den Schlaf verlassen habe.“, setzte er schmunzelnd hinzu und wandte sich neugierig an Hiroto, der ihn mit seinen riesigen Schlappohren fragend ansah. „Das Kostüm ist ja putzig!“, rief er begeistert aus und zog an beiden Ohren. „Mach es ja nicht kaputt!“ „Ach quatsch, wo du hindenkst... Was läufst du nachts im Hundekostüm herum? Ist das nicht gefährlich?“ „Also wer mich im Hundekostüm anmachen würde, ist pervers... Aber... da brauch man sich in diesem Viertel schon keine Sorgen machen.“, meinte Hiroto und eine Spur Unsicherheit klang darin mit. „Shinpei hätte mich schon beschützt.“, setzte er schnell nach, da sein Gegenüber umso besorgter drein blickte. „Wer ist Shinpei? Ein Hund?“ „Nein, eine Katze!“, lachte Hiroto und Nao hob die Brauen. „Wie soll dich denn eine Katze beschützen? Also ein wenig naiv-“, fing Nao belehrend an, wurde jedoch von Hiroto unterbrochen. „Also nein, ein Kater! Aber kein wirklicher Kater! So wie ich im Kostüm! Ein Mann!“ „Also das klingt pervers... Aber wenn du meinst.“, meinte Nao verwirrt und streckte sich erneut. „Ach lassen wir das.“, lachte Hiroto und schob Nao's Körper so, das er Shinpei im Katzenkostüm erblicken konnte, der verzückt Pooh's Köpfchen streichelte.
 

„Nein, wie süß!“, rief Nao aus, ließ Hiroto stehen und ging auf Shinpei zu, der nicht wusste, wie ihm geschah, als jemand an seinem Katzenschwanz zog.

„Wha! W-was? Wer?“, stieß er aus und wandte sich um, wobei er die Pfoten vor der Brust kreuzte.
 

„Hi, ich bin Nao. Dein Kostüm ist auch so süß, wie das von Hiroto. Und... ehe... du brauchst keine Angst haben. Manchmal handle ich erst, bevor ich denke.“, entschuldigte er sich und verbeugte sich leicht, so wie sein Gegenüber. „Tut mir Leid, wenn ich dir zu nahe gekommen bin.“
 

„Eher dem Kostüm. Ich bin Shinpei. Schön, dich kennen zu lernen.“
 

„Ganz meinerseits.“
 

„Wollten wir nicht gehen?“, warf Hitsugi etwas schläfrig ein. Also irgendwie wirkte bei ihm der Energiedrink nicht so gut...
 

„Ja, lass uns gehen, Saga.“, bat auch Maya und kraulte dem wieder schläfrig gewordenen Pooh hinter den Ohren, da der Angesprochene derweil neben ihm stand.
 

„Gut, bevor ich euch nachher noch tragen muss... Gehen wir.“, stimmte Saga zu und half erst Maya und dann Hitsugi auf die Beine. „So machts gut, Jungs.“
 

„Männer.“, korrigierte Reita schmunzelnd und stubste Ruki in die Seite, damit er ihm beim einschlafen nicht auch noch vollsabberte. Man konnte ja nie wissen, wann man mal damit begann.
 

„Wie auch immer.“, gluckste Saga, da seine Sicht von einem strahlenden Takeru verdeckt wurde. „Sehen wir uns bald wieder?“, wollte der Weißblonde wissen und knuddelte erst Saga, dann Pooh, dann Saga, dann...
 

„Keru-chan, wenn du so weitermachst, werden wir hier wohl zusammen alt. Dann brauchst du dir also keine Sorgen zu machen.“, meinte Saga ein wenig genervt und hielt Takeru schließlich am Schopf von sich.
 

„Maya, Hitsugi, flieht schon mal, bevor Takeru... Ich meine... geht!“, verbesserte er sich schnell und lachte auf. Jetzt fing er auch schon an, Fluchtpläne zu entwickeln... Soweit ist es schon mit ihm gekommen. Wird Zeit sich zu verabschieden, bevor sein Hirn noch mehr erweichen konnte...
 

„Tschau ihr drei!“, rief Masato und winkte.
 

„Tschüss.“, verabschiedete sich auch Hitsugi und Maya stimmte dem nickend zu.
 

„Tschüss Pooh!“, rief Takeru den dreien noch nach, bevor sie aus dem Café verschwanden.
 

„Jetzt wo die drei weg sind, ist die Bank frei. Setzt euch zwei doch.“, bot Chiyu den Neuankömmlingen an, während Yuji Takeru wieder auf seinen Schoß zog. Irgendwann musste der doch mal müde werden...
 

„Sehr nett von dir, Chiyu. Eigentlich sind wir ja hierher gekommen, um etwas Kleines zu essen.Wir hatten nämlich einen anstrengenden Tag hinter uns. Ihr bietet doch noch etwas an oder ist offiziell geschlossen und ihr inoffiziell hier?“
 

„Kein Problem, Jungs. Für euch ist die Küche wieder auf. Was würdet ihr gerne haben wollen?“ wollte Takeru wissen und sprang wieder von Yuji's Schoß, der enttäuscht aufseufzte.
 

Shinpei's Blick haftete neugierig an ihm.
 

„Was gibt es denn?“, wollte Hiroto wissen und ließ sich von Takeru in die Küche führen.
 

„Möchtest du etwas fragen, Shinpei?“
 

Ertappt senkte der Angesprochene den Blick auf seine im Schoß gefaltenden Hände. „Ich eh... nun ja... I-ich hab mich nur gefragt, ob du... ob ihr... also ihr beide zusammen seit...? D-das ist wirklich nicht böse gemeint! N-nur auf Neugierde!“
 

„Wenn dir Homosexualität nichts ausmacht, sind wir zusammen und wenn es dir was ausmacht, sind wir es inoffiziell. Wir wollen dich damit nicht belästigen.“
 

„N-nein nein! Nein, es ist nicht schlimm!“ Shinpei's Wangen leuchteten Rot vor Verlegenheit.
 

„Na wenn du nichts dagegen hast, dann kannst du ruhig erfahren, das auch wir und die beiden zusammen sind.“, erklärte Ruki und deutete erst auf Reita und sich und dann auf Chiyu und Masato.
 

„Oh... Sind wir hier noch in einem Café oder einem... ähm...“
 

„Schwulencafé?“, warf Masato fragend ein und grinste amüsiert.
 

„N-nicht das ich das schlimm finden würde! Bunt ist es ja hier... Eigentlich ganz schön, aber... ich bin nicht mit Hiroto zusammen.“, wollte Shinpei klarstellen und wollte sich am liebsten aus dem Staub machen, so peinlich war ihm seine Fragerei und die Situation und alles...
 

„Gut zu wissen.“, strahlte Nao, sprang von seinem Sitz auf und wanderte den Vorangeschrittenen gemächlich in die Küche nach, um nach ihrem Befinden zu sehen. Einfach mal so. Er hatte ja sonst nichts zu tun und über schwule Pärchen wollte er sich auch nicht unterhalten. Was sollte er schon sagen? Er hatte ja niemanden. Gar niemanden... Nicht mal einen gehabt oder eine? Ewig her...
 

Reita grunzte amüsiert auf. „Der Kleine ist lustig.“
 

„Ich bin nicht klein! Du bist nur größer!“, verteidigte sich Shinpei und warf einen raschen Blick zur Küche. Wo blieb denn nur Hiroto? Das waren doch seine Freunde.
 

„Und du bist trotzdem kl-“, fing Reita an, wurde jedoch von Kai unterbrochen, der zwischenzeitlich in Miyavi's starken Armen weggedöst war.
 

„Rei, jetzt lass ihn doch mal. Der Kleine ist schon verlegen genug.“
 

„Kai, du bist ja auch noch hier!“, fiel Reita überrascht auf und war merklich zusammen gezuckt.
 

„Ja, stell dir vor. Kann man wohl nix machen, hm... Warum sind wir eigentlich noch hier?“, fragte Kai ein wenig verpeilt und rieb sich über die Augen.
 

„Ich bin nicht klein!“, versuchte Shinpei klarzustellen, wurde jedoch von den Überraschten ignoriert.
 

„Du hast geschlafen, Kai. Und ich hab dich nicht geweckt, weil du so süß dabei aussahst. Und gegangen sind wir noch nicht, da ihr euer Angebot noch nicht losgeworden seid.“, erklärte Miyavi und strich seinem Freund durch die wuscheligen Haare.
 

„Was für ein Angebot?“, wollte Takeru wissen, der soeben aus der Küche kam, aber am Computer an der Kasse stehen blieb und Hiroto und Nao etwas auf dem Bildschirm zeigte. „Das ist mein Haustier Nemo. Ist der nicht süß? Und wenn ich hier die Lautsprecher hochdrehe, könnt ihr ihn sogar Hören, wie er versucht, auf Walisch mit mir zu kommunizieren.“
 

„Ach ja...“, fiel es Ruki wieder ein, runzelte zunächst die Stirn über Takeru's Worte, entschied sich dann aber dazu, sie zu ignorieren und ihr Anliegen zu erklären, damit sie endlich von hier verschwinden konnten. „Wir wollten die, die Interesse daran hätten, gerne zu einer morgigen Bandprobe einladen. Wir haben von einigen gehört, das sie Instrumente spielen und da dachten wir, das wäre vielleicht eine nette Überraschung für unsere neuen Freunde.“
 

„Aber Takeru, das ist ein Bildschirmschoner-Wal und Nemo ist doch ein Clownfisch.“, erklärte Nao verwirrt und hatte Ruki's Ansage nur mit halbem Ohr verfolgt. „Also ich wäre sehr gerne dabei!“, rief er den GazettE Jungs zu, wobei er den Daumen in die Luft streckte.
 

„Wer sagt denn, das Nemo ein Clownfisch sein soll?“, warf Takeru den Kopf schief legend auf.
 

„Also wir sind auch dabei oder Chiyu?“, fragte Masato begeistert seinen Schatz und funkelte ihn an.
 

„Ja, gerne. Sehr gerne. Wir haben überhaupt kein Geschenk für euch.“, merkte Chiyu verlegen an und kratzte sich am Hinterkopf.
 

„Macht doch nichts. Freundschaft ist Geschenk genug.“, meinte Kai und zwinkerte grinsend. „Kommt noch wer? Shinpei?“
 

„W-was ich? Aber wir kennen uns doch noch gar nicht so lange.“
 

„Hiroto kennt hier auch nur ein Person und die hat das Café vorhin mit seinem Gespann verlassen.“, versuchte Kai Shinpei zu erweichen. Allein der Höflichkeit wegen musste er fragen. Das war doch klar. Schließlich kannten sie ihn wirklich nicht. „Und kennen lernen kann man sich immer noch.“, fügte er dem hinzu und nickte. „Miyavi, kommst du auch?“
 

„Ganz schlecht, Kai. Ich hab Morgen früh einen Pressetermin. Meine Solokarriere ist doch am Start.“
 

„Ach richtig. Schade...“
 

„Mhm... also ich muss mal sehen, ob ich Zeit finde. Wenn, dann komme ich gerne.“, versprach Shinpei und warf erneut einen Blick in Richtung Küche. Worte wehten zu ihm herüber.
 

„Laut „Findet Nemo“ ist Nemo ein Clownfisch. Kein Wal. Und wie Nao schon sagte, ist das nur ein Bildschirmschoner.“, versuchte nun Hiroto zu erklären und war verwirrt über die Person Takeru. Und das war der Café Besitzer...?
 

„Deswegen hat mir Nemo nie geantwortet, wenn ich mit ihm geredet habe! Na so was... Ganz schön frech. Dem dreh ich demnächst das Wasser ab. Soll er sehen, wo er hinschwimmt.“, drohte Takeru sichtlich enttäuscht über seinen treuen Freund dem Wal und sah auf. „Shinpei? Wir haben dir etwas mitgebracht. Ich hoffe, du hast Appetit auf Misosuppe. Morgen kommt erst wieder eine neue Lieferung rein.“
 

„Ja, Misosuppe ist okay. Danke.“
 

„Hiroto?“, rief Kai fragend und erschrak, als Reita neben ihm plötzlich verschwand.
 

„R-Reita?!“
 

„Ich bin hier unten, Kai! Ruki missbraucht mich als Kissen. Länger konnte er wohl nicht mehr wach bleiben. Argh... Du hättest ruhig ein wenig sanfter an mir zerren können.“
 

„Tut mir Leid.“, nuschelte Ruki verschlafen und kuschelte sich in Reita's Armen ein.
 

Nachdem die Verwirrung aus Hiroto's Gesicht verschwunden war, wandte er sich an Kai, dem er nun wieder gegenüber sah und einer Misosuppe vor sich, wie bei Shinpei. „Was wolltest du denn, Kai?“
 

„W-was? Ach ja... Hättest du Lust, Morgen zu unserer Bandprobe zu kommen?“
 

„Was ich? Zu eurer...? Das geht doch nicht! Wir kennen uns-“
 

„Die Diskussion hatte ich schon mit Shinpei. Kennen lernen kann man sich immer noch. Wir oder besser ich“, fing Kai an und betrachte skeptisch den schlafenden Uruha und den schlafenden Aoi neben sich, die von dem ganzen Lärm nicht einmal wach geworden waren, bevor er fortfuhr „ , bestehe darauf.“, endete er erklärend.
 

„Also wenn das so ist, dann bin ich natürlich gerne dabei. Wow... Ich bei GazettE... Das glauben mir meine Tiere nie...“
 

„Tiere? Was hast du denn für Tiere???“, wollte Takeru interessiert wissen und hibbelte hüpfend von einem Schenkel Yuji's zum Anderen, während Nao nicht sehr angetan war vom Vibrieren der Bank, auf die er sich mit drauf gequetscht hatte.
 

„Och Hunde, Katzen, Wellensittiche, Schildkröten,...“
 

„Ich hatte mal einen Wellensittich... Kami hab ihn selig...“, kam es leise von Reita.
 

„Oh wow! Yuji wir-“, fing Takeru aufgeregt an, doch Yuji schlang, den Kopf schüttelnd, seine Arme um Takeru. „Tut mir Leid, aber einen Zoo möchte ich in meinem Haus nicht haben wollen. Schaff dir doch einen Hasen-Bildschirmschoner an.“
 

„Und wen soll ich dabei knuddeln?“
 

„Na mich.“, meinte Yuji grinsend und gab Takeru ein Küsschen auf die Wange.
 

„Hast du einen Tierladen, Hiroto?“, wollte Miyavi interessiert wissen.
 

„Nein, ein Tierheim und noch dazu viel zu kleine Käfige. Deswegen war ich heute Werbung machen im Kostüm. Flyer hab ich schon mal verteilt. Jetzt müssen nur noch Tiere gekauft werden.“
 

„Dann hat also Shinpei auch ein Tierheim? Oder leitet ihr beide eines?“, wollte Masato wissen und strich Takeru beruhigend über die Hand. Und doch mal wirklich müde werden. Unglaublich mal wieder, wie viel Energie ihr Energiebündel hatte. Ausgelastet war er jedenfalls nicht.
 

„Nein, ich arbeite in einem Tierladen. Da gehe ich auch gerne mal solo los. Unser Laden liegt nicht gerade an der Hauptstraße. Kaum Kunden verirren sich zu uns.“, erklärte Shinpei.
 

„Also bevor das hier noch ewig so weiter geht... Takeru, bist du Morgen dabei?“
 

„Wobei?“
 

„Bei unserer Bandprobe.“
 

„Was soll ich denn da?“
 

„Zuschauen, zuhören, singen oder was auch immer du tun kannst.“, erklärte Nao. „Aber an mein Drumset kommst du nicht. Der haut mir doch alles kaputt.“, fügte er in Gedanken hinzu und rüttelte leicht an Aoi und Uruha's Schulter, um die beiden wach zu bekommen.
 

„Das klingt ja ganz lustig, aber ich muss auf den Laden aufpassen. Masato und Chiyu würden bestimmt gerne kommen und dann kann mir keiner Aushelfen, der sich mit dem Laden auskennt.“
 

„Aber Takeru kann doch sicher wann anders mal zu euch kommen oder?“, lenkte Chiyu schuldbewusst ein, denn er wünschte Takeru auch die Gelegenheit, sich musikalisch auszutoben.
 

„Uhm... Na klar...“, nuschelte Aoi verschlafen und streckte sich. „Was ist los? Sind wir noch-...? Ja, sind wir. Uruha, wir haben geschlafen.“
 

„Hm? Oh...“
 

„Macht euch nach Hause, Jungs. Wir haben Morgen früh Probe.“
 

„Sklaventreiber... Los, Schatz. Gehen wir, bevor wir rückfällig werden und zu Boden gehen.“, meinte Uruha und glaubte, seine Beine nicht mehr spüren zu können, als Aoi sich etwas träge erhob.
 

„Denkst du schon wieder an Sex, Uruha?“, wollte Kai genervt wissen und verschränkte die Arme vor der brust.
 

„Nein, obwohl...? Kleiner Scherz. Es ging um Einschlafen. Kein Sex.“
 

„S-Sex?“, hustete Shinpei auf und wurde rot.
 

„Wer ist das denn?“, wollte Aoi wissen und zupfte sich die Haare zurecht. „Und das...?“, fügte er nachdenklich hinzu und zeigte auf Hiroto. „Hiroto und Shinpei. Die beiden kommen Morgen zur Probe.“
 

„Vielleicht.“, ergänzte Shinpei und nickte Aoi freundlich lächelnd zu.
 

„Hi.“
 

„Hi.“
 

„ Also ich bin Aoi und das ist Uruha. Bis Morgen denn... ne? Sind Reita und Ruki schon weg?“, wandte sich der Schwarzhaarige an Kai und half Uruha auf die wackligen Beine.
 

„Nein, Ruki schläft auf Reita auf dem Boden.“
 

„Hä...?“, machte Uruha verpeilt und massierte sich die Schenkel, wobei Aoi ihn lächelnd beobachtete, bis er seine Aufmerksamkeit auf das Geschehen riss und um die Bank herum marschierte, um sich Reita und Ruki mal näher zu betrachten. „Wie süß.“
 

„Ich bin nicht süß.“, murrte Reita und schlug die Augen auf. Gespielt erschrocken wich Aoi zurück. „Nein, fress mich nicht, oh Reita...“
 

„Spinner. Kannst du Ruki mal hochnehmen?“, bat Reita amüsiert grinsend und befreite Ruki's Finger von seinen Armen.
 

„Na dann machen wir uns auch langsam auf den Weg nach Hause.“, warf Chiyu ein und forderte Masato aufzustehen, während Aoi Ruki von Reita hob, damit sich dieser vom Boden erheben konnte.
 

„Was? Schon?“, beschwerte sich Takeru im Jammerton und schob die Unterlippe vor. „Ja, Keru. Wir wollen die Nacht nicht zum Tag machen. Außerdem müsst ihr beide auch bald nach Hause. Nicht das Yuji einschläfst und du über ihn herfällst.“, scherzte Chiyu und pattete Yuji, der ein wenig rot um die Nasenspitze wurde.
 

Reita nahm inzwischen Ruki wieder an sich, Uruha nahm Aoi an die Hand, damit er ihm nicht verloren ging in seiner nächtlichen Verpeiltheit, und auch Kai und Miyavi erhoben sich von der Bank.
 

„Aufbruchstimmug. Och wie langweilig...“, murrte Takeru und wandt den Kopf zu Nao, der scheinbar Hiroto musterte, der recht rote Wangen hatte. Hatte er etwas verpasst?
 

„Nao, gehst du auch?“
 

„W-was? Ich? Gehen?“
 

Takeru nickte.
 

„Eigentlich... Wie spät ist es denn?“
 

Hiroto war es, der seinen fellartigen Ärmel hochschob und Nao seine Uhr vor die Nase hielt.
 

„Oh! Wow... So spät schon? Bald Morgen, hm? Na dann gehen wir besser.“
 

„Wir?“, warf Takeru fragend auf und musterte Nao verwirrt.
 

Mit einem Blick auf Hiroto, verbesserte sich Nao peinlich berührt. „I-ich meinte mich! Ja, ich geh besser...“So erhoben sich auch Nao, Takeru und Yuji von der Bank.
 

„Werden wir jetzt rausgeschmissen?“, wollte Shinpei wissen und schlürfte eilig an seiner Suppe.
 

„Nein.“, versicherte Takeru lächelnd. „Wir können noch Spiel spielen. Verstekcne zum Beispiel. Oder fangen oder Teppichrollen oder-“
 

„Keru! Ja, so langsam müsst auch ihr gehen. Wir sind müde.“, entschuldigte sich Yuji und verabschiedete sich von Reita, Uruha, Aoi, Miyavi und Kai.
 

„Warum wir? Bist du schwanger, Yuji?“. Wollte Takeru wissen und verabschiedete sich nun auch.
 

„Quatsch... Ich kann nicht schwanger werden. Ich meinte uns beide.“
 

„Ich bin müde?“
 

„Au ja!“
 

„Also jetzt wo du's sagst...“, fiel Takeru auf und gähnte hinter vorgehaltener Hand.
 

„Takeru, du bist schon einer ey...“, lachte Masato auf und wuschelte durch Takeru's weißblonde Mähne.
 

„Tschau.“
 

„Tschüss, Jungs!“, rief Takeru und winkte mit beiden Armen.
 

Nur noch Hiroto, Shinpei, Yuji, Nao und er waren noch da und Chaos. Ein buntes Chaos. Ach nein, das war sein Laden... Also jetzt wurde Takeru wirklich allmählich müde. Warum sagte Yuji das nicht schon eher?
 

„Hiroto, darf ich dich Morgen abholen, so dass wir zusammen zur Probe gehen?“, bot Nao verlegen lächelnd an.
 

„Wenn du das möchtest, Nao. Ich bin in meinem Laden anzufinden. Die Tiere müssen noch gefüttert werden. Wann müssen wir eigentlich da sein?“
 

„Reita sagte mir noch etwas von 11Uhr.“, antwortete Yuji und und räumte Shinpei und Hiroto's Teller in die Küche.
 

„Dann hole ich dich halb ab?“
 

„Ja, gut. Shinpei, kommst du vorher zu mir? Dann können wir zu dritt gehen.“
 

„Gerne. Du hast mir ja schon beschreiben wo der ist. Wenn was ist, das ich nicht komme, würde ich dich vorher anrufen.“
 

„Mach das.“
 

Ein wenig enttäuscht blickte Nao schon drein. Warum? Wusste er auch nicht genau, aber irgendwie wurmte es ihn auch, das Shinpei Hiroto's Nummer hatte und er nicht. Sollte er ihn fragen...?

„Du? Hiroto...?“
 

„Ja?“
 

„Falls bei mir etwas dazwischen kommt, soll ich dich anrufen?“
 

„Ja, das ist eine gute Idee. Warte, ich schreib dir meine Nummer auf.“
 

Yes! Was sagst du nun, Shinpei? Nao holt auf. Und wenn er für Morgen noch jemanden finden konnte, der Shinpei ablenken würde, dann könnte er mit Hiroto ins Gespräch kommen. Hm... Saga? Treu war er ja noch nie gewesen... Er musste ja nicht gleich... Hauptsache nicht drittes Rad sein...
 

„Dann mach's gut, Yuji. Und kümmere dich um Takeru. Wo ist der Rabauke denn hin?“, wollte Nao wissen und bedankte sich mit einem Lächelnd für das Kärtchen, die Hiroto ihm übergab.
 

„Wahrscheinlich in der Küche. Takeru?“, rief Yuji, doch als sein Wirbelwind nicht erschien, verließen Shinpei, Hiroto und Nao das Café, ohne sich von Takeru zu verabschieden.
 

Vorsichtshalber schloss Yuji die Ladentür und zog den roten Vorhang zu.
 

„Takeru?“, rief Yuji ein weiteres mal und griff sich die noch fast vollen Tassen ihrer Besucher. So viele, wie er eben tragen konnte, um sie in die Küche zu bringen. So hatte Takeru am Morgen weniger Arbeit. Vielleicht aber auch er. Er würde sich mit Takeru morgen über den Besuch bei der Probe unterhalten. Wenn Takeru wirklich gehen wollen würde, konnte er gehen und er würde hier bleiben. Das war doch selbstverständlich.
 

Doch selbst jetzt kein Lebenszeichen seines Freundes. Langsam machte Yuji sich doch Sorgen.

Ein wenig nervös stieg er im Kassenbereich über etwas, was am Boden lag und ging in die Küche. Kein Takeru. Seltsam. „Takeru?“, rief er nun leicht panisch, kippte den Inhalt der Tassen in der Spüle aus und anschließend in die Spüle hinein. Saubermachen konnten sie ja Morgen.
 

„Keru? Komm, ich hab keine Lust, verstecken zu spielen.“, meinte der Brünette ein wenig genervt und wandte sich um, um die Küche hinter sich zu lassen. Hier war er ganz bestimmt nicht.
 

Und da machte er ein ganz besonders süße Entdeckung...
 

Das Etwas, über das er beim Hineingehen gestiegen war, war nicht Etwas, sondern Takeru! Zusammen gekugelt wie ein Baby, auf dem Boden, auf den vor Stunden noch Pooh sein küntlerisches Kackhäufchen hinterlassen hatte. Na geil... aber dennoch süß! Und Takeru hatte ja sauber gemacht.
 

„Irgendwann musste ihn ja die Müdigkeit einholen, aber jetzt muss ich ihn tragen...“, murmelte Yuji und seufzte kopfschüttelnd. „Hätte ich mir ja denken können.“
 

Lächelnd löste er seine Schürze und warf sie achtlos auf einen der Stühle. Dann nahm er seine Jacke von der kleinen Garderobe, um sich anzuziehen. Morgens war es ja immer etwas kälter und jetzt kam ihm das nur gerade recht. Kurzzärmlig würde er bei diesen Temperaturen draußen bloß krank werden. Und Takeru wollte er auf keinen Fall anstecken wollen!
 

Dann nahm er Takeru's Jacke und legte sie über den Zusammengerollten, bevor er ihn kurzerhand vom Boden hob.
 

„Also wenn es darum geht, dich zu tragen, bin ich froh, das du wenig isst. Ansonsten nicht, du Strich.“, murmelte Yuji und trug seinen Engel zum Ausgang. „Und anstatt über die Hausschwelle hinein ins Haus, trag ich dich raus. Ich hoffe, das ist kein schlechtes Zeichen für unsere Zukunft.“
 

Und mit diesen Worten schloss Yuji das Café I.S.P. ab und beeilte sich nach Hause zu kommen, damit Takeru sich in ein warmes Bett kuscheln konnte er und er sich an ihn...
 

~+~+~+~
 

Nach drei Monaten und vielen Pausen endlich geschafft ^o^
 

Das Treffen zwischen Gackt und Tora hab ich schlichtweg vergessen. Im nächsten Chap folgt ein Rückblick.
 

Und was mir oft bei den langen Kapiteln passiert, hab ich vergessen, ob ich bereits geschrieben habe, das Miyavi eine Solokarriere beginnt. Wer es spontan weiß, bitte ich darum, mir zu helfen. Ganz schön arm, sich nicht selbst mehr auszukennen... »" Sorry.
 

So dann würde ich sagen, bis zum nächsten Kapitel.

Ich hoffe, es hat euch gefallen und worüber ich mich jetzt schon sicher freuen kann, sind Beschwerden über die länge dieses Kapitels...

Ist es zu lang, muss es nicht lesen ne ID Aber am Ende sind diese Worte wohl schon zu spät +g+
 

BaiBai



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  cookie-monster-kyo
2010-08-22T09:57:07+00:00 22.08.2010 11:57
ich bin mittlerweile so schlau und les deine kapis, wenn sie so lang sind, nichtmehr am stück sondern teil mir das über 2 tage ein xDDD
hach ich liebe takeru *herzchenaugen habs* *-*
ich wäre froh wenn ich annähernd so viel energie hätte XDDD
schönes kapi <3


Zurück